HESSEN SCHIENE Nr. 90 Januar - März 2013

• Edertalbahn: Chance für den Güterverkehr? • Wie attraktiv ist der ÖPNV in Fulda? • BI blockiert Ausbau Friedberg - Frankfurt 4:ulZKZ 04032 D: 2,60 Euro Seite 2

Karikatur: Jürgen Janson

Impressum Herausgeber Pro Bahn & Bus e.V. Erscheinungsweise: vierteljährlich Erhältlichlich bei den Bahnhofsbuchhandlungen Redaktionell Friedrich Lang Bad Kreuznach, Bad Nauheim, Darmstadt Hbf, verantwortlich [email protected] Frankfurt (M) Hbf, Frankfurt (M) Süd, Frankfurt (M) Layout Jürgen Lerch Höchst, Friedberg (Hessen), Gießen, Göttingen, Hanau Hbf, Kassel Hbf, Kassel-Wilhelmshöhe, Kontakt Bahnhofstraße 102 Limburg, Koblenz Hbf, Mainz Hbf, Marburg, 36341 Lauterbach Offenbach (M) Hbf, Rüsselsheim, Wiesbaden Hbf Tel. & Fax (06641) 6 27 27 [email protected] Abonnement: Acht Ausgaben 18,00 Euro www.probahn-bus.org (Deutschland); 26,00 Euro (Ausland / Luftpost). AG Gießen VR 3732 Der Bezug ist für Mitglieder von Pro Bahn & Bus kostenfrei. Druck Druckhaus Gratzfeld, Auflage 1400 Exemplare Es gilt Anzeigenpreisliste Nr. 8 vom 1. Dez. 2010 Mitarbeiter dieser Ausgabe: Hermann Hoffmann, Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmi- Christian Behrendt, Friedrich Lang, Jürgen Lerch, gung des Herausgebers. Der Herausgeber ist Hans-Peter Günther, Jürgen Schmied, Stefan berechtigt, veröffentlichte Beiträge in eigenen Sitzmann, Dr. Heribert Menzel, Andreas Christopher, gedruckten und elektronischen Produkten zu Michael Kolb, Lars Kühnemund, Martin Böhm, Horst verwenden und eine Nutzung Dritten zu gestatten. Mader. Eine Verwertung urheberrechtlich geschützter Beiträge, Abbildungen etc. ist unzulässig, soweit sich Redaktionsschluss nächste Ausgabe: 28.02.2013 aus dem Urheberrechtsgesetz nichts anderes ergibt.

2 HS Nr. 90 Vorwort

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

Auch im 18. Jahr nach der Bahnreform sorgen Finanzstreit und Kompetenzgeran- gel zwischen Bund und Ländern für Sand im Getriebe des Schienenverkehrs. Gewiss hat die komplett ausgebuchte Fachmesse „Innotrans“ in Berlin kürzlich die wirtschaftliche Rolle des Schienenverkehrs weltweit eindrucksvoll demonst- riert. Doch die verkehrliche Bedeutung von Hessens Schienennetz mitten in Europa spiegelt sich weiterhin nicht einmal ansatzweise in der Infrastruktur- finanzierung des Bundes wider. Derzeit läuft die heiße Phase zur Vorbereitung des Bundesverkehrswegeplanes 2015 an, das lange verzögerte Projekt „Deutsch- landtakt“ kommt zumindest gutachterlich endlich in die Gänge. Doch was sind die hessischen Positionen zu diesen Themen? Welche konzeptio- nellen Gedanken machen sich die Parlamentarier in Wiesbaden? Es herrscht weiterhin desinteressiertes Schweigen. Genau jenes Schweigen führt seit Jahren dazu, dass hessische Fahrgastinteressen in Berlin dezent unter den Teppich gekehrt werden (können). Hoffen wir, dass sich im Wahljahr 2013 Verkehrspolitik nicht wie bislang auf Flughäfen und Straßenausbau einerseits und Finanzmittel- kürzungspläne gegen Bahn, Bus und deren Fahrgäste andererseits beschränkt. Nötige Infrastrukturausbauten, zuverlässige Finanzierungen sowie offensive Konzepte zur Mobilitätssicherung in allen Landesteilen gehören zu den wichtigs- ten Zukunftsaufgaben in Hessen. Eine zentrale Frage des nächsten Jahres wird außerdem sein, wie sich die Bahn- und insbesondere auch die Busangebote im ländlichen Raum erhalten lassen. Mehrere hessische Landkreise haben sich bereits unter den „Rettungsschirm“ des Landes begeben und verpflichten sich zu hohen Einsparungen. Im Lahn-Dill- Kreis, einem der Rettungsschirm-Kandidaten, wurden bereits Busleistungen gestrichen. Drei weitere Flächenkreise, diejenigen die ihren Nahverkehr von der Verkehrsgesellschaft Oberhessen mbH organisieren lassen, bereiten ihre Bürger- innen und Bürger ebenfalls auf Einschnitte vor – siehe Bericht in dieser Hessen- Schiene. Sinkende Einwohnerzahlen in den Dörfern fern der großen Städte sind jetzt schon Realität. Die als Antwort auf leere Busse vielfach eingeführten be- darfsorientierten Systeme wie das Anrufsammeltaxi oder das Anruf-Linientaxi werden auch nicht gerade vom Erfolg überrannt. Andererseits lässt die Konzent- ration auf noch weniger Schulstandorte, die ebenfalls fortschreitende Konzentrati- on der Einkaufsmöglichkeiten und die Überalterung der Bevölkerung das Bedürf- nis nach Mobilität abseits des Autoverkehres wachsen.

Wolfgang Klapdor Vorsitzender Pro Bahn & Bus e.V.

HS Nr. 90 3 Buchfahrplan

Pinwand ...... 4 Tipps und Infos ...... 6

Drei Bahnhöfe im Schwalm-Eder-Kreis entwickeln sich positiv ...... 7 Edertalbahn: Neue Chance für den Güterverkehr? ...... 9 Weltkonzern behindert Kasseler Starßenbahnfahrgäste ...... 11

Mit der Eisenbahn zur Eisbahn ...... 13 Bahnhof Fulda: Neue Rolltreppe läuft ab Januar 2013...... 14 Wie attraktiv ist der ÖPNV in Fulda? ...... 16

Eckdaten zum Umbau des Bahnhofs Friedberg (Hess) stehen ...... 20 Umbau Bahnhof Marburg ...... 21 VGO-Verkehrsgebiet: ÖPNV-Finanzierung wird immer schwieriger .... 22 Geburtstagssonderzug auf der Oberen Lahntalbahn ...... 24 Limburg: Umfangreicher Gleisrückbau abgeschlossen ...... 25 Landkreis Marburg-Biedenkopf beschließt schnellen RE-Takt ...... 26 Oberwesterwaldbahn muss schneller werden ...... 27 Mittelhessenexpress: Weiterhin keine neuen Triebwagen...... 28

Main-Weser-Bahn: Ausbau mit Verspätung ...... 29 Rechte Rheinstrecke: Ersatzmaßnahmen für Rückbauten im Rheingau 34 Elektrifizierung der Taunusbahn? ...... 37

Vergabe des Eifel-Westerwald-Sieg-Netzes ...... 38

100 Jahre Solmsbachtalbahn ...... 41

Streckentelegramm ...... 42 Schlusslicht ...... 50

Titelbild: Der Museums-Triebwagen 102 (M-Wagen) hält in Frankfurt an der Haltestelle Römer/Paulskirche Foto: Friedrich Lang

Rückseite: Winter im Bahnhof Gersfeld. Am Sonntag, den 10. Januar 2010, 14.13 Uhr, wartet VT 628/928 auf die Rückfahrt nach Fulda. Foto: Stefan Sitzmann Nicht bezeichnete Fotos in dieser Hessenschiene: Jürgen Lerch

4 HS Nr.90 Pinwand

Pro Bahn & Bus e.V. ist Mitglied Unsere Treffen vor Ort: im Deutschen Bahnkunden-Verband e.V.

Datum Veranstaltung Ort

07.01.13 Rv-Treff Wiesbaden/ Gaststätte Ziegelhütte 20:00 Uhr Rheingau-Taunus Am Bahnhof 6, Idstein

Haus am Fluss, 07.02.13 Rv-Treff Nordhessen 18:30 Uhr Brückenstraße 21, Melsungen

09.02.13 Jahreshauptversamm- Landesgeschäftsstelle 14:00 Uhr lung Rv Osthessen Lauterbach, Nordbahnhof

04.03.13 Rv-Treff Wiesbaden/ Gaststätte Ziegelhütte 20:00 Uhr Rheingau-Taunus Am Bahnhof 6, Idstein

Umwelthaus Wilhelmsstraße 2 27.03.13 Rv-Treff Nordhessen 19:30 Uhr Kassel

Hinweis für Osthessen: Themenorientierte Regionaltreffen finden bei Bedarf an wechselnden Orten satt.Informarationen erhalten Sie telefonisch bei der Landesgeschäftsstelle oder unter www.probahn-bus.org

Regionalverband Mittelhessen Unsere Aktiven vor Ort: Regionalleiter Jürgen Lerch Bismarckstraße 3, 35510 Butzbach Telefon (0 60 33) 1 60 47 Regionalverband Nordhessen [email protected] Regionalleiter Hermann Hoffmann Postfach 10 29 40, 34029 Kassel Regionalverband Rhein-Main Telefon und Telefax (05 61) 67 17 9 Regionalleiter Gernot Hornik Feldgasse 5, 65510 Hünstetten Arbeitsgemeinschaft zur Förderung des Telefon und Telefax (0 61 26) 5 76 60 Schienenverkehrs im Raum Marburg e.V. (AFS) [email protected] 1. Vorsitzender Michael Marinc Stadtgasse 27, 35216 Biedenkopf Regionalverband Südhessen Telefon: ( 0 64 61) 51 01, Fax: (0 64 61) - 92 39 71 Ansprechpartner: Wolfgang Klapdor [email protected] Zeppelinstraße 16, 67578 Gimbsheim Telefon 0177 788 118 2 Regionalverband Osthessen e.V. [email protected] Regionalleiter Marc Lerch Bahnhofstraße 102, 36341 Lauterbach Zentrale, Geschäftsstelle Lauterbach Telefon und Telefax (0 66 41) 6 27 27 Bahnhofstraße 102, 36341 Lauterbach [email protected] Telefon und Telefax (0 66 41) 6 27 27 [email protected]

HS Nr.90 5 Tipps und Infos

Sardinenzüge beim Metronom (jl) Mit einem Ölsardinensymbol weist Züge mit dem Sym- das norddeutsche Verkehrsunternehmen bol kennzeichnen Metronom im neuen Fahrplan auf möchte. Zahlreiche besonders stark ausgelastete Züge hin. Das Fahrgäste von Tau- Unternehmen, welches in Niedersachsen, nusbahn, Main- Bremen und Hamburg Regionalverkehre Weser-Bahn, Oden- mit großen Doppelstockzügen abwickelt, waldbahn und der Ländchesbahn könn- will so schon ten genügend Vorschläge liefern. bei der Reise- planung darauf hinweisen, dass Wir wünschen allen Leserinnen und es in bestimm- ten Zügen eng Lesern der Hessenschiene frohe Weihnach- werden könnte. ten und einen guten Rutsch ins neue Jahr! Wortwörtlich heißt es in der Symbol- Bergweihnacht auf dem Johannisberg beschreibung: „Sardinenzüge (Wow, ist in Bad Nauheim das voll hier. Diese Züge sind erfahrungs- gemäß sehr voll. Bitte nutzen Sie - wenn möglich - einen Zug früher oder später.)“. In den Fahrplänen findet sich das Sym- bol über der Zugnummer. Nicht bestä- tigt wurde bisher, dass der RMV zum nächsten Fahrplanwechsel auch eigene Ausschnitt aus dem Metronom-Fahrplan Hamburg - Uelzen. Zug 82125 sollte man meiden, da Ölsardinengefahr!

