SEITE 14 Lokalsport LIPPISCHE LANDES-ZEITUNG NR. 98, MONTAG, 28. APRIL 2014 EINZELKRITIK Blomberg holt die Silbermedaille nach Lippe KOMPAKT Anna Monz: Kam im Finale ge- Final-Four-Halbfi nale gen Leipzig ab der 17. Minute Final Four: Nach 26:36 gegen Leipzig kehrt das Team von Trainer André Fuhr erhobenen Hauptes zurück Blomberg – Leverkusen zum Zug und enttäuschte kei- 27:26 (14:14) neswegs. Gesamtnote: 3+ Torstationen: 3:1, 4:4, 7:4, 8:7 (19.), Isabell Roch: Ihre nahezu per- 13:13, 14:14 (Pausenstand); 18:16, fekte Leistung gegen Lever- 18:17 (38.), 19:18, 19:21, 20:23 (49.), 23:23, 25:24, 26:25, 26:26, 27:26. kusen wiederholte Roch zwar HSG Blomberg-Lippe: Monz (bei gegen Leipzig nicht, doch ins- einem Siebenmeter), Roch; Wahle, gesamt ein tolles Turnier. Rueffi eux (n.e.), Klaunig (8), Mül- Note: 2+ ler(1), Smits (n.e.), Jongenelen (10/1), Frey, Magelinskas (3/3), Bormann- Kim Wahle: Stand in der Ab- Rajes, Großheim (n.e.), Berndt (1), wehr gut. Im Angriff fehlte der Guberinic, Malestein (4/2). jungen Dame noch der letzte TSV Bayer Leverkusen: Hagel, Sa- lamakha; Zapf (7), Seidel (3), Extre- Kick. Note: 3- mado (6/3), Verschuren, Heldmann, Laura Rueffi eux: Musste gegen Latakaite-Willig (2), Naidzinavicius Leverkusen komplett auf der (6/2), Logvin, Jochin (1), Jörgens, Bank bleiben, langte aber gegen Comans (1). Siebenmeter: 8/6:6/5 (Jongenelen Leipzig in der Abwehr prächtig scheitert an Salamakha, Magelins- hin. Note: 2- kas verwirft , als Hagel im Tor steht). Gisa Klaunig: Eine extrem be- Zeitstrafen: 3:4 (Klaunig, Müller, Berndt – Extremado, Latakaite- eindruckende Partie gegen Le- Willig, Jochin 2. verkusen bestimmte das Ge- Rote Karte: Extremado (Leverku- samtbild der Halbrechten. sen, 60.) nach Foul an Jongenelen. Auffälligste Spielerinnen: Roch, Note: 2+ Klaunig, Jongenelen – Zapf. Franziska Müller: Zeigte an Schiedsrichter: Grobe/Kinzel. beiden Tagen ihre Qualitä- Zuschauer: 4794. ten und zählte zu den Aktiv- posten im Blomberger Team. Final-Four-Finale Note: 2- : Die „Seele“ des Leipzig – Blomberg Blomberger Spiels musste we- 36:26 (17:10) Torstationen: 3:0 (8.), 3:1, 6:2 (13.), gen einer Unterarmverletzung 7:3, 11:4, 13:5, 15:6, 15:8 (25.), 15:9, passen. Ein Einsatz wäre zu ris- 17:10 (Pausenstand); 17:14, 19:15 kant gewesen. Note: keine (36.), 22:17, 24:18 (42.), 27:18 (45.), Isabelle Jongenelen: Die als 29:20 (49.), 31:22, 36:25, 36:26. HC Leipzig: Schülke, Herrmann; beste Torschützin des Tur- Roth, Visser (1), Mazzucco, Anne niers ausgezeichnete Hollän- Müller (3), Bont (1), Schulze (8), derin ließ in der Off ensive Kudlacz (7), Hubinger, Lang (8), Susann Müller (7/3), Rösike (1). keinen Zweifel an ihren Fähig- HSG Blomberg-Lippe: Monz, Roch; keiten. In der Abwehr unterlie- Wahle (1), Rueffi eux (1), Klaunig (3), fen Hoppalas. Note: 2 Müller (4), Smits (n.e.), Jongenelen Noelle Frey: In der Defensi- (11/3), Frey, Magelinskas, Bormann- Rajes (5), Großheim, Berndt (1), ve eine Bank, als Kreisläuferin Guberinic, Malestein (1/1). fehlte der Schweizerin die letz- Tolle Verteidigung: Das Leipziger Zentralblockwerk mit (von links) Susann Müller, Maura Visser und Anne Müller lässt Blombergs Kim Berndt nicht die Luft zum Atmen. Siebenmeter: 4/3:4/4 (Monz meis- te Durchschlagskraft . Note: 3- HSG-Kreisläuferin Noelle Frey schaut zu. FOTO: WELLE tert „Marke“ von Susann Müller). Zeitstrafen: 2:4 (Kudlacz, Visser Laura Magelinskas: Durft e ge- – Wahle, Magelinskas, Bormann- gen