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Edition Günter Profil Hänssler Franz Liszt Die Ideale Antonín Dvorák Symphony no. 8 in G major op. 88

Gürzenich-Orchester Köln Yuri Ahronovitch PH11026_Booklet_Ahronovitch 07.12.2010 11:15 Uhr Seite 2

Yuri Ahronovitch Yuri Ahronovitch

Franz Liszt: Die Ideale Regularien aufstellen ließen, an denen wird – und weil wir’s im vorliegenden andertreffen, die scheinbar nicht mit- Antonín Dvorák: man abzählen könne, ob und warum Falle überdies mit zwei Werken zu tun einander harmonierten, sich in Wahr- Symphonie Nr. 8 G-dur op. 88 etwas schön sei – und Richard Wagner, haben, die gemeinhin einer der beiden heit aber – siehe oben – zweifellos be- der seinen Freunden „mittheilt”, daß „Richtungen” zugeschlagen werden. dingten und beeinflußten. Getrennt „Jedes wahre Kunstwerk wird sich in ir- das Verstehen jeglicher Kunst sich weit Auf der einen Seite der enge Wagner- durch Carl Maria von Webers zweites gend eine Beziehung zu unserm Füh- oberhalb jeglicher ratio ereignet, das Freund, -Vertraute und -Anwalt Franz Klavierkonzert (auch ein unterschätz- len setzen, keines in eine ausschließ- wahrhaft Schöne also immer nur zu Liszt, einer der mißverständlichsten tes, weil kaum einmal als Instrumen- liche. Man sagt also gar nichts für das empfinden und nicht wirklich zu erklä- und demzufolge bis heute bereitwil- talballett begriffenes Werk) mit dem ästhetische Princip der Musik Entschei- ren ist. ligst mißverstandenen Künstler des Solisten Malcolm Frager, trafen sich dendes, wenn man sie durch ihre Wir- 19. Jahrhunderts, auf der andern der Franz Liszts zwölfte symphonische kung auf das Gefühl charakterisirt.” Aus heutiger Sicht wäre es leicht, diese scheinbar so biedere, nichts als seine Dichtung Die Ideale und Antonín abgrundtiefe Feindschaft zu beenden, Musik im Kopf habende Böhme Anto- Dvoráks achte Symphonie. Und auf- DEUTSCH „Der Künstler wendet sich an das Ge- indem man sie auf eine babylonische nín Dvorák, der nach ersten lokalen Er- merksamen Hörern dürfte nicht ent- fühl, und nicht an den Verstand: wird Begriffsverwirrung zurückführte: Wo folgen allmählich hinter seinem Brat- gangen sein, wie sich im Laufe von ihm mit dem Verstande geantwortet, der eine aus dem Blickwinkel des schenpult beim Prager Opernorchester kaum mehr als dreißig Jahren aus mu- so wird hiermit gesagt, daß er eben dumpfen Erdwurms emporschaut, der hervorkroch und zu einem Stern erster sikalischen Revolutionen, die man- DEUTSCH nicht verstanden worden ist, und unse- überhaupt erst einen Sinn fürs Schöne Ordnung am romantischen Komponi- cherorts sogar als Beleidigung des re Kritik ist in Wahrheit nichts Anderes erhofft, spricht der andere von götter- stenhimmel wurde, seit sich der acht guten Geschmacks empfunden wur- als das Geständniß des Unverständnis- gleichen Wesen, für die die verstandes- Jahre ältere Johannes Brahms – die den, gängige und gefragte Münze prä- ses des Kunstwerkes, das nur mit dem mäßige Zergliederung höherer Erschei- freiwillig-widerstrebende Standarte gen ließ. Als Antonín Dvorák sich Ende Gefühle verstanden werden kann – nungen bereits den Absturz in beck- der „altdeutschen” Riege um Hanslick der achtziger Jahre vornahm, seine bis allerdings mit dem gebildeten und messerisch-menschliche Niederungen & Co. – für ihn und sein in der Tat inspi- dahin neueste Symphonie nicht in den dabei nicht verbildeten Gefühle.” bedeutet. Für unsere Betrachtung ist es riertes Schaffen verwandte. „gewohnten, allgemein benützten und dennoch ratsam, das zwischen den Ex- anerkannten Formen” zu komponieren, Wieder einmal stehen sie sich in ihrer tremen ausgebreitete Spannungsfeld Am 8., 9. und 10. Januar 1979 ließen Yuri da schreckte er vor Konstruktionen ganzen Unversöhnlichkeit gegenüber: bestehen zu lassen, weil zwischen Ahronovitch und das Gürzenich-Or- nicht zurück, mit denen Liszt um die Eduard Hanslick, der vom Musikalisch- Gegenpolen geistiger Raum und damit chester der Stadt Köln diese beiden Re- Mitte des Jahrhunderts noch wütende Schönen redet, als ob sich ästhetische Bewegung überhaupt erst möglich präsentanten zweier Welten aufein- Debatten provoziert hatte: Ausgerech-

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Franz Liszt: Die Ideale Regularien aufstellen ließen, an denen wird – und weil wir’s im vorliegenden andertreffen, die scheinbar nicht mit- Antonín Dvorák: man abzählen könne, ob und warum Falle überdies mit zwei Werken zu tun einander harmonierten, sich in Wahr- Symphonie Nr. 8 G-dur op. 88 etwas schön sei – und Richard Wagner, haben, die gemeinhin einer der beiden heit aber – siehe oben – zweifellos be- der seinen Freunden „mittheilt”, daß „Richtungen” zugeschlagen werden. dingten und beeinflußten. Getrennt „Jedes wahre Kunstwerk wird sich in ir- das Verstehen jeglicher Kunst sich weit Auf der einen Seite der enge Wagner- durch Carl Maria von Webers zweites gend eine Beziehung zu unserm Füh- oberhalb jeglicher ratio ereignet, das Freund, -Vertraute und -Anwalt Franz Klavierkonzert (auch ein unterschätz- len setzen, keines in eine ausschließ- wahrhaft Schöne also immer nur zu Liszt, einer der mißverständlichsten tes, weil kaum einmal als Instrumen- liche. Man sagt also gar nichts für das empfinden und nicht wirklich zu erklä- und demzufolge bis heute bereitwil- talballett begriffenes Werk) mit dem ästhetische Princip der Musik Entschei- ren ist. ligst mißverstandenen Künstler des Solisten Malcolm Frager, trafen sich dendes, wenn man sie durch ihre Wir- 19. Jahrhunderts, auf der andern der Franz Liszts zwölfte symphonische kung auf das Gefühl charakterisirt.” Aus heutiger Sicht wäre es leicht, diese scheinbar so biedere, nichts als seine Dichtung Die Ideale und Antonín abgrundtiefe Feindschaft zu beenden, Musik im Kopf habende Böhme Anto- Dvoráks achte Symphonie. Und auf- DEUTSCH „Der Künstler wendet sich an das Ge- indem man sie auf eine babylonische nín Dvorák, der nach ersten lokalen Er- merksamen Hörern dürfte nicht ent- fühl, und nicht an den Verstand: wird Begriffsverwirrung zurückführte: Wo folgen allmählich hinter seinem Brat- gangen sein, wie sich im Laufe von ihm mit dem Verstande geantwortet, der eine aus dem Blickwinkel des schenpult beim Prager Opernorchester kaum mehr als dreißig Jahren aus mu- so wird hiermit gesagt, daß er eben dumpfen Erdwurms emporschaut, der hervorkroch und zu einem Stern erster sikalischen Revolutionen, die man- DEUTSCH nicht verstanden worden ist, und unse- überhaupt erst einen Sinn fürs Schöne Ordnung am romantischen Komponi- cherorts sogar als Beleidigung des re Kritik ist in Wahrheit nichts Anderes erhofft, spricht der andere von götter- stenhimmel wurde, seit sich der acht guten Geschmacks empfunden wur- als das Geständniß des Unverständnis- gleichen Wesen, für die die verstandes- Jahre ältere Johannes Brahms – die den, gängige und gefragte Münze prä- ses des Kunstwerkes, das nur mit dem mäßige Zergliederung höherer Erschei- freiwillig-widerstrebende Standarte gen ließ. Als Antonín Dvorák sich Ende Gefühle verstanden werden kann – nungen bereits den Absturz in beck- der „altdeutschen” Riege um Hanslick der achtziger Jahre vornahm, seine bis allerdings mit dem gebildeten und messerisch-menschliche Niederungen & Co. – für ihn und sein in der Tat inspi- dahin neueste Symphonie nicht in den dabei nicht verbildeten Gefühle.” bedeutet. Für unsere Betrachtung ist es riertes Schaffen verwandte. „gewohnten, allgemein benützten und dennoch ratsam, das zwischen den Ex- anerkannten Formen” zu komponieren, Wieder einmal stehen sie sich in ihrer tremen ausgebreitete Spannungsfeld Am 8., 9. und 10. Januar 1979 ließen Yuri da schreckte er vor Konstruktionen ganzen Unversöhnlichkeit gegenüber: bestehen zu lassen, weil zwischen Ahronovitch und das Gürzenich-Or- nicht zurück, mit denen Liszt um die Eduard Hanslick, der vom Musikalisch- Gegenpolen geistiger Raum und damit chester der Stadt Köln diese beiden Re- Mitte des Jahrhunderts noch wütende Schönen redet, als ob sich ästhetische Bewegung überhaupt erst möglich präsentanten zweier Welten aufein- Debatten provoziert hatte: Ausgerech-

