POLSKA AKADEMIA NAUK INSTYTUT ZOOLOGII

Adolf RIEDEL

Revision der GattungZonites MONTFORT ( G astropoda, Z onitidae): tiirkisehe Arten. Nebst Erganzungen wnd Yerzeichnis allerZonites-Arten

Tom 41 Nr 1

PAŃSTWOWE WYDAWNICTWO NAUKOWE ■ WARSZAWA - WROCŁAW http://rcin.org.pl REDAKCJA

Barbara Bierzyńska(sekretarz), Stanisław Głogowski, Eugeniusz Kierych, Janusz Nast, Adolf Riedel (zastępca redaktora), Wojciech Staręga (redaktor naczelny), Stanisław Ślipiński

Adres Redakcji: Instytut Zoologii Polskiej Akademii Nauk ul. Wilcza 64, 00-950 Warszawa, skr. 1007

© Copyright by Państwowe Wydawnictwo Naukowe W arszaw a 1987

ISBN 83-01-07631-3 ISSN 0003-4541

PAŃSTWOWE WYDAWNICTWO NAUKOWE - ODDZIAŁ WE WROCŁAWIU Nakład 8u7+ ScTes;^ Adi. 8 a 7 k 7 ^ ki^LPapier druk. sat. U . III, 80g. Oddano do sldadanla w lipcu 1986 r. Podpisano do druku w marcu 1987 r. Druk ukończono w marcu 1987 r. Zam.nr 1376/86. Cena 80 zł__ Wrocławska Drukarnia N a u k o w a - Wrocław, Lelewela i

INSTYTUT Z-M 06II Pcfskiej Akademii Ksuk http://rcin.org.plBIBLłOTEKA POLSKA AKADEMIA NAUK INSTYTUT ZOOLOGII ANNALES ZOOLOGICI Tom 41 W arszawa, 16 I I I 1987 U r 1

Adolf B i e d e l

Revision der GattungZ o n ites MONTFORT ( G a stro p o d, aZ o n itid a): e tiirkische Arten. Nebst Erganzungen und Yerzeichnis aller Z o n ite s-Arten

[Mit 35 Textabbildungen, 3 Karten und 9 Tafeln]

Abstract. In Turkey (in Anatolia) the occurrence of 16 recent of the is confirmed. Five of them - Z. algirus, Z. smyrnensis, Z. casius, Z. rliodius symius and Z. ca­ rious appear on the G-reek islands, too, and two another ones are represented there as separate subspecies. Nine of the species known from the Asia Minor were investigated anatomically up to now. A new subgenus (or genus!) Turcozonites, very different in its genital morphology and two new species Z. (Turcozonites!) osmanicus and Z. (Turcozonites !) piratarum are descri­ bed. A big geographical (!) variability ofZ. (Turcozonites) megistus is discussed. — In the Appendix the genital organs of Z. (Z.) pergranulatus cycladicus from the Greek island Asty- palaia are described and a check-list of all known species of Zonites is given. Die Gattung Zonites ist in der Tiirkei noch ungenugend erforscht, schlimmer als in Grie ehenland. Die meisten Angaben aus Kleinasien sind die Erstbeschreibungen oder die auf demselben alten Material sich stiitzenden Wiederbeschreibungen. Faunistische Angaben aus diesem Gebiet sind sehr sparlich und fehlen von manchen Gegenden ganzlich. Yon den 16 bisher in der Tiirkei festgestellten Zonites-Arten und Unterarten 7, darunter 6 neue, wurden hier erst in den letzten Jahren entdeckt (Z. casius, Z. festai anatolicus, Z. humilis, Z. beyda- glariensis, Z. wandae, Z. osmanicus und Z. piratarum; iiberdies die einzige fossile Art — Z be clcerplateni). Man darf also vermuten, dass in der Zukunft noch weitere neue Arten entdeckt werden konnen. Auch das mir vorliegende Material aus Kleinasien ist geringer als jenes aus Griechenland (Kiedel 1985a). Die Arbeit stiitzt sich hauptsachlich - ausser auf den schon friiher ver offentlichten Materialien (Riedel 1982) - auf der Ausbeute meiner zweiten Tiirkei-Sammel- reise, 29. Marz -10. Mai 19831. tlberdies konnte ich das Zonites-Material von Dr B e c k e r -P l a t e n revidieren, das von S c h u t t (1983) behandelt wurde (aufbewahrt im Naturhistori-

1 Ich wollte diese Ausbeute noch erganzen, die fur Fruhling 1985 geplannte folgende Sammelreise ist aber, leider, nicht zustande gekommen.

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schen Museum W ien1). H err Dr. S c h u t t hat mir auch sein eigenes, kleines Material der tur- kischen Zonites-Arten zuganglich gemacht. Fiir das Ausleihen dieser Materialien bin ich den Herren Dr. 0. E. P a g e t und Dr. E. W a w r a (beide Wien) sowie Herrn Dr. H. S c h u t t (Diissel- dorf-Benrath) zum grossen Dank verpflichtet. Den Herren Dr. R . J a n s s e n (Museum Sencken- berg, Frankfurt a/M.) und Dr. H. W. W a l d ź n (Naturhistoriska Museet Góteborg) danke ich herzlieh fiir das Ausleihen der Origin alexemplaren von Zonites goldfussi. - Hberdies untersuchte ich manche alte Sammlungen in den Museen in Berlin und Wien. Fiir den gastfreundlichen Empfang und die Hilfe bei meinen Felduntersuchungen mochte ich mich bei den Herren Prof. Dr. Niyazi L o d o s und Prof. Dr. Feyzi O n d e r (Ege Universitesi, Izmir-Bornova), Dir. Ergun KEęEClo&LU, Dr. tlzeyir G e n q und Mustafa G u l l u (Biyolojik Mucadele Arastirma Enstitiisii, Antalya) und Dir. Ali Mahir A t a h a n (Mersin) sehr herzlieh bedanken. Fiir die Herstelluug der REM-Aufnahmen bin ich Frau Dr. K. L e m b o w ic z (Kin- der-Gesundheitszentrum, Warszawa) dankbar. Die Gattung Zonites bewohnt in der Tiirkei nur einen Teil von Kleinasien: das westliche Ende (nordwarts bis zur Hobe von der Insel Lesbos) und den siidlichen Teil (ostwarts bis zu den Gegenden von Kozan und Antakya), haupt- sachlich also den Kustenstreifen, wobin der Einfluss des milden Mittelmeerklimas reicht. Weiter innemvarts trifft man diese Scbnecken nur sporadiseb und lokal. Koch tiefer auf der Anatoliscben Hocbebene wurde Zonites bisber nur fossil festgestellt (Z. beckerplateni in den pliozanen Ablagerungen bei Aęagięigil - S c h u t t 1985); heutzutage sind dort die Klimaverbaltnisse fiir Zonites ungiinstig (Karte 1). Yon den 16 aus Kleinasien bekannten rezenten Zonites-Aiten kommen nur vier (Z. algirus, Z. smyrnensis, Z. casius und Z. rhodius symius)2 auch auf den griecbischen Inseln des ostlichen Teiles des Agaischen Meeres vor, zwei weitere (Z. chloroticus und Z. festai) sind dort als besondere Unterarten vertreten (vergl. B i e d e l 1985). Die iibrigen Arten sind fiir Kleinasien endemisch. Keine Zonites- -Art kommt auf Zypern vor. Die Gattung Zonites ist in Kleinasien viel wesentlicher differenziert als auf den griechischen Inseln und dem Peloponnes. Wir baben hier namlich mit zwei deutlich verscbiedenen Untergattungen (oder sogar mit besonderen, obwohl verwandten Gattungen) - Zonites s. str. und Turcozonites (nov.) zu tun, die auch geograpbiscb abgesondert sind (Karte 1; vergl. auch B i e d e l 1986).

Untergattung Zonites s. str. (M ontfort, 1810)

Species typica: Helix algira L i n n a e u s , 1758. Diagnose wie die bisberige fur die Gattung mit Ausschliessung der fast sicber irrtiimlichen Angaben iiber die „Untergattung AegopMhalmus H e s s e ”

1 S c h u t t (1983) schreibt, dass Dr. B e c k e e -P l a t e n in Anatolien in den Jahren 1965-1968 sammelte, doch auf den Etiketten bei den Wiener Belegmaterialien Bind die Jahren 1970 und 1969 angegeben. ^ Fraglich, aber nicht ausgeschlossen ist auch das Vorkommen von Z. hum ihs auf dem

Dodekanes (vergl. R i e d e l 1985: 55).

http://rcin.org.pl Tiirkische Zonites-Arten 3.

i # Ankara

• Afyon

• Kayseri Isparta ® Konya

[Ant a 1 y;

Antakya

Karte 1. Annakernde Verbreitung der Gattung Zonites in Kleinasien: Areal von Zonites s. str. waagerecht, Areal von Turcozonites senkrecht sokraffiert.

jZeT£ - ®IEDEL 1985: 12); siehe E o k c a r t 1957: 119-120 und E i e d e l 1980- 51—54. Besonders charakteristische, synapomorphe Merkmale: 1. Penis mit ausgebildetem terminalen Elagellum, auf welchem der Penisretraktor deutlich lateral haftet, der Epiphallus miindet lateral in den Penis; 2. Keceptaculum semims langgestreckt, mit einem terminalen Zipfel (Auslaufer), der nur bei ' Pa™™ensis M ax E i e d e l fehlt. - Distales Ende des Epiphallus geht allmahlich, ohne deutliche Grenze ins Yas deferens iiber. Spermatophore einfach, lang spindelformig (ascarioidal). Mikrorelief des Embryonalgewindes recht verschiedenartig ausgebildet nur

“ w , ab“ h,m rartig” " e bei H e « K en. n. Oft sind die Kornchen mehr oder weniger langlich, manchmal ver­ se me zen im Zentrum des Embryonalgewindes in Spiralkamme oder in scharfe Spiralleistchen, ein andermal verwischen sich; manchmal treten im Zentrum welhge Eadialrunzeln hervor. Yerbreitung. Peloponnes samt Kythira, Euboa, Kykladen, Dodekanes audereklemasmnsehe i nseln nordwarts bis Lesbos, sowie westliches Kleinasien nordlich bis Bergama, ostlich bis Umgebung von ęivril und bis Lykien. Z. algirus kommt uberdies in Epirus, in Italien und Sudfrankreich vor (eingeschleppt).

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Alle hi,slier anatomiach untersuchten griechischen Zonites-Arten wcisen die fiir Zonites s. str. typischen Merkmale auf und ich bin uberzeugt, dass in Griechen- land nur diese Untergattung vorkommt. Anch die Angehorigkeit zn Zonites s. str. der anatomised unbekannten westkleinasiatischen Z. humilis und festai anatolicus scheint sicker zu sein.

Zonites (Zonites) algirus (Linnaeus, 1758)

Zonites anthesi K o b e l t , 1903: 88. Locus typicus: „Pergamos Asiae Minoris” = Bergama N von Izmir. Weitere Synonymie, Literatur, Besprechung der Variability der Sckale, Abbildungen der mannlichen Ausfiihrgange usw. - sieke B ie d e l 1985. Aus der Tiirkei untersuckte ick anatomised nur ein semiadultes Exemplar von Bergama (B ie d el 1985a, Abb. 2). Die am besten bekannte und am weitesten verbreitete (versclileppte) Zomtes- -Art In Kleinasien bisker nur in den Buinen von Pergamon gefunden (K obelt 1903 F orcart 1961, B ie d el 1985), es ist also niekt sicker, ob die Schnecke in dieser (legend (und in der Tiirkei uberhaupt) autoclitkon ist oder dort im Altertum eingeschleppt wurde. Auf der niekt weit entfernten griechischen Insel Mytilini (= Lesbos) ist Z. algirus auck in den natiirlicken Biotopen hau ig. Alto Mitteilungen iiber das Vorkommen in der Umgebung von Istanbul (Mousson 1854) bediirfen einer Kackprufung. Z. algirus bewoknt lieute S-Frankreick und NW-Itaken, S-Italien (.), Igoumenitsa in Epirus, S-Peloponnes und die Insel Kythira, sowie die Insel Lesbos und Bergama in Kleinasien (vergl. B ied el 1985).

Zonites (Zonites) chloroticus chloroticus (L. P f e if f e r , 1852)

Helix ehlorotica L. P f e i f f e r , 1852: 127. T erra typica: unbekannt, „zweifelkaft aus dem eriechischen Archipel stammend”. — L. P f e i f f e r 1853. 11/. 1QQq\ Mousson 1854: 371 , , 8 Non 23>0 « Ko»» ^ ( •_ imo! ^ M 4 Kg u_ „ (j„. SoMe). _

S ” “ al9A » d « alt... Sammlungen im Nnturki.t. Mu». Wi.», Zool. Mu,. T fiir Zooloeie d PAdW in Warszawa untersuckte ich Exemplare von „Smyrna ( m” i t S S J ? und „Magnesia" ( - Manisa). H e.., Material (E.NONt,1M£ 1. 5-8 km N E t o . B otneva (in E i.h tu n g M ani.a), 3. 04. 1“ 3 A' A Bum” l k - Sckale- 2 Manisa, nórdlicher Puss vom Gebirge Manisa Dagi, 1. 05. 1033 A. K i e d e l ea . + i «u. sekaton, 3, K.malpa,. e. 30 km E von I,m no.dk Hanp, e.n K.mal- I semiao. + j Enta>BL leg. - 2 Exemp. in Alkokol; 4. Karabel ca 6 km SSL von Kernalpasja, 1. 04. 1983 A. KiEBELleg. - 3 + mekrere juv Sckalen und 4.Exemp. m Alkoko ; 5. Odemis-Tire (Boz Dag), 1964 O. D e 6 i r m e n CI leg. et don. - 2 Sckalen.

Schale (Taf. I Abb. 1-7) gross, nach K obelt und P fe ffer bis 40 mm breit (oft aber kleiner, ca 35 mm), das grosste memer Exemplare (von Karabel) ist sogar 43,3 mm breit, 25,2 mm kock bei senkrechter und 22,4 mm bei geneigte

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Aehsenlage. Das Gewinde ist meistens stark erlioben (obwohl man ancb mehr abgeflachte Exemplare trifft), treppenartig, halbkugelig-stumpfkegelig. Man konnte zwei Pormen unterscheiden, eine kleinere, proportional bdhere und enger genabelte, und eine grbssere, mehr abgeflachte, etwas weiter genabelte; sie sind aber durch Gbergangsformen verbunden. Embryonalgewinde (Abb. 1) gross, flach gewolbt, mit seichter Kaht. Die 51/2 bis fast 6 Umgange sind lioch (schon im Jugendstadium wenig zusammengedriickt), jene der Altschale gut gewolbt und durch eme tiefe Kaht getrennt, nehmen schnell zu, der letzte ist breit, vie aufgeblasen, 2mal breiter als der vorletzte. Keine suprasuturale Depression vorhanden. An der Peripherie (im Profil) ist der letzte Umgang entweder gerun- det (besonders bei der kleineren und hoheren Porm) oder mit einer kaum ange- deutete Kante; meistens nur die scharfe Grenze zwischen verschiedenen Skulp- turen der Ober- und Unterseite der Schale bildet eine scheinbare Kante. Miindung rundlich (bei der kleineren Porm) oder nur schwach abgeflacht. Unterseite gewolbt, Kabel trichterfdrmig, eng (besonders bei der kleineren Porm), etwa 1/7 der Schalenbreite einnehmend, die Innenumgange sind darin kaum sichtbar.

