Sergej Rachmaninov Symphonie Nr. 2 Dmitrij Kitajenko Valer Sabadus Gürzenich-Orchester Köln

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Sergej Rachmaninov (1873–1943)

Symphonie Nr. 2 e-Moll op. 27 (1906/07)

[ 01] Largo – Allegro moderato 19:58 [ 02] Allegro molto 10:21 [ 03] Adagio 15:36 [ 04] Allegro vivace 14:27

[ 05] Vocalise cis-Moll, op. 34 Nr. 14* 04:19

total 64:55

Dmitrij Kitajenko *Valer Sabadus, Countertenor Gürzenich-Orchester Köln »Der würdige Nachfolger Tschaikowskys« Stadtrand bezog. »Wir leben hier wie Der katastrophale Misserfolg der die Einsiedler«, schreibt er an einen St. Petersburger Uraufführung seiner Freund, »sehen niemand, kennen ersten Symphonie am 15. März 1897 ­niemand und besuchen niemand. Ich hatte Sergej Rachmaninov in eine tiefe arbeite sehr viel und fühle mich sehr Depression gestürzt. Fast drei Jahre gut.« lang brachte er kaum eine Note zu Pa- Das freiwillige Exil erwies sich als pier, bis ihn Freunde an den Moskauer heilsam und fruchtbar. Bereits im Ok- Neurologen und Psychiater Nikolai tober 1906 begann Rachmaninov mit Dahl vermittelten, der den Komponis- der Arbeit an einer neuen Symphonie, ten tatsächlich mit einer Hypnose­ der bis 1909 vier weitere große Werke therapie (von Januar bis April 1900) folgen sollten, die hier in Dresden von seinen quälenden Selbstzweifeln ­entstanden: ein unvollendet gebliebe- befreien konnte – und dem Rachma­ nes Opernprojekt nach Maurice ninov in Dankbarkeit sein zweites ­Maeterlincks Schauspiel Monna Van- ­Klavierkonzert widmete: das erste na, die erste, von Goethes Faust inspi- ­größere Werk, das er nach seiner rierte Klaviersonate d-Moll op. 28, die Schaffenskrise vollendete. Doch dem symphonische Dichtung Die Toteninsel Entschluss, sich nun wieder mehr dem op. 29 (nach dem gleichnamigen Ge- Schreiben zu widmen, standen zahl­ mälde von Arnold Böcklin) und das lose Konzertverpflichtungen als Pia- Dritte Klavierkonzert d-Moll op. 30, das nist entgegen. Um die nötige Ruhe er für seine erste Amerika-Tournee zum Komponieren zu finden, musste schrieb. Die (Sergej Tanejew gewidme- er fort aus Russland und ging im te) Symphonie beendete Rachmani- Herbst 1906 mit seiner Familie nach nov im Januar 1908, und bereits am Dresden, wo er eine Gartenvilla am 26. Januar 1908 dirigierte er in einem

4 “The Worthy Successor to Tchaikovsky” The catastrophic failure of the Saint Petersburg premiere of his First Sym- anyone and visit no one. I work a great phony on 15 March 1897 plunged Ser- deal and feel very well.” gei into a severe de- This voluntary exile proved to be pression. For almost three years he did healthful and fruitful. Already in Octo- not put down a single note on paper, ber 1906, Rachmaninoff began work- until friends alerted the Moscow neu- ing on a new symphony which was to rologist and psychiatrist Nikolai Dahl be followed by four more major works to Rachmaninoff’s plight. Dr. Dahl was until 1909, all written in Dresden: an indeed able to free the composer from based on Maurice Maeterlinck’s his torturous self-doubts with hypnosis play Monna Vanna that was to remain therapy (from January until April unfinished, theFirst Piano Sonata in 1900) – and it was to the doctor that D minor, Op. 28, inspired by Goethe’s Rachmaninoff gratefully dedicated his Faust, the symphonic poem Die Toten- Second Piano , the first major insel (The Isle of the Dead), Op. 29 work completed after his creative cri- (based on the painting of the same sis. But his decision to now dedicate name by Arnold Böcklin) and the himself more to writing was opposed Third Piano Concerto in D minor, by countless concert obligations as a Op. 30, written for his first American pianist. In order to find the necessary tour. Rachmaninoff completed the peace to compose, he had to leave Symphony (dedicated to Sergei Russia, travelling with his family in Taneyev) in January 1908, and already 1906 to Dresden, where he moved into on 26 January 1908 he conducted the a garden villa on the edge of town. world premiere at one of the Alexan- “We live like hermits here”, he wrote der Siloti concerts at the Saint Peters- to a friend; “we see no one, don’t know burg Mariinsky Theatre, followed just

