Stadt

Der Bürgermeister

Bekanntmachung der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr (NLStbV)

Planfeststellung für den Neubau und Betrieb einer kombinierten 380-kV- Höchstspannungsfrei- und/oder -erdkabelleitung zwischen den Umspannwerken und St. Hülfe bei Diepholz

I. Planfeststellungsantrag mit Alternativplanung: Das Energieversorgungsunternehmen – TenneT TSO GmbH, 95448 Bayreuth (TenneT) - hat für das Vorhaben „Neubau und Betrieb einer kombinierten 380-kV-Höchstspannungsfrei- und/oder -erdkabelleitung zwischen den Umspannwerken Ganderkesee und St. Hülfe bei Diepholz“ die Durchführung eines Planfeststellungsverfahrens nach §§ 43 ff. Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) in Verbindung mit den §§ 72 bis 78 Verwa ltungsverfahrensgesetz (VwVfG) bei der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr, Dezernat 33, Göttinger Chaussee 76A, 30453 Hannover, beantragt. Sie hat ferner nachrichtlich zum Antrag eine Alternativplanung mit 5 weiteren Erdverkabelungs abschnitten und einer daraus resultierenden von der Antragstrasse abweichenden Alternativtrasse vorgelegt, die zugleich mit der Antragstrasse öffentlich bekannt gemacht und ausgelegt wird.

I.1 Beantragte Anlage gem. Planfeststellungsantrag: Bei der beantragten kombinierten 380-kV-Höchstspannungsfrei- und -erdkabelleitung (überwiegend Freileitung mit zwei Erdkabelabschnitten in Ganderkesee) handelt es sich um ein Vorhaben im Sinne des § 1 des Energieleitungsausbaugesetzes (EnLAG), für das ein vordringlicher Bedarf besteht.

I.2 In Betracht kommende alternative Ausführung des Vorhabens mit 5 weiteren Erdverkabelungsabschnitten und daraus resultierender Trassenführung: Die Planfeststellungsbehörde hat es gemäß § 2 Abs. 2 Satz 1 EnLAG und den dort genannten Voraussetzungen als möglich angekündigt, zu verlangen, Teile der beantragten Höchstspannungsleitung statt als Freikabelleitung als Erdkabelleitung zu errichten. Die Erdverkabelung von weiteren Teilabschnitten beinhaltet neben der anderen Art der technische n Ausführung (Erdkabel statt Freileitung) streckenweise eine vom Freileitungskabel abweichende Trassenführung, so dass andere Rechte oder Belange auch weitergehend betroffen sein können, als dies der Fall wäre, wenn nur der gestellte Antrag (siehe Ziffer I .1) Gegenstand des Planfeststellungsverfahrens wäre. Entsprechend hat TenneT TSO eine das Verlangen der Planfeststellungsbehörde abdeckende Alternativenplanung (in der Summe rd. 31 km Freileitung, im übrigen rd. 28,2 km Erdkabel, aufgeteilt auf 7 Abschnitt e in Ganderkesee (2x), , , Twistringen/Flecken Barnstorf, Eydelstedt, Dickel/Wetschen/Diepholz) nachrichtlich zur Entscheidung vorgelegt.

I.3 Enteignungsvorgreiflichkeit: Für das antragsgegenständliche sowie für das alternative Bauvorha ben einschließlich des Rückbaues und notwendiger Änderungsmaßnahmen an bestehenden Freileitungen sowie einschließlich der landschaftspflegerischen Ausgleichsmaßnahmen sowie des Betriebes werden Grundstücke in folgenden Bereichen teils durch Freileitung, te ils durch Erdkabel durch Vollenteignung oder Eintragung von Dienstbarkeiten beansprucht: Gemeinde Ganderkesee, Samtgemeinde (Gemeinden Prinzhöfte, Winkelsett, Colnrade), Stadt Twistringen, Samtgemeinde Barnstorf (Flecken Barnstorf, Gemeinden Dre ntwede, Eydelstedt, Drebber), Samtgemeinde Rehden (Gemeinden Dickel, Wetschen) und Stadt Diepholz.

