Kreischronik und Tätigkeitsbericht 2011 des Landratsamtes Unterallgäu 1

Kreischronik

Januar

Bayern und die Welt

Januar Erhöhte Dioxin-Werte in Eiern, Geflügel und Schweinen sorgen für einen neuen Futtermittel-Skandal in Deutschland. Als Ursache wird belastetes Fut- terfett vermutet.

1. Januar Estland freut sich, als 17. Land den Euro einzuführen. Die Krone ist damit Geschichte.

3. Januar Zum letzten Mal werden Wehrpflichtige in Deutschland regulär eingezogen – bundesweit insgesamt 12.150 Männer. 54 Jahre nach ihrer Einführung wird die allgemeine Wehrpflicht offiziell zum 1. Januar 2011 ausgesetzt. Sie würde jedoch im Verteidigungsfall automatisch wiederkommen.

13. Januar Bei starker Strömung kentert auf dem Rhein nahe des Loreley-Felsens ein Schwefelsäure-Tanker. Zwei der vier Besatzungsmitglieder sterben. Die Ber- gung des mit 2400 Tonnen Schwefelsäure beladenen Tankers gestaltet sich schwierig, die Schifffahrt ist über Wochen nicht möglich.

24. Januar Im Alter von 61 Jahren stirbt der bekannte deutsche Filmproduzent Bernd Eichinger in seinem Haus in Los Angeles. Er war verantwortlich für große Filmproduktionen wie „Das Parfum“, „Der Untergang“, „Der Baader-Meinhof- Komplex“, „Das Boot“, „Die unendliche Geschichte“ oder „Der Name der Ro- se“.

29. Januar Das Auto hat Geburtstag – seinen 125. 2

Der Januar im Unterallgäu

3. Januar Der frühere katholische Priester Michael Sell übernimmt die Leitung der Ju- gendbildungs- und Begegnungsstätte Babenhausen und wird damit Nachfol- ger von Bernhard Schneider, der in den Ruhestand geht.

3. Januar In Wien wird die neue Kleinkunstbühne im historischen Ballsaal des ehemali- gen Hotels „Zum blauen Bock“ in der Mariahilfer Straße eröffnet – mittendrin die alte Bestuhlung des Bad Wörishofer Kurtheaters. Diese war über die In- ternet-Auktionsplattform ebay für 5000 Euro verkauft worden.

4. Januar Der Allgäu Airport gibt eine vorläufige Bilanz des Geschäftsjahres 2010 be- kannt: Laut Geschäftsführer Ralf Schmid hat der Flughafen sein Wachstum gefestigt und verzeichnet auch im abgelaufenen Jahr 2010 einen zweistelli- gen Zuwachs bei den Passagierzahlen sowie ein ausgeglichenes Betriebser- gebnis. Insgesamt seien 911.609 Fluggäste ab und nach geflo- gen. Dies entspreche im Vergleich zum Vorjahr, in dem 812.219 Passagiere gezählt wurden, einer Steigerung von 12,2 Prozent.

4. Januar Der Bad Wörishofener Altbürgermeister Erwin Singer stirbt nach einem wei- teren Herzinfarkt im Alter von 77 Jahren. Von 1972 bis 1995 war Singer für die Freien Wähler im Stadtrat, anschließend stand er der Stadt sieben Jahre (bis 2002) als Bürgermeister vor. Im Kreistag war Singer insgesamt zwölf Jah- re – von 1984 bis 1990 und von 1996 bis 2002.

4. Januar Der Radiosender Antenne Bayern sucht Bayerns größtes Schlagloch – und findet es im Unterallgäu, in . Angela Lohr und Bettina und Christian Fischbach haben das „badewannengroße Schlagloch“ bei dem Ra- diosender gemeldet: Es ist 2,10 Meter lang, einen Meter breit und sieben Zentimeter tief. Bürgermeister Alfons Weber erhält daraufhin das „goldene Schlagloch“ und verspricht, das Riesenloch schnellstmöglich auszubessern.

8. Januar (MN-Z) Die Bad Wörishofer Tafel startet zum Jahresbeginn eine neue Abteilung – nun gibt es dort auch Zuschüsse zu freiverkäuflichen Medikamenten. So ist Bad Wörishofen nach Stuttgart und Dülmen deutschlandweit die dritte Stadt, die sich in dieser Weise engagiert. Das Bad Wörishofer Modell stützt sich auf die Medikamentenlisten und Erfahrungen der beiden anderen Kommunen. Ähn- liche Pläne entwickelt auch München mit der Bayerischen Landesapotheken- kammer, die das Projekt ausdrücklich befürwortet. Zu den Medikamenten gehören zum Beispiel Schmerzmittel, Grippe-, Husten- oder Venenmittel, aber auch Abführmittel und Läuseshampoo. Bei dem neuen Projekt erhält der Patient von seinem Arzt ein grünes Rezept, lässt dieses in der Tafel ge- nehmigen und registrieren und reicht es dann bei der Apotheke ein. Dann bezahlt er nur noch 50 Prozent des geforderten Preises und der Apotheker rechnet die anderen 50 Prozent monatlich mit der Tafel ab. Diese wiederum unterhält aus Spendenmitteln einen eigens dafür gebildeten Fonds. 3

10. Januar Der Kreisausschuss des Unterallgäuer Kreistags befasst sich mit dem Kreis- haushalt 2011. Aktuell umfasst der Haushaltsplanentwurf für das Haushalts- jahr 2011 in Einnahmen und Ausgaben ein Gesamtvolumen von 105,5 Millio- nen Euro. Kreiskämmerer Gunther Füßle erläutert dem Gremium drei wichti- ge Änderungen gegenüber der ersten Fassung des Haushaltsplanentwurfs:

1. Die bislang eingeplanten Kreditaufnahmen in Höhe von rund 850.000 Euro können auf Null reduziert werden. Der Schuldenstand des Land- kreises würde sich damit um diesen Betrag auf 17,8 Millionen Euro redu- zieren, anstatt auf dem Vorjahresniveau zu stagnieren.

2. Der Zuschuss an das Kommunalunternehmen Kreiskliniken Unterallgäu zur Abdeckung von Fehlbeträgen aus Vorjahren kann von 3,0 auf 4,0 Mil- lionen Euro angehoben werden.

3. Die bislang eingeplante Erhöhung der Kreisumlage um 3,0 Prozentpunk- te kann auf 2,0 Prozentpunkte verändert werden, wodurch die Gemein- den insgesamt 2,6 Millionen Euro weniger Kreisumlage bezahlen müss- ten als im Vorjahr.

Die Umlagekraft 2011 sinkt um 9,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr, so dass bei unverändertem Hebesatz insgesamt 4,6 Millionen Euro weniger Kreisum- lage von den 52 Gemeinden an den Landkreis eingehen würde. Dies rührt daher, dass sich der massive Rückgang der Steuereinnahmen der Gemeinden im Jahr 2009 erst zwei Jahre später zeitverzögert auf die Umlagekraft nieder- schlägt. Der Bezirk Schwaben erhöhte ebenfalls aufgrund des Umlagekraft- rückgangs den Hebesatz der Bezirksumlage um 2,5 Prozentpunkte auf nun- mehr 22,4 Prozentpunkte, was eine weitere Verschlechterung von rund 467.000 Euro für den Landkreis bedeutet. An den Bezirk müssen somit 22,5 Millionen Euro Bezirksumlage im Jahr 2011 gezahlt werden; dies stellt den größten Ausgabeposten im gesamten Kreishaushalt dar. Vor diesem Hinter- grund hätte der Landkreis die Kreisumlage eigentlich um vier bis fünf Punkte anheben müssen, um dieselben Einnahmen wie im Vorjahr zu erzielen. Der erste Haushaltsplanentwurf 2011 des Kreiskämmerers beinhaltete jedoch nur eine Erhöhung um 3,0 Prozentpunkte auf 48,0 Prozentpunkte, wodurch die Gemeinden um 1,6 Millionen Euro entlastet worden wären. Im Kreisaus- schuss wird dann eine Kreisumlage von 47,0 Prozentpunkten als Zielvorgabe formuliert. Dies bringt dem Landkreis Einnahmen in Höhe von insgesamt 47,2 Millionen Euro (Vorjahr: 49,8 Millionen Euro).

Zuvor ging es in einer gemeinsamen Sitzung von Bau- und Kreisausschuss um das Investitionsprogramm.

10. Januar (MN-Z) Die 47 Ämter für Landwirtschaft, Ernährung und Forsten in Bayern werden reformiert; sie sollen sich stärker als bisher spezialisieren und für größere Einzugsgebiete zuständig sein. So soll das Amt in ein Fachzent- rum für Rinderhaltung werden, mit den Bereichen Milchviehhaltung und Rin- dermast. Bei der Milchviehhaltung wird Mindelheim für ganz Schwaben zu- 4

ständig sein, mit Ausnahme der Landkreise Ostallgäu, Oberallgäu und . Die Mutterkuhhaltung wird von aus betreut. Bei der Rindermast wiederum wird die Zuständigkeit auf ganz Schwaben und das westliche Oberbayern ausgedehnt.

11. Januar In Kempten findet die konstituierende Sitzung der neuen Allgäu GmbH statt. Die Allgäu GmbH ist ein Zusammenschluss der frühe- ren Allgäu Marketing GmbH und der Allgäu GmbH. So sollen Kräfte und Mittel für die Region gebündelt wer- den. Vorsitzender des neuen Aufsichtsrats ist der Oberallgäuer Landrat Gebhard Kaiser, als Stellvertreter fungieren für den Bereich Politik Memmingens Ober- bürgermeister Dr. Ivo Holzinger, für den Bereich Tou- rismus der Ostallgäuer Landrat Johann Fleschhut und für die Wirtschaft der Vorsitzende der Regionalversammlung Kempten/Oberallgäu der Industrie- und Handelskammer Schwaben (IHK), Markus Brehm. Die neue Allgäu GmbH hat ein Jahresbudget von vier Millionen Euro. Der Landkreis Unterallgäu ist mit Landrat Hans-Joachim Weirather im Aufsichtsrat vertreten, dem wichtigs- ten Gremium der neuen Gesellschaft. Diesem gehören Kraft ihres Amtes die vier Landräte und die drei Oberbürgermeister der kreisfreien Städte an, da- neben wird ein Bürgermeister aus jedem Landkreis vertreten sein. Zudem benennen der Tourismusverband Allgäu/Bayerisch Schwaben und die Hand- werkskammer Schwaben jeweils zwei Vertreter, sowie die Industrie- und Handelskammer vier Vertreter. Weitere drei Vertreter stellt der Kreis der pri- vaten Gesellschafter.

14. Januar Die Bioenergie Mindelheim GmbH & Co. KG meldet gut drei Jahre nach ihrem Start vorläufige Insolvenz an. Seit Mitte Dezember 2008 sind auch das Land- ratsamt Unterallgäu sowie die Staatliche Berufsschule Mindelheim und das Kollegareal an die Fernwärmeversorgung angeschlossen. Die Energie, die für Heizen und Warmwasser benötigt wird, wurde seitdem nicht mehr über fossil betriebene Heizkessel erzeugt, sondern über die Holz-Hackschnitzelanlage bei der Mindelheimer Futtertrocknung. Durch den Anschluss an das Fern- wärmenetz konnte sich der Landkreis den Austausch der alten Heizanlagen sparen. Trotz des laufenden Insolvenzverfahrens liefert das Biomasseheiz- kraftwerk weiterhin Strom und Wärme.

14. Januar Fast ein Jahr nach der Tat klärt die Memminger Kriminalpolizei den Einbruch ins Landratsamt im Februar 2010 auf. Die akribische Arbeit der Spurensiche- rung und Hinweise von Mitarbeitern des Gesundheitsamts führen zu einem 22-Jährigen aus dem Raum Mindelheim.

15. Januar (IZ) Auf Beschluss des Kettershausener Gemeinderats wird Josef Höld zum Alt- bürgermeister ernannt. Ab 1990 war Höld als Gemeinderatsmitglied aktiv. Von 1996 bis 2008 war er Bürgermeister der Gemeinde. Wichtigstes Projekt seiner Amtszeit war der Bau von Kläranlage und Kanalisation in Kettershau- sen und den Ortsteilen. 5

17. Januar Mit den Wirtschaftsplänen der drei Unterallgäuer Kreisaltenheime befasst sich der Ausschuss für Personal und Soziales in seiner Sitzung. Trotz erhebli- cher Personal- und Sachkostensteigerungen sei im Ansatz 2011 eine weitere positive und konstante Entwicklung ersichtlich, so der Gesamtleiter der Kreisaltenheime, Ara Gharakhanian. Alle drei Häuser seien im Jahresschnitt nahezu voll belegt, obwohl die Konkurrenzsituation im Landkreis und in den angrenzenden Gemeinden durch neue Anbieter erheblich gestiegen sei.

18. Januar Die schwäbischen Landräte und die Oberbürgermeister der kreisfreien Städte treffen sich zu einer gemeinsamen Arbeitssitzung in Bad Wörishofen. 15 Punkte stehen auf der Tagesordnung – wichtige Themen sind die Kranken- hauspolitik und die ärztliche Versorgung auf dem Land.

19. Januar Die Bahn informiert in Memmingen über die geplante Elektrifizierung der Strecke Lindau-München über Memmingen, die im Jahr 2017 abgeschlossen sein soll. Man wolle frühzeitig in den Dialog mit den betroffenen Bürgern und Gemeinden eintreten, betont Bayerns Bahn-Konzernbeauftragter, um ein zweites Stuttgart 21 zu vermeiden.

19. Januar Der „Erfinder“ der berühmten Dorn-Methode, Dieter Dorn aus , stirbt im Alter von 72 Jahren. Er war der Ansicht, dass das moderne Leben zu Bewegungsmangel, Fehlbelastungen und letztlich zu Fehlstellungen der Wir- belsäule und des Beckens führt. Dies sei Ursache der meisten Rückenproble- me, aber auch zahlreicher anderer Beschwerden. In den 1970er Jahren ent- wickelte Dorn eine Therapie, die etwa behandlungsbedürftige, unterschied- lich lange Beine korrigieren und Wirbel, die sich nicht in ihrer normalen Posi- tion befinden, ohne mechanischen Druck einrichten soll. In Büchern und Kur- sen vermittelte er seine spezielle Methode.

21. Januar Landrat Hans-Joachim Weirather und sein Stellvertreter Klaus Holetschek besuchen gemeinsam die Grüne Woche in Berlin.

23. Januar Der katholische Frauenbund Türkheim feiert sein 90-jähriges Bestehen mit einem Gottesdienst und einem Festakt.

24. Januar Für eine „starke Abfallwirtschaft in kommunaler Hand“ spricht sich der Um- weltausschuss des Unterallgäuer Kreistags in seiner Sitzung in einer Resoluti- on aus – und wendet sich damit wie die anderen bayerischen Landkreise und kreisfreien Städte gegen die geplante Neuordnung des so genannten Kreis- laufwirtschafts- und Abfallrechts. Zudem ist der Kreishaushalt in den Berei- chen Naturschutz und Landschaftspflege sowie kommunale Abfallwirtschaft Thema im Ausschuss.

Das neue Gesetz, das EU-Recht umsetzt, hätte nach aktuellem Stand laut Landrat Hans-Joachim Weirather beispielsweise zur Folge, dass der Landkreis nur noch dann die gewerbliche Sammlung von Altpapier über eine blaue Tonne verhindern kann, wenn er selbst diese Tonne anbietet – und das, ob- wohl der Landkreis eigentlich unbedingt am bewährten System der Altpa- 6

piersammlung durch die Vereine und über die Wertstoffhöfe festhalten wol- le. Dies hatte der Umweltausschuss bereits in seiner letzten Sitzung betont. Zudem sehen die Entwürfe für das neue Gesetz beispielsweise die bundes- weite Einführung einer einheitlichen Wertstofftonne vor.

In der Resolution fordern die Landkreise und kreisfreien Städte nun unter an- derem, dass auch künftig vor Ort darüber entschieden werden soll, wie der Hausmüll erfasst wird. Sämtliche Abfälle aus privaten Haushalten sollen der jeweiligen Kommune überlassen werden; Wertstoffe sollen ausschließlich in kommunaler Verantwortung erfasst werden dürfen. Gewerbliches „Rosinen- picken“ schade allen Gebührenzahlern, heißt es in der Resolution. „Jeder Landkreis soll auch in Zukunft die Freiheit haben, das Entsorgungssystem zu haben, das zu ihm passt“, betont Weirather. Einstimmig sprechen sich die Mitglieder des Umweltausschusses dafür aus, die Resolution zu unterstützen.

Kreiskämmerer Gunther Füßle hatte zuvor die wichtigsten Eckdaten des Kreishaushalts 2011 vorgestellt. Im Detail präsentieren Konrad Schweiger von der Unteren Naturschutzbehörde und Anton Bauer von der kommunalen Ab- fallwirtschaft des Landkreises die Haushaltsplanungen in ihren Bereichen. Die seit 1. Januar geltenden gesenkten Müllgebühren seien für mindestens vier Jahre gültig, so Bauer. Einstimmig empfiehlt der Umweltausschuss dem Kreis- tag, den Haushaltsplan für die betreffenden Bereiche entsprechend dem Vor- schlag der Verwaltung anzunehmen.

25. Januar Über den aktuellen Stand des gemeindeübergreifenden Hochwasserschutz- konzepts Günztal informiert der Leiter des Wasserwirtschaftsamts Kempten, Karl Schindele. Geplant sind fünf Rückhaltebecken mit einem Gesamtvolu- men von mindestens 7,5 Millionen Kubikmetern. Nachdem die Standorte der Becken feststehen, geht es nun im nächsten Schritt darum, die beteiligten Kommunen ins Boot zu holen und die Finanzierung des rund 55 Millionen Eu- ro teuren Projekts auf eine vertragliche Basis mit dem Freistaat Bayern zu stellen. Ein Vertragsabschluss ist Voraussetzung für Genehmigung und Finan- zierung des Projekts durch das Umweltministerium.

27. Januar Die Arbeitsgemeinschaft Grundsicherung für Arbeitssuchende (Arge) in Min- delheim firmiert seit 1. Januar unter dem Namen „Jobcenter Unterallgäu“. Jetzt werden in einer konstituierenden Sitzung der Trägerversammlung die Weichen für die künftige Zusammenarbeit gestellt. Hintergrund des Na- menswechsels ist eine Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts, das En- de 2007 die Zusammenarbeit zwischen der Bundesagentur für Arbeit und den Kommunen für grundgesetzwidrig erklärt hatte. Nachdem das Grundgesetz entsprechend geändert worden war, mussten sich die Kommunen entschei- den, ob sie an der bisherigen Zusammenarbeit festhalten oder die Grundsi- cherung für Arbeitssuchende künftig eigenverantwortlich organisieren wol- len. 7

27. Januar Für weitere drei Jahre be- stellt Landrat Hans-Joachim Weirather in der Sitzung des Naturschutzbeirats Theresia Weber, Herbert Falke, Hel- mut Scharpf, Hans-Georg Waller und Georg Pfeiffer als Naturschutzwächter. Ihr täg- licher Einsatz für die Natur sei immens wichtig, betont Weirather bei der Übergabe der Urkunden und bedankt sich bei den Ehren- amtlichen, die dieses Amt teilweise bereits seit über 20 Jahren ausüben. Die Naturschutzwächter sind, wie der Name schon sagt, „Wächter der Natur“. Die ehrenamtlichen Helfer versuchen schon im frühen Stadium negative Auswirkungen auf die Natur abzuwenden oder schon bestehende Schäden gering zu halten. Hierbei arbeiten sie eng mit der Unteren Naturschutzbehör- de zusammen und geben monatlich Berichte über ihre Beobachtungen ab. Jeder der fünf Naturschutzwächter ist für einen Teil des Landkreises zustän- dig. So ist Georg Waller aus Bad Grönenbach vom Illerwinkel bis Ungerhau- sen im Einsatz, Ernst Pfeiffer aus im Bereich zwischen Trunkels- berg und , Herbert Falke aus in den Gemeinden zwischen und , Helmut Scharpf aus im Be- reich zwischen Ottobeuren und Mindelheim und Theresia Weber aus Kamm- lach in den östlichen Gemeinden von Bad Wörishofen bis .

28. Januar Im Rahmen des Europäischen Datenschutztags veranstaltet die Abfallwirt- schaftsberatung am Landratsamt in Zusammenarbeit mit der Firma recycle it aus Eppishausen einen Aktionstag am Wertstoffhof Mindelheim. Dabei kön- nen Bürger ihre elektronischen Datenträger sicher entsorgen lassen. Ziel ist es, darauf hinzuweisen, dass ein einfaches Formatieren der Festplatte nicht ausreicht, wenn man nicht möchte, dass Daten von ausgedienten Rechnern in falsche Hände geraten.

31. Januar Einen Kinderführer für die Katzbrui-Mühle veröffentlichen Schüler des Min- delheimer Maristenkollegs unter dem Namen „Die Katzbrui-Mühle – Mit Hans auf Entdeckungstour“. Auf 22 Seiten erfährt man darin kindgerecht alles über die Geschichte und die Funktionsweise der Katzbrui-Mühle. Der Mül- lerssohn Hans gibt einen Einblick in die Lebensweise des 19. Jahrhunderts. Der Führer ist das Ergebnis eines Projekts-Seminars Geschichte am Maristen- kolleg.

8

Februar

Bayern und die Welt

2. Februar Nach tagelangen friedlichen Protesten eskaliert die Gewalt in Kairo. Zwischen Anhängern und Gegnern von Präsident Hosni Mubarak fliegen Steine, es gibt mindestens einen Toten und Hunderte Verletzte. Tausende Unterstützer des Staatschefs stürmten zum Teil auf Pferden und Kamelen den Tahrir-Platz, auf dem seit Tagen Demonstrationen stattfinden. Die Opposition fordert Muba- rak auf, sofort zurückzutreten. Nach den Ausschreitungen in Ägypten und Tunesien kommt es auch in anderen arabischen Ländern zu Unruhen. Am 11. Februar tritt er schließlich nach fast 30 Jahren an der Macht zurück. Das Militär übernimmt die Macht.

7. Februar In Garmisch-Partenkirchen werden die 41. alpinen Ski-Weltmeisterschaften eröffnet. In elf Entscheidungen treten insgesamt 525 Athleten an.

12. Februar Im Alter von 84 Jahren stirbt Schauspieler, Sänger und Tänzer Peter Alexand- er in seiner Heimatstadt Wien.

22. Februar Ein Erdbeben der Stärke 6,3 richtet schwere Schäden in der neuseeländi- schen Stadt Christchurch an. Es gibt viele Tote. 9

Der Februar im Unterallgäu

1. Februar Zum 1. Februar ernennt Bischof Dr. Konrad Zdarsa Pater Johannes Schaber aus Ottobeuren zum Regionaldekan der Diözesanregion Memmingen- Unterallgäu. Seine feierliche Amtseinführung findet am 6. April mit einem Festgottesdienst in der Basilika in Ottobeuren und einem anschließenden Abend der Begegnung statt.

2. Februar Im Ausstellungsfoyer des Landratsamts wird die Ausstellung „FotoLand- schaft Günztal“ eröffnet. Diese führt deutlich vor Augen, dass die Günz – das längste Bachsystem Bayerns – mit ihren Auen- und Moorlandschaften ei- ne hervorragende Kulisse für die Naturfotografie bietet: Ausgestellt sind bis 3. März die Siegerbilder ei- nes Fotowettbewerbs der Stiftung KulturLandschaft Günztal, den die Stiftung anlässlich des zehnjährigen Bestehens ihres Fördervereins veranstaltet hatte.

3. Februar Der Zukunft der hausärztlichen Versorgung auf dem Land widmen sich die diesjährigen Pfaffenhausener Gespräche. Vor Ort diskutieren Umwelt- Staatssekretärin Melanie Huml, Finanz-Staatssekretär Franz Pschierer und Dr. Max Kaplan, Präsident der Bayerischen Ärztekammer, mit den Bürgern. Eine zentrale Frage ist dabei, wie es gelingt, junge angehende Ärzte dazu zu bringen, sich zu Allgemeinmedizinern ausbilden zu lassen, um die Versorgung auf dem Land zu sichern.

3. Februar Die Firma Raico Bautechnik GmbH aus Pfaffenhausen gehört zu den 500 Top- Wachstumsunternehmen in Europa. Im Rahmen einer Veranstaltung wäh- rend des „Europäischen Wachstumsgipfels 2011“ in Brüssel überreicht Alt- bundeskanzler Gerhard Schröder an den Geschäftsführer der Raico GmbH, Albert Rinninger, die Auszeichung „Europe’s 500 - Job creating companies“. Die Firma Raico belegt Rang 152.

3. Februar Landrat Hans- Joachim Wei- rather eröffnet in der Obersten Baubehörde im bayerischen In- nenministerium in München die Ausstellung „baupreis allgäu“ des Architekturforums Kempten. Diese ist dort 10

bis Freitag, 25. Februar, zu sehen. Mit dem „baupreis allgäu 2009“ hatte ein überregionales Preisgericht zum zweiten Mal vorbildliche Bauwerke und de- ren Bauherrn im gesamten Allgäu ausgezeichnet. Ausgestellt werden Preis- träger, Anerkennungen und ausgewählte Projekte. Architektur sei ein we- sentlicher Teil der kulturellen Identität der Gesellschaft und müsse daher ei- nen Bezug zur Region haben, so Weirather, der die Bedeutung der Architek- tur in seiner Rede hervorhebt. Dabei dürfe nie vergessen werden, dass Archi- tektur immer im Einklang mit der Nutzung stehen müsse. „Um die künftigen Bauaufgaben zu meistern, wünsche ich mir aufgeschlossene Bauherrn und engagierte Architekten“, betont der Landrat. Die Behörden seien immer zum offenen Dialog bereit. Die Ausstellung zeige deutlich, dass die Region auf dem richtigen Weg sei.

3. Februar Rudolf Wanzl verstirbt im Alter von 86 Jahren. Der Ehrenbürger des Marktes Kirchheim hatte im Jahr 1947 die Weltfirma Wanzl gegründet. Derzeit be- schäftigt die Firma in Kirchheim rund 540 Mitarbeiter und liefert Einkaufswa- gen, Gepäcktransportwagen, Wagen für Baumärkte und Elemente für Indus- trie und Logistik in alle Welt. Rudolf Wanzl ist unter anderem auch Träger des Bundesverdienstkreuzes Erster Klasse.

5. Februar In Erkheim findet der 38. Unterallgäuer Landvolktag statt. Nach einem festli- chen Gottesdienst mit Domkapitular Prälat Dr. Bertram Meier aus referiert der Leiter des Kirchenfunks des Bayerischen Rundfunks, Wolfgang Küpper, über das Thema „Damit ihr Hoffnung habt“.

7. Februar Die Kreisumlage um 2,0 Prozentpunkte auf 47,0 Prozentpunkte anzuheben, dafür spricht sich der Kreisausschuss mit knapper Mehrheit aus. Das letzte Wort über die endgültige Höhe der Kreisumlage sowie den Kreishaushalt 2011 hat der Kreistag. Dieser wird am 28. Februar über das Zahlenwerk be- schließen. In den letzten Wochen hatten sich bereits die Fachausschüsse mit den Details des Kreishaushalts befasst.

Im Jahr 2010 lag die Kreisumlage bei 45,0 Prozentpunkten, die Bezirksumlage bei 19,9 Prozentpunkten. Nachdem der Bezirk seine Umlage für 2011 um 2,5 Prozentpunkte auf 22,4 Prozentpunkte angehoben hatte, steht jetzt im Mit- telpunkt der Kreisausschuss-Sitzung die Frage, ob die Kreisumlage um 2,0 Prozentpunkte erhöht werden soll - wie im Haushaltsentwurf von Kreiskäm- merer Gunther Füßle vorgesehen -, oder ob auch eine Erhöhung um 1,5 Pro- zentpunkte ausreichend wäre. Wie Füßle ausführt, müsste die Kreisumlage theoretisch um vier bis fünf Prozentpunkte erhöht werden, um den Rückgang der Umlagekraft und die Erhöhung der Bezirksumlage auszugleichen. Zu Be- ginn der Haushaltsberatungen war eine Erhöhung um 3,0 Prozentpunkte eingeplant. Während sich die Mitglieder der CSU-Fraktion für eine künftige Kreisumlage von 46,5 Prozentpunkten (Erhöhung um 1,5 Prozentpunkte) aus- sprechen, stimmen die Kreisräte von Freien Wählern, SPD, Grünen und Aus- schussgemeinschaft „ödp und Bürger für die Umwelt“ wie auch Landrat Hans-Joachim Weirather für eine Erhöhung auf 47,0 Prozentpunkte. 11

Weitere Themen in Kürze:

• Keine Wartezeiten mehr am Bahnübergang und mehr Sicherheit für Rad- ler und Fußgänger: Dies soll voraussichtlich Ende 2012 in der Bad Wöris- hofer Straße in Mindelheim Realität sein. Dann werden Autos und Radler – wie seit Juni 2009 in der Kaufbeurer Straße - durch eine Unterführung unter der Bahnstrecke Buchloe-Memmingen hindurch fahren. Damit die Arbeiten in diesem Sommer beginnen können, muss jetzt eine so ge- nannte Kreuzungsvereinbarung zwischen dem Landkreis Unterallgäu, der Deutschen Bahn Netz AG und der Stadt Mindelheim abgeschlossen wer- den. Darin ist unter anderem geregelt, wie sich die Baukosten verteilen. Insgesamt sind für die Maßnahme rund 4,95 Millionen Euro veranschlagt. Der Kreisausschuss stimmte dieser Vereinbarung jetzt zu und beauftragte das zuständige Tiefbauamt im Landratsamt damit, die Planunterlagen zu erstellen und einen Zuschuss zu beantragen.

• Winterdienst kommt teurer: Rund 277.000 Euro mehr als ursprünglich geplant hat der Winterdienst den Landkreis im Jahr 2010 gekostet: 1,077 Millionen Euro. Der Kreisausschuss empfahl dem Kreistag, diese Mehr- ausgaben zu genehmigen. Der Kreisausschuss selbst genehmigte die überplanmäßigen Ausgaben bis 125.000 Euro – dazu zählen zum Beispiel Mehrkosten für die energetische Sanierung des Sonderpädagogischen Förderzentrums Mindelheim (100.000 Euro). Zudem informierte Kreis- kämmerer Füßle den Kreisausschuss über Minderausgaben: So sparte der Landkreis im Jahr 2010 unter anderem Personalkosten in Höhe von rund 260.000 Euro ein.

• Neuer Radweg ins Ostallgäu: Um die 1,3 Kilometer lange Radweglücke zwischen der Wertachbrücke bei Schlingen und Rieden im Ostallgäu schließen zu können, hat der Kreisausschuss jetzt einer Vereinbarung mit den beteiligten Kommunen zugestimmt. Das Teilstück auf Unterallgäuer Flur ist 450 Meter lang.

• Jahresrechnung 2008: Der Kreisausschuss empfiehlt dem Kreistag, die Jahresrechnung für das Jahr 2008 festzustellen und die Verantwortlichen zu entlasten. Der Rechnungsprüfungsausschuss hatte daran in seiner Sit- zung im März 2010 nichts bean- standet.

10. Februar Zum ersten Mal findet Unterricht im neuen Erweiterungsbau des Schulzentrums Otto- beuren statt. Tags zu- vor haben die Schüler selbst beim Umzug 12

mit angepackt und Tische, Stühle und Tafeln aus den Übergangs-Containern in die neuen Räume geschleppt. Innerhalb von eineinhalb Stunden standen sämtliche Tische und Stühle und alle Tafeln aus den Übergangscontainern im fertigen Erweiterungsbau. Im Obergeschoß des Erweiterungsbaus sind sieben Klassenzimmer für das Gymnasium und fünf für die Realschule sowie drei EDV-Räume untergebracht. Im Mai werden dort die ersten Ottobeurer Schü- ler ihr Abitur schreiben. Aktuell laufen noch Arbeiten auf dem Dach des Er- weiterungsbaus und im Erdgeschoß. Dort wird in wenigen Wochen die Mit- telschule einziehen.

17. Februar Der Unterallgäuer Kreisverband des Bayerischen Gemeindetags trifft sich in Böhen. Dabei ist unter anderem auch die aktuelle Diskussion um die Wieder- einführung alter Kfz-Kennzeichen ein Thema. Landrat Hans-Joachim Wei- rather und der Kreisvorsitzende des Gemeindetags, Buxheims Bürgermeister Werner Birkle, können sich ein neues Autokennzeichen mit UA für Unterall- gäu statt MN für Mindelheim vorstellen. Das würde die Zusammengehörig- keit und die gemeinsame Identität unterstreichen, so Weirather. Birkle weist daraufhin, dass es nicht sinnvoll wäre, wieder zu den alten Kennzeichen zu- rückzukehren, wie es in anderen Landkreis gefordert wurde. Autofahrer aus Babenhausen müssten sonst zum Beispiel wieder ein Kennzeichen mit ILL für Illertissen anbringen – so wie es vor der Gebietsreform 1972 der Fall gewesen sei.

21. Februar Mit Starts und Landungen außerhalb der Betriebszeiten des Allgäu Airports, also nach 22 Uhr, mit Bürgerbeschwerden und mit der geplanten Neuauswei- sung von Lärmschutzbereichen befasst sich die Fluglärmkommission in ihrer nicht-öffentlichen Sitzung. Nach 22 Uhr wurden im Jahr 2010 insgesamt 83 Flugbewegungen genehmigt. Beim Luftamt Südbayern waren insgesamt 56 Beschwerden eingegangen, 36 beim Vorsitzenden der Fluglärmkommission, Benningens Bürgermeister Meinrad Bernhard, und 46 beim Allgäu Airport selbst. Meist ging es dabei um die Frage, ob die Betriebszeiten beziehungs- weise die Nachtruhe verletzt wurde. Nach Aussage des Fluglärmschutz- Beauftragten des Luftamts wurden sämtliche Beschwerden überprüft, eine Ordnungswidrigkeit sei jedoch in keinem Fall festgestellt worden.

22. Februar (MN-Z) Die Zahl der Verkehrstoten auf den Straßen im Einzugsgebiet des Polizeiprä- sidiums Schwaben Süd/West ist im vergangenen Jahr auf ein Allzeittief gefal- len, wie Polizeipräsident Hans-Jürgen Memel berichtet. So starben zwar im- mer noch 47 Menschen im Straßenverkehr. Dies sind aber deutlich weniger als noch im Jahr 2009, als 87 Menschen starben. Fast 45 Prozent der Unfall- opfer sind Kradfahrer, Fahrradfahrer und Fußgänger. Im Landkreis Unterall- gäu sei die Entwicklung sehr erfreulich. So krachte es zwar mit 3013 Mal et- was häufiger als im Jahr 2009 (2943 Verkehrsunfälle), aber die Zahl der Ver- kehrstoten ging um elf auf acht zurück. Auch die Zahl der Verletzten war laut Memel rückläufig (von 752 im Jahr 2009 auf 649 im Jahr 2010). 13

23. Februar Die Unterallgäuer Umweltzeitung 2011 erscheint. Auf insgesamt zwölf Seiten bie- tet sie allen Unterallgäuern wieder eine ganze Menge Service: So findet man da- rin neben den Sammelterminen für Gar- tenabfälle und Schadstoffmobil in diesem Jahr unter anderem auch Tipps für die richtige Entsorgung von Sperrmüll, Glas- und Steinwolle und Tonermodulen. Zu- dem geht es um die „Goldgrube“ Elektro- schrott und man erfährt, was Frittierfett mit Klimaschutz zu tun hat. Interessant sind auch die Abfallstatistik, die Wert- stoffsammelergebnisse und die Verwer- tungsquote im Landkreis.

27. Februar Die Bürger der Gemeinde Boos haben die Wahl, wer ab 7. April die Nachfolge von Bürgermeister Hans-Jürgen Neumann antritt: Zur Wahl stellen sich Mi- chael Ehrentreich und Hansjörg Bürzle. Bei einer Wahlbeteiligung von 77,6 Prozent erhält Ehrentreich 967 Stimmen (82 Prozent), Bürzle 212 Stimmen (18 Prozent).

28. Februar Der Kreistag verabschiedet den Haushalt 2011 des Landkreises Unterallgäu. Im Mittelpunkt der Debatte steht vor allem die künftige Höhe der Kreisumla- ge. Diese wird nun um 1,5 Prozentpunkte auf 46,5 Prozentpunkte ansteigen und nicht wie von der Verwaltung und vom Kreisausschuss empfohlen um 2,0 Prozentpunkte auf 47,0 Punkte. Um den sich daraus ergebenden Unterschied im Vergleich zum Haushaltsentwurf auszugleichen, wird der Landkreis einen Kredit in Höhe von rund 502.000 Euro aufnehmen.

Der vom Kreistag verabschiedete Haushalt für das Jahr 2011 hat ein Gesamt- volumen von 114,9 Millionen Euro. Der Verwaltungshaushalt beläuft sich auf 93,5 Millionen Euro, der Vermögenshaushalt umfasst insgesamt 11,6 Millio- nen Euro. Der Schuldenstand des Landkreises sinkt zum Jahresende voraus- sichtlich nur um rund 326.000 Euro auf 18,3 Millionen Euro.

Bei der Haushaltsdebatte steht vor allem die Frage im Mittelpunkt, ob die Kreisumlage um 2,0 Prozentpunkte angehoben werden muss oder ob eine Anhebung um 1,5 Punkte ausreichend wäre. Während die CSU-/JWU- Fraktion sich für eine Erhöhung um lediglich 1,5 Prozentpunkte ausspricht, befürworten Freie Wähler, SPD, Grüne, ödp/Bürger für die Umwelt und FDP sowie Landrat Hans-Joachim Weirather eine Erhöhung um 2,0 Prozentpunk- te. Mit den Stimmen der CSU-/JWU-Mehrheit spricht sich der Kreistag letzt- lich für eine Erhöhung der Kreisumlage auf 46,5 Prozentpunkte aus und ver- abschiedet die entsprechend geänderte Haushaltssatzung. Zudem verab- schiedet der Kreistag den Finanzplan für die Jahre 2010 bis 2014 und das die- sem zugrunde liegende Investitionsprogramm. 14

Weitere Beschlüsse in Kürze:

• Einstimmig stellt der Kreistag die geprüfte Jahresrechung 2008 fest und erteilt die Entlastung.

• Einstimmig genehmigt der Kreistag überplanmäßigen Mehrausgaben für den Winterdienst im vergangenen Jahr in Höhe von 277.000 Euro.

• Einstimmig beruft der Kreistag Kreisrat Silverius Bihler zum Stellvertreter von Christian Seeberger in die Verbandsversammlung des Zweckverbands Gymnasium Türkheim.

• Ebenfalls einhellig stimmt der Kreistag zu, dass Kreisrat Peter Schubert (Babenhausen) sein Amt aus beruflichen Gründen niederlegt. Nachrücker ist Roland Ahne aus Mindelheim.

15

März

Bayern und die Welt

1. März Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) tritt von allen politischen Ämtern zurück. In den beiden vorangegangenen Wochen war Guttenberg wegen Plagiatsvorwürfen im Zusammenhang mit seiner Dok- torarbeit in der Kritik gestanden.

11. März Ein massives Erdbeben der Stärke 8,9 auf der Richterskala erschüttert Japan und löst eine bis zu zehn Meter hohe Tsunami-Welle aus. Viele Menschen werden durch die größte Naturkatastrophe des Landes in den Tod gerissen, Hunderttausende werden obdachlos. Gefährliche Schäden richtet das Erdbe- ben auch an Atomkraftwerken an. In den folgenden Tagen kämpfen Techni- ker gegen den atomaren Super-GAU.

18. März Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte beendet einen jahrelangen Rechtsstreit: Italienische Eltern hatten sich durch alle Instanzen geklagt, um zu erreichen, dass ihre Kinder in der Schule nicht ständig auf ein Kruzifix schauen müssen. Das Urteil: Die Kreuze dürfen hängen bleiben, nicht nur in Italien.

18. März In Bayern schreiben bis 15. April die letzen Schüler des neunjährigen Gymna- siums (G9) ihr Abitur. Kurz darauf, vom 14. Mai bis 10. Juni, finden dann be- reits die Prüfungen der G8-Abiturienten statt.

21. März Eine internationale Streitmacht greift Libyen mit massiven Luftschlägen an. Ziel der Militäroperation „Odyssey Dawn“ ist es, Machthaber Muammar al- Gaddafi zu stoppen, der seit Wochen mit Gewalt gegen das eigene Volk vor- geht. Zudem soll mit der Militäraktion eine UN-Resolution gegen das Regime des Diktators durchgesetzt werden.

23. März Im Alter von 79 Jahren stirbt Hollywood-Star Liz Taylor.

27. März Die Grünen erringen bei den Landtagswahlen in Baden-Württemberg einen historischen Sieg. Rot-Grün wählt wenig später mit Winfried Kretschmann den ersten grünen Ministerpräsidenten. 16

Der März im Unterallgäu

1. März Im Schwäbischen Bauernhofmuseum Illerbeuren eröffnet Bezirkstagspräsi- dent Jürgen Reichert die aktuelle Saison. Gleichzeitig wird die neue Sonder- ausstellung „Pferde, Kühe, Federvieh… Haus- und Nutztiere in historischen Fotografien aus Schwaben“ vorgestellt. Bei den fast 200 historischen Fotogra- fien handelt es sich vorwiegend um private Schnappschüsse eines längst ver- gangenen bäuerlichen Alltags. Der fotografische Blick zeigt dabei das bemer- kenswerte Verhältnis zwischen Mensch und Tier: Tiere auf dem Hof, im Stall, auf der Weide und letztlich am Schlachttisch. Die Fotografien vermitteln die tägliche Arbeit und den Nutzen der Tiere, zeigen zugleich aber auch den stol- zen, liebevollen und vertrauten Umgang mit ihnen. Die Aufnahmen – oft als private und amateurhafte Ablichtung – führen in eine Alltagswelt ein, die schon längst vergangen und heute kaum noch bewusst ist. Besucher der Aus- stellung können sich bis 11. September in die Geschichten der Bilder vertie- fen, die vom rasanten Wandel in der Landwirtschaft vom Ries bis ins Allgäu erzählen. Die Bilder halten einzigartige Momente aus dem ländlichen Alltag fest.

1. März Das Direktorium der Kreiskliniken Unterallgäu wird um einen Kaufmänni- schen Direktor ergänzt: Jens Backsmeier besetzt die letzte noch offene Stelle im Direktorium neben Vorstand Franz Huber, Ärztlichem Direktor PD Dr. Pe- ter Steinbigler und Pflegedirektor Stanislav Koren. Der gebürtige Mindener war nach seinem Studium zum Diplom-Kaufmann in verschiedenen kaufmän- nischen Führungspositionen tätig. So war er unter anderem beim Klinikum Braunschweig beschäftigt und zuletzt 14 Monate als kaufmännischer Direktor im Diakonie Klinikum Osnabrücker Land.

1. März Nach fast 150 Jahren endet die Eigenständigkeit des Notariats in Babenhau- sen. Die Stelle war bereits mit der Einführung des modernen Notariats in Bayern am 1. Januar 1862 errichtet worden und seitdem nahezu durchge- hend mit einem Notar besetzt gewesen. Nun wird die bisherige Amtsstelle als dauernde Geschäftsstelle eines Memminger Notariats weitergeführt.

8. März Zum 100. Mal wird der Internationale Frauentag gefeiert. Aus diesem Anlass weist die Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises, Ulrike Klotz, darauf hin, dass dieser Tag in all der Zeit keineswegs an Aktualität verloren habe – auch wenn das Frauenwahlrecht inzwischen ebenso eine Selbstverständlichkeit sei wie die Tatsache, dass die Gleichberechtigung von Mann und Frau im Gesetz verankert sei. Seit 1986 – also seit 25 Jahren – gibt es im Landratsamt die Frauenberatungs- beziehungsweise Gleichstellungsstelle. Während es zu Be- ginn ihrer Tätigkeit vor allem stark um Kindergartenplätze und Kindergarten- öffnungszeiten gegangen sei, stünden heute die Diskussionen und die Geset- ze für Kinderkrippen und Kinderhorte im Mittelpunkt der Arbeit, so Klotz. Dabei gehe es letztlich nach wie vor um dasselbe Thema: die Vereinbarkeit 17

von Familie und Beruf. „Hierbei handelt es sich nicht nur um ein Frauenthe- ma. Dies betrifft die gesamte Gesellschaft“, betont Klotz. Neu entdeckt wer- de die Thematik durch den zunehmenden Fachkräftemangel: „Wir können es uns einfach nicht leisten, auf gut ausgebildete Frauen über einen längeren Zeitraum zu verzichten.“ So gehe es nicht nur um gleichberechtigte Teilhabe von Frauen in Politik und Unternehmen, sondern vor allem auch um eine fa- milienfreundliche, flexible Arbeitswelt und eine angemessene Bezahlung. Aber nicht nur darum geht es der Gleichstellungsbeauftragten. So gebe es nach wie vor zahlreiche Frauen und auch Männer, die von häuslicher Gewalt betroffen seien. Aufmerksam machen will Klotz aber auch auf die Bedeutung der Integration von Frauen aus fremden Kulturkreisen. „Solange diese Auf- gaben nicht gelöst sind, ist der Internationale Frauentag wichtig“, betont sie.

10. März Rund 500 Frauen und zahlreiche Ehrengäste aus dem gesamten Landkreis kommen zum Unterallgäuer Landfrauentag nach Erkheim. Kreisbäuerin Mar- got Walser stellt dabei den Unterallgäuer Milchfrühling vor. Der Fitness- und Gesundheitsexperte Thomas Eberle animiert mit seinem Vortrag zum sportli- chen Mitmachen und demonstriert einige Übungen mit Hilfe von Landrat Hans-Joachim Weirather.

11. März Am Legauer Freibad findet der Spatenstich zum ökologischen Ausbau des Legauer Mühlbachs statt. Patrick Hübner vom Wasserwirtschaftsamt Kemp- ten spricht dabei von einem „Vorhaben mit Pilotcharakter“ im Landkreis Un- terallgäu. So sei die Renaturierung die erste Maßnahme im Landkreis, die Tei- le der Europäischen Wasserrichtlinie umsetze. Deren Ziel ist es, die Wasser- politik stärker auf eine nachhaltige und umweltverträgliche Wassernutzung auszurichten. Insgesamt kostet das Projekt rund 390.000 Euro, 75 Prozent davon kommen aus dem Konjunkturpaket II der Bundesregierung bezie- hungsweise aus Mitteln des Freistaats. Die übrigen 25 Prozent muss der Markt finanzieren.

11. März Der Gewerbeverband Bad Grönenbach feiert sein 40-jähriges Bestehen.

12. März In Mindelheim findet ein Sozialtag mit dem Erzbischof von München und , Kardinal Dr. Reinhard Marx, statt. Veranstalter sind die Unterallgäu- er Kreisverbände von Katholischer Arbeitnehmerbewegung KAB, Kolping, Ka- tholischer Landvolkbewegung, Katholischem Deutschen Frauenbund, Bund der Katholischen Jugend, Familienbund, Katholische Erzieherinnengemein- schaft und Caritasverband. Nach einem Impulsvortrag des Erzbischofs geht es in einer Podiumsdiskussion um die sich verschlechternde soziale Lage in Deutschland. Auf dem Podium diskutieren mit Kardinal Marx Landrat Hans- Joachim Weirather, DGB-Vorsitzender Werner Gloning, Caritas-Direktor Karl- Heinz Zerrle, IHK-Vizepräsident Wolfgang E. Schultz und Landtagspräsidentin Barbara Stamm.

14. März Regierungspräsident Karl Michael Scheufele händigt im Rokokosaal der Re- gierung von Schwaben Rosina Ketterle aus Lautrach und Gertrud Remmele 18

aus Mindelheim das Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten aus. Seit April 1995 engagiert Remmele sich im ehrenamtlichen Krankenhaus- Besuchsdienst der Mindelheimer Pfarrei St. Stephan. Jede Woche besuchen sie und ihr Team Patienten. Als „Seele des Ganzen“ bezeichnet Scheufele Remmele in seiner Laudatio und nannte sie „Heldin des Alltags“.

14. März Für die Generalsanierung der Staatlichen Berufsschule Mindelheim und für Restarbeiten bei der energetischen Sanierung des Sonderpädagogischen För- derzentrums Mindelheim vergibt der Bauausschuss des Unterallgäuer Kreis- tags in nicht-öffentlicher Sitzung Aufträge in Höhe von insgesamt rund 405.000 Euro. Zudem vergibt der Ausschuss Arbeiten an der Kreisstraße MN 17 zwischen den Gemeinden und . Wie Anton Bartenschlager von der Hochbauverwaltung im Ausschuss berich- tet, wurde die Generalsanierung des Hauptgebäudes der Staatlichen Berufs- schule großteils bereits im vergangenen Jahr abgeschlossen. Ende März und in den Osterferien sollen nun noch Restarbeiten ausgeführt werden – hierzu gehören Metallbauarbeiten und der Einbau einer Sonnenschutzanlage am Glasdach des Atriums und Spengler- und Dachdichtungsarbeiten. Für diese Arbeiten vergibt der Bauausschuss Aufträge in Höhe von insgesamt rund 323.000 Euro. Nach aktuellem Stand belaufen sich die Gesamtkosten für die Generalsanierung laut Bartenschlager damit – wie im Vorfeld prognostiziert – auf 2,88 Millionen Euro.

Bereits Ende Oktober 2010 abgeschlossen worden sei die energetische Sanie- rung des Sonderpädagogischen Förderzentrums in Mindelheim im Rahmen des Konjunkturpakets II, so Bartenschlager. Dabei sei das Gebäude zum einen gedämmt sowie Dach und Fenster erneuert worden. Als Restarbeiten müssen nun noch der Sonnenschutz angebracht und eine Fluchttreppe installiert werden. Hierfür vergibt der Bauausschuss Aufträge in Höhe von insgesamt 82.000 Euro.

Die Entwässerungseinrichtungen der Kreisstraße MN 17 zwischen Ungerhau- sen und Memmingerberg müssen, wie der Leiter des Tiefbauamts am Land- ratsamt, Walter Pleiner, im Bauausschuss erläutert, auf einer Länge von rund einem Kilometer nach den Richtlinien für Straßen in Wasserschutzgebieten ausgebaut werden. Die Arbeiten sollen voraussichtlich je nach Witterung von April bis Juni ausgeführt werden. Hierfür vergibt der Ausschuss Aufträge in Höhe von rund 280.000 Euro.

15. März In Boos feiert Melitta Friedrich ihren 100. Geburtstag. Sie ist die älteste Bür- gerin der Verwaltungsgemeinschaft.

16. März In der Münchener Residenz verleiht Bayerns Wirtschaftsminister Zeil den Bayerischen Qualitätspreis 2011 an die Gemeinde und zeichnet sie damit (neben elf anderen Preisträgern) als wirtschaftsfreundliche Kommune aus. Mit dem Bayerischen Qualitätspreis werden seit 1993 jährlich Unternehmen sowie wirtschaftsfreundliche Städte und Gemeinden prämiert, 19

die Herausragendes im Bereich Qualität und Qualitätsmanagement leisten. Insgesamt werden neun Unternehmen in den Kategorien Industrie, Hand- werk, Handel und unternehmensorientierte Dienstleister sowie drei wirt- schaftsfreundliche Städte und Gemeinden gewürdigt. Am Wettbewerb um den Bayerischen Qualitätspreis haben in diesem Jahr auf Vorschlag von baye- rischen Wirtschaftsorganisationen und den Bezirksregierungen 60 Unter- nehmen sowie 15 Städte und Gemeinden teilgenommen. Kommunen können den Bayerischen Qualitätspreis erhalten, wenn sie optimale wirtschafts- freundliche Rahmenbedingungen schaffen.

17. März Knallig bunte, provo- kative Werke erwar- ten in den kommen- den Wochen jeden, der das Unterallgäu- er Landratsamt in Mindelheim betritt: Bis einschließlich 29. April sind im Ausstellungsfoyer Bilder und Skulpturen der Bad Wörishofener Künstlerin Isolde Egger zu sehen. Die Ausstellung trägt den Titel „Augenblicke festhalten“. Überrascht davon, unter den Bildern auch ein Porträt von sich zu sehen, eröffnet Landrat Hans-Joachim Weirather die sehr gut besuchte Ver- nissage. In ihrer Laudatio vergleicht Elfriede Röthinger, Konrektorin der Mit- telschule Mindelheim, Isolde Eggers Leidenschaft für die Kunst mit einem Vi- rus, der die Künstlerin befal- len habe. Dieses Fieber sei ihr Lebensgefühl, ihre Passi- on, ihre Motivation, aber auch ihr täglicher Kampf. Von diesem Virus sollten sich die Besucher ruhig anste- cken lassen, so Röthinger. Musikalisch umrahmt wird die Ausstellungseröffnung vom Ensemble „Saxissimo“ der Musikschule Mindel- heim.

18. März Mit einem Spezialtranspor- ter wird ein neues Gebäude ins Bauernhofmuseum nach Illerbeuren gebracht. Dabei handelt es sich um eine Art Gartenhaus, das als Notun- terkunft für eine ausge- 20

bombte Augsburger Familie im Kriegsjahr 1944 in Gessertshausen (Landkreis Augsburg) errichtet worden war.

20. März In Tussenhausen kommen rund 280 Menschen zu einem Glaubenstag, der in der Grundschule, im Bürgersaal sowie im Pfarr- und Rathaus stattfindet. 22 Referenten bieten dabei insgesamt 32 Vorträge, Kurse, Workshops und Filme an. Veranstalter sind die Pfarreiengemeinschaft Mattsies mit der Katholi- schen Erwachsenenbildung. Mit einem Dankgottesdienst klingt der Tag aus.

22. März (MN-Z) In Kirchheim haben – wie die Mindelheimer Zeitung berichtet – die Arbeiten am Hochwasserschutz begonnen. In diesem Zuge wird nordöstlich des Mark- tes ein Regenrückhaltebecken ausgehoben, das 4000 Kubikmeter Wasser fas- sen soll. Die Bauzeit beträgt laut Bürgermeister Hermann Lochbronner zwei bis drei Monate. Für die Kosten in Höhe von voraussichtlich rund 500.000 Eu- ro muss der Markt selbst aufkommen.

23. März Altlandrat Martin Frehner aus Attenhausen wird 90 Jahre alt. Ihre herzlichen Glückwünsche sprechen ihm im Namen aller Bürger Landrat Hans-Joachim Weirather und Ottobeurens Bürgermeister Bernd Schäfer aus. Nach seiner Zeit als Landrat des Altlandkreises Memmingen war Frehner zwölf Jahre Bür- germeister des Marktes Ottobeuren. „Das Wohl seiner Heimat stand dabei immer im Mittelpunkt seines Wirkens“, betonen beide und würdigen Frehner als „Kommunalpolitiker erster Klasse“. Der 90-Jährige ist unter anderem Trä- ger des Bundesverdienstkreuzes, der kommunalen Verdienstmedaille in Sil- ber und des Landkreis-Ehrenschilds. Zudem ist er Ehrenbürger und Ehrenring- Träger des Marktes Ottobeuren.

Geboren wurde Frehner als Sohn eines Gastwirt-Ehepaares in Attenhausen. Nach seiner Schulzeit arbeitete er im damaligen Landratsamt Memmingen, bis er in den Krieg eingezogen wurde. Als Oberleutnant der Infanterie war er an verschiedenen Fronten eingesetzt und geriet in Gefangenschaft. Nach sei- ner Rückkehr im Jahr 1948 arbeitete Frehner wieder im Landratsamt, wo er bald vom damaligen Landrat Dr. Karl Lenz zum Kämmerer ernannt wurde. Nach dessen plötzlichem Tod wurde Frehner am 12. März 1961 zum Landrat gewählt. Wichtig war es Frehner in seiner gesamten Amtszeit, die Ansiedlung von Gewerbe- und Industriebetrieben und die Entwicklung Ottobeurens und Grönenbachs als Kurorte zu fördern. Zu den wichtigsten Projekten zählten der Aufbau der Wasserversorgung Woringer Gruppe und der Anschluss der Gemeinden um Memmingen an das Gruppenklärwerk in . Äu- ßerst engagiert setzte sich Frehner für den Landkreis-Wohnungsbau, den Ausbau des Straßennetzes und die Entwicklung der Kreiskrankenhäuser in Memmingen und Ottobeuren ein. Mit der Gebietsreform im Jahr 1972 nahm Frehner Abschied vom Amt des Landrats. Zwei Jahre später wurde er zum Bürgermeister von Ottobeuren gewählt, wo er bis 1986 die Entwicklung des Marktes entscheidend mitprägte. Mit Clemens Schlögel und Otto Wanner gründete er die Verwaltungsgemeinschaft (VG) Ottobeuren und sicherte so die Selbstständigkeit Böhens und Hawangens. Zu den vielen Projekten seiner 21

Zeit als Bürgermeister zählen etwa der Bau des Schulzentrums Ottobeuren, der VG-Kläranlage in und der Umbau der alten Knabenschule in das „Haus des Gastes“. Martin Frehner hat der Markt Ottobeuren die Auf- nahme in das Programm der Städtebauförderung zu verdanken, er hat sich wegweisend für die Förderung der Infrastruktur und von Kur, Kultur und Tou- rismus in Ottobeuren stark gemacht.

23. März Die Heimatpflege des Bezirks Schwaben stellt im Rahmen einer Feierstunde im Landratsamt mit Bezirkstagspräsident Jürgen Reichert, Stellvertretendem Land- rat Klaus Holetschek und Bezirksheimat- pfleger Dr. Peter Fassl sogenannte Physi- katsberichte aus den Landkreisen Unter- allgäu und Ostallgäu vor. Dabei handelt es sich um Schilderungen von Amtsärz- ten der Landgerichte, die um 1860 de- taillierte landes- und volkskundliche Be- schreibungen zusammentrugen. Die Physikatsberichte aus der Mitte des 19. Jahrhunderts bieten für jeden histo- risch Interessierten eine Fundgrube von Detailinformationen aus einer Zeit, die noch vor dem Umbruch der Hochindustrialisierung stand. Die Lebendig- keit, Unmittelbarkeit und Direktheit dieser landeskundlichen und volkskund- lichen Beschreibungen wird von keiner anderen Quelle erreicht. „Die Berichte waren in offener, freier, zum Teil schonungsloser Subjektivität verfasst“ be- merkt Herausgeber und Bezirksheimatpfleger Dr. Peter Fassl. Die Hauptthe- men umfassen die physische und intellektuelle Konstitution der Bezirksbe- wohner. Darüber hinaus werden die Wohnungs-, Nahrungs- und Kleidungs- weise beschrieben, ebenso auch Geburts- und Sterblichkeitszahlen genannt, die Beschäftigung der Bewohner, ihre Reinlichkeit, ihre Vergnügungen und Feste geschildert, sowie Angaben über das eheliche Leben getroffen. Neben den volkskundlichen Schwerpunkten gab es auch naturkundliche. So be- schrieben die Amts- ärzte geologische Formationen, Gewäs- ser, Bodenschätze, das Klima, die Zeiten für Saat und Ernte sowie Naturerzeug- nisse von medizini- scher Bedeutung. Das Buch, das vom Augs- burger Historiker und Mitarbeiter der Bezirksheimatpflege Gerhard Willi unter Mitarbeit von Georg Abröll und Christine Böhm bearbeitet wurde, ist zugleich der erste Band der 22

neu geschaffenen „Schriftenreihe der Bezirksheimatpflege Schwaben zur Ge- schichte und Kultur“.

24. März Die Stadt Memmingen und der Landkreis Unterallgäu starten das Umweltbe- ratungsprogramm „Ökoprofit“ (ökologisches Projekt für integrierte Wirt- schaft) zum ersten Mal gemeinsam. In Zusammenarbeit mit der lokalen Wirt- schaft geht es darum, die Betriebskosten zu reduzieren und gleichzeitig die Umwelt zu schonen. Die Kosten sollen zum Beispiel durch einen geringeren Verbrauch von Energie oder weniger Abfall gesenkt werden. Sieben Firmen machen mit. Nach Workshops und Beratungsterminen vor Ort sollen sie die Auszeichnung „Ökoprofit-Betrieb“ erhalten. Die Stadt Memmingen nahm be- reits 2008 an dem Projekt teil.

25. März Im Namen von Bundespräsident Christian Wulff verleiht Bayerns Justizminis- terin Dr. Beate Merk das Bundesverdienstkreuz am Bande an Anton Ruf aus Zaisertshofen. Merk lobt insbesondere Rufs herausragendes, ehrenamtliches Engagement beim Kolping-Bildungswerk Augsburg. Er habe sich dort als stell- vertretender Vorsitzender große Verdienste um die Ausbildung, Weiterbil- dung und Qualifikation von benachteiligten Jugendlichen und Erwachsenen erworben. Daneben engagiert sich Ruf mit viel Herzblut für Menschen mit Behinderung, wie Merk sagt. Ruf ist Mitglied im Stiftungsrat des Dominikus- Ringeisenwerks, das eine Behinderteneinrichtung in betreibt. Ferner hob der Zaisertshofener Anfang der 1990er Jahre die Weiterbildungseinrich- tung „Management Centrum Schloss Lautrach“ aus der Taufe und setzte sich trotz seiner Beanspruchung als Bereichsleiter und Aufsichtsratsmitglied beim Münchner Autobauer BMW in verschiedener Weise für seinen Heimatort Zai- sertshofen ein.

26. März Unter dem Titel „Erleuchtet“ findet in Mindelheim eine „Nacht der offenen Kirchen“ statt. Zahlreiche Menschen sind in der von Kerzen und Fackeln be- leuchteten Altstadt unterwegs und besuchen die sieben Kirchen und Kapellen sowie das Pfarrheim. Unter anderem gibt es Musik, Führungen und Meditati- onen. Die Idee hatte die katholische Pfarrgemeinde St. Stephan. Hintergrund ist das aktuelle Leitwort der Gemeinde, in dem es darum geht, andere am ei- genen Glauben teilhaben zu lassen und öffentlich davon Zeugnis abzulegen.

25. März Ob Marterl oder Feldkreuz, ob Bildstock oder Sühnekreuz: Still und manch- mal unscheinbar stehen sie überall im Unterallgäu am Wegesrand. Sie erzäh- len von Krieg und Not, von Unglücksfällen und Verbrechen, aber auch von al- ten Sitten und Bräuchen. Auf die Spuren dieser stummen Zeitzeugen haben sich in den vergangenen Monaten über 100 Schülerinnen der neunten Klas- sen der Mindelheimer Maria-Ward-Realschule gemacht und ihre Heimat er- forscht. Entstanden ist so eine umfangreiche Dokumentation, die nun im Rahmen einer Feierstunde an Kreisheimatpfleger Peter Hartmann übergeben wird. Dieser hatte das Projekt angeregt. 23

26. März Die Kneipp-Kurklinik Sebastianeum in Bad Wörishofen gibt es seit 120 Jahren. Beim Festakt mit Provinzial Emerich Steigerwald vom Orden der Barmherzi- gen Brüder, dem Träger der Einrichtung, wird an die Geschichte des Hauses erinnert. Pfarrer Sebastian Kneipp gründete das Sebastianeum 1891 als Kur- haus für Priester. Im Ersten und Zweiten Weltkrieg diente es als Lazarett.

27. März In Markt Rettenbach wird der Abschluss der Innenrenovierung der Pfarrkir- che mit einem Festgottesdienst gefeiert. Weihbischof Anton Losinger weiht den neuen Seitenaltar und den neuen Ambo, ein Lesepult. Altar und Ambo wurden vom Engetrieder Künstler Joachim Kraus entworfen. Insgesamt kos- tet die Sanierung 300.000 Euro.

28. März Welche Stärken hat der Landkreis Unterallgäu? Auf welche Bereiche muss in den kommenden Jahren besonderes Augenmerk gelegt werden? Wie gelingt es, sich weiter zu verbessern? Mit diesen Fragen beschäftigt sich der Aus- schuss für Wirtschaft und Tourismus des Unterallgäuer Kreistags in seiner Sit- zung. Tobias Koch von der Prognos AG aus Stuttgart stellt die Ergebnisse des „Zukunftsatlas 2010“ für den Landkreis Unterallgäu vor.

