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Bericht über die Studienfahrt der DBV vom 9< bis 15. Juni 1961

zu den Burgen und Schlössern der Oberpfalz und Niederbayern

Auf den Höhen des Bayrischen Jura und des der das Vorfeld beherrschte und über eine Brücke Beteiligung des Landes bewältigt werden können Böhmerwaldes und in den Tälern der Altmühl, des erreichbar war. Führung durch Redakteur Kuhnle (und dabei fiel gerade hier das ablehnende Wort Regen und der Donau sind eine fast unüberseh ­ aus Weiden und Landeskonservator Dr. Meyer, von „dem alten Glump"). bare Fülle von einzigartigen Felsburgen, Festun ­ Landesdenkmalsamt München. gen und von befestigten Städten zum Schutz dieses Auf Schloß Sandersdorf Begrüßung und Führung Gebietes und als Bollwerk gegen östliche Einfälle Vorbei an Schloß Waldthurm nach Schloß Fried- durch den Besitzer Baron Bassus, der diese durch entstanden. Viele dieser Bauten sind heute fast lichsburg bei Vohenstrauß. Erbaut 1586 —1590 bemerkenswerte Renaissance-Arkaden ausgezeich ­ vergessene Burgställe oder erinnern als verlassene durch Friedrich, Pfalzgraf von Sulzbach, als Resi­ nete, vor einem halben Jahrhundert durch Prof. Ruinen in stiller Einsamkeit an vergangene denz, 6-türmig, wittelsbachisch. Uber Vohenstrauß Gabriel Seidl grundlegend renovierte Anlage er­ deutsche Geschichte. Aber noch erwartet ein Kranz zur Halbruine der Burg Leuchtenberg, die bedeu ­ läuterte. von malerischen, bewohnten Burgen, von schönen tendste der Oberpfalz. Erbaut im 11. Jahrhundert, und stolzen Schlössern mit wertvollen Kunstschät ­ Abschluß 15. Jahrhundert; um sie kreisen viele Weiterfahrt durch das romantische Schambachtal zen und von historischen Städten mit reichen mit­ Sagen, u. a. die der letzten Schlacht der Welt­ über Schloß Hexenagger, vorbei an Schloß Rosen­ burg, nach Riedenburg, der Dreiburgenstadt. Einst telalterlichen Baudenkmälern den Besucher in die­ geschichte beim „kalten Baum", einer unter Natur ­ Sitz der Burggrafen von hat Rieden­ sen vom breiten Verkehr heute zu wenig beachteten schutz stehenden uralten Steinlinde, etwa 2 km burg 3 Burgen der romanischen Epoche, die Rosen­ schönen Landschaften der Oberpfalz und Nieder­ östlich der Burg, an der wegen der hohen, isolier­ bayerns. ten Lage ständig der „böhmische Wind" weht. burg, eine gut erhaltene, heute noch bewohnte Führung durch Hauptlehrer Kraus und Heimatpfle­ Anlage, die vorgelagerte Ruine Rabenstein, älteste Am 9. Juni 1961 trafen im Laufe des Nachmittags ger Steger, Vohenstrauß. Anlage, 10. Jahrhundert, und westlich die Ruine die Fahrtteilnehmer in Amberg/Opf. ein. Nach Tachenstein (Dohlenstein). einer Sitzung der Arbeitsausschüsse der Deutschen Weiterfahrt zur Burg Trausnitz im Tal (zur Unter­ Burgenvereinigung fand am Nachmittag eine Be­ scheidung von Trausnitz bei Landshut), romanische Auf dem Landschlößchen Aicholding (Geburtsort grüßung durch Oberbürgermeister Dr. Steininger Burg, sehr gut erhalten, z. Zt. Jugendherberge, der schönen Isabell, nachmalige Königin von im großen Rathaussaal statt, anschließend Führung Friedrich der Schöne von Österreich verbrachte auf Frankreich zur Zeit Johanna von Orleans) Emp­ durch Verkehrsdirektor Bürgermeister von dieser Burg 2 Jahre in ritterlicher Haft nach der fang