Projekt-Nummer 3718 Patriziato Di Prato Vallemaggia, Gemeinde
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Projekt-Nummer 3718 Patriziato di Prato Vallemaggia, Gemeinde Lavizzara TI / Aufwertung der Alpweiden, Umbau Alp mit Neubau Käserei und Seilbahn im Val di Prato ________________________________________________________________________ Die Gemeinde Lavizzara ist im April 2004 entstanden durch die Fusion der sechs Gemeinden des Val Lavizzara: Brontallo, Menzonio, Broglio, Prato-Sornico, Peccia und Fusio. Lavizzara ist mit 18'746 Hektaren die grösste Gemeinde des Kantons, mit ihren 526 Einwohnern aber auch gleichzeitig eine der am dünnsten besiedelten. Das Val Lavizzara, der obere Teil des Maggiatales, steigt ab Bignasco stetig an bis zum Stau- see von Fusio, wo der Weg weiterführt bis hinauf in die Cristallina. Die Natur präsentiert sich im Val Lavizzara von ihrer schönsten Seite. Nebst einem einladenden und wilden Talboden mit kristallklaren Bächen und Wasserfällen erheben sich grüne und felsige Hänge und mühelos erreichbare Gipfel. Für Trittsichere gibt es auch kühne Berge zu besteigen, die ein wunderbares Panorama bieten, und für Abenteuerlustige das Klippenspringen in Brontallo, eine internationale Sportveranstaltung, bei der aus 27 Metern Höhe ins kalte Maggiawasser gesprungen wird. Das Tal ist ein wahres Paradies für Naturliebhaber und Entdecker. Die Dorfkerne der Talgemeinden sind gut erhalten, es finden sich Kirchen mit Fresken, alte Brü- cken, Wege und Treppen, die bis zu den Alpen hinaufführen. Die Spuren früherer Generationen deuten auf eine zähe Bevölkerung hin, die sich mit der Viehzucht an die Berglandschaft ange- passt hat. Auch heute noch wird auf einigen Alpen des Tals Käse von hervorragender Qualität angeboten, hergestellt aus einer Mischung aus Kuh- und Ziegenmilch. 2 Bekanntheit erlangt haben die Kirche des Architekten Mario Botta in Mogno und die Bildhauer- schule in Peccia. Von Prato geht es an der linken Bergflanke in ein Seitental, ins Valle di Prato, das in die Alpge- biete des Patriziato Prato Vallemaggia führt. Den Abschluss dieses Seitentales bildet die Kulis- se des Campo Tencia. Das ganze Gebiet ist ein viel begangenes Bergwandergebiet. Prato ist ein schmuckes Dorf mit engen Gassen und liebevoll erhaltenen Häusern. Zur Ausführung der Arbeiten an den Strukturen im Val di Prato hat sich das Patriziato mit der Fondazione Lavizzara zusammengetan, damit die Verbindung zu den anderen Projekten im Maggiatal, Val Bavona und Lavizzara gesichert ist. Bevölkerung 1900 945 Einwohner 1960 704 Einwohner 1980 601 Einwohner 2000 592 Einwohner heute 526 Einwohner Altersstruktur 0 – 15 Jahre 62 Personen 12 % 16 – 65 Jahre 313 Personen 60 % über 65 Jahre 151 Personen 28 % Schulen 8 Kindergartenschüler in Prato-Sornico 16 Primarschüler in Prato-Sornico 21 Mittelschüler in Cevio 20 km Entfernung 2 Höhere Mittelschüler in Locarno 45 km Entfernung Gemeindefläche Landwirtschaftliche Nutzfläche 2'848 ha Wald 5'666 ha Siedlungsfläche, unproduktiv 10'232 ha _______ Total 18'746 ha ======= Das Dorf Prato befindet sich auf 763 m.