Nolde/Huber Kunstmuseum Wallis Au Quatrième Im Namen Eines Von 15

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Nolde/Huber Kunstmuseum Wallis Au Quatrième Im Namen Eines Von 15 Nolde/Huber Kunstmuseum Wallis Au Quatrième Im Namen eines Von 15. Oktober 2016 Berges bis 16. April 2017 Woher haben die Berge ihren Namen ? Mit dieser Frage befasst sich die Ausstellung Nolde/Huber, in welcher die Reihe der Bergkarikaturen von Emil Nolde, welche das Museum in jüngster Zeit erworben hat, auf eine zeitgenössische Kunstinstallation von Sasha Huber trifft. Über ein Jahrhundert trennt den deutschen Expressionisten Emil Nolde (1867–1956) von der schweizerisch-haitianischen KünstlerinSasha Huber (*1975), aber sie teilen das Interesse für die Namen, welche die Menschen den Alpengipfeln gegeben haben: Diese stehen oft im Zusammenhang mit örtlichen Legenden oder berühmten Persönlichkeiten, was den Bergen mal ein burleskes, mal ein problematisches Antlitz verleiht. So ist die Jungfrau bei Nolde in Weiss gekleidet, während bei Sasha Huber, der Pic Agassiz in Rentyhorn umgetauft wird, um gegenüber einem kongolesischen Sklaven namens Renty Gerechtigkeit walten zu lassen, dessen Porträt der Schweizer Geologe Louis Agassiz verwendet hatte, um seine rassistischen Theorien zu untermauern. Während der Pic Dufour der schönen «Donna Rosa» einen Kuss zuhaucht, könnte das Agassizhorn eines Tages in Rentyhorn umbenannt werden. Sasha Huber (*1975), Renty in traditional African clothing, 2008, Tinte auf Papier. 40 x 30 cm. Courtesy Kiasma - Museum of Contemporary Art Helsinki und die Künstlerin Emil Nolde Als Emil Nolde noch als Lehrer in St. Gallen tätig war und noch Emil Hansen hiess, entwickelte er eine Leidenschaft für die Alpen, die er unermüdlich durchstreifte. Die Berge waren seine «Freunde», und er gab jedem ein eigenes Gesicht und eine eigene Persönlichkeit. Die Jungfrau sah er mit keuschem Schleier, das Schreckhorn als eine Reihe höllischer Spitzen, den Gotthard mit Heiligenschein. Mit diesen grotesken, extravaganten Porträts schuf Nolde eine Postkartenreihe, die hier vollständig zu sehen ist. Die Reihe war ein Grosserfolg und in rund 10 Tagen ausverkauft, was die Karriere des Künstlers in Gang brachte. Bergpostkarten,1892–1899, Chromolithografie, Kunstmuseum, Sitten, Inv. BA 3393 a-ad, Ankauf 2015: 1. Die schöne Bernina und der alte Morteratsch (Graubünden); Dufour und seine schöne Donna Rosa (Wallis) 2. Cima della Pala, die Vezzana (Italien); Die drei Schwestern & Alvier im Rheintal (St.Gall und Österreich); Die Dolomitenfürstin Marmolada, Vernel, ihr Reichskanzler und Rodi di Mulon (Italien) 3. Jungfrau, Mönch und Eiger (Bern); Die Wächter des Rosengartens (Österreich); Die drei Mürtschen im Glarnerland: der Böse, der Faule und der Ruche (Glaris) 4. Das süsse Zuckerhüterl und der wilde Pfaff (Österreich); Rigi und Pilatus (Luzern); Wildspitz, der Böse und das hübsche Weisskugelchen Schwyz)( 5. Die drei Blümli bei St. Moritz (Las Trais Fluors, Graubünden); Die Schreckhörner (Bern); Die schlafenden Schwestern in Bündnerland(Las Sours, Graubünden) 6. Lyskamm, gennant der Menschenfresser und die Zwillinge Castor und Pollux (Wallis); Die sieben Kurfirsten an Wallensee und das Alpenglühen (St. Gall); Walliser Bergriesen: Breithorn und Genossen (Wallis) 7. Altmann und Papa Sentis (St. Gall); Die hohen Bergriesen Well. und Wetterhorn (Bern); Zugspitze und die beiden Waxensteine (Deutschland) 8. Mont Blanc, der hohe Alpenkönig (Frankreich); Der Ortler träumt von verschwundenen Zeiten (Italien); Tödi, der Glarner Philosoph (Glaris) 9. Das Matterhorn lächelt (Wallis); Die Mythen (Schwyz); der schwarze Madatsch und das Nashörnle (Österreich) 10. Der König der Ostalpen (Italien); Finsteraarhorn das Böse (Bern); Bei San Martino, Cima di Castrozza, Val di Rota (Tyrol); Der alte St Gotthard (Tessin) Sasha Huber Sasha Huber enthüllt eine andere Abhandlung über die Berge. In ihrem Videowerk Rentyhorn (2008) landet die Künstlerin mit einem Helikopter auf dem Agassizhorn und errichtet dort eine Metallfahne mit einem Bildnis von Renty, um den Berg in Rentyhorn umzutaufen. Renty ist der Name eines kongolesischen Sklaven aus dem 