S mm

Abb. 1 3. Zonites (Z.) chloroUcus cUoroticus von Karabel bei Kemalpasa: 1 - Embryonalge­ winde, 2 und 3 — juvenile Schalen.

Juvenile Schale (Abb. 2 und 3) mit hohen Umgangen, einer ganz stumpfen Kante an der Peripherie im oberen Drittel der Umgangshohe und einer hohen fast rundlichen Miindung. Die Schale ist braunlich oder schmutzig griinlichgelb, von unten nur ein wenig heller als von oben. Oberseite mit nur schwachem Seidenglanz. Eelief: Embryonalumgange ohne Kornelung, mit unterschiedlich dicht verlaufenden, http://rcin.org.pl 6 A. Riedel gut ausgebildeten Spirallinien (-furchen), die meistens bis zum Zentrum reichen; die Zwischenraume sind radial verschiedenartig stark gegittert (Taf. VI Abb. 61, 62). Umgange der Altscbale anfangs ziemlich grob spiralig gekórnelt, dann mit Spiralreihen radialer Eunzeln. Unterseite der Schale glatt und mehr oder weniger glanzend, nur mauchmal und stellenweise mit feinen Spirallinien. Anatomisch untersuchte ich je zwei Exemplare der grossen, mehr abgeflachten Form von Karabel und einer tlbergangsform von Kemalpasa. G-enitalorgane (Abb. 4-6). Penis in proximaler Halfte bis 2/s schr dlck> oder genauer — in einer sehr dicken (dickwandigen) Scheide versteckt (der eigentlicbe Penis ist in der Scheide gleich dick oder sogar diinner als ausserhalb der Scheide). Der Epiphallus, ungefahr so lang wie der Penis ohne Flagellum,

5 mm

Abb. 4. Zonites (Z.) chloroticus chloroticus von Karabel bei Kemalpasa, Gemtalorgane (ein wahrend der Eiablage gesammeltes Exemplar).

miindet lateral. Das Flagellum ist in seinem proximalen Abschnitt, der unter- schiedlich lang ist (vergl. Abb. 4 und 5) und wo cin breiter Penisretraktor lateral haftet, wenig diinner als das distale Ende des eigentlichen Penis, dann abei jak verjiingt und wie ein langer, diinner, lang-fingerfórmiger Fortsatz ausgebildet. Dieser „Fortsatz” ist an seiner Basis mit der Basis des Musculus retractor penis fast vollig umschlossen. Diese Verhaltnisse sind fiir Z. chloroticus cha- rakteristisch und wurden bei keiner anderen Zonites-Art festgestellt. Atrium genitale fehlt. Vagina und Eileiter ungefahr gleich lang, beide zusammen et- was kiirzer als der Penis samt Flagellum. Fast die ganze Vagina ist mit einer kugeligen Driise umgeben, die an einer Seite mittels zahlreicher kurzen, kraf- http://rcin.org.pl Tiirkische Zonites-Arten 7

7 mm

1 mm

1 mm 7 mm

A bb. 5—9. Zonites (Z .) chloroticus chloroticus von Kemalpasa: 5 — mannliche Ausfiihrgange, 6 — weibliclie Ausfiihrgange, 7 — Innonbau des Penis, 8 — eine der dorntragenden Innen- papillen des Penis, von der Seite, 9 — Kiefer. tigen Muskeln an der Korperwand befestigt ist. Truncus receptacnli mittel- lang, Eeceptaculum seminis klein und scblank, mit einem iingewohnlich lan- gen, diinnen terminalen Auslaufer. Manchmal (Abb. 6) bildet die ganze Bnrsa copulatrix ein einheitliches, diinnes und sehr langes Organ, ohne Yerteilung auf Stiel, Blase und Auslaufer. Innenwandungen des Penis (Abb. 7) auf seiner ganzen Lange mit wenigen Langswiilsten, welche ans verwachsenen Papillen bestehon, die in hackcnformig gebogenen Dornen aus kalkartiger Substanz endcn (Abb. 8). Die Dornen sind im proximalen Ende des Penis schwacber gebogen (manche fast gerade) als in mittleren und distalen Penisteilen. Auf dem ausgestiilpten proximalen Ende des Penis sind zahlreiche Dornen aber keine Langswiilste oder -reihen sichtbar, weil die Wandungen beim Ausstiilpen stark ansgedehnt -werden. Das finger- formige Elagellum ist diinnwandig, ohne Wiilste, Papillen und Dornen, sondern nur mit kurzen, feinen Langsfaltchen im Innern. Innenwandungen des distalen Teiles der Vagina und des proximalen des Eileiters mit einigen kraftigen, schmalen, hohen, scharfen Langsfalten,. Die Exemplare von Ivarabel wurden am 1. April wahrend der Eiablage gefunden. Die Eier sind sehr gross, oval, diinnschalig, ziemlich schwach verkalkt, I INSTYTUT ZOSiOGi! http://rcin.org.plFclskjsj ^ s ils s iii Kaiik BIBLIOTEKA 8 A. Riedel mit rauher Oberflache (mit feinen, unregelmassigen Kornchen und kurzen Eunzeln bedeckt). Masse des am besten erhaltenen Eies: 9,1 x 7,0 mm (zum Yergleicb: Masse der von mir untersuchten Eier von Z. algirus aas Erankreicb betragt 7,3 x 6,1 mm bis 7,8 x 6,3 mm). Eadulaformel:

33-38M + 4"6il- + -^ + 37-44 x 56-61. 1 1(3?) 1 Ekto- und Entoconen kaum entwickelt. Verbreitung (E ie d el 1985a, K arte 9). Z. cJiloroticus ohloroticus bewohnt den mittleren Teil des westlichen Kleinasiens, ist namlich ans der Gegend zwischen Izmir, Manisa nnd Ódemis, also vom Boz Daglari-Gebirge (im weiteren Sixme, samt Manisa Dagi und Yamanlar Dagi) bekannt. Lebt unter Stemen, Kalkfelsen und im Geroll in fencbten Stellen der mit Kiefer und Zwergeiche bewachsenen Hangen. Die zweite Unterart, Z. cJiloroticus polycrates Martens , 1889, ist von den Inseln Samos, Chios und Ikaria bekannt (siehe E ie d e l 1985).

Zonites (Zonites) svnyrnensis (E oth , 1839)

Helix smyrnensis R o t h , 1839: 16 (partim, von „Smyrna” = Izmir; im Original: Legimus Smyrnae, Sardi, in insula Syme”), Taf. 1 Fig. 8 u. 9. Locus typicus (restr.): Izmir. Zonites smyrnensis: M o u s s o n 1854: 371. - S t u r a n y 1902: 126. - G e r m a in 1936: 99. Weitere Literatur und Besprecbung — siebe E ie d e l 1985. Eine der ersten bekanntgemacbten Zonites-Aiten (friiher war nur Z. algirus bekannt und gleichzeitig wurde Z. caricus beschrieben). Z. smyrnensis ist in alien alten Molluskensammlungen gut vertreten, von Izmir und Umgebung („Kiosk Tepe” oder „Giosk Tepe”, „Burnabat” = Bornova), mir smd aber aus dieser Gegend keine neuen Funde (von den letzten Jahrzehnten) bekannt. Die Art wurde dagegen neulich auf dem Inselchen Tavusan Adasi in der Izmir- -Bucbt festgestellt (E ie d el 1982: 411, 1984). Das Yorkommen in Sart (antike Sardes) bei Salibli im Yil. Manisa (E oth 1839) bedarf einer Bestatigung; ich besuehte 1983 diese Ortscbaft, babe aber keinen Zonites gefunden. Die Angaben von der griecbischen Insel Symi (E oth 1839, Martens 1889: 190) bezieben sicb auf Z. rhodius symius P feefer (E ie d e l 1985). Scbale: Taf. I Abb. 8-10; Mikrorelief: Taf. YI Abb. 63 und 64. Die Anatomie ist ungentigend bekannt, man konnte nur feststellen, dass der Ban der Genitalorgane die ftir Zonites s. str. typischen Yerhaltnisse aufweist (Hesse 1910, E ie d e l 1985). Auch die heutige Yerbreitung ist wenig bekannt (siehe oben). Die Art bewobnt, ausser dem westlichen Kleinasien (Vilayet Izmir), die griecbische Insel Chios, wo sie ziemlich lmufig ist (E ie d e l 1985a; neuer Fundort auf Chios: Epos KW von Kardamyla, 14. 08.1983, coll. Mylonas - 1 Scbale).

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Zonites (Zonites) humilis R ie d e l, 1982

Zonites lmmilis R i e d e l , 1982: 409, Fig. 26 u. 27 (juv. Schalen), Taf. 5 Fig. 28-31 (Schale des Holotypus und Mikrorelief). Locus typicus: Mugla in Karien, SW-Tiirkei. Zonites (Z.) caricus: S c h u t t 1983: 258 (partim, von „Aydin-Bozdogan-Amasya” und von „Eęen Qay-Tal”). Non Zonites caricus R o t h , 1839). Neues M aterial. 1. Amasya 20 km SE von Bozdogan (in Richtung des Kemer-Stau- sees), Y il. Aydin, 19 6 9 B e c k e r -P l a t e n leg. — 7 verwitterte Sclialen (NHMW Nr. 8 1 .4 6 3 ); 2 . ebenda, 4. 0 5 . 1 9 8 3 A. R i e d e l leg. — 9 Schalen + juvenile und Uberreste; 3. Esen ęay-Tal im Yil. Mugla (W-Lykien, dstlich Fetbiye), 19 7 0 B e c k e r -P l a t e n leg. - 1 + 1 juv. ver- -witterte Schalen (NHMW Nr. 8 1 .4 6 2 ). Die Schale (Taf. II Abb. 11-13) bei der Population aus Amasya ist von jener ans Mugla kaum verschieden, nur etwas flacher (letzter Umgang und die Miindung sind starker zusammengedriiekt). Das Relief des Embryonalgewindes bestelit aus gut ausgebildeten (im Zentrum!) Spiralleistchen (Spiralkammen), die aber schnell in Spiralreihen kleiner, etwas langlicher Kbrnchen zerfallen (Tafel VI Abb. 65). Schalenbreite bis 27,6 nun. Die frischen Schalen sind stroh- gelb. Anatomie bleibt weiterhin unbekannt, die Angehorigkeit zu Zonites s. str. scheint aber fast sicher zu sein. Yerbreitung (Karte 3). Die neuen Funde zeigen, dass Z. humilis im SW- -Kleinasien ziemlich weit, von Oyuk baba Dagi siidl. Bozdogan bis zum westli- chen Teil der Lykischen Halbinsel (E§en Qay) verbreitet ist. In Amasya sammelte ich diese Schnecke auf trockenen, felsigen Kalkhiigeln mit Kiefer und Zwergeiche, in den Felsspalten.

Zonites (Zonites) casius Martens, 1889

Zonites casius M a r t e n s , 1889: 190, Taf. 9 Fig.4 u. 5. Terra typica: Insel Kasos, Griechen- land. - R i e d e l 1985a: 46, Fig. 35 u. 36 (juv. Schalen), 37-39 (Genitalien), Taf. 4 Fig. 40-42 und Taf. 7 Fig. 72; hier auch weitere Literaturangahen. Zonites chloroticus: S t ijr a n y 1902: 126. N o n Zonites chloroticus (L. P f e i f f e r , 1852). Zonites {Z.) smyrnensis: S c h u t t 1983: 258. Non Zonites smyrnensis (R o t h , 1839).

M aterial. 1. Dandalaz 2 km E von Karacasu im Yil. Aydin, 3.05. 1983 A. R i e d e l leg. — 1 + 12 juv. und beschadigte Schalen; 2. „G-iizelhissar” (= Aydin), 1901 W e r n e r leg. — 1 Schale (NHMW Nr. 34.683, Belegexemplar von Z. chloroticus: S t u r a n y 1902); 3. Qivril im Vil. Denizli, 1970 B e c k e r -P l a t e n leg., von H. S c h u t t als kleine Form von Z. smyrnensis bestimmt — 4 verblichene Schalen (NHMW Nr. 81.466 und I.Z.PAN — 1 Exemp.; Belege zu S c h u t t 1983). Diese unlangst eingehend besprochene (Ried el 1985), von der Insel Kasos, ihrem Kebeninselehen Armathia und subfossil von der Insel Karpathos bekannte Schnecke wird hier zum ersten Mai aus Kleinasien gemeldet. Ihr Yorkommen tief im Festland von Anatolien (Karte 2) ist iiberraschend, wahrscheinlich bilden diese isolierten Fundstellen Uberreste eines ehemals ziemlich grossen, geschlossenen Areals. Im siidwestlichen Kleinasien, in den Yilayeten Mugla,

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Aydin, Denizli und eventuell auch Burdur, darf man nocli weiterer interessanten Zonites-Funden cr war ten, die auf Zusammenhange der westanatolischen Malako- fauna mit jener der agaischen Inseln zeigen sollten.

Is ta n b u l

S a m su n ^

Karte 2. Verbreitung mancher Zonites-Arten: ■ — Z. (Z.) casius, y — Z. (Z.) carious, A — Z. (T. ?) osmanicus, Q — Z. (T.) megistus, m — Z. (T.) corax.

Zwischen den Schalen der tiirkischen Popnlationen (Taf. II Abb. 14-17) und jenen aus Kasos konnte ich keinen wesentlichen Unterschied finden, sowohl in Form und Grosse, als auch im Belief; auch im Jugendstadium. Schalenbreite der Exemplare von Qivril — bis 24 mm. Mikrorelief: Taf. VII Abb. 67 und 68. Die Anatomie der tiirkischen Populationen ist nicht bekannt; die Genita- lien der Exemplare aus Kasos sind typiscb fiir Zonites s. str. Vorkommen. Ich sammelte Z. casius in Dandalaz unter mit Brombeeren diclit bewachsenen Travertinfelsen. Bei Qivril habe ich weder diese Art noch ein fiir Zonites geeignetes Biotop gefunden.