I.4 Pflicht zur Durchführung der Umweltverträglichkeitsprüfung im vorgelagerten Verfahren: Für das Vorhaben in der beantragten wie auch in der alternativen Gestaltung besteht die Verpflichtung zur Durchführung einer Umweltverträglichkeitsprüfung im vorgelagerten Verfahren gemäß § 43b Nr. 1 S.1 Buchstabe b EnWG i. V. m. der Anlage zum Energieleitungsausbaugesetzes i. V. m. §§ 9 Abs. 3, 3a des Gesetzes über di e Umweltverträglichkeitsprüfung (UVPG). Die vorliegenden Planunterlagen (getrennt in eine Antragsversion und eine Alternativversion) enthalten jeweils: Erläuterungsbericht (Anlage 1), Übersichtspläne (Anlage 2), Mastprinzipzeichnungen (Anlage 6), Lage- und Grunderwerbspläne (Anlage 7), Längenprofile (Anlage 8), Regelfundament und Regelgrabenprofil (Anlage 9), Bauwerksverzeichnis, Mast- und Kabelpunktliste (Anlage 10), Landschaftspflegerischer Begleitplan (Anlage 12), Grunderwerb (Anlage 14 ), Unterlage nach § 6 UVPG (Anlage 15), FFH-Verträglichkeitsuntersuchung (Anlage 16); Artenschutzrechtlicher Beitrag (Anlage 17); Antrag auf Befreiung von Verboten der Landschaftsschutzgebietsverordnung (Anlage 18). Weitere relevante Informationen sind bei der Niedersächsi schen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr, Dezernat 33, Göttinger Chaussee 76A, 30453 Hannover erhältlich, bei der auch Fragen eingereicht werden können.

I. Öffentlichkeitsbeteiligung: II.1 Die beantragten sowie die alternativen Planfeststellungsunterl agen (bestehend aus Zeichnungen und Erläuterungen) liegen in der Zeit vom 17.12.2012 bis 30.01.2013 bei der Stadt Wildeshausen, Am Markt 1, 27793 Wildeshausen, Zimmer 130 währ end der Dienststunden zur allgemeinen Einsichtnahme öffentlich aus.

Die gleichz eitige Auslegung von beantragter Planung und Alternativenplanung erfolgt, um ohne abermalige Auslegung seitens der Planfeststellungsbehörde von der Befugnis gem. § 2 Abs. 2 EnLAG Gebrauch machen zu können, den Bau und Betrieb weiterer (in der Alternativpla nung vorgesehener) Erdverkabelungsabschnitte verlangen und planfeststellen zu können.

II.2 Jeder, dessen Belange durch dieses Vorhaben berührt werden, kann gem. § 73 Abs. 4 S. 1 VwVfG Einwendungen sowohl gegen den beantragten Plan als auch gegen den Alternativplan erheben; ggfs. auch gegen beide Varianten: a) Einwendungen müssen den geltend gemachten Belang und das Maß seiner Beeinträchtigung erkennen lassen. Es ist seitens der Einwender zu benennen, ob sich Einwendungen gegen das Vorhaben nur gegen die be antragte oder nur gegen die alternative Variante oder sowohl gegen die beantragte wie alternative Ausführungsvariante richten. b) Frist und Ort: Einwendungen sind bis spätestens zwei Wochen nach Ablauf der Auslegungsfrist, also bis zum 14.02.2013 , bei der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr - Dezernat 33 -, Kaiserstraße 27, 26122 (Anhörungsbehörde), oder in folgenden Kommunen (Aufzählung von Nord nach Süd) Gemeinde Ganderkesee, Samtgemeinde Harpstedt, Gemeinde Dötlingen, Sta dt Wildeshausen, Stadt Twistringen, Gemeinde Goldenstedt, Samtgemeinde Barnstorf, Samtgemeinde Rehden oder Stadt Diepholz schriftlich oder zur Niederschrift zu erheben. c) Einwendungsausschluss: Einwendungen sind nach Ablauf der vorgenannten Einwendungsfr ist ausgeschlossen (§ 43a Nr. 7 S. 1 EnWG). Das gilt auch für Einwendungen, die sich gegen das Vorhaben in der Planungsalternative (siehe I.2) richten.

