by اﻟﺨﻮف {Read Ebook {PDF EPUB Schachnovelle von Stefan Zweig - Informationen von Elke Rehder. Willkommen auf der Informationsseite von Elke Rehder zur Schachnovelle von Stefan Zweig. Die Internationale Stefan Zweig Gesellschaft (ISZG) versteht sich als Gemeinschaft der Leser und Leserinnen, der an Stefan Zweig Interessierten, der Sammler, der Wissenschaftler und der Literaturfreunde. Ziel der Gesellschaft ist, die kritische Auseinandersetzung mit Leben und Werk Stefan Zweigs zu fördern. Die ISZG informiert unter anderem über Neuerscheinungen zu Stefan Zweig auf dem Buchmarkt und über neue wissenschaftliche Publikationen. Bitte besuchen sie die Internetseite Internationale Stefan Zweig Gesellschaft. Stefan Zweigs Bibliotheken. Stephan Matthias und Oliver Matuscheck haben 2018 im Sandstein Verlag ein Buch über Stefan Zweigs Bibliothek herausgegeben. Auf der Webseite des Verlages erhalten Sie einen kostenlosen Blick in dieses 144 Seiten starke und reich bebilderte Buch. Bitte schauen Sie hier https://verlag.sandstein.de/detailview?no=98-446. Stefan Zweig Digital. Dieses Projekt des Literaturarchivs Salzburg bietet jetzt einen Zugang zu Materialien aus dem Nachlass von Stefan Zweig. Hier finden Sie Manuskripte, Typoskripte, Notizbücher, Tagebücher und weitere interessante Dokumente. Bitte schauen Sie hier http://www.stefanzweig.digital/ Die Erstausgaben der Schachnovelle. Titelblatt des Sammelbandes mit der in Rio de Janeiro erschienenen Erstausgabe der Schachnovelle im September 1942. Die Erstausgabe der Schachnovelle A Partida de Xadrez erschien im September 1942 in Rio de Janeiro in brasilianisichem Portugiesisch im Sammelband As Três Paixões. Três Novelas de Stefan Zweig. (Drei Leidenschaften. Drei Novellen von Stefan Zweig) in der Übersetzung von Odilon Gallotti und Elias Davidovich . Informationen zu Stefan Zweig und sein Freundeskreis im Exil finden Sie auf meiner Seite Stefan Zweig sein letztes Adressbuch 1940-1942. Titelblatt der Ausgabe der Schachnovelle in Buenos Aires. Später folgte die deutschsprachige Ausgabe der Schachnovelle in Buenos Aires. Weitere Informationen zu den Erstausgaben finden Sie auf meiner Seite Schachnovelle Buenos Aires. Lotte und Stefan Zweig 1940. Information zu den englischsprachigen Ausgaben finden Sie in meinem Aufsatz: Remarks on the chess story Schachnovelle or by Stefan Zweig. Stefan Zweig Biographie in Bildern. Mehr Bilder und Infos sehen Sie auf meiner Seite Stefan Zweig - sein Leben in Bildern. Stefan Zweig Portrait von 1920 / Foto © Elke Rehder. Schachnovelle als Kinofilm mit Curd Jürgens. Schachnovelle - deutscher Spielfilm aus dem Jahr 1960 mit Curd Jürgens in der Hauptrolle. Hier sehen Sie Bilder zum Kinofilm "Schachnovelle" Oper Schachnovelle von Cristóbal Halffter in Kiel. Am 18. Mai 2013 war die Welturaufführung der Schachnovelle des spanischen Komponisten Cristóbal Halffter im Kieler Opernhaus. Musikalische Leitung: Georg Fritzsch. Regie: Daniel Karasek. Wolfgang Haendeler vom Landestheater Linz schrieb das Libretto. Oper Schachnovelle in Kiel - Foto © Olaf Struck. Im August 2012 erschien ein Theaterplakat im Kleinen Theater in Berlin zum Schauspiel "Die Schachnovelle" in der Bühnenfassung von Helmut Peschina nach der Novelle von Stefan Zweig. Ein von der Künstlerin Elke Rehder signiertes Plakat zur Schachnovelle kann bestellt werden. Schachnovelle - Zitate mit Illustrationen. "Jemand, der auf neun Züge im voraus ein Matt berechnen konnte, musste ein Fachmann ersten Ranges sein, …" "Vielleicht, überlegte ich, könnte ich mir in meiner Zelle eine Art Schachbrett konstruieren und dann versuchen, diese Partien nachzuspielen; …" "Die Umstellung war restlos gelungen: ich hatte das Schachbrett mit seinen Figuren nach innen projiziert …" "Ich war durch meine fürchterliche Situation gezwungen, diese Spaltung in ein Ich Schwarz und ein Ich Weiß zumindest zu versuchen, um nicht erdrückt zu werden von dem grauenhaften Nichts um mich." "… ich fieberte als Ich Schwarz nach jedem Zuge, was das Ich Weiß nun tun würde." "…dass ich durch das selbständige Ersinnen von Partien mit einemmal den Boden unter den Füßen verlor und ins Bodenlose geriet." Schachnovellenreise. Seit dem12. Dezember 2017 ist die Schachnovelle 1942 von Stefan Zweig geschriebene anlässlich ihres 75jährigen Jubiläums auf Weltreise. Mit Hilfe von Freunden lässt der Hamburger Antiquar Rudolf Angeli eine Buchausgabe der Schachnovelle in die hauptsächlichen Wirkungsstätten von Stefan Zweig reisen. Auf seinem Blog erhalten Sie Informationen zu dieser Buchreise. Informationen zur Jubiläumsreise der Schachnovelle in deutscher und englischer Sprache auf den Vorsatzblättern der aktuellen Ausgabe im Insel Verlag. Ein Klick auf eine Abbildung öffnet ein Fenster mit größerer Darstellung. Illustration zur Jubiläumsreise auf Seite 35 der Schachnovelle; Federzeichnung von Elke Rehder. Gedanken des Schriftstellers Erich Fitzbauer auf einem Blatt dieser besonderen Schachnovelle. Beilage zur Schachnovelle. Fotokopie eines Textes von Erich Fitzbauer zur Welturaufführung des Spielfilms 1960 in Wien. Kunst zur Schachnovelle, Ausstellungen, Bücher, Grafik. Vom 24. November bis zum 08. Dezember 2017 war die Ausstellung 75 Jahre Schachnovelle in der Anna-Ditzen-Bibliothek in Neuenhagen zu sehen. Der Flyer und das Plakat zur Ausstellung wurden von der Berliner Kommunikationsdesignerin Isabel Stolze entworfen. Zur Eröffnung las der Schauspieler Ulrich Voß aus der Schachnovelle. Es sprachen Stefanie Reich, Dr. Gabriele Stolze und Raymund Stolze. Für die passende Musik aus den 1930er Jahren sorgte ein Sängertrio, siehe Zeitungsbericht.pdf. Die Gemälde zu Stefan Zweig sehen Sie auf meiner Seite Schach Gemälde. Fotos von der Ausstellungseröffnung sehen Sie auf dem Blog der Pirckheimer-Gesellschaft Berlin und auf der Internetseite des Berliner Schachverbandes. Ulrich Voß bereitet sich auf seinen Text aus der Schachnovelle vor. Foto © Stolze. 2016 erschien in der Elke Rehder Presse eine 24seitige Druckschrift, die Sie hier als PDF-Datei lesen können 25 Jahre Schachnovelle in Kunst und Kultur. 25 Jahre Schachnovelle in Kunst und Kultur. Eine Retrospektive. Vom 20. bis 28. August 2016 fand in Eupen in Belgien ein Schachturnier statt (SVDB IM-Normenturnier). Das Turnier wurde von einer Ausstellung mit Holzschnitt-Illustrationen zur Schachnovelle begleitet. Schachnovelle Präsentation in Eupen. Foto: Gerd Densing. 2015 schrieb der Internationale Schachmeister Frank Zeller in der Broschüre des Schachklubs Schwäbisch Hall zur Saison 2015/2016 einen hervorragenden Aufsatz unter der Überschrift "Zweigs Schachnovelle – Unvergängliches Denkmal seiner persönlichen Tragödie". Auf den Seiten 58 bis 61 werden dort die Holzschnitte von Elke Rehder zu den entsprechenden Textstellen in in der Schachnovelle abgebildet. 2014 erschien im Verlag Edition Tintenfaß die Schachnovelle in Aramäisch und Deutsch, herausgegeben von NISIBIN Aramäische Studien und aus dem Deutschen ins Aramäische übersetzt von Zeki Bilgic. Softcover, Format: 12,5 x 19 cm, 157 Seiten, ISBN 978-3-943052-62-6 mit Einbandillustration von Elke Rehder. Einbandillustration von Elke Rehder. 