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Yuri Ahronovitch Yuri Ahronovitch

net der musikalische „Aufnahmean- nach einer kurzen langsamen Einleitung Wenn doch, so hätte ihm vermutlich silberglänzende Gedicht Die Ideale von trag” für die böhmische Kaiser-Franz- die Flöte das Hauptthema exponiert und am wenigsten behagt, daß von diesem Schiller – der Hörer darf und soll wis- Joseph-Akademie, den Dvorák selbst in dem man auch die Elemente von Finale ganz direkte Beziehungen zum sen, was den Zündfunken gab, soll aber am 2. Februar 1890 im Prager Rudol- Durchführung und Reprise erkennt – das Erzfeind Nr. 2 führten: Franz Liszts sicher nicht mit dem Textbuch in der finum der Öffentlichkeit vorstellte, ist weder formal noch musikalisch allzu Dichtung Die Ideale faltet und schich- Hand konkrete Aktionen nachvollzie- weicht in so vielen Details von den Vor- widerborstig. Doch der insgesamt im- tet sämtliche wichtigen Elemente der hen und kunstsinnig nicken, wenn er’s schriften ab, daß ihm symphonische provisatorische Zug, der am Anfang die Symphonie in einem dreigliedrigen „gefunden” hat. Ganz etwas anderes Sittenwächter wie Salomon Jadassohn vorschriftsmäßige Sonatenform an den Satz nebst langsamer Introduktion und sind die formalen Strukturen und Emo- oder Carl Reinecke in Leipzig wohl nur Kanten aufweicht; der insgesamt rhap- gestaltet aus einfachsten themati- tionskurven, die im vorliegenden Werk ein „secundum ordinem” nachgemur- sodisch-improvisatorische Zug, der die schen Substanzen – Akkordbrechun- einen denkbar einfachen Verlauf neh- melt hätten. Doch das Genie ist nicht Themen sämtlicher Sätze locker mitein- gen, schlichter Viertonfolge, chroma- men. Der knappen Einleitung folgt der der Erfüllungsgehilfe mittelmäßiger ander verbindet; insbesondere dann die tischen Gängen – einen Ablauf, der Aufschwung (in der vorliegenden Auf- DEUTSCH Kunstbuchhalter, und so überrascht es eigenwilligen Gegenrhythmen des ele- zwar programmatisch erläutert, des- nahme ab 1'48), als „Andante-Mittel- nicht, daß Antonín Dvorák seine ganz ganten, folkloristischen Trioteils und die wegen aber noch keine eigentliche Pro- satz” die Enttäuschung, die auf die In- und gar „unakademische” Symphonie aus dem Rahmen fallende Coda dessel- grammsymphonie im Sinne des fran- troduktion Bezug nimmt (ab 15'00), gleich noch einmal an gelehrter Stelle ben Satzes: Das ist die schrittweise Vor- zösischen Kollegen Berlioz oder gar und das Finale Beschäftigung (ab 22'25) DEUTSCH einsetzte: Sein Opus 88 war die „exer- bereitung auf ein Finale, in dem sich auf ein prasselnd-bleihaltiges Donnerwet- mündet in eine Apotheose (ab 24'50), cise” oder Dissertation, für die ihm die eine für Dvorák verblüffend „intellektuel- ter wie Wellingtons Sieg von Beet- die der Komponist in eigener Macht- Universität von Cambridge am 16. Juni le” Manier Sonate, Variation und Rondo hoven zu sein beansprucht. vollkommenheit anfügte: „Das Festhal- 1891 ihre Ehrendoktorwürde verlieh. überlagern, ohne daß man’s wirklich ten und dabei die unaufhaltsame Betä- merken könnte. Drei Ausbrüche des Franz Liszt war es um eine „Erneuerung tigung des Ideals ist unsers Lebens Auf den ersten Blick wird man gar Hauptthemas als Refrain zwischen den der Musik durch ihre innigere Verbin- höchster Zweck. In diesem Sinne er- nicht einmal merken, was an dieser eher verhaltenen Veränderungen eben dung mit der Dichtkunst” zu tun. Des- laubte ich mir das Schiller’sche Gedicht Komposition gegen die Spielregeln ver- dieses Themas, dazu eine angedeutete halb gab es für ihn auch keinen Grund, zu ergänzen durch die jubelnd bekräfti- stieße. Vier Sätze, von denen ein Trau- Dreiteilung nach Art des Kopfsatzes – außermusikalische Inspirationsquellen gende Wiederaufnahme der im ersten ermarsch mit belebterem Mittelteil an das hätte nicht einmal Eduard Hanslick, zu verschweigen: Ob ein Gemälde wie Satz vorausgegangenen Motive ...” So zweiter und ein Walzer mit Trio an drit- erklärtermaßen auf Dvoráks Seite, sofort Kaulbachs Hunnenschlacht, ein Drama erst schließt sich der Kreis des Werkes, ter Stelle stehen; ein Kopfsatz, in dem erkannt. wie Goethes Tasso oder auch das das der Weimarer Hofkapellmeister

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Yuri Ahronovitch Yuri Ahronovitch net der musikalische „Aufnahmean- nach einer kurzen langsamen Einleitung Wenn doch, so hätte ihm vermutlich silberglänzende Gedicht Die Ideale von trag” für die böhmische Kaiser-Franz- die Flöte das Hauptthema exponiert und am wenigsten behagt, daß von diesem Schiller – der Hörer darf und soll wis- Joseph-Akademie, den Dvorák selbst in dem man auch die Elemente von Finale ganz direkte Beziehungen zum sen, was den Zündfunken gab, soll aber am 2. Februar 1890 im Prager Rudol- Durchführung und Reprise erkennt – das Erzfeind Nr. 2 führten: Franz Liszts sicher nicht mit dem Textbuch in der finum der Öffentlichkeit vorstellte, ist weder formal noch musikalisch allzu Dichtung Die Ideale faltet und schich- Hand konkrete Aktionen nachvollzie- weicht in so vielen Details von den Vor- widerborstig. Doch der insgesamt im- tet sämtliche wichtigen Elemente der hen und kunstsinnig nicken, wenn er’s schriften ab, daß ihm symphonische provisatorische Zug, der am Anfang die Symphonie in einem dreigliedrigen „gefunden” hat. Ganz etwas anderes Sittenwächter wie Salomon Jadassohn vorschriftsmäßige Sonatenform an den Satz nebst langsamer Introduktion und sind die formalen Strukturen und Emo- oder Carl Reinecke in Leipzig wohl nur Kanten aufweicht; der insgesamt rhap- gestaltet aus einfachsten themati- tionskurven, die im vorliegenden Werk ein „secundum ordinem” nachgemur- sodisch-improvisatorische Zug, der die schen Substanzen – Akkordbrechun- einen denkbar einfachen Verlauf neh- melt hätten. Doch das Genie ist nicht Themen sämtlicher Sätze locker mitein- gen, schlichter Viertonfolge, chroma- men. Der knappen Einleitung folgt der der Erfüllungsgehilfe mittelmäßiger ander verbindet; insbesondere dann die tischen Gängen – einen Ablauf, der Aufschwung (in der vorliegenden Auf- DEUTSCH Kunstbuchhalter, und so überrascht es eigenwilligen Gegenrhythmen des ele- zwar programmatisch erläutert, des- nahme ab 1'48), als „Andante-Mittel- nicht, daß Antonín Dvorák seine ganz ganten, folkloristischen Trioteils und die wegen aber noch keine eigentliche Pro- satz” die Enttäuschung, die auf die In- und gar „unakademische” Symphonie aus dem Rahmen fallende Coda dessel- grammsymphonie im Sinne des fran- troduktion Bezug nimmt (ab 15'00), gleich noch einmal an gelehrter Stelle ben Satzes: Das ist die schrittweise Vor- zösischen Kollegen Berlioz oder gar und das Finale Beschäftigung (ab 22'25) DEUTSCH einsetzte: Sein Opus 88 war die „exer- bereitung auf ein Finale, in dem sich auf ein prasselnd-bleihaltiges Donnerwet- mündet in eine Apotheose (ab 24'50), cise” oder Dissertation, für die ihm die eine für Dvorák verblüffend „intellektuel- ter wie Wellingtons Sieg von Beet- die der Komponist in eigener Macht- Universität von Cambridge am 16. Juni le” Manier Sonate, Variation und Rondo hoven zu sein beansprucht. vollkommenheit anfügte: „Das Festhal- 1891 ihre Ehrendoktorwürde verlieh. überlagern, ohne daß man’s wirklich ten und dabei die unaufhaltsame Betä- merken könnte. Drei Ausbrüche des Franz Liszt war es um eine „Erneuerung tigung des Ideals ist unsers Lebens Auf den ersten Blick wird man gar Hauptthemas als Refrain zwischen den der Musik durch ihre innigere Verbin- höchster Zweck. In diesem Sinne er- nicht einmal merken, was an dieser eher verhaltenen Veränderungen eben dung mit der Dichtkunst” zu tun. Des- laubte ich mir das Schiller’sche Gedicht Komposition gegen die Spielregeln ver- dieses Themas, dazu eine angedeutete halb gab es für ihn auch keinen Grund, zu ergänzen durch die jubelnd bekräfti- stieße. Vier Sätze, von denen ein Trau- Dreiteilung nach Art des Kopfsatzes – außermusikalische Inspirationsquellen gende Wiederaufnahme der im ersten ermarsch mit belebterem Mittelteil an das hätte nicht einmal Eduard Hanslick, zu verschweigen: Ob ein Gemälde wie Satz vorausgegangenen Motive ...” So zweiter und ein Walzer mit Trio an drit- erklärtermaßen auf Dvoráks Seite, sofort Kaulbachs Hunnenschlacht, ein Drama erst schließt sich der Kreis des Werkes, ter Stelle stehen; ein Kopfsatz, in dem erkannt. wie Goethes Tasso oder auch das das der Weimarer Hofkapellmeister

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Yuri Ahronovitch Yuri Ahronovitch