5 der Alexander-Siloti-Konzerte im Frische, welche Schönheit!« Dass St. Petersburger Mariinsky-Theater die Rachmaninov später auf den unter- Uraufführung, der eine knappe Woche schwelligen Vorwurf der »Überlänge« später – am 2. Februar – die Moskauer mit einigen Kürzungsvorschlägen (vor Erstaufführung im Großen Saal des allem im Finale) reagierte, zeigt, dass Konservatoriums folgte. Beide Male seine Selbstzweifel noch immer nicht war der Erfolg gewaltig, und das ein- ganz ausgeräumt waren. hellige Lob der Kritiker machte vieles Überhaupt gab sich Rachmaninov von dem wieder gut, was sie über die in seinen Briefen und Äußerungen Erste Symphonie an Spott und Ableh- sehr ›zugeknöpft‹, was seine neue nung ausgegossen hatten. So erklärte Symphonie betraf. »Ich habe ›der Welt‹ etwa Yuli Engel in den Russkije Vedo- noch nichts von dem Werk gesagt, mostij den 35-jährigen Komponisten weil ich es erst endgültig fertigstellen zum »würdigen Nachfolger Tschai- will. Während ich an der Orchestrati- kowskys – und zwar wohlgemerkt on arbeitete, erschien mir die Sym- Nachfolger, und nicht Nachahmer, phonie derart langweilig und wider- denn er zeigt bereits eine ganz persön- wärtig, dass ich sie beiseite geworfen liche Handschrift, wie seine neue und mir erst einmal etwas anderes ­Symphonie in e-Moll bestätigt. Nach- vorgenommen habe. ›Die Welt‹ wüsste dem wir in anhaltender Aufmerksam- nichts davon, wenn nicht Siloti hier keit ihren vier Sätzen gelauscht ha- gewesen wäre und mich bedrängt und ben, mussten wir überrascht feststel- mir die Würmer aus der Nase gezogen len, dass die Zeiger unserer Uhr um hätte, bis ich ihm endlich eingestand, 65 Minuten weiter gerückt waren. Für es werde demnächst eine neue Sym- das breite Publikum mag das viel- phonie geben. Prompt lud er mich ein, leicht etwas zu lang sein, aber welche sie in der nächsten Spielzeit bei ihm

6 a week later – on 2 February – by the in the Finale) shows that his self-doubts Moscow premiere in the Great Hall of were still not completely cleared up. the Conservatory. Both occasions were In general, Rachmaninoff was quite enormous successes, and the unani- reserved in his letters and statements mous praise of the critics compensat- regarding the new symphony. “I have ed a great deal for what they had not yet told ‚the world’ anything about poured out in the way of derision and the work because I first want to finish it rejection of the First Symphony. For once and for all. Whilst working on the ­example, Yuli Engel declared the orchestration, the symphony seemed to 35-year-old composer in Russkiye Vedo- me so boring and distasteful that I laid mostiy to be “the worthy successor of it aside and undertook something else. Tchaikovsky – and, let it be under- ‚The world’ wouldn’t have known stood, successor and not imitator, for he ­anything about it if Siloti had not been already reveals a completely personal here and pressed me, worming infor- handwriting, as confirmed by his new mation out of me until I finally con- Symphony in E minor. After listening fessed to him that there would be a with sustained attention to its four new symphony coming up soon. He movements, we had to declare with promptly invited me to conduct it with ­astonishment that the hands of our him during the next season! And since clocks had moved 65 minutes further. then, corresponding reports have been For the broader public this may be making the rounds everywhere. Just somewhat too long, but what fresh- between us, I am not at all satisfied ness, what beauty!” The fact that with the work.” Rach­maninoff later reacted to the sub- As similar as the First and Second tle objection of “excessive length” with Symphonies are in their rich, dark tim- several suggestions for cuts (especially bres determined by the low strings and

