Unterrichtung

über die öffentliche und nichtöffentliche Sitzung des Werkausschusses des Verbandsgemeinderates am Erbeskopf am Dienstag, 16.11.2010 um 17.00 Uhr im Konferenzzimmer im Rathaus in Thalfang

Bürgermeister Dellwo eröffnete die Sitzung und begrüßte die Anwesenden.

In einer Schweigeminute gedachten die Mitglieder des Werkausschusses dem verstorbenen Aus- schussmitglied Bernd Meter.

Anschließend stellte er fest, dass der Werkausschuss nach ordnungsgemäßer Einladung in be- schlussfähiger Zahl erschienen war. Gegen Form und Frist der Einladung wurden keine Bedenken erhoben.

Vor Eintritt in die Tagesordnung führte der Vorsitzende das Stellvertretende Werkausschussmit- glied Stephan Müller in sein Amt als Werkausschussmitglied ein und verpflichtete es per Hand- schlag auf die gewissenhafte Erfüllung seiner Pflichten.

Tagesordnung I. Öffentlicher Teil

TOP Bezeichnung 2010/17 Ortsentwässerung – Vorstellung der aktuellen Planung zur Ände- rung der Entwässerungsanlagen im Zuge des Kreisstraßenausbaus 2010/18 Ortsentwässerung Schönberg – Ausschreibung der Arbeiten zur Erschließung des Wohnneubaugebietes „Bei Mühlendorn“ 2010/19 Abwasserprojekt Gräfendhron – Annahme der aktuellen Planung 2010/20 Kläranlage Dhronecken – Ausschreibung der Arbeiten zur Anpassung des Prozessleitsystems 2010/21 Nahwärmenetz – Vergabe von Restarbeiten sowie Festlegung weiterer Bau- abschnitte 2010/22 Verschiedenes

II. Nicht öffentlicher Teil

TOP Bezeichnung 2010/23 Grundstücks- und Vertragsangelegenheiten 2010/24 Beitragsangelegenheiten 2010/25 Informationen

I. Öffentlich:

Zu TOP 2010/17: (Ortsentwässerung Deuselbach – Vorstellung der aktuellen Planung zur Ände- rung der Entwässerungsanlagen im Zuge des Kreisstraßenausbaus)

In der Sitzungsvorlage war auf die bereits erfolgte Beratung dieser Angelegenheit als TOP 2010/10 verwiesen worden. Zusätzlich war erläutert worden, dass vom Ingenieurbüro Fuchs, Hermeskeil, die Kamerabefahrung der Kanäle ausgewertet worden sei. Dabei sei festgestellt worden, dass verschiedene Kanäle, die bei der Herstellung der Entwässerungseinrichtungen durch die Verbandsgemeinde noch intakt gewesen, inzwischen jedoch reparaturbedürftig seien, so dass vor dem Hintergrund der anstehenden Straßen- bauarbeiten eine Erneuerung sinnvoll erscheine. Hierbei sei im Hinblick auf die Änderung des Was- serhaushaltsgesetzes gleichzeitig die Möglichkeit zur Realisierung eines Trennsystems untersucht worden, um zusätzlich im Rahmen der ganzheitlichen Gewässerbetrachtung auch hier Verbesserun- gen zu erzielen.

Diese Überlegungen seien auch der Ortsgemeinde Deuselbach mitgeteilt worden, um eine Unter- stützung beim Erwerb der zur Anlegung von Regenrückhaltebecken benötigten Grundstücke zu erhalten. Anlässlich eines Ortstermines zur Bestandsaufnahme hatte ein Anlieger auf häufige Über- schwemmungen hingewiesen.

In der Beratung im Ortsgemeinderat Deuselbach sei jedoch die gegenteilige Auffassung vertreten worden, vorerst keine neuen Rückhaltebecken zu errichten und die Angelegenheit erst im Zuge des Straßenausbaus zu diskutieren, was dann jedoch für eine ordnungsgemäße Ausschreibung zu spät sei.

Vom Ingenieurbüro Fuchs, Hermeskeil, wurden die Kosten für die einzelnen Maßnahmen über- schlägig wie folgt ermittelt:

Maßnahmen Gesamtkosten (brutto) Neuverlegung RW-Kanal 280.000 € Erneuerung MW-Kanal und Umbau zu RW/SW-Kanal 330.000 € Bachverrohrung 245.000 € Sanierung bestehender RW-Kanal 80.000 € Reparatur MW-Kanal 10.000 € Reparatur Bachverrohrung 30.000 € Gewässerrenaturierung 300.000 € Rückhaltebecken 130.000 € Die VG-Werke sind Kostenträger im Bereich der Abwasserbeseitigung. Darüber hinaus auch die Ortsgemeinde Deuselbach bzw. die Verbandsgemeinde als Kostenträger entsprechend den gesetzlichen Bestimmungen in Betracht.