Zonites (Zonites) festai anatolicus B ie d e l, 1982

Zonites festai anatolicus R i e d e l , 1982: 399, Pig. 14-16 ( j u v . Schalen), Taf. 3 Pig. 12-14 u . 16 (Schale des Holotypus und Mikrorelief). Locus typicus: 18 km ostl. Fethiye, Lykische Halbinsel Kleinasiens.

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Zonites (Z.) carious: S c h u t t 1983: 258 (partim, von „Esen Qay-Tal”). Non Zonites carious (R o t h , 1 839). Neues M aterial. Xanthos-G-raben im Esen Qay-Tal (SW von Eothiye, also unweit siidwiirts voin Locus typicus), 1970 B e c k e r -P l a t e n leg. — 1 erwaclisene subfossile Scbale (NHMW Nr. 81.464). Bine die Lykische Halbinsel bewohnende, bisher von wenigen Exemplaren bekannte Schnecke. Die vorliegende Scbale von Xantbos ist ganz typisch. Die Anatomie ist weder bei Z. festai anatolicus noch bei Z. festai festai P ollonera , 1916 aus Ebodos bekannt. Diese Art gehórt aber fast sieher zu Zonites s. str.

Zonites (Zonites) rhodiussym ius P fe ffe b , 1930

Wabrscheinlicb bier geboren zwei Scbalen von „Karien, gegeniiber der Insel Symi” (Mus. Berlin 42.517, coll. Martens ), die von Martens (1889: 201) als Z. carious (B oth ) und von P feffer (1930: 471) als Z. rhodius Martens erwahnt wurden. Die ganze Grnppe von Z. rhodius bedarf aber noch weiterer Studien (vergl. E ied el 1984 und 1985a). Jedenfalls wurde ein Yertreter dieser Gruppe, die fur Dodekanes charakteristisch ist, im Siidteil des westhchen Kleinasiens (Vilayet Mugla, wohl an der Kiiste) festgestellt.

Zonites (Zonites) beydaglariensis E ie d e l, 1982

Zonites beydaglariensis R i e d e l , 1 9 8 2 : 396, Fig. 4 u. 5 (juv. Scbalen), 10 u . 11 (Genitalien), Taf. 2 Fig. 6-10 (Schale und Mikrorelief). Locus typicus: Myra bei Demre, Lykiscbe Halbinsel. Unlangst eingebend beschriebene (samt Anatomie) und abgebildete Art. Kein neues Material liegt mir vor. Betreffs des Innenbaues des Penis soli man bemerken, dass die festgestellten langen elastiscken „Dornen” ohne Basalpapillen wahrscbeinlich juvenile Verhaltnisse darstellen (vergl. E ied el 1985: 16). Bei den vollig geschlecbtsreifen Tieren wird vielleicht der Innenban typisch, wic bei den anderen Zonites s. str.-Arten. Verbreitung (Karte 3). Bekannt nur vom sudostlicben Teil der Lykiscben Halbinsel (Beydaglari-Gebirge samt Yorgebirge an der Meereskuste).

Zonites (Zonites) carious ( B o t h , 1839)

Synonymie, Literatur, Beschreibung und Abbildnngen der Scbale und der Genitalorgane — siebe E i e d e l 1982: 392, Abb. 1-3, 6-9 und Taf. 1, Abb. 1-5. Kein neues Material liegt mir vor. Die von Schutt (1983) als Z. carious publizierten Exemplare geboren teilweise zu Z. wandae, teilweise zu Z . humilis und teilweise zu Z. festai anatolicus (siehe Angaben unter diesen Arten).

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I s ta n b u l

• Ankara

>Izmi r •A fy o n

& Aydin • D e n iz li • Is p a rta • Konya

A n taly a

• Adana

A ntakya

Karte 3. Verbreitung mancber Zonites-Axtcn: ▼ - Z . (Z.) humilis, ii - Z. (Z.) beydaglarien- sis, • - Z. (T .) wandae, A - Z. (T.1) piratarum, H - Z. (T. ?) insignis.

P f e f f e r (1930: 448, Taf. 4, Abb. 3a, b) bat, auf Grand eines einzigen Exempiares, einen Zonites lycicus pumilio von „Tenemtere, Syrien”1 bescbrieben [Z. lycicus K o b f .l t e t R o l l s , 1895 ist mit Z. caricus synonym - A. R.], den er ais „eine regelrecbte Zwergform” betraebtet. Die Bescbreibung ist aber ungen iigend (z. B. kein Wort iiber das Embryonalge- winde das fur Z. caricus sebr cbarakteristiscb ist), die Fundortsangabe - aucb nach P f e f - f e r - unsicber, es ist aucb nicbt gesagt, wo das Typusexemplar aufbewabrt wird (wobl im Hamburger Museum?). Es ist also unmbglicb etwas sicberes uber diese Form zu sagen. Verbreitung (Karte 2). Lykiscbe Halbinsel, besonders westlicher und mittlerer Teil der Kiiste samt der griecbischen Insel Kastelorizo. In Termesus, wo ich Z. megistus sammelte, babe icb caricus nicbt gefunden (vergl. R ie d el 1982: 392 u. 396) und icb gebe diesen Fundort auf der Karte 2 nicbt an.

Turcozonites subgen. n.

Species typica: Zonites wandae K i e d e l , 1982. Diagnose. Penis obne Flagellum, der Epipballus miindet apikal in den Penis, Musculus retractor penis baftet anch apikal (an der Einmiindnng des Epipballus) oder etwas proximalwarts, d. b. snbterminal. Epipballus typisch

' i In verscbiedenen alten Sammlungen trifft man Scbneckenscbalen mit der Etikette „Tenemtere, Syrien. R o l l e 1894 [leg.]”. P f e f f e r (1930: 449 und 452) scbrieb, dass der Fundort (in Syrien) auf keiner Karte aufzufinden ist. Nacb R o l l e u. K o b e l t (1895-1897: 13) ban delt es sicb jedocb urn eine nordlicb von Tarsus in Kilikien (Vil. Ięel) gelegene Ort- scbaft „Jenemtere”; beutiger Kamen dieser Lokalitat ist niir nicbt bekannt. http://rcin.org.pl Tiirkische Zonites-Arten 13 ausgebildet aber an seinem distalen Ende kugelartig angeschwollen und von dem viel diinneren Vas deferens scharf abgegrenzt. Eeceptaculum seminis oval bis lilnglich, olxne terminalen Zipfel (Auslaufer). Spermatophore von ganz eigenartiger Gestalt, etwa schnullerformig, mit gespitztem Hinterende und breitem, offenem Vorderende; das Yorderende ist ringsherum lippenartig umgestiilpt und mit einem Kranz kleiner Zahnchen besetzt. Innenwandungen des Penis mit zahlreichen Dornen aus kalkartiger Substanz. Hechter Ommatophorenretraktor kreuzt die Genitalien. Eadula wie bei Zonites s. str., mit Formel: 32-40 M 8-9 L C 1------1------+ ca 40-50 x 57-70. 1 1(2?) 1(3?) Die Ektoconen der Zentral- und Lateralplatten kaum angedeutet. Schale vom Zonites-Typus, 24-57 mm breit, letzter Umgang an der Peripherie gerundet bis stumpfkantig, bei den juvenilen Exemplaren gekielt. Belief der Altschale als spiralige Ivornelung ausgebildet. — Embryonalgewinde verhaltnis- massig klein, sein Belief „perlschnurartig” — besteht aus Spiralreihen kleiner, rundlicher, dicht angeordneter Kornchen (keine spiraligen Kamme oder Leist- ehen und keine spiraligen Furchen zwischen den Kornchenreihen vorhanden). Beziehungen. Turcozonites scheint mit Zonites s. str. am nachsten ver- wandt aber mehr primitiv als dieser zu sein (eine Ausgangsgruppe fur Zonites s. Str.?). Eine dritte nahe verwandte Gruppe stellt die Gattung Paraegopis H e s s e dar (vergl. B i e d e l 1978 und 1982: 408). Alle drei zeichnen sich u. a. mit denselben Schalenmerkmalen aus (Bautypus der Schale und Belief). Das charakteristische „perlschnurartige” Belief des Embry onalgewindes von Turco­ zonites kommt besser oder schlechter entwickelt auch bei Paraegopis vor, sowie — obwohl selten — bei Zonites s. str. (z. B. bei Z. smyrnensis). Gleichzeitig ist Turcozonites in manchen wichtigen anatomischen Merkmalen von Zonites s. str. wesentlich verschieden. Das einzige ausschliesslich fiir Zonites s. str. und Turcozonites gemeinsame Merkmal bilden die kraftigen, kalkigen Dornen an den Innenwandungen des Penis (bei Paraegopis fehlen die Dornen). Schliesslich sollte man Turcozonites eher als besondere Gattung betrachten. Da aber fast die Halfte der in Kleinasien vorkommenden „zonitesfórmigen” Schnecken anatomisch noch nicht bekannt ist, und die konchyologischen Merk- male fiir die Taxa der Gattungsgruppe unzuverlassig sind, halte ich Turcozonites provisorisch, aus praktischen Grunden, fiir eine Untergattung von Zonites M o n t f o b t . Turcozonites enthalt drei Arten: Z. wandae, Z. corax und Z. megistus; drei-vier weitere Arten zahle ich hier mit Fragezeichen, nur anhand ihrer konchyolo­ gischen Ahnlichkeit mit den vorigen und ihrer geographischen Verbreitung. Verbreitung. Die Turcozonites-Axten bewohnen das siidliche Kleinasien, besonders die siidlichen Hange vom Taurus-Gebirge, ungefahr vom Beydaglari- -Gebirge in Lykien bis zur Gegend von Kozan in Kilikien und zum Djebel Akka

http://rcin.org.pl 14 A. Riedel

an der tiirkisch-syrischen Grenze. Nordwestwarts reicht diese Gruppe moglicher- weise bis zum Vilayet Denizli (Z. osmanicus, derer Angehdrigkeit zum Turcozo- nites aber unsicher ist). Im Westen grenzt oder deekt sicb teilweise das Areal von Turcozonites mit jenem von Zonites s. str. (Karte 1).

Zonites (Turcozonites) w andae R ie d e l , 1982

Zonites wandae R i e d e l , 1982: 405, Fig. 24, 25 (juv. Schale), 28, 29 (Genitalien), 30-32 (Innen- bau des Penis), 33, 34 (Spermatophore), Taf. 5 Fig. 24-27 (Schale des Holotypus und Mikrorelief). Locus typicus: Perge NR von Antalya. Zonites (Z.) caricus: S c h u t t 1983: 258 (partim, von Kovada Grolti). Non Zonites carious (R o t h , 1 839). Neues M aterial. 1. Perge bei Antalya (loc. typ.), Ruinen eines antiken Stadions, in dunklen Nischen und Spalten der alten Mauern, 7. 04. 1983 A. R i e d e l leg. — iiber 100 Schalen (die meisten jung oder besehadigt) und 1 fast erwachsenes (22,3 mm breit) und schon geschlechtsreifes + 6 juv. Exemp. in Alkohol; 2. Lara bei Antalya, am Strande, 15. 05. 1964 H. S c h u t t leg. — 6 Schalen; 3. Kovada Golii im Vil. Burdur, 1970 B e c k e r - -P l a t e n leg., S c h u t t d et.: Z. caricus — 1 juv. Schale (NHMW Nr. 81.465).

Schale. — Siehe R ie d e l 1982. Der friiberen Beschreibung ist nichts hinzu- znfiigen. Das grdsste Exemplar (von Lara) ist 28,3 mm breit. Mikrorelief: Taf- VII Abb. 71 und 72. Die Genitalorgane (Abb. 10) des jetzt sezierten Exemplars sind ahnlich wie bei dem friiher untersuchten Paratypus (Rie d e l 1982, Abb. 28). Penis in seiner distalen Halfte stark abgeflacbt. Der lange Epiphallus ist am Ende (bei der Einmiindung des diinnen Vas deferens) deutlich erweitert (verdickt). Die grosse, langliche Glandula perivaginalis, besser als bei dem sezierten Paratypus entwickelt, umgibt fast die ganze Vagina. Eileiter lang und in seiner proximalen Halfte sebr diek, in der diinneren distalen gevunden. Truncus receptaculi kurz aber etwas langer als bei dem Paratypus und an der Basis etwas erweitert, Receptaculum seminis grosser, unregelmassig langlicb oval. Meiner friiheren Beschreibung zuwider gibt es bei Z. wandae keinen apikalen Auslaufer (mit Lumen) des Receptaculum seminis, sondern ist an dieser Stelle nur eine Strahne von Bindegewebe vorhanden (nachgepriift bei beiden bisher anatomisch untersuchten Exemplaren!). Innenbau des Penis wie friiher beschrieben. Verbreitung (Karte 3). Die Art ist jetzt ausser der Umgebung von Antalya auch nordwestlich, aus dem Vilayet Burdur (Umgebung von Kovada Gold S von Burdur) bekannt.

Z onites (Turcozonites?) osm anicus sp. n.

Locus typicus. Denizli-Zeytinkóy im westl. Kleinasien, 5-6 km SE vom Stadtzentrum, felsiger Hang einer breiten Schlucht, Zwergeichen, Kalkfelsen. M aterial. 1. vom Locus typicus, 27. 04. 1983 A. R i e d e l leg. — iiber 100 Schalen (samt

http://rcin.org.pl Tiirkiscbe Zonites-Arten 1 5

7 mm

Albb. 10. Zonites (Turcozonitesl) wandae von Perge bei Antalya, G-enitalorgane. jungen), alle wurden zusammen, in einer tiefen Spalte mit Mulm nnd G-eroll unter einem Felsen gefunden; 2. Pamukkale 18 km NNE von Denizli, in Ruinen oberbalb des touris- tiscben Zentrum s, 26. 04. 1983 A. R i e d e l leg. —6+5 juv. und semiad. verblicbene Schalen; 3. ęardak 47 km E von Denizli, siidl. Puss des Maymun Dagi-Gebirges N von der Stadt, Sand- und Konglomeratgesteine, in einer Felsspalte mit feucbtem Boden, 25. 04. 1983 A. R i e ­ d e l leg. - 3 verwitterte (subfossile?) Scbalen und 3 Triimmer (Bestimmung nicht sicber!). Ais Typen werden nur die Exemplare vom Loeus typieus bestimmt. Holotypus und die Mebrzabl der Paratypen werden im I. Z. PAN aufbewabrt, die Paratypen befinden sich aucb in den Sammlungen: FMNH-Chicago, NHMW, coli. S c i i u t t . Schale (Taf. II Abb. 18-29) mittelgross, bis 27,2 mm, meistens ca 23-25 mm breit, niedergedrlickt, mit leicht treppenartig gewolbtem aber verschicdcn stark erbobenem Gewinde nnd mit einem stumpfen Apex. Bei den Exemplaren von Pamukkale und Cardak ist das Gewinde niedriger ais das in der Regel bei der typiscben Population von Denizli der Pall ist. Das Yerhaltnis Schalenbreite/ /Schalenbohe schwankt: 1. bei der Population von Denizli 1,96-2,08 (ganz ausnabmsweise im załdreichen Material: bis 2,27), 2. von Pamukkale 2,16—2,27,

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3. bei zwei Exemplaren von Oardak - 2,32 und 2,63. Zahl der Umgange betragt bei der „typischen” Form 53/4—6, bei der flaehen Form o1/2-53/4. Embryonal­ gewinde klein (Abb. 13 und 14), von der Altschalc schwach abgegrenzt, nicht hervorstehend, mit nur leicht gewolbten TJmgangen und seichter Kaht. Die weiteren Umgange sind auch schwach gewolbt, nebmen langsam und regel- massig zu, der letzte ist an der Miindung wenig breiter als der vorletzte; Aaht seicht bis mitteltief, manchmal ist stellenweise eine schwache suprasuturale Depression bemerkt. Die Kante an der Peripherie des letzten Umgangs, eher unabhangig von der Abflachung der Schale, verschieden stark ausgebildet (Peripherie scharfkantig bis — seltener — stumpfkantig-gerundet), in der Mitte oder etwas oberhalb der Mitte der Umgangshohe liegend; juvenile Schale (Abb. 11 und 12) scharfkantig bis gekielt. Miindung abgeflacht, viel breiter als hoch, mit schwach gebogenem Basalrand. Unterseite schwach gewolbt, Aabel ziemlich weit, trichterformig, alle Umgange zeigend.

