Drittes Reich' Am Ende Des 20

Total Page:16

File Type:pdf, Size:1020Kb

Drittes Reich' Am Ende Des 20 Ambivalenzen der Vergangenheitsdeutung Deutsche Reden über Faschismus und 'Drittes Reich' am Ende des 20. Jahrhunderts Dissertation zur Erlangung des Doktorgrades (Dr. rer. soc.) des Fachbereichs Sozial- und Kulturwissenschaften der Justus-Liebig-Universität Gießen Vorgelegt von Michael Hoffmann aus Gießen Inhalt 1. Reden über Faschismus und 'Drittes Reich' 1 2. Befreiung und Niederlage 24 Richard von Weizsäcker 1985 3. Bleibende Aufforderung 53 Helmut Gollwitzer 1985 4. Geschenkte Freiheit 74 Günther Grass 1985 5. Zur Zustimmung verführt 99 Philip Jenninger 1988 6. Instrumentalisierung der Schande 119 Martin Walser 1998 7. Deutscher Widerstand und deutsche Zukunft 137 Klaus von Dohnanyi 1997-2000 7.1. Deutsche Tugenden 137 Rede vor dem Deutschen Bundestag 1997 7.2. Anstand, Heroismus und Geschichtswissenschaft 156 Rede zur Ausstellung "Aufstand des Gewissens" 1998 7.3. Gegen zuviel Kritik – für eine neue deutsche Perspektive 179 Geschwister Scholl-Gedächtnisvorlesung 1999 7.4. Herkunft und Zukunft 200 Römerberg-Gespräche 2000 8. Geschichte und Aktualität des Faschismus. Eine Bilanz der Debatte 216 9. Literatur 239 Reden über Faschismus und 'Drittes Reich' Das zwanzigste Jahrhundert stellt sich nicht nur als das Jahrhundert "auf äußerster entgrenzter Kriegsführung, mörderischer weltanschaulich- politischer Auseinandersetzungen, massenhafter Ausplünderungen, Vertreibungen und von Völkermorden in bis dahin unbekanntem Ausmaß"1 dar. Seine zweite Hälfte war auch geprägt von Versuchen, das Geschehene zu verstehen, zu deuten, zu entschuldigen, zu rechtfertigen und die unterschiedlichsten Konsequenzen aus ihm zu ziehen. Dies gilt auch und gerade für Deutschland: Mehr als ein halbes Jahrhundert nach dem Ende des finstersten Kapitels der Menschheitsgeschichte, das von Deutschen geschrieben wurde, ist der Faschismus aus der öffentlichen Diskussion nicht verschwunden. Auch grundlegende Veränderungen, wie das allmähliche Aussterben der Tätergeneration oder die Wiedervereinigung, bewirkten es nicht, wohl aber veränderten sich in verschiedener Hinsicht Modi und Ziele der Auseinandersetzung mit der Vergangenheit. Von Beginn an waren sowohl die Erinnerung selbst als auch die Frage der Folgerungen Gegenstand politischer Debatten. Während anfangs der Umgang mit der Schuld im Mittelpunkt stand, verlagerte sich der Schwerpunkt später mehrfach. Aber das Thema selbst blieb. Als sich etwa Martin Walser 1998 öffentlich an prominenter Stelle dafür aussprach, dieses Kapitel des Geschichtsbuchs zu schließen, erhielt er neben Zustimmung noch immer heftigen Widerspruch. Bereits in den fünfziger Jahren begann sich ein Begriff zu etablieren, der seither eine bemerkenswerte Karriere in öffentlichen und später auch in wissenschaftlichen Debatten durchlaufen hat: "Vergangenheitsbewältigung". Der psychoanalytische Gehalt, der hier assoziiert werden könnte, stand dabei nicht im Mittelpunkt. Vielmehr meinte der Begriff von Anfang an vor allem die allgemeine Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus und seinen Verbrechen. 1 Volkhard Knigge/ Norbert Frei (ed.): Einleitung zu: "Verbrechen erinnern. Die Auseinandersetzung mit Holocaust und Völkermord", München 2002, VII-XII, hier: VII 1 Nach Peter Dudek steht Vergangenheitsbewältigung "in den politischen Diskussionen nach 1945 und in den pädagogischen Reflexionen über den Nationalsozialismus für die Mahnung vor dem Vergessen der Geschichte, als Aufforderung zur kritischen Auseinandersetzung mit der NS-Ära, als Leitbegriff von Defizit-Diagnosen in der politischen Kultur sowie als Orientierung für die Praxis politischer Bildung."2 Darüber hinaus erfüllte der Begriff aber auch alle Anforderungen eines politischen Kampfbegriffs. Bereits Ende der fünfziger Jahre wurde deshalb sowohl sein inflationärer Gebrauch, als auch sein unklarer Gehalt kritisch erörtert.3 Ein vollständiger