Walderdorff Imma
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Dissertation Titel der Dissertation „Die fürsterzbischöfliche Residenz in Salzburg unter Fürsterzbischof Hieronymus Graf Colloredo (1772 – 1803/1812): Kunst im Dienste der Aufklärung?“ Verfasserin: Mag. Imma Walderdorff angestrebter akademischer Grad Doktor der Philosophie (Dr. phil.) Wien, 2010 Studienkennzahl lt. Studienblatt: A 092 315 Dissertationsgebiet lt. Studienblatt: Kunstgeschichte Betreuer: Univ. Prof. Dr. Hans Aurenhammer 0 „Auf dem weiten Meere, in welches wir uns hinauswagen, sind der möglichen Wege und Richtungen viele, und leicht könnten dieselben Studien, welche für diese Arbeit gemacht wurden, unter den Händen eines anderen nicht nur eine ganz andere Benutzung und Behandlung erfahren, sondern auch zu wesentlich verschiedenen Schlüssen Anlass geben“. 1 1 Burckhardt, 1941, S. 5. 1 Inhaltsverzeichnis Vorwort S. 4 1. Einleitung S. 7 1.1. Forschungsstand S. 9 1.1.1. Forschungsstand zur Bauforschung der Residenz S. 9 1.1.2. Forschungsstand zur Ausstattung der Residenz S. 11 1.1.3. Forschungsstand zur Gemäldesammlung des Erzstiftes S. 12 1.1.4. Forschungsstand zur Biographie von Erzbischof Hieronymus Colloredo S. 15 1.1.5. Forschungsstand zu den Umbauten unter Erzbischof Hieronymus Colloredo S. 16 1.1.6. Forschungsstand zu Kunst der Aufklärungszeit S. 20 1.2. Quellenlage S. 21 1.2.1. Quellen zu den Umbauplänen S. 22 1.2.2. Quellen zu den Umbaumaßnahmen S. 23 1.2.3. Quellen zur Gemäldesammlung S. 24 1.2.4. Quellen zu Erzbischof Hieronymus Colloredo S. 26 2. Das Erzstift vom 16. bis zum 18. Jahrhundert: Barocke Prachtentfaltung – finanzielle Misere S. 28 2.1. Stadtentwicklung von Erzbischof Wolf Dietrich von Raitenau bis Erzbischof Sigismund von Schrattenbach S. 29 2.2. Finanzielle Entwicklung des Erzstiftes von Erzbischof Wolf Dietrich von Raitenau bis Erzbischof Sigismund von Schrattenbach S. 32 2.3. Historischer Überblick zum Regierungsantritt Colloredos und dessen politisches Engagement zur Rettung des Landes S. 33 2.4. Das Erzstift unter Erzbischof Hieronymus Colloredo im Zeichen der Aufklärung S. 39 2.5. Hieronymus Graf von Colloredo (1732 – 1812, Erzbischof von Salzburg 1772 – 1803/1812) S. 46 3. Die Salzburger Residenz S. 57 2 4. Neubau des Residenztraktes in der Kirchgasse S. 63 4.1. Erste Planungsphase: Die Entwürfe von Louis Grenier und Johann Georg Laschensky S. 66 4.2. Beginn der Umbauarbeiten S. 77 4.3. Zweite Planungsphase: Die Entwürfe von Wolfgang Hagenauer, Louis Grenier und Johann Georg Laschensky S. 80 4.4. Der Weg nach Wien: Die Planung von Andreas Zach S. 88 4.5. Baumängel und Erhaltungsarbeiten S. 101 5. Die neue Gemäldegalerie S. 108 5.1. Geschichte der Gemäldesammlung des Erzstiftes S. 109 5.2. Galerien bei Regierungsantritt von Hieronymus Colloredo S. 114 5.3. Bestände der Galerien S. 116 5.3.1. Bestand der „Alten Galerie“ S. 120 5.3.2. Bestand der „Großen Galerie gegen St. Peter“ S. 122 5.3.3. Bestand der „Schönen Galerie“ S. 127 5.4. Voraussetzungen für die Umgestaltung der neuen Gemäldegalerie S. 138 5.5. Räumliche Adaptierungen S. 141 5.6. Einrichtung der neuen Gemäldegalerie S. 144 5.7. Vorbilder zur Umgestaltung S. 163 5.7.1. Kaiserliche Sammlung in Wien S. 164 