im Innenhof und Orgelkonzert in der wieder­ Spreti durch Amberg, die mittelalterliche Eisen­ Schlacht bei Mühldorf, der letzten Ritterschlacht hergestellten romanischen Wehrkapelle; der Be­ stadt, in der Renaissance die Hauptstadt der auf bayer. Boden. Hier söhnten sich die beiden sitzer, Joseph Preissler, München, nahm mit seiner Oberpfalz, mit beachtlichen Türmen und Stadttoren Gegner aus und regierten gemeinsam (eine Geste Tochter an der Burgenfahrt teil. und alten Wallanlagen, durch die spätgotische Hal­ für die Politiker unserer Tage?). Führung durch Die nahebei auf vorkragendem Felsen gelegene lenkirche St. Martin, Herzogsschloß (jetzt Stadt­ Heimatpfleger Oberlehrer Alfons Hasender, Dien- Burg Prunn ist romanischen Ursprungs; letzte bau ­ museum), Nabburger Tor, das Wahrzeichen Am­ dorf und Richard Diebel, Trausnitz/Opf. liche Ergänzung in der Renaissance (1600); hier bergs, kurfürstliches Schloß (jetzt Landratsamt) Die laut Programm ins Seehotel Anzer angesetzte wurde 1577 das Original des Nibelungenliedes ge­ zum Rathaus. Jahreshauptversammlung wurde nach Burg Heimhof funden, das sich jetzt in der Münchner Staats­ Am Abend sprach Archivdirektor Dr. Sturm, Am­ verlegt. Dort wurden die Teilnehmer vom Besitzer, bibliothek befindet (Prunner Codex). Die Burg ist berg, zu den Fahrtteilnehmern und Gästen der Baurat E. Maier, Amberg, im Palas der alten Burg im Besitz des Bayer. Staates und untersteht der Stadt über die „Geschichte der Oberpfalz“ als begrüßt. Die Burg Heimhof kommt urkundlich be ­ verständnisvollen Bayrischen Verwaltung der staat­ Einführung zur Burgenstudienfahrt. reits im 9. Jahrhundert vor, romanischer Ursprung, lichen Schlösser, Gärten und Seen, deren Präsi­ jetziger Bestand von 1588. 1855 nach schwerem dent von Gumppenberg mit Museumsdi ­ Am 10. Juni Verfall wieder hergestellt; 1922 im Besitz von rektor Frau Dr. Hagen durch die Burg führte. Anstelle des leider schwer erkrankten Heimatpfle­ Geheimrat Bodo Ebhardt und seit 1958 von Reg.- Weiterfahrt über Burg Randeck/Neuessing durch gers und Burgenfreundes Rauchenberger, Regens­ Baurat Maier, der nach dem früheren Aufbau Stadt Kehlheim, an der Burgkirche Abbach (der burg, übernahm dankenswerterweise der Land­ durch Ebhardt die denkmalpflegerische Arbeit mit einsam stehende „Heinrichsturm" ist der Berchfrit schaftsbeauftragte an der Regierung Oberpfalz die anerkennenswertem persönlichem Einsatz und mit der Burg, in der Kaiser Heinrich der Heilige ge­ fachkundliche Führung auf dem Gebiete der Ober ­ innerer Verpflichtung beispielhaft weiter fortführt. pfalz. Der Bericht über die in den Wirtschaftsräumen boren wurde) vorbei nach Regensburg. stattgefundene Jahreshauptversammlung wird ge­ Regensburg, die Keltenstadt Ratisbona, die Römer ­ Burg Weinberg, eine der besterhaltenen Burgen sondert erstattet (Mitteilungen Nr. 6). der Oberpfalz, seit der Renaissance unverändert. stadt castra regina, Hauptstadt der Agilolfinger, Operationsbasis Karls des Großen gegen die Anlage auf romanischen Grundmauern. Die Be­ Am 11. Juni sitzerin, Gräfin I. Schall-Riancourt, begrüßte die Awaren, freie Reichsstadt, kaiserlich-exterritoriale Die Fahrt führte in das Altmühltal über Kastl, an Fahrtteilnehmer, gab einen geschichtlichen Überblick Reichsstadt und