Hinsichtlich der Finanzierung der Anteile des Betriebszweiges Abwasserreinigung wurde darauf hingewiesen, dass entsprechend dem aktuellen Satzungsrecht der Verbandsgemeinde lediglich für die erstmalige Herstellung einmalige Beiträge erhoben würden. Bei Erneue- rung, Reparatur oder Sanierung handele es sich hingegen um keine beitragspflichtigen Maßnahmen. Diese Aufwendungen seien vielmehr über die laufenden Entgelte zu finanzieren.

Im Bereich der Gewässerrenaturierung sei die Gewährung von Landesmitteln im Rahmen der Akti- on Blau zu erwarten.

Bürgermeister Dellwo verwies auf das gute Einvernehmen der Beteiligten bei der Verwirklichung von Baumaßnahmen, wobei sowohl die Belastung der Kommune als auch der Bürger beachtet wer- de. Im neuen Wasserhaushaltsgesetz werde die Entwässerung im Trennsystem favorisiert. Um eine einvernehmliche Einigung zu erzielen, schlage er ein gemeinsames Gespräch mit der Ortsgemeinde Deuselbach vor.

Ausschussmitglied Manz ergänzte diese Ausführungen mit dem Hinweis auf die schon längere Zeit andauernde Diskussion zur Gestaltung der Nebenanlagen beim Ausbau der Kreisstraße in der Ortsgemeinde Deuselbach. Nach Auskunft von Ortsbürgermeister Hölzemer gehe die Kreisverwal- tung Bernkastel- nicht mehr von einem Baubeginn in 2011 aus. Maßgeblichen Einfluss auf den Zeitpunkt des Baubeginns hätten dabei die von der Ortsgemeinde Deuselbach noch nicht ge- troffenen Festlegungen.

Stellvertretendes Ausschussmitglied Pestemer wies darauf hin, dass die FWG bekanntlich die Ent- wässerung im Mischsystem favorisiere. Im Gegensatz zu den Ausführungen im Arbeitspapier könne er zudem aus dem Wortlaut des Wasserhaushaltsgesetzes keine bevorzugte Anwendung einer Ent- wässerung im Trennsystem entnehmen.

Hierzu verwies die Werkleitung auf die bereits in der vorhergehenden Sitzung erfolgte Beratung zu den Auswirkungen der Änderung des Wasserhaushaltsgesetz. In einzelnen Bundesländern gebe es beispielsweise bereits zeitliche Vorgaben zur Kontrolle von privaten Entwässerungsleitungen, wäh- rend in Rheinland-Pfalz die Festlegung starrer Fristen gegenwärtig nicht als vordringlich angesehen werde. Die durch Veröffentlichungen in der Fachpresse zur Abkehr vom Mischsystem zu einem Trennsys- tem entstandene Unsicherheit habe der Gemeinde- und Städtebund für eine Anfrage an das Um- weltministerium genutzt. Eine Antwort liege jedoch noch nicht vor.

Ausschussmitglied Graul hielt im Hinblick auf den noch nicht terminierten Baubeginn des Kreis- straßenausbaus keine Eile für geboten. Jedoch sei es die Aufgabe der Verbandsgemeinde, die Art des Entwässerungssystems vorzugeben.

Stellvertretendes Ausschussmitglied Pestemer hielt dem entgegen, dass er keine hinreichenden Gründe für den Bau eines Trennsystems sehe. Eine Überzeugung der Bürger sei erst dann möglich, wenn auch die Finanzierung dargestellt werde.

Nach Abschluss der Beratung wurde ein weiteres Angebot zur Information der Ortsgemeinde Deu- selbach durch die Werkleitung für sinnvoll angesehen.

Der Beschluss erfolgte einstimmig.