6 HS Nr. 90 Nordhessen aktuell

Melsungen – Guxhagen – Wabern Drei Bahnhöfe im Schwalm-Eder-Kreis entwickeln sich positiv (hh) Schon früher wurde über den Bildungsbahnhof Melsungen mit seinem Fahrkartenverkauf berichtet. Seit Mai 2012 kümmert sich die Bäckerei Klabunde um Gastronomie, Fahrkartenverkauf und Toilettenanlagen. Rund 3 Millionen Euro flossen in den Umbau des über 160 Jahre alten Bahnhofs, weitgehend von der EU, dem Bund und dem Land Hessen gefördert. Für einen reibungslosen Betrieb der die Großgemeinde Guxhagen. Hier hal- Musikschule war viel Lärmschutz- ten – ebenso wie im benachbarten dämmung an Fenstern, Wänden und De- Melsungen – neben der Kasseler Regio- cken nötig. Im Keller wird ein Schlag- tram auch die CANTUS-Triebwagen zeugraum eingerichtet. Oben gibt es fünf Kassel-Fulda. Ende August 2012 reiste Musikräume, vier Räume für die Volks- Guxhagens Bürgermeister Edgar Slawik hochschule und zwei gemeinsam genutz- nach Leipzig, um bei einer Versteigerung te Mehrzweckräume. Im benachbarten des Bahnhofs mitzubieten. Für 19.000 ehemaligen Güterbahnhof werden Lehr- Euro erhielt Guxhagen den Zuschlag. Das werkstätten eingerichtet. Gebäude ist sanierungsbedürftig. Im Obergeschoss sind z. Zt. zwei Wohnun- Ebenfalls an der Friedrich-Wilhelm- gen vermietet. Über das Nutzungskonzept Nordbahn Kassel – Bebra – Eisenach liegt will der Bürgermeister in Ruhe nachden-

Ein richtiges Schmuckstück ist der Bahnhof Melsungen geworden Foto: Hermann Hoffmann

HS Nr. 90 7 Nordhessen aktuell

Die Gemeinde Guxhagen hat ihren Bahnhof ersteigert. Wie das zukünftige Nutzungskonzept aussieht, ist noch nicht entschieden

Foto: Hermann Hoffmann

ken. Wichtig wären ein Warteraum für stelle im Erdgeschoss gibt es einen War- Reisende und Toilettenanlagen. Das gro- tesaal, der allerdings nur zu Verkaufs- ße Grundstück ermöglicht zusätzliche zeiten zugänglich ist. Parkplätze in Parkplätze. Bahnhofsnähe sollen Gebühren kosten. Bürgermeister Günter Jung gibt zu, dass Auch der Umsteigebahnhof Wabern an momentan die Unterführungen keine der Main-Weser-Bahn ist inzwischen Ei- Schmuckstücke sind. Geplant sind drei gentum der Gemeinde Wabern. Verschie- Aufzüge am Eingang und an den Bahn- dene Räume im Obergeschoss sind ver- steigen. Eine Toilette mit Münzeinwurf mietet. Neben der Fahrkartenverkaufs- wird eingerichtet.

Blickt man außerdem noch auf die Aktivitäten in Altmorschen und Melsungen-Bartenwetzerbrücke, lässt sich feststellen, dass dank der Unterstützung durch NVV und Politik der Schwalm-Eder-Kreis sich für seine Bahnhöfe einsetzt.

Im Bahnhof Wabern soll u.a. die Bahnsteigunterführung modernisiert werden Foto: Martin Böhm

8 HS Nr. 90 Nordhessen aktuell

Reaktivierung der Edertalbahn: Neue Chance für den Güterverkehr? (js) In der Hessenschiene 89 haben wir an dieser Stelle berichtet, dass sowohl das Land Hessen als auch der Landkreis Waldeck-Frankenberg die Reaktivie- rung der Edertalbahn Frankenberg – Korbach beschlossen haben. Nach die- sem Beschluss haben sich die regen Diskussionen der Bahngegner rasch ge- legt, neue, stichhaltige Argumente gegen die Reaktivierung konnten ohnehin nicht mehr vorgebracht werden. Das soll aber nicht bedeuten, dass sich diese nun mit dem Beschluss abgefunden hätten. Inzwischen keimen neue Diskussionen und Güter mit der auf, in denen die Befürworter der Wieder- Bahn zu transportie- inbetriebnahme die weitere Nutzung für ren. Einige Unterneh- den Güterverkehr fordern, um damit das men haben dabei Betriebsdefizit senken zu können. Wäh- allerdings in der Ver- rend die CDU-Fraktion sowie auch die gangenheit schlechte Freie-Wähler-Gemeinschaft (FWG) Erfahrungen mit der Frankenberg strikt gegen die Wiederer- Deutschen Bahn ge- öffnung der Strecke Stimmung betreiben, macht, da zu diesem Zeitpunkt auch noch fordert die FWG-Kreistagsfraktion die keine anderen Bahnunternehmen in die- unbedingte Nutzung für den Güterver- ser Region tätig waren. Das hat sich aber kehr. Deren Fraktionschef Wilhelm inzwischen geändert. Die Holztransporte Arnold wandte sich mit einem Antrag an von Battenberg wurden bereits von ver- den Kreis, den Kreisausschuss gemein- schiedenen Privatbahnen durchgeführt. sam mit dem Wirtschaftsförderer damit Die Anschlussbahnhöfe Marburg/Gießen zu beauftragen, Verhandlungen mit der und Kassel werden ebenfalls täglich von Bahn und regionalen Unternehmen mit zahlreichen Privatbahnen sowie auch von dem Ziel zu führen, mehr Güter auf der der Schweizerischen Bundesbahn (SBB) Schiene zu transportieren. Der Wirt- angesteuert. Der Wettbewerb ist also auch schaftsförderer Siegfried Franke sieht auf der Schiene im Landkreis angekom- darin die logische Konsequenz, das wirt- men und sollte daher auch genutzt wer- schaftliche Ergebnis der Strecke zu ver- den können. Eine Beschränkung auf die bessern. Franke fordert neben der Nut- Deutsche Bahn für Gütertransporte auf der zung durch regionale Unternehmen auch Schiene ist daher nicht mehr nötig. die Durchleitung von überregionalen Gü- terzügen während der Nachtstunden, um Neben der Reaktivierung von unge- die Hauptstrecken zu entlasten. nutzten Anschlussgleisen sollte auch der Containerverkehr als Möglichkeit ange- Realistisch gesehen ist es natürlich sehen werden, den Schienengüterverkehr sinnvoll, heimische Unternehmen von der auszuweiten. Im Bf. Korbach wird bereits Möglichkeitzu überzeugen, ihre Waren ein mobiler Containerkran eingesetzt, um

HS Nr. 90 9 Nordhessen aktuell

Umleiterzüge wie dieser Röhrenzug auf der Oberen Lahntalbahn am 01.10.2007 dürften zwischen Frankenberg und Korbach mangels Ausweichgleisen in Zukunft nur nachts möglich sein

Holzzug von Battenberg über Frankenberg, Korbach und Kassel in die Zellulosefabrik in Stendal zu transportieren. Die Verbindung wäre kürzer als der Umweg über Marburg. Da dieser Zug ohnehin die gesamte Fahrtstrecke mit Dieselloks zurück- legt, ist ein Umspannen nicht nötig. Zusätzlich entfällt auch noch das Umsetzen der Lok in Frankenberg, was weitere Zeit einzusparen hilft.

Die Durchleitung von überregio- nalen Güterzügen über die langsa- me und steigungsreiche Nebenstre- cke ist dagegen nicht wirtschaftlich. Die langen Güterzüge müssten ge- Container und Wechselbehälter zwischen teilt werden, und in mehreren Teilen von Schiene und Straße umzuschlagen. Eine mehreren Dieselloks über die Nebenstre- vergleichbare Variante könnte auch in der cke geschleppt werden. Die Fahrzeit wür- Region Frankenberg/Battenberg instal- de dann länger werden, auch wenn die liert werden, um so die abseits der Bahn Fahrtstrecke kürzer sein sollte. Das Um- gelegenen Werke anzuschließen. Ein ein- spannen von Elektroloks auf Dieselloks zelnes Unternehmen kann diese Aufgabe würde zusätzliche Zeit, Triebfahrzeuge wohl nicht stemmen. Unter der Organi- und Personal in Anspruch nehmen. Gü- sation des Kreises und der Wirtschafts- terzuge von mehr als 30 Wagen, die auf förderung könnten allerdings mehrere Hauptstrecken üblich sind, könnten auf Firmen mit dem gleichen Ziel zusammen- dem eingleisigen Nebenstreckennetz nicht arbeiten, um ein solches Projekt gemein- kreuzen, da die Gleislänge der Kreuzungs- sam aufzustellen. bahnhöfe bei weitem nicht für solche Zug- begegnungen ausreicht. Daher ist es nicht Nach der Reaktivierung der Strecke realistisch, Ferngüterzüge über die Neben- Korbach – Frankenberg liegt es nahe, den strecke zu leiten.

10 HS Nr. 90 Nordhessen aktuell

Weltkonzern behindert Kasseler Straßenbahnfahrgäste (hm) In Kassel findet auf dem Königsplatz und am Friedrichsplatz einer der beliebtesten Weihnachtsmärkte in Deutschland statt. Durch seine zentrale Lage kommen, vor allem am Wochenende, viele Gäste aus dem nahen und weite- ren Umland in die Kasseler Fußgängerzone, die durch sechs Straßenbahn- linien und zwei RegioTram-Linien direkt zu erreichen ist. Nachmittags gibt es durch die Menschenmassen für die Straßenbahnen kaum ein Durchkommen. Deshalb entschloss man sich vor Jahren, am Wochenende nach- mittags die Straßenbahnen über den Scheidemannplatz umzulei- ten. Für 2012 lautete die Ankün- digung in der KVG-Pressemit- teilung: "Am Samstag, 1. Dezem- ber, werden die Trams bereits ab 9.00 Uhr über den Scheidemann- platz umgeleitet, an den folgen- den Samstagen ab 15.00 Uhr und jeweils bis 21.00 Uhr. Sonntags fahren die Bahnen jeweils von 15.00 Uhr bis 20.00 Uhr nicht durch die markt dann nicht direkt mit dem ÖPNV Königsstraße. Bei Bedarf verlängert die erreichen können. Aber die Sicherheit KVG die Umleitung." Es ist zwar bedau- geht vor. Das ist verständlich. erlich, dass die Besucher den Weihnachts- Braune Brause statt Straßenbahn: Direkt vor dem Kasse- ler Rathaus wurde am Samstag- morgen die Straßenbahn- strecke gesperrt Fotos: Dr. Heribert Menzel

HS Nr. 90 11 Nordhessen aktuell

Die frühe Sperrung der Königsstraße die Sperrung der Königsstraße für die am 01.12.2012 wurde allerdings in Flyern RegioTram und Straßenbahn am Vormit- und auf Plakaten nicht erwähnt. Viele tag war ein rein kommerzieller. Der welt- Fahrgäste waren am Vormittag über die weit größte Softdrinkhersteller baute sei- gesperrte Königsstraße und die Um- ne Werbezelte vor dem Rathaus auf den leitungsfahrten überrascht. Der Grund für Straßenbahnschienen auf!

Kommentar: Warum wird immer wieder der ÖPNV benachteiligt? Hallo!!! Geht es noch? Gibt es in der Kasseler Innenstadt keine anderen Flächen für die Zelte und Fahrzeuge einer Werbung treibenden Firma als den Gleiskörper der stark frequentierten Innenstadtstrecke? Warum müssen immer die Straßenbahnfahrgäste darunter leiden, wenn im nordhessischen Dorf mit Straßenbahn etwas los ist? Warum kommt man nicht im Rathaus zur Abwech- selung auf die Idee, eine Fahrspur des Innenstadtrings für den Individualver- kehr zu sperren, um dort Werbefahrzeuge und -zelte aufzubauen? Nein, es muss immer der ÖPNV sein, der benachteiligt wird. Die drei A (Alte, Arbeitslose, Auszubildende), die auf den ÖPNV angewiesen sind, wehren sich doch nicht.

Die häufige Sperrung der Königsstraße verschafft doch dem Betreiber der städtischen Parkhäuser immer wieder Munition für seine Forderung, die Straßenbahn endgültig aus der Fußgängerzone zu verbannen. Die Pkw-Nutzer sollen weiterhin bis in die nahen Parkhäuser und Tiefgaragen fahren können, während man die umweltfreundlichen Nutzer der Straßenbahn zu steigungs- reichen Wegen zu den Haltestellen am Innenstadtring zwingt. Hat man bei der Stadt Kassel immer noch nicht verstanden, wie eng die Kasseler Bürger und auch immer mehr die des Umlandes auf die Straßenbahn setzen? Erst am 30. November 2012 war in der Kasseler Lokalpresse die Aussage von Landrat Uwe Schmidt zu lesen, "Verkehrsanbindungen über die Schiene scheinen bei vielen Menschen einen hohen Stellenwert zu besitzen". Sie haben im Zeitalter der Klimaerwärmung bereits begriffen, wie positiv ein guter ÖPNV zu bewerten ist.