Überblick über die Beiträge zu dieser Thematik ist heute kaum mehr zu leisten. Wissenschaftlich und außerhalb tagespolitischer Kontroversen begann sich eine breitere öffentliche Auseinandersetzung über diesen Begriff und seine Kontexte in den achtziger Jahren zu entfalten. Wichtige Beiträge dazu, wie die von Theodor W. Adorno oder Margarethe und Alexander Mitscherlich, sind jedoch früher entstanden. "Was bedeutet Aufarbeitung der Vergangenheit?" (1959) oder "Die Unfähigkeit zu trauern" (1967) legten wesentlichen Grund für die Debatte und sind nach wie vor von großer Bedeutung für die Aufdeckung von Motiven und Wirkmechanismen in diesem Prozess. Adorno nimmt dabei eine ganz andere Position ein, als sie etwa die (zu Unrecht unter Berufung auf Mitscherlich/ Mitscherlich vorgetragene) These von der notwendigen Verdrängung der deutschen Schuld formuliert, wie sie Hermann Lübbe vertritt: "Diese gewisse Stille war das sozialpsychologisch und politisch notwendige Medium der Verwandlung unserer Nachkriegsbevölkerung in die Bürgerschaft der Bundesrepublik Deutschland."4 Adorno spricht sich nämlich für eine bedingungslose Konfrontation der Deutschen mit ihrer Vergangenheit aus. Ohne jene sei weder ein Verständnis der sozio-ökonomischen Voraussetzungen des 2 Peter Dudek: "»Vergangenheitsbewältigung«. Zur Problematik eines umstrittenen Begriffs", in: Aus Politik und Zeitgeschichte (APuZ), B 1-2/92, 44-53 3 So z.B. von Theodor Heuss. Vgl. dazu: Ulrich Baumgärtner: "Reden nach Hitler. Theodor Heuss – Die Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus", Stuttgart 2001, 10 4 Hermann Lübbe: "Der Nationalsozialismus im deutschen Nachkriegsbewusstsein", in: HZ 236 (1983), 579-599, hier: 585 Bezeichnend ist die Verwendung des Wortes "Verwandlung", die an einen Zaubertrick erinnert, dessen es auch bedarf um die "Bevölkerung" in die "Bürgerschaft" zu verwandeln, ohne den 2 Faschismus noch der psychosozialen Faktoren des "Unbegreiflichen" möglich. "Aufgearbeitet", so heißt es bei ihm, "wäre die Vergangenheit erst dann, wenn die Ursachen des Vergangenen beseitigt wären."5 Im Grunde verlaufen die Deutungsvarianten des Begriffes "Vergangenheitsbewältigung" zwischen diesen beiden Polen, in deren einem es um einen angeblich gelungenen und im Wesentlichen abgeschlossenen Prozess, in deren anderem es aber um eine Kette von Verdrängungsprozessen geht, die den Charakter einer "zweiten Schuld"6 trügen und denen in dieser Sicht eine fortdauernde Virulenz innewohnt. Der Diffusität des Begriffs wie den Dimensionen des Gegenstandes entsprechend, setzt die wissenschaftliche Literatur zum Thema Vergangenheitsbewältigung ganz unterschiedliche Schwerpunkte. Das Spektrum umfasst sowohl Untersuchungen zu einzelnen Phasen der Nachkriegsgeschichte, als auch juristische Abhandlungen, biographische Einzelstudien, Vergleiche zwischen beiden deutschen Staaten und/oder anderen betroffenen Staaten und Gesellschaften, wissenschaftsgeschichtliche Fallstudien und sozio-ökonomische Untersuchungen.7 behaupteten Transformationsprozess inhaltlich zu deklarieren. 5 Theodor W. Adorno: "Was bedeutet: Aufarbeitung der Vergangenheit", in: ders.: Kulturkritik und Gesellschaft II, Gesammelte Schriften 10.2, 555-572, hier 572 6 Geprägt wurde der Ausdruck von Ralph Giordano: "Die zweite Schuld. Oder von der Last Deutscher zu sein", Köln 2000. Giordano definiert den Begriff wie folgt: "Jede zweite Schuld setzt eine erste voraus – hier: die Schuld der Deutschen unter Hitler. Die zweite Schuld: die Verdrängung und Verleugnung der ersten nach 1945", also "die historische Fehlentscheidung einer Mehrheit der heute älteren und alten Generationen, sich mit der nationalsozialistischen Vergangenheit und der eigenen Rolle in ihr nicht ehrlich auseinanderzusetzen, belastende Erinnerungen abzuwerfen und sich aus einem kompromittierenden Abschnitt selbsterlebter und mitgestalteter Nationalgeschichte herauszustehlen." 