Sc Rapperswil-Jona Lakers 2020/2021
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SC RAPPERSWIL-JONA LAKERS 2020/2021 21. ORDENTLICHE GENERALVERSAMMLUNG DER LAKERS SPORT AG VOM 12. AUGUST 2021 INHALT SPORTLICHE CHRONIK 4 TRAINER, STAFF 10 MANNSCHAFT 20/21 12 NACHWUCHS 14 FINANZEN 18 MITARBEITENDE 24 LAKERS SPORT AG Präsident Konrad Müller VERWALTUNGSRAT 26 Verwaltungsratsmitglieder Hans-Ueli (Jöggi) Rihs Sandro Ruggli GESCHÄFTSFÜHRER 28 Claudio Bayer Karl A. Baumann Cyrill Gebert GESCHÄFTSSTELLE Lakers Sport AG Walter-Denzler-Strasse 3 Postfach 1106 CH-8640 Rapperswil Telefon +41 (0)55 220 80 90 E-Mail [email protected] www.lakers.ch 4 5 IM HALBFINALE Sensationell bis unter die letzten Vier te, vor wie vielen Zuschauern gespielt werden kann, und lange nicht mal, wann die Saison von Bernhard Camenisch überhaupt beginnt. Auch die Lakers kamen letztlich nicht darum herum, bei den Spielern, dem Staff und den Mitarbeiterinnen und Mit- Das Ziel waren die Pre-Playoffs. Es wurde viel arbeitern Lohnkürzungen vorzunehmen. mehr. Die SC Rapperswil-Jona Lakers konnten in der Saison 2020/21 erst in den Playoff-Halb- Der verspätete Saisonstart wurde schliesslich finals vom späteren Meister EV Zug gestoppt auf den 1. Oktober angesetzt. Wie die ande- werden. Auch wenn in der gesamten Saison ren Klubs, hatten auch die Lakers ein ausge- kaum je Zuschauer im Stadion sein konnten, prägtes Corona-Schutzkonzept erarbeiten und begeisterten die Lakers die Massen. umsetzen müssen. Wegen der landesweiten Bedingungen für Grossanlässe galt in den Sta- dien die Sitzplatzpflicht und durften nur zwei Wer es selbst gesehen und gehört hat, wird es Drittel der zur Verfügung stehenden Sitzplät- nicht so schnell vergessen. Diese Szenen am ze belegt werden. Die SCRJ Lakers hatten vor- späten Abend des 1. Mai, als die Lakers-Spieler gesorgt: Wenige Tage vor dem Saisonbeginn und ihr Trainer Jeff Tomlinson vor der SGKB- waren mit Unterstützung der «45er-Bewegig» Arena im strömenden Regen lautstark von die Stehplatzsektoren in der SGKB-Arena zu hunderten Fans gefeiert wurden, eine Rakete zusätzlichen Sitzplätzen umgerüstet worden. nach der anderen in den Nachthimmel abge- Hatte die maximale Auslastung davor bei 6100 feuert wurde. Kurz zuvor war für den SCRJ die Plätze (4000 Sitzplätze, 2100 Stehplätze) ge- Saison zu Ende gegangen, mit einem 3:6 im legen, durften die Lakers ihre Heimspiele nun vierten Playoff-Halbfinalspiel gegen Zug. Aber noch vor höchstens 3229 Zuschauerinnen und eben: Bereits war der Mai angebrochen, es Zuschauern austragen. Dies wurde aber bald war der Halbfinal. Es gab allen Grund zu feiern, denn wer hätte vor der Saison oder im Verlauf zur Makulatur: Vier Heimspiele konnten die der Qualifikation ernsthaft geglaubt, dass es Lakers vor Publikum austragen. Ende Oktober die Lakers so weit schaffen würden? verschärfte der Bundesrat die Coronamass- nahmen wieder, ab da waren in der National Auch wegen des Abschneidens der Lakers League Geisterspiele angesagt. Erst in den letz- war es eine in jeder Hinsicht verrückte Natio- ten drei Heimspielen im Frühling durften wie- nal-League-Saison. In erster Linie aber natür- der Zuschauer in die SGKB-Arena, jeweils aber lich wegen Covid-19. Die Pandemie hatte ihre nur 50. Schatten schon lange vor dem ersten Bully vo- rausgeworfen, nachdem die Saison davor gar Immerhin konnte der Spielbetrieb in der Na- nicht