Der ÖSV unter der Präsidentschaft von Prof. Peter Schröcksnadel 1990 – 2021 Eine Dokumentation

02 90/21 , Annemarie Moser-Pröll, , , , , Karl Schnabl, aber auch Charly Kahr oder Franz Hoppichler und viele mehr prägten in der Öffentlichkeit das Bild des ÖSV als sportlich überaus erfolgreicher Skiverband, bevor im Juni 1990 Peter Schröcksnadel in der Länderkonferenz zum neuen Präsidenten gewählt wurde. Es sollte eine 31-jährige Ära werden, die den ÖSV nicht nur geprägt, sondern neu positioniert hat und zu einem auch wirtschaftlich erfolg- reichen Sportverband werden ließ. Die Amtszeit begann sportlich mit einem Triumphjahr, denn in der Saison 1990/91 waren vor allem die Alpinen erfolgreich wie selten zuvor. Organisatorisch und finanziell stand der ÖSV allerdings keineswegs gut da, im Budget fehlten einige Millionen Schilling, auch die finanzielle Lage vieler Skifirmen war kritisch, der Einfluss der Sportindustrie auf die Sport- lerInnen und die Trainer zu groß und die Wettkampfveranstaltungen wurden von Werbeagenturen vermarktet.

Heute präsentiert sich der ÖSV mit seinen Aktiven und seinen Organisationsteams als einer der wich- tigsten Tourismusmotoren und als internationales Aushängeschild für Österreichs Skiregionen, als Initiator für Innovationen in der Skirennsportentwicklung und in den Bereichen Forschung und Anti- Doping-Prävention.

Mehr als 350 internationale Wettbewerbe werden jährlich vom ÖSV durchgeführt, die Zusammen- arbeit mit den Skivereinen, den Landesverbänden und den Schwerpunktschulen zur Nachwuchsför- derung bilden die Grundlage für die Spitzenergebnisse der Hochleistungssportler. Nirgends wurde vergleichbar viel in die Stärkung der Persönlichkeitsentwicklung, in technisches Know-how und in die Serviceleistung für die AthletInnen investiert wie in den letzten Jahrzehnten im ÖSV. Der Schlüssel war die Professionalisierung aller Bereiche.

Die ZuschauerInnen erleben den ÖSV durch die sportlichen Leistungen seiner AthletInnen. Hinter den Kulissen werken rund 250 MitarbeiterInnen, damit alles funktioniert. Allen voran stand in den letzten dreißig Jahren Generalsekretär Klaus Leistner, der wie wohl kein anderer den ÖSV durch alle Hochs und Tiefs navigiert und auf kompetente und umsichtige Art und Weise begleitet hat. Die Erfolge des ÖSV wären aber ohne die Partner, Sponsoren und die mediale Unterstützung nicht möglich gewesen. Die vielen Gold-, Silber- und Bronzemedaillen gebühren auch ihnen.

Die folgenden Seiten dokumentieren drei Jahrzehnte Österreichischer Skiverband unter der Präsident- schaft von Peter Schröcksnadel, zeichnen die wichtige, oft unspektakuläre Verbandsarbeit, die vielen nachhaltigen Reformen und die sportlichen Ereignisse dieser Zeit nach.

Mit dem Ausscheiden von Peter Schröcksnadel beginnt im ÖSV 2021 eine neue Zeit. Die Fortsetzung des Erfolgsweges ist vorgezeichnet, neue Herausforderungen warten.

03 Die erste Weltmeisterschaft unter dem neuen Präsidenten wird in Saalbach ein großer Erfolg. Stephan Eberharter gewinnt Super-G und Kombination, Rudi Nierlich (+) den Riesenslalom, die Abfahrt, Uli Maier (+) den Super-G. Kronberger holt sich – wie 1990 und 1992 – den Gesamtweltcup. Bei der Nordischen WM im Fleimstal holen sich , die Springer-Mannschaft – Heinz Kuttin, , und – und das Kombinierer- Team – Günter Csar, und – jeweils Gold.

04 90/91 Die Länderkonferenz wählt im Juni Peter Schröcksnadel zum Präsidenten als Nachfolger von Arnold Koller. Die Präsidentschaft beginnt mit viel Schwung.

Die größte Herausforderung stellt die finanzielle Situation des ÖSV dar. Das Halbjahresbudget 1990/1991 weist 2,5 Millionen Schilling minus aus, vom Ski Pool kommen nur noch vierzig Prozent des Bedarfs. Die finanzielle Situation der Skifirmen ist kritisch. Man will keine Erhöhung, gleichzeitig aber keine Zulassung neuer Ausrüster. Der ÖSV braucht neue Werbepartner.

Der ÖSV verhandelt künftig die TV- und Werberechte selbst, unter Berücksichtigung der Interessen der Organisationskomitees der Austragungsorte.

Peter Schröcksnadel legt dem Verband ein Strategiepapier „Skilauf mit Zukunft“ vor, in dem er sich mit ökologischen Fragen des Skisports auseinandersetzt. Darin finden sich u.a. Vorschläge wie die Sensibili- sierung der SportlerInnen zum Thema „Skilauf und Umwelt“ („Regen wir die Skiläufer zum Mitdenken an“), die „negativen Auswirkungen zu bekennen und mitzuhelfen, diese zu verringern“, die Vergabe einer Auszeichnung für ökologisch gepflegte Skigebiete gemeinsam mit den Landesregierungen.

Der ÖSV gibt sich in einem neuen Statut die Möglichkeit, Kapitalgesellschaften zu gründen.

Die Skifirmen ziehen sich aus dem nordischen Bereich zurück. Peter Schröcksnadel schlägt vor, den Ankauf von Ski für die Athleten durch den ÖSV über Werbung auf den Sprungskiern zu finanzieren – eine Idee, die viele Jahre später in abgewandelter Form wieder aufgegriffen wird.

Der ÖSV vereinbart mit dem ORF einen neuen Vertrag für die Vierschanzentournee.

Der Austria Skipool wird neu aufgestellt: direkte Partner sind künftig nur mehr ÖSV, Bund und Bundeswirtschaftskammer. Mit allen Partnerfirmen sollen Direktverträge abgeschlossen werden.

Der ÖSV nimmt die Werberechte mit seinen AthletInnen aktiv wahr.

Für die ÖSV-AthletInnen wird eine Unfallversicherung mit einem festgelegten Mindestumfang vereinbart.

Peter Schröcksnadel schlägt die Durchführung eines jährlichen „Ski Openings“ zum Auftakt der Weltcupsaison im Oktober am Gletscher vor.

Peter Schröcksnadel erarbeitet mit dem Schweizer Skiverband im Auftrag der FIS ein Konzept für eine Reform des Weltcups. Die wesentlichen Schwerpunkte sind die ausschließliche Festlegung der Veranstaltungsorte durch die nationalen Verbände, die Akzeptanz ihrer TV- und Werberechte sowie Preisgelder statt Sachleistungen. Etliches davon wird umgesetzt.