Sitz des Immerwährenden Reichs­ Burg Pfaffenhofen, Schloß Pilsach und Ruine Wolf­ über Schloß Wernberg und gab lebendigen Einblick tages bis 1809. stein vorbei, durch Stadt Neumarkt i. O. nach dem in die erdrückenden Sorgen zur Erhaltung des historischen Städtchen Berching, dem Oberpfälzer Dort am Abend Fortsetzung der Jahreshauptver­ Schloßbesitzes; Innenhof und Kapelle des Schlosses Rothenburg, mit der noch geschlossenen mittel­ sammlung bis 23.55 Uhr, mit großer Teilnahme und werden z. Zt. renoviert. alterlichen Wehr von Türmen, Mauern und Toren. großem Interesse der Teilnehmer an der Arbeit Uber Weiden Fahrt zur Ruine Flossenbürg; sie Die Lorenzkirche (11. Jahrhundert) besitzt Tafel­ der Deutschen Burgenvereinigung. gehört zu den ältesten Vesten des östlichen Nord­ bilder des Malers Altdorfer (Meister der Donau ­ gaues (10. Jahrh.), als Königin der Oberpfälzer schule). Auf dem Marktplatz wurden die Teilneh­ 12. Juni 1961 — Die Fahrt in den Bayerischen Burgen bezeichnet. Ihre Erbauung (der Sage nach mer durch Bürgermeister Adolf Hollenberger und Wald führte zur Burgruine Loch, der einzigartigen durch Riesen) geht auf Heinrich den Finkler zu ­ Alois Zistl, Berching, begrüßt. Die denkmalpfle­ Höhlenburg des Jura. Besitzer Freiherr von Braun ­ rück; ehern. Reichsburg, dann im Besitz der Hohen­ gerische Betreuung der Stadtbefestigungen und der behrens mit Gattin und Herr von der Borch be ­ staufen, schließlich der Guttensteiner im 16. Jahr­ alten Bürgerhäuser stellt diese fast unberührte, grüßten die Fahrtteilnehmer. Nach einem kurzen hundert, die sie stark mit Geschützen armierten. auf den Fremdenverkehr angewiesene Kleinstadt geschichtlichen Überblick Aufstieg zur Burg. Vor Besonders beachtenswert ist ein ca. 60 m vor der vor Schwierigkeiten, die nur unter der verständ­ den Höhlen mit Resten von Ausmauerungen liegen Burg stehender einzelner Turm (propugnaculum), nisvollen Beteiligung aller Bürger und nur mit die Ruinen des Berchfrits und verschiedener Basteien.

28 Burgen und Schlösser 1961/1 Die versteckt liegende Burg Wolisegg, zitadellen­ artig auf einem Jurakalkfelsen über gleichnamigem Ort gelegen, vermutliche Erbauungszeit um 1300, spätgotischer Charakter, letzter Einbau 1460 ein got. Treppenturm mit Maßwerk, seitdem unver ­ ändert, heute Heimatmuseum, hauptsächlich mit Waffen ausgestattet, die Burg ist im Besitz des Heimatpflegers Rauchenberger aus Regensburg, der bei den Vorbereitungen der Burgenfahrt sehr aktiv mitgeholfen hatte und leider kurz vor Beginn der Fahrt erkrankte. Er hat die Burg Wolfsegg unter großen finanziellen und persönlichen Opfern seit fast 30 Jahren -— soll man die aufopfernde Energie oder den Idealismus mehr bewundern — aus Ver­ wahrlosung wieder gerettet und das Innere zu einem beachtlichen, vorbildlichen Burg- und Heimatmu ­ seum ausgebaut. Wenn man erschüttert ist über so manche verfallene oder verfallende historische Wehranlage und über die niederdrückende Ver­ wahrlosung historischer Baudenkmäler in der armen, vergessenen Oberpfalz, so stellt Wolfsegg unter Beweis, wie allein durch einen der Erhal­ tung verpflichteten Willen Schönes und Ehrwür ­ diges aus Schutt und Verfall gerettet werden kann. Die Fahrt führte vorbei an Kallmünz (große ro­ manische Burgruine auf