56. Bericht Des Naturwissenschaftlichen Vereins Für Bielefeld Und Umgegend E
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56 2019 56. Bericht des Naturwissenschaftlichen Vereins für Bielefeld und Umgegend e. V. über die Jahre 2017 und 2018 Berichte Naturwissenschaftlicher Verein Bielefeld, 56 Bielefeld, Verein NaturwissenschaftlicherBerichte 56. Bericht des Naturwissenschaftlichen Vereins für Bielefeld und Umgegend e. V. über die Jahre 2017 und 2018 Redaktion BJÖRN KÄHLER 2019 Selbstverlag des Vereins Impressum ISSN 0340-3831 Herausgeber: Naturwissenschaftlicher Verein für Bielefeld und Umgegend e. V. (gegr. 1908) Vorsitzende: Dipl. Biol. Claudia Quirini-Jürgens Dipl. Biol. Mathias Wennemann Redaktion: Dipl. Ing. (FH) Björn Kähler Geschäftsstelle: Adenauerplatz 2, 33602 Bielefeld, Tel. 05 21 / 17 24 34, Fax 05 21 / 5 21 88 10 www.nwv-bielefeld.de, E-Mail: [email protected] Vereinskonto: IBAN: DE56 4805 0161 0000 0481 65, BIC: SPBIDE3BXXX (Sparkasse Bielefeld) Geschäftszeiten: Mi 9–13 Uhr, AB außerhalb der Zeit Volkssternwarte des Vereins: Wietkamp 5, 33699 Bielefeld, Tel. 0 52 02 / 95 61 00 www.volkssternwarte-ubbedissen.de E-Mail: [email protected] Vereinskonto der Sternwarte: IBAN: DE25 4806 0036 4016 1327 00, BIC: GENODEM1BIE (Volksbank Bielefeld) Öffnungszeiten: 2. Freitag des Monats, Mai–Aug. 19–21 Uhr, Sept.–Apr. 20–22 Uhr namu: Kreuzstraße 20, 33602 Bielefeld, Tel. 05 21 / 51 67 34 www.namu-ev.de, E-Mail: [email protected] Die Verfasser sind für den Inhalt und Form ihrer Beiträge selbst verantwortlich. Satz & Layout: Björn Kähler Umschlagsgestaltung: Sven Zähle Druck: Flyeralarm, Würzburg Fotos Umschlag vorne (von oben nach unten): Blühende Streuobstwiese (Doris Meyer) Erythromma viridulum (Kleines Granatauge) (Wiebke Homann) Großes Torfmoor bei Lübbecke (Petra Schwenk) Doberg-Sammlung im namu (namu) Hofteich Meyer zu Bentrup. (Marieluise Bongards) Braunes Langohr (Bernhard Walter) Bericht Naturwiss. Verein für Bielefeld und Umgegend 56 (2019) Inhalt Seite PUPKULIES, T.; KEITER, M.: Die Doberg-Sammlung im Naturkunde-Museum Bielefeld 4 DEDERKE, L.; LÜCKING, L.; NOttmEYER, K.: Streuobstwiesen im Kreis Herford – Ergebnisse einer kreisweiten Erfassung 12 ENGELHARdt, F.; ESPLÖR, D.; MANTHEY, M.: Erfolgskontrolle einer Mahdgutübertragung im NSG „Großes Torfmoor“ (Kreis Minden-Lübbecke) 30 MEINIG, H.; WALTER, B.; OBERWELLAND, C.: Auf der Suche nach der Bechsteinfledermaus (Myotis bechsteinii) im Kreis Gütersloh 60 WALTER, B.; MEINIG, H.: Der Marderhund (Nyctereutes procyonoides) – im Kreis Gütersloh angekommen 74 ALBRECHT, J.: Brutzeitbestände von Wasservögeln an Gewässern in Gütersloh 2018 78 HÄRTEL, H.: Die Vogelwelt an Stillgewässern der Stadt Bielefeld und der Stadt Halle/Westf. 2018 – eine Übersicht 100 HÄRTEL, H.: Zur Ausbreitung des Grünspechtes (Picus viridis) in Bielefeld seit 1963 146 POTABGY, G.: Faunistische Erhebungen der Libellen und Heuschrecken im FFH-Gebiet „Große Aue“, Kreis Minden-Lübbecke 154 Dankesrede von Barbara Bayreuther-Finke zur Verleihung des Bielefelder Umwelt- und Klimaschutzpreises 2018 an das Naturpädagogische Zentrum Schelphof am 23. November 2018 192 Aus den Vereinsjahren 2017 und 2018 Veranstaltungen 194 Bericht aus dem