2013 erschien im Miniaturbuchverlag Leipzig die Schachnovelle von Stefan Zweig. Es ist die erste Auflage als Minibuch im Format: 38 x 53 Millimeter mit 378 Seiten. Das Miniaturbuch enthält Illustrationen nach Holzschnitten der Künstlerin Elke Rehder. Der illustrierte weiße Einband ist aus Cabra-Leder. Das kostbare Büchlein ist in einem schönen Schuber sicher verwahrt. ISBN 978-3-86184-253-8. Miniaturbuch Schachnovelle. mit Illustrationen von Elke Rehder. Seit 2013 gibt beim Büchergilde Artclub unter der Rubrik "Meister der Druckgrafik" einen handkolorierten Holzschnitt von Elke Rehder zur Schachnovelle. Die Darstellung zeigt Dr. B. in seiner Einzelhaft. Er spielt Schach gegen sich selbst und sein Geist teilt sich in ein "Ich Weiß" und ein "Ich Schwarz". Der Holzschnitt ist eine Erinnerung an den Freitod von Stefan Zweig am 23. Februar 1942 in seinem Exil in Brasilien. Motivgröße 22,7 x 11,7 cm auf Blattformat 31 x 20 cm. 2013. Auflage: 100 nummerierte, signierte und betitelte Exemplare. Link zum Büchergilde-Angebot Holzschnitt zur Schachnovelle. Zitat aus der Schachnovelle: "Denn die Pression, mit der man uns das benötigte ›Material‹ abzwingen wollte, sollte auf subtilere Weise funktionieren als durch rohe Prügel oder körperliche Folterung: durch die denkbar raffinierteste Isolierung." Es gibt ein Theaterplakat zur Schachnovelle zum 3. Open Air Festivals in Pontevès in der Provence vom 13. Juli - 17. August 2013 in der Inszenierung von Bernard Damien. In den Hauptrollen: Raffaele Giuliani und Tanghi Burlion. Damien ist Intendant des XL Theater du Grand Midi in Brüssel. Die Erstaufführung fand bereits im Februar 2012 in Brüssel statt. Plakat zur Schachnovelle mit einem Holzschnitt von Elke Rehder. 2012 im November erschien das brasilianische Video "The Royal Game - Zweig's last checkmate". Alberto Dines spricht mit Flávio Tavares über Stefan Zweigs letzte Jahre in Petrópolis und über die Schachnovelle. Produktion: telenews in Rio de Janeiro. Brasilianischer Kurzfilm zur Schachnovelle. Im Mai 2012 erschien im S. Fischer Verlag in Frankfurt eine schöne Ausgabe der Schachnovelle. Es ist eine hochwertige Ausgabe mit Lesebändchen in der TaschenBibliothek im Kleinformat 14,6 x 9,3 cm mit 96 Seiten. ISBN 9783596512355. Stefan Zweig Schachnovelle - Einbandillustration von Elke Rehder und mit zusätzlicher Original Bleistiftzeichnung signiert. Ein von der Künstlerin signiertes Exemplar mit Original-Zeichnung kann bestellt werden. 2009 wurde von dem Magazin "Schach-Zeitung" in Sevetal eine Serie von 6 Postkarten zur Schachnovelle von Stefan Zweig herausgegeben. Von der kleinen limitierten Auflage sind nur noch wenige Exemplare lieferbar. Wenige dieser Postkarten sind noch lieferbar. In Kiel wurde die Ausstellung "Landesweit" 2009 mit Neuerwerbungen der Landesgeschichtlichen Sammlung aus 25 Jahren gezeigt. Im Katalog zu dieser Ausstellung ist das Mappenwerk mit den sechs Holzschnitten zur Schachnovelle auf einer Doppelseite abgebildet. Katalog zur Ausstellung "Landesweit" mit der Grafikmappe zur Schachnovelle. 2007 erschien ein Einblattdruck zur Schachnovelle mit dem Farbholzschnitt "Schachwut" mit einem in Bleibuchstaben gesetztem Zitat aus der Schachnovelle von Stefan Zweig. Druck auf Lana Bütten. Format: 21 x 29,6 cm. 2007. Auflage: 100 nummerierte und signierte Exemplare in der Elke Rehder Presse und 360 signierte Exemplare für die Edition Curt Visel. Zitat aus der Schachnovelle "Und da ich nichts anderes hatte als dies unsinnige Spiel gegen mich selbst, fuhr meine Wut, meine Rachelust fanatisch in dieses Spiel hinein. Etwas in mir wollte recht behalten, und ich hatte doch nur dieses andere Ich in mir, das ich bekämpfen konnte; so steigerte ich mich während des Spiels in eine fast manische Erregung." 2006 fand eine große Ausstellung mit Künstlerbüchern und Grafik zur Schachnovelle statt. Von dem Ausstellungsplakat in der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek in Hannover sind nur noch weinige Exemplare lieferbar. 2004 gab Ulrike Erber-Bader ein bibliophiles Buch mit sechs Holzschnitten von Elke Rehder zur Schachnovelle auf der Jahresversammlung der Gesellschaft der Bibliophilen in Frankfurt am Main heraus. 2002 fand zum 60. Todesjahr von Stefan Zweig eine Lesung mit einer Ausstellung im Literaturhaus in Kiel statt. Es las der Kieler Rezitator Henning Westphal aus der Schachnovelle. Elke Rehder bei Ihrer Ausstellung zur Schachnovelle in Kiel 2002. Foto © Dr. Peter Münder. In der "Elke Rehder Presse" erschien aus diesem Anlass ein Einblattdruck mit einem Holzschnitt und einem Zitat aus der Schachnovelle in Handsatz und Buchdruck. Farbiger Umschlag. Format: 19,5 x 27 cm. 2002. Auflage: 50, nummeriert und signiert. Zitat aus der Schachnovelle: "Ich war durch meine fürchterliche Situation gezwungen, diese Spaltung in ein Ich Schwarz und ein Ich Weiß zumindest zu versuchen, um nicht erdrückt zu werden von dem grauenhaften Nichts um mich." 1996 erschien als 9. Druck in der "Elke Rehder Presse" ein Mappenwerk mit den sechs Holzschnitten zur Schachnovelle. Kurz nach Erscheinen auf der Frankfurter Buchmesse war die Auflage vergriffen. 6 Holzschnitte von Elke Rehder zur Schachnovelle von Stefan Zweig. 1992 wurden Gemälde, Skulpturen und Grafik zur Schachnovelle in der Galerie Buschgraben in Berlin gezeigt. Zur Ausstellungseröffnung las der Schauspieler Till Hagen aus der Schachnovelle. Die Information auf dieser Seite finden Sie hier als PDF-Datei in Französisch und in Spanisch. Interpretation: Schachnovelle (Zusammenfassung) - Stefan Zweig. Die nachfolgende Inhaltsangabe und Kapitelzusammenfassung bezieht sich auf das Gesamtwerk von Zweigs „Die Schachnovelle“. Es wurde je Erzählabschnitt eine kurze Zusammenfassung erstellt. Epoche: Literatur im Nationalsozialismus / Exilliteratur / Emigrantenliteratur. Die Literatur im Nationalsozialismus ist stark geprägt von propagandistischen Werken und der Zensur von unliebsamen Autoren. Auftakt dieser Epoche war die Bücherverbrennung in allen deutschen Universitätsstädten. Dabei wurden die Werke von Parteigegner, Juden, Marxisten und Pazifisten kategorisch vernichtet ( z. B. Siegmund Freud, Kurt Tucholsky, Karl Marx und Erich Kästner). Zudem waren von da an Schriftsteller-Organisationen verboten, es gab nur noch die Reichsschrifttumskammer. Die Werke des Nationalsozialismus waren pathetisch überhoben, teils geschwollen im Ausdruck und hatten einen Drang zur Heldenverehrung (Blut- und Bodenideologie). Speziell das Lied als besondere Form der Lyrik war besonders beliebt, da es sich leicht zu propagandistischen Zwecken nutzen ließ, um ein Kollektivgefühl zu erzeugen. Dabei wird immer wieder auf traditionelle Volks- und Soldatenlieder zurückgegriffen, die vom Rhythmus her besonders eingängig waren. Die Liedtexte haben dabei eher geringen Anspruch, sie bestehen meist aus kurzen Hauptsätzen, Imperativen und Wiederholungen. In einigen Lieder wird Hitler auch als Messias dargestellt. Neben der Literatur der Nazis gab es auch literarische Gegenbewegungen. Einige Schriftsteller und Dichter flohen aus Deutschland und schrieben im Ausland weiter (Exil-Literatur). Historischer Hintergrund Politik und Wirtschaft Jahr Links Weimarer Republik 1919-1933 2. Weltkrieg 1939-1945 Nürnberger Prozesse 1945- 1949 Kalter Krieg, Eiserner Vorhang 1945-1990 Erfindungen und Entdeckungen Jahr Links Der Düsenantrieb 1936 Die Kernspaltung 1938 Der Computer 1941 Erste Zündung einer Atombombe 1945. Autor/in: Stefan Zweig. Inhaltsangabe, Analyse und Interpretation 393eabe2c --> Stefan Zweig war ein bekannter und erfolgreicher Schriftsteller österreichischer Herkunft. Er wurde am 28.11.1881 als Sohn wohlhabender jüdischer Eltern in Wien geboren. Nach Denunziation und einer Hausdurchsuchung im Jahr 1934 emigrierte Zweig nach London, seine Bücher wurden unter dem Nationalsozialismus verboten. Obwohl Zweig 1939 die beantragte britische Staatsbürgerschaft erhalten hatte, verließ er anfangs des Zweiten Weltkriegs aus Furcht vor einer Internierung als »feindlicher Ausländer« das Land und reiste mit seiner zweiten Ehefrau Charlotte auf den amerikanischen Kontinent, wo er sich zuletzt in Petrópolis im brasilianischen Bundesstaat Rio de Janeiro niederließ. In der Nacht vom 22./23.02.1942 nahm sich das Ehepaar Zweig mit Schlaftabletten gemeinsam das Leben. Die Werke Stefan Zweigs sind weltweit verbreitet und in viele Sprachen übersetzt, darunter besonders die Textminiaturensammlung »Sternstunden der Menschheit«, erstmals erschienen 1927, sowie die »Schachnovelle«. Die »Schachnovelle« stellt die abschließende Arbeit Zweigs dar. Während er darüber hinaus unvollendete Buchprojekte, ein Romanfragment und weitere begonnene Texte zurückließ, sorgte er noch am Vortag seines zu diesem Zeitpunkt bereits geplanten Suizids dafür, dass sauber abgetippte und mit letzten Korrekturen