05 Die Olympischen Winterspiele in Albertville bringen den Rekord von 21 österreichischen Medaillen, davon 15 für den ÖSV. Gold für Kronberger in Slalom und Kombination, Gold für in der Abfahrt. Ernst Vettori siegt im Springen, entscheidet den Gesamtweltcup für sich. 91/92 Der ÖSV startet das Marketing für seine Weltcup-Veranstaltungen in Österreich.

Nach den Olympischen Spielen kommen personelle Veränderungen: Herwig Demschar übernimmt das Damenteam, Werner Margreiter das Herrenteam, Werner Wörndle bleibt Alpindirektor, Hans Pum wechselt in den Werbeverkauf.

Der ÖSV richtet eine Abteilung Forschung und Entwicklung ein, die Raimund Berger mit Schwerpunkt Alpin leitet.

Im Oktober wird die neue Struktur des Austria Skipools fixiert. Ab 1994 sind alle Firmen Vertragspartner.

Die ersten Gletscherrennen finden im Herbst 1992 in Sölden statt.

Mit Ende des Verbandsjahres gelingt es Peter Schröcksnadel, die Altschulden des ÖSV zu tilgen.

06 92/93 Das Budget für den Hochleistungssport beträgt bereits 60 Millionen Schilling, der übrige Jahreshaushalt 18,2 Millionen Schilling.

Bei der Bewerbung um die Weltcuprennen in Bad Kleinkirchheim kommt es zu Unstimmigkeiten über die Werberechte. Der Skiclub Bad Kleinkirchheim hatte die Rechte an eine Agentur vergeben, der ÖSV beharrt darauf, Inhaber aller Skiveranstaltungsrechte zu sein. Die Agentur klagt den ÖSV, zwei Jahre später bestätigt der Oberste Gerichtshof, dass die Rechte der österreichischen Veranstaltungen beim ÖSV liegen.

Der erste umfassende Vertrag mit dem ORF zur Übertragung der Weltcuprennen wird für zehn Jahre abgeschlossen. Der ORF sichert sich damit alle Ausstrahlungsrechte für die Rennen in Österreich und in Übersee.

Der ÖSV stellt seine interne Organisation neu auf mit den Funktionen Generalsekretär, Direktor Alpin, Direktor Nordisch, Direktor Freizeit + Leistungssport.

Einführung der ÖSV-Auszeichnung „Schneekristall“, die alle zwei Jahre an Persönlichkeiten für ihre herausragenden Leistungen zur Popularisierung des Skisports vergeben wird. Erster Preisträger ist ORF-Sportregisseur Lucky Schmidleitner. Später werden unter anderen Franz Hoppichler, Charly Kahr, Toni Sailer, Arthur Doppelmayer und Ernst Raas ausgezeichnet.

Bei der Alpinen Weltmeisterschaft in Morioka erobert Karin Buder den Slalom-Titel, den Gesamtweltcup sichert sich .

07 93/94 Olympiasieger Toni Innauer wird Sportdirektor für den Nordischen Bereich.

Die erfolgreichen Verhandlungen mit neuen Werbepartnern sichern die Finanzierung der Weltcup- Veranstaltungen der kommenden Saison.

Der ÖSV trägt der wachsenden Beliebtheit des Snowboard-Sports Rechnung und unternimmt Schritte zur Integration der Snowboarder in den ÖSV.

Am Semmering sollen künftig Damen-Weltcuprennen ausgetragen werden, der ÖSV verfolgt das Projekt Semmering gemeinsam mit Sponsoren, dem Landesverband und dem WSV Semmering. Wichtiges Motiv ist für Peter Schröcksnadel die Nähe des Ortes zum Wiener Raum.

Bei den Olympischen Spielen in Lillehammer in Norwegen erobert Thomas Stangassinger die Goldmedaille im Slalom. Auf der Skiflugschanze in Planica springt Andreas Goldberger als erster Sportler 200 Meter weit.

08 94/95 Der ÖSV schüttet erstmals nach einem Verteilungsschlüssel einen Teil der wachsenden Einnahmen aus den Weltcup-Veranstaltungen an die Landesverbände aus.

Der FIS-Kongress vergibt die Nordische Ski-WM 1999 an den ÖSV mit Ramsau am Dachstein.

Die Austria Ski Veranstaltungsgesellschaft/ASVG wird gegründet. Später folgen aufgrund der Ausweitung der sportlichen Tätigkeitsbereiche weitere Gesellschaften.

Die Alpine Ski-WM 1995 in Sierra Nevada wird wegen Schneemangels von der FIS abgesagt. Peter Schröcksnadel gelingt es, die erzwungene Rennpause durch die Alpencup-Rennen in Lienz und Saalbach zu füllen, die mit Weltcup-Besetzung stattfinden und im TV übertragen werden.

09 Bei der alpinen Skiweltmeisterschaft in der Sierra Nevada in Spanien gewinnt Patrick Ortlieb die Abfahrt. Am holt sich Andreas Goldberger die Skiflug-Weltmeisterschaft. Mehr als 100.000 Menschen verfolgen die WM in der Steiermark. 95/96 Für die Vierschanzentournee schließt der ÖSV mit dem Deutschen Skiverband einen gemeinsamen Werbevertag ab.

Die Präsidentenkonferenz beschließt auf Wunsch von Peter Schröcksnadel die Erweiterung des Verbandsbüros um die Abteilungen Sicherheit/Umwelt und Reisedienst.

Werner Wörndle wechselt als Leiter in das Bundessportheim St. Christoph. Neuer Alpindirektor wird Hans Pum, Raimund Berger übernimmt den Bereich Damen, Werner Margreiter bleibt Herren-Chef. Die Abteilung Forschung und Entwicklung übernimmt Werner Nachbauer.

Die erste FIS Snowboard WM wird im Jänner 1996 vom ÖSV in Lienz durchgeführt.

Ab dieser Saison werden auch die Hahnenkammrennen in Kitzbühel gemeinsam mit dem ÖSV vermarktet, beauftragt wird damit die WWP/Weirather-Wenzel&Partner AG.

10 96/97 Die gute wirtschaftliche Führung des ÖSV ermöglicht eine weitere Ausschüttung an die neun Landesverbände – dieses Mal 4,5 Millionen Schilling.

Das Gesamtbudget überspringt zum ersten Mal die 100-Millionen-Schilling-Schallmauer, allein das Hochleistungsbudget beträgt 84,1 Millionen Schilling.

Rupert Steger verstärkt ab September die Betreuung von Veranstaltungen und Marketing.

Der ÖSV verbessert den Unfallschutz für seine Mitglieder, gleichzeitig wird die Haftpflichtdeckung für die Trainer erhöht.

Die Stadt bietet dem ÖSV an, das Bergisel Stadion zu übernehmen.

Die FIS vergibt die Alpine Ski-WM 2001 an den ÖSV mit St. Anton am Arlberg.

