Der Aktenbestand Zentralstelle Für Wis- Senschaftliche Altbestände

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Der Aktenbestand Zentralstelle Für Wis- Senschaftliche Altbestände Akten der Deutschen Staatsbibliothek Der Aktenbestand Zentralstelle für wis- senschaftliche Altbestände Bestandsbildner: Zentralstelle für wissenschaftliche Altbestände Laufzeit: 1949–1995 Umfang: 20 Kästen, ca. 6.000 Blatt Aktensignatur: SBB PK, Akten DSB, ZwA … Gefördert durch: SBB PK, Akten DSB, ZwA Seite 1 Inhalt Einleitung Abkürzungen 1) Einrichtung / Korrespondenz / Übernahme von Bibliotheken und Sammlungen (1949-1967) 2) Novellierung 10/65 (1975-1988) 3) Korrespondenz: Abgaben an die ZwA nach Ortsalphabet (1969-1972) 4) Korrespondenz: Abgaben an die ZwA nach Ortsalphabet (1973-1974) 5) Zusammenarbeit mit dem Zentralantiquariat (1963-1981) 6) Jubiläen (1979 und 1984) 7) Korrespondenz: Abgaben an die ZwA nach Ortsalphabet (1975 bis Febr. 1980) 8) Korrespondenz: Abgaben und Bestellwünsche an die ZwA nach Ortsalphabet (März 1980 bis 1991) 9) Korrespondenz (1992-1993) 10) Hausmitteilungen DSB (1969-1992) 11) Interne Organisation: Bestandsaufbau DSB / Kooperationen (1966-1991) 12) Interne Organisation: Haushalt / Verordnungen / Berichte (1959-1991) 13) Interne Organisation: Statistik und Berichtswesen / Wettbewerb (1959-1995) 14) Altstoff und Makulatur (1963-1993) 15) Partnereinrichtungen / Bedarfsabfragen (1991-1993) 16) Partnereinrichtungen / Bedarfsabfragen (1994-1995) 17) Arbeiterkammer Wien / Abteilung für spezielle Forschungsliteratur / Bestandserhal- tung (1992-1995) 18) ZwA-Angebote / Jahresberichte (1992-1995) 19-23) Statistikbücher der ZwA: Eingänge (1963-1995) 24-28) Statistikbücher der ZwA: Ausgänge (1963-1995) 29-32) Statistikbücher der ZwA: Titelaufnahmen (1960-1995) 33) Interner Schriftverkehr / Erwerbungsabteilung / Generaldirektion (1972-1990) 34) Interner Schriftverkehr / Katalogabteilung / 2. Geschäftsgang (1965-1990) SBB PK, Akten DSB, ZwA Seite 2 Einleitung Die Aufbereitung und Erschließung des Aktenbestandes der Zentralstelle für wissenschaftli- che Altbestände erfolgte im Rahmen des Forschungsprojektes „NS-Raubgut nach 1945: Die Rolle der Zentralstelle für wissenschaftliche Altbestände (ZwA)“. Das 2014 bis 2019 vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste geförderte Forschungsprojekt wird von der Abteilung Historische Drucke der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz (SBB PK) be- treut. Es setzt die kontinuierlichen Aktivitäten der SBB PK im Bereich der Provenienzfor- schung und -erschließung mit besonderem Fokus auf NS-Raubgutforschung fort. Institutionsgeschichte 1953 gründete das Staatssekretariat für Hochschulwesen der Deutschen Demokratischen Republik an der Landesbibliothek Gotha die Zentralstelle für wissenschaftliche Altbestände „als zentrale Dublettentauschstelle“. Ein erster heute noch erhaltener Entwurf einer „Verord- nung über die Erfassung und Verwertung von Altbeständen an wissenschaftlicher Literatur“, die als Arbeitsgrundlage der ZwA dienen sollte, datiert auf den 24. Februar 1953. Eine Mit- teilung zur Gründung der ZwA ging am 18. April 1953 an die Presse. Eine ausführlichere Darstellung zur Tätigkeit der ZwA in Gotha gab Gerhard Pachnicke, Bibliothekar, Literatur- wissenschaftler und erster Leiter der ZwA, 1954 im Zentralblatt für Bibliothekswesen. Der direkte Vorlauf zur Gründung der ZwA umfasste mindestens das Jahr 1952. In Gotha nahm die ZwA ihre Aufgaben in unterschiedlicher Intensität bis zum Jahreswechsel 1958, Frühjahr 1959 war. Drei Aufgaben führte Gerhard Pachnicke 1954 in seiner Darstellung für die ZwA an: 1. Liquidierung der Torso- und Gymnasialbibliotheken. 