Franz Liszt selbst am 5. September 1857 Yuri Ahronovitch grader Konservatorium mit Auszeich- boten. 1956 wirkte er als Chefdirigent zur Uraufführung brachte. Es endet ein nung ab. Einer seiner Lehrer am Kon- und Musikdirektor des Sinfonieor- schier unerschöpflich zu interpretie- YURI AHRONOVITCH wurde am 13. Mai servatorium war . Den chesters von Saratow, wo er gleichzei- render Lobgesang auf den schöpferi- 1933 in Leningrad (St. Petersburg) gebo- größten Einfluss auf sein Berufsleben tig auch die Orchesterklasse des städti- schen Enthusiasmus, auf den dauer- ren. Seine Mutter Anna Eskina studier- aber übte Nathan Rachlin aus, einer schen Konservatoriums leitete und so- haften Wert echter Ideale, und so wur- te Jura an der Universität von Lenin- der bedeutendsten Dirigenten der Mu- mit der seinerzeit jüngste Musikpro- de das Werk offenbar auch am 8. und grad und arbeitete als Anwältin am sikwelt Russlands, bei dem er viele Jah- fessor der UdSSR war. 9. Januar 1979 im Kölner Gürzenich Bezirksgericht der Stadt. Sein Vater re studierte. Yuri Ahronovitch bewun- aufgeführt: „Ahronovitch setzte auf Michael, Sohn einer Musikerfamilie, derte Nathan Rachlin als Dirigenten, Im August 1957 wurden ihm und dem nuancierte Kolorit, vor allem aber auf war Violinist, studierte Mathematik Freund, Mentor und Menschen gleich- Orchester des Konservatoriums von Pathos und Gefühlsstau. Eine ange- und lehrte in diesem Fach an der Uni- ermaßen. Er war der letzte und einzige Saratov der erste Preis beim sechsten messene Interpretation, denn dieses versität von Leningrad. Student, der das legendäre Kunstschaf- Internationalen Festival für Junge Or- DEUTSCH emotionsgeladene Werk auf Vertikale fen und den Stil Rachlins für die Nach- chester in Moskau zuerkannt. zu untersuchen, zu entschlacken, auf Im Alter von vier Jahren fing Yuri an, welt zu erhalten versucht hat. Bedau- schlanken Klang zu trimmen hätte die Geige zu spielen. Fünfjährig erlebte er erlicherweise fand Rachlins außerge- In den Jahren von 1957 bis 1964 wirkte von Liszt zweifellos intendierte In- im Kirow Theater eine Aufführung von wöhnliches künstlerisches Talent nie Yuri Ahronovitch als Chefdirigent und DEUTSCH brunst geschmälert,“ bemerkte damals Tschaikowskis Schwanensee, die einen die ihm gebührende internationale Musikdirektor des philharmonischen der Kritiker des Kölner Stadt-Anzeiger, entscheidenden Eindruck auf ihn Anerkennung, da es ihm verboten war, Orchesters von Yaroslawl, aus dem er der zwar verschwieg, daß bei dieser machte. Die Musik, der Dirigent, das ins Ausland zu reisen. Darum hielt es ein erstklassiges Ensemble machte, das Wiedergabe die von Liszt ermöglichte Orchester und die Bühne faszinierten Yuri für seine Pflicht, der Welt von so weltbekannte Solisten wie Leonid Schlußkürzung (ab 25'50 direkt in das ihn so sehr, dass er anschließend sei- Rachlin zu berichten. Kogan, Emil Gilels, Maria Yudina und Stretto bei 26'45) vorgenommen wur- nen erstaunten Eltern erklärte, unbe- Wladimir Sofronitzki für Gastspiele ge- de, der aber trotz aller „erlernten” Ein- dingt Dirigent werden zu wollen. Als er im Alter von zweiundzwanzig winnen konnte. wände nicht verhehlen konnte, daß die Jahren sein Studium am Leningrader geradlinige Schönheit der Musik sich Unter den schwierigen Umständen der Konservatorium absolviert hatte, wur- Während der Spielzeit 1962/63 gab Yuri um Regularien und Faustregeln nicht Nachkriegszeit und großen persön- de ihm eine erste Anstellung als Chef- Ahronovitch sein Debut an der Lenin- kümmert. lichen Opfern schloss er 1954 sein Stu- dirigent und Musikdirektor des Sinfo- grader Philharmonie. Der Solist des von Dr. Eckhardt van den Hoogen dium der Orchesterleitung am Lenin- nieorchesters von Petrosawodsk ange- ihm aufgeführten Konzertes war Emil

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Yuri Ahronovitch Yuri Ahronovitch

Franz Liszt selbst am 5. September 1857 Yuri Ahronovitch grader Konservatorium mit Auszeich- boten. 1956 wirkte er als Chefdirigent zur Uraufführung brachte. Es endet ein nung ab. Einer seiner Lehrer am Kon- und Musikdirektor des Sinfonieor- schier unerschöpflich zu interpretie- YURI AHRONOVITCH wurde am 13. Mai servatorium war Kurt Sanderling. Den chesters von Saratow, wo er gleichzei- render Lobgesang auf den schöpferi- 1933 in Leningrad (St. Petersburg) gebo- größten Einfluss auf sein Berufsleben tig auch die Orchesterklasse des städti- schen Enthusiasmus, auf den dauer- ren. Seine Mutter Anna Eskina studier- aber übte Nathan Rachlin aus, einer schen Konservatoriums leitete und so- haften Wert echter Ideale, und so wur- te Jura an der Universität von Lenin- der bedeutendsten Dirigenten der Mu- mit der seinerzeit jüngste Musikpro- de das Werk offenbar auch am 8. und grad und arbeitete als Anwältin am sikwelt Russlands, bei dem er viele Jah- fessor der UdSSR war. 9. Januar 1979 im Kölner Gürzenich Bezirksgericht der Stadt. Sein Vater re studierte. Yuri Ahronovitch bewun- aufgeführt: „Ahronovitch setzte auf Michael, Sohn einer Musikerfamilie, derte Nathan Rachlin als Dirigenten, Im August 1957 wurden ihm und dem nuancierte Kolorit, vor allem aber auf war Violinist, studierte Mathematik Freund, Mentor und Menschen gleich- Orchester des Konservatoriums von Pathos und Gefühlsstau. Eine ange- und lehrte in diesem Fach an der Uni- ermaßen. Er war der letzte und einzige Saratov der erste Preis beim sechsten messene Interpretation, denn dieses versität von Leningrad. Student, der das legendäre Kunstschaf- Internationalen Festival für Junge Or- DEUTSCH emotionsgeladene Werk auf Vertikale fen und den Stil Rachlins für die Nach- chester in Moskau zuerkannt. zu untersuchen, zu entschlacken, auf Im Alter von vier Jahren fing Yuri an, welt zu erhalten versucht hat. Bedau- schlanken Klang zu trimmen hätte die Geige zu spielen. Fünfjährig erlebte er erlicherweise fand Rachlins außerge- In den Jahren von 1957 bis 1964 wirkte von Liszt zweifellos intendierte In- im Kirow Theater eine Aufführung von wöhnliches künstlerisches Talent nie Yuri Ahronovitch als Chefdirigent und DEUTSCH brunst geschmälert,“ bemerkte damals Tschaikowskis Schwanensee, die einen die ihm gebührende internationale Musikdirektor des philharmonischen der Kritiker des Kölner Stadt-Anzeiger, entscheidenden Eindruck auf ihn Anerkennung, da es ihm verboten war, Orchesters von Yaroslawl, aus dem er der zwar verschwieg, daß bei dieser machte. Die Musik, der Dirigent, das ins Ausland zu reisen. Darum hielt es ein erstklassiges Ensemble machte, das Wiedergabe die von Liszt ermöglichte Orchester und die Bühne faszinierten Yuri für seine Pflicht, der Welt von so weltbekannte Solisten wie Leonid Schlußkürzung (ab 25'50 direkt in das ihn so sehr, dass er anschließend sei- Rachlin zu berichten. Kogan, Emil Gilels, Maria Yudina und Stretto bei 26'45) vorgenommen wur- nen erstaunten Eltern erklärte, unbe- Wladimir Sofronitzki für Gastspiele ge- de, der aber trotz aller „erlernten” Ein- dingt Dirigent werden zu wollen. Als er im Alter von zweiundzwanzig winnen konnte. wände nicht verhehlen konnte, daß die Jahren sein Studium am Leningrader geradlinige Schönheit der Musik sich Unter den schwierigen Umständen der Konservatorium absolviert hatte, wur- Während der Spielzeit 1962/63 gab Yuri um Regularien und Faustregeln nicht Nachkriegszeit und großen persön- de ihm eine erste Anstellung als Chef- Ahronovitch sein Debut an der Lenin- kümmert. lichen Opfern schloss er 1954 sein Stu- dirigent und Musikdirektor des Sinfo- grader Philharmonie. Der Solist des von Dr. Eckhardt van den Hoogen dium der Orchesterleitung am Lenin- nieorchesters von Petrosawodsk ange- ihm aufgeführten Konzertes war Emil