hatte beendet werden können. Die Klubs tional League trotz Corona aufrecht erhalten waren im Frühling und Sommer 2020 mit vie- werden. Dies mitunter mehr schlecht als recht. len Ungewissheiten konfrontiert und mit Fra- Teams in Quarantäne wurden zur Normalität. gen, die sich vorher nie gestellt hatten. Sie Auch die Lakers erwischte es Ende Oktober/ mussten mit diversen (finanziellen) Szenarien Anfang November nach mehreren positiven planen, weil nicht abgeschätzt werden konn- alle Fotos (wenn nicht anders erwähnt): hockeypics.ch 5 6 Fällen im Team einmal. Damit waren sie zusammen mit dem HC Davos jener Klub der Liga, der am wenigsten in Quarantä- bester Schweizer Vierter in der teaminter- ne war. Der SC Bern wurde in ein und der- nen Skorerliste hinter Roman Cervenka selben Saison gleich fünfmal in Quarantä- (16 Tore/51 Punkte), Kevin Clark (23/40) ne geschickt. Weil permanent Teams für und Captain Andrew Rowe (13/31). zehn oder mehr Tage ausser Gefecht ge- setzt waren, wurde im Spielplan laufend Um es in die Pre-Playoffs zu schaffen, improvisiert. Letztlich konnten nicht alle mussten die Lakers zwei Teams hinter sich zwölf Mannschaften ihre 52 Partien der lassen. Allgemein wurde erwartet, dass Qualifikation absolvieren. Für die Tabelle diese beiden Kontrahenten am ehesten ausschlaggebend war daher nicht die Ge- die SCL Tigers und der HC Ambri-Piotta samtpunktzahl jedes Teams sondern die sein würden. Die Tigers verloren am Ta- Anzahl Punkte pro Spiel. bellenende früh den Anschluss und wur- den abgeschlagen Letzte. Um die Ränge 9, Corona hatte auch für Modusänderungen 10 und 11 wurde es ein Dreikampf, in den in der National League gesorgt. Unter an- überraschend nebst den Lakers und Ambri derem gab es in der Saison 2020/21 kei- auch der SC Bern involviert war. Die Ber- nen Absteiger und wurden die Pre-Play- ner lagen lange an 11. Stelle. Mit einer deutlich besseren zweiten Qualifikationshälfte konnten sie offs eingeführt. Somit hatten auch die sich schliesslich doch noch den 9. Platz sichern. Die Lakers und Ambri waren praktisch während der gesamten Qualifikation Tabellennachbarn. Mit 14 Punkten aus seinen ersten 9 Partien verzeichnete der SCRJ einen gelungenen Saisonstart. Was sich durchzog: Gegen die vermeintlich direkten Kon- kurrenten Langnau und Ambri war die Ausbeute der Lakers nahezu makellos. Gegen die vorderen EINE SPEZIELLE SAISON Teams punkteten sie aber zu wenig konstant. Gegen Davos etwa, kein Überteam (Rang 8 nach der Qualifikation), holten die Lakers in sieben Spielen nur einen Punkt. IN JEDER HINSICHT Dennoch war das Team von Trainer Jeff Tomlinson auf Kurs für die Pre-Playoffs, als Ende Januar eine Hiobsbotschaft kam. Goalie Melvin Nyffeler verletzte sich bei der 2:3-Heimniederlage gegen Biel am Fuss. Schnell war klar, dass er wochenlang fehlen würde. 32 Spiele hatten die Lakers zu diesem Teams auf den Rängen 9 und 10 nach der Zeitpunkt absolviert, die Qualifikation dauerte noch lange. Die Lakers verzichteten aber auf die Ver- Qualifikation noch die Chance, sich für pflichtung eines ausländischen Torhüters und schenkten Noël Bader während Nyffelers Ausfall das die Playoffs zu qualifizieren. Nachdem die Vertrauen. Es folgte im Februar eine Phase Lakers in ihren ersten zwei Saisons nach mit fünf teils hohen Niederlagen in Folge. dem Wiederaufstieg jeweils den 12. und Kurzzeitig schienen die Pre-Playoffs in Ge- letzten