Pinzgauer Lokalbahn
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Pinzgauer Lokalbahn EX | Grundlagen der Verkehrsplanung | LVA Nr.: 231.935 Verfasser: KOUKAL Michael | 0325932 PRENTNER Gerald | 0226238 SCHWIEGER Klemens | 0325607 E 630 - Raumplanung und Raumordnung Wintersemester 2010/11 | Technische Universität Wien Inhaltsverzeichnis: 1) Einleitung ......................................................................................................................................... 3 2) Geschichte der Pinzgauer - Lokalbahn ............................................................................................... 4 3) Neue Lokalbahn ................................................................................................................................ 4 3.1) Unternehmensphilosophie ................................................................................................................... 4 3.2) Wiederaufbau und Neutrassierung ...................................................................................................... 5 3.3) Hochwasserschutz ................................................................................................................................ 5 3.4) Baumaßnahmen ................................................................................................................................... 6 3.5) Personen und Güterverkehr ................................................................................................................. 7 3.6) Finanzierung ......................................................................................................................................... 8 3.7) Probleme bei der Neutrassierung ........................................................................................................ 9 4) Zukunftsperspektiven ......................................................................................................................10 5) Zusammenfassung ...........................................................................................................................11 6) Abbildungsverzeichnis .....................................................................................................................11 7) Quellenverzeichnis ..........................................................................................................................11 Pinzgauer - Lokalbahn Grundlagen der Verkehrsplanung 2010/11 | 2 1) Einleitung Im Rahmen der Lehrveranstaltung „Grundlagen der Verkehrsplanung“ fand für Studierende der TU- Wien, von Mittwoch den 10.11.2010 bis einschließlich Freitag den 12.11.2010, eine Exkursion zu dem Thema „Erfolgreiche Österreichische Regionalbahnen“ statt. Zunächst ging es mit der Westbahn nach Zell am See wo der Ausgangspunkt für die Besichtigung der Pinzgauer Lokalbahn war. Bei der Pinzgauer Lokalbahn, auch Krimmler Bahn genannt, handelt es sich um eine Schmalspurbahn mit einer Bosnischen Spurweite von 760mm. Die Bahn führt von Zell am See nach Krimml und legt dabei 53 km zurück und hat auf dieser Strecke 35 Haltestellen. Abb.1 | Haltestellen der Pinzgaubahn Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 80km/h geht es entlang der Salzach durch die schöne Berglandschaft des Salzburger Pinzgaus. Die eingleisige Strecke ist mit einem digitalen Zugleitsystem ausgerüstet um Unfälle zu vermeiden. Sie wird hauptsächlich von Diesellokomotiven befahren. Für Touristen wird fallweise auch die Dampflok in Betrieb genommen. Bei speziellen Anlässen werden von der Betriebsleitung attraktive Sonderfahrten angeboten und organisiert. Um den Skifahrern ein interessantes Angebot zu machen, wurde die Haltestelle „Hollersbach Panoramabahn“ neu errichtet. Da Zell am See auf 752 Höhenmeter und Krimml auf 911 Höhenmeter liegt müssen ganze 159 Höhenmeter überwunden werden. Da dieser Höhenunterschied für die Lokomotiven eine Herausforderung darstellt, ist eine konstante Steigung und genau geplante Streckenführung notwendig. Die kontinuierlich steigenden Fahrgastzahlen spiegeln den Erfolg und die Beliebtheit der Pinzgauer Lokalbahn wider. Als Grundsatz der Salzburger Lokalbahn gilt: „Wenn Angebot und Qualität stimmen, wird die Bahn auch gut angenommen.