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Gilels. Die außergewöhnliche Bezie- lent aufmerksam. Als Sohn einer von Orchester der Mailänder Scala, den dischen Zivilorden, den Polarstern. hung zwischen beiden Künstlern be- den Behörden der Sowjetunion ver- Wiener Symphonikern, dem Yomiuri Außerdem wurde er 1991 von der italie- gann 1957 in Yaroslawl, wo sie ihr er- folgten Familie waren ihm Auslandsrei- Orchester von Tokio und dem Tonhal- nischen Zeitschrift La Stampa und der stes gemeinsames Konzert gaben. sen jedoch strikt untersagt und jede len-Orchester Zürich. Universität von Turin mit der "Arca d'O- Nach Abschluss dieses Konzerts zog Gi- Einladung, sei es aus Brüssel, Buenos ro" ausgezeichnet. lels seinen Schoßrock aus und schenk- Aires, Kopenhagen, Lissabon, London, Wenige Monate nach seiner Ankunft in te ihn Yuri als Zeichen seiner Dankbar- Paris, Prag, Tel Aviv, oder lernte er in Tami ken- Neben seiner Tätigkeit als Chefdirigent keit und Wertschätzung. Ihre innige Zürich, wurde zurückgewiesen. Die ein- nen, seine unzertrennliche Partnerin, bereiste Yuri Ahronovitch während je- Freundschaft dauerte bis zum Tod des zige Ausnahme war eine Tournee durch Frau und Freundin, mit der bis zu sei- ner Jahre die ganze Welt, um als Gast- Pianisten im Jahre 1985 an. die ehemalige DDR im Jahre 1965. Er nem Tod am 31. Oktober 2002 zu- dirigent mit bedeutenden Orchestern besuchte bei dieser Gelegenheit auch sammenlebte. zu musizieren. Um nur einige wenige 1964 wurde Yuri Ahronovitch zum Westberlin, aber aus Sorge, seine Fami- zu nennen: Orchestre de Paris, Wiener DEUTSCH Chefdirigenten und Musikdirektor des lie in Leningrad nie wieder zu sehen 1975 wurde er zum Chefdirigenten des Symphoniker, London Symphony Or- Rundfunkorchesters von Moskau desi- und Repressionen auszusetzen, ver- Kölner Gürzenich-Orchesters ernannt, chestra, Royal Philharmonic Orchestra, gniert, mit dem er ein großes Reper- zichtete er auf die Möglichkeit, im das er bis 1986 leitete. Während dieser Mailänder Scala-Orchester, Orchester toire an symphonischen Werken wie Westen zu bleiben. elf Jahre präsentierte Yuri Ahronovitch Maggio Musicale Fiorentino von Flo- DEUTSCH auch konzertanten Opernaufführun- ein vielseitiges und unkonventionelles renz, alle deutschen und italienischen gen präsentierte. Am 2. März 1972 emigrierte Yuri Ahro- Repertoire, bestehend aus 66 verschie- Rundfunkorchester, Rundfunkorchester nivitch nach Israel, wo er wenig später denen Programmen. 1982 wurde ihm von Israel, Spanien, Belgien, Dänemark In all den Jahren seiner künstlerischen die israelischen Philharmoniker und die Leitung des Königlich Philharmoni- und der Schweiz sowie der BBC Lon- Tätigkeit in der Sowjetunion war Yuri das Radiosinfonieorchester von Jerusa- schen Orchesters Stockholm übertra- don, Orchestra dell'Accademia Natio- immer wieder Gastdirigent führender lem dirigierte. Schon bald wurde er von gen. Zu seinem umfangreichen Reper- nale di Santa Cecilia in Rom, New Orchester, so unter anderem der Phil- führenden westlichen Orchestern ein- toire zählten nicht zuletzt Welturauf- York Philharmonic Orchestra, Detroit harmoniker Moskaus und Leningrads. geladen, unter anderem vom Sinfonie- führungen der Werke zeitgenössischer Symphony Orchestra, Israel Philharmo- orchester des Bayerischen Rundfunks, Komponisten. 1984 wurde er Mitglied nic Orchestra, das Jerusalemer Sinfo- Aufgrund von Berichten, Rezensionen dem Orchestre National de France, der Königlich Schwedischen Musikaka- nieorchester und das Yomiuri Sinfonie- und Interviews wurde derweil die Londons Royal Philharmonic Orchestra, demie; 1987 verlieh ihm der schwe- orchester in Tokio. westliche Welt auf sein großartiges Ta- dem London Symphony Orchestra, dem dische König den höchsten schwe-

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Yuri Ahronovitch Yuri Ahronovitch

Gilels. Die außergewöhnliche Bezie- lent aufmerksam. Als Sohn einer von Orchester der Mailänder Scala, den dischen Zivilorden, den Polarstern. hung zwischen beiden Künstlern be- den Behörden der Sowjetunion ver- Wiener Symphonikern, dem Yomiuri Außerdem wurde er 1991 von der italie- gann 1957 in Yaroslawl, wo sie ihr er- folgten Familie waren ihm Auslandsrei- Orchester von Tokio und dem Tonhal- nischen Zeitschrift La Stampa und der stes gemeinsames Konzert gaben. sen jedoch strikt untersagt und jede len-Orchester Zürich. Universität von Turin mit der "Arca d'O- Nach Abschluss dieses Konzerts zog Gi- Einladung, sei es aus Brüssel, Buenos ro" ausgezeichnet. lels seinen Schoßrock aus und schenk- Aires, Kopenhagen, Lissabon, London, Wenige Monate nach seiner Ankunft in te ihn Yuri als Zeichen seiner Dankbar- Paris, Prag, Tel Aviv, Stockholm oder Israel lernte er in Jerusalem Tami ken- Neben seiner Tätigkeit als Chefdirigent keit und Wertschätzung. Ihre innige Zürich, wurde zurückgewiesen. Die ein- nen, seine unzertrennliche Partnerin, bereiste Yuri Ahronovitch während je- Freundschaft dauerte bis zum Tod des zige Ausnahme war eine Tournee durch Frau und Freundin, mit der bis zu sei- ner Jahre die ganze Welt, um als Gast- Pianisten im Jahre 1985 an. die ehemalige DDR im Jahre 1965. Er nem Tod am 31. Oktober 2002 zu- dirigent mit bedeutenden Orchestern besuchte bei dieser Gelegenheit auch sammenlebte. zu musizieren. Um nur einige wenige 1964 wurde Yuri Ahronovitch zum Westberlin, aber aus Sorge, seine Fami- zu nennen: Orchestre de Paris, Wiener DEUTSCH Chefdirigenten und Musikdirektor des lie in Leningrad nie wieder zu sehen 1975 wurde er zum Chefdirigenten des Symphoniker, London Symphony Or- Rundfunkorchesters von Moskau desi- und Repressionen auszusetzen, ver- Kölner Gürzenich-Orchesters ernannt, chestra, Royal Philharmonic Orchestra, gniert, mit dem er ein großes Reper- zichtete er auf die Möglichkeit, im das er bis 1986 leitete. Während dieser Mailänder Scala-Orchester, Orchester toire an symphonischen Werken wie Westen zu bleiben. elf Jahre präsentierte Yuri Ahronovitch Maggio Musicale Fiorentino von Flo- DEUTSCH auch konzertanten Opernaufführun- ein vielseitiges und unkonventionelles renz, alle deutschen und italienischen gen präsentierte. Am 2. März 1972 emigrierte Yuri Ahro- Repertoire, bestehend aus 66 verschie- Rundfunkorchester, Rundfunkorchester nivitch nach Israel, wo er wenig später denen Programmen. 1982 wurde ihm von Israel, Spanien, Belgien, Dänemark In all den Jahren seiner künstlerischen die israelischen Philharmoniker und die Leitung des Königlich Philharmoni- und der Schweiz sowie der BBC Lon- Tätigkeit in der Sowjetunion war Yuri das Radiosinfonieorchester von Jerusa- schen Orchesters Stockholm übertra- don, Orchestra dell'Accademia Natio- immer wieder Gastdirigent führender lem dirigierte. Schon bald wurde er von gen. Zu seinem umfangreichen Reper- nale di Santa Cecilia in Rom, New Orchester, so unter anderem der Phil- führenden westlichen Orchestern ein- toire zählten nicht zuletzt Welturauf- York Philharmonic Orchestra, Detroit harmoniker Moskaus und Leningrads. geladen, unter anderem vom Sinfonie- führungen der Werke zeitgenössischer Symphony Orchestra, Israel Philharmo- orchester des Bayerischen Rundfunks, Komponisten. 1984 wurde er Mitglied nic Orchestra, das Jerusalemer Sinfo- Aufgrund von Berichten, Rezensionen dem Orchestre National de France, der Königlich Schwedischen Musikaka- nieorchester und das Yomiuri Sinfonie- und Interviews wurde derweil die Londons Royal Philharmonic Orchestra, demie; 1987 verlieh ihm der schwe- orchester in Tokio. westliche Welt auf sein großartiges Ta- dem London Symphony Orchestra, dem dische König den höchsten schwe-

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Darüber hinaus dirigierte Yuri an so be- Mit folgenden Orchestern unternahm Lupu, Yo Yo Ma, Edith Mathis, Shlomo Im Oktober 2002 gab Yuri Ahronovitch deutenden Opernhäusern wie die Lyric er ausgedehnte Tourneen: dem Orche- Mintz, John Ogdon, David Oistrakh, Itz- sein letztes Konzert. Er dirigierte das Opera von , an italienischen stre National de France, dem Kölner hak Perlman, Maurizio Pollini, Her- Orchestre de Paris im Théâtre Mogador Opernhäusern in Genua, Rom und Tu- Gürzenich-Orchester, dem London mann Prey, Alicia de Larrocha, Mstislaw und führte unter anderem Alexander rin, im Rahmen des Puccini-Festivals in Symphony Orchestra, Londons Royal Rostropowitsch, Paul Tortelier, Matti Scriabins Symphonie Nr. 3 "Le Divin Torre del Lago in Venedig und in der Philharmonic Orchestra, dem Orche- Salminen, Max von Sydow, Heinrich Poème" auf, eben jenes Werk, mit dem Arena di Verona, am Londoner Royal ster des Royal Opera House Covent Schiff, Peter Schreier, Gil Shaham, Hen- er November 1972 in Helsinki auf einer Opera House von Covent Garden, der Garden, dem Moskauer Radio-Sinfonie- rik Szeryng, Julia Varady, Jon Vickers, westeuropäischen Bühne debütierte. Bayerischen Staatsoper in München, orchester, dem New York Philharmonic Pinchas Zukerman und viele andere beim Opernfestival von Savonlinna in Orchestra, den Rundfunkorchestern mehr. Am 31. Oktober 2002 verlor die Musik- Finnland sowie der Königlichen Oper in von Baden-Baden, Berlin, Hamburg und welt in Yuri Ahronovitch einen Dirigen- Stockholm. Stuttgart, den Stockholmer Philharmo- Yuri Ahronovitch spielte eine Vielzahl ten, dessen Leidenschaft insbesondere DEUTSCH nikern und dem Wiener Symphonieor- wichtiger Musikwerke auf Schallplatte der Interpretation musikalischer Werke Yuri Ahronovitch war außerdem Gast- chester. bzw. CD ein, vor allem mit dem London der Romantik galt, die für ihn die dirigent vieler internationaler Musikfe- Symphony Orchestra, den Stockholmer menschliche Seele am nachdrück- stivals, so beim Bergen-Festival in Nor- Er arbeitete mit den bedeutendsten In- Philharmonikern und dem Wiener lichsten zum Ausdruck brachte. Seine DEUTSCH wegen, bei den Bregenzer Festspielen, strumentalisten und Vokalisten des Symphonieorchester. Kunst umfasste allerdings ein breites dem Musikfestival auf Gran Canaria, 20sten Jahrhunderts zusammen. Alle Spektrum an Kompositionen vom dem Daytona Beach Festival in Florida, Namen anzuführen würde den Rah- Stets legte Yuri großen Wert auf die Barock bis zur Moderne. dem Meadow Brook Festival in Detroit, men dieser Kurzbiografie sprengen, musikalische Ausbildung junger Talen- dem Mahler-Festival in Düsseldorf, doch einige seien genannt: Vladimir te. Er unterrichtete angesehene inter- Er widerstand dem internationalen dem Israel-Festival, dem Luzern-Festi- Ashkenazy, Janet Baker, Alfred Brendel, nationale Meisterklassen in der Kunst Mainstream und blieb sich immer als val, dem Rheingau Musikfestival, dem Rudolf Buchbinder, Boris Christoff, Van des Dirigierens, so zum Beispiel beim ein Dirigent treu, für den das Werk und Settembre Musica in Turin sowie den Cliburn, Clifford Curzon, Plácido Do- italienischen Riva del Garda Festival sein Komponist an erster Stelle stan- Festivals von Ascona/Locarno, Stresa, mingo, Pierre Fournier, Ida Haendel, und an der Accademia Chigiana in den. Mit großer Sorgfalt und Genauig- Spoleto, Santander und Turku/Finn- Nicolai Gedda, Gwyneth Jones, Raina Siena. keit verglich er Urschriften mit spä- land. Kabaivanska,Yuri Wilhelm Ahronovitch Kempff, im Leonid teren Editionen, um sicher zu stellen, Wiener Musikverein bei Proben Kogan,mit Katia den &Wiener Marielle Symphonikern. Labeque, Radu dass die Integrität des Werks gewahrt 10 11 PH11026_Booklet_Ahronovitch 07.12.2010 11:15 Uhr Seite 10