Zu TOP 2010/18: (Ortsentwässerung Schönberg – Ausschreibung der Arbeiten zur Erschließung des Wohnneubaugebietes „Bei Mühlendorn“)

Bürgermeister Dellwo verwies auf die bereits mehrfach im Werkausschuss erfolgte Behandlung dieser Angelegenheit. Nunmehr habe die Ortsgemeinde Schönberg die öffentliche Ausschreibung der Bauarbeiten be- schlossen. Entsprechend der bisher geübten Praxis hätten sich auch die VG-Werke für die von ihr zu vergebenden Arbeiten im Bereich Trinkwasserversorgung und Abwasserreinigung der Aus- schreibung angeschlossen, in dem diese als eigene Titel in die Ausschreibung mit aufgenommen worden seien.

Die Submission sei für den 06.12.2010 terminiert, so dass die Vergabeentscheidung entsprechend dem Wunsch der Ortsgemeinde Schönberg noch 2010 erfolgen könne.

Aufgrund der wasserwirtschaftlichen Zielsetzung, die bei der Erstellung des Bebauungsplanes be- rücksichtigt worden sei, komme nur eine Entwässerung im Trennsystem in Betracht, was auch mit dem geänderten Wasserhaushaltsgesetz übereinstimme. Üblicherweise sei bei der Verlegung der Entwässerungsleitungen versucht worden, die Straßenlei- tungen in der zur Entwässerung eines Kellergeschosses mit natürlichem Gefälle erforderlichen Tie- fe zu verlegen. Die Erfahrungen der letzten Jahre hätten jedoch gezeigt, dass viele Gebäude ohne Kellergeschoss errichtet würden. Beim Anschluss bergseitig ohne Kellergeschoss errichteter Gebäude an den Schmutzwasserkanal seien bei hängigem Gelände deshalb Schwierigkeiten bei der Überwindung dieser großen Höhenunterschiede auf ganze kurze Distanz aufgetreten. Diese Erkenntnisse sollten deshalb bei der Verlegung der Schmutzwasserkanäle im Wohnneubau- gebiet „Bei Mühlendorn“ berücksichtigt werden, indem die SW-Leitungen unter Berücksichtigung technischer Zwangspunkte (Anschlussleitung Straßenentwässerung, Abstand RW zu SW von 0,50 m, etc.) in einer geringeren Tiefe verlegt würden. Dies wirke sich dann gleichfalls auf die Einbau- tiefe der Kontroll- als auch auf die Hausanschlussschächte aus.

Von einer Verringerung der Verlegetiefe der Schmutzwasserkanäle seien dabei nicht alle Bau- grundstücke im gleichen Umfange betroffen. Allerdings ergebe sich beim Bau eines unterkellerten Wohngebäudes bei drei talseitigen Grundstücken die Einschränkung zum Bau einer Hebeanlage.

Die Baukosten (ohne Nebenkosten) für die Erschließung des Wohnneubaugebietes „Bei Mühlen- dorn“ seien von der Ingenieurgemeinschaft IPB, Thalfang, mit rd. 910.000 € (brutto) ermittelt wor- den. Auf die VG-Werke entfalle dabei ein Anteil von

Betriebszweig Abwasserreinigung rd. 463.000 € (brutto) Betriebszweig Wasserversorgung rd. 91.000 € (brutto).

Im Wirtschaftsplan 2010 der VG-Werke seien bislang im

 Betriebszweig Wasserversorgung als lfd. Nr. 11 = 75.000 €  Betriebszweig Abwasserreinigung als lfd. Nr. 11 = 200.000 € und 290.000 € VE bereit gestellt worden. Im nächsten Wirtschaftsplan 2011 sei es dann auch möglich, ggfls. aus dem Ausschreibungsergebnis sich ergebende Veränderungen bei der Finanzierung zu berücksichtigen.

Ausschussmitglied Welter hielt es für erforderlich, der Ortsgemeinde Schönberg die Anschlusssitu- ation der talseitigen Grundstücke zu erläutern, damit dies beim Verkauf der Grundstücke berück- sichtigt werden könne.

Stellvertretendes Ausschussmitglied Pestemer wies darauf, dass die FWG-Fraktion nach wie vor der Innenentwicklung vor der Außenentwicklung Vorrang einräume. Aus diesem Grunde werde er den Standpunkt der Ortsgemeinde Schönberg zur Ausweisung eines neuen Wohngebietes zwar respek- tieren, sich aber bei der Entscheidung der Stimme enthalten. Ergänzend verwies er auf das Sat- zungsrecht der Verbandsgemeinde Stromberg, mit dessen Regelungen sichergestellt werde, dass die Erschließung neuer Wohnbaugebiete in den Ortsgemeinden nicht zu Lasten der übrigen Verbands- gemeinde gehe.