Dieser habe sich seit dem Jahr 2004 von Rang 194 über Rang 145 auf Platz 128 im deutschlandweiten Vergleich kontinuierlich verbessert, so Koch. Seit 2004 bewertet Prognos alle drei Jahre die wirtschaftliche und demografische Zukunftsfähigkeit der 412 Landkreise und kreisfreien Städte in Deutschland. Als positive Faktoren für das Unterallgäu nannte der Prognos-Projektleiter unter anderem die bestehende Vollbeschäftigung, die Kaufkraft der Unterall- gäuer Haushalte, die moderate kommunale Verschuldung, die niedrige Kri- minalitätsrate und die sehr gute Anbindung an das Autobahnnetz. Als Schwä- chen stellt Koch etwa die Wegzüge junger Erwachsener und einen unter- durchschnittlichen Anteil an Hochqualifizierten und an Beschäftigten in den Bereichen Forschung und Entwicklung heraus.

Einige der Ergebnisse sorgen im Ausschuss und bei Landrat Hans-Joachim Weirather für Unverständnis und kritische Nachfragen. So werde etwa die Entwicklung der Arbeitslosenquote während der Wirtschaftskrise in der Stu- die äußerst negativ ausgelegt, weil sie in dieser Zeit prozentual sehr stark an- gestiegen ist - tatsächlich habe diese aber immer unter 4,0 Prozent gelegen und der Landkreis habe auch in dieser Phase im Bundesvergleich einen Spit- zenplatz eingenommen.

Die hervorragenden Perspektiven des Landkreises stellt in der Sitzung auch der Stellvertretende Hauptgeschäftsführer der IHK Schwaben, Markus An- selment, heraus. Zudem sieht das Institut der deutschen Wirtschaft Köln den Landkreis Unterallgäu auf Platz 19 im Bundesvergleich. Es hatte im „Chancen- index Bayern“ untersucht, welche Regionen am stärksten aus der Wirt- schaftskrise hervorgehen.

In den kommenden Jahren gelte es, weitere Bildungs- und Fortbildungsmög- lichkeiten zu schaffen und hochqualifizierte junge Erwachsene im Landkreis 24

zu halten, sind sich die Mitglieder des Ausschusses einig. Mögliche Hand- lungsfelder sollen auch im Kreistag noch näher beleuchtet werden.

• Neues Erschei- nungsbild: Mit ei- nem schlichten, modernen Erschei- nungsbild präsen- tiert sich das Landratsamt Unterallgäu bald in der Öffentlichkeit. So stel- len Udo Siegl und Engelbert Degenhart den Ausschussmitgliedern das neue Logo der Kreisbehörde vor. Neben dem Schriftzug „Landratsamt Unterallgäu“ enthält es eine Welle in den Farben blau, grün und gelb. Diese weist zum einen auf den Kneipp-Landkreis hin, zum anderen auf die geografische Lage im hügeligen Voralpenland. Auch die verwendeten Farben haben doppelte Bedeutung: Zum einen greifen sie die traditio- nellen Wappenfarben des Landkreises (gelb und blau) auf, zum anderen sollen diese für Wasser, das Grün der Wiesen und Sonne/Licht stehen. Im ersten Schritt werden nun die Briefköpfe der Behörde umgestaltet, nach und nach folgen sämtliche Publikationen. Das neue Erscheinungs- bild ist ein Teil des Strategieentwicklungsprozesses im Landratsamt.

• Diskussion über Kfz-Kennzeichen: Einen Überblick über den aktuellen Stand der Kennzeichen-Diskussion gibt Landrat Weirather. Er betont, dass man abwarten müsse, wie sich die Gesetzgebung entwickelt. Sollte künftig bei einem Umzug keine Ummeldung des Kfz-Kennzeichens mehr erforderlich sein - wie dies etwa in Hessen bereits der Fall sei -, dann mache jede weitere Debatte keinen Sinn. „Wir sollten die Diskussion al- so mit einer gewissen Lockerheit führen, es gibt sicherlich wichtigere Dinge. Ein Thema ist das Kfz-Kennzeichen aber allemal“, so Weirather. Um die Haltung des Freistaats zu Kennzeichen-Änderungen zu erfahren, habe er sich in einem Schreiben an den bayerischen Wirtschaftsminister Martin Zeil gewandt. Dieser hatte sich jüngst für die Wiedereinführung alter Kennzeichen wie „ILL“ und „KRU“ ausgesprochen. Eine Antwort stehe derzeit jedoch noch aus.

29. März Der brasilianische Wissenschaftler Prof. Antonio Andrioli zeigt die Gefahren gentechnisch veränder- ter Pflanzen auf. Die vier Allgäuer Landkreise Un- terallgäu, Oberallgäu, Os- tallgäu und Lindau haben zusammen mit der Initia- tive „GENial“ zu dem Vortrag über Grüne Gen- technik in Dietmannsried eingeladen. Der Titel des 25

Vortrags lautet „Europa muss nicht wiederholen, was in Brasilien nicht funk- tioniert“. Andriololi sagt: „Die Agro-Gentechnik ist eine gescheiterte Techno- logie. Sie dient vor allem dazu, Landwirte in ein Abhängigkeits-Verhältnis zu wenigen weltweit agierenden Saatgut- und Pflanzenschutzmittel-Herstellern zu zwingen.“ Nach Anfangserfolgen komme es auf lange Sicht zu weniger Er- trag, höheren Betriebskosten und schlechteren Böden. Den Vortrag in Diet- mannsried hören rund 500 Besucher – der Großteil sind Landwirte .

26

April

Bayern und die Welt

3. April Guido Westerwelle kündigt an, dass er das Amt des Vorsitzenden der FDP aufgibt. Er reagiert damit auf den immer stärkeren Druck aus der Partei. Nachfolger wird später Gesundheitsminister Philipp Rösler.

8. April Auf der Autobahn 19 bei Rostock kommt es in einem Sandsturm zur schwers- ten Massenkarambolage seit 20 Jahren. Acht Menschen sterben, 131 werden verletzt. Bei einer Sichtweite unter zehn Metern rasen 82 Fahrzeuge ineinan- der und geraten teilweise in Brand. 300 Rettungskräfte sind im Einsatz.

11. April Bei einem Bombenanschlag auf eine U-Bahn-Station in der weißrussischen Hauptstadt Minsk werden zwölf Menschen getötet und 200 verletzt. Wenig später werden Männer festgenommen, die ein Geständnis ablegen und sich auch zu früheren Anschlägen bekennen.

26. April Das Reaktorunglück von Tschernobyl jährt sich zum 25. Mal. Weltweit geden- ken Millionen Menschen der Katastrophe. Durch den GAU im japanischen Fukushima erhält der Gedenktag noch mehr Brisanz.

29. April Die Hochzeit von Kate Middleton und Prinz William stößt weit über England hinaus auf großes Interesse. Sie geben sich in Westminster Abbey in London das Ja-Wort. 27

Der April im Unterallgäu

1. April Ein Festabend in der Aula des Schulzentrums Babenhausen macht den Auf- takt für Feierlichkeiten zum 100-jährigen Bestehen der Musikkapelle Kloster- beuren. Laut der Chronik des Vereins gaben im Jahr 1911 Hans Lacher und Hauptlehrer Schneider den Anstoß, eine Musikkapelle zu gründen. Wegen des Ersten Weltkriegs seien jedoch zunächst keine Aufführungen zustande gekommen, erst nach dem Krieg hätten einige Musikanten beschlossen, die Kapelle wieder aufleben zu lassen. Wegen der Geldnot der Kapelle waren die Musiker dabei äußerst kreativ: Für drei Musikstücke mussten die männlichen Tänzer bei Hochzeiten gleich nach dem ersten Stück zehn Pfennig zahlen, erst dann spielte man laut Chronik die restlichen zwei Tänze.

Im Laufe des Jahres wird das Jubiläum noch mit Wertungsspielen (9. und 10. April) mit 29 Kapellen und über 1200 Musikern und einem großen Festwo- chenende mit Blasmusikcup, Miss-ASM-Wahl und Festumzug (19. bis 22. Mai) gefeiert.

4. April Mit der Förderung der Feuerwehren, der Jahresrechnung 2009 und der Be- setzung des ÖPNV-Beirats befasst sich der Kreisausschuss des Unterallgäuer Kreistags in seiner Sitzung.

• Zuschüsse für Feuerwehren: Mit 131.000 Euro fördert der Landkreis Un- terallgäu in diesem Jahr die überörtliche Arbeit der Feuerwehren. Dies beschließt der Kreisausschuss einstimmig. So erhält die Feuerwehr Pfaf- fenhausen einen Zuschuss in Höhe von 95.000 Euro für die Ersatzbeschaf- fung eines Hilfeleistungsfahrzeugs HLF 20/16 und die Feuerwehr Mindel- heim 12.000 Euro für den Kauf eines Mehrzweckfahrzeugs. Zudem stellt der Landkreis insgesamt 24.000 Euro für den Kauf von acht Wärmebild- kameras zur Verfügung. Bislang sind im Landkreis nur wenige Feuerweh- ren damit ausgestattet.

• Jahresrechnung 2009: Die Jahresrechnung 2009 des Landkreises Unterall- gäu schließt laut Prüfungen des Rechnungsprüfungsausschusses mit ei- nem Verwaltungshaushalt von 96,59 Millionen Euro und einem Vermö- genshaushalt von 17,16 Millionen Euro ab. Die Verschuldung sank im Jahr 2009 um insgesamt 2,13 Millionen Euro auf 17,92 Millionen Euro. Ein- stimmig empfiehlt der Kreisausschuss dem Kreistag, die Jahresrechnung 2009 festzustellen und die Entlastung zu erteilen.

• ÖPNV-Beirat neu besetzt: Als Vertreter der Unterallgäuer Gemeinden be- stellt der Kreisausschuss Buxheims Bürgermeister Werner Birkle in den ÖPNV-Beirat des Landkreises Unterallgäu. Der Kreisvorsitzende des Ge- meindetags tritt damit die Nachfolge des ehemaligen Bürgermeisters Sil- verius Bihler (Türkheim) an.

28

5. April 129 herausragende Unterallgäuer Einzelsportler und 40 Mannschaften zeich- net Landrat Hans-Joachim Weirather im Rahmen der Sportlerehrung 2010 im Mindelheimer Forum gemeinsam mit BLSV-Kreisvorsitzendem Uli Theophiel und Ehrengast Janine Pietsch aus. Die ehemalige Weltmeisterin und Olym- pia-Teilnehmerin erzählt dabei offen von den Höhen und Tiefen ihrer Karriere und ihres Lebens. Nach ihrer Krebserkrankung gehe es ihr heute besser als je zuvor, betont die 28-Jährige, die jetzt als Trainerin arbeitet. Durch den offe- nen Umgang mit ihrer Erkrankung wolle sie anderen Mut machen. Im An- schluss an die Ehrung nimmt sie sich viel Zeit, um sämtliche Autogrammwün- sche zu erfüllen. In seinem Grußwort bezeichnet Land- rat Hans-Joachim Weirather die Geehrten als „Leistungs- träger und Botschafter des Sports“. „Sie zeigen der Ge- sellschaft, dass Sport wich- tig ist“, so der Landrat. „Neben der Gesundheit steht für mich hier die soziale Rolle des Sports in den Vereinen im Mittelpunkt.“ Auch BLSV- Kreisvorsitzender Uli Theophiel würdigt „die fan- tastischen Leistungen der Sportler“ und betont die Bedeutung des Ehrenamts. Janine Pietsch sei ein Beispiel dafür, dass im Sport leider nicht im- mer alles plan- und kalkulierbar sei.

Auf der diesjährigen Sportlerehrungsmedaille ist die Wallfahrtskirche Maria Himmelfahrt in zu sehen. Gestaltet wurde die Medaille vom Mindelheimer Malermeister Hubert Schwank. 29

6. April Mit einem Gottesdienst in der Basilika und einem Abend der Begegnung in Ottobeuren wird Pater Johannes Schaber ins Amt des katholischen Regional- dekans eingeführt. Der 1967 geborene Ottobeurer Dekan und Pfarrer ist der Nachfolger von Krankenhausseelsorger Martin Maurer, der nach Wellheim im Landkreis Eichstätt wechselte. Schaber übernahm das Amt kommissarisch und wurde anschließend von den wahlberechtigten Priestern und ständigen Diakonen der Dekanate Memmingen, Mindelheim und Ottobeuren offiziell zum Regionaldekan gewählt.

7. April (MN-Z) Die Unterallgäu Aktiv GmbH stellt im „Skyline Park“ in Bad Wörishofen ihre Arbeit vor und ruft Gemeinden, Institutionen und Verbände dazu auf, Projek- te vorzuschlagen, die den Landkreis attraktiver machen. Geschäftsführer Mi- chael Stoiber weist darauf hin, dass Fördergelder der Europäischen Union an- gezapft werden könnten. Derzeit seien insgesamt rund 530.000 Euro an EU- Fördermitteln im Unterallgäu gebunden. Es könnten mehr als 1,3 Millionen ins Unterallgäu fließen – vorausgesetzt es gibt genügend Ideen.

Nach Stoibers Worten hat die Gesellschaft, die der Landkreis 2002 zur Profes- sionalisierung des Regionalmanagements gründete, inzwischen mehr als 50 Vorhaben umgesetzt. Dazu gehören unter anderem die Wanderwege- Beschilderung, die Sole-Inhalationsanlage in Bad Wörishofen oder die Allgäu- er Herbstmilchwochen. Bei den vielfältigen Aufgaben geht es um regionale Landentwicklung, Freizeit- und Tourismusmarketing, Wirtschaftsförderung und Werbung für den Standort Unterallgäu, wie ein kurzer Film veranschau- licht. Laut Kathrin Rietzler arbeitet die Gesellschaft intensiv daran, das Image der Kneippkur aufzupolieren. Dem Fachkräftemangel wolle man mit einem Bildungsportal begegnen, so Andreas Neukam. Außerdem sei ein Newsletter für Unternehmer geplant. Joseph Köpfer, im Landwirtschaftsministerium zu- ständig für die Vergabe von Leader-plus-Mitteln der EU, lobt die Arbeit der Unterallgäu Aktiv GmbH. Das, was im Unterallgäu passiere, könne sich in Bayern sehen lassen.

8. April Die Gemeinde Boos verabschiedet Bürgermeister Hans-Jürgen Neumann mit einem Festabend. Der 66-Jährige erhält den Ehrentitel „Altbürgermeister“. Nach 18 Jahren als Rathauschef kandidierte Neumann nicht mehr für das Amt. Sein Nachfolger ist Michael Ehrentreich. Landrat Hans-Joachim Wei- rather bescheinigt Neumann eine gute Arbeit und stellt heraus, dass die Pro- Kopf-Verschuldung in Boos weit unter dem Durchschnitt der Gemeinden des Landkreises liege. CSU-Landtagsabgeordneter Josef Miller und Werner Birkle, Kreisvorsitzender des bayerischen Gemeindetags, loben Verantwortungsbe- wusstsein, Mut und Gelassenheit. Das Amt des Bürgermeisters sei für ihn ei- ne Lebensaufgabe gewesen, sagt Neumann. Er habe alles darauf ausgerich- tet.

9. April Der Maschinen- und Betriebshilfsring Memmingen feiert sein 40-jähriges Bestehen mit einem Festakt in der Festhalle . Am 29. März 1971 wurde er als landwirtschaftliche Selbsthilfeeinrichtung gegründet und entwi- 30

ckelte sich seitdem zu einem wichtigen Partner der landwirtschaftlichen Be- triebe im Landkreis.

10. April Die „Vereinigung der Freunde der Benediktinerabtei Ottobeuren“ feiert ihr 50-jähriges Bestehen mit einem Pontifikalamt und einem Festakt. Ottobeur- ens Bürgermeister Bernd Schäfer nennt das Jubiläum ein „denkwürdiges Er- eignis für Ottobeuren“. Die Vereinigung unterstützt die Abtei zum Beispiel bei der Restaurierung von Gemälden, bei der Betreuung des Archivs oder bei Re- novierungsarbeiten. Vorsitzender Markus Brehm betont beim Festakt, dass 50.000 Euro zur Restaurierung der Marienorgel beigesteuert worden seien. Der Freundeskreis entstand, als es im Vorfeld der Feiern zum 1200-jährigen Bestehen galt, Restaurierungen in der Basilika zu finanzieren. Erster Vorsit- zender war Georg Fürst von -Zeil, dessen Haus den Ottobeurer Be- nediktinern seit Langem eng verbunden war und der inzwischen Ehrenvorsit- zender ist.

12. April Zum Gedenken an den im Jahr 1966 verstorbenen „Apfelpfarrer“ Korbinian Aigner pflanzt der Kreis- verband für Gartenbau und Landespflege im Rahmen eines Arbeitseinsatzes ei- nen „Korbiniansapfel“ im Unterallgäuer Kreislehrgar- ten in Bad Grönenbach. Wie Kreisvorsitzender Silverius Bihler dabei sagt, ist Pfarrer Korbinian Aigner ein herausragendes Beispiel dafür, die Hoffnung nie zu verlieren. Er hatte den Apfel aus Samen im Konzentrationslager (KZ) Dachau gezüchtet. Pfarrer Kor- binian Aigner (1885 bis 1966) war 1939 festgenommen worden, weil er sich sehr kritisch gegenüber dem nationalsozialistischen Regime geäußert hatte. Er kam zunächst in Haft und später in das KZ Sachsenhausen, von wo er 1941 nach Dachau verlegt wurde. Dort züchtete und kreuzte der begeisterte Gar- tenfreund, der schon im Jahr 1908 in Hohenpolding einen Obstbauverein ge- gründet hatte, aus Apfelkernen auf einem kleinen Grünstreifen zwischen zwei Baracken Apfelbäume. Seine neuen Sorten nannte er KZ 1, KZ 2, KZ 3 und KZ 4. „KZ 3“ war später besonders in der Gegend um Freising sehr beliebt und wurde im Jahr 1985, zum Gedenken an den 100. Geburtstag Aigners, in „Korbiniansapfel“ umbenannt. Um die Erinnerung an den engagierten „Ap- felpfarrer“, der in den Nachkriegsjahren auch Landesvorsitzender des Bayeri- schen Landesverbands für Obst- und Gartenbau war, lebendig zu erhalten, wurden in ganz Bayern auf Initiative des Landesverbands „Korbiniansäpfel“ gepflanzt: Im Unterallgäu neben dem Kreislehrgarten auch zwei Bäume in Niederdorf und je einer in Traunried und . 31

14. April Landrat Hans-Joachim Weirather und ein Teil seines Führungsteams treffen sich im Landratsamt mit Vertretern des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West und den Leitern der im Landkreis angesiedelten Polizeidienststel- len zum jährlichen Sicherheitsgespräch. Mit einer Häufigkeitszahl von 2.993 (registrierte Straftaten pro 100.000 Einwohner) zählt der Landkreis Unterall- gäu laut Polizei zu den sichersten Regionen Bayerns. Zwischen den Allgäuer Alpen und der Donau ist das Unterallgäu der Landkreis mit der niedrigsten Kriminalitätsbelastung überhaupt.

Im Jahr 2010 wurden laut Polizei insgesamt 4.049 Straftaten registriert, was einen Rückgang um fast sieben Prozent bzw. 300 Straftaten im Vergleich zum Vorjahr bedeute. Insgesamt konnten 67 Prozent dieser Fälle aufgeklärt wer- den. Auch hier liege der Landkreis Unterallgäu über dem bayernweiten Durchschnitt von 64.6 Prozent. Besonders erfreulich sei ein deutlicher Rück- gang im Bereich der Gewaltkriminalität um knapp 13 Prozent, was vor allem auf einen Rückgang bei den gefährlichen und schweren Körperverletzungsde- likten zurückzuführen sei.

Zudem wurden laut Polizei im Jahr 2010 im Landkreis Unterallgäu rund zwei Prozent mehr Verkehrsunfälle registriert. Erfreulich seien die deutlichen Rückgänge bei den hierbei verletzten bzw. getöteten Unfallbeteiligten. 2010 wurden über hundert Personen weniger verletzt und acht Personen getötet. Im Jahr zuvor waren noch 18 Verkehrstote zu beklagen. Positiv ist laut Polizei zudem, dass die Aufklärungsquote im Bereich der Unfallfluchten auf rund 44 Prozent gesteigert werden konnte.

14. April Das Projekt „JobCast – Deine Chance“ ist erfolgreich angelaufen. Diese Bilanz ziehen Verantwortliche und Projektteilnehmer im Existenzgründungszentrum Memmingen-Unterallgäu. Die Unterallgäu Aktiv GmbH rief das Projekt in Zu- sammenarbeit mit Hitradio RT1 Südschwaben ins Leben.

Die Aktion bietet Jugendlichen die Möglichkeit, sich über Ausbildungsberufe in der Region zu informieren. Nach einer Vorbereitung in der Schule gehen sie in kleinen Teams als Reporter in Unternehmen, führen Gespräche mit Ausbildungsleitern, Auszubildenden oder Mitarbeitern und erstellen Hörda- teien. Diese werden unter www.wirtschaft-unterallgaeu.de/jobcast einge- stellt, wo so ein Berufsinformationsangebot von Jugendlichen für Jugendliche entsteht. In der Pilotphase machen die 51 Schüler 27 Podcasts über 22 Un- ternehmen. Sie reichen von Berufen wie Geigenbauer und Zimmerer bis hin zu Polizist und Mediengestalter.

Zum Auftakt des Projekts nahmen die Wirtschaftsschulen Bad Wörishofen und Memmingen, die Mittelschule Mindelheim und die Lindenschule Mem- mingen teil. Unterstützung bekam die Unterallgäu Aktiv GmbH laut Ge- schäftsführer Michael Stoiber von der Agentur für Arbeit Memmingen, der Sparkasse Memmingen-Lindau-Mindelheim, dem Landkreis Unterallgäu, der Stadt Memmingen, dem Schulamt, der Industrie- und Handelskammer 32

Schwaben, der Kreishandwerkerschaft Memmingen-Unterallgäu und den Ar- beitskreisen Schule-Wirtschaft.

Landrat Hans-Joachim Weirather begrüßt es bei der Veranstaltung im Exis- tenzgründungszentrum, dass das Projekt dem Problem des Fachkräfteman- gels und der Abwanderung der Jugendlichen in Großstädte entgegenwirke. Wie Projektleiterin Julia Beck von der Unterallgäu Aktiv GmbH sagt, soll „JobCast“ im kommenden Schuljahr fortgesetzt werden.

14. April Ob Architekt, Hygiene- kontrolleur, Umwelt- techniker, Bauaufseher oder Straßenmeister: Dass diese Berufe sehr wohl auch etwas für Frauen sein können, davon überzeugen sich über 80 Mädchen im Rahmen des „Girls’ Day“ im Landratsamt Unterallgäu und in der Kreisklinik Mindelheim. Zudem fand zum zweiten Mal ein „Boys’ Day“ statt – zwei Jungs erhielten dabei bei einem Schnuppertag in den Kreis-Seniorenwohnheimen Bad Wörishofen und Türkheim Einblick in einen sozialen Beruf.

15. April Der Sportverein Bedernau feiert sein 50-jähriges Bestehen mit einem Fest- abend.

17. April Ein Motorradfahrer aus Markt Rettenbach rutscht in einer Kurve auf einem Ölfleck aus, prallt gegen ein entgegenkommendes Fahrzeug und stirbt. Die Polizei geht davon aus, dass der 37-jährige zweifache Familienvater das Opfer eines Anschlags ist. Nicht nur auf der Straße zwischen Markt Rettenbach und Ottobeuren finden sich an diesem sonnigen Sonntagnachmittag Ölspuren. Auch auf andere Straßen im Unterallgäu wurden mit Öl gefüllte Flaschen ge- worfen – vorwiegend im Bereich von Kurven und unübersichtlichen Waldstü- cken. Die Polizei richtet die Ermittlungsgruppe „Ölfleck“ ein. Sie vermutet, dass der Täter ortskundig ist und Motorradfahrer hasst.

20. April 63 freiwillige Soldaten legen in Kirchheim ihr Gelöbnis ab. Es handelt sich um die ersten Rekruten, die nach der Bundeswehrreform und der damit einher- gehenden Aussetzung der Wehrpflicht im süddeutschen Raum vereidigt wer- den. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann sagt, man müsse sicherstel- len, dass die Bundeswehr stark genug bleibe.

25. April Der neue Radweg zwischen Salgen und Bronnen wird offiziell eingeweiht. 33

28. April Das lassen sich Landrat Hans- Joachim Wei- rather und die Bürgermeister Winfried Prinz (), Arthur Dorn (Lautrach) und Franz Abele (Le- gau) nicht neh- men: In Oldti- mern sind sie die ersten, die mit Walter Pleiner und Karl-Heinz Eierle vom Tiefbaumt am Unterallgäuer Landratsamt die neue Illerbrücke zwischen Lautrach und Illerbeuren offiziell überqueren. Damit ist die nur noch einge- schränkt befahrbare, alte Illerbrücke an der Illermühle Geschichte.

29. April Die Mindelheimer Wohnungsbaugenossenschaft eG feiert ihr 90-jähriges Bestehen mit einem Festakt. Die Genossenschaft wurde 1921 in Zeiten der Wohnungsnot gegründet, wie Prokurist Johann Huber zurückblickt. Der ers- ten Häuser entstanden in der Zängerlestraße, inzwischen sind 1600 Wohnun- gen gebaut worden. „Die Wohnungsgenossenschaft hat zur wesentlichen Prägung unseres Stadtbilds beigetragen“, sagt Mindelheims Bürgermeister Dr. Stephan Winter. Vorstand Erwin Putz weist darauf hin, dass die Genos- senschaft nicht nur ein Wirtschaftsfaktor sei, sondern auch gesellschaftliche Verantwortung trage und vielen Familien gemäß dem Slogan „Glücklich woh- nen“ geholfen habe.

29. April Die Mindelheimer Feuerwehr weiht die neue Atemschutzübungsstrecke ein. Feuerwehrleute, die Atemschutzgeräte tragen, können hier ihre Leistungsfä- higkeit testen und sich für Einsätze fit halten. Bislang gab es nur in Memmin- gen eine Atemschutzübungsstrecke .

30. April Im Mindelheimer Stadtwald werden drei neue Nordic-Walking-Wege einge- weiht. Die Kolpingfamilie hat die Strecken gestaltet.

34

Mai

Bayern und die Welt

1. Mai Bei einer Messe auf dem Petersplatz in Rom spricht Papst Benedikt XVI. sei- nen Vorgänger Johannes Paul II. nur sechs Jahre nach dessen Tod selig. In Zei- ten des Marxismus habe der im Jahr 2005 Verstorbene „mit der Kraft eines Riesen“ dem Christentum die Hoffnung wiedergegeben, so Papst Benedikt XVI.

1./2. Mai In der Nacht auf 2. Mai erschießen US-Elitesoldaten Osama bin Laden. Der Anführer des Terrornetzwerks al-Qaida hatte sich offenbar seit längerer Zeit in einem Haus in der nordpakistanischen Stadt Abbottabad versteckt gehal- ten. Bei dem Angriff eines 25-köpfigen Spezialkommandos auf das Anwesen sei Bin Laden von einer Kugel in den Kopf getroffen worden, teilte die US- Regierung mit. Al-Qaida bestätigte den Tod.

8. Mai Mit 58,1 Prozent spricht sich die Mehrheit der Bürger von Garmisch- Partenkirchen in einem Bürgerentscheid für eine Bewerbung um die Olympi- schen Winterspiele 2018 aus. 59,6 Prozent der Wahlberechtigten gingen zur Abstimmung.

8. Mai Der FC Augsburg schreibt im 104. Jahr seines Bestehens Vereinsgeschichte: Die Mannschaft um Trainer Jos Luhukay steigt nach einem 2:1-Sieg gegen den FSV Frankfurt in die erste Fußball-Bundesliga auf.

18. Mai Der Chef des Internationalen Währungsfonds (IWF), Dominique Strauss-Kahn, wird am Flughafen in New York festgenommen. Die Staatsanwaltschaft hat ihn wegen versuchter Vergewaltigung einer Angestellten eines New Yorker Hotels angeklagt. Strauss-Kahn gerät unter massiven Druck und tritt von sei- nem Amt zurück. Nach Zweifeln an der Glaubwürdigkeit der Hotelangestell- ten wird die Anklage im August fallengelassen. 35

Der Mai im Unterallgäu

Im Mai Im Mai vor 125 Jahren wird der Schützenverein Bad Wörishofen gegründet. Kurz zuvor hatte der in Kirchdorf stationierte Freiherr Kreß von Kreßenstein die Bürger von Wörishofen dazu aufgerufen, einen Schützenverein ins Leben zu rufen. Waren es anfangs 28 Mitglieder, gehören der „Königlich privilegier- ten Schützengesellschaft“ heute rund 200 Menschen an.

2. Mai Auch in den kommenden Jahren wird der Landkreis Unterallgäu viel Geld in die Bildung stecken: Nach aktuellen Schätzungen insgesamt über 44 Millio- nen Euro werden die anstehenden Generalsanierungen der Schulen kosten. Dies geht aus einem Sanierungskonzept hervor, das die Hochbauverwaltung und Landrat Hans-Joachim Weirather dem Schul-, Kultur- und Sportausschuss des Unterallgäuer Kreistags vorstellen. Der Landkreis wird davon voraussicht- lich über 21 Millionen Euro tragen müssen. Zudem erhält der Ausschuss ei- nen Überblick über die aktuelle Schullandschaft im Landkreis Unterallgäu.

In den vergangenen zehn Jahren hatte der Landkreis Unterallgäu laut Wei- rather insgesamt 21,6 Millionen Euro in seine Schulen investiert. Nachdem die Erweiterungen der Schulzentren in Babenhausen und Ottobeuren abge- schlossen seien, stehe nun die Verbesserung des Bestands im Mittelpunkt. Die betreffenden Schulen seien überwiegend in den 70er Jahren gebaut wor- den und erfüllten die aktuellen energetischen Standards großteils ebenso wenig wie die heutigen Anforderungen an Brandschutz und Barrierefreiheit.

Das von Hochbauverwaltung und Kämmerei erarbeitete Sanierungskonzept sieht nun vor, im Jahr 2013 gleichzeitig mit der Sanierung des Schulzentrums Ottobeuren, des Schulzentrums Babenhausen und des Gymnasiums Türk- heim zu beginnen - vorbehaltlich der entsprechenden Förderzusagen. Ein früherer Termin sei beispielsweise wegen der erforderlichen zeitaufwändigen Ausschreibungen und bestimmter Förderfristen nicht realistisch, so der Leiter der Hochbauverwaltung, Anton Bartenschlager. Das Sanierungskonzept ist so ausgelegt, dass sich die jährlichen finanziellen Belastungen in den kommen- den Jahren bis 2017 relativ gleichmäßig verteilen. Aus diesem Grund sollen die kreiseigenen Berufsschulen in Mindelheim und Memmingen bereits in den Jahren 2012 und 2013 saniert werden. „Es ist ein ehrgeiziges Gesamt- programm, das wir uns da auferlegen“, so Weirather. Trotzdem sei die Finan- zierung nach aktuellem Stand machbar. Der Schul-, Kultur- und Sportaus- schuss befürwortete das vorgelegte Sanierungskonzept einstimmig. Grund- sätzlich darüber entscheiden wird der Kreistag Ende Juni.

Zu Beginn der Sitzung geben Schulamtsdirektorin Elisabeth Fuß und Gottfried Ahne vom Landratsamt einen Überblick über aktuelle Schülerzahlen und schulische Entwicklungen. So werden - entsprechend der bayernweiten Ten- denz - die Schülerzahlen auch im Unterallgäu in den kommenden Jahren rückläufig sein. Laut den Prognosen, die Fuß für die Grund- und Mittelschulen 36

vorstellte, geht die Zahl der Grundschüler von 5465 Kindern im Schuljahr 2010/11 voraussichtlich um 782 auf 4683 Kinder im Schuljahr 2015/16 zu- rück. Im Bereich der Mittelschulen wird im selben Zeitraum ein Rückgang um 596 Schüler auf 2161 Mittelschüler prognostiziert. Gottfried Ahne präsentiert die Entwicklung der Realschulen und Gymnasien: Nach kontinuierlichen Zu- wächsen in den vergangenen Jahren wird die Schülerzahl an den Realschulen in den kommenden Jahren voraussichtlich zurückgehen und sich im Bereich der Gymnasien nur geringfügig verändern.

3. Mai Wie läuft die Jugendarbeit im Unterallgäu ab? Wie sehen die Strukturen hier im Vergleich zu Polen aus? Wie können Brücken zwischen den Jugendlichen im Unterallgäu und im polnischen Landkreis Gostyn gebaut werden? Um die- se Fragen zu klären, tauschen sich Vertreter der polnischen Stiftung „Moje Miejsce“ (zu deutsch: „Mein Platz“) und des Kreisjugendrings bei einem vier- tägigen Arbeitstreffen im Unterallgäu aus. So stehen Besuche im Mindelhei- mer Jugendcafe frox und in der Geschäftsstelle des Kreisjugendrings ebenso auf dem Programm wie Besuche bei der Praxisklasse in Babenhausen, der Ganztagsbetreuung in Mindelheim und beim Jugendzentrum in Ottobeuren. Begleitet wird die fünfköpfige polnische Delegation von Kreisjugend- Geschäftsführer Hans-Reinhard Jungbluth und seinen Mitarbeitern sowie von Kreisjugendpflegerin Lisa Huber. Gefördert wird der Austausch aus Mit- teln des deutsch-polnischen Jugendwerks.

Erstes Er- gebnis des aktuellen Treffens: Für das kom- mende Jahr planen die Beteiligten einen einwö- chigen Ju- gendaus- tausch im August. Zehn bis zwölf Un- terallgäuer Jugendliche sollen dann in Gostyn die polnische Lebensart erle- ben können. Geplant sei, dann auch gemeinsam ein deutsch-polnisches Kochbuch zu gestalten, so Huber. „Wirkliche Völkerverständigung funktio- niert nur, wenn man sich trifft und vor Ort kennenlernt“, betont die Kreisju- gendpflegerin, die sich im vergangenen Jahr bereits selbst ein Bild vom polni- schen Partnerlandkreis gemacht hat. „Wir wollen die Freundschaft mit dem Landkreis Gostyn immer wieder mit neuem Leben erfüllen“, stellt auch Land- rat Hans-Joachim Weirather bei der Begrüßung der polnischen Delegation im 37

Landratsamt heraus. „Das Gefühl von Verbundenheit und Freundschaft hat sich in den vergangenen Jahren bereits stark verfestigt.“ Seit zehn Jahren be- steht die Partnerschaft auf Landkreisebene offiziell.

3. Mai Mit einem großen Festakt, einer Feier im Festzelt und einem fulminanten Feuerwerk feiert der Landkreis Unterallgäu mit allen Beteiligten und der Be- völkerung des Illerwinkels die neue Illerbrücke zwischen Lautrach und Il- lerbeuren. „Endlich ist es so weit. Nun kann eine lange Geschichte zu Ende erzählt werden“, freut sich Landrat Hans-Joachim Weirather bei seiner Be- grüßung. Mit einem Sternmarsch von beiden Seiten der Iller eröffneten die Musikkapellen aus Lautrach und Kronburg-Illerbeuren den Festakt auf der neuen Brücke. In seinem Grußwort bedankt sich Weirather bei allen Beteilig- ten und blickt auf die über zehnjährige Vorbereitungs- und Planungszeit ebenso zurück wie auf die insgesamt nur 14-monatige Bauzeit. „Es ist ein Bauwerk entstanden, das sich sowohl von der Qualität der Ausführung als auch von der Ästhetik her sehen lassen kann“, betont der Landrat. Und so will der Kronburger Bürgermeister Winfried Prinz gar einen „zusätzlichen Fei- ertag für den Illerwinkel“ ausrufen. Er wünscht der „neuen, schönen Brücke unendliche Standfestigkeit“ und bedankt sich wie sein Amtskollege Arthur Dorn aus Lautrach bei allen, die ihren Teil zum gelungenen neuen Bauwerk beigetragen haben. Dorn spricht von einem „Tag der großen Freude“, für den es enormen Einsatzes und Zähigkeit bedurft habe. Auch Staatssekretär Franz Pschierer spricht von einem „freudigen Tag“, bis zu dem es jedoch „ein be- schwerlicher Weg“ gewesen sei. Roland Filippi von der ausführenden Baufir- ma Josef Hebel aus Memmingen bedankt sich für diesen „interessanten Auf- trag“ und die gute Zusammenarbeit mit allen beteiligten Stellen und Firmen. 38

Nach der Segnung der Brücke durch Pfarrer An- ton Rollinger wird nach einem ge- meinsam Festzug im Festzelt auf der alten Il- lerbrücke weitergefeiert. Dort ist auch eine Ausstellung von Werner Brüchle aus Lautrach zu sehen. In einem kurzen Vortrag blickt er anhand vieler Bilder auf die Jahrhunderte lange Geschichte der Illerüberquerung zurück. Tiefbauamts- leiter Walter Pleiner lässt die 14-monatige Bauzeit mit Bildern Revue passie- ren. Den Abschluss des Festes, das musikalisch von den Musikkapellen Lautrach und Kronburg-Illerbeuren umrahmt wird, bildet nach Einbruch der Dunkelheit ein fulminantes Feuerwerk.

Zahlen, Daten, Fakten zur neuen Illerbrücke

• Insgesamt 96 Meter ist die neue Illerbrücke lang, wobei die Randfelder der so genannten Dreifeldbrücke eine Stützweite von 28 Metern haben und das Mittelfeld 40 Meter lang ist.

• Die Brücke ist mit Fahrbahn, Rad- und Gehweg insgesamt 11,75 Meter breit.

• Allein um die Pfeiler und Widerlager sicher zu gründen, waren 610 lau- fende Meter Pfähle notwendig. Der schlechte Baugrund im westlichen Dammbereich erfordert den Einbau weiterer 600 Ortbetonpfähle mit ei- ner Länge von je sechs Metern.

• Für den Brückenbau werden 1850 Kubikmeter Beton und 230 Tonnen Baustahl verarbeitet. Es werden 3000 Kubikmeter Boden bewegt, 5000 Kubikmeter Frostschutzkies verarbeitet, 4700 Quadratmeter Asphalt- tragschicht und 8700 Quadratmeter Asphaltdeckschicht eingebaut.

• Für die Sicherung der Böschung werden 800 Tonnen Wasserbausteine verarbeitet.

• Der Neubau der Illerbrücke kostet (inklusive Grunderwerb) insgesamt rund 3,4 Millionen Euro. Der Freistaat Bayern bezuschusst die Maßnah- me über die Regierung von Schwaben mit rund 2,2 Millionen Euro.

4. Mai An der Spitze des Kreisverbindungskommandos Unterallgäu gibt es einen Wechsel: Neuer Leiter ist Oberstleutnant der Reserve Herbert Heinle (rechts). Der bisherige Leiter, Oberstleutnant der Reserve Manfred Diem (links), ist 39

künftig Heinles Stell- vertreter. Mit Landrat Hans-Joachim Wei- rather tauschen sie sich über die weitere zivil- militärische Zusam- menarbeit aus. Diese spielt vor allem im Ka- tastrophenfall eine wichtige Rolle. Die Kreisverbindungskommandos der Bundeswehr bestehen aus Reservisten. Diese vertreten einerseits die Interessen der Bundeswehr gegenüber den zivi- len Dienststellen. Andererseits beraten sie die zivilen Entscheidungsträger, welche Unterstützung die Bundeswehr im Ernstfall bieten kann. So arbeitet das Kreisverbindungskommando vor allem im Katastrophenfall eng mit dem Landratsamt als Katastrophenschutzbehörde zusammen: Wenn etwa alle zivi- len Mittel erschöpft sind (wenn also zum Beispiel zusätzliche Krankenwagen oder Suchtrupps eingesetzt werden müssen), dann stellt das Kreisverbin- dungskommando den Kontakt zur Bundeswehr her, fordert aktive Bundes- wehrkräfte an und unterstützt die aktiven Truppen durch ihre Ortskenntnis. Als „ideal“ bezeichnet Landrat Weirather die Situation im Unterallgäu: Der neue Leiter des Kreisverbindungskommandos ist Mitarbeiter im Landratsamt. So seien die Wege im Katastrophenfall extrem kurz.

4. Mai Ein bewaffneter Bankräuber hält die Gemeinde in Atem. Laut Polizei erbeutet er in der Sparkasse mehrere tausend Euro. Verletzt wird niemand, ein Bankangestellter steht aber unter Schock.

5. Mai Die Bildungskampagne „Fair Future“ macht in Mindelheim Station. Unter- stützt von Stadt, Landkreis und Sparkassenstiftung erfahren 540 Schüler zahl- reiche Fakten rund um die Ungleichverteilung von Ressourcen. Laut Modera- tor Björn Wiele leben die Menschen in Europa so, dass jeder 4,2 Hektar Erde braucht. Sie haben damit einen großen sogenannten ökologischen Fußab- druck. Bei einer gerechten Verteilung der nutzbaren Flächen würde jeder Mensch auf 1,4 Hektar kommen.

5. Mai Das Energie-Team des Landkreises Un- terallgäu konstitu- iert sich. Es wird in den kommenden Monaten in enger Zusammenarbeit mit dem Energie- und Umweltzent- 40

rum Allgäu (eza!) und einem Energie-Beirat aus Mitgliedern des Kreistags ein Klimaschutzkonzept für den Landkreis erarbeiten. Im Energie-Team vertreten sind Mitarbeiter des Landratsamts ebenso wie Vertreter von Unterallgäu Ak- tiv GmbH, Industrie- und Handelskammer (IHK) Memmingen, des Vereins ProNah, der Kreishandwerkerschaft Memmingen-Mindelheim, des Forstamts Mindelheim, des Bund Naturschutz, des Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten und des Bayerischen Bauernverbands. Um das Klimaschutzkon- zept auf den Weg bringen zu können, wird nun zunächst eine Energie- und

CO 2-Bilanz für den Landkreis erstellt. Dafür wird der gesamte Energiever- brauch von Haushalten, Wirtschaft, Verkehr und öffentlichen Einrichtungen ebenso erfasst wie die Quellen der eingesetzten Energie, inklusive der erneu- erbaren Energien im Landkreis. Zudem wird untersucht, wo Energie einge- spart und wo erneuerbare Energien im Landkreis eingesetzt werden könnten. Unter die Lupe genommen werden auch die bisherigen Aktivitäten des Land- kreises. Aus all diesen Daten wird das Energie-Team dann in Abstimmung mit einem Energie-Beirat strategische Schwerpunkte für die Energiepolitik des Landkreises erarbeiten und Aktivitäten festlegen. Das Klimaschutzkonzept wird dem Landkreis laut Landrat Hans-Joachim Weirather dabei helfen, kon- krete Ziele in Sachen Klimaschutz zu formulieren. Ob dies eine bestimmte

CO 2-Einsparung ist oder das Ziel, energieautark zu werden, lasse sich erst

festlegen, wenn die aktuelle CO 2-Bilanz erstellt wurde und eine gesicherte, umfassende Datenbasis vorliege. Daran arbeite eza! in den kommenden Mo- naten. Eines sei aber bereits jetzt klar: „Wir möchten gezielt an mehr Ener- gieeffizienz arbeiten und verstärkt erneuerbare Energien nutzen“, so Wei- rather.

5. Mai Im Foyer des Landratsamts wird die Aus- stellung „Klang des Lichts“ des im Jahr 2008 ver- storbenen Heimertinger Malers Manf- red Wagner eröffnet. Bis 24. Juni sind die Werke zu sehen. Memmingens Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger würdigt dabei als Laudator den Verstorbenen als „Menschen, der viel gezeichnet und gemalt, vor allem aber noch viel mehr nachgedacht“ ha- be. „Im Grunde war Manfred Wagner ein Philosoph“, so Holzinger. Er habe in seiner Malerei eine „eigene Form des Realismus“ entwickelt, bei der er „Na- turnahes und Abstraktes, Erlebtes und Erinnertes“ miteinander verknüpft habe. Manfred Wagner studierte an den Kunstakademien in Karlsruhe und 41

Stuttgart sowie in der Meisterklasse unter Professor Hausner in Wien. Seit 1972 werden seine Werke auf zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland präsentiert und durch Ehrungen hervorgehoben – unter anderem 1981 durch den Kunstpreis der Stadt Kempten und 1982 durch den Bürgerpreis der Stadt Memmingen. Musikalisch umrahmt wird der Abend von Sopranistin Barbara Sauter und Gitarrist Lancy Falta.

5. Mai Heute vor genau 300 Jahren, am 5. Mai 1711, wurde mit dem Bau der Klos- teranlage in Ottobeuren begonnen. 1766 wurde das Werk vollendet.

7. Mai Die Sontheimer Dampfsäg ist seit 20 Jahren Kultur- und Veranstaltungsstätte. Die Betreiber, Klaus und Ortrun Bilgram, feiern mit 300 geladenen Gästen. Es gibt 30 Kilogramm Kässpatzen und auf der Bühne unterhält eine Talkrunde mit Geschichten aus 20 Jahren Veranstaltungshalle. Mit dabei sind Landrat Hans-Joachim Weirather, Altlandrat Dr. Hermann Haisch, Schauspieler Jochen Striebeck, Sontheims Bürgermeister German Fries, Kabarettist Maxi Schafroth, Filmemacher Leo Hiemer und Dampfsägwirt Klaus Bilgram. Tat- sächlich ist die alte Säge, eine freitragende Rundbogenhalle, 120 Jahre alt.

7. Mai Mit einem Motorradkorso gedenken Motorradfahrer aus ganz Schwaben und darüber hinaus des verstorbenen Markt Rettenbachers Josef Deniffel, der im April auf der Staatsstraße zwischen Markt Rettenbach und Ottobeuren töd- lich verunglückte. Ein bislang Unbekannter hatte mutwillig Öl verschüttet. Die Fahndung läuft laut Polizei nach wie vor mit Hochdruck.

7. Mai Türkheim feiert ein Doppel-Jubiläum: 120 Jahre Turnverein und 100 Jahre TV- Halle.

9. Mai Verschiedene Baumaßnahmen beschließt der Bauausschuss des Unterallgäu- er Kreistags in seiner Sitzung. Gleichzeitig vergibt er Aufträge in Höhe von insgesamt rund 800.000 Euro.

• Westernachbrücke wird saniert: Im Frühjahr soll nach dem einstimmigen Beschluss des Bauausschusses die Westernachbrücke östlich von Wes- ternach saniert werden. Eine Untersuchung hatte ergeben, dass das Bauwerk aus dem Jahr 1980/81 größere Schäden aufweist. Die Kosten hierfür belaufen sich auf rund 170.000 Euro. Während der zweimonati- gen Bauphase wird die Kreisstraße MN 25 in diesem Bereich voll ge- sperrt. Ende Juli sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.

• Arbeiten an Kreisstraßen: Für eine Verbesserung der Griffigkeit des Fahr- bahnbelags und Frostschutz sollen Oberflächenbehandlungen sorgen, die die beiden Kreisbauhöfe in den kommenden Monaten an mehreren Kreisstraßen vornehmen werden. Vorgesehen sind die Kreisstraßen zwi- schen Erkheim und Lauben, zwischen Westerheim und Günz, von Günz bis zur Moosmühl-Kreuzung und verschiedene kurze Streckenabschnitte. Mehr Aufwand erfordern die Kreisstraßen MN 9 zwischen Schnerzhofen und Siebnach und die Ortsdurchfahrt von Bad Grönenbach (MN 24) in 42

Richtung Herbisried: Dort sind größere Sanierungsarbeiten erforderlich. Der Bauausschuss spricht sich einstimmig für die Maßnahme mit Kosten in Höhe von insgesamt 335.000 Euro aus und vergibt teilweise bereits die entsprechenden Aufträge.

• Ausbau der Kreisstraße MN 19 zwischen Bad Grönenbach und Wolfert- schwenden: Die Kreisstraße MN 19 zwischen Bad Grönenbach und Wol- fertschwenden soll auf einer Länge von 1,9 Kilometern ausgebaut wer- den. Der Bauausschuss vergibt in nicht öffentlicher Sitzung den Auftrag in Höhe von rund 560.000 Euro. Damit können die Arbeiten Ende Mai be- ginnen.

10. Mai Der Verpackungsmaschinenhersteller Multivac in Wolfertschwenden beginnt mit dem Bau eines neuen Anwendungs- und Schulungszentrums. Das Gebäu- de soll rund 6000 Quadratmeter groß werden und neun Millionen Euro kos- ten. Mit der Maßnahme unterstreiche das Unternehmen sein Bekenntnis zur Region, sagt Geschäftsführer Hans-Joachim Boekstegers.

10. Mai Der nächste Schritt auf dem Weg zu einem Notarzt-Standort an der Kreiskli- nik Ottobeuren ist getan: In der Verbandsversammlung des „Zweckverbands für Rettungswesen und Feuerwehralarmierung“ (ZRF) signalisiert der Regio- nalleiter Süd für die Notdienste, Gökhan Katipoglu, die Zustimmung der Kas- senärztlichen Vereinigung. So sind nun die Krankenkassen am Zug, deren Zu- stimmung nun eingeholt werden muss. Zudem muss die Dienstleistungskon- zession für den Betrieb des Notarztfahrzeuges in den kommenden Monaten europaweit „ausgeschrieben“ werden. Als realistischen Zeitpunkt für den Start des neuen Notarzt-Standorts bezeichnet ZRF-Geschäftsführer Wolfgang Strauch das Frühjahr 2012. Die Hausaufgaben bereits gemacht hat die Kreis- klinik Ottobeuren: 20 Ärzte haben sich laut Ärztlichem Direktor PD Dr. Peter Steinbigler bereiterklärt, den Notarztdienst zu übernehmen. Darüber hinaus habe ein niedergelassener Arzt signalisiert, im Notarztdienst mitzuarbeiten. Wichtige Voraussetzung für die Einrichtung eines Notarzt-Standortes ist es nämlich, dass dieser 24 Stunden an sieben Tagen der Woche besetzt werden kann.

12. Mai Das Ehrenzeichen des bayerischen Ministerprä- sidenten übergibt Landrat Hans-Joachim Weirather an Rose Maria Bechter aus Pleß. Seit fast 20 Jah- ren engagiere Bechter sich im katholischen Frauenbund und habe sich dabei durch uner- müdliches Engagement und mit viel persönlichem Einsatz große Verdienste 43

erworben, so Weirather in seiner Laudatio. „Sie verstehen es, die Mitglieder des Frauenbundes zu motivieren, weil sie selbst zu 100 Prozent von der guten Sache überzeugt sind.“ Neben ihrem Engagement im Frauenbund ist Bechter Mitglied im Plesser Gemeinderat und seit 1993 im Singkreis des Katholischen Frauenbundes.

13. Mai Das 73. Gauschießen des Schützengaus Ottobeuren wird eröffnet. Es findet in Frechenrieden statt.

13. Mai Die Arbeiten an der Allgäuer Straße in Mindelheim, der Ortsdurchfahrt B 16, sind abgeschlossen. Die Stadt Mindelheim und der Bund haben die Straße in zwei Abschnitten auf rund 1,3 Kilometern saniert und verbreitert. Auf beiden Seiten entstand ein neuer, breiter Rad- und Gehweg. Die Firma Grob sorgte für eine bessere Verbindung zwischen den südlich und nördlich der Bundes- straße gelegenen Teilen der Firma.

14. bis 22. Mai Im Rahmen der 9. Unterallgäuer Gesundheitswoche vom 14. bis 22. Mai wird am 17. Mai der 190. Geburtstag von Pfarrer Sebastian Kneipp gefeiert. An diesem Tag stellen die Bad Wörishofer einen Weltrekord auf: Rund 1200 Kin- der, Jugendliche und Erwachsene tauchen ihre Arme in kühles Wasser und bilden so das längste Armbad der Welt. Es ist einen Kilometer lang. Der bis- herige Rekord von 500 Teilnehmern aus dem Jahr 1997 ist damit gebrochen. Diesen stellte die Stadt zum 100. Todestag von Sebastian Kneipp auf. Der Weltrekord wird später von der Firma Guinness World Records bestätigt und kommt damit ins Guinness-Buch der Rekorde. Die Auftaktveranstaltung zur 9. Gesundheitswoche fand ebenfalls in Bad Wörishofen statt.

15. Mai Werner Birkle bleibt Bürgermeister von Buxheim. Er wird mit 83,7 Prozent der Stimmen im Amt bestätigt. Einen Gegenkandidaten für den seit 30 Jahren amtierenden Rathauschef gab es nicht. Birkle will im Osten der Gemeinde Gewerbe ansiedeln und die Gemeindegebäude energetisch sanieren.

16. Mai Einen Überblick über die aktuellen Betreuungsmöglichkeiten für Kinder ge- ben Fachberaterin Ulrike Villa-Fuchs und Schulrat Bertram Hörtensteiner dem Jugendhilfeausschuss. Das Gremium tagt in der Jugendbildungs- und Begeg- nungsstätte Babenhausen, die der neue Leiter Michael Sell den Mitgliedern bei einem Rundgang vorstellt. Weitere Themen sind die Kindertagespflege, das Projekt „MMUM“ gegen häusliche Gewalt und das Projekt Elterntalk. Zu- dem gibt Jugendamtsleiter Otto Gaschler dem Gremium einen Überblick dar- über, welche Kosten entstehen, wenn Kinder und Jugendliche stationär in einer Jugendhilfeeinrichtung untergebracht werden müssen.

• Betreuungsangebot im Unterallgäu: Die Betreuungsmöglichkeiten für Kinder unter drei Jahren wurden laut Villa-Fuchs weiter verbessert. So kann inzwischen jedes vierte Kinder im Alter von einem bis drei Jahren in Tagespflege oder in einer Krippe beziehungsweise im Kindergarten be- treut werden. Aktuell gibt es im Unterallgäu 25 Krippengruppen mit ins- gesamt 300 Plätzen. Hinzu kommen 142 Kindergartenplätze für Kinder ab 44

zwei Jahren und Betreuungsmöglichkeiten bei derzeit 62 Tagesmüttern. Für 2011 sind laut der Fachberaterin weitere 132 Krippenplätze bereits bewilligt und in baulicher Planung. Damit werde das Betreuungsangebot nochmals verbessert. In Kindergärten und Horten werden derzeit 280 Grundschulkinder betreut. Hinzu kommen laut Schulrat Hörtensteiner die Ganztagsangebote der Schulen, also die so genannte gebundene oder of- fene Ganztagsschule sowie die Mittagsbetreuung.

• Beratungsmodell MMUM: Laut Christina Übele von „MMUM“ wurden im Bereich des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West im Jahr 2010 insge- samt 1151 Fälle häuslicher Gewalt registriert - 119 im Bereich der Polizei Memmingen, 40 im Bereich Mindelheim und 19 im Bereich Bad Wörish- ofen. MMUM sei im vergangenen Jahr insgesamt in 34 Fällen kontaktiert worden, so Übele. Betroffen waren dabei insgesamt 43 Kinder. Die Stelle berät Betroffene über mögliche Auswege aus der häuslichen Gewalt, zeigt ihnen Anlaufstellen auf und begleitet sie auf Wunsch bei Behörden- gängen oder zum Anwalt. Der Landkreis Unterallgäu unterstützt das Pro- jekt mit rund 2100 Euro im Jahr.

• Elterntalk: Seit acht Jahren gibt es das Projekt Elterntalk im Unterallgäu – geschulte Moderatoren leiten dabei Gesprächskreise für Eltern zu The- men wie Fernsehen, Computer- und Konsolenspiele, Internet, Handy, Konsum und Suchtprävention. 2010 wurden, wie die Regionalbeauftragte Stefanie Wagner dem Ausschuss vorstellte, 52 Talks angeboten. Insge- samt 266 Eltern nahmen daran teil.

20. Mai Beim ersten Wirtschaftsforum Bad Wörishofen im Parkhotel „Residence“ spricht Extrembergsteiger Reinhold Messner. Die Veranstaltung soll Unter- nehmern im Allgäu eine Plattform bieten, Wirtschaftskontakte mit Nachbar- regionen zu knüpfen. Das erste Wirtschaftsforum steht unter dem Titel „All- gäu meets Südtirol“. Dabei tauschen sich Vertreter beider Regionen aus. Messner spricht unter anderem über das Thema Motivation.

20. Mai Zwei 14 und 16 Jahre alte Mädchen werden bei einem Bahnunfall in Mem- mingen getötet. Nach Ermittlung der Polizei wurde die Jüngere direkt vom Zug erfasst und durch die Wucht des Aufpralls gegen ihre Freundin geschleu- dert. Hinweise auf eine Mutprobe gibt es keine. An der Unglücksstelle am Memminger Stadtrand sollen sich Jugendliche dabei fotografiert haben, wie sie erst kurz vor einem herannahenden Zug von den Gleisen sprangen. Selbstmord oder Fremdverschulden schließt die Polizei aus. Nach dem Un- glück treffen sich zahlreiche Jugendliche an der Bahnunterführung zwischen Buxheim und Memmingen, legen Blumen nieder und zünden Kerzen an.

21. Mai Der 460 Meter lange Radweg zwischen Unterauerbach und Oberauerbach wird eingeweiht. Insbesondere Familien mit Kindern und Senioren wünschten sich den 75.000 Euro teuren Radweg seit vielen Jahren. Im Anschluss wird im Unterauerbacher Feststadel gefeiert. 45

21. Mai Der älteste Gesangsverein im Landkreis, der Männergesangsverein Ottobeur- en, feiert seinen 175. Geburtstag mit einem Konzert im Kaisersaal. Die rund 40 Sänger unternehmen mit Chorleiter Engelbert Kohler einen Streifzug durch die musikalische Welt ab dem Gründungsjahr 1836. Die Marktgemein- de habe dem Verein viel zu verdanken, sagt Bürgermeister Bernd Schäfer. „Die Sänger machen den Bürgern Freude und bereichern das Leben in Städ- ten und Dörfern“, zollt Dr. Paul Wengert, Präsident des Chorverbands Baye- risch-Schwaben, seine Anerkennung. Gesangsvereinsvorsitzender Hans Peter Waibel sieht eine große Zukunftsaufgabe in der Nachwuchswerbung. Eine Ausstellung im Haus des Gastes zeigt Dokumente und Fotos aus der 175- jährigen Geschichte.

22. Mai Julia Probst von den Laubener Musikanten wird beim Bezirksmusikfest in Klosterbeuren neue „Miss ASM“. 13 junge Frauen traten vor mehr als 3000 Zuschauern aus dem gesamten Bereich des Allgäu-Schwäbischen Musikbun- des (ASM) gegeneinander an. Die 21-jährige Siegerin aus Daxberg spielt Tuba. Den Blasmusikcup gewinnen die Musikanten aus Kirchhaslach – zum vierten Mal. Mit dem Wetter haben die Organisatoren, die Klosterbeurer Musiker, nicht viel Glück. Der Massenchor mit 1400 Musikern findet statt, aber der Festumzug fällt ins Wasser.

23. Mai Abteilungsleiterin Dr. Maria Bachmaier gibt den Mitgliedern des Ausschusses für Personal und Soziales einen Überblick über den aktuellen Stand des Seni- orenkonzepts des Landkreises Unterallgäu. Der Ausschuss spricht sich ein- stimmig dafür aus, dass die nächsten Schritte wie in einem Handlungsleitfa- den beschrieben umgesetzt werden sollen. Ab 1. Juli wird es im Landratsamt eine eigene Koordinationsstelle für das Seniorenkonzept geben.

Der vorgestellte Leitfaden enthält auf der einen Seite Empfehlungen aus dem Endbericht der Gutachter, der im November 2009 präsentiert worden war. Auf der anderen Seite sind darin auch die Vorschläge der beteiligten Arbeits- gruppen eingearbeitet: In 14 Gruppen befassten sich seit Frühjahr 2009 über 100 Bürger mit Themen wie bürgerschaftlichem Engagement, generations- übergreifenden Angeboten, Wohnangeboten, der Unterstützung pflegender Angehöriger, Betreuungs- und Pflegeangeboten oder mit Hospizdiensten.

Wie die Abteilungsleiterin ausführt, wurden bereits etliche Ziele umgesetzt: So hätten inzwischen beispielsweise mehrere Arbeitstreffen der Seniorenbe- auftragten der Gemeinden stattgefunden und es gebe ein eigenes Senioren- portal im Internet mit umfassenden Informationen zu Themen wie Häusliche Pflege oder finanzielle Hilfen. Zudem biete Edeltraud Neubauer als Senioren- beauftragte des Landkreises zwei Mal monatlich Sprechstunden an. Zum 1. Juli soll die neue Koordinationsstelle besetzt werden, um das Seniorenkon- zept mit Nachdruck weiterzuverfolgen.

Darüber hinaus gibt die Abteilungsleiterin dem Ausschuss einen Überblick darüber, wo im Landkreis stationäre Pflegeplätze vorhanden sind, wo Kurz- 46

zeitpflege oder Tagespflege angeboten werden und wo es ambulante Dienste gibt. So gebe es im Unterallgäu derzeit insgesamt 1278 stationäre Pflegeplät- ze. Belegt seien hiervon 91 Prozent. „Die Zeit der Wartelisten ist vorbei. Der Landkreis muss derzeit nicht auf eine weitere Schaffung von Pflegeplätzen drängen“, betont Dr. Bachmaier. Stattdessen müsse ihrer Meinung nach der Schwerpunkt darauf gelegt werden, die Wohn- und Pflegesituation im häusli- chen Umfeld zu verbessern.

Landrat Hans-Joachim Weirather und die Mitglieder des Ausschusses sind sich einig, dass das Bewusstsein in den Köpfen verankert werden müsse, dass das Thema „Altwerden“ eine unausweichliche Tatsache sei und sich jeder frühzeitig damit befassen sollte.

26. Mai Die Verpackungsfirma Baypack aus Türkheim wird in Nürnberg mit dem Baye- rischen Gründerpreis in der Kategorie „Aufsteiger“ ausgezeichnet. Das Un- ternehmen wurde im Jahr 2006 gegründet und entwickelt, produziert und vertreibt Verpackungen aus Pappe.

26. Mai Die Katholische Jugendfürsorge (KJF), der Träger der Kinder- und Jugendhilfe St. Hildegard in Memmingen, feiert: Für 4,4 Millionen Euro wurde das aus den 1920er Jahren stammende Haupthaus erneuert und es entstand ein neues Gebäude für die Kindertagesstätte. Außerdem feiert die KJF in diesem Jahr ihren 100. Geburtstag. Bei der Einweihung betont Prälat Günter Grimme, der Vorstandvorsitzende der KJF, dass Menschen für ihn das Wichtigste sei- en. Das Motto des Jubiläumsjahrs laute „Mehr als ein Gesicht“, denn man könne Menschen nicht nur nach ihrem Aussehen beurteilen. Die KJF der Diö- zese Augsburg hat rund 80 Einrichtungen. Dazu gehören unter anderem Klini- ken, Berufsbildungswerke oder Beratungsstellen.

27. Mai Der Spatenstich für den Rad- und Gehweg zwischen Rieden und Schlingen erfolgt. Wenn die rund 1,2 Kilometer lange Lücke geschlossen ist, haben Rad- fahrer freie Fahrt von Augsburg bis Kaufbeuren. Es handelt sich um ein land- kreisübergreifendes Projekt – der Radweg verbindet das Unter- und das Ost- allgäu. Er soll entlang der Kreisstraßen MN 1 und OAL 13 verlaufen und 258.000 Euro kosten.

27. Mai Ob für eine schnelle Übersicht über genaue Grenzverläufe, für detaillierte Informationen über Besonderheiten eines Grundstücks oder als Hilfsmittel für den Katastrophenschutz: Das neue Geoinformationssystem, das in den kommenden Monaten im Landratsamt Unterallgäu eingeführt wird, bietet vielfältige Anwendungsmöglichkeiten und soll den Bürgerservice der Kreisbe- hörde weiter verbessern. Mit der Unterzeichnung eines entsprechenden Werkvertrags fällt der Startschuss für das Projekt.

Landrat Hans-Joachim Weirather bezeichnet die Vertragsunterzeichnung als „bedeutsamen Tag für das Landratsamt“. Mit dem neuen Geoinformations- system (kurz: GIS) werde die Leistungsfähigkeit der Verwaltung deutlich aus- gebaut. Wie IT-Leiter Franz Sirch ausführt, werden vom neuen Geoinformati- 47

onssystem die Mitarbeiter im Landratsamt ebenso profitieren wie die Bürger. Das neue System ermögliche es, unterschiedliches Karten- und Datenmaterial – wie zum Beispiel digitale Ortskarten, digitale Flurkarten, Luftbilder in hoher Auflösung und fachspezifische Informationen – in weit größerem Umfang als bisher miteinander zu verknüpfen. Damit arbeiten werden im Landratsamt Bereiche wie Bauamt, Wasserrecht, Naturschutz, Abfallrecht, Katastrophen- schutz und die Straßenverkehrsbehörde. Das Geoinformationssystem erleich- tert die Arbeit der Mitarbeiter und die Zusammenarbeit der verschiedenen Fachbereiche. Hiervon profitieren laut IT-Leiter Sirch auch die Bürger: Anträ- ge können dank dieser Vereinfachung künftig häufig parallel von mehreren Sachgebieten und damit noch zügiger bearbeitet werden.