75 5m m

Abb. 11-14. Zonites (Turcozonites1) osmanicws von Denizli-Zeytinkoy: 11 und 12 — juvenile Schalen, 13 und 14 — Em bryonalgew inde. Abb. 15. Z. (T.) wandae von Porge, Embryonalgewinde.

Masse des Holotypus: Breite 25,0 mm, Hohe bei senkrechter Achsenlage 12,3 mm, bei geneigter 10,9 mm; fast 6 Umgange. Die Schale ist schmutzig gelb bis hell hornfarbig mit einigen helleren Radial- striemen und oft mit etwas hellerer Kante. Oberseite matt, Unterseite mit schwachem Fettglanz. Das Belief des Embryonalgewindes (und auch der Altscha- le) besteht aus dichten Spiralreihen kleiner Kornchen, die in keine Spiralleistchen oder -kamme verschmelzen (Taf. YIII Abb. 73, 74). Unterseite bei der typischen Population deutlich gegittert oder sogar gekornelt (obwohl schwacher als die

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Oberseite). Bei den Exemplaren von Pamukkale und G-ardak ist die Gitterung der Unterseite schwach bis kanni angedeutet und auch das Belief der Oberseite scheint schwiicker ausgebildet zu sein; man muss aber bemerken, dass mir von diesen Fundorten keine friscben Exemplare vorliegen. Z. osmanicus, besonders die weniger abgeflachten Exemplare, erinnert sehr in Eorm, Grósse und Farbung an Z. wandae, hat aber ein grosseres, nicht her- vorstehendes Embryonalgewinde mit etwas breiteren Umgangen (vergl. Abb. 13 und 14 mit 15) und seichterer Haht, eine etwas grobere Kornelung der Embry- onalumgange und einen weniger gebogenen Basalrand der Mtindung. Bei der typischen Population von Denizli ist iiberdies die Unterseite der Schale stets gegittert oder gekornelt, die bei Z. wandae ganz glatt und stark glanzend ist. Die Exemplare von Pamukkale und Qardak sind dagegen deutlich flacher und haben etwas breitere Umgange ais jene der Art Z. wandae. — Bei Z. humilis ist der letzte Umga-ng und die Mundung holier ais bei Z. osmanicus, vor allem aber anders ist das Eelief des Embryonalgewindes. Z. smyrnensis ist schliesslieh grosser, enger genabelt, usw. Es scheint mir iiberdies, dass die am meisten abgeflachten, subfossilen (?) Exemplare von Z. osmanicus, d. h. jene aus Qardak (Taf. II Abb. 26-29), in der Form sehr an den neulich von den płiozanen Ablagerungen bei Asagięigil (S von Ugin, Yil. Konya) beschriebenen Z. beckerplateni Schutt erinnern (Sciiutt 1985: 196, Taf. I Abb. 17). Ich kann sogar nicht ausschliessen, dass sie dieser Art angehoren. In diesem letzten Fall konnte man eventuell Z. osmanicus von Denizli und Pamukkale fiir eine rezente und etwas westlicher vorkommende Unterart des ausgestorbenen (?) Z. beckerplateni halten. — KB. Asagięigil stellt den ostlichsten bekannten Punkt der Yerbreitung der Gattung Zonites in Zentralanatolien dar (ein fossiles Yorkommen!). Weiter ostwarts reicht sie nur im Siiden, der Kette des Taurus-Gebirges entlang (Kartę 1). Anatomie unbekannt. Z. osmanicus wird mit Fragezeichen zu Turcozonites gestellt, mit Eiicksicht auf die Schalenmerkmale (das Embryonalgewinde) und zwar auf die Ahnlichkeit mit Z. (T .) ipandae1. Yerbreitung (Kartę 2). Die Art ist vorlaufig von 2 oder 3 Fundstellen im Yilayet Denizli bekannt. Ihr Areał erstreckt sich nordwestlich des Areals von Z. wandae und nordóstlich jenes von Z. humilis.

Zonites ( Turcozonites) corax (L . P p e i p f e b , 1 8 5 7 )

Helix corax „P a r r e y s s ” L. P f e i f f e r , 1857: 87. Terra typica: „in monte Tauro”. — L. P f e i f f e r 1859: 119. — L. P f e i f f e r 1867: 323, Taf. 78 Pig. 1-5. Zonites corax: K o b e l t 1876: 48, Nr. 1103 (Icon. 4). — K o b e l t 1898: 866, Taf. 230 Pig. 1-3 (Syst. Conch.-Cab.). — N a g e l ic 1902: 2. — P f e i f f e r 1930: 449; 1 Taf. 4 Pig. 4a, b (juv. Schale). — Z i l c h 1965: 81 (Synonymic). — R i e d e l 1984: 71.

1 Siehe Nachtrag, Seite 37-38.

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Zonitescilicicus K o b e l t , 1 8 9 8: 166. L o c u s K o b e l t 1899: 887, 28 km N von Mersm. - K o b e l t 1899: 9, Nr. Io80 (icon. i n . r ; Taf 235 Fiff. 9-11 (Syst. Conch.-Cab.). . , , ,. , , Zonites Oombaulti P a l l a b t , 1939: 3, Taf. 1 Fig. 7 - 1 L Locus fypicu^ Au pied du djebel Akka, appele aussi mont Cassius, au-dessns de Kesseh (1800 m u.M. - nach M u

1965). Synonymie nach Z i l c h 1965. Die Identitat von cilicicus mit corax (siehe Z i l c h 1965) konnte ic t selbst priifen. Die Originalexemplare von Z. gombaulti kenne ichmcht « den Fotos in P a l l a r y (1939) zu urteilen smd sie mit Z. corax fast identisch, etwas enger genabelt. m _ M aterial. I. Aus den alten Sammlungen. „Kleinasien”, coll. A. J. W a g n e b ( . ‘ 2 Schalon. „Giosna, Syria” [ = Gome bei Mersin], 1894 R o l l e leg., coll A J . W a g n ^ (I Z. PAN) - 2 Schalen, von R o l l e als Zonites n. sp. [c ihcm s K o b e l t ], . ils Z. carieus bestimmt; weitere Exemplare in NHMW, ahnlich bestunm . GnRk, Cdicie (NHMW) und „Geuzneh, Cilicien” [= t Gome] (NHMW) - 0 ) t e r e Syrien” [= „Jenemtere” nordl. Tarsus ], 1894 R o l l e leg. (NHMT ) PThaltene S X m te S .U a. „Si,, CUM." [ - K «»], o.U. A. J. W » » - » ™* » ™ Schalen. Im Zoologischen Museum zu Berlin sah ich uberdies zahlre P S L n . Giilek ( « i l l . M a il .), von „Taurus” (coll. P a . t. i ), uud „ L i b a n o n ” (P a b b i TSS leg.’, coll. A l b i u s ), sowie angeblicb von den In Naxos - sicherlich Yertauschung der Etiketten mit Fundortsangaben (verg • Gtilnar) 452). - II. Neues Material (R i e d e l 1984): 1. 10km W von Silifke ^ *ichtung Guhiar), 13. 04. 1984 - 1 subfossile Schale; 2. zwischen Kenmler und Yenikoy m ^m ^ von (in Richtung Arslankoy), 16. 04. 1984 - wenige schlecht erhaltene Schalen; ^ Mersin (in Richtung Gozne), ca 700-750 m, 15. 04. 1984 - zahlreiche 28 km N von Mersm, ca 1000 m, 15. 04. 1984 - zahlreiche Schalen 1000 m' 5. 2 km N von Qamalan (47 km N von Tarsus), unweit sudlich PassjGulek: B g ^ ^ 18 04. 1983 - 1 Schale; alles: A. R i e d e l leg. (I. Z. PAN). 6. Namrun 18. 05. 1963 R e s s l leg. - 2 juv. Schalen (NHMW, coll. K l e m m 55.390). Schale (Taf. Ill Abb. 30-38). Die Sebnecke ist verhaltmsmassig leicht erkennbar, dank ibrem eher knppel- als kegelformigen Gewmde und deri eng gewundenen, sebr langsam zunehmenden Umgangen. Die_Schale is - Variabel und die Veranderlichkeit wurde auf der Tafel III dargestellt. S _ breite bis 35,5 mm (meistens 30-33 mm), Zahl der Umgange 6-6 /,. faewmtte verscbieden stark, stets aber gut erboben, in der Eegel (nut seltenen Ansna m nicbt treppenartig, mit einem ganz stumpfen Apex; in der Populatio Gozne bei einer Scbalenbreite von etwa 32 mm schwankt die Hohe bei senkre - ter Achsenlage von 16,8 bis 19,8 mm (siebe Taf. Ill Abb. 30 und 33). Embryona - gewinde klein, mit 21/. leicbt gewólbten Umgangen (Abb. 16). Weitere g eng, schwach gewólbt (mit Ausnabme des letzten), durcb erne ganz seichte getrennt, meistens erst zwischen dem vorletzten und dem letzten Umgang die Maht etwas vertieft. Letzter Umgang an der Miindung schwach erweite , nnr bis l 1 /. mal breiter als der vorletzte, an der Peripherie (un Profil) stumpfka tig bis (seltener) gerundet (vergl. Abb. 34 mit 35 auf der Tafel III). 1C van e liegt ungefahr in der Mitte der Umgangshobe. Miindung etwas zusammenge-

1 Siehe Fussnote auf der S. 12 (bei Z. caricus).

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driickt, eiformig. ITnterseite massig gewdlbt, Kabel breit und tief, meistens alle TTmgange gut zeigend. Juvenile Schale (Abb. 17) linsenfórmig, mit einem scharfen, oberhalb der Mitte der Umgangshóhe verlaufenden Kiel, der sicli auch als Miindungsecke zeigt.

5 mm Abb. 16 und 17. Zonites (Turcozonites) corax von 20 km nordl. Mersin: 16 — Embryonalge- winde, 17 — juvenile Schale.

Frische Schale von oben hornbraun mit einem Stich ins Rótliche und nur mit schwachem Seidenglanz, von unten gelblich bis hell olivengrun (nur an dem Kande braunlich, die Kante ist dagegen wieder heller), glatt und stark glanzend. Das Relief des Embryonalgewindes (Taf. VIII Abb. 75, 76) und auch der Altschale (von oben) besteht aus Spiralreihen kleiner, dichter, rundlicher Kornchen, die erst auf den letzten zwei Umgangen grober und etwas radial ausgezogen werden. Manchmal verschmilzt das Relief auf dem letzten Umgang. Anatomisck untersuchte ich 4 erwachsene Exemplare von Grozne, die Genitalien waren bei alien ahnlich ausgebildet. Genitalorgane (Abb. 18 und 20). Penis nicht sehr lang aber dick und kraftig gebaut, ungefahr keulenformig (nicht abgeflacht), etwa in der Mitte und am distalen Ende leicht erweitert. Kein Flagellum vorhanden, der Epiphallus miindet apikal in den Penis und an der Einmundung haftet ein endstandiger Penisretraktor. Epiphallus verhaltnismassig kurz, hochstens so lang wie 2/3 des Penis, vor dem Ubergang ins Vas deferens etwas verdickt. Vagina so dick wie der Penis, am distalen Ende (in der Gegend der Einmiindung von Truncus receptaculi) deutlich angeschwollen, ihr proximale Teil mit einer grossen, leicht abgeflachten perivaginalen Driise, die manchmal bis zum proximalen Ende, distalwarts aber nur bis 1/2 der Vaginalange reicht. Die Vagina, auch in ihrem mit der Driise bedeckten Abschnitt, ist mittels kurzer, kraftiger Muskel an der

http://rcin.org.pl 20 A. Riedel

Kdrperwand befestigt. Ei lei ter ziemlicli lang, doeh deutlich kiirzer (bis 1U) und diinner als die Vagina. Die Vagina nnd der Eileiter sind zusammen so lang wie der Penis oder ein wenig langer. Truncus receptacidi kurz bis mittellang, meistens aber kiirzer als die Blase, diinn; Beceptaculum seminis klein, scblank, langlicb, okne terminalen Ausliiufer. Innenbau des Penis (Abb. 21). Im mittleren Teil befinden sicli 5-6 Langs- wiilste; lange, scbwacb gebogene, dicht angeordnete Dornen setzen sowohl auf diesen Wiilsten, als auch in den ziemlicb tiefen, rinnenartigen Furchen zwischen ibnen. Im engeren proximalen Penisteil versebwinden die 'VVlilste nnd die Dornen werden kiirzer und loser angeordnet. Im distalen Teil des Penis stecken die Dornen in tiefen Gritbcben in der Mitte der ungefahr rosettenformi- gen aber kaum Toneinander abgegrenzten, kissenartigen Wiilsten — etwas abnli- cben wie im Mittelteil des Penis bei Z. wandae.

5mm

Abb. 18 und 19. Zonites (Turcozonites) corax von Gozne: 18 — Gcnitalorgane, 19 Ii.i in derselben Yergrosserung.