“ Pinzgauer - Lokalbahn Grundlagen der Verkehrsplanung 2010/11 | 3 2) Geschichte der Pinzgauer - Lokalbahn Bereits unter Kaiser Franz Josef I. wurde 1898 die Pinzgauer Schmalspurbahn eröffnet. Schon damals war eine Verlängerung der Bahnstrecke zu den Krimmler Wasserfällen sowie eine Verbindung mit der Zillertalbahn in Tirol geplant, was bis heute nicht verwirklicht wurde. Neben den Personenzügen verkehrte auch ein Güterzug, der vor allem dem Holztransport diente. In Zell am See, wo sowohl der Beginn der Schmalspurbahn als auch die normale Spurweite aufeinander treffen wurden die Güter umgeladen und weitertransportiert. Heute dient die Bahn größtenteils dem Personenverkehr. Neben dem Transport von Pendlern und Schülern ist die Bahn auch eine beliebte Attraktion für Touristen. Sowohl die Dampflokomotive als auch spezielle Züge für Radfahrer sind attraktive touristische Angebote, die äußerst gerne angenommen werden. Im Jahre 1987 wurde die Strecke zwischen Mittersill und Krimml durch Hochwasser so sehr beschädigt, dass eine Einstellung der Bahn befürchtet wurde. Entgegen der Erwartung wurden die Gleisanlagen allerdings wieder aufgebaut und zusätzlich wurden enge Kurvenbögen entschärft. So konnte die Bahn eine neue Höchstgeschwindigkeit von 70km/h erreichen. 1989 wurde auf der Teilstrecke Zell am See und Bruckberg Golfplatz ein 30 Minuten - Takt eingeführt, der eine echte Konkurrenz zum Individual- und Autobusverkehr darstellte. Dennoch gab es ab 2000 massive Bestrebungen der ÖBB den gesamten Betrieb einzustellen. Nach langen Verhandlungen mit dem Land Salzburg wurde zwischen Bund, Land und ÖBB ein Verkehrsdienstvertrag abgeschlossen. Dieser Vertrag sah für die Lokalbahn Investitionen in der Höhe von 21,2 Mio Euro vor. Als erste Investition wurden 2005 neue Fahrzeuge angeschafft. In diesem Jahr wurden Teile der Strecke von einem neuerlichen Hochwasser so sehr zerstört, dass diese unbefahrbar war. Es konnte lediglich ein kurzer Streckenabschnitt, zunächst nur bis Piesendorf und dann bis Mittersill, befahren werden. Die Strecke zwischen Mittersill und Krimml war so schwer beschädigt, dass der Wiederaufbau lange dauerte. Erst seit September 2010 ist die komplette Strecke für den regionalen Zugverkehr geöffnet. In der Zwischenzeit war ein Schienenersatzverkehr mit Bussen eingerichtet worden. Letztendlich übernahm das Land Salzburg im Jahr 2008 die Pinzgaubahn von der ÖBB. Im selben Jahr wurde auch der Güterverkehr nach 10 jähriger Pause wieder aufgenommen. Der seit September 2010 aufgenommene Vollbetrieb bietet einen Stunden - Takt zwischen den beiden Endstationen. Dabei sind 13 Zugpaare auf der Strecke unterwegs. 3) Neue Lokalbahn 3.1) Unternehmensphilosophie Seit dem die Pinzgau Lokalbahn von den Salzburger Lokalbahnen betrieben wird, stehen neue Ziele im Vordergrund des Unternehmens. Neben der Verbesserung und dem Wiederaufbau der Streckenführung bis Krimml, und der Erweiterung des Remisenstandortes Tischlhäusl, wird der Kundenorientierung ein herausragender Stellenwert eingeräumt. Das bedeutet vor allem, dass die Fahrpläne an die Bedürfnisse der Fahrgäste angepasst werden. Auch werden spezielle Wünsche im Falle von Veranstaltungen in der Region berücksichtigt und zusätzliche außerfahrplanmäßige Pinzgauer - Lokalbahn Grundlagen der Verkehrsplanung 2010/11 | 4 Fahrten angeboten. Auch der Zubau der Halle in Tischlhäusl wurde nach bestem Ermessen an die umgebende Landschaft und die örtlichen Standortgegebenheiten angepasst. Der bestehende Teil der Halle, sowie der Zubau wurden mit - für den alpinen Raum typischem - Lerchenholz verkleidet. Diese Maßnahmen verdeutlichen die Verbundenheit mit der Region, die sich auch im neuen Namen „Pinzgauer Lokalbahn“ widerspiegelt. 3.2) Wiederaufbau und Neutrassierung Die Trasse der Pinzgau Lokalbahn ist seit jeher stark von Hochwasser gefährdet. In den letzen 12 Jahren kam es zu 7 Hochwasservorfällen, die meist erheblichen Schaden an der Strecke anrichteten. Das letzte große Hochwasser zerstörte im Jahre 2005 18 Kilometer von der insgesamt 25 Kilometer langen Strecke zwischen Mittersiel und Krimml. Neben dem Wiederaufbau der Strecke bis Krimml, wurde als zweites großes Ziel die Erweiterung der Abstellanlagen und der Remisenhalle am Standort Tischlerhäusl in Angriff genommen. Die Salzburger Lokalbahn übernahm die Bahn auf 10 km Länge, in Form von einreichfertigen Neubauprojekten, mit dem Auftrag der Übernahme und Wiederherstellung. Die Neutrassierung des Bestandes ermöglicht die Erhöhung der Höchstgeschwindigkeit von vormals 70 km/h auf nunmehr 80 km/h. Wobei die Maximalgeschwindigkeit nun auf großen Teilen der Strecke erreicht werden kann. Im Unterschied zu früher, wo diese nur in geringem Maße ausgeschöpft werden konnte, wodurch die Geschwindigkeit meist bei 50 bis 60 km/h lag, ergeben sich dadurch Zeitersparnisse. Wesentlich höhere Zeitersparnisse können durch neuere Triebwagen mit höherer Beschleunigung erreicht werden. Durch die Neutrassierung konnte jedoch auch der Fahrkomfort erhöht werden, da weniger Erschütterungen spürbar sind und die Laufruhe verbessert wurde. Für die Durchführung der Planungsarbeiten wurde eine Projektgruppe aus Spezialisten des Landes Salzburg und der Salzburger Lokalbahn gebildet. Von Seiten der Salzburger Lokalbahn stießen Spezialisten für Gleisbau und Sicherungstechnik, von Seiten des Landes Experten für Brückenbau, Unterbau und Controlling (Installation eines Projektcontrollers