Läuft alles wie geplant, so wird das Geoinformationssystem ab Spätherbst 2011 zum Einsatz kommen. Im darauf folgenden Jahr ist dann noch eine wei- tere Verbesserung für Bürger geplant: Ein Bürgerportal im Internet, über das man mit Hilfe einer übersichtlichen Karte viele Zusatzinformationen erhält. So sollen darin soziale Einrichtungen ebenso angezeigt werden wie bei- spielsweise die Unterallgäuer Wertstoffhöfe.

Aus Sicht des Landrats ist der Zeitpunkt für die Einführung des Geoinformati- onssystems ideal: So koste das notwendige Kartenmaterial inzwischen nur noch rund ein Zehntel dessen, was dafür noch vor Jahren bezahlt werden musste. Zudem habe das Landratsamt in der Firma RIWA einen Partner ge- funden, der ein maßge- schneidertes Produkt liefere, das zu 100 Prozent an die Be- dürfnisse der Kreisbehörde angepasst werden könne. „Nicht der Mensch soll laufen, sondern die Daten“, betont RIWA-Geschäftsführer Gün- ther Kraus bei der Vertragsun- terzeichnung. Die Firma RIWA freue sich auf die Zusammen- arbeit.

28. Mai Die ehemalige Bahntrasse Babenhausen-Kellmünz ist jetzt ein Radweg. Die Strecke von Babenhausen nach Kell- münz ist 8,3 Kilometer lang und verbindet die Landkreise Unterallgäu und Neu-Ulm. Die Landräte Hans-Joachim Weirather und Erich Josef Geßner (Neu-Ulm), CSU-Landtagsabgeordneter Josef Miller sowie die Bürgermeister der betreffenden Gemeinden weihen den neuen, eine Million Euro teuren Weg ein. Angeschoben wurde das landkreisübergreifende Pro- 48

jekt nach mehrjähriger Anlaufzeit vom Markt Babenhausen, wie Weirather sagt. Babenhausen hatte den Großteil der Strecke von der Deutschen Bun- desbahn erworben.

28. Mai Das Ottobeurer Unternehmerehepaar Edith und Alois Berger eröffnet „Ber- ger’s Park“. Der Park mit Hotel, Restaurant und Biergarten auf dem Gelände des ehemaligen Fliegerhorsts in Memmingerberg beherbergt einen alten Baumbestand. Die Bergers haben die Grünfläche, die gerodet und zu einem Industriegebiet werden sollte, in privater Initiative erhalten und sechs Millio- nen Euro investiert. Das Restaurant war früher das Offizierskasino des Flie- gerhorsts, das Hotel mit Betten für 100 Gäste ein Sanitätsgebäude.

28. Mai Die Chorgemeinschaft Benningen feiert ihr 90-jähriges Bestehen mit einem Festabend mit Konzert in der Benninger Festhalle.

28. Mai Zum 25-jährigen Bestehen gibt das Ensemble Classique ein Galakonzert im Zedernsaal im Schloss Kirchheim. Fürstin Angela Fugger von Glött unterstützt die sieben hochkarätigen Musiker von Beginn an.

29. Mai Zum 40-jährigen Bestehen lädt der Maschinenring Mindelheim ins Kloster Lohhof ein. Neben einer Feier in der Festhalle gibt es eine große Maschinen- ausstellung mit Vorführungen und Oldtimern.

30. Mai Der Kreisausschuss des Unterallgäuer Kreistags befasst sich mit dem senio- renpolitischen Gesamtkonzept und dem Sanierungskonzept für berufliche und weiterführende Schulen im Landkreis.

• Seniorenkonzept: Einen Überblick darüber, wo im Landkreis stationäre Pflegeplätze vorhanden sind, wo Kurzzeitpflege oder Tagespflege ange- boten werden und wo ambulante Dienste tätig sind, gibt Abteilungsleite- rin Dr. Maria Bachmaier dem Kreisausschuss. Eine Woche zuvor hat sich bereits der Ausschuss für Personal und Soziales ausführlich mit diesem Thema befasst. Zudem informiert sie den Kreisausschuss über den aktu- ellen Stand des Seniorenkonzepts. In den vergangenen Monaten seien bereits etliche Vorschläge umgesetzt worden – so gibt es etwa Senioren- beauftragte in 43 der 52 Unterallgäuer Gemeinden, ein Seniorenportal im Internet und spezielle Sprechstunden für Senioren und deren Angehöri- ge. Ab Juli wird Hubert Plepla die Umsetzung des Seniorenkonzepts in ei- ner neuen Koordinationsstelle voranbringen. Geplant ist laut Dr. Bach- maier zudem beispielsweise eine umfangreiche Informationsbroschüre für Senioren.

• Sanierungskonzept für Landkreis-Schulen: Insgesamt über 44 Millionen Euro werden ersten Schätzungen zufolge die anstehenden Generalsanie- rungen der Schulzentren in Babenhausen und Ottobeuren, des Gymnasi- ums Türkheim und der beruflichen Schulen in Bad Wörishofen, Mindel- heim und Memmingen kosten – voraussichtlich rund 21 Millionen wird der Landkreis schultern. Der Leiter des Hochbauamts am Landratsamt, 49

Anton Bartenschlager, stellt dem Kreisausschuss in groben Zügen das um- fassende Sanierungskonzept vor, an dessen Details in den betroffenen Zweckverbänden bereits intensiv gearbeitet werde. Das Gesamtkonzept sieht vor, die Schulgebäude in den kommenden Jahren weitgehend paral- lel an heutige energetische Standards anzupassen.

31. Mai Erneut zurückgegangen ist die Zahl der Arbeitslosen im Mai im Landkreis Unterallgäu: Laut der Statistik der Agentur für Arbeit waren Ende Mai 1362 Menschen im Unterallgäu ohne Arbeit. Dies entspricht einer Arbeitslosen- quote von 1,9 Prozent – im Mai 2010 hatte die Quote noch bei 3,0 Prozent gelegen, im April 2011 bei 2,1 Prozent. Zuletzt war die Arbeitslosenquote im Jahr 2008 unter die Zwei-Prozent-Marke gesunken.

50

Juni

Bayern und die Welt

1. Juni Der 33. Deutsche Evangelische Kirchentag in Dresden beginnt. 120.000 Dau- erteilnehmer kommen.

5. Juni Im Süden Chiles bricht der Vulkan Puyenue aus. Am Vortag sind rund 3500 Menschen in Sicherheit gebracht worden. Die Asche des Vulkans behindert in den kommenden Wochen den Flugbetrieb auf der Südhalbkugel. Argentinien ruft den Notstand aus: Die Asche geht auf das Land nieder. Die Schicht ist bis zu 30 Zentimeter dick.

10. Juni Wissenschaftler melden einen Erfolg auf der Suche nach der Ursache für den Ausbruch von EHEC. Sie haben den aggressiven Darmkeim auf Sprossen nachgewiesen. Zuvor war vor dem Verzehr von Salat, Tomaten und Gurken gewarnt worden. Die jetzt untersuchten Sprossen stammen aus einem Biohof in Niedersachsen, der belastete Bockshornkleesamen aus Ägypten importier- te. Nach Ende der Epidemie zieht das Robert-Koch-Institut Anfang Juli Bilanz: Es gab mehr als 4000 Erkrankte und 50 Tote. 51

Der Juni im Unterallgäu

2. Juni An der 4. Unterallgäuer Radtour an Christi Himmelfahrt nehmen 80 Radler teil. Start ist am Landratsamt in Mindelheim, es gibt drei unterschiedlich lan- ge Strecken – für Familien, Renn- und Tourenradler. Ziel ist das Helfensteiner- Tag im Eichet, wo es eine Brotzeit und eine Maß Bier gibt.

4. Juni Buxheim feiert die Rückkehr seines Chorgestühls. Die berühmte barocke Schnitzarbeit ist seit 30 Jahren wieder in der Kartause.

Der Heimatdienst Buxheim, der die Kartause betreut, begeht die Jubiläums- feierlichkeiten mit dem Marianum der Salesianer Don Boscos, dem Schulwerk der Diözese, der Pfarrei St. Peter und Paul sowie Buxheimer Musikgruppen. Auf dem Programm stehen unter anderem eine feierliche Vesper und ein Festvortrag von Bezirkstagspräsident Jürgen Reichert. Reichert nennt es ein kleines Wunder, dass man das „traumhaft schöne Glanzstück des Barock“ wieder in seiner Gesamtheit erleben könne. Das Chorgestühl, das der Tiroler Schnitzer Ignaz Waibl von 1687 bis 1691 fer- tigte, wurde 1883 wegen finanzieller Engpässe versteigert und kam in ein Frauenkloster in England. Im Jahr 1980 holte der Bezirk Schwaben das Kunstwerk wieder nach Buxheim. Es war schwarz gestrichen worden und musste von der Farbe befreit sowie umfangreich restauriert werden.

4. Juni Zum 20-jährigen Bestehen des deutsch-französischen Freundeskreises Kirch- heim-Renazé gibt es einen Festabend. Die von Bürgern getragene Freund- schaft entstand, nachdem der Bezirk Schwaben mit dem Département Ma- yenne einer Partnerschaft geschlossen hatte. Landrat Hans-Joachim Wei- rather sagt in seiner Festrede, dass „persönliche Kontakte mehr für das Ver- ständnis zwischen den Völkern bewirken als Konferenzen und Abkommen“.

5. Juni Zum Abschluss des Gauschießens in Frechenrieden ziehen rund 800 Schützen vom Sportplatz in die Festhalle. Die Schützen des Gaus Ottobeuren tragen Tracht und glänzende Ketten.

5. Juni Der Obst- und Gartenbauverein Ungerhausen feiert sein 100-jähriges Beste- hen. Zum Geburtstag haben die Mitglieder eine neue Wassertretanlage am Krebsbach gebaut.

5. Juni 42 Musikkapellen und 45 Wagen und Fußgruppen sorgen beim Festzug im Rahmen des 43. Bezirksmusikfests in Breitenbrunn für Stimmung. Rund 1500 Musiker tun sich zusammen und spielen gemeinsam die Bayernhymne und „Kein schöner Land“. Den traditionellen Marschmusikwettbewerb des Fests des Allgäu-Schwäbischen Musikbunds (ASM) gewinnt die Blasmusikvereini- gung Immelstetten-Mittelneufnach. Die Organisatoren, die Breitenbrunner Musikanten, feiern mit dem Fest ihr 40-jähriges Bestehen. Der Verein wurde 1971 neugegründet, die Wurzeln reichen bis ins Jahr 1880 zurück. 52

7. Juni Die Staatsstraße 2011 bei Sontheim ist verlegt. Innenstaatssekretär Gerhard Eck gibt sie für den Verkehr frei. Die früher durch den Ort führende Straße verläuft jetzt westlich der Gemeinde und bindet den Verkehr direkt an die neue Autobahnanschlussstelle in Erkheim an. Diese war im Zuge des Neubaus der Autobahn 96 ebenfalls nach Westen verlegt worden. Sontheim ist nun vom Durchgangsverkehr entlastet – als bedeutsame Verkehrsachse, die den Raum Ottobeuren an die Autobahn anschließt, war die Staatsstraße 2011 stark befahren. Ein Vorteil für die Gemeinde ist auch, dass im Zuge der insge- samt 3,8 Millionen Euro teuren Maßnahme der gefährliche Bahnübergang an der Kreisstraße MN 32 beseitigt wurde. „Sontheim darf sich freuen“, sagt Bürgermeister German Fries. Mit 2,6 Millionen Euro fiel für die Beseitigung des Bahnübergangs der Großteil der Kosten an. Die Arbeiten auf einer Länge von 2,8 Kilometern waren im Oktober 2008 gestartet.

8. Juni Die drei Kreisheimatpfleger Peter Hartmann, Christian Schedler und Peter Kern erhalten Verstärkung: Künftig wird Monika Zeller aus Illerbeuren das eh- renamtlich arbeitende Team wieder vervollständigen. Landrat Hans-Joachim Weirather bedankt sich bei der Übergabe der Ernennungsurkunde ausdrück- lich für ihre Bereitschaft, sich in der Kreisheimatpflege zu engagieren. Sie freue sich sehr auf ihre neue Aufgabe, betonte Monika Zeller. Sie wolle sich mit aller Tatkraft in der Kreisheimatpflege – mit der sie schon immer eng ver- bunden sei – einbringen.

Im vergangenen Jahr habe die Kreisheimatpflege zwei schmerzliche Verluste beklagen müssen, so der Landrat: Mit Erwin Holzbaur und Toni Mayer seien zwei echte Unterallgäuer „Urgesteine“ verstorben. Der bekannte Kirchenma- ler und Restaurator Toni Mayer hatte bis zuletzt sein Expertenwissen im Be- reich der Denkmalpflege eingebracht. Unterstützt wurde er dabei seit mehre- ren Jahren von Architekt Peter Kern. Dieser hat seine Aufgaben übernom- men.

Monika Zeller tritt die Nachfolge von Erwin Holzbaur an, der sein unerschöpf- liches Wissen und seinen künstlerischen Sachverstand 35 Jahre in der Kreis- heimatpflege einbrachte. Sie wird künftig Ansprechpartnerin für alle Fragen der Wappenkunde (Heraldik) sein und zudem die heimatkundlichen Publika- tionen koordinieren. Darüber hinaus wird sie die heimatpflegerischen Belan- ge auf den Gebieten Brauchtum, Trachten, Volkslied, Volksmusik, Volkstanz, Mundart und Laienspiel vertreten und Bücherei, Diasammlung, Registratur und Archiv der Kreisheimatpflege betreuen. Dabei wird sie eng mit Peter Hartmann, Peter Kern und Christian Schedler zusammenarbeiten.

Die drei Kreisheimatpfleger haben Monika Zeller für ihr neues Amt vorge- schlagen. Seit 1981 ist die 49-Jährige im wissenschaftlichen Bereich des Schwäbischen Bauernhofmuseums Illerbeuren tätig und verfügt über profun- de Kenntnisse und praktische Erfahrungen in den Bereichen Kulturgeschichte, Brauchtum, Trachten und Mundart. Zudem ist sie mit der Kreisheimatpflege aufgewachsen: Sie ist die Tochter des im Jahr 2004 verstorbenen Kreishei- 53

matpflegers Hermann Zeller, der nicht nur Gründer und langjähriger Leiter des Schwäbischen Bauernhofmuseums Illerbeuren war, sondern über fünf Jahrzehnte Heimatpfleger für den ehemaligen Landkreis Memmingen und den Landkreis Unterallgäu.

Die Aufgaben der Kreisheimatpflege im Überblick:

• Peter Hartmann aus Mindelheim ist weiterhin im Bereich der vor- und frühgeschichtlichen Forschung und der Bodendenkmalpflege tätig.

• Christian Schedler aus Mindelheim ist Ansprechpartner in den Bereichen Museen, Sammlungen, Ausstellungen und „bewegliches Kunstgut“.

• Peter Kern aus Oberauerbach ist für die praktische Denkmalpflege zu- ständig, insbesondere in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Denk- malpflege und mit der Bauabteilung im Landratsamt.

• Monika Zeller aus Illerbeuren ist neue Ansprechpartnerin für Fragen der Wappenkunde (Heraldik) und wird heimatkundliche Publikationen koor- dinieren. Darüber hinaus wird sie die heimatpflegerischen Belange auf den Gebieten Brauchtum, Trachten, Volkslied, Volksmusik, Volkstanz, Mundart und Laienspiel vertreten und Bücherei, Diasammlung, Registra- tur und Archiv der Kreisheimatpflege betreuen.

• Darüber hinaus hat der Landkreis zwei Kreisarchivpfleger: Eduard Haug für den westlichen Landkreis, Wilhelm Predeschly für den östlichen Land- kreis.

11. Juni Laubens Bürgermeister Thomas Klein freut sich bei einem Festakt über Um- bau und energetische Sanierung der Alten Schule. Laubener Vereine packten mit an und so blieben die Kosten bei knapp 800.000 Euro. In der Alten Schule haben die Laubner Blasmusik, der Imkerverein und die Gemeinde Räume.

13. Juni Beim 21. Europatag in spricht Europaabgeordnete Monika Hohlmeier. Themen sind Landwirtschaft, Finanzkrise in Griechenland, Förde- rung des europäischen Mittelstands und Ernährungspolitik.

25. Juni Das Sebastian-Kneipp-Museum in Bad Wörishofen wird 25 Jahre alt. Bei ei- ner Feier im Festsaal des Dominikanerinnenklosters blickt Volker Babucke auf die Frühgeschichte Bad Wörishofens zurück. Um „Wörishofen vor Kneipp“ geht es auch im zum Jubiläum neugestalteten Raum 7. Nach Worten von Bürgermeister Klaus Holetschek, Förderkreisvorsitzendem August Filsner und Dr. Hannelore Kunz-Ott von der Landesstelle für nichtstaatliche Museen in Bayern geht es zu einem Umtrunk mit Musik ins Museum.

26. Juni Der Schützenverein „Heideröslein“ Oberegg richtet das 53. Gauschießen im Schützengau Mindelheim aus. Erster Gauschützenmeister Ludwig Stedele muss für Freibier sorgen. Sollte die 1000er Marke wie im Vorjahr in Egelhofen überschritten werden, sicherte er dies den teilnehmenden Vereinen in einer Wette zu. Nach Oberegg kommen aber nicht „nur“ 1017 Teilnehmer, sondern 54

1063. Gauschützenkönig wird Robin Baur (Edelweiß Salgen) mit einem 0,7- Teiler, Jungschützenkönig wird Christopher Zwing (Adler Breitenbrunn) mit einem 5,0-Teiler.

27. Juni Einen weitreichenden Grundsatzbeschluss fasst der Unterallgäuer Kreistag in seiner Sitzung einstimmig: In den kommenden Jahren werden die Schulzen- tren in Babenhausen und Ottobeuren, das Gymnasium Türkheim und die be- ruflichen Schulen in Bad Wörishofen, Mindelheim und Memmingen general- saniert. Das bedeutet beispielsweise, dass die Wärmedämmung und das Raumklima verbessert werden, aber auch, dass in Brandschutz und Barriere- freiheit investiert wird. Insgesamt werden diese Maßnahmen nach aktuellen Hochrechnungen 44 Millionen Euro kosten. Auf den Landkreis kommen hier- von rund 21 Millionen Euro zu.

In den vergangenen Wochen haben sich die betroffenen Schul- Zweckverbände bereits intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt. Das umfassende Sanierungskonzept sieht vor, die Schulgebäude in den kommen- den Jahren weitgehend parallel an heutige energetische Standards anzupas- sen. Um im Jahr 2013 mit den Arbeiten beginnen zu können, müssen bis Herbst 2012 alle Planunterlagen vollständig der Regierung von Schwaben vorliegen. Diese entscheidet dann über die Baufreigabe und die Vergabe der Fördermittel. Weitere Themen in Kürze:

• Seniorenkonzept des Landkreises: Ab Juli wird Hubert Plepla die Umset- zung des Seniorenkonzepts in einer neuen Koordinationsstelle voran- bringen. Dabei wird er Ansprechpartner für die Seniorenbeauftragten der Gemeinden, für die Gemeinden und die Arbeitsgruppen sein, die sich seit 2009 intensiv mit den Herausforderungen des Älterwerdens ausei- nandersetzen.

• Schullandschaft im Unterallgäu: Schulamtsdirektorin Elisabeth Fuß und Gottfried Ahne vom Landratsamt geben dem Kreistag einen Überblick über aktuelle Schülerzahlen und schulische Entwicklungen im Landkreis Unterallgäu. So werden – entsprechend der bayernweiten Tendenz – die Schülerzahlen auch im Unterallgäu in den kommenden Jahren rückläufig sein. Mit verschiedenen neuen Lehrmodellen stelle man sich jedoch die- ser Herausforderung, so Fuß.

• Neuer Kreisrat: Als neuen Kreisrat vereidigt Landrat Hans-Joachim Wei- rather Roland Ahne (SPD). Er rückt für Peter Schubert in die SPD-Fraktion nach. Dieser hat sein Mandat aus beruflichen Gründen niedergelegt. Ah- ne wird sich künftig unter anderem im Umweltausschuss und im Rech- nungsprüfungsausschuss einbringen.

28. Juni Die Unesco gibt bekannt, dass das Welterbekomitee mehr als 100 prähistori- sche Dörfer in Europa als Weltkulturerbe anerkannt hat. Darunter sind auch 55

die Überreste eines steinzeitlichen Dorfs, das in Pestenacker im Landkreis Landsberg entdeckt wurde. Das Besondere daran für den Landkreis Unterall- gäu: Ein Teil der Funde ist im Südschwäbischen Archäologiemuseum in Min- delheim zu bewundern. Da Landsberg nach der Entdeckung vor rund 20 Jah- ren kein Interesse an den Exponaten hatte, kamen sie nach Mindelheim, das somit nun ein Weltkulturerbe hat. Zu sehen sind Keramiken, Pfeilspitzen, Beilklingen, Messer, eine Kette aus Schweinezähnen sowie die Nachbildung eines Hausbodens. In Pestenacker selbst ist bis auf den Nachbau eines der 19 Pfahlbauten nicht viel zu sehen, da die Siedlung, die vor rund 5500 Jahren auf moorigem Boden errichtet wurde, von der Feuchtigkeit konserviert unter der Erde liegt.

30. Juni Umweltminister Dr. Markus Söder verleiht dem Landkreis Unterallgäu das Logo „Gentech- nikanbaufreie Kommune“. Wie der Landkreis Unterallgäu ha- ben sich nach Söders Worten rund 150 bayerische Gemein- den, Landkreise und Städte da- zu entschieden, auf ihren Flä- chen keine gentechnisch verän- derten Pflanzen anbauen zu lassen. „Sie setzen ein wichtiges Signal für ein gentechnikanbaufreies Bayern“, sagt Söder bei der Logo-Verleihung in Augs- burg.

30. Juni Das Textilmuseum Mindelheim eröffnet die Ausstellung „Der schönste Tag im Leben. Brautmode von 1800 bis heute“. Die Vernissage stößt auf großes Inte- resse. Viele Mindelheimer stellten Fotos, Kleider und Accessoires zur Verfü- gung. Mit der Ausstellung feiert das Museum sein 25-jähriges Bestehen. Das Textilmuseum der Sandtnerstiftung Mindelheim wurde 1986 im ehemaligen Jesuitenkolleg eingerichtet, um der Öffentlichkeit die Sammlung von Profes- sorin Hilda Sandtner zugänglich zu machen. Sandtner lehrte an der Universi- tät Augsburg Kunsterziehung und textiles Gestalten.

30. Juni Zum heutigen Stichtag erhebt das Bayerische Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung die Einwohnerzahl im Landkreis Unterallgäu. Dem Lan- desamt zufolge ist diese leicht gestiegen. So wuchs das Unterallgäu von De- zember 2010 bis jetzt um 0,1 Prozent. Insgesamt leben 135.521 Menschen in den 52 Gemeinden im Unterallgäu und damit 155 mehr als am 31. Dezember 2010. Die meisten davon, nämlich 14.193 Menschen, wohnen in Bad Wörish- ofen. Auf Platz zwei und drei liegen Mindelheim mit 14.164 und Ottobeuren mit 7.883 Einwohnern. Die beiden kleinsten Gemeinden im Landkreis sind Böhen mit 719 und Pleß mit 837 Bewohnern.

56

Juli

Bayern und die Welt

6. Juli Der Traum von den Olympischen Winterspielen 2018 in München platzt. Die Jury entscheidet sich für die Stadt Pyeongchang in Südkorea. Nach den Som- merspielen 1972 wollte München die Spiele als erste Stadt zum zweiten Mal ausrichten. 20. Juli Die Vereinten Nationen rufen für Teile Somalias offiziell eine Hungersnot aus. Für das von Dürre heimgesuchte Bürgerkriegsland läuft ein großes Hilfspro- gramm mit einer Luftbrücke an.

22. Juli Zwei Terroranschläge erschüttern Norwegen. Der 32-jährige Anders Behring Breivik zündet eine Bombe im Osloer Regierungsviertel und schießt anschlie- ßend in einem Ferienlager der Sozialdemokraten um sich. Acht Menschen sterben in Oslo, rund 70 auf der Insel Utøya. Der Massenmord war offenbar lange geplant. Der Täter hat im Internet ein 1500 Seiten starkes Manifest ge- gen die multikulturelle Gesellschaft, den Islam und den Sozialismus veröffent- licht. Der Mörder gesteht die Tat, fühlt sich aber nicht schuldig. Er habe Nor- wegen und Westeuropa retten wollen. Der Anschlag sollte die regierenden Sozialdemokraten treffen.

23. Juli Die als großes Talent geltende britische Soul-Sängerin Amy Winehouse wird leblos in ihrer Wohnung in London gefunden. Anders als zunächst vermutet, stirbt die für ihre Exzesse bekannte Sängerin nicht an einer Überdosis Dro- gen. Bei ihrem Tod ist Winehouse 27 Jahre alt und gehört damit zum soge- nannten Club 27 – einer Gruppe von Musikern, die alle in diesem Alter star- ben. Dazu gehören unter anderem Nirvana-Legende Kurt Cobain, Doors- Sänger Jim Morrison und Gitarrist Jimi Hendrix. 57

Der Juli im Unterallgäu

1. Juli Der Outdoor-Ausrüstungshersteller Mammut beginnt in Wolfertschwenden mit dem Bau eines Vertriebszentrums für Europa. Das Unternehmen will mehr als 20 Millionen Euro investieren. Bisher war Mammut in Memmingen ansässig. In Wolfertschweden sollen nach Worten von Mammut- Geschäftsführer Ernst Schweble jährlich nicht mehr rund drei Millionen Teile das Logistikzentrum verlassen, sondern doppelt so viele. Ende 2012 sollen die neuen Räume fertig sein.

1. Juli Der SV Tussenhausen feiert sein 50-jähriges Bestehen mit einem Festakt auf dem Sportgelände.

1. Juli Hubert Plepla ist ab sofort für die Umsetzung des seniorenpolitischen Ge- samtkonzepts verantwortlich. Der Personalausschuss des Unterallgäuer Kreistags sprach sich im Mai für Plepla aus. Der 42-Jährige war Heim- und Pflegedienstleiter des Kreis-Seniorenwohnheims St. Andreas Babenhausen. Zudem hatte er in der Vergangenheit Koordinationsaufgaben für das Quali- tätsmanagement der drei Kreisaltenheime. Im Jahr 2009 wurde im Landkreis Unterallgäu damit begonnen, ein seniorenpolitisches Gesamtkonzept zu er- arbeiten.

Zu Pleplas Aufgaben gehört es, die Umsetzung der Maßnahmen aus dem se- niorenpolitischen Gesamtkonzept zu planen und voranzutreiben. Er wird die Arbeitskreise, die am Seniorenkonzept maßgeblich beteiligt waren und wei- ter sein sollen, begleiten und die Gemeinden bei der Umsetzung des Senio- renkonzepts vor Ort betreuen, beraten und unterstützen. Darüber hinaus soll ein Netzwerk „Altenhilfe“ aufgebaut werden. Eine weitere Aufgabe wird es sein, die Pflegebedarfsplanung beziehungsweise das Seniorenkonzept fortzu- schreiben.

Plepla selbst freut sich schon sehr auf seine neue Aufgabe. Besonders wichtig sei es ihm, eng mit den Arbeitsgruppen zusammenzuarbeiten und die Senio- renbeauftragten der Gemeinden in ihrer Arbeit zu unterstützen, sagt er.

2. Juli (MM-Z) Zum Familientag mit Betriebsbesichtigung im Rahmen der Feierlichkeiten zum 50-jährigen Bestehen der Firma Multivac in Wolfertschwenden strömen 7000 Menschen. Den Erfolg des Unternehmens, das in diesem Jahr einen Umsatz von 600 Millionen Euro erzielen soll, führt Geschäftsführer Hans- Joachim Boekstegers beim Festakt auf die Motivation der rund 3400 Mitar- beiter und die geringe Fluktuation zurück. Der Verpackungsmaschinenher- steller wurde 1961 von Sepp Haggenmüller in Böhen gegründet und zog aus Kapazitätsgründen 1971 nach Wolfertschwenden um. Bürgermeister Karl Fle- schhut spricht mit Blick auf den Erfolg der Firma von einer „schier unglaubli- chen Geschichte“. Gerhard Pfeiffer, Vizepräsident der Industrie- und Han- delskammer (IHK) Schwaben, sagt, Multivac habe eine wichtige Bedeutung 58

auf dem globalen Markt und sei trotzdem ein Familienunternehmen geblie- ben.

3. Juli Anhofen feiert den Abschluss der Neugestaltung der Dorfmitte sowie 100 Jahre Bahnhof.

4. Juli Die Rad- und Gehwege von Dietershofen nach Märxle und von Oberschönegg nach Inneberg werden für den Verkehr freigegeben. Auch der Ausbau der Kreisstraße MN 8 von Dietershofen nach Märxle ist abgeschlossen. Die Straße wurde auf 1,27 Kilometern auf sechs Meter verbreitert. Die Maßnahmen im Bereich Dietershofen-Märxle kosten 780.000 Euro, im Bereich Oberschönegg- Inneberg 188.000 Euro.

4. Juli (MM-Z) Niederdorf wird von einer 13-köpfigen Fachjury unter die Lupe genommen. Der Ort nimmt am Bezirksentscheid von „Unser Dorf hat Zukunft, unser Dorf soll schöner werden“ teil. Bürgermeister Karl Fleschhut und Vereinsvorstände präsentieren das Dorf – vom Heimathaus und blühenden Verkehrsinseln bis hin zum Bürger- und Schützenheim, in das viel Eigenleistung gesteckt wurde. Landrat Hans-Joachim Weirather ist sich sicher: „Niederdorf hat Zukunft.“ Und dass dem so ist, „beweise ich Ihnen jetzt“, sagt Fleschhut. Fünf Frauen mit runden Bäuchen kommen auf die Jury zu. „Fünf werdende Mütter gleich- zeitig und das bei 300 Einwohnern“, betont Fleschhut. Am Ende bekommt der Ortsteil von Wolfertschwenden die Silbermedaille und nimmt damit nicht am Landesentscheid teil. Sieger in Schwaben ist Oberndorf am Lech im Land- kreis Donau-Ries.

9. Juli Zum Abschluss der energetischen Sanierung des Sonderpädagogischen För- derzentrums (SFZ) in Mindelheim steigt ein Schulfest. Die Maßnahme kostete 1,75 Millionen Euro. Der Energieverbrauch der Schule, die vom Landkreis ge- tragen wird, soll jetzt um zwei Drittel sinken.

9. Juli Der SV Egg weiht den neuen Sportplatz mit Flutlichtanlage ein. Daneben hat der Verein weiteren Grund zur Freude. Nachdem er in die Fußball- Bezirksoberliga aufgestiegen ist, bekommt der SV eine hohe Auszeichnung verliehen. Die „Goldene Raute mit Ähre“ des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV) haben bislang nur drei Vereine in Schwaben bekommen. Es handelt sich dabei um das höchste Gütesiegel, das der BFV für erfolgreiche Vereins- arbeit vergibt. Der Ehrenamtsbeauftragte im Allgäu, Gerd Scheer, verleiht die Auszeichnung.

10. Juli Die Feuerwehr Memmingerberg weiht in der Festhalle ihr neues Löschgrup- penfahrzeug ein. Es wird nach Hubert Scharnagl benannt, der den ersten Ein- satz mit Fahrzeug gefahren ist.

10. Juli 137 Maibäume konkurrierten beim 38. Maibaum-Wettbewerb der Memmin- ger Zeitung, der Memminger Brauerei und der Mindelheimer Zeitung mitei- nander. Das ist ein neuer Rekord. Bei der Siegerehrung im Rahmen des Volks- 59

fests in Erkheim bekommen alle Teilnehmer einen Preis. Es gibt 16 Erst-, 26 Zweit- und 53 Drittplatzierte. Daneben werden 42 Sonderpreise verliehen.

10. Juli Der Sportschützenverein Kirchdorf feiert sein 125-jähriges Bestehen mit ei- nem Festgottesdienst und Programm im Zelt.

11. Juli (MN-Z) Mit einem ehrgeizigen Tourismusprojekt wollen die vier Allgäuer Landkreise ihr Profil als Reiseziel für Gesundheits- und Wohlfühlurlauber schärfen. Die „Gesundheitsdestination Allgäu“ geht in Bad Wörishofen offiziell an den Start. Führende Politiker und Touristiker aus dem Allgäu sind dabei, als der Förderbescheid für das Projekt im Kurhotel Kneippianum überreicht wird. Die Erwartungen an das gemeinsame Vorhaben sind hoch, wird in den Redebei- trägen deutlich.

Wie gut das Unterallgäu gerüstet ist, zeigt Landrat Hans-Joachim Weirather auf. Elf Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten seien im Unte- rallgäu in der Gesundheitswirtschaft tätig. Damit sei diese die Leitbranche im Landkreis. Auch der Gesundheitstourismus sei im Unterallgäu fest verankert. „Kneipp war lange Jahre Bad Wörishofer, er war aber vor allem Unterallgäu- er“, sagt Weirather. Der Landkreis trägt dem unter anderem mit dem Aktiv- Park Kneippland Unterallgäu und der jährlichen Gesundheitswoche Rech- nung.

Als nächstes werden Arbeitsgruppen für „Alpine Wellness“, „Medical Well- ness“ und „Health Care“ gegründet. Landrat Weirather sagt, es sollen „ge- sundheitstouristische Leitprodukte“ und eine „allgäuweite Gesundheitsphilo- sophie“ erarbeitet werden.

11. Juli Hubert Stolp, Leiter des Sachgebiets Katastrophenschutz, erläutert im Kreis- ausschuss, dass die Funkversorgung nur noch in 40 Prozent des Landkreises optimal ist. Um sie wieder auf sichere Beine zu stellen, votiert der Kreisaus- schuss einstimmig dafür, ein Planungsbüro mit der genauen Kostenermitt- lung eines sogenannten analogen Gleichwellenfunknetzes zu beauftragen. Ob es auch eingerichtet wird, will der Kreisausschuss entscheiden, wenn die Er- gebnisse vorliegen.

13. Juli Alkohol ist die Volksdroge Nummer eins. Zur öffentlichen Debatte über den Umgang damit anregen will die Wanderausstellung „Blau“, die auf Initiative des Unterallgäuer Gesundheitsamts, der Psychosozialen Beratungsstelle der Arbeiterwohlfahrt und der Krankenkasse DAK im Landratsamt Unterallgäu zu sehen ist. Welche Probleme eine Alkoholabhängigkeit nicht nur für Betroffe- ne, sondern auch für deren Angehörige mit sich bringt, beleuchtet Diplom- Psychologe Matthias Vöhringer von der Helios-Klinik Bad Grönenbach. In sei- nem Vortrag stellt er auch die vielfältigen Hilfsangebote in der Region vor.

„Alkohol ist ein riesiges Problem, das von der Gesellschaft mitgetragen wird“, betont Vöhringer. So müsse man den Alkoholkonsum von etwa 10,4 Millio- nen Deutschen als „riskant“ bezeichnen, 1,7 Millionen Männer und Frauen 60

seien abhängig und davon Millionen Angehörige betroffen. Jedes Jahr ster- ben laut Vöhringer allein in Deutschland rund 42.000 Menschen an den Fol- gen von Alkohol, weitere 1800 Menschen durch Unfälle, bei denen Alkohol im Spiel ist.

Problematisch sei beim Thema Alkohol vor allem, dass der Konsum meist verharmlost werde. Dabei sei die Grenze zur Abhängigkeit fließend, so Vöh- ringer. Er betont, dass die psychische Abhängigkeit in den meisten Fällen schon deutlich vor der körperlichen Abhängigkeit beginne. Die gute Nach- richt sei jedoch: Wer das Problem erkenne, der könne auch damit klarkom- men, sagt der Diplom-Psychologe.

Mit deutlichen Worten stellt er die körperlichen, psychischen und psychoso- zialen Folgen der Alkoholsucht heraus: So sei hiervon vor allem das Ge- dächtnis betroffen, die Urteils- und Kritikfähigkeit lasse nach, Familie und Beruf würden gleichgültig, die Persönlichkeit verändere sich. Dies wiederum zerstöre Beziehungen zu Familie und Freunden und könne zu Problemen am Arbeitsplatz führen. Laut Vöhringer ist die Sucht jedoch vor allem auch ein Problem des Partners und der Kinder. Nicht selten würden diese durch die große Belastung selbst krank. Er wirbt dafür, sich als Betroffener wie auch als Angehöriger professionelle Unterstützung zu suchen und stellt die viel- fältigen Angebote im Landkreis Unterallgäu und in der Stadt Memmingen vor. Erste Anlaufstellen könnten etwa die Psychosozialen Beratungsstellen, Hausarzt oder Pfarrer, Selbsthilfegruppen, Kliniken oder die Telefonseelsor- ge sein. „Als Angehöriger darf man sich selbst nie vergessen. Denken Sie an Ihr eigenes Wohlbefinden und Ihre eigene Gesundheit“, sagt Vöhringer. Er rät dazu, den Abhängigen zur Behandlung zu motivieren, Druck zu machen, nichts zu vertuschen und konsequent zu sein.

Am Abend zuvor steht bei der Eröffnung der außergewöhnlichen Ausstel- lung das ehrenamtliche Engagement der Selbsthilfegruppen im Bereich Al- kohol und Sucht im Mittelpunkt. Landrat Hans-Joachim Weirather betont, wie wichtig es für jeden sei, vorsichtig mit diesem legalen Rauschmittel um- zugehen. Bezirkstags-Vizepräsident Alfons Weber beschreibt die besondere, auch finanzielle Unterstützung des Bezirks Schwaben für Menschen mit Al- koholproblemen. Er hebt hervor, welch wesentliche Bedeutung bei der Be- gleitung von Menschen mit Suchterkrankungen der gut vernetzten Zusam- menarbeit der Fachleute zukommt. Waltraud Rehm berichtet als Leiterin der Psychosozialen Beratungsstelle Memmingen/Mindelheim über ihre Ar- beit und stellt die Zusammenarbeit mit den Selbsthilfegruppen dar. Musika- lisch umrahmt wird die Ausstellungseröffnung vom Gitarrenensemble der Musikschule Mindelheim und von „M. R. Smallwood“. Im Rahmen der Aus- stellung bietet die Psychosoziale Beratungsstelle der Arbeiterwohlfahrt in Kooperation mit dem Gesundheitsamt Workshops für Schüler an.

15. Juli Der SC Unterrieden feiert sein 90-jähriges Bestehen. Von 15. bis 17. Juli fin- den unter anderem Turniere, ein Festakt und ein Ehemaligen-Treffen statt. 61

Der Verein, der zu den ältesten Sportvereinen im Unterallgäu gehört, wurde 1921 gegründet, um organisiert Faustball zu spielen. Er hieß zunächst Spielclub Unterrieden und wurde später in Sport-Club Unterrieden umbe- nannt. Heute liegt der Schwerpunkt auf Fußball.

15. Juli Sechs Menschen aus der Region werden beim Tag des Ehrenamts im Sport in der Memminger Stadthalle für ihr außerordentliches Engagement ausge- zeichnet. Dies sind Werner Bott vom Verein „Deutsche Jugendkraft“ (DJK) Memmingen-Ost, Ingrid Huber vom TC , Johann Braunmiller vom Sportverein Egg, Annelore Sontheimer vom TSC 71 Bad Wörishofen, Georg Seitz vom TSV Babenhausen und Rudi Broda vom SV Memmingerberg. Es handelt sich um eine jährliche Veranstaltung des Bezirks Schwaben und des Bayerischen Landessportverbands (BLSV) Schwaben. Ausrichter ist diesmal der BLSV-Kreis Unterallgäu-Memmingen.

17. Juli Mindelheim und das französische Bourg-de-Péage feiern 50 Jahre Städte- partnerschaft. Es handelt sich dabei um die erste Städtepartnerschaft einer bayerischen Stadt mit Frankreich, was nach dem Krieg eine mutige Entschei- dung war. Zum Jubiläum sind Delegationen aller sechs Partnerstädte ange- reist. Am Tag vor dem Festakt im Mindelheimer Forum fand im Julius- Strohmayer-Stadion ein Spiel ohne Grenzen statt, bei dem sich die Partner- städte einen spaßigen Wettkampf lieferten.

17. Juli Die Feuerwehr Ottobeuren feiert ihr 140-jähriges Bestehen. Nach einem Zug zum Festgottesdienst in der Kirche geht es ins Festzelt. Unter anderem gibt es einen Oldtimerkorso und eine Ausstellung mit 40 Feuerwehrfahrzeugen, die die technische Entwicklung zeigen.

17. Juli Bei einem Bürgerentscheid sprechen sich die Bürger von Erkheim gegen den geplanten Bau von Spielhallen aus. 56,5 Prozent sind dagegen, 43,5 Prozent dafür. Irene Merkl hat zusammen mit Andrea Rabung-Ernst und Karlheinz Müller eine Bürgerinitiative ins Leben gerufen und das Bürgerbegehren bean- tragt. 1455 Stimmzettel werden abgegeben, die Wahlbeteiligung liegt bei 64,2 Prozent.

17. Juli Der Obst- und Gartenbauverein Daxberg feiert sein 75-jähriges Bestehen.

17. Juli Zum zehnten Geburtstag der Pflanzenkläranlage im Pfaffenhauser Ortsteil Schöneberg zieht der Vorsitzende des Abwasserausschusses, Ulrich Lampert, Bilanz. Die kostengünstige Anlage, ein bundesweites Vorzeigeobjekt mit Mo- dellcharakter, funktioniere problemlos. Schöneberg machte sich vor zehn Jahren trotz einiger Bedenken für das Projekt stark und erhielt schließlich die Silberdistel der Augsburger Allgemeinen als Auszeichnung für die Pflanzen- kläranlage.

20. Juli Ob Energieführerschein für Schüler, Infokampagnen, finanzielle Anreize für Bauherrn, Mitfahrzentrale oder Bürger-Windparks: Wie sich der Landkreis Unterallgäu in den kommenden Jahren in Sachen Klimaschutz engagieren 62

kann, diskutieren 50 Fachleute aus dem Landkreis, Vertreter verschiedener Gruppierungen und politische Entscheidungsträger in einer Energiewerkstatt. Diese liefert wichtige Impulse und konkrete Vorschläge für das Klimaschutz- konzept, das vom Energie- und Umweltzentrum Allgäu (eza!) für den Land- kreis erarbeitet wird.

Hierfür wird in einem ersten Schritt eine Energie- und CO₂-Bilanz für den ge- samten Landkreis Unterallgäu erstellt. Diese soll aufzeigen, wie viel Energie derzeit von jedem Einwohner beziehungsweise jedem Unternehmen oder je- der öffentlichen Einrichtung verbraucht wird und welche Energiequellen hierfür in Anspruch genommen werden. Die Ergebnisse sind ein wichtiger Bestandteil des späteren Klimaschutzkonzepts. Dieses liefert über die Erfas- sung des Ist-Zustands hinaus wichtige Anregungen und Vorschläge für künfti- ge Projekte des Landkreises in Sachen Klimaschutz und wird damit ein wich- tiges Werkzeug für die Umsetzung klimapolitischer Ziele im Unterallgäu.

Die Teilnehmer der Energiewerkstatt bringen viele Ideen hierfür ein: An vier Themen-Tischen diskutieren sie mit eza!-Klimaschutzberatern über die Berei- che „Mobilität“, „Energieeffizienz“, „Nachhaltiges Bauen und Sanieren“ und „Erneuerbare Energien“. Die rund 200 Vorschläge werden vom eza!- Klimaschutzteam zusammengefasst, gebündelt und im Unterallgäuer Ener- gieteam besprochen. Das Energieteam arbeitet zusammen mit eza! und ei- nem eigenen Unterallgäuer Energiebeirat am Klimaschutzkonzept.

Als „Steilvorlage“ bezeichnet Landrat Hans-Joachim Weirather die vielen Dis- kussionsbeiträge der Energiewerkstatt. Jede Idee sei eine Chance für den Landkreis, den Klimaschutz aktiv und vernünftig voranzutreiben. Der Leiter des Unterallgäuer Energieteams, Hermann Kerler, betont wie Klimaschutzbe- raterin Carmen Cremer, dass die Energiewerkstatt eine „einmalige Gelegen- heit“ sei, das Klimaschutzkonzept auf eine breite Basis zu stellen und nahezu alle wichtigen Akteure im Unterallgäu aktiv einzubinden.

Am 17. November soll die fertige Energie- und CO₂-Bilanz des Landkreises als Auftakt der 4. Allgäuer Passivhaustage im Mindelheimer Forum einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt werden. Der Kreistag wird schließlich über die Um- setzung der vorgeschlagenen Projekte entscheiden.

25. Juli Die Höhenfreimachung der Bad Wörishofer Straße in Mindelheim rückt deut- lich näher: So wird der Auftrag in Höhe von knapp vier Millionen Euro verge- ben, sobald die anderen Beteiligten ihre Zustimmung erteilt haben. Dies be- schließt der Bauausschuss des Unterallgäuer Kreistags.

An dem Projekt sind neben dem Landkreis Unterallgäu auch die Stadt Min- delheim, die Deutsche Bahn und der Bund beteiligt. Die Federführung liegt beim Landkreis. Geplant ist, den bisher höhengleichen Bahnübergang in der Bad Wörishofer Straße in Mindelheim durch eine Bahnbrücke zu ersetzen. Autos werden dann ebenso wie Radler und Fußgänger nicht mehr an ge- schlossenen Schranken am Bahnübergang warten müssen, sondern durch 63

eine Unterführung unter der Bahnstrecke hindurch fahren können. Läuft al- les nach Plan, dann sollen die Bauarbeiten noch in den Sommerferien be- ginnen.

Weitere Themen im Bauausschuss sind der aktuelle Stand der geplanten Umfahrung Memmingerberg und Vorplanungen der Generalsanierungen des Altbaus der Außenstelle Memmingen und des Landwirtschaftsgebäudes der Staatlichen Berufsschule Mindelheim.

• Umfahrung Memmingerberg: Tiefbauamtsleiter Walter Pleiner infor- miert den Bauausschuss darüber, dass die Regierung von Schwaben En- de Juni einen Planfeststellungsbeschluss zum Bau einer Umfahrung von Memmingerberg gefasst hat. Bis 25. Juli lagen die Unterlagen in der Verwaltungsgemeinschaft Memmingerberg und der Stadt Memmingen aus. Im kommenden Jahr will der Landkreis mit dem Bau der Umgehung beginnen. Diese soll vom Kreisverkehr an der A-96-Anschlussstelle Memmingen-Ost in einem Bogen an Memmingerberg vorbei zu einem neuen Kreisverkehr am Gewerbegebiet beim Allgäu Airport führen.

• Vorplanungen für Schul-Generalsanierungen: Im kommenden Jahr will der Landkreis Unterallgäu die Generalsanierung mehrerer Schulen in Angriff nehmen – so etwa die Sanierung des Altbaus der Außenstelle Memmingen der Staatlichen Berufsschule. Bei der Generalsanierung dieses Altbaus, der im Jahr 1967 gebaut wurde und nur über unter- schiedlich hohe Ebenen erreichbar und mit dem Anbau verbunden ist, steht die Barrierefreiheit im Mittelpunkt. Unter anderem soll laut Archi- tekt Sebastian Geiger ein Aufzug angebaut werden. Architekt Karl-Heinz Holl stellt dem Bauausschuss die aktuellen Planungen für die Generalsa- nierung des Landwirtschaftsgebäudes der Staatlichen Berufsschule Mindelheim vor, in dem zukünftig Berufskraftfahrer ausgebildet wer- den. Hier stehen neben funktionellen Verbesserungen vor allem die energetische Sanierung sowie Barrierefreiheit und Brandschutz im Mit- telpunkt.

25. Juli Ein Bombenfund sorgt in Bad Wörishofen für Aufregung. Die Bombe wird bei Baggerarbeiten auf einem privaten Grundstück in der Altvaterstraße gefun- den. Spezialisten eines Sprengkommandos aus Ingolstadt geben nach drei Stunden Entwarnung. Sie transportieren die Übungsbombe aus dem Zweiten Weltkrieg ab und entschärfen sie in Ingolstadt.

26. Juli Babenhausen, Bad Grönenbach und Buxheim bewerben sich um das Landes- museum zur Bayerischen Geschichte. Wie das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst bekannt gibt, treten die Gemeinden mit 25 Kommunen in einen Wettbewerb um das Museum. Beworben haben sich auch Städte wie Augsburg, Nürnberg oder Kempten. Bad Grönenbach schlägt vor, das Museum im Hohen Schloss einzurichten, Babenhausen will es im Fugger-Schloss unterbringen und Buxheim in der Kartause. 64

27. Juli Der Landkreis Unterallgäu erhebt im Rahmen seiner Möglichkeiten in mehre- ren Punkten Einwände gegen die geplante Erweiterung des Allgäu Airports in Memmingerberg. So befürchtet der Kreisausschuss etwa eine Überlastung des Kreisstraßennetzes, wenn der Bund keine zusätzliche Autobahn- Anschlussstelle baut. Zudem spricht sich das Gremium in seiner Sitzung mehrheitlich gegen eine Ausdehnung der Betriebszeiten aus. Gleichzeitig ist es der Mehrheit der Kreisräte aber auch wichtig, das starke Engagement der Privatwirtschaft am Konversionsgelände hervorzuheben.

Um den Allgäu Airport erweitern zu können, hat die Betreibergesellschaft ein so genanntes luftrechtliches Planfeststellungsverfahren beantragt. Im Rah- men dieses Verfahrens kann jeder, dessen Belange durch die geplante Erwei- terung berührt werden, Einwendungen vorbringen. Abteilungsleiterin Ulrike Klotz stellt den Mitgliedern des Kreisausschusses die geplanten Änderungen vor und erläutert die Einflussmöglichkeiten des Landkreises. Im Planfeststel- lungsverfahren geht es auf der einen Seite um bauliche Maßnahmen wie die Verbreiterung und Verlängerung der Start- und Landebahn, die Erweiterung von Terminal und Feuerwehrgebäude oder den Bau eines Parkhauses. Auf der anderen Seite sollen auch die Betriebszeiten des Allgäu Airports erwei- tert werden – so soll laut den Antragsunterlagen künftig (stark vereinfacht gesagt) ein Regelbetrieb zwischen 6 und 23 Uhr möglich sein – in Ausnahme- fällen bis 23.30 Uhr. Bislang darf regulär bis 22 Uhr geflogen werden.

In der anschließenden Diskussion bringen die Vertreter der Kreistagsfraktio- nen ihre jeweiligen Standpunkte zum Ausdruck. Letztliches Ergebnis der Be- ratungen im Kreisausschuss: Der Landkreis Unterallgäu erhebt Einwendun- gen gegen die geplanten Änderungen am Allgäu Airport, wenn die Bundesre- publik Deutschland keine neue Autobahn-Anschlussstelle zwischen den An- schlussstellen Memmingen-Ost und Holzgünz baut. Treten die in der Progno- se der Flughafen-Betreiber genannten Fluggastzahlen ein, könnte dies das umliegende Kreisstraßennetz laut Landrat Hans-Joachim Weirather nicht mehr bewältigen. Auch die Erweiterung der Betriebszeiten in der Nacht lehnt der Kreisausschuss mit knapper Mehrheit zum Schutz der Bevölkerung ab. Der Antrag, auch die Flügelspannweite der eingesetzten Flugzeuge auf höchstens 36 Meter zu beschränken, findet jedoch keine Mehrheit im Kreis- ausschuss. Einhellig stellt der Kreisausschuss hingegen heraus, wie wichtig ihm – vor allem unter Sicherheitsaspekten – der Bau einer ausreichend di- mensionierten Straße um den Westkopf des Flughafens ist. Mit dieser soll der südliche Bereich des Allgäu Airports ordnungsgemäß erschlossen und Rettungswege sollen gesichert werden. Bislang sehen die Planungen keine derartige Erschließung vor. Auch soll die geplante Zufahrtsstraße vom Schleifweg zum Terminal in das Bauwerksverzeichnis aufgenommen werden. Wichtig ist es dem Gremium zudem mehrheitlich, das Engagement der hei- mischen Wirtschaft am Konversionsgelände und den Allgäu Airport als we- sentlichen Standortfaktor für die Region zu würdigen. 65

Über die Einwendungen des Landkreises entscheidet das Luftamt Südbayern im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens.

27. Juli Mit der Erweiterung des Schulzentrums Ottobeuren sind die baulichen Vo- raussetzungen für ein Vollgymnasium geschaffen. Beim Schulfest wird das neue 8,5 Millionen Euro teure Gebäude eingeweiht. Laut Landrat Hans- Joachim Weirather, der Vorsitzender des Zweckverbands Gymnasium und Realschule ist, handelt es sich dabei um eines der wichtigsten bildungspoliti- schen Projekte der vergangenen Jahre. Der Erweiterungsbau entstand im Westen des Schulzentrums und ist 2054 Quadratmeter groß. Im Mai schrie- ben die ersten Schüler in Ottobeuren Abitur.

29. Juli bis 7. August 810 Kilometer im Zei- chen der deutsch- polnischen Partner- schaft will eine 14- köpfige Radgruppe um Landrat Hans-Joachim Weirather in sechs Ta- gen schaffen. Die Rad- ler fahren gemeinsam vom Unterallgäu aus in den Partner-Landkreis Gostyń in Polen. Am 4. August treffen sie in Gostyń ein. Dorthin kommt auch der Musikverein Hausen, der als musikalischer Botschafter des Unterallgäus mit dem Bus nach Polen reist. Seit zehn Jahren gibt es die offizielle Partner- schaft zwischen den Landkreisen Unterallgäu und Gostyń.

31. Juli Anlässlich seines 90. Geburtstags richtet der Trachten- und Heimatverein „D’Allgäuer Bad Grönenbach“ das 78. Allgäuer Gautrachtenfest aus und or- ganisiert einen großen Festumzug durch die Gemeinde. Daneben stehen un- ter anderem ein Gauheimatabend und ein Festgottesdienst auf dem Pro- gramm.

Ende Juli Zum Schuljahresende schließen die Buxheimer Salesianer Don Boscos das seit 85 Jahren zum Marianum gehörende Internat. Als Grund nennt der Direktor des Marianums, Pater Ulrich Schaupp, die hohe finanzielle Belastung, die von dem Orden nicht mehr zu stemmen sei. Im letzten Schuljahr lebten im Inter- nat 28 Schüler. Neben dem Internat wird auch die Küche aus wirtschaftlichen Gründen geschlossen.

66

August

Bayern und die Welt

6. August Zum ersten Mal wird die Kreditwürdigkeit der USA nicht mehr mit der Best- note bewertet. Die Herabstufung durch die Ratingagentur Standard & Poor's sorgt für Nervosität an den Märkten. Börsen rutschen ins Minus und die Angst vor einer weltweiten Krise geht um.

9. August Schwere Krawalle in England fordern ein erstes Todesopfer in London. Randa- lierer und Brandstifter sorgen für Angst und Schrecken, 16.000 Polizisten sind im Einsatz. Die sozialen Unruhen begannen als Protest gegen die angebliche Polizeigewalt, nachdem die Polizei einen Mann unter ungeklärten Umständen erschossen hatte.

12. August Ein Gleitschirm verfängt sich in der Tegelbergbahn in Schwangau und legt sie lahm. 19 Menschen müssen über Nacht in einer Gondel ausharren.

22. August Der als Loriot bekannte Humorist Vicco von Bülow stirbt mit 87 Jahren in seinem Haus am Starnberger See. Er galt als Meister des feinsinnigen Humors und Deutschlands größter Komiker.

23. August Die Rebellen von Libyen stürmen die Residenz von Diktator Gaddafi. Sie nehmen die Machtzentrale in Tripolis nach heftigen Kämpfen ein. 67

Der August im Unterallgäu

1. August Die neue Abteilung Augenheilkunde an der Kreisklinik Ottobeuren öffnet ihre Pforten. Die Leitung übernehmen Professor Dr. Arnd Gandorfer und Dr. Ulf Hörmann. Behandelt werden sollen schwere und komplexe Augenerkrankun- gen, die häufig einen stationären Aufenthalt erfordern. Dafür stehen sechs Betten zur Verfügung. Die beiden Mediziner sind neben ihrer Tätigkeit im Kli- nikum Ottobeuren am Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) Memmin- gen tätig, das zur sogenannten Ober-Scharrer-Gruppe gehört. Die Ober- Scharrer-Gruppe ist eines der bundesweit größten augenärztlichen Leis- tungsnetzwerke von ambulanten und stationären Einrichtungen.

9. August Das Landratsamt Unterallgäu setzt ein Zeichen für den Klimaschutz: Einen Monat lang können die Mitarbeiter der Kreisbehörde ihre Dienstfahrten mit einem Elektroauto beziehungsweise bis Ende November mit einem Elektro- fahrrad machen. Im Anschluss an die Testphase wird sich entscheiden, ob künftig Elektrofahrzeuge den Landkreis-Fuhrpark ergänzen werden. „Elekt- romobilität ist eines der großen Zukunftsthemen“, betont Landrat Hans- Joachim Weirather bei der Übergabe der Fahrzeuge.

Im Einsatz ist nun ein Fiat 500 MicroVett elektromobil. „Elektroautos produ- zieren keine Abgase, keine Feinstaub- oder Motorlärmbelastung. Sie bieten absolut emissionsfreie Mobilität“, betont Eckart Wruck, Leiter des E-Mobility-Teams bei den Lechwerken (LEW) bei der Übergabe vor dem Landratsamt. Neben dem Elektroauto steht den Mitarbeitern des Landrats- amts in den kommenden Wochen für kürzere Fahrten auch ein Elektrofahr- rad des „Heiss Rad & Roller Center“ aus Memmingen zur Verfügung.

„Der Landkreis Unterallgäu engagiert sich seit vielen Jahren für den Umwelt- und Klimaschutz“, so Weirather. „Aktuell erarbeiten wir ein Klimaschutzkon- zept für den Landkreis. Der Ausbau von Elektromobilität wird bei der Umset- zung unserer Klimaschutzziele eine gewichtige Rolle spielen.“ Er selbst habe sich von den Vorzügen des Elektroautos bereits bei einer Probefahrt über- zeugt: Das Fahrzeug sei leise und spritzig.

„Der Aufbau der regionalen Ladeinfrastruktur und das wachsende Angebot an Elektroautos sind wichtige Voraussetzungen, um der Elektromobilität den Weg in den Massenmarkt zu eben“, sagt Eckart Wruck. „Wir wollen prakti- sche Erfahrungen mit Elektrofahrzeugen sammeln und gleichzeitig vielen Menschen ermöglichen, diese Technologie zu erleben. Die Mitarbeiter des Landratsamtes werden, wenn sie das Auto fahren und laden, sowohl Nutzer als auch regionale Botschafter für das Thema sein.“

Zum Fuhrpark der Lechwerke gehören verschiedene Elektrofahrzeuge, da- runter drei Fiat 500 MicroVett, drei Mitsubishi i-MiEV sowie Elektroroller. Die Fahrzeuge werden ausgiebig im realen Betrieb getestet und zu diesem Zweck für definierte Zeiträume auch an Kommunen und Landkreise verliehen. Um 68

den Weg für Elektromobilität erfolgreich fortzusetzen, sei der regionale be- darfsorientierte Aufbau einer Ladeinfrastruktur notwendig, so Wruck. Der- zeit betreiben die LEW elf Ladesäulen in ihrem Netzgebiet, um den Fahrern von Elektrofahrzeugen eine komfortable und sichere Aufladung der Autobat- terie zu gewährleisten. Der Ausbau dieser Infrastruktur werde fortgesetzt. Über den Verbund „Ich tanke Strom“ haben Fahrer von Elektroautos laut Wruck außerdem Zugang zu insgesamt mehr als 40 Autoladesäulen in der ge- samten Region.

11. August Gemeinsam ist es einfacher, eine breite Masse auf ein Anliegen aufmerksam zu machen. Gemeinsam lässt sich so manches bürokratische Hindernis leich- ter überwinden. In einem Netzwerk vereinfacht sich der Austausch über lau- fende Projekte, neue Ideen können einfacher entwickelt und umgesetzt wer- den. So hat Landrat Hans-Joachim Weirather verschiedene Unterallgäuer Gruppen, die sich in Uganda engagieren, um Kindern und Jugendlichen eine Ausbildung zu ermöglichen, zu einem Treffen ins Landratsamt eingeladen. „Wir möchten ein starkes Unterallgäuer Netzwerk aufbauen, das die Hilfe für Uganda vereinfacht“, so der Landrat.

Derzeit sind es insgesamt rund 2100 Kinder in Uganda, denen dank des Enga- gements aus dem Unterallgäu eine Ausbildung ermöglicht wird – von der Grundschule über die weiterführende Schule bis hin zu Berufsausbildung und Studium. Viele von ihnen sind Waisen oder Halbwaisen, für die ohne die Un- terstützung aus Deutschland der Schulbesuch nicht oder nur sehr schwierig möglich wäre. Die Hilfe aus dem Unterallgäu reicht dabei von Patenschaften für Schüler aller Altersklassen bis hin zum Bau und dem laufenden Betrieb mehrerer Schulen.

Ziel des neuen Unterallgäuer Uganda-Netzwerks ist es, die unterschiedlichen Aktivitäten im Unterallgäu und in Uganda zu vernetzen und dadurch vonei- nander zu profitieren. Gleichzeitig möchten die Aktiven das Thema Afrika noch stärker als bisher ins Bewusstsein der Unterallgäuer Bevölkerung rü- cken. So sollen beispielsweise gemeinsame Aktionen für hiesige Schulen und Kindergärten organisiert werden. Bei regelmäßigen Treffen wollen sich die Unterallgäuer Uganda-Gruppen künftig über Themen wie etwa Fördermög- lichkeiten oder die Qualifizierung von Schüler-Patenschaften austauschen.

Bei aller Zusammenarbeit sollen gleichzeitig alle Initiativen ihre Eigenständig- keit bewahren. „Jeder von ihnen engagiert sich auf seine Weise für Uganda“, bedankt sich Landrat Weirather bei den Gruppierungen. „Die Hilfe für jedes einzelne Kind ist wertvoll.“ Er selbst hat sich im April vor Ort ein Bild vom Einsatz des Vereins „Hilfe für Kinder in Uganda“ aus Babenhausen gemacht. Diese Reise nach Uganda habe ihn tief bewegt und geradezu überwältigt, so der Landrat. Gleiches erzählen die Anwesenden von ihren zahlreichen Besu- chen und Hilfseinsätzen in Afrika.

69

Das Unterallgäu in Uganda

• Der Verein „Hilfe für Kinder in Uganda“ um Reinhold Reinöhl aus Baben- hausen stemmt mit dem Bau einer Schule und Patenschaften für 1000 Kinder das größte Projekt.

• Der „Freundeskreis Father Henry“ von Karin Berger-Haggenmüller aus Ottobeuren unterstützt verschiedene Projekte in der Diözese Kiin- da/Mityana - unter anderem die Cosna-Schule für 450 Kinder und die Martyrs Primary School für 100 Kinder.

• Eine weitere Ottobeurer Initiative, der „Freundeskreis Kacuro“ um Ange- lika Gahm, baut und betreibt eine weiterführende Schule für rund 350 Kinder in Kacuro.

• Der Verein „Du und Ich - Miteinander für Uganda“ um Monika Mayer aus Zell unterstützt insgesamt 84 Kinder durch Schulpatenschaften.

• Das Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ mit Peter Förg aus Buxheim engagiert sich für das Projekt „Hosfa - hope sharing family“ und kommt für die Schul- und Berufsausbildung von 300 Kindern und Jugendlichen auf.

• Dr. Sabine Weizenegger von der Regionalentwicklung Oberallgäu koordi- niert unter anderem die Internetplattform www.afrika-im-allgaeu.de

14. August Die Feuerwehr Herretshofen begeht ihren 135. Geburtstag mit einem Fest- zug, der von 35 Vereinen begleitet wird. Pfarrer Josef Baur segnet das neue Vereinsbanner. Die Fahne ist mit der Herrgottsruh-Kapelle, dem Wahrzeichen des Dorfes, bestickt und zeigt den Schutzpatron der Feuerwehren, den heili- gen Florian, vor dem Herretshofer Feuerwehrhaus.