Leverkusen sofort Regie Von Dietmar Welle ehrung verabschiedeten sich Fuhr zumindest einen kleinen haben alles versucht. Und wir wir haben zu keinem Moment Rajes, Berndt). führen, gegen Leipzig begann die Spielerinnen der vier Fi- Teilerfolg gefeiert. Im Rausch können alle ganz stolz sein auf den Fehler begangen, Blomberg Auffälligste Spielerinnen: Lang, Kim Berndt. Rief ihr Potenzial Beste Werbung in eigener Sa- nal-Four-Teams aus der Mes- der Handball-Sinne – positiv uns“. Längst vergessen war der zu unterschätzen.“ Schulze, Susann Müller – Bormann- Rajes, Jongenelen, Müller. nicht komplett ab. Note: 4 che und für den Handball im sestadt, die zwei Tage lang ein gemeint – machte Leipzig aller- Ärger mit dem Hallensprecher, Kommentar Seite 24 Schiedsrichter: Baumgart/Wild. Lisa Bormann-Rajes: Verlieh Allgemeinen hat Frauenbun- toller Gastgeber war. dings in der Folgezeit den Sack der nicht einmal während der Zuschauer: 5369. dem rechten Flügel im Fina- desligist HSG Blomberg-L. am Dass es für die HSG im End- mehr als zu und siegte hoch- 60 Minuten Jongenelens Na- Nächstes Spiel: In der Platzierungs- runde tritt die HSG Blomberg-Lippe le mehr Dynamik und spielte Wochenende betrieben. Mit spiel nicht zu einer Überra- verdient. men korrekt aussprach und am Sonntag, 4. Mai, ab 16 Uhr bei recht frech auf. Note: 3+ Silber kehrten die Lipperinnen schung reichen würde, war al- „Die Mädels haben sich toll sich sonst auch eher parteilich FA Göppingen an. Denise Großheim: Musste als gestern Abend vom Final Four len Beteiligten klar. Ohne die äußerte. einzige Spielerin während des in Leipzig heim. „Seele“ des Blomberger Spiels, Isabelle Jongenelen als Schade nur, dass Blomberg gesamten Final Fours auf der Xenia Smits (Armverletzung) beste Werferin geehrt gerade in der Anfangsphase Bank bleiben. Note: Keine Leipzig. Im Anschluss an das waren die Karten klar verteilt. mehrere Lattenkracher gehabt SPLITTER Kim Berndt: Ist variantenreich 27:26 gegen den überrasch- „Wir sind ja keine Phantasten. verkauft “, lobte Xenia Smits hatte und Leipzig seine Mög- in der Defensive einsetzbar und ten TSV Bayer Leverkusen im Es ist enorm schwer gegen die ihre Mannschaft skameradin- lichkeiten zum 6:1 nutzte. „Wir versteht die Ideen des Trainers Halbfi nale am Samstag (sie- in den vergangenen Wochen nen später: „Sie haben das rich- mussten hart arbeiten für jeden Beste Grüße Fuhr. Im Aufb au solide, aber he auch Bericht auf dieser Sei- mächtig verbesserte Defensive tig gut gemacht.“ Und Isabelle Treff er“, analysierte Fuhr. Die Schon bei der Anreise zum Fi- nicht überragend. Note: 3 te) reichte es für die Blomber- der Leipzigerinnen anzutreten“, Jongenelen, die mit 21 Treff ern Replik von Karolina Kudla- nal Four nach Leipzig erreich- Iris Guberinic: Blieb im Ver- gerinnen „nur“ zu einem 26:36 zeigte sich Fuhr durchaus zu- als beste Schützin des Turniers cz, die zur besten Spielerin des te HSG-Geschäft sführer Tor- gleich zu ihren Möglichkeiten (10:17) vor 5369 Zuschauern in frieden mit dem Abschneiden. ausgezeichnet wurde durch die Turniers gekürt wurde und da- ben Kietsch eine Nachricht, die unter dem Anspruch. Zu wenig der Arena im Finale gegen den Und als Leipzig beim 15:18 in ehemalige Leipziger Ikone In- raufh in ein paar Tränchen ver- ihn besonders freute: „Unser Druck. Note: 4 gastgebenden HC Leipzig. Mit der 33. Minute gar eine Auszeit grida Radzevičiūtė, wusste, drückte, ließ nicht lange