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Darüber hinaus dirigierte Yuri an so be- Mit folgenden Orchestern unternahm Lupu, Yo Yo Ma, Edith Mathis, Shlomo Im Oktober 2002 gab Yuri Ahronovitch deutenden Opernhäusern wie die Lyric er ausgedehnte Tourneen: dem Orche- Mintz, John Ogdon, David Oistrakh, Itz- sein letztes Konzert. Er dirigierte das Opera von Chicago, an italienischen stre National de France, dem Kölner hak Perlman, Maurizio Pollini, Her- Orchestre de Paris im Théâtre Mogador Opernhäusern in Genua, Rom und Tu- Gürzenich-Orchester, dem London mann Prey, Alicia de Larrocha, Mstislaw und führte unter anderem Alexander rin, im Rahmen des Puccini-Festivals in Symphony Orchestra, Londons Royal Rostropowitsch, Paul Tortelier, Matti Scriabins Symphonie Nr. 3 "Le Divin Torre del Lago in Venedig und in der Philharmonic Orchestra, dem Orche- Salminen, Max von Sydow, Heinrich Poème" auf, eben jenes Werk, mit dem Arena di Verona, am Londoner Royal ster des Royal Opera House Covent Schiff, Peter Schreier, Gil Shaham, Hen- er November 1972 in Helsinki auf einer Opera House von Covent Garden, der Garden, dem Moskauer Radio-Sinfonie- rik Szeryng, Julia Varady, Jon Vickers, westeuropäischen Bühne debütierte. Bayerischen Staatsoper in München, orchester, dem New York Philharmonic Pinchas Zukerman und viele andere beim Opernfestival von Savonlinna in Orchestra, den Rundfunkorchestern mehr. Am 31. Oktober 2002 verlor die Musik- Finnland sowie der Königlichen Oper in von Baden-Baden, Berlin, Hamburg und welt in Yuri Ahronovitch einen Dirigen- Stockholm. Stuttgart, den Stockholmer Philharmo- Yuri Ahronovitch spielte eine Vielzahl ten, dessen Leidenschaft insbesondere DEUTSCH nikern und dem Wiener Symphonieor- wichtiger Musikwerke auf Schallplatte der Interpretation musikalischer Werke Yuri Ahronovitch war außerdem Gast- chester. bzw. CD ein, vor allem mit dem London der Romantik galt, die für ihn die dirigent vieler internationaler Musikfe- Symphony Orchestra, den Stockholmer menschliche Seele am nachdrück- stivals, so beim Bergen-Festival in Nor- Er arbeitete mit den bedeutendsten In- Philharmonikern und dem Wiener lichsten zum Ausdruck brachte. Seine DEUTSCH wegen, bei den Bregenzer Festspielen, strumentalisten und Vokalisten des Symphonieorchester. Kunst umfasste allerdings ein breites dem Musikfestival auf Gran Canaria, 20sten Jahrhunderts zusammen. Alle Spektrum an Kompositionen vom dem Daytona Beach Festival in Florida, Namen anzuführen würde den Rah- Stets legte Yuri großen Wert auf die Barock bis zur Moderne. dem Meadow Brook Festival in Detroit, men dieser Kurzbiografie sprengen, musikalische Ausbildung junger Talen- dem Mahler-Festival in Düsseldorf, doch einige seien genannt: Vladimir te. Er unterrichtete angesehene inter- Er widerstand dem internationalen dem Israel-Festival, dem Luzern-Festi- Ashkenazy, Janet Baker, Alfred Brendel, nationale Meisterklassen in der Kunst Mainstream und blieb sich immer als val, dem Rheingau Musikfestival, dem Rudolf Buchbinder, Boris Christoff, Van des Dirigierens, so zum Beispiel beim ein Dirigent treu, für den das Werk und Settembre Musica in Turin sowie den Cliburn, Clifford Curzon, Plácido Do- italienischen Riva del Garda Festival sein Komponist an erster Stelle stan- Festivals von Ascona/Locarno, Stresa, mingo, Pierre Fournier, Ida Haendel, und an der Accademia Chigiana in den. Mit großer Sorgfalt und Genauig- Spoleto, Santander und Turku/Finn- Nicolai Gedda, Gwyneth Jones, Raina Siena. keit verglich er Urschriften mit spä- land. Kabaivanska,Yuri Wilhelm Ahronovitch Kempff, im Leonid teren Editionen, um sicher zu stellen, Wiener Musikverein bei Proben Kogan,mit Katia den &Wiener Marielle Symphonikern. Labeque, Radu dass die Integrität des Werks gewahrt 10 11 PH11026_Booklet_Ahronovitch 07.12.2010 11:15 Uhr Seite 12

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blieb und der Komponist bei der Feier Gürzenich-Orchester Köln Franz Liszt: Die Ideale ful; and Richard Wagner, who "informs" seines Vermächtnisses weder kompro- Antonín Dvorák: his friends that the comprehension of mittiert noch ausgenützt wurde. Das Gürzenich-Orchester zählt im Kon- Symphony no. 8 in G major op. 88 all art takes place at a level far above zert- wie im Opernbereich zu den füh- any form of rational logic, so that the Ahronovitchs Lehrer Nathan Rachlin renden Orchestern Deutschlands. Sein "Every true work of art will assume truly beautiful is always only to be felt sagte einmal zu ihm: "Offenbar bist du Name verweist auf den Gürzenich, some relationship to our feelings, none and is not really amenable to expla- in den früheren Morgenstunden zur Kölns historisch-repräsentatives Ball- exclusively to any single one. Absolute- nation. Welt gekommen, denn dein erstes Kon- haus, wo die Konzerte von 1857 an ly nothing decisive is therefore said zert fand bereits am Abend statt." Die- stattfanden. Zahlreiche bedeutende about the aesthetic principle of music From today's point of view, it would be ser Satz bringt Yuri Ahronovitchs Liebe Werke wurden vom Kölner Traditions- when it is characterized in terms of its easy to end this antagonism by ascri- zur Musik auf den Punkt. orchester uraufgeführt, so zum Bei- effect upon the feelings." ... "The artist bing it to a Babylonian confusion of spiel Brahms Doppelkonzert, Mahlers relies on feelings and not on the intel- ideas: while the one looks up from the DEUTSCH Von einer unabweislichen Wahrheit 5. Sinfonie oder Strauss' "Till Eulenspie- lect: if he is answered with the intel- perspective of the dull earthworm zeugt ein Zitat von ihm: "Zu einer Zeit, gel". Seit 1986 ist das Ensemble in lect, he has simply not been under- which can only hope for a sense of da unsere Welt immer mehr von der der Philharmonie beheimatet und gibt stood, and our critiques are actually beauty, the other speaks of godlike

Technik beherrscht wird, ist es um so dort jährlich rund 50 Konzerte. Chef- nothing but an admission that we do beings for whom the rational segmen- ENGLISH wichtiger, dass wir als Menschen neu dirigent des Gürzenich-Orchesters ist not understand the work of art, which tation of higher phenomena is tanta- lernen, Kontakt untereinander aufzu- seit 2003 Markus Stenz, der mit der can only be understood through the mount to a plunge to the earthbound nehmen, einen Sinn und Verständnis Spielzeit 2004/2005 auch den Posten feelings - but through cultured fee- pedantry of Beckmesser. Yet for our für andere zu entwickeln. Musik kann des Generalmusikdirektors der Stadt lings, not misguided ones." consideration it seems advisable to auf vorzügliche Weise dazu beitragen, Köln übernommen hat. move between the extremes, since it is denn sie war, ist und wird immer ein Once more they confront one another only between antitheses that room for Verbindendes unter Menschen blei- in all their irreconcilability: Eduard the intellect and with it intellectual ben." Hanslick in his treatise Vom Musika- movement become possible - and since lisch-Schönen (on beauty in music), we are moreover dealing in the present Clauspeter Koscielny speaking as if aesthetic rules of thumb case with two works which are gene- Übersetzung: Michael Windgassen can be set by which it can be assessed rally seen as exemplifying the two whether and why something is beauti- "directions". On the one hand we have