17f. 7 Hier einen auch nur halbwegs angemessenen Katalog zu präsentieren würde den Rahmen der Arbeit sprengen. Allein der elektronische Katalog der Deutschen Bibliothek, der nur Werke nach 1983 vollständig nachweist, zeigt unter dem Stichwort "Vergangenheitsbewältigung" über 700 Veröffentlichungen an. Sehr ausführlich, aber unkommentiert, sichtet Michael Ruck: "Bibliographie zum Nationalsozialismus", Darmstadt 2001 (Teil B: Deutschland und die NS-Vergangenheit) die vorhandene Literatur. Selbst die Zahl der Überblicke bietenden Sammelbände und Monographien ist kaum fassbar. Zu den aussagekräftigsten aus verschiedener Perspektive zählen: Axel Schildt: "Der Umgang mit der NS-Vergangenheit in der Öffentlichkeit der Nachkriegszeit", in: Wilfried Loth/ Bernd-A. Rusinek (ed.): "Verwandlungspolitik. NS-Eliten in der Nachkriegszeit"; Hanno Loewy (ed.): "Holocaust. Die Grenzen des Verstehens", Reinbek 1992; Richard J. Evans: "Im Schatten Hitlers. Historikerstreit und Vergangenheitsbewältigung in der Bundesrepublik", Frankfurt/M. 1991; Ernst Nolte: "Streitpunkte. Heutige und künftige Kontroversen über den Nationalsozialismus", Berlin 1993; Peter Reichel: "Vergangenheitsbewältigung in Deutschland. Die Auseinandersetzung mit der NS-Diktatur von 1945 bis heute". München, 2001; Wolfgang Wippermann: "Wessen Schuld? Vom Historikerstreit zur Goldhagenkontroverse", Berlin 1997; Wolfgang Wippermann: "Umstrittene Vergangenheit. Fakten und Kontroversen zum Nationalsozialismus", Berlin 1998; Der dritte Teil ("Vergangenheitsbewältigung") des Sammelbandes "Die Schatten der Vergangenheit. Impulse zur Historisierung des Nationalsozialismus", ed. Uwe Backes / Eckhard Jesse / Rainer Zitelmann; Klaus Fritzsche: "Die Auseinandersetzung mit der faschistischen Vergangenheit in Deutschland. Eine 3 Was die Auseinandersetzung mit dem deutschen
Recommended publications
  • Journalists and Religious Activists in Polish-German Relations
    THE PROJECT OF RECONCILIATION: JOURNALISTS AND RELIGIOUS ACTIVISTS IN POLISH-GERMAN RELATIONS, 1956-1972 Annika Frieberg A dissertation submitted to the faculty of the University of North Carolina at Chapel Hill in partial fulfillment of the requirements for the Degree of Doctor of Philosophy in the Department of History. Chapel Hill 2008 Approved by: Dr. Konrad H. Jarausch Dr. Christopher Browning Dr. Chad Bryant Dr. Karen Hagemann Dr. Madeline Levine View metadata, citation and similar papers at core.ac.uk brought to you by CORE provided by Carolina Digital Repository ©2008 Annika Frieberg ALL RIGHTS RESERVED ii ABSTRACT ANNIKA FRIEBERG: The Project of Reconciliation: Journalists and Religious Activists in Polish-German Relations, 1956-1972 (under the direction of Konrad Jarausch) My dissertation, “The Project of Reconciliation,” analyzes the impact of a transnational network of journalists, intellectuals, and publishers on the postwar process of reconciliation between Germans and Poles. In their foreign relations work, these non-state actors preceded the Polish-West German political relations that were established in 1970. The dissertation has a twofold focus on private contacts between these activists, and on public discourse through radio, television and print media, primarily its effects on political and social change between the peoples. My sources include the activists’ private correspondences, interviews, and memoirs as well as radio and television manuscripts, articles and business correspondences. Earlier research on Polish-German relations is generally situated firmly in a nation-state framework in which the West German, East German or Polish context takes precedent. My work utilizes international relations theory and comparative reconciliation research to explore the long-term and short-term consequences of the discourse and the concrete measures which were taken during the 1960s to end official deadlock and nationalist antagonisms and to overcome the destructive memories of the Second World War dividing Poles and Germans.