Nach erfolgter Beratung stimmte der Werkausschuss der gemeinsamen öffentlichen Ausschreibung der Bauarbeiten mit der Ortsgemeinde Schönberg entsprechend der von der Ingenieurgemeinschaft IPB, Thalfang, erstellten Planung und der Information der Ortsgemeinde Schönberg über die An- schlusssituation der talseitigen Grundstücke zu.

Der Beschluss erfolgte einstimmig bei 1 Enthaltung.

Zu TOP 2010/19: (Abwasserprojekt Gräfendhron – Annahme der aktuellen Planung)

Auch in dieser Angelegenheit, so Bürgermeister Dellwo, sei bereits mehrfach eine Beratung erfolgt. Aufgrund der Sanierungsanordnung der SGD-Nord, Regionalstelle , habe die Ingenieurge- meinschaft IPB, Thalfang, die Planung zum Bau einer Pflanzenkläranlage für die Ortsgemeinde Gräfendhron erstellt bzw. aktualisiert, nachdem die benötigten Grundstücke erworben worden sei- en. Bei der Planung sei das aktuelle DWA-Arbeitsblatt 262 angewandt worden. Auf der zur Verfügung stehenden Fläche sei eine Pflanzenkläranlage im Bereich der K 81 mit einer Beetfläche von 743 m² außerhalb des Überschwemmungsgebietes der „Dhron“ geplant worden. Diese reiche aus zur Reinigung des Abwassers von 140 Einwohnern aus. Vom Rand der Ortslage werde das Abwasser dazu über eine Druckleitung bis zum geplanten Kläranlagenstandort gepumpt. Da die Ortslage Gräfendhron im Mischverfahren entwässert werde seien weitere technische Vor- kehrungen zu treffen, um die Pumpengröße zu verringern. Ansonsten hätte das bei einem Regenereignis anfallende Niederschlagswasser ebenfalls zur Pflan- zenkläranlage gepumpt werden müssen. Hierauf könne verzichtet werden, indem der bisherige Kläranlagenstandort zu einem Pumpwerk mit Siebrechen und vorgeschaltetem Regenüberlaufbau- werk einschließlich Rückhaltung der Grobstoffe ausgebaut werde.

Die Gesamtkosten für das Abwasserprojekt Gräfendhron seien von der Ingenieurgemeinschaft IPB, Thalfang, mit rd. 920.000 € (brutto) ermittelt worden. Entsprechend den Förderrichtlinien der Was- serwirtschaftsverwaltung seien bestimmte Kostenanteile im Zusammenhang mit der Nieder- schlagswasserbewirtschaftung nicht förderfähig und daher in Abzug zu bringen. Dieser prozentuale Abzug sei dabei gestaffelt entsprechend der jeweiligen Funktion der Anlagenteile vorzunehmen. Der Anteil der nicht förderfähigen Kosten betrage rd.116.500 €, so dass noch ein verbleibender Be- trag in Höhe von rd. 803.500 € zur Förderung angemeldet worden sei. Da es sich um eine Maßnah- me der Erstausstattung handele, erfolge eine Förderung mit 100 % zinslosem Darlehen.

Es sei vorgesehen, im Wirtschaftsplan 2011 der VG-Werke die Mittel in der erforderlichen Höhe zu veranschlagen.

Auf Anfrage von Ausschussmitglied Ott wurde dargelegt, dass bei der öffentlichen Ausschreibung auch Nebenangebote zugelassen würden und sich die Auswahl eines anderen Reinigungsverfahrens nicht auf die Förderung auswirke.

Ausschussmitglied Welter hielt es für richtig, bei der Bemessung der Anlage auch die Fremdenver- kehrsbetriebe zu berücksichtigen, da eine Pflanzenkläranlage nicht leicht erweitert werden könne.

Stellvertretendes Ausschussmitglied Pestemer begrüßte die Umsetzung dieses Projektes. Die Aus- wahl einer Pflanzenkläranlage deutete er als positive Erfahrungen mit der Pflanzenkläranlage Tal- ling, wobei unterschiedliche Reinigungsverfahren durchaus diskutiert werden könnten. Bürgermeister Dellwo wies auf die inzwischen auch beim Bau von Pflanzenkläranlagen gemachten Erfahrungen hin, so dass die damalige als Pilotprojekt errichtete Pflanzenkläranlage nicht mit einer nach heutigem Kenntnisstand errichteten Pflanzenkläranlage verglichen werden könne.