19. Jahrhundert, der auf Verlagen von Louis Agassiz fotografiert wurde, um die wissenschaftliche Begründung seiner rassistischen Theorien zu rechtfertigen, welche die Vermischung von Menschen unterschiedlicher Hautfarbe verurteilte. Das Werk von Sasha Huber hebt Louis Agassiz dunkle Seite hervor, der zwar als Geologe für seine Theorien über die Gletscherformationen anerkannt ist, aber auch ein Vorreiter der Apartheid war. Dieses Vorgehen schloss an Hans Fässlers Initiative «Démonter Louis Agassiz» an, die 2010 vom Bundesrat abgewiesen wurde. Mit dem Versuch, den Berg symbolisch neu zu benennen, wollte sich Sasha Huber für die Anerkennung des Leidens der Opfer von Sklaverei und Rassismus einsetzen. Korrespondez (Rahmen), 2008–2016: a. Anfrage von Sasha Huber an Emanuel Schläppi, Gemeindepräsident von Grindelwald, im September 2008, in der sie die Initiative «Démonter Louis Agassiz» vorstellt. Eine englische Version des Schreibens wurde an Kofi Annan gerichtet. b. Brief der Gemeinde Grindelwald, deren Gebiet an das Agassizhorn grenzt. Die Gemeinde wirft der Künstlerin die unbewilligte Landung auf dem Berg vor. Der Brief besagt, dass sich die Gemeinde zu einer Neubenennung des Bergs nicht äussere, aber bereit sei, mit den Gemeinden Guttannen und Fieschertal darüber Gespräche zu führen. c. Brief des Kantons Wallis, dessen Gebiet an das Agassizhorn grenzt. Der Kanton leitet die Anfrage der Künstlerin ans Departement für Wirtschaft und Raumentwicklung weiter. d. Brief des Komitees des UNESCO-Schutzgebiets Jungfrau-Aletsch, der besagt, dass das Thema bereits Gegenstand einer Untersuchung sei und dass eine Bitte um Auskunft bereits an die Gemeinde Grindelwald gerichtet worden sei. e. Brief der Gemeinde Guttannen, deren Gebiet an das Agassizhorn grenzt und die befindet, es sei lächerlich, einen Berg aufgrund einer Modeerscheinung neu benennen zu wollen, jedoch die Möglichkeit nicht ausschliesst, darüber zu diskutieren, obwohl sie dem Unterfangen kaum Erfolgsaussichten beimesse f. Brief der Bau-, Verkehrs- und Energiedirektion des Kantons Bern, der besagt, dass diese für die Anfrage nicht zuständig sei. g. Brief von Ruth McCoy im Namen von Kofi Annan zur Empfangsbestätigung des Schreibens von Sasha Huber h. Bilanz fasst das Scheitern der Initiative «Démonter Louis Agassiz» zusammen, beklagt die Gleichgültigkeit der Gemeinden und dass die Chance verpasst wurde, etwas zu verändern. i. Karte der Schweiz mit dem Rentyhorn (ehemals Agassizhorn). Sasha Huber Rentyhorn, 2008, installation vidéo, 4 min. 30 sec., propriété de l’artiste : (PART 1) 21. August 2008, Lauterbrunnen, Switzerland Die schweizerisch-haitianische Künstlerin Sasha Huber fliegt eine Tafel mit einem Bild des Sklaven Renty auf das Agassizhorn (3946 m.ü.M.) in den Schweizer Alpen. (PART 2) Diese Aktion erinnert an die Rolle des schweizerischen Naturforschers und Glaziologen Louis Agassiz (1807-1873) als einflussreicher Rassist und Vordenker der Apartheid. (PART 3) Das Agassizhorn soll in «Rentyhorn» umbenannt werden, und zwar sowohl zu Ehren des kongolesischen Sklaven, den Agassiz um 1850 auf einer Plantage in South Carolina fotografieren liess, um «die Minderwertigkeit der schwarzen Rasse» zu beweisen, als auch zu Ehren von Menschen mit einem ähnlichen Schicksal. ((END WHEN FADE OUT STARTS)) Wird die Schweiz die Gelegenheit ergreifen, durch die Umbenennung des Agassizhorns ein international beachtetes Zeichen zu setzen? Die jüngsten Stellungnahmen von Berner Behörden sind ermutigend, es besteht Grund zur Hoffnung. (ABSPANN) Regie: Sasha Huber Video und Fotografie: Siro Micheroli Ton: Tuckhat Schnitt: Eetu Vihervaara Farbabstimmung Fernando Teixeira Text: Hans Fässler Ein spezieller Dank an: Hans Fässler; Siro Micheroli; Eetu Vihervaara; Marco Hüppi; Jukka-Pekka Naukkarinen; Mike Garber; H.R.Fricker; das Transatlantische Komitee «De-mounting Louis Agassiz»; Kathrin Winzenried; Adolf Litzler / Air Glaciers; Andreas Schild; Pipilotti Rist; Wolfgang Zeller; Heidi Huber; Carlo Sommaruga; German Eyer; Markus Traber; Petri Saarikko. ((Image of Renty + website)) © Sasha Huber, 2008. Unterstützt von Avek, Finnland .
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