Findbuch Kurator 1948
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Universitätsarchiv Freie Universität Berlin Findbuch Kurator 1948 - 1969 Bestandssignatur KUR Bearbeiter: David Stefan Berlin, Juli 2017 Inhaltsverzeichnis Einleitung Bestellvorschriften und Zitierweisen I Der Kurator Fritz von Bergman (Behördengeschichte) II Bestandsgeschichte V Verweise zu korrespondierenden Beständen XI Weitere Archive und Institutionen mit korrespondierender Überlieferung XII Literaturhinweise XIII Hinweise zum Datenschutz XIV Abkürzungsverzeichnis XV 1. Gründung der Universität und Verfassung 1 1.1. Gründung, Konstituierung, Jubiläen und Ereignisse 1 1.2. Gesetze, Abkommen, Verfassung 10 1.3. Kommissionen, Ausschüsse, Partizipation 13 2. Allgemeine Verwaltungsangelegenheiten 16 2.1. Rundschreiben des Kurators 16 2.2. Institute und Abteilungen sowie assoziierte Einrichtungen 17 2.3. Ford-Foundation 23 2.4. Wissenschaftsstandort Berlin 25 2.5. Tagungen und Konferenzen 27 2.6. Studentenschaft 28 2.7. Sonstige Verwaltungsvorgänge 30 3. Haushalts-, Kassen- und Rechnungswesen 36 3.1. Haushalts-, Kassen-, Rechnungs- und Gebührenwesen 36 3.2. Sonstige Angelegenheiten 45 4. Personalangelegenheiten - allgemein 46 4.1. Beamtenrecht 46 4.2. Gemeinsames des wissenschaftlichen und nichtwissenschaftlichen Personals 50 4.3. Kurator und Kuratorialverwaltung 60 4.4. Personalvertretung 63 4.5. Angestelltenverzeichnis, Stellen- und Geschäftsverteilungspläne 64 4.6. Angelegenheiten des nichtwissenschaftlichen Personals 82 4.7. Disziplinar- und Ordnungsausschuss 83 5. Personalangelegenheiten - Wissenschaftliches Personal 84 5.1. Berufungsangelegenheiten 84 5.2. Lehrstühle - Planung und Verzeichnisse 89 6. Bauwesen, Miet- und Grundstücksangelegenheiten 93 6.1. Neubauten und Raumfragen 93 6.2. Klinika der FU 102 6.3. Studentendorf 107 Findbuch Kurator – Behördengeschichte Bestellvorschrift und Zitierweisen für den Bestand Beispiel: 50 Berufungen und Planstellen 1953 – 1965 Enthält: Zusammenstellungen der (laufenden) Berufungen.- Aufstellung der Stellen der Kuratorialverwaltung, der akademischen Verwaltung, der Universitätsbibliothek, des Instituts für Leibesübungen, der Medizinischen Fakultät, der Veterinärmedizinischen Fakultät, der Juristischen Fakultät, der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät, der Philosophischen Fakultät, der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät und des Osteuropa Institutes. Bestellung von Archivalien im Universitätsarchiv der Freien Universität Berlin: Kurator, Sig. 50, Berufungen und Planstellen. Ausführliche Zitierweise für den Bestand: Freie Universität Berlin, Universitätsarchiv der Freien Universität Berlin, Kurator, Sig. 50, Berufungen und Planstellen. Kurzzitierweise: FU Berlin, UA, KUR, Sig. 50, Berufungen. I Findbuch Kurator – Behördengeschichte Der Kurator Fritz von Bergmann1 Curare, also „für etwas Sorge tragen“, „sich um etwas sorgen“, davon leitet sich der Titel des Curators/Kurators, des „Pflegers“ oder „Vertreters“ des Rechts, welcher für die Hochschule „sorgt“, ab und genau das ist es, was Friedrich Ernst von Bergmann, genannt Fritz, seit der Gründung der Freien Universität Berlin (FU) 1948 bis zur Hochschulreform, um genau zu