Rang belegt hatten, lautete das fahr zu geraten. Doch die Mannschaft fing Ziel nun Pre-Playoffs und damit mindes- sich wieder. Vorentscheidend für den Ein- tens der 10. Platz. Dafür war das Team zug in die Pre-Playoffs war der 3:1-Heim- verstärkt worden, besonders im Sturm. sieg am 13. März gegen Ambri. Die sechs Aus Genf war etwa der erfahrene Jere- Direktbegegnungen gegen die Leventiner my Wick gekommen, von Jokerit Helsin- waren letztlich massgebend im Kampf um ki der ehemalige Toptorschütze der KHL, Rang 10, denn die Lakers holten 15 von 18 US-Stürmer Steve Moses. Weniger gross möglichen Punkten. Am Ende der Qualifi- waren die Vorschusslorbeeren von Marco kation war der SCRJ mit 1,12 Punkten pro Lehmann, der aus der Swiss League von Spiel zehnter, für Ambri-Piotta (0,98) war Kloten dazustiess. Der 21-jährige Stürmer die Saison auf Platz 11 beendet. sollte sich aber als die Entdeckung erwei- sen – nicht nur bei den Lakers sondern in Rechtzeitig vor den Pre-Playoffs war Mel- der gesamten Liga. Lehmann schloss die vin Nyffeler zurück. Am 26. März gab er Qualifikation mit 30 Skorerpunkten (11 sein Comeback. Der Goalie, der im Mai für Tore) in 50 Spielen ab. Er war damit als das Schweizer Nationalteam an der Welt- 7 8 9 ging es in die Verlängerung. Diesmal wur- de Gian-Marco Wetter zum Helden. Der Nicht nur die Mannschaft, auch unsere Fans 20-Jährige erzielte in der 97. Minute das 4:3 und machte eine der grössten Sensa- zeigten Aussergewöhnliches und waren auch meisterschaft in Riga teilnehmen und im tionen im Schweizer Eishockey seit Ein- Gruppenspiel gegen Schweden zu einem führung der Playoffs komplett. Die Lakers ausserhalb des Stadions unser 7. Spieler Teileinsatz kommen sollte, wurde zum standen in den Halbfinals. Grundstein des SCRJ-Playoff-Märchens. Zunächst eliminierten die Lakers in den Und die Region stand Kopf. An Fenstern, Pre-Playoffs den EHC Biel. Sie besiegten auf Balkonen, an Garagen, an Zäunen, an die Seeländer, die in der Qualifikation 22 Autos – in Rapperswil-Jona und überall Punkte mehr geholt hatten, am 7. April im Linthgebiet waren die Farben der SCRJ auswärts 2:1 nach Verlängerung (Siegtor- Lakers zu sehen. Die Menschenmenge, schütze Dominik Egli/77.) und zwei Tage die dem Mannschaftscar vor der SGKB- später zu Hause mit 3:1. Arena oder entlang des Seedamms Spa- lier stand, wurde mit jeder Abfahrt zu ei- In den Playoff-Viertelfinals war der HC nem Playoff-Auswärtsspiel grösser. Trotz Lugano der Gegner. Die Tessiner waren allem Enthusiasmus reichte es in den mit 36 Punkten Vorsprung auf die La- Halbfinals gegen den Saisondominator kers zweite nach der Qualifikation. Eine EV Zug aber nicht mehr. Auch wenn die vermeintlich unüberwindbare Hürde. Lakers wieder enorm viel Leidenschaft Aber nicht für die SC Rapperswil-Jona und Einsatz zeigten, dem haushohen Fa- „WIR HABEN KLUB- GESCHICHTE GE- SCHRIEBEN Foto: instagram „themarlin_“ ner der SC Rapperswil-Jona Lakers. Schon im Februar war bekannt geworden, dass die Lakers mit Tomlinson nicht verlängern würden. Kurz darauf waren die Schweden Stefan Hedlund als künftiger Headcoach und Bert Robertsson als dessen Assistent vorgestellt worden. Tomlinson verlässt die La- Lakers. Im ersten Spiel nahm noch alles voriten alles abverlangten und„ alles, was kers als der erfolgreichste Trainer der Klubgeschichte. Er holte mit den Lakers den Schweizer Cup, den «normalen» Verlauf.