II.3 Anerkannte Vereinigungen: Gem. § 43a Nr. 2 S. 2 EnWG erfolgt durch die ortsübliche Bekanntmachung der Auslegung nach § 73 Abs. 5 VwVfG auch die Benachrichtigung der nach landesrechtlichen Vorschriften im Rahmen des § 63 des Bundesnaturschutzgesetzes anerkannten Vereine sowie sonstigen Vereinigungen, soweit diese sich für den Umweltschutz einsetzen und nach in anderen gesetzlichen Vorschriften zur Einlegung von Rechtsbehelfen in Umweltangelegenheiten vorgesehenen Verfahren anerkannt sind (Vereinigungen). Die Vereinigungen haben Gelegenheit, bis spätestens zwei Wochen nach Ablauf der Auslegungsfrist, also bis zum 14.02.2013 zu dem Plan Stellung zu nehmen. Einwendungen und Stellungnahmen von Vereinigungen gegen den Plan sind gem. § 43a Nr. 3 und 7 EnWG ebenfalls nach Ablauf der Einwendungsfrist ausgeschlossen.

II.4 Anforderungen an gleichförmige Eingaben: Bei Einwendungen, die von mehr als 50 Personen auf Unterschriftslisten unterzeichnet oder in Form vervielfältigter gleichlautender Texte eingereicht worden sind (gleichförmige Eingaben), ist auf jeder mit einer Unterschrift versehenen Seite eine Unterzeich nerin/ein Unterzeichner mit Namen, Beruf und Anschrift als Vertreterin/Vertreter anzugeben. Es darf nur eine einzige Unterzeichnerin/Unterzeichner als Vertreterin/Vertreter für die jeweiligen Unterschriftslisten bzw. gleichlautenden Einwendungen genannt we rden. Vertreterin/Vertreter kann nur eine natürliche Person sein. Anderenfalls können diese Einwendungen gemäß § 17 Abs. 2 VwVfG unberücksichtigt bleiben.

II.6 Erörterungstermin: Die Bekanntmachung des Erörterungstermins erfolgt gesondert.

III. Art der Möglichen Entscheidung: Über die Zulässigkeit des Vorhabens und die Einwendungen wird nach Abschluss des Anhörungsverfahrens durch die Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr (Planfeststellungsbehörde) entschieden. Der Planfeststellungsbe schluss kann die antragsgegenständliche Variante, aber auch die alternative Variante ganz oder in Teilabschnitten zum Gegenstand haben. Entschädigungsansprüche, soweit über sie nicht in der Planfeststellung insgesamt oder dem Grunde nach zu entscheiden ist , werden in einem gesonderten Entschädigungsverfahren behandelt und entschieden. Die Zustellung der Entscheidung (Planfeststellungsbeschluss) an die Einwenderinnen/ Einwender kann durch öffentliche Bekanntmachung ersetzt werden, wenn mehr als 50 Zustellung en vorzunehmen sind (§ 74 Abs. 5 Satz 1 VwVfG).

IV. Hinweise: IV.1 Veränderungssperre: Vom Beginn der Auslegung der Pläne im Planfeststellungsverfahren (siehe oben II.) oder von dem Zeitpunkt an, zu dem den Betroffenen Gelegenheit gegeben wird, den Plan einzusehen, dürfen auf den vom Plan betroffenen Flächen bis zu ihrer Inanspruchnahme wesentlich wertsteigernde oder die geplante Baumaßnahmen erheblich erschwerende Veränderungen nicht vorgenommen werden. Veränderungen, die in rechtlich zulässiger Weise vo rher begonnen worden sind, Unterhaltungsarbeiten und die Fortführung einer bisher ausgeübten Nutzung werden davon nicht berührt. IV.2 Vorkaufsrecht: Darüber hinaus steht ab diesem Zeitpunkt dem Träger des Vorhabens ein Vorkaufsrecht an den vom Plan betroffenen Flächen zu (§ 44 a Abs. 3 EnWG). IV.3 Kosten: Durch Einsichtnahme in die Planunterlagen, Erhebung von Einwendungen und Stellungnahmen, Teilnahme am Erörterungstermin oder Vertreterbestellung entstehende Kosten werden nicht erstattet.

Wildeshausen, 11.12.2012 Der Bürgermeister gez.

Prof. Dr. Kian Shahidi