IHK Zu Schwerin IHK-Jahresbericht 2014 Die Ausgabe
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Bericht 2014 Eine Wachstumsregion im Zeichen der Wahl 2 - 3 Kein Spurt, sondern Dauerlauf 4 - 9 Industrie setzt Zeichen 10 - 19 Entwicklungsachsen für die Wirtschaft 20 - 27 International 28 - 31 Kerngeschäft Fachkräftesicherung 32 - 37 Recht und Fair Play 38 - 43 Jahresabschlüsse 44 - 49 Vollversammlung der IHK zu Schwerin 50 - 52 IHK zu Schwerin | Bericht 2014 1 Eine Wachstumsregion im Zeichen der Wahl Für die Wirtschaft in Westmecklenburg waren die Wahlen zur Vollversammlung der Foto: IHK IHK zu Schwerin im Jahr 2014 ein wichtiges Ereignis. Die Unternehmer und Unterneh- mensvertreter Westmecklenburgs wurden im Foto: [email protected] Sommer aufgerufen, ihr regionales „Parlament der Wirtschaft“ für die kommenden fünf Jahre zu bestimmen. Mit der Verabschiedung einer neuen Wahlordnung sicherten die amtieren- den Vollversammlungsmitglieder im Vorfeld der Wahlen eine Abbildung der aktuellen Wirt- schaftsstruktur in Westmecklenburg für ihr höchstes Entscheidungsgremium. Durch diese Wahlordnung ist eine deutlich höhere regio- nale Interessenvertretung garantiert worden. Mit einer ausgesprochen guten Bilanz konnten die neu gewählten Vollversammlungsmitglieder am Ende des Jahres die Geschäfte ihrer Vorgän- ger übernehmen. Auch die Konjunkturumfrage der IHK zu Schwerin für Westmecklenburg offenbarte im Frühsommer 2014 ganz besonders erfreuliche Ergebnisse. Denn die Lage in den Unternehmen hat sich branchenübergreifend im Vergleich zum Vorjahr deutlich verbessert. Jeweils etwa neun von zehn Unternehmen in Industrie und Handel und sogar alle antwortenden Dienst- leistungsunternehmen beurteilen ihre Lage als gut oder befriedigend. Unterstrichen wird diese einmalig gute Situation durch zukunftsweisen- 2 IHK zu Schwerin | Bericht 2014 de Investitionsplanungen und die hohen Erwar- im Zusammenhang mit den internationalen tungen der meisten Unternehmen. Krisen- und Konfl iktherden oder mit konkreten sozialpolitischen Versprechen zu sehen sind. Westmecklenburg ist eine Region, die ste- Doch bleibt die konjunkturelle Lage relativ tiges Wachstum generiert! Ohne Zweifel haben robust, denn die meisten Unternehmen gaben wir hier in der Nähe zu Hamburg und Lübeck auch positive Investitionsplanungen an. einen geografi schen Standortvorteil. Das Paket aus einer leistungsfähigen Infrastruktur, inte- Zunehmend gewinnt das Thema einer ressanten großräumigen Gewerbegebieten, fl ächendeckenden und leistungsfähigen Breit- schnellen Entscheidern und einer attraktiven bandversorgung an Brisanz. Die Forderung der Förderkulisse hat Wirkung gezeigt. Zahlreiche Unternehmen Westmecklenburgs begründet Investitionen haben im Jahr 2014 dafür ge- sich auf die berechtigte Sorge, nachhaltig wett- sorgt, die produzierende Basis in Westmecklen- bewerbsfähig zu sein. Die schnelle Übertragung burg deutlich zu verbreitern. und Verarbeitung immer größerer Datenmen- gen wird zu einer der Schlüsselfragen für den Bemerkenswert war auch, dass sich die west- Standort und muss daher zwingend und zeitnah mecklenburgische Wirtschaft im überregionalen durch entsprechende politische Entscheidun- Vergleich als besonders dynamisch