Die Gestalt Des Achilles in Den Lateinischen Nachklassischen Trojadarstellungen Der Antike (Ilias Latina, Dictys Cretensis, Dares Phrygius, Excidium Troiae)“

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Die Gestalt Des Achilles in Den Lateinischen Nachklassischen Trojadarstellungen Der Antike (Ilias Latina, Dictys Cretensis, Dares Phrygius, Excidium Troiae)“ View metadata, citation and similar papers at core.ac.uk brought to you by CORE provided by OTHES DIPLOMARBEIT Titel der Diplomarbeit „Die Gestalt des Achilles in den lateinischen nachklassischen Trojadarstellungen der Antike (Ilias Latina, Dictys Cretensis, Dares Phrygius, Excidium Troiae)“ Verfasserin Judith Ziegler angestrebter akademischer Grad Magistra der Philosophie (Mag.phil.) Wien, 2012 Studienkennzahl lt. Studienblatt: A 190 338 406 Studienrichtung lt. Studienblatt: Lehramtsstudium UF Latein, UF Mathematik Betreuerin: Univ. Prof. Dr. Christine Ratkowitsch Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung 3 AchillesinderIliasHomers ......................... 7 AchillesinderrömischenKlassik . 10 VergilAeneis ............................... 10 Ovid Metamorphosen . 15 1 Achilles in der Ilias Latina des Baebius Italicus 19 1.1 EinleitungzurIliasLatina ...................... 19 1.2 AchillesinderIliasLatina ...................... 21 1.3 Achilles und die Griechen . 24 1.3.1 Achilles und Agamemnon (58-85) . 24 1.3.2 Gesandtschaft an Achilles (688-695) . 27 1.4 Achilles und die Liebe . 29 1.5 Achilles und die Trojaner . 30 1.5.1 Achilles und Hektor (964-1003) . 31 1.5.2 Achilles und Priamus (1019-1047) . 35 1.6 Resümee: Die Gestalt des Achilles in der Ilias Latina . 40 2 Achilles in der “Ephemeris belli Troiani” des Dictys Cretensis 42 2.1 EinleitungzuDictysCretensis. 42 2.2 Achilles in der Ephemeris des Dictys . 45 2.3 Achilles und die Griechen . 49 2.3.1 Konflikt des Achilles mit Agamemnon (2,33f.) . 49 2.4 Achilles und die Liebe . 53 2.4.1 Achilles und Polyxena (3,2) . 54 2.5 Achilles und die Trojaner . 57 2.5.1 Hektors Tod (3,15) . 59 2.5.2 Tod des Achilles (4,11) . 62 2.6 Resümee: Die Gestalt des Achilles in der Ephemeris des Dictys Cretensis................................ 65 1 2 INHALTSVERZEICHNIS 3 Achilles in “De excidio Troiae historia” des Dares Phrygius 67 3.1 Einleitung zu Dares Phrygius . 67 3.2 Achilles in der Historia des Dares . 71 3.3 Achilles und die Griechen . 73 3.3.1 Gesandtschaft an Achilles (c.30) . 75 3.4 Achilles und die Trojaner . 77 3.4.1 Achilles und Hektor (c.24) . 77 3.4.2 Achilles und Troilus (c.33) . 80 3.5 Achilles und die Liebe . 83 3.5.1 Achilles erste Begegnung mit Polyxena (c.27) . 84 3.5.2 Tod des Achilles (c.34) . 87 3.6 Resümee: Die Gestalt des Achilles in der Historia des Dares Phrygius 91 4 Achilles im anonymen Excidium Troiae 93 4.1 Einleitung zum Excidium Troiae . 93 4.2 Achilles im Excidium Troiae . 96 4.3 Achilles und die Griechen (Kap.11) . 100 4.4 Achilles und die Trojaner (Kap.12) . 104 4.5 Achilles und die Liebe (Kap.13) . 106 4.6 Resümee: Die Gestalt des Achilles im anonymen Excidium Troiae 112 Schlussbetrachtung 114 Anhang: Texte und Übersetzungen 118 ZuKapitel1-IliasLatina.......................... 118 ZuKapitel2-DictysCretensis . 123 ZuKapitel3-DaresPhrygius. 127 ZuKapitel4-ExcidiumTroiae . 