Umsetzungskonezpt WRRL Muster

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Umsetzungskonezpt WRRL Muster Umsetzungskonzept hydromorphologische Maßnahmen Flusswasserkörper Mittlere Aurach bis Mündung in die Regnitz (2_F050/RE177) Auftraggeber: Wasserwirtschaftsamt Nürnberg Allersberger Straße 17/19 90461 Nürnberg Auftragnehmer: Gesellschaft für Landschaftsökologie, Gewässerbiologie und Umweltplanung mbH Dr. F. Foeckler / Dipl.-Ing. (FH) H. Schmidt Hohenfelser Str. 4, Rohrbach 93183 Kallmünz www.oekon.com Bearbeitung: Dipl.-Ing (FH) S. Stöger, Dipl.-Ing (FH) U. Röder 1 Februar 2020 Inhaltsverzeichnis 1 Einführung 3 2 Beschreibung des Flusswasserkörpers 3 2.1 Stammdaten 3 2.2 Einstufung und Bewertung 5 2.3 Maßnahmenprogramm 6 2.4 Risikoanalyse 7 2.5 Gewässerentwicklungskonzepte 7 3 Konkrete Maßnahmenvorschläge 8 3.1 Durchgängigkeit 9 3.2 Maßnahmenverbund und Wiederbesiedlungspotenzial 9 3.3 Vorhandene Belastungen/Störfaktoren 9 3.4 Realisierbarkeit 10 3.5 Zielkonflikte 11 3.6 Maßnahmenvorschläge 12 4 Zuständigkeiten 12 5 Öffentlichkeitsbeteiligung 13 6 Kostenschätzung und Grunderwerb 14 7 Zusammenfassung 14 8 Literatur 15 9 Anlagen 15 2 Februar 2020 1 Einführung Gewässerschutz in Europa auf einheitlich hohem Niveau ist das Ziel der Europäischen Was- serrahmenrichtlinie (EG-WRRL). Die sogenannten Bewirtschaftungspläne (in Bayern für die großen Flusseinzugsgebiete Donau, Rhein bzw. Elbe) mit dem jeweils zugehörigen Maßnah- menprogramm liefern den Handlungsrahmen, um das mit der EG-WRRL geforderte Niveau zu erreichen bzw. - wo bereits vorhanden - weiterhin zu sichern. Ökologisch orientierte Unterhaltungs- und -ausbaumaßnahmen, insbesondere zur Verbesse- rung der Abflussverhältnisse, der biologischen Durchgängigkeit und der Gewässerstruktur (sog. hydromorphologische Maßnahmen) sind hierbei an vielen Gewässern, neben weiteren Maßnahmen, noch verstärkt notwendig, um das geforderte Ziel „guter Zustand“/ „gutes Poten- zial“ zu erreichen. Im Maßnahmenprogramm nach EG-WRRL für 2016-2021 sind erforderliche Maßnahmen nur in allgemeiner Form benannt. Im Bereich der Verbesserung der Gewässerstruktur und Durch- gängigkeit sollen sogenannte Umsetzungskonzepte die Maßnahmen konkretisieren und ein zielgerichtetes und wirtschaftliches Handeln bei der Erreichung des geforderten Ziels „guter Zustand“/ „gutes Potential“ sicherstellen. Insgesamt werden die Gewässer hierbei grundsätz- lich in Abhängigkeit ihrer jeweiligen charakteristischen Eigenarten (Gefälle, Geologie, geogra- fische Lage, etc.) in sogenannte Wasserkörper (Flusswasser- bzw. Seewasserkörper) unter- teilt. Das vorliegende Umsetzungskonzept enthält fachliche Einschätzungen und Maßnahmenemp- fehlungen für den Flusswasserkörper „MITTLERE AURACH BIS MÜNDUNG IN DIE REGNITZ“ (Kurzbezeichnung: 2_F050). Es soll insbesondere einen offenen und zielgerichteten Abstimmungsprozess mit Kommunen, Trägern öffentlicher Belange, Umweltverbänden, Wasserkraftbetreibern, Fischereibe- rechtigten, Gewässeranliegern sowie Grundeigentümern ermöglichen. Fachbegriffe und Abkürzungen sind in Anlage 1 „Begriffserklärung/Glossar“ genauer erläutert. 