    [Show full text]
  • Zauberformel Soziale Marktwirtschaft?
    gt 08053 / p. 1 / 9.11.2010 gt 08053 / p. 2 / 9.11.2010 Jahrbuch Sozialer Protestantismus Band 4 Herausgegeben von Heinrich Bedford-Strohm, Traugott Jhnichen, Hans-Richard Reuter, Sigrid Reihs und Gerhard Wegner im Auftrag der Stiftung Sozialer Protestantismus, des Bundesvorstandes des Kirchlichen Dienstes in der Arbeitswelt und des Sozialwissenschaftlichen Instituts der EKD gt 08053 / p. 3 / 9.11.2010 Zauberformel Soziale Marktwirtschaft? Gtersloher Verlagshaus gt 08053 / p. 4 / 9.11.2010 Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. 1. Auflage Copyright © 2010 by Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh, in der Verlagsgruppe Random House GmbH, München Dieses Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikro- verfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Umschlaggestaltung: Init GmbH, Bielefeld Satz: SatzWeise, Föhren Druck und Einband: Hubert&Co., Göttingen Printed in Germany ISBN 978-3-579-08053-6 www.gtvh.de gt 08053 / p. 5 / 9.11.2010 Inhalt Vorwort................................. 9 Beiträge zum Schwerpunktthema Zauberformel Soziale Marktwirtschaft? Einleitung . 11 Traugott Jähnichen / Sigrid
    [Show full text]
  • Appendix (Biographies, Glossary, Literature)
    Annex Participants Dr. Nadia Arbatova Dr. Laurens Jan Brinkhorst Born 1950 Born 1937 Head, Department on European Po- Former positions: Minister of Eco- litical Studies, Institute for World nomic Affairs, The Hague; Chair, Economy and International Rela- Transnational and European Gover- tions (IMEMO), Russian Academy nance, University of Tilburg; Euro- of Sciences, Moscow; Director of pean Affairs Advisor, NautaDutilh Policy Studies and Editor, Committee “Russia in a (law firm), Brussels; Minister of Agriculture, Nature United Europe”, Moscow. Management and Fisheries, Den Hague; Member, Selected writings: Russia’s National Interests and European Parliament, Brussels; Director General of Foreign Policy: European Direction (2005); Iraq as a Environment, Nuclear Safety and Civil Protection Turning Point in the Postbipolar International Re- and Director General of Environment, Consumer lations (2004); European Security and International Protection and Nuclear Safety, European Commis- Terrorism (2004). sion, Brussels; Head of Delegation, European Com- Pages: 56, 80, 84, 92, 94 mission, Tokyo; Leader, Democrats 66; State Secre- tary for Foreign Affairs, den Uyl Government, The Dr. Christoph Bertram Hague; Chair, European Law, Groningen University; Born 1937 Director, Europe Institute, Leiden University. Former positions: Professor, Bologna Pages: 59, 75, 77, 99, 106 Center, Paul Nitze School for Ad- vanced International Studies, Johns Dr. Marek A. Cichocki Hopkins University, Bologna; Direc- Born 1966 tor, German Institute for Interna- Programme Director, The Natolin tional and Security Affairs (SWP), Berlin; Diplomatic European Centre, Warsaw; Editor, Correspondent, Die ZEIT, Hamburg; Director, Inter- “Nowa Europa“, Warsaw; Lecturer, national Institute for Strategic Studies (IISS), London; Institute for Applied Social Sci- Member, Policy Planning Staff, Federal Ministry of ences, Warsaw University.
    [Show full text]
  • The Postwar Transformation of German Protestantism
    View metadata, citation and similar papers at core.ac.uk brought to you by CORE provided by Carolina Digital Repository FAITH AND DEMOCRACY: POLITICAL TRANSFORMATIONS AT THE GERMAN PROTESTANT KIRCHENTAG, 1949-1969 Benjamin Carl Pearson A dissertation submitted to the faculty of the University of North Carolina at Chapel Hill in partial fulfillment of the requirements for the degree of Doctor of Philosophy in the Department of History. Chapel Hill 2007 Approved by: Dr. Konrad H. Jarausch Dr. Christopher Browning Dr. Chad Bryant Dr. Lloyd Kramer Dr. Terence McIntosh ©2007 Benjamin Carl Pearson ALL RIGHTS RESERVED ii ABSTRACT BENJAMIN CARL PEARSON: Faith and Democracy: Political Transformations at the German Protestant Kirchentag, 1949-1969 (Under the direction of Konrad H. Jarausch) In the decades following World War II, German Protestants worked to transform their religious tradition. While this tradition had been previously characterized by rigidly hierarchical institutional structures, strong nationalist leanings, and authoritarian political tendencies, the experiences of dictatorship and defeat caused many Protestants to question their earlier beliefs. Motivated by the desire to overcome the burden of the Nazi past and by the opportunity to play a major role in postwar rebuilding efforts, several groups within the churches worked to reform Protestant social and political attitudes. As a result of their efforts, the churches came to play an important role in the ultimate success and stability of West German democracy. This study examines this transformation at the meetings of the German Protestant Kirchentag, one of the largest and most diverse postwar gatherings of Protestant laity. After situating the Kirchentag within the theological and political debates of the immediate postwar years, it focuses on changing understandings of the role of the church in society, the pluralization of Protestant political attitudes, and the shift from national to international self-understandings within the churches.