2. Unterstützung der wissenschaftlichen Bibliotheken in der Frage der sogenannten un- bearbeiteten Bestände. 3. Erfassung und Verwertung der in allen Bereichen des öffentlichen Lebens brachlie- genden und noch freiwerdenden wissenschaftlichen Bibliotheksbestände. Die hier genannten Bibliotheksbestände sind zu wesentlichen Teilen auf die im September 1945 in Ostdeutschland durchgeführte Bodenreform sowie auf verschiedene Befehle der Sowjetischen Militäradministration (SMAD), darunter die Befehle Nr. 124 vom 30. Oktober und Nr. 126 vom 31. Oktober 1945, zurückzuführen. In deren Folge wurden Grund und Bo- den, Immobilien wie Mobilien, darunter Büchersammlungen und Bibliotheken, beschlag- nahmt, unter treuhänderische Verwaltung gestellt oder entschädigungslos enteignet. Der SMAD-Befehl Nr. 249 vom 23. August 1946 regelte dann die Benutzung „herrenloser Biblio- theken und Bücher“. Das 1946 in Brandenburg, Mecklenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen umge- setzte „Gesetz zur Demokratisierung der deutschen Schule“, das zum Aufbau einer zunächst acht-, ab 1959 zehnjährigen Einheitsschule führte, löste weitere Bücherbewegungen aus. Ab 1952 beeinflusste die Verwaltungsreform, in deren Zuge die von der SMAD eingerichteten fünf Länder Brandenburg, Mecklenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen wieder aufgelöst und 14 Bezirke errichtet wurden, die Bibliothekslandschaft. Ab Mitte der 1960er Jahre, als die ZwA bereits in Berlin angesiedelt war, entfaltete die Dritte Hochschulreform, in SBB PK, Akten DSB, ZwA Seite 3 deren Folge Universitäts- und Hochschulinstitute aufgelöst und größere Sektionen gebildet wurden, im Bibliotheksbereich ihre Wirkung. Neben diesen nach 1945 in Bewegung geraten- den Beständen aus Herrenhäusern, Schulen und Universitäten, Verwaltungs- und Landes- bibliotheken waren immer auch unbearbeitet gebliebene bzw. als Bergungsgut in die Biblio- theken gelangte Bestände aus der NS-Zeit gemeint. Am 15. November 1958 ging laut Beschlussvorlage Nr. 1 des Wissenschaftlichen Beirats für die Fachrichtung Bibliothekswissenschaft beim Staatssekretariat für das Hoch- und Fach- schulwesen die Funktion der Zentralstelle für wissenschaftliche Altbestände an die Deutsche Staatsbibliothek in Berlin (DSB) über. Dies sollte mit Wirkung vom 1. Januar 1959 gesche- hen und erfolgte in der Realität zum 1. April 1959. An der DSB sowie der SBB PK existierte die ZwA bis zum 31. Dezember 1995. In diesem, von einschneidenden gesellschaftlichen Veränderungen geprägten historischen Abschnitt, der drei Jahrzehnte DDR-Geschichte sowie die sogenannten Wende- und Nachwendejahre umfasste, erhielt die ZwA zweimal eine neue Arbeitsordnung. Die erste Arbeitsordnung wur- de am 23. April 1959 von Kurt Brückmann, zu diesem Zeitpunkt Leiter des Sektors Wissen- schaftliche Bibliotheken, Museen und Publikationen beim Staatssekretariat für das Hoch- und