Seit 2002 ist der in ge- verständlich zu machen. Menschen, schäftsansässige Regionalverband die hier zu Besuch sind, nehmen federführend beteiligt an dieses Angebot dankbar an. Vielen Aufbau und Betrieb des Geoparks. Einheimischen hingegen ist noch Mit seinem Netz von Landmarken nicht bewusst, dass sie in einem der und Geopunkten stellt er sich der größten der aktuell (2019) 147 Herausforderung, die komplizierte UNESCO Global Geoparks in 41 Län- Geologie der Region erlebbar und dern der Welt leben.

wicklung unserer Erde und der Land- schaft. Geoparks dienen nicht allein dem Schutz des geologischen Erbes, Was ist ein Geopark? sondern auch der Regionalentwick- lung (z. B. durch die Förderung eines Ein Geopark ist ein klar abgegrenztes nachhaltigen Tourismus). Darüber Gebiet mit einer großen Dichte geo- hinaus hat der Träger eines von der logischer Phänomene (Geotope). UNESCO anerkannten Geoparks Diese gewähren Einblicke in die Ent- einen Bildungsauftrag zu erfüllen.

Welches Gestein prägt ?

Alexisbad ist ein Stadtteil von Harz- Badeort gegründet worden. Das gerode. Gezeigt werden hier das his- Kurmittel, eisensulphathaltiges Was- torische Wappen Harzgerodes, ser mit hohem Fluoridanteil, lieferte dessen Ortsteil Alexisbad von jeher der Selkebrunnen am Mundloch des war, und das seit 2010 geführte Schwefelstollens. Auch am Mund- Wappen. Letzteres entstand, nach- loch des St. Catharinenstollens gab dem sich 2009 die Städte Gün- es bis 1955 einen Brunnen: den tersberge und sowie die Alexisbrunnen. Der ab Mitte des 16. bis dahin selbständigen Gemeinden Jh. aufgefahrene Catharinenstollen , Königerode, Schielo, Sip- folgte dem Drusenzug, einem von tenfelde und Straßberg zusammen- zwei Erzgängen bei Alexsisbad. Dem geschlossen hatten. Die Grenzen der zweiten Erzgang, dem Reichen Da- neuen Stadt Harzgerode reichen seit- vidsgang oder auch Alexisbader her über die des ehemaligen Herzog- Gangzug, folgte der Schwefelstollen. tums Anhalt hinaus. Im historischen Haupterze waren Blei-, Zink- und Sil- Stadtwappen ist der mittlere der drei bererze sowie Schwefelkies und Türme mit einem zweigeteilten Flussspat. Die Umgebungsgesteine Schild belegt. Dieser zeigt links den der Erzgänge sind Plattenschiefer halben brandenburgischen Adler und Grauwacke. Beide entstanden und rechts, über Balken im goldenen als untermeerische Ablagerungen Feld, den sächsischen Rautenkranz. während der Zeit des Unterkarbons Es ist das seit dem 13. Jh. gebräuchli- vor ca. 350 Mio. Jahren. Die zeitliche che anhaltische Fürstenwappen. Einordnung ermöglichen Mikrofossi- Mit den Askaniern ist die Geschichte lien, wie sie u. a. am Adolph-Felsen des Ortes aufs Engste verbunden. entdeckt wurden. Es sind Reste von Alexisbad war 1810 unter der Regie- Individuen einer ausgestorbenen rung des Fürsten ALEXIUS FRIEDRICH Tiergruppe, die ausschließlich im CHRISTIAN VON ANHALT-BERNBURG als Meer lebten: Conodonten.

Die unverputzten Gebäudeteile der Pension Ein besonderer Aufschluss des Plattenschiefers ist der Felsterrasse oenbaren die Nutzung von Adolph-Felsen am rechten Ufer der , Plattenschiefer und Grauwacke als Baumaterial. ussabwärts von der Kapelle. The undressed sections of the Pension Felsterrasse The Adolph-Felsen rock formation is a notable slate building reveal the use of slate and greywacke outcrop on the right bank of the Selke River, as a building material. downstream from the chapel.

This stele was erected in 2019 by microfossils. They are fossils of cono- the Regional Association Harz. It is a donts, an extinct faunal group that visual symbol of pride in the park's re- lived exclusively in marine environ- cognition as a UNESCO Global Geopark ments. They have been found at the in 2015. Utilised in riverbank stabilisati- Adolph-Felsen formation. This geologic on and a number of buildings, slate is outcrop also displays a exure: a ben- characteristic of the area around Alexis- ding of stone strata resulting from tec- bad, a spa town which was founded in tonic processes. The tunnel in the 1810 under the rule of Prince ALEXIUS Adolph-Felsen formation served to FRIEDRICH CHRISTIAN VON ANHALT-BERN- supply water to drive the mill of a mo- BURG. The origin of the slate can be nastery at the edge of the village in the chronologically determined using direction of Maegdesprung.

Text & Fotos: Dr. Klaus George • Übersetzung: Darren Mann

Gestaltung: Xyberdyn Kreativagentur, Thale • Technische Ausführung: Metallbau Seibt, Blankenburg/Harz

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