7 zu dirigieren! Und seither kursieren mezzoforte espressivo von den Violinen überall entsprechende Meldungen. beantwortet wird –, doch dieses Mate- Unter uns gesagt: Ich bin mit dem rial taucht erst im Finale wieder auf, Stück ganz und gar nicht zufrieden.« und auch hier nur quasi en passant. So sehr sich die erste und die zweite ­Jeder der vier ausladenden Sätze steht Symphonie in ihrer satten und dunk- für sich. Die Architektur des Werkes len, von den tiefen Streichern und Blä- ist damit zwar deutlich konventionel- sern bestimmten Klangfarben-Setzung ler als die der d-Moll-Symphonie, zu- ähneln, so sehr unterscheiden sie sich gleich aber auch tragfähiger. Auch die in ihrer Form. Für seine Erste hatte Form der einzelnen Sätze verzichtet Rachmaninov sich an Franz Liszt und auf Experimente: Ein Sonatenhaupt- seinem Prinzip der Themen-Transfor- satz-Allegro moderato, ein Allegro molto mation orientiert: Alle vier Sätze ge- in a-Moll als Kombination aus Scherzo hen auf dasselbe motivische Material und Rondo, und dann ein Adagio ma zurück, was für die Konstruktion eines non troppo in A-Dur, dessen weit ge- knapp 50-minütigen Werkes zwangs- spannte, 22 Takte lange Klarinetten- läufig eine gewisse Monochromie be- Kantilene zu den schönsten Melodien deutet. (»Weiß der Teufel, aber ich gehört, die Rachmaninov je erfunden fürchte, sie wird ermüdend sein«, hat- hat. te der Komponist selbst geschrieben.) Eine ganz ähnliche Sinnlichkeit und Auch der Zweiten ist eine Art Kopf­ Kantabilität gelang ihm auch einige motiv als Motto vorangestellt – eine Jahre später in der Vocalise cis-Moll für Folge von auf- und absteigenden Se- Sopran und Klavier – dem letzten der kundschritten, die in der Largo-Einlei- 14 Lieder op. 34, das Rachmaninov für tung des ersten Satzes pianissimo von die Sängerin Antonina Neshdanowa den Celli und Bässen vorgestellt und komponiert hat. Schon bei der Urauf-

8 brass, their respective forms differ well. The form of the individual move- greatly. For his First, Rachmaninoff ments also dispenses with experimen- orientated himself on Franz Liszt and tation: a sonata-form Allegro moderato, his principle of thematic transforma- an Allegro molto in A minor as a com- tion: all four movements are based on bination of scherzo and rondo, and the same motivic material, which nec- then an Adagio ma non troppo in A ma- essarily means a certain monochro- jor whose broadly expansive, 22-bar- matic quality for the construction of a long clarinet cantilena belongs to the nearly 50 minute work. (“The devil most beautiful melodies that Rach- only knows, but I was afraid that it maninoff ever invented. would be tedious,” the composer him- He also succeeded in creating a self feared.) The Second, too, is preced- very similar sensuality and cantabile ed by a type of head motif as a motto – quality several years later in the Vocal- a succession of ascending and de- ise in C-sharp minor for soprano and scending seconds introduced pianis- piano – the last of the 14 Lieder, Op. 34 simo in the Largo introduction of the that Rachmaninoff had composed first movement by the celli and basses for the singer Antonina Nezhdanova. and answered mezzoforte espressivo ­­by ­Already at its world premiere (on the violins – but this material only 24 January 1916 in Moscow) the little ­reappears in the Finale and here, too piece scored such a great success that only more or less en passant. Each of Rachmaninoff orchestrated it shortly the four expansive movements stands thereafter – the first of numerous ad- for itself. The architecture of the work aptations in which the Vocalise, to the is thus definitely more conventional present day, belongs to his most fre- than that of the D minor Symphony, but quently performed works. at the same time more sustainable as Michael Stegemann (© 2015)