15. August Einem echten Radfan können auch kräftige Regenschauer nichts anhaben – das beweisen die rund 350 Radler, die am Feiertag Maria Himmelfahrt trotz des wechselhaften Wetters zum 25. Unterallgäuer Radlertag nach Baumgärt- le kommen. Landrat Hans-Joachim Weirather, der auch selbst nach Baum- gärtle radelte, freut sich über die zahlreichen wetterfesten Teilnehmer. Für Michael Anwander aus Sontheim zahlt sich die Regenfahrt besonders aus: Der 13-Jährige gewinnt beim Radlerquiz einen Fahrradgutschein im Wert von 850 Euro.

Aus allen Teilen des Unterallgäus, aber auch aus den Landkreisen Neu-Ulm und Günzburg sowie aus dem benachbarten Baden-Württemberg haben sich die Radler teils schon am frühen Morgen auf den Weg nach Baumgärtle gemacht. In der Wallfahrtskirche feiern sie nach der Sternfahrt eine gemein- same Muttergottesandacht, die vom Unterallgäuer Bäuerinnenchor musika- lisch umrahmt wird. Mehrere Radfahrvereine nehmen mit ihren Fahnenab- ordnungen an der Andacht teil. 70

Im Anschluss an die feierliche Andacht seg- net Pater Josef Gehrer die zahlreichen Fahrrä- der um die Wallfahrts- kirche, bevor Landrat Weirather die jüngsten und ältesten Radler sowie die stärksten Gruppen auszeichnet. Mit einem Sonderpreis prämiert der Landrat Wilhelmine Stury aus Mindelheim, die ausnahmslos an jedem Unterallgäuer Radlertag teilgenommen hat. Die 85-Jährige sei die „Heldin der Veranstaltung“, so Weirather – auch wenn sie in diesem Jahr wetterbedingt nicht mit dem Fahrrad nach Baumgärtle kam. Der Landrat bedankt sich bei seinem Vorgänger, Altlandrat Dr. Hermann Haisch, der den Radlertag seinerzeit ins Leben gerufen hat. Gerne führe er diese schöne Tradition fort.

Auf dem Platz vor der Wallfahrtskirche gibt die Kreisverkehrswacht Mindel- heim Sicherheitstipps und bietet Sehtests an, an Ständen der LEW und von Fahrrad Trübenbacher können sich die Radler unter anderem über Elektro- fahrräder, so genannte e-bikes, informieren.

Die prämierten Radler:

• Jüngste Teilnehmer: Fabian Lutz (4) aus Bedernau, Enya Stegmann aus Bedernau und Celina Stegmann aus Kirchheim (beide 6)

• Älteste Teilnehmer: Johann Braunmiller aus Günz (93 Jahre) und Josef Ruf aus Zaisertshofen (90 Jahre)

• Weiteste Anreise: Xaver Biechtele aus Emerkingen (80 Kilometer)

• Vereinswertung: Freizeitradler Memmingen, Radlerverein Salgen- Bronnen, Radfahrverein Markt Wald

• Sonderpreis: Wilhelmine Stury aus Mindelheim

• Radlerquiz: Michael Anwander aus Sontheim, Claudia Ziegler aus Mit- telneufnach, Josef Villinger aus Breitenbrunn

18. August Bad Grönenbach gewinnt die Allgäuer Solarmeisterschaft in der Kategorie Kleinstädte (5000 bis 19.999 Einwohner). Die Siegerehrung findet beim All- gäuer Energietag im Rahmen der Festwoche in Kempten statt. „Allgäuer So- larmeister“ ist erneut die Ostallgäuer Gemeinde Rettenbach am Auerberg. In Bezug auf die Einwohnerzahl hat der 800 Einwohner große Ort die meisten Solaranlagen. Ausrichter der Meisterschaft ist das Energie- und Umweltzent- rum Allgäu (eza!). 71

20. August 80 Ordensleute folgen der Einladung von Landrat Hans-Joachim Weirather zum Unterallgäuer Ordenstag in Ottobeuren. Auf dem Programm stehen ein Orgelkonzert und eine Vesper in der Basilika sowie ein Empfang im Kaiser- saal. Hier hält Prälat und Vorsitzender Günter Grimme einen Vortrag über die Katholische Jugendfürsorge (KJF) der Diözese Augsburg. Landrat Weirather dankt den Ordensleuten für ihr Engagement.

20. August In Ittelsburg wird das 40-jährige Bestehen des traditionellen Schnitthahnen- rennens gefeiert. Beim Schnitthahnenrennen wetteifern Junggesellen um ei- nen Pokal und einen Kuss von den „Kranzmädln“. Zum Jubiläum gibt es ein Kranzmädl-Casting, bei dem sich die jungen Frauen in verschiedenen Aufga- ben beweisen müssen und um den Titel „Ittelsburgs Next Kranzmädl“ kämp- fen.

23. August Die Kreisstraße MN 19 zwischen Bad Grönenbach und Wolfertschwenden ist wieder frei für den Verkehr. Walter Pleiner, Tiefbauamtsleiter am Landrats- amt, betont bei der offiziellen Eröffnung, dass die Sicherheit mit dem Ausbau der Straße verbessert worden sei. Landrat Hans-Joachim Weirather weist da- rauf hin, dass eine gute Verkehrssituation wichtig für die gewerbliche Ent- wicklung sei. Die Straßenbauarbeiten auf 1,9 Kilometern Länge kosteten ins- gesamt 750.000 Euro.

24. August Bad Grönenbach bricht nach Italien auf, um 30 Jahre Partnerschaft mit Casti- lenti zu feiern.

24. August (MN-Z) Die Behinderteneinrichtung des Dominikus-Ringeisen-Werks Ursberg in Pfaf- fenhausen wurde vor 275 Jahren erbaut. Das berichtet die Mindelheimer Zei- tung. Der Augsburger Fürstbischof ließ das Gebäude als Priesterseminar er- richten. 1891 erwarb der Pfarrer Dominikus Ringeisen das Haus und machte es zu einer Außenstelle der Ursberger Pflegeanstalten.

26. August (MN-Z) Heißt es Kammel oder Kammlach? Dieser Frage geht die Mindelheimer Zei- tung nach. Nennen die Bürger von Kammlach den Bach meist Kammel, so wird das Gewässer in offiziellen Dokumenten häufig Kammlach genannt. Wie es richtig ist, lässt sich nicht klären. Der Gewässeratlas kennt beide Varianten. Hier ist der Bach als Kammlach eintragen und dahinter steht in Klammern Kammel.

72

September

Bayern und die Welt

1. September Die für einen großen Medienrummel sorgende Kuh Yvonne ist wieder da. Nach erfolglosen Einfangversuchen mit Ochse „Ernst“ oder einem Hub- schrauber mit Wärmebildkamera kommt das Tier von allein zurück ins baye- rische Mühldorf. Seit Mai hatte sich Yvonne im Wald versteckt. Kritische Stimmen gehen von einer PR-Aktion des Gnadenhofs Aiderbichl aus.

6. September Der Europäische Gerichtshof urteilt, dass Honig völlig gentechnikfrei sein muss. Importhonige könnten damit aus den Regalen verschwinden. Ein Imker hatte geklagt, weil Pflanzen der Gentechnik-Firma Monsanto, die die Mais- sorte Mon 810 anbaute, seinen Honig kontaminiert hatten. Für die Imker ist das Urteil wie ein Sieg Davids gegen Goliath. Die politische Bedeutung liegt darin, dass das Urteil die Hürden für den Anbau von Genpflanzen erhöht. 11. September Die USA gedenken der Opfer vom 11. September 2001. Am zehnten Jahrestag der Anschläge auf das Word Trade Center und das Pentagon werden am Ground Zero in New York die Namen aller 2977 Toten verlesen.

18. September Bei der Wahl zum Abgeordnetenhaus in Berlin gelingt der 2006 gegründeten Piratenpartei erstmals der Einzug in ein Landesparlament. Der Partei junger Leute geht es unter anderem um einen freien Austausch von Wissen und Da- ten im Internet.

22. September Papst Benedikt XVI. stattet Deutschland seinen ersten Staatsbesuch ab. In seiner Rede vor dem Bundestag fordert er die Politik dazu auf, moralische Verantwortung für Schöpfung, Frieden und Gerechtigkeit zu übernehmen. Anschließend hält er eine Messe im Berliner Olympiastadion. Während seines viertägigen Aufenthalts reist Benedikt XVI. auch nach Erfurt, das Thüringer Eichsfeld und Freiburg. Die einen sind begeistert vom Papstbesuch, die ande- ren enttäuscht von dem, was der Papst nicht sagt zu Themen wie Gleichbe- rechtigung, Sexualmoral, Ökumene oder Erneuerung der Kirche. 73

Der September im Unterallgäu

1. September Stefanie Scherer ist die neue Leiterin der Regionalstelle für kirchliche Jugend- arbeit. Die 28-jährige Theologin ist damit Ansprechpartnerin für junge Leute aus den Dekanaten Memmingen, Mindelheim und Ottobeuren . Die Regional- stelle befindet sich im Maximilian-Kolbe-Haus in Memmingen und wurde zu- vor von Markus Weiland geleitet, der ans bischöfliche Jugendamt in Augsburg wechselte. Stefanie Scherer arbeitete zuvor als Pastoralassistentin in der Mindelheimer Pfarrei St. Stephan.

1. September Die neue Kinderkrippe in Eppishausen geht in Betrieb. Sie wurde an den Kin- dergarten „Sankt Michael“ angebaut.

3. September Die Musikkapelle Heimertingen feiert ihr 100-jähriges Bestehen mit einem Festakt.

3. September Vor genau 140 Jahren, am 3. September 1871, wird der „Veteranen- und Soldatenverein Pfaffenhausen und Umgebung“ gegründet. Es handelt sich um einen der ersten Veteranenvereine, die nach dem erfolgreichen Krieg ge- gen Frankreich in der Region im Siegestaumel aus der Taufe gehoben wer- den.

4. September Ein heftiges Unwetter mit Hagel, Sturm und Starkregen richtet großen Scha- den an. Die Hagelkörner sind bis zu fünf Zentimeter groß. Die A 96 muss mit dem Schneepflug davon befreit werden. Unter anderem laufen Keller voll, Straßen sind überflutet, Maisfelder und Häuser werden beschädigt. Beson- ders betroffen sind Ottobeuren, Hawangen, Wolfertschwenden und Bad Grönenbach. Wie die Memminger Zeitung berichtet, werden 250 von 1000 Fenstern der Ottobeurer Basilika und der Klostergebäude beschädigt. Der Schaden liegt im sechsstelligen Bereich. Im Kaisersaal entsteht ein Wasser- schaden in Höhe von 50.000 Euro. Die Stuckdecke ist vergilbt.

4. September Die Klosterbeurer Feuerwehr weiht ihr neues 80.000 Euro teures Mehrzweck- fahrzeug ein .

5. September (MN-Z) Die Kreisklinik in Mindelheim stellt neue Geräte vor. Röntgenaufnahmen werden nun digital verarbeitet, berichtet die Mindelheimer Zeitung. Die Kli- nik hat damit einen schnelleren Zugriff auf Patientendaten. Bisher wurden die Aufnahmen wie ein Film aufwendig entwickelt.

6. September Die Arbeiten am ersten Bauabschnitt für die Ortsumfahrung von Benningen laufen. Die Straße, die die Gemeinde vom Verkehr entlasten soll, soll Ende 2012/Anfang 2013 fertig sein.

7. September (MM-Z) Wie die Memminger Zeitung berichtet, schließt der Sontheimer Ortschronist Günther Städele sein Werk ab. Seit dem Jahr 2002 arbeitete er an der Reihe „Sontheimer Häusersteckbriefe“. Mit dem dritten Band ist diese beendet. 74

Städele hat alle Gebäude erfasst, die vor dem Zweiten Weltkrieg in Sontheim erbaut wurden.

7. September Carolin Reiber dreht im Illerbeurer Bauernhofmuseum. Im Gromerhof wird die Sendung „Bayerntour“ aufgenommen. Seit Mitte August filmt das Baye- rische Fernsehen an der Iller zwischen Altusried und dem Illerwinkel. Unter anderem wurden Vertreter der Legauer Umweltstation beim Bootfahren be- gleitet und es gab einen Einblick ins Leben auf Schloss Kronburg.

8. September (MM-Z) Die Jenaplan-Schule in stellt ihren Betrieb ein. Das berichtet die Memminger Zeitung. Geringere Zuschüsse aufgrund sinkender Schülerzahl war offenbar ein Grund für die Schließung. Die Schule hatte ihren Betrieb im September 2008 nach viereinhalbjähriger Vorbereitung aufgenommen.

9. September Im Beisein von Umweltminister Dr. Markus Söder werden die Arbeiten zur Renaturierung des Benninger Rieds abgeschlossen. Der Freistaat Bayern in- vestierte in die Sanierung des Wasserhaushalts des größten Kalkquellmoors Bayerns 5,2 Millionen Euro. Dem Naturschutzgebiet wird nun wieder so viel Grundwasser zugeführt, dass es erhalten bleibt. Da das Wasser in die Kanali- sation geflossen war, trocknete das Moor immer stärker aus.

9. September Das Wohnheim Mayenbad, eine Einrichtung der Lebenshilfe für Menschen mit Behinderung Memmingen-Unterallgäu, wurde erweitert und saniert. Beim Tag der offenen Tür können sich die Besucher das frisch renovierte Haus ansehen. Es bietet nun Platz für 31 Menschen mit Behinderung.

10. September Nach einem Festgottesdienst bei der Riedkapelle wird das „Benninger-Ried- Museum“ eingeweiht. Das ehemalige Mesnerhaus wurde zu einem Museum umgebaut, das vor allem Kinder ansprechen soll. Zu diesem Zweck hatte sich 1998 der Förderverein „Benninger-Ried-Museum“ gegründet. Michael Stoi- ber, Geschäftsführer der Unterallgäu Aktiv GmbH, spricht beim Festakt von einem beispielhaften Projekt. Landrat Hans-Joachim Weirather sagt, die Ver- antwortlichen könnten stolz auf das Geleistete sein. Neben der Einweihung des Museums feiert Benningen an diesem Wochenende auch sein 1050- jähriges Bestehen. Festredner Georg Frehner erinnert aus diesem Anlass an die Bedeutung der 1218 erbauten Riedkapelle, an die Pest und an die Opfer der beiden Weltkriege.

10. und 11. September Zu den 32. Handwerkertagen im Bauernhofmuseum in Illerbeuren kommen mehrere Tausend Besucher. Rund 80 Handwerker – vom Kunstschmied, Wagner, Küfer und Hutmacher bis hin zum Käser und Täschner – lassen sich bei ihrer Arbeit über die Schulter schauen.

11. September Die Haseltaler Musikanten aus Frickenhausen-Arlesried feiern ihren 125. Ge- burtstag mit einem Dorffest.

11. September Der Musikverein Siebnach feiert seinen 50. Geburtstag mit einem Festgottes- dienst. 75

11. September Der Krieger-, Soldaten-, und Kameradschaftsverein Oberneufnach feiert 60- jähriges Bestehen. Gründungsmitglied Max Wagner erhält das Ehrenkreuz in Gold. Er hat sich rund 20 Jahre im Vorstand engagiert.

11. September Zum Abschluss der Renovierung der Pfarrkirche kommt Diözesanbischof Dr. Konrad Zdarsa nach Egg an der Günz. Dach und Fassade wurden für 420.000 Euro saniert. Die Gläubigen spendeten 21.000 Euro. Der Dachstuhl stammt aus dem Jahr 1431.

12. September (MN-Z) 80 Prozent der betroffenen Bergbauern sprechen sich in Waltenhofen dafür aus, dass der dänische Arla-Konzern die Allgäuland-Käsereien GmbH über- nimmt. Die Insolvenz des Unternehmens mit Sitz in Wangen und einem Standort in Bad Wörishofen ist damit abgewendet. Im Oktober einigt man sich wie folgt: Die Bergbauern-Genossenschaft schließt Milchlieferanten, die dem Verkauf an Arla Foods nicht mittragen wollen, zum Ende des Jahres aus der Genossenschaft aus. Die offen stehenden Milchgelder werden von der Genossenschaft einbehalten. „Im Zuge ihres Ausscheidens sind die Mitglieder schließlich bereit, die in der Vergangenheit aufgelaufenen Verbindlichkeiten der Genossenschaft anteilig auszugleichen“, so Allgäuland. Einige der Berg- bauern hatten sich gegen den Verkauf an Arla gewehrt, ein Sonderkündi- gungsrecht geltend gemacht und teilweise die Milchlieferung eingestellt.

13. September Die 16 Hauptschulen im Schulamtsbezirk des Landkreises Unterallgäu und der Stadt Memmingen heißen jetzt Mittelschulen. Der Begriff Volksschule ist weitgehend verschwunden. Die Schulamtsbezirke sind in sechs Verbünden organisiert, neu ist der Schulverbund Memmingen-Memmingerberg. Zu Be- ginn des Schuljahres 2011/2012 weist Schulamtsdirektorin Elisabeth Fuß auf Neuerungen hin und gibt Zahlen bekannt. 10.500 Schüler, 790 Lehrer, 490 Klassen und 51 Schulen sind es im Schulamtsbezirk – 35 Grundschulen und 16 Mittelschulen. Die Zahl der Schüler ist weiter rückläufig.

13. September Das neue Schuljahr beginnt und der Altbau der Markt Rettenbacher Schule wird nach fast zwei Jahren Bauzeit wieder genutzt. Turnhalle und Altbau der Grund- und Mittelschule wurden mit Mitteln aus dem Konjunkturpakt II für 680.000 Euro energetisch saniert und sollen nun 30 Prozent weniger Energie brauchen.

13. September Mit dem neuen Schuljahr startet die Stiftung Kulturlandschaft Günztal das neue Bildungsprogramm „Wasserschule Günztal“. Damit sollen Kinder und Jugendliche für naturkundliche Themen begeistert werden. So geht es an der Günz um Themen wie Bach, Biber oder Wiese.

13. September Mit dem neuen Schuljahr geht der neue „Allgäuer Milchbecher“ in die Test- phase. Das Trinkgefäß soll dazu beitragen, dass Schüler wieder mehr Milch trinken und ist entsprechend gestaltet. So zieren Berge, eine Kuh und der Spruch „Allgäuer Milch schmeckt natürlich gut“ den Becher. Im Unterallgäu wird er an der Pfarrer-Kneipp-Schule in Bad Wörishofen getestet. Das Gefäß 76

wurde im Rahmen eines Förderprogramms entwickelt, an dem sich auch der Landkreis Unterallgäu beteiligt hat.

13. September Im Kreis-Seniorenwohnheim Seniorenstift Am Anger in Bad Wörishofen geht ein Blockheizkraftwerk offiziell in Betrieb. Damit sollen jährlich rund 177 Tonnen klimaschädliches Kohlendioxid eingespart und die Energiekosten ge- senkt werden. Von diesem Beitrag zum Umweltschutz zeugt eine Plakette, die am Gebäude angebracht wird. Das neue Kraftwerk versorgt das Alten- heim mit Wärme und Strom.

14. September Der Ministerialbeauftrage für die Gymnasien in Schwaben, Hubert Lepper- dinger, besucht das Gymnasium in Türkheim und betont, dass dem Ministeri- um sehr viel an der Schule liege. Das Joseph-Bernhart-Gymnasium (JBG) habe über Jahre gute Arbeit geleistet und das solle weiter so sein. Die Äußerungen sind vor dem Hintergrund der Eröffnung des Gymnasiums in Buchloe zu ver- stehen. Die Schule nur einige Kilometer von Türkheim entfernt ist eine Kon- kurrenz und stand deshalb in der Kritik. Türkheim hat durch die neue Einrich- tung in Buchloe eine fünfte Klasse weniger.

14. September Regierungspräsident Karl Michael Scheufele startet an der Ottobeurer Schule die Aktion „Sicher zur Schule – Sicher nach Hause“. In der zentralen Veran- staltung für Schwaben bekommen die 77 Ottobeurer Grundschüler gelbe Warnwesten für den Schulweg.

15. September Spatenstich in der Bad Wörishofer Straße: Die Kreisstraße wird im Bereich der Bahnlinie auf einer Länge von rund 350 Metern ausgebaut. Der höhen- gleiche Bahnübergang wird beseitigt und durch eine Unterführung für den Straßenverkehr ersetzt. Damit sollen lange Wartezeiten vor verschlossenen Schranken der Vergangenheit angehören. Beim Spatenstich stellen Landrat Hans-Joachim Weirather, Mindelheims Bürgermeister Dr. Stephan Winter und Dr. Manfred Rauscher von der DB Netz AG die Bedeutung der Maßnah- me heraus, die „eine der Lebensadern der Stadt Mindelheim“ verbessern wird, wie Winter betont.

77

15. September Durch die Arbeit an einem gemeinsamen Bild fanden sie zusammen, jetzt stellen Martina Maria Kutter und Carmen Kirkpatrick-Russ gemeinsam im Fo- yer des Landratsamts aus. Die Werke der beiden Künstlerinnen sind geprägt vom Spiel mit Formen und Farben, wie Laudator Martin Irtzing von der Memminger Galerie Seidenlicht bei der Vernissage sagt. Die Ausstellung mit dem Titel „Perspektive in Irritation“ ist bis 21. Oktober in Mindelheim zu se- hen.

Seit dem ersten ge- meinsamen Bild im Jahr 2007 sind weitere Ge- meinschaftsarbeiten entstanden. Die Vorge- hensweise sei immer dieselbe, so die Künst- lerinnen. Sie sprechen nicht miteinander, son- dern lassen ihrer Krea- tivität freien Lauf. Neben einem gemeinsamen Werk stellt jede der beiden Malerinnen im Landratsamt eigene Bilder aus. Die Exponate von Carmen Kirkpatrick-Russ aus Ottobeuren sind laut Laudator Martin Irtzing vom eigenen Leben inspiriert. Die Künstlerin habe daher einen engen emotionalen Bezug zu ihren Werken. Diese zeigten das Bedürfnis des Menschen, sich einer chaotischen Welt zu finden. Martina Maria Kutter aus Sontheim sei über eine schwere persönliche Le- benssituation zum Malen gekommen, so Irtzing weiter. Sie habe versucht, sich über die Kunst auszudrücken. Ihre Werke zeugten von „viel Mut zur Far- be in oft ungewöhnlichem Zusammenspiel“ und sollen die Fantasie anregen.

Landrat Hans-Joachim Weirather weist daraufhin, dass es im Landratsamt seit fast zehn Jahren Ausstellungen gebe. Die Ausstellung von Martina Maria Kut- ter und Carmen Kirkpatrick-Russ ist die 39. Kunstausstellung und die 60. Aus- stellung überhaupt. Die Vernissage umrahmt das Klarinettentrio der Musik- schule Ottobeuren.

15. September (MM-Z) Wie die Memminger Zeitung berichtet, sind bei Bauarbeiten neben der Kir- che in Theinselberg archäologisch bedeutsame Funde entdeckt worden. Als Bagger das sogenannte Pfarrstüble abrissen, stießen sie auf Gräber mit Grab- beigaben. Sie fanden eine ungewöhnlich kleine Reliquienkapsel und einen Anhänger aus Bergkristall, der vermutlich aus dem 18. Jahrhundert stammt.

15. September (AZ) Auf der Wirtschaftsseite der Allgäuer Zeitung ist zu lesen, dass der Skyline Park in Bad Wörishofen dieses Jahr zum siebten Mal in Folge das beste Preis- Leistungs-Verhältnis aller Freizeitparks in Europa hat. Das bescheinigt ihm das Freizeitpark-Tester-Team (FTT) und zeichnet den Park mit einem Preis aus. 78

16. September Zum 50. Bestehen der Wirtschaftsjunioren Memmingen-Unterallgäu spricht Unternehmer Claus Hipp im Memminger Kaminwerk. Das Thema ist „Ethik im Wirtschaftsleben“.

16. September Eine Experten- runde mit Teil- nehmern aus allen Bereichen der Senioren- arbeit, Mitglie- dern des Kreis- tags und Unte- rallgäuer Bür- germeistern breitet eine Workshop-Reihe vor. In sieben Workshops, die vom Bayerischen Sozialministerium und der Bertelsmann-Stiftung gefördert werden, sollen Bürger aktiv die Seniorenpolitik des Landkreises mitgestalten. Dabei soll es darum gehen, gemeinsam konkrete Projekte zu entwickeln – vom Aufbau eh- renamtlicher Hilfen über Barrierefreiheit bis hin zu ambulanten Hilfen und Präventionsangeboten. Die Expertenrunde legt fest, mit welcher Priorität die bisherigen Vorschläge des Seniorenkonzepts bearbeitet werden sollen. Moderiert werden sollen die Workshops von der bekannten Altersforscherin Sabine Wenng. Die Themen sind „Bürgerschaftliches Engagement“, „Infrastruktur und Wohnraum“, „Am- bulante Hilfen“, „Prävention“, „Wohn- und Betreuungsformen im Alter“, „Angebote für besondere Zielgruppen“ sowie „Beratung – Information – Ver- netzung“.

16. September Tausende Besucher strömen zur zehnten Altstadtnacht in Mindelheim. Das Programm reicht von Führungen über Konzerte bis hin zu Ausstellungen und Modeschauen. Höhepunkt ist ein farbenprächtiges Feuerwerk.

17. September Die Krebsselbsthilfegruppe Bad Wörishofen gibt es seit zehn Jahren. Das wird im Evangelischen Gemeindezentrum in Bad Wörishofen gefeiert.

17. September (AZ) Der Bad Wörishofer Künstler Heinrich Wolf hat ein Messgewand entworfen, das Papst Benedikt XVI. bei der ersten Heiligen Messe seines Deutschlandbe- suchs in Berlin tragen soll. Das berichtet die Augsburger Allgemeine. Das Ge- wand ist grün und von einem goldenen Kreuz durchzogen. Bei der Messe im Berliner Olympiastadion trägt das Kirchenoberhaupt dann aber ein anderes Gewand.

18. September Der Kurpark in Ottobeuren ist generalsaniert und wird unter dem neuen Na- men „Kneipp-Aktiv-Park“ eingeweiht. Der Park wurde seit 2009 für 600.000 Euro umgestaltet. Die Grünanlage, die auf die Kneippsche Gesundheitslehre ausgerichtet ist, verfügt nun unter anderem über ein neues Tretbecken, ei- nen Spielplatz und einen Meditationsgarten. 79

18. September Die Gemeinde Pleß feiert den Abschluss der Dorferneuerung mit einem Fest- akt im Zehentstadel. Unter anderem wurde der Pfarrhof zur Kindertagesstät- te umgebaut und die Ortsdurchfahrt erneuert. Rund 100 Einwohner brachten in zehn Arbeitskreisen ihre Ideen ein. Mit Hilfe des bayerischen Dorfentwick- lungsprogramms wurden fast 1,5 Millionen Euro investiert. Die Gemeinde übernahm davon 500.000 Euro.

19. September Im Jahr 1488 wurde der „Schwäbische Bund“ gegründet. Das Herzogtum Schwaben wollte sich damit nach dem Niedergang der Staufer wieder Beach- tung und Gehör im Deutschen Reich verschaffen. Jetzt soll der Schwäbische Bund neu entstehen – mit ähnlichen Zielen wie vor über 500 Jahren, wie Landrat Hans-Joachim Weirather in der Sitzung des Kreisausschusses infor- miert. Ob der Landkreis Unterallgäu sich dem neuen „Schwäbischen Bund“ anschließt, darüber entscheidet der Kreistag.

Im Jahr 2010 habe der Regionalverband Donau-Iller, in dem unter anderem der Landkreis Unterallgäu und die Stadt Memmingen vertreten sind, die ent- sprechende Initiative ins Leben gerufen, um die Position der bayerischen und baden-württembergischen Landkreise und kreisfreien Städte sowie der Wirt- schaft zwischen den beiden großen Metropolregionen München und Stutt- gart zu stärken, so Weirather. Der Unterallgäuer Landrat ist derzeit Vorsit- zender des Regionalverbands. Zwischenzeitlich hätten zahlreiche Gespräche und Arbeitstreffen der Landräte und Oberbürgermeister mit Vertretern der Wirtschaft stattgefunden. Ergebnis sei der neue „Schwäbische Bund“, in dem die Bereiche Verkehr, Energieversorgung, Bildung, Wissenschaft und For- schung sowie medizinische Versorgung eine zentrale Rolle spielen sollen.

22. September (MM-Z) Wie die Memminger Zeitung berichtet, hat die Gemeinde Bad Grönenbach für ihre vorbildliche Klimaschutzpolitik den „European Energy Award“ be- kommen. Mit der Verleihung des europäischen Energie-Preises darf sich Bad Grönenbach „Europäische Energie- und Klimaschutzkommune“ nennen.

Ab 23. September Das „Festival der Nationen“ mit Orchesterkonzerten, internationalen Stars und Förderprojekten für Kinder und Jugendliche in Bad Wörishofen geht erfolgreich über die Bühne. Dr. Beate Merk, Bayerische Staatsministerin der Justiz und für Verbraucherschutz, eröffnet das Festival, das von 23. September bis 2. Oktober stattfindet. Zum Auftakt wird im ausverkauften Saal der Auftritt von Pianistin Kateryna Titova, Geiger und Dirigent Maxim Vengerov und der Prague Philharmonia gefeiert. Im Rahmen des Festivals treten Stars mit der Nachwuchselite auf. Beim Galakonzert spielt Geiger David Garrett mit dem vbw-Festivalorchester. Im Rahmen einer euphorischen Bilanz kündigt Intendant Winfried Roch am Ende des Festivals an, noch bis 2020 Stars und junge Elite-Musiker nach Bad Wörishofen holen zu wollen.

24. September Rund 80 Krieger- und Soldatenkameradschaften mit mehr als 1000 Menschen nehmen an der Michaeli-Wallfahrt zur Wallfahrtskirche Maria Steinbach teil. 80

24. September Der Imkerverein Pfaffenhausen feiert sein 125-jähriges Bestehen mit einem Festakt und eröffnet in der Schranne eine Ausstellung mit dem Thema „Bie- nenfleiß und Bienenstich“. Am darauffolgenden Tag wird Bürgermeister Ro- land Krieger in Honig aufgewogen. Der gespendete Honig wird zugunsten so- zialer Projekte verkauft. Hintergrund ist eine Wette aus dem Jahr 2009: Soll- ten bis zum Jubiläumsjahr 2011 mindestens 125 Obstbäume zur Verbesse- rung des Nahrungsangebots für Bienen gepflanzt werden, spenden die Mit- glieder des Imkervereins den Honig, mit dem der Bürgermeister aufgewogen wird. Mit 256 gepflanzten Bäumen – die Kosten übernahm die Gemeinde – werden die Erwartungen weit übertroffen.

25. September Der Schützenverein Riednelke Benningen weiht eine neue Fahne ein.

25. September In Engetried wird das neue Dorfgemeinschaftshaus eingeweiht. Faschings- verein und Musikkapelle haben rund 7500 Stunden in den 600.000 Euro teu- ren Umbau des ehemaligen Pfarrheims investiert. Die Musikkapelle zieht ins Erdgeschoss, der Faschingsverein ins Dachgeschoss.

26. September Die Position zwischen den Metropolregionen München und Stuttgart festi- gen und ausbauen, gemeinsam mit starken Partnern auftreten und sich über- regional Gehör verschaffen, das will der neue „Schwäbische Bund“, der Ende des Jahres gegründet werden soll. Ein Mitglied der ersten Stunde wird der Landkreis Unterallgäu. Die große Mehrheit der Mitglieder des Kreistags sieht in einer Sitzung klare Vorteile in der neuen Interessensvertretung und stimmt dem Beitritt zu.

Verbandsdirektor Markus Riethe vom Regionalverband Donau-Iller und Land- rat Hans-Joachim Weirather stellen den Kreisräten den aktuellen Stand der Planungen und Gespräche vor: Zusammentun wollen sich im „Schwäbischen Bund“ voraussichtlich die Landkreise und kreisfreien Städte sowie die Indus- trie- und Handelskammern (IHK) und Regionalverbände vom Oberallgäu im Süden bis hin zur Schwäbischen Alb im Norden, vom Landkreis im Westen hinüber zum Landkreis Ostallgäu im Osten. Über den Beitritt wird derzeit in den zuständigen Gremien beraten.

Ins Rollen kam das Thema „Schwäbischer Bund“ – wie Verbandsdirektor Riethe ausführt – durch eine Studie, in der unter anderem die Stärken und Schwächen der Region Donau-Iller aufgezeigt wurden. Auf dieser Grundlage habe die Verbandsversammlung den klaren Wunsch geäußert, bei ausge- wählten Themen strategische Partnerschaften mit Nachbarregionen einzu- gehen. Mehrere Gespräche und Arbeitstreffen mit Landräten und Oberbür- germeistern sowie Vertretern der Wirtschaft folgten. Diese waren sich laut Riethe nach den Arbeitsgesprächen einig, dass der „Schwäbische Bund“ ein wirksames Mittel ist, um die Interessen seiner Mitglieder zu bündeln und in einer starken Allianz durchzusetzen – Schwerpunkte sollen vor allem auf die Bereiche Verkehr, Energieversorgung, Bildung, Wissenschaft und Forschung sowie medizinische Versorgung gelegt werden. 81

Die Geschäftsführung wird für die Jahre 2012 und 2013 auf kommunaler Sei- te der Regionalverband Donau-Iller und auf Seite der Wirtschaft die Ge- schäftsstelle Memmingen/Unterallgäu der IHK Schwaben übernehmen. Neue Strukturen werden nicht geschaffen. Der „Schwäbische Bund“ soll zunächst für zwei Jahre als Arbeitsgemeinschaft bestehen. Nach dieser Zeit werden die Gründungsmitglieder Bilanz ziehen und über die weitere Zukunft des Bundes entscheiden.

Weitere Themen in Kürze:

• Jahresrechnung 2009: Die geprüfte Jahresrechnung für das Haushaltsjahr 2009 des Landkreises Unterallgäu stellt der Kreistag einstimmig fest und erteilt ihr die Entlastung. Die Jahresrechnung 2009 schließt laut Kreis- kämmerer Gunther Füßle mit einem Verwaltungshaushalt in Höhe von 96,59 Millionen Euro und einem Vermögenshaushalt von 17,16 Millionen Euro ab. In mehreren Sitzungen hat sich der Rechnungsprüfungsaus- schuss mit der Jahresrechnung befasst. Anmerkungen und Forderungen des Gremiums stellt dessen Vorsitzender, Kreisrat Erich Meier (CSU), dem Kreistag vor.

• Kreiswahlleiter: Abteilungsleiterin Ulrike Klotz vom Landratsamt Unter- allgäu wird bei der Landratswahl am 22. April 2012 als Kreiswahlleiterin fungieren. Ihr Stellvertreter ist Karl Schönhaar von der Kommunalauf- sicht im Landratsamt. Dies beschließt der Kreistag einstimmig.

• Änderungen im Jugendhilfeausschuss: Schulrat Bertram Hörtensteiner rückt als beratendes Mitglied als Vertreter von Schulamtsdirektorin Eli- sabeth Fuß in den Jugendhilfeausschuss nach. Nachfolger von Christoph Lochner von der katholischen Jugendfürsorge der Diözese Augsburg ebenfalls als beratendes Mitglied ist Rainer Kehm.

• Änderungen im Rechnungsprüfungsausschuss: Der Kreistag bestimmt Kreisrat Heinz Drexel (Freie Wähler) einstimmig zum Stellvertretenden Vorsitzenden des Rechnungsprüfungsausschusses.

26. bis 28. September 27 hochkarätige Wissenschaftler und ausgewiesene Experten setzen sich in der Ottobeurer Benediktinerabtei drei Tage lang mit dem Thema „Innovati- on“ auseinander. Die Teilnehmer reisen aus ganz Deutschland, aus Däne- mark, Österreich, den Niederlanden und der Schweiz zum 41. Wirtschafts- wissenschaftlichen Seminar an. Zwölf Themen werden in je einem Fachvor- trag und einem Ko-Referat beleuchtet.

Unter den Referenten ist zum Beispiel Prof. Dr. Werner Güth, Direktor des Max-Planck-Instituts für Ökonomik in Jena und Fachmann für experimentelle Wirtschaftsforschung. Prof. Dr. Alexander Gerybadze widmet sich dem The- ma wirtschaftspolitische Beratung – er ist Mitglied der von der Bundesregie- rung berufenen Expertenkommission „Forschung und Innovation“. Außerdem gehört Prof. Dr. Dr. Carl Christian von Weizsäcker zu den Teilnehmern. Dieser 82

war Mitte der 1990er Jahre Leiter der Monopolkommission, die die Bundes- regierung auf den Gebieten der Wettbewerbspolitik und Regulierung berät.

Die inzwischen 40-teilige Schriftenreihe, die das Seminar bisher begleitete, wird nicht fortgesetzt. Die Referate würden nun in einem Fachjournal publi- ziert, so Stadler. Damit könne man heutzutage eine größere Aufmerksamkeit in Fachkreisen erzielen.

Landrat Hans-Joachim Weirather nennt es eine „große Ehre“, dass die re- nommierte Veranstaltung seit nunmehr 41 Jahren im Unterallgäu stattfindet. „Derartige Wissenschaftliche Kompetenz verdient meiner Meinung nach mehr Aufmerksamkeit.“ Als Zeichen der Wertschätzung empfängt der Land- kreis die Expertenrunde auf Schloss Kronburg.

28. September Gute Nachrichten hat der Gesamtleiter der drei Unterallgäuer Kreis- Seniorenwohnheime, Ara Gharakhanian, für die Mitglieder des Ausschusses für Personal und Soziales des Unterallgäuer Kreistags: Nach 2009 gelang es im vergangenen Jahr erneut, die Fehlbeträge der Einrichtungen in Babenhau- sen, Bad Wörishofen und Türkheim zu reduzieren. Insgesamt lag das Defizit aller drei Kreis-Seniorenwohnheime zum Jahresende bei nur noch rund 102.000 Euro. Dies sei das Ergebnis der Jahresabschlüsse, die der Bayerische Kommunale Prüfungsverband bereits geprüft habe, so Gharakhanian. Im Jahr 2008 hatten die Defizite noch bei rund 1,31 Millionen Euro Ende gelegen, im vergangenen Jahr lag das Minus zum Jahresende bei rund 172.000 Euro. Durch die gute Entwicklung sei es erneut gelungen, Rücklagen für künftige Instandhaltungsmaßnahmen wie die geplante Generalsanierung des Kreis- Seniorenwohnheims St. Martin Türkheim zu bilden, so Gharakhanian. Der Landkreis Unterallgäu musste demnach im vergangenen Jahr rund 193.000 Euro ausgleichen, nach 191.000 Euro im Jahr 2009 und 766.000 Euro im Jahr 2008. Gleichzeitig konnten Rücklagen in Höhe von rund 156.000 Euro gebil- det werden. Als Gründe für die positive Entwicklung nennt Gharakhanian zum einen eine verbesserte Ertragslage. Zum anderen sei es gelungen, die Kosten für Sachaufwendungen wie etwa Wirtschafts- und Verwaltungsbedarf zu reduzieren.

Weitere Beschlüsse in Kürze:

• Sanierungspläne: In den kommenden Jahren soll der Altbau des Kreis- Seniorenwohnheim St. Martin in Türkheim generalsaniert werden. Ende 2013 soll die Planungsphase beginnen, ab dem Jahr 2015 ist die Gene- ralsanierung geplant. Eine grobe Vorplanung stellt Architekt Johannes Jenn dem Ausschuss vor. Nach aktuellem Stand geht er von Kosten in Höhe von rund 3,9 Millionen Euro aus.

• Erweiterungsmöglichkeiten: Wie das Kreis-Seniorenwohnheim Am Anger in Bad Wörishofen um 22 Plätze erweitert werden könnte, stellt Gesamt- leiter Ara Gharakhanian dem Ausschuss vor. Wirtschaftliche Betrachtun- gen hierzu will er im Januar präsentieren. Aktuell ist im Unterallgäu laut 83

dem Seniorenkonzept des Landkreises ein bedarfsgerechtes Angebot an Pflegeplätzen – bezogen auf den Gesamtlandkreis – vorhanden.

• Kreisaltenheime werden umbenannt: Um Angebot und Leistungen der Einrichtungen besser zum Ausdruck zu bringen, werden die drei Kreisal- tenheime in Babenhausen, Bad Wörishofen und Türkheim ab 1. Novem- ber als „Kreis-Seniorenwohnheime“ bezeichnet.

28. September Landrat Hans- Joachim Weirather und Memmingens Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger stellen Heike Hampel, die neue Bildungsberaterin im Wirtschafts- raum Memmin- gen-Unterallgäu vor. Stadt und Landkreis haben die neue Stelle zum 1. Sep- tember mit Fördermitteln aus dem EU-Programm Leader geschaffen.

„Heike Hampel ist die Hälfte der Arbeitszeit in Memmingen tätig, die andere Hälfte im Landkreis“, erklärte Holzinger. Interessierte Bürger aus Memmin- gen und dem Unterallgäu haben nun bei der Volkshochschule Memmingen und bei der Volkshochschule im Unterallgäu eine trägerneutrale Anlaufstelle für alle Fragen zur beruflichen Fort- und Weiterbildung. Die Bildungsbera- tungsstelle soll eine Art Navigationssystem durch die vielfältigen Bildungsan- gebote der Region sein, so Weirather. „Mit der Einrichtung der gemeinsamen Bildungsberatungsstelle haben wir einen weiteren Meilenstein in der Zu- sammenarbeit erreicht.“ Der Wirtschaftsraum Memmingen-Unterallgäu pro- fitiere von diesem Projekt, das dem Fachkräftemangel entgegenwirken soll.

Die 50-jährige Lehrerin mit langjähriger Erfahrung hilft zum Beispiel bei Aus- und Weiterbildung, Umschulung, Wiedereinstieg in den Beruf, Selbstständig- keit, Einbürgerung oder staatlichen Fördermöglichkeiten wie Bafög. Schon in den ersten Wochen habe sie viele Anfragen beantwortet und Beratungsge- spräche geführt, so Hampel.

28. September An seinem 85. Geburtstag wird Erwin Baumer zum Ehrenbürger der Gemein- de Lauben ernannt. Damit werden seine Verdienste um das Archiv und die Vereine der Gemeinde gewürdigt. Baumer hat mit viel Engagement und über Jahrzehnte das Geschehen in Lauben in Bildern und Filmen festgehalten. Bür- germeister Thomas Klein überreicht dem gelernten Radio- und Fernsehtech- niker zur Ernennung zum Ehrenbürger eine Urkunde.

29. September Der Arbeitsmarkt erlebt ein Hoch – trotz der Angst vor einem erneuten Ein- bruch der Konjunktur. Wie die Agentur für Arbeit mitteilt, sank die Zahl der Arbeitslosen im September auf ein Rekordtief. Mit 2,796 Millionen Arbeitslo- 84

sen wird der niedrigste Septemberwert seit 20 Jahren erreicht. Der Landkreis Unterallgäu nimmt im deutschlandweiten Vergleich wieder eine Spitzenposi- tion ein. Die Zahl der Arbeitslosen ist auf 1308 Menschen gesunken. Das ent- spricht einer Arbeitslosenquote von 1,8 Prozent. Nur in den Landkreisen Eichstätt und Neumarkt in der Oberpfalz gibt es weniger Menschen ohne Job.

29. September (MM-Z) Der SKM, der Katholische Verein für soziale Dienste Memmingen und Unter- allgäu, feierte im Memminger Antonierhaus seinen 25. Geburtstag. Das be- richtet die Memminger Zeitung.

29. September Professorin Dr. Lucia Reisch spricht beim „Wirtschaftsforum 2011“ in Mem- mingen über den in Deutschland beschlossenen Atomausstieg bis 2022. Die Wirtschaftswissenschaftlerin ist unter anderem Mitglied der Ethikkommission für eine sichere Energieversorgung, die nach dem Reaktorunglück im japani- schen Fukushima von Kanzlerin Angela Merkel einsetzt wurde. Reisch ist sich sicher, dass die Energiewende nur gelingen kann, wenn Politik, Wirtschaft und Gesellschaft an einem Strang ziehen. Außerdem sagt sie unter anderem, dass neben der Förderung regenerativer Energien auch die Energieeffizienz gesteigert werden müsse. Das Wirtschaftsforum wird von Wirtschaftsorgani- sationen, dem Landkreis Unterallgäu und der Stadt Memmingen veranstaltet.

30. September (MM-Z) Die Musikgesellschaft Sontheim spielt vor einem Heimspiel des FC Bayern in der Münchner Allianz Arena, wie die Memminger Zeitung berichtet. Während des Oktoberfests ist es Tradition, dass Kapellen aus Bayern vor den Spielen auftreten.

85 Oktober

Bayern und die Welt

7. Oktober Der Friedensnobelpreis geht an drei Frauen. Die mit 1,1 Millionen dotierte Auszeichnung erhalten Ellen Johnson-Sirleaf und Leymah Gbowee aus Liberia sowie Tawakkul Karman aus dem Jemen. Alle drei haben sich gewaltlos für die Sicherheit und die Rechte von Frauen engagiert. Ellen Johnson-Sirleaf wurde 2006 zum ersten weiblichen Staatsoberhaupt Afrikas gewählt und setzt sich in dem vom Bürgerkrieg zerrütteten Land für Frauen ein. Leymah Gbowee mobilisierte Frauen zum friedlichen Protest gegen den früheren Dik- tator Charles Taylor. Tawakkul Karman ist eine der Anführerinnen der Protes- te gegen den autoritären Präsidenten Ali Abdullah Saleh und erhielt den Frie- densnobelpreis als erste arabische Frau.

20. Oktober Gaddafi ist tot: Zwei Monate nach seinem Sturz wird der frühere Machthaber von Libyen in Sirte erschossen. Damit ist der Weg frei für eine Übergangsre- gierung und demokratische Wahlen. Die Menschen in Libyen feiern die Nach- richt vom Tod des 69-Jährigen. Mit Gaddafis Heimatstadt Sirte fällt die letzte Bastion des Widerstands gegen die neuen Herrscher.

26. Oktober Bayern ist stark von der Bundeswehrreform betroffen. Es wird bekannt, dass 20.000 der 50.700 Dienstposten gestrichen und drei Standorte – Kaufbeuren, Penzing und Fürstenfeldbruck – aufgeben werden sollen. In Kempten sollen nur sechs von 870 Stellen übrig bleiben. Daneben sollen zum Beispiel auch die Standorte Donauwörth, Lagerlechfeld, Füssen und Sonthofen deutlich verkleinert werden. Insgesamt werden 31 Standorte geschlossen, an 90 wei- teren fallen Stellen weg.

30. Oktober Vor genau 50 Jahren kommen die ersten Gastarbeiter aus der Türkei nach Deutschland. Nachdem Deutschland 1955 zunächst mit Italien ein so genann- tes Anwerbeabkommen geschlossen hatte, folgt im Oktober 1961 ein ähnli- ches Abkommen mit der Türkei. Die ausländischen Arbeitskräfte werden an deutsche Unternehmen vermittelt und helfen der hiesigen Industrie bei ih- rem Boom. Heute stellen die Einwanderer aus der Türkei nach den Spätaus- siedlern die zweitgrößte Migrantengruppe in Deutschland dar. Insgesamt le- ben rund 16 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund in der Bundes- republik. Das ist ein Fünftel der Deutschen Bevölkerung.

31. Oktober Heute überschreitet die Weltbevölkerung statistisch gesehen die Marke von sieben Milliarden. Das haben Experten der Vereinten Nationen (UN) errech- net. Die kleine Dancia aus den Philippinen, die in einem Krankenhaus in Ma- nila zur Welt kommt, wird symbolisch zum siebenmilliardsten Mensch gekürt. 86

Der Oktober im Unterallgäu

1. Oktober Die Gemeinde Pfaffenhausen feiert 25 Jahre Partnerschaft mit Pfaffenhausen im Spessart. Aus diesem Anlass findet in dem hessischen Ort ein Festwo- chenende statt.

1. Oktober Fünf Abiturienten beginnen ihre Ausbildung im gehobenen Verwaltungs- dienst am Landratsamt Unterallgäu. Drei weitere junge Men- schen starte- ten bereits am 1. September mit ihrer Aus- bildung im mittleren Ver- waltungsdienst beziehungsweise zu Verwaltungsfachangestellten. Damit werden am Landratsamt derzeit insgesamt 16 Nachwuchskräfte ausgebildet.

1. Oktober Der Veteranen-, Soldaten- und Kriegerverein Bad Wörishofen feiert seinen 140. Geburtstag mit einem Gottesdienst. Danach ziehen Fahnenabordnungen der Stadteile zum Ehrenmal im Kurpark. Der Verein gründete sich 1871, nachdem Frankreich im Krieg besiegt worden und das zweite deutsche Kai- serreich errichtet worden war. Damals herrschte große Euphorie und die Ve- teranen wollten die im Krieg entstandenen Freundschaften aufrechterhalten.

1. Oktober Mehr als 100 Polizisten proben den Ernstfall am Flughafen in Memminger- berg. Beteiligt sind Beamte der Memminger Polizei, Spezialkräfte des Polizei- präsidiums Schwaben Süd/West und Spezialeinheiten aus München. Das Szenario ist folgendes: Zwei aggressive Passagiere verhindern, dass die Flug- zeuginsassen und die Besatzung die Maschine verlassen können und stellen Forderungen. Eine rein polizeiliche Einsatzübung in dieser Größenordnung ist laut Polizei neu am Allgäu Airport. Ziel sei es, die bestehenden Alarmkonzep- te zu überprüfen und ein koordiniertes Handeln der Einsatzkräfte unter reali- tätsnahen Bedingungen zu trainieren, so Übungsleiter Werner Mutzel. Die Nachtübung wurde drei Monate lang vorbereitet.

2. Oktober Nach einem Festzug zum neuen Bürgerhaus in Mindelau wird dieses geseg- net und offiziell eröffnet. Aus dem Gasthaus Traube, das als „Wirtssölde“ schon seit Jahrhunderten Dreh- und Angelpunkt des Dorflebens war, wurde mit der Hilfe von 150 Bürgern ein Zentrum für die Dorfgemeinschaft. Die Bürger investierten 15.000 freiwillige Arbeitsstunden in das neue Bürgerhaus. Unter anderem sind in dem Gebäude ein Saal, eine Turnhalle, eine Kegel- bahn, eine Schießanlage und ein Jugendraum untergebracht. Landrat Hans- 87

Joachim Weirather sagt in seiner Rede, das Mindelau ein Vorbild für eine in- takte Dorfgemeinschaft sei und das Projekt von einem guten Vereinsleben zeuge.

4. Oktober (IZ) Bei der sechsten Zahngoldaktion des aus Babenhausen stammenden Zahn- arzts Dr. Hans Reiner kommt so viel Geld wie noch nie zusammen. Der in Memmingen praktizierende Arzt überreicht dem Verein „Hilfe für Kinder in Uganda“ mit Sitz in Oberschönegg einen Scheck über 46.000 Euro. Wie die Illertisser Zeitung berichtet, erbrachte die erste Aktion einen Betrag in Höhe von 9000 Euro. Insgesamt hat Dr. Hans Reiner mittlerweile 170.000 Euro ge- spendet. Der Zahnarzt bittet seine Patienten, das bei Zahnbehandlungen an- fallende Zahngold der guten Sache zur Verfügung zu stellen. An der Aktion beteiligen sich inzwischen 20 Zahnärzte aus Deutschland, der Schweiz und Österreich.

4. Oktober Die Mitglieder des Bau- und Kreisausschusses informieren sich über den Ab- schluss der Arbeiten an der Staatlichen Berufsschule Mindelheim. Das Haupt- gebäude wurde generalsaniert, der Pausenbereich im Artriumgebäude erwei- tert und mit einem Glasdach versehen. Die Sanierung des 1961 errichteten Gebäudes war erforderlich, um Erhaltungszustand, Brandschutz, Sicherheits- technik, Haustechnik, Raumluft, Funktion und Barrierefreiheit zu verbessern. Die Kosten für die eineinhalb Jahre dauernde Maßnahme betrugen rund 2,9 Millionen Euro. Landrat Hans-Joachim Weirather betont bei dem Vorort- Termin, dass sich der Landkreis seiner Verantwortung als Bildungsträger be- wusst und die Sanierung sehr gut gelungen sei. Die Schule wird von 1300 jun- gen Menschen besucht.

4. Oktober Der Landkreis Unterallgäu leistet seinen Beitrag zum Klimaschutz: So waren

die CO 2-Emmissionen im vergangenen Jahr um über ein Viertel niedriger als

noch in den Jahren 2005 bis 2007. 2010 ging der CO 2-Ausstoß um 767 Tonnen zurück. Dies geht aus dem Energiebericht 2010 hervor, den Sebastian Uhlemair vom Energie- und Umweltzentrum Allgäu (eza!) den Mitgliedern des Bau- und Kreisausschusses des Unterallgäuer Kreistags in einer gemein- samen Sitzung präsentiert.

Im April 2008 wurde eza mit einem „unterstützenden Energiemanagement“ an den Dienstgebäuden, den Kreis-Seniorenwohnheimen und den Kreisschu- len beauftragt. Um Energie einzusparen, wurden seitdem unter anderem die Hausmeister geschult, die monatlichen Brennstoff-, Strom- und Wasserver- bräuche überprüft, Monatsübersichten erstellt und viele Dinge optimiert. Dies führte laut Uhlemaier beispielsweise dazu, dass der Wärmeverbrauch im Jahr 2010 im Vergleich zu den Basisjahren (2005 bis 2007) um 25 Prozent ge- sunken ist, dass der Stromverbrauch um nur drei Prozent zunahm und der Wasserverbrauch um sechs Prozent reduziert werden konnte. Gegenüber dem Basisjahr habe sich der Landkreis damit – trotz gestiegener Preise – über 50.000 Euro gespart. 88

Neben dem Energiebericht stehen vor allem geplante Baumaßnahmen im Mittelpunkt der gemeinsamen Sitzung von Kreis- und Bauausschuss. Vor der Sitzung haben sich die Kreisräte im Rahmen einer Infofahrt vor Ort einen Überblick über anstehende Straßen- und Hochbau-Projekte im Landkreis ver- schafft.

• Altbau wird generalsaniert: Der Altbau der Außenstelle Memmingen der Staatlichen Berufsschule soll nach dem Willen von Kreis- und Bauaus- schuss im kommenden Jahr generalsaniert werden. Die Gremien spre- chen sich für die Umsetzung der Maßnahme aus. • Erneuerung Landwirtschaftsgebäude: Auch das so genannte Landwirt- schaftsgebäude der Staatlichen Berufsschule in Mindelheim soll general- saniert werden. Die beiden Ausschüsse sprechen sich für die Umsetzung der Maßnahme aus, die einen Kostenaufwand von rund 1,7 Mio. Euro verursacht. • Ausbau der Wolfertschwender Steige: Im Jahr 2012 soll ein Teilstück der Ortsdurchfahrt von Wolfertschwenden (Kreisstraße MN18/22) ausgebaut und in diesem Zuge auch die Wolfertschwender Steige neu gebaut wer- den. Hierfür sprechen sich der Bau- und Kreisausschuss aus. • Ausbau der Ortsdurchfahrt Ottobeuren: In Ottobeuren soll nach dem Wil- len von Bau- und Kreisausschuss im kommenden Jahr der Ausbau der Ortsdurchfahrt im Bereich der Memminger Straße bis zur Rupertstraße beginnen. Verbessert werden soll dadurch auch die Einmündung in die Staatsstraße 2013. Dort soll eine Mittelinsel Fußgängern und Radfahrern ein sicheres Überqueren der Straße ermöglichen. • Ausbau der Ortsdurchfahrt Dorschhausen: Ursprünglich war der Ausbau der Ortdurchfahrt von Dorschhausen laut Tiefbauamts-Leiter Walter Pleiner in diesem Jahr vorgesehen. Wegen fehlender Fördermittel musste die Maßnahme verschoben werden. Nun sollen erneut Förderungen be- antragt werden, um die Ortsdurchfahrt im Jahr 2012 ausbauen zu kön- nen.

5. Oktober Der Wolfertschwender Ortsteil Niederdorf nimmt an der Jubiläumsfeier zum 50-jährigen Bestehen des staatlichen Wettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft – unser Dorf soll schöner sein“ in München teil. Aus jedem Regierungsbezirk in Bayern wurde eine Gemeinde eingeladen – aus Schwaben war es Niederdorf. Zusammen mit zehn Bürgern reist Bürgermeister Karl Fleschhut in die Lan- deshauptstadt, wo die Niederdorfer einen Sketch über die Aktivitäten im Ort aufführen. Wenige Tage später, am 8. Oktober, fahren Fleschhut und 30 Bür- ger zur Abschlussfeier des diesjährigen Bezirksentscheids des Wettbewerbs nach Oberndorf am Lech. Niederdorf machte heuer den zweiten Platz nach Oberndorf und will, so Bürgermeister Fleschhut, beim nächsten Dorfwettbe- werb in drei Jahren auf jeden Fall wieder mit dabei sein. Die Niederdorfer seien sehr motiviert. 89

5. Oktober Auf dem Gelände des Kieswerks Steidele in Woringen geht der dritte große Solarpark in Betrieb. Er hat eine Leistung von 4,416 Megawatt. Laut Hans- Dieter Steidele werden auf den Flächen, auf denen kein Kies mehr gewonnen werden kann, inzwischen insgesamt 10,216 Megawatt erzeugt. Damit wür- den die Kiesgruben sinnvoll genutzt und es werde ein Beitrag zum Umwelt- schutz geleistet. Bad Grönenbachs Bürgermeister Bernhard Kerler und Land- rat Hans-Joachim Weirather loben das Engagement der Firma und setzen die neue Anlage offiziell in Gang.

5. Oktober Der Großteil der Räume des ehemaligen Medizinischen Versorgungszentrums (MVZ) in Babenhausen wird offiziell an die Praxis „Pro Physio“ übergeben. Die Praxis hat sich vergrößert und bietet als Gesundheitszentrum Krankengym- nastik, Ergotherapie oder Massagen an. Landrat Hans-Joachim Weirather und Ara Gharakhanian, Gesamtleiter der Kreis-Seniorenwohnheime, freuen sich, dass nach dem Auszug des MVZ ein neues Konzept verwirklicht wurde.

6. Oktober Dr. Burkhard Körner, Präsident des Landesamts für Verfassungsschutz, stattet Landrat Hans-Joachim Weirather einen freundschaftlichen Besuch ab und trägt sich ins Gästebuch des Landkreises ein. Körner wird begleitet von Hans- Jürgen Memel, Polizeipräsident des Präsidiums Schwaben Süd/West. Bei dem Besuch werden auch Sicherheitsfragen erörtert.

Körner und Memel stellen dem Landkreis in punkto Sicherheit ein gutes Zeugnis aus. Das Unterallgäu sei in der Kriminalitätsstatistik der sicherste Landkreis des Präsidiums, so Memel. Dr. Burkhard Körner bietet an, dass sich Gemeinden des Landkreises soweit sie mit extremistischen Organisationen konfrontiert sind, vertrauensvoll an das Landesamt für Verfassungsschutz wenden können.

Dr. Burkhard Körner und Landrat Hans-Joachim Wei- rather haben sich vor zehn Jahren auf einem Lehrgang für Verwaltungsführung, der von der bayerischen Staats- kanzlei organisiert wurde, kennengelernt. Vor drei Jah- ren wurde Dr. Burkhard Kör- ner von Innenminister Joachim Herrmann ins Amt des Verfassungsschutz- Präsidenten eingeführt. Der Jurist war zuvor stellvertre- tender Leiter der Polizeiabtei- lung des Innenministeriums. Das Landesamt für Verfassungsschutz hat unter anderem die Aufgabe, Bestrebungen zu beobachten, die gegen die Sicherheit oder die freiheitlich demokratische Grundordnung gerichtet sind. 90

7. Oktober (MN-Z) Die Tricor Packaging & Logistics AG will noch in diesem Jahr mit dem Bau ihrer neuen Firmenzentrale in Bad Wörishofen beginnen. Das berichtet die Mindelheimer Zeitung. Das Unternehmen möchte an der A 96 bei Kirchdorf bauen und die Firmenzentrale, die von Eppishausen nach Bad Wörishofen verlegt wird, 2013 in Betrieb nehmen. Mit dem Projekt, das 80 Millionen Euro umfasst, soll auf 127.000 Quadratmetern Grundstücksfläche nach Angaben des Unternehmens einer der größten und leistungsfähigsten Standorte für Wellpappeverarbeitung in Europa entstehen. Es sind 120 zusätzliche Arbeits- plätze geplant. Das Vorhaben wird in der Kneippstadt auch kontrovers disku- tiert, da das Gebäude optisch prägend sein wird.

7. Oktober Die Schwäbische Jugendbildungs- und Begegnungsstätte (Jubi) Babenhausen feiert 25. Geburtstag. Zum Jubiläum lädt der Bezirk Schwaben zu einem Ju- gendempfang mit Bezirkstagspräsident Jürgen Reichert ein. Der Standort ha- be sich bewährt, sagt Reichert. Man wolle die Einrichtung weiterhin pflegen und ausbauen. Am 9. Oktober findet ein Tag der offenen Tür statt. Es wird die Ausstellung „Wege ins Ausland“ gezeigt. Die Jugendbildungs- und Begeg- nungsstätte wurde vor den Jubiläumsfeierlichkeiten im Rahmen des Konjunk- turpakets II für 2,6 Millionen Euro energetisch saniert. Das Gebäude gehört dem Bezirk Schwaben, betrieben wird die Jubi vom Bezirksjugendring. Früher waren in dem Gebäude die Landwirtschaftsschule und kurzeitig die Realschu- le untergebracht.

7. Oktober Regierungspräsident Karl Michael Scheufele überreicht Hauptbrandmeister Günther Bachfischer aus Memmingen und Kreisbrandmeister Hans-Peter Schneider aus Mindelheim im Rokokosaal der Regierung von Schwaben das Steckkreuz für besondere Verdienste um das Feuerwehrwesen. Die höchste Feuerwehr-Auszeichnung in Bayern wird von Innenminister Joachim Herr- mann verliehen. Bachfischer leitete viele Einsätze der Memminger Feuer- wehr, zum Beispiel den Einsatz beim Großbrand eines Recyclingbetriebs im Jahr 2003. Unter anderem bewahrte er auch einen Landwirt unter Lebensge- fahr vor dem Tod. Schneider engagierte sich zum Beispiel für die Integrierte Leitstelle Donau-Iller und den Digitalfunk in Bayern.

7. Oktober (AZ) 14 Kommunen und Tourismusverbände unterschreiben Kooperationsverträ- ge mit der Allgäu GmbH. Das berichtet die Allgäuer Zeitung. Das Ziel der be- teiligten Kommunen ist es, das Allgäu bis 2016 zur „führenden, alpin gepräg- ten Gesundheits- und Wohlfühldestination“ zu machen. Die Allgäu GmbH nimmt 2011 rund vier Millionen Euro in die Hand, um die Region national und international als Top-Urlaubsziel zu vermarkten. Partner aus dem Unterallgäu sind Bad Grönenbach, Bad Wörishofen und Ottobeuren.

7. Oktober Edeltraud Haug-Uhl aus , Monika Riedmüller aus Niederrieden und Judith Gropper aus Böhen werden in Ansbach mit dem Meisterpreis der Bay- erischen Staatsregierung ausgezeichnet. Sie gehören zu den 48 besten von insgesamt 162 Prüfungsteilnehmern aller hauswirtschaftlichen Fortbildungs- berufe. „Sie dürfen stolz sein, dass Sie als geprüfte Fach- und Führungskräfte 91

die notwendigen Kenntnisse und Fertigkeiten haben, um beruflich erfolgreich zu sein“, sagt Landwirtschaftsminister Helmut Brunner in seiner Festrede.

8. Oktober Die Günztaler Guttempler begehen ihren 20. Geburtstag mit einem Fest- abend. Die Organisation wurde 1851 in den USA gegründet, seit 1887 gibt es sie in Deutschland. Guttempler helfen bei Suchtproblemen und kümmern sich auch um den Partner, die Kinder und die Freunde des Betroffenen. Die Günztaler Guttempler treffen sich regelmäßig im Haus des Gastes in Otto- beuren.