befestigtem prähistorischem Gelände, mit Wallanlagen der Narisker und aus der Zeit der Ungarnstürme, im 13. Jahrhundert Vogtei der bayer. Herzoge; seit 1504 Ruine) an Burglengenfeld vorbei, rom. Anlage, 1119, bedeu ­ tender Umfang — 2,3 ha umbautes Gebiet, 1265 fenster; widerstand hussitischer Belagerung, wurde Oberforstmeister Lamby die Fahrtteilnehmer im wohnte hier König Konradin v. Hohenstaufen, im 30-jährigen Kriege zerstört. Die sagenumwo ­ Aufträge S. D. des Fürsten Thurn und Taxis, auch Kaiser Ludwig der Bayer. Lage am uralten benste Burg Bayerns. Weiterfahrt nach Regensburg, führte weiter zum Schloß Wörth, Residenzcharakter; Handelswege von der Nord- und Ostsee nach wo Verkehrsdirektor Dr. Färber einen lebendigen hier wurden die Rheinbundakte unterzeichnet; Linz; in der Renaissance 2. Hauptstadt Ober ­ Überblick über Geschichte und Entwicklung der Schloß ist romanischen Ursprungs, heute Renais­ bayerns; Residenz der Pfalzgrafen Philipp und über 2000-jährigen Stadt am nördlichsten Punkt der sancecharakter. Ott-Heinrich als Sitz der „Neuen Pfalz", heute Donau gab. Bei der anschließenden Führung lag verlassen und verloren zur Versteigerung gestellt! Vorbei an Burg Falkenstein, Burg Regenpeilstein der Schwerpunkt auf den bemerkenswerten Stadt­ und Schloß Thierlstein am Pfahl (einzigartige Er­ Weiter nach Burg Hof am Regen, gegen östl. An­ burgen, die in keiner anderen deutschen Stadt scheinung durch das Einbeziehen des gewachsenen griffe im unteren Regental errichtet um 1200, ro­ zu finden sind. Im Dom erwiesen die Burgenfahrer Quarzfelsens als Wand eines Zimmers) nach Stadt manisch, beachtenswerter Wohnturm mit Kapellen­ dem am 10. 6. verschiedenen, aufgebahrten Erz­ Cham am Regen, entstanden um 900 aus einer raum im 1. Stockwerk und darüberliegenden pro­ bischof von Regensburg S. E. Dr. Michael Ruchen- Reichsburg unter Heinrich dem Finkler; beachtens ­ fanen Räumen mit Wehrcharakter. berger die Ehrung. wert das Haus zur Krone, Absteigequartier der Auf Burg Stefling (guterhaltene Burg, 991 schon Abschließend begrüßte im historischen Rathaussaal mittelalterlichen Fürstlichkeiten und Gründungs ­ genannt, von Hussiten nicht erobert, Renovierung in Vertretung des Oberbürgermeisters Stadtrat haus der Löwenritter, 1489, einer Organisation des 1748, Rokokoarchitektur, eine Adelheid von Stef­ Weber die Fahrtteilnehmer mit einem Umtrunk unzufriedenen bayer. Landadels gegen Herzog Al- ling wurde Königin von Ungarn) führten Forst­ vor dem festlichen Abendessen im Ratskeller. brecht IV; die Stadt widerstand der hussitischen meister Alois Jehl, Stefling/Opf. und Hauptlehrer Belagerung. Von Baron Trenk 1705 geplündert. Hepp, Fischbach über Schwandorf und erzählten 13. Juni Begrüßung durch den Bürgermeister der Stadt im Spukgeschichten aus den Waldtälern und dem historischen Rathaus und lebendige Einführung in Im strömenden Regen begrüßte vor Burg Donau ­ schönen Regental. die Geschichte von Stadt und Landschaft. stauf (bedeutende Burgruine, vorübergehend Wohn­ Ruine Stockenfels, romanischer Ursprung, jedoch sitz des berühmten Gelehrten des Mittelalters Weiterfahrt an den pittoresken Quarz-Felsgebilden typisch gotische Erscheinung; der noch unter Dach Albertus Magnus, Ruine der romanischen Burg ­ des „Pfahl" vorbei auf der Ostmarkstraße zur befindliche Wohnturm (Berchfrit) besitzt Maßwerk ­ kapelle mit Säulen und Kapitellen der Frühzeit) Burgruine Weißenstein am Pfahl. Auf dem Granit-