Für eine mögliche Rechtfertigung der Stadt zu dem Werbeauftritt vor dem Rathaus braucht man kein Prophet zu sein. Sie wird lauten: In Zeiten knapper Kassen müssen wir alle möglichen finanziellen Einnahmen wahrnehmen. Wer´s glaubt!

Dr. Heribert Menzel

12 HS Nr. 90 Osthessen aktuell

Mit der Eisenbahn zur Eisbahn Eissporthalle Lauterbach wieder Anziehungspunkt für weites Umland (si) Fast vier Jahre war die Eissporthalle Lauterbach geschlossen. Seit dem 13. November ist nach langem Kampf und einem bislang beispiellosen Bürger- engagement diese wichtige Freizeiteinrichtung der Region wieder in Betrieb. Auch für den öffentlichen Personennahverkehr sind die ca. 60.000 Besucher pro Saison ein nicht zu unterschätzendes Potenzial. Das im Jahre 1971 errichtete Kunsteis- ber 2008 waren die stadion in Lauterbach gehört zu einer der Grenzwerte über- ersten Anlagen dieser Art in Deutschland. schritten, die Halle Ende der 1980er Jahre wurde die anfangs wurde sofort geschlos- offene Eisbahn überdacht. Sie bildet da- sen. Es fehlte das Geld mit eine Einheit mit dem zwischenzeitlich für die Sanierung und entstandenen Sport- und Freizeitzentrum die einstmals schöne Lauterbach, dass neben einer Tennishalle und für die Region so wichtige Eishalle auch ein Freizeit-Hallenwellenbad mit führte seitdem ein tristes Dasein. Auch Saunalandschaft und Wellnessbereich so- die Vereinsarbeit kam zum Erliegen. wie ein modernes Freibad beinhaltet. Vor knapp einem Jahr nun gründete Insbesondere war und ist jedoch die sich der EC Lauterbach und machte sich Eisbahn bzw. Eishalle von Anbeginn ein zum Ziel, durch private und öffentliche großer Publikumsmagnet für die Vogels- Fördergelder die Eishalle vor dem Ab- berger Kreisstadt und strahlt weit in den riss zu bewahren und unter dem Motto ost-/nordhessischen- und oberhessischen „Dach der Region“ Geld für die Sanie- Raum hinein. Generationen von Schülern rung zu sammeln. Eine letzte Chance für sind im Klassenverband oder als sonsti- die Halle, denn Ende 2012 wäre zudem ge Gruppen mit Bus oder Vogelsbergbahn die Betriebserlaubnis erloschen. nach Lauterbach zum Schlittschuhlaufen gefahren. Eine für die Region bislang nicht ge- kannte Spendenaktion, die vom Lauter- Als am 2. Januar 2006 die Eishalle in bacher Anzeiger tatkräftig unterstützt Bad Reichenhall einstürzte und 15 Men- wurde, brachte binnen weniger Wochen schen tödlich verunglückten, wurden im das erste Spendenziel: 100.000 Euro. An- Rahmen einer sofort angeordneten Über- gesichts dieser überwältigenden Resonanz prüfung aller acht hessischen Eissport- musste auch die Politik trotz leerer Kas- hallen am Lauterbacher Hallendach sen endlich handeln. Auch der Vorstand schwere Mängel festgestellt. Die damals des Pro Bahn & Bus Regionalverbandes offene Holzkonstruktion zeigte Risse, die Osthessen hatte sich im Frühjahr spon- von den extremen Belastungen durch tan dazu entschlossen, die Aktion „Dach Nebel und Tau herrührten. Am 1. Dezem- der Region“ durch Kauf eines Spenden-

HS Nr. 90 13 Osthessen aktuell

Der Vorstand des Regionalverbands Osthessen (im Bild von links nach rechts: Michael Kolb, Marc Lerch und Stefan Sitzmann) hat sich mit einem Spendenbaustein an der Wiederinbetriebnahme der Eissporthalle beteiligt

„Eissport-Arena Lauterbach“ eröffnet. Zwar sind noch eini- ge Arbeiten bis zur komplet- ten Fertigstellung erforderlich, doch der Betrieb kann laufen und die Besucherströme fließen auch wieder. Das freut auch bausteins zu unterstützen. den Fahrgastverband, da nun wieder da- mit zu rechnen ist, dass auch Besucher- Nachdem zudem Fördermittel in Aus- gruppen mit der Vogelsbergbahn nach sicht gestellt wurden, begannen nun die Lauterbach anreisen. Am Nordbahnhof Arbeiten zur Sanierungsplanung. Dank besteht in der Regel jeweils direkter An- eines raschen Genehmigungsverfahrens schluss zum „Sportzentrum“ mit dem der Bauaufsichtsbehörde konnten im Spät- Stadtbus Lauterbach (VB-20, Richtung sommer die Sanierungsarbeiten beginnen. Blitzenrod), sowie anderen Regionalbus- Am 13. November 2012 wurde die neue linien, die dort ebenfalls halten. Bahnhof Fulda Neue Rolltreppe läuft ab Januar 2013 (si) Für großes Aufsehen und heftigste Diskussion sorgte der Artikel über die defekte Rolltreppe im Bahnhof Fulda in unserer letzten Ausgabe der Hessen- schiene. Ein Redakteur der Fuldaer Zeitung nahm den Artikel zum Anlass, um ausführlich über das Problem zu berichten. Mitte November kam nun ein für alle Abenteuerlich sind die Details, die Seiten akzeptables Ergebnis heraus: Die hierbei zu Tage traten: Grund für die ein- neue Rolltreppe soll Ende November ge- jährige Außerinbetriebnahme war u.a. ein liefert und die Montage bis Januar 2013 Personalwechsel bei einem Gutachter- beendet sein. Dies bestätigte der DB- posten in Stuttgart. Demnach war die Konzernbevollmächtigte für das Land Treppe längst fertig, ist aber wohl ein- Hessen, Dr. Klaus Vornhusen, gegenü- fach liegengeblieben und wäre vergessen ber der Lokalzeitung. worden, wenn die Angelegenheit nicht öffentlich thematisiert worden wäre.

14 HS Nr. 90 Mittelhessen aktuell

Am Sportfeld 7A - 36341 Lauterbach Guten Rutsch! ÖFFNUNGSZEITEN - SAISON 2012/2013 Montag geschlossen Dienstag 10:00 - 12:00 Uhr 14:00 - 16:45 Uhr 20:00 - 22:00 Uhr Mittwoch 10:00 - 12:00 Uhr 14:00 - 16:45 Uhr 20:00 - 22:00 Uhr Donnerstag 10:00 - 12:00 Uhr 14:00 - 16:45 Uhr 20:00 - 22:00 Uhr Freitag 10:00 - 12:00 Uhr 14:00 - 16:45 Uhr 20:00 - 22:00 Uhr Samstag 10:00 - 12:00 Uhr 14:00 - 16:45 Uhr 20:00 - 22:00 Uhr Sonntag 10:00 - 12:00 Uhr 14:00 - 17:00 Uhr Wir wünschen Ihnen eine gute Fahrt und freuen uns auf Ihren Besuch in der Eissport-Arena Lauterbach.

HS Nr. 90 15 Weitere Informationen unter: www.eishalle-lauterbach.de Osthessen aktuell

Wie attraktiv ist der ÖPNV in Fulda? Pro Bahn & Bus listet mögliche Verbesserungen auf (mk) Fulda ist eine attraktive lebendige Stadt mit viel Potenzial. Zu fast jeder Tages- und Nachtzeit wird die Innenstadt von unterschiedlichen Altersgruppen aufgesucht: Tagsüber zum Schulbesuch, Einkaufen und für den Arztbesuch, abends zum Besuch kultureller Veranstaltungen, der Clubs, Gaststätten und Kneipen. Ein Teil der Menschen nutzt für die Fortbewegung den vorhande- nen ÖPNV. Aber noch sehr viel mehr Menschen nutzen Ihr eigenes Auto. Die Stadtregion Fulda schließt die an- Fuldas Oberbürgermeister Gerhard liegenden Großgemeinden Petersberg, Möller stellte bereits im Sommer 2011 Künzell und Eichenzell in das Ober- fest, dass die Fahrgastzahlen von 2008 bis zentrum Fulda mit ein. Die gesamte 2010 in jedem Jahr um 5% gestiegen sind. Stadtregion zählt mehr als 100.000 Ein- Derzeit sind es mehr als 8,5 Millionen wohner. Zum Vergleich: Gießen und Fahrgäste im Jahr. Der Oberbürgermeis- Marburg (Stadtgebiete) haben jeweils ter hofft, dass der Trend nach oben wei- etwa 80.000 Einwohner und zahlreiche ter anhält. Die Konsequenz daraus wäre Studenten. Fulda hat immerhin über 6.000 nun, dass der Magistrat der Stadt Fulda Studenten, welche das Semesterticket mehr Geld für den ÖPNV in Fulda be- nutzen können. reitstellt. Leider fehlt es in Fulda am po- litischen Willen, die Infrastruktur und Das Fuldaer ÖPNV-Angebot gilt für Attraktivität des ÖPNV nachhaltig und viele Bürger und Gäste dieser Stadt als im Sinne aller Bürger zu verbessern. wenig attraktiv. Dabei hat sich der Bus- verkehr in Stadt und Region Fulda im Nun könnte man vermuten, der ÖPNV Laufe der Jahrzehnte durchaus positiv in Fulda sei ähnlich gut organisiert und entwickelt. Es gibt derzeit viel mehr Hal- testellen und Linien. Die Taktung der Bus- se ist meist leichter zu merken als noch vor 10 oder 15 Jahren.

Mit zahlreichen Parks und Sehenswürdigkeiten ist Fulda attraktiv für Einwohner und Touristen. Leider hat der Fuldaer Nahverkehr noch nicht dieses Niveau erreicht

16 HS Nr. 90 Osthessen aktuell geplant wie in Marburg oder Gießen. chen, wie Sie Gelder im Bereich Verkehr Dies ist leider ein großer Irrtum. In Fulda umschichten. Denn bisher wurde wenig ist das Stadtbusangebot der ÜWAG Geld in eine Ausdehnung der Betriebs- (Überlandwerke Fulda AG) auf das „nö- zeiten investiert, dafür um so mehr in die tigste“ beschränkt: Die Stadtbusse fahren Infrastruktur gesteckt. werktags bis 19 Uhr im 30-Minuten-Takt. Samstags nur bis 15 Uhr. Danach verkeh- So wurden zahlreiche Bushaltestellen ren die Busse im Stundentakt. modernisiert. Der Busbahnhof am Stadt- schloss wurde neu gebaut. Für Bus- An Sonn- und Feiertagen beginnt das beschleunigungsmaßnahmen wurden Busangebot im Stundentakt erst um 10:30 bereits 3,4 Millionen Euro in die Tech- Uhr ab Busbahnhof. Abends um 22:30 nik Fuldaer Lichtsignalanlagen vergraben. Uhr fahren die letzten Busse ab Bus- Jetzt startete die zweite Baustufe für die bahnhof Stadtschloss, Nachtbusse gibt es „grüne Welle“ der Busse. Hierfür werden, nicht. Am Abend gibt es lediglich ein mit Unterstützung des Landes, weitere 1,4 AST-Angebot, welches aber nicht über Millionen Euro bereit gestellt. die Stadtgrenzen fährt. Für das dürftige Angebot werden jährlich 1,8 Millionen Hessens Verkehrsstaatssekretär Steffen Euro bereitgestellt. Der Öffentliche Saebisch übergab im Oktober den Personennahverkehr in der Stadtregion Förderbescheid in Höhe von 906.400 Fulda ist somit faktisch unterfinanziert. Euro. „Den ÖPNV attraktiver zu gestal- ten, ist ein wichtiges Ziel der hessischen Wenn der Oberbürgermeister und der Mobilitätspolitik. Je attraktiver der Nah- Magistrat der Stadt Fulda es wirklich ernst verkehr, desto höher ist die Akzeptanz meinen mit ihren Hoffnungen, dass mehr bei den Bürgerinnen und Bürgern. Ich Menschen mit den Bussen fahren, dann komme deshalb gerne nach Fulda, um die sollten sie sich dringend Gedanken ma- Landesmittel zu überreichen“, sagte der Staatssekretär.