9 führung (am 24. Januar 1916 in Mos- kau) hatte das kleine Stück einen ­solchen Erfolg, dass Rachmaninov es kurz darauf orchestrierte – die erste von zahllosen Bearbeitungen, in ­denen die Vocalise bis heute zu seinen meistgespielten Werken gehört. Michael Stegemann (© 2015)

Dmitrij Kitajenko mit dem Gürzenich-Orchester Köln

10 11 Das Gürzenich-Orchester der Oper Köln über 130 Vorstellungen Das Gürzenich-Orchester Köln zählt im Jahr. Das Amt des Gürzenich-­ zu den führenden Orchestern Deutsch- Kapellmeisters hatte von 2003 bis 2014 lands und blickt dabei auf eine große Markus Stenz inne, sein Nachfolger Tradition zurück. Seine Wurzeln rei- François-Xavier Roth wird im Septem- chen bis zur Gründung der Domkapel- ber 2015 sein Amt übernehmen. le im 15. Jahrhundert. Seit 1857 spielte Im März 2009 wurde Dmitrij Kita- das Orchester seine »Gesellschaftskon- jenko zum Ehrendirigenten ernannt. zerte« der »Cölner Concert-Gesell- 1987 war er das erste Mal beim Gürze- schaft« im Gürzenich, dem gotischen nich-Orchester Köln zu Gast. Seitdem Festsaal der Stadt, was sich bis heute hat sich in nahezu 50 Konzerten ­ in seinem Namen widerspiegelt. Stets eine musikalische Partnerschaft von zog das hohe Niveau die führenden internationaler Ausstrahlung ent­ Solisten, Dirigenten und Komponisten wickelt. Die beiden Gesamtaufnah- ihrer Zeit an wie Hector Berlioz, men des Gürzenich-Orchesters unter ­Richard Wagner oder Igor Strawinsky. seiner ­Leitung mit den Symphonien Bedeutende Werke wie Brahms’ von Sergei ­Prokofjew und Dmitrij Doppelkonzert­ , Richard Strauss’ Till Schostakowitsch wurden mehrfach ­Eulenspiegel und Don Quixote oder aus­gezeichnet, u. a. mit dem »MIDEM Mahlers Fünfte Symphonie wurden Classical Award« und dem »ECHO dem Gür­zenich-Orchester zur Ur­ Klassik«. Für OehmsClassics hat das aufführung anvertraut. Orchester eine Gesamtaufnahme der Seit 1986 ist das Ensemble in der Symphonien von Pjotr Iljitsch Tschai- Kölner Philharmonie beheimatet und kowsky mit Dmitrij Kitajenko vorge- gibt dort jährlich rund 50 Konzerte; legt; die Oper Jolanthe ist ebenfalls in parallel dazu spielt das Orchester in Vorbereitung.

12 The Gürzenich-Orchester The Gürzenich of Cologne is one of Germany’s leading certs annually, simultaneously giving and can look back on a great tradition. over 130 performances a year at the Its roots extend all the way back to ­Cologne Opera. Markus Stenz held the the founding of the Domkapelle (ca- position of Gürzenich Kapellmeister thedral orchestra) in the 15th century. from 2003 until 2014; his successor, Since 1857 the orchestra has been ­François-Xavier Roth, will take over this ­presenting its “Society concerts” of position in September 2015. the Cologne Concert Society at the In March 2009, Dmitri Kitajenko was Gürzenich, the gothic festival hall of named Conductor Laureate. He was a the city which is reflected in the or- guest conductor with the Gürzenich chestra’s name to the present day. The ­Orchestra of Cologne for the first time in ensemble’s level of excellence has 1987. Since then, a ­musical partnership ­always attracted the leading soloists, of international radiance has developed conductors and composers of the in nearly 50 concerts. The two complete ­respective period, including Hector recordings of the Gürzenich Orchestra Berlioz, Richard Wagner and Igor under his direction with the symphonies Stravinsky. Important works such as of ­Sergei Prokofiev and Dmitri Shosta­ Brahms’s Double Concerto, Richard kovich have received many awards, in- Strauss’s Till Eulenspiegel and Don cluding the “MIDEM Classical Award” Quixote as well as Mahler’s Fifth Sym- and the “ECHO Klassik”. The ­orchestra phony were entrusted to the Gürzenich has released a highly praised cycle of all Orchestra for their world premieres. symphonies by Pyotr Ilyich Tchaikovsky Since 1986 the ensemble’s home with Dmitrij Kitajenko on OehmsClas- has been at the Cologne Philharmo- sics – his opera Yolanthe is also in prepa- nie, where it presents about 50 con- ration on the same CD label.