8. Oktober Das Kirchheimer Heimatmuseum feiert sein 50-jähriges Bestehen mit einem Empfang, einem Festvortrag und einer Party im Stil der 1960er Jahre. Einen Tag später, am 9. Oktober, gibt es unter anderem Führungen durchs Museum und den Ort sowie einen Vortrag über den Großbrand in Kirchheim 1961. Au- ßerdem ist eine kleine Sonderausstellung mit den Lieblingsstücken von Orts- heimatpfleger und Museumsbetreuer Ernst Striebel zu sehen. Dazu gehören unter anderem der Stoßzahn eines Urelefanten, ein Nonnenspiel und eine Goldwaage. Das Museum wurde im Oktober 1961 von seinem Vater Ernst Striebel im Reichle-Haus an der Hauptstraße als „Heimatstube“ eröffnet. Spä- ter zog es ins Rathaus um. Heute kümmert sich Ernst Striebel junior mit sei- ner Frau Edith und seinen drei Kindern um das Museum.

9. Oktober 150 Teilnehmer aus Politik und Handwerk treffen sich in Illerbeuren zum traditionellen Frühschoppen. Zur zehnten Auflage des Treffens kommt unter anderem der Bayerische Wirtschaftsminister Martin Zeil. Wie der Präsident der Handwerkskammer für Schwaben, Jürgen Schmid, betont, spüre das Handwerk keine Krise.

9. Oktober Das Netzwerk Familie lädt zum zehnten Familientag ins Mindelheimer Forum ein. Die rund 40 Organisationen des Netzwerks haben ein buntes Programm vom Sehtest bis zum Binden von Herbststräußen zusammengestellt. Neu sind Vorträge im Stadttheater – die Familien bekommen zum Beispiel Tipps im Umgang mit häuslichen Notfällen wie Verbrennungen oder Vergiftungen.

11. Oktober Die Landkreis- Partnerschaft zwischen dem Unterallgäu und dem polnischen Gostyń wächst im zehnten Jahr ihres Bestehens weiter: So ist er- neut eine Dele- gation um Land- rat Andrzej Po- spieszyński im Unterallgäu. Schwerpunkt des Besuchs sind diesmal das Ge- 92

sundheitswesen und die Klinik-Landschaft. Deshalb sind mit Piotr Miadziolko und Katarzyna Wencel auch die Direktoren zweier Krankenhäuser aus Gostyń mitgereist.

Der Vorstand der Unterallgäuer Kreiskliniken, Franz Huber, stellt den polni- schen Gästen das deutsche Gesundheitssystem und die Krankenhausfinan- zierung in Deutschland ebenso vor wie Unternehmensstruktur und Leis- tungsspektrum des Kommunalunternehmens. Mit Ärztlichem Direktor PD Dr. Peter Steinbigler und Pflegedirektor Stanislav Koren führt er die Delegation durch die Kreiskliniken in Mindelheim und Ottobeuren. Von der neu gestalte- ten Notaufnahme und dem modernen Herzkathetermessplatz in Mindelheim sind die Gäste ebenso angetan wie beispielsweise von der neuen Zentralste- rilisation und der familiären Atmosphäre in Ottobeuren. Sie stellen zum Ver- gleich das Gesundheitswesen in Polen vor.

Gleichzeitig tauscht sich der Chef der Polizeiinspektion Gostyń, Michal Do- magalski, mit Vertretern der Mindelheimer und Bad Wörishofer Polizei und des Polizeipräsidiums Schwaben-Süd/West aus. Auf dem Programm steht zudem ein Besuch im Joseph-Bernhart-Gymnasium in Türkheim, das seit vie- len Jahren einen regen Schüleraustausch mit dem Liceum in Gostyń pflegt.

Im Sommer stattete Landrat Hans-Joachim Weirather dem Landkreis Gostyń zum zehnjährigen, offiziellen Bestehen der Landkreis-Partnerschaft mit einer großen Delegation einen besonderen Besuch ab: Er radelte mit einer Renn- rad-Gruppe rund 1000 Kilometer nach Polen, wo die Musikkapelle Hausen als musikalischer Botschafter des Unterallgäus die Landkreis-Partnerschaft be- reicherte.

12. Oktober Die Bürgerstiftung „Mindelheim hilft sich selbst“ wird auf einem Festakt in Kassel mit dem Bürgerstiftungspreis 2011 der Nationalen Stadtentwicklungs- politik ausgezeichnet und bekommt 3000 Euro Preisgeld. Staatssekretär Rai- ner Bomba ehrt die Stiftung insbesondere für das Begleiten der Mindelhei- mer Stadtentwicklung. Die Stiftung wirkte an dem Bürgerbeteiligungsprozess mit, an dessen Ende der Umbau von Marienplatz und Oberer Maximilianstra- ße stand. Neben der Mindelheimer Einrichtung werden in Kassel 14 weitere deutsche Stiftungen ausgezeichnet.

12. Oktober Die Informationskampagne „Klimaschutz- und Energiepolitik“ im Unterallgäu startet. Sie entstand auf Initiative des Energieteams des Landkreises, der Stadtwerke Bad Wörishofen, der Regionalentwicklung, von Vereinen, Bürger- initiativen und des Energie- und Umweltzentrums Allgäu (eza!) als Unterstüt- zer. Zum Auftakt spricht Kurt Sigl, Präsident des Bundesverbandes eMobilität, über das Thema Elektromobilität. Diese biete nicht nur Vorteile für Autos, sondern auch für Zweiräder, kommunale Fahrzeuge und den öffentlichen Nahverkehr. Im Rahmen der Kampagne sollen Bürger in Diskussionen und Vorträgen informiert werden. 93

12. Oktober Ottobeurens Bürgermeister Bernd Schäfer gibt das Ergebnis einer Befragung über die nächtliche Abschaltung von Straßenlaternen bekannt. 56 Prozent der Befragten wollen demnach, dass die Lampen an bleiben, 44 Prozent spre- chen sich dafür aus, dass die teilweise Abschaltung auch nach dem Probejahr beibehalten wird. Zum Test werden bis 17. November 640 von 775 Lampen zwischen 1 und 5 Uhr morgens ausgeschaltet, um Energie zu sparen. Der Gemeinderat handelt später im Sinne der Befragung und spricht sich dafür aus, dass nachts wieder alle Laternen brennen.

14. Oktober Die Industrie- und Handelskammer (IHK) weiht ihre neue Regionalgeschäfts- stelle und ihr Bildungszentrum in Memmingen ein. Geschäftsstelle und Bil- dungszentrum befinden sich im Wohn- und Dienstleistungszentrum „Donau- park“ und sind zusammen 830 Quadratmeter groß. Die Region Memmingen- Unterallgäu sei ein starker Produktionsstandort und weise in Schwaben die größte Dynamik auf, so Dr. Andreas Kopton, IHK-Präsident in Schwaben. Au- ßerdem sei Memmingen neben Augsburg ein wichtiger Seminarstandort. Im neuen Bildungszentrum werden verschiedene Seminare und Qualifizie- rungsmaßnahmen angeboten.

14. Oktober Bayerns Umweltminister Dr. Markus Söder zeichnet fünf Unternehmen aus der Region für ihr langjähriges Engagement im Umweltpakt Bayern aus. Diese sind die Firmen Bau-Fritz aus Erkheim, Franz Wolf Kunststoffverarbeitung aus Kirchheim, recycle it aus Eppishausen, Rapunzel Naturkost aus Legau und Bu- zil aus Memmingen. Die Unternehmen haben sich bereits in den 1990er- Jahren zu freiwilligen, zusätzlichen Umweltschutzleistungen verpflichtet. In- zwischen sind in Schwaben rund 370 Unternehmen Mitglied im Umweltpakt.

14. Oktober Die Mitgliedschöre des Sängerkreises Unterallgäu treffen sich in Winterrie- den zum Kreissängertag. Der Sängerkreis ist die Dachorganisation aller Chöre im Kreis, die im Deutschen Chorverband organisiert sind, und hat das Ziel, die Chormusik zu fördern. Wie Kreischorleiter Josef Schmid sagt, haben sich die Leistungen der Unterallgäuer Chöre deutlich verbessert. Beim Programm würden alte Lieder mit moderner Chorliteratur kombiniert.

15. Oktober Die Veteranen- und Soldatenkameradschaft Ungerhausen lässt die restaurier- te Gründungsfahne aus dem Jahr 1920 segnen. Beim Festabend im gut be- suchten Adlersaal geht es um die Geschichte der Fahne: Die Fahne aus Seide kostete 2700 Reichsmark und wurde über eine Spendenaktion beschafft. Bei der jetzigen Restaurierung halfen die Bürger wiederum mit Spenden mit. Die Erneuerung der Fahne kostete rund 5000 Euro.

15. Oktober Der Schützenverein Wolfertschwenden feiert in der Festhalle 50 Jahre Wie- dergründung. Dabei werden zahlreiche Mitglieder geehrt. Da der Schießsport nach dem Zweiten Weltkrieg verboten war, gründete man den Verein 1961 neu. Eigentlich gibt es die Schützen in Wolfertschwenden aber seit 1903.

15. Oktober Die Berufsfachschule für Krankenpflege und Kinderkrankenpflege in Mem- mingen feiert ihren 50. Geburtstag. Die Schule am Klinikum ist aus der Zu- 94

sammenlegung der Krankenpflegeschule des Stadtkrankenhauses und der Krankenpflegeschule des Kreiskrankenhauses entstanden.

15. Oktober Der ÖDP-Kreisverband Memmingen feiert sein 25-jähriges Bestehen. Die Festrede hält der langjährige ÖDP-Landesvorsitzende Bernhard Suttner.

16. Oktober Markt Rettenbach weiht das neue Musikerheim ein und veranstaltet einen Tag der offenen Tür. Das denkmalgeschützte ehemalige Rathaus wurde für die immer größer werdende Kapelle umgebaut. Sie nutzt jetzt auch das unte- re Stockwerk, das schon länger leer stand. Im Untergeschoss befinden sich Toiletten, eine Küche, ein Aufenthaltsraum, ein Notenzimmer und ein Einzel- übungsraum. Die Musiker investierten 3000 Arbeitsstunden in den Umbau, der rund 130.000 Euro kostete.

16. Oktober Mit einer Abschlusskundgebung endet der 500 Kilometer lange Marsch von New York nach Washington: Joseph Wilhelm, Geschäftsführer von Rapunzel in Legau und Initiator von „Genfrei Gehen“ war seit 1. Oktober mit befreun- deten Organisationen unterwegs. Vor dem Aufbruch übergab Wilhelm den Vereinten Nationen eine Erklärung für eine Welt ohne gentechnisch verän- derte Lebensmittel. Darin heißt es zum Beispiel, dass die UN alle Länder ver- pflichten sollen, veränderte Lebensmittel zu kennzeichnen. Um auf das The- ma Gentechnik aufmerksam zu machen, war Wilhelm 2007 bereits von Lübeck nach Lindau und 2009 von Berlin nach Brüssel gegangen.

17. Oktober Der Startschuss für die Erneuerung der Staatsstraße 2020 zwischen Lauben und Egg an der Günz fällt. Auf der 2,3 Kilometer langen Strecke werden für 1,1 Millionen Euro unter anderem Kurven entschärft und Verkehrsinseln an den Ortseinfahrten errichtet. Laut Bruno Fischle, dem Leiter des Staatlichen Bauamts Kempten, gehört das Vorhaben zu den dringlichsten Sanierungspro- jekten im Unterallgäuer Staatsstraßennetz. Die Fertigstellung ist für Mai 2012 geplant. Wie Landrat Hans-Joachim Weirather bei dem Vorort-Termin sagt, wird durch die Straßensanierung ein wichtiger Beitrag zur Anbindung der Re- gion Babenhausen an die Autobahn geleistet. Nach den Worten von Land- tagsabgeordnetem Josef Miller will man sich bei den Laubener Bürgern für das Entgegenkommen beim Grundstücksverkauf erkenntlich zeigen und den Wunsch eines Radwegs von Lauben nach Rummeltshausen erfüllen.

18. Oktober Bis zum Jahr 2020 sollen rund 21 Prozent des Strombedarfs in der Region mit Windenergie gedeckt werden, die vor Ort erzeugt wird: Diesem Vorhaben stimmt der Planungsausschuss des Regionalverbands Donau-Iller in seiner Sitzung in Biberach einstimmig zu. Um das Vorhaben umzusetzen, weist eine Landkarte potenziell geeignete Flächen im Verbandsgebiet aus. Die Planung soll bis kommendes Frühjahr in den Gemeinden diskutiert werden.

18. Oktober Das Kuratorium Sicheres Allgäu (KSA) zeichnet mit Anton Würfel aus Ketters- hausen einen Bürger aus, der sich in einer schwierigen Situation besonders couragiert verhalten hat. Im Jahr 2010 bemerkte er auf einem Grundstück in Tafertshofen zwei auffällige Männer und verständigte die Polizei. Einen der 95

Verdächtigten hielt er fest. Die Polizei nahm beide Männer fest. Wie sich her- ausstellte, nutzten die beiden das Gebäude auf dem Grundstück als Lagerhal- le. Unter anderem wurden Waffen, zwei Sturmhauben und Adressen von Au- tohäusern und Werkstätten gefunden. Damit gelang es durch Würfels Hin- weis, 20 Einbrüche mit einem Entwendungsschaden von mehr als 30.000 Eu- ro aufzuklären. Das KSA ehrt jedes Jahr Menschen, die sich vorbildlich verhal- ten haben. Damit soll die Mitverantwortung der Bevölkerung gefördert wer- den. Die Feierstunde findet in Immenstadt statt.

20. Oktober Wer sein neues Auto zulässt oder seinen Führer- schein um- schreibt, kann die Kosten ab sofort schnell und ein- fach an einem neuen Kassenau- tomaten im Erd- geschoß des Landratsamts be- zahlen – entwe- der mit Bargeld oder mit EC-Karte. Eine Barkasse gibt es nicht mehr. Abgesehen von der einfachen Einzahlung am Automaten ändert sich für Bür- ger dadurch aber wenig: Wer beispielsweise sein Auto zulassen möchte, geht wie bisher zunächst mit den entsprechenden Unterlagen in die Zulassungs- stelle. Dort erhält er – ebenfalls wie schon bisher – eine Kassenkarte. Mit die- ser Karte geht man nun jedoch nicht mehr in die „Kreiskasse“, sondern zum neuen Kassenautomaten. Nach dem Bezahlen kann man mit der Quittung dann seine in der Zwischenzeit fertiggestellten Papiere in der Zulassungsstel- le abholen. Gute Erfahrungen mit einem Kassenautomaten hat des Landratsamt bereits gesammelt: In der Dienststelle in Memmingen ersetzt der Automat bereits seit über zwei Jahren die Barkasse.

22. Oktober Im Rahmen seines 125. Geburtstags veranstaltet der Schützenverein Buxheim das 51. Pokalschießen der Pokalgemeinschaft Memmingen. Vom 22. Oktober bis 12. November treffen sich die besten Schützen der Region in Buxheim. Der Vereinschronik zufolge gab es in Buxheim schon vor dem Dreißigjährigen Krieg Schützen, die sich an Übungsschießen beteiligten. Urkundlich belegt ist die Gründung einer Zimmerstutzen-Gesellschaft am 23. Dezember 1886. 96

24. Oktober Wirtschaftsminis- ter Martin Zeil überreicht An- drea Thoma-Böck aus Osterberg und ihrer Schwester Chris- tine Thoma- Kemser aus Hei- mertingen die Staatsmedaille für besondere Verdienste um die bayerische Wirtschaft. Es handelt sich dabei um die höchste Auszeichnung, die das Bayerische Wirtschaftsministerium vergibt. Die beiden Schwestern sind Geschäftsführende Gesellschafterinnen und Mitinhaberinnen der Firma Thoma Metallveredelung GmbH in Heimert- ingen. Martin Zeil sagt in seiner Rede: „Schon früh haben sie im väterlichen Unternehmen, der Thoma Metallveredelung in Heimertingen, mitgearbeitet und bereits 1996 als Mitglieder der Geschäftsführung Verantwortung über- nommen. Seit dem Tod Ihres Vaters im Jahr 2004 leiten sie die Geschicke des Unternehmens.“ Die beiden Frauen hätten Vorbildliches für ihren Berufs- zweig geleistet und entscheidenden Anteil daran, dass aus dem ursprünglich handwerklich geprägten Heimertinger Betrieb ein industrielles Unternehmen mit rund 140 Mitarbeitern geworden sei. Außerdem hätten sie Pionierarbeit in Sachen Umweltschutz geleistet. Sie hätten unter anderem an einem Pro- jekt zu Energieeinsparpotenzialen teilgenommen, aus dem ein Leitfaden für die Branche entstanden sei. Außerdem sei in dem Unternehmen ein innova- tives Verfahren zur Hartverchromung entwickelt worden, das einen Umwelt- preis bekam.

24. Oktober Mit insgesamt fast 78.000 Euro fördert der Landkreis Unterallgäu in diesem Jahr die Jugendarbeit verschiedener Vereine und Verbände. 64.000 Euro flie- ßen in die Erwachsenenbildung. Zudem erhalten mehrere Kirchenstiftungen und Gemeinden beziehungsweise Privatpersonen und Vereine in diesem Jahr insgesamt 65.000 Euro für ihren Einsatz um die Denkmalpflege. Dies be- schließt der Schul-, Kultur- und Sportausschuss des Unterallgäuer Kreistags. Zudem spricht sich das Gremium einstimmig dafür aus, die Generalsanierung von Schulzentrum und Schülerheim in Bad Wörishofen auf das Jahr 2014 vor- zuziehen. Endgültig hierüber entscheiden wird der Kreistag.

• Generalsanierung vorziehen: Bereits ab 2014 – und nicht wie ursprüng- lich geplant in den Jahren 2017 bis 2020 – sollen Schulzentrum und Schü- lerheim in Bad Wörishofen generalsaniert werden. Hierfür spricht sich der Schul-, Kultur- und Sportausschuss einstimmig aus. Die Maßnahme soll über einen so genannten Geschäftsbesorgungsvertrag mit der Firma BayernGrund vorfinanziert werden. Durch den vorgezogenen Baubeginn 97

können laut Kreiskämmerer Gunther Füßle Baukosten in Höhe von insge- samt 389.000 Euro eingespart werden. Je früher die Gebäude energetisch saniert würden, desto größer sei auch der Beitrag zum Klimaschutz, be- tont Landrat Hans-Joachim Weirather. • Förderung der Denkmalpflege: Einstimmig spricht sich der Ausschuss da- für aus, 22 denkmalpflegerische Maßnahmen mit insgesamt 65.000 Euro zu fördern. Die Unterallgäuer Kreisheimatpfleger haben dazu einen Ver- teilungsvorschlag erarbeitet. Dieser und die zugehörigen Projekte werden in der Sitzung von Kreisheimatpfleger Peter Kern vorgestellt. Bezuschusst werden unter anderem die Inneninstandsetzung der katholischen Pfarr- kirche „Mariä Himmelfahrt“ in Türkheim, die Außeninstandsetzung der Pfarrkirche „St. Martin“ in Boos, die Restaurierung der Ausstattung der Pfarrkirche „St. Georg“ in Kirch-Siebnach, die Arbeiten an der Pfarrkirche „St. Johannes Baptist“ in Salgen und an der Pfarrkirche „St. Georg“ in Be- dernau. Zudem werden verschiedene Projekte von Privatpersonen geför- dert. • Förderung der Erwachsenenbildung: Der Schul-, Kultur- und Sportaus- schuss spricht sich dafür aus, die Erwachsenenbildung im Jahr 2011 mit insgesamt 64.000 Euro zu fördern. Die Volkshochschule Unterallgäu er- hält für das Jahr 2011 einen Zuschuss in Höhe von 57.000 Euro, die katho- lische Erwachsenenbildung 4500 Euro. Zudem werden die katholische Landvolkbewegung mit 1100 Euro und das evangelische Bildungswerk mit 1400 Euro gefördert. • Förderung der Jugendarbeit der ASM-Bezirke Memmingen und Mindel- heim: Ebenfalls einstimmig spricht sich der Schul-, Kultur- und Sportaus- schuss dafür aus, die Jugendarbeit der Bezirke Memmingen und Mindel- heim des Allgäu-Schwäbischen Musikbunds (ASM) mit insgesamt 23.000 Euro zu fördern. Verteilt wird das Geld entsprechend eines Vorschlags, auf den sich die Bezirke geeinigt haben. Danach erhält der Bezirk Mem- mingen 12.480 Euro und der Bezirk Mindelheim 10.520 Euro. • Förderung der Jugendarbeit verschiedener Verbände und Einrichtungen: Einen Zuschuss für die Jugendarbeit in Höhe von 35.000 Euro gewährt der Schul-, Kultur- und Sportausschuss dem bayerischen Landessportver- band (BLSV). Zudem wird die Jugendarbeit der Schützengaue, der Feuer- wehren, des Sängerkreises Unterallgäu und kirchlicher Einrichtungen mit insgesamt 19.610 Euro gefördert. Sie erhalten einen Zuschuss von drei Euro je Mitglied bis 21 Jahre. • Förderung des Vereins der Freunde und Förderer der Dampfsäg Sontheim: Der Verein der Freunde und Förderer der Dampfsäg Sontheim erhält für das Jahr 2011 einen Zuschuss in Höhe von 4000 Euro.

24. Oktober Europaministerin Emilia Müller überreicht der Realschule Babenhausen die Europa-Urkunde. An der Schule werde der Europagedanke vorbildlich gelebt, sagt Müller und weist auf den intensiven Kontakt mit den französischen Part- 98

nergemeinden Louvigné und Argentré hin. Zum Beispiel setzten sich die Schü- ler auf einer Reise mit der deutsch-französischen Geschichte, mit der soge- nannten Erbfeindschaft und dem Krieg, auseinander und besuchten Solda- tenfriedhöfe und Schlachtfelder. Neben der Übergabe der Europa-Urkunde feiert die Realschule an diesem Tag auch die Schulhauserweiterung. Unter anderem entstand eine Aula und der Musikbereich wurde erweitert. Im Früh- jahr kommenden Jahres soll die Mittagsbetreuung fertiggestellt sein und 2013 soll das alte Schulgebäude saniert werden. Zu den Feierlichkeiten der Schule kommen rund 100 Ehrengäste und 1000 Schüler.

24. Oktober Der Wettbewerb „Besser Essen“ startet mit einer Auftaktveranstaltung im Gasthof Laupheimer in Günz. Der Wettbewerb wurde vom Verein „Pro Nah“ und der „BayWa-Stiftung“ ins Leben gerufen und soll zu einer gesünderen Er- nährung von Kindern und Jugendlichen beitragen. Unter anderem sind Schu- len, Kindergärten, Vereine, Behörden, Gastronomen und Direktvermarkter dazu aufgerufen, innovative Aktionen und Projekte zum Thema einzureichen. Die besten Konzepte sollen mit Preisgeldern ausgezeichnet werden.

24. Oktober Der Leiter der Berufsschule Mindelheim, Ludwig , verabschiedet sich offiziell in den Ruhestand. Bei einer Feier in der Schule gibt er das Amt an Reinhard Vetter ab. Graf war seit 2005 Chef der Schule, zuvor war er stellver- tretender Leiter.

25. Oktober Klaus Holetschek wird in Bad Wörishofen zum neuen Vorsitzenden des Tou- rismusverbands Allgäu/Bayerisch-Schwaben gewählt. Der Bürgermeister von Bad Wörishofen und Präsident des Bayerischen Heilbäderverbands löst Al- fons Zeller ab. Zeller, Ex-CSU-Staatssekretär, führte den Verband 15 Jahre lang und hatte sich nicht mehr zur Wahl gestellt. Der zweite Kandidat für das Amt des Vorsitzenden, der Ostallgäuer Landrat Johann Fleschhut, zog seine Bewerbung im Vorfeld zurück. Er wird bei der Wahl im Kursaal als stellvertre- tender Vorsitzender im Amt bestätigt.

25. Oktober (MM-Z) Der Gemeinderat von Ottobeuren stimmt dem Antrag der Allgäuer Kinder- hilfsorganisation „Aktion Lebensträume“ sowie der Elterninitiative „Integrati- ver Waldkindergarten Ottobeuren“ auf einen Waldkindergarten zu. Das Pro- jekt soll im Frühjahr im Bannwald starten, berichtet die Memminger Zeitung.

26. Oktober „Ich wünsche mir mehr Macht für Bäuerinnen und Bauern“: Mit diesen Worten eröffnet Maria Heubuch, Bun- desvorsitzende der Arbeitsge- meinschaft bäu- 99

erliche Landwirtschaft (AbL), im Foyer des Landratsamts Unterallgäu die Fo- toausstellung „Mensch MACHT Milch“. Die Ausstellung zeigt, wie die Agrar- politik der Europäischen Union auf Milchbauern in verschiedenen Ländern wirkt. Sie ist eine Woche im Landratsamt zu sehen und zieht anschließend ins Bauernhofmuseum Illerbeuren sowie ins Casino der Firma Rapunzel in Legau weiter. Die Fotos dokumentieren, wie Milchbauern in Deutschland, Frank- reich, den Niederlanden, Kamerun und Burkina Faso leben und arbeiten. Nach Heubuchs Worten soll die Ausstellung darauf aufmerksam machen, dass die völlig unterschiedlichen Milchproduktionen im Prinzip die gleichen Probleme wie zum Beispiel einen zu niedrigen Milchpreis haben. Als klassi- scher Milchlandkreis habe die Ausstellung einen direkten Bezug zum Land- kreis Unterallgäu, sagt Landrat Hans-Joachim Weirather bei der Eröffnung, die von zahlreichen Landwirtschaftsschülern besucht wird. Weirather appel- liert an die Landwirte, ihre Interessen gemeinschaftlich zu vertreten.

Die Ausstellung wurde von der AbL und der Organisation Germanwatch im Rahmen des gemeinsamen Projekts „Jetzt handeln! Klima- und entwicklungs- freundliche EU-Agrarpolitik“ erstellt und zusammen mit „Brot für die Welt“, Misereor sowie dem Bundesverband Deutscher Milchviehhalter (BDM) und dem European Milk Board (EMB) herausgegeben. Gefördert wird das Projekt vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwick- lung (BMZ). Zur Ausstellung im Landratsamt in Mindelheim laden der Bio- Ring Allgäu und das Agrarbündnis Unterallgäu ein.

26. Oktober (AZ) Der Theatersaal von Schloss Lautrach wird in mühevoller Detailarbeit restau- riert. Wie die Allgäuer Zeitung berichtet, ist der Raum mit wertvollen, hand- gedruckten Papiertapeten französischer Künstler des 19. Jahrhunderts ausge- stattet. Nachdem der französische Emigrant Graf Firmas-Perier des Schloss 1805 ersteigert hatte, wollte er seinen gewohnten Lebensstil weiter pflegen, wozu auch ein eigenes Theater gehörte. Er baute nachträglich eines ein und ließ es mit handgedruckten Papiertapeten der berühmten Tapetenmanufak- tur Dufour in Paris versehen. Die Tapeten in dem 90 Zuschauern Platz bie- tenden Saal zeigen Szenen der Reisen des Anthenor, einer Figur aus Homers „Ilias“. Fünf von acht Bildfeldern sowie ein Teil der Kuppel erstrahlen inzwi- schen wieder im alten Glanz. Der Rest soll bis zum Jahr 2018, zum 25-jährigen Bestehen des Management Centrums Schloss Lautrach, restauriert sein.

27. Oktober Weil aus einer beschädigten Leitung Gas austritt, wird in Ottobeuren ein Kin- dergarten evakuiert. Nach Angaben der Polizei beschädigte ein Bagger die Leitung bei Bauarbeiten im Friedhofweg. Die sieben Erzieherinnen des sich in der Nähe befindenden Kindergartens bringen die 24 Kinder in Sicherheit. 25 Feuerwehrleute sind im Einsatz, die Gaszufuhr wird unterbrochen und die Leitung repariert. Verletzt wird niemand.

27. Oktober Aktuell stammen gut 30 Prozent des Stroms, der im Landkreis Unterallgäu verbraucht wird, aus erneuerbaren Energien. Daraus könnten laut Landrat Hans-Joachim Weirather in den kommenden Jahren mehr als 50 Prozent 100 werden – abhängig davon, wie sehr auf die Windkraft gesetzt wird. Diese ist seit mehreren Monaten ein zentrales Thema im Regionalverband Donau- Iller. Jetzt stellt Verbandsdirektor Markus Riethe den Unterallgäuer Bürger- meistern im Rahmen einer Dienstbesprechung in Zaisertshofen gesetzliche Rahmenbedingungen und den aktuellen Stand der Ausweisung neuer Vor- ranggebiete für Windkraftanlagen vor. Daneben geht es um das seniorenpo- litische Gesamtkonzept des Landkreises, Wissenswertes zur Feuerbeschau und zur Alarmierung durch die neue Integrierte Leitstelle Donau-Iller, die neue Trinkwasserverordnung und Werbeanlagen.

Wo im Unterallgäu könnten theoretisch Windkraftanlagen entstehen und wo ist dies rechtlich von vornherein ausgeschlossen? Wie können sich die Ge- meinden aktiv in die Ausweisung entsprechender Vorranggebiete einbrin- gen? Wie können die Bürger eingebunden und beteiligt werden? Wie sieht die weitere Planung aus? Hierüber informiert Riethe die Bürgermeister in seinem Vortrag über die künftige Nutzung der Windkraft in der Region Do- nau-Iller. Der Regionalverband ist dafür zuständig, nach genau festgelegten Kriterien Vorranggebiete auszuweisen. Ausschließlich in diesen Bereichen dürfen dann große Windkraftanlagen gebaut werden. Auf der Grundlage ei- nes Gutachtens des TÜV Süd hatten sich laut Riethe erste mögliche Gebiete ergeben. Im nächsten Schritt überprüfte der Regionalverband diese Bereiche auf verschiedene gesetzliche Ausschlusskriterien hin – dazu gehören zum Beispiel Wohnbebauung, Naturschutzgebiete oder Wasserschutzgebiete.

Erstes Fazit: Nur etwa zwei Prozent der Verbandsfläche sind grundsätzlich als Vorranggebiet für Windkraftanlagen geeignet. Diese zwei Prozent wurden laut Riethe wiederum genau auf weiteres Konfliktpotenzial hin untersucht. Im Unterallgäu könnten nach den ersten Untersuchungen theoretisch über 100 Windkraftanlagen entstehen. In den kommenden Wochen will der Regi- onalverband die Gemeinden eng in die weitere Planung einbinden. Der Ver- bandsdirektor bietet den Bürgermeistern an, auch zu Informationsveranstal- tungen in die Gemeinden zu kommen. „Die Meinungsbildung vor Ort ist in den kommenden Monaten sehr wichtig“, betont der Landrat. „Je mehr sich die Bürger daran beteiligen können, desto größer wird die Akzeptanz der An- lagen.“

Weitere Themen in Kürze:

• Integrierte Leitstelle und Funkversorgung: Am 8. November soll die neue Integrierte Leitstelle Donau-Iller in Betrieb gehen, über die die Rettungs- kräfte künftig zentral alarmiert werden. Kreisbrandrat Franz Gaum stellt den Bürgermeistern die neue Alarmplanung vor. Derzeit werde im Unte- rallgäu nach Alternativen zur bisherigen Alarmierung per Funk gesucht, weil sich die Funkversorgung in den vergangenen Jahren massiv ver- schlechtert habe, so Gaum. Bis zur Einführung des Digitalfunks will der 101

Landkreis auf Gleichwellenfunk setzen, um die Sicherheit zu gewährleis- ten.

• Seniorenpolitisches Gesamtkonzept: Hubert Plepla von der Seniorenkon- zept-Koordinationsstelle stellt den Bürgermeistern die aktuellen Projekte des seniorenpolitischen Gesamtkonzepts vor. Derzeit hätten 47 von 52 Gemeinden eigene Seniorenbeauftragte als wichtige erste Ansprech- partner vor Ort. Er bietet die Bürgermeister der Gemeinden, in denen es derzeit noch keinen eigenen Seniorenbeauftragten gibt, nach geeigneten Personen für dieses Ehrenamt zu suchen.

• Feuerbeschau: Kreisbrandrat Gaum empfiehlt den Bürgermeistern, in re- levanten Gebäuden regelmäßig eine so genannte Feuerbeschau durch- führen zu lassen. So könnten Brände vermieden werden.

27. Oktober Für ihre Ver- dienste um das Bayerische Rote Kreuz (BRK) über- reicht Landrat Hans-Joachim Weirather drei langjährigen Mitgliedern der Bereit- schaft Ottobe- uren/Bad Grönenbach im Namen des bayerischen Innenministers Joachim Herrmann das BRK-Ehrenzeichen. Gertraud Voß aus Bad Grönenbach enga- giert sich seit 40 Jahren im BRK, Hansjörg Klemp (Bad Grönenbach) und Hel- mut Keidler (Ottobeuren) halten der Organisation seit 25 Jahren die Treue.

„Seit Beginn Ihrer aktiven Zeit in der Gemeinschaft handelten Sie stets im Zeichen der Menschlichkeit und Nächstenliebe“, sagt Weirather zu Gertraud Voß. Dies zeige sich zum Beispiel an ihrem unermüdlichen Einsatz für die Se- niorennachmittage in Bad Grönenbach, die Voß bis heute leite. Zudem habe sie einen maßgeblichen Anteil an einem reibungslosen Ablauf der Blutspen- determine in Bad Grönenbach und unterstütze ihre Kameraden, wo immer es möglich sei. So helfe Gertraud Voß noch immer regelmäßig bei Sanitäts- diensten mit – zum Beispiel, wenn Großkonzerte in der Ottobeurer Basilika sind. Hansjörg Klemp und Helmut Keidler würdigt Weirather unter anderem für ihre Mithilfe bei Sanitäts- und Blutspendediensten sowie beim Katastro- phenschutz. Hansjörg Klemp hat sich überdies um den Rettungsdienst und die Mittelbeschaffung in Bad Grönenbach verdient gemacht. Helmut Keidler stand beim Umbau des BRK-Heims Ottobeuren/Bad Grönenbach und der BRK-Garagen stets mit Rat und Tat zur Seite. „Ich danke Ihnen allen - auch im 102

Namen derer, für die Sie sich engagieren - für Ihren beispielhaften und un- ermüdlichen Einsatz“, betont der Landrat.

29. Oktober Der TSV Mindelheim, der mit 2500 Mitgliedern größte Verein der Stadt, feiert sein 150-jähriges Bestehen mit einem Festabend im Forum. Der Verein zeigt ein Theaterstück über die Gründungsversammlung sowie historische Turnein- lagen. Außerdem präsentieren sich die Abteilungen und im Foyer des Forums gibt es eine Ausstellung mit Exponaten aus der Vereinsgeschichte. Neben Ur- kunden und Trikots sind zum Beispiel die Fußballschuhe des verstorbenen Ehrenmitglieds und Altbürgermeisters Julius Strohmayer zu sehen, der nach dem Krieg in der so genannten Kopp-Elf spielte, die den SSV Ulm mit Natio- naltorhüter Toni Turek besiegte.

30. Oktober Die Freiwillige Feuerwehr Oberkammlach wird 125 Jahre alt und veranstaltet unter anderem einen großen Festumzug, an dem zahlreiche Feuerwehren und Kammlacher Vereine mit ihren Fahnenabordnungen teilnehmen. Das Fest klingt mit einem Gaudi-Wettkampf aus, den die Feuerwehr Erkheim ge- winnt.

30. Oktober Im Bauernhofmuseum Illerbeuren wird die Sonderausstellung „Mit Glück und Strategie. Spiele aus zwei Jahrhunderten“ eröffnet.

31. Oktober In der Grundschule in Pfaffenhausen startet eine Ferienbetreuung. Zum Auf- takt nehmen sieben Kinder teil. Sie malen, backen und gehen in den Wald. Getragen wird das Projekt unter anderem von den Gemeinden der Verwal- tungsgemeinschaft Pfaffenhausen und dem Markt Kirchheim, die Betreuung organisiert der Kreisjugendring.

103 November

Bayern und die Welt

4. November Markus Söder ist ab sofort neuer Finanzminister in Bayern. Der 44-jährige CDU-Politiker übernimmt das Amt von Georg Fahrenschon, der sich als Präsi- dent des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes bewirbt. Neuer Chef des Umweltministeriums, das Söder seit 2008 leitete, wird Staatskanzleichef Marcel Huber.

9. November Griechenlands Regierungschef Giorgos Papandreou erklärt seinen Rücktritt. Sein Nachfolger wird Lucas Papademos. Der ehemalige Vizepräsident der Eu- ropäischen Zentralbank soll Griechenlands Verbleib in der Euro-Zone sichern. Ein Austritt ist denkbar, da das Land hochverschuldet ist.

19. November Ab 2013 soll in Bayern das letzte Kindergartenjahr kostenfrei sein. Außerdem will die Bayerische Staatsregierung in den kommenden fünf Jahren 2,3 Milli- arden Euro für den Ausstieg aus der Atomenergie und die Stärkung der länd- lichen Regionen ausgeben. Für die Energiewende soll eine Milliarde Euro zur Verfügung stehen, für die Bewältigung des demografischen Wandels sollen es 1,3 Milliarden Euro sein. Diese Vorhaben kündigt die Koalition von CSU und FDF nach einer Kabinettsklausur am Tegernsee an.

25. November Der Augsburger Druckmaschinenhersteller Manroland ist pleite und geht in die Insolvenz. Damit bangen in Augsburg rund 2400 Beschäftigte um ihren Arbeitsplatz. Manroland ist der weltweit zweitgrößte Druckmaschinenher- steller und beschäftigt insgesamt 6500 Mitarbeiter. Neben Augsburg hat das Unternehmen Standorte in Offenbach (Hessen) und in Plauen (Sachsen). Aus- löser für den Insolvenzantrag war dem Unternehmen zufolge ein erneuter dramatischer Einbruch im Auftragseingang. Die Finanzkrise habe die Situation verschärft.

28. November Der 17. Weltklimagipfel im südafrikanischen Durban beginnt.

28. November Am Bahnprojekt „Stuttgart 21“ wird weitergebaut: Das ist das Ergebnis einer Volksabstimmung. Mit 58,8 Prozent ist die Mehrheit in Baden-Württemberg gegen einen Ausstieg des Landes aus dem umstrittenen Vorhaben.

29. November In einer Müllverbrennungsanlage in Magdeburg wird mit der Vernichtung des Stoffs „Pandemrix“ begonnen. Mehr als zwei Jahre nach Ausbruch der Schweinegrippe in Deutschland ist sein Haltbarkeitsdatum abgelaufen. 16 Millionen Impfstoffampullen, die niemand haben wollte, werden nun besei- tigt. Damit landen 130 Millionen Euro im Müll.

104

Das Unterallgäu im November

1. November Gerhard Zielbauer ist der neue Leiter der Polizeiinspektion Mindelheim. Der 51-Jährige aus dem Landkreis Augsburg folgt auf Karl Höß und war zuvor Kommissariatsleiter bei der Kriminalpolizei Neu-Ulm.

2. November Die Arbeitslosenzahlen gehen weiter zurück. Die Agentur für Arbeit in Kemp- ten meldet den besten Oktoberwert seit zehn Jahren, im Gebiet der Mem- minger Agentur sind so wenig Menschen ohne Job wie zuletzt vor drei Jah- ren. Der Arbeitsmarkt im Landkreis Unterallgäu nimmt deutschlandweit nach wie vor eine Spitzenposition ein. Die Arbeitslosenquote sinkt erneut – auf nur noch 1,7 Prozent.

3. November (MM-Z) Der Rohbau des neuen Kindergartens in Heimertingen ist fertig. Wie die Memminger Zeitung berichtet, liegen die Arbeiten an dem Gebäude im Zeit- plan. Für das derzeit größte Projekt der Gemeinde wurde der ehemalige Pa- ringerhof abgerissen. Der neue Kindergarten mit Krippe kostet 1,9 Millionen Euro und soll die Ortsmitte aufwerten. Der Bezug ist zum neuen Kindergar- tenjahr im September 2012 geplant.

3. November Der Wertach-Altarm in Stockheim ist nun wieder an den Fluss angebunden. Die neue Anbindung wird offiziell freigegeben. Nun soll sich der stillgelegte Altarm erneut mit Leben füllen. Durch den Bau des Irsinger Stausees war der Arm vor Jahren von der Wertach getrennt worden. Das Wasser wurde immer schlechter und die Fische starben. Auf Betreiben des örtlichen Fischereiver- eins kamen die Fischereigenossenschaft, die Stadtwerke Bad Wörishofen, das Wasserwirtschaftsamt und der Fachberater für Fischerei zusammen. Am En- de stand die Neu-Anbindung für rund 90.000 Euro.

4. November Der Bayerische Jagdverband, Kreisgruppe Memmingen, lädt zur Hubertusfei- er in die Benninger Festhalle. Dabei spricht der Präsident des Jagdverbands, Dr. Jürgen Vocke, davon, dass sich die Jagd im Wandel befinde. Die Art der Wälder ändere sich und die Energiewirtschaft der Landwirte schaffe andere Felder- und Wiesenarten. Die Jäger sind vor allem wegen der Zunahme der Wildschweine besorgt. In der vergangenen Jagdsaison habe man in Mem- mingen und dem Unterallgäu 831 Wildschweine geschossen. Das seien 300 mehr als im vergangenen Jahr. Laut Kreisvorsitzendem Andreas Ruepp bietet der Mais, der für die Energiegewinnung verstärkt angebaut wird, viel Nah- rung und einen guten Schutz. Anschließend erhält Andreas Ruepp für sein jahrelanges Engagement die zweithöchste Auszeichnung des Jagdverbands – den Ehrenbruch. Daneben werden die besten Gehörne prämiert und 19 frischgebackene Jäger bekommen ihre Jägerbriefe.

4. November (IZ) Fabian Frank aus Babenhausen und sein Studententeam gewinnen den „WTT Young Leader Award“. Wie die Illertisser Zeitung berichtet, verleiht die Schweizer Fachhochschule St. Gallen den renommierten Preis für Marktfor- schung jedes Jahr. Fabian Frank und seine Gruppe bekommen ihn für eine 105

Studie zum Thema „Solarenergie – ein Zukunftsmarkt für die Plaston AG“. Fa- bian Frank absolviert in St. Gallen den Studiengang „Bachelor of Science Bu- siness Administration in Banking and Finance“. Die Fachhochschule arbeitet eng mit der Wirtschaft zusammen und bietet Studenten die Gelegenheit, Praxisprojekte zu machen. Fabian Frank und seine Kommilitonen ermittelten für die Kunststoffartikel-Firma Plaston, ob die Produktion eines Solarziegels rentabel sein könnte.

6. November Mehrere hundert Zuschauer kommen zu den Leonhardiritten in Illerbeuren und und verfolgen, wie zahlreiche geschmückte Pferde und Ge- spanne durch die Straßen ziehen. In llerbeuren macht der Tross an der Leon- hardkapelle im Bauernhofmuseum halt und Pfarrer Anton Rollinger segnet die Tiere. In Apfeltrach führt der Ritt zu Ehren des Schutzpatrons der Pferde und Fuhrleute zur Leonhardskirche. Hier spricht Pater Geesan Ponthempilly den Segen.

7. November (MN-Z) Der Landkreis Unterallgäu hat im Jahr 2010 den höchsten Gästezuwachs aller Allgäuer Landkreise im Tourismusverband Allgäu/Bayerisch-Schwaben ver- zeichnet. Das berichtet die Mindelheimer Zeitung. Dem Geschäftsbericht des Verbands zufolge haben im vergangenen Jahr 212.092 Touristen den Land- kreis Unterallgäu besucht. Das sind neun Prozent mehr als im Vorjahr. Im ge- samten Allgäu war es mit 2,6 Millionen Gästen ein Zuwachs von 3,4 Prozent. Bei den Gästezahlen liegt das Unterallgäu allerdings hinter den anderen Landkreisen. Die meisten Gäste kamen ins Oberallgäu, gefolgt vom Ostallgäu und dem Landkreis Lindau.

7. November Auf dem Kneippwanderweg die Stationen im Leben von Sebastian Kneipp erkunden, ein Stück den Jakobsweg pilgern oder einfach ein neues Fleckchen Unterallgäu zu Fuß erkunden: Der Landkreis bietet viele Wege, für die es sich lohnt, das Auto zuhause zu lassen und das gute Schuhwerk auszupacken. Damit man sich auch ohne genaue Ortskenntnis unbeschwert in unbekanntes Terrain wagen kann und sich dennoch nicht verläuft, dafür soll bald eine neue, einheitliche Wanderwegebeschilderung sorgen. Andreas Ampßler von der Firma Topplan gibt dem Ausschuss für Wirtschaft und Tourismus des Un- terallgäuer Kreistags einen Überblick über den aktuellen Stand der Arbeiten.

Insgesamt werden in einer Zusammenarbeit zwischen dem Landkreis und den Unterallgäuer Gemeinden fast 5000 Wegweiser und fast 120 Übersichtstafeln aufgestellt. Während die Schilder beispielsweise in Bad Wörishofen und in Türkheim schon angebracht sind, stehen die Planungen in anderen Gemein- den kurz vor dem Abschluss. Die aktuell noch fehlenden Schilder werden laut Ampßler Anfang des Jahres an die Orte ausgeliefert. Landrat Hans-Joachim Weirather zeigt sich sehr erfreut darüber, dass die Beschilderung im Frühjahr 2012 im ganzen Unterallgäu abgeschlossen sein wird – pünktlich zur nächsten Wandersaison und zu geplanten allgäuweiten Wandertagen. Zusätzlich wird im kommenden Jahr eine Unterallgäuer Wanderwegekarte mit voraussicht- 106

lich 85 Rundwanderwegen erscheinen und ein eigenes Wanderportal im In- ternet veröffentlicht.

Die Kosten nicht nur für die Wanderwegebeschilderung, sondern auch für al- le weiteren Projekte im Bereich Kreisentwicklung, Wirtschaftsförderung und Tourismus sind ebenfalls Thema im Ausschuss. Die Mitglieder sprechen sich einstimmig für den von Kreiskämmerer Gunther Füßle und Wirtschafts- und Tourismusreferent Erwin Marschall vorgelegten Haushaltsplanentwurf aus.

Weitere Themen in Kürze:

• Existenzgründerzentrum Memmingen-Unterallgäu: Geschäftsführer Sieg- fried Lobinsky informiert über die Entwicklung des Existenzgründungs- zentrums (egz) Memmingen und Unterallgäu. Dort finden Jungunter- nehmer seit 1998 gute Startvoraussetzungen. Seit Jahren sind die 16 Bü- ros und acht Gewerbeeinheiten von Firmen aus den verschiedensten Branchen laut Lobinsky sehr gut belegt. Der überwiegende Teil der Fir- men bestehe nach ihrem Auszug aus dem egz erfolgreich fort und lasse sich in der Region nieder.

• Unterallgäu Aktiv GmbH: Ob Gesundheitswoche, Kneipp-Aktiv-Parks oder Wirtschafts-Newsletter: Geschäftsführer Michael Stoiber stellt die Pro- jekte und Aktivitäten der Unterallgäu Aktiv GmbH in den Bereichen Regi- onale Landentwicklung, Tourismus- und Wirtschaftsförderung vor. Der Ausschuss spricht sich für eine Kofinanzierung der GmbH bis einschließ- lich 2013 in Höhe von maximal 142.400 Euro jährlich aus.

• Landkreis wirbt 2012 bei CMT in Stuttgart: Der Landkreis Unterallgäu wird auch im Jahr 2012 bei der Freizeitmesse CMT in Stuttgart vertreten sein und dort gemeinsam mit den Landkreisen Ostallgäu und Lindau Werbung für die Region machen.

• Gesundheitsdestination Allgäu: Stellvertretender Landrat Klaus Holet- schek informiert den Ausschuss über den aktuellen Stand des Projekts „Gesundheitsdestination Allgäu“ der Allgäu GmbH. Das Thema Gesund- heit sei ein Wachstumsmarkt, in dem das Unterallgäu mit „Kneipp“ über ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal verfüge.

• Bildungsberatung sehr gefragt: Die Nachfrage nach einer trägerneutralen Bildungsberatung sei sehr groß, berichtet Bildungsberaterin Heike Ham- pel dem Ausschuss. Seit Anfang September steht sie allen Memmingern und Unterallgäuern bei allen Fragen zur beruflichen Fort- und Weiterbil- dung zur Seite. Seitdem hätten unter anderem genau 100 persönliche Be- ratungsgespräche stattgefunden.

8. November Die Integrierte Rettungsleitstelle Donau-Iller in Krumbach nimmt ihre Arbeit auf. Mit der Einführung von sogenannten Integrierten Leitstellen wird in Bay- ern die Alarmierung von Feuerwehr und Rettungsdienst zusammengeführt. Im Notfall soll so besonders schnell und gezielt geholfen werden. Die Leitstel- 107

le in Krumbach ist für die Bereiche Unterallgäu, Memmingen, Günzburg und Neu-Ulm zuständig und unter der einheitlichen Notfallnummer 112 zu errei- chen. Damit gilt der frühere Notruf für die Feuerwehr jetzt auch für den Ret- tungsdienst. Betrieben wird die rund 3,2 Millionen Euro teure Leitstelle vom Bayerischen Roten Kreuz. Die offizielle Eröffnung der Integrierten Leitstelle wird am 25. November gefeiert.

8. November Ob Kompetenz- und Begegnungszentrum der süddeutschen Schützen, „All- gäuer RadRunde", Wandertrilogie Allgäu, naturnahe Freizeitnutzung der Wertach oder „Allgäuer Krämle“: Mit insgesamt fünf Projekten mit einem Fördervolumen von fast 1,8 Millionen Euro befasst sich das Entscheidungs- gremium der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) Kneippland Unterallgäu. „Der Leader-Prozess im Unterallgäu nimmt weiter gehörig Fahrt auf“, betont LAG- Vorsitzender Landrat Hans-Joachim Weirather. „Wir sind auf dem besten Weg, auch in der aktuellen Förderperiode 2007 bis 2013 eine der erfolg- reichsten Leader-Regionen in Bayern zu werden.“ Die Projekte im Überblick:

• Auf dem Areal des Schwäbischen Bauernhofmuseums in Illerbeuren soll ein Kompetenz- und Begegnungszentrum der süddeutschen Schützen entstehen, das die Bedeutung des Schützenwesens für die gesellschaftli- che Entwicklung und den ländlichen Raum sowohl in Schwaben aber auch darüber hinaus in den Fokus rückt. Neben speziellen Fort- und Wei- terbildungsangeboten speziell für Schützen soll beispielsweise auch Fa- milien durch spannende Inszenierungen, Suchspiele und interaktive Aus- stellungsmodule die kulturellen, historischen und aktuellen inhaltlichen Aspekte des Schützenwesens nähergebracht werden. „Mit diesem Kom- petenz- und Begegnungszentrum wird im Unterallgäu auch ein attrakti- ver, touristischer Anziehungspunkt geschaffen, der das touristische ,Indoor-Angebot‘ im Landkreis wertvoll ergänzt“, so Landrat Weirather.

• Unter Trägerschaft der Allgäu GmbH soll eine Allgäuer RadRunde umge- setzt werden. Ziel des gemeinsamen Projektes ist die Konzeptionierung und Umsetzung eines Rad-Rundkurses im Allgäu mit besonderer Eignung für den Zukunftsmarkt E-Bike. Gleichzeitig sollen bestehende Radrouten berücksichtigt und Übernachtungsbetriebe und Gastronomie eingebun- den werden.

• Ebenfalls allgäuweit fortgeführt werden soll das Projekt Wandertrilogie Allgäu. Geplant ist hier, einen Premium-Wanderweg durch das gesamte Allgäu mit entsprechender Infrastruktur (zum Beispiel Rastplätze) zu rea- lisieren, der die drei geographischen Teilräume „Wald- und Wiesenland- schaft“, „Voralpenlandschaft“ und „Allgäuer Alpen“ verbindet.

• Geplant ist auch eine naturnahe Freizeitnutzung der Wertach entlang ei- nes Fernradweges vom Ursprung bis zur Mündung. Unter dem Arbeitsti- tel „Wertach erleben“ fanden bereits entsprechende Vorplanungen statt. 108

Laut den Zertifizierungskriterien des Allgemeinen Deutschen Fahrrad- Clubs (ADFC) bietet ein solcher Fernradweg große Potenziale und kann ein verbindendes Element zwischen einzelnen, geplanten Einrichtungen wie Lehrpfaden und Erlebnisspielplätzen an der Wertach sein. Dabei sol- len die Aspekte des Natur- und Gewässerschutzes höchste Beachtung bekommen.

• Die Nachfrage nach authentischen, in der Region Allgäu erzeugten Pro- dukten, ist von touristischer Seite groß und ständig steigend. Das Projekt Allgäuer Krämle beinhaltet dabei die Vermarktung Allgäuer Produkte in Tourismusbetrieben wie zum Beispiel Urlaub auf dem Bauernhof, Feri- enwohnungen oder Kurhotels. Durch die Etablierung gemeinsamer Pro- duktkriterien, den Aufbau eines Partner-Netzwerkes und der Einführung eines Vertriebssystems soll die zunehmende Nachfrage der Gäste befrie- digt und gleichzeitig die Wertschöpfung für die Produzenten in der Regi- on erhöht werden.

Mit den in der Sitzung gefassten Beschlüssen sind die entsprechenden För- dergelder allerdings noch nicht endgültig freigegeben. Bei finanziell sehr um- fangreichen Projekten ist eine Prüfung durch das zuständige Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Voraussetzung. Erst dann können die entsprechenden Förderanträge bei der Bewilligungs- stelle am Landwirtschaftsamt in Kempten eingereicht werden. „Die insge- samt einstimmigen Beschlüsse des Gremiums senden allerdings ein sehr deutliches Signal nach München“, betont Michael Stoiber, Geschäftsführer der Unterallgäu Aktiv GmbH, die den Leader-Prozess im Unterallgäu koordi- niert.

10. November Die Aktion „Schulen blühen auf“ startet. Im Landratsamt werden die Ziele des Projekts erläutert. Mit der Aktion soll, angeregt durch die Aktion „Grönen- bach blüht auf“, auch in den übrigen Unterallgäuer Gemeinden und in der Stadt Memmingen für mehr Artenvielfalt und Natur geworben werden. Das Projekt wird in Zusammenarbeit von Landkreis Unterallgäu, Stadt Memmin- gen und Staatlichem Schulamt im Schuljahr 2011/2012 durchgeführt. Teil- nehmen können alle Schulen im Unterallgäu und in Memmingen. Es werden Gelpreise verlost und besonders gelungene Begrünungsaktionen bekommen einen Sonderpreis.

11. November Wolfgang Grupp, Geschäftsführer der Textilfirma Trigema, spricht auf Einla- dung der Wirtschaftsjunioren Memmingen-Unterallgäu im gut besuchten Memminger Kolbe-Haus über das Thema „Strategie: Standort Deutschland“. Grupp, der auch als „Verfechter des Deutschen Arbeitsplatzes“ bezeichnet wird, setzt auf Deutschland als Firmenstandort. Er ist der Meinung, dass eine Produktion in Deutschland jeder ausländischen Produktion vorzuziehen ist. Voraussetzung hierfür ist seiner Ansicht nach, dass qualifizierte Arbeitskräfte richtig eingesetzt und entsprechend motiviert werden. Die baden- 109

württembergische Firma Trigema habe unter seiner Führung seit 1969 weder Kurzarbeit angeordnet noch Beschäftigte aus Mangel an Arbeit entlassen. Bis heute garantiert Wolfgang Grupp den Kindern aller Mitarbeiter einen Ar- beitsplatz nach deren Schulausbildung.

11. November Die Ettringer Albert-Schweitzer-Schule pflanzt zwei Walnussbäume. Damit will die Schule ein „Klassenzimmer im Freien“ anlegen und den Schülern ein schöneres Umfeld bieten.

14. November Die Mittelschule Ottobeuren gehört zu den drei Schulen in Schwaben, die bei der Schulsammlung der bayerischen Jugendherbergen am meisten Geld zu- sammengebracht haben. Vertreter der Schule werden im Rokokosaal der Re- gierung von Schwaben von Schulabteilungsleiterin Gabriele Holzner geehrt. In Schwaben haben sich im Jahr 2010 93 Schulen an der Sammlung beteiligt und insgesamt rund 41.000 Euro gesammelt. Das Geld fließt in die Instand- haltung und den Betrieb der bayerischen Jugendherbergen. Neben der Otto- beurer Schule gehören das Hildegardis-Gymnasium Kempten und die Marien- Realschule Kaufbeuren zu den erfolgreichsten Sammlern im Jahr 2010.

14. November Der Radweg zwischen Rieden und Schlingen ist fertig. Mit dem Lückenschluss – einer 1,2 Kilometer langen Strecke – haben Radfahrer freie Fahrt von Augs- burg bis Kaufbeuren. Der Radweg, der das Unter- und Ostallgäu verbindet, wurde in einem landkreisübergreifenden Projekt realisiert und kostete 258.000 Euro.

14. November Unabhängige Untersuchungen bescheinigen dem Landkreis Unterallgäu gute Zukunftschancen. Der Referent für Wirtschaftsförderung und Tourismus, Er- win Marschall, gibt den Mitgliedern des Kreisausschusses des Unterallgäuer Kreistags einen aktuellen Überblick über die verschiedenen Studien. Ausführ- lich wird das Thema Anfang Dezember im Kreistag behandelt.

Dann wird ein Vertreter der Prognos AG die Ergebnisse des „Zukunftsatlas 2010 –Deutschlands Regionen im Zukunftswettbewerb“ vorstellen und aktu- elle Entwicklungen präsentieren. Im Zukunftsatlas werden anhand von 29 In- dikatoren Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft, Konjunktur- und Ar- beitsmarktlage, demografische Situation und soziale Lage aller 412 Landkrei- se und kreisfreien Städte bewertet. 2010 erreichte das Unterallgäu den 128. Rang (nach Rang 146 im Jahr 2007 und Rang 194 im Jahr 2004). Welche Schlüsse der Landkreis aus diesem Gutachten ziehen könnte, darüber soll im Kreistag diskutiert werden.

Neben dem Ergebnis der Prognos-Studie stellt Wirtschaftsförderer Erwin Marschall im Kreisausschuss weitere aktuelle Untersuchungen vor: So er- forschte das Institut der deutschen Wirtschaft in Köln, welche Regionen am stärksten aus der Wirtschaftskrise 2008 hervorgingen. Grundlage der Analyse waren die monatlich aktualisierten Arbeitsmarkt- und Branchenstatistiken der Bundesagentur für Arbeit beziehungsweise des Statistischen Bundes- amts. Verglichen wurden für die „Chancenindex-Studie“ die Stärken der Ent- 110

wicklung zwischen den Regionen. Hier sah das Institut den Landkreis Unter- allgäu unter den 412 deutschen Landkreisen und kreisfreien Städten im De- zember 2010 mit einer „sehr starken Entwicklung“ bundesweit auf Rang 19, im Oktober 2011 gar auf Rang 6.

In einer bundesweiten „Untersuchung zur regionalen Krisenfestigkeit“ analy- sierte das Pestel-Institut verschiedene Bereiche wie „Soziales“, „Wohnen“, „Verkehr“, „Flächennutzung“, „Energie“ und „Wirtschaft“. Dabei erreichte der Landkreis laut Marschall sieben Mal einen Platz im Spitzenbereich, sechs Mal einen Mittelplatz und fünf Mal einen Rang im unteren Drittel.

Weitere Themen in Kürze:

• Zukunft der ärztlichen Versorgung: Über die Zukunft der ärztlichen Ver- sorgung auf dem Land wird der Präsident der Bayerischen Landesärzte- kammer, Dr. Max Kaplan, im Kreistag referieren. Im Kreisausschuss stellt Regierungsdirektor Karl Bihler die Grundzüge des neuen „Versorgungs- strukturgesetzes“ vor, mit dem die flächendeckende Versorgung mit Ärz- ten sichergestellt werden soll.

• Beteiligungsbericht 2010: Kreiskämmerer Gunther Füßle stellt dem Kreis- ausschuss den Beteiligungsbericht 2010 vor. Darin ist aufgelistet, an wel- chen privatrechtlichen Gesellschaften der Landkreis mit mehr als fünf Prozent beteiligt ist und wie beispielsweise deren Jahresabschlüsse aus- sehen.

• Jahresrechnung 2010: Einstimmig empfiehlt der Kreisausschuss dem Kreistag, die Jahresrechnung 2010 festzustellen und die Entlastung zu er- teilen. Zuvor berichtete Kreisrat Heinz Drexel in Vertretung des Vorsit- zenden des Rechnungsprüfungsausschusses des Landkreises, Kreisrat Erich Meier, über die örtliche Rechnungsprüfung.

16. November (MN-Z) In der Verwaltungsgemeinschaft Türkheim gibt es ab sofort ein Kinderparla- ment. Die Kinder kommen zum ersten Mal im Türkheimer Sitzungssaal zu- sammen, berichtet die Mindelheimer Zeitung. In den nächsten Monaten wol- len sie überlegen, was sie tun würden, wenn sie Bürgermeister wären. Vier nach Orten aufgeteilte Gruppen treffen sich künftig einmal pro Monat. Gelei- tet wird das Projekt von Eva Bendl, Sozialpädagogin beim Kreisjugendring. Das Türkheimer Kinderparlament soll ein Pilotprojekt sein und später in an- deren Unterallgäuer Gemeinden Schule machen.

17. November (AZ) In Darast bei Woringen geht die größte Fotovoltaik-Anlage im Allgäu ans Netz. Das berichtet die Allgäuer Zeitung. Die Anlage in einer ehemaligen Kies- grube hat eine Leistung von 5,2 Megawatt. Sie wurde von Alfons Hörmann aus Sulzberg als Mehrheitsgesellschafter und drei Kollegen der Hörmann- Gruppe errichtet. Hörmann lobt die schnelle Umsetzung des Projekts durch die Gemeinde Woringen, Wolfertschwenden und das Landratsamt Unterall- 111

gäu. Das zeige, wie zügig die Energiewende in die Praxis umgesetzt werden könne, wenn alle an einem Strang ziehen würden, so Hörmann.

17. November Vor 150 Jahren wurde Jakob Sigel geboren – der Gründer der Schuhfabrik Salamander. Ab 1919 ließ er in Türkheim Absatzmaterial herstellen und trug damit wesentlich zur Entwicklung des Orts bei. Deswegen wurde er 1932 zum Ehrenbürger von Türkheim ernannt. Heute werden in der Fabrik mit 470 Mit- arbeitern Fensterprofile hergestellt.

17. November Im Vorfeld der Allgäuer Passivhaustage im Mindelheimer Forum findet ein Bürgerforum statt, bei dem es darum geht, wie die Energiewende gemeinsam mit den Bürgern gemeistert werden kann. Hintergrund für das Bürgerforum ist die Arbeit an Klimaschutzkonzepten, die der Landkreis Unterallgäu, die Stadt Mindelheim und fünf weitere Gemeinden gerade vom Energie- und Umweltzentrum Allgäu (eza!) erstellen lassen. Beim Bürgerforum bringen Bürger ihre Ideen ein. Es werden fünf Thesen für den Klimaschutz vorgestellt, über die mit Mindelheims Bürgermeister Dr. Stefan Winter, Landrat Hans- Joachim Weirather und Eza-Geschäftsführer Martin Sambale diskutiert wird.

19. November In Bad Wörishofen findet das sechste Naturheilkunde-Symposium statt. Da- bei diskutieren rund 160 Mediziner und Apotheker aus ganz Süddeutschland über die Kneippsche Methode. Das Thema in diesem Jahr lautet „Nutzen und Chancen von Behandlungen mit Pflanzen im Alter“. Veranstaltet wird das Symposium vom Kneippärztebund, der seinen Sitz in Bad Wörishofen hat. Themen früherer Symposien waren unter anderem chronische Rücken- und Gelenkschmerzen oder Erkältungskrankheiten. Die Ergebnisse der Symposien werden anschließend öffentlich gemacht.

19. November Der Krieger- und Soldatenverein Oberkammlach feiert seinen 125. Geburts- tag. Im Jahr 1886 kamen Veteranen der Kriege gegen Österreich (1886) und Frankreich (1870/71) zusammen und riefen den Verein ins Leben.

19. November Heute vor 40 Jahren werden die Weichen für das Kolpingwerk gestellt. So findet an diesem Tag die Zentralversammlung der deutschen Kolpingfamilie in Bad Wörishofen statt. Unter anderem werden der Name „Kolpingwerk“ sowie ein Programm festlegt.