sein, bis Ende 1969 getan hat. Er hat sich, da sind sich alle Quellen einig, mit Leib und Seele für die FU eingesetzt und zwar seit der ersten Stunde, eigentlich bereits davor. Denn Fritz von Bergmann beginnt seine Arbeit für die FU im Juni 1948 als Sekretär des Vorbereitenden Ausschusses der FU, welcher in gewisser Weise als Vorgänger oder Nukleus des Kuratoriums der FU gesehen werden kann und welchem Bergmann über 20 Jahre, bis zu seinem Ausscheiden, angehören sollte. In seiner Funktion als Sekretär des Vorbereitenden Ausschusses engagierte er sich im Dezember 1948 dann auch als Gründungsmitglied der FU. Dem vorausgegangen war eine Biographie, welche nicht unbedingt hätte darauf schließen lassen, dass Fritz von Bergmann sich beruflich als Hochschul-Verwaltungsbeamter an entscheidender Stelle verwirklichen würde. Aus einer baltischen Medizinerfamilie stammend, am 17.09.1907 in Berlin geboren, legte Fritz von Bergmann 1927, nach dem vorausgegangenen Schulbesuch in Hamburg und Marburg, sein Abitur am Lessing- Gymnasium in Frankfurt am Main ab. Anschließend studierte er in dritter Generation, wie bereits sein Vater Gustav und sein Großvater Ernst von Bergmann, Medizin. Sein Studium führte ihn von Frankfurt nach Berlin, Heidelberg und München. Dort heiratete er im März 1933 die Bankdirektorentochter Christiane Hetzer, mit welcher er 5 Kinder haben sollte. 1934 wurde er zum Doktor der Medizin promoviert und nahm eine Tätigkeit als Assistent am dortigen Pharmakologischen Institut auf. Anschließend, von 1937 bis 1945, war Bergmann ebenfalls Assistent bei Prof. Wolfgang Heubner am Pharmakologischen Institut der Friedrich- Wilhelms-Universität in Berlin. Aufgrund eines Wehrmachtsauftrags kam es nicht zu einer aktiven Kriegsteilnahme. Mit dem Ende des Krieges folgt ein etwas kurioses Kapitel in Bergmanns Vita. So war er ab Mai bis Ende August 1945 erst Dorfbürgermeister und dann Amtsbürgermeister über elf Dörfer im Osten Deutschlands. Hier mögen bereits bestimmte Qualitäten Bergmanns von Nutzen gewesen zu sein, welche er in seiner Amtszeit als Kurator für die FU einsetzte. Im Anschluss, also ab September 1945, kehrte Fritz von Bergmann inhaltlich wieder zu seiner eigentlichen Disziplin zurück und wurde Abteilungsleiter für Medizinische Wissenschaften in der Zentralverwaltung für das Gesundheitswesen in der Sowjetischen Besatzungszone. Ab Juli 1946 war er dann als wissenschaftlicher Lektor bei der Arbeitsgemeinschaft Medizinischer Verlage tätig. Von dort führte Bergmanns Weg, laut seines Lebenslaufs, im September 1947 als freier medizinischer Mitarbeiter zur Zeitung „Der Tagesspiegel“. Im Juli 1948 beginnt dann die oben skizzierte Tätigkeit für die künftige FU. 1 Verwendete Literatur: James F. Tent: Freie Universität Berlin 1948 – 1988. Eine deutsche Hochschule im Zeitgeschehen, Berlin 1988 sowie die Dokumentation: Freie Universität Berlin 1948 - 1973. Hochschule im Umbruch, 6 Bände, Berlin 1973–1990. Des Weiteren stützt sich dieser Text auf die unter http://web.fu- berlin.de/chronik/chronik_Home.html (letzter Zugriff: 12.07.2017) einsehbare Chronik der Freien Universität Berlin und auf Karol Kubicki, Siegward Lönnendonker (Hrsg.): Die Freie Universität Berlin 1948 – 2007 von der