versehene Manuskriptexemplare an Verleger und Übersetzer hinausgingen. Da die Veröffentlichung der »Schachnovelle« zufolge Zweigs Tod von niemandem mehr koordiniert wurde, liegen heute Ausgaben in voneinander abweichender Textgestalt und in unterschiedlichen nachträglichen Bearbeitungsformen vor. Die »Schachnovelle« wurde 1960 mit Curd Jürgens in der Hauptrolle und mit Mario Adorf als professionellem Spieler und Schachgewalt verfilmt. Übersicht. Erzählgegenwart: Einleitende Darstellung des Ich-Erzählers. Der Leser begegnet dem Ich-Erzähler der »Schachnovelle« zusammen mit dessen als Freund bezeichneten Bekannten auf dem Promenadedeck eines großen Passagierdampfers, der unmittelbar bevorstehend mitternächtlich von New York nach Buenos Aires auslaufen soll. Durch Reporter und Fotografen werden sie gewahr, dass eine prominente Person an Bord gekommen sein muss. Der Freund, der offenkundig nur zur Verabschiedung gekommen ist und die Fahrt nicht mitmachen wird, erkennt den Weltschachmeister Mirko Czentovic, der sich quer durch Amerika auf Turnierreise befindet. Aus seiner eigenen, eher kursorischen Zeitungslektüre heraus und den von seinem Freund beigesteuerten Anekdoten und Details beschreibt der Ich-Erzähler Eigenschaften, Entwicklung und Werdegang des berühmten Mitpassagiers. Rückblende: Der Ich-Erzähler berichtet aus der Lebensgeschichte Czentovics. Nachdem der junge Mirko, südslawischer Herkunft, mit zwölf Jahren seinen Vater durch einen Bootsunfall auf der Donau verloren hat, wird er vom örtlichen Pfarrer aufgenommen. Alle häuslichen und schulischen Bildungsversuche fruchten jedoch nichts. Der Junge ist dabei weder unwillig noch widerspenstig in seinem Wesen und erledigt gehorsam wie verlässlich - wenngleich teilnahmslos und in Langsamkeit -, was ihm aufgetragen wird. Doch Lesen, Rechnen, orthografisch richtiges Schreiben sind ihm feind, eigene Interessen und Selbstinitiative jeglicher Art fremd. Durch sich ergebenden Zufall wird eines Abends die ganz außerordentliche Schachbegabung Czentovics offenbar. Der Pfarrer findet ihm daraufhin Unterstützung und einen finanzkräftigen Gönner, was dem nunmehr Heranwachsenden erlaubt, seine Fähigkeiten im königlichen Spiel zu vervollkommnen. Mit achtzehn Jahren wird Czentovic ungarischer Meister, mit zwanzig dann Weltmeister. Was ihm als Makel verbleibt: Dass er sich keine bloß gedankliche Vorstellung von einer Schachpartie machen kann - immer braucht er das Spielbrett mit der konkreten Stellung vor Augen. Erzählgegenwart: Schachpartie zwischen dem Ich-Erzähler und McConnor. Czentovic ist nicht wohl gelitten. Die gehobene Schachwelt verübelt ihm seinen mangelnden Intellekt und seine fehlende Bildung und grenzt ihn daher aus; er wird allgemein als kalter und unzugänglicher Protz wahrgenommen, der geldgierig aus seiner Begabung und seinem erreichten Status alles materiell Mögliche bedenkenlos herausholt. Der Ich-Erzähler sieht in der Person des Weltschachmeisters und der Ausprägung seines Charakters ein lohnendes psychologisches Studienobjekt, was ihn dazu bringt, nähere Bekanntschaft zu suchen - auch deshalb, weil der Ich- Erzähler dem königlichen Spiel in seinen Beschränkungen jegliche Eignung zu dauerhafter intellektueller Herausforderung und erfüllendem Lebenszweck im Grundsatz völlig abspricht. Da Czentovic zufälligen Begegnungen an Bord keine Gelegenheit gibt, verfällt der Ich-Erzähler darauf, ihn durch öffentlich dargebotenes Schachspiel zu ködern. Zunächst gewinnt er die Aufmerksamkeit des schottischen Tiefbauingenieurs McConnor, eines ebenso unbedingt durchsetzungsbereiten, darüber hinaus schwerreichen Selfmade-man wie schlechten Verlierers. Man spielt, bis nach drei Tagen der Weltschachmeister tatsächlich von weitem einen prüfenden, im Ergebnis aber verächtlichen Blick auf das Spielgeschehen wirft. Bares Geld - und nur das - ist es endlich, was Czentovic tatsächlich an den Schachtisch bringt: Der Schotte zahlt ihm das geforderte Antrittshonorar von 250 Dollar (grob überschlägig 5.000 Euro nach heutigem Wert). Der Weltschachmeister gewinnt mühelos gegen den versammelten Schachverstand seiner Herausforderer in einer Weise, die von den Betroffenen als tief demütigend empfunden wird. In der von McConnor ehrgeizzerfressen eingeforderten Revanchepartie scheint sich dann jedoch eine Chance zu eröffnen - bis im letzten Augenblick ein bislang Unbekannter aus dem Zuschauerkreis vor dem vergifteten Zug warnt und durch weitere Spielanweisungen für alle Anwesenden überraschend ein Remis anbahnt. Rückblende: Dr. B. erzählt aus seiner Lebensgeschichte. Der Unbekannte stellt sich als Landsmann des Ich-Erzählers heraus, aus hochangesehener altösterreichischer Familie stammend. Seine verschwiegene anwaltliche Tätigkeit als Rechtsberater und Vermögensverwalter für kaiserliche und klerikale Kreise haben Dr. B. beim aufkommenden Nationalsozialismus in die Aufmerksamkeit rücken lassen, was zur Verhaftung am Tag vor Hitlers Einzug in Wien führt. Dr. B. kommt ins Hotel Metropole, das von der Gestapo beschlagnahmt und als ihr Hauptquartier bestimmt ist. Dort wird er in scharfe Isolationshaft genommen, um ihn gefügig und aussagewillig zu machen, unterbrochen nur durch Verhöre und abermals Verhöre. Dr. B. gelingt es, ein Buch zu entwenden. Allerdings handelt es sich nicht um die so sehr ersehnte Lektüre, sondern um ein karges Schachrepetitorium. - Dr. B. ist keineswegs die Schachgröße, für die ihn die Schiffspassagiere nach seinem Eingreifen gegen Czentovic halten; seit seiner Gymnasialzeit hat er nicht mehr gespielt. Vielmehr haben sich 150 Meisterpartien in seinem Verstand eingebrannt, immer und immer wieder rekapituliert im verzweifelten Kampf gegen die grausame Monotonie und Einsamkeit seines Häftlingsdaseins. Als nach langen Monaten auch der letzte Reiz jedoch verflogen ist, schlägt Dr. B. einen gefährlichen Weg ein: Er beginnt im Geiste, gegen sich selbst zu anzutreten, spaltet sein bewusstes Denken in ein Ich Weiß und ein Ich Schwarz und verliert sich mehr und mehr in seinen Kämpfen gegen sich selbst. Er setzt aufs Spiel, worum es ihm ursprünglich gegangen war - den Erhalt seiner geistigen Stabilität und Gesundheit. Es kommt zu Krise, Nervenfieber, Furor, Zusammenbruch. Dr. B. ist seither wiederhergestellt, aber letztlich nicht geheilt; in sich trägt er den Keim dessen, was er mangels anderer Bezeichnung selbst »Schachvergiftung« nennt. Erzählgegenwart: 2 Schachpartien zwischen Czentovic und Dr. B. Entgegen seiner ursprünglichen Verweigerung tritt Dr. B. einen Tag später gegen Czentovic an. Er will dabei prüfen, ob er mit wirklichen Figuren auf einem Brett gegen eine fremde Person, einen realen Gegner und ganz allein auf sich gestellt tatsächlich bestehen kann, oder ob ihm ein Wahn aus der Haftzeit nachhängt. Auch soll es bei einer einzigen Partie bleiben, aus Furcht und nach ärztlicher Warnung, die »Schachvergiftung« könnte ihn wieder überkommen. Das Unwahrscheinliche tritt ein: Nach langwieriger Partie und mehr als vierzig Spielzügen wischt der Weltschachmeister die Figuren vom Brett. Er gibt sich geschlagen. Dr. B. hat indessen die gefährliche Erregtheit aus seiner Isolationszeit wieder ergriffen. Er lässt sich auf eine Revanche ein. Czentovic kehrt heraus, was seine Stärke ist, spielt mit aufreibender Langsamkeit und zermürbt dadurch Dr. B., der - wie zurückgeworfen in die Haft - anscheinend geistig Parallelpartien durchgeht, dabei immer irritabler wird und den Bezug zur Realität verliert. Erst eine entschiedene Intervention durch den Ich- Erzähler rettet Dr. B vor dem Schlimmsten und vor sich selbst. Er bricht das Spiel ab und will sich künftig dem Schach fernhalten. Czentovic hat überdauert; ihm bleibt der Sieg - und in der Erzählung auch das Abschlusswort. Stefan Zweig. Stefan Zweig , geboren am 28. November 1881 in Wien; gestorben am 23. Februar 1942 in Petrópolis, war ein österreichischer Schriftsteller. Zweigs Œuvre umfasst vornehmlich Schriften in Prosa und darunter zahlreiche Novellen sowie historische Erzählungen. Zu den bekanntesten Werken Zweigs gehört die Schachnovelle , welche die psychischen Abgründe, die ein Gefangener der Gestapo erlebt hat, eindrücklich darstellt. Sein Werk, welches zu großen Teilen außerhalb Europas entstanden ist, kann demnach als Form der Exilliteratur bezeichnet werden, wobei einzelne Schriften des Autors durchaus dem Impressionismus zuzuordnen sind. Stefan Zweig galt in den 20er und 30er Jahren des 19. Jhd. als einer der erfolgreichsten Schriftsteller seiner Zeit (vgl. Literaturepochen) . Lebenslauf Biografie. Lebenslauf. Stefan Zweig wird am 28. November 1881 in Wien als Sohn der Eheleute Moriz Zweig und Ida Brettauer geboren. Er wächst gemeinsam mit seinem Bruder Alfred in einer Wohnung am Wiener Schottenring auf. 1892 -1900: Zweig besucht das Wiener Gymnasium Wasagasse und legt dort 1899 seine Matura ab. 1897 werden bereits einige seiner frühen Gedichte in Zeitschriften veröffentlicht. 