133 Literaturverzeichnis 136 Abstract 140 Curriculum vitae 141 EINLEITUNG 3 Einleitung Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Gestalt des Achilles in den lateinischen nachklassischen Trojadarstellungen der Antike, berücksichtigt dabei vor allem dessen Charakterisierung in den einzelnen Werken und versucht, die unterschiedlichen Ansätze der einzelnen Autoren zu vergleichen. Neben einer kurzen Einleitung, die über die jeweiligen Autoren, sofern bekannt, und den Inhalt des vorliegenden gesamten Werkes informiert, sowie Einblick in den aktuellen Forschungsstand zu diesen Schriften gibt, sollen ausgewählte Textpassagen mit Hilfe von intra- und intertextueller Interpretation betrachtet und im Hinblick auf die Figur des Achilles untersucht werden. Dabei soll Achilles in seinen unterschiedlichen Rollen als Gefährte und Krieger sowie als Liebhaber getrennt betrachtet werden. In einem abschließenden Resümee werden in jedem Kapitel die jeweiligen Erkenntnisse über den Charakter des Achilles zusammengeführt. Als Voraussetzung für weitere Untersuchungen ist es notwendig, die Person des Achil- les, wie sie in der Ilias Homers dargestellt wird, genauer zu beleuchten. Denn Achilles als Hauptfigur der homerischen Ilias wirkt auf die römische Klassik und nimmt eine Vorbildfunktion ein. Ebenso wie der homerische Achilles wirken die Darstellungen der römischen Klassik auf die spätantike Trojaliteratur. Für diese Arbeit sind als Voraus- setzung im Speziellen die epischen Quellen von Interesse, anhand derer der Charakter des Achilles in einer einleitenden Betrachtung analysiert werden soll. So war etwa für Vergil in der Aeneis das Wesen des Achilles vorbildlich für seine Hauptfigur Aeneas. Auch die kürzer geratene Darstellung des trojanischen Kriegs in den Metamorphosen Ovids bietet eine wichtige Grundlage für alle folgenden Gestaltungen. Daher soll ein kurzer Einblick in die Charakterisierung des Achilles in diesen drei Epen der Arbeit vorangestellt werden, wodurch grundlegende Erkenntnisse für die Achilles-Darstellung in den zu betrachtenden Werken erlangt werden sollen. Insgesamt lassen sich zwei Strömungen in der Rezeption des Trojastoffes erkennen: Die einen streben eine getreue Wiedergabe Homers an, wie etwa Vergil und die Ilias Latina, während sich die lateinischen Schwindelromane bewusst von dieser Tradition absetzen. Sie sehen ihre Schriften in der Tradition der Historiographie, weshalb sie den Stoffaus historischer Sicht in Prosa wiedergeben. Weiters soll dadurch erreicht werden, dass die homerische Tradition ins Gegenteil verkehrt wird, wodurch sie sich in eine lange Tradition der Homerkritik stellen, denn schon ab dem 6. Jh.v.Chr. wurde Homer unter anderem von Xenophanes die Darstellung der Götter des Mythos vorgeworfen und 4 EINLEITUNG somit die Wahrheit seiner “Geschichte” in Frage gestellt. Besonders die Historiographie, darunter Herodot, unterscheidet streng die fabula der Dichtung von den historischen facta. Diese Unterscheidung der Genera geht auch an der Charakterisierung des Achilles nicht spurlos vorüber. Hinsichtlich der einzelnen Werke wurde die Gestalt des Achilles zwar schon in ver- schiedenen Artikeln betrachtet1 und auch ein Versuch von K.C. King2 mit dem Titel: “Achilles: Paradigms of the war hero from Homer through the Middle Ages”, eine zusam- menhängende Untersuchung des Achilles von der griechischen Antike bis ins lateinische Mittelalter mit Ausblick