Gründung bis zum Exzellenzwettbewerb, Göttingen 2008. Zudem wurden die Personal- und Vorlesungsverzeichnisse der FU, die Satzung der FU vom 04.11.1948 sowie die folgenden Archivalien verwendet: KUR 61 (hier: Biographische Notizen und Organisatorischer Aufbau der FU), Personalakte Bergmann, Band II (hier: Personalblatt und Lebenslauf), KV 1101 1-2 (hier: Korrespondenz Bergmann-Reuter), KUM-1/2 (Protokoll der 2. Sitzung am 10.01.1949) und AS-1/6 (Protokoll der ordentlichen Sitzung vom 02.02.1949). II Findbuch Kurator – Behördengeschichte De facto seit der Gründung der FU übernimmt Fritz von Bergmann die Funktion des Kurators. Doch es liegen verschiedene Angaben über seine offizielle Bestellung durch den Vorsitzenden des Kuratoriums, dem Regierenden Bürgermeister Ernst Reuter, vor. So findet sich im Protokoll der 2. Sitzung des Kuratoriums vom 10.01.1949 unter Punkt 3 der erste Hinweis auf die Wahl des Kurators. Hier ist zu entnehmen, das Ernst Reuter Geheimrat Thurmann und Dr. Schaffarczyk empfiehlt.2 Edwin Redslob spricht sich ebenfalls für Dr. Schaffarczyk aus. Dem schließt sich Stadtrat May an, schlägt jedoch Bergmann als Stellvertreter vor. Der studentische Vertreter im Kuratorium, Otto Hess, fordert im Interesse der Studentenschaft einen „Mann mit jugendlichem Schwung, der dem Wesen der FU entspricht“3. So bittet er Fritz von Bergmann weiter bei der begonnenen Arbeit zu belassen. Nach dieser Diskussion wird beschlossen, Dr. Schaffarczyk zum Kurator zu bestellen und Bergmann die Stellvertretung zu übertragen. Zudem wird entschieden, dass Ernst Reuter die Verhandlungen mit Dr. Schaffarczyk übernimmt. Dies ist die letzte vorliegende Erwähnung von Dr. Schaffarczyk in diesem Kontext. Verfolgt man die Spur der Bestellung Bergmanns als Kurator weiter, findet sich im Bestand der Kuratorialverwaltung ein auf den 28.01.1949 datiertes Schreiben Bergmanns an Reuter in seiner Doppelfunktion als Regierender Bürgermeister und Vorsitzender des Kuratoriums mit der Formulierung: „Als Anlage sende ich – wie verabredet – den Entwurf des Schreibens an mich zurück.“4 Diese Anlage ist in den Akten nicht überliefert, es bleibt also nur zu mutmaßen, worum es sich dabei handelte. So ist im Bestand der Kuratorialverwaltung ein Schreiben Reuters an Bergmann vom 29.01.1949 enthalten, in welchem Fritz von Bergmann mit der Wahrnehmung der Geschäfte des Kurators bis auf weiteres beauftragt wird. Aus diesem Provisorium wurde ein dauerhafter Zustand. Es sei an dieser Stelle darauf verwiesen, dass die erste Erwähnung des Kurators in seiner neuen Funktion im Protokoll des Akademischen Senats vom 02.02.1949 im Zusammenhang mit der Benennung von Assistenten zu finden ist und dass Bergmann in seinem, in der Personalakte enthaltenen, Personalbogen sowie in seinem Lebenslauf angibt, seit dem 09.03.1949 Kuratorialdirektor der FU gewesen zu sein. In den „Biographischen Notizen“, welche in der Akte KUR 61 zu finden sind, gibt Bergmann an, seit 1955 Kurator zu sein. Verfolgt man diese Bezeichnung in den Personal- und Vorlesungsverzeichnissen (PVV, ab SS 1954 Namen- und Vorlesungsverzeichnis, also NVV) der FU seit ihrer Gründung, stellt sich folgendes Bild dar: 1948 wird Fritz von Bergmann als Kuratoriumsdirektor