Naturkunde-Museum 198 Bericht der Vorsitzenden 207 Nachrufe 221 Aus den Arbeitsgemeinschaften 234 Verstorbene Mitglieder 251 Vorstand/Beirat 251 Berichte Naturwiss. Verein für Bielefeld und Umgegend 56 (2019),, S. 4 – 11 Die Doberg-Sammlung im Naturkunde-Museum Bielefeld Thomas PUPKULIES, Bielefeld Mark KEITER, Bielefeld Mit 4 Abbildungen und 1 Tabelle Inhalt Seite 1. Einführung 5 2. Die Sammlung 7 2.1 Geschichte der Sammlung 7 2.2 Überblick über das vorhandene Material 7 3. Bedeutung und Potential der Sammlung 10 4. Dank 10 5. Literatur 10 Kurzfassung In den Beständen des Naturkunde-Museums Bielefeld befindet sich eine große Sammlung von Fossilien aus der oberoligozänen Lagerstätte Doberg bei Bünde (Kreis Herford, Nordrhein- Westfalen). Diese Sammlung wurde in den Jahren 2016 und 2017 erstmals vollständig erschlos- sen und digital erfasst. Insgesamt liegen knapp 3.200 einzelne Objekte vor, kategorisiert unter rund 850 Objektnummern. Abstract The Naturkunde-Museum Bielefeld owns a large collection of fossils from the Upper Oligo- cene Doberg locality near Bünde (district Herford, North-Rhine Westphalia, Germany). In 2016 and 2017, the Doberg collection was re-sorted and catalogued digitally for the first time. The collection comprises almost 3,200 specimens, categorized under around 850 inventory indices. Verfasser: Thomas Pupkulies (Naturkunde-Museum Bielefeld), Adenauerplatz 2, 33602 Bielefeld, E-Mail: [email protected] Mark Keiter (Naturkunde-Museum Bielefeld), Adenauerplatz 2, 33602 Bielefeld, E-Mail: [email protected] Pupkulies, Keiter: Die Doberg-Sammlung im Naturkunde-Museum Bielefeld 5 1. Einführung tens 1926 als Naturschutzgebiet aktenkundig (REICHLING 1929). Seit 1989 stehen die Auf- Der Doberg bei Bünde ist eine international schlüsse des Dobergs als paläontologisches bedeutende paläogene Fossilienfundstelle. Bodendenkmal unter Schutz (GRZEGORCZYK Bereits in der ersten Hälfte des 19. Jahrhun- 2005). Bedeutende Stücke sind unter anderem derts erschienen Beschreibungen der am die Doberg-Seekuh (ALBERS 2014a), sowie ein Doberg getätigten Fossilfunde (MÖRSTEdt & Schädel und weitere Reste von urtümlichen STRAUSS 2005). Aufgrund der Vollständigkeit Zahnwalen (ALBERS 2014b). Hinzu kommt eine der hier aufgeschlossenen Schichten des sehr reiche Invertebratenfauna (z. B. LIENEN- Chattiums (Oberoligozän, siehe Abb. 1) ist KLAUS 1891, GÖRGES 1957). der Doberg seit 1971 weltweiter Neostrato- Da in den Schichten des Dobergs aufgrund typus für diese Stufe (ANDERSON et al. 1971). der strengen Unterschutzstellung nicht mehr Zusammen mit etwa zeitgleich entstandenen ohne Ausnahmegenehmigung gegraben wer- weiteren Lagerstätten, wie zum Beispiel der den darf, sind die verschiedenen historischen lakustrinen Fossilfundstelle Enspel (POSCHMANN Sammlungen von Doberg-Material (z. B. in et al. 2010) hat das aus den flachmarinen Bünde, Münster, Berlin und Göttingen) beson- Ablagerungen des Dobergs („Ur-Nordsee“) ders wertvoll. Auch das Naturkunde-Museum geborgene Material einen wesentlichen Bei- Bielefeld besitzt eine große Sammlung von trag zum Verständnis der spätpaläogenen Le- Fossilien aus dem Doberg (KEITER & SACHS bewelt Mitteleuropas geleistet (z. B. LIENENKLAUS 2018). Bis vor kurzem