auf die nationalsprachlichen Darstellungen, liegt bereits vor. Meine Arbeit soll daher eine intensive Beschäftigung mit den lateinischen Texten bie- ten, durch deren Interpretation detaillierte Erkenntnisse zum Wesen des Achilles erlangt werden, um Gemeinsamkeiten oder Unterschiede in den einzelnen Darstellungen aufzu- zeigen. Sehr hilfreich für diese Arbeit war die Vorlesung von Univ.Prof. Dr. Christine Ratkowitsch im Sommersemester 2010 mit dem Titel: “Der Troja-Mythos in der lateini- schen Literatur der Antike und des Mittelalters”, durch die ich einen Überblick über die vorhandene lateinische Literatur gewinnen konnte, was unter anderem eine Grundlage für diese Arbeit bildete. Das erste Kapitel widmet sich der Ilias Latina,einerKurzfassungundlateinischen Übertragung der homerischen Ilias aus dem 1. Jh., die auf Grund eines Akrostichs ei- nem gewissen Baebius Italicus zugeschrieben werden kann. In 1070 Versen wird die Ilias Homers in stark geraffter Form für ein römisches Publikum wiedergegeben. Die Grund- lage für dieses Kapitel bietet die Edition von Marco Scaffai3 aus dem Jahr 1997, die einen umfassenden italienischen Kommentar zur Verfügung stellt sowie eine italienische Übersetzung. Die französische Übersetzung mit Anmerkungen von Gerard Fry4 aus dem Jahr 1998 liefert nicht nur Informationen zur Ilias Latina,sondernauchzudenWerken des Dictys und Dares. Wie sich der Vorgang der Epitomierung auf die Gestaltung der Personen und im Speziellen auf Achilles auswirkt, soll eine Fragestellung dieser Arbeit sein. Anhand der ausgewählten Textstellen kann dies untersucht und aufgezeigt werden, wobei besonders die Verbindung zur Liebe als motivierende Kraft in der Ilias Latina auffällt. Da es sich in der Ilias Latina um die einzige epische Behandlung des Stoffes handelt, die in dieser Arbeit genauer in Betracht gezogen wird, soll diesem Aspekt besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden. Mit dem Pseudo-Augenzeugenbericht des Dictys Cretensis, “Ephemeris belli Troiani”, beschäftigt sich das zweite Kapitel. Es handelt sich dabei um eine lateinische Überset- zung eines verlorenen griechischen Originals, das nur in zwei Fragment-Funden erhalten 1 Zu Achilles im Dictys Cretensis: Bobrowski, A., An Unheroic Hero: The Figure of Achilles in the Ephemeris belli Troiani by Dictys of Crete, Eos 91 (2004), 274-287. Zu Achilles im Dares Phrygius: Bretzigheimer, G., Dares Phrygius, Transformationen des Trojanischen Kriegs, RhM 152 (2009), 63-95. 2 King, K.C., Achilles: Paradigms of a war hero from Homer through the Middle Ages, Berkeley, Los Angeles, London 1987. 3 Scaffai, M., Baebii Italici Ilias Latina, Bologna 21997. 4 Fry, G., Récits inédits sur la guerre de Troie. Iliade latine, Éphéméride de la guerre de Troie, Histoire de la destruction de Troie, Paris 1998. EINLEITUNG 5 ist. Die Datierung für die lateinische Übersetzung eines gewissen Septimius ist ver- mutlich im 4. Jh. anzusetzen. Für meine Betrachtungen benützte ich die Ausgabe von Werner Eisenhut5 aus dem Jahr 1973, wobei auch viele Publikationen von Stefan Merkle hilfreich waren, allen voran seine ausführliche Studie aus dem Jahr 1989.6 Ein angeblicher Kriegsteilnehmer am trojanischen Krieg legt ein Kriegstagebuch, in chronologischer Abfolge, innerhalb von sechs Büchern vor. Der
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