In der Vagina befinden sich kraftige, unregelmassige Langsfalten, die Innenwandungcn des Eileiters sind mit ganz kleinen, zottenartigen I apillcn ausgekleidet. Zwei Scbnecken babe ich wabrend der Eiablage gefunden. Die Eier (Abb. 19) sind gross, festschalig, ziemlicb glatt, rundlich-oval; Masse: 6,0-6,3 x o,3 mm.

http://rcin.org.pl Turkisclie Zonites-Arten 2 1

1 mm

i • ■ • f V...... Abb. 20. Zonites (Turcozonites) cprax von Gozne,, Genitalorgane.

Badulaformel: 32-37 M 8 L + b 40-45x60-68. 1 1(3?) 1(3?) Yerbreitung (Kartę 2). Z. corax ist im Kilikischen Taurus von der Gegend von Mersin (weiter westwarts, 10 km W von Silifke, nur subfossil festgestellt) bis Kozan verbreitet und iiberdies auch von dem Djebel Akka in „NW-Syrien” (nacli Zilch 1965; = Djebel Akra SSW von Antakya, an der turkisch-syrischen Grenze) bekannt. Yielleiebt wird diese Scbnecke in der Zukunft auch óstlich von Kozan und im Yilayet Hatay festgestellt werden. Die Angaben von den agaischen Inseln Kasos und Naxos (Pfeffer 1930) beruhen sicher auf einem Irrtum (siehe oben). Auch das Yorkommen in Libanon (Exemplare im Berliner Museum)

http://rcin.org.pl 22 A. Eiedel und desto mehr in Turkestan (D ohrn 1882, angeblich in der Umgebung von Samarkand) scbeint unwahrscheinlich zu sein. Die alten Angaben aus „Syrien” und „Mesopotamien” beziehen sich fast sicker auf Sud-Tiirkei. — Bei Kozan suchte ich 1983 zwei Tage erfolglos nach dieser Scknecke (ahnlich wie nach Z. insignis), es handelte sich also wohl urn etwas weitere Umgebung dieser Stadt. Lebende Exemplare von Z. cor ax sammelte ich am Bande von Gozne (unter- halb des Dorfes) unter den Kalkfelsen, tief in bemoosten Kliiften mit feuchtem Boden, Geroll und Krautern.

1 m m Abb. 21. Zonites (Turcozonites) corax von Gozne, Innenbau des Penis an der Grenze des mittleren und des distalen Penisteiles.

Zonites (Turcozonites?) p ira ta ru m sp. n.

Locus typicus. Alanya im Vilayet Antalya (S-Turkei), felsige Anhobe mit alter Pestung an der Mittelmeerkiiste, Kalkfelsen im Kieferwald. M aterial. Nur vom Locus typicus, 8 . und 9. 04. 1983 A. E i e d e l leg. - 10 erwachsene und semiad. Schalen (meistens besehadigt, mancbe verwittert) mid 40 juv. Schalen; ebenda, Mai 1964 H. Schutt leg. - 1 Schale. Holotypus und die meisten Paratypen werden im I. Z. PAN-Warszawa aufbowałirt, einige Paratypen befinden sich im PMNH-Chicago und ein — in coll. S c h u t t . Schale (Taf. Ill Abb. 39-42) gross, bis etwa 36,5 mm breit, mit stark und manchmal etwas treppenartig erhobenem, kuppel- bis kegelformigem Gewmde. Die Hohe des Gewindes und dadurch auch der ganzen Schale ist recht variabel;

http://rcin.org.pl Turkiselie Zonites-Arten 23

Ibei einer Schalenbreite 36 mm schwankt die Schalenkóhe bei senkrechter Achsenlage von 22 bis 25,5 mm, bei geneigter von etwa 19 bis 21,7 mm. Die $ bis - bei den hohen Bxemplaren - fast 61/* Umgange nehmen ziemlicb schnell doch regelmassig zu, erst der letzte ist an der Miindung meistens starker erweitert. I)ie Umgange sind von oben schwach gewólbt, die Kaht ist nicht allzu tief, et)was tiefer nur zwischen dem vorletzten und dem letzten Umgang. Supra- suturale Depression nicbt vorhanden oder nur auf den ersten Umgangen der Altschale schwach bemerkt. Letzter Umgang bocb, mit einer stumpfen aber gut siehtbaren, helleren Kante an der Peripherie, etwas oberhalb der Mitte der Umgangshohe. Die Kante verschwindet vollig oder fast vollig in der Gegend der Miindung. Embryonalgewinde (Abb. 22) ziemlich klein, mit eng gewundenen, gewólbten Umgangen, von der Altschale schwach abgegrenzt. Unterseite der Schale gut gewólbt, Kabel eng, nimmt Vs-1/? der Schalenbreite ein, die Innenum- gange sind darin kaum sichtbar. Miindung rundlich. Die juvenilen Schalen sind scharfkantig, die ganz jungen — fast gekielt (Abb. 23 und 24).

22

5 mm 23

Abb. 22-24. Zonites (:Turcozonitesl) piratarum: 22 - Embryonalgewinde, 23 und 24 - juve­ nile Schalen.

Masse des Holotypus (des gróssten und proportional niedrigen Exemplars): Breite 36,5 mm, Hóhe bei senkrechter Achsenlage 22,3 mm, bei geneigter 18,8 mm; 6 Umgange. Die Schale ist diinn und zerbrechlich, bei frischen Exemplaren etwas durch- scheinend von unten stark glanzend, von oben nur mit schwachem Seidenglanz. Oberseite’hornbraun, Unterseite etwa olivengriin. Das Belief des Embryonal- gewindes (Taf VIII Abb. 77, 78) besteht aus Spiralreihen klemer, gut abge- grenzten punktartigen und dicht angeordneten Kórnchen, die in keine Spiralli- nien oder -leistchen verschmelzen; auch keine Spiralfurchen sind zwischen diesen Kornchenreihen vorhanden. Auf der Altschale kommen dagegen Spiralfurchen

http://rcin.org.pl 24 A. Eiedel

vor, die spiraligen Kornehen- und dann Eunzelnreihen absondern und die Ivornchen (Eunzeln) werden nacli imd nach immer mehr radial ausgezogen, bis einer kommaformigen Gestalt (genauer: kommaformig ini Spiegelwider- sebein). Unterseite der Scliale ganz glatt. Z. piratarum unterscheidet sicb leicht von alien anderen Zonites-Arten. Die ahnliehsten in dcr allgemeinen Schalenform sind die Arten Z. chloroticus und Z, beydaglariensis, sie beide liaben aber ein viel grosseres Embryonalgewinde mit breiten Umgimgen und mit einem ganz anderen Belief (vergl. Abb. 22 mit 1 und m it E i e d e l 1982 Abb. 5, sowie Taf. Y III Abb. 77 m it Taf. VI Abb. 61, Taf. Vll Abb. 69 und mit E i e d e l 1982 Taf. I I Abb. 11). Z. chloroticus bat uberdies eine ganz andere Schalenform (im Profil) im Jugendstadium (vergl. Abb. 23 und 24 mit 2 und 3) und Z. beydaglariensis einen etwas breiteren Aa- ])Cp _ Die Turcozonites-Arten, wie Z. wandae und Z. corax, ennnern sehr an Z. piratarum im Charakter des Embryonalgewindes, unterscheiden sich aber deutlich in der Form {Z. wandae auch in derGrosse) der ausgewachsenen Schalen; die iuvenilen Exemplare sind dagegen manchmal ziemlieh schwer unterseheidbar, obwohl sie immer etwas mehr zusammengedriickt und linsenformig als bei Z. piratarum sind. Anatomie unbekannt, systematische Stellung deshalb nicht sieher. In Turcozonites wurde anhand der Merkmalen des Embryonalgewindes und der geographischen Lage des Fundortes eingereiht. Verbreitung (Karte 3). Eur vom Locus typicus bekannt. Ableitung des Bamens. Alanya (antike Korakesion) war im II Jahr- hundert v. u. Z. ein Wohnsitz und eine Festung der Seerauber.

NB D r S c h u t t hat mir noch folgende Exemplare zugeschickt, die an 2. piratarum erinnern- 1. Aspendos ea 45 km EEN von Antalya, 14. 05. 1964 H. S c h u t t leg. - 2 Schalen; sie sind niedriger als bei Z. piratarum , der letzte Umgang ist mehr zusammengedriickt und starker kantig, der Nabel etwas breiter, die grpssere von diesen Schalen ist 34,2 mm breit und 19 4 mmhocli bei senkrechter Achsenlage. Eine flachere Form (Unterart!) von Z. pira- ta ru m t’ — 2. Silifke, Euinenstadt, April 19S1 W. Hinz leg. - 1 + 1 juv. Schalen; die er- wachsene Scliale ist 40,7 mm breit -aber missgebildet, sie wurde beschadigt und dann von der Schnecke rekonstruiert. - Obiges Material ist zu gering urn etwas Sicheres dariiber zu sagen.

Zonites (Turcozonites) m egistus E o l l e , 1894

Zonites megistus E o l l e , 1894: 138. Locus typicus ( e m e n d . ) : Jenize Pass in Lykien. - E i e d e l 1982: 401, Fig. 17-20 (juv. Schalen), 21-23 (Genitalien), Taf. 5 Fig. hier auch weitere Literaturangaben. - E i e d e l 1984: 73. Neues M aterial ( E i e d e l 1984). 1. Termesus (= Thermessos) 34 km NW von Antalya, 1200 m , in antiken Euinen, 5. 0 4 . 1983 A. E i e d e l leg. - 7 + 4 j u t . Schalen und 2 Exem p in Ukohol ebenda, 18. 0 5 . 1964 H . S c h u t t leg. - 4 Schalen; 2. Palaz Dagi-Gebirge m der U m geb-g von Geris, ca 18 km S von Akseki (Vil. Antalya), 9 0 0 - 1 0 0 0 m 6 0 4 198 A. E i e - d e l leg. - 8 + 8 juv. bis semiad. Schalen; 3. Euinen von Ephesos bei Selęuk (Vil. Izmir), April 1982 D. K o o p m a n leg. — 1 Schale (Mus. Leiden). http://rcin.org.pl Tiirkische Żonttes-Arten 25

S'c'kaTe. Sehon friiher ( E i e d e l 1982) habe ich a u f grosse Unterschiede zwischen einzelnen Populationen diescr Schnccke aufmerksam gemackt und eine et was kleinere, abgeflachte und mehr zusammengedruckte, stark glanzende Form von ęakirlar westlich Antalya besehrieben. Die Population aus der Gegend von Geris (Taf. IV Abb. 43-45) stellt ein gegentiberliegendes Bxtrem dieser Yariabilitdt dar. Die dunnwandige, leicht zerbreckliche Schale ist hier sehr gross (liis 55 mm breit) und hock (bis 37 mm), hat ein stark erhobenes, kegel- formiges Gewinde, einen sehr hohen letzten Umgang und eine hohe, rundlick- -ovale Miindung. Das Yerhaltnis- Sdhalenbreite/Sohalenhóhe śchwankt bei einzelnen Populationen wie folgt: 1. bei der Form von ęakirlar 2,04-2,21, 2. ber der typischen Form 1,7^2,02, 3. bei der Form von Geris 1,48-1,65; das Yerhaltnis Breite/Hohe des letzten Umgangs schwankt entsprechend: 1. 4,00- -4,30, 2. 3,53-3,84, 3. 3,18-3,45. Yergl. Tabelle auf der Seite 26.

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Abb. 25. Messungęn der Sehale (a,di, b - siehe Erklarung in der Tabelle im Text, d - Hohe bei geneigtbr Achsenlage, x — Schalenachse).

Die vollig erwachsenen Exemplare von Geris haben 7 Umgange und bei gleicher Breite von etwa 46 mm die Exemplare von ęakirlar haben 61/4, jene von Geris 63/4 Umgange, was mit der Erhohung des Gewindes gebundeh ist. Die Schalen von Geri§ sind von oben sehr stark glanzend, weil die letzten 3 Um­ gange vollig glatt sind (ohne Kornelung) — ahnlich wie bei der Form von ęakirlar und im Gegensatz zu dcr typischen Form. Auch das Belief (die spiralige Kornelung) der Innenumgangen einschliesslich des Embryonalgewindes ist bei der Population von Geriis kaum angedeutet (Taf. IX Abb. 82). Xabel sehr weit (breit trichterformig), obwolil ein wenig enger und weniger perspektivisch als bei den beiden anderen Formen. Die Population von Termesus gehort zu der typischen Form. Wir haben wahrscheinlioh mit einer Bassengliederung der Art Z. megistus zu tun, jedenfalls sind diese drei Formen so deutlich verschieden, dass sie wohl besondere Kamen verdienen. Man sollte aber noch priifen, ob diese Yariabilitat wirklich einen geographischen Charakter hat und ob die drei „Bassen” (Unter- arten?) durch Ubergangsformen verbunden sind.

Anatomisch waren frliber (R i e d e l 1982) zwei nicbt vollig geschlechtsreife Exemplare der Form von ęakirlar untersucht; jetzt konnte ieb ausser einem semiadulten aucb ein er-

http://rcin.org.pl 26 A. Riedel wachsenes Exemplar der typischen Form von Termesus, mit ausgestiilptem Penis (Abb. 26), sezieren.

Masse der drei Formen von Z. megistus a — Schalenbreite, b — Scbalenbobe bei senkrecbter Acbsenlage, e — Hohe des letzten Umgangs; Messungen — siebe Abb. 25

M aterial a b e a/b afo

Lektotypus (nach einem Foto in Zilch 1965), circa 48,0 24,2 12,6 1,98 3,81 Grosster Paratypus (?) (nacb der Originalabbil- dung), circa 56,0 31,5 15,0 1,78 3,73 Typiscbe Form von Termesus 1. (Gewinde bescbadigt) 51,6 - 14.4 - 3,58 2. 50,5 27,5 14,3 1,84 3,53 3. 48,4 24,7 12,6 1,94 3,84 4. 46,5 23,0 12,4 2,02 3,75 Typiscbe Form von 30 km N Antalya 45,8 26,8 12,4 1,71 3,69 Flache Form von Qakirlar 1 . 48,6 22,1 11,3 2,20 4,30 2. 46,4 22,6 11,2 2,05 4,14 3. 45,1 20,4 10,9 2,21 4,13 4. 43,7 20,2 10,4 2,16 4,20 5. 40,0 19,6 10,0 2,04 4,00 Hohe Form von Gerif 1 . 54,9 37,1 17,3 1,48 3,18 2. 54,2 34,6 16,8 1,57 3,23 3. 53,4 32,4 15,6 1,65 3,42 4. 52,5 32,3 15,2 1,62 3,45 5. (Basalrand der Miindung abgebrocben) 51,8 - 16,3 - 3,18 6. 51,5 33,1 15,6 1,55 3,30 7. 45,9 30,1 13,4 1,52 3,42

G enitalorgane (Abb. 28, 31 und 32) stark langgestreckt. Penis zylindriscb, selir lang und verhaltnismassig diinn (besonders ohne Penisscheide — Abb. 32), ohne terminales Plagellum. Der Epiphallus ist deutlich kiirzer als der Penis, miindet in ihn apikal, sein anderes Ende ist leicht kngelig verbreitet und vom diinnen Yas deferens scbarf abgegrenzt. Langer Penisretraktor haftet bei dem vollig erwachsenen Exemplar lateral nnd subterminal an dem Penis, ziemlicb -weit yon der Einmiindung des Epiphallus1. Die Penisscheide reichte bei diesem Exemplar bis zur Einmiindung des Epiphallus (Abb. 31) und der ganze Komplex der mit dem distalen Penisende verbundenen Organen war in der ausgestiilpten proximalen Halfte des Penis versteckt (Abb. 28 und 31).