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Yuri Ahronovitch Yuri Ahronovitch blieb und der Komponist bei der Feier Gürzenich-Orchester Köln Franz Liszt: Die Ideale ful; and Richard Wagner, who "informs" seines Vermächtnisses weder kompro- Antonín Dvorák: his friends that the comprehension of mittiert noch ausgenützt wurde. Das Gürzenich-Orchester zählt im Kon- Symphony no. 8 in G major op. 88 all art takes place at a level far above zert- wie im Opernbereich zu den füh- any form of rational logic, so that the Ahronovitchs Lehrer Nathan Rachlin renden Orchestern Deutschlands. Sein "Every true work of art will assume truly beautiful is always only to be felt sagte einmal zu ihm: "Offenbar bist du Name verweist auf den Gürzenich, some relationship to our feelings, none and is not really amenable to expla- in den früheren Morgenstunden zur Kölns historisch-repräsentatives Ball- exclusively to any single one. Absolute- nation. Welt gekommen, denn dein erstes Kon- haus, wo die Konzerte von 1857 an ly nothing decisive is therefore said zert fand bereits am Abend statt." Die- stattfanden. Zahlreiche bedeutende about the aesthetic principle of music From today's point of view, it would be ser Satz bringt Yuri Ahronovitchs Liebe Werke wurden vom Kölner Traditions- when it is characterized in terms of its easy to end this antagonism by ascri- zur Musik auf den Punkt. orchester uraufgeführt, so zum Bei- effect upon the feelings." ... "The artist bing it to a Babylonian confusion of spiel Brahms Doppelkonzert, Mahlers relies on feelings and not on the intel- ideas: while the one looks up from the DEUTSCH Von einer unabweislichen Wahrheit 5. Sinfonie oder Strauss' "Till Eulenspie- lect: if he is answered with the intel- perspective of the dull earthworm zeugt ein Zitat von ihm: "Zu einer Zeit, gel". Seit 1986 ist das Ensemble in lect, he has simply not been under- which can only hope for a sense of da unsere Welt immer mehr von der der Philharmonie beheimatet und gibt stood, and our critiques are actually beauty, the other speaks of godlike

Technik beherrscht wird, ist es um so dort jährlich rund 50 Konzerte. Chef- nothing but an admission that we do beings for whom the rational segmen- ENGLISH wichtiger, dass wir als Menschen neu dirigent des Gürzenich-Orchesters ist not understand the work of art, which tation of higher phenomena is tanta- lernen, Kontakt untereinander aufzu- seit 2003 Markus Stenz, der mit der can only be understood through the mount to a plunge to the earthbound nehmen, einen Sinn und Verständnis Spielzeit 2004/2005 auch den Posten feelings - but through cultured fee- pedantry of Beckmesser. Yet for our für andere zu entwickeln. Musik kann des Generalmusikdirektors der Stadt lings, not misguided ones." consideration it seems advisable to auf vorzügliche Weise dazu beitragen, Köln übernommen hat. move between the extremes, since it is denn sie war, ist und wird immer ein Once more they confront one another only between antitheses that room for Verbindendes unter Menschen blei- in all their irreconcilability: Eduard the intellect and with it intellectual ben." Hanslick in his treatise Vom Musika- movement become possible - and since lisch-Schönen (on beauty in music), we are moreover dealing in the present Clauspeter Koscielny speaking as if aesthetic rules of thumb case with two works which are gene- Übersetzung: Michael Windgassen can be set by which it can be assessed rally seen as exemplifying the two whether and why something is beauti- "directions". On the one hand we have

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the close friend, confidant and cham- Piano Concerto (also an underestima- morality like Salomon Jadassohn and overall improvisatory streak which pion of Wagner, Franz Liszt, one of the ted work, because it has hardly ever Carl Reinecke in Leipzig would proba- softens the edges of the regulation most misleading and hence most been understood as an instrumental bly have given it no more that a secun- sonata form at the beginning, the willingly misunderstood artists of the ballet) with Malcolm Frager at the dum ordinem - and that grudgingly. overall rhapsodic-improvisatory streak nineteenth century; on the other there piano, Franz Liszt's twelfth symphonic But genius is not the agent of vicarious which casually combines the themes is Antonín Dvorák from Bohemia, appa- poem Die Ideale met Antonín Dvorák's liability of mediocre art bookkeepers, of all the movements with one an- rently unsophisticated and with no- Eighth Symphony. And attentive liste- so that it is not surprising that Antonín other, and especially the individual thing in his head but his music, who, ners have probably not failed to notice Dvorák used his entirely "unacademic" counter-rhythms of the elegant, folksy after initial local successes, gradually how, in little more than thirty years, symphony at a place of scholarship a trio section and the uncharacteristic crawled forth from behind his viola musical revolutions which were even second time: his Opus 88 was the coda of the same movement - these all desk in the Prague Opera Orchestra seen as an affront to good taste in "exercise" or dissertation by virtue of form a stepwise preparation for a final and became a star of the first magni- some places have given rise to normal which the University of Cambridge movement in which, in a manner that ENGLISH tude in the Romantic composers' and sought-after musical currency. bestowed on him an honorary doctor's is amazingly "intellectual" for Dvorák, heaven, the eight-years-older Johannes When in the late 1880s Antonín Dvorák degree on June 16, 1891. sonata form, variation and rondo are Brahms - the reluctantly willing stan- undertook not to compose his latest superimposed in such a way that the

dard-bearer of the "old German" bri- symphony in the "usual, generally used The way this composition breaks the process might pass without notice. ENGLISH gade grouped around Hanslick & Co. - and acknowledged forms", he did not rules is not noticeable at first glance. Three outbursts of the principal theme having expressed admiration for him shy from using constructions that had Neither formally nor musically is there as a refrain between the rather res- and his truly inspired works. provoked furious debates when Liszt anything particularly rebellious in four trained variations of precisely the same used them in the middle of the centu- movements, the second of which com- theme, and a hinted trisection along On January 8, 9 and 10, 1979 Yuri ry.Precisely the work which Dvorák prises a funeral march with a more the lines of the opening movement to Ahronovitch and the Gürze- himself presented at the Rudolfinum animated middle section and the third boot - even Eduard Hanslick, who was nich Orchestra brought together these in Prague on February 2, 1890 and of which is a waltz with trio; in the avowedly on Dvorák's side, would not two representatives of two different which represented his musical "appli- opening movement, the flute ex- immediately have noticed that. worlds who apparently did not harmo- cation for membership" of the Kaiser pounds the principal theme after a nize but, as mentioned above, undoub- Franz Joseph Academy in Bohemia brief slow introduction and elements But if he had, it is probable that the tedly influenced one another. Separa- deviated from the rules in so many of development and recapitulation sec- aspect which would have suited him ted by Carl Maria von Weber's Second details that guardians of symphonic tions are also distinguishable. But the least is the fact that the final move-

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Yuri Ahronovitch Yuri Ahronovitch the close friend, confidant and cham- Piano Concerto (also an underestima- morality like Salomon Jadassohn and overall improvisatory streak which pion of Wagner, Franz Liszt, one of the ted work, because it has hardly ever Carl Reinecke in Leipzig would proba- softens the edges of the regulation most misleading and hence most been understood as an instrumental bly have given it no more that a secun- sonata form at the beginning, the willingly misunderstood artists of the ballet) with Malcolm Frager at the dum ordinem - and that grudgingly. overall rhapsodic-improvisatory streak nineteenth century; on the other there piano, Franz Liszt's twelfth symphonic But genius is not the agent of vicarious which casually combines the themes is Antonín Dvorák from Bohemia, appa- poem Die Ideale met Antonín Dvorák's liability of mediocre art bookkeepers, of all the movements with one an- rently unsophisticated and with no- Eighth Symphony. And attentive liste- so that it is not surprising that Antonín other, and especially the individual thing in his head but his music, who, ners have probably not failed to notice Dvorák used his entirely "unacademic" counter-rhythms of the elegant, folksy after initial local successes, gradually how, in little more than thirty years, symphony at a place of scholarship a trio section and the uncharacteristic crawled forth from behind his viola musical revolutions which were even second time: his Opus 88 was the coda of the same movement - these all desk in the Prague Opera Orchestra seen as an affront to good taste in "exercise" or dissertation by virtue of form a stepwise preparation for a final and became a star of the first magni- some places have given rise to normal which the University of Cambridge movement in which, in a manner that ENGLISH tude in the Romantic composers' and sought-after musical currency. bestowed on him an honorary doctor's is amazingly "intellectual" for Dvorák, heaven, the eight-years-older Johannes When in the late 1880s Antonín Dvorák degree on June 16, 1891. sonata form, variation and rondo are Brahms - the reluctantly willing stan- undertook not to compose his latest superimposed in such a way that the

dard-bearer of the "old German" bri- symphony in the "usual, generally used The way this composition breaks the process might pass without notice. ENGLISH gade grouped around Hanslick & Co. - and acknowledged forms", he did not rules is not noticeable at first glance. Three outbursts of the principal theme having expressed admiration for him shy from using constructions that had Neither formally nor musically is there as a refrain between the rather res- and his truly inspired works. provoked furious debates when Liszt anything particularly rebellious in four trained variations of precisely the same used them in the middle of the centu- movements, the second of which com- theme, and a hinted trisection along On January 8, 9 and 10, 1979 Yuri ry.Precisely the work which Dvorák prises a funeral march with a more the lines of the opening movement to Ahronovitch and the Cologne Gürze- himself presented at the Rudolfinum animated middle section and the third boot - even Eduard Hanslick, who was nich Orchestra brought together these in Prague on February 2, 1890 and of which is a waltz with trio; in the avowedly on Dvorák's side, would not two representatives of two different which represented his musical "appli- opening movement, the flute ex- immediately have noticed that. worlds who apparently did not harmo- cation for membership" of the Kaiser pounds the principal theme after a nize but, as mentioned above, undoub- Franz Joseph Academy in Bohemia brief slow introduction and elements But if he had, it is probable that the tedly influenced one another. Separa- deviated from the rules in so many of development and recapitulation sec- aspect which would have suited him ted by Carl Maria von Weber's Second details that guardians of symphonic tions are also distinguishable. But the least is the fact that the final move-

