Seminararbeit Kunstgeschichte: Feierabend Von Max

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Seminararbeit Kunstgeschichte: Feierabend Von Max Vorwort Bei der Ausarbeitung dieser Seminararbeit sah ich mich mit dem Problem konfrontiert, dass explizit zu dem Bild „Feierabend“ von Max Slevogt sehr wenig an begleitender Literatur zur Verfügung steht. Selbstverständlich habe ich die vorhandene Literatur bei der Erstellung dieser Arbeit verwendet, dennoch musste ich, besonders bei der Bildinterpretation, auf meine eigene Interpretationsvariante zurückgreifen. Ich bitte, diesen Sachverhalt bei der Korrektur der Seminararbeit zu berücksichtigen. 2 Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung ............................................................................. S. 4 2. Hauptteil ............................................................................... S. 4 2.1. Biographie des Malers .............................................. S. 4 2.2. Bilddaten ................................................................... S. 6 2.2.1. Titel ....................................................... .......... S. 6 2.2.2. Befund ............................................................. S. 6 2.2.3. Provinienz ........................................………..... S. 6 2.2.4. Entstehung ...................................................... S. 6 2.3. Bildaufbau ................................................................. S. 7 2.3.1. Vordergrund ....................................................S. 7 2.3.1. Hintergrund ..................................................... S. 8 2.3.2. Raumabschluss ............................................... S. 8 2.4. Bildanalyse ................................................................ S. 8 2.4.1. Formale Komposition ...................................... S. 8 2.4.2. Farbige Komposition ....................................... S. 9 2.4.3. Behandlung des Raumes ............................... S. 10 2.4.4. Behandlung der Figuren .................................. S. 11 2.4.5. Behandlung des Lichtes .................................. S. 11 2.4.6. Pinselstrich und Farbauftrag ........................... S. 11 2.5. Bildinterpretation ....................................................... S. 12 2.5.1. Bildinhalt .......................................................... S. 12 2.5.1.1. Literarisches Motiv .................................. S. 12 2.5.1.2. Malerisches Motiv ................................... S. 13 2.5.1.3. Soziales Motiv ......................................... S. 14 2.5.1.4. Kritische Auseinandersetzung................ .S. 15 2.5.2. Bildthema ........................................................ S. 15 3. Schlussgedanke ..................................................................S.16 3 1. Dieser Seminararbeit möchte ich als fundamentales Leitmotiv ein Zitat Max Slevogts aus dem Vorwort zur Slevogt-Ausstellung anlässlich seines 60. Geburtstages in der Preußischen Akademie der Künste in Berlin im Jahre 1928 zuordnen, das mir zum einen aufgrund seiner etwas veränderten Sicht der Dinge imponiert und mich zum anderen bei der Auseinandersetzung mit dem Bild „Feierabend“ immer wieder motivierte. Für mich bedeutet es, dass ich die Antworten, die ich auf meine Fragen zum Bild suche, im Bild finde, wenn ich meine Augen nicht nur als Instrument benutze, sondern beim Sehen auch subjektiven Elementen Raum lasse. Doch jeder soll sich selbst ein Urteil über Max Slevogts Worte bilden, so wie er es einem zum größten Teil selbst überlässt, wie man seine Werke sieht, interpretiert und beurteilt: „Ich möchte nicht zögern, das Bekenntnis zum Impressionismus deutlich abzulegen. Mit der persönlichen Einschränkung, daß ich überhaupt nicht annehme, daß ein Menschenauge nur >sieht<. Das Auge ist kein Instrument, kein Spiegel – es ist eine lebendige Weiterleitung in unserem Organismus. Wohl immer ist es befangen, zu einem Zweck erzogen – es ist ein Sieb, das beim Sehen eine ganze Contrebande anderer Dinge mit durchläßt. Er sieht, was es sucht, und was es nicht versteht, sieht es nicht. Ein Jäger sieht anderes als ein Matrose – der Nichtjäger nicht einmal den Hasen, der nahe bei ihm im Lager liegt. Das Auge sieht voller Einbildung, sieht voll Musik, Rhythmus und Trunkenheit.“i 2. Um allerdings eine Basis für die Interpretation des Bildes „Feierabend“ von Max Slevogt zu schaffen, ist es sinnvoll, zunächst einen Blick auf die Biographie Max Slevogtsii (vgl. Abb. 1) zu werfen, da sie einige wichtige Ansätze liefern kann. Es werden allerdings nur die Lebensdaten bis zur Fertigstellung des Bildes betrachtet, da der Rest ohne Einfluss auf das Bild ist und dementsprechend für die Interpretation keine Rolle spielt. 