ü.M. und liegt in den Bergzonen III und IV und hat Sömmerungsgebiete. Erwerbsstruktur 26 Land- und Forstwirtschaftsbetriebe 20 Gewerbe- und Industriebetriebe 34 Dienstleistungsbetriebe 3 130 Personen gehen ausserhalb der Gemeinde einer Tätigkeit nach, 45 Personen von anderen Gemeinden kommen nach Lavizzara zur Arbeit. An Handwerkern sind in Lavizzara Steinmetze, Maler und Sanitärinstallateure vertreten. Vereine Ein reges Vereinsleben bietet den Einwohnern die Gelegenheit, das Zusammengehörigkeitsge- fühl in der Dorfgemeinschaft zu pflegen. Es gibt diverse Sportvereine (Schlittschuh, Ski, Uniho- ckey), einen Schützen- sowie den Samariterverein, den Verein Animazione Valle di Peccia und die Gruppo manifestazioni Fusio. Tourismus Insgesamt gibt es in Lavizzara 12 Ferienhäuser und 20 Ferienwohnungen, die vor allem als Zweitwohnungen genutzt werden. Es werden 57 Hotelbetten in 4 Hotels sowie 5 Gruppenunter- künfte für Übernachtungen angeboten, und 10 Restaurants sorgen für das leibliche Wohl. Die finanzielle Situation der Gemeinde Nettoverschuldung 2018 pro Kopf Fr. 3'337.94 Steuereinnahmen 2018 pro Kopf Fr. 2'671.68 Aufwandüberschuss 2018 Fr. 26'237.35 Abschreibungen 2018 Fr. 396'542.44 Finanzausgleichsbeiträge 2018 Fr. 847'849.-- Steuerfuss 2018 100 % Höchstmöglicher Steuerfuss im Kanton 100 % Direkte Bundessteuer pro Kopf 2015: Gemeinde Lavizzara Fr. 348.-- Kanton Tessin Fr. 1'202.-- Schweiz Fr. 1'228.-- Das Patriziato di Prato Vallemaggia Das Gebiet des Patriziatos erstreckt sich über die gesamte territoriale Zuständigkeit der Ge- meinde Lavizzara, Fraktion Prato-Sornico. Dabei grenzt es im Norden an Peccia und Fusio, im Westen an die Territorien der Patriziati von Sornico und Broglio, im Süden an Broglio, im Osten an das Verzasca- und an das Leventina-Tal. Ausserdem ist das Patriziato im Besitz von diversen Kulturgütern, wie zum Beispiel die Kirche von Prato Vallemaggia und die Oratorien von Vedià und von San Carlo. Die finanzielle Situation des Patriziato di Prato Vallemaggia Die Jahresrechnung 2018 schliesst mit einem Verlust von Fr. 5'715.52 ab, bei Ausgaben von Fr. 22'644.55 und Einnahmen von Fr. 16'929.03. Die Bilanz weist Aktiven von Fr. 167'429.56, Schulden von Fr. 2'349.50 und ein Eigenkapital von Fr. 173'145.08 aus. 4 Zum Projekt Die Landschaft des Val di Prato und seine Alpweiden werden als besonders schön bezeichnet. Schon seit Generationen haben die Bauern Wege und Unterkünfte gebaut und unterhalten. Be- rühmt sind die Passagen, die als Treppen in den Felsen gehauen wurden. Das Vieh musste entsprechend trainiert werden. Heute ist die Region auch ein viel frequentiertes Wandergebiet und verbindet die Täler Maggia, Verzasca und Leventina. In der Vergangenheit spielte sich der grösste Teil der landwirtschaftlichen Tätigkeit von Prato- Sornico im Val Prato, in den Bergen von Presa, Faed, Predee, Schied, Corsgell und in den Al- pen von Campo, Fontana, Campala, Soveltra, Larecc und Pertüs ab. Die meisten dieser Alpge- bäude wurden in der Zwischenzeit aufgegeben, dies auch weil der Zugang zu den Alpen und zu den dazugehörenden Infrastrukturen schwierig und nicht sicher ist. Die Alpen Campo und Soveltra, Fontana, Campala, Larecc und Pertüs hingegen werden jeden Sommer von drei Pächtern bewirtschaftet. Auf der Alp Campo und Soveltra sowie der Alp Fontana mit einer Gesamtfläche von 341 ha weiden bis zu 20 Mutterkühe und 80 