13 Dmitrij Kitajenko des ersten Internationalen Herbert Dmitrij Kitajenko gehört zu den von Karajan-Dirigierwettbewerbs in ­großen Dirigentenpersönlichkeiten Berlin und wurde – mit nur 29 Jahren unserer Zeit. In Ost- wie in Westeuropa – zum Chefdirigenten des bedeuten- gleichermaßen hoch geschätzt, den Moskauer Stanislawski-Theaters ­dirigiert er regel­mäßig renommierte ernannt. In der ersten Hälfte der Orchester in Europa, Amerika und 1970er Jahre dirigierte er sehr erfolg- ­Asien. Seine Gesamtaufnahme der reich eine große Anzahl von Opern in Schostakowitsch-Symphonien mit Moskau und an westeuropäischen dem Gürzenich-Orchester Köln (2005) Opernhäusern wie Wien, München wurde u. a. mit dem »ECHO Klassik« oder Brüssel. ausgezeichnet. Verschiedene Kritiker 1976 übernahm er die Chefdirigen- bewerteten ihre Einspielung der tenposition der Moskauer Philharmo- ­Prokofjew-Symphonien als Referenz­ niker, etablierte in den 14 Jahren unter auf­nahme. seiner Leitung das Orchester als eines Dmitrij Kitajenko, in Leningrad ge- der führenden der Welt und trat mit boren, studierte an der renommierten ihm in den wichtigsten Musikzentren Glinka-Musikschule und am Rimskij- Europas, der USA und Japans auf. Korsakow-Konservatorium seiner 1990 ging Dmitrij Kitajenko in ­Heimatstadt. Weiterführende Studien den Westen. Er wurde u. a. Chefdiri- folgten bei Leo Ginzburg in Moskau gent des hr-Sinfonieorchesters Frank- und in der legendä­ren Dirigierklasse furt und des Bergen Philharmonic von Hans Swarowsky und Karl Öster- ­Orchestra sowie Erster Gastdirigent reicher in Wien. Sämtliche Studien des Dänischen Nationalen Radio­ schloss er mit dem Prädikat »Mit Aus- symphonie­orchesters. Als Gast­dirigent zeichnung« ab. 1969 war er Preisträger engagieren ihn unter anderen das

14 Dmitrij Kitajenko Dmitrij Kitajenko is one of the great conductors of our time. Equally influential Stanislavsky Theatre in ­esteemed in Eastern and Western Moscow at the age of only twenty-nine. ­Europe, he regularly conducts prestig- In the early 1970s he very successfully ious orchestras in Europe, America conducted a great number of and Asia. Among other prizes, his in Moscow and in cities such as Vien- complete recording of ­Shostakovich’s na, Munich and Brussels in Western symphonies with the Cologne Gürze­ Europe. nich Orchestra (2005) was awarded He became principal conductor of the “ECHO Klassik”. His recording the Moscow Philharmonic in 1976, of Prokofiev’s symphonies is con­ making it one of the leading orches- sidered by various ­critics as the bench- tras in the world during the fourteen mark recording. years of his direction and appearing Dmitrij Kitajenko was born in Len- with it in the most important musical ingrad, where he studied at the re- centres of Europe, the USA and Japan. nowned Glinka School of Music and Dmitrij Kitajenko came to the West the Rimsky-Korsakov Conservatory. ­ in 1990, successively becoming prin­ He went on to study with Leo Ginz- cipal conductor of the Symphony burg in Moscow and in the legendary ­Orchestra of Hessischer Rundfunk in conducting class of Hans Swarowsky Frankfurt and the Bergen Philharmon- and Karl Österreicher in Vienna. He ic Orchestra, as well as principal guest obtained distinctions in each case. In conductor of the Danish National 1969 he was laureate of the first Inter- ­Radio Symphony Orchestra. He made national Herbert von Karajan Con- guest appearances with the Royal ducting Competition in Berlin and was Concertgebouw Orchestra Amster- appointed principal conductor of the dam, the London Symphony Orches-