war sie allerdings noch 1891, SPRINGHORN 1984, KOHNEN 1993, 1995). Für nicht umfassend erschlossen und stand der weitere Informationen zur paläontologischen Wissenschaft daher nur sehr eingeschränkt Bedeutung des Dobergs siehe PANNKOKE & EBEL zur Verfügung. (2014). Ein Wasserschaden im Keller des Naturkun- Seit 1994 ist das gesamte Areal (~ 48 ha) de-Museums Bielefeld zu Beginn des Jahres als Naturschutzgebiet ausgewiesen (# HF-010, 2016 bedrohte zahlreiche Stücke der dort siehe z. B. LIENENBECKER & MÖLLER 2003), Teile des gelagerten geologischen Sammlungsteile. Dobergs sind allerdings bereits seit mindes- Die Stücke waren in Pappschachteln und Abb. 1: Geologisches Profil durch den Doberg, vereinfacht nachH ILTERMANN (1984). Die oligozänen Schichten stehen im Kern einer flachen Muldenstruktur an. Der Stern in Karten-Inlay zeigt die Lage der Lokalität Doberg (Kreis Herford, Nordrhein-Westfalen). 6 Berichte Naturwiss. Verein Bielefeld 56 (2019) Abb. 2: (a) und (b): Lagerbedingungen der Doberg-Sammlung und weiterer Sammlungsteile vor der digitalen Erfassung und Sanierung. (c): Die Doberg-Sammlung in ihrem jetzigen Zustand. Pupkulies, Keiter: Die Doberg-Sammlung im Naturkunde-Museum Bielefeld 7 Pressspanschubladen gelagert (Abb. 2 a und Umgegend e. V.“ (DALLMANN 1995) und förderte b). Eine Umlagerung in Kunststoffschachteln die Naturwissenschaften im heimatlichen und in Stahlschränke war notwendig (Abb. Raum. Diese Doberg-Stücke waren zusammen 2 c). Um diese Mehrarbeiten bewältigen zu mit pleistozänen Großsäuger-Fossilien eine können, wurde dem Museum dankenswerter- der ersten paläontologischen Schenkungen weise eine zeitlich befristete überplanmäßige an das neu gegründete Museum. Stelle bewilligt. Damit konnte auch eine über- fällige Inventarisierung in die digitale Liste der Sammlungsbestände vorgenommen werden. Da die in Teilen über einhundert Jahre alte Sammlung im Laufe der Zeit mehrfach um- gelagert wurde, waren viele Objekte aus dem Zusammenhang gerissen und von ihren Eti- ketten getrennt. Es bedurfte einiger „detekti- vischer“ Arbeit, um sie weitestgehend wieder zuzuordnen. Zahlreiche bisher unbestimmte Objekte wurden neu bestimmt. Dazu wurden die Doberg-Experten Harry Breitkreutz, Rainer Ebel, Fritz Hasenburger und Michael Kaiser herangezogen. Weitere Exemplare wurden vom Erstautor bestimmt. Konvolute, welche verschiedene Arten beinhalteten, wurden teilweise nach Arten aufgetrennt und beka- men eigene Sammlungsnummern. Veraltete Namen wurden aktualisiert und alle Objekte mit einheitlichen Etiketten versehen. Abb. 3: Gehäuserest eines Nautiliden (Aturia aturi 2. Die Sammlung BASTEROT, ES/tol-21053, l = 5 cm) mit erhaltenem Sipho - ein sehr seltenes Fossil aus der Sammlung 2.1 Geschichte der Sammlung Oetker mit erhaltenem Original-Etikett. Die Beschrif- tung lautet: „Coll. Feit – Dr. A. Oetker ded. 1907“. Größere Teile der Sammlung stammen von Dr. Martin Büchner (66 Objektnum- mern), Adolf Deppe (31), E. Ellerbrok (68), Wilhelm Normann (154) und Hans Satzinger 2.2 Überblick über das vorhandene (116). Aus historischen Gründen soll hier Material die Sammlungschenkung durch Dr. August Oetker herausgestellt werden. Sie stammt Insgesamt rund 3.200 Einzelstücke wurden