    [Show full text]
  • Introduction | 3
    I NTRODUCTION ( War and peace start in the hearts of individuals. —Pema Chödrön “For me, it always began with friendship!”1 This comment by Stanisław Stomma during an interview about Polish–German relations on a rainy October a ernoon in Warsaw in 2004 has stayed with me throughout this project. He was ninety-six when we spoke, and ill; he died a few months later. He had welcomed my request for an interview, however, and he seemed excited about the subject. Stomma was born in 1908 in Szacuny near Kėdainiai in today’s Lithuania. He experienced the German occupa- tion of Eastern Europe during the First World War as a young boy. His mother, a widow in an unstable region, drew on the support and aid of occupying German soldiers.2 As a consequence, Stomma forged friend- ships with Germans, acquired fl uency in the German language as well as an admiration for German culture. In the postwar era, he rejected main- stream Polish memories, which demonized all Germans as “Hitlerites.”3 He became an integral conversation partner in the earliest dialogue be- tween Poles and West Germans in the 1950s, only eleven years a er the end of the Second World War. Stomma embodied through his personal and public life the winding and complex path of Polish–German relations. As Polish–German relations waxed and waned, his engagement proved that personal backgrounds and individual agency ma ered in these pub- lic and political developments. It also pointed to the entanglements, on structural and personal levels, that preceded and accompanied the recon- ciliation process.
    [Show full text]
  • Die Politische Freiheit in Der Demokratie 193
    Redaktionelle Mithilfe Marie-Luise Klein Uwe Berlit Ein Richter, ein Bürger, ein Christ Festschrift für Helmut Simon Herausgegeben von Willy Brandt Helmut Gollwitzer Johann Friedrich Henschel unter Mitarbeit von Marion Eckertz-Höfer Roland Fritz Nomos Verlagsgesellschaft Baden-Baden Univers ròts- Biblio hek Munc.an CIP-Kurztitelaufnahme der Deutschen Bibliothek Ein Richter, ein Bürger, ein Christ: Festschr. für Helmut Simon / hrsg. von Willy Brandt... unter Mitarb. von Marion Eckertz-Höfer; Roland Fritz. - 1. Aufl. - Baden-Baden; Nomos Verl.-Ges., 1987. ISBN 3-7890-1468-0 NE: Simon, Helmut: Festschrift; Brandt, Willy [Hrsg.] 1. Auflage 1987 © Nomos Verlagsgesellschaft, Baden-Baden 1987. Printed in Germany. Alle Rechte, auch die des Nachdrucks von Auszügen, der photomechanischen Wieder• gabe und der Übersetzung vorbehalten. Inhaltsverzeichnis Abkürzungs- und Erläuterungsverzeichnis 13 I. Vita activa: Helmut Simon 19 Heinrich Alberti Ein Richter, ein Bürger, ein Christ 21 Ernst Benda Helmut Simon - Bild eines Richters 25 Klaus von Bismarck Helmut Simon - Kirchentagspräsident 39 Rainer Eckertz Christlicher Glaube und weltliches Recht - Zu Helmut Simons Disser• tatioII. n»Di e Richter und Gerichte sind fur den Bürger da« 4631 Rudolf Gerhardt »Das Bundesverfassungsgericht . .!« Variationen über einen Ruf 63 Hans-Jochen Vogel Elisabeth Seibert und das Richterbild unserer Zeit 71 Rudolf Wassermann Zur Besorgnis der Befangenheit bei Richtern des Bundesverfassungs• gerichts 81 Johann Friedrich Henschel Zulässigkeit und Darlegungslast im Verfahren
    [Show full text]
  • Transnational Relations Between the Bbc and the Wdr (1960-1969)