darstellt. So gen und Investitionen umgesetzt werden. befi ndet sich auch die Wirtschaft der Metropol- region Hamburg im Frühsommer 2014 mit einem Für die Zukunft fordern die Unterneh- Konjunkturklimaindikator von 122 in insgesamt men Westmecklenburgs die rasche Umsetzung positiver Stimmung, und bundesweit ergibt sich wichtiger Infrastrukturprojekte wie zum Bei- zu diesem Zeitpunkt ein Wert von rund 125. Mit spiel die Fehmarnbelt-Querung und die damit dem Rekordwert von 129 hält Westmecklenburg im Zusammenhang stehenden Hinterlandan- aber eine Spitzenposition! bindungen, die Realisierung der Autobahn A 14 So bewerten auch die weitaus meisten zwischen Schwerin und Magdeburg, die Ver- Unternehmen in Westmecklenburg zum Ende tiefung des Seehafens Wismar und des Gleis- des Jahres ihre Geschäftslage als gut oder zu- bogens bei Bad Kleinen. Die Umsetzung dieser mindest befriedigend. Allein bei den Erwartun- Vorhaben wird über das weitere Wachstum un- gen trübt sich die Stimmung etwas ein. Sicher serer Region wesentlich beitragen. Dafür lohnt war dies eher ein Zeichen für die Sorgen, die sich unser gemeinsames Engagement! Hans Thon Siegbert Eisenach Präsident Hauptgeschäftsführer IHK zu Schwerin | Bericht 2014 3 Kein Spurt, sondern Dauerlauf Die siebte Wahlperiode der Vollversamm- ihrer Wahlperiode war, „den Neuen“ ein gut lung der IHK zu Schwerin begann im Dezember bestelltes Haus zu übergeben. In ihrer Sitzung 2008. Im Sommer 2014 haben die rund 24.000 im Februar 2014 hat die Vollversammlung die IHK-zugehörigen Unternehmen in Westmeck- Gründung der „Unternehmerinitiative A 14“ lenburg ihr regionales „Parlament der Wirt- beschlossen. Die Initiative arbeitet mit Unter- schaft“ neu gewählt. Die neue Vollversamm- nehmen und Institutionen entlang der A 14 lung hat am 10. Dezember 2014 dann den zusammen. Die A 14 verläuft auch durch Bran- Staffelstab übernommen. denburg, Sachsen-Anhalt und Sachsen und ist damit für die gesamte ostdeutsche Wirtschaft Gute Bilanz ein zentrales Infrastrukturprojekt. Schwer- Zuvor hat die Vollversammlung der sechs- punktthema der Juni-Vollversammlung war ten Wahlperiode in vier regulären Sitzungen die Bedeutung der Ernährungswirtschaft für jährlich und zwei Strategiesitzungen wichtige MV und Norddeutschland. Die IHK zu Schwerin Weichen für die IHK-Arbeit gestellt. Sie hat bearbeitet das Thema federführend für die in dabei nicht aus den Augen verloren, der neuen der IHK Nord zusammengeschlossenen IHKs Vollversammlung die notwendigen Handlungs- und damit für knapp 700.000 Unternehmen in spielräume offen zu halten. Wichtigstes An- Norddeutschland. liegen der Vollversammlung im letzten Jahr Partnerschaftliche Zusammenarbeit Zur guten Bilanz der Vollversammlung Entwicklung der IHK-Beiträge von 1998 bis 2015 Rechenbeispiel mit Gewerbeertrag 30.000,00 Euro Kapitalgesellschaft (z. B. GmbH) zählt auch die Verbesserung der Zusammen- in € Kleingewerbetreibende arbeit mit Partnern. Neben der Handwerks- 500 450 kammer Schwerin und den IHKs in MV ist 400 zum Beispiel die IHK zu Lübeck ein wichtiger 350 Partner für die IHK zu Schwerin. Im September 300 250 2014 führte die Schweriner Vollversammlung 200 im Rahmen der Kooperation mit den Kollegen 150 aus Lübeck einen gemeinsamen Besuchstag auf 100 50 Fehmarn und Lolland (DK) durch, um sich vor 0 1998 2004 2011 2014 2015 Ort über die Potenziale und Zeitabläufe der fes- 296,23 € 241,99 € 208,72 € 196,99 € 120,52 € 470,08 € 359,08 € 299,00 € 275,00 € 237,00 € ten Fehmarnbelt-Querung zu informieren. 