1 Bei der semiadulten Scbnecke von Termesus, abnlicb wie bei jener aus Cakirlar (R i e d e l 1982, Abb. 21), inseriert der Penisretraktor terminal (apikal).

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Vagina nncl Bileiter ungefahr gleich lang (beide ziemlich lang) nnd gleicb dick, die ganze Vagina ist von einer langlichen perivaginalen Druse umgeben und mittels zahlreicher kurzen, kraftigen Muskel an der Korperwand befestigt; Eileiter mehrmals verbogen. Truncus receptaculi knrz, diinn, nur an seiner Basis erweitert, Eeceptaculum seminis - der fridieren Besckreibung ( E i e d e l 1982) zuwider, die wohl die juvenilen Verhaltnisse darstellte - unregelmassig oval, ohne terminalen Auslaufcr. Die Innenwandungen des proximalen Teiles des Penis dicht mit starken, schwach gebogenen kalkigen Dornen besetzt (die bei den Exemplaren von Qakirlar beobachteten „weichen, elastischen Dornen” — E i e d e l 1982 — ent-

Abb. 26 und 27. Zonites (Turcozonites) megistws von Termesus: 26 — Vorderteil des Korpers m it ausgestiilptem Penis bei einem konservierten Exemplar (a - Penisabschnitt abgebildet auf der Abb. 27), 27 — Struktur der Innenwandungen des Penis nacb seinem Ausstiilpen. sprechen ebenfalls den juvenilen Verhaltnissen). Im mittleren Penisteil sind die Wandungen quergefaltet, die Dornen -weniger zahlreicb, etwas kiirzer aber breiter nnd mehr gebogen, sie stecken in tiefen Griibcben. Diese Verhaltnisse vurden auf dem ausgestiilpten Penis beobaebtet. Die Innenwandungen des distalen, nicbt ausgestidpten Penisteiles obne Dornen, nur mit wenigen starken Langsf alter). Der Eileiter ist ungewohnlich dickwand;g, mit ganz engem Lumen, und seine Innenwandungen sind dicht mit komplizierten unregelmassigen, kurzen Palten nnd Ennzeln ansgekleidet.

http://rcin.org.pl 28 A. Riedel

5 mm 3 0

Abb. 28-30. Zonites (Turcozomtes) megistus von Termesus: 28 — weiblicher Teil der G-enital- organe (ep — Epipballus, m. r. p. — Penisretraktor, p - basaler Teił des ausgestiilpten Penis, v - Vagina), 29 nnd 30 — Spermatophore.

Tm distalen Drittel des Eileiters (!) befand sich eine Spermatophore (Abb. 29 und 30), ahnlich gebant und ahnlich gerichtet (d. h. mit dem spitzigen blinden Ende pr o xi mal war t s ) wie bei Z. wandae (Tergl. B i e d e l 1982: 408, Abb. 33 and 34). Anch in diesem Eall war sie fast leer, nar im hinteren, spitzigen Ende mit weisslichem Inhalt gefallt. Die Spermatophore mass hier also not dem breiten, offeaen Ende vorwarts in die weibliche Genitalendwege des Partners eingesteckt werden and der Kranz der Zahnchen verbeagt einem Zariickweichen der Sper­ matophore. Weiterhin ist fiir mich aber anverstandlich die Stelle, wo sie gefan- den warde. Beceptacalam seminis war fast leer, weich, mit ganz diinnea, mem- branosen, gefalteten Wanden.

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p.s.

ep

p. a.i

5 mm

32

Abb. 31 und 32. Zonites (Turcozonites) megistus von Termesus, mannlicher Teil der Genital- organe (ausgestiilptor Penis teilweise geoffnet); op — Epipballus, p — Penis obne Penisscbei- de* p. a. - Penis ausgestiilpt, p. s. - Penisscbeide geoffnet, p + p. s. - Penis in der Penis- śbheide, v — Vagina.

V erbreitung (Karte 2). Yach den bisherigen Funden zn nrteilen bewobnt Z. megistus, in drei Formen oder geographischen Eassen, das Gebiet von Sud- -Kleinasien vom Beydaglari-Gebirge (YE von Elmali) bis zum westliehen Eand des Palaz Dagi-Gebirges (Getis bei Akseki). Yach Epliesos wurde diese Schnecke vielleicht entweder eingeschleppt oder ist diese Fundortsangabe irrtumlich. (Vertanschung der Etiketten?); auf der Karte 2 wird dicser Fnndort nicht be- riicksichtigt.

Zonites ( Turcozonites?) insignis Y a e g e l e , 1903

Zonites insignis Y a e g e l e , 1903: 169. Loeus typicus: „Gulek-Boghaz, Ciliciae” (=Pass Giilek Bogazi ca 50 km Y von Tarsus, 1050 m). - K o b e l t 1905a: 1208, Taf. 299 Pig. 6-8 (Syst. Conch.-Cab.). - K o b e l t 1905b: 21, Yr. 1977 und (iinsignis var.) 24, Y r. 1981 (Icon. Y. P. 12). — P f e f f e r 1930: 475. — Z i l c h 1965: 82, Taf. 4 Pig. 22 (Lectotypus, „Giilok Boghaz im Kizil Dagb”).

M aterial. Mir liegt nur eine Scbale von „Sis, Cilieia” (= Kozan) vor, coll. A. J. W a g n e r , Y a e g e l e det. et don. (mit Originalbeizettel von Y a e g e l e ) . In den Museen m Berlin und Wien untersucbte icb iibordies die Exemplare vom Locus typicus (Paratypen), von „Kisil- -Dagli, Taurus” ex coll. Y a e g e l e (NHMW) und von „Kizil Dagh, Alexandrette [= Berg

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Kizil Dag bei Iskenderun!], leg. B o y d .Ti a x 1905”, ex coll. R o l l e (1 Exemp., Mus. Berlin 98.648). Schale (Taf. IV Abb. 46-48) recht charakteristisch: sehr gross (bis 50 rom breit) and flach, mit ganz schwach erliobenem Gewinde rind niedrigen Umgan- gen, we it genabelt. Die breiten Umgange sind gewblbt, nehmen regelmassig zu, der letzte an der Miindung etwas starker erweitert, 2mal breiter ais der vorletzte. Die Zahl der Umgange betragt nach Iv o b e l t 6 (dasselbe ist auf seiner Abbildung gezeigt!), nach P f e f f e r — o'/2; bei meinem 45,5 mm breiten und 21,3 mm ho- hen (bei senkrechter Achsenlage) Exemplar gibt es aber nnr 5 Umgange und bei dern etwa 50 mm breiten Lectotypus — nach dem Foto in Z il c h zn urtei- len — ungefahr 51/4-51/3. Keine dentliche suprasuturale Depression vorhanden. Xaht zwischen dem vorletzten und dem letzten Umgang stark vertieft. Eine stnmpfe Kante an der Peripherie des letzten Umgangs kaum angedeutet. Unterseite abgeflacht, schwach gewblbt. Nab el sehr breit und perspektivisch, breit trichterformig, iiber 1/B der Schalenbreite einnehmend. Miindung stark abgeflacht, viel breiter ais hoch, wenig schrag gestellt (nachK o b e l t : „Miindung sehr schrag”), eher horizontal ausgezogen, langlich eifdrmig. Die Schale ist gelblichbraun, von oben mit einem Seidenglanz, die fast glatte Unterseite stark glanzend. Mikrorelief: Das ganz flach gewolbte, etwa 7 mm breite Embryonalgewinde ist mit dichten Spiralreihen winzig kleiner Kornchen bedeckt (bei dem mir vorliegenden Exemplar stellenweise verwischt), keine Leistchen vorhanden (Taf. IX Abb. 83). Auch die spiralige Kornelung der Alt- schale, obwohl sehr deutlich und dicht, ist verhaltnismassig fein. Die Granulie- rung iibergeht auf die Unterseite der Schale, wird aber nach und nach schwacher, die Mitte der Unterseite ist glatt, in der Umgebung des Xabels und darin erschei- nen feine Spirallinien (-furchen). Die Schale von Z. insignis erinnert etwas an jene bei der flachen Form von Z. megistus aus Qakirlar (R i e d e l 1982, Taf. 4 Abb. 18-20); diese letzte ist aber vor allem viel enger gewunden, hat deutlich kleineres Embryonalgewinde und die von oben ganz glatten (nicht gekornelten) zwei letzten Umgange. Anatomie unbekannt. Yerbreitung (Karte 3). Etwas beunruhigend bei dem vorliegenden Material (siehe oben) ist die Verbindung des Xamens „Kizil Dagh” mit zwei verschiedenen Gegenden: mit dem Kilikischen Taurus und der Umgebung von Iskenderun (und Antakya). Wenn es sich wirklich um verschiedene Bergen desselben Xa­ mens handelte, ware Z. insignis von drei ziemlich weit entfernten Fundstellen bekannt: Giilek Bogazi nordl. Tarsus (Yil. Icel), Umgebung von Kozan (Vil. Seyhan) und Kizil Dag slidl. Iskenderun (Vil. Hatay). Das Yerbreitungsgebiet ware also ahnlich wie im Falle von Z. corax. — Trotz eifriger Suche ist es mir nicht gelungen diese Schnecke weder auf dem felsigen Festunghiigel in Kozan noch im nachsten Gebirge ca 5-6 km XEE von Kozan zu finden. Man darf also vermuten, dass Z. insignis irgendwo in der weiteren Gegend von Kozan lebt (die alten Fundortsangaben sind, leider, meistens unprazis).

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Zonites (subgenus?) goldfussi W e s t e r l t jn d , 1890

Zonites goldfussi „(Cuj.?)” W esterlund, 1890: 164. LocuS typie us (wohl irrtumik* - A.R.): „Smyrna: C o n e m e n o s ex .” - K o b e l t 1905: 1209 (Syst. Conch.-Cab.). 1965: 82. — R lE D E L 1984: 72. _ - . Zonites westerlundi P f e f f e r , 1930: 478, Taf. 6 Pig. 12a, b . L o c u s t y p i c u s : „T aurus b e r Adane” („erhalten von G o l d f u s s ale Z. goldfussi B t t g . ). Die Art wurde von O. B o e t t g e r ais Species nova anerkannt nnd benannt, erst von W e s t e r l t jn d (1890) aber beschrieben. Z il c h (1965) stellt mit Recht Z. westerlundi zu Z. goldfussi synonym, was ich jetzt anhand des nachstehen en Materials bestatigen konnte. P f e f f e r (1930) kannte Z. goldfussi von Iznui (Smvrna) nicht nnd bat seinen Z. westerlundi vor allem darum als eme neue Art bescbrieben, weil „der Fundort «Smyrna» ... von dem Fundort der vorbe- schriebenen Art dnrcb die ganze Langsausdehnung von Klemasien getrennt ist” Z il c h (1965) sclireibt: „G o l d f u s s hat die Stiicke nut verscbiedenen Fund- orten verbreitet” (vergl. anch R ie d e l 1982: 398-399). Anch mir scbemt das Yorkommen derselben Zonites-Art bei Izmir und bei Adana unwahrscheinlich zu sein und ich verdacbtige bier eine Yertauschung der Etiketten. Mehr g au wiirdig ist fur mich dabei das Yorkommen bei Adana. M aterial. 1. Etikette von O. B o e t t g e r : „Zonites smyrnensis B o t h . S m y r n a . G o l d f u s s [18]85 (leg.]”, von Z i l c h : „Zonites goldfussi W esterlund” - 1 Schale 35 mm b r e rti (8M 122737, coll. 0. Boettger). 2. Etikette von O. B o e t t g e r : „Zonites Goldfussi n. sp. Adana, Kl. Asien. 0. G o l d f u s s [18]86 [leg.]”, von Z i l c h : „ Zonites westerlundi P f e f f e r . N eotypus. - 1 Schale, 40 mm breit (SMF 122730, coll. O. B o e t t g e r ) ; Festsetzung ernes Neotypus (unpubliziert) ist unbegrundet, weil mindestens ein Paratypus dieser nommellen Art existiext (im Mus. Berlin) — A.R. 3. Etikette von G o l d f u s s : „Zonites Goldfussi B t t g r . A dana. Taurus” von P f e f f e r (?): „Zonites westerlundi P f e f f e r . Cotype!” - 1 Schale (Mus. Ber m 66.134, ex Mus. Hamburg); eher ein Paratypus, der Holo(Lectoi)typus ist sicher im Mus. Hamburg geblieben. 4. Etikette von G o l d f u s s : „Zonites Goldfussi B t t g r . Adana. T ‘l" ru ® einzises Exemplar in coll. W e s t e r l u n d (Mus. Goteborg), jedoch - nach dieser Etiket urteilend - kein Typus von Z . goldfussi W e s t e r l u n d ; Schalenbreite 39. Dieses Exemp ar ist etwas abweichend und erinnert, mehr als die anderen, an Z. algirus. - Kerne neueren Funde und Exemplare sind mir bekannt. Schale (Taf. V Abb. 49-54) 35-41 mm breit, niedrig, mit schwach docb etwas trepjienartig erbobenem Gewinde und ca 51/4 (!) Umgangen. Umgange wenig gewolbt, verhaltnismassig niedrig, stark zusammengedruckt (von oben mehr als von unten), mit einer ganz stumpfen Kante an der Peripherie, ein wenig oberhalb der Mitte der Umgangshobe; die Kante ist nicht heller als die ubrige Schale. Letzter Umgang etwas erweitert, an der Miindung fast 2inal breiter als der vorletzte. Miindung niedergedriickt, deutlich breiter als hoch. Unterseite gewolbt, Kabel mittelweit, trichterformig, alle Umgange zeigend. Die Schale ist braunlich-olivengriin, matt mit schwachem Seidenglanz. Das Embryonalgewinde (8,3 mm breit) gewolbt, umfasst etwa 2 /2 leic gewólbte Umgange, seine Xaht ist ganz seicht. Sein Mikrorelief ist schwach entwickelt (oder bei vorliegenden Exemplaren verwischt?), besteht aus undeut- lichen flachen, spiralig geordneten Kórnchen und - an der Aussennaht -

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e i ni gen scbwachen Spirallinien. Auf der Altschale ist die spiralige Kornelung besser entwickelt (Taf. IX Abb. 84), sie kann ancb anf der ganzen Unterseite der Schale ausgebildet sein, oder mindestens im Aussenteil der Unterseite. Die obige Beschreibung stiitzt sich vor allem anf den Exemplaren yom Musenm Senckenberg. Z. góldfussi erinnert am meisten an Z. insignis, vrelcher aber vor allem viel breiter genabelt ist. Z. insignis bat uberdies ein etwas kleineres nnd flacheres Embryonalgewinde mit sehr deutlicber Kornelung (die Kórnchen sind dabei winziger ais bei Z. góldfussi), mehr abgeflachte Unterseite, seine Umgange sind mehr regelmassig gedruckt, die Kante an der Peripherie ist noch scbwacher, die ganze Schale grosser und mehr gelblichbraun. Yerbreitung ganz wenig bekannt nnd unsicher. Wahrscheinlich lebt diese Schnecke irgendwo im Gebirge in Vilayet Seyhan (ostlicher Teil des Kilikischen Taurns), nordlicli oder nordwestlick von Adana. Das von H esse (1914) ais Z. góldfussi von „Phineca” in Lykicn (= ? Einike) erwahnte Exemplar gehórt wahrscheinlich zu Z. beydaglariensis (vergh Uiedel 1982: 398).