2 Beschreibung des Flusswasserkörpers 2.1 Stammdaten Der Flusswasserkörper MITTLERE AURACH BIS MÜNDUNG IN DIE REGNITZ (Kurzbe- zeichnung: 2_F050) ist ein von West nach Ost verlaufender, linksseitiger Zufluss zur Regnitz. Der Wasserkörper liegt innerhalb der Amtsbezirke des Wasserwirtschaftsamtes Nürnberg und des Wasserwirtschaftsamtes Ansbach. Die genaue räumliche Lage und Abgrenzung sowie die Lage der Messstellen für das WRRL-Monitoring kann der Anlage 2 entnommen werden. Die folgenden Daten sind dem Kartendienst Gewässerbewirtschaftung unter www.lfu.bayern.de/wasser/wrrl/kartendienst entnommen. 3 Februar 2020 Bezeichnung/Geographische Lage Flusswasserkörper-Code (FWK-Code) 2_F050 / (alt: RE177) Langname Mittlere Aurach bis Mündung in die Regnitz Flussgebietseinheit Rhein Planungsraum RE: Regnitz Zuständige Regierung Mittelfranken Lage i. Amtsbezirk Wasserwirtschaftsamt Ansbach, Nürnberg Federführendes Wasserwirtschaftsamt Nürnberg Gesamtlänge Flusswasserkörper [km] 39,4 (Maßstab 1:1.000.000) Länge Gewässer 1. Ordnung [km] - Länge Gewässer 2. Ordnung [km] 25,3 Länge Gewässer 3. Ordnung [km] 14,1 Gemeinde/Stadt Aurachtal (-), Emskirchen (3,5), Erlangen (-), Her- (Länge Gewässer 3. Ordnung mit Unterhaltungs- zogenaurach (-), Ipsheim (0,8), Markt Erlbach last bei der jeweiligen Kommune in km) (10,5) Größe unmittelbares Einzugsgebiet [km²] 105 Weitere Kennzeichen Typ 9.1K: Karbonatische, fein- bis grobmaterial- Prägender Gewässertyp reiche Mittelgebirgsflüsse des Keupers Fischfaunistisches Vorranggewässer ja EU-Badestelle(n) nein Wasserentnahme f. d. menschl. Gebrauch nein MD-Kanaldurchl. oh. Mdg. (17837), Bruecke Messstelle(n) WRRL-Monitoring Hauptendorf (103234) NATURA 2000-Gebiet(e) mit funktionalem Zu- FFH-Gebiet: „Aurach zwischen Emskirchen und sammenhang zum Flusswasserkörper Herzogenaurach“ (Gebietsnr. 6430-371) Die Mittlere Aurach fließt von West nach Ost zum Vorfluter Regnitz. Das Gewässer befindet sich im Keuper-Bergland und durchläuft den Sandsteinkeuper als prägende Gewässerland- schaft. Das Fließgewässer zählt zum Gewässertyp 9.1K: „Karbonatische, fein- bis grobmateri- alreiche Mittelgebirgsflüsse des Keupers“. In der geologischen Einheit „Keuper“ dominieren feinere Substrate wie Lehm und Sand, wodurch das Wasser oft getrübt ist. Dies wirkt sich in Form von geringeren Deckungsgraden der Makrophyten aus (geringere Flächenbedeckung durch Wasserpflanzen). Zudem ist das Profil eher kastenartig und weist eine geringere Strö- mungsvielfalt auf (Umweltbundesamt 2014: Hydromorphologische Steckbriefe der deutschen Fließgewässertypen). Bei hohem Grundwasserflurabstand sind entlang der Aurach überwiegend Braunerde-Gleye bzw. Gley-Braunerden anzutreffen. Die Auen unterliegen überwiegend der Grünlandnutzung. 4 Februar 2020 Nach dem fischbasierten Bewertungssystem (fiBS) (Stand 22.02.2012) sind die Leitfischarten der mittleren Aurach der Aitel, der Gründling, der Hasel, die Bachschmerle und das Rotauge. Insgesamt sind 23 Referenzarten vorhanden, davon 14 gewässertypspezifische Arten. In den direkt an den Flusswasserkörper „Mittlere Aurach bis Mündung in die Regnitz“ (2_F050) angrenzenden Bereichen befinden sich (nach aktuellem Kenntnisstand) drei bekannte Boden- denkmäler. Ein Bodendenkmal liegt im Bereich der ehemaligen Klosteranlage in Frau- enaurach, eines im Bereich der Altstadt von Herzogenaurach und eines im Bereich des