4 IHK zu Schwerin | Bericht 2014 Fotos: IHK Landesmarketing nehmen in Westmecklenburg gefragt, wie wirt- Wollen gemeinsam die Wachs- Die Vorzüge MVs als Land zum Leben, als schaftsfreundlich sie ihre Kommunen fi nden tumsimpulse durch die Feste Wirtschafts- und Tourismusstandort ins rechte und wo aus ihrer Sicht vor Ort Handlungsbedarf Fehmarnbelt-Querung nutzen: Licht zu rücken ist die Aufgabe des Landesmar- besteht. Die Ergebnisse der nicht-repräsentati- von links: Lars Schöning (Haupt- ketings MV. Mit dem Chef der Staatskanzlei, ven Umfrage hat die IHK zu Schwerin in ins- geschäftsführer IHK zu Lübeck), Staatssekretär Dr. Christian Frenzel, diskutier- gesamt 13 Regionalkonferenzen mit Unterneh- Reinhard Meyer (Wirtschafts- ten die Mitglieder der IHK-Vollversammlung men und den Kandidaten für die kommunalen minister Schleswig-Holstein), die Ausrichtung des Landesmarketings und Vertretungen zur Diskussion gestellt. Christian Pegel (Infrastruk- sprachen sich insbesondere dafür aus, wirt- turminister Mecklenburg- schafts- und wissenschaftsbezogene Themen Insgesamt bewerten die Unternehmen Vorpommern), Siegbert Eisenach zukünftig mehr zu berücksichtigen. Viele Un- ihre Kommunen und die Zusammenarbeit vor (Hauptgeschäfts führer IHK zu ternehmer würden gern auf ihren Internetsei- Ort positiv. Spitzenwerte der Zustimmung er- Schwerin), Svend Erik Hovmand ten oder Fahrzeugen auch die Botschaften des reichen die Kommunen in Westmecklenburg (Vorsitzender Femern Bælt Landesmarketings MV transportieren, hier be- bei den Themen „Verfügbarkeit von Kita- und Development), Friederike C. Kühn stehen für das Jahr 2015 viele Ansatzmöglich- Hortplätzen“. Die drei westmecklenburgischen (Präses IHK zu Lübeck) und Uwe keiten, um die Kooperation weiter auszubauen. Gebietskörperschaften liegen dabei auf einem Hellriegel (Vizepräsident IHK zu Am Ende eines Kalenderjahres beschäftigt sich sehr ähnlichen positiven Niveau mit leichtem Schwerin) die Vollversammlung traditionell mit den IHK- Vorsprung in Nordwestmecklenburg. Auch die Finanzen, so auch in 2014. In ihrer letzten Sit- Erreichbarkeit der Behörden wird von den Un- zung in der Wahlperiode 2008-2014 senkte die ternehmen in fast allen Kommunen in West- IHK-Vollversammlung erneut die IHK-Beiträge mecklenburg positiv bewertet. für die Unternehmen in Westmecklenburg. Im Jahr 2015 werden alle IHK-zugehörigen Unter- Topthemen waren schnelles Internet und nehmen durch die zweifache Senkung, sowohl Verkehrsinfrastruktur der Grundbeiträge als auch der Beitragsumlage, Flächendeckend schnelles Internet steht entlastet. ganz oben auf der Wunschliste der Unterneh- men. Auch wenn die Breitbandversorgung nicht Wirtschaftsfreundlichkeit der Kommunen zu den Pfl ichtaufgaben der Kommunen gehört, Die Industrie- und Handelskammer zu so haben sie trotzdem überwiegend die Be- Schwerin und die Handwerkskammer Schwerin deutung dieses Standortfaktors für Unterneh- haben im Frühjahr 2014 gemeinsam die