15 Dmitrij Kitajenko

16 tra, the Orchestra of Bayerischer all the Tchaikovsky Symphonies with Rundfunk, the Munich Philharmonic, the Gürzenich Orchestra of Cologne, the Orchestra di Santa Cecilia in concluded in February 2014 with the Rome, the Orchestra Filarmonica del- Symphony No. 7 and the Third Piano la Scala, the Budapest Festival Orches- Concerto. In addition, a recording of tra and many American orchestras, the opera Iolanta has been announced performing with the best soloists in for the summer of 2015. the world and with outstanding Since 2009 Dmitrij Kitajenko has ­up-and-coming artists. been honorary conductor of the Dmitrij Kitajenko has made numer- ­Cologne Gürzenich Orchestra; this title ous remarkable recordings with or- was previously held only by Günter chestras including the Moscow Phil- Wand. Moreover, for the 2012/13 con- harmonic, the Frankfurt RSO, the cert season he took over the position ­Bergen Philharmonic Orchestra, the as principal guest conductor of the Danish National Radio Symphony Berlin Konzerthaus Orchestra. ­Orchestra and the Cologne Gürzenich www.kitajenko.com Orchestra, among them complete Translation: J & M Berridge r­ecordings of the symphonies of ­Scriabin, Rachmaninoff, Stravinsky, Rimsky-Korsakov, Prokofiev and Shostako­vich. He has also recorded works by Chopin, Gade, Grieg, Richard Strauss and Siegfried Wagner. The ­recording of the Manfred Symphony on OehmsClassics was the upbeat, in May 2010, to the complete recording of

17 ­Königliche Concertgebouw-Orchester OehmsClassics bildete im Mai 2010 Amster­dam, das London Symphony den Auftakt einer Gesamteinspielung Orches­tra, das Orchester des Bayeri- sämtlicher Tschaikowsky-Symphonien schen Rund­funks, die Münchner Phil- mit dem Gürzenich-Orchester Köln, harmoniker, das Orchestra di Santa welche im Februar 2014 mit der Cecilia in Rom, das Orchestra Filarmo- Symphonie­ Nr. 7 sowie dem Dritten nica della Scala, das Budapest Festival ­Klavierkonzert seinen Abschluss fand. Orchestra und etliche amerikanische Darüberhinaus ist für Sommer 2015 Orchester. Dabei musiziert er mit den die Einspielung der Oper Iolanta an­ besten Solisten der Welt und heraus­ gekündigt. ragenden jungen Talenten. Dmitrij Kitajenko ist seit 2009 Dmitrij Kitajenko hat zahlreiche Ehren­dirigent des Gürzenich-Orches- ­bemerkenswerte Einspielungen u. a. ters – nach Günter Wand der zweite mit den Moskauer Philharmonikern, Dirigent, dem dieser Titel verliehen dem RSO Frankfurt, dem Bergen Phil- wurde. Außerdem wurde er zur Spiel- harmonic Orchestra, dem Dänischen zeit 2012–13 zum Ersten Gastdirigen- Nationalen Radiosymphonieorchester ten des Konzerthausorchesters Berlin und dem Gürzenich-Orchester Köln ernannt. vorgelegt, darunter Gesamtauf­nah­ www.kitajenko.com men der Symphonien von Skrjabin, Rachmaninov, Strawinsky, Rimskij- Korsakow, Prokofjew oder Schostako- witsch. Auch Werke von Chopin, Gade, Grieg, Richard Strauss oder Siegfried Wagner liegen mit ihm vor. Die Ein- spielung der Manfred-Symphonie bei