auf Fünf Tore gegen Leipzig: Neuzugang hat aus Angela Malestein: Der Auf- einem großen Feuerwerk und nehmen musste, weil der HSG- „dass es schwer werden wür- sich warten: „Blomberg hat es Blombergs Rechtssaußen Lisa Dortmund per SMS geschrie- tritt der Niederländerin lässt einer beeindruckenden Sieger- Druck zu stark wurde, da hatte de“ gegen Leipzig, „aber wir uns sehr schwer gemacht. Und Bormann-Rajes. FOTO: WELLE ben, dass sie uns die Daumen sich unterschiedlich interpre- drückt. Das ist eine tolle Sa- tieren. Gegen Leipzig schläfrig, che, dass eine 17-Jährige daran gegen Leverkusen im entschei- denkt und sich mit unserer Sa- denden Moment hellwach beim che schon so verbunden fühlt, Siebenmeter. Note: 3 „Was willst Du mehr?“ Isabell Roch hält die obwohl sie erst zur nächsten (dw) Spielzeit zu uns stößt.“ Final Four: Oberfans Hartmut Ehlert und Th orsten Oberdieck Welt in ihren Armen Cleverer Fahrer Mächtig Eindruck machte Anfragen Final-Four-Halbfi nale: Malesteins Nerven der HSG-Express direkt vor dem Mannschaft shotel Lind- ner. Das gelb-rote Gefährt der per Handy Leipzig. Dieser Krimi geht in durch mehr als 100 Schlach- Marke Mercedes Benz, gesteu- Final Four die Annalen des Final Fours tenbummler erzwangen die ert vom frischen Handball-Fan ein. Im Halbfi nale in der Leip- Blombergerinnen den Show- Leen de Kok (48), fand eine Lü- Torben Kietsch gefordert ziger Arena setzte sich die HSG down, den die oft zwischen Ge- cke wenige Meter von der Dreh- Blomberg-Lippe drei Sekunden nie und Wahnsinn schwanken- tür in die stattliche Herberge. Leipzig. Nicht nur die Män- vor dem Schlusspfi ff durch ei- de Angela Malestein zu einem Diesen Platz hatten die Blom- ner auf der Bank mit Trainer nen Siebenmeter von Ange- Happyend nutzte. „Blombergs bergerinnen auf jeden Fall ex- André Fuhr und Betreuer Oli- la Malestein mit 27:26 (14:14) Sieg ist hochverdient“, räum- klusiv. ver Lippert sowie Physio Sergej gegen den Liga-Konkurrenten te Th iel unumwunden ein. Die Gontcharov haben beim Final TSV Bayer Leverkusen durch gesamte Mannschaft mit Aus- Vertrauen Four unter Strom gestanden. und erfüllte sich damit den nahme der guten Am Abend vor dem Halbfi nale Auch Geschäft sführer Torben Traum vom Finale. bekam ihr Fett weg: „Alle an- gegen Leverkusen fand der Be- Kietsch vollbrachte am Rande Die Partie stand jederzeit auf deren waren nichts.“ Den Un- such im Leipziger Rathaus mit der Bande Höchstleistungen. des Messers Schneide – und im terschied hatten Jongenelen, allen acht am Final Four be- „Nach dem Erreichen des Endeff ekt entschieden die Klei- Klaunig und Isabell Roch ge- teiligten Mannschaft en statt. Endspiels ging es auf meinem nigkeiten zugunsten der vom macht. Die Blomberger Keepe- Eine willkommene Einstim- Handy richtig zur Sache“, so neutralen Publikum mitgetra- rin erhielt dann auch verdien- mung auf die Pokal-Endrun- der Freizeitpumper. Die An- Unzertrennlich: Th orsten Oberdieck (links) und Hartmut Ehlert halten in der Leipziger Arena den genen Lipperinnen, die aus vor- termaßen die Auszeichnung de. Im Anschluss an den ge- fragen aus der Heimat bezüg- HSG-Schal hoch. FOTO: WELLE sorglichen Erwägungen die an „Beste HSG-Spielerin“. (dw) meinsamen Imbiss kehrten die lich Einlasskarten für das Fi- der Speiche des linken Unter- Teams zurück in Hotel. „Eine nale wollten noch am Samstag Leipzig. Was wäre der Sport Fahrzeug und kamen in drei benhalle die Leipziger Reserve arms (Bruch) verletzte Xenia spezielle Bett-Geh-Zeit gibt es kaum abebben und zahlreiche ohne seine Schlachtenbumm- Stunden über die Autobahn 2 den Gegner Ofschlag besiegte. Smits komplett auf der Bank nicht. Die Spielerinnen wissen, zusätzliche Schlachtenbumm- ler? Ehrensache war es für die in der Messestadt an. Oberdieck: „Insgesamt fünf ließen. was sie tun“, hatte HSG-Trainer ler machten sich auf den Weg, Fans der am Final Four teil- Oberdieck war erst Stun- Handballspiele an einem Tag. „Das Weiterkommen war Andre Fuhr keinen Zweifel da- um die Lipperinnen zu unter- nehmenden Mannschaft en, den zuvor von einem Besuch Was willst Du mehr?“ Abends höchst glücklich, aber auch ran, dass seine Schützlinge alles stützen. Wie es heute nach der ihre „Lieblinge“ zu unterstüt- Mecklenburg-Vorpommerns folgte eine Übernachtung beim nicht ganz unverdient“, fand an eine optimale Vorbereitung Rückkehr ins Lipperland wei- zen und lautstark anzutreiben. zurück ins Lipperland gekehrt: bundesweit bekannten Leipzi- HSG-Trainer Andre Fuhr auf die Partie gegen Leverku- tergeht, ist noch off en. „Wir Natürlich waren auch vie- „Da haben wir mit der Familie ger Oberfan Axel, der noch am nach ausgiebigen Jubeltänzen sen setzen. planen spontan, was noch ge- le Lipper in die Messestadt ge- Mittwoch Geburtstag gefeiert wieder in den Gutgeh-Modus. schieht“, so Kietsch. (dw) reist und bildeten zusammen Aus Bochum und hatte. Die selbst beide 42-Jäh- Seine Mannschaft habe bis auf Abendspaziergang mit den anderen Kolonien ein Mecklenburg-Vorpommern rigen (Ehlert ist drei Wochen drei Minuten stets daran ge- Auf einem Zimmer schla- buntes Bild in der weitläufi gen jünger) geben in ihrem Ehren- glaubt, den Favoriten aus Le- fen Anna Monz und Isabell Arena mit einem Fassungsver- die Schwiegermutter besucht.“ amt alles für die HSG Blom- verkusen schlagen zu können. Roch bei Übernachtungen vor mögen von 6000 Zuschauern. Ehlert hingegen, ein glühender berg-Lippe. Während Ehlert als Besagte drei Minuten lief es gut den Spielen. So auch in Leip- Der Großteil der HSG-Sup- Verehrer des Fußball-Zweitli- Betreuer der Drittliga-Mann- für die Eleven von Heike Ahlg- zig. Von einem Abendspa- porter reiste mit dem eigenen gisten DSC Arminia Bielefeld schaft fungiert, ist Oberdieck rimm, die später den üblichen ziergang in der Nähe der Un- Auto an, buchte Übernachtun- war noch am Freitagabend Au- in gleicher Funktion für die A- Pressetalk ihrem Torwarttrai- terkunft kehrten die beiden gen teils schon von Freitag auf genzeuge des 4:1-Erfolgs der Jugend verantwortlich. Ober- ner Andreas Th iel überließ. Als Torhüterinnen begeistert zu- Samstag mit der Option, even- „Blauen“ und präsentierte stolz dieck: „Ursprünglich hatten nämlich Leverkusen mit 23:20 rück. „Leipzig ist eine schö- tuell zu verlängern… sein Handyfoto vom Endstand wir das Drittligaspiel gegen (49.) führte, da schien sich das ne Stadt. Und hier in der Nähe Erst am Samstag um 7.15 Uhr im Bochumer Stadion. Früh ge- Recklinghausen wegen der A- Blatt zugunsten der Werksel- Beste Spielerin: Isabell Roch gibt es ungewöhnlich schö- Online: HSG-Manager Torben setzten sich Hartmut Ehlert nug in Leipzig waren die bei- Jugend verlegt – und jetzt sind fen zu wenden. Doch Blomberg kann ihr Glück kaum fassen. ne Häuser. Beeindruckend.“ Kietsch. FOTO: WELLE und Th orsten Oberdieck in ein den dabei, als in der Arena-Ne- die Frauen dabei…“ ließ nicht locker. Angefeuert FOTO: WELLE (dw)