ehe- maligen Wasserschlosses in Emskirchen. (Quelle: BayernAtlas „Denkmal“ ) 2.2 Einstufung und Bewertung Grundsätzliche Einstufung des Flusswasserkörpers Erfolgte die Einstufung bisher in „erheblich verändert“, so kommt die aktuellste Gewäs- serstrukturkartierung zu dem eindeutigen Ergebnis, dass der Wasserkörper der Mittleren Aurach, der bayernweiten Konvention folgend, als „natürlich“ eingestuft werden muss. Zielvor- gabe ist damit neben dem „guten chemischen Zustand“ der „gute ökologische Zustand“ und nicht das „gute ökologische Potenzial“. Diese aktuellen Erkenntnisse konnten nicht mehr rechtzeitig in den Bewirtschaftungsplan mit Maßnahmenprogramm für den Programmzeitraum 2016-2021 einfließen, so dass dort noch die nun unzutreffende Einstufung in „erheblich verän- dert“ zu finden ist. Bewertung des Flusswasserkörpers (Datenstand Dezember 2015 ) Grundlegende Umweltziele gemäß EG-WRRL - Ergebnisse des Monitoring Ökologisches Potenzial Mäßig Chemischer Zustand (ohne Quecksilber) Nicht gut* (gut) Monitoringergebnisse der jew. „Qualitätskomponenten“ des ökologischen Potenzials Phytoplankton Nicht relevant Makrophyten u. Phytobenthos Mäßig Makrozoobenthos – Modul Saprobie Gut Makrozoobenthos – Modul allg. Degradation Gut Fischfauna Mäßig Flussgebietsspezifische Schadstoffe UQN erfüllt Prioritäre Schadstoffe UQN überschritten* (*Mit dem Übergang der Bewirtschaftungspläne 2010-2015 auf die Bewirtschaftungspläne 2016-2021 hat sich der chemische Zustand von „gut“ auf „nicht gut“ geändert. Dies ist auf eine geänderte Rechtslage zurückzuführen. Ohne Berücksichtigung ubiquitär vorkommender Stoffe (Quecksilber und –verbindungen) ist die chemische Einstu- fung des Wasserkörpers weiterhin „gut“.) 5 Februar 2020 Die aktuelle, oben aufgeführte Bewertung des Flusswasserkörpers 2_F050 ändert sich teilwei- se durch die Umstufung in „natürlich“, da die Anforderungen natürlicher Gewässer aus der EG-WRRL in der Regel höher sind als bei „erheblich veränderten“ Gewässern: Die Bewertung der Biokomponente Makrozoobenthos (Modul allg. Degradation) führt mit der Einordnung der Mittleren Aurach als „natürliches“ Gewässer nur mehr zum Ergebnis „mäßig“. Dagegen kann die Biokomponente „Fische“, die bisher bereits mit „mäßig“ bewertet war, in dieser Ein- stufung verbleiben. 2.3 Maßnahmenprogramm Das Ziel der Wasserrahmenrichtlinie „guter Zustand“ soll gemäß Bewirtschaftungsplan 2016- 2021 voraussichtlich bis 2027 erreicht werden. Das Maßnahmenprogramm, welches mit dem Bewirtschaftungsplan für die Jahre 2016-2021 aufgestellt wurde, nennt hierzu, die zu diesem Zeitpunkt (Stand Dezember 2015) als notwendig erachteten Maßnahmen, geordnet nach der ausschlaggebenden Belastung/ Ursache in allgemeiner Form wie folgt: Maßnahmen Code Geplante Maßnahme (lt. LAWA) BELASTUNG: PUNKTQUELLEN 3 Ausbau kommunaler Kläranlagen zur Reduzierung der Phosphoreinträge BELASTUNG: DIFFUSE QUELLEN MAßNAHMEN ZUR REDUZIERUNG DER NÄHRSTOFFEINTRÄGE DURCH ANLAGE 28 VON GEWÄSSERSCHUTZSTREIFEN MAßNAHMEN ZUR REDUZIERUNG DER NÄHRSTOFF- UND 29 FEINMATERIALEINTRÄGE DURCH EROSION UND ABSCHWEMMUNGEN MAßNAHMEN ZUR REDUZIERUNG DER NÄHRSTOFF- UND 30 FEINMATERIALEINTRÄGE DURCH AUSWASCHUNG AUS DER LANDWIRTSCHAFT BELASTUNG:
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