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Valer Sabadus im Part des Ruggiero. Außerdem gab Der Countertenor Valer Sabadus wur- er den Armindo in Händels Partenope de 1986 in Arad (Rumänien) geboren am Badischen Staatstheater in Karls- und siedelte 1991 nach Deutschland ruhe. über. Er wuchs in einer Musikerfami- Zu großen Erfolgen wurden auch lie auf, wo er auch seine erste musi­ seine Interpretation des Sesto in La kalische Ausbildung an Geige und clemenza di Tito beim Mozart-Sommer ­Klavier erhielt. Im Alter von 17 Jahren in Schwetzingen 2010, seine Mitwir- begann er sein Gesangsstudium kung an Hasses Didone abbandonata bei Prof. Gabriele Fuchs an der Hoch- am Münchner Prinzregententheater schule für Musik und Theater Mün- sowie seine Verkörperung des Orfeo chen. in Glucks Orfeo ed Euridice in Stuttgart. 2009 debütierte Sabadus bei den Weitere wichtige Projekte waren Salzburger Pfingstfestspielen in der ­außerdem Lucia Ronchettis Last Rolle des Adrasto in Niccolò Jommel- Desire an der Berliner Staatsoper, La lis Oper Demofoonte, einer Koproduk­ Calisto (Endimione) an der Oper tion mit dem Ravenna-Festival und Frankfurt und Martinis Dirindina an der Opéra National de Paris unter der Dresdner Semperoper. dem Dirigat von Riccardo Muti. Eine Valer Sabadus trat in der viel be- weitere Rolle von Jommelli – Aeneas achteten Inszenierung von Leonardo in Didone abbandonata – brachte ihn Vincis Artarserse (mit dem Concerto nach Stuttgart. 2009 sang er im Prinz- Köln unter der Leitung von Diego regententheater München die Titelrol- ­Fasolis) in Nancy auf, die sogar (in le in Antonio Vivaldis Orlando furioso Konzertfassung) durch ganz Europa und wurde von der Oper Frankfurt tourte. Die Aufführung von Artaserse ebenfalls für Orlando furioso egangiert, ist auf CD und DVD erhältlich.

20 Valer Sabadus Countertenor Valer Sabadus was born in 1986 in Arad (Romania) and moved in the opera Demofoonte by Niccolò to Germany in 1991. He grew up in a Jommelli, a coproduction with Raven- family of musicians, where he also na Festival and the Opéra National ­received his first lessons in violin and de Paris conducted by Riccardo Muti. piano. At the early age of 17, he al- ­Another Jommelli-role – Aeneas in ready studied voice with Professor Didone­ abbandonata – brought him to ­Gabriele Fuchs at the University of Stuttgart. In 2009 he participated in Music and Performing Arts in Munich. Vivaldi’s opera Orlando furioso (title In 2009 he made his debut at the role) at the Munich Prinzregenten- Salzburger Pfingstfestspiele as Adrasto theater; the Frankfurt Opera, too, in- vited him for Orlando furioso (Ruggie- ro), and he sang Armindo in Handel’s Partenope in Karlsruhe. His interpretation of Mozart’s Sesto in La clemenza di Tito at the Mozart- sommer Schwetzingen 2010, his partic- ipation in Hasse’s Didone abbandonata at the Munich Prinzregententheater and as Orfeo in Gluck’s Orfeo ed Euri­ dice in Stuttgart turned out to be ­tremendous successes for the artist. Further important projects were Lucia Ronchetti’s Last Desire at the Staats­ oper Berlin, La Calisto (Endimione) at the Frankfurt Opera and Martini’s Valer Sabadus 21 Auch Valer Sabadus’ Interpretation ­Publikum und Kritikern gleicher­ der Titelrolle in Händels Xerxes an der maßen gelobt. Deutschen Oper am Rhein in Düssel- www.valer-sabadus.de dorf war ein vielumjubelter Erfolg. Übersetzung: tolingo translations ­Anlässlich des prestigeträchtigen Festi- val International d’Art Lyrique in ­Aix-en-Provence wurde Valer Sabadus für Cavallis Oper Elena engagiert. An der Oper Köln übernahm er die Hauptrolle in der Oper Leucippo von Hasse. Für seine Einspielung Baroque ­Oriental mit dem Pera Ensemble und die Opernaufnahme von Artaserse er- hielt Valer Sabadus den renommier- ten Musikpreis Echo Klassik. Seine CD-Aufnahme Hasse reloaded (Opern- arien von Johann Adolph Hasse | OehmsClassics) stieß bei Kritikern und ­Publikum auf große Anerken- nung, und Valer Sabadus wurde dafür mit dem Deutschen Schallplattenpreis ausgezeichnet. Auch seine jüngste Ein- spielung – Le belle immagini (Arien von Gluck und Zeitgenossen) wird von