Renate Götschl gewinnt die Kombination der alpinen Skiweltmeisterschaft in in Italien. Harald Walder holt sich den Snowboard Weltcup-Gesamtsieg.

11 97/98 Der ÖSV verhandelt und beschließt die Übernahme der Bundessportheime am Kitzsteinhorn und in St. Christoph am Arlberg in eine eigene GmbH.

Die FIS schreibt auf Antrag des ÖSV eine verpflichtende Unfallversicherung für alle AthletInnen der FIS-Mitgliedsländer vor.

Peter Schröcksnadel gelingt es, die Affäre Andreas Goldberger beizulegen und ihn von einem Verbandswechsel abzubringen. Goldberger hatte Drogenkonsum zugegeben, wurde ein halbes Jahr wegen Dopings gesperrt, kehrte dann aber zum ÖSV zurück.

Zur Bewerbung der Nordischen Ski-WM 1999 in der Ramsau und der Alpinen Ski-WM in St. Anton 2001 in den Vereinigten Arabischen Emiraten wird das Projekt „Wüstenskilauf“ des Austria Ski Teams gestartet und findet große Resonanz auch im arabischen Raum.

Hermann Maier ist der Star der Olympischen Spiele in Nagano in . Nach Gold im Super-G stürzt er in der Abfahrt spektakulär und landet nach einem 40-Meter-Flug in den Fangzäunen. Drei Tage später gewinnt er im Riesenslalom seine zweite Goldmedaille. Gold geht auch an Mario Reiter, der die alpine Kombination gewinnt. sichert sich auch den Gesamtweltcup. Alexander Koller siegt im Gesamtweltcup der Snowboarder.

12 Bei der nordischen Skiweltmeisterschaft in der Ramsau schafft die Langlauf-Staffel mit Markus Gandler, Alois Stadlober, Michail Botwinow und Christian Hofmann historisches Gold vor dem favorisierten Norwegen. Fünf WM-Titel holt der ÖSV bei den alpinen Weltmeisterschaften in Vail und Beaver Creek. Hermann Maier gewinnt Abfahrt und Super-G, Super-G und Riesenslalom, Renate Götschl die Abfahrt. Manuela Riegler wird Erste im Snowboard-Gesamtweltcup. 98/99 Peter Schröcksnadel übernimmt unentgeltlich die Vermarktung des Ski-Stars Hermann Maier, zehn Prozent der Werbeerlöse gehen an den ÖSV.

Der ÖSV schließt mit der FIS den WM-Vertrag für St. Anton ab, der die wesentlichen Anliegen des ÖSV enthält. Die ÖBB und das Land Tirol sagen zu, eine neue Bahnhof-Infrastruktur für St. Anton zu bauen. Für viele tausende WM-Besucher bietet sich die Möglichkeit, per Bahn zu den Wettkämpfen zu reisen. Sowohl für die WM-Bewerbung als auch für dieses Infrastruktur-Projekt hat sich Karl Schranz vorbildlich engagiert und verdient gemacht.

Die Ausrüstung des Damenbereichs mit Rennski steht an der Kippe. In Verhandlungen mit der RLB Salzburg sichert Peter Schröcksnadel die Ausstattung der Damen mit Rennski durch die Übernahme der Blizzard-Rennsportabteilung, aus der sich später das ÖSV-Kompetenzzentrum entwickelt.

Der ÖSV beteiligt sich am Zentrum für Leistungsdiagnostik und Sportrehabilitation GESPORT in Obertauern, steigt später aber wieder aus.

Im nordischen Bereich wird die personelle Organisation neu aufgestellt: Toni Innauer wird Direktor für Sprunglauf und Nordische Kombination, Walter Mayer wird Direktor für Langlauf und Biathlon. 13 Hermann Maier gewinnt den Gesamtweltcup mit dem Rekord von 2.000 Punkten. Auch Renate Götschl holt sich die Gesamt-Weltcupwertung. Annemarie Moser-Pröll erhält den World Sports Award als Österreichs beste Sportlerin des 20. Jahrhunderts. Bei der Biathlon-WM in gewinnt Wolfgang Rottmann das Einzelrennen. Manuela Riegler sichert sich den Snowboard-Weltcup. 99/00 Die Nordische Ski-WM in der Ramsau wird kein wirtschaftlicher Erfolg, der entstandene Verlust kann nur durch Kostenübernahmen der Steirischen Landesregierung bewältigt werden.

Peter Schröcksnadel spricht sich im Zuge von Neuverhandlungen der gemeinschaftlichen Vermarktung von Fernseh- und Werberechten für eine Allianz der FIS-Länder gegen internationale Agenturinitiativen aus und verteidigt die Ausstrahlungsrechte via Free TV.

Die Vorarbeiten für den Neubau des Bergisel Skistadions beginnen. Den Wettbewerb gewinnt die weltweit bekannte Architektin Zaha Hadid. Das Stadion wird Platz für 28.000 Zuschauer bieten und 2002 eröffnet werden.

Auf Initiative von Peter Schröcksnadel erneuert der ÖSV sein Erscheinungsbild. Statt der Adlermarke prägt ab nun ein schwungvolles „S” mit dem Schriftzug „Austria Ski Team” das optische Erscheinungsbild.

14 00/01 Die FIS vergibt die Snowboard Weltmeisterschaft 2003 an den ÖSV mit Kreischberg, die IBU spricht die Biathlon WM 2005 dem ÖSV mit Hochfilzen zu.

Die neue Sporthalle in der Skiakademie St. Christoph wird fertiggestellt.

Die WM in St. Anton bringt nicht nur sportliche Erfolge, sondern ist auch wirtschaftlich ein Gewinn. Mehr als 300.000 Zuschauer kommen zu den Wettkämpfen, davon reisen zwei Drittel mit der Bahn an. Für die WM wurde der Bahnhof St. Anton ausgebaut und modernisiert. Der ÖSV führt erstmals ein internationales WM-Jugendlager durch.

Bei der Weltmeisterschaft in St. Anton erobern Hannes Trinkl und die Abfahrts-WM-Titel. wird Slalom-Weltmeister. Hermann Maier und Michaela Dorfmeister gewinnen die Gesamt-Weltcup-Wertungen. Bei der Nordischen WM in Lahti holt sich das Quartett , Andreas Goldberger, Stefan Horngacher und Martin Höllwarth das Mannschaftsspringen auf der Normalschanze. gewinnt den Gesamtweltcup in der Nordischen Kombination.

15 01/02 Peter Schröcksnadel will das Netz der Leistungszentren ausbauen und beauftragt eine Arbeitsgruppe mit der Detailplanung.

Die neue Dachmarke „Ski Austria“ wird mit einem neuen optischen Auftritt eingeführt, auch die Verbandszeitung erhält den Titel „Ski Austria“.

Der ÖSV nominiert Peter Schröcksnadel für die Vertretung im FIS Council, dem höchsten Beratungs- organ des FIS-Vorstands, er wird 2002 gewählt.