1901: Zweigs Gedichtband Silberne Saiten wird veröffentlicht. 1904: Dissertation über die Philosophie des Hippolyte Taine – ein französischer Philosoph, Historiker und Kritiker – bei Friedrich Jodl in Wien. Promotion zum Dr. phil. Zweigs erste Novelle Die Liebe der Erika Ewald wird veröffentlicht. 1910 / 1912: Reisen nach Indien und Amerika. 1914: Er wird für den Militärdienst als untauglich erklärt. Dank eines befreundeten höheren Offiziers wird er im Kriegsarchiv eingestellt. 1917: Stefan Zweig wird zunächst vom Militärdienst beurlaubt und danach ganz entlassen. Er schließt sich einer Gruppe von Intellektuellen an, die sich von Zürich aus für den Frieden einsetzen. Sein Drama Jeremias entsteht. 1919: Im März Rückkehr nach Österreich. Er lebt in Salzburg im Paschinger Schlössl am Kapuzinerberg. 1920: Stefan Zweig heiratet Friderike von Winternitz, die zwei Töchter mit in die Ehe bringt. Seine Novelle Der Zwang wird veröffentlicht. 1927: Zweigs historische Momentaufnahmen Sternstunden der Menschheit erscheinen. Seine Novellen Vierundzwanzig Stunden aus dem Leben einer Frau , Untergang eines Herzens und Verwirrung der Gefühle werden veröffentlicht. 1928: Reise in die Sowjetunion. Seine Bücher erscheinen in russischer Sprache auf Betreiben Maxim Gorkis. 1931: Er widmet seinen Essayband Die Heilung durch den Geist Albert Einstein. 1933: Er verfasst das Libretto zur Oper von Richard Strauss. Die Verfilmung seiner Novelle Brennendes Geheimnis kommt in die Kinos, wird kurz darauf wieder abgesetzt und verboten. Zweig wird auf die Liste der Autoren der Bücherverbrennungen gesetzt. 1934: Stefan Zweigs Haus in Salzburg wird polizeilich durchsucht. Er geht ins Exil nach London. 1935: Zweig wird auf die Liste verbotener Autoren gesetzt. 1938: Scheidung von Friderike Zweig. 1939: Stefan Zweig heiratet seine Sekretärin Charlotte Altmann. Sein Roman Ungeduld des Herzens erscheint. 1941: Seine Monografie Brasilien erscheint. Aberkennung seines Doktorats durch die Nationalsozialisten. 1942: Sein Werk Schachnovelle wird veröffentlicht. Am 22. Februar 1942 Freitod von Charlotte und Stefan Zweig in Brasilien. Posthum erscheint seine Autobiografie mit dem Titel Die Welt von Gestern . Biografie. Stefan Zweig (geb. 28. November 1881 in Wien; † 23. Februar 1942 in Petrópolis, einem Bundesstaat Rio de Janeiros in Brasilien) war ein österreichischer Schriftsteller. Er war der Sohn des wohlhabenden jüdischen Textilunternehmers Moriz Zweig und dessen Gattin Ida Brettauer. Die Familie bewohnte eine großzügige Wohnung am Schottenring in Wien. Aufgrund seiner literarischen Begabung wurde Stefan Zweig zum erfolgreichsten Schriftsteller der 20er und 30er Jahre. Ausbildung und frühe Veröffentlichungen. Im Jahr 1899 legte Stefan Zweig seine Matura ab, um anschließend an der Wiener Universität Philosophie zu studieren. Er versuchte jedoch, die Vorlesungen an der renommierten Bildungseinrichtung wann immer möglich, zu umgehen. Lieber schrieb er für das Feuilleton der Neuen Freien Presse Wiens Artikel und Poesie. Bereits 1897 erschienen seine Gedichte in diversen Zeitschriften. Im Jahr 1901 wurde sein Gedichtband Silberne Saiten veröffentlicht und nur drei Jahre später seine erste Novelle mit dem Titel Die Liebe der Erika Ewald . Im selben Jahr, 1904, promovierte er zum Dr. phil. mit einer Dissertation über die Philosophie des Hippolyte Taine , einem französischen Philosoph, Historiker und Kritiker, bei Friedrich Jodl. Stefan Zweig entwickelte über die Jahre hinweg eine ausgesprochen markante Schreibweise. Er verband einen unterhaltsam-fesselnden Stil mit der vorsichtigen sowie wohldosierten Deutung psychologischer Zusammenhänge. Zweig arbeitete auch als Übersetzer sowie als Journalist. Übersetzungen von Baudelaires, Verlaines und von Émile Verhaerens gehörten zu seinen Arbeiten. Er schloss bereits sehr früh Freundschaft mit dem Verleger Anton Kippenberg, der die Bücher des jungen und talentierten Schriftstellers im Insel-Verlag (Leipzig) erscheinen ließ. Reisen und Erster Weltkrieg. Der Schriftsteller ging einem großbürgerlichen Lebensstil nach und begab sich oft auf Reisen. In den Jahren 1910 und 1912 führten ihn seine Reiselust und sein Unternehmungsgeist nach Indien und nach Amerika. Seine Reisen eröffneten ihm auch Kontakte zu zahlreichen anderen Schriftstellern. Er pflegte die Bekanntschaft zu Autoren wie Hermann Hesse, Leonhard Frank, James Joyce, Fritz von Unruh und Romain Rolland sorgsam mit beständigen Korrespondenzen. Den Ersten Weltkrieg überdauerte er in Zürich. 1917 wurde Zweig vom Militärdienst freigestellt und kurz darauf entlassen. Von der Schweiz aus war er als Korrespondent für die Wiener Neue Freie Presse tätig. Er nutzte diese Gunst und veröffentlichte als Journalist seine Einstellung gegenüber der Politik und ihren Machtansprüchen ohne Einschränkungen. Seine humanistische Gesinnung brachte er auch in der deutschsprachigen Zeitung Pester Lloyd zum Ausdruck. Leben in Salzburg. Gleich nach Kriegsende kehrte Stefan Zweig nach Österreich zurück und ließ sich in Salzburg nieder. Er wohnte im Paschinger Schlössl am Kapuzinerberg. Kurz nach seiner Rückkehr, zu Beginn des Jahres 1920, heiratete er Friderike von Winternitz. In Salzburg besuchte ihn die geistige Elite Europas. Er schloss engere Freundschaften mit Romain Rolland und Emile Verhaeren, zu denen er sich besonders verbunden fühlte. Zweig war ein sehr engagierter Intellektueller, der sich couragiert gegen den Nationalsozialismus und Revanchismus stellte. Er vertrat nach allen Seiten die Idee eines geistig geeinten Europas. In diesen Jahren verfasste er zahlreiche Novellen, Erzählungen und Dramen. Sein Werk Sternstunden der Menschheit aus dem Jahr 1927 wird bis heute sehr geschätzt und zählt zu Zweigs erfolgreichsten Arbeiten. Seine Reisen führen ihn 1928 von Salzburg aus nach Russland, wo seine Werke auch in der Landessprache veröffentlicht wurden. Maxim Gorki war ein Brieffreund und Bekannter des Schriftstellers. Gorki setzte sich nachdrücklich für die Veröffentlichung von Stefan Zweigs Werken in seinem russischen Vaterland ein. 1931 erschien Zweigs Buch Die Heilung durch den Geist , das er Albert Einstein widmete. Etwas später, noch bevor er das Exil aufsuchen musste, verfasster der Schriftsteller das Libretto für die Oper Die schweigsame Frau von Richard Strauss, es war das Jahr 1933. Der Weg ins Exil. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten im Jahr 1933 war auch Österreich ein Ziel der SA (Sturmabteilung) . Die christlich-soziale Partei versuchte, sich dem zu widersetzen. Ein Verbot der NSDAP nahm Zweig in seinem Aufenthaltsort Salzburg zwar wahr, seine Sorge um die Bedrohung des Landes und seine eigene Existenz war trotzdem begründet. Er war auf einschneidende und weitreichende Ereignisse gefasst. Am 18. Februar 1934 kam es dann zur Durchsuchung seines Hauses. Zweig war denunziert worden. Angeblich solle er Waffen im Haus versteckt gehalten haben, die dem Republikanischen Schutzbund gehörten. Dem erklärten Pazifisten war sofort klar, dass hinter der Durchsuchung eine systematische Verfolgung steckte und er organisierte bereits zwei Tage nach der Hausdurchsuchung seine Abreise nach London. Stefan Zweig emigrierte am 20. Februar nach 1934 England. Bücherverbrennung. Zwischenzeitlich wurden die Bücher des Schriftstellers in Deutschland verboten. Seine Bücher durften nicht mehr im Insel Verlag erscheinen und wurden stattdessen in Wien veröffentlicht. Auch die Verfilmung seiner Novelle Brennendes Geheimnis , die im März 1933 in die Kinos kam, wurde verboten. Das Libretto zur Richard Strauss Oper Die schweigsame Frau fand zwar die Genehmigung zur Aufführung in der Dresdner Oper, wurde aber ebenfalls kurze Zeit danach wegen seines jüdischen Autors wieder abgesetzt. Trotz dieser Umstände brach Zweigs Kontakt nach Deutschland nicht vollständig ab. Im Jahr 1935 wurde Stefan Zweig auf die Liste der in Deutschland verbotenen Autoren gesetzt. Außerdem war er ein Autor, dessen Werke der Bücherverbrennung zum Opfer fielen. Der Ständerat Österreichs schätzte ihn allerdings weiterhin sehr. Während er in Deutschland unerwünscht war, wurden seine Bücher über den Reichner-Verlag in Österreich dem deutschsprachigen Publikum zugängig gemacht. Sein ehemaliger Verleger Anton Kippenberg vom Insel-Verlag musste sich von ihm trennen und verlor den sehr bedeutenden und erfolgreichen Schriftsteller, der dem Verlag zu großem Ansehen und großer Bekanntheit verholfen hatte. Bis zum Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich war Wien der Ort, über den Zweig seine Bücher veröffentlichen ließ. Danach wurden weitere Werke und Nachdrucke auf Deutsch in Schweden hergestellt und herausgegeben. Stefan Zweig blieb trotz Verfolgung und Verbot durch die Nazis einer der erfolgreichsten Schriftsteller seiner Zeit. Ehe und britische Staatsbürgerschaft. Der erfolgreiche Autor war zweimal verheiratet. Er lebte seit 1934 getrennt von seiner Ehefrau Friderike Zweig und heiratete 1939 seine Sekretärin Charlotte Altmann, die ihn auf Reisen stets begleitet. Bis zu seinem Tod erhielt Zweig den Kontakt zu seiner ersten Frau aufrecht. Bereits zu Beginn des Zweiten Weltkriegs kam Stefan Zweig in den Besitz der britischen Staatsbürgerschaft. Er lebte von 1934 bis 1940 in London. Aus Furcht die Briten würden ihn im Nachhinein mit den Deutschen gleichsetzen und als feindlichen Ausländer einsperren, entschloss er sich 1940 dazu, sein Exilanten-Leben in Brasilien fortzusetzen. Brasilien. Stefan Zweig gelangte über die USA, Argentinien und Paraguay in das Land, in das er bereits in früheren Jahren Reisen unternommen hatte. Er besaß eine permanente Einreiseerlaubnis für Brasilien und war dort sehr willkommen, bekannt und beliebt. Angeblich erhielt er das Dauervisum aufgrund eines Buches, das er über Brasilien verfassen wollte. Der damalige Diktator Brasiliens Getúlio Vargas erklärte sich damit einverstanden und ermöglichte dem Schriftsteller den Daueraufenthalt in Brasilien. Ein Jahr vor dem Tod Stefan Zweigs erschien dann die Monografie Brasilien , kurz darauf die bekannte Schachnovelle (1942). Freitod in Petrópolis. In der Nacht von 22. zum 23. Februar 1942 verstarb Stefan Zweig in Petrópolis bei Rio de Janeiro. Er wählte den Freitod in Form einer Überdosis Veronals – ein Schlafmittel, das bei Überdosierung leicht zum Tod führen konnte. Mit in den Tod folge ihm seine zweite Frau Charlotte. Am Nachmittag des 23. Februar 1942 fand man beide – Seiten an Seite liegend – in ihrem Bett vor. Stefan Zweig wurde Jahre lang von Depressionen geplagt. In seinem Abschiedsbrief beschrieb er Gefühle der Entwurzelung und der Erschöpfung, die ihn lange begleiteten. In Stefan Zweigs letztem Wohnhaus in Petrópolis befindet sich heute ein Museum, das die Erinnerung an den bedeutenden Schriftsteller und dessen Lebenswerk aufrecht halten soll. Die Aberkennung seines Doktorats durch die Nazis erklärte die Universität von Wien 2003 aufgrund eines Senatsbeschlusses für nichtig. Die schlaflose Welt. War Stefan Zweigs Denken am Anfang des 20. Jahrhunderts noch stark der Tradition nationalstaatlichen Denkens verhaftet, begann er durch die Erschütterungen des Ersten Weltkriegs seine Hoffnungen auf ein vereintes Europa zu setzen, das er als modernen »Turmbau zu Babel« verstand. Von dieser Überzeugung, dass Verständigung und Gemeinsamkeit die wichtigsten Stärken des Menschen sind, ließen ihn auch die Gräuel der nationalsozialistischen Herrschaft in Deutschland nicht abrücken. Zweig nutzte seine Ausdruckskraft, die Eindringlichkeit seiner Sprache, um vor allem mit seinem Geschichtswissen – über das augenfällig »dramatische« und psychologische Element hinaus – einem besseren Verständnis von Humanität zu dienen. Produktdetails. Einband Taschenbuch Herausgeber Knut Beck Seitenzahl 299 Erscheinungsdatum 01.04.1990 Sprache Deutsch ISBN 978-3-596-29243-1. Verlag Fischer Taschenbuch Verlag Maße (L/B/H) 19/12,6/2,5 cm Gewicht 331 g Auflage 5. Auflage Verkaufsrang 1477. PAYBACK Punkte. Produktdetails. Einband Taschenbuch Herausgeber Knut Beck Seitenzahl 299 Erscheinungsdatum 01.04.1990 Sprache Deutsch ISBN 978-3-596-29243-1. Verlag Fischer Taschenbuch Verlag Maße (L/B/H) 19/12,6/2,5 cm Gewicht 331 g Auflage 5. Auflage Verkaufsrang 1477. Beschreibung. War Stefan Zweigs Denken am Anfang des 20. Jahrhunderts noch stark der Tradition nationalstaatlichen Denkens verhaftet, begann er durch die Erschütterungen des Ersten Weltkriegs seine Hoffnungen auf ein vereintes Europa zu setzen, das er als modernen »Turmbau zu Babel« verstand. Von dieser Überzeugung, dass Verständigung und Gemeinsamkeit die wichtigsten Stärken des Menschen sind, ließen ihn auch die Gräuel der nationalsozialistischen Herrschaft in Deutschland nicht abrücken. Zweig nutzte seine Ausdruckskraft, die Eindringlichkeit seiner Sprache, um vor allem mit seinem Geschichtswissen – über das augenfällig »dramatische« und psychologische Element hinaus – einem besseren Verständnis von Humanität zu dienen. Weitere Bände von Gesammelte Werke in Einzelbänden. Maria Stuart. von Stefan Zweig. Ungeduld des Herzens. von Stefan Zweig. Die Welt von Gestern. von Stefan Zweig. Joseph Fouché von Stefan Zweig. Magellan. von Stefan Zweig. Rausch der Verwandlung. von Stefan Zweig. Der Amokläufer. von Stefan Zweig. Die schlaflose Welt. von Stefan Zweig. Brennendes Geheimnis. von Stefan Zweig. Clarissa. von Stefan Zweig. Drei Meister. von Stefan Zweig. Auf Reisen. von Stefan Zweig. Einen Augenblick für Ihr Feedback: Vielen Dank für Ihr Feedback. Wir nutzen Ihr Feedback, um unsere Produktseiten zu verbessern. Bitte haben Sie Verständnis, dass wir Ihnen keine Rückmeldung geben können. Falls Sie Kontakt mit uns aufnehmen möchten, können Sie sich aber gerne an unseren Kundenservice wenden. Kundenbewertungen. Bilder. Vorheriges Vorschaubild Nächstes Vorschaubild. Haben Sie Fragen? Wir sind 24 Stunden für Sie da. 