Nach Abschluss der Beratung stimmte der Werkausschuss der vorgelegten Planung zum Abwasser- projekt Gräfendhron zu und beauftragte die Werkleitung mit der öffentlichen Ausschreibung nach Sicherstellung der Finanzierung.

Der Beschluss erfolgte einstimmig.

Zu TOP 2010/20: (Kläranlange Dhronecken – Ausschreibung der Arbeiten zur Anpassung des Pro- zessleitsystems)

Bürgermeister Dellwo wies darauf hin, dass in der Kläranlage Dhronecken das Abwasser der Hochwald-Nahrungsmittelwerke sowie das Abwasser aus dem Gewerbegebiet „Vorwald“ der Ortsgemeinde Thalfang gereinigt werde. Inhaber der wasserrechtlichen Erlaubnis sei die Verbandsgemeinde Thalfang am Erbeskopf. Auf- grund der getroffenen vertraglichen Regelung erfolge der Betrieb und die Unterhaltung unmittelbar durch die Hochwald-Nahrungsmittelwerke.

Zur effektiveren Steuerung der verschiedenen Aggregate sei vorgesehen, das bestehende EDV- Verfahren zu ersetzen, da es nicht mehr unterstützt werde. Das Anforderungsprofil und der Leistungsumfang seien von den Hochwald-Nahrungsmittelwerken, Thalfang, unter Berücksichtigung der bereits im Werk eingesetzten Produkte vorgegeben worden. Um qualifizierte Fachfirmen für die Ausschreibung zu gewinnen, sei eine beschränkte Ausschrei- bung der Arbeiten erfolgt. Die Submission erfolge am 19.11.2010.

Aufgrund der vertraglichen Regelung werden alle Kosten von den Hochwald- Nahrungsmittelwerken übernommen. Durch die Möglichkeit der Verrechnung mit der Abwasserab- gabe der letzten drei Jahre könne ein Teil der entstehenden Modernisierungskosten abgedeckt wer- den. Voraussetzung hierfür sei, dass nach Abschluss der Anpassungsarbeiten niedrigere Überwa- chungswerte eingehalten werden können.

Der Werkausschuss stimmt der Ausführung der Arbeiten zu.

Der Beschluss erfolgte einstimmig.

Zu TOP 2010/21: (Nahwärmenetz – Vergabe von Restarbeiten sowie Festlegung weiterer Bauab- schnitte)

Bürgermeister Dellwo teilte mit, dass alle wesentlichen Arbeiten zur Errichtung eines Nahwärme- netzes in der Ortsgemeinde Thalfang- I. BA- inzwischen abgeschlossen worden seien. Die VOB- Abnahme der Erdarbeiten erfolge im Laufe der Woche.

Zusammen mit der Anbindung an die bereits im Zuge des Herstellung des Kreisverkehrsplatzes verlegten Mediumrohre seien in der Straße „Charlottenhöhe“ auch die Trinkwasserleitung erneuert worden. Beim Anschluss des Betriebsgebäudes und des Rathauses sei zusätzlich eine Regenwasserleitung verlegt worden, so dass die Dachflächen der beiden Gebäuden nunmehr nahezu vollständig im Trennsystem entwässert werden könnten.

Die Inbetriebnahme des Nahwärmenetzes habe sich gegenüber dem ursprünglichen Zeitplan verzö- gert. Dennoch sei seit Anfang Oktober ein Wärmetransport zu den verschiedenen öffentlichen und auch privaten Gebäuden erfolgt. Auch die Elektrotechnik sei bis auf wenige Korrekturarbeiten fer- tiggestellt; es fehle jedoch noch die Installation des Prozessleitsystems mit der Visualisierung des Nahwärmenetzes. In verschiedenen Gebäuden sei jetzt noch die Isolierung der neuen Leitungen auszuführen. Aufgrund einer Preisanfrage habe das Ingenieurbüro PEC, Greimerath, die Vergabe dieser Arbeiten an die Fa. Bark, Hermeskeil, die auch eine kurzfristige Ausführung zugesichert habe, zum Ange- botspreis von 8.393,04 € (netto) vorgeschlagen. Der größte Anteil mit 6.642,62 € entfalle dabei auf die Wärmedämmarbeiten im EGZ.