Berchfrit der Höhlenburg Loch i. O. Burgruine Wolfsegg

Burgen und Schlösser 1961/1 29 kämm des „Weißen Pfahl" (Quarzfelsen von weißer in Vertretung ihres Gatten, gab einen geschicht­ Ein festlicher Abschlußabend vereinte im Park ­ Farbe) Bestandteile der Wohnbauten und des Berch- lichen Überblick über das Besitztum und erläuterte hotel „Maximilian" zu Regensburg die Burgenfah ­ frits, erste Hälfte des 14. Jahrh. Den „Kasten", Fahrtteilnehmern auf einem Rundgang Anlage und rer mit den während der Fahrt besuchten Burg ­ das ehemalige Lagerhaus, hat 1918 der aus Liv­ Ausstattung der Räume des Schlosses. Nach einem und Schloßbesitzern, mit Burgenfreunden und mit land vor den russischen Kommunisten geflohene erquickenden Bierfrühstück führte die Gastgeberin den Spitzen der Behörden. Professor Dr. Spiegel Dichter Friedrich Vegesack erworben und ausge ­ durch den sehenswerten Park mit prächtigem alten brachte den Dank der Deutschen Burgenvereinigung baut. Baumbestand. für den an allen Stellen zuteil gewordenen über ­ aus herzlichen Empfang zum Ausdruck und wünschte Uber Straubing nach Regensburg zur Besichtigung In Dingolfing führte Heimatpfleger Dr. Hans Blei­ den mit Ruinen, Burgen und Schlössern überreich des Stadtschlosses des Fürsten von Thurn und brunner, Landshut, durch den spätgotischen Pro­ bedachten schönen Ländern Oberpfalz und Nieder­ Taxis, Führung durch Archivrat Dr. Pindel. Die fanbau der Herzogsburg der bayerischen Herzoge, bayern, daß Öffentlichkeit, Behörden, Land und Fest- und Empfangsräume des Schlosses werden z. ehemals Jagdaufenthalt und Reisequartier, seit jeder Einzelne mithelfen möchten, das einmalige Zt. in großem Umfange meisterlich und mit größter 1959 ein Heimatmuseum, das mit Leihgaben des Kulturgut zu erhalten und weiterzutragen in die Sorgfalt und Sachkenntnis denkmalpflegerisch in Bayerischen Nationalmuseum ausgestattet ist, und kommenden Jahrhunderte. Alle Burgenfahrer waren vorbildlicher Weise renoviert; hierfür und für die das als Baudenkmal wie als Museum ein echtes sich einig, trotz mancher Wetterunbill eine unver ­ sehr beachtlichen finanziellen Aufwendungen ver­ geßlich eindrucksreiche Burgenfahrt erlebt zu haben Juwel ist. dient der Fürst die Anerkennung der Fachkreise und hoffen bei der nächstjährigen Burgenstudien ­ wie der historisch interessierten Zeitgenossen. Ein fahrt nach Südtirol wieder dabei zu sein. Abendessen im Schloßkeller vereinte die Fahrtteil­ In Landshut, Hauptstadt Niederbayerns, begrüßte nehmer mit S. D. dem Fürsten in angeregter Oberbürgermeister Dr. Lang die Burgenfahrer im Runde. italien. Saal des Stadtschlosses und ließ durch der „Landshuter Hochzeit" entliehenen, hübschen in 14. Juni 1961. Endlich heiter und warm. Die Fahrt mittelalterlicher Tracht gekleideten Mädchen dem ging nach Niederbayern und zunächst zu Schloß Vorsitzenden einen großen Pokal kredenzen. Füh ­ Altegloffsheim. Deckenstukkaturen um 1689, Wes- rung durch die Stadtresidenz Stadtarchivar Herzog. sobrunner Meister, ovaler Kaisersaal, Deckenge ­ mälde C. D. Asam. Ehern. Wasserburg mit rom. Elementen. Wesentliche