19. und 20. November Rund 40 Aussteller und viele interessierte Besucher kommen zu den Allgäuer Passivhaustagen. Der Schwerpunkt der Messe liegt auf Förderprogrammen, mit denen sich Häuser energetisch sanieren lassen. Veranstaltet wird die Ausstellung, die dieses Jahr zum vierten Mal stattfindet, vom Energie- und Umweltzentrum Allgäu, dem Landkreis Unterallgäu, der Stadt Mindelheim und der Unterallgäu Aktiv GmbH. Ein Anziehungspunkt sind unter anderem Pinnwände, die beim Bürgerforum entworfen wurden und die dort erarbeite- ten Thesen präsentieren. Daneben stehen unter anderem Live-Vorführungen und viele Vorträge auf dem Programm. 112

21. November Die Bertelsmann-Stiftung veröffentlicht ihre neue Bildungsstudie, den Deut- schen Lernatlas. Das Unterallgäu schneidet darin überdurchschnittlich ab. Im Rahmen der Studie wurden die Lernbedingungen in allen 412 Kreisen und kreisfreien Städten untersucht. Insgesamt hatten Bayern und Baden- Württemberg die Nase vorn. Das Unterallgäu landete im Vergleich mit ähnli- chen Regionen auf Platz zehn. Untersucht wurden vier Teilbereiche: schuli- sches Lernen, berufliches Lernen, soziales Lernen und persönliches Lernen. In den ersten drei Bereichen war das Unterallgäu recht gut, beim persönlichen Lernen punktete das Unterallgäu dagegen nicht besonders. Vor allem die Zahl der Museums-, Konzert- und Theaterbesucher war im Unterallgäu nicht be- sonders hoch.

21. November Ab August 2012 wird der Landkreis Unterallgäu eine Altpapiertonne im ge- samten Kreisgebiet anbieten – aber keineswegs freiwillig, wie Landrat Hans- Joachim Weirather und der Leiter der kommunalen Abfallwirtschaft, Anton Bauer, im Umweltausschuss betonen: Das neue „Kreislaufwirtschaftsgesetz“ zwinge den Landkreis zum Handeln. „Die Frage ist nicht mehr, ob eine Altpa- piertonne kommt, sondern wer sie aufstellt“, so der Landrat. Wichtig ist ihm und den Mitgliedern des Umweltausschusses, dass jeder Bürger sein Altpa- pier auch in Zukunft den Vereinen im Ort zur Verfügung stellen kann.

Vereinfacht ausgedrückt besagt das neue Kreislaufwirtschaftsgesetz, dass der Landkreis die Altpapier-Tonnen gewerblicher Anbieter in Zukunft nur noch dann verhindern kann, wenn er selbst ein gleichwertiges System anbietet. Der Gesetzgeber habe hier deutlich gemacht, dass das bisherige Unterallgäu- er System aber eben nicht als gleichwertig angesehen werde, so Bauer. Um zu verhindern, dass sich gewerbliche Anbieter die Altpapiererlöse in lukrati- ven Gebieten sichern, die Vereine dort leer ausgehen und der Landkreis we- niger Einnahmen hat, mit denen die Müllgebühren stabil gehalten werden können, wird der Landkreis nun nach dem einstimmigen Beschluss des Um- weltausschusses ab August 2012 eine eigene Altpapiertonne einführen. Dies bedeutet, dass jeder Unterallgäuer Haushalt ab diesem Zeitpunkt drei Mög- lichkeiten hat, sein Altpapier richtig zu entsorgen:

• Jeder kann weiterhin die örtlichen Vereine unterstützen, indem er ihnen sein Altpapier bei den regelmäßig stattfindenden Sammlungen zur Verfü- gung stellt.

• Wer möchte, kann die kommunale Altpapier-Tonne nutzen, die einmal monatlich geleert wird.

• Daneben kann man auch in Zukunft Altpapier und Kartonagen zu den Un- terallgäuer Wertstoffhöfen bringen.

Durch die Einführung einer kommunalen Altpapier-Tonne hofft der Landkreis, dass insgesamt mehr Papier und Kartonagen gesammelt werden – hier be- steht laut Bauer im Unterallgäu durchaus Nachholbedarf: So wurden letztes Jahr pro Einwohner 67 Kilogramm Altpapier erfasst – der bayernweite Durch- 113 schnitt des Jahres 2009 liegt jedoch bei 82 Kilogramm je Einwohner. Über die neue Altpapier-Tonne hofft Bauer, dass künftig auch die Bürger zum Sam- meln von Altpapier animiert werden, die dabei bislang eher nachlässig waren. Auf diese Weise könnte die Gesamt-Sammelmenge seinen Schätzungen zu- folge von bislang 9000 Tonnen auf rund 11.500 Tonnen Altpapier steigen – die Vereine könnten dabei ähnlich viel Altpapier wie bisher sammeln.

Europaweit ausgeschrieben werden die Dienstleistungen rund um die Altpa- piertonne nach dem einstimmigen Votum des Umweltausschusses, sobald das neue Kreislaufwirtschaftsgesetz endgültig verabschiedet ist. Davor ist es nochmals Thema im Bundesrat. Sobald endgültig Klarheit herrscht, will der Landkreis sowohl die Altpapier sammelnden Vereine als auch die Bürger um- fassend informieren.

Die Vorteile einer kommunalen Altpapier-Tonne:

• Gute Altpapiererlöse ermöglichen günstige Müllgebühren.

• Bürger haben die freie Wahl, ob sie die neue Altpapiertonne möchten oder ob sie weiterhin die Vereine unterstützen, die Altpapier sammeln. Niemand ist dazu verpflichtet, die Altpapier-Tonne des Landkreises zu nehmen!

• Der Landkreis ist langfristig ein verlässlicher Partner für die Vereine und gibt auch künftig seine guten Altpapierkonditionen in vollem Umfang weiter.

• Der Landkreis beauftragt private Unternehmer mit Sammlung, Sortierung und Transport.

Weitere Themen im Umweltausschuss in Kürze:

• Erneut sinken werden die Müllgebühren für die Unterallgäuer Haushalte ab 1. Januar 2013. Hintergrund ist, dass das Müllkraftwerk in Weißen- horn den Müll aus dem Unterallgäu künftig zu günstigeren Konditionen verbrennen kann. Um wie viel in der Folge die Müllgebühren für die Un- terallgäuer Haushalte ab dem Jahr 2013 sinken, hängt, wie der Leiter der kommunalen Abfallwirtschaft, Anton Bauer, dem Umweltausschuss er- läutert, noch von mehreren Faktoren ab.

• Wer Bauschutt entsorgen muss, der nicht wiederverwertet werden kann, dem steht bald wieder eine Deponie im Landkreis zur Verfügung. Die De- ponie in Breitenbrunn wurde in den vergangenen Monaten an die gestie- genen Anforderungen angepasst; Restarbeiten sind noch nötig. Der Um- weltausschuss gibt grünes Licht für einen Vertrag mit der Gemeinde Brei- tenbrunn, in dem die künftige Zusammenarbeit geregelt wird. Zudem wird eine Benutzungsordnung erarbeitet.

• Klimaschutzberaterin Carmen Cremer vom Energie- und Umweltzentrum Allgäu (eza!) stellt den Mitgliedern des Umweltausschusses den aktuellen 114

Stand der Arbeiten am Klimaschutzkonzept des Landkreises vor. Derzeit werden laut Cremer noch letzte Daten für die Energie- und CO₂-Bilanz ermittelt. Ende Januar werden diese Energieteam und Energiebeirat vor- gestellt. Unter anderem daraus sollen Leitziele im Klimaschutzkonzept erarbeitet werden.

24. November (AZ) Die Firmengruppe Berger mit Sitz in Memmingen baut in China einen neuen Produktionsstandort. Das berichtet die Allgäuer Zeitung. Der Maschinenbau- spezialist stellt in China einbaufertige Drehteile für den asiatischen Markt her.

24. November Ob im Schützenverein, in der Musikkapelle, bei der Feuerwehr oder im Gemeinderat – unzählige Stunden hat sich Anton Saur aus Winterrieden in den vergangenen Jahrzehnten ehren- amtlich engagiert. Unermüdlich setzte er sich für seine Heimat- gemeinde ein, wie Landrat Hans-Joachim Weirather betont. Der Landrat überreicht dem 76- Jährigen im Rahmen einer Feierstunde im Landratsamt das Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten. „Sie sind mit Ihrem ganz außergewöhnli- chen Engagement ein besonderes Vorbild in der Gesellschaft“, betont Wei- rather. Im Winterrieder Schützenverein engagierte sich Anton Saur von 1952 bis 1995 im Vorstand und war davon 27 Jahre lang Erster Vorsitzender. Er half bei der Verwirklichung der Winterrieder Festhalle mit und setzte sich für ein Schützenheim im Hallen-Komplex ein. Unter seiner Führung bauten die Schützen das Gebäude in vielen freiwilligen Arbeitsstunden aus und verdop- pelten die Mitgliederzahl. Außerdem öffnete der engagierte Winterrieder den Schützenverein für Frauen. Für seine Verdienste ernannten die Schützen Anton Saur zum Ehrenmitglied des Vereins. Später wurde er auch Gaueh- renmitglied des Schützengaus Babenhausen. Darüber hinaus war Saur 17 Jah- re lang Kommandant der Feuerwehr, der er 55 Jahre lang angehörte. Er er- warb alle sieben Leistungsabzeichen im Löschwesen, wurde für seine verant- wortungsvolle Tätigkeit mit dem Ehrenabzeichen in Silber und in Gold ausge- zeichnet und schließlich zum Ehrenkommandanten ernannt. Ferner war An- ton Saur fast 50 Jahre in der Musikkapelle aktiv. Er war Mitglied des ersten Vorstands, den die Musikkapelle wählte, und trieb die Förderung der Jung- musikerausbildung maßgeblich voran, wie Weirather betont. Heute ist Saur 115

Ehrenmitglied der Kapelle. Im Gemeinderat von Winterrieden arbeitete er 18 Jahre lang mit. Dafür bekam er vom Innenminister die Dankurkunde für Ver- dienste um die kommunale Selbstverwaltung.

„Ohne ehrenamtliches Engagement wie das von Anton Saur wäre unsere Ge- sellschaft ein großes Stück ärmer“, sagt Weirather. Er sei stolz, dass das Eh- renamt im Unterallgäu so stark verankert ist. Auch Bürgermeister Gerhard Brosch, Markus Grauer als Vorsitzender der Musikkapelle Winterrieden, Frank Gerhard als Vorsitzender der Freiwilligen Feuerwehr und Zweiter Schützenmeister Reinhard Rogg schätzen Anton Saur als jemanden, der in den vergangenen Jahrzehnten aus Winterrieden nicht wegzudenken gewesen sei. „Wir sind sehr froh und glücklich, einen solchen Mann in unseren Reihen zu haben.“

24. November Im nächsten Jahr soll die Allgäu-Schau nach Mindelheim kommen. Damit wird sowohl kleinen und mittelständischen Handwerks- und Handelsbetrieben als auch größeren Industrieunternehmen die Möglichkeit geboten, sich zu prä- sentieren. Die Messe soll von 7. bis 10. Juni 2012 stattfinden.

25. November Der Spatenstich für die Firmenzentrale der Tricor Packaging & Logistics AG in Bad Wörishofen erfolgt. Das Unternehmen, das Wellpappe verarbeitet, ver- lagert seinen Sitz von Eppishausen nach Bad Wörishofen. An der A 96 entste- hen mit dem 80 Millionen Euro teuren Projekt insgesamt 600 Arbeitsplätze, 120 davon sind zusätzliche Stellen. Das Werk soll im ersten Quartal 2013 in Betrieb gehen und jährlich 120.000 Tonnen Verpackungen Wellpappe produ- zieren. Für das Jahr 2011 erwartet die Firma mit sechs Standorten einen Um- satz von 140 Millionen Euro.

26. November In der Jesuitenkirche in Mindelheim wird der St.-Lukas-Preis für zeitgenössi- sche Weihnachtsdarstellungen verliehen und die dazugehörige Ausstellung eröffnet. Mit 96 eingereichten Arbeiten von 91 Teilnehmern stieß der dies- jährige Wettbewerb laut Bürgermeister Dr. Stephan Winter auf die bislang größte Resonanz. Preisträger in der Kategorie Schüler sind die Klasse 5d der Maria-Ward-Realschule, in der Kategorie „Menschen mit Behinderung“ Jo- hann Burkhard und Peter Reitenberger, bei den „Laien“ Siegfried Brain und Horst Wende, in der Kategorie „Künstler“ Valentino Ruggiero und in der Spar- te „Traditionelle Schnitzkunst“ Martin Reichart. In der Ausstellung sind die Werke aller Teilnehmer zu sehen.

26. November Die Ambulante Krankenpflege Ottobeuren-Markt Rettenbach feiert ihr 30- jähriges Bestehen mit einem Festgottesdienst in der Ottobeurer Basilika. Festprediger ist Dekan Karl Mair. Anschließend findet ein Festakt im Pfarr- heim Sankt Michael statt. Danach kann man sich in Vorträgen und an Info- ständen informieren oder die Begegnungsstätte St. Elisabeth besichtigen.

26. November (MN-Z) Mehmet Yesil ist der erste Türke, die in den Mindelheimer Stadtrat gewählt wurde. Das berichtet die Mindelheimer Zeitung. Der 43-jährige Industrieme- 116

chaniker rückt für Ingrid Friedrich von der SPD nach, die aus beruflichen Gründen um Entbindung von dem Ehrenamt gebeten hatte.

27. November In Kirchheim wird die neue Kinderkrippe offiziell eingeweiht. Bei einem Tag der offenen Tür bekommen Besucher Einblick in die 105 Quadratmeter große Einrichtung mit 15 Betreuungsplätzen. In dem Anbau an den Kindergarten Maria Königin werden bereits seit September ein- bis dreijährige Kinder be- treut.

28. November (MM-Z) Die Kommandanten von 49 Feuerwehren aus dem westlichen Landkreis ha- ben sich in Benningen zur Herbstdienstversammlung getroffen. Wie die Memminger Zeitung berichtet, verzeichnen die Feuerwehren 14 Prozent mehr Einsätze als im vergangenen Jahr. 296 Mal rückten die Wehren zu Ver- kehrsunfällen, Hochwasser, Sturmschäden oder Ölspurbeseitigungen aus, be- freiten 14 Menschen aus Notsituationen und bekämpften 71 Brände. Insge- samt kamen so im Jahr 2010 6600 Personeneinsätze mit 16.630 Arbeitsstun- den zusammen.

28. November Insgesamt voraussichtlich rund 6,07 Millionen Euro gibt der Landkreis Unter- allgäu im kommenden Jahr für die Jugendhilfe aus – also beispielsweise für Heimunterbringungen, die Erziehung in einer Tagesgruppe und für Vollzeit- pflege, aber auch für Jugendsozialarbeit an Schulen, für die Kindertagespflege und sozialpädagogische Familienhilfen. Der Jugendhilfeausschuss des Unter- allgäuer Kreistags spricht sich einstimmig für die entsprechenden Haushalts- ansätze aus. Letztes Wort hierüber hat der Kreistag. Den Ausgaben stehen Einnahmen in Höhe von rund 1,07 Millionen Euro gegenüber.

Wie Landrat Hans-Joachim Weirather und Jugendamtsleiter Otto Gaschler betonen, setzt der Landkreis Unterallgäu seit vielen Jahren auf Prävention. So soll den Familien möglichst früh geholfen werden, beispielsweise über Bera- tungsangebote oder praktische Hilfen im Alltag, aber auch über Jugendsozial- arbeit an Schulen. Gaschler verdeutlicht anhand anonymisierter Fälle, wie wichtig diese frühe Hilfe ist und welche Schicksale hinter den nackten Zahlen stecken. Laut dem Jugendamtsleiter ging die Zahl der Kinder und Jugendli- chen, die in einer stationären Einrichtung leben, in den vergangenen Jahren kontinuierlich zurück. „Wir ernten langsam die Früchte dafür, dass wir die Prävention stark in den Vordergrund gerückt haben“, so Gaschler. „Darauf möchten wir uns aber nicht ausruhen, sondern diese positive Entwicklung als Ansporn nehmen, um unsere Angebote auszubauen.“ Aktuell leben 17 Kinder aus Unterallgäuer Familien in einem Heim und weitere 13 Kinder sind im Rahmen der Eingliederungshilfe stationär in einer Jugendhilfeeinrichtung un- tergebracht. Vorgesehen sind hierfür im kommenden Jahr Ausgaben in Höhe von insgesamt 1,57 Millionen Euro. Insgesamt rund 1,62 Millionen Euro wird der Landkreis nach dem einstimmigen Beschluss des Jugendhilfeausschusses im kommenden Jahr in präventive Angebote stecken. 117

Neben der Vorberatung des Kreishaushalts im Bereich der Jugendhilfe geht es im Ausschuss auch um einen neuen Grundlagenvertrag zwischen Landkreis Unterallgäu und Kreisjugendring. Darin ist genau geregelt, welche Aufgaben der Kreisjugendring im Auftrag des Landkreises übernimmt und wie diese vergütet werden. Kreisjugendring-Vorsitzender Markus Grauer und Kreisju- gendpflegerin Lisa Huber stellen dem Ausschuss ihre jeweiligen Tätigkeitsbe- reiche vor. Einstimmig sprachen sich die Mitglieder des Jugendhilfeausschus- ses für die neue Vereinbarung aus.

29. November (MN-Z) Wie die Mindelheimer Zeitung berichtet, ist der SV Auerbach einer von drei Vereinen im Landkreis Unterallgäu, die Träger der Goldenen Raute mit Ähre sind. Die Goldene Raute mit Ähre ist die höchste Auszeichnung, die der Baye- rische Fußballverband (BFV) vergibt. Kreisehrenamtsbeauftragter Gerd Scheer sagt bei der Verleihung der Auszeichnung an den SV Auerbach im Mindelheimer Rathaus, dass der Verein in Führung, Organisation und sozia- lem Engagement den hohen Anforderungen unserer Zeit gerecht werde und zu Recht stolz auf sich sein könne.

29. November Der Unterallgäuer Pflanzenexperte und Naturschutzwächter Hans-Jörg Hackel wird zu Grabe getragen. Er starb im Alter von 70 Jahren. Hackel hielt Vorträ- ge, leitete Exkursionen und arbeitete mehr als vier Jahrzehnte im Natur- schutzbeirat des Landkreises Unterallgäu mit. Hier erwarb er sich vor allem Verdienste um den Ausgleich von Landwirtschaft und Naturschutz.

29. November Der Sozial- und Psychiatrieausschuss des Bezirks Schwaben stimmt der Neu- gründung einer soziotherapeutischen Einrichtung der Kompass Drogenhilfe der Augsburger Lehmbaugruppe im Kloster Lohhof bei Mindelheim zu. Es werden 24 Plätze zur Betreuung und Förderung mehrfach beeinträchtigter suchtkranker Menschen genehmigt. Vor einem Jahr hatte sich der Sozial- und Psychiatrieausschuss des Bezirks mehrheitlich gegen das Projekt ausgespro- chen, was eine Auseinandersetzung vor dem Sozialgericht zur Folge hatte. Nach Angaben des Bezirks hat ein Gutachten anfängliche Bedenken gegen den wohnortfernen Standort ausgeräumt. So hieß es in dem Gutachten zum Beispiel, dass die Lage einer Einrichtung bei der heutigen Mobilität für die Teilhabe an der Gesellschaft nicht mehr so wichtig sei. Die Lehmbaugruppe ist im Landkreis in drei Einrichtungen aktiv: Sie engagiert sich in der Um- weltstation in Legau, mit „Kompass Impuls“ in Klosterwald bei Ottobeuren und mit dem „Kompass Hof“ im Kloster Lohhof in Mindelheim.

29. November Der Zweckverband „Schwäbisches Bauernhofmuseum Illerbeuren“ trifft sich im Gromerhof. Dabei gibt Vorsitzender Jürgen Reichert bekannt, dass das ge- plante, überregionale Schützenzentrum im Bauernhofmuseum endgültig durch sei. Das 4,7 Millionen Euro teure Vorhaben sei ein Meilenstein und ein einmaliges bayerisches Projekt. Das Zentrum soll in der sogenannten Fickler- halle errichtet werden und bis 2013 fertig sein. Positives berichtet auch Mu- seumsleiter Dr. Otto Kettemann. So seien die Besucherzahlen im Jahr 2011 auf 57.000 gestiegen. 118

30. November Geschäftsführer Jörg Wund begrüßt den fünfmillionsten Gast in der Bad Wö- rishofer Therme. Pro Tag kommen durchschnittlich rund 2000 Besucher in das Bad mit Saunalandschaft. Das erfolgreiche Themenparadies soll weiter wachsen: Mitte Dezember soll eine der größten Saunen Europas sowie eine Ruheoase mit 170 Liegeplätzen in Betrieb gehen. Außerdem sind ein fünftes Gesundheitsbecken und ein neues Außenbecken geplant.

30. November (MM-Z) Das berühmte Buxheimer Chorgestühl in der Kartause wird von Schimmel bedroht. Das berichtet die Memminger Zeitung. Um das Kunstwerk zu erhal- ten, wird es von Fachleuten untersucht. Diese prüfen, welche Beschichtung geeignet ist, den Schimmel fernzuhalten. Dieser entsteht durch die Luftfeuch- tigkeit in dem alten Gebäude.

30. November Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland geht weiter zurück – trotz steigen- der Risiken für die Konjunktur infolge der Schuldenkrise. Das Unterallgäu liegt mit einer Arbeitslosenquote von 1,7 auch im November auf einem Spitzen- platz.

30. November „Klein, stark und präg- nant“: So bezeichnete Laudator Jürgen Gerner die Grafiken von Franz Epple. Der Türkheimer Künstler stellt im Landrat- samt Unterallgäu rund 130 kleinformatige Werke aus. Bei der Eröffnung der Aus- stellung am Mittwoch- abend nannte Landrats-Stellvertreterin Heidi Zacher Franz Epple einen be- liebten und weit über die Grenzen des Landkreises hinaus bekannten Künst- ler. Der Auftakt der Ausstellung, die bis 5. Januar im Foyer des Landratsamts zu sehen ist, lockte zahlreiche Besucher an. Nach 2006 stellt Franz Epple laut Zacher zum zweiten Mal im Landratsamt aus. Der „Meister des kleinen For- mats“, wie Jürgen Gerner den Künstler nannte, zeigt Arbeiten verschiedener Schaffensperioden. Charakteristisch für sein schlicht gehaltenes Werk sei das gekonnte Spiel mit Linie, Fläche und Raum. „Franz Epples Kunst lebt aus der Beschränkung der Mittel“, so Gerner. Die prägende Gestalt seiner Kindheit war sein Vater, der Maler Otto Epple, wie der Laudator sagte. Später, wäh- rend seines Studiums an der Fachhochschule für Gestaltung in Augsburg, hät- ten ihn Professoren wie Lisa Beck, Georg Bernhard oder Eugen Nerdinger be- einflusst. Alles in allem sei der 1949 in Türkheim geborene Franz Epple ein „Ästhet durch und durch“, „einer der ganz aus der Kunst lebt“, so Gerner. Er sei nicht nur Künstler, sondern habe die kulturelle Landschaft auch als Min- delheimer Museumspfleger bereichert. Außerdem halte Franz Epple in sei- nem Wohn- und Elternhaus das Andenken an seinen Vater wach. Er führt hier die Galerie Epple, deren Schwerpunkte auf dem malerischen Werk seines Va- 119

ters sowie zeitgenössischer Grafik, Fotografie und Keramik liegen. Für die musikalische Umrahmung der Veranstaltung sorgte Gitarrist Stephan Pregler.

30. November Bei einem Treffen der schwäbischen Landräte in Ottobeuren geht es um das Thema Asylbewerber. Der Bezirksverband Schwaben des Bayerischen Land- kreistags spricht sich dafür aus, dass die rund 200 zusätzlich erwarteten Asyl- bewerber in Schwaben auf alle Landkreise und kreisfreien Städte gleicherma- ßen verteilt werden. Die Asylbewerber werden in den kommenden Wochen erwartet. Sobald sie da sind, müssen ausreichend Unterkünfte vorhanden sein.

Nicht einverstanden sind die Landräte mit dem Vorhaben, die Bezirksumlage, also die Abgabe an den Bezirk Schwaben, auf 1,7 Punkte zu erhöhen. Die Landräte fordern den Bezirk auf, Sparmaßnahmen zu treffen. Ferner spre- chen sich die Landräte mit Blick auf eine Energiewende dafür aus, dass sich die Kreise in Sachen Energie stärker unternehmerisch engagieren dürfen.

30. November In einer Veranstaltung des Vereins „ProNah“ in Mittelrieden werden die Ge- meinden dazu aufgerufen, die Energiewende selbst in die Hand zu nehmen. Damit verhinderten sie, dass Investoren den Rahm abschöpften und beließen die Wertschöpfung im Ort. Die Gemeinden sollten sich zum Beispiel für Windkraftanlagen geeignete Flächen sichern und zur Umsetzung der Anlagen Energie-Genossenschaften gründen.

120

Dezember

Bayern und die Welt

3. Dezember Thomas Gottschalk moderiert zum letzten Mal „Wetten, dass?“. Nach 151 Sendungen geht damit im ZDF eine Ära zu Ende. Über Gottschalks Nachfolge wurde in den vergangenen Monaten viel spekuliert, noch ist aber nicht be- kannt, wer in die Fußstapfen des Moderators tritt. Gottschalk hatte im Feb- ruar dieses Jahres – in der Jubiläumssendung zum 30-jährigen Bestehen der Show – angekündigt, dass er aufhören werde. Grund war der schwere Unfall des Wettkandidaten Samuel Koch am 4. Dezember 2010. Der Vorfall mache es ihm schwierig, wieder zu der guten Laune von früher zurückzufinden, so Gottschalk. Koch wollte mit Sprungfedern über ein fahrendes Auto springen, stürzte und verletzte sich an der Wirbelsäule. Der junge Mann ist seither vom Hals abwärts gelähmt.

7. Dezember Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann entgeht einem Briefbomben-Anschlag. Dem Brief liegt ein Bekennerschreiben der italienischen Anarchistengruppe FAI bei.

9. Dezember Die Innenminister von Bund und Ländern streben ein neues Verbotsverfahren gegen die NPD an. Das erste Verfahren gegen die rechtsextreme Partei im Jahr 2003 vor dem Bundesverfassungsgericht scheiterte. Hintergrund war ei- ne große Zahl von V-Leuten des Verfassungsschutzes in der NPD.

10. Dezember Die neue Hochgeschwindigkeitsstrecke München-Augsburg wird eingeweiht. Der Ausbau der viel befahrenen Trasse kostete 620 Millionen Euro. Bahnfah- rer können nun mit dem ICE in 26 Minuten von Augsburg nach München fah- ren, also zehn Minuten schneller als bislang.

11. Dezember Der 17. Weltklimagipfel im südafrikanischen Durban endet mit einem Kom- promiss. Nach den längsten Verhandlungen in der Geschichte des Klimagip- fels einigen sich die Vertreter von 195 Ländern auf einen Zeitplan für ein rechtsverbindliches Klimaabkommen. Der Weltklimavertrag, in dem sich die Länder verpflichten wollen, weniger Klimagase in die Umwelt abzugeben, soll bis 2015 verabschiedet werden und 2020 in Kraft treten. Während die an den Verhandlungen beteiligten Politiker den Ausgang des Klimagipfels gutheißen, sind Umweltverbände von den Ergebnissen enttäuscht. 121

13. Dezember Bei einem Amoklauf in Lüttich in Belgien kommen vier Menschen ums Leben und es gibt mehr als 120 Verletzte. Ein 33-jähriger Mann feuert Schüsse ab, wirft Granaten und tötet sich anschließend selbst. Der Täter war der Polizei unter anderem wegen Waffen- und Sittlichkeitsdelikten bekannt. An diesem Tag hatte er einen Termin für ein polizeiliches Verhör.

22. Dezember Pläne für ein Universitätsklinikum in Augsburg nehmen Gestalt an. Bayerns Wirtschaftsminister Wolfgang Heubisch unterzeichnet mit Vertretern des Krankenhaus-Zweckverbands, der Universität Augsburg, der Ludwig- Maximilians-Universität München und der TU München einen Kooperations- vertrag für ein Universitäres Zentrum für Gesundheitswissenschaften am Kli- nikum Augsburg. Es sind drei Lehrstühle geplant.

22. Dezember Bundespräsident Christian Wulff entschuldigt sich, hält aber an seinem Amt fest. In den vergangenen Tagen entbrannte eine Debatte um einen Privatkre- dit, den er als niedersächsischer Ministerpräsident für sein Haus angenom- men hatte. Er hatte ihn von der Gattin des mit ihm befreundeten Unterneh- mers Egon Geerkens erhalten und das Darlehen über 500.000 Euro im Land- tag verschwiegen. Wulff bedauert in einer Ansprache im Fernsehen, die Hin- tergründe des umstrittenen Kredits von Unternehmerseite nicht früher öf- fentlich gemacht zu haben.

24. Dezember Johannes Heesters stirbt im Alter von 108 Jahren. Er stand so lange auf der Bühne wie kein anderer Schauspieler und Sänger.

25. Dezember Die radikalislamische Sekte Boko Haram verübt an Weihnachten Bombenan- schläge auf mehrere Kirchen in Nigeria. Dabei kommen mehr als 40 Men- schen ums Leben. Die Terroristen wollen einen radikalislamischen Gottes- staat errichten. Übersetzt heißt der Name der Organisation „Westliche Bil- dung ist Sünde“. Die Anschläge der Sekte, die in Nigeria bereits mehrere At- tentate verübte, lösen weltweit Proteste aus.

29. Dezember Zwei Monate nach der Ermordung eines Augsburger Polizisten werden zwei Tatverdächtige festgenommen. Sie sollen den 41 Jahre alten Familienvater nach einer Verfolgungsjagd erschossen haben.

122

Das Unterallgäu im Dezember

1. Dezember (AZ) Rund 1000 Privatpersonen weniger als im Vorjahr sind im Allgäu pleite. Aber immer noch können 39.000 Menschen in der Region ihre Rechnung nicht be- zahlen. Das berichtet die Allgäuer Zeitung. Die Zahlen entsprechen einer Schuldnerquote von 8,26 Prozent. Dieser Wert liegt unter dem Bundesdurch- schnitt von 9,38 Prozent, aber über dem bayerischen Durchschnitt von 6,88 Prozent. Das Unterallgäu hat den besten Wert im Allgäu: Hier verzeichnet der Schuldner-Atlas 2011 eine Schuldnerquote von nur 6,05 Prozent. Ursache für den Rückgang der Überschuldung von Verbrauchern im Jahr 2011 ist der überraschende Konjunkturboom.

2. Dezember Die Grünen-Europaabgeordnete Barbara Lochbihler trifft sich zu einem Ar- beitsgespräch mit Landrat Hans-Joachim Weirather und Grünen-Kreisrätin Doris Kienle. Dabei geht es unter anderem um europäische Fördergelder, die regionale Landentwicklung, die Dorferneuerung und die Gleichstellung von Frauen und Männern.

5. Dezember Das Sturmtief „Christoph“ fordert ein Todesopfer: Bei einem Verkehrsunfall zwischen Hausen und Zaisertshofen kommt ein 24-jähriger Mann ums Leben, weil er einem vom Wind umgeworfenen Baum ausweichen musste. Er kam mit seinem Auto von der Straße ab und fuhr gegen einen Baum. Der Wagen geriet in Brand.

5. Dezember „Mitmachen Ehrensache“ heißt es heute, am Internationalen Tag des Ehren- amts, im Landkreis Unterallgäu. 175 Schüler gehen in 129 Firmen einen Tag lang arbeiten und spenden den symbolischen Stundenlohn von fünf Euro an die „Kartei der Not“. Das ist das Leserhilfswerk der Augsburger Allgemeinen.

7. Dezember Die Stadt Regensburg bekommt das Bayerische Landesmuseum. Zuletzt waren noch Landshut, , Würzburg, Kempten und Ingolstadt im Rennen. Babenhausen, Bad Grö- nenbach und Buxheim waren bereits ausgeschieden. Das Museum soll 61,5 Millionen Euro kosten und bis 2018 fertig sein.

7. Dezember Für ihre besonderen Verdienste um pflegebedürftige Menschen hat So- zialministerin Christine Haderthauer Rosa Kustermann aus Benningen mit der Bayerischen Pflegemedaille ausge- zeichnet. Landrat Hans-Joachim Weirather überreicht ihr die Medaille mit 123

Dank- und Ehrenurkunde in einer kleinen Feierstunde im Landratsamt Unter- allgäu. „Es ist bewundernswert, was Sie in den vergangenen Jahrzehnten ge- leistet haben“, betont der Landrat. Rosa Kustermann pflegt ihren behinder- ten Sohn Stefan seit dessen Geburt. Stefan ist inzwischen 38 Jahre alt. Seiner Pflege widmete sich Rosa Kustermann stets voller Aufopferung – und sei gleichzeitig immer für ihre weiteren fünf Kinder und ihren Mann, mit dem sie einen landwirtschaftlichen Betrieb bewirtschaftete, da gewesen, wie Wei- rather anerkennend sagt. Auch Benningens Bürgermeister Meinrad Bernhard stellt die besondere Leistung von Rosa Kustermann heraus. Es sei „bewun- dernswert“, wie sie sich einsetze und der Familienverband zusammenhelfe.

7. Dezember Mit Kreszentia Engel aus Ottobeuren wird die älteste Einwohnerin des Land- kreises zu Grabe getragen. Engel verstarb im Alter von 105 Jahren. Ältester Landkreisbürger ist nun Theodor Reinhardt aus Bad Wörishofen mit 104. Ins- gesamt leben im Unterallgäu derzeit 25 Frauen und Männer, die 100 Jahre und älter sind.

7. Dezember Bischof Ivo Muser weiht Markus Spanier zum neuen Abt von Marienberg in Südtirol. Markus Spanier stammt aus der Benediktinerabtei Ottobeuren und ist der 50. Abt von Marienberg. Spanier trat im Jahr 1993 in die Ottobeurer Abtei ein. Seit 2006 ist er Prior in Marienberg.

9. Dezember (MN-Z) Im kommenden Jahr soll die Mindelheimer Stadtpfarrkirche St. Stephan re- noviert werden. Wie die Mindelheimer Zeitung berichtet, sind dafür 630.000 Euro eingeplant. Vorgesehen ist auch die Neugestaltung des Altarraums mit einem neuen Altar und einem Ambo, also einem Lesepult. Die letzte Umge- staltung der Kirche liegt 50 Jahre zurück.

9. Dezember (MN-Z) Das integrative Wohn- und Gesundheitshaus St. Elisabeth des Dominikus- Ringeisen-Werks in Mindelheim nimmt Gestalt an. Das berichtet die Mindel- heimer Zeitung. Das zweistöckige Haus mit sechs Einzel- und zwei Paarwoh- nungen soll im Herbst 2012 fertig sein. Geplant ist, dass als künftige Mieter Menschen mit einem geistigen oder körperlichen Handicap einziehen, die je nach Bedarf ambulant betreut werden. Ziel ist es, Menschen mit Behinde- rung ein möglichst selbstständiges Leben zu ermöglichen. Im Erdgeschoss des Gebäudes sollen das Büro der offenen und ambulanten Hilfen Unterallgäu sowie eine Begegnungsstätte untergebracht werden.

9. Dezember Landrat Hans-Joachim Weirather und Franz Huber, Vorstand der Kreisklini- ken, informieren über die medizinische Versorgung im Landkreis. Demnach zieht ins Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) in der Mindelheimer Teck- straße der neue Fachbereich Neurochirurgie. Damit ist die Zukunft des MVZ gesichert. Darüber hinaus sollen die Kreiskliniken in Mindelheim und Otto- beuren und das Klinikum Memmingen ab 2013 eng zusammenarbeiten. Im kommenden Jahr sollen die Details für eine gemeinsame Trägerschaft geklärt werden. Ferner habe der Zweckverband Rettungsdienste beschlossen, dass Ottobeuren zum Standort eines Notarztsitzes werde, so Weirather. 124

9. Dezember Günter Niesner von der Behinderten-Kontaktgruppe Mindelheim-Bad Wöris- hofen erhält das Bundesverdienstkreuz. Niesner setzte sich mehr als 40 Jahre lang für die Belange von Menschen mit Behinderung im Unterallgäu ein. So kämpfte er zum Beispiel für die Barrierefreiheit in öffentlichen Gebäuden und machte sich für die Integration behinderter Menschen stark. Günter Niesner, der selbst behindert ist, war Mitbegründer und Vorsitzender der Behinder- ten-Kontaktgruppe und rief den Aktionstag „Behindert – na und“ ins Leben.

11. Dezember Bei einem Tag der offenen Tür kann das neue Mehrgenerationenhaus in Mattsies besichtigt werden. Die angehende Hauswirtschaftsmeisterin Marti- na Keppeler und ihre ehrenamtlichen Helfer haben ein gemeindliches Haus mit Unterstützung der Gemeinde entsprechend umgebaut. Das Haus soll Gruppen und Vereinen Platz bieten.

10. Dezember (MM-Z) Wie die Memminger Zeitung berichtet, übernimmt die Altershorizonte GmbH im neuen Jahr den Betrieb des Seniorenheims im Schloss . Die GmbH mit Sitz in Hamburg will die Betreuungsplätze von bislang 136 auf 80 reduzie- ren, aber alle Angestellten, die dem Haus noch immer die Treue halten, übernehmen. Das Seniorenheim wurde bislang von den Johannitern betrie- ben, die eine Verlängerung des Pachtvertrags nach eigenen Angaben aus wirtschaftlichen Gründen ausgeschlagen hatten. Das hatte zu einer großen Verunsicherung von Beschäftigten und Bewohnern geführt.

11. und 12. Dezember In der Umweltstation in Legau findet zum ersten Mal ein Handwerker- Weihnachtsmarkt statt. Rund 40 Handwerker bieten an zwei Tagen Krippen, gehäkelte Mützen, Lederwaren oder selbstgemachte Christbaumkugeln an.

12. Dezember (MN-Z) Der Türkheimer Kinobetreiber Rudolf Huber wurde von der Bayerischen Staatsregierung für sein anspruchsvolles Kinoprogramm ausgezeichnet. Das berichtet die Mindelheimer Zeitung. Laut Staatskanzleichef Thomas Kreuzer trage Huber mit seinem engagierten Programm dazu bei, das Kino als kultu- rellen Treffpunkt zu erhalten.

12. Dezember In der Jahresschlusssitzung des Stadtrats von Bad Wörishofen wird Bernd Schmeink, dem ehemaligen Stadt- und Kreisrat der SPD, posthum die Bür- germedaille verliehen. Bürgermeister Klaus Holetschek überreicht die Aus- zeichnung an die Kinder des im Mai überraschend verstorbenen Kommunal- politikers. Bernd Schmeink setzte sich für den Verband deutscher kurörtlicher Betriebe (VdKB) und für die Gesundheitsmarke „Med in “ ein. Au- ßerdem bekommt der Unternehmer Josef Wund in der Sitzung die Bürger- medaille. Er hat die Bad Wörishofer Therme errichtet.

12. Dezember Wie wird sich die ärztliche Versorgung auf dem Land in den kommenden Jah- ren entwickeln? Welche Anreize und Hilfestellungen sind möglich, damit auch ein Hausarzt in einem kleinen Ort noch einen Nachfolger findet? Diese Fragen sind zentrales Thema der Weihnachtssitzung des Unterallgäuer Kreistags. Dr. Max Kaplan stellt die wichtigsten gesetzlichen Rahmenbedingungen, die Herausforderungen der Zukunft und mögliche Lösungsansätze vor. Der All- 125 gemeinarzt aus Pfaffenhausen ist Vorsitzender des Ärztlichen Kreisverbands Memmingen-Mindelheim und zudem Präsident der bayerischen Landesärzte- kammer sowie Vize-Präsident der Bundesärztekammer.

Kaplan stellt dem Kreistag das neue „Versorgungsstrukturgesetz“ vor, das zum 1. Januar in Kraft tritt. Damit will der Gesetzgeber Anreize dafür schaf- fen, dass sich junge Ärzte nicht nur in Städten, sondern auch in ländlichen Regionen niederlassen. So bietet das neue Gesetz laut Kaplan beispielsweise die Möglichkeit, dass eine Gemeinde oder die Kassenärztliche Vereinigung eine Praxis kauft und dann an einen Arzt verpachtet. Dadurch soll das finan- zielle Risiko für einen jungen Arzt und Praxis-Nachfolger überschaubarer werden.

Grundsätzlich gehe der Trend ohnehin weg von Einzel- hin zu Gemeinschafts- praxen, so Kaplan. Diese ermöglichten flexiblere Arbeitszeitmodelle, geringe- re Belastungen durch Bereitschaftsdienste und eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Auch andere Kooperationsformen wie Ärztenetze oder Filial-Praxen sowie der Ausbau der Telemedizin, bei der Befunde digital an Fachärzte übermittelt werden, die diese bewerten, stellt Kaplan vor. Er betont zudem, wie wichtig es sein wird, Bereitschaftsdienste neu zu regeln, um die Arbeitsbedingungen auf dem Land auch für junge Ärzte attraktiv zu machen. Den Gemeinden rät Kaplan, „ihrem“ Arzt aktive Unterstützung bei der Suche nach einem Nachfolger anzubieten. Denn: Etliche Unterallgäuer Hausärzte gehen laut Kaplan in den nächsten Jahren in den Ruhestand. Insgesamt gibt es im Unterallgäu derzeit 90 Hausärzte, weitere 32 praktizieren in Memmin- gen.

Weitere Themen in Kürze:

• Projektleiter Tobias Koch von der Prognos AG in Stuttgart stellt dem Kreistag die Ergebnisse des Landkreises Unterallgäu im Prognos- Zukunftsatlas 2010 vor. Dabei geht es um die Stärken des Landkreises ebenso wie um die Bereiche, auf die in den kommenden Jahren besonde- res Augenmerk gelegt werden muss. „Der Landkreis Unterallgäu hat sich in den vergangenen Jahren sehr gut entwickelt“, betont Koch. Im Bun- 126

desvergleich erreichte das Unterallgäu Rang 128 von 412 Landkreisen und kreisfreien Städten. Als Stärken bezeichnet Koch etwa den hohen An- teil der Beschäftigten in „Zukunftsfeldern der deutschen Wirtschaft“ (wie etwa im Maschinenbau und in der Gesundheitswirtschaft), die sehr ge- ringe Arbeitslosigkeit, die Kaufkraft der Unterallgäuer Haushalte, die mo- derate kommunale Verschuldung, die niedrige Kriminalitätsrate und die sehr gute Anbindung an das Autobahnnetz. Um sich weiter zu verbessern empfiehlt Koch dem Landkreis, sich frühzeitig auf demografische Entwick- lungen einzustellen, den Schulterschluss mit Nachbarräumen zu suchen und sich für die Ansiedlung von Hochschul-Einrichtungen stark zu ma- chen.

• Einstimmig beschließt der Kreistag die Feststellung der Jahresrechnung 2010 und erteilt die Entlastung. Als Vorsitzender des Rechnungsprü- fungsausschuss gibt Kreisrat Erich Meier seinen Bericht ab. Er bemängelt eine Kreditaufnahme im Jahr 2010 und bittet, diesen Punkt künftig zu be- rücksichtigen.

• Kreiskämmerer Gunther Füßle legt den Beteiligungsbericht 2010 vor. Da- rin ist aufgelistet, an welchen privatrechtlichen Gesellschaften der Land- kreis mit mehr als fünf Prozent beteiligt ist und wie beispielsweise deren Jahresabschlüsse aussehen.

13. Dezember Ein junger Familienvater aus dem Unterallgäu hat 1,67 Millionen Euro ge- wonnen. Das gibt die staatliche Lotterieverwaltung in München bekannt. Der Mann knackte den Spiel-77-Jackpot. Der Unterallgäuer verfiel allerdings nicht in einen Kaufrausch. Wie er sagt, hat er sich, seiner Frau und seinem Kind zu- nächst nur kleine Wünsche erfüllt. Vielleicht wolle er sich später ein neues Auto oder ein kleines Haus kaufen.

15. Dezember Bei einem Pressetermin im leerstehenden Möbelhaus Wagner in Mindelheim wird bekannt gegeben, dass das Gebäude in der Allgäuer Straße als Heim für Asylsuchende genutzt werden soll. Darauf haben sich die Regierung von Schwaben und der Eigentümer des früheren Möbelhauses geeinigt. Das ehemalige Möbelhaus soll umgebaut werden und ab Frühjahr 2012 bis zu 130 Menschen als Unterkunft dienen. Die Regierung von Schwaben sucht bereits seit Längerem nach geeigneten Gebäuden und hat es damit nicht leicht. Denn geeignete Unterkünfte sind Mangelware und der Unterbringungsdruck ist groß.

15. Dezember Die Erkheimer Firma Baufritz erhält den Bayerischen Mittelstandspreis 2011. Der Preis wird vom Landesverband des Europäischen Wirtschaftsforums ver- liehen. Volker Knittel, Vizepräsident des Europäischen Wirtschaftsforums in Bayern, gratuliert den beiden Geschäftsführern Dagmar Fritz-Kramer und Helmut Holl. Die Firma Baufritz habe schon früh auf ökologisches Bauen ge- setzt und sei hier ein Vorreiter in Deutschland. Daneben gehe das Unterneh- men vorbildlich mit seinen Mitarbeitern um. Baufritz ermögliche zum Beispiel 127

verschiedene Arbeitsmodelle und betreibe eine betriebliche Kindertagesstät- te. So ist die Firma ein „Aushängeschild“ für den Landkreis Unterallgäu, wie Landrat Hans-Joachim Weirather sagt.

15. Dezember Bischof Konrad Zdarsa ernennt den Mindelheimer Stadtpfarrer Andreas Straub zum Dekan. Das Amt war vakant, nachdem der bisherige Leiter des Dekanats Mindelheim, Michael Kratschmer, im September als Klinikseelsor- ger nach Memmingen gewechselt war.

17. Dezember Franz Josef Pschierer, der Beauftragte für Informationstechnik der Bayeri- schen Staatsregierung, kündigt auf einer Veranstaltung der Jungen Union in Bad Wörishofen an, dass Bürger künftig möglichst viele behördliche Angele- genheiten im Internet erledigen können sollen. Nach Pschierers Worten nehmen einige Kommunen an entsprechenden Modellversuchen teil. Ziel sei es, dass es die Bürger möglichst einfach haben und der Gang zur Behörde zur Ausnahme wird.

19. Dezember Mit den Eckdaten des Kreishaushalts 2012 in den Bereichen Schulen, Kultur und Sport befasst sich der hierfür zuständige Schul-, Kultur- und Sportaus- schuss des Unterallgäuer Kreistags. Im kommenden Jahr soll die Umsetzung des umfassenden Schulsanierungskonzepts des Landkreises beginnen. Den Auftakt machen 2012 die beruflichen Schulen in Mindelheim und Memmin- gen. Das vom Kreistag Ende Juni 2011 verabschiedete Gesamtkonzept sieht vor, dass in den kommenden Jahren voraussichtlich insgesamt rund 47 Millionen Euro in Schulen unter Landkreis-Trägerschaft investiert werden – fast die Hälfte davon wird allein der Landkreis Unterallgäu tragen. Dadurch werden die Gebäude, die vorwiegend in den 70er Jahren gebaut wurden, energetisch sowie in Sachen Barrierefreiheit und Brandschutz auf den neuesten Stand gebracht. Generalsaniert werden sollen die bestehenden Schulzentren in Babenhausen und Ottobeuren, das Gymnasium Türkheim und die berufli- chen Schulen in Bad Wörishofen, Mindelheim und Memmingen.

Der Ausschuss spricht sich einstimmig für die von Kreiskämmerer Gunther Füßle vorgestellten Haushaltsansätze der Bereiche Schulen, Sport und Kultur aus. Diese sehen einen im Vergleich zum Vorjahr beinahe unveränderten Verwaltungshaushalt mit Einnahmen in Höhe von rund 6,56 Millionen Euro und Ausgaben in Höhe von rund 20,81 Millionen Euro vor. Der Vermögens- haushalt – über den investiert wird – ist mit Einnahmen in Höhe von 500.000 Euro und Ausgaben in Höhe von 4,17 Millionen Euro veranschlagt (2011: Ein- nahmen 0,73 Millionen Euro, Ausgaben 2,86 Millionen Euro).

Weitere Themen in Kürze:

• Einstimmig spricht sich der Ausschuss für ein Kompetenzzentrum der süddeutschen Schützen im Bauernhofmuseum Illerbeuren aus. Wichtig ist es den Kreisräten, dass bei den weiteren Planungen darauf geachtet 128

wird, dass die geschätzten Gesamtkosten in Höhe von rund 4,7 Millionen Euro nach Möglichkeit noch gesenkt werden. Knapp die Hälfte davon, rund 2,28 Millionen Euro werden Bezirk Schwaben und Landkreis Unter- allgäu – nach der abschließenden Zustimmung des Kreistags – in den nächsten Jahren in die Einrichtung investieren. Auf den Landkreis Unter- allgäu entfallen davon voraussichtlich insgesamt rund 570.000 Euro. Die andere Hälfte der Mittel stammt aus verschiedenen Fördertöpfen – etwa aus dem Kulturfonds, aus Leader-Mitteln, von der bayerischen Lan- desstiftung, der Landesstelle für nichtstaatliche Museen und vom Bayeri- schen Sportschützenbund.

• Die Leiterin der Volkshochschulen im Landkreis Unterallgäu, Renate Deff- ner, gibt dem Schul-, Kultur- und Sportausschuss einen Überblick über deren umfangreiches Bildungsangebot. Pro Semester bietet die VHS laut Deffner rund 500 Kurse an, die insgesamt von rund 6000 Teilnehmern besucht werden. Schwerpunkte liegen dabei derzeit auf den Bereichen Sprachen und Gesundheit. Thema im Ausschuss ist auch eine mögliche Zusammenarbeit der Volkshochschulen Unterallgäu mit der Volkshoch- schule Türkheim. Deffner betont, dass die Türen für Türkheim offen stünden.

• Mit 20.000 Euro wird der Landkreis Unterallgäu nach dem Willen des Schul-, Kultur- und Sportausschusses im kommenden Jahr das geplante „Museum für zeitgenössische Kunst - Diether Kunerth“ in Ottobeuren bezuschussen. Der Spatenstich des 4,7-Millionen-Euro-Projekts des Marktes Ottobeuren findet voraussichtlich im Frühjahr statt.

19. Dezember Die neue Photovoltaikanlage auf dem Erweiterungsbau des Schulzentrums Ottobeuren wird offiziell in Betrieb genommen. Die Anlage mit 216 Modulen hat eine Spitzenleistung von mehr als 50 Kilowatt und kostete 140.000 Euro. Laut Landrat Hans-Joachim Weirather passe die Investition gut zum energie- politischen Gesamtkonzept des Landkreises. 80 Prozent des erzeugten Stroms sollen vor Ort, also in Ottobeuren, verbraucht werden.

20. Dezember Die Mindelheimer Maristenbrüder haben die „Bildungsstiftung Maristenkol- leg Mindelheim“ gegründet. Regierungspräsident Karl Michael Scheufele überreicht ihnen in der Regierung von Schwaben eine entsprechende Aner- kennungsurkunde. Mit der Stiftung soll die Schule unterstützt werden.

22. Dezember Das Jahr 2011 war für den Schwäbischen Fischereihof des Bezirks Schwaben in Salgen ein arbeitsreiches Jahr. Es habe zahlreiche Besucher und viele Ver- anstaltungen gegeben, zieht der Fischereihof zum Jahresende Bilanz. „Salgen ist für den Bezirk ein Aushängeschild“, sagt Bezirkstagspräsident Jürgen Rei- chert. „Hier vermitteln wir einer breiten Öffentlichkeit den kompetenten Umgang mit einer der wichtigsten Naturressourcen, den Gewässern.“ So lockte zum Beispiel die Wasserschule, die den Hof seit 2010 ergänzt, im Jahr 2011 rund 2600 Besucher an. 129

22. Dezember Der Unterallgäuer Kabarettist Maxi Schafroth ist ab heute zum ersten Mal im Kino zu sehen. In „Sommer der Gaukler“, dem heute startenden Film des oberbayerischen Regisseurs Marcus H. Rosenmüller, spielt er den Bergarbei- ter Vester. Daneben hat Schafroth mit Regisseur Rosenmüller bereits einen zweiten Film gedreht. In „Wer’s glaubt, wird selig“ geht es um ein Dorf, das wegen des Klimawandels keinen Schnee mehr hat und schließlich wichtige Feriengäste verliert.

30. Dezember (MN-Z) Wie die Mindelheimer Zeitung berichtet, hat sich die Firma Rhein Petroleum im Unterallgäu auf die Suche nach Erdöl oder Erdgas gemacht. Zwischen Boos und Pfaffenhausen wurden 180 Quadratkilometer abgesucht und 11.000 Punkte vermessen. Spezialfahrzeuge fuhren durch das Gebiet und ließen alle 40 Meter ihre Bodenplatte vibrieren. Erdmikrofone zeichneten die Schallwel- len auf, die von den Gesteinsschichten unterschiedlich reflektiert werden. Bis zum Sommer kommenden Jahres sollen die Daten ausgewertet sein.

130 Tätigkeitsbericht (Statistik)

Büro Landrat

Im Jahr 2011 fanden insgesamt 37 Sitzungen des Kreistags und seiner Ausschüsse statt:

Kreistag/Aussch uss Sitzungen Kreistag 4 Kreisausschuss 11 Bauausschuss 5 Schul -, Kultur - und Sportausschuss 3 Ausschuss für Personal und Soziales (Ehrenamt) 3 Umweltausschuss 2 Ausschuss für Wirtschaft und Tourismus 2 Jugendhilfeausschuss 2 Rechnungsprüfungsausschuss 5 Gesamt 37

Nähere Informationen über die Inhalte der Sitzungen sind im Teil „Kreischronik“ zu finden (S. 3, S. 5/6, S. 10/11, S. 13/14, S. 18., S. 23/24, S. 27, S. 35/36, S. 41/42, S. 43/44, S. 45/46, S. 48/49, S. 54, S. 59, S. 62/63, S. 64/65, S. 80/81, S. 82/83, S. 87, S. 96/97, S. 105/106, S. 109/110, S. 112/113, S. 116/117, S. 124/125, S. 127/128). 131

Pressestelle

In den vergangenen Jahren wurde die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Landratsamts Unterall- gäu laufend intensiviert, um die Unterallgäuer Bürger aktiv und umfassend über die verschiedensten Serviceangebote des Landratsamts ebenso zu informieren wie über aktuelle Entwicklungen (etwa von Senioren- und Klimaschutzkonzept), über Gesetzesänderungen und rechtliche Grundlagen. Gleichzeitig war es zentrales Anliegen der Pressestelle, die Bevölkerung über die Entscheidungen des Kreistags und seiner Ausschüsse zu informieren – transparent, gut verständlich und parteipolitisch neutral. Die Pressestelle legt dabei bei allen Publikationen – von der Pressemitteilung über Flyer und Broschü- ren bis hin zum Internetauftritt www.unterallgaeu.de – größten Wert darauf, alle Themen so aufzu- bereiten, dass sie auch für Laien leicht verständlich und gut nachvollziehbar sind. So wurden im Jahr 2011 (in enger Zusammenarbeit mit allen Sachgebieten des Landratsamts) insge- samt 445 Pressemitteilungen aus allen Bereichen des Landratsamts herausgegeben und von den lokalen Medien oft ohne wesentliche Veränderungen veröffentlicht. Gleichzeitig ist jede Pressemit- teilung im Internetauftritt des Landkreises unter www.unterallgaeu.de/aktuelles zu finden.

Weiterer Bestandteil der aktiven Öffentlichkeitsarbeit ist der wöchentliche „ Blickpunkt Unterallgäu “ bei hitradio.rt1 südschwaben, über den die Sachgebiete des Landratsamts auf interessante Themen aufmerksam machen und umfassend in mehrminütigen Beiträgen informieren. Diese können eben- falls im Internetauftritt angehört werden.

Internet Die Pressestelle betreut die Bereiche „Landkreis“ sowie „Landratsamt“ des Internetauftritts www.unterallgaeu.de . Diese umfassen inzwischen insgesamt genau 821 Seiten, die laufend aktuali- siert, überarbeitet und ergänzt werden. Im Jahr 2011 wurden die Bereiche „Landkreis“ und „Landrat- samt“ insgesamt fast 200.000 Mal besucht. Am häufigsten angeklickt wurden dabei mit deutlichem Abstand die Informationen rund um Auto und Verkehr sowie die Tipps zur richtigen Abfallentsor- gung. Großes Interesse bestand zudem an den aktuellen Meldungen, Informationen aus dem Bereich „Kinder, Jugend und Familie“ sowie am Seniorenportal.

132

Kreisentwicklung, Wirtschaftsförderung, Tourismus

Kreisentwicklung Im Bereich Kreisentwicklung lag der Schwerpunkt auf Themen, die den gesamten Landkreis betref- fen. Im Jahr 2011 fiel zum Beispiel der Startschuss für eine landkreisweit einheitliche Wanderwege- beschilderung (siehe Kreischronik S. 106/107). Daneben ging es um eine gleichmäßige DSL- Versorgung, es wurde Regional- und Standortmarketing betrieben und es wurden EU- und Leader- Fördermöglichkeiten ausgelotet.

Wirtschaftsförderung Hauptaufgabe im Bereich Wirtschaftsförderung war die Beratung von Existenzgründern sowie die Unterstützung von Unternehmen bei Investitionsmaßnahmen als Projektbegleiter. Im Jahr 2011 wur- den zehn Verfahren mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von 69,5 Millionen Euro begleitet. Die durchschnittliche Genehmigungsdauer betrug 1,6 Monate.

Wirtschaftsstruktur Der größte Teil der Beschäftigten im Unterallgäu arbeitet im produzierenden Gewerbe:

Wirtschaftssektoren

1% 19% Land- und Forstwirtschaft, Fischerei 1% Produzierendes Gewerbe 52% 8% Handel, Verkehr, 52% Gastgewerbe 20% Unternehmensdienstleister 8% 20% öffentliche u. private Dienstleister 19%

Verteilung der 40.010 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten; Stand 30. Juni 2010

Die absoluten Zahlen der Beschäftigten nach Wirtschaftssektoren im Vergleich mit Bayern und Schwaben:

133

Land- und Produzierendes Handel, Unternehmens- öffentliche und Forstwirtschaft, Gewerbe Verkehr, dienstleister private Fischerei Gastgewerbe Dienstleister Bayern (gesamt 4.567.987) 23.433 1.579.999 1.014.238 867.906 1.082.043 Schwaben (gesamt 606.024) 4.038 237.870 142.625 83.325 138.127 Unterallgäu (gesamt 40.010) 460 20.752 8.195 3.137 7.458

Arbeitsmarkt Der Arbeitsmarkt im Unterallgäu ist bundesweit top. Im Jahresschnitt 2011 lag die Arbeitslosenquote im Landkreis bei 2,1 Prozent. Dass sich der Arbeitsmarkt im Jahr 2011 besonders günstig entwickelt hat, geht aus einem Vergleich mit den Arbeitslosenzahlen aus den Vorjahren hervor:

Arbeitslosenzahlen 3000 2800 2600 2400 2200 2000 1800 1600 1400 1200 1000

2008 2009 2010 2011

Im Dezember 2011 lag die Arbeitslosenquote im Unterallgäu bei 1,9 Prozent. Damit waren in diesem Monat nur in vier der 412 Landkreise und kreisfreien Städte in Deutschland prozentual weniger Men- schen ohne Arbeit. Eine Übersicht über die Arbeitslosenquoten in der Region zum 31. Dezember 2011 gibt folgende Grafik: 134

Arbeitslosenquote in der Region

2,0 2,3

2,3 2,4 2,6 2,8 5,8

3,4

4,0 5,4

2,7 2,6 3,2

Tourismus Hauptaufgabe im Bereich Tourismusförderung war neben Werbemaßnahmen für das Kneippland Unterallgäu die Organisation und Betreuung von Messeaktivitäten auf Touristikmessen in Stuttgart und München. Daneben hat die Stabsstelle Kreisentwicklung, Wirtschaftsförderung und Tourismus im Jahr 2011 unter anderem wieder den Unterallgäuer Radlertag (siehe Kreischronik S. 70/71) und die vierte Unterallgäu-Radtour (S. 52) organisiert.

Was den Tourismus als solchen betrifft, legte die Zahl der Übernachtungen und Ankünfte im Unter- allgäu sowie die Bettenkapazität im Jahr 2010 gegenüber dem Vorjahr zu. Die durchschnittliche Auf- enthaltsdauer sank dagegen leicht, wie folgender Tabelle zu entnehmen ist:

135

Tourismuszahlen 2009 2010 Veränderung Gästeübernachtungen gesamt 1.035.467 1.042.871 0,7% • Kurtourismus 990.914 1.003.085 1,2% • Landtourismus 44.553 39.786 -10,7% Gästeankünfte gesamt 168.921 187.040 10,7% • Kurtourismus 148.936 165.897 11,4% • Landtourismus 19.985 21.143 5,8% Bettenkapazität 6.497 7.172 10,4% Aufenthaltsdauer 6,1 Tage 5,6 Tage -8,2%

Am meisten Gäste übernachteten 2009 und 2010 in Bad Wörishofen:

Gästeübernac h- Gästeübernac h- Veränderung tungen 2009 tungen 2010 Kneippheilbad Bad Wörishofen 757.473 755.614 -0,2% Kneippheilbad Bad Grönenbach 169.736 179.446 5,7% Kneippkurort Ottobeuren 63.705 68.025 6,8% Mindelheim 24.033 21.972 -8,6% Erholungsort Babenhausen (staatl. anerkannt) 20.520 17.814 -13,2%

2010 hatte Bad Wörishofen an den Gästeübernachtungen einen Anteil von rund 73 Prozent:

Übernachtungen

Mindelheim Babenhausen 2,1% 1,7% Ottobeuren 6,5%

Bad Grönenbach 17,2%

Bad Wörishofen 72,5%

136

Auch bei den Gästeankünften lag Bad Wörishofen auf dem ersten Platz:

Gästeankünfte Gästeankünfte Veränderung 2009 2010 Kneippheilbad Bad Wörishofen 107.522 116.086 8,0% Kneippkurort Ottobeuren 27.717 33.556 21,1% Kneippheilbad Bad Grönenbach 13.697 16.255 18,7% Mindelheim 12.577 12.749 1,4% Erholungsort Babenhausen (staatl. anerkannt) 7408 8394 13,3%

An den Ankünften hatte Bad Wörishofen 2010 einen Anteil von 62,1 Prozent:

Ankünfte

Mindelheim 6,8% Babenhausen 4,5%

Ottobeuren 17,9% Bad Wörishofen Bad Grönenbach 62,1% 8,7%

137

Kreisrechnungsprüfung, Datenschutz

Das Rechnungsprüfungsamt unterstützt den Rechnungsprüfungsausschuss bei der örtlichen Rech- nungsprüfung. Die Rechnungsprüfung prüft die Einhaltung der für die Wirtschaftsführung geltenden Vorschriften und Grundsätze. Insbesondere geht es darum, ob • die Haushaltssatzung und der Haushaltsplan eingehalten worden sind, • die Einnahmen und Ausgaben begründet und belegt sind • die Jahresrechnung und die Vermögensnachweise ordnungsgemäß aufgestellt sind, • wirtschaftlich und sparsam verfahren wird, • die Aufgaben mit geringerem Personal- und Sachaufwand oder auf andere Weise wirksamer er- füllt werden können. Die Rechnungsprüfung kann von Natur aus nicht vollständig sein, sondern muss sich auf Teilbereiche und Stichproben beschränken. Dem Rechnungsprüfungsamt obliegen des Weiteren die örtlichen Kassenprüfungen – der Kreiskasse, der Zahlstellen, der Handvorschüsse und der verbundenen Sonderkassen. Dabei werden die ord- nungsmäßige Erledigung der Kassengeschäfte, die ordnungsmäßige Einrichtung der Kassen und das Zusammenwirken mit der Verwaltung geprüft. Prüfungs- und Tätigkeitsschwerpunkte im Jahr 2011 waren unter anderem: • Verwendungsnachweise für Staats-, Bezirks- und Kreiszuschüsse • Zuschüsse für die Erwachsenenbildung • Kreiskliniken und Kreis-Seniorenwohnheime • Fleischhygiene und Tierkörperbeseitigung • Staatliches Kostenaufkommen • Energieverbrauch und Energieeinsparung • Beratung in haushalts-, kassen- und kostenrechtlichen sowie finanzwirtschaftlichen Angelegen- heiten • Prüfung des Landschaftspflegeverbandes • Datenschutz

138

Organisation, Controlling, Qualitätsmanagement, IuK

Ausstellungen Im Jahr 2011 waren im Foyer des Landratsamts wieder mehrere Ausstellungen zu sehen. Eröffnet wurden folgende Ausstellungen: • „FotoLandschaft Günztal“; Fotoausstellung der Stiftung KulturLandschaft Günztal (siehe Kreischronik S. 9) • „Augenblicke festhalten“ – Bilder und Skulpturen von Isolde Egger, Bad Wörishofen (Kreischronik S. 19) • „Klang des Lichts“ – Bilder von Manfred Wagner (Kreischronik S. 40) • „Blau" - Wanderausstellung zur Alkoholsucht (Kreischronik S. 59/60) • „Perspektive in Irritation“ – Bilder von Martina Kutter und Carmen Kirkpatrick-Russ (Kreischronik S. 77) • „Mensch MACHT Milch“ – Fotoausstellung zum Thema EU-Agrarpolitik und bäuerliche Landwirt- schaft (Kreischronik S. 99) • Grafiken von Franz Epple (Kreischronik S. 118)

Einwohnerstatistik Die Zahl der Einwohner im Landkreis Unterallgäu stieg von 1990 bis 2010 von 121.157 auf 135.366 Menschen und damit um gut zehn Prozent. Die Zahlen für das Jahr 2011 lagen bei Redaktionsschluss noch nicht vor, zum Stichtag 30. Juni stellte das Bayerische Landesamt für Statistik und Datenverar- beitung aber ein leichtes Wachstum gegenüber dem Vorjahr fest (siehe Kreischronik S. 55).