Bei den Olympischen Winterspielen in Salt Lake City werden im Quartier der österreichischen Langläufer und Biathleten nach deren Abreise gebrauchte Blutbeutel und verdächtige Geräte sichergestellt. Rennsportdirektor Walter Mayer wird von ÖSV, FIS und IOC gesperrt. Die Aktiven Marc Mayer und Achim Walter werden aus den Ergebnislisten gestrichen. Walter Mayer klagt erfolgreich auf Wiedereinstellung im ÖSV und kehrt als Cheftrainer zurück.

Fritz Strobl wird in Salt Lake City Olympiasieger in der Abfahrt. Stephan Eberharter holt sich Gold im Riesentorlauf. Eberharter wird wie Michaela Dorfmeister Gesamt-Weltcupsieger. Im 30-Kilometer-Langlauf der Winterspiele wird Christian Hofmann Olympiasieger. Der ÖSV sorgt für 15 der 17 österreichischen Medaillen.

16 St. Moritz ist Schauplatz der alpinen Weltmeisterschaften. Die Titel im Super-G holen sich Stephan Eberharter und Michaela Dorfmeister. Abfahrts-Weltmeister wird Michael Walchhofer. Zwei Jahre nach seinem schweren Motorrad-Unfall krönt Hermann Maier sein Comeback mit dem Sieg im Super-G von Kitzbühel. Bei der Nordischen WM in Predazzo holen die Nordischen Kombinierer , , und Felix Gottwald Mannschafts-Gold. 02/03 Der FIS-Kongress vergibt die Skiflug WM 2006 am Kulm an den ÖSV.

Der ÖSV ändert den Trainerstab im Rennsport: Karl Frehsner macht bei den Alpin Damen Herbert Mandl Platz, Robert Trenkwalder wird Abfahrtstrainer der Herren.

Das Referat Sportmedizin wird erweitert. Zu den Bereichen Alpin und Nordisch kommt eine eigene Rehabilitationseinheit.

Die Gesellschaften des ÖSV werden neu strukturiert, gemeinsame Geschäftsführer mit Haftung bleiben Präsident und Generalsekretär.

Die feierliche Eröffnung der neuen Bergisel-Schanze inklusive „Cafe am Turm“ findet am 14. September mit einer großen Show statt. Der Präsident bedankt sich bei Klaus Leistner für die Projektleitung, Geschäftsführer des Schanzenbetriebs wird Werner Wörndle.

Die FIS verkauft Fernseh- und Werberechte an der Snowboard WM Kreischberg pauschal, dadurch kann der gastgebende ÖSV keine zusätzliche Mittel generieren. Die FIS stellt zu geringe Gelder für die WM bereit.

Der ÖSV vergibt die TV-Rechte für die Übertragung österreichischer Skievents im Ausland an die deutsche Kirch-Gruppe für drei Jahre um vier Millionen Euro (exklusive Kitzbühel).

Der ÖSV protestiert bei Bundesregierung gegen die Kürzung von Turnstunden in den Schulen. Die Sorge gilt dem wachsenden Bewegungsmangel von Kindern und Jugendlichen. 17 Hermann Maier feiert seinen vierten Sieg im Gesamtweltcup. Den Parallel-Weltcup der Snowboarder gewinnt Siegfried Grabner. 03/04 Der ÖSV baut die neue Skiflug-Naturschanze am Kulm.

Die Alpine Ski-WM der Körper- und Sehbehinderten in der Wildschönau wird unter der Patronanz des ÖSV erfolgreich durchgeführt.

Alexander Pointner übernimmt für die nächsten zehn Jahre die Leitung der Skispringer vom Finnen Hannu Lepistö.

Markus Gandler übernimmt die Bereiche Langlauf und Biathlon.

Die ÖSV-internen Fördermittel betragen bereits mehr als das Doppelte seiner Einnahmen aus den Mitgliedsbeiträgen.

18 04/05 Peter Schröcksnadel unternimmt einen Vorstoß gegen den Rückgang der Schulskiwochen. Diese sollen wieder forciert und Skiliftbetreiber und Beherbergungsgewerbe ins Boot geholt werden, wie auch eine Kooperation mit Intersport und Sport2000.

Nach einer einstweiligen Verfügung muss die Sperre von Walter Mayer aufgehoben werden und der ÖSV ihn wieder als Cheftrainer einsetzen.

Die Lizenzen der Aktiven werden mit einer Anti-Doping-Erklärung und einem Sozialversicherungs- nachweis ergänzt.

Der lang schwelende Konflikt mit der FIS wegen der Zeitnehmung bei Weltcuprennen eskaliert, weil der ÖSV für österreichische Rennen nicht die von der FIS engagierte Firma Swatch Data Timing, sondern die Firmen Siemens + ALGE beauftragt. Für Peter Schröcksnadel ist die Wahl der Zeitnehmung und die damit verbundenen Werberechte eine Frage der nationalen Verbände.

Bei der FIS Alpinen Ski-WM in Bormio präsentiert sich der ÖSV erstmals mit einer eigenen Location als Gastgeber für die WM-Szene: das erste „Haus Ski Austria“ sowie der erste „Tirolberg“ der Tirol-Werbung freuen sich über regen Besuch.

Die Biathlon WM in Hochfilzen verzeichnet mit über 90.000 Besuchern ein enormes Interesse. Erstmals gibt es eine Kooperation mit der Tourismusschule St. Johann.

Bei der alpinen Weltmeisterschaft in Bormio gewinnt die WM-Titel im Slalom und in der Kombination, Hermann Maier den Riesenslalom-Titel. In kämpfen die Nordischen um WM-Medaillen. Die ÖSV-Skispringer Wolfgang Loitzl, Andreas Widhölzl, und Martin Höllwarth siegen im Mannschaftsbe- werb sowohl auf der Normalschanze als auch auf der Großschanze. Bei der Snowboard-WM in Whistler Mountain in den USA wird Manuela Riegler Weltmeisterin. 19 05/06 Der ÖSV ist 100. Der Geburtstag wird im Museumsquartier Wien groß gefeiert. Aus dem Anlass erscheint das Buch „100 Jahre ÖSV“.

Der Neubau der Skiakademie St. Christoph wird beschlossen.

Bei den Olympischen Winterspielen in beschlagnahmt die Polizei im Quartier der österreichischen Langläufer und Biathleten im Zug einer Razzia Geräte und Substanzen, die den Verdacht auf Blutdoping nahelegen. Die Athleten bestreiten die Vorwürfe. In einer Pressekonferenz weist Präsident Schröcksnadel einen pauschalen Dopingverdacht zurück. Die Linie des ÖSV ist, die Athleten zu schützen und sich hinter die Aktiven zu stellen, solange die Schuld nicht erwiesen ist. 2009 beginnt der Prozess um die Affaire gegen 12 Angeklagte in Susa in Italien, 2012 wird Peter Schröcksnadel „wegen erwiesener Unschuld“ freigesprochen, ebenso der Nordische Direktor Markus Gandler und andere Funktionäre und Sportler. Alle anderen Verfahren wurden letztlich eingestellt. Walter Mayer, der selbst in Turin war, wird vom ÖSV auf Lebenszeit ausgeschlossen. Das Oberlandesgericht Wien verurteilt Mayer 2013 zu 15 Monaten Haft auf Bewährung.