Ein zweites großes Projekt im ÖPNV-Bereich soll ebenfalls ange- packt werden: die Modernisierung des Zentralen Omnibusbahnhofs (ZOB) am Bahnhof. Oberbürgermeister Möl- ler zeigt sich optimistisch: „Es beste- hen gute Aussichten, dass wir hierfür eine Landesförderung erhalten.“ Der

Ein dynamisches Fahrgastinformations- system (wie hier in Bad Nauheim) fehlt in Fulda bis heute Foto: Michael Kolb

HS Nr. 90 17 Osthessen aktuell

Was nutzen die Bussteige mit Blindenleitstreifen in Fulda, wenn die BusfahrerInnen nicht darauf achten, dass die Markierungen auch korrekt angefahren werden? Stattdessen steht die Fronttür schon am abgesenkten Bussteig, so dass der Zustieg noch erschwert wird

Foto: Michael Kolb

ZOB sei sanierungs- und modernisie- ÖPNV-Gelder eher der Förderung der rungsbedürftig. Er dient insbesondere (Bau-)Wirtschaft dienen als der Förderung dem regionalen Busverkehr mit dem des ÖPNV in Fulda. Mit den eingesetz- Schwerpunkt der Schülerbeförderung. ten Geldern könnte man über Jahre ei- Vom ZOB starten 13 regionale Linien u. nen attraktiveren Stadtbusverkehr bestel- a. in Richtung Hosenfeld, Eichenzell, len. Vielleicht wäre dann so manche Hal- Hilders, Hofbieber und Wasserkuppe. Fast testelle nicht ganz so komfortabel, aber alle Stadtbusse verkehren ebenso über der Fahrgast hat heute nichts davon, wenn den ZOB. Der geschätzte Aufwand der die Haltestelle nachts um 23 Uhr beleuch- Sanierungsarbeiten liegt bei rund 2,7 tet ist und kein Bus fährt. Millionen Euro. Als Interessenvertreter der Fahrgäste Natürlich begrüßt der Fahrgastverband plädieren wir für einen intelligenteren Ein- Pro Bahn & Bus die geplanten und bereits satz der Finanzmittel und Steuergelder. durchgeführten Investitionen. Aber was Der Fahrgastverband Pro Bahn & Bus nutzen dem Fahrgast schöne Haltestellen schlägt folgende Verbesserungen im und ein moderner Busbahnhof, wenn das ÖPNV der Stadt Fulda vor: Angebot und die Dienstleistung an sich zu Wünschen übrig lässt? Was haben die • Abfahrt der Busse am Busbahnhof zur Fahrgäste davon, beschleunigt befördert Schwachverkehrszeit: zur vollen Stun- zu werden, wenn sie am Busbahnhof bis de zu 20 Minuten auf den Anschlussbus • Erste Abfahrt an Sonn- und Feiertagen warten müssen? Auch am Bahnhof sind um 8 Uhr die Übergänge zu den Zügen mit bis zu • An Sonn- und Feiertagen: Taktver- 50 Minuten Wartezeit wenig fahrgast- dichtung von 12 bis 18 Uhr auf 30-Mi- freundlich aufeinander abgestimmt. nuten-Takt Hier kommt der Verdacht auf, dass die • Samstage: Verlängerung der Hauptver-

18 HS Nr. 90 Osthessen aktuell

Der neue Zentrale Omnibusbahnhof (ZOB) in Fulda Foto: Michael Kolb

kehrszeit bis mindestens 19 Uhr gern zugute kommen würden.

• Hauptverkehrszeit: Taktverdichtung auf Doch wieviel ist der örtlichen Politik 15-Minuten-Takt bei den Linien 1, 2, 5, eine sichere und günstige Mobilität ihrer 6 und 9 Bürger wert? Und auch die ÜWAG-Ver- • Letzte Abfahrt ab Busbahnhof: 23 Uhr kehr muss sich fragen lassen, ob ihr mit Rückfahrt in die Stadt. Image in Sachen Verkehrsdienstleister • Nachtbusnetz mit 3 Linien bis in die nicht noch ausbaubar ist. So wäre es Großgemeinden Petersberg, Künzell durchaus denkbar, dass die ÜWAG sich und Eichenzell. In den Nächten von Frei- Sponsoren sucht und mit ihnen gemein- tag auf Samstag und Samstag auf Sonn- sam einen Nachtbusverkehr auf die Bei- tag im Zeitraum von 0 Uhr bis 3 Uhr. ne stellt. • Längerfristig: Abendliche Anbindung Zum Schützenfest 2012 haben es drei am Wochenende von Hosenfeld, Hof- ehrenamtliche Mitglieder von Pro Bahn bieber, Poppenhausen, Gersfeld, … & Bus geschafft, einen Rhönbahn-Nacht- bus nach Gersfeld zu organisieren. An Diese Anpassungen und Verbesserun- vier Abenden wurden jeweils zwei Fahr- gen im Fuldaer ÖPNV-Angebot erfordern ten entlang der Rhönbahn angeboten. Was gemeinsame Anstrengungen aller betrof- für einen kleinen Verein zu stemmen ist, fenen Städte und Gemeinden. Mit eini- müsste für ein großes Unternehmen wie gen hunderttausend Euro können hier die ÜWAG ein Klacks sein. Unzählige große Verbesserungen im Busnetz erreicht Nachtschwärmer in der Stadtregion Fulda werden, die vielen Bürgerinnen und Bür- wären dafür dankbar.

HS Nr. 90 19 Mittelhessen aktuell

Eckdaten zum Umbau des Bahnhofs Friedberg stehen (lk) Seit Jahren wird intensiv über einen Umbau des Kreisstadtbahnhofs dis- kutiert, nun ist man einen guten Schritt vorangekommen. In der Stadtverordnetenversammlung vom 30. Oktober stimmten die Mitglieder ei- nem Finanzierungsvertrag „Modernisierung und barrierefreier Ausbau der Verkehrsstation Friedberg“ zwischen der DB Station & Service, dem Rhein- Main-Verkehrsverbund und der Stadt Friedberg zu. Die Maßnahmen sollen ab dem Jahr Gleis 11/12 ist als 2015 umgesetzt werden. Vorgesehen sind zukünftiger S-Bahn- der Neubau des Bahnsteigs von Gleis 8/ steig im Zuge des 10 mit neuer Bedachung und die Sanie- viergleisigen Aus- rung des Fernverkehrsbahnsteigs Gleis 2/ baus der S6 bis 4 und ferner des jetzigen S-Bahn-Bahn- Friedberg geplant steigs 5/7. Weiterhin sollen hier die Be- (ab 2017/2018). Die- leuchtung erneuert und Aufzüge instal- se Maßnahme ist se- liert werden. Auf dem Bahnsteig von parat zu betrachten und sieht einen Neu- Gleis 1 und 1a ist ein Belagwechsel vor- bau mit Aufzug vor. In der Planung ist gesehen. Auch sollen Bahnsteigdach und dann auch der Einbau eines Aufzugs für Beleuchtung ausgetauscht werden. An- das Gleis 1 angedacht. gedacht ist weiterhin eine Neugestaltung der Personenunterführung. Der Bahnsteig Die Gesamtkosten werden auf etwa 6,8 Millionen Euro geschätzt, wobei die Stadt 1,13 Millionen Euro übernehmen soll, welche sich auf 6 Jahre verteilen. Im kom- menden Jahr fallen zunächst 38000 Euro Planungskosten an.

Pro Bahn & Bus zeigt sich erfreut über die Planungen. Der jetzige Zustand der Unterführung ist wenig erfreulich, man Die wird zumeist beim Betreten von Urin- Bahnsteig- geruch und Zigarettenrauch begrüßt. anlagen Auch die barrierefreie Umgestaltung sieht des Fried- der Fahrgastverband als sehr wichtig an. berger Bahnhofs Für das Gleis 2/4 wird eine praktikable sollen auf Lösung erhofft, die weiterhin zwei Vordermann Treppenzugänge vorsieht, da es in der gebracht Hauptverkehrszeit hier häufiger zum werden „Personenstau“ kommt.

20 HS Nr. 90 Mittelhessen aktuell Umbau Bahnhof Marburg (js) Bereits mehrfach wurde an dieser Stelle über den laufenden Umbau im Bf. Marburg/Lahn berichtet. Inzwischen haben auf der Südseite der Empfangs- halle bereits ein Schnellrestaurant, ein Kiosk und ein Buchhändler die neuen Räume bezogen, während im nördlichen Teil weiterhin rege Bautätigkeit herrscht. Auch die Bäckerei hat ihren Contai- (Bahnhofstraße) sowie aus der Straße „Am ner auf dem Bahnhofsvorplatz verlassen Krummbogen“ können Busse und Autos und ist im Bereich der früheren Reise- weiterhin zum Bahnhof fahren, ebenso auskunft auf der Gleisseite untergebracht. auch in die Ernst-Giller-Straße. Die Fahr- Das Reisezentrum ist derzeit von der Stra- zeuge, die aus der neuen Kasseler Straße ßenseite in die Räume der früheren kommen, werden komplett über die Ernst- Gepäckabfertigung auf der Gleisseite Giller-Straße, dann über die Bahnhof- umgezogen, während der komplette Be- straße (ab der Autobahnbrücke) in die reich des früheren Fahrkartenschalters bis Innenstadt geleitet. Die Bahnhofstraße zum Erdreich abgetragen worden ist. vom Hauptbahnhof in die Innenstadt ist Am Donnerstagabend, dem 11. Okto- vor der Autobahnbrücke gesperrt, ebenso ber 2012 kam es zu einem Brand in der wie die Einfahrt in die Straße „Am Bahnhofstoilette. Aufgrund der starken Krummbogen“ und die Autobahnauffahrt Zerstörungen musste der gesamte Toi- Richtung Gießen. lettenbereich gesperrt werden. Der Brand- Die Bushaltestelle neben dem Bahnhof geruch hing noch viele Tage in der wird weiterhin von den Bussen genutzt, Empfangshalle. Teile der neu renovier- die aus der Innenstadt kommen. Die ge- ten Empfangshalle zeigen sich schon genüberliegende Bushaltestelle ist abge- wieder rußgeschwärzt, auch wenn dieser baut, eine provisorische Stadtbus- Bereich der Halle noch nicht fertig ge- haltestelle ist in der Ernst-Giller-Straße, stellt war. Bis zur Renovierung der im Bereich des früheren Zentralen Om- Toilettenanlagen wurden Chemietoiletten nibus-Bahnhofs (ZOB), eingerichtet. auf dem Bahnhofsvorplatz aufge- stellt. Inzwischen wurde auch mit dem Umbau des Bahnhofsvorplatzes be- gonnen. Durch die langsam fort- schreitenden Bauarbeiten ändert sich die Verkehrsführung für Au- tofahrer, Linienbusse und Fußgän- ger ständig. Aus der Innenstadt

Außen zeigt sich der Bahnhof Marburg bereits frisch renoviert

HS Nr. 90 21 Mittelhessen aktuell VGO – Verkehrsgebiet: ÖPNV-Finanzierung wird immer schwieriger (fl) Die Verkehrsgesellschaft Oberhessen (VGO) betreut als Lokale Nahver- kehrsgesellschaft (LNG) den Nahverkehr in den Landkreisen Gießen, Wette- rau und im Vogelsbergkreis. Die Stadt Gießen gehört formal nicht zum Verkehrsgebiet der VGO. Gemäß den Regelungen im Rhein-Main-Verkehrs- verbund (RMV) plant und bestellt die VGO den lokalen Busverkehr inner- halb der drei Landkreise.