Einwohnerzahl 138.000

136.000

134.000 135.708 135.366

132.000 133.709

130.000 130.166 128.000

126.000

124.000

122.000 121.157 120.000 1990 1995 2000 2005 2010

Dem allgemeinen Trend entsprechend ist die Geburtenzahl auch im Unterallgäu rückläufig. Sie sank im Jahr 2010 auf 1060 Neugeborene: 139

Geburten und Sterbefälle 1800

1700

1600

1500

1400

1300

1200

1100

1000 1990 1995 2000 2005 2010

Geburten Sterbefälle

In der Regel zogen in den vergangenen 20 Jahren mehr Menschen ins Unterallgäu als fort. 2010 ver- legten 7058 Menschen ihren Wohnsitz in den Landkreis, 6727 verließen das Unterallgäu.

Wanderungsbewegungen 9500

9000

8500

8000

7500

7000

6500

6000

5500 1990 1995 2000 2005 2010

Zuzüge Fortzüge

Ausbildung 23 junge Menschen machten im Jahr 2011 eine Ausbildung beim Landkreis Unterallgäu. Folgende Grafik zeigt, wie sich die Ausbildungszahlen seit 2008 entwickelt haben:

140

Ausbildungsberuf 2008 2009 2010 2011 Beamtenanwärter/in 3. Qualifikationsebene (Landkreis) 3 3 4 6 Beamtenanwärter/in 3. Qualifikationsebene (Staat) 4 1 2 3 Beamtenanwärter/in 2. Qualifikationsebene (Landkreis) 2 2 3 2 Beamtenanwärter/in 2. Qualifikationsebene (Staat) 1 1 - 1 Verwaltungsfachangestellte 3 5 5 5 Straßenwärter/in 1 1 1 1 Altenpfleger/in 9 7 6 4 Altenpflegehelfer/in - - - 1 Gesamt 23 20 21 23

Die meisten Auszubildenden sind beim Landkreis beschäftigte Beamtenanwärter der 3. Qualifikati- onsebene:

Ausbildungsberufe 2011

Beamtenanwärter/in 3. Qualifikationsebene (Landkreis) 26% Beamtenanwärter/in 3. 4% Qualifikationsebene (Staat) 13% 18% 26% Beamtenanwärter/in 2. Qualifikationsebene (Landkreis) 9% Beamtenanwärter/in 2. Qualifikationsebene (Staat) 4% 4% Verwaltungsfachangestellte 22%

13% Straßenwärter/in 4%

22% Altenpfleger/in 18% 9% 4% Altenpflegehelfer/in 4%

Arbeitssicherheit Die Fachkraft für Arbeitssicherheit am Landratsamt berät die Behörde sowie die Kreiskliniken in Min- delheim und Ottobeuren darin, wie Unfälle vermieden werden können. Dazu gehören unter anderem folgende Aufgaben: 141

• Unfallverhütung in geplanten Kreisbauten  Stellungnahmen zu Bauplanungen  Teilnahme an Baubesprechungen • Sicherheit in bestehenden Gebäuden  Mitwirkung an der Beseitigung von Mängeln  Teilnahme an Betriebsbegehungen  Erfassen von Arbeitsstoffen und Erstellen von Betriebsanweisungen nach der Gefahrstoffver- ordnung für die Kreiskliniken, die Kreis-Seniorenwohnheime und die Hausdruckerei  Erstellen von Flucht- und Rettungswegplänen  Brandschutzunterweisungen  Arbeitsschutzausschusssitzung Kommt es zu einem Arbeitsunfall, wird dies der Kommunalen Unfallversicherung Bayern (KUVB) ge- meldet. 2011 waren es insgesamt 59 Unfälle. Diese teilen sich wie folgt auf:

Arbeitsunfälle

Landratsamt 5%

Kreisbauhof 10% Kreis- Kreisklinik Seniorenwohn- Ottobeuren 29% heime 7%

Kreisklinik Mindelheim 49%

Information und Kommunikation (IuK) Die Arbeitsgruppe Information und Kommunikation (IuK) gliedert sich in die Bereiche Technik, Geoin- formation, Schreibüro und Empfang. Die IuK-Technik kümmert sich vor allem um den Betrieb des EDV-Hausnetzes. Dieses wurde im Jahr 2011 im Hauptgebäude in Mindelheim komplett erneuert. Das Netz bietet höchste Geschwindigkei- ten – sowohl intern als auch ins Internet und zum staatlichen Behördennetz. Darüber hinaus betreibt die IuK ein kommunales Behördennetz in eigener Verantwortung.

142

Einige Zahlen und Fakten im Überblick: • Das EDV-Netz besteht aus einem zentralen Netzwerkknoten und bietet nahezu 3000 Anschluss- möglichkeiten im gesamten Gebäude. • An das Hausnetz sind 1500 Geräte wie Computer oder Drucker und 700 Kleingeräte wie Kartenle- ser oder Tastaturen angeschlossen. Im vergangenen Jahr waren es noch 1400 Geräte und 600 Kleingeräte. • Neben circa 330 PCs und Notebooks betreut die IuK zum Beispiel rund 150 Drucker und Multi- funktionsgeräte sowie 290 Monitore. Welche Bedeutung die elektronische Datenverarbeitung in den vergangenen Jahren gewonnen hat, zeigt untenstehende Grafik. Demnach hat sich die Zahl der EDV-Arbeitsplätze seit dem Jahr 2000 deutlich erhöht. Gab es zu dieser Zeit erst 185 EDV-Arbeitsplätze, waren es 2011 bereits 325. Im Jahr 2013 werden es voraussichtlich 355 sein.

EDV-Arbeitsplätze 400 350 350 355 300 320 325 300 250 280 260 246 248 250 255 200 226 200 150 185 100 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

Ferner wurde 2011 die komplette Notstromversorgung des Hauses (Netzersatz, unterbrechungsfreie Stromversorgung) neu geplant und mit der Umsetzung des Vorhabens begonnen. Die neue GIS-Stelle wurde im Jahr 2011 innerhalb des IuK-Teams gebildet; sie war in diesem Jahr damit befasst, ein leistungsfähiges Geoinformationssystem auf den Weg zu bringen (siehe Kreischro- nik S. 46/47). Die nächsten Schritte bestehen nun darin, das System hausweit einzuführen, in Zu- sammenarbeit mit den Gemeinden 1500 Bauleitpläne zu digitalisieren und ein GIS-Portal für den Bürger einzuführen. Sehr aufwendig gestaltet sich die Betreuung der Software-Umgebung. Die über 100 Software- Produkte im Haus müssen permanent auf den neuesten Stand gebracht werden. Stellvertretend sei- en hier die Einführung eines neuen Haushaltsverfahrens und des neuen Ausweisverfahrens für den Ausländerbereich genannt. Der Schwerpunkt im Jahr 2011 war die Umstellung der Windows- und Office-Umgebung auf die neu- en Produkte Windows 7 und Office 2010. Die Herausforderung bestand insbesondere darin, im ge- samten Bereich der Verwaltung gleichzeitig ein neues Dokumenten-Vorlagesystem mit neuen Brief- köpfen und komplett neuem „Corporate Design“ mit umzusetzen. 3000 Arbeitsstunden flossen in diese Maßnahme. Besonders aufwendig war auch die Ablösung des Datenbanksystems „Oracle“ durch das Pendant von Microsoft für alle im Haus befindlichen, zahlreichen Datenbanken. Durch den Wechsel werden er- 143 hebliche Verwaltungs- und Lizenzkosten gespart. Außerdem wurden fast alle der über 30 Windows- Server mit dem neuen Betriebssystem Windows Server 2008 ausgestattet. Um das Personal der Kreiskasse zu entlasten und als besonderer Service für die Bevölkerung wurde im Erdgeschoss des Hauptgebäudes ein neuer Kassenautomat installiert (siehe Kreischronik S. 95).

Das Schreibbüro übernimmt die Bearbeitung aller Anfragen im Haus bezüglich des Umgangs mit Office-Produkten. Es kümmert sich dabei um besonders schwierige, aufwendige Schreibarbeiten, führt Schulungen für Word und Excel durch oder erstellt Flyer, Poster, Plakate. Außerdem werden hier die für die Sachgebiete relevanten Medien digitalisiert und verteilt.

Der Empfang des Hauses ist die Visitenkarte des Hauses, empfängt den Bürger, verbindet Telefonate, führt den Hausservice durch (circa 500 Einsätze), kümmert sich um die Schlüssel- und Fahrzeugaus- gabe und schreibt außerdem für die Sachgebiete des Hauses (700 Diktate pro Jahr).

Zensus Im Jahr 2011 fand in Deutschland eine Volkszählung (Zensus) statt. Es wurde ermittelt, wie viele Menschen in Deutschland leben und wie sie wohnen und arbeiten. Für die Befragung wurde bei allen Kreisverwaltungsbehörden eine Erhebungsstelle eingerichtet. Die Erhebungsstelle am Landratsamt Unterallgäu fragte im Rahmen der Haushaltsstichprobe knapp zehn Prozent der Kreisbevölkerung. Diese wurden von Mai bis Juli 2011 gebeten, mehrere Fragen zu ihrer persönlichen Lebenssituation zu beantworten. Daneben wurden unter anderem auch Men- schen in sogenannten Sonderbereichen wie Wohnheimen oder Internaten befragt. Es bestand die Möglichkeit, sich von einem der 143 Interviewer befragen zu lassen oder den Fragebogen selbst aus- zufüllen – entweder postalisch oder online. Insgesamt wurden 13.418 Menschen befragt:

Haushaltsstichprobe Sonderbereiche Befragte 11.923 1495 • Von Interviewern befragt 10.922 571 • Selbstausfüller (postalisch) 683 876 • Selbstausfüller (online) 318 48 Gesamt Befragte 13.418

Wer für die Befragung ausgewählt wurde, war gesetzlich zu einer Auskunft verpflichtet. Nicht alle Bürger wurden allerdings zu Hause angetroffen und nicht alle kamen ihrer Auskunftspflicht sofort nach. So mussten mehr als 700 Schreiben verschickt werden – zum Beispiel zur Erinnerung. Ein Zwangsgeld wurde aber nur vereinzelt – in 39 Fällen – fällig.

144

Personalmanagement

Das Personal je Arbeitgeber betrug 2011:

Personal je Arbeitgeber Zweckverband Berufliche Schulen 47 Staatsverwaltung 70

Kreis-Senioren- wohnheime 223 Kommunal- unternehmen 711

Landratsamt 351

Das Landkreispersonal teilte sich so auf:

Aufteilung des Landkreispersonals

Kreis-Senioren- wohnheime 35% Landratsamt 54%

Staatsverwaltung 11%

145

Voll- beziehungsweise teilzeitbeschäftigt war folgender Anteil Männer und Frauen:

Voll- und Teilzeitbeschäftigung

Männer Teilzeit 4%

Frauen Teilzeit 23%

Männer Vollzeit 45% Frauen Vollzeit 28%

146

Finanzmanagement, Rechnungswesen, Kommunale Schulen

Kreisfinanzen Im Februar 2011 wurde vom Kreistag der Haushaltsplan 2011 des Landkreises Unterallgäu beschlos- sen. Im Vergleich zum Vorjahr wies der Landkreishaushalt 2011 folgende Werte auf:

2010 2011 Veränderung in Prozent Verwaltungshaushalt Einnahmen und Ausgaben je 95.587.000 € 93.472.800 € -2.114.200 € -2,2 Vermögenshaushalt Einnahmen und Ausgaben je 17.762.500 € 11.613.600 € -6.148.900 € -34,6 Gesamt 113.349.500 € 105.086.400 € -8.263.100 € -7,3

Für die Kreis-Seniorenwohnheime wurden folgende Wirtschaftspläne beschlossen:

Kreis-Seniorenwohnheim Türkheim Bad Wörishofen Babenhausen Erfolgspläne • Erträge 3.956.658 € 1.803.226 € 2.439.943 € • Aufwendungen 4.141.523 € 2.096.318 2.758.126 € Vermögenspläne Einnahmen und Ausgaben 150.100 € 418.000 € 226.000 €

Weitere Informationen zum Kreishaushalt 2011 befinden sich im Teil „Kreischronik“ (S. 3, S. 10, S. 13).

Schulen Die Schülerzahlen der weiterführenden Schulen im Landkreis entwickelten sich wie folgt:

Schule 2008/09 2009/10 2010/11 2011/12 Realschule Babenhausen 551 554 569 555 Gymnasium und Realschule Ottobeuren • Gymnasium 464 501 569 570 • Realschule 641 626 631 632 Gymnasium Türkheim 879 910 943 853 Maristenkolleg Mindelheim • Gymnasium 1224 1207 1193 1046 • Realschule 645 643 587 593 Marianum Buxheim (Gymnasium) 667 620 599 530 Maria-Ward-Realschule Mindelheim 804 767 803 768

Im Jahr 2011 wurden in Ottobeuren und Babenhausen die Schulerweiterungsbauten ihrer Bestim- mung übergeben (siehe Kreischronik S. 11/12, S. 65, S. 98). Außerdem wurde die Generalsanierung des Altbaus der Staatlichen Berufsschule Mindelheim abgeschlossen (S. 87).

Darüber hinaus hat der Kreistag im Juni 2011 ein Schulsanierungskonzept für weiterführende Schulen im Landkreis Unterallgäu beschlossen. Demnach ist in den nächsten Jahren die Generalsanierung der 147

Zweckverbandsschulen in Babenhausen, Ottobeuren, Türkheim und Bad Wörishofen sowie der Be- rufsschulen Mindelheim und Memmingen geplant (siehe Kreischronik S. 35, S. 48/49, S. 54, S. 63, S. 127).

Die Entwicklung der Schülerzahl an den staatlichen beruflichen Schulen im Landkreis stellt sich wie folgt dar:

Staatliche Berufsschule Mindelheim und Außenstellen 2008/09 2009/10 2010/11 2011/12 Mindelheim • Teilzeit 1014 1132 1227 1203 • Vollzeit 41 66 33 17 Bad Wörishofen • Teilzeit 735 723 639 628 • Teilzeit BGJ/K 300 277 286 236 • Berufsfachschule Hotel- und Tourismusmanagement 24 42 Memmingen • Berufsschule Vollzeit 40 39 37 17 • Berufsfachschule Hauswirtschaft 75 71 64 49 • Berufsfachschule Kinderpflege 84 84 98 92 • Berufsfachschule Sozialpflege 49 49 49 46

Die Zahlen für die beruflichen Schulen des Zweckverbands:

Zweckverband Berufliche Schulen Bad Wörishofen 2008/09 2009/10 2010/11 2011/12 Wirtschaftsschule 291 292 287 289 Hotelfachschule 81 92 94 93 Fachoberschule 73 83 108 115

148

Hochbau, Technisches Gebäudemanagement

Investitionen Im Jahr 2011 wurde in folgende Kreisgebäude investiert:

Gebäude Maßnahmen Kosten Veranlassung Staatliche Berufsschule • Generalsanierung 694.222 € • Instandhaltung Mindelheim Hauptgebäude und • Brandschutz Atrium • Barrierefreiheit Restarbeiten • Energie • Nebengebäude-Süd 42.000 € • Instandhaltung Planungsaufwendun- • Funktion gen Generalsanie- rung Staatliche Berufsschule, • Generalsanierung 97.057 € • Instandhaltung Außenstelle Memmingen Altbau, Planungs- • Barrierefreiheit aufwendungen • Brandschutz Sonderpädagogisches • Restarbeiten energe- 127.500 € • Energie Förderzentrum Mindelheim tische Modernisie- rung • Sonnenschutz 72.000 € • Hitzeschutz Treppenhaus Ost und • Rettungsweg Fluchttreppe West Landratsamt Unterallgäu, • Einbruchmeldeanla- 42.400 € • Einbruchschutz Mindelheim ge • Funktionalität • Vorbereitungsküche 1. OG • Schiebetür Foyer Kreis -Seniorenwohnheim • Notstromaggregat 115.500 € • Notstromversorgung Bad Wörishofen Internat Berufsschule, • Brandschutzmaß- 25.000 € • Brandschutz Außenstelle Bad Wörishofen nahmen

Gebäudeunterhalt Für den Gebäudeunterhalt der Kreisbauten fielen im Jahr 2011 Kosten von rund 1,02 Millionen Euro an:

Gebäude 2010 2011 Dienstgebäude Memmingen und Mindelheim 119.000 € 183.384 € Berufsschulen • Berufsschule Mindelheim 93.500 € 152.293 € • Berufsschule Bad Wörishofen/Berufliche Schulen ½ + ½ 75.000 € 67.984 € • Berufsschule Außenstelle Memmingen 103.000 € 49.016 € 149

Gebäude 2010 2011 Landwirtschaftliche Schulen • Landwirtschaftsschule Mindelheim 35.000 € 70.098 € • Landwirtschaftsschule Memmingen 40.000 € 17.043 € Kolleggebäude Mindelheim 33.000 € 19.337 € Sonderpädagogisches Förderzentrum Mindelheim 120.000 € 151.282 € Schülerheim Bad Wörishofen 186.000 € 92.959 € Kreis-Seniorenwohnheime • St. Andreas Babenhausen 35.000 € 155.268 € • Am Anger, Bad Wörishofen 77.000 € 27.574 € • St. Martin Türkheim 55.000 € 33.736 € Gesamt 911.000 € 1.019.964 €

Wärmeverbrauch Der Wärmeverbrauch der Liegenschaften des Landkreises Unterallgäu entwickelte sich wie folgt:

Wärmeverbrauch 2000

1500

1000

500 Megawattstunden (MWh) Megawattstunden

0

Basisjahr 2008 2009 2010

150

Tiefbauverwaltung, Kreisstraßenmanagement

Der Landkreis Unterallgäu verfügt über ein rund 315 Kilometer langes Kreisstraßennetz, das es zu unterhalten und weiter auszubauen gilt. Durch das ständig steigende Verkehrsaufkommen sowie die Zunahme des Schwerlastverkehrs werden die Straßen immer stärker beansprucht. Der Unterhalt und die Verbesserung des Kreisstraßennetzes erfordern daher stetige Investitionen. Daneben wird im Landkreis dem Ausbau des Rad- und Gehwegenetzes ein hoher Stellenwert eingeräumt. Im Jahr 2011 wurden von der Tiefbauverwaltung und dem Kreisbauhof Unterallgäu mit Sitz in Min- delheim und Stützpunkt Ottobeuren wieder zahlreiche Maßnahmen zur Instandhaltung und Verbes- serung des Kreisstraßennetzes sowie der über 100 Brücken und zahlreichen Durchlässe durchgeführt. Die Straßen- und Brückenbaumaßnahmen werden größtenteils von der Tiefbauverwaltung selbst geplant und abgewickelt.

Kreisbauhof Der Kreisbauhof Unterallgäu in Mindelheim mit dem neuen Stützpunkt in Ottobeuren ist für den Straßen- und Brückenunterhalt sowie den Winterdienst zuständig. Parallel hierzu erledigt er zahlrei- che Aufgaben für Dritte sowie für die Gemeinden des Landkreises im Sommer- und Winterdienst.

Wichtige Maßnahmen 2011 • Die neue Illerbrücke (Kreisstraße MN 20) wurde im Mai 2011 in einem feierlichen Festakt offiziell ihrer Bestimmung übergeben. Die Dreifeldbrücke mit Straße, Rad- und Gehwegen wurde in 14 Monaten für rund 3,4 Millionen Euro errichtet (siehe Kreischronik S. 33, S. 37/38). • Der höhengleiche Bahnübergang im Zuge der Bahnlinie Buchloe-Memmingen (Wörishofer Stra- ße; Kreisstraße MN 25) wird beseitigt. Im September 2011 war Spatenstich für das Projekt (siehe Grafik und Kreischronik S. 11, S. 62/63, S. 76)

Geplante Neubaumaßnahmen 2012 • MN 17: Neubau einer Entlastungsstraße bei Memmingerberg • MN 18: Ausbau der Ortsdurchfahrt Ottobeuren • MN 22: Ausbau der Ortsdurchfahrt Wolfertschwenden mit Oberbauverstärkung - Erster Bauab- schnitt 151

Straßen- und Brückenbaumaßnahmen 2011

152

Abfallwirtschaft des Landkreises

Müllbeseitigung 2011 wurden insgesamt 25.562 Tonnen Müll gesammelt. An Hausmüll waren es 18.764 Tonnen – das sind fast 139 Kilogramm pro Unterallgäuer Bürger:

Abfallart 2010 2011 Veränderung absolut spezifisch absolut spezifisch in Prozent in t in kg/E,a in t in kg/E,a bezogen auf kg/E,a Hausmüll 18.817 139,09 18.764 138,70 -0,28 Sperrmüll 2893 21,38 2906 21,48 0,47 Gewerbeabfälle 2621 19,37 2482 18,35 -5,27 Sonstiges 1248 9,22 1410 10,42 13,02 Gesamt 25.579 189,06 25.562 188,95 -0,06

(t = Tonnen; kg/E,a = Kilogramm pro Einwohner und Jahr; Einwohner 2010: 135.286, Stand 30.06.2010; Einwohner 2011: 135.521, Stand 30.06.2011)

Zum Vergleich die spezifischen Werte aus dem Jahr 2010 für Schwaben und Bayern:

Abfallart Schwaben Bayern kg/E,a kg/E,a Hausmüll 136, 30 146,10 Sperrmüll 19,80 17,60 Gewerbeabfälle 13 18,50

Wertstoffsammelergebnisse An Wertstoffen wurde im Jahr 2011 eine Menge von 48.694 Tonnen erfasst und verwertet. 8331 Tonnen davon waren Verpackungen. Pro Einwohner betrug die Wertstoffsammelmenge insgesamt rund 359 Kilogramm:

Wertstoff 2010 2011 Davon Verpackungen Kilogramm pro in t in t (Abrechnung mit DSD) Einwohner 2011 Glas 2925 3045 3045 22,47 Papier 9029 9313 3673 68,72 Leichtverpackungen 1526 1613 1613 11,90 (Kunststoffe, Verbunde, Alu, Weißblechdosen) Gartenabfälle 17.848 18.201 134,30 Bioabfälle 3096 3226 23,80 Schrott 1198 1079 7,96 Elektronikschrott 1050 1262 9,31 Holz 3838 4289 31,65 153

Wertstoff 2010 2011 Davon Verpackungen Kilogramm pro in t in t (Abrechnung mit DSD) Einwohner 2011 Sonstige verwertete Abfälle 581 605 4,46 (verpackungsfremde Kunststoffe, Altfenster und Flachglas, Altreifen, CDs, Druckerpatronen) Textilien 614 654 4,83 Altfett 64 66 0,49 Autobatterien 13 11 0,08 Verwertete Schlacke 4263 4649 34,30 Schrott aus Müllverbrennung 651 681 5,03 Gesamt 46.696 48.694 8331 359,31

Verwertungsquote Dreiviertel aller häuslichen Abfälle im Landkreis Unterallgäu wurden 2011 verwertet – die Verwer- tungsquote belief sich auf 74,78 Prozent. Die Quote berechnet sich im Grunde aus den erfassten Wertstoffen durch die gesamten Wertstoff- und Restmüllmengen (abzüglich Doppelerfassungen von Schlacke und Schrott aus der thermischen Behandlung).

Energiebericht Die von der Abfallwirtschaft des Landkreises Unterallgäu betreuten Photovoltaikanlagen erzeugten im Jahr 2011 insgesamt 261.950 Kilowattstunden Energie:

Anlage In Betrieb Installierte Jahresertrag Spezifischer Spezifischer seit Leistung in in kWh Jahresertrag Einspeisevergü- kWp in kWh/kWp Jahr tung in €/kWh Breitenbrunn Mai 49,35 53.330 1081 0,5630 Umladestation 2004 Breitenbrunn Mai 30,90 28.836 933 0,5422 Gerätehalle 2005 Bauhof Februar 80,60 84.240 1045 0,3794 Mindelheim 2010 Wertstoffhof März 25,20 27.972 1110 0,3914 Ottobeuren 2010 Bauhof April 49,28 54.811 1112 0,3839 Ottobeuren 2010 Wertstoffhof Juni 25,83 12.761 494 0,2874 2011 Gesamt 261,16 261.950 (kWp = Kilowatt-Peak; kWh = Kilowattstunde)

Darüber hinaus wurden aus Deponiegas und durch die thermische Restmüllbehandlung 9.733.778 Kilowattstunden Strom erzeugt:

154

Stromerzeuger Jahresertrag in kWh Deponiegas Breitenbrunn 192.139 Deponiegas Derndorf 55.639 Thermische Restmüllbehandlung im Müllkraftwerk Weißenhorn (anteilig) 9.486.000 Gesamt 9.733.778

Zählt man die Strommengen zusammen, die durch Photovoltaikanlagen und aus Abfällen gewonnen wurden, ergeben sich 9.995.728 Kilowattstunden Strom, die 2011 ins öffentliche Stromnetz einge- speist wurden. Damit könnten 2221 Vier-Personen-Haushalte ein Jahr lang versorgt werden.

155

Senioreneinrichtungen des Landkreises

Qualitätsprüfungen Der MDK Bayern (Medizinischer Dienst der Krankenkassen) hat 2011 im Auftrag der Pflegekassen- verbände in Bayern in allen drei Kreis-Seniorenwohnheimen eine Qualitätsprüfung nach §§ 112 ff SGB XI durchgeführt. Die Pflege- und Leistungsqualität wurde mit sehr gut beziehungsweise gut be- wertet: • Kreis-Seniorenwohnheim St. Andreas, Babenhausen: Note 1,4 (sehr gut) • Kreis-Seniorenwohnheim Am Anger, Bad Wörishofen: Note 1,8 (gut) • Kreis-Seniorenwohnheim St. Martin, Türkheim: Note 2,1 (gut)

Pflegestufen Der Großteil der Bewohner der Kreis-Seniorenwohnheime hatte zum 31. Dezember 2011 Pflegestufe 1 oder 2. Es gab zwei Härtefälle:

Rüstige Pflegestufe 0 Pflegestufe 1 Pflegestufe 2 Pflegestufe 3 Härtefälle Türkheim 7 5 39 43 21 1 Babenhausen 4 3 16 22 17 1 Bad Wörishofen 2 2 19 19 9 -

Wirtschaftliche Entwicklung Die wirtschaftliche Entwicklung der Kreis-Seniorenwohnheime ist erfreulich. Nach 2009 gelang es 2010 erneut, die Fehlbeträge der Einrichtungen in Babenhausen, Bad Wörishofen und Türkheim zu reduzieren. Insgesamt lag das Defizit aller drei Kreis-Seniorenwohnheime zum Jahresende 2010 bei nur noch rund 102.000 Euro. Dies ist das Ergebnis der Jahresabschlüsse, die der Bayerische Kommu- nale Prüfungsverband geprüft hat (siehe Kreischronik S. 82/83).

Kreis-Seniorenwohnheim Am Anger, Bad Wörishofen Das Kreis -Seniorenwohnheim Am Anger in Bad Wörishofen verfügt über 48 Pflege - und einige Rüstigen - plätze. Die 51 Bewohner waren zum Stichtag 31. Dezember 2011 im Durchschnitt 87 Jahre alt:

Altersstruktur Bewohner Unter 60 Jahre - 61 - 70 Jahre 3 71 - 80 Jahre 10 81 - 90 Jahre 23 91 - 99 Jahre 10 über 100 Jahre 5 (Ø 87 Jahre) Gesamt 51

Die meisten Bewohner kamen aus Bad Wörishofen:

156

Einzugsgebiet Bewohner Bad Wörishofen 40 Übriger Landkreis Unterallgäu 4 Sonstige 7 Gesamt 51

Die Heimsätze – ab 1. November 2011 und pro Tag – waren folgende:

Bereich Einzelzimmer Doppelzimmer Wohnbereich • Rüstigensatz 55,56 € 52,56 € Pflegebereich • Stufe 0 70,37 € 67,37 € • Stufe 1 91,89 € 88,89 € • Stufe 2 105,41 € 102,41 € • Stufe 3 115,96 € 112,96 €

Kreis-Seniorenwohnheim St. Martin, Türkheim Das Kreis-Seniorenwohnheim St. Martin in Türkheim verfügt über 114 Pflege- und einige Rüstigenplätze. Die 116 Bewohner waren zum Stichtag 31. Dezember 2011 im Durchschnitt 86 Jahre alt:

Altersstruktur Bewohner Unter 60 Jahre 1 61 - 70 Jahre 3 71 - 80 Jahre 20 81 - 90 Jahre 60 91 - 99 Jahre 30 über 100 Jahre 2 (Ø 86 Jahre) Gesamt 116

Rund die Hälfte der Bewohner kam aus Türkheim und Bad Wörishofen.

Einzugsgebiet Bewohner Türkheim 36 Bad Wörishofen 22 Übriger Landkreis Unterallgäu 33 Landkreis Ostallgäu und Kaufbeuren 12 Sonstige 13 Gesamt 116

Die Heimsätze pro Tag verteilen sich seit 1. Oktober 2011 wie folgt:

157

Bereich Altbau Neubau Wohnbereich • Einbettzimmer 43,30 € 50,30 € • Zweibettzimmer 41,80 € 47,30 € Pflegebereich • Stufe 0 52,67 € 58,17 € • Stufe 1 74,83 € 80,33 € • Stufe 2 88,08 € 93,58 € • Stufe 3 97,87 € 103,37 € Zuschlag Einzelzimmer 1,50 € 3 €

Kreis -Seniorenwohnheim St. Andreas, Babenhausen Das Kreis-Seniorenwohnheim St. Andreas in Babenhausen verfügt über 62 Pflege- und einige Rüstigen- plätze. Es werden zwei Kurzzeitpflegeplätze vorgehalten. Das Durchschnittsalter lag zum Stichtag 31. Dezember 2011 bei 84 Jahren:

Altersstruktur Bewohner Unter 60 Jahre 2 61 - 70 Jahre 4 71 - 80 Jahre 9 81 - 90 Jahre 32 91 - 99 Jahre 16 über 100 Jahre - (Ø 84 Jahre) Gesamt 63

Etwas mehr als die Hälfte der Bewohner kommt aus Babenhausen:

Einzugsgebiet Bewohner Babenhausen 35 Sonstiger Landkreis Unterallgäu 13 Landkreis Neu-Ulm 8 Stadt Memmingen 1 Sonstige 6 Gesamt 63

Die Heimsätze pro Tag ab 1. Oktober 2011:

Heimsätze Einzelzimmer Doppelzimmer Wohnbereich • Rüstigensatz 54,37 Euro 51,37 Euro Pflegebereich • Stufe 0 65,37 Euro 62,37 Euro • Stufe 1 87,14 Euro 84,14 Euro • Stufe 2 100,28 Euro 97,28 Euro • Stufe 3 109,96 Euro 106,96 Euro

158

Kinder, Jugend und Familie

Adoptionsvermittlung Einen Überblick über die Adoptionsvermittlung im Jahr 2011 gibt folgende Tabelle:

Fallzahlen 2011 Laufende und abgeschlossene Verfahren • Inlandsadoption 3 • Auslandsadoption 5 • Stiefelternadoption 5 Allgemeine Beratung für Adoptionsbewerber 12 Eignungsüberprüfungen von Adoptionsbewerbern 3 Nachbetreuung 2 Nachforschungen/Herkunftssuche 1

Pflegekinderdienst/Vollzeitpflege Für den Pflegekinderdienst/Vollzeitpflege (Hilfe zur Erziehung, §§ 27, 33 SGB VIII, Vollzeitpflege ein- schließlich Hilfen junge Volljährige) wurden im Jahr 2011 für 70 Pflegekinder insgesamt 766.069 Euro ausgegeben. Dem standen Einnahmen in Höhe von 411.961 Euro gegenüber.

Fallzahlen 2011 Pflegekinder 70 Betreuung in Amtshilfe 1 Hilfe für junge Volljährige § 41 SGB VIII 6 Eignungsprüfungen Pflegeeltern 9

Vollstationäre Unterbringungen Für vollstationäre Unterbringungen (Hilfe zur Erziehung §§ 27, 34 SGB VIII; Eingliederhilfe § 35 a SGB VIII; Hilfe für junge Volljährige § 41 SGB VIII) fielen 2011 Kosten in Höhe von 1.457.222 Euro an. Die Einnahmen betrugen 458.259 Euro. Untergebracht waren die jungen Menschen in Jugendhilfeeinrichtungen mit sozialpädagogischer, heilpädagogischer oder therapeutischer Ausrichtung:

Fallzahlen 2011 Heimunterbringungen • Zugänge 24 • Einstellungen 25 • Laufende Fälle 31 Betreutes Wohnen • Zugänge 3 • Einstellungen 3 • Laufende Fälle 2

159

Teilstationäre Unterbringungen Für die heilpädagogische Tagestätte (Hilfe zur Erziehung §§ 27, 32 SGB VIII; Eingliederungshilfe § 35 a SGB VIII) betrugen die Ausgaben 2011 480.920 Euro, für die teilstationäre Unterbringung im Hort (Eingliederungshilfe Hort § 35 a SGB VIII) 45.981 Euro.

Fallzahlen 2011 Heilpädagogische Tagesstätte • Zugänge 7 • Einstellungen 10 • Laufende Fälle 24 Hort • Zugänge 1 • Einstellungen 5 • Laufende Fälle 6

Ambulante Eingliederungshilfe für seelisch behinderte Kinder/Jugendliche Die ambulante Eingliederungshilfe für seelisch behinderte Kinder und Jugendliche verzeichnete 2011 21 neue Fälle (Ausgaben: 94.882 Euro):

Fallzahlen 2011 Zugänge 21 Einstellungen 37 Laufende Fälle 31

Tagespflege Was die Tagespflege betrifft, bekamen 2011 insgesamt 17 Tagesmütter einen Erlaubnisbescheid. Für die Tagespflegestruktur wurden 54.240 Euro, für Einzelfälle 282.338 Euro ausgegeben. Die Einnah- men beliefen sich auf 250.526 Euro.

Fallzahlen 2011 Zugänge 94 Einstellungen 78 Laufende Fälle 103

Verfahren beim Familiengericht/Vormundschaftsgericht Das Jugendamt wirkt an Verfahren beim Familiengericht/Vormundschaftsgericht mit. Im Jahr 2011 war das Jugendamt zum Beispiel an 88 Verfahren zum Sorgerecht beteiligt:

Verfahren Fallzahlen 2011 Sorgerecht 88 Umgangsrecht 46 Aufenthaltsbestimmungsrecht 37 Entzug der elterlichen Sorge 8

160

Jugendgerichtshilfe Die Jugendgerichtshilfe verzeichnete im Jahr 2011 Strafverfahren gegenüber 292 Jugendlichen und 213 jungen Erwachsene (Verfahren nach dem Jugendgerichtsgesetz, JGG).

Formlose Betreuung Die Formlose Betreuung nach § 16 nahmen 2011 insgesamt 181 Familien in Anspruch. Neu kamen 48 Familien hinzu, abgeschlossen wurde die Betreuung von 43 Familien.

Sozialpädagogische Familienhilfe Die sozialpädagogische Familienhilfe unterstützte 2011 40 neue Familien (Ausgaben inklusiv Mieten und Fahrtkosten: 611.020 Euro):

Fallzahlen 2011 Zugänge 40 Einstellungen 46 Laufende Fälle 57

Erziehungsbeistandschaften Im Rahmen von ehrenamtlichen und gewerblichen Erziehungsbeistandschaften wurden 2011 45 Kin- der und Jugendliche zum ersten Mal betreut (Ausgaben: 127.338 Euro):

Fallzahlen 2011 Zugänge 45 Einstellungen 57 Laufende Fälle 47

Unterhaltsvorschuss Mit dem Unterhaltsvorschuss wird der Unterhalt von minderjährigen Kindern sichergestellt, wenn ein unterhaltspflichtiger Elternteil keinen Unterhalt zahlt oder diesen nicht zahlen kann. 2011 betrug die Summe an Vorschüssen insgesamt 571.552 Euro. Ein Drittel des Unterhaltsvorschusses übernimmt der Bund, zwei Drittel der Freistaat Bayern. Das verauslagte Geld wird zurückgeholt. Die Rückholquo- te betrug 2011 42,57 Prozent. Gezahlt wurde der Unterhaltsvorschuss 2011 in 301 Fällen:

Fallzahlen 2011 Leistungseinstellungen 248 Laufende Zahlfälle 301 Rückstandsfälle § 5 23 Rückstandsfälle § 7 394

Betriebserlaubnisse für Kindertageseinrichtungen 2011 hat das Jugendamt den Betrieb von Krippengruppen in zehn Kindergärten genehmigt.

161

Kindbezogene Betriebskostenförderung für Kindertageseinrichtungen Im Rahmen der kindbezogenen Betriebskostenförderung für Kindertageseinrichtungen stellte der Freistaat Bayern für das Kindergartenjahr 2010/2011 insgesamt 6.300.181 Euro zur Verfügung, der Bund 201.565 Euro. In Anspruch nahmen die Gelder • 80 Kindergärten – davon 24 Kindergärten mit Krippengruppen, • eine Kinderkrippe, • zwei Kinderhorte • und eine Einrichtung des „Netz für Kinder“.

Fachberatung für Krippen, Kindergärten, Horte, Netz Im Rahmen der Fachberatung für Krippen, Kindergärten, Horte und Netz wurde 2011 Folgendes an- geboten: • Arbeitskreis „Unter drei mit dabei!“ mit sechs Veranstaltungen zur Qualitätsentwicklung von Betreuung, Bildung und Erziehung von Kleinkindern für je 21 Fach- und Ergänzungskräfte • Acht Fortbildungen mit 160 Fachkräften zu den Themen:  Kampagne „Vorkurse Deutsch“  „Fallbesprechungsgruppe Inklusion in der Kindertagesstätte (KiTa)“ – Neues aus der Grund- schule  Kinderängste ernst nehmen  Hospitationen in Kinderkrippen (St. Josef Kaufbeuren, Felicitas-Füss-Straße München) • Acht Tage Inhouse-Fortbildung in vier Kindertagesstätten zu Themen im Rahmen des Bayerischen Bildungs- und Erziehungsplans (BEP) und des Bayerischen Kinderbildungs- und -betreuungs- gesetzes (BayKiBiG) Darüber hinaus wurden 26 Kindertagesstätten begangen und • drei freie Träger • zehn Gemeinden • 24 Träger und • zehn Einrichtungsleitungen zu Aufgaben nach dem Bayerischen Kinderbildungs- und -betreuungsgesetz (BayKiBiG) beraten. Außerdem war 2011 Folgendes relevant: • Die Handreichung zum Vorgehen bei Verdacht auf Kindeswohlgefährdung wurde redaktionell fertiggestellt und an alle 84 Einrichtungen sowie den Kreisjugendring übergeben. • Gemeinsam mit der Fachberatung der Caritas fanden sieben regionale Konferenzen für insge- samt 84 Leiterinnen von Kindertagesstätten statt. • Die Hilfen nach SGB XII, § 53 wurden mit dem Fachdienst der Frühförderung koordiniert.

Arbeitskreis gegen sexuellen Missbrauch Der Arbeitskreis gegen sexuellen Missbrauch gestaltete 2011 elf Arbeitstreffen.

Jugendhilfeplanung/Kindertagesbetreuung Im Zuge der Jugendhilfeplanung nach SGB VIII und BayKiBiG zur Kindertagesbetreuung wurde 2011 • der Teilplan „Kindertagesbetreuung für Kinder von 0 - 14 Jahren“ erstellt. 162

• die verlässliche Ferienbetreuung in zwölf Ferienwochen im Schuljahr geplant, die Konzeption mit dem Kreisjugendring (KJR) entwickelt und das Pilotprojekt 2011/2012 in der Verwaltungsgemein- schaft Pfaffenhausen mit Kirchheim gestartet. Beraten wurden • sechs Architekten zur Raumplanung einer Krippe • zwölf Kommunen zur Gründung einer Krippe • und zehn Gemeinden zum Ausbau der Kindertagesbetreuung. Einen Überblick über die Betreuungsplätze für Kleinkinder gibt diese Karte:

Jugendpflege In der Kommunalen Jugendarbeit gab es 2011 • zwei Jugendbeauftragten-Treffen mit je fünf Arbeitskreisen zu den Themen „Vorstellung und Aufgaben“ und „Jugendhilfeplanung und Partizipationsmöglichkeiten von Kindern und Jugendli- chen“ 163

• Kinderkino mit zehn ehrenamtlichen Spielstellen (Spielzeit 2010/2011, Oktober bis April), sieben Vorführungen und insgesamt 1849 Kindern sowie einen Jugendkinofilm an fünf Spielorten • Buden- und Bauwagenberatung in acht Gemeinden • Beratung von fünf Gemeinden zum Auf- und Ausbau von Jugendarbeit • einen Fachkräfteaustausch für Jugendarbeit mit der Landkreis-Partnerstadt Gostyń/Polen (Orga- nisation, Kooperation mit Kreisjugendring, siehe Kreischronik S. 36/37) • Zusammenarbeit und regelmäßigen Austausch mit dem Kreisjugendring  fünf Arbeitstreffen mit der pädagogischen Fachstelle für Offene Jugendarbeit des Kreisju- gendrings  drei Quartalsgespräche  fünf Newsletter der Jugendarbeit  drei Arbeitskreise Offene Jugendarbeit  drei Kindermaßnahmenleitertreffen des Kreisjugendring Darüber hinaus wurde der Aufbau der verlässlichen Ferienbetreuung in Pfaffenhausen unterstützt und am Häuservernetzungstreffen der Jugendübernachtungshäuser im Landkreis Unterallgäu teilge- nommen. Im Bereich Kinder- und Jugendschutz gab es • drei Mal das Gewaltpräventionsprojekt „Zammgrauft“ in Kooperation mit der Polizei Mindelheim • zwei Mal das Alkoholpräventionsprojekt „Voll die Party“ in Kooperation mit der Psychosozialen Beratungsstelle für Suchtkranke und -gefährdete und Angehörige Memmingen/Mindelheim der Arbeiterwohlfahrt (AWO) • 637 Beteiligungen an gaststättenrechtlichen Gestattungen bei Veranstaltungen von Vereinen oder privaten Anbietern mit 158 Beratungen der Veranstalter zur Umsetzung des Jugendschut- zes/Überarbeitung der Jugendschutzauflagen • 49 Ausnahmegenehmigungen nach § 5 Jugendschutzgesetz (JuSchG) • den Arbeitskreis Suchtprävention (Teilnahme und Vorbereitung) • ein Arbeitstreffen mit Jugendbeamten der Polizeiinspektionen Mindelheim, Bad Wörishofen, Memmingen • drei Jugendschutzkontrollen, zum Teil in Kooperation mit der Polizei • Beratungen zum Jugendschutz von vier Gewerbetreibenden/Veranstaltern nach Bußgeldbe- scheid • 13 Presseartikel zur Jugendarbeit und zum Jugendschutz • drei Beiträge zur Jugendarbeit und zum Jugendschutz im „Blickpunkt Unterallgäu“

Beistandschaft/Vormundschaft Bekommen Eltern, die nicht miteinander verheiratet sind, ein Kind, geht es häufig um den Unterhalt. Beantragt der Sorgeberechtigte eine Beistandschaft, hilft das Jugendamt bei der Geltendmachung der Unterhaltsansprüche des Kindes. Im Jahr 2011 stieg die Zahl der Kinder von nicht verheirateten Eltern an, genauso wie die Zahl der Beistandschaften. 2011 kamen 288 Babys zur Welt, deren Eltern nicht verheiratet waren:

164

Neugeborene nicht verheirateter Eltern 400

300 288 200 253 226 226 100

0 2008 2009 2010 2011

Die Zahl der Beistandschaften stieg auf 720:

Beistandschaften 730

720 720 710 706 700 703 690 687 680

670 2008 2009 2010 2011

2011 vereinnahmte das Jugendamt Unterhaltszahlungen in Höhe von 1.403.488 Euro:

Vereinnahmte Unterhaltszahlungen 1.420.000 1.400.000 1.403.488 € 1.380.000 1.360.000 1.365.244 € 1.340.000 1.362.227 €

1.320.000 1.331.514 € 1.300.000 1.280.000 2008 2009 2010 2011

165

Vormundschaften wurden 2011 18 übernommen. Das von Mündeln verwaltete Vermögen betrug 51.375 Euro. Darüber hinaus gab es 28 Ergänzungspflegschaften, 550 telefonische Beratungen, 515 Beurkundungen und 16 Mal einen Mehrbedarf an Kindergartenbeiträgen.

Koordinierende Kinderschutzstelle (KoKi) Die Koordinierende Kinderschutzstelle betreute 2011 insgesamt 76 Familien. In 23 Fällen begann die Betreuung bereits während der Schwangerschaft. Gespräche beziehungsweise Gesprächsrunden zum vorbeugenden Kinderschutz im Rahmen der Ver- netzungsarbeit mit Netzwerkpartnern gab es 32. Darüber hinaus wurde acht Mal anonym beraten und es gab elf Mal Aktionen/Öffentlichkeitsarbeit.

Kosten der Hilfen zur Erziehung Für die Hilfen zur Erziehung fallen hohe Kosten an. Diese verteilten sich 2011 wie folgt:

Hilfen zur Erziehung

94.882 € 127.338 €

302.074 €

611.020 €

667.545 € 178.846 €

58.362 € 766.069 €

789.677 €

§ 30 Erziehungsbeistandschaft 127.338 € § 31 Sozialpädagogische Familienhilfe 611.020 € § 32 Unterbringung in einer Tagesgruppe/HPT 178.846 € § 33 Vollzeitpflege einschl. junge Volljährige 766.069 € § 34 Heimerziehung einschl. junge Volljährige 789.677 € § 35 Intensive sozialpädagogische Einzelbetreuung 58.362 € § 35a Eingliederungshilfe stationär einschl. junge Volljährige 667.545 € § 35a Eingliederhungshilfe teilstationär 302.074 € § 35a Eingliederungshilfe ambulant 94.882 €

166

Soziales, Senioren

Grundsicherung Immer mehr Menschen sind auf finanzielle Hilfe angewiesen. Die Zahl der Empfänger von Grundsi- cherung im Alter und bei Erwerbsminderung im Unterallgäu ist 2011 auf 345 gestiegen:

Hilfeempfänger 400 345 350 290 300 280 250 200 150 100 50 0 2009 2010 2011

Mit der Zahl der Hilfeempfänger stiegen auch die Ausgaben für die Grundsicherung – von 1,081 Mil- lionen Euro im Jahr 2010 auf 1,133 Millionen im Jahr 2011:

Ausgaben Grundsicherung 1,14 1,133 €

1,12

1,1 1,081 € 1,08

1,06 Millionen 1,045 € 1,04

1,02

1 2009 2010 2011

167

Hartz IV Die Höhe der Leistungsbeteiligung an den Kosten der Unterkunft für Arbeitssuchende (Hartz IV) sank von rund 3,35 Millionen im Jahr 2010 auf 2,76 Millionen Euro im Jahr 2011:

Ausgaben Hartz IV 4.000.000

3.500.000 3.289.353 € 3.345.474 €

3.000.000 2.765.797 €

2.500.000

2.000.000

1.500.000

1.000.000

500.000

0 2009 2010 2011

Wohngeld 2011 wurden 947 Anträge auf Wohngeld gestellt. Der Großteil – 731 Anträge – wurde bewilligt:

Wohngeld 2011 Anträge 947 Bewilligungen 731 • Mietzuschuss 681 • Lastenzuschuss 50 Ausgaben 626.961 Euro

Sonstige Aufwendungen Darüber hinaus fielen im Sachgebiet „Soziales, Senioren“ folgende Ausgaben an:

Ausgaben 2011 Kostenbeteiligung Frauenhaus Memmingen 44.700 € Krankenvorsorge nach dem Lastenausgleichsrecht 2700 € Leistungen für Asylbewerber 119.500 € Förderung ambulanter Pflegedienste 100.000 €

Betreuungsstelle Menschen, die ihre Angelegenheiten wegen Behinderung oder Krankheit nicht besorgen können, bekommen vom Gericht einen (rechtlichen) Betreuer zur Seite gestellt. Die Betreuungsstelle unter- 168 stützt hierbei das Gericht bei der Feststellung des Sachverhalts und bei der Auswahl der Betreuer. Die Verfahren/Ermittlungen sanken 2011 auf 321 (2010: 365):

Verfahren für das Betreuungsgericht 370 365 360 360 350 340 330 321 320 310 300 290 2009 2010 2011

Daneben führte die Betreuungsstelle selbst zwölf Betreuungen und eine Verfahrenspflegschaft.

FQA/Heimaufsicht Die „Fachstelle für Pflege und Behinderteneinrichtungen – Qualitätsentwicklung und Aufsicht“ (FQA) führt regelmäßige und anlassbezogene Überprüfungen der verschiedenen Einrichtungen im Unterall- gäu durch. 2011 gab es im Unterallgäu folgende Einrichtungen und Pflegeplätze: • 19 Altenpflegeeinrichtungen (1333 Plätze) • eine Kurzzeitpflegeeinrichtung (19 Plätze) • 21 eingestreute Tagespflegeplätze • 18 solitäre Tagespflegeplätze • fünf Träger für Behinderteneinrichtungen (450 Plätze) Darüber hinaus berät die FQA unter anderem zur Gründung von ambulant betreuten Wohngemein- schaften und trifft sich mit Heimbeiräten und Einrichtungsleitungen zum Austausch.

Fachstelle für Seniorenangelegenheiten Die Fachstelle für Seniorenangelegenheiten berät zu verschiedenen Fragen und Themen des Alters. 2011 wurde in Zusammenarbeit mit dem Gemeindepsychiatrischen Verbund Memmin- gen/Unterallgäu, Arbeitskreis Gerontopsychiatrie, der „Wegweisers Demenz“ erstellt. Gemeinsam mit dem Gesundheitsamt fand ein Vortrag zur Gesundheitswoche statt und es gab ein Treffen mit den Seniorenbeauftragten.

Seniorenpolitisches Gesamtkonzept Die Schwerpunkte des seniorenpolitischen Gesamtkonzepts im Jahr 2011 waren: • Erarbeitung von Leitlinien zur Seniorenpolitik des Landkreises Unterallgäu und den Handlungsfel- dern des seniorenpolitischen Gesamtkonzepts 169

• Durchführung einer Expertenrunde (siehe Kreischronik S. 78) und handlungsfeldbezogenen Workshops in Kooperation mit der Stelle „Wohnen zu Hause“ • Information von politischen Gremien (Kreistag, Bürgermeister, Ausschüsse) • Schulung der Seniorenbeauftragten der Gemeinden in fünf Veranstaltungen • Beratung und Begleitung von Gemeinden (Lautrach, Heimertingen, Ettringen, Pfaffenhausen, Salgen, Bad Wörishofen, Ottobeuren, Sontheim) und verschiedenen Organisationen der Senio- renarbeit im Landkreis Unterallgäu

Bildungs- und Teilhabepaket Durch das neue Bildungs- und Teilhabepaket sollen Kinder und Jugendliche aus einkommensschwa- chen Familien an kulturellen und sozialen Aktivitäten teilnehmen können und den gleichen Zugang zur Bildung erhalten. Gefördert werden Schulbedarf, Klassenfahrten, Schülerbeförderung, Nachhilfe, gemeinschaftliche Mittagsverpflegung und Mitgliedsbeiträge (zum Beispiel im Sportverein). Die Leis- tungen beliefen sich im Jahr 2011 auf insgesamt 138.556 Euro. Diese verteilen sich wie folgt:

Leistungen aus dem Bildungs- und Teilhabepaket

38.704 € Hartz-IV- Empfänger 38.704 € 55.976 € Schulsozialarbeit 71.338 €

Sozialhilfeempfänger 210 €

Empfänger von Wohngeld oder Kinderzuschlag 22.327 € 22.327 € 71.338 € Mittagessen für Hort- und Kindergartenkinder 55.976 €

210 €

170

Staatliche Schulangelegenheiten, ÖPNV

Unterhaltssicherung Durch den Wegfall der Wehrpflicht gibt es seit 1. Juli 2011 keine neuen Grundwehr- und Zivildienst- leistenden mehr. So ist es zu erklären, dass die Neuanträge auf Unterhaltssicherung im Jahr 2011 deutlich gesunken sind (siehe Tabelle). Einberufene Wehrpflichtige oder Personen, die freiwilligen Wehrdienst ableisten, haben zur Sicherung des Lebensbedarfs weiterhin Ansprüche nach dem Un- terhaltsicherungsgesetz. Die Ausgaben des Landkreises werden voll vom Bund erstattet.

2010 2011 Zivil- und Grundwehrdienst • Neuanträge 41 7 • Ausgaben 63.677 Euro 18.516 Euro Wehrübungen • Anträge 50 57 • Ausgaben 36.286 Euro 35.533 Euro

Ausbildungsförderung Die Ausgaben des Landkreises für die Ausbildungsförderung werden ebenfalls voll vom Bund bezie- hungsweise Land erstattet. Im Jahr 2011 gab es 340 Neuanträge auf eine Förderung nach dem BAföG oder dem BayAföG, die Ausgaben stiegen auf 1.039.903 Euro und damit gegenüber dem Vorjahr um 34 Prozent. Die Ursa- chen dafür liegen zum einen an den leistungsrechtlichen Verbesserungen (Erhöhung der Bedarfssätze und der Einkommensfreibeträge) durch das 23. BAföG-Änderungsgesetz mit Wirkung seit 1. Oktober 2010, zum andern in der Abwicklung schwebender Verfahren aus vergangenen Jahren (Berücksichti- gung von erhöhten Heimkosten bei behinderten Schülerinnen und Schülern) mit Nachzahlungen von rund 200.000 Euro. Eine Förderung nach dem sogenannten Meister-BAföG wurde 310 Mal beantragt:

2010 2011 BAFöG und BayAföG • Neuanträge 393 340 • Ausgaben 775.592 Euro 1.039.903 Euro AFBG („Meister-BAföG“) • Anträge 290 310 • Ausgaben 533.804 Euro 626.962 Euro

Schülerbeförderung Der Landkreis ist zuständig für die Beförderung von Schülern bis zur 10. Klasse zum Besuch des Voll- zeitunterrichts an öffentlichen Förderschulen und öffentlichen oder staatlich anerkannten Realschu- len, Gymnasien, Berufsschulen, Berufsfachschulen, Wirtschaftsschulen, Fachoberschulen und Berufs- oberschulen (Beförderungsanspruch). Für Schüler ab der 11. Klasse werden die Schulwegkosten auf Antrag ganz oder teilweise erstattet (Kostenerstattungsanspruch). Im Jahr 2011 hatten 5905 Schüler einen Anspruch auf Beförderung, 665 einen Anspruch auf Erstattung der Kosten: 171

2008 2009 2010 2011 Schüler mit Beförderungsanspruch 6049 6116 6079 5905 Erstattungsanspruch • Bewilligte Anträge 948 1066 844 665 • Abgelehnte Anträge 65 69 87 164 Ausgaben 4.080.005 € 4.101.673 € 4.234.289 € 4.029.229 € Staatliche pauschale Zuweisung 2.542.759 € 2.697.541 € 2.753.324 € 2.811.864 €

Die Entwicklung der Ausgaben und Einnahmen im Rahmen der Schülerbeförderung zeigt folgende Grafik:

4.500.000 Einnahmen und Ausgaben Schülerbeförderung 4.000.000

3.500.000

3.000.000

2.500.000

2.000.000

1.500.000

1.000.000

500.000

0 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 Ausgaben Staatl. pauschale Zuweisung

Schulpflichtverletzungen Wegen Schulpflichtverletzungen wurden im Jahr 2011 28 Bußgeldverfahren eingeleitet und insge- samt Bußgelder in Höhe von 4455 Euro festgesetzt. In 15 Fällen wurde beim Amtsgericht die Auferle- gung von Arbeitsleistungen an Stelle der Geldbuße beantragt.

2010 2011 Eingeleitete Bußgeldverfahren 36 28 Bußgelder • festgesetzt 4405 Euro 4455 Euro • bezahlt 3570 Euro 2983 Euro Anträge an das Amtsgericht 15 15

Öffentlicher Personennahverkehr Für den Öffentlichen Personennahverkehr wurden 2011 insgesamt 432.950 Euro ausgegeben. Fast die Hälfte davon wurde über die staatliche ÖPNV-Zuweisung gedeckt:

172

2010 2011 Gesamtausgaben 410.973 Euro 432.950 Euro Staatliche ÖPNV-Zuweisungen 201.481 Euro 203.249 Euro

Die Nutzwagenkilometer, also die Kilometer, die ohne Leerfahrten zurückgelegt wurden, betrugen im Jahr 2011 rund 2,25 Millionen Kilometer. Die Nutzplatzkilometer, die sich aus dem zurückgelegten Weg mal den Fahrgastplätzen berechnen, betrugen rund 215,93 Millionen:

2010 2011 Nutzwagenkilometer 2.244.010 2.251.254 Nutzplatzkilometer 214.894.724 215.929.938

173

Sicherheitsangelegenheiten, Gewerbe, Land- und Forstwirtschaft

Brand- und Katastrophenschutz Im Unterallgäu gab es 2011 insgesamt 132 Feuerwehren – 131 Freiwillige Feuerwehren und eine Werkfeuerwehr. Die Freiwilligen Feuerwehren verfügten insgesamt über 33 Jugendfeuerwehren und 6217 aktive Mitglieder.

Aktive Feuerwehrleute 2010 2011 Erwachsene 5549 5524 Anwärter (16 bis 18 Jahre) 386 350 Jugendfeuerwehrleute (12 bis 16 Jahre) 339 343 Gesamt 6274 6217

Langjährige Mitglieder bekommen das Feuerwehrehrenzeichen. Für 40 Jahre im aktiven Feuerwehr- dienst wurden im vergangenen Jahr 24 Feuerwehrleute damit ausgezeichnet:

Feuerwehrehrenzeichen 2010 2011 Für 40 Jahre aktiven Dienst 34 24 Für 25 Jahre aktiven Dienst 142 177

2011 fanden wieder mehrere Leistungsprüfungen statt. An der Leistungsprüfung „Gruppe im Löscheinsatz“ nahmen 633 Feuerwehrleute teil:

Leistungsprüfung Gruppe im Löscheinsatz Teilnehmer 2010 Teilnehmer 2011 Stufe 1/Bronze 93 180 Stufe 2/Silber 99 104 Stufe 3/Gold 55 100 Stufe 4/Gold mit blau unterlegt 47 112 Stufe 5/Gold mit grün unterlegt 53 68 Stufe 6/Gold mit rot unterlegt 49 69 Gesamt 396 633

Die Leistungsprüfung „Technische Hilfeleistung“ absolvierten 106 Teilnehmer:

Leistungsprüfung Technische Hilfeleistung Teilnehmer 2010 Teilnehmer 2011 Stufe 1/Bronze 37 31 Stufe 2/Silber 23 31 Stufe 3/Gold 15 15 Stufe 4/Gold mit blau unterlegt 12 9 Stufe 5/Gold mit grün unterlegt 10 12 Stufe 6/Gold mit rot unterlegt 11 8 Gesamt 108 106

An der Bayerischen Jugendleistungsprüfung nahmen 33 junge Feuerwehrleute teil: 174

Jugendleistungsprüfungen Teilnehmer 2010 Teilnehmer 2011 Bayerische Jugendleistungsprüfung 54 33 Deutsche Jugendleistungsprüfung 27 -

Die Jugendflamme Stufe 1/Gelb und Stufe 2 Gelb/Orange machten 2011 insgesamt drei Jugendfeu- erwehren (2010: drei). Die Prüfung zur Jugendflamme Stufe 3/Gelb/Orange/Rot legte 2010 und 2011 niemand ab.

Die Ausbildung im Bereich Feuerwehr stellte sich 2011 so dar:

Lehrgang/Fortbildung Teilnehmer 2010 Teilnehmer 2011 Lehrgang Atemschutzgeräteträger 40 74 Lehrgang Atemschutz - CSA 6 - Fortbildung Atemschutz 549 492 Fortbildung Brandschutzcontainer Neu-Ulm 119 93 Lehrgang Maschinist TS/PFPN 10-1000 60 61 Fortbildung Grundlagen Kartenkunde 15 - Fortbildung Kommunikation/Führung 16 - Fortbildung Führungstrupp Mehrzweckfahrzeug 22 43 Lehrgang Sprechfunker 109 91 Fortbildung Sprechfunker - - Lehrgang Truppmann 208 225 Lehrgang Truppenführer 112 86

Staats- und Kreiszuschuss-Anträge der Städte, Märkte und Gemeinden für Beschaffungen für die Feuerwehr wurden folgende eingereicht:

Beschaffung Anträge 2010 Anträge 2011 Tragkraftspritze PFPN 10-1000 2 1 Mehrzweckfahrzeug 1 1 Hilfeleistungssatz - 1 Hilfeleistungsfahrzeug 20/16 2 - Wärmebildkamera (nur Kreiszuschuss) 5 4

Übungen, Planbesprechungen und Sprechfunkübungen im Katastrophenschutz fanden 2011 insge- samt fünf (2010: neun) statt.

Waffen- und Sprengstoffrecht Einen Überblick über die Arbeit im Waffen- und Sprengstoffrecht gibt diese Tabelle:

Art der Vorgänge Anzahl 2010 Anzahl 2011 Überprüfung von Schießstätten 2 23 Ausstellung Waffenbesitzkarten Standard 80 84 Ausstellung Waffenbesitzkarten Sportschützen 20 26 175

Art der Vorgänge Anzahl 2010 Anzahl 2011 Ausstellung Erlaubnisse nach § 27 SprengG 16 42 Ausstellung/Verlängerung (kleine) Waffenscheine 20 28 Ein-/Austragung von erworbenen/veräußerten Schusswaffen 547 636 Entzug waffen-/sprengstoffrechtlicher Erlaubnisse 3 4 Erteilung von Schießerlaubnissen 7 3 Verlängerung von Europäischen Feuerwaffenpässen 8 7 Erteilung von Schießstättenerlaubnissen 2 1 Zuverlässigkeitsüberprüfungen Waffen-/Sprengstoffinhaber 2146 8324 Ausnahmegenehmigungen von Alterserfordernis 33 27 Einziehung von Schusswaffen bei Erbfällen 17 29 Ausstellung von Unbedenklichkeitsbescheinigungen 21 24 Ausstellung von Europäischen Feuerwaffenpässen 14 5 Verlängerung von Erlaubnissen nach § 27 SprengG 23 29 Ausstellung Waffenbesitzkarte als Sammler - - Erlaubnisse Gauschießen 2 3 Überprüfungen/Abnahme Böller-/Armbrustschießen 1 1 Überprüfung Waffenhändler 1 - Abnahme Sachkundeprüfungen 5 2 Überprüfung Waffensammler - - Voreintrag Schusswaffen und Munitionserwerb in WBK 67 73 Mitteilungen Waffenerwerb/verkauf 387 437 Aktenübernahme, Zusammenstellung/Versendung 41 53 Ordnungswidrigkeitenverfahren nach OWiG/WaffG/SprengG 37 52 Ein-/Ausfuhrgenehmigungen 13 6 Waffenrechtliche Erlaubnisverfahren im Rahmen von Erbfällen 1 2 Kostenrechnungen 999 1.017 Ein-/Austragung Firmen-Waffenschein 17 18 Verlängerung Firmen-Waffenschein 1 2 Übernahme von Waffen Abgabe/Abholung 189 201

Landesstraf- und Verordnungsgesetz Motorsportliche Erlaubnisse nach dem Landesstraf- und Verordnungsgesetz (LStVG) gab es 2011 insgesamt drei (2010: 1).