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Bitte versuchen Sie es später erneut. kostenlose Filialabholung Gratis-Buchversand innerhalb Deutschlands Scan & Go. * Gedrucktes Buch: Frühere Preisbindung aufgehoben. eBook: Befristete Preissenkung des Verlages. Preisangaben inkl. gesetzl. MwSt. und ggf. zzgl. Versandkosten. The private life of Stefan Zweig in England. His great novel '' is being staged at the Barbican. Who was Zweig, and the woman with whom he committed suicide? On 23 February 1942 at half past four in the afternoon in a secluded Brazilian hilltown called Petrópolis about an hour from Rio, a maid and her husband pushed at the bedroom door of a modest rented house. Despite the late hour, the tenants had not yet stirred. The door swung open to reveal, lying on the bed, a young woman in a cotton dress rolled over on her side, an older supine man wearing a jaunty moustache and a punctilious tie. The woman’s body was still warm. On 23 February 1942 at half past four in the afternoon in a secluded Brazilian hilltown called Petrópolis about an hour from Rio, a maid and her husband pushed at the bedroom door of a modest rented house. Despite the late hour, the tenants had not yet stirred. The door swung open to reveal, lying on the bed, a young woman in a cotton dress rolled over on her side, an older supine man wearing a jaunty moustache and a punctilious tie. The woman’s body was still warm. Word of the suicide of the famous writer Stefan Zweig and his wife Lotte hastened as rapidly around the globe as any news could, barely two months after the United States’ entry into the war. For the previous two decades Zweig, an Austrian Jew born and raised in Vienna at the tail-end of the Hapsburg era, was perhaps the most translated author on the planet, certainly one of the most widely travelled and fêted. Many of his novellas and stories, most famously Letter from an Unknown Woman , would find their way onto the big screen. Zweig knew everyone. He corresponded for years with Freud and spoke at his funeral, wrote the opera Die schweigsame Frau with Richard Strauss, was friends with Mann and Rilke, Gorky and Joyce, Toscanini and Pirandello. Such was his stature that in 1932 he personally interceded to persuade Mussolini to commute the death sentence of an anti-fascist. One is inclined to regard such giants dining at the top table of world literature as somehow beyond reach. Zweig in particular seems to hail from a mythical era he himself nostalgically refers to in the title of his memoir as . But sometimes these figures can come closer than one realises. In the case of this particular story, a great deal closer. I first encountered Zweig before I had actually read him. I was writing a book called I Found My Horn about resuming the wind instrument I renounced as a school leaver. The focus of this midlife misadventure was Mozart’s third concerto for French horn, which at the end of a year’s practice I forced myself to perform to a paying audience. I discovered that the autograph manuscript was, oddly, in the British Library. The day before my performance, I received permission to inspect – to commune with - the piece of paper ( pictured below ) on which Mozart scrawled the very notes I had spent a year attempting to master. The manuscript of K447 was part of the Stefan Zweig Collection. As is outlined in Three Lives , the superb biography by Oliver Matuschek, Zweig was an obsessive collector of historical manuscripts. He amassed documents featuring the handwriting of Leonardo da Vinci, of Handel and Bach, Mozart and Beethoven, Napoleon, Goethe and Nietzsche, even his and all Europe’s nemesis, Hitler. By an imperishable irony, he owned the manuscript on which Haydn set down the notes to the German national anthem. “Nothing,” he explained of his lifelong hobby, “can give an idea of the incomprehensible process of creation except, to some slight extent, handwritten pages.” Soon after my book was published I received an email from my aunt, then in her late seventies. “Did you know you have a Zweig connection?” I did not. She offered a swift timeline. When Zweig and his wife Lotte died, his entire estate was inherited by Lotte’s next of kin, her brother Manfred. Manfred and his wife Hannah were in turn killed in a car crash in Switzerland in 1954, and the estate passed to their daughter Eva. Eva, my aunt explained, is her second cousin (and therefore also my mother’s). In other words, I spent a year obsessing about a composition by Mozart when the original manuscript was, as it were, already in the family. “It’s not the sort of responsibility that one particularly wants to inherit.” Some years ago I sat in the North London kitchen of Eva, a small woman with a watchful birdlike presence who is Lotte’s niece and my second cousin once removed. This was the first and only time she spoke to a journalist about Zweig and her aunt and, to preserve her privacy, she preferred to keep her surname concealed. Eva inherited the collection in her mid-twenties. She was now in her early eighties. “While the war was still on it wasn’t a burden,” she continued, “but as soon as the war finished it was a tremendous burden. My father was working as a doctor. My mother was looking after a lot of people. She took on the entire correspondence. Publishers from all the countries he was published in started writing and it became a very large problem. It was a full time job for her.” The rights to the books were sold off in due course, but the future of the manuscript collection remained problematic for several decades. Many had been retrieved from Austria, where Zweig had left them in the safe keeping of an antiquarian specialist, and most were stored in a bank vault until 1986 when they were eventually passed by Eva to the British Library. “I knew that this was not something that was meant for me,” she said. “Zweig had said it in some of his writings: he wanted it kept together and accessible to everyone.” Did she consider returning the entire collection to Vienna? “I wouldn’t have dreamt of it,” she said. “They forced him out. Quite a lot of the country supported the Nazis. They welcomed them when they marched in.” If there is any sense of regret for the responsibilities posed by the inheritance, it is not reserved for Zweig nor, in particular, for Eva's aunt Lotte. In the story of Stefan Zweig, Lotte Altmann ( pictured right ) is die schweigsame Frau - the silent woman, the unknown woman. Who was she? Thomas Mann implicitly defamed her memory when lamenting Zweig’s suicide. “He can’t have killed himself out of grief, let alone desperation,” Mann railed. “The fair sex must have something to do with it.” Zweig’s first wife Friderike, a rather garish figure who more or less stalked Zweig until he succumbed, vengefully deleted Lotte from history when, with the Zweigs safely dead, she referred to herself in her US naturalisation papers as Zweig’s widow. Zweig and Lotte met in 1934. The author had sniffed the way the wind would soon blow in Austria and abandoned his splendid hilltop home above Salzburg to base himself in London. In urgent need of a secretary as he embarked on a biography of Mary Queen of Scots (inspired, as ever, by a document featuring her handwriting), he applied to the aid organisation for Jewish refugees. They recommended a well-educated young woman newly arrived from Germany and fluent in English and French. Friderike, by now being edged to the margins of Zweig’s life, later remembered Lotte in a memoir: “a very serious, not to say melancholy girl, who looked the very embodiment of the fate that had befallen her and so many fellow sufferers. But she overcame her frailty with admirable energy.” By the end of the year Lotte was no longer just Zweig’s secretary. No documents record the date her status changed. But a photograph of her in Monte Carlo taken in December 1934 by Zweig hints at intimacy. “Stefan Zweig pinxit,” he boasted in purple ink on the margin, like a Renaissance master authoring a work. Friderike discovered for herself in January 1935 when she burst into Zweig’s hotel room in Nice. “I have never seen a human being look so startled as this young girl roused from a state of deep drowsiness,” she recalled. The rule was that at meal times we had to speak French. It was quite an effective way of keeping us quiet. The bond deepened as Zweig went about the complex business of divorcing his wife and winding up his affairs in Austria. Lotte was the perfect antidote to Friderike. “There are no love letters,” says Zweig’s biographer Oliver Matuschek. “He calls her Fraulein Altmann or Fraulein Lotte until the last days before their marriage. They had very similar characters, not loud or self-important.” Eva confirmed that “Lotte wasn’t a passionate person, but it was a very close and a very warm relationship.” In London Zweig lived and worked in a service flat in Hallam Street, off Portland Place and convenient for his researches in the British Museum. Eva remembered it as “rather dark and slightly gloomy”. Whenever she visited she would turn into a sort