Schienenstrecken und Buslinien mit aller Städte und Gemeinden üblich. Im Regionalverkehrs-Charakter unterstehen November 2012 gab es dazu eine erste direkt dem RMV. Das Spektrum der Informations- und Anhörungsrunde. Der VGO-Linien reicht von gut frequentier- Verfasser hat an einem dieser Termine am ten Stadtlinien wie beispielsweise in Bad 9. November 2012 in Wölfersheim teil- Vilbel, Friedberg und Bad Nauheim bis genommen und folgende Eindrücke zur hin zu einer fast nur auf Schülertransporte Zukunft der lokalen Buslinien im VGO- ausgerichteten Bedienung kleiner und Gebiet gewonnen: kleinster Dörfer, wie sie überwiegend im Vogelsbergkreis vorkommt. Einige weni- Die VGO bereitet alle Beteiligten auf ge Linien werden eigenwirtschaftlich von einen Rückgang des Verkehrsangebotes Bus-Unternehmen betrieben, etwa die vor. Die derzeit als ambitioniert bezeich- Busse im Lumdatal bei Gießen. Solchen neten Fahrpläne seien nicht zu halten. Vier eigenwirtschaftlichen Verkehren räumt Faktoren lassen eine Kosten-Unter- der Gesetzgeber einen Vorrang ein vor deckung erwarten: „öffentlich“ finanzierten Verkehren. Selbstverständlich interessieren sich Bus- - Unklare Entwicklung der Bundeszu- Unternehmen aber nur für lukrative Li- schüsse. Die „Gemeindeverkehrsfinan- nien. Deren Einnahmen fehlen dann aber zierung“ ist bereits seit einigen Jahren in der Kasse der Lokalen Nahverkehrs- zurückgefahren worden und die Zweck- gesellschaften. bindung wurde gelockert (die Hessen- Schiene berichtete). Eine Nachfolge- Im Jahr 2013 wird für das gesamte regelung ist nicht in Sicht. Verkehrsgebiet der VGO ein neuer Nahverkehrsplan erstellt. Erstmals bei - Tendenziell rückläufige Landeszu- einem Nahverkehrsplan arbeitet die VGO schüsse. Hessen zeigt sich noch weni- mit der LNG der Stadt Gießen zusam- ger als andere Bundesländer willens men – ein sinnvoller und überfälliger oder in der Lage, die ÖPNV-Finanzie- Schritt. Bei der Erstellung der Nahver- rung zu verbessern. Im Gegenteil, das kehrspläne ist die Beteiligung der ÖPNV- Land sieht gerade an dieser Stelle Ein- Verbände, weiterer Interessengruppen wie sparpotenzial – Stichwort Schulden- beispielsweise Seniorenbeauftragter und bremse.

22 HS Nr. 90 Mittelhessen aktuell

Zurückgehende Schülerzahlen im ländlichen Raum stellen die lokalen Nahverkehrsgesellschaf- ten vor große finanzielle Probleme

aufweisen. Der RMV selbst konzentriert sich auf die zu- kunftsträchtigen Schienen- strecken und möchte einen Teil seiner als „regional“ ein- gestuften Buslinien künftig in die Trägerschaft der lokalen Nahverkehrsgesellschaften - Steigende Kosten. Die Einsparpoten- abgeben. ziale durch Ausschreibungen sind aus- gereizt. Künftig haben die Lohn- Im Investitionsbereich konkurrieren entwicklung und die Entwicklung der die Regionaltangente West, der S6-Aus- Dieselpreise wieder einen direkten Ein- bau Frankfurt – Bad Vilbel und eventuell fluss auf die Kosten der Busverkehre. auch die nordmainische S-Bahn mit lo- kalen Projekten. - Stagnierende Einnahmen. Gute Ange- bote werden zwar zunehmend genutzt, Die VGO macht sich Gedanken, wie was insbesondere für die Schienen- dem negativen Trend im lokalen Bus- strecken gilt. Die demographische Ent- verkehr begegnet werden kann. Folgen- wicklung ist aber in einem Teil des de Ideen wurden in Wölfersheim genannt: VGO-Verkehrsgebietes bereits jetzt durch einen Rückgang gekennzeichnet. - Umstellung auf Bedarfsverkehre, besse- res Marketing und „innovative Konzep- Einen Bevölkerungszuwachs wird es te“ wie die Nutzung privater PKW auch den Prognosen zu Folge allenfalls im en- für öffentliche Verkehrsaufgaben könnten geren Rhein-Main-Gebiet geben, also dem Trend begegnen. Letzteres befindet etwa im Raum zwischen Bad Vilbel und sich in der Erprobungsphase im Werra- Friedberg. Selbst der Landkreis Gießen Meißner-Kreis. Es handelt sich um ein ist von Stagnation oder Rückgang gekenn- System, bei dem PKW-Nutzern die Mit- zeichnet. Im östlichen VGO-Verkehrs- nahme von Fahrgästen vergütet werden gebiet, also in der Vogelsbergregion, gibt soll. es markante Einbrüche bei den Schüler- zahlen. Allerdings konnte Herr Klöppel - Eine zentrale Frage, die der Nah- von der VGO berichten, dass ausnahms- verkehrsplan außerdem klären soll: Was los alle Schienenstrecken im VGO- ist eine „ausreichende Verkehrsbedie- Verkehrsgebiet steigende Fahrgastzahlen nung“ gemäß der Daseinsvorsorge?

HS Nr. 90 23 Mittelhessen aktuell

Geburtstagssonderzug auf der Oberen Lahntalbahn (js) Am Samstag, dem 13. Oktober 2012, wurde die Obere Lahntalbahn von einem speziellen Sonderzug befahren. Anlässlich seines 50. Geburtstages hat- te Peter Stephan, Vorstandsmitglied in den Vereinen „Arbeitsgemeinschaft zur Förderung des Schienenverkehrs (AFS) Marburg e.V.“, und „Arbeitskreis Schienenverkehr Südwestfalen (Erndtebrück)“ bei der Kurhessenbahn einen Sonderzug bestellt. Zum Einsatz kam der Triebwagen 628 Fußgängerzone genutzt werden. Die Fahrt 252. Die Reise begann im Bf. Bad Laasphe wurde von Kreuztal aus über Hilchen- und führte zunächst nach Biedenkopf. Von bach, Erndtebrück, Bad Laasphe, Bieden- dort fuhr der Zug über Wallau bis zum kopf bis nach Marburg fortgesetzt. Nach Prellbock nach Wiesenbach. Am dorti- einem kurzen Aufenthalt auf einem Ab- gen Ladepunkt wird seit einigen Jahren stellgleis konnte die Rückfahrt nach Bad wieder Holz verladen, allerdings wurde Laasphe angetreten werden. die Strecke bereits seit über einem Jahr nicht mehr bedient. Nach kurzem Foto- Der Lokführer erwies sich als ortskun- halt ging die Fahrt wieder zurück nach diger Reiseführer. Durch regelmäßige Wallau, und von dort weiter über Bad Durchsagen machte er auf Sehenswürdig- Laasphe, Erndtebrück und Hilchenbach keiten neben der Strecke aufmerksam. bis nach Kreuztal an der Ruhr-Sieg-Stre- Die Familie des Gastgebers hatte den Zug cke. zusammen mit der Kurhessenbahn mit Luftballons, Plakaten und Schildern ge- Die Weiterfahrt nach Siegen war leider schmückt, was bei vielen Reisenden, die aufgrund einer Baustelle nicht möglich. den Zug nicht benutzen durften, für Somit musste der ursprünglich geplante Verwunderung sorgte. Für Essen und Trin- Besuch des dortigen Eisenbahnmuseums ken war reichlich gesorgt. Unter den etwa zum Bedauern aller Geburtstagsgäste aus- 50 Geburtstagsgästen waren viele Eisen- fallen. Stattdessen konnte der einstündige bahnfreunde und Vereinsmitglieder, so Aufenthalt zum Besuch der Kreuztaler dass Fachgespräche und etliche neue Kontakte geknüpft werden konnten.

Dem Gastgeber sei an dieser Stelle noch einmal ein herzlicher Dank für sei- ne wunderschöne Idee ausgesprochen, die seinen Gästen einen unvergesslichen Tag beschert hat.

Peter Stephan mit seinem Sohn vor dem Geburtstags-Sonderzug in Erndtebrück Foto: Jürgen Schmied

24 HS Nr. 90 Mittelhessen aktuell

Erfolgreiche Salamitaktik im Bahnhof Limburg Umfangreicher Gleisrückbau abgeschlossen (hpg) In der HS 83 hatten wir über die Planungen zum Umbau einer Abstell- anlage für Reisezüge der DB im Bahnhof Limburg berichtet, für die zahlrei- che beidseitig angeschlossene Gleise erneuert und zu Stumpfgleisen umge- wandelt werden sollten. Betroffen war auch das bis dahin auf kompletter Län- ge elektrifizierte Rangier- und Umfahrungsgleis 9 bzw. 109. Im Rahmen der Kapazitätsausschrei- Westerburg/Altenkirchen abfahren, und bung des Eisenbahnbundesamts (EBA) dies teilweise in kurzem zeitlichem Ab- hatten der Zweckverband SPNV-Nord in stand. Die Beibehaltung der Umfahrung Koblenz und wir als Fahrgastverband den wäre auch für angekommene Züge nutz- geplanten Rückbaumaßnahmen wider- bar gewesen, die zur Zwischenabstellung, sprochen Noch während des Verfahrens Reinigung oder Fahrt zur Tankstelle da- hatte die vectus Verkehrsgesellschaft ih- mit unabhängig von den Betriebsgleisen ren Widerspruch aus unbekannten Grün- gewesen wären. den zurückgezogen. Für betrieblich nicht hinnehmbar hatten wir die Außerbetrieb- Doch diesen Argumenten wollten sich nahme des ehemaligen Umfahrungsglei- das EBA und die DB nicht anschließen ses am Westerwald-Bahnsteig (Gleis 8) und lehnten den Widerspruch ab. Die eingeschätzt. Nach Überzeugung von Pro vorgebrachte Begründung, dass auch zu- Bahn&Bus und des Zweckverbands wäre künftig aus Gleis 1 keine Verbindung zur ein funktionsfähiges Bereitstellungsgleis Abstellanlage möglich wäre, war eine auch zukünftig erforderlich gewesen, da nicht nachvollziehbare Argumentation, aus Gleis 8 sowohl die Züge der Unter- die mit unseren Einwänden in keinerlei westerwaldbahn nach Montabaur/Siers- Zusammenhang stand. hahn, als auch der Ober- westerwaldbahn nach

Mit dem Abbau von Gleis 9 im Oktober und Errichtung eines Zaunes haben die Maßnahmen ihren Abschluss gefunden. Die eigentliche Begründung – das „Leiterrecht“ – wurde im Verfahren leider nie genannt.

Foto: Hans-Peter Günther

HS Nr. 90 25 Mittelhessen aktuell

Über die beantragten Umbauten hin- Weichen sowie der Errichtung eines Zau- aus wurden anschließend weitere Fakten nes zu den Gebäuden des ehemaligen Aus- geschaffen, zunächst mit dem Rückbau besserungswerks, der heutigen „WERK- der Fahrleitungen, später der gesamten Stadt“, ist die Maßnahme abgeschlossen Weichen-Infrastruktur. Eine dazu erstell- worden. Glücklicherweise wurde zumin- te Kapazitätsausschreibung veröffentlich- dest die signaltechnische Teilung von te die Frankfurter Außenstelle des EBA Gleis 8 beibehalten, die eine Einfahrt in erst, als der Weichen- und Signal-Rück- das besetzte Gleis zulässt. Damit bleibt bau bereits vollzogen war. In diesem Do- die Option erhalten, vom selben Bahn- kument wurde erstmals als Begründung steig zwei Züge mit unterschiedlichen Zie- der Baumaßnahmen die Veräußerung des len starten zu lassen. Voraussetzung dafür Geländes angeführt. wäre jedoch eine klare und eindeutige Zugziel-Anzeige und eine erkennbar be- Mit der im Oktober 2012 erfolgten schilderte Trennung in Gleis 8 West/Ost Demontage der verbliebenen Gleise und oder A/B.