„Zonites compressus v a r . d ep la n a tu K s obelt, 1899”

Zonites compressus var. deplanatus K o b e l t , 1899: 892, Taf. 2 3 6 Fig. 1 3 - 1 5 (Syst. Conch.-Cal>.). Locus typicus (siclier irrttimlicli!): „Smyrna” = Izmir. — Z i l c h 1 9 6 5 , Taf. 2 Fig. 9 (Lectotypus).

Z i l c h (1 9 6 5 ) stellte diese Varietas, mit Fragezeichen, zu compressus (K o s s m a s s - le r, 1836) aus Jugoslawien synonym. Sie erinnert aber in der Schalenform so auffallend an die flachen Exemplare von Zonites osmanicus aus Cardak, dass ich anfangs, auf den Abbil- dungen von deplanatus mich stiitzend, glaubte, es han delt sich hier móglicherweise eben um diese Art und die Fundortsangabe ungefiihr richtig ware. Erst nach Untersuohung des Mikroreliefs des einzigen Paratypus von deplanatus (SMF 1 2 2 1 5 4 ) stellte ich fest, dass das wirŁlićh eine A eg opis-Art ist, wahrscheinlich mit Ae. compressus synonym. Da aber ein Vorkommen von Aegopis in Kleinasien ganz unwahrscheinlich zu sein scheint, muss der Originalfundort „Smyrna” ais falsch betrachtet werden, was ubrigens schon K o b e l t ver- m utcte.

E K G lK Z U N G

Zonites (Zonites) pergranulatns cycladicus P fe ffe b , 1930

Vom H errn Dr. M. Mylonas (Athen) habe ich ein ziemlich reichliches, in Alkohol konserviertes Material dieser Schnecke znr Untersuohung erhalten und kann deshalb die bisherigen Angaben (Biedel 1985) erganzen.

Neues M aterial. Griechenland, Insel Astypalaia: 1. Chora — 2 0 + 9 semiad. und juv. E x em p .; 2 . Ag. Konstantinos — 5 + 1 semiad. Excmp.; 3. Mitte des westlichen Teiles der

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Insel — 1 + 1 semiad. Exemp.; 4. Agrillidi — 8 + 3 juv. Exemp.; 5. Yatlxi —2 + 1 juv. Exem p. Alles: 11.-15. 03. 1983 M. M t l o n a s l e g . Die S chale erreicht manchmal (aber selten) eine Breite von 31 mm, meistens ist aber deutlich kleiner, etwa 23-25 breit, kleiner also als das durchschnittlich bei Z. pergranulatus pergranulątus der Ball ist. Die Schale ist gleichzeitig inner- halb einer Population ungewóhnlich stark variabel. Zum Bei spiel, innerhalb der Population von Chora schwanken die Yerhaltnisse:

5 mm

Abb. 33. Zonites (Z.) pergranulatus cycladieus von Agrillidi auf der Insel Astypalaia, Genital- organe.

Schalenbreite/Schalenhohe - 1,36 (Taf. Y Abb. 55) bis 1,86 (Taf. Y, Abb. 57), Scbalenbreite/Hohe des letzten IJmgangs — 3,19 (Taf. Y Abb. 55) bis 4,22 (Taf. Y Abb. 59), Schalenbreite/Nabelbreite — 5,22 (Taf. V Abb. 58) bis 9,11 (IsTabel noch enger als auf Taf. Y Abb. 56), Mundungsbreite/Mundungshóhe — 1,01 (Taf. Y Abb. 55) bis 1,30 (Taf. V Abb. 59). Letzter Umgang an der Peripherie gerundet (Taf. V Abb. 55) bis — selten — fast scharfkantig; wir konnen hier also nicht iiber Yerschwindung der Kante sagen sondern nur liber eine Tendenz in dieser Bichtung. Die hoheren Exemplare, besonders jene mit einem gleichzeitig hohen letzten Umgang nnd rundlicher Mtindung, sind meistens viel enger genabelt als die mehr niedergedriickten nnd

http://rcin.org.pl 34 A. Eiedel kantigen Schalen; das ist aber keine Eegel. — TJnterseite der Schale stets mekr oder weniger deutlich gegittert bis gekdrnelt, niemals glatt nnd glanzend. Anatomisch untersuchte ich 7 Exemplare, von Chora, Ag. Konstantmos und Agrillidi. Genitalorgane (Abb. 33-35) ahnlich wie bei Z. p. pergranulatus (siebe E i e d e l 1985) und ahnlich veranderlich, nur im allgemeinen etwas kleiner. Besonders variabel ist die Lange des Flagellums. Ich konnte aber keinen Unter- schied zwischen einzelnen Populationen und keine Korrelation der anatomischen mit der konchyologischen Variability feststcllen. — Distale Halfte des Penis stets dicker als die proximale. Bpiphallus mindestens so lang wie der Penis samt Plagellurn, meistens aber langer. Die perivaginale Driise reicht niemals bis zum proximalen Ende der Vagina. Terminaler Auslaufer des Eeceptaculum seminis meistens ziemlich lang. Innenwandungen des Penis wie bei der Eominatunterart. Auf der Insel Astypalaia koinmt diese Schnecke haufig und zahlreich vor.

5 mm

A bb. 34 und 35. Zonites (Z.) 'pergranulatus cycladicus vou Chora auf der Insel Astypalaia: 34 - Genitalorgane, 35 - mannliche Ausfiihrgange eines anderen Exemplars.

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Zonites latissimus Dohrn, 1882

Zonites latissimus D o h r n , 1 8 8 2 : 117. Locus typicus: angeblich die Gegend v o n Sam arkand in der Usbekischen SSR. — P f e f f e r 1930: 480.

Die Fundortsangabe ist sicher falset (vergl. auch K o b e l t 1898: 862, P f e f f e r 1930: 4 8 0 ), die beschriebenen Exemplare stammten vielleicht aus Kleinasien (vom Taurus-Gebirge ? - von demselben Gebiet, d. b. von Samarkand, erwahnt D o h r n auch Z. coraxl). Es ist moglich, dass diese grosse, abgeflachte Zonites-A rt, die D o h r n m it Paraegopis albanieus (R o s s m a s s l e r ) verglich, entweder mit Z. insignis (eventuell mit Z. goldfussil) oder m it Z. megistus synonym ist. Die śicheren Typen kenne ich nicht. Eine ais Z. latissimus D o h r n bestimmte Schale mit einer „Firmenetikette” von Hermann R o l l e und einer Inschrift „Samarkand, rare” sah ich im Natur hist. Museum in Wien; das ist Z. megistus. Ich betrachte den Namen Zonites latissimus D o h r n a i s e i n Nomen dubium.

Zonites humeralis P e e f f e r , 1930

Zonites lmmeralis P e e f f e r , 1 9 3 0 : 4 6 4 , Taf. 5 Fig. 9 a , b. Terra typiea: unbekannt. Diese wohl anhand einer einzigen Schale (ohne Fundortsangabe!) beschriebene und abgebildete nominelle Art ist wenig charakteristisch. Móglicherweise handelte es sich hier urn ein unausgewachsenes und „untypisches” Exemplar von Z. algirus. Das Belegexemplar ist mir nicht bekannt; es wurde sogar nicht angegeben, von welcher Sammlung und welchem Museum diese Schale stammte (im Berliner Museum habe ich sie nicht gefunden, vielleicht wurde sie also im Hamburger Museum aufbewahrt). Ich betrachte Zonites humeralis P f e f f e k als ein No men dubium.

YERZEICHNIS ALLER AKZEPTIERTEN ARTEN UND UNTERARTEN DER GATTUNG ZONITES M o n t f o r t Bin provisorisch.es Yerzeichnis der Zonites-Arten wurde unlangst in „Genera Zonitidarum” veroffentlicht (Biedel 1980). Da aber diese Gruppe erst spater einer taxonomischen Bevision unterworfen wurde, unterscheidet sich das nachstehende Yerzeichnis ziemlich wesentlich von dem vorigen. Zonites (Zonites) algirus (L in n a e u s , 1758). S-Frankreich u. Italien (im Altertum eingeschleppt ?), Epirus (eingeschleppt), S-Peloponnes u. I. Kythira, I. Les­ bos u. W-Kleinasien (Bergama). - Syn.: Z. cytherae M a rte n s, 1891, Z. anthesi K o b e lt, 1903, Z. lesbicus F u c h s et K a u f e l , 1934. Zonites (Zonites) graecus K o b e lt, 1876. Peloponnes. Zonites (Zonites) kobelti O. B o e t t g e r , 1898. Peloponnes. — Anatomie unbekannt. Bedarf emgehender Untersuchungen. — Syn.: Z. hellenicus P f e f f e r , 1930. Zonites (Zonites) messenicus Z il c h , 1965. Peloponnes. Zonites (Zonites) labiosus W e s t e r l u n d , 1893. Peloponnes. — Syn.: Z. kumanensis P f e f f e r , 1930, Z. eu- boicus var. olympicus P f e f f e r , 1930. Zonites (Zonites) parnonensis parnonensis B ie d e l, 1985. Peloponnes.

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Zonites (Zonites) parnonensis fallax R i e d e l , 1985. Peloponnes. Zonites (Zonites) oertzeni M a r t e n s , 1889. S-Eubóa, O-Attika. Mit Z. euboeicus subspezifisch ver- w andt ? Zonites (Zonites) euboeicus K o b e l t , 1878. M-Euboa. — Anatomie nnbekannt. Bedarf eingehender Untersuchungen. Zonites (Zonites) pergranulatus pergranulatus K o b e l t , 1878. Kykladen: In. Kaxos, Amorgos, Keros (subfossil), Kina- ros. — Syn.: Z. naxius M a b t e n s , 1903. Zonites (Zonites) pergranulatus cycladicus P f e f f e r , 1930. Kykladen: In. Astypalaia u. Ophidonsa. Zonites (Zonites) anapliiensis R i e d e l et M y l o n a s , 1981. Kykladen: I. Anaphi. Zonites (Zonites) siphnicus F ttchs et K atjfel, 1936. Kykladen: In. Siphnos, Sikinos u. Eolegandros (auf den zwei letztgenannten besondere Unterarten?). Kur sub­ fossil bekannt, ausgestorben? Zonites (Zonites) embolium F t ions e t K a t jf e l , 1936. Dodekanes: Inselclien Karawi Kisia, Due Adelpkoi, West-Jounia u. Megali Zafrano; hauptsacblieb subfossil. — Anatomie unbekannt. Zonites (Zonites) nikariae P f e f f e r , 1930. I. Ikaria; I. Delos (Kykladen) - subfossil? — Anatomie unbekannt. Zonites (Zonites) symrnensis (R oth , 1839). I. Chios; W-Kleinasien. — Anatomie ungeniigend bekannt. Zonites (Zonites) chloroticus chloroticus (L. P f e if f e r , 1852). W-Kleinasien. Zonites (Zonites) chloroticus polycrates Martens , 1889. In. Samos, Chios u. Ikaria, — Anatomie unbekannt. Zonites (Zonites) sariae R ie d e l , 1985. Dodekanes: I. Saria. — Anatomie unbekannt. Zonites (Zonites) casius M a r t e n s , 1889. Dodekanes: In. Kasos u. Armathia, Karpathos (?); W-Kleinasien (ostlich bis ęivril!). Zonites (Zonites) astaUdae R ie d e l , 1985. Dodekanes: I. Astakida. — Anatomie unbekannt. Zonites (Zonites) festai festai P o l l o n e r a , 1916. Dodekanes: I. Rhodos, I. Telos (?). - Anatomie unbe­ kannt. Zonites (Zonites) festai anatolicus R i e d e l , 1982. SW-Kleinasien (Lykische Halbinsel). — Anatomie un­ bekannt. Zonites (Zonites) rhodius riiodius M a r t e n s , 1889. Dodekanes: I. Rhodos. - Anatomie unbekannt. Die ganze Gruppe Yon Z. rhodius bedarf weiterer taxonomischer Studien. http://rcin.org.pl Tiirkische Zonites-krten 37

Zonites (Zonites) rhodius symius P f e f f e r , 1930. Dodekanes: I. Symi; Festland von Karien (Kleinasien) gegentiber von Symi (?). — Anatomie unbekannt. Zonites (Zonites) rliodius elatior M a r t e n s , 1889. Dodekanes: In. Kasos n. Axmatbia. — Anatomie unbe­ kannt. — Syn.: Z. pergranulatus var. elatior M a r t e n s , 1889, Z. pergranulatus aegeus P f e f f e k , 1930, Z. pergranu­ latus ionicus P f e f f e r , 1930. Zonites (Zonites) rhodius martensi P f e f f e r , 1930. Dodekanes: I. Karpathos. Zonites (Zonites) humilis R i e d e l , 1982. SW-Kleinasien. — Anatomie unbekannt. Zonites (Zonites) beydaglariensis R i e d e l , 1982. SW-Kleinasien (Lykische Halbinsel). Zonites (Zonites) carious (R o t h , 1839). SW-Kleinasien (Lykische Halbinsel) u. I. Kastelorizo. — Syn.: Z. lycicus K o b e l t et R o l l e , 1895, Z. rollei K o b e l t , 1895. Zonites (subgen.?) goldfussi W e s t e r l t t n d , 1890. Kleinasien: Izmir (??) nnd/oder Adana (?). - Anatomie unbekannt. Bedarf einer Revision auf neuem Material. — Syn.: Z. westerlundi P f e f f e r , 1930. Zonites (Turcozonites) wandae R i e d e l , 1982. SW-Kleinasien (Yil. Antalya u. Burdur). Zonites (Turcozonites?) osmanicus R ie d e l (sp. n .). MW-Kleinasien (Yil. Denizli). — Anatomie unbekannt. Mit dem ausgestorbenen Z. becherplateni subspezifisch verw andt'? f Zonites (Turcozonites ?) beekerplateni S c h u t t , 1985. MW-Kleinasien (Vil. Konya), Pliozan. Zonites (Turcozonites) corax (L. P f e i f f e r , 1857). S-Kleinasien (Vil. Ięel, Seyhan u. Hatay). — Syn.: Z. cih- eicus K o b e l t , 1898, Z. gombaulti P a l l a r y , 1939. Zonites (Turcozonites*!) piratarum R i e d e l (sp. n .). S-Kleinasien (Yil. Antalya: Alanya). — Anatomie unbe­ kannt. Zonites (Turcozonites) megistus R o l l e , 1894. SW-Kleinasien (Vil. Antalya). Wohl die Unterarten bildend. Zonites (Turcozonites ?) insignis Ha e g e l e , 1903. S-Kleinasien (Yil. Ięel, Seyhan u. Hatay?). Anatomie unbekannt.