Die sportliche Olympiabilanz von Turin kann sich sehen lassen. ÖSV-Athleten erobern 8 der 9 österreichischen Goldmedaillen. Benjamin Reich gewinnt Riesentorlauf und Slalom, Michaela Dorfmeister Abfahrt und Super-G. Andreas Widhölzl, Thomas Morgenstern, und sichern sich das Team-Springen, Morgenstern siegt auch im Großschanzen- Einzelspringen. Die Mannschaft der Nordischen Kombinierer mit Christoph Bieler, Felix Gottwald, Michael Gruber und gewinnt Gold, Gottwald siegt auch im Sprint-Einzel.

20 In Aare in Norwegen werden Mario Matt Slalom- und Niki Hosp Riesentorlauf-Weltmeister. Österreich gewinnt auch den alpinen Teambewerb. Hosp holt sich den Gesamtweltcup. Die Skispringer siegen im Großschanzen-Mannschaftsbewerb der Nordischen WM in in der Besetzung Wolfgang Loitzl, , Andreas Kofler und Felix Gottwald. Den Snowboard-Gesamtweltcup gewinnt Doresia Krings. 06/07 Die FIS beschließt, die Zeitnehmung bei den Weltcuprennen den nationalen Verbänden zu übertragen. Allerdings darf auch die FIS das Timing vermarkten, wenn Standards erfüllt sind und die Erlöse an die Verbände gehen. Rolex fungiert als Zeitnehmungspartner für die Hahnenkammrennen in Kitzbühel.

Das Trainingszentrum GESPORT wird geschlossen.

Ski Austria Akademie St. Christoph geht nach nur 7monatiger Bauzeit im Dezember in Betrieb.

21 holt sich den Snowboard-Gesamtweltcup. 07/08 Vor dem Hintergrund der Dopingvorfälle in Salt Lake City und Turin stellt der Präsident die Weiterführung von Langlauf und Biathlon infrage. Angedacht wird eine Ausgliederung.

Durch die erfolgreiche Wirtschaftsführung erhöht sich das Eigenkapital des ÖSV bereits auf 8,6 Millionen Euro.

Der ÖSV wechselt den Fuhrpark-Partner: Audi kommt anstelle von BMW.

Der ÖSV schließt erstmals einen Vertrag über internationale Übertragungsrechte mit der EBU (European Broadcasting Union) ab.

Das IOC belegt das ÖOC wegen der Vorfälle in Turin mit einem Förderentzug von einer Million US-Dollar. Der ÖSV ersetzt dem OÖC den Mittelausfall freiwillig, um die Zahlungen des Österreichischen Olympischen Comites an die Fachverbände weiterhin zu gewährleisten. Die Mittel werden für die Anti-Doping-Prävention eingesetzt.

22 08/09 In Hinzenbach in Oberösterreich übernimmt der ÖSV auf Ersuchen des Landes und des Landesskiver- bands die Bauträgerschaft für die Errichtung einer 90-m-Schanze. Es entsteht ein Sprunglaufzentrum, der Ort wird später auch Weltcup-Veranstalter, insbesondere für Damenbewerbe.

Der FIS Kongress vergibt die Alpine Ski-WM 2013 an den ÖSV mit Schladming.

Peter Schröcksnadel, der sich erfolgreich für die WM Schladming eingesetzt hat, zieht sich aus dem FIS Council zurück, um mehr Zeit für die WM-Vorbereitungen zu haben, Werner Wörndle übernimmt die Funktion.

Nach der Aufarbeitung der Affäre Turin präsentiert der ÖSV ein Anti-Doping-Konzept.

Hermann Maier beendet am 13. Oktober 2009 seine Karriere. Der Salzburger feiert 54 Weltcupsiege, gewinnt viermal den Gesamtweltcup, wird dreimal Weltmeister und zweimal Olympiasieger. Zehnmal gewinnt er Disziplinenwertungen.

In Val d’Isere finden die alpinen Weltmeisterschaften statt. Manfred Pranger wird Slalom-Weltmeister, Kathrin Zettel siegt in der Super- Kombination. Bei der Biathlon-WM in Südkorea erringt Dominik Land- ertinger den Titel im Bewerb Massenstart. Siegfried Grabner gewinnt den Snowboard-Gesamtweltcup.

23 09/10 Für die Ski-WM 2013 in Schladming sichert sich der ÖSV die Vorkaufsrechte für Werbepakete.

Peter Schröcksnadel wird erster Präsident des neugegründeten Europäischen Skiverbandes. Der E.S.F. geht auf eine Initiative der Skiverbände aus Frankreich und Italien zurück, die von Österreich und der Schweiz unterstützt wird. Der E.S.F. veranstaltet die ersten Indoor-Europameisterschaften in einer Skihalle in Amneville.

Aus einem prominent besetzten Workshop ergeben sich viele Vorschläge zur Reduktion der Unfallhäufigkeit im Alpinen Rennsport, so unter anderem Minimumstandards für die Organisation von Veranstaltungen, oder ein verpflichtender Rückenschutz bei Speed-Bewerben.

Bei den Olympischen Spielen in Vancouver sichert sich Andrea Fischbacher Gold im Super-G. Die Skispringer mit Wolfgang Loitzl, Andreas Kofler, Thomas Morgenstern und Gregor Schlierenzauer gewinnen den Mannschaftsbewerb. Felix Gottwald, Mario Stecher, und Norbert Gruber setzen sich im Teambewerb der Nordischen Kombination durch. Snowboard Weltcup-Gesamtsieger wird Benjamin Karl.

24 Elisabeth „Lizz“ Görgl gewinnt bei der alpinen Skiweltmeisterschaft in Garmisch-Partenkirchen Abfahrt und Super-G. Im Slalom setzt sich durch, in der Kombination Anna Fenninger. Bei der Nordischen WM in Oslo gewinnt Thomas Morgenstern Gold von der Normalschanze, Gregor Schlierenzauer siegt auf der Großschanze. Gemeinsam mit Andreas Kofler und Martin Koch gewinnen sie die Mannschaftsbewerbe auf beiden Schanzen. Einen doppelten Teamerfolg gibt es auch bei nordischen Kombinierern in der Aufstellung David Kreiner, , Felix Gottwald und Mario Stecher. Bei den Damen holt Daniela Iraschko den Weltmeister- titel auf der Normalschanze. Benjamin Karl gewinnt die Saisonwertung der Snowboarder im Parallel-Weltcup. 10/ 11 Peter Schröcksnadel kehrt in den FIS Council zurück.

Die FIS vergibt die Snowboard- und Freestyle WM 2015 an den ÖSV. Veranstaltungsort wird Kreischberg in Steiermark.