22 Dirindina­ at the Dresden Semper claim both by the critics and the audi- Opera.­ ence, and Valer Sabadus was awarded Valer Sabadus took part in Nancy’s the “Deutscher Schallplattenpreis”. much acclaimed production of Leon- Even his latest recording – ­Le belle ardo Vinci’s Artarserse (with Concerto ­immagini (arias by Gluck and contem- Köln and Diego Fasolis) which even poraries) was praised by both audi- toured (in concert version) throughout ence and critics. Europe. The production of Artaserse is www.valer-sabadus.de available on CD and DVD. Valer Sabadus’ interpretation of the title part in Handel’s Xerxes at the ­Dusseldorf Opera turned out to be a spectacular success. Valer Sabadus was invited to the prestigious Aix-en- Provence Festival for Cavalli’s opera Elena. At the Cologne opera he took over the title part in Hasse’s opera Leucippo. Valer Sabadus’ recording Baroque Oriental with the Pera Ensemble and opera-recording Artaserse received the prestigious Echo Klassik award. His recording Hasse reloaded (opera arias by Johann Adolph Hasse | Oehms­Classics) got a spectacular ac-

23 Bereits erschienen – also available

Pjotr Iljitsch Tschaikowsky Pjotr Iljitsch Tschaikowsky Pjotr Iljitsch Tschaikowsky Manfred-Symphonie Symphonie Nr. 1 Symphonie Nr. 2 h-Moll op. 58 g-Moll op. 13 c-Moll op. 17 Hybrid-SACD, OC 665 Hybrid-SACD, OC 668 Hybrid-SACD, OC 669

Pjotr Iljitsch Tschaikowsky Pjotr Iljitsch Tschaikowsky Pjotr Iljitsch Tschaikowsky Symphonie Nr. 3 Symphonie Nr. 4 Symphonie Nr. 5 D-Dur op. 29 f-Moll op. 36 e-Moll op. 64 Hybrid-SACD, OC 670 Hybrid-SACD, OC 671 Hybrid-SACD, OC 667 Pjotr Iljitsch Tschaikowsky Pjotr Iljitsch Tschaikowsky Symphonie Nr. 6 Symphonie Nr. 7 h-Moll op. 74 Es-Dur Hybrid-SACD, OC 666 Hybrid-SACD, OC 672

Sergej Rachmaninov Symphonie Nr. 1, Der Fels OC 440 Impressum c 2013 OehmsClassics Musikproduktion GmbH b 2015 OehmsClassics Musikproduktion GmbH

Executive Producer: Dieter Oehms Recorded: October 2013 (Symphony) – Philharmonie Cologne & May 2013 (Vocalise) – Studio Stolberger Straße, Cologne Recording Producer, Editing, Mastering: Jens Schünemann Recording Engineer: Christian Feldgen Publisher: Boosey & Hawkes Musik Publishers Ltd. (Symphony No.2) | Hawkes & Son, London (Vocalise) Photographs: © Gürzenich-Orchester, Matthias Baus (Kitajenko – cover & p. 11 and 27), Wikimedia Commons (Rachmaninov – cover and booklet p. 2), Klaus Rudolph (p. 16), Christine Schneider (cover, Sabadus) Editorial: Martin Stastnik Visual Concept: Gorbach-Gestaltung.de Composition: Waltraud Hofbauer www.oehmsclassics.de

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