2.1. * 08.10.1868: Landshut an der Isar; Vater: Hauptmann Friedrich Ritter von Slevogt aus Zeyern (Oberfranken); Mutter: Caroline von Slevogt, geb. Lucas, aus Saarbrücken; - 15.10.1870: Tod des Vaters; 4 - 1872: Übersiedlung nach München; - 1874: Übersiedlung nach Würzburg; - 1877 – 1884: Besuch der Lateinschule; Besuch auf Neukastel (Pfalz); - 1885: Akademie der Bildenden Künste in München; - 1886 – 1887: Naturklasse bei Johann Herterich; - 1888 – 1889: Académie Julien in Paris (ein Semester); - 1890: Reise nach Italien (mit Malerfreund Robert Breyer); Aufenthalt in Kochel (mit Malerfreund Robert Breyer); Einfluss von Wilhelm Trübner; - 1892: Gründung der Münchner Sezession (Wilhelm Trübner, Fritz von Uhde, Franz von Stuck; Opposition zu traditionsbewussten Anhängern Franz von Lenbachs); - 1893: Erste Ausstellung der Münchner Sezession (Max Slevogt: “Ringerschule“); - 1893: Abspaltung der „Freien Vereinigung“ von der Münchner Sezession (Lovis Corinth, Wilhelm Trübner, Max Slevogt); - 1896: Mitarbeit an der Zeitschrift „Jugend“ (Ferdinand Hirth); Mitarbeit an der Zeitschrift „Simplizissimus“ (Albert Langen); - 1897: Erste Ausstellung in Wien; - 27.03.1898: Hochzeit mit Antonie Finkler aus Neukastel (Pfalz); - 1898: Besuch der Rembrandt-Ausstellung in Amsterdam; - 1898: Gründung der Berliner Sezession (Vorstand: Max Liebermann; Kunstskandal; Opposition zu Wilhelm II.); - 1899: „Danaë-Skandal“ (= “schlafende Bordellhure“); - 1899: Kollektivausstellung in Berlin bei Paul Cassirer (Max Slevogt: „Triptychon: Der verlorene Sohn“); - 1900: Reise nach Paris; Teilnahme an der Weltausstellung (Max Slevogt: „Scheherezade“) - 1900: Fertigstellung von „Feierabend“; - ... 5 - 20.09.1932: Tod Slevogts; Beerdigung in Neukastel (Pfalz); 2 2. Im Folgenden gehe ich etwas näher auf die Daten des Bildes, nämlich Titel, Befund und Entstehung ein. 2.2.1. In den verschiedenen literarischen Quellen trägt Max Slevogts Bild wechselweise den Titel „Feierabend“iii bzw. „Feierstunde“iv. Allerdings sind keinerlei Angaben darüber enthalten, aus welchem Grund das Bild mit unterschiedlichen Titeln versehen ist. Jedoch lässt sich feststellen, dass der Titel „Feierabend“ häufiger verwendet wird. Demzufolge werde auch ich des weiteren von dem Bild „Feierabend“ sprechen. 2.2.1. Zum Befund ist zu sagen, dass es sich bei „Feierabend“ um Ölv auf einer relativ grob gewebten Leinwandvi der Größe 126 x 155 cmvii handelt. Das Bild ist zudem unten rechtsviii mit M. Slevogtix bezeichnet. 2.2.3. Max Slevogts Werk hat eine einfache Provinienz vorzuweisen. Bereits 1901 wird es „(...) auf der VIII. Internationalen Kunstausstellung im Glaspalast aus der Abteilung der Secession erworben.“x. 2.2.4. Trotz widersprüchlicher Angaben entsteht Max Slevogts „Feierabend“ im Frühjahr 1900xi im Atelierxii. Dem Bild liegen drei Skizzen zugrunde, von denen jedoch keine veröffentlicht wird. Die erste Skizze befindet sich als flüchtige „(...) Kompositionsskizze“xiii in Bleistiftxiv gezeichnet (...) auf einem Brief Max Liebermanns (...)“xv. Hier ist „(...) die Gestalt des Mannes (...) noch weiter vorgebeugt als auf der ausgeführten Komposition, die Frau berührt mit ihrer rechten Hand den Arm des Mannes; (...)“xvi. „In einem Brief Slevogts an seine Gattin, geschrieben in München, (...)“xvii, findet sich eine zweite Skizze, diesmal in Bleistift und Federxviii und in einer Größe von 10 x 12,5 cmxix. Die „(...) Sitzhaltung des Mannes entspricht der der Skizze auf dem Brief Liebermanns, die Kopfhaltung der Frau ist auf der vorliegenden Zeichnung verändert, mehr dem Manne zugewandt; (...)“xx. Auch die dritte und letzte Skizze, in einer Größe von 8 x 11 cmxxi, ist in „(...) einem Brief Slevogts an seine Gattin aus München (...)“xxii festgehalten. Gezeichnet mit der Federxxiii ist die „(...) Sitzhaltung beider Gestalten (...) jetzt wie auf dem ausgeführten Bild.“xxiv. 6 2.3. Hinsichtlich einer logischen Abfolge erscheint es mir bei der anschließenden Beschreibung des Bildaufbaus nützlich, das Bild entsprechend der Darstellung von Personen und Gegenständen in drei Bereiche zu unter gliedern: in Vordergrund, Hintergrund und Raumabschluss. 2.3.1. Im Vordergrund ist uns ein „(...) Münchner Hausmeisterpaar (...) großformatig nahegerückt. (...)“xxv. Dabei bedecken Mann und Frau zusammen in etwa zwei Drittel der gesamten Leinwand (vgl. Abb. 2). Die Frau, die die komplette linke Hälfte des Bildes für sich alleine beansprucht (vgl. Abb. 2), sitzt frontal zum Betrachter auf einem Stuhl, dessen Lehne man links unter ihrem Ellenbogen angedeutet sieht. „(...) Aufrecht, fast steif (...)“xxvi sitzt sie da, in ihrem weißen Kleid mit dem tiefen, rüschenverzierten Ausschnitt und den halblangen Rüschenärmeln. Unter dem leichten, faltenwerfenden Stoff des Kleides „(...) formen sich der volle Busen und die runden Hüften ab, (...)“xxvii. Um ihren schlanken, hellen Hals trägt sie ein schwarzes Samthalsband. Ihre langen, kupferfarbenen Haare sind zu einem Dutt gebunden, „(...) Locken umrahmen das hübsche, müde Gesicht.“xxviii, das, ebenfalls
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