    volume 01 issue 02/2012 TRANSNATIONAL RELATIONS BETWEEN THE BBC AND THE WDR (1960-1969) THE CENTRAL ROLES OF HUGH GREENE AND KLAUS VON BISMARCK Christian Potschka Digital Media Centre EU Innovation Incubator Leuphana University Lüneburg Scharnhorststr. 1 21335 Lüneburg Germany [email protected] Abstract: This paper addresses the relationship between the BBC Director-General Hugh Carleton Greene and the director of the West German Broadcasting Corporation (WDR) Klaus von Bismarck between 1960 and 1969. The thrust of the article is to point out the great potential of evaluating interpersonal relationships and their contribution to European perspectives on television history. The research is situated within transnational television historiography and it argues that the relationship between the two key personalities is manifested in multiple interdependencies, exchanges, visits and correspondences that exemplify the long-term British impact on the German broadcasting system as well as the bilateral cordial relations between the BBC and the WDR. Keywords: BBC, WDR, Hugh Carleton Greene, Klaus von Bismarck, transnational television history 1 Interpersonal Relationships and Transnational Television History In many cases transnational actors and personalities played a pivotal role in the establishment and development of television. Some recent studies, embedding the micro level as a spatial variant of analysis into broader contexts, have, for example, proved this by referring to examples from Britain, the USA, Canada and
    [Show full text]
  • The History Management of the East-‐‑Elbian Nobility After 1945
    THE HISTORY MANAGEMENT OF THE EAST-ELBIAN NOBILITY AFTER 1945 Paul Christopher Johannes Schönberger St Catharine’s College October 2017 This dissertation is submitted for the degree of Doctor of Philosophy Paul Christopher Johannes Schönberger The History Management of the East-Elbian Nobility After 1945 Abstract This thesis undertakes a critical analysis of the history management of the East-Elbian nobility. Its central hypothesis is that noble families throughout the second half of the twentieth century deliberately sought to steer and control the public commemoration of their caste. These efforts were a concerted assault on widely held views about the place of the nobility in recent history, and specifically, about their culpability in the disasters that brought about war, defeat and moral shame to Germany. The first phase of noble history management concerned an expressed ‘resistance against Hitler’ alignment and self-distancing from the regime. The second phase of history management strategically employed autobiographical and family chronicles to construct an image of a modest and industrious elite, deeply rooted in the ancient traditions and virtues of an apolitical East- Elbian estate society. This dissertation argues that the process of history management continued after German reunification in 1989-1990, when many former refugee families returned to their old estates in East Elbia. i For my parents ii Acknowledgements The final draft of an academic text is a lonesome endeavour; its genesis, however, is the work of many. During the course of this thesis, I have amassed more intellectual debts than I can ever repay. First and foremost, this applies to the ceaseless support of my supervisor Sir Christopher Clark.
    [Show full text]
  • Dokumentation Der Preisverleihung (PDF)