Fachschulwesen, unterzeichnet. Sie sollte rückwirkend ab 1. April 1959 gelten. Die zwei- te Arbeitsordnung trat am 1. Oktober 1964 in Kraft. Eine dritte Arbeitsordnung, an der seit Mitte der 1970er Jahren seitens der ZwA, der DSB, des Ministeriums für Hoch- und Fach- schulwesen und weiterer Institutionen und Gremien gearbeitet wurde, kam nie zum Ab- schluss. Die Zusammenarbeit mit dem 1959 gegründeten Zentralantiquariat der DDR in Leipzig, dem externen Haupt-Kooperationspartner der ZwA, wurde im Laufe der Jahrzehnte ebenfalls mehrfach neu reguliert. Als die ZwA ihre Tätigkeit einstellte, hatte sie laut eigenen Angaben knapp acht Millionen Bände bearbeitet. Eine Bearbeitung von Büchern und Zeitschriften konnte eine Umverteilung von einer an eine andere wissenschaftliche Bibliothek innerhalb der DDR, eine Abgabe an das Zentralantiquariat der DDR oder auch eine Makulierung bedeuten. Dabei hieß Bearbei- tung bei weitem nicht immer, dass die Bände in die ZwA nach Gotha bzw. ab 1959 nach Ber- lin gebracht und von dort aus weitergegeben wurden. Häufig erfolgte die Sichtung und Ver- teilung der Bestände vor Ort, in den abgebenden Bibliotheken und Institutionen. Bestandsbeschreibung Die Verzeichnung der heute in der SBB PK vorliegenden Akten der ZwA, die zur Aktenüber- lieferung der DSB gehören, folgt der vorgefundenen Bestandsstruktur und behält auch die Reihenfolge der einzelnen Dokumente bei. Dabei ist zu beachten, dass die Akten nicht komplett überliefert sind. Dies ist zum einen Er- gebnis der Arbeitsweise der ZwA. Immer wieder gibt es auf einzelnen Anschreiben zu Abga- beangeboten handschriftliche Vermerke wie „… übernommen / Liste zurück“. Außerdem, dies ist durch die erhaltenen Akten belegt, wurde im Laufe der Jahrzehnte mindestens zwei- mal Material kassiert. Dies betraf 1969 „Schriftwechsel und Angebotslisten aus den Jahren 1953 bis 1958“ und 1975 Schriftwechsel aus den Jahren 1959 bis 1968. SBB PK, Akten DSB, ZwA Seite 4 Der in der SBB PK vorliegende Aktenbestand, der in der Regel für das vorliegende Ver- zeichnis bis auf das Einzeldokument tiefenerschlossen wurde, untergliedert sich in 34 Hauptgruppen. Diese Hauptgruppen bilden die vorgefundenen Aktenordner als Überliefe- rungseinheiten ab. Die Ordner wurden in einem ersten Arbeitsschritt aufgelöst, die enthalte- nen Dokumente in säurefreie Mappen umgelagert und in der vorgefundenen Reihenfolge foliiert. Der Aktenbestand umfasst 382 im Rahmen der Verzeichnung gebildete Vorgänge, die je- weils einer Mappe entsprechen. Insgesamt enthält der Bestand über 3.400 einzelne Schrift- stücke mit über 5.000 gezählten Blättern. In der Mehrzahl handelt es sich um maschinen- schriftlich erstellte Dokumente im A4-Format: Korrespondenzen, Berichte, Hausmitteilungen, Aktennotizen, Sitzungsprotokolle, Arbeitspläne. Darüber hinaus gibt es dazwischen auch handschriftliche Notizzettel sowie 14, ebenfalls handschriftliche Notizbücher im A4-Format, die nur bis zur Ebene des einzelnen Buches erschlossen wurden. Letztgenannte beinhalten statistische Informationen zu den Ein- und Ausgängen der ZwA sowie zur Anzahl erfasster Titel. Für Recherchen zu einzelnen Bibliotheken und Institutionen, mit denen die ZwA zu- sammenarbeitete, sind sie gleichwohl von großem
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