Umbauten unter den Gra­ Auf Burg Trausnitz ob. Landshut. Berchfrit, sogen. fen von Königsfeld nach Versailler Vorbild 1725/30. Wittelsbacher Turm, von 1204, das Schloßpfleger­ Die Besitzerin, Frau Ella Petrack, begrüßte und gebäude von 1555, Palas erste Hälfte des 13. sprach eindringlich von ihren Sorgen um die Er­ Jahrh., Ausmalung der Räume in der Renaissance; haltung des großen Besitztums, das wertvolle ferner der sogen. Wasserturm, 16. Jahrh.; Burg ­ Stuckdecken und gemalte Wände und Decken ent­ kapelle 1210—20, 2-geschossig; Vorburg mit Wehr­ hält, das aber durch den Einbau vieler Flücht ­ gang und Zwinger gehört der ältesten Anlage an, lingswohnungen deprimierend entwertet und ent­ heutige Erscheinung wesentlich 15. Jahrh. Prof. Dr. würdigt wurde. Thoma und Dr. Brunner (Bayer. Verwaltung der Staatl. Schlösser, Gärten und Seen) führten in die Auf dem benachbarten Schloßgut Tunzenberg er­ Geschichte und bauliche Entwicklung der Burg ein lebten die Burgenfahrer das Beispiel eines ge­ und erläuterten die Innenräume dieser einmalig pflegten Kulturerbes. Frau von Haniel begrüßte schönen Schloßanlage. Fahrtkonferenz in Riedenburg

Der Bundestag steht jetzt vor der dringenden Auf ­ 13. Jahrgang 8 ff., 14. Jahrgang 9 ff., 15. Jahrgang Nachrichten über Steuerfragen gabe, ein raumordnerisches Leitbild für die gleich­ 9 ff., 16. Jahrgang 7, 9 ff., 17. Jahrgang 1, 7, 9 ff., mäßige Entwicklung aller Teile der Bundesrepublik 18. Jahrgang 8 ff., 19. Jahrgang 9 ff., 20. Jahrgang und Rechtsfragen zu schaffen. Dabei müssen das Strukturgefälle zwi­ 9 ff., 21. Jahrgang 5 ff., 25. Jahrgang 3, 4, 7 ff., schen Stadt und Land ausgeglichen und die Um­ 26. Jahrgang 2, 5 ff., 27. Jahrgang 7 ff., 28. Jahr­ Nach dem Bundesgesetz vom 16. August 1961 weltbedingungen der Menschen im ländlichen Raum gang 7 ff., 30. Jahrgang 1, 2, 5 ff., 31. Jahrgang (BGBl S 1330) Ziff. 23 sind nicht nur die vom dem allgemeinen Lebensstandard angepaßt werden. 1, 2. Bund, Ländern und Gemeinden im öffentlichem In­ Die kommunale Grundausrüstung ländlicher Räume „Burgen und Schlösser", 1960 Heft 1 teresse geführten Museen ab 1. Juli 1961 von der muß vor allem dadurch wesentlich verbessert wer­ den, daß sämtliche Maßnahmen und Förderungs ­ Umsatzsteuer frei, sondern auch die Umsätze von Dr. Friedrich „Münzen und Medaillen des Hauses mittel des Bundes verstärkt und koordiniert wer­ anderen Museen, wissenschaftlichen Sammlungen, Stolberg", 1910. Kunstsammlungen sowie Denkmälern der Bau- und den. Dies gilt insbesondere für die Gebiete des Gartenbaukunst, wenn durch eine Bescheinigung Verkehrswesens und der Wasserwirtschaft. Reck „Chronik der Familien Sayn, Wied, Isenburg". der zuständigen obersten Landesbehörde oder einer C. 1820. von dieser beauftragten Stelle nachgewiesen wird, Mit der notwendigen Erneuerung von Dörfern, „Oberpfälz. Burgen" Gustav Bosse-Verlag, Regens­ daß sie die gleichen kulturellen Aufgaben erfüllen. Gemeinden und Städten stehen Bund, Länder und burg. Auf Grund dieses Gesetzes dürften alle Burgen, Gemeinden vor einer der bedeutsamsten Gemein­ die Eintrittsgelder erheben, umsatzsteuerfrei wer­ schaftsaufgaben der nächsten Jahre. Wildeman „Bonn und sein Münster" Bausteine. den. Dr. Deichmann, 1947. „Rhein. Denkmalpflege", Jahrbuch 1941.