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Yuri Ahronovitch Yuri Ahronovitch

ment relates very personally to Franz identify particular passages and nod the work was performed at the Colog- Yuri Ahronovitch Liszt, his arch-enemy no. 2. Liszt's sym- wisely when they were "found". The ne Gürzenich on January 8 and 9, 1979. phonic poem Die Ideale folds and formal structures and emotion curves "Ahronovitch placed the emphasis on YURI AHRONOVITCH was born on May stacks all the important elements of which follow a perfectly simple course nuanced colouring, pathos and emo- 13, 1933 in Leningrad (St. Petersburg). the symphony together in a ternary in the present work are something qui- tional build-up - a fitting interpreta- Yuri’s mother. Anna Eskina, studied law movement with a slow introduction te different. The brief introduction is tion, since to subject this emotion- at the University of Leningrad and and, using the simplest thematic sub- followed by the Aufschwung ("upsur- packed work to a vertical analysis, worked as a lawyer at the city’s district stances, like broken chords, plain four- ge", from 1'48 in the present recording) to purge it and slim it down to slender court. His father, Michael, born to a note sequences, chromatic passages, and the Enttäuschung (disappoint- sound, would undoubtedly have dimi- family of musicians, was a violinist and produces music which is programmati- ment) as a "central Andante" referring nished the fervour intended by Liszt," studied mathematics, which he taught cally explained, but not a true pro- to the introduction (from 15'00), while remarked the critic of the Kölner Stadt- at the University of Leningrad. gramme symphony like that of his the final Beschäftigung ("activity" from Anzeiger, who failed to mention that ENGLISH French colleague Berlioz or even a 22'25) leads into an Apotheosis (from this rendering used Liszt's alternative Yuri started to study the violin at the pattering-plumbiferous thunderstorm 24'50), to which the composer added shortened close (from 25'50 straight in- age of four. Seeing Tchaikovsky's Swan like Beethoven's "Battle Symphony". on his own initiative: "Capturing and to the stretto at 26'45), but despite Lake at the Kirov Theatre at the age of

inexorably pursuing the ideal is the "learnt" objections could not conceal five was a decisive moment in his life. ENGLISH Franz Liszt was concerned with "rene- highest purpose in our lives. For that that the linear beauty of the music After the performance, so fascinated wing music through its more intimate reason I took the liberty of enhancing evades rules of thumb. was he by the music, the conductor, union with poetry". There was there- Schiller's poem by means of the jubi- the orchestra and the stage, that he fore no reason for him to keep extra- lantly affirmative return of motifs from Dr. Eckhardt van den Hoogen told his astonished parents of his musical sources of inspiration secret. the first movement ..." And that brings Translation: J & M Berridge determination to become a conductor Whether it be a painting like Kaul- full circle the work which the Weimar himself. bach's Battle of the Huns,a drama like court kapellmeister Franz Liszt premie- Goethe's Tasso or Schiller's shining red in person on September 5, 1857. It Despite the turmoil of war and its silver poem The Ideal, the listener could ends a quite inexhaustibly interpre- aftermath, under horrendous condi- and should know what provided the table hymn of praise to creative ent tions and great personal sacrifice, he ignition spark, but was surely not sup- husiasm, to the lasting value of genui- concluded his studies in 1954, gradua- posed to follow the text in order to ne ideals, and that is obviously the way ting as a conductor from the Leningrad

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Yuri Ahronovitch Yuri Ahronovitch ment relates very personally to Franz identify particular passages and nod the work was performed at the Colog- Yuri Ahronovitch Liszt, his arch-enemy no. 2. Liszt's sym- wisely when they were "found". The ne Gürzenich on January 8 and 9, 1979. phonic poem Die Ideale folds and formal structures and emotion curves "Ahronovitch placed the emphasis on YURI AHRONOVITCH was born on May stacks all the important elements of which follow a perfectly simple course nuanced colouring, pathos and emo- 13, 1933 in Leningrad (St. Petersburg). the symphony together in a ternary in the present work are something qui- tional build-up - a fitting interpreta- Yuri’s mother. Anna Eskina, studied law movement with a slow introduction te different. The brief introduction is tion, since to subject this emotion- at the University of Leningrad and and, using the simplest thematic sub- followed by the Aufschwung ("upsur- packed work to a vertical analysis, worked as a lawyer at the city’s district stances, like broken chords, plain four- ge", from 1'48 in the present recording) to purge it and slim it down to slender court. His father, Michael, born to a note sequences, chromatic passages, and the Enttäuschung (disappoint- sound, would undoubtedly have dimi- family of musicians, was a violinist and produces music which is programmati- ment) as a "central Andante" referring nished the fervour intended by Liszt," studied mathematics, which he taught cally explained, but not a true pro- to the introduction (from 15'00), while remarked the critic of the Kölner Stadt- at the University of Leningrad. gramme symphony like that of his the final Beschäftigung ("activity" from Anzeiger, who failed to mention that ENGLISH French colleague Berlioz or even a 22'25) leads into an Apotheosis (from this rendering used Liszt's alternative Yuri started to study the violin at the pattering-plumbiferous thunderstorm 24'50), to which the composer added shortened close (from 25'50 straight in- age of four. Seeing Tchaikovsky's Swan like Beethoven's "Battle Symphony". on his own initiative: "Capturing and to the stretto at 26'45), but despite Lake at the Kirov Theatre at the age of

inexorably pursuing the ideal is the "learnt" objections could not conceal five was a decisive moment in his life. ENGLISH Franz Liszt was concerned with "rene- highest purpose in our lives. For that that the linear beauty of the music After the performance, so fascinated wing music through its more intimate reason I took the liberty of enhancing evades rules of thumb. was he by the music, the conductor, union with poetry". There was there- Schiller's poem by means of the jubi- the orchestra and the stage, that he fore no reason for him to keep extra- lantly affirmative return of motifs from Dr. Eckhardt van den Hoogen told his astonished parents of his musical sources of inspiration secret. the first movement ..." And that brings Translation: J & M Berridge determination to become a conductor Whether it be a painting like Kaul- full circle the work which the Weimar himself. bach's Battle of the Huns,a drama like court kapellmeister Franz Liszt premie- Goethe's Tasso or Schiller's shining red in person on September 5, 1857. It Despite the turmoil of war and its silver poem The Ideal, the listener could ends a quite inexhaustibly interpre- aftermath, under horrendous condi- and should know what provided the table hymn of praise to creative ent tions and great personal sacrifice, he ignition spark, but was surely not sup- husiasm, to the lasting value of genui- concluded his studies in 1954, gradua- posed to follow the text in order to ne ideals, and that is obviously the way ting as a conductor from the Leningrad

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Symphony, Tokyo’s Yomiuri Orchestra the "Arca d'Oro" prize by the leading Chicago's Lyric Opera, Italian opera Orchestra, London’s Royal Philharmonic and the Tonhalle Orchestra of Zürich. Italian newspaper La Stampa in coope- houses such as in Genoa, Rome and Orchestra, the Royal Opera House ration with the . Turin, at the Puccini Festival in Torre del Covent Garden Orchestra, the Moscow In July 1972, a few months after his arri- Lago, the Arena di Verona, the Royal Radio Symphony Orchestra, the New val in Israel, he met Tami in Jerusalem, Besides working as Principal Conductor Opera House at Covent Garden in L York Philharmonic Orchestra, the radio who became his inseparable partner, during these years, Yuri Ahronovitch ondon, the Bavarian State Opera in symphony orchestras of Baden-Baden, wife and friend, sharing his life until travelled the world in order to conduct , the Opera Festival of Savon- Berlin, Hamburg and Stuttgart, the his death on October 31, 2002. many of the world’s most distinguis- linna in Finland and at the Royal Opera Stockholm Philharmonic Orchestra and hed orchestras. To name just a few: in Stockholm. the Vianna Symphony Orchestra. In 1975 he was appointed Principal Orchestre de Paris, Vienna Symphony Conductor of Cologne's Gürzenich Or- Orchestra, London Symphony Orche- Yuri Ahronovitch was also guest con- He collaborated with the most acclai- chestra, a position he held until 1986. stra, Royal Philharmonic Orchestra, La ductor at many international music med instrumentalists and vocalists of ENGLISH During those eleven years, Yuri Ahrono- Scala Orchestra of Milan, the Maggio festivals such as the Bergen Festival in the 20th century. It would exceed the vitch presented an extensive and un- Musicale Fiorentino Orchestra of Norway, the Bregenz Festival, the Gran limits of this biography to name all but conventional repertory, which included Florence, all the German and Italian ra- Canaria Music Festival, the Daytona a few, including Vladimir Ashkenazy,

66 different programmes. In 1982, he dio orchestras, the radio symphony or- Beach Festival in Florida, the Meadow Janet Baker, Alfred Brendel, Rudolf ENGLISH was appointed Principal Conductor of chestras of Israel, Spain, Belgium, Den- Brook Festival in Detroit, the Mahler Buchbinder, Boris Christoff, Van Cli- the Royal Philharmonic Orchestra, mark, BBC London and Switzerland, Festival in Düsseldorf, the Israel Festi- burn, Clifford Curzon, Plácido Domingo, Stockholm. His vast and varied reper- Rome’s Orchestra Nationale di Santa val, the Lucerne Festival, the Rheingau Pierre Fournier, Ida Haendel, Nicolai tory included numerous world premie- Cecilia, the New York Philharmonic Music Festival, the Settembre Musica Gedda, Gwyneth Jones, Raina Kabai- res and works of contemporary inter- Orchestra, Detroit Symphony Orche- festival in Turin, and the festivals vanska, Wilhelm Kempff, Leonid Kogan, national composers. In 1984 he became stra, Israel Philharmonic Orchestra, of Ascona/Locarno, Stresa, Spoleto, Katia & Marielle Labeque, Radu Lupu, a member of the Royal Swedish Acade- Jerusalem Symphony Orchestra and Santander and Turku/Finland. Yo Yo Ma, Edith Mathis, Shlomo Mintz, my of Music, and in 1987 the Swedish the Tokyo Yomiuri Symphony Orche- John Ogdon, David Oistrakh, Itzhak king bestowed upon him the highest stra. He toured extensively with the follo- Perlman, Maurizio Pollini, Hermann Swedish honour of "Commandor of the wing orchestras: the Orchestre Natio- Prey, Alicia de Larrocha, Mstislav Royal Order of the Polar Star". Further- In addition, Yuri conducted at the nal de France, the Cologne Gürzenich Rostropovich, Paul Tortelier, Matti more, in 1991 he was honoured with world's major opera houses, including Orchestra, the London Symphony Salminen, Max von Sydow, Heinrich