Auf Ersuchen des Präsidenten übernimmt Prof. Dr. Wolfgang Schobersberger von der Universitätsklinik Innsbruck (Institut für Sport- und Alpinmedizin und Gesundheitstourismus) die Agenden des Anti-Doping-Beauftragten des ÖSV.

Im ÖSV werden die Aufgaben neu verteilt: Hans Pum wird Sportdirektor, Toni Giger übernimmt den Bereich Entwicklung, Forschung und Service, neuer Cheftrainer Herren wird Mathias Berthold.

Das neue Skisprungzentrum Hinzenbach wird eröffnet. Der Verband befürwortet mehrere neue Zentren dieser Art. 25 gewinnt die erste von insgesamt acht Weltcup-Gesamtwertungen. Den Weltcup-Parallelbewerb der Snowboarder gewinnt Andreas Prommegger. 11/ 12 Die Trainerakademie Kaprun/Kitzsteinhorn befasst sich aus verschiedenen Blickwinkeln mit dem Thema „Frau im Leistungssport“.

Peter Schröcksnadel fordert Maßnahmen für mehr Sicherheit im Rennsport, weil schwere Verletzungen zunehmen. Die FIS richtet eine Expertengruppe ein.

Peter Schröcksnadel regt an, dass im ÖSV-Präsidium auch eine Frau vertreten sein sollte.

Mit Roswitha Stadlober wird erstmals eine Frau Vizepräsidentin im ÖSV, sie will sich vor allem um die Aus- und Weiterbildung kümmern.

Der ÖSV richtet eine Anti-Doping E-Learning-Plattform ein. Das im Fernkurs zu erwerbende Zertifikat ist verpflichtend für alle Aktiven und Betreuer.

26 12/13 Die Alpine Ski-WM 2013 in Schladming wird erfolgreich durchgeführt, 300.000 Zuschauer sehen spannende Bewerbe mit einem attraktiven Rahmenprogramm, allein am Schlusstag kommen 40.000 Skifans. Die Titelkämpfe sind auch ein finanzieller Erfolg, der allen Landesverbänden zugute kommt. Der Rechnungshof kritisiert Abrechnung und Kontrolle der öffentlichen WM-Investitionen. Die zuständigen Stellen prüfen die Kostensteigerungen und erachten sie für rechtmäßig. Die Durchführung der WM selbst bewerkstelligt der ÖSV auf eigene Rechnung.

Der ÖSV bewirbt sich für die Austragung der Nordischen Ski-WM 2019 in Seefeld.

Die sportliche Ausbeute der alpinen Ski-Weltmeisterschaften ist aus ÖSV-Sicht enttäuschend. Marcel Hirscher holt im Slalom seinen ersten von insgesamt sieben WM-Titeln. Der Mannschafts- Parallelbewerb geht auch an Österreich. Die Skispringer gewinnen bei der WM in Val di Fiemme auf der Großschanze in der Besetzung Wolfgang Loitzl, , Thomas Morgenstern und Gregor Schlierenzauer. Im Parallelbewerb-Weltcup der Snowboarder setzt sich Andreas Prommegger durch.

27 13/14 Peter Schröcksnadel wird von Sportminister Gerald Klug gebeten, die Koordination der Fördergelder des Bundes für die Olympischen Sommerspiele in Rio de Janeiro 2016 zu übernehmen. Schröcksnadel sagt unter der Bedingung zu, ein vergleichbares, leistungsorientiertes Programm auch für Winterspiele vorzusehen.

Bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi wird der Langläufer Johannes Dürr am Vortag des 50-Kilometer-Rennens des Eigenblutdopings mit EPO überführt. Dürr wird für zwei Jahre gesperrt und vom ÖSV ausgeschlossen.

Der ÖSV erweitert seine Sparten um das populärer werdende Skibergsteigen und wird damit auch Mitglied im ISMF (International Ski Mountaineering Federation).

Bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi erobern die ÖSV-Alpinen drei Goldmedaillen. Matthias Mayer gewinnt die Abfahrt, Mario Matt den Slalom. Dazu kommt Gold für Anna Fenninger im Super-G. Fenninger gewinnt auch den Gesamtweltcup, ebenso wie Marcel Hirscher. Julia Dujmovits wird in Sotschi Snowboard-Olympiasiegerin im Parallelbewerb, Lukas Mathies holt sich den Snowboard-Parallelweltcup.

28 Bei den alpinen Weltmeisterschaften in Vail gewinnen Hannes Reichelt und Anna Fenninger die Super-G-Titel. Marcel Hirscher wird Kombinationsweltmeister. Auch der Mannschaftsbewerb geht an Österreich. Bernhard Gruber gewinnt die Nordische Kombination der Weltmeisterschaft in Falun in Schweden. Claudia Riegler im Snowboard und Andrea Limbacher im Skicross holen sich Weltmeistertitel. 14/ 15 Die FIS spricht die Austragung der Nordischen Ski-WM 2019 dem ÖSV mit Seefeld in Tirol zu. Seefeld konnte sich durch das Geschick von Peter Schröcksnadel bereits bei der ersten Bewerbung gegen starke Konkurrenz aus Oberstdorf, Planica und Almaty durchsetzen.

Die FIS ersucht den ÖSV um Übernahme zusätzlicher Bewerbe für die Snowboard und Freestyle WM am Kreischberg. Die Zustimmung macht eine zweite Wettkampfstätte im Lachtal notwendig. Für die hohen Zusatzkosten gibt es leider keine FIS Unterstützung. Trotz TV-Übertragung, spannender Bewerbe und hervorragender Arbeit des Organisationskomitees ist sie kein wirtschaftlicher Erfolg.

29 Marcel Hirscher gewinnt zum dritten Mal die Weltcup-Gesamtwertung. Der Kulm ist wieder Austragungsort einer Skiflug-Weltmeisterschaft, bei der die Bronzemedaille holt. 15 / 16 Der ÖSV und Weltmeisterin Anna Fenninger geraten in eine Konfrontation über Sponsorwerbung und ihren deutschen Berater. Fenninger droht mit einem Verbandswechsel. Peter Schröcksnadel vermittelt und erzielt mit Fenninger eine Einigung über ihren Verbleib im ÖSV-Skiteam.

Zur Verbesserung der internen Kommunikation und des Umgangs mit Sportlerinnen engagiert der ÖSV als erste Frauenbeauftragte Olympiasiegerin Petra Kronberger.

Der ÖSV beauftragt eine Wirtschaftsstudie über „Die kurz- und mittelfristigen Impulse des ÖSV für Österreichs Wirtschaft“. Die Firma Steiner + Partner kommt zu dem Schluss, dass der ÖSV der effektivste Kommunikator und Organisator des Wintersports in Österreich ist. Von ihm geht die wich- tigste touristische Signalwirkung aus. ÖSV-Aktivitäten generieren einen jährlichen Wertschöpfungszu- wachs von 880 Millionen Euro. Vorbild, Aushängeschild und für die Imagebildung ausschlaggebend ist das Austria Ski Team.