Jagd-, Forst- und Fischereirecht Wesentliche Vorgänge im Bereich Jagd-, Forst- und Fischereirecht sind hier zusammengefasst:

Art der Vorgänge Anzahl 2010 Anzahl 2011 Erteilung von Jagdscheinen 315 253 Bestätigung von Jagdpachtverträgen 10 12 Bestätigung von Jagdaufsehern 2 2 Bestätigung von Fischereiaufsehern 1 4 Bestätigung Forstschutzbeauftragter 1 - Genehmigung von Abschüssen/Fallenjagd im befriedeten Bezirk 1 1 176

Art der Vorgänge Anzahl 2010 Anzahl 2011 Prüfung und Bestätigung von Fischereipachtverträgen 22 23

Ausstellen von Genehmigungen zur Ausgabe von 15 21 Fischereierlaubnisscheinen Genehmigungen zur Elektrofischerei 8 7 Androhung einer Ersatzvornahme zur Borkenkäferbekämpfung 3 - Bestätigung von Landpachtverträgen 203 182 Genehmigungen nach Grundstücksverkehrsgesetz 516 617

Gaststättengesetz 2011 bekamen zum Beispiel 85 Gaststätten eine Erlaubnis nach dem Gaststättengesetz:

Art der Vorgänge Anzahl 2010 Anzahl 2011 Erteilen einer Gaststättenerlaubnis 75 85 Erteilen einer Stellvertretererlaubnis 8 5 Genehmigung für die Erweiterung einer Gaststätte 7 4 Widerruf der Gaststättenerlaubnis 1 -

Gewerbeordnung Im Bereich Gewerbeordnung wurden 2011 diese Vorgänge verzeichnet:

Art der Vorgänge Anzahl 2010 Anzahl 2011 Erteilung/Erweiterung einer Reisegewerbekarte 27 32 Widerruf der Reisegewerbekarte 1 1 Erteilen einer Erlaubnis nach § 34 c (z. B. Makler) 37 30

Überprüfungen, ob erlaubnispflichtige Tätigkeiten nach § 34 c 7 11 durchgeführt werden Widerruf der Maklererlaubnis - 4 Gewerbeuntersagungen 10 7 Genehmigung zum Betrieb bzw. Erweiterung einer Privatklinik 2 1 Überprüfungen, ob Gewerbetreibende ein überwachungspflichtiges 109 86 Gewerbe nach § 38 ausüben Erteilen einer Bewachungserlaubnis nach § 34 a 1 - Genehmigung von Spielhallen nach § 33 5 5

Schornsteinfeger-Handwerksrecht Nach dem Schornsteinfeger-Handwerksrecht wurden 2011 unter anderem 53 Leistungsbescheide wegen rückständiger Kehrgebühren erlassen:

Art der Vorgänge Anzahl 2010 Anzahl 2011 Leistungsbescheide (wegen rückständiger Kehrgebühren) 30 53 Maßnahmen bei Kehrpflichtverweigerungen 10 10

177

Bußgeldverfahren Bußgeldverfahren gab es 2011 folgende:

Anzahl 2010 Anzahl 2011 Feiertagsgesetz 8 9 Forstrecht 3 4 Gaststättengesetz 31 28 Gewerbeordnung 16 10 Handwerksordnung 15 29 Jagdrecht 3 9 Fischereirecht 0 1 Landesstraf- und Verordnungsgesetz 3 2 Makler- und Bauträgerverordnung 17 10 OWiG falsche Namensangabe 8 5 OWiG unzulässiger Lärm 29 17 Sonstige Ordnungswidrigkeiten 13 8 Verordnung über die Verhütung von Bränden 7 7

178

Personenstands- und Ausländerangelegenheiten

Im Landkreis Unterallgäu lebten 2011 insgesamt 6569 Ausländer aus 111 verschiedenen Nationen. Im Vergleich zum Vorjahr hat die Zahl der Ausländer um 6,62 Prozent beziehungsweise um 408 Perso- nen zugenommen. Damit waren, gemessen an der Einwohnerzahl vom Juni 2011, 4,85 Prozent der Landkreisbewohner Ausländer. 2010 betrug der Anteil 4,55 Prozent. Fast die Hälfe der Ausländer – nämlich 2860 Menschen beziehungsweise 43,53 Prozent – kommt aus den Mitgliedsstaaten der Europäischen Union. Aus welchen Staaten die im Unterallgäu lebenden Ausländer genau stammen, zeigt folgende Tabelle (Stand: November 2011). Am stärksten vertreten sind im Landkreis Unterallgäu Menschen aus der Türkei:

Herkunftsstaat Anzahl Ausländer Anteil Türkei 1362 20,73% Italien 455 6,93% Österreich 403 6,13% Polen 364 5,54% Rumänien 358 5,44% Griechenland 354 5,39% Ungarn 339 3,84% Kosovo, Republik 299 4,55% Kroatien 234 3,56% Bosnien und Herzegowina 216 3,29% Serbien und Montenegro 192 2,92% Mazedonien, ehemalige jug. Republik 160 2,44% Serbien, Republik 141 2,15% Tschechische Republik 112 1,71% Russische Föderation 100 1,52% Thailand 100 1,52% Bulgarien 91 1,39% Vereinigte Staaten von Amerika 91 1,39% Vereinigtes Königreich Großbritannien 76 1,16% Frankreich 67 1,02% Schweiz 64 0,97% Niederlande 61 0,91% Portugal 59 0,90% Slowakei 57 0,87% Brasilien 48 0,73% restliche Staaten 766 11,66% Gesamt 6569 100%

Die meisten im Unterallgäu wohnenden Ausländer sind 35 Jahre und älter. Außerdem sind es etwas mehr Männer als Frauen:

179

Unter 16 Jahre 16 bis unter 21 Jahre 21 bis unter 35 Jahre Ab 35 Jahre Männlich 286 223 826 2065 Weiblich 267 180 812 1909 Unbekannt - - - 1 Gesamt 553 403 1638 3975 Anteil 8,42% 6,13% 24,94% 60,51%

Integrationskurse Im Rahmen von Integrationskursen wurden 2011 insgesamt 45 Bescheinigungen ausgestellt:

Bescheinigungen Anzahl Orientierungskurse 1 Teilnahmeberechtigungen 6 Zur Teilnahme Verpflichtete 38 Gesamt 45

Maßnahmen Zwangsmaßnahmen wurden in drei Fällen ergriffen:

Maßnahme Anzahl Zwangsmaßnahmen 3 Versagung der Aufenthaltserlaubnis 1 Abschiebungen 3 Befristung der Wirkungen von Ausweisung oder Abschiebung 4

Asylrecht Im Jahr 2011 gab es vier Asylbewerber. Davon befanden sich zwei im Asylverfahren, zwei wurden zur Ausreise verpflichtet.

Staatsangehörigkeitsrecht 2011 wurden 59 Menschen eingebürgert.

180

Verkehr, Kfz-Zulassung

Verkehrsschauen Das Sachgebiet „Verkehr, Kfz-Zulassung“ hat im Jahr 2011 zusammen mit den Polizeidienststellen in Mindelheim, Bad Wörishofen und Memmingen, dem Staatlichen Bauamt Kempten und der Tiefbau- abteilung des Landkreises Unterallgäu Verkehrsschauen durchgeführt. Es ist Aufgabe der unteren Straßenverkehrsbehörde die Voraussetzungen für einen reibungslosen und sicheren Verkehrsablauf zu prüfen. Notwendige straßenverkehrsrechtliche Maßnahmen wurden angeordnet und straßenbau- liche Verbesserungen vereinbart.

Im Rahmen der Verkehrsschauen wurde auch die Sicherheit an Bahnübergängen geprüft – zusam- men mit dem Eisenbahn-Bundesamt, der DB Netz AG, der Polizei, dem Staatlichen Bauamt Kempten, der Tiefbauabteilung des Landkreises und den betreffenden Kommunen als Straßenbau- und Ver- kehrsbehörden. Es wurden die Bahnübergänge der Staudenbahn zwischen Türkheim und Oberneuf- nach, der Bahnstrecke zwischen Buchloe und Memmingen sowie der Mittelschwabenbahn zwischen Mindelheim und Krumbach begutachtet. Die Sicherung von Bahnübergängen ist eine Gemeinschaftsaufgabe derjenigen, die für die Eisenbahn- strecke und die Straße verantwortlich sind. Für die Organisation ist die untere Straßenverkehrsbe- hörde zuständig.

Unfallkommission Die Unfallkommission des Landkreises Unterallgäu hat auch im Jahr 2011 analysiert, wo sich auf den Bundes-, Staats- und Kreisstraßen Unfälle häufen und hat Maßnahmen ergriffen, die Abhilfe schaffen sollen. Das Spektrum reichte dabei von Geschwindigkeitsüberwachungen und Beschilderungen bis hin zu aufwändigen straßenbaulichen Maßnahmen wie Kurvenentschärfungen oder dem Bau von Kreisverkehren.

Erlaubnisse, Ausnahmegenehmigungen und Anordnungen der Straßenverkehrsbehörde Folgende Übersicht zeigt die Anzahl von Erlaubnissen, Ausnahmegenehmigungen und Anordnungen im Jahr 2011:

2010 2011 Veränderung Erlaubnisse für Festveranstaltungen, Umzüge, Volksradfahren, Volk s- 55 50 -9,09% wandern Verkehrsrechtliche A nordnungen anlässlich von 59 60 1,69% Festveranstaltungen, Umzügen und sonstigen Veranstaltungen Anordnungen wegen verkehrsbeeinträchtigender Arbeiten im 196 175 -10,71% Straßenraum Ausnahmen vom Sonntagsfahrverbot 39 30 -23,08% Ausnahmegenehmigungen zum Befahren gesperrter Straßen 41 7 -82,93% Anordnungen für Treib- und Drückjagden 1 1 - Stellungnahmen für Marktfestsetzungen 11 10 -9,09% Ausnahmegenehmigung/Erlaubnis für Loipenspurgerät 0 1 100%

181

Großraum- und Schwerverkehr Für den Großraum- und Schwerverkehr wurden 2011 folgende Erlaubnisse gemäß § 29 Abs. 3, 46 Abs. 1 StVO erteilt:

Erlaubnisse 2010 2011 Veränderung Einzelerlaubnisse 512 632 23,44% Dauererlaubnisse 184 232 26,09%

Daneben wurden gegenüber verschiedenen Behörden zu überregionalen Transporten Stellungnah- men abgegeben:

Stellungnahmen zu überregionalen Transporten gegenüber 2010 2011 Veränderung Regierung von Schwaben 20 4 -80% Anderen Genehmigungsbehörden 396 436 10,1% VEMAGS 1803 1805 0,11%

Güterkraftverkehr Im Dezember 2011 traten für den Güterkraftverkehr die Verordnungen (EG) Nr. 1071/2009 und (EG) Nr. 1072/2009 des sogenannten Road-Packages in Kraft. Die von der EU für den grenzüberschreiten- den Verkehr festgelegten Kriterien bezüglich des Marktzugangs wurden weitgehend auch für den nationalen Verkehr übernommen. Daneben enthält das geänderte Güterkraftverkehrsgesetz grund- legende Vorschriften zum neuen Unternehmensregister sowie zur Untersagung und Wiedergestat- tung der Führung von Güterkraftverkehrsgeschäften. Lizenzen, Erlaubnisse, Abschriften und Fahrerbescheinigungen wurden folgende erteilt:

2010 2011 Veränderung Bestand/Zu-Abgänge an EU-Lizenzen • EU-Lizenzen 98 102 4,08% • Abschriften 753 761 1,06% Bestand/Zu-Abgänge an Erlaubnissen national • Erlaubnisse 43 40 6,98% • Abschriften 142 115 19,01% Fahrerbescheinigungen 10 16 66,66%

Personenbeförderung Zur Personenbeförderung genehmigt wurden 2011 diese Fahrzeuge:

Fahrzeug 2010 2011 Taxi 30 30 Taxi/Mietwagen 2 2 Mietwagen 37 37 Fahrzeug für Ausflugsfahrten 1 1

Unternehmer im Gelegenheitsverkehr, also Unternehmer, die Personen befördern, registrierte die Straßenverkehrsbehörde folgende: 182

Unternehmer 2010 2011 Veränderung Taxiunternehmer 10 9 -10% Unternehmer mit Taxi- und Mietwagenkonzession 5 5 - Taxi-/Mietwagenunternehmer (Mischkonzession) 2 2 - Mietwagenunternehmer 16 17 6,25% Anbieter von Ausflugsfahrten 1 1 -

Fahrerlaubniswesen Im Jahr 2011 hielten im Unterallgäu 1743 Menschen zum ersten Mal einen eigenen Führerschein in Händen. 1022 Unterallgäuer erweiterten ihre Fahrerlaubnis – etwa um die Erlaubnis, ein Motorrad fahren zu dürfen – und 1488 junge Menschen bekamen ihren Führerschein im Rahmen des begleite- ten Fahrens ab 17:

2010 2011 Veränderung Ersterteilung 1792 1743 -2,7% Fahrerlaubnis/Erweiterung 1258 1022 -18,8% Begleitetes Fahren ab 17 1467 1488 1,4% Ersatzführerscheine 463 454 -1,9% Umtausch in EU-Führerscheine 1343 1280 -4,7% Verlängerung von Fahrerlaubnissen 888 760 -14,4% Umschreibung Dienstfahrerlaubnisse 23 23 - Umschreibung ausländischer Fahrerlaubnisse 28 42 50% Neuerteilung nach Entzug oder isolierter Sperre 144 157 9% Internationale Führerscheine 443 637 43,8% Fahrerlaubnis zur Fahrgastbeförderung (Taxi, Mietwagen) 90 73 -18,9% Fahrerlaubnisentziehungen durch das Landratsamt 46 42 -8,7% Freiwillige Fahrerlaubnisverzichte wegen fehlender Eignung 77 60 -22,1% Antragsversagungen durch das Landratsamt 4 29 625% EU -Führerscheintourismus (Überprüfungen, Aberkennungen, Festste l- 16 21 31,3% lungen) Verwarnung wegen Punkten 241 256 6,2% Aufbauseminare Mehrfachtäter 31 31 - Verwarnung in der Probezeit 18 37 105,6% Aufbauseminar Fahranfänger 144 129 -10,4% Untersagungen zum Führen 4 3 -25% von fahrerlaubnisfreien Fahrzeugen Ausnahmen vom Mindestalter (ohne Klasse L) 7 4 -42,9% Überprüfung Alter/Krankheit 56 49 -12,5% Anordnungen Facharztgutachten/MPU Drogen bei Inhabern (ohne 36 29 -19,4% Entziehungen/Verzichte) Verwarnungen („Gelbe Karte“ bei Alkohol -/Drogen -/Verkehrsdelikten – 26 62 138,5% seit Juni 2010)

Fahrlehrerwesen Einer Fahrschule und sechs Fahrlehrern wurde 2011 eine Erlaubnis erteilt: 183

2010 2011 Veränderung Fahrschul- und Zweigstellenerlaubnisse 4 1 -75% Fahrlehrererlaubnisse 2 6 200% Verlegung Fahrschule 1 0 -100%

Bayerisches Straßen- und Wegegesetz Wegen unerlaubter Sondernutzung nach dem Bayerischen Straßen- und Wegegesetz (BayStrWG) gab es 2011 insgesamt 18 Ordnungswidrigkeitsverfahren (2010: 14).

Fahrzeuge Im Jahr 2011 gab es im Unterallgäu 129.577 Fahrzeuge. Folgende Grafik zeigt die Entwicklung des Fahrzeugbestands in den vergangenen zehn Jahren. Der reduzierte Fahrzeugbestand ab 2007 erklärt sich durch Einführung der Fahrzeug-Zulassungsverordnung in diesem Jahr. Seitdem werden außer Betrieb gesetzte Fahrzeuge aus dem Fahrzeugregister gelöscht.

Fahrzeugbestand 150.000

145.000

140.000

135.000

130.000 131.744 129.444 129.577 125.000 127.679 127.772 127.608 125.512 126.370 120.000 123.620 122.161 121.286 115.000

110.000

105.000

100.000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011

Im Vergleich zum Vorjahr wuchs die Zahl der Fahrzeuge 2011 um 3207 – das sind 2,54 Prozent. Die am häufigsten im Unterallgäu vorkommenden Fahrzeuge sind Autos. Auf Platz zwei liegen Anhänger, auf Platz drei Zugmaschinen:

184

Fahrzeugart 2010 2011 Veränderung Pkw 79.908 81.641 2,17% Zugmaschinen 13.796 13.978 1,32% Sattelanhänger/ZAH 10.073 10.511 4,35% Krafträder 9924 10.390 4,70% Anhänger 7395 7594 2,69% Lkw 4041 4207 4,11% Bus 140 141 0,71% Sonstige 1093 1115 2,01% Gesamt 126.370 129.577 2,54%

In den 52 Gemeinden im Landkreis Unterallgäu gab es jeweils so viele Fahrzeuge:

Gemeinde 2010 2011 Veränderung Amberg 1400 1445 3,21% Apfeltrach 1006 1021 1,49% Babenhausen 4659 4760 2,17% Bad Wörishofen 10.614 10.961 3,27% Benningen 1909 1958 2,57% Böhen 904 942 4,20% Boos 1863 1902 2,09% Breitenbrunn 2630 2688 2,21% Buxheim 2139 2195 2,62% Dirlewang 2101 2154 2,52% Egg a. d. Günz 1227 1250 1,87% Eppishausen 2295 2350 2,40% Erkheim 3158 3226 2,15% Ettringen 3350 3479 3,85% Fellheim 863 883 2,32% Bad Grönenbach 4748 4832 1,77% Hawangen 1222 1257 2,86% Heimertingen 1544 1537 -0,45% Holzgünz 1185 1256 5,99% Kammlach 1839 1885 2,50% Kettershausen 1909 1963 2,83% Kirchhaslach 1560 1603 2,76% Kirchheim 2700 2772 2,67% Kronburg 1777 1828 2,87% Lachen 1438 1479 2,85% Lauben 1410 1431 1,49% Lautrach 860 883 2,67% Legau 3004 3054 1,66% Markt Rettenbach 3768 3880 2,97% Markt Wald 2495 2551 2,24% Memmingerberg 2051 2119 3,32% Mindelheim 11.584 11.858 2,37% 185

Gemeinde 2010 2011 Veränderung Niederrieden 1225 1275 4,08% Oberrieden 1271 1310 3,07% Oberschönegg 1193 1239 3,86% Ottobeuren 6496 6596 1,54% Pfaffenhausen 2565 2631 2,57% Pleß 879 918 4,44% Rammingen 1375 1399 1,75% Salgen 1459 1509 3,43% Sontheim 2.294 2.328 1,48% Stetten 1410 1460 3,55% Trunkelsberg 1417 1451 2,40% Türkheim 5919 6063 2,43% Tussenhausen 3079 3134 1,79% Ungerhausen 1031 1038 0,68% 1540 1580 2,60% Westerheim 1974 2044 3,55% 1451 1491 2,76% Winterrieden 939 978 4,15% Wolfertschwenden 1828 1885 3,12% Woringen 1813 1846 1,82% Gesamt 126.370 129.577 2,54%

Zulassungen Die Zulassungsstelle verzeichnete 2011 insgesamt 24.008 Neuzulassungen und Umschreibungen von Fahrzeugen. Daneben wurden zum Beispiel 20.837 Fahrzeuge außer Betrieb gesetzt:

2010 2011 Veränderung Neuzulassungen und Umschreibungen 22.087 24.008 8,70% Internationale Zulassungen 368 393 6,79% Wiederzulassungen 2414 2550 5,63% Außerbetriebsetzungen 18.272 20.837 14,04% Zuteilung von roten Dauerkennzeichen 58 47 -18,97% Kurzzeitkennzeichen 2256 2462 9,13% Saisonkennzeichen 244 359 47,13% Änderung von Halter-/Technikdaten 2528 2504 -0,95% Umschreibemitteilungen 2646 2831 6,99% Betriebsuntersagungen wegen fehlenden Versicherungsschutzes, 2511 3702 47,43% Fahrzeugmängeln und Steuerrückständen Schriftliche Halterauskünfte 458 431 -5,90% Versichererwechsel 10.740 10.346 -3,67% Einzelgenehmigung nach 256 246 -3,91% EG-Fahrzeuggenehmigungsverordnung

186

Ab 1. Juli 2012 wird es sogenannte Wechselkennzeichen geben. Das bedeutet, dass ein Nummern- schild für zwei Fahrzeuge einer Klasse gilt, wobei dieses aber nur an jeweils einem Fahrzeug geführt werden darf.

187

Kommunalaufsicht, Staatliche Rechnungsprüfung

Haushaltsprüfungen Das Sachgebiet „Kommunalaufsicht, Staatliche Rechnungsprüfung“ prüft die Haushalte der 52 Städte und Gemeinden im Landkreis Unterallgäu. Im Jahr 2011 waren 25 der 52 Haushalte genehmigungs- pflichtig:

Haushalte 2010 2011 anzeigepflichtig 30 27 genehmigungspflichtig 22 25 Gesamt 52 52

Die Genehmigungen wurden bis auf eine Ausnahme ohne Einschränkungen erteilt.

Daneben wurden auch die Haushaltssatzungen von 44 Körperschaften – von Verwaltungsgemein- schaften, Schulverbänden, Wasser- und Abwasserverbänden und Stiftungen – geprüft. Hiervon wa- ren acht genehmigungspflichtig:

Kö rperschaften 2010 2011 anzeigepflichtig 34 36 genehmigungspflichtig 9 8 Gesamt 43 44

Die Genehmigungen konnten ohne Auflagen erteilt werden.

Insgesamt wurden damit 96 Haushaltssatzungen und -pläne begutachtet:

Körperschaft Geprüfte Haushalte Gemeinden 52 Verwaltungsgemeinschaften 11 Schulverbände 20 Zweckverbände 11 Stiftungen 2 Gesamt 96

Staatliche Rechnungsprüfung Die überörtliche, staatliche Rechnungsprüfung ist für 47 Gemeinden, zehn Verwaltungsgemeinschaf- ten, 18 Schulverbände, elf Zweckverbände und vier Stiftungen beziehungsweise Waldgenossenschaf- ten vorgesehen. Es werden auch überörtliche Kassenprüfungen durchgeführt. Die Zahl der zu prüfenden Körperschaften beläuft sich insgesamt auf 90. Im Jahr 2011 wurden 47 Haushaltsprüfungen und eine Kassenprüfung durchgeführt.

188

Haushaltslage der Gemeinden Die Haushaltslage in den Gemeinden im Landkreis Unterallgäu war 2011 nur in einer Gemeinde güns- tig, aber auch nur in einer Gemeinde ungünstig. Beim Großteil der Gemeinden ist die Haushaltslage geordnet, in etwas weniger als der Hälfte der Gemeinden ist sie angespannt:

Haushaltslage Gemeinden günstig 1 geordnet 31 angespannt 19 ungünstig 1 Gesamt 52

Das Investitionsvolumen der Gemeinden im Landkreis ging 2011 leicht – von 96 Millionen im Jahr 2010 auf 93 Millionen Euro zurück. Einen Überblick über die vergangenen Jahre gibt folgende Grafik:

Investitionsvolumen der Gemeinden 120 97 96 100 88 88,5 93 75 80 60

Millionen 40 20 0 2006 2007 2008 2009 2010 2011

Die Verschuldung der Gemeinden (einschließlich mittelbare Verschuldung bei Verbänden) stieg von 105 Millionen Euro im Jahr 2009 auf 110 Millionen Euro im Jahr 2010. Zahlen für 2011 lagen bei Re- daktionsschluss noch nicht vor.

Verschuldung der Gemeinden 120 118

115 111 110 110 108 108 105 105 Millionen 100

95 2005 2006 2007 2008 2009 2010

189

Die wichtigste Finanzierungsquelle einer Gemeinde sind die Realsteuern. Die Hebesätze legen die Gemeinden selbst fest. Der jeweils höchste und niedrigste Hebesatz im Kreis:

Steuer Höchster Hebesatz Niedrigster Hebesatz Grundsteuer A 600 220 Grundsteuer B 450 230 Gewerbesteuer 350 240

Genehmigung kreditähnlicher Rechtsgeschäfte 2011 wurden vier Anträge auf kreditähnliche Rechtsgeschäfte (2010: zehn) genehmigt. Außerdem wurde den Genehmigungsanträgen zu neun Ausfallbürgschaften (2010: fünf) zustimmt.

Erschließungs- und Abgabenrecht Im Rahmen des Erschließungs- und Abgabenrechts – dabei geht es um Steuern oder Gebühren bezie- hungsweise Abgaben für die Infrastruktur – wurden 38 Widersprüche (2010: 46) gegen Bescheide Unterallgäuer Gemeinden bearbeitet.

Straßen-, Städtebau- und Breitbanderschließungsförderung Wie im Jahr 2010 bekamen auch 2011 51 Gemeinden Straßenunterhaltszuschüsse nach dem Finanz- ausgleichgesetz (FAG) und dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG). Die Höhe der Ge- samtsumme blieb mit 1.851.600 Euro ebenfalls konstant. Folgende Tabelle zeigt die Anzahl der Anträge auf Zuschüsse zum Straßen- und Städtebau sowie zur Breitbanderschließung:

2010 2011 Zuschussanträge nach GVFG und Art. 13 c FAG 3 5 Zuschussanträge nach Art. 10 FAG 4 7 Zuschussanträge für Investitionsfördermaßnahmen (Breitbanderschließung) 10 2 Zuschussanträge für Städtebauförderung 3 3

Vereinspauschale Im Jahr 2011 wurden 112 Vereine (2010: 107) mit der Vereinspauschale gefördert. Insgesamt wurde eine Summe in Höhe von 166.566 Euro (2010: 167.384) ausbezahlt.

Petitionen, Beschwerden und Dienstaufsichtsbeschwerden Ferner wurden insgesamt 15 (2010: 17) Petitionen, Beschwerden und Dienstaufsichtsbeschwerden behandelt.

190

Gleichstellungsstelle

Veranstaltungen Im April 2011 fand im Landratsamt ein Girls Day statt. Zeitgleich gab es einen Boys Day. 84 Mädchen informierten sich in zwölf Angeboten über technische Berufe, zwei Jungen absolvierten ein Schnup- perpraktikum in den Kreis-Seniorenwohnheimen Türkheim und Bad Wörishofen (siehe Kreischronik S. 32).

Aktionen Aktionen der Gleichstellungsbeauftragten waren folgende: • Kitteltaschenkarte für alle Unterallgäuer Ärzte/Ärztinnen zur Hilfestellung für eine gute Dokumentation von Gewalteinwirkungen • Aufforderung, Frauen für Ehrungen vorzuschlagen • Begleitung des Kurses „Neuer Start“ der VHS • Öffentlichkeitsarbeit zum Internationalen Tag gegen Gewalt am 25. November • Aufforderung zur Teilnahme am Wettbewerb SIEgER

Netzwerk-Arbeit • Arbeitskreis Häusliche Gewalt • Treffen mit Arbeitsagentur • Treffen mit Job-Center • Treffen mit Kommunalen Gleichstellungsstellen

Mitwirkung/Teilnahme Darüber hinaus wirkte die Gleichstellungsbeauftragte • an 120 Personalentscheidungen mit und • nahm an Monatsgesprächen mit dem Personalrat sowie • an drei Seminaren teil.

191

Immissionsschutz, Abfallrecht, Bodenschutz

Immissionsschutz Das Landratsamt Unterallgäu genehmigt auf der Grundlage des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (BImSchG) umweltrelevanten Anlagen. Im Jahr 2011 gab es im Landkreis Unterallgäu einen Bestand von insgesamt 130 genehmigungsbedürftigen Anlagen. Es ist Aufgabe der Immissionsschutzbehörde, die Einhaltung der Bestimmungen zur Luftreinhaltung und zum Lärmschutz bei den Betrieben zu überwachen. Darüber hinaus waren 13 Nachbarbeschwerden zu bearbeiten. Einen weiteren Überblick zur Tätigkeit 2011 gibt folgende Tabelle:

2010 2011 Anzahl genehmigungsbedürftiger Anlagen 121 130 Anlagengenehmigungen 6 9 (Neu- und Änderungsgenehmigungen) Anordnungen (Vollstreckung von Auflagen, § 17 BImSchG) 2 3 Prüfung von Anzeigen nach § 15 BImSchG 13 13 Überwachung von Anlagen nach BImSchG und dessen Durchführungsverordnungen (eigene Vor-Ort-Kontrollen einschließlich Prüfung der Berichte von 7 36 Sachverständigen und Messinstituten) Ordnungswidrigkeiten-Verfahren 1 0 Beratung, Auskünfte und sonstige Stellungnahmen 290 275 Prüfung von Nachbarbeschwerden wegen Luftverunreinigung und Lärmbelästigung 12 13 Bescheinigung für Biogasanlagen nach E rneuerbare -Energien -Gesetz (EEG) 24 21 „Formaldehyd-Bonus“ Stellungnahmen der beiden Umweltschutzingenieure an Dritte außerhalb des 302 274 Sachgebiets 31 (für Bauvorhaben, Bauleitplanung usw.)

Abfallrecht Der Fachbereich Abfallrecht (Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz, KrW-/AbfG) überwacht unter anderem die Abfallverwertung und Abfallbeseitigung. Im Jahr 2011 erfolgte dies im Vollzug der Klär- schlamm- und Nachweisverordnung in 1266 Fällen.

2010 2011 Überwachung von Deponien einschließlich Anordnungen von Nachsorgemaßnahmen 17 17 Überwachung der Abfallverwertung und Abfallbeseitigung mit Schwerpunkt Klärschlamm- und Nachweisverordnung 921 1266 Beratung, Auskünfte und sonstige Stellungnahmen insbesondere zur Klärschlammentsorgung 284 382 Maßnahmen bei unzulässigen Abfallentsorgungen (Beseitigungsanordnungen, Zwangsgelder, Ersatzmaßnahmen) 58 45 Ausnahmegenehmigungen nach § 27 Abs. 1 KrW -/AbfG (Verwendung von Bauschutt im Wegebau) 33 65

Verfahren wegen Ordnungswidrigkeiten nach dem Abfallrecht gab es im Jahr 2011 insgesamt 119:

192

Ordnungswidrigkeiten-Verfahren 2010 2011 Einstellungen 10 16 Kostenfreie Verwarnungen 14 18 Kostenpflichtige Verwarnungen 11 17 Bußgelder 77 67 Noch nicht entschiedene Fälle 11 1 Gesamt 123 119

Bodenschutz Der Bodenschutz (Bundes-Bodenschutzgesetz, BBodSchG) ist dafür zuständig, dass die natürliche Lebensgrundlage von Menschen, Tieren und Pflanzen – der Boden – bewahrt wird. Dabei geht es etwa auch um so genannte Altlasten, die eine Fläche mit Schadstoffen belasten. Im Jahr 2011 wurden zum Beispiel drei neue Verdachtsflächen im Altlastenkataster erfasst:

2010 2011 Erhebung und Erfassung von neuen Verdachtsflächen im Altlastenkataster 4 3 Erstellung von Historischen Erkundungen 7 6 Durchführung von o rientierende n Untersuchungen in Zusammenarbeit mit dem Wasserwirtschaftsamt Kempten 6 5 Aufforderungen zur Durchführung von Detailuntersuchungen gemäß § 10 Abs. 2 BBodSchG 6 5 Kontrolle der ordnungsgemäßen Eigenüberwachung von Flächen mit Altlasten 7 11 Entlassungen aus der Altlastenbehandlung nach Durchführung von orientierenden Untersuchungen 4 5 Auskünfte aus dem Altlastenkataster 14 7 Überwachung von Abbruchmaßnahmen 4 3 Stellungnahmen in anderen Verfahren 32 39

193

Naturschutz und Landschaftspflege

Schutzgebiete Das Sachgebiet „Naturschutz und Landschaftspflege“ registrierte im Jahr 2011 vier Verstöße in Schutzgebieten, also zum Beispiel in Naturschutzgebieten oder in Landschaftsschutzgebieten. Es gab insgesamt 1148 Kontrollen und Ermittlungen:

2009 2010 2011 Verstöße in Schutzgebieten 5 6 4 Kontrollen und Ermittlungen 1000 1230 1148

Stellungnahmen und Beratungen Das Sachgebiet fertigt naturschutzfachliche Stellungnahmen an und erteilt Bürgern Rechtsauskünfte. Einen Überblick über die vergangenen drei Jahre gibt folgende Tabelle:

2009 2010 2011 Naturschutzrechtliche Stellungnahmen 950 1130 1109 Rechtsauskünfte an Bürger 330 348 319

Artenschutz Ziel des Artenschutzes ist es, gefährdete Tiere zu schützen, ihren Lebensraum zu bewahren und ihren Handel zu überwachen. Zum Beispiel muss die Haltung besonders geschützter Wirbeltiere gemeldet werden. 2011 war das 112 Mal der Fall. Außerdem wurden 18 Biberschäden abgewickelt:

2009 2010 2011 Meldungen nach § 7 BArtSchV (Haltung besonders geschützter Wirbeltiere) 140 100 112 Überprüfungen und Bescheinigungen 389 295 348 Abwicklung von Biberschäden 21 12 18 Ordnungswidrigkeiten (Bußgeldverfahren, Verwarnungen) 5 17 14

Landschaftspflege 2011 wurden 33 Zuschussanträge auf Landschaftspflegemaßnahmen gestellt. Bei 284 Kaufverträgen ist das Vorkaufsrecht nach dem Bundesnaturschutzgesetz geprüft worden und es wurden 165 Ver- einbarungen nach dem Bayerischen Vertragsnaturschutzprogramm getroffen. Im Rahmen des Pro- gramms gewährt der Freistaat Bayern für Maßnahmen des Naturschutzes und der Landschaftspflege auf landwirtschaftlich genutzten Flächen einen finanziellen Ausgleich.

2009 2010 2011 Landschaftspflegemaßnahmen (Zuschussanträge) 41 25 33 Negativbescheinigungen zur Ausübung des Vorkaufsrechts 218 237 284 Vereinbarungen nach dem Bayerischen Vertragsnaturschutzprogramm /Erschwernisausgleich (Vertragsabschlüsse) 149 21 165

194

Naturschutzbeirat Der Naturschutzbeirat traf sich im vergangenen Jahr zwei Mal zum Austausch über aktuelle Themen des Naturschutzes und der Landschaftspflege.

195

Wasserrecht und Gewässeraufsicht

Gewässerverunreinigungen Im Jahr 2011 kam es im Landkreis Unterallgäu vermehrt zu Gewässerverunreinigungen durch land- wirtschaftliche Einträge. Diese stammten oftmals von Fahrsiloanlagen, Biomasse- oder Mistlagerun- gen auf dem Feld. So wurde im Mai 2011 zum Beispiel der Wörthbach mit Biogasgülle verschmutzt. Ursache für die Verunreinigungen waren entweder mangelnde Sorgfalt bei der Lagerung auf dem Feld beziehungsweise beim Betrieb der Fahrsiloanlage oder eine unsachgemäße Errichtung der Anla- ge. Hat eine Anlage bauliche Mängel und ist undicht, ist die Sanierung sehr zeitaufwendig und teuer. Bei den zum Teil massiven Verunreinigungen musste des Öfteren eine Abgabe an die Staatsanwalt- schaft entrichtet werden. Außerdem ermittelte diese dann wegen der Straftat einer Gewässerverun- reinigung nach § 324 StGB. Viel Geld und Ärger spart sich, wer sich vor dem Bau einer entsprechenden Anlage von der „Fach- kundigen Stelle Wasserwirtschaft“ des Landratsamtes Unterallgäu beraten lässt.

Abschluss Großprojekt Benninger Ried Das bayernweit größte Kalkquellmoor Benninger Ried hat sich seit Anfang des 19. Jahrhunderts von 133 auf nun 22 Hektar verkleinert. Schuld daran war die Zerstörung der Grundwasserdynamik und die Verringerung des Zustroms an Grundwasser durch Wasserentnahmen und Baumaßnahmen. Um ein weiteres Austrocknen zu vermeiden und die artenreiche Fauna und Flora zu erhalten, wurde ein Großprojekt gestartet, das 2011 abgeschlossen wurde (siehe Kreischronik S. 74).

Wasserrecht Im Rahmen des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes (EEG) haben zum Beispiel Betreiber von Wasser- kraftwerken die Möglichkeit, ihre Anlagen ökologisch aufzuwerten und so eine höhere Vergütung für ihren Strom zu erzielen. Das Sachgebiet „Wasserrecht und Gewässeraufsicht“ erteilte 2011 eine was- serrechtliche Gestattung für ein beispielhaftes Projekt. Auf Initiative eines Umweltunternehmens taten sich in Heimertingen drei Triebwerksbetreiber zusammen, die gemeinsam eine Fischaufstiegs- hilfe finanzierten und die Memminger Ach damit ökologisch aufwerteten.

Erlaubnisse für Gewässerbenutzungen wurden 2011 folgende erteilt:

Erlaubnisse 2011 Abwasserbeseitigung 22 Wärmepumpen/Erdwärmesonden 54 Kleinkläranlagen 21 Wasserversorgungen 15 Sonstige Tatbestände (Fischteiche, Kiesabbau usw.) 19

196

Der Großteil der Genehmigungen bezog sich auf Anlagen in und an Gewässern:

Genehmigungen 2011 Anlagen in und an Gewässern 16 Einleitungen wassergefährdender Stoffe in Kanalisationen - Tankanlagen (Eignungsfeststellung) - Sonstige Tatbestände (z.B. Schifffahrt, Ausnahmegenehmigungen) 5

Weitere Zahlen aus dem Bereich Wasserrecht sind in folgender Tabelle zusammengefasst. So gab es 2011 zum Beispiel 377 überwachungspflichtige Anlagen zur Lagerung wassergefährdender Stoffe:

2011 Planfeststellungen/-genehmigungen für Gewässerausbauten und -umgestaltungen 20 Bohranzeigen 69 Fests etzung und Änderung von Wasser schutzgebieten; Regelungen zum Gemeingebrauch an Gewässern 4 Über wachungspflichtige Anlagen zur Lagerung wassergefährdender Stoffe 377 Anlagensanierungen - Anordnungen 9 Bußgeldverfahren - Stellungnahmen zu Bauleitplänen und Ähnlichem 94 Stellungnahmen zu sonstigen Vorhaben 15

Fachkundige Stelle Wasserwirtschaft Die Fachkundige Stelle Wasserwirtschaft nahm 2011 zum Beispiel 229 Mal Stellung zu Baumaßnah- men und sonstigen Vorhaben:

2011 Betriebsprüfungen/Überwachung von Anlagen zur Lagerung wassergefährdender Stoffe 41 Fachliche Stellungnahmen zu Baumaßnahmen und sonstigen Vorhaben 229 Sachver ständigengutachten zu Gewässer benutzungen (z. B. Abwasserbeseitigung, Bauwasserhaltung) 16

197

Bauleitplanung, Bauordnung, Raumordnung

Die im Außenbereich von Gemeinden überplanten Flächen gingen im Jahr 2011 gesamt gesehen zu- rück – von 85,3 auf 76,5 Hektar. Im Detail betrachtet wurden allerdings mehr Wohnbau- und Gewer- beflächen durch Bebauungspläne ausgewiesen als im Vorjahr:

Flächenüberplanung im Außenbereich 201 0 201 1 Wohnbauflächen 13,7 ha 15,5 ha Gewerbeflächen 29,8 ha 37,5 ha Freiflächen -Photovoltaik 41,8 ha 23,5 ha Gesamt 85,3 ha 76,5 ha

Damit der Ortskern nicht verwaist, sind alle an den Bauleitplanverfahren beteiligten Behörden und insbesondere die Kommunen als Träger der Planungshoheit aufgerufen, in Zukunft die Innerortsent- wicklung voranzutreiben. Die Wohnraumförderung trägt diesem Ziel bereits Rechnung. Vorrangig gefördert wird der Erwerb bestehender Gebäude sowie die Baulückenschließung im Innenbereich. Die Zahl der Anträge ist im Jahr 2011 gegenüber dem Vorjahr von 51 auf 45 gesunken, dafür sind die bewilligten Mittel für zins- lose und zinsverbilligte Darlehen aber von 2,8 auf 3,3 Millionen Euro gestiegen. Die Anzahl der eingereichten Bauanträge und Freistellungsverfahren ist im Jahr 2011 gegenüber dem Vorjahr geringfügig von 1358 auf 1290 zurückgegangen. Dem gegenüber sind im Jahr 2011 sehr gro- ße Investitionsvorhaben im gewerblichen Bereich verwirklicht beziehungsweise begonnen worden. Die herausragenden Bauvorhaben sind der Neubau des Logistikzentrums der Firma Mammut in Wol- fertschwenden, der Neubau einer Fertigungs- und Montagehalle der Firma Grob in Mindelheim, der Neubau einer Produktions- und Lagerhalle der Firma Magnet Schultz in Memmingerberg, der Neubau eines Kommissionslagers mit Versand der Firma Kolb in Buxheim, die Betriebserweiterung und Neu- bau Logistikzentrum der Firma Kleiner in Mindelheim, der Neubau einer Produktions- und Lagerhalle der Firma BayGrund in Stetten sowie zuletzt der Beginn der Bauarbeiten der Firma Tricor zum Neu- bau eines Wellpappe-Produktions- und Verarbeitungsbetriebes mit Verwaltungsgebäude an der A 96 in Kirchdorf (siehe auch „Bauplanung, Denkmalschutz“).

198

Bauplanung, Denkmalschutz

Bauordnung Hauptaufgabe im Sachgebiet „Bauplanung, Denkmalschutz“ war 2011 die baufachliche Beurteilung von Bauanträgen und Bauvoranfragen.

Bauordnung 2011 Baufachliche Prüfung von Baugenehmigungen 1290 Baufachliche Prüfung von Bauvoranfragen 193

Der Schwerpunkt der Beurteilungen lag auf der Prüfung des Brandschutzes von immer größer wer- denden Gebäuden. So gibt es zum Beispiel im südwestlichen Landkreis mittlerweile zwei Höfe mit jeweils mehr als 1000 Kühen, was zu Gebäuden mit einer Länge von mehr als 100 Metern führt. Dar- über hinaus entstehen im gewerblichen und industriellen Bereich immer größere Hallenkomplexe. Insgesamt wurden im Jahr 2011 Bauprojekte mit einem Volumen von rund 230 Millionen Euro ge- nehmigt. Einen Überblick über besonders große Bauinvestitionen im Jahr 2011 gibt folgende Tabelle:

Firma Maßnahme Kosten in Millionen Firma Grob Halle 9 in Mindelheim 8,5 Firma Multivac Schulungs- und Verwaltungsgebäude in Wolfertschwenden 8,2 Firma Schulz Produktionshalle in Memmingerberg 8,0 Firma Kolb Lager und Kommissionierung in Buxheim 4,9 Firma Nagel Umschlaghalle in Buxheim 4,7 Firma Kleiner Betriebserweiterung in Mindelheim 2,7 Sebastianeum Hotelanbau in Bad Wörishofen 2,5 BRK Umbau- und Erweiterung in Buxheim 2,0 St. Josef Umbau und Sanierung in Bad Wörishofen 1,7

Zudem erfolgte 2011 der Spatenstich für die Firma Tricor südlich des Skyline-Parks; hier sollen insge- samt rund 80 Millionen Euro investiert werden (siehe Kreischronik S. 90 und S. 115).

Bauleitplanung Neben der Beurteilung von Bauanträgen und Bauvoranfragen wurden die Bauleitplanungen der Ge- meinden begutachtet und Beratungsgespräche geführt. Die Zahl der fachlichen Stellungsnahmen zu Bebauungs- und Flächennutzungsplänen ist dieser Tabelle zu entnehmen:

Bauleitplanung 2011 Stellungnahmen zu Bebauungsplänen 72 Stellungnahmen zu Flächennutzungsplänen 28

Denkmalschutz Baudenkmäler im Landkreis Unterallgäu wurden in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Denk- malpflege und der Kreisheimatpflege betreut. Die Aufgaben reichten von der Vorbereitung des Sprechtags des Bayerischen Landesamts für Denkmalschutz bis hin zur Bezuschussung und Überwa- 199 chung der Denkmäler. Im Jahr 2011 fanden insgesamt 11 Denkmalschutz-Sprechtage im Unterallgäu statt.

Gutachterausschuss und Sonstiges Neben Beratungsgesprächen, Ortseinsichten, baufachlichen Stellungnahmen für andere Fachberei- che, Prüfungen von Verwendungsnachweisen, Beurteilungen zur Barrierefreiheit und vielen anderen Belangen rund ums Bauen wurden auch Verkehrswertgutachten erstellt. Der Gutachterausschuss fertigte 2011 insgesamt 30 Gutachten und fachliche Äußerungen an.

200

Gesundheitsverwaltung, Verbraucherschutz, Lebensmittelüberwachung

Schlachtzahlen 2011 wurden im Unterallgäu insgesamt 29.768 Tiere geschlachtet. Wie folgende Grafik zeigt, handel- te es sich mit 28.950 Tieren vor allem um Geflügel:

Schlachtzahlen 34.801 40.000,00 32.929 29.768 23.720 28.950 20.000,00 6061 0,00 2009 2010 2011

Geflügel Tiere gesamt

Gesundheitlicher Verbraucherschutz 2011 fanden zum Beispiel 2311 Lebensmittelkontrollen statt:

2010 2011 Veränderung absolut Veränderung in Prozent Lebensmittelrechtliche Verstöße 380 296 -84 -22,11 Lebensmittelkontrollen 2447 2311 -136 -5,56 Eingesandte Lebensmittelproben 479 590 111 23,17 Anzeigen-Lebensmittelrecht 1 - -1 -100 Lebensmittelrechtliche Stellungnahmen zu Bauvorhaben 5 23 18 360 Bußgeldverfahren 20 17 -3 -15

Die Zahl der Lebensmittelkontrollen, eingesandten Lebensmittelproben und lebensmittelrechtlichen Verstöße der vergangenen Jahre zeigt diese Grafik:

Proben, Kontrollen und Verstöße 3000 2447 2500 2311 2000 1839 1500 1022 1000 470 469 505 479 590 288 380 296 500 243 204 105 0 2007 2008 2009 2010 2011

Eingesandte Lebensmittelproben Lebensmittelkontrollen Lebensmittelrechtliche Verstöße

201

Gesundheit

Einen Überblick über die Arbeit des Gesundheitsamts im Jahr 2011 gibt diese Tabelle:

2011 Erlassene Bescheide nach der Trinkwasserverordnung 35 Heilpraktiker-Erlaubnisanträge 30 Amtsärztliche Untersuchungen 197 Gerichtsärztliche Untersuchungen 82 Anonyme HIV-Tests 32 Ärztliche Beratungen 339 Bestätigung nach dem Schengener Abkommen 2 Besichtigung von Krankenhäusern und Reha-Einrichtungen 3 Besichtigung von Alten- und Pflegeheimen 2 Apothekenkontrollen 4 Kontrolle von Blutspendeeinrichtungen 2 Vorträge der Ärzte des Gesundheitsamts 1 Neu-Anmeldungen von Personen in Heil- oder Heilhilfsberufen 26 Bearbeitung/Kontrolle von Leichenbeschauscheinen 973 Ermittlungen bei meldepflichtigen übertragbaren Krankheiten (ohne TBC) 418 Besichtigungen und Stellungnahmen, Orts- und Umwelthygiene 67 Besichtigungen, Probenahmen und Stellungnahmen, Trinkwasserverordnung 124 Besichtigungen, Probenahmen und Stellungnahmen, Bäder 24 Besichtigungen, Probenahmen und Stellungnahmen, Badeseen 19 Aktive Tuberkulosefälle 2 Tuberkulose-Umgebungsuntersuchungen 53 Überwachungsbedürftige Tuberkulosefälle 22 Röntgenaufnahmen (auswärts angefertigt) 23 Quantiferon-Tests 37 Drogen-Screening 85 Zweitschrift alter Gesundheitszeugnisse 35 Belehrungen nach § 43 Infektionsschutzgesetz 833 Schuleingangsuntersuchungen 1261 Überprüfte Impfbücher 2701 Vorbereitung und Mitwirkung bei schulärztlichen Untersuchungen 61 Neugeborenen-Screening - Datenabgleich 1158 Neugeborenen-Screening - Stoffwechselscreening - schriftliche Kontaktaufnahmen 46 Neugeborenen-Screening - Hörscreening - schriftliche Kontaktaufnahmen 229 Sehtests bei Kindern und Erwachsenen (z. B. auf Gesundheitsmesse oder bei Familientag) 80 Fachliche Mitwirkung bei der Heimaufsicht 19 Schwangerschafts-Konfliktberatung nach § 19 50 Vermittlung von finanziellen Hilfen 100 Präventionsveranstaltungen in den Bereichen Sucht, Sexualpädagogik 16 Präventionsaktionen (z. B. Aktion Sonnenschutz) 5 Vortragsreihe „Rund um die Familie“ und „Jetzt erst richtig“, Vorträge 8 202

2011 Außensprechstunden Bad Wörishofen 17 Schuldnerberatung (Beratungsgespräche, einschließlich Erstgespräche) 47 Schuldnerberatung (telefonische Kurzberatungen) 92

203

Veterinäraufgaben

Nutztiere Das häufigste Nutztier im Landkreis Unterallgäu 2011 war das Geflügel. Rinder kamen am zweithäu- figsten vor, am dritthäufigsten Schweine:

Tierart Tiere Betriebe Geflügel 190.428 2959 Rinder 142.362 2132 Schweine 25.647 391 Schafe 12.066 466 Einhufer 2339 701 Ziegen 1766 373

Darüber hinaus gab es 551 Imker-Betriebe.

Anzeigepflichtige Tierseuchen Anzeigepflichte Tierseuchen traten im Jahr 2011 diese auf:

Tierseuche Aufgetretene Fälle Bovine Virusdiarrhoe 800 Psittakose Psittaciden 1

Meldepflichtige Tierseuchen Meldepflichtige Tierseuchen wurden diese verzeichnet:

Tierseuche Aufgetretene Fälle Campylobacter jejuni 2 Q-Fieber 5 Salmonella spp. 1 Clamydiose 2 Leptospirose 2 Ecthyma -contagiosum -Virus 1

BHV1-Verfahren Bayern ist seit Oktober 2011 offiziell frei von der Rinderseuche BHV1. Im Jahr 2011 gab es im Unter- allgäu 1921 untersuchungspflichtige Bestände. Der allergrößte Teil ist als von der Erkrankung frei anerkannt, der Rest befand sich 2011 noch im Anerkennungsverfahren. Folgende Tabelle fasst einige Fakten zusammen:

204

2011 Untersuchungspflichtige Bestände 1921 Freie Bestände 1906 Betriebe im Anerkennungsverfahren (z. B. nach Fristüberschreitung) 15 Reine Rindermastbestände 118 Ausgestellte BHV1 -Freiheitsbescheinigungen 1810 Aufhebungen BHV1 -Impfanordnung 3 BHV1 -Veterinärvorgänge in der HITier -Datenbank 385 Genehmigungen zur Einstallung von Mastrindern in anerkannt BHV1 -freie Regionen 3

Im Rahmen des BHV1-Verfahrens wurden 2011 • 7768 Bestandsmilchproben in 1638 Betrieben, • 20.420 Blutproben von Einzeltieren in 338 Betrieben • und 1172 Einzelmilchproben von Einzeltieren in 23 Betrieben entnommen • sowie 8518 Impfungen von Impftieren in vier Betrieben durchgeführt.

Es gab • einen freien Betrieb mit Rückverseuchung, zwei Neureagenten • 66 Betriebe mit positivem Milchbefund, davon 65 Betriebe blutserologisch nicht bestätigt • in drei Sanierungsbetrieben 33 neue Reagenten • 20 Betriebe mit 74 milchserologisch positiven Tieren, davon 74 blutserologisch negativ • sowie eine zusätzliche Abklärungsuntersuchung von 55 Tieren in neun Betrieben.

Einen Überblick über Abrechnungen und Zuschussanträge gibt folgende Tabelle:

2011 Abrech nungen Impfstoff -Verbrauch der praktizierenden Tierärzte 9 Kostenrechnungen BHV1 -Blutproben der praktizierenden Tierärzte 40 Zuschussanträge BHV1 31 Antrag auf Zuschuss bzgl. des Verbringens von Nutzrindern in Mastbetriebe 1 Kostenrechnung 2009 1

Im Rahmen der BHV1-Sanierung wurden 2011 insgesamt zwölf Entschädigungsanträge bearbeitet und Entschädigungen für 108 Tiere ausbezahlt. Die ausbezahlte Entschädigungssumme belief sich auf rund 108.303 Euro. Darüber hinaus wurden neun BHV1-Tötungsanordnungen für 33 Reagenten er- lassen. Drei Betriebe befanden sich zum Ende des Jahres noch im Sanierungsverfahren.

Brucellose Im Hinblick auf die Infektionskrankheit Brucellose wurden 2011 • 641 Bestandsmilchproben in 641 Betrieben und • 530 Blutproben von Einzeltieren in 44 Betrieben entnommen sowie • ein Entschädigungsantrag und • zwei Zuschussanträge Brucellose gestellt. 205

Enzootische Rinderleukose Die Zahlen für die Enzootische Rinderleukose sind ähnlich. Hier wurden • 645 Bestandsmilchproben in 645 Betrieben und • 516 Blutproben von Einzeltieren in 43 Betrieben entnommen und • zwei Zuschussanträge Enzootische Rinderleukose gestellt.

Blauzungenkrankheit Zum Schutz vor der Blauzungenkrankheit wurden 2011 insgesamt 18.358 Impfdosen verwendet (Ab- rechnungen Impfstoff-Verbrauch: 22).

Aujeszkysche Krankheit Zur Bekämpfung der Aujeszkyschen Krankheit wurden fünf Mast- und drei Zuchtbestände untersucht. Dabei wurden 71 beziehungsweise 65 Tiere untersucht.

Bovine Virusdiarrhoe (BVD/MD) Einen Überblick über die Bekämpfung zum Schutz der Rinder von einer Infektion mit dem Virus der Bovinen Virusdiarrhoe gibt folgende Tabelle:

2011 Ausgemerzte PI-Tiere 800 BVD/MD-Veterinärvorgänge in der HITier-Datenbank 434 Zur Untersuchung aufgeforderte Betriebe 115 Anhörungen 129 Bußgeldanhörungen 38 Zuschussanträge BVD/MD 3 Bearbeitete Beihilfeanträge 380 Kostenrechnungen BVD/MD-Blutproben der praktizierenden Tierärzte 20

Tollwut Zwei verendete beziehungsweise getötete Füchse und zwei getötete Katzen wurden 2011 zur Unter- suchung auf Tollwut eingesandt. Das Ergebnis war negativ.

Rindertuberkulose Auf Rindertuberkulose wurden drei Betriebe und 39 Tiere untersucht. Die praktizierenden Tierärzte reichten vier TBC-Kostenrechnungen ein und es gab ebenso viele TBC-Zuschussanträge.

Psittakose Was die Psittakose betrifft, wurde ein Bescheid erlassen.

Zuchtgenehmigungen nach dem Tierseuchengesetz Nach § 17 g Tierseuchengesetz wurde eine Sittichzucht abgelehnt.

206

Fischseuchenverordnung Genehmigungen gemäß § 4 Fischseuchenverordnung gab es 2011 insgesamt 25, Registrierungen gemäß § 6 26.

Tierimpfstoffverordnung Die durch Tierhalter angezeigten Impfstoffanwendungen beliefen sich 2011 auf 254.

Cross-Compliance-Kontrollen Die Cross-Compliance-Kontrollen 2011 verteilten sich auf folgende Bereiche:

2011 Rinderkennzeichnung 56 Schweinekennzeichnung 2 Schaf-Ziegenkennzeichnung 18 Lebensmittelsicherheit 48 Tierschutz 45

Viehverkehrsordnung Im Rahmen der Viehverkehrsordnung wurden aus der HITier-Datenbank 1995 „Veterinärvorgänge“ bearbeitet.

Futtermittelüberwachung Zur Futtermittelüberwachung wurden 89 Futtermittelproben genommen.

Veterinärzertifikate 2011 wurden tierseuchen- und lebensmittelrechtlich folgende Veterinärzertifikate ausgestellt:

2009 2010 2011 Milch und Milcherzeugnisse 1317 1654 1309 Export von Waren in ein Drittland 36 5 89 Verbringen von Tieren innerhalb der EU 113 121 257 Export von Tieren in ein Drittland 18 33 18 Vorzeugnisse/Vorlaufatteste 101 170 130 Ausstellungen, Märkte, Turniere 35 81 81 Alpenweideviehverkehr 8 8 12 Sonstige Seuchenbescheinigungen 7 7 6

207

Tierschutz Im Jahr 2011 wurden zum Beispiel 312 Tierschutzkontrollen durchgeführt:

2011 Anzahl durchgeführter Tierschutzkontrollen 312 Anordnungen nach Tierschutzgesetz 28 Eingeleitete Bußgeldverfahren nach dem Tierschutzgesetz 49 Abnahme von Transportfahrzeugen nach VO 1/2005 EG 4 Betriebszulassungen nach VO 1/2005 EG 3 Befähigungsnachweise für gewerbsmäßige Tiertransporte nach VO 1/2005 EG 7 Erlaubnisse nach § 11 Tierschutzgesetz 3 Kontrollen im Rahmen der Tierschutznutztierhaltungsverordnung 2 Stellungnahmen zu landwirtschaftlichen Bauanträgen 1

Tierarzneimittelrecht Was das Tierarzneimittelrecht betrifft, wurden 17 tierärztliche Hausapotheken sowie 36 Mal die Arz- neimittel von Landwirten überprüft.

Nebenprodukteverordnung Im Rahmen der Nebenprodukteverordnung wurde in drei Fällen zu Bauanträgen von Biogasanlagen, in zehn Fällen zu Biogasanlagen veterinärrechtlich Stellung genommen. Vorortkontrollen in Neben- produktebetrieben gab es zwölf.

Kontrollen in Lebensmittelbetrieben Vom Veterinäramt wurden insgesamt 248 Kontrollen in Lebensmittelbetrieben durchgeführt, davon zwei zusammen mit der Spezialeinheit des Bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmit- telsicherheit und fünf zusammen mit Veterinären der Regierung von Schwaben. Weitere Zahlen sind hier zusammengefasst:

2011 Kontrollen durch den amtlichen Tierarzt in Lebensmittelbetrieben 90 Vorortkontrollen wegen Hemmstoff 32 Vorortkontrollen wegen Milchsperren 13 Vorortkontrollen nach Mitteilung des Milchprüfring Bayern e. V. 22 Stellungnahme zu Anträgen auf Abschusserlaubnis 1 Stellungnahmen zu Strafanzeigen der Staatsanwaltschaft 4 Strafanzeigen wegen Hemmstoff bei der Staatsanwaltschaft 6 Anträge auf Reduktion der Probennahme nach VO 2073/2005 EG 52

EU-Zulassungen im Lebensmittelbereich gab es 2011 folgende:

2011 Neuzulassungen Lebensmittelbereich 3 Änderungen Lebensmittelbereich 3 Durchgeführte Kontrollen vor Zulassung 6 208

Kommunalunternehmen Kreiskliniken Unterallgäu

Krankenhausbudget Krankenhäuser vereinbaren mit den Krankenkassen jährlich ein Budget. Das Budget der Kreisklinik Mindelheim im Jahr 2011 betrug 19,601 Millionen Euro. Folgende Grafik zeigt, wie sich das Budget über die vergangenen zehn Jahre entwickelt hat:

Budget pro Jahr, Kreisklinik Mindelheim 23 20,647 € 21

19 17,760 € 17,476 € 16,680 € 16,819 € 19,189 € 19,601 € 17 17,767 € 17,242 € 15 16,778 € 16,320 € 13 Millionen 11

9

7

5 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011

Das Budget der Kreisklinik Ottobeuren im Jahr 2011 lag bei 14,522 Millionen Euro:

Budget pro Jahr, Kreisklinik Ottobeuren 23

21

19

17 14,479 € 15 13,324 € 13 11,520 € 11,558 € 11,880 € 14,230 € 14,522 € Millionen 11 12,333 € 11,367 € 11,560 € 11,823 € 9

7

5 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011

209

Verweildauer Die Verweildauer der Patienten in der Kreisklinik Mindelheim betrug im Jahr 2011 durchschnittlich 6,54 Tage. Das ist so kurz wie noch nie:

Verweildauer in Tagen, Kreisklinik Mindelheim 10 8,14 8,02 7,79 8 7,38 7,17 7,16 6,9 6,92 6,54 6

4

2

0 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011

In der Kreisklinik Ottobeuren verkürzte sich die Verweildauer von 8,94 Tagen im Jahr 2003 auf 6,34 Tage im Jahr 2011:

Verweildauer in Tagen, Kreisklinik Ottobeuren

10 8,94 8,03 8 7,13 6,94 6,73 6,75 6,46 6,59 6,34 6

4

2

0 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011

Patientenzahlen 2011 kamen 6898 stationäre Patienten in die Kreisklinik Mindelheim. Der Case-Mix lag bei 5902 Punkten. Seit Einführung der DRGs (Diagnonis related groups, deutsch: diagnosebezogene Fallgruppen) wird jedem Patienten ein bestimmtes Relativgewicht, abhängig von der Schwere der Erkrankung sowie den durchgeführten Prozeduren, zugeordnet. Die Case-Mix-Punkte geben hierbei die Summe aller Relativgewichte über einen gewissen Zeitraum an. Multipliziert man das Relativgewicht eines Patien- ten mit dem Basisfallwert (circa 2900 Euro) erhält man den Preis, den das Krankenhaus für die er- brachte Leistung erhält. 210

8000 Patienten und Case-Mix-Punkte, Kreisklinik Mindelheim 7173 7146 6993 6961 6891 6898 7000 6263 6208 6039 5902 6000 5818 5784

5000

4000 Patienten 3000 Case-Mix-Punkte

2000

1000

0 2006 2007 2008 2009 2010 2011

Die Kreisklinik Ottobeuren registrierte 2011 4854 stationäre Patienten. Der Case-Mix lag bei 4767 Punkten:

Patienten und Case-Mix-Punkte, Kreisklinik Ottobeuren 8000

7000

6000

5012 5114 4918 4888 4957 4856 4854 5000 4731 4652 4767 Patienten 4567 4608 Case-Mix-Punkte 4000

3000

2000 2006 2007 2008 2009 2010 2011

211

Impressum

Kreischronik Die Kreischronik gibt das Geschehen im Landkreis Unterallgäu im Jahr 2011 in Ausschnitten wieder. Wir erheben dabei keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Redaktion und Gestaltung: Stefanie Vögele, Pressestelle Landratsamt Unterallgäu Sylvia Rustler, Sachgebiet Z1

Quellen: Landratsamt Unterallgäu Mindelheimer Zeitung (MN-Z) Memminger Zeitung (MM-Z) Illertisser Zeitung (IZ) Allgäuer Zeitung (AZ) Augsburger Allgemeine (AZ) hitradio.rt1 südschwaben (rt1) TV Allgäu Nachrichten (TVA)

Fotos: Stefanie Vögele (Landratsamt Unterallgäu, Seite 7, 11, 19 oben, 21, 28, 30, 32, 33, 37, 39, 40, 42, 47, 65, 70, 76, 78, 89, 91, 95, 101, 114, 122, 125) Harald Farkaschowsky (Seite 9 oben) Bayerisches Innenministerium (Seite 9) Jörg Schollenbruch (Allgäuer Zeitung, Seite 19) Lisa Huber (Landratsamt Unterallgäu, S. 36) Brigitte Waltl-Jensen (S. 38) Karl-Heinz Eierle (Landratsamt, Seite 47) Regierung von Schwaben (Seite 55) Sylvia Rustler (Landratsamt Unterallgäu, Seite 77, 86, 98, 118) Pressestelle Stadt Memmingen (Seite 83) Bayerisches Wirtschaftsministerium (Seite 96) Statistik

Redaktion und Gestaltung Sachgebiete im Landratsamt Unterallgäu Sylvia Rustler, Sachgebiet Z1