VELUX und BauNetz prämieren: 8 Wochenschau Bauwelt 19 | 2012

“Flachdach im Fokus”– die besten Projekte mit dem VELUX Flachdach-Fenster

Für 2012 bewerben: fl achdach-im-fokus.de

Der Konsensplan sieht eine moderate Nach- DDR-Städtebau. Kritiker bemängelten die „zugige und Geschäftshäuser zu errichten, an der Holzmarkt- verdichtung entlang der Schillingstraße Weite“ des Wohngebiets, die „Unwirtlichkeit“ der straße soll ein siebengeschossiges Hotel entstehen, (oben) und an der Berolinastraße (rechts) vor Stadträume und einen Mangel an „urbaner Dichte“. an der Berolinastraße ist gar ein vierzehngeschossi- Abbildungen: Bezirksamt Mitte von / Stadt Land Fluss Diese Kritik fand ihren Niederschlag im 1999 vom ges Hostel geplant. Berliner Senat beschlossenen „Planwerk Innenstadt“, Die absehbare Beeinträchtigung der städtebau- das vorsah, die Freiräume in Anlehnung an die lichen Struktur gab den Anstoß für die Erarbeitung

POST-PLANWERK Stadtstruk turen aus der Vorkriegszeit zu verdichten. einer Bereichsentwicklungsplanung. Zunächst erließ Umso erstaunlicher ist der aktuelle Sinnes- das Bezirksamt Mitte eine Veränderungssperre: Vor Rehabilitierung der Moderne | wandel. Während einer Veranstaltung Ende vergan- der Verabschiedung der Bereichsentwicklungsplanung Ein „Konsensplan“ für die genen Jahres zur Weiterentwicklung des Wohnge- dürfen keine Neubauten errichtet werden. Im Som- Karl-Marx-Allee II. Bauabschnitt biets wurde deutlich, dass das Quartier mittlerweile mer 2011 folgte ein von ehemaligem Kultur- auch bei Senatspolitikern unumstrittene Wertschät- senator Thomas Flierl moderierter Workshop, an Die „Karl-Marx-Allee II. Bauabschnitt“ zählte lange zung genießt. Die Vertreter des Bezirksamts Mitte dem das Berliner Planungsbüro Stadt Land Fluss, Ver- Jahre zu den umstrittensten Quartieren Berlins. Doch und der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung be- tre ter des Bezirksamts und der Senatsverwaltung nun zeichnet sich ein Konsens ab: Das Wohnvier tel tonten gleichermaßen die Bedeutung und Attrakti- für Stadtentwicklung sowie weitere Akteure beteiligt soll wohl in seiner Struktur erhalten bleiben. vität des Gebiets. Manfred Kühne von der Senatsver- wa ren. Das Ergebnis ist ein sogenannter Konsens- Die Rede ist, wohlgemerkt, vom zweiten Bau- waltung nannte es gar „eines der bedeutendsten plan. Dieser legt fest, dass die Neubauten an der abschnitt des Ensembles zwischen Strausberger Platz Zeugnisse des modernen Städtebaus nicht nur in Schillingstraße und der Berolinastraße maximal fünf und , der zwischen 1959 und 1969 Deutschland“. Die Wohnungen des Viertels sind nach Geschosse hoch sein dürfen. Im Gespräch ist zu - entstand – und nicht vom weiter östlich gelegenen wie vor gefragt, vor allem junge Familien schätzen dem eine Ausweitung des Denkmalschutzes für das ersten Bauabschnitt mit der Bebauung im Stil des die zentrale Lage und die Grünflächen. Daher bestand Wohngebiet. sozialistischen Realismus. Der zweite Bauabschnitt bei allen Akteuren Konsens darüber, die städtebau- Auf der oben erwähnten Veranstaltung wurde wurde von , und Wer- liche Struktur zu bewahren – und hier das „Planwerk allerdings auch deutlich, dass längst nicht alle Kon- Einfamilienhaus in Niederösterreich, Backraum Architektur, Fotograf Jens Weber ner Dutschke ganz im Sinne des modernen Städte- Innenstadt“ nicht weiter zu verfolgen. troversen beigelegt sind. Etliche Teilnehmer, vor baus und seiner Forderung nach „Licht, Luft und Dennoch gibt es Handlungsbedarf: An der Schil- allem Bewohner, empfanden auch die geplanten fünf- Sonne“ geplant: frei stehende Wohnscheiben mit hel- ling- und der Berolinastraße befinden sich einge- geschossigen Neubauten als zu hoch. Ein Investo- len Keramikfassaden und vorgesetzten Balkonen; schossige Pavillons, in denen ursprünglich Kaufhal- renvertreter hingegen machte deutlich, dass fünfge- zwischen den Gebäuden: große Grünflächen; und mit len, Geschäfte, Gaststätten und Dienstleistungsein- schossige Gebäude für ihn nicht lukrativ seien und dem und dem Restaurant Mos - richtungen untergebracht waren. Die Pavillons wur- er daher überhaupt nicht bauen wolle. Die Debatte kau entstanden zwei Ikonen der DDR-Moderne, die den nach 1990 privatisiert. Nun gibt es seitens der über den Umgang mit dem zweiten Bauabschnitt einen Hauch von Luxus in das Viertel brachten. Eigentümer Pläne, die Gebäude zugunsten höherer der Karl-Marx-Allee wird wohl bis zur Verabschiedung Nach der Wende wurde das Gebiet Schauplatz Neu bauten abzureißen. An der Schillingstraße gibt der Bereichsentwicklungsplanung 2013 weitergehen. Projekte mit VELUX Flachdach-Fenstern stehen im Mittelpunkt der Aktion “Flachdach im einer ideologischen Auseinandersetzung um den es Interesse von Investoren, achtgeschossige Wohn- Matthias Grünzig Fokus”. 2011 prämierte VELUX in Kooperation mit BauNetz die besten Einreichungen mit einem Fotoshooting. In diesem Rahmen realisierten die renommierten Architekturfotografen Oliver Heissner, Jörg Hempel und Jens Weber hochwertige Innen- und Außenaufnahmen von insgesamt drei Häusern. Erfahren Sie mehr über die Fortsetzung der erfolgreichen Aktion in 2012! Einfach QR-Code einscannen und alle Informationen per Smartphone abrufen.

Der Architekturpreis Zukunft Wohnen wird in sechs Kategorien ausgelobt. Insgesamt wird ein Preisgeld von 24.000 Euro gestiftet. Einsendeschluss: 20. Juni 2012 (Poststempel)

www.architekturpreis-zukunft-wohnen.de flachdach-im-fokus.de

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