Oswald Graf Trapp „Die Churburger Rüstkammer", Der Bundesminister für wirtschaftlichen Besitz des 1929. Methuan & Co. Bundes weist mit Rundschreiben vom 21. Novem­ Suchliste für Bücher und Zeit­ ber 1960 („Ministerialblatt des Bundesministers der v. Hochfelden „Geschichte der Militärarchitektur in Finanzen" Nr. 1/1961, S. 7) darauf hin, daß die schriften Deutschland." 1859. vom Statistischen Bundesamt bekanntgegebenen Preisindices für Nichtwohngebäude, die für die Gerit Pape „ITandboeck voor de gelegbakker". Wertermittlung von Grundstücken bedeutsam sind, Bodo Ebhardt „Deutsche Burgen" 1. Lieferung, nur unwesentlich vom Preisindex für Wohn ge- 5. Lieferung, 10. Lieferung. Krause, Kurt, „Deutsche Ruinen", V. W. Gude- bäude abweichen. Nach Absprache mit dem Stati­ mann Leipzig, 1924. stischen Bundesamt und in Übereinstimmung mit Joh. Poppel „Das Königreich Preußen" in maler. C. D. Vogel, „Historische Topographie des Her­ den Bundesministerien der Finanzen und für Er­ Original-Ansichten. Darmstadt 1850. Lieferung 2, zogtums Nassau", 1836. nährung, Landwirtschaft und Forsten, „soll bei 4, 5, 22 ff. Wertermittlungen, in denen der Sachwert zu be ­ rechnen ist, bis auf weiteres in der Regel für alle Bodo Ebhardt „Die Burgen Italiens" Mappe zum 1. Angebotene Bücher und Zeitschriften baulichen Anlagen der .Preisindex für Wohnge­ Band, Mappe zum 2. Band ■— 3. Band mit Mappe, bäude' auf der Basis 1954 = 100 maßgebend sein. Mappe zum 4. Band. Bodo Ebhardl „Deutsche Burgen", Lieferungen 2, 3, „Burgwart", 1., 2., 7., 22., 23. Jahrgang fehlen. 4, 6, 7, 8, 9. Appell des Deutschen Gemeindetages an den vier­ Einzelhefte 3. Jahrgang, 1, 2, 3, 4, 5, 9 ff., 4. Jahr­ Bodo Ebhardt „Die Burgen Italiens", 5. Band. ten Deutschen Bundestag. Das Präsidium des Deut ­ gang 1, 4, 6 ff., 5. Jahrgang 1, 4, 5, 6, 7, 11 ff., schen Gemeindetages trat am 10. Oktober 1961 6. Jahrgang 1, 3, 4, 5, 6, 8, 10, 11., 8. Jahrgang Otto Pieper „österreichische Burgen" 1908. 6. Teil unter Vorsitz seines Präsidenten, Bundesminister 1, 2, 4, 5, 7, ff., 9. Jahrgang 2, 5, ff., 10. Jahrgang Paul Lücke, in Bad Godesberg zusammen: 1, 3, 7 ff., 11. Jahrgang 8 ff., 12. Jahrgang 8 ff., Zahlreiche EinzeUiefte des „Burgwart “ auf Anfrage.

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