    54. THEODOR HEUSS PREIS 2019 Wir danken allen, die unseren Stiftungsauftrag durch ideelle und finanzielle Förderung unterstützen. Unser besonderer Dank gilt dem Land Baden-Württemberg, der Landeshauptstadt Stuttgart, Amann & Söhne GmbH & Co. KG, E. Breuninger GmbH, BW Bank, Sebastian Cobler Stiftung, Deutsche Börse AG, Dommer Stuttgarter Fahnenfabrik GmbH, Ebner Stolz, fischerwerke GmbH+Co. KG, Freudenberg SE, Armin F. Knauer, Lechler Stiftung, Berthold Leibinger Stiftung GmbH, Gebrüder Lotter KG, Prof. Dr. Stefan Nägele, Annette und Timo Rögelein, Schunk GmbH& Co. KG, Solics GmbH, Klaus Tschira Stiftung gGmbH, Vector Informatik GmbH, Josef-Wagner-Stiftung Friedrichshafen. JOSEF-WAGNER-STIFTUNG Friedrichshafen »JEDEM SEINE DEMOKRATIE? KEINE DEMOKRATIE OHNE RECHTSSTAAT!« »JEDEM SEINE DEMOKRATIE ? KEINE DEMOKRATIE OHNE RECHTSSTAAT !« WIR WOLLEN DEMOKRATIE STÄRKEN! Für die Planung und Durchführung der jährlichen Theodor Heuss Preisverleihungen ist die gemeinnützige und unabhängige Theodor Heuss Stiftung auf Spenden und Zustiftungen angewiesen. Spendenkonto BW Bank Stuttgart IBAN DE19 6005 0101 0002 0945 26 BIC SOLADEST 54. THEODOR HEUSS PREIS theodor heuss stiftung zur Förderung der politischen Bildung und Kultur in Deutschland und Europa Breitscheidstr. 48 | 70176 Stuttgart Telefon +49 (0)711 55 91 98 | Telefax +49 (0)711 55 92 07 info @ theodor-heuss-stiftung.de | www.theodor-heuss-stiftung.de theodor heuss stiftung INHALT PREISVERLEIHUNG PODIUMSGESPRÄCH MIT DER 4 SCHRIFTLICHES GRUSSWORT 40 PREISTRÄGERIN Winfried Kretschmann Ministerpräsident
    [Show full text]
  • Von Der Institution Zur Nonprofit-Organisation – Reform Der Evangelischen Kirche in Deutschland Unter Der Leitidee Der Nonprofit-Governance
    Von der Institution zur Nonprofit-Organisation – Reform der evangelischen Kirche in Deutschland unter der Leitidee der Nonprofit-Governance Vom Fachbereich Sozialwissenschaften der Technischen Universität Kaiserslautern zur Verleihung des akademischen Grades Doktor der Philosophie (Dr. phil.) genehmigte D i s s e r t a t i o n vorgelegt von Manager für Kultur- und Nonprofit-Organisationen (M.A.) Dipl.-Übersetzerin (FH) Martina Pauly aus Wuppertal Tag der mündlichen Prüfung: 17. November 2017 Dekanin: Prof. Dr. Shanley Allen Vorsitzender: JProf. Dr. Jochen Mayerl Gutachter: 1. Prof. Dr. Wolfgang Neuser 2. apl. Prof. Dr. Christian Koch D 386 2017 Wenn der Wind des Wandels weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windräder. (Chinesisches Sprichwort) 2 INHALTSVERZEICHNIS 1. FORSCHUNGSLAGE, -DESIGN UND METHODENWAHL 8 1.1 FORSCHUNGSLAGE 8 1.2 FORSCHUNGSDESIGN 12 1.3 METHODENWAHL 14 2. DER INSTITUTIONELLE PROTESTANTISUMUS IN SEINER DIMENSION ALS VERFASSUNGSKIRCHE, RELIGIONSGEMEINSCHAFT UND NONPROFIT-ORGANISATION 19 2.1 KIRCHE UNTER DEM SCHUTZ DER VERFASSUNG 19 2.1.1 NEUANFANG NACH 1945 20 2.1.2 VERTRAGSSTAATSKIRCHENRECHT 22 2.1.3 BEZIEHUNGSREGELUNG DURCH EINFACHE GESETZGEBUNG 23 2.1.4 SELBSTBESTIMMUNGSRECHT DER KIRCHEN 23 2.1.5 KIRCHE ALS KÖRPERSCHAFT DES ÖFFENTLICHEN RECHTS 26 2.1.6 RECHTE DER KIRCHE ALS ÖFFENTLICH-RECHTLICHE KÖRPERSCHAFT 29 2.1.7 RELIGIONSGEMEINSCHAFTEN MIT PRIVATRECHTLICHEM RECHTSSTATUS 31 2.1.8 KIRCHENMITGLIEDSCHAFT UND KIRCHENSTEUER 31 2.2 THEOLOGISCHES SELBSTVERSTÄNDNIS DER EKD-KIRCHEN 34 2.2.1 DER EKD-DACHVERBAND 36 2.2.2 AUFGABEN 38 2.2.3 HISTORISCHER EXKURS 40 2.3 DIE KIRCHE UND DER ORGANISATIONSBEGRIFF 41 2.3.1 HAUPTMERKMALE DER NONPROFIT-ORGANISATION 41 2.3.2 KIRCHE ALS NONPROFIT-ORGANISATION 43 2.3.3 HERAUSFORDERUNGEN FÜR DIE KIRCHE ALS NONPROFIT-ORGANISATION 46 2.3.4 SIND LUHMANNS ORGANISATIONALE BEOBACHTUNGEN FÜR DIE KIRCHE NÜTZLICH? 48 2.3.5 DIE UNORGANISIERBARKEIT DES GLAUBENS – THEOLOGISCHE KRITIK AM KIRCHLICHEN ORGANISATIONSBEGRIFF 53 2.4 FAZIT 56 3.