of infant under-secretary. “In those days Lotte typed everything but she always had carbon copies and they had to be sorted and collated and that was the job I was given whenever I was around. I wasn’t aware of which books they were.” As a growing tide of refugees asked Zweig for more assistance than he could provide, and Britain started to look dimly on enemy aliens, the Zweigs secured British citizenship and moved out of London. Three days after the declaration of war, they married and made an offer for a house on a steep hill overlooking Bath, much as Zweig’s old house had towered above Salzburg. Eva and a cousin called Ursula, a refugee recently arrived from Italy, were both evacuated there. “We called them Onkel Stefan and Tante Lotte,” recalled Ursula, who still had a tinge to her accent on the phone. “I was thrown in at the deep end but they were very kind. Stefan was always interested very much in everything was going on - did we do our homework properly? He was a very humane person who cared a lot. He tried to foster our interest in various things. We each had some little duties to perform in the garden. We had a vegetable patch which we cultivated. They would come and see how it was getting on. He was very musical and we sometimes re-enacted parts of operas while Lotte played the piano.” Eva remembered being taken to Covent Garden by Zweig to see Don Giovanni , and being shown treasured items from the collection, above all Blake’s portrait of King John and Mozart’s catalogue of his own works. ( Pictured below : Eva with Onkel Stefan and Tante Lotte) German was rarely spoken. Both cousins recalled a particular linguistic stricture. “The rule was that at meal times we had to speak French,” said Eva. “I think it has a double function. It was quite an effective way of keeping us quiet. But language was very important to him and he expected other people to be able to speak other languages too. Certainly French was absolutely expected.” He once wrote a charming letter to “Dear Evula” in which he glided between English and French, German and Italian. For the rest of the time Zweig and Lotte would spend hours shut away in the library, he dictating and she typing. But there were other days, recalls Ursula, when this didn’t happen. “Tante Lotte would say, ‘Stefan is not in a very good mood today. You’d better not make much noise.’ She was a very caring person although her health was not good at that time already. She didn't make any fuss. As a child of 11 you wouldn’t know if a person was depressed.” Zweig’s depression and Lotte’s asthma are generally seen as the root of their joint suicide. The Bath ménage was broken up soon after the historic nadir of Dunkirk. Eva was shipped to safety (and three years of parentless misery) on America’s eastern seaboard. On her return, in 1943, she recalls bringing back some of Zweig’s precious manuscripts in her luggage. Ursula was reunited with her parents in London. In June 1940 the Zweigs sailed for the Americas. Their letters home in quirky English to Eva’s parents (now available in Stefan and Lotte Zweig's South American Letters: New York, Argentina and Brazil, 1940-42 , co-edited by Oliver Marshall, another of Eva’s cousins) are often sprightly, but they are shot through with Zweig’s anxieties. These were variously caused by the round of endless lectures, lack of access to his library or manuscripts, grappling with Portuguese, his impending 60th birthday, the impossibility of seeing any new work published. They contributed to ever more regular bouts of what Zweig called “black thoughts”. “I pity poor Lotte,” he wrote, “that she has to go through all my sadness.” It was in this period that he wrote The World of Yesterday , a magnificent farewell to a vanished past which can be easily read as the longest suicide note in literary history. Lotte laid it all out in a letter to Eva’s mother. “I am a little worried about him at present, he is depressed, not only because it is really no pleasure to lead such an unsettled life, always waiting what will happen the next day before making another short-term decision, but also because the facts of the war, which is now becoming a real mass murder, and its seeming endlessness weigh upon his mind.” And then there was Lotte’s ill health, manifested in endless nocturnal coughing. “Every night there are one or two dialogues between her and a dog in a house far away,” wrote Zweig from Petrópolis. She got thinner and thinner. Zweig complained of her loss of embonpoint: she was “only bones and coughs for weeks”. A summer spent in New York in 1941 and a failed treatment exacerbated her suffering. But was this enough to warrant her participation in the final act? Zweig, a committed pacifist, had dabbled with the idea of suicide. In Bath he wrote that, against the possibility of a German invasion, he had “already prepared a certain little phial”. “He was thinking about suicide during World War One,” says his biographer Oliver Matuschek. “He had depression in Salzburg. He even asked Friderike to commit suicide with him. There must have been an idea for a joint suicide in his mind.” The penultimate letter to London, 11 days before their deaths, speaks of keeping the house on for the winter. Then on 21 February Lotte wrote to her sister-in-law. “Dear Hanna, Going away like this my only wish is that you may believe that it is the best thing for Stefan, suffering as he did all these years with all those who suffer from the Nazi domination, and for me, always ill with Asthma.” In the same letter Zweig lays the same stress: “you would understand us better had you seen how Lotte suffered in the last months. we decided, born in love, not to leave each other.” She was 34. Two of Zweig’s most celebrated biographies told of queens - Marie Antoinette and Mary Stuart - who were executed. Did Zweig execute his own queen? “I don’t think I was terribly surprised,” said Eva, who was 12 when she was told by the woman running the children’s home where she was living. “I think you’ve got to put yourself into the war situation. People were dying right, left and centre. I never really took in how young she was till much later. The asthma never stopped her. But she wouldn’t have wanted to go on living without him.” Nearly 70 years on from Zweig’s death, only one portion of the archive remains in Eva’s possession: the many books and effects Zweig left behind in Bath. They include his pipe and initialled walking stick. There is a photograph of Eva and Ursula gardening with Lotte, her long face and wide- set eyes iterated across generations of my family tree. Zweig’s tiny address book has the contact details of Freud, HG Wells and Bernard Shaw written in Lotte’s hand. A copy of Ulysses is signed by Joyce to Zweig. The books, including editions of Zweig’s works published in many languages from Croatian to Japanese to Esperanto, are housed in the glass- fronted bookcases which Zweig had shipped from Salzburg to Bath. The most personal of them are first editions signed by Zweig to his new young secretary and lover. “Miss Lotte Altmann,” Zweig writes optimistically in Mary Stuart , “with sincere thanks for her assistance with this and hopefully many other books.” Theaterwelten. Arbeitsjournal I REGISSEUR MICHAEL STACHEDER I Portfolio. Stefan Zweig – Der große Europäer und seine Zeit. Meine literarische Entdeckungsreise durch die Welt von Gestern. Ein trüber Tag in Salzburg im Frühjahr 2013. Nebelverhangen der Blick auf die Altstadt mit dem Mönchsberg im Hintergrund. Hier verbrachte Stefan Zweig sein zweites Leben von 1919 bis 1934. Die berühmte Schachnovelle oder seine Lebenserinnerungen Die Welt von Gestern, beides in viele Sprachen übersetzt, zählen zu den Werken der großen Literatur des 20. Jahrhunderts und werden bis heute überall auf der Welt gelesen. Seine funkelnden Sternstunden der Menschheit historische Miniaturen, fein in der Sprache, erzählen detailreich von den schicksalhaften