NACHTRAG

Meine erganzende Turkei-Sammelreise (siehe Seite 1, Fussnote) Avurdo mit einer Verspatung reahsiert, als die vorliegende Arbeit schon druckfertig war. Die Ergebnisse (Anatomie von Z. smyrnensis, des tiirkischen Z. casius

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imd von Z. osmanicus) werden also in einer besonderen Arbeit veroffentlicht werden. Hier mochte ich nur mitteilen, dass sich Z. osmanicus jedoeh als Yertre- ter (obwohl untypischer!) der Untergattung Zonites s. str. erwies.

LITERATUR

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P f e i f f e r L. 1867-1869. Novitates conchologicae. Series prima extramarina. III. Cassel, pp. 313-368 (1867), 369-430 (1868), 431-510 (1869), tt. 73-108. B i e d e l A. 1978. Paraegopis H e s s e und die verwandten Gattungen ( , ). Ann. zool., Warszawa, 34: 281-297, 16 ff., 1 t. B i e d e l A. 1980. Genera Zonitidarum. Diagnosen supraspezifisclier T a x a der Familie Z oniti­ dae (Gastropoda, ). Botterdam, 197 pp., 294 ff., 2 tt. B i e d e l A. 1982. Die G attung Zonites M o n t f o r t in Siidwest-Kleinasien (Gastropoda, Zonitidae). Ann. zool., Warszawa, 36: 391-423, 34 ff., 5 tt. B i e d e l A. 1984. Kritisches Verzeichnis der Zonitiden ( Gastropoda, ) der Tiirkei. Tiirkiye Bitki Koruma Dergisi, Bornova-Izmir, 8: 67-86. B i e d e l A. 1985. Bevision der Gattung Zonites M o n t f o r t (Gastropoda, Zonitidae)-. grie- chische Arten. Ann. zool., Warszawa, 39: 1-67, 45 ff., 11 Karten, 9 tt. B i e d e l A. 1986. Bepartition et diffśrenciation du genre Zonites M o n t f o r t . Biol, gallo- -hellenica, Athenes, 12 (im Druck), 4 Karten. B o l l e H. 1894. Diagnosen neuer orientalischer Arten. Nachrbl. d t s e h . malak. Ges., Frank­ furt a. M., 26: 136-139. B o l l e H ., K o b e l t W. 1895-1897. Beitrage zur Molluskenfauna des Orients. In: Iconographie der Land- und Siisswasser-Mollusken ..., N. F. Suppl. 1. Wiesbaden, 72 pp., 28 tt. B o t h J. B. 1839. Molluscorum species, quas in itinere per Orientem facto comites clariss. S c h u b e r t i doctores M. E r d l et J. B. B o t h collegerunt. Monaehi, VIII + 26 pp., 2 tt. S c h u t t H. 1983. Eine Ausbeute rezenter siidwestanatoliscber Landschnecken. Ann. naturbist. Mus. Wien, 84/B: 255-261, 2 ff. S c h u t t H. 1985. Kanozoische Landscknecken der Tiirkei. Arch. Moll., Frankfurt a. M., 115 (1984): 179-223, 4 tt. S t u r a n y B. 1902. Beitrag zur Kenntnis der kleinasiatischen Molluskenfauna. SB. kais. Akad. Wiss. Wien, Math.-nat. Cl., Wien, 111: 122-140, tt. 1-2. W e s t e r l u n d C. A. 1890. Fauna der in der palaarctischen Begion (...) lebenden Binnencon- chylien. I. Supplement. Karlshamn, 179 + 128 pp. Z i l c h A . 1 9 6 5 . Die Typen und Typoide des Natur-Museums Senckenberg, 30. Mollusca, Zonitidae, Zonitinae (1). Arch. Moll., Frankfurt a. M., 94: 75—97, tt. 1 - 5 .

Instytut Zoologii PAN 00-679 Warszawa, Wilcza 64

STBESZCZENIE

[Tytuł: Rewizja tureckich gatunków rodzaju Zonites (Gastropoda, Zonitidae)'] W pracy omówiono 16 współczesnych gatunków rodzaju Zonites stwierdzo­ nych w Turcji. Budowa anatomiczna jest obecnie znana u 9 z nich. Dwa gatun­ ki — Z. (Tureozonites?) osmanicus sp. n. i Z. (Turcozonites%) piratarum sp. n. — opisano jako nowe, jeden — Z. (Z.) casius — został po raz pierwszy wykazany z Turcji. Wyróżniono nowy podrodzaj Tureozonites subgen. n. (z 3 pewnymi gatunkami), wybitnie różniący się od Zonites s. str. budową narządów płciowych, przy równoczesnym braku wyraźnych różnic konchiologicznych; być może

http://rcin.org.pl 4 0 A. Kiedel po zbadaniu anatomii dalszych gatunków, zaliczonych tu na razie tylko prowi­ zorycznie na podstawie muszli i rozmieszczenia, trzeba będzie uznać tę grupę za odrębny rodzaj. Przedstawiono wielką zmienność geograficzną (?) Z. (Turco- zonites) megistus, wysuwając przypuszczenie, że tworzy on 3 podgatunki. W uzupełnieniu do opublikowanej uprzednio rewizji greckich gatunków rodzaju Zonites pokazano zmienność indywidualną i opisano budowę narządów płciowych Z. {Z.) pergranulatus cycladicus z wyspy Astypalaia. Omówiono gatunki nominalne uznane za nomina dubia. Pracę kończy wykaz wszystkich 37 zaakceptowanych gatunków i podgatunków współczesnych z rodzaju Zonites oraz jednego kopalnego, z podaniem podstawowych synonimów i rozmieszczenia (w skrócie).

PE3HDME

3aniaBne: Pcbh3hh BHgoB poga Zonites (Gastropoda, Zonitidae) H3 lypuim] B paóoTe o6cy>KgcHbi 16 coBpeMeHHbix BHgoB H3 pogaZonites, KOHCTaTnpoBatfflbix b Typmia; y 9 H3 hhx hsbcctho b Hacroamee BpcMa anaTOMHHccKce cipoem ie. Asa BHga - Z. (Turcozonites!) osmanicus sp. n. u Z. (Turcozonites!) piratamm sp. n„ oimcauw KaK HOBŁie, ogHH — Z. (Z.) casius, BnepBbie HaiigeH b TypmtH. Bbige.aeH hobmh nog- po g Turcozonites subgen. n. (c xpe.via oupegegenno npiraagnexaiuiiMH k neMy BiigaMH), HeoóbiKHOBeHHO hbtko oTjMHaiomHHC* o t Zonites s. str. cTpoeiiMCM nogoBbix opraHOB, XOTH HCTKI1X pa3JIHHHH B CTpoeHHH paKOBHHbl He HMeCTCa; B03M03KHO, HTO HOCge aHH- TOMHHecKoro McegegoBaHHH gpyriix BHgoB, npHHHCgeHHbix TyT npegBapHTegbHo na ocHOBaHim paKOBHHbl h pa3MemeHHH, 3Ty rpynny Heo6xogHMO Sygex cHnxaxb caMocxo- HxegbHbiM pogoM. npegcxaBJiena oxent 3HaHHxegbHaH reoxpa^H ecK aa (?) hsmchhh- BOCTb Z. (Turcozonites) megistus, KOTopbiii BKgKreaeT, no-BHgHMOMy, 3 nogBHga. AonoJtHaa ony6jiHKOBaHHyK) paHHee peBM3HK> rpenecKHX BHgoB H3 poga Zonites s. str. aBTop paccMaxpHBaex HHgHBHgyagbHyioHSMemmBocxb h onHCbmaex cxpoemie nogo­ Bbix opraHOB Z. (Z.) pergranulatus cycladicus c ocTpoBa A crnnagea. OScyiKgeHbi xaKxce HOMHHagbHbie BHgbi, npH3HaHbie 3a nomina dubia. PaSoxy aaBepuiaex nepeaeHb bccx 37 ogoGpeHHbix BHgoB h nogBHgoB H3 pogaZonites s. str., XHBymnx b Hacxoamee bPcmh, h ogH oro HCKonaeMoro. n PH Bcex sugax npHBegeHbi ocHOBHbie chhohhmbi h KpaxKO pacnpocTpaHenHe.

Praca wykonana w ramach problemu ME. II. 3 Redaktor pracy — doc. dr hab. W. Staręga

http://rcin.org.pl TiirMsche Zonites-Arten 41

T APELERKLARUNG

TA PEL I

Scbalen in nat. Grosse (Phot. T. P łodowski ) Abb. 1-3. Zonites chloroticus chloroticus, Karabel boi Kemalpasa. A bb. 4. Zonites chloroticus chloroticus, ein anderes Exemplar von Karabel. Abb. 5, 6. Zonites chloroticus chloroticus, „Burnabat” (= Bornova). A bb. 7. Zonites chloroticus chloroticus, 0 demis-Tire. Abb. 8-10. Zonites smyrnensis, „Kiosk-Tepe” (Izmir).

TA PEL II

Scbalen in nat. Grosse ( P b o t . T. P ł o d o w s k i )

Abb. 11-13. Zonites humilis, Amasya bei Bozdogan. Abb. 14-16. Zonites casius, Dandalaz bei Karacasu. Abb. 17. Zonites casius, Civril. Abb. 18-20. Zonites osmanicus, Holotypus, Denizli-Zeytinkoy. Abb. 21, 22. Zonites osmanicus, Paratypus (ein flacbes Exemplar), Denizli-Zeytinkoy. Abb. 23, 24. Zonites osmanicus, Paratypus (ein bobes Exemplar), Denizli-Zeytinkoy. A bb. 25. Zonites osmanicus, Pamukkale bei Denizli. Abb. 26, 27. Zonites osmanicus 1, Qardak. Abb. 28, 29. Zonites osmanicus1!, ein anderes Exemplar von Qardak.

TA PEL III

Scbalen in nat. Grosse (Pbot. T. P ł o d o w s k i )

Abb. 30-32. Zonites corax, Gozne bei Mersin. Abb. 33. Zonites corax, ein hohes Exemplar von Gozne. Abb. 34, 35. Zonites corax, 20 km N von Mersin, zwei verscbiedene Exemplare. Abb. 36-38. Zonites corax, „sis” (= Kozan). Abb. 39-41. Zonites piratarum, Holotypus, Alanya. A bb. 42. Zonites piratarum, Paratypus, Alanya.

TA PEL IV

Scbalen in nat. Grosse (Pbot. T. P ł o d o w s k i ) Abb. 43-45. Zonites megistus, Umgebung von Geris bei Akseki, eine grosse und hobe Form. Abb. 46-48. Zonites insignis, „Sis” (= Kozan).

TA PEL V

Scbalen in nat. Grosse ( P h o t . T. P ł o d o w s k i ) Abb. 49-51. Zonites goldfussi („Z. westerlundi", SMP 122730), „Adana”.

http://rcin.org.pl A. Riedel 42

Abb. „W4. M . «w *»"*’>• „ d ” STrtjbo™, M Abb. 55-60. Zonites pergranulatus cyclachcm, Gnechenland, JP Exemplar© (55 u. 56, 57 u. 58, 59 u. 60).

T A FE L VI

Mikrorelief der juvenile* Schalen (REM-Phot. K. L e m b o w i c z )

Abb. 61. Zonites chloroticus chloroticus, K arabel, X 28. Abb. 62. Dasselbe Exem plar, x 130. Abb. 63. Zonites smyrnensis, „K iosk-Tepe”, X 14. Abb. 64. Dasselbe Exemplar,^ x47. Abb. 65. Zonites Tiumilis, Mugla, x47. A bb. 66. Dasselbe Exem plar, x 350.

T A FE L V II

Mikrorelief der juvenile* Schalen (REM-Phot. K. L e m b o w x c z )

A bb. 67. Zonites casius, Dandalaz, x47. Abb. 68. Dasselbe Exemplar, xl90. Abb. 69. Zonites beydaglariensis, Finike, X 13. Abb. 70. Zonites carious, Kas, x 47. Abb. 71. Zonites wandae, Perge bei Antalya, x . Abb. 72. Dasselbe Exemplar, xl30.

T A FE L V III

Mikrorelief der juvenilei Sotalea (REM-Pkot. K- Lk~ow.cn)

A bb. 73- Zonites osmanicus, Denizli-Zeytinkoy, x28. Abb. 74. Dasselbe Exemplar, x 234. A bb. 75. Zonites corax, Gozne, x47. A bb. 76. Dasselbe Exem plar, x 130. A bb. 77. Zonites piratarum, Alanya, x43. Abb. 78. Dasselbe Exemplar, X 130.

T A FEL IX

Akk. Mikrorelief der — M * . < “ Mikrorelief der Schalen (Phot. 1. D ł o d o w s k . ;

Abb. 79- Zonites megistus, flache Form von Qakirlar, x43. Abb. 80. Dasselbe Exemplar, xl30. Abb 81. Dasselbe Exemplar, x433. A bb. 82. Zonites megistus, hohe Form von Gens, x4.l. Abb. 83. Zonites insignis, „Sis” (= Kozan). 1 22730) Adana”. Abb. 84. Zonites goldfussi („Z. westerlundi SMF , 12.730), „Ad

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http://rcin.org.pl http://rcin.org.pl TAI'EL III

http://rcin.org.pl T A FE L IV

http://rcin.org.pl TA FEL V

http://rcin.org.pl TA FE L VI

http://rcin.org.pl TA FEL V II

http://rcin.org.pl T A FE L V III

http://rcin.org.pl I

TA FEL IX

79 A .■

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