Ein Militärbeamter Der Deutschen Wehrmacht Im Spannungsfeld Zwischen Legende Und Wahrheit
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Dr. Max Merten - ein Militärbeamter der deutschen Wehrmacht im Spannungsfeld zwischen Legende und Wahrheit Inauguraldissertation Zur Erlangung eines Doktors der Philosophie der Universität Mannheim Vorgelegt von Wolfgang Breyer aus Frankenthal Mannheim 2003 2 Universität Mannheim Philosophische Fakultät zum Druck genehmigt am Dekanin: Frau Prof. Dr. J. Gvozdanovic Referent: Prof. Dr. Heinz A. Richter Co-Referent: Prof. Dr. Michael Erbe 3 Inhalt Einleitung.......................................................................................................................... 5 Zur Person....................................................................................................................... 12 Exkurs: Mertens Mitgliedschaft in der NSDAP ............................................................. 17 Die historischen Hintergründe von Mertens Tätigkeit in Thessaloniki - Vorgeschichte des deutschen Balkanfeldzuges............................................................................................. 19 Der deutsche Griechenlandfeldzug April - Juni 1941..................................................... 21 Überblick über die deutsche Okkupation Juni 1941 - Oktober 1944: Befehlsstruktur... 22 Die deutsche Militärverwaltung in Griechenland / Strukturen der Heeresgruppe E ...... 24 Die SS in Griechenland................................................................................................... 26 Die deutschen Truppen in Griechenland und ihre Stärke ............................................... 26 Kriegsverwaltungsrat Dr. Max Merten ........................................................................... 28 Mertens Ankunft in Thessaloniki ................................................................................... 29 Mertens Aktivitäten in Thessaloniki............................................................................... 29 Die Versorgung der griechischen Bevölkerung .............................................................. 30 Erschießung von Geiseln ................................................................................................ 36 Die sephardischen Juden von Thessaloniki .................................................................... 38 Das Kommando Rosenberg ............................................................................................ 40 Die „Aussiedlung“ der Juden aus Thessaloniki (Die „Endlösung“)............................... 41 Die thessalischen Juden mit nicht-griechischer Staatsangehörigkeit.............................. 42 Die italienischen Juden ................................................................................................... 44 Die spanischen Juden...................................................................................................... 47 Die griechischen Juden in Deutschland und in anderen deutsch besetzten Ländern ...... 47 Die Heranziehung von Juden zu Zwangsarbeit............................................................... 48 Einzelheiten zu Mertens Wirken in Thessaloniki........................................................... 53 Eine Zeitzeugin berichtet ................................................................................................ 54 War Eichmann in Griechenland?.................................................................................... 56 Was sagt Merten zur Frage, ob Eichmann in Griechenland war?................................... 59 Weitere Zeugenaussagen Mertens .................................................................................. 61 Die Widersprüche des Gesandten Dr. Altenburg............................................................ 64 Wehrmacht - SS / Merten - Wisliceny............................................................................ 65 Der Abtransport der griechischen Juden in die Todeslager ............................................ 70 Erschießung von Juden ................................................................................................... 72 Beschlagnahme jüdischer Vermögenswerte ................................................................... 72 Übernahme und Veräußerung jüdischer Geschäfte......................................................... 75 Plünderung von Wohnungen und Geschäften................................................................. 83 Goldgeschäfte ................................................................................................................. 86 Aktionen zur Rettung von Juden .................................................................................... 88 Die Situation im Nachbarland Bulgarien........................................................................ 90 Beziehungen zum Roten Kreuz ...................................................................................... 93 Der deutsche Bündnispartner Italien als Besatzungsmacht in Griechenland.................. 95 Der griechische Widerstand............................................................................................ 98 4 Merten in der Nachkriegszeit........................................................................................ 100 Beurteilung der Person.................................................................................................. 102 Die 50er Jahre bis zum April 1957 ............................................................................... 106 Eine offene deutsch-griechische Rechnung .................................................................. 106 Mertens Flug in griechische Gefangenschaft................................................................ 107 Wertung ........................................................................................................................ 113 Der Prozess in Athen .................................................................................................... 115 Entlastende Zeugenaussagen......................................................................................... 117 Das Urteil...................................................................................................................... 120 Entlassung aus der griechischen Haft ........................................................................... 126 Merten in Deutschland - „Kampf“ an mehreren Fronten.............................................. 127 „Kampf“ gegen das Bonner „Establishment“ ............................................................... 130 „Kampf“ gegen das Athener „Establishment“.............................................................. 133 Serie „Wenn Eichmann auspackt“ im Hamburger Echo.............................................. 135 Pro und Kontra.............................................................................................................. 140 Nachträge ...................................................................................................................... 144 Unauflösbare Kontradiktionen...................................................................................... 144 Schlusswertung und Schlusskapitel .............................................................................. 146 5 Einleitung Über den Zweiten Weltkrieg ist außerordentlich viel geschrieben worden. Die Literatur ist so gewaltig angewachsen, dass sie selbst für die Spezialisten fast nicht mehr überschaubar ist. Man sollte also annehmen, dass es kaum noch Bereiche geben kann, über die nicht geschrieben worden ist. Dennoch ist das so, denn über den Krieg auf dem Balkan wurde nämlich bisher sehr wenig gearbeitet. Der Hauptgrund für diese Tatsache ist sicherlich, dass der Balkan ein Nebenkriegsschauplatz war, aus dem nach dem schnell errungenen deutschen Sieg ein Besatzungsgebiet wurde. In Jugoslawien brach dann schon im September 1941 der Partisanenkrieg aus, der bis zum deutschen Rückzug im Herbst 1944 andauerte. Über ihn war nichts Rühmliches zu berichten, denn er wurde von beiden Seiten mit äußerster Erbitterung und Grausamkeit geführt. Das besetzte Griechenland hatte hingegen wenig spektakuläre Ereignisse aufzuweisen. Es wurde nach der Eroberung im Juni 1941 in drei verschiedene Besatzungszonen, nämlich eine deutsche, eine italienische und eine bulgarische aufgeteilt. Die Italiener bekamen den Löwenanteil: Ihre Besatzungszone reichte von der albanischen Grenze bis zur Südspitze der Peloponnes. Die Deutschen besetzten den westmakedonischen Raum um Saloniki und einen Teil von Attika. Ostmakedonien und Westthrakien wurden den Bulgaren überlassen, die diese Gebiete ihrem Staat eingliederten. Diese vom obersten deutschen Kriegsherrn Adolf Hitler gewollte Lösung sollte sich als psychologischer Riesenfehler gegenüber der griechischen Bevölkerung erweisen, denn sie musste den Widerstand geradezu provozieren, schließlich hatten die Griechen die Italiener in Albanien geschlagen. Die Geschichte der Eroberung Griechenlands im April ist in mehreren umfassenden Untersuchungen dargestellt worden.1 Die Besatzungszeit ist lange Jahre ein Stiefkind der internationalen Forschung gewesen. Die griechische Historiographie hat sich im Wesentlichen mit den innergriechischen Aspekten dieser Periode beschäftigt. Über die Taten der griechischen Résistance sind eine riesige Zahl von Büchern erschienen, deren Schwerpunkt aber auf der innergriechischen Auseinandersetzung zwischen Rechts und Links liegt. Aussagen über die Besatzer beschränken sich auf die Beschreibung der verübten Gräuel und die Gegenmaßnahmen der Résistance. Sie halten der Überprüfung durch die Fachwissenschaft oft nicht stand. Britische Darstellungen