5.7.2. Kurfürstliche Sammlung in München S. 166 5.7.3. Fürstliche Sammlung Colloredo-Mansfeld S. 167 6. Zusammenfassung S. 170 7. Anhang S. 173 7.1. Abkürzungsverzeichnis S. 173 7.2. Abbildungsverzeichnis S. 175 8. Literaturverzeichnis S. 272 9. Quellenverzeichnis S. 304 10. Verzeichnis der Periodika S. 307 11. Kurzfassung/Summary S. 310 12. Curriculum vitae S. 313 3 Vorwort Mein Interesse am Thema der vorliegenden Dissertation wurde geweckt im Zuge der Forschungen zu meiner Diplomarbeit über die „stilgerechte Restaurierung“ und die „Anfänge der staatlichen Denkmalpflege im Kronland Salzburg“ Mitte des 19. Jahrhunderts. Die Entscheidungen zu Restaurierungen und Umbauten in bestimmten Stilen nach ästhetischen Kriterien weckte in mir die Frage, wie es in den Jahrzehnten davor aussah. Nach der Säkularisation 1803 folgten Jahre, in denen das ehemals souveräne Salzburg von Frankreich, Österreich und Bayern abwechselnd regiert wurde. 1816 unterstellte man das Land endgültig Österreich, verwaltet von der Kreishauptstadt Linz. Diese Herabstufung der Bedeutung des Landes lähmte das Kunst- und Bauwesen der Stadt zwischen 1803 und der Mitte des 19. Jahrhunderts. Auf Grund dieser Tatsache, zählt der Umbau der Residenz unter Hieronymus Colloredo, dem letzten souveränen Erzbischof vor der Säkularisation zu den letzten großen Bautätigkeiten in Salzburg. Hieronymus Colloredo wird einerseits in der Literatur als sparsamer und geiziger Herrscher ohne jegliches Interesse an der Kunst beschrieben, andererseits galt das Erzstift unter ihm als Zentrum der Aufklärung im süddeutschen Raum. Vor dem Hintergrund dieses Gegensatzes stellte sich die Frage, ob Colloredos Kunstverständnis ein anderes war, als jenes seiner Vorgänger. Damit verbunden war die Frage, wie der Kunststil oder die Kunstbetrachtung im ‚Zeitalter der Aufklärung‘ aussah. Allerdings stellt dieser Aspekt in der Forschung bis heute ein Desiderat dar. Die vorliegende Arbeit sieht sich als einen weiteren Puzzlestein für das Kunstverständnis im Zeitalter der Aufklärung. 4 Bedanken möchte ich mich bei Univ. Prof. Dr. Hans Aurenhammer, der die die Betreuung des Themas übernommen hatte und mit kritischen Fragen die Arbeit unterstützte. Mein besonderer Dank gilt Frau Dr. Roswitha Juffinger, Direktorin der Residenzgalerie Salzburg und HR DI Walter Schlegel, Landeskonservator für Salzburg von 1974 – 2003. Beide lieferten durch zahlreiche Gespräche, konstruktive Kritik, einer Überprüfung der Arbeitsthesen und Textkorrekturen wesentliche Anregungen für diese Arbeit. Mag. Christine Mettler und Mag. Elisabeth Mettler sei für Textkorrekturen gedankt. Bedingt durch die Methodik der Arbeit, sie beruht im Wesentlichen auf einem Quellenstudium, daher gilt mein Dank den zuständigen Mitarbeitern folgender Institutionen: Archiv der Erzdiözese Salzburg: Mag. Christine Gigler Archiv der Stadt Salzburg Mag. Thomas Weidenholzer Erzabtei St. Peter/Salzburg: Pater Dr. Korbinian Birnbacher OSB, Mag. Sonja Führer, Mag. Gerald Hirter, Mag. Wolfgang Wanko Residenzgalerie Salzburg: Dr. Roswitha Juffinger, Dr. Thomas Habersatter Salzburger Landesarchiv: HR Dr. Fritz Koller, Dr. Oskar Dohle, Dr. Ulrike Engelsberger, Dr. Hubert Schopf, Alexander Rochmann Salzburg