Der Betreibervertrag für die Ski Austria Akademie St. Christoph wird bis 2035 verlängert.

Der ÖSV übernimmt vermehrt Servicedienstleistungen für die Skifirmen, die ihre Betreuungsbudgets zunehmend reduzieren. Damit nimmt die Rolle des Skiverbands für den Rennsport weiter an Bedeutung zu.

30 16/17 Der ÖSV vereinbart mit der Nationalen Anti-Doping Agentur NADA zusätzliche Dopingtests für AthletInnen der Nordischen Bewerbe und übernimmt dafür Kosten in Höhe von 45.000 Euro.

Peter Schröcksnadel vereinbart in Peking eine Kooperation mit dem chinesischen Skiverband CSA. Der ÖSV bietet Trainingsunterstützung für Aktive, Ausbildung von Trainern und Transfer von Know-how.

Die Biathlon WM in Hochfilzen verläuft sportlich und wirtschaftlich sehr erfolgreich und verzeichnet großen Zuschauerandrang vor Ort und hohe TV-Einschaltquoten.

Marcel Hirscher wird bei der FIS-WM in St. Moritz Doppelweltmeister im Riesenslalom und im Slalom. Im Super-G der Damen siegt Nicole Schmidhofer. Bei der Nordischen WM in Lahti gewinnt Stefan Kraft von der Normal- und von der Großschanze. Bei der Biathlon-WM in Hochfilzen holen Simon Eder und die Herren-Staffel die Bronzemedaille. Snowboarder Andreas Prommegger gewinnt in Sierra Nevada zwei Weltmeistertitel im Parallelslalom und Parallelriesenslalom. Prommegger holt sich auch den Parallel- Gesamtweltcup. Den Big Air-Bewerb gewinnt Anna Gasser, den Parallelslalom Daniela Ulbing. Gasser wird auch Gesamtsiegerin des Freestyle-Weltcups.

31 17/ 18 Die frühere Skirennläuferin Nicola Werdenigg erhebt schwerwiegende Vorwürfe gegen den ÖSV wegen Machtmissbrauchs und Übergriffen durch Trainer und Betreuer in den 1970er Jahren, aber ohne Namen zu nennen. Der Skiverband setzt drei Expertenkommissionen ein, welche die Anschuldigungen prüfen, die Strukturen des ÖSV analysieren und Vorschläge für präventive Maßnahmen erarbeiten. Eine Kommission unter der Leitung der früheren Politikerin Waltraut Klasnic kommt zu dem Schluss, dass es Einzelfälle gab, aber keine missbrauchsfördernden Strukturen. Die Quote sexueller Belästigung sei im Skirennsport mit 1,6 Prozent viel geringer als in anderen Sportarten. 95 Prozent der befragten Athletinnen sprechen von ausgezeichneten bis sehr guten Trainingsbedingungen. Klasnic übernimmt eine Ombudsstelle.

Ernst Vettori tritt als Nordischer Sportdirektor zurück. Neuer Verantwortlicher für Sprunglauf und Nordische Kombination wird Mario Stecher.

Die Olympischen Spiele finden in Pyeongchang in Südkorea statt. Der ÖSV holt drei alpine Goldmedaillen durch Matthias Mayer, der im Super-G gewinnt, und durch Marcel Hirscher, der sich den Olympiatraum doppelt erfüllt: Sieg im Riesentorlauf und in der Kombination. Anna Gasser gewinnt Gold im Snowboard Big Air.

32 Bei der WM in Aare erreicht der ÖSV einen Dreifachsieg im Herrenslalom durch Marcel Hirscher, Michael Matt und . Marcel Hirscher gewinnt zum achten Mal in Folge den Gesamtweltcup. Das ist Rekord in der FIS-Geschichte. Hirscher hat insgesamt 67 Weltcuprennen gewonnen und wurde siebenmal Weltmeister und zweimal Olympiasieger. Je sechs- mal entschied er die Weltcup-Spezialwertungen im Riesenslalom und im Slalom für sich. Im September beendet Hirscher seine Karriere. 18/ 19 Peter Schröcksnadel unterstützt den Wunsch der Sprunglaufdamen nach einem Teambewerb, der erstmals bei der Nordischen WM in Seefeld ausgetragen wird. Der Bewerb kommt gut an und bringt dem ÖSV eine der insgesamt neun Medaillen. Die WM-Bewerbe finden bei besten Bedingungen und großartiger Kulisse statt. Schon die Eröffnung verfolgen fast 10.000 Besucher, insgesamt kommen über 200.000 Zuschauer.

Der Langläufer Max Hauke wird in seinem Zimmer beim Dopen gefilmt. Er wird ebenso wie Dominik Baldauf verhaftet. Die Festnahmen sind Teil der groß angelegten „Operation Aderlass“, bei der in Seefeld und Erfurt 23 Sportler aus acht Nationen wegen Dopingverdachts verhaftet werden, darunter der deutsche Arzt Mark Schmidt, der in 24 Fällen der Verabreichung verbotener leistungssteigernder Mittel angeklagt wird. Schmidt wird 2021 in München zu vier Jahren und zehn Monaten Haft verurteilt. Hauke und Baldauf erhalten in einem anderen Verfahren, in dem sie geständig sind, je fünf Monate bedingt.

Peter Schröcksnadel besteht auf einer komplett neuen Struktur im Langlauf. Es ergibt sich eine de facto- Auslagerung der Wettkampfsparte an einen eigenen Verein unter Leitung von Dr. Alois Stadlober sowie eine neue Nachwuchsstruktur. Schwerpunkt ist die Jugendarbeit. Markus Gandler scheidet aus.

Der ÖSV gewinnt vor dem Landesgericht Innsbruck einen Zivilprozess gegen Ex-Langläufer Dürr. Das Gericht verurteilt Dürr, die Behauptung zu widerrufen und künftig zu unterlassen, der Skiverband dulde stillschweigend Doping. In der Urteilsbegründung heißt es, der ÖSV habe sich einer Null-Toleranz-Politik gegen Doping verschrieben. „Dass es schwarzen Schafen gelingt, vom ÖSV unbemerkt zu dopen, ist nicht dem Leistungssport gezollt, sondern das Werk krimineller Agitatoren, vor dem auch der Kläger trotz der gesetzten Präventivmaßnahmen nicht gefeit ist.“ Im Strafprozess legt Dürr ein Teilgeständnis ab und wird wegen Dopingmissbrauchs und gewerbsmäßigem schwerem Sportbetrug zu 15 Monaten bedingter Haft verurteilt. Trainer Gerald Heigl erhält zwölf Monate bedingt.