Augenblicken der Weltgeschichte, die so viel spannender sind, als manch zeitgenössischer, moderner Roman. Diese Miniaturen, sie glänzen noch heute und bereichern jedes Bücherregal. Stefan Zweig, dem großen Literat und Weltenbummler, und seinen Sternstunden der Menschheit, bin ich vor gut fünfzehn Jahren, während meiner ersten Münchner Regiearbeit zum ersten Mal begegnet. Ich bereitete die Uraufführung eines Schauspiels über die Münchner Widerstandsgruppe Die Weiße Rose vor und darin gab es eine kurze Szene, in der sich Hans Scholl und Alexander Schmorell, die späteren Initiatoren der Widerstandsbewegung , kennenlernen. Bei ihrem Kennenlernen stellen die beiden fest, dass sie mit Stefan Zweigs Sternstunden die selbe, verbotene Literatur lesen. Man kann es sich lebhaft vorstellen, wie Alexander Schmorell, in Russland geboren, die Miniatur über Dostojewski und dessen Begnadigung auf der Hinrichtungsstätte verinnerlicht hat. Stefan Zweig zählte neben anderen, verfemten Autoren zu den meistgelesenen innerhalb des Scholl-Schmorell-Kreises. Aus diesem passiven Widerstand sollte ab 1942 der aktive Widerstand der Weißen Rose erwachsen. Ab dieser ersten, kurzen Beschäftigung wird mir Stefan Zweig immer wieder bei meiner Arbeit begegnen. Stefan Zweigs Einfühlung in Wesen, Charakter und Gedankenwelt schöpferischer Menschen wurde bereits von Sigmund Freud gerühmt und so stellte sich sein biografisches Essay über Heinrich von Kleist 2010/11 als wertvolle Quelle dar, als ich mich zum Jubiläumsjahr intensivst mit dem Leben und Werk Kleists beschäftigte, dem sich Stefan Zweig, als Psychologe aus Leidenschaft, ebenfalls so verbunden fühlte. Wieder war es Stefan Zweig, der mir durch seine Kunst, historische Begebenheiten so spannend wie verständlich zu erzählen, neue Gedankenwelten erschloss. Es war daher nicht verwunderlich, dass ich mich über kurz oder lang nun auch mit seiner Persönlichkeit, seinem Leben beschäftigen wollte. Anfang 2015 begann ich für eine im folgenden Herbst geplante Inszenierung über das Exil Stefan Zweigs in Brasilien zu recherchieren, die ich jedoch in München nicht mehr realisieren konnte. Die Ideen dazu warten noch immer, auf dem Schnürboden, auf ihre Realisierung. Bei (…) gestrigen Gedanken über Deine Freunde (…) fiel mir andererseits schwer aufs Herz, daß Dich kein Mensch – außer mir – wirklich kennt, und daß einmal die hohlsten, blödsinnigsten Sachen über Dich geschrieben sein werden. Allerdings läßt Du Dir ja auch wenige mehr nahe genug kommen und bist, was Deine eigene Person betrifft, verschlossen (nur zu begreiflich). Dein Schrifttum ist ja nur ein Drittel Deines Selbst, und auch das Wesentliche daraus für die Deutung der anderen zwei Drittel hat niemand erfaßt. Friderike Zweig. Ja, wer war dieser Stefan Zweig? Über sich und seine innersten Gedanken und Gefühle vermochte er nur selten Auskunft zu geben. Stefzi, so wurde er liebevoll von seiner ersten Ehefrau Friderike genannt, wirkte wohl selbst auf engste Freunde und Bekannte oft verschlossen, nahezu schüchtern. In Gesellschaften hielt er sich vornehm zurück, sensibel und still. Dennoch konnte er Besucher seines Hauses auf dem Kapuzinerberg in Salzburg gelegentlich überraschen, wenn er ihnen in den damals so modernen kurzen Hosen die Tür zu seiner Villa Europa öffnete. Ja, da staunten sie nicht schlecht! Der Zweig Stefzi leger, sportlich, in der „Kurzen“. Wer hätte das für möglich gehalten! Kannte man ihn doch von den zahlreichen Fotografien nur mit perfekt sitzenden Anzügen. „Dein Schrifttum ist ja nur ein Drittel Deines Selbst“, schrieb Friderike Zweig 1930 an ihren Ehemann. Stefan Zweig, eine rätselhafte Persönlichkeit, der sich nicht gerne hinters Gesicht schauen ließ. Wer sich intensiver mit dem Leben und Werk Stefan Zweigs beschäftigen möchte, dem kann ich an dieser Stelle nur die Biografie Drei Leben von Oliver Matuschek empfehlen. Flüssig, sachlich und mit vielen spannenden Details versehen führt Matuschek seine Leser durch die drei Leben des Stefan Zweig. Auch mir hat diese Biografie den Einstieg in das Leben und Werk Zweigs erleichtert und neugierig gemacht, das Wesen des Weltenbürgers Zweig zu erforschen, zu hinterfragen. Eine Fotografie, die Stefan Zweig im Garten der Villa Europa mit kurzen, weißen Hosen zeigt. Drei Leben, so sollte auch ursprünglich die von Stefan Zweig als Autobiografie geplante Welt von Gestern heißen. Stefan Zweig teilte seine Erinnerungen in drei wesentliche Lebensabschnitte ein: das erste Leben spielte sich bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges in einem scheinbar wohlbehüteten, gutbürgerlichen Milieu in Wien ab. Das zweite Leben war wohl das produktivste und erfolgreichste Stefan Zweigs, da sich in diesem Abschnitt sein Aufstieg zu einem der meistgelesenen und bekanntesten Schriftsteller seiner Zeit vollzog. Spätestens 1933 begann für Stefan Zweig sein drittes, kürzestes Leben. Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurde Zweig zu einem verbotenen Schriftsteller. Seine Bücher wurden aus den Bibliotheken und Buchhandlungen verbannt, später verbrannt. Noch vor dem Anschluss Österreichs 1938 emigrierte Stefan Zweig ins Ausland. Die letzten Jahre seines Lebens verbrachte Zweig im Exil. Die Welt von Gestern ist mehr die Chronik einer untergehenden Gesellschaft, als eine Autobiografie. So hat Stefan Zweig seine beiden Ehefrauen Friederike und Lotte in dem gesamten Manuskript, welches er natürlich wie immer mit seiner zum Markenzeichen gewordenen violetten Tinte schrieb, mit keinem Wort erwähnt. Dennoch wurde Die Welt von Gestern zu einem seiner persönlichsten Werke und zu einem eindringlichen Appell für unsere Zeit. Sie wissen , wie sehr ich des Lebens müde war, seitdem ich meine Heimat, Österrich, verloren hatte. Stefan Zweig an Abrahão Koogan, Petrópolis, 18. Februar 1942. Über die letzten Jahre hinweg, hat mich Die Welt von Gestern, dieses literarische Gemälde einer längst untergegangenen Zeit, nicht mehr losgelassen. Egal ob ich mir für meine Lesungen Arthur Schnitzler und seine süßen Mädel aussuchte oder ob ich mich mit Franz Kafka und dessen nicht gelebter Liebe zu Milena Jesenská beschäftigte, es war jedes Mal auch eine Auseinandersetzung und Beschäftigung mit der Welt von Gestern; einer Zeit, die Stefan Zweig so prägte, die ihm Heimat war und die er am Ende seines Lebens so kongenial beschrieb. Wie Satelliten kreisen meine Literaturprojekte um diese Zweigsche Welt von Gestern, in der so viel Erkenntnis und Wahrheit für unsere Gegenwart verborgen liegt: Stefan Zweig, der große Europäer, ist die mahnende Stimme aus der Welt von Gestern. Wir sollten ihr genau zuhören, damit die Idee von einem demokratischen und vereinten Europa nicht vor die Hunde geht. Wir haben viel zu verlieren, in unseren Tagen. Mit der folgenden Beschäftigung mit dem Briefwechsel zwischen Franz und Maria Marc beginnt ein weiterer Satellit seine Bahnen um diese Welt vor dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs zu ziehen. Die teilweise zum ersten Mal veröffentlichten Briefe erzählen nicht nur die Liebesgeschichte des Künstlerpaars Marc, sondern ermöglichen vielmehr auch einen unverstellten Einblick in das alltägliche Leben, die Kunstszene und das Kriegsgeschehen der damaligen Zeit. Mit Franz und Maria Marc, den Mitgliedern des Blauen Reiters, setze ich meine literarische Reise durch Die Welt von Gestern fort, bevor ich noch weitere Stimmen aus dieser Zeit entdecken möchte: Joseph Roth und Irmgard Keun, Ödön von Horváth, Musil, Werfel, Feuchtwanger, um nur einige zu nennen und natürlich immer wieder Stefan Zweig. Ich glaube, es ist an der Zeit, sich mit dem Text des eigentlichen Werks, das mich so nachhaltig beeindruckt und beschäftigt, auseinanderzusetzen und daraus einen abendfüllenden Abend zu kreieren. Und nicht zu vergessen, die unzähligen Briefe und Erzählungen, die der weit vernetzte Kosmopolit Stefan Zweig hinterlassen hat! Genug Material, für noch viele weitere literarische Reisen durch Die Welt von Gestern.