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Conservatory with the highest grades tor and Music Director of the Saratov between the two artists started in 1957 persecuted by the authorities of the and special honours. During his years Symphony Orchestra and simultane- in Yaroslavl during their first concert , he especially suffered at the conservatory his teachers inclu- ously was invited to lead the orchestral together. At the end of the concert, from travel restrictions. Every invita- ded Kurt Sanderling. The most influen- class of the Saratov Conservatory, thus Gilels took off his tail coat and present- tion from abroad, be it from Bruxelles, tial conductor in Yuri’s professional life becoming the youngest music profes- ed it to Yuri as a token of his gratitude Buenos Aires, Copenhagen, Lisbon, was one of the most outstanding con- sor in the USSR at that time. and admiration. Their spontaneous and London, Paris, Prague, Tel Aviv, Stock- ductors and personalities in the musi- long lasting friendship lasted until the holm or Zürich was denied. The only cal world of Russia, Nathan Rachlin, In August 1957, together with the Sara- pianist's death in 1985. exception was a tour to the former with whom he studied for many years. tov Conservatory Orchestra, he won East Germany in 1965. Visiting West Yuri Ahronovitch admired Nathan the first prize in the sixth International In 1964 Yuri Ahronovitch was appoin- Berlin on that occasion, concerned that Rachlin both as a conductor, friend, Festival for Young Orchestras in ted Principal Conductor and Music he might not ever again be allowed to mentor and human being. He was the Moscow. Director of the Moscow Radio Sympho- see his family in Leningrad, and thus ENGLISH last and only student who preserved ny Orchestra. There he presented a wide subjecting them to retaliation, he did for posterity Rachlin's legendary During the years 1957 to 1964 Yuri range of repertory of symphonic works, not take the chance of staying in the art and style. Unfortunately, Rachlin' s Ahronovitch served as Principal Con- as well as concert performances of west.

extraordinary artistic talent never ductor and Music Director of the Yaros- operas. ENGLISH found international acclaim, as he was lavl Philharmonic Orchestra, thus On March 2, 1972 Yuri Ahronovitch emi- prohibited from travelling outside the transforming the Orchestra into a high During his entire professional career in grated to Israel. Soon afterwards he Soviet Union. Therefore, Yuri felt it his class ensemble, which drew world- the Soviet Union, Yuri Ahronovitch was conducted the Israel Philharmonic mission to tell the world about Rachlin renowned soloists like Leonid Kogan, also guest conductor of the country’s Orchestra and the Radio Symphony wherever he went Emil Gilels, Maria Yudina and Vladimir leading orchestras, including the Orchestra of Jerusalem. Immediately, Sofronitzki. Moscow Philharmonic and the Lenin- invitations followed from leading At the age of 22 after graduating from grad Philharmonic orchestras. western orchestras including the Bava- the Leningrad Conservatory, he was During the 1962/63 season, Yuri Ahro- rian Radio Symphony Orchestra, the offered his first position as Principal novitch made his debut with the Meanwhile, reports, reviews and word Orchestre National de France, London’s Conductor and Music Director of the Leningrad Philharmonic Orchestra. about his extraordinary talent drew Royal Philharmonic Orchestra, the Petrozavodsk Symphony Orchestra. In Emil Gilels was the soloist at this con- attention and curiosity in the western London Symphony Orchestra, The La 1956 Yuri worked as Principal Conduc- cert. The extraordinary relationship world. However, as the son of a family Scala Orchestra of Milan, the Vienna rik Szeryng, Julia Varady, Jon Vickers, in Yuri Ahronovitch18 19 a conductor whose an unalterable truth: "At a time when Pinchas Zukerman, and many others. passion and mastery was based on the our world is increasingly characterized The Gürzenich Orchestra is one of interpretation of Romantic works of by technology it is important to re- Germany’s leading symphony or- Yuri Ahronovitch made a distinguished music, which embodied for him the member this: as human beings we chestras performing in both concert number of recordings of important human soul. His mastery spanned a wi- must relearn how to connect, we must hall and opera house. The orchestra musical works, primarily with the Lon- de range of compositions from Baroque feel each other again in order to foster takes its name from Cologne’s histori- don Symphony Orchestra, the Stock- to the late 20th-century composers. and celebrate human understanding. cal "Gürzenich" hall, a representative holm Philharmonic Orchestra and the Music can affect this because music al- building in which concerts were first Vienna Symphony Orchestra. He withstood the pressures of the ways was, is, and will be what binds performed in 1857. The traditional international mainstream, and was the human soul." Cologne orchestra has premiered nu- Yuri always placed great emphasis on always a conductor for whom the mu- merous distinguished works such as ENGLISH the musical education of young gifted sical work and its composer ranked Clauspeter Koscielny Brahms’ Double Concerto, Mahler’s 5th musicians. He gave highly acclaimed first. He compared with great care and Symphony, and Strauss’ "Till Eulenspie- international master classes in the art detail the original scores with later gel". In 1986, the newly inaugurated

of conducting, at the Riva del Garda editions, to assure that its integrity Cologne Philharmonic Hall became the ENGLISH Festival and at Siena’s Accademia was maintained and that the compo- orchestra’s regular home, where it per- Chigiana in , among others. ser was not "illegally" compromised or forms approx. 50 concerts a year. Chief shortchanged in the celebration of his conductor of the orchestra since 2003 Yuri Ahronovitch gave his final perfor- legacy. is » Markus Stenz, at the beginning of mance in Paris in October 2002, con- the 2004/2005 season, was further- ducting the Orchestre de Paris at the Ahronovitch's teacher, Nathan Rachlin, more appointed Cologne’s General Théâtre Mogador. The programme in- once said to him: "Obviously you were Music Director. cluded Alexander Scriabin’s 3rd born in the early morning hours of the Symphony "Le Divin poème", the very day because you had your first concert symphony he conducted at his first already in the evening." This sentence western European concert in Helsinki summarizes Yuri Ahronovitch's passion in November 1972. for music.

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Schiff, Peter Schreier, Gil Shaham, Hen- October 31, 2002 the music world lost A quotation of his own is testimony of The Cologne Gürzenich Orchestra rik Szeryng, Julia Varady, Jon Vickers, in Yuri Ahronovitch a conductor whose an unalterable truth: "At a time when Pinchas Zukerman, and many others. passion and mastery was based on the our world is increasingly characterized The Gürzenich Orchestra is one of interpretation of Romantic works of by technology it is important to re- Germany’s leading symphony or- Yuri Ahronovitch made a distinguished music, which embodied for him the member this: as human beings we chestras performing in both concert number of recordings of important human soul. His mastery spanned a wi- must relearn how to connect, we must hall and opera house. The orchestra musical works, primarily with the Lon- de range of compositions from Baroque feel each other again in order to foster takes its name from Cologne’s histori- don Symphony Orchestra, the Stock- to the late 20th-century composers. and celebrate human understanding. cal "Gürzenich" hall, a representative holm Philharmonic Orchestra and the Music can affect this because music al- building in which concerts were first Vienna Symphony Orchestra. He withstood the pressures of the ways was, is, and will be what binds performed in 1857. The traditional international mainstream, and was the human soul." Cologne orchestra has premiered nu- Yuri always placed great emphasis on always a conductor for whom the mu- merous distinguished works such as ENGLISH the musical education of young gifted sical work and its composer ranked Clauspeter Koscielny Brahms’ Double Concerto, Mahler’s 5th musicians. He gave highly acclaimed first. He compared with great care and Symphony, and Strauss’ "Till Eulenspie- international master classes in the art detail the original scores with later gel". In 1986, the newly inaugurated

of conducting, at the Riva del Garda editions, to assure that its integrity Cologne Philharmonic Hall became the ENGLISH Festival and at Siena’s Accademia was maintained and that the compo- orchestra’s regular home, where it per- Chigiana in Italy, among others. ser was not "illegally" compromised or forms approx. 50 concerts a year. Chief shortchanged in the celebration of his conductor of the orchestra since 2003 Yuri Ahronovitch gave his final perfor- legacy. is » Markus Stenz, at the beginning of mance in Paris in October 2002, con- the 2004/2005 season, was further- ducting the Orchestre de Paris at the Ahronovitch's teacher, Nathan Rachlin, more appointed Cologne’s General Théâtre Mogador. The programme in- once said to him: "Obviously you were Music Director. cluded Alexander Scriabin’s 3rd born in the early morning hours of the Symphony "Le Divin poème", the very day because you had your first concert symphony he conducted at his first already in the evening." This sentence western European concert in Helsinki summarizes Yuri Ahronovitch's passion in November 1972. for music.

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Aufnahmen / Recordings: 8./.9. / 10. Januar 1979, Großer Saal, Köln - Live Recording

Sound Restauration: THS Studio Holger Siedler, www.ths-studio.de

Einführungstext / Programme Notes: Dr. Eckhardt van den Hoogen Clauspeter Koscielny

Übersetzungen / Translations: Einführungstext / Programme Notes: J & M Berridge Biography Yuri Ahronovitch: Michael Windgassen

Photos Yuri Ahronovitch: Private Archives

Graphic Arts: Birgit Fauseweh

Edition Günter Profil Hänssler � 1979 by Deutschlandfunk Köln � 2011 by Profil Medien GmbH D – 73765 Neuhausen [email protected] www.haensslerprofil.de.haensslerprofil.de

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