Sportdirektor Hans Pum legt seine Funktion zurück. Nachfolger wird Toni Giger, der neben dem Bereich Service und Technologie künftig auch für die olympischen Disziplinen im ÖSV-Leistungssport verantwortlich zeichnet. Gleichzeitig wird Christian Mitter neuer sportlicher Leiter bei den Damen. 33 19 / 20 kann nach Unstimmigkeiten mit dem ÖSV über einen Markenwechsel ihre Karriere im Verband fortsetzen und beim Weltcupauftakt in Sölden an den Start gehen. Ihr Ausrüstervertrag widersprach den Bestimmungen des Austria Ski Pools. Es gelingt Peter Schröcksnadel, den Konflikt zu bereinigen.

Die digitale ÖSV-Plattform wird ausgebaut. Die drei Hauptziele sind: Erhöhung des Traffics der Home- page, Bildung einer Fangemeinde und zusätzliche Einnahmen durch Merchandising.

Die von Prof. Dr. Martina Leibovici-Mühlberger für den ÖSV erarbeiteten Ethik-Kodices für Aktive und Betreuer im ÖSV müssen von allen Beteiligten unterzeichnet werden. Die Beachtung dieser Kodices wird auch den Landesverbänden empfohlen.

In Zusammenarbeit mit den Wirtschaftsprüfern stellt der ÖSV bei seinen Trainern von Werkverträgen auf Anstellungsverhältnisse um, was auch Folgen für die Kosten im Hochleistungssport auslöst.

Das Eigenkapital in den ÖSV Gesellschaften beträgt über elf Millionen Euro.

34 20/ Das Gesundheitsministerium genehmigt das vom ÖSV entwickelte Corona-Sicherheitskonzept.21 Damit wird die Möglichkeit geschaffen, Skiveranstaltungen trotz der Covid-19-Pandemie durchzuführen. Die Maßnahmen sehen detaillierte Regelungen für Aktive, Betreuer und Medienvertreter vor. Die Veranstal- tungen laufen ohne Clusterbildung ab. Alle Skirennen werden zwar ohne Publikum ausgetragen, erreichen aber ein Millionenpublikum vor den TV-Schirmen. Der ÖSV springt mehrfach als Ersatzveranstalter auch für abgesagte Überseerennen ein.

Die FIS vergibt die Alpine Ski-WM 2025 an den ÖSV mit Saalbach-Hinterglemm.

Die Psychotherapeutin Prof. Dr. Martina Leibovici-Mühlberger entwickelt mit dem ÖSV die Initiative „Optimal Sports“, die zu einem gesellschaftlichen Leuchtturmprojekt für wechselseitigen Respekt, Sensibi- lisierung und gelebte Wertekultur werden soll. „Optimal Sports“ steht für sauberen Sport, beste Rahmen- bedingungen und eine Dialogkultur. Schulungen und Gesprächsrunden sollen Bewusstsein schärfen.

Die letzte Sportsaison unter Peter Schröcksnadel geht mit einem Medaillenregen zu Ende. ÖSV-Athleten und -Athletinnen erobern elf Goldmedaillen. Bei der alpinen WM in Cortina d’Ampezzo gibt es zwei österreichische Doppelweltmeister: Katharina Liensberger gewinnt Slalom und Parallel-Riesentorlauf, Vincent Kriechmayr Abfahrt und Super-G. Dazu kommt Kombi-Gold für Marco Schwarz. Bei der Nordischen WM in Oberstdorf siegt Stefan Kraft von der Großschanze. Bei den Damen gewinnen Marita Kramer, Chiara Hölzl, Daniela Iraschko-Stolz und Sophie Sorschag den Teambewerb. In der Nordischen Kombination gewinnt den Großschanzen-Bewerb und gemeinsam mit Lukas Greiderer den Teamsprint. Bei der Biathlon-WM siegt Lisa Hauser im Massenstart- Rennen. Dazu kommt der Weltmeistertitel von Snowboarder

Benjamin Karl im Parallelslalom. 35 90/21 Die sportliche Erfolgsbilanz

Insgesamt gewinnen ÖSV-Aktive von 1990 bis 2021 114 Olympiamedaillen, davon 30 Goldene. 20 gehen an die Alpinen, vier an die Skispringer, drei an die Kombinierer, zwei an die Snowboarder, eine an den Langlauf.

Bei Weltmeisterschaften gibt es 295 Medaillen, davon 95 mal WM-Gold. Die meisten WM-Titel holen die Alpinen mit 47 vor den SkispringerInnen mit 18 und den SnowboarderInnen mit 16.

Im alpinen Weltcup gab es 641 Siege, 396 bei den Herren und 242 bei den Damen. Die Skispringer holten 268 Weltcupsiege, 199 von den Herren, 34 bei den Damen, 35 in Teambewerben. 230 Snowboard-Weltcuprennen wurden gewonnen, 66 Siege in der Nordischen Kombination, 38 im Biathlon, 23 im Skicross, 14 im Freestyle, sieben im Langlauf und einer im Freeski. Macht in Summe 1.288 Weltcupsiege. Im alpinen Weltcup gewannen die ÖSV-Vertreter 29 mal in Folge den Nationencup, 24 Gesamtweltcupsiege teilen sich auf 15 bei den Herren und 9 bei den Damen.

36 92/18 Olympische Spiele

Medaillen gesamt Gold Silber Bronze

Ski Alpin: 65 20 21 24

Skispringen: 17 4 6 7

Nord. Kombination: 13 3 1 9

Snowboard: 7 2 1 4

Biathlon: 6 - 3 3

Langlauf: 5 1 2 2

Skicross: 1 - 1 - gesamt: 114 30 35 49

37 91/21 Weltmeisterschaften

Medaillen gesamt Gold Silber Bronze

Ski Alpin: 135 47 47 41

Snowboard: 55 16 20 19

Skispringen: 46 18 14 14

Nord. Kombination: 27 7 8 12

Biathlon: 17 3 6 8

Skicross: 6 3 2 1

Ski Freestyle: 5 - 2 3

Langlauf: 4 1 1 2

gesamt: 295 95 100 100

38 90/21 Weltcup

Weltcupsiege gesamt Herren Damen Team

Ski Alpin: 641 396 242 3

Skispringen: 268 199 34 35

Snowboard: 230 128 93 9

Nord. Kombination: 66 60 - 6

Biathlon: 38 26 3 9

Skicross: 23 12 11 -

Ski Freestyle: 14 7 7 -

Langlauf: 7 4 - 3

Freeski: 1 1 - - gesamt: 1.288

39 90/21 Gesamtweltcup

gesamt Herren Damen

Ski Alpin: 24 15 9

Skispringen: 11 10 1

Snowboard: 16 10 6

Nord. Kombination: 1 1 -

gesamt: 52

40 Gesamtsiege und Disziplinsiege

gesamt Herren Damen Staff el

Ski Alpin: 112 66 46 -

Skispringen: 19 18 1 -

Snowboard: 51 33 18 -

Biathlon: 4 2 1 1

Skicross: 1 1 - - gesamt: 187

Nationencup

Ski Alpin 29x in Folge von 1990/91 bis 2018/19

Snowboard: 2x

Skispringen: 17x

Nord. Kombination: 4x gesamt: 52

41 42 43