Museum: Mag. Peter Husty, Dr. Erhard Koppensteiner, Dr. Nikolaus Schaffer 5 Universitätsarchiv/Salzburg: MMag. Christoph Brandhuber Universität Salzburg: Karin Katharina Mühlbacher, Dr. Alfred Stephan Weiß Archiv der Akademie der Bildenden Künste/Wien: Ferdinand Gutschi Haus-, Hof- und Staatsarchiv /Wien: Dr. Michael Göbl Hofmobiliendepot/Wien: Dr. Ilsebill Barta, Mag. Harald Frantis, Johann Autorit Kunsthistorisches Museum/Wien: Dr. Karl Schütz, Dr. Gerlinde Gruber, Dr. Sabine Pénot, Christine Surtmann Österreichische Galerie Belvedere/Wien: Dr. Veronika Pirker-Aurenhammer Österreichisches Staatsarchiv, AVA/Wien: Mag. Maria Rösner Masarykova univerzita Brno/Tschechien: Dr. Lubomir Slaví ček Univerzita Pardubice/Tschechien: Dr. Ji ří Kubeš Ùstav d ějin um ění Akademie v ěd ČR/Tschechien: Dr. Martin Krumholz 6 1. Einleitung Die Dissertation „Die fürsterzbischöfliche Residenz in Salzburg unter Fürsterzbischof Hieronymus Graf Colloredo (1772 – 1803/1812): Kunst im Dienste der Aufklärung?“ behandelt die Umbaumaßnahmen der erzbischöflichen Residenz und die Umgestaltungen zur neu geplanten Gemäldegalerie. Unter dem von der ‚Aufklärung’ geprägten und für seine ökonomischen Entscheidungen bekannten Erzbischof erfolgten die letzten großen Umbauten der Residenz vor der Säkularisation. Diese Umbauten zogen den Abbruch bedeutender Architekturteile aus der Zeit Erzbischof Wolf Dietrichs von Raitenau (1587 – 1612) mit sich. Aus der Bauphase unter Erzbischof Hieronymus Colloredo sind die ersten Gesamtpläne der Residenz von Johann Kendler und Wolfgang Hagenauer erhalten, letztere aus dem Jahr 1787, dem Jahr des Umbaus. Ein Großteil der Umbaupläne, die unter anderem den Abriss des romanischen Langhauses der Franziskanerkirche beinhaltet hätten, wurde nie ausgeführt. Als Gründe dafür nannte man das Missfallen des Erzbischofs über den geplanten Bau, das Fehlen von Geldmitteln, sowie das Herannahen der französischen Truppen. 2 Das vorliegende Projekt setzt den Schwerpunkt auf sämtliche Planentwürfe für die Umbauten an der Residenz, die von der Forschung bislang unbeachtet blieben. Erstmals soll ein Gesamtüberblick über den Planbestand, eine Neubearbeitung der durchgeführten Bauarbeiten, sowie Gründe für deren Einstellung gefunden werden. Im Hirtenbrief von 1782 ordnete Erzbischof Colloredo die Purifizierung der Kirchenräume an (wie auch Joseph II. in Wien) und setzte diese Forderungen in Salzburg durch. 3 Es wird der Frage nachgegangen, in wie weit sich Erzbischof Hieronymus Colloredo bei den Umbauten an seinem neuen Gebäudekomplex der Residenz von der neuen ästhetischen Richtung beeinflussen ließ, die besagt, nur zweckmäßige Bauten seien ‚schön‘. 2 Martin, 1982, S. 237–238, gibt als Gründe Missvergnügen und die Sparsamkeit des Erzbischofs, sowie die französische Revolution an; Zuletzt wiederholte Fuhrmann diese These 1991. Fuhrmann, 1991, S. 1592. 3 Zu den ersten Purifizierungen zählen zum Beispiel die Arbeiten in der St. Blasius/Bürgerspitals Kirche, weiterführend: Stadler, 1985, S. 91. 7 Untersucht wird, ob Colloredo seinen neuen Residenzbau, der laut einem Planentwurf Räume für ihn beinhaltete, unter diesem Aspekt errichtete. Der zweite Teil der Arbeit widmet sich dem Kunstverständnis