Schafe. Die Alp Campala weist eine Fläche von 117 ha aus. Sie wird mit rund 60 Milchziegen bestossen. Auf der Alp Larecc werden auf 99 ha 150 Schafe gesömmert und auf der Alp Pertüs sömmern 15 Mutterkühe. Bereits im Jahr 2007 versuchte das Patriziato di Prato Vallemaggia, die Aufwertung der Alpwei- den in Angriff zu nehmen, konnte aber aus finanziellen und aus organisatorischen Gründen nur die Arbeiten an einem Steg umsetzen. Das Projekt wurde nun wieder aufgenommen, da zwingend Arbeiten ausgeführt werden müs- sen, um die bestehende Alpwirtschaft aufrecht zu erhalten und wo möglich auszubauen, und damit die einzigartige Landschaft zu erhalten. Dazu werden folgende Arbeiten umgesetzt: Die Alpgebäude auf der Alp Fontana werden in traditioneller Bauweise wiederhergestellt. Die bestehenden Weidewälder werden aufgewertet und übriges Weideland von Erlen, Ginster und Alpenrosen gesäubert. Die Beweidung von bestockten Flächen wirkt sich positiv auf die Biodiversität aus. Die Alphütte auf der Alp Campala ist in einer schlichten und typischen Bauweise erstellt und liegt inmitten der Ziegenweide. Das Gebäude besteht allerdings nur aus einem Raum ohne Toi- lette und muss dringend umgebaut werden. Um den gelegentlichen Übernachtungsgästen oder in Not geratenen Bergwanderern Platz zu bieten, wird das Alpgebäude so ausgebaut, dass ei- nerseits das Bewirtschafter-Ehepaar eine funktionale Unterkunft mit den nötigen sanitären An- lagen sowie auch Wanderer eine Unterkunft, als Ersatz für die abgebrannte SAC Hütte Sovelt- ra, zur Verfügung haben. Im Sommer wird auf der Alp Campala die Ziegenmilch vom Bewirtschafter-Ehepaar zu Käse verarbeitet. Die Käserei ist provisorisch in einem Container untergebracht, was nicht den gel- tenden lebensmitteltechnischen Anforderungen an die Käseproduktion und -lagerung entspricht. Daher muss der Käse jeden zweiten Tag ins Tal transportiert werden. Der Fussweg dauert etwa eine Stunde. Die neuen Räumlichkeiten für die Käserei werden neben der bestehenden Alphüt- te angebaut. Ziel ist es, für die steigende Nachfrage an Ziegenkäse zukünftig die Milch von we- sentlich mehr Ziegen zu Alpkäse zu verarbeiten. Die Wege zur Alp Campala führen durch steiles, unwegsames Gebiet. Um den Bewirtschaftern der Alp, den Wanderern und dem Vieh einen möglichst sicheren Weg zu bieten, müssen diese instandgestellt und gesichert werden. 5 Eine neue Materialseilbahn wird gebaut. Diese wird das Arbeitsleben für die Alpbewirtschafter erleichtern. Lange und kräfteraubende Wege können damit eingespart werden. Mit dem Käsereineubau, dem Ausbau der Alphütte der neuen Seilbahn können auf der Alp Campala zukünftig mehr Ziegen gesömmert und die Käseproduktion wesentlich gesteigert wer- den. Die Patriziatsversammlung hat am 26. November 2018 die Ausführung des Projektes beschlos- sen. Kleinere Arbeiten konnten bereits im Jahre 2016 ausgeführt werden. Die Wegsanierungen wer- den zwischen 2018 und 2020 umgesetzt. Die Baubewilligung für die Käserei und die neue Seil- bahn liegt noch nicht vor. Sobald diese Baubewilligung vorliegt, wird mit den Arbeiten gestartet. Kosten und Finanzierung Gemäss Zusammenstellung sehen die Kosten wie folgt aus: Landschaftliche und Landwirtschaftliche Fr. 150'000.-- Aufwertungen