„Main-Weser-Bahn im Takt“ Landkreis Marburg-Biedenkopf beschließt schnellen Regionalexpress-Stundentakt (jl) Die Versammlung des Regionalen Nahverkehrsverbandes Landkreis Marburg-Biedenkopf (RNV) hat am 12. Dezember in Sterzhausen einen An- trag beschlossen, der die Einführung eines Regionalexpress-Stundentakts auf der Main-Weser-Bahn bis Treysa vorsieht. Eingebracht hatte den Antrag der Orts- Der Antrag, welcher mit 14 zu 5 Stim- vorsteher von Sterzhausen, Dirk Geißler. men angenommen wurde, sieht ein Geißler hatte schon auf der letzten RNV- Stufenmodell vor, mit dem der Verkehr Versammlung bemängelt, dass seit der auf der Main-Weser-Bahn in Mittel- und Fahrplanänderung des Intercityfahrplans Nordhessen stark verbessert würde. Er Ende 2009 die Anschlüsse in Marburg lehnt sich an einen Vorschlag der Fahr- zur Oberen Lahntalbahn nicht mehr jede planinitiative „Main-Weser-Bahn im Takt“ Stunde funktionieren. So konnten auch an. Danach würden in mehreren Schrit- die Ende 2010 eingeführten zusätzlichen ten nicht nur Marburg, sondern auch Züge der Hessischen Landesbahn zwi- Kirchhain, Stadtallendorf, Neustadt und schen Gießen und Marburg keine Verbes- Treysa mit zusätzlichen Regionalexpress- serung bringen, weil die Züge auf allen halten aufgewertet. Ab Treysa würden die Unterwegsstationen halten und damit zu HLB-Züge als Regionalbahn weiter nach spät in Marburg ankommen, um noch die Kassel verkehren, sodass ein Umsteigen Züge zur Oberen Lahntalbahn erreichen wegfallen würde. zu können. Mehr Infos: www.probahn-bus.org/mwb-im-takt

26 HS Nr. 90 Mittelhessen aktuell Oberwesterwaldbahn muss schneller werden Ab 2015 mit bis zu 90 Stundenkilometern befahrbar? (hpg) Die Gleise der Oberwesterwaldbahn, die von Limburg über Hadamar nach Westerburg und Altenkirchen führt, sind seit ihrer Erneuerung im Jahr 2003 nicht nur für schwerste Zuglasten, sondern auch für höhere Geschwin- digkeiten ausgelegt. Dennoch ist die Höchstgeschwindigkeit der Strecke auf maximal 60 Stundenkilometern begrenzt. Dies soll sich möglichst bald än- dern. Für die 65 Kilometer lange Strecke bis tig über den derzeitigen Endbahnhof Au/ in die Kreisstadt Altenkirchen benötigen Sieg hinaus weiterfahren. Umsteigefrei ge- die Triebwagen der Vectus Verkehrs- langen die Reisenden dann über Betzdorf gesellschaft – mit Halt an allen Statio- bis nach Siegen bzw. Kreuztal. Die An- nen – rund 90 Minuten und erreichen eine hebung der Reisegeschwindigkeit im Durchschnittsgeschwindigkeit von Westerwald ist bis zu diesem Zeitpunkt lediglich 43 km/h. „Mit einer solch das erklärte Ziel. unattraktiven Reisezeit ist der ÖPNV auf der Schiene nicht konkurrenzfähig“, Feldwege als Hindernis meint Thomas Nielsen, stellvertretender Bereits seit vielen Jahren gibt es Pla- Direktor des rheinland-pfälzischen nungen, um die Höchstgeschwindigkeit Zweckverbands SPNV-Nord in Koblenz. auf der Strecke zu erhöhen, abschnitts- Sein Verband bestellt die Zugleistungen weise wären bis zu 90 km/h zu realisie- auf den Westerwaldstrecken. ren. Voraussetzung dafür ist aber die tech- Ab August 2015 wird die Hessische nische Sicherung zahlreicher Bahnüber- Landesbahn die Regionalzüge betreiben. gänge und die Umrüstung bestehender Im Stundentakt sollen die Züge zukünf- Anlagen. Alle bislang unternommenen Versuche, die an der Strecke liegenden Kom- munen bzw. Land- und Forstwirte zu einem Ver- zicht dicht aufeinander

Zahlreiche technisch nicht gesicherte Feldwegüber- gänge, wie hier bei Hattert, verhindern eine Erhöhung der Streckenhöchstge- schwindigkeit Foto: Hans-Peter Günther

HS Nr. 90 27 Mittelhessen aktuell folgender Überwege zu bewegen, sind Der an europäische Vorschriften gebun- bislang gescheitert. Die DB hatte ange- dene Ausbau sieht bestimmte Fahrbahn- boten, neue Feldwege parallel der Gleise breiten bei der Querung von Eisenbahn- zu errichten, um beispielsweise aus strecken vor, die für die DB und die Bau- bislang drei Überwegen einen zentralen, lastträger der Wege verbindlich ist. auf die vorgeschriebene Breite ausgebau- Möglicherweise werden die nach dem ten und mit Lichtsignal- und Halb- Eisenbahnkreuzungsgesetz von den Kom- schranken ausgerüsteten Bahnübergang zu munen zu tragenden Kosten die Bereit- schaffen. Doch alle Nutzer beharrten auf schaft für eine Veränderung des aktuel- ihren alten Wegerechten. len Zustands erleichtern.

Mittelhessenexpress: Weiterhin keine neuen Triebwagen (lk) Eigentlich sollten die neuen Triebwagen vom Typ Talent 2 schon seit ei- nem Jahr fahren. Doch auch zum jetzigen Fahrplanwechsel am 9. Dezember 2012 fahren immer noch die alten Fahrzeuge in Mittelhessen (Mittelhessen- express SE 30 & 40 Frankfurt – Treysa/ sowie RB 33 Hanau – Gie- ßen). Der Einsatz wurde kurzfristig abgesagt, da das Eisenbahnbundesamt die neuen Fahrzeuge noch nicht zugelassen hat. Ein neuer Termin ist derzeit nicht ab- gang zur schnellen RE 30-Linie nach/von zusehen. Pro Bahn & Bus zeigt sich aber Kassel bleibt weiterhin möglich. erfreut, dass der RMV und die DB Regio Hessen als Betreiberin der Linien den Auf der Linie 30/40 werden weiterhin Sonntags- und Feiertagsverkehr im Ab- Fahrzeuge des Typs ET 425/426 verkeh- schnitt Friedberg-Hanau und die Durch- ren, die „neue“ RB 33 Friedberg - Hanau bindung von Hanau nach Gießen (wo wird mit lokbespannten Zügen gefahren. betrieblich möglich) seit 9. Dezember Diese sind aber überwiegend moderni- aufgenommen haben. Dadurch entfällt siert worden und verfügen auch über ei- ein Umsteigen in Friedberg. Der Über- nen Wagen mit Hublift für mobilitätsein- geschränkte Reisende. Die Fahrzeuge waren bis zum Jahre 2001 bereits dort eingesetzt worden.

Der Fahrgastverband erhofft sich trotz- dem einen schnellstmöglichen Einsatz der neuen Fahrzeuge.

In Nürnberg schon länger unterwegs, in Mittelhessen noch nicht zugelassen: Neue Talent 2-Triebwagen

28 HS Nr. 90 Rhein-Main aktuell

Main-Weser-Bahn: Ausbau mit Verspätung Bürgerinitiativen blockieren den Ausbau der Bahn (ac, jl) Die Main-Weser-Bahn von Kassel nach Frankfurt ist eine der beiden wichtigsten Nord-Süd-Strecken in Hessen. Im Abschnitt Friedberg-Frankfurt ist die zweigleisige, elektrifizierte Hauptstrecke seit Jahren an der Kapazitäts- grenze angelangt. Doch Bürgerinitiativen blockieren den notwendigen Aus- bau mit großenteils fadenscheinigen Argumenten. Die Main-Weser-Bahn ist auf dem Ab- Minutentakt, so dass schnitt zwischen Friedberg und Frankfurt- es noch schwieriger West sehr stark ausgelastet. Die alle 30 wird, genügend freie Minuten verkehrende langsame S-Bahn, Fahrplantrassen zu welche auf allen Stationen hält, bringt es finden. mit sich, dass schnellere Züge ausge- bremst werden. Treffen langsame S-Bahn Heute sind diese und schnell fahrende Regionalexpress- Fahrzeitverlängerungen in die Fahrpläne züge aufeinander, gibt es zwei Möglich- eingearbeitet. So differiert die Fahrzeit bei keiten: Entweder wird die S-Bahn im den Regionalexpresszügen zwischen nächsten Bahnhof durch den schnellen Friedberg und Frankfurt-West (29,5 km) Zug überholt oder der schnelle Zug bum- zwischen 17 und 26 Minuten, zwischen melt hinter der S-Bahn bis nach Frank- Frankfurt-West und Frankfurt Hauptbahn- furt-West hinterher. Beide Maßnahmen hof (3,4 km) sogar zwischen 3 und 8 Mi- verlängern die Fahrzeiten und führen nuten! Immerhin kommt der Zug dabei zu einer Attraktivitätsverringerung „pünktlich“ im Frankfurter Hauptbahn- des Bahnangebots. Südlich von Groß-Kar- hof an, so dass die Reisekette nicht ab- ben verkehren die S-Bahnen sogar im 15- reißt und der Fahrgast seine Anschluss- verbindung in der Re- gel erreicht.

Dichter Zugverkehr in Bad Vilbel-Süd: Die Main-Weser-Bahn ist auf ihrem Südabschnitt überlastet

HS Nr. 90 29 Rhein-Main aktuell

Zwischen Friedberg und Frankfurt-West müssen sich die schnellen Züge (Bild oben: Intercity) und die langsamen S- Bahnen ein Gleis teilen 2 Fotos (Dortelweil): Andreas Christopher

Bei der S-Bahn ist es ähnlich: Um eine große Pünktlichkeit zu gewährleisten, die im Innen- stadttunnel aufgrund der hohen Zugbelegung unerlässlich ist, wurde am Frankfurter West- bahnhof für die Linie S6 (Friedberg - Frankfurt-Süd) stadteinwärts ein Verspätungs- puffer eingebaut. Die Wartezeit dort beträgt zwischen 2 und 6 Minuten, bevor die Fahrt Rich- tung Innenstadt fortgesetzt wird. Nur die S-Bahnen der Linie S6 benötigen diese Pufferzeit am Frankfurter West- bahnhof. Die hier ebenfalls Richtung Innenstadt verkeh- renden Linien S3, S4 und S5 halten nur ge gesenkt werden, weil auf die jeweils zum Fahrgastwechsel und fahren dann anderen Züge keine Rücksicht mehr ge- sofort weiter. nommen werden muss. Auch könnten ei- Um die aufgelisteten Mängel abstel- nige schnellere Züge, insbesondere im Be- len zu können, ist deshalb der Ausbau rufsverkehr für Pendler, nach Frankfurt der Infrastruktur notwendiger denn je. durchgebunden werden. Nur mit getrennten Gleisen für die lang- Diese Argumente sind den fachlich Ver- same S-Bahn sowie die schnellen Züge antwortlichen klar. In der Lokal- und von Regional-, Fern- und Güterverkehr Regionalpolitik sind alle entscheidenden ist eine Entmischung der unterschiedlich Gremien für den viergleisigen Ausbau schnellen Züge möglich. Eingeschleppte der Bahnverbindung Friedberg – Frank- Verspätungen übertragen sich dann nicht furt-West. mehr auf die S-Bahn und umgekehrt. Die Fahrtzeiten können sowohl für die S-Bah- Das hierzu notwendige Planfeststel- nen als auch für die übrigen Personenzü- lungsverfahren wurde in zwei Abschnit-

30 HS Nr. 90 Rhein-Main aktuell

Mit der Einführung eines Eurocity-Zugpaars Siegen - Klagenfurt mussten Nahverkehrszüge gestrichen werden, weil keine freien Fahrplantrassen mehr zur Verfügung standen. Der Eurocity wurde nach zwei Jahren wegen geringer Inanspruchnahme auf den Laufweg Frankfurt - Klagenfurt gekürzt Foto (bei Nieder-Wöllstadt): Andreas Christopher te aufgeteilt: Auf den Abschnitt Frank- schnitt zwischen Frankfurt-West und Bad furt-West – Bad Vilbel und Bad Vilbel – Vilbel abgewiesen. Es war das letzte Ver- Friedberg. Während das Verfahren auf fahren, das zum Streckenausbau noch dem zweiten Abschnitt noch läuft, konn- anhängig war. Eine Revision wurde hier, te es bereits 2009 auf dem Abschnitt zwi- wie auch schon bei den vorangegange- schen Frankfurt-West und Bad Vilbel ab- nen Verfahren, nicht zugelassen. Damit geschlossen werden. Es gab insgesamt besteht auch für den Streckenausbau zwi- etwa 50 Einwendungen, die den auf Frank- schen Frankfurt-West und Frankfurt- furter Gemarkung liegenden Abschnitt Berkersheim Baureife – theoretisch betrafen und in Gerichtsverfahren mün- zumindest. deten. Zwischen der Gemarkungsgrenze bei Frankfurt-Berkersheim und dem Bahn- Allerdings haben sieben der bisheri- hof Bad Vilbel könnte damit schon seit gen Beteiligten eine Klage gegen die 2009 gebaut werden. Nichtzulassung einer Revision eingelegt und so die Planungen aus dem Takt ge- Am 6. November 2012 hat der Hes- bracht. Damit ist der Streckenausbau erst sische Verwaltungsgerichtshof in Kassel einmal blockiert, bis über die Nicht- die Klage einer Anwohnerin aus Frank- zulassungsklage entschieden wird. Die furt-Berkersheim gegen den viergleisigen Kläger sind allerdings keine Einzelkämp- Ausbau der Main-Weser-Bahn im Ab- fer, sondern werden durch das Aktions-