Sobald das Prozessleitsystem mit der Visualisierung installiert sei, könne auch die Optimierung des Nahwärmenetzes erfolgen. Danach folge die Anpassung der einzelnen Gebäudeheizungen.

Der Anschluss der Nahwärmeleitungen auf dem Grundstück der Hochwald-Nahrungsmittelwerke Thalfang sei im Bereich der Maschinenhalle der NH4-Anlage erfolgt. Durch die Erweiterung um eine weitere Kältemaschine sei es dabei nicht mehr möglich gewesen, die Anschlussleitungen in Fußbodenhöhe in das Gebäude einzuführen. Vielmehr seien die Leitungen auf der Außenseite bis zur Raumhöhe geführt worden. Entsprechend größer sei damit der Aufwand, diese Leitungen nun- mehr durch eine Verkleidung vor Witterungseinflüssen und Beschädigungen zu schützen. Dabei solle sich die neue Verkleidung optisch an den bestehenden Trapezblechen orientieren. Das Ingeni- eurbüro Sommerfeld, Thalfang, habe dies in einer Skizze dargestellt.

Der Werkausschuss wurde darauf hingewiesen, dass bei der Herstellung des Kreisverkehrsplatzes im Zuge der K114 / L 154 bereits Mediumrohre zum Anschluss der Kindertagesstätte „Regenbo- gen“ in der Fahrbahn verlegt worden seien. Nunmehr sei darüber zu entscheiden, ob im nächsten Bauabschnitt dieses Gebäude und die auf der Trasse liegenden Gebäude angeschlossen werden sol- len. Die Ortsgemeinde Thalfang beabsichtige zudem, den Wendehammer am Ende der Poststraße aus- zubauen, so dass es sich anbiete, die dort vorsorglich quer durch die Fahrbahn der L 154 verlegten Mediumrohre weiterzuführen.

Da die bislang geplante Leitungstrasse auch über private Grundstücke verlaufe, seien noch Grund- stücksverhandlungen zu führen.

Nach kurzer Aussprache beschloss der Werkausschuss die Vergabe der Wärmedämmarbeiten an die Fa. Bark GmbH, Hermeskeil und der Metallbauarbeiten am NH4-Gebäude an die Fa. Alten, Mandern. Der Werkausschuss beschloss zusätzlich, die Trasse des Nahwärmenetzes zur Anbindung der Kin- dertagesstätte „Regenbogen“ als den nächsten Bauabschnitt im Jahre 2011 auszuführen.

Der Beschluss erfolgte einstimmig.

Zu TOP 2010/22: (Verschiedenes)

Von Ausschussmitglied Ott wurde auf eine Verbesserung der Sozialräume der Gemeinschaftsklär- anlage Bruderbach hingewiesen, für die jedoch nach Hinweis von Bürgermeister Dellwo der Zweckverband zuständig sei. Auch hielt es Ausschussmitglied Ott für hilfreich, die Schiebekamera mit der Möglichkeit zur Er- stellung digitaler Bilder auszustatten.

Den Mitgliedern des Werkausschusses wurde der zur Messe „KomZu-rlp“ im Auftrage des Ge- meinde- und Städtebundes Rheinland-Pfalz gedrehte Filmbeitrag vorgeführt, in der die „Spitzen- ideen“ der teilnehmenden Kommunen vorgestellt wurden. Hierzu gehörte auch das Energiekonzept der Ortsgemeinde Nahwärmeprojekt der Verbandsgemeinde Thalfang am Erbeskopf und das.

Ausschussmitglied Manz bedauerte es, dass die Ortsgemeinde Deuselbach nicht ebenfalls einen Preis erhalten hätte. Die geplante Errichtung einer Photovoltaikanlage auf einer gemeindeeigenen Fläche von 13 ha hätte ebenfalls wie die gezeigten Beispiele eine Auszeichnung verdient gehabt – wenn sie nicht wegen zwei landwirtschaftlichen Nebenerwerbsbetrieben verhindert worden wäre. Stellvertretendes Ausschussmitglied Pestemer verwies auf die zunehmende Konkurrenzsituation bei der Nutzung landwirtschaftlicher Flächen zur Energieerzeugung und zur Nahrungsmittelproduktion, so dass hier unterschiedlich zu handeln sei.

Anschließend erfolgte noch eine Inaugenscheinnahme des Nahwärmeanschlusses im Heizraum des Rathauses, das bereits seit einigen Wochen fast ausschließlich über die Nahwärme beheizt wird.