    [Show full text]
  • Helmut Gote Der Humorist Mit Dem Bösen“ Mit Iris Berben Stellt Seinen Job Vor Sebastian Pufpaff WDR-Welten Brücken Tag Foto: Privat Foto
    Mai 2014 PRINTDas Magazin zum Westdeutschen Rundfunk WAHLZEIT Alles für die Entscheidung: Zur Europa- und NRW-Kommunalwahl stellt sich der Sender auf allen Wellen und Kanälen in den Dienst des Souveräns. Ein Blick auf die Wahl-Pro- gramme des WDR. Hörspiel Fernsehfilm Berufsbilder Im Gespräch „Klaus Barbie – Begegnung Historische Sternstunde Radiokoch Helmut Gote Der Humorist mit dem Bösen“ mit Iris Berben stellt seinen Job vor Sebastian Pufpaff WDR-Welten BRÜCKEN TAG Foto: privat Foto: „Ein Lied kann eine Brücke sein“ sang Joy Fleming 1975 beim Grand Prix d‘Eurovision. „Und wir fahr‘n auch über Wasser, wenn da Brücken sind“ reimte Thomas D. 1997 auf Rückenwind. Um Brücken aller Art, egal ob zwischen Menschen, Fluss- ufern oder Backenzähnen, geht es beim WDR 5-Brückentag am 30. Mai von 6:05 bis 18:30. Das ist der Freitag nach Christi Himmelfahrt, unter deutschen Angestellten der absolute Klassiker unter den Brückentagen. Auf dem Foto sehen wir Frank Sellke, Bauingenieur, Brückenfan und Betreiber der Seite brueckenweb.de, vor seiner Lieblingsbrücke, der Golden Gate. 2 WDR-Welten END STATION Foto: privat Foto: WDR/MenkeFoto: Die Schienen für diese dramatische Kamerafahrt wurden freundlicherweise von den Kölner Verkehrsbetrieben zur Verfü- gung gestellt. Die neue Kölner Haltestelle „Rathaus“ ist der Tatort im jüngsten Kölner »Tatort«. Kommissar Ballauf (Klaus J. Behrendt) gerät in Lebensgefahr. Er mischt sich in eine Prügelei ein, wird bewusstlos geschlagen und auf die Gleise geworfen. So bekommt der Titel „Ohnmacht“ eine doppelte Bedeutung. Autor Andreas Knaup und Regisseur Thomas Jauch behandeln das Thema Gewalt und Zivilcourage differenziert. Jauch: „Es bleibt ein bitterer Nachgeschmack.“ ARD / SO / 11.
    [Show full text]
  • Solidarität Und Phantasie Aus Der Mit- - Das Grandhotel Cosmopolis Mit Te Der Zivilgesellschaft«
    51. THEODOR HEUSS PREIS 2016 »FLUCHT G« E M W DE F NACH AU D Wir danken allen, die uns durch ihre ideelle und finanzielle Förderung unterstützen. UTSCHLAN Unser besonderer Dank in diesem Jahr gilt der Landeshauptstadt Stuttgart, der Freuden- E »FLUCHT NACH EUROPa – – EUROPa NACH »FLUCHT D EUROPA – berg Stiftung, Armin Friedrich Knauer, der Schöpflin Stiftung, der Solics GmbH, der Andreas Stihl AG & Co. KG, der Minna Specht Stiftung und der Adolf Würth GmbH & Co.KG. IS E DEUTSCH- BITTE UNTERSTÜTZEN AUCH SIE UNS! USS PR Wir brauchen Ihre Hilfe! E Für die Planung und Durchführung der Theodor Heuss Preisverleihungen sind wir auf Spenden angewiesen. OR H D O E LAND auf Spendenkonto BW Bank Stuttgart TH 51. IBAN DE19 6005 0101 0002 0945 26 SOLIDARITÄT BIC SOLADEST DEM UND PHANTASIE AUS DER theodor heuss stiftung MITTE DER zur Förderung der politischen Bildung und Kultur WEG: in Deutschland und Europa ZIVILGESELL- Breitscheidstr. 48 | 70176 Stuttgart SCHAFT« Telefon +49 (0)711 55 91 98 | Telefax +49 (0)711 55 92 07 info heodor-heuss-stiftung.de | www.theodor-heuss-stiftung.de @ t theodor heuss stiftung heuss theodor INHALT BEGRÜSSUNG PODIUMSGESPRÄCH MIT DEN MEDAILLENTRÄGERN Ludwig Theodor Heuss Vorsitzender der Theodor Heuss Stiftung Heiko Mielke Georg Heber Thoralf Höntze 4 Marina Silverii Vincent Zimmer THEODOR HEUSS MEDAILLEN 2016 Moderation: Cem Özdemir, MdB GRUSSWORTE Theresia Bauer 44 Clowns ohne Grenzen Deutschland e.V. Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg Grandhotel Cosmopolis e.V. SCHLUSSWORT Fritz Kuhn Kiron Open Higher Education gUG Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Gesine Schwan Stuttgart Vorsitzende des Kuratoriums der Welcome United 03 des SV Babelsberg Theodor Heuss Stiftung »die stillen Helfer« 8 64 FESTREDE KOLLOQUIUM Dieter Zetsche Vorstandsvorsitzender Daimler AG 82 16 ANHANG | NACHRUFE URKUNDENTEXTE 112 Theodor Heuss Medaillenträger 22 Ergänzende Informationen zur Preisverleihung finden Sie unter: www.theodor-heuss-stiftung.de 3 51.
    [Show full text]