HS Nr. 90 31 Rhein-Main aktuell bündnis „Bahnane“ und die Initiative verfahren zugesagt hatte, wurde Anfang „2statt4“ unterstützt. Das Kürzel „Bah- November 2012 dem Eisenbahnbundes- nane“ steht für „BahnAusbau Nur An- amt vorgelegt. Falls sich dadurch keine wohnerkonform Naturverträglich Er- Nachbesserungen ergeben, hängt jetzt al- schütterungsfrei“. Seine Mitglieder, les von dem Ausgang der Nichtzulas- insgesamt rund 200 Personen, allesamt sungsklage ab. Erst dann können nach Bahnanlieger in Frankfurt und dem Wette- einer Bauausschreibung die Bagger an- raukreis, wollen den Streckenausbau ver- rollen und mit dem Ausbau der besonders hindern. Sie argumentieren damit, dass im Berufsverkehr stark belasteten Stre- der Ausbau nicht wegen der S-Bahn und cke beginnen. Für die Bauarbeiten ist ein dem Nahverkehr erfolge, sondern viel- Zeitraum von drei Jahren angesetzt. mehr als Vorwand benutzt werde, um die Danach hofft man, nach auch dort Trasse für mehr Fern- und Güterverkehr beendetem Planfeststellungsverfahren zu ertüchtigen und zu einer Güterzug- ohne Unterbrechung mit dem folgenden magistrale auszubauen. Sie werfen der Abschnitt zwischen Bad Vilbel und Deutschen Bahn vor, nicht mit offenen Friedberg fortfahren zu können, der Karten zu spielen. ebenfalls zwei eigene zusätzliche S-Bahn- Gleise erhalten soll. Danach ist ein durch- Ein Erschütterungsgutachten, welches gehender 15-Minuten-Takt der S-Bahn bis die Bahn in dem Verwaltungsgerichts- Friedberg möglich und auch geplant.

Kommentar: Der Bahnausbau darf nicht weiter verzögert werden Jeder Bürger hat das Recht auf größtmöglichen Schutz und geringstmögliche Beeinträchtigungen bei Verkehrsprojekten. Dies gilt für die Bauphase, aber erst recht für den künftigen Betrieb. Insofern ist es völlig in Ordnung, wenn betroffe- ne Anwohner Einwände gegen den geplanten viergleisigen Ausbau der Main- Weser-Bahn geltend machen und damit planerische Verbesserungen erreichen können.

Nicht in Ordnung ist es jedoch, wenn sich Einzelne nach dem Sankt-Florians- Prinzip mit allen erdenklichen Mitteln und Klimmzügen gegen den notwendi- gen Ausbau wehren und der Allgemeinheit damit schaden.

Es handelt sich bei dem Aktionsbündnis Bahnane nur um wenige Personen. Nach eigenen Angaben hat das Bündnis etwa 200 Mitglieder. Davon sind aber nur etwa 70 Mitglieder aktiv und kommen zu Versammlungen.

Bedenklich ist, mit welchen Argumenten die Bahngegner hier bei der Bevölke- rung Angst erzeugen. Da wird publiziert, dass nach dem Streckenausbau weitere

32 HS Nr. 90 Rhein-Main aktuell

Fernzüge auf der Main-Weser-Bahn fahren sollen. Vor allem aber soll der Streckenausbau nach deren Angaben dazu dienen, massiv Güterverkehr auf diese Strecke zu verlagern. Die Main-Weser-Bahn soll zur Güterzugmagistrale und Ausweichstrecke der Rheintalbahn werden und die Zahl der Güterzüge bis zum Jahr 2025 auf 200 Züge pro Tag gesteigert werden. Diesem Horrorszenario glaubt die Bevölkerung. Was sollte sie auch sonst tun? Nur sehr wenige der Bewohner sind Eisenbahnexperten, die diese Argu- mentation richtig einschätzen können. Allerdings: Wo soll dieser Verkehr herkommen? Im Fernverkehr haben die Neubaustrecken Frankfurt – Köln und Fulda – Kassel – Hannover längst der Main-Weser-Bahn den Rang abgelaufen, da sie bedeutend schneller sind. Die einzig verbliebene zweistündliche IC- Verbindung leidet auf der Main-Weser-Bahn unter Auslastungsproblemen im Abschnitt Kassel - Marburg. Und um weiteren Güterverkehr auf die Strecke zu verlagern, müssten zuerst die anschließenden Bahnlinien ausgebaut werden. Zur Umgehung der Rhein- talstrecken wäre die Ruhr-Sieg-Strecke und die Deutz-Gießener Bahn zu ertüchtigen. Die Ruhr-Sieg-Strecke hat aber erhebliche Steigungen, schwere Güterzüge müssen nachgeschoben werden, betrieblich ist das sehr teuer. Für den Güterverkehr aus Nord- und Mitteldeutschland ist die Route über die alte Nord-Süd-Strecke von Hannover nach Fulda und ab dort durch das Kinzigtal besser geeignet als die von Kassel über Marburg nach Gießen. Außerdem bleibt die starke Streckenauslastung auf der Main-Weser-Bahn zwischen Gießen und Friedberg weiterhin bestehen, hier ist kein Streckenausbau durch weitere Gleise geplant. Ein großer Teil der Güterzüge fährt zudem ab Friedberg über Hanau und Stockstadt nach Darmstadt und weiter Richtung Süden. Die Akteure der Bahnane setzten auch auf das erneute Erschütterungs- gutachten, das der VGH in seinem Urteil verlangt hat. Das Bündnis bereitet eigene Messungen vor. Mitglieder erwägen, die Gutachter der Bahn nicht auf ihre Grundstücke zu lassen. Gegen das neue Gutachten der Bahn könne dann wieder geklagt werden. Fazit: Hier zeigt sich deutlich das Verhalten des Aktionsbündnisses. Eine Minderheit verängstigt die Bevölkerung mit falschen Argumenten. Das bedeu- tet auch künftig längere Fahrzeiten sowohl bei der S-Bahn als auch bei den Regionalexpresszügen und dadurch weiterhin mehr Autoverkehr aus der Wetterau und Mittelhessen nach Frankfurt. Und später erhebliche Preisstei- gerungen und Mehrkosten, wenn der Ausbau dann irgendwann doch einmal kommt, und damit weitere Belastungen für den Steuerzahler. Andreas Christopher

HS Nr. 90 33 Rhein-Main aktuell

Rechte Rheinstrecke: Ersatzmaßnahmen für Rückbauten im Rheingau (hpg) Die Vorgeschichte: Das Eisenbahnbundesamt (EBA) hatte am 16. März 2009 eine Meldung veröffentlicht unter der Überschrift: „Eisenbahn-Bundes- amt verhindert umfangreiche Rückbauten auf der Rechten Rheinstrecke“. Darin hieß es, dass die DB Netz AG mit der Umstellung der Leit- und Sicherungs- technik auf ESTW-Technik den fast vollständigen Rückbau der Bahnhöfe Unkel, Rheinbrohl, Rüdesheim, Hattenheim und Oestrich-Winkel sowie Rückbauten im Bahnhof Bad Hönningen plane. Nach Auffassung des EBA ist die Stre- EBA entschied aber am 23.02.2009, dass cke zwischen Troisdorf und Wiesbaden die geplanten immer noch umfangreichen eine der wichtigen Achsen des Güterver- Rückbauten nicht ohne Kompensation kehrs in Deutschland und zu über 93 % genehmigungsfähig seien. Das EBA war ausgelastet. der Überzeugung, dass der Verkehr auf der Mischstrecke aufgrund des eng Das Projekt „aktive Kapazitätsüber- vertakteten Personenverkehrs, des relativ wachung“ – welches das EBA eigens zur hohen Verspätungsniveaus und des star- Beurteilung von Kapazitätsfragen und zur ken Geschwindigkeitsspektrums bereits Prüfung verkehrlicher Auswirkungen in- aktuell nur schwer zu bewältigen wäre. frastruktureller Maßnahmen gegründet Die Auswertungen verdeutlichten, dass hatte – hielt nach umfangreicher Amts- die betroffenen Überhol- und Kreuzungs- ermittlung die im Antrag enthaltenen möglichkeiten auch unter Berücksichti- Rückbauvorhaben nicht für geneh- gung der zukünftigen verkehrlichen Er- migungsfähig. Die DB Netz AG legte zwar wartung auf dieser Strecke für den Ver- mehrere überarbeitete Planungen vor, das kehr unentbehrlich seien.

Gleichzeitig hatte das EBA die DB Netz AG aufgefordert, die Überhol- gleise in Niederdollen- dorf, Unkel, Rheinbrohl,

Nach dem Verkauf des ehem. Güterschuppens von Hattenheim wurde bis unmittelbar an das Gleis gebaut und eine weitere Nutzung von Überholungs- und Nebengleisen unmöglich Fotos: Hans-Peter Günther

34 HS Nr. 90 Rhein-Main aktuell

Seit etwa zehn Jahren ist das ehemalige Überholungsgleis zwischen Geisenheim und Winkel außer Betrieb, die Weichen abgebaut und die Fahrleitung demontiert. In diesem Abschnitt soll mittig das neue 750m lange Überholungsgleis entstehen.

Bad Hönningen, Hattenheim und Oestrich-Winkel – welche sie ohne Genehmigung außer Betrieb genommen hatte – ent- sprechend ihrer Betriebspflicht zeitnah wieder in Betrieb zu nehmen. Die Oestrich-Winkel und Hattenheim sowie für den Bau des Rüdesheimer Tunnels er- der alten Zwischenbahnsteige in Oestrich- forderlichen Rückbauten im Bahnhof Winkel vorgesehen. Rüdesheim sollte die DB durch die Schaf- fung „güterzuglanger Überholgleise“ in Die Planfeststellung den Bahnhöfen Oestrich-Winkel und In dem durch das Regierungspräsi- Hattenheim kompensieren. Während die dium Darmstadt veröffentlichten An- DB im nördlichen Abschnitt der Auffor- hörungsverfahren konnte bis Anfang derung nachkam, begannen intensive Ver- Dezember ein umfassender Einblick in handlungen für den Abschnitt im Rhein- die geplanten Maßnahmen genommen gau. werden, Einwendungen sind noch bis zum Der Kompromiss 20. Dezember 2012 möglich. (Alle Un- terlagen sind auch unter www.rp-darm- Nach einem mit dem EBA getroffenen stadt.hessen.de einsehbar,) Kompromiss heißt es von Seiten der Deut- schen Bahn: Im Rahmen des Projekts Die von DB Netz veröffentlichte Be- „ESTW Rechte Rheinstrecke“ beabsich- schreibung des Ist-Zustandes erweckt tigt die DB Netz AG die rechte Rhein- allerdings den Eindruck, dass sowohl in strecke „auf den aktuellen Stand der Hattenheim als auch in Oestrich-Winkel Technik“ zu bringen. Im Rheingau soll noch die komplette Infrastruktur nutzbar „zur Optimierung der Gleisinfrastruktur“ sei, wenn es heißt: „Die Bahnhöfe Hatten- im Bahnhof Geisenheim ein neues Über- heim und Oestrich-Winkel bestehen aus holungsgleis und in Oestrich eine neue zwei durchgehenden Streckengleisen (1 Überleitstelle sowie ein neuer Außen- und 2), einem Überholungsgleis (Gleis 3) bahnsteig gebaut werden. Gleichzeitig ist sowie jeweils einem Abstellgleis und sie- der Rückbau der ehemaligen Über- ben Weichen. Durch die Weichen ist es holungsgleise und der bestehenden möglich, die Streckengleise in beide Überleitverbindungen in den Bahnhöfen Richtungen zu wechseln, Züge beginnen,

HS Nr. 90 35 Rhein-Main aktuell enden und wenden zu lassen.“ Mit dem Bau von vier neuen Weichen für eine Überleitverbindung in Oestrich Bereits vor Jahren wurden die Über- und einem auf 750 m verlängerten holungsgleise (Fahrtrichtung Lahnstein) Überholungs- und Kreuzungsgleis zwi- beider Stationen jedoch von der DB be- schen den beiden Richtungsgleisen soll trieblich gesperrt. Für Hattenheim ist dies den Forderungen des EBA entsprochen sogar nachvollziehbar, da etwa in der werden. Obwohl mit diesen Baumaß- Mitte des Überholungsgleises der Bahn- nahmen keine Erhöhung der Strecken- übergang (BÜ) Waldbachstraße liegt. kapazität möglich wird, titelte der Wies- Dieser BÜ musste geschlossen bleiben, badener Kurier Anfang November in un- solange ein Zug dort hielt. Eine weitere verantwortlicher Weise: „Planung für Überholungsmöglichkeit (Fahrtrichtung noch mehr Güterverkehr“. Wiesbaden) bei Geisenheim ist seit rund zehn Jahren durch den Abbau von Aus Sicht der Fahrgäste gibt es jedoch Weichenverbindungen und Fahrleitung folgende Kritikpunkte: Für den Bahnhof nicht mehr nutzbar. In diesem Abschnitt Hattenheim ist laut Erläuterungsbericht soll das neue, mittig gelegene Über- trotz Rückbau des Überholgleises und holungsgleis entstehen, für dessen Bau in Heranrücken der Schrankenanlagen of- geringem Maße ein Grunderwerb im In- fenbar kein barrierefreier Zugang aus der dustriegebiet Geisenheim notwendig ist. Waldbachstraße zum Bahnsteig (Fahrtrich- tung Rüdesheim) geplant. Auch für Im Bf Oestrich-Winkel gibt es den Oestrich-Winkel ist keine barrierefreie Hausbahnsteig sowie ursprünglich zwei Gestaltung der neu zu bauenden Personen- Zwischenbahnsteige, die nur mit Über- unterführung vorgesehen, „da die Anzahl schreiten der Gleisanlagen erreicht wer- der Reisenden pro Tag unter 1000 beträgt den können. und ein besonderer Bedarf (z.B. Behin- derteneinrichtungen vor Ort) nicht gege- ben ist.“

Mit geringem Aufwand wäre der bisherige Mittelbahnsteig in Hattenheim von der Waldbachstraße aus barrierefrei erreichbar.

Foto: Hans-Peter Günther

36 HS Nr. 90 Rhein-Main aktuell

Elektrifizierung der Taunusbahn? (ac, hm) Eine Voruntersuchung im Rahmen der Fortschreibung des regiona- len RMV-Nahverkehrsplans hat ergeben, dass eine Elektrifizierung der Eisenbahnstrecke bis aus volkswirtschaftlicher Sicht sehr sinnvoll wäre. In der Voruntersuchung wurde analysiert, welche Auswirkungen eine Teil- elektrifizierung der Bahnstrecke Friedrichsdorf - Brandoberndorf im Abschnitt Friedrichsdorf - Usingen auf das Bedienungskonzept haben könnte.

Die S-Bahn-Linie S 5 könnte halbstünd- Fortführung der Planungsgesellschaft bis lich bis Usingen verlängert werden. 2015 im Kreistag befürwortet. Dadurch würden sich umsteigefreie Ver- bindungen und Fahrzeitverkürzungen für Aufgrund der positiven Ergebnisse die- die Reisenden, die aus diesem Abschnitt ser Voruntersuchung wird es jetzt zu ei- in Richtung Frankfurt fahren möchten, ner vertiefenden Untersuchung seitens des ergeben. Auf der Taunusbahn könnten RMV kommen, an der sich auch der aufgrund der Bahnsteiglängen S-Bahn- und dessen Zweckver- Züge bis zur Kategorie Vollzug verkeh- band Verkehrsverband Hochtaunus ren. Die damit verbundene Kapazität von (VHT) beteiligen werden. deutlich über 350 Sitzplätzen entspräche in etwa der Kapazität einer Dreier-Ein- Kommentar: heit der heutigen Züge LINT 41. Zusam- men mit dem insgesamt aufnahmefähi- Die S-Bahn nach Usingen ist ein geren Fahrzeuginneren und einer opti- Gedankenspiel. Aber das war die mierten Taktung stünden damit langfris- Taunusbahn zunächst auch mal. Mit tig mehr Kapazitäten zur Verfügung. dem Fahrdraht dürfte es allerdings nicht getan sein. Gerade bei Kreu- Der Betrieb zwischen Brandoberndorf zungsaufenthalten werden Verspätun- und Usingen würde weiterhin mit Diesel- gen Zug für Zug weitergegeben. Zwei- fahrzeugen erfolgen, beispielsweise mit gleisige Abschnitte sollten Gegenstand modernisierten Fahrzeugen des Typs der Überlegungen sein. Eine Elektri- LINT 41. Diese könnten in Einzelfällen fizierung sollte auch zwischen Usingen auch weiterhin nach Frankfurt durch- und Brandoberndorf geprüft werden. gebunden werden. Der Ersatz von Die- Modernisierung nur einer Teilstrecke sel- durch Elektrofahrzeuge würde wäre der falsche Weg. Die Auswirkun- darüber hinaus zu einer Reduktion bei gen des Fahrdrahtes auf die Beschleu- den entsprechenden Emissionen führen. nigung und den Umweltschutz sind zu Im Falle der Elektrifizierung wäre es klären. S-Bahn oder weiter moderni- zudem möglich, auch einzelne Verbindun- sierte Regionalbahn – beides sollte gen der geplanten Regionaltangente West eine Option sein. (RTW) bis nach Usingen zu führen. Der Hochtaunuskreis hatte erst kürzlich die Horst Mader

HS Nr. 90 37 Verbünde aktuell

Von Mayen nach Limburg und an die Aar mit DB Regio Vom Westerwald an die Sieg und ins Rothaargebirge mit der HLB (hpg, og) Die Vergabe der beiden Lose für das in drei Bundesländern liegen- de Netz „Eifel-Westerwald-Sieg“ (EWS) ist erfolgt. Die Vergabe basiert auf den Entscheidungen der am Dieselnetz beteiligten Aufgabenträger, dem Zweck- verband Schienenpersonennahverkehr Rheinland-Pfalz Nord (SPNV-Nord), dem Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) und dem Rhein-Main- Verkehrsverbund (RMV). Das Gesamtvolumen der SPNV-Leis- Fahrzeugtausch und tungen beläuft sich auf fast 6 Mio. Zug- Modernisierungen km, von denen rd. 3,8 Mio. im Bereich des SPNV-Nord, ca. 1,3 Mio. im NWL Mit Übernahme der Verkehrsleistungen und knapp 0,9 Mio. im RMV liegen. ab Mitte 2015 im Los 2 des EWS-Netzes sollen die bislang für die Vectus Verkehrs- Der federführende Zweckverband gesellschaft geleasten LINT 27 und 41 SPNV RLP Nord hat am 2. November auf den Standard der moderneren HLB- 2012 bekannt gegeben, dass die DB Regio LINT gebracht werden. Dazu sind beim AG (Regio Südwest) ab Dezember 2014 Hersteller Alstom umfangreiche Umbau- den Betrieb der Leistungen in Los 1 über- ten in der Elektronik für die Fahrzeug- nimmt. Ab August 2015 wird das Los 2 - steuerung erforderlich. Nachgerüstet wer- ebenfalls für die Dauer von rund 15 Jah- den müssen Brandmeldeanlagen und eine ren bis Dezember 2030 - von der Video-Überwachung. Mehr der Optik, Hessischen Landesbahn GmbH (HLB) aber im Bereich der Kopfstützen auch der betrieben. Hygiene, dient der Austausch der Sitz- polster und äußerlich löst die HLB- Farb- gebung das Vectus- Grün ab.

Weiterhin im Ein- satz verbleiben die ge- Als Ersatz für defekte Neigetechnik-612 setzte die DB schon 2007 die Talent-Triebwagen der Baureihe 643 im Lahntal ein, die ab Dezember 2014 diese Leistungen dauerhaft erbringen sollen. Foto: Hans-Peter Günther

38 HS Nr. 90 Verbünde aktuell

Netz „Eifel-Westerwald-Sieg“: Wer bedient in Zukunft welche Strecke?

Los 1: Regionalexpress Gießen – Limburg – Koblenz Regionalbahn Limburg – Koblenz – Andernach – Mayen Ost Regionalbahn Zollhaus – Diez – Limburg Regionalbahn Andernach – Mayen Ost – Kaisersesch

DB Regio übernimmt ab Dezember 2014 die Leistungen im Los 1 bis Dezember 2030. Dabei wird das bisherige Regionalbahnangebot (RB) zwischen Limburg und Koblenz Hbf über Koblenz Stadtmitte und Andernach bis Mayen Ost verlängert. Damit verbunden ist eine Verdoppelung des RB-Angebotes zwischen Mayen, Andernach und Koblenz von 1 auf 2 Züge pro Stunde. Die Betriebsaufnahme zwischen Zollhaus und Limburg mit Reaktivierung der Aartalbahn zwischen Zollhaus und Diez soll zum 1. August 2015 erfolgen.

Los 2: Regionalbahn Limburg – Altenkirchen – Au (Sieg) – Betzdorf – Siegen – (Kreuztal) Regionalbahn Betzdorf – Siegen – Erndtebrück – Bad Berleburg Regionalbahn Limburg – Montabaur – Siershahn Regionalbahn Siegen – Finnentrop (einzelne Fahrten) Regionalbahn Finnentrop – Olpe Regionalbahn Dillenburg – Siegen Regionalbahn Betzdorf – Herdorf – - Dillenburg

Die HLB fährt ab August 2015 die Leistungen in Los 2 bis Dezember 2030. Damit verbunden ist eine Verlängerung der RB Limburg – Au über Betzdorf nach Siegen und Einzelfahrten bis Kreuztal. Durch die Verlängerung der RB Bad Berleburg – Siegen bis Betzdorf wird montags bis samstags ein 30-Minuten- Takt im RB-Angebot zwischen Siegen und Betzdorf geschaffen. Eine verbesserte Reisekette aus dem Westerwald nach Köln mit Anschluss an den Rhein-Sieg-Express in Au soll ebenfalls eingerichtet werden. räumigen Triebwagen GTW 2/6 mit ih- erläuterte auf unsere Anfrage, dass erst rem 1.Kl.-Bereich auf der Hellertalbahn mit Bekanntgabe der Entscheidung die zwischen Betzdorf und Dillenburg. Inwie- Planungen für Fahrzeugumbauten, Ein- weit zusätzliche Einheiten der dieselelek- sätze und Standorte begonnen haben. trisch angetriebenen GTW vom Stand- Noch könne die HLB nicht sagen, in wel- ort Betzdorf aus eingesetzt werden, ist chem Umfang die bestehenden Werkstatt- derzeit noch offen. Sie könnten bei- Kooperationen fortgesetzt werden. Derzeit spielsweise die Regionalbahn-Leistungen betreut die Werkstatt der Westerwaldbahn zwischen Siegen und Dillenburg erbrin- in ihrem, von den Einsatzstrecken etwas gen. abgelegenen, Betriebshof in Steinebach- Werkstätten und Betriebsleitung Bindweide die GTW der Hellertalbahn und von Vectus. Das DB Regio-Werk in HLB-Sprecherin Susanne von Weyhe Limburg ist für die Instandhaltung der

HS Nr. 90 39 Verbünde aktuell

Vectus-LINT und den von der HLB im in Zukunft die Regionalzüge zwischen Lahn-Vogelsberg-Rhön-Netz eingesetzten Limburg und Zollhaus auf einer nicht Triebwagen verantwortlich. mehr der DB Netz gehörenden Infrastruk- tur unterwegs sein. Eine rechtzeitige Fer- Da der betriebliche Mittelpunkt zu- tigstellung der Aartalbahn mit neuer BÜ- künftig nicht mehr in Limburg liegt, wird Technik und neuen Haltepunkten bis zum es zusätzlich zur weiterhin genutzten Dezember 2014 ist jedoch wenig wahr- Werkstatt in der Domstadt sehr wahr- scheinlich. Bislang konnte weder der scheinlich einen zentraleren Standort im Ankauf abgeschlossen werden, noch wur- Bereich Siegen oder Betzdorf geben, in de ein Eisenbahn-Infrastruktur-Unterneh- dem auch die Betriebsleitung ihren Sitz men mit der Umsetzung der Planungen haben wird. beauftragt.

Um das Betriebsprogramm erfüllen zu Ein Rückschlag ist auch die Weigerung können, wird die HLB weitere Triebwa- der Firma Schaefer Kalk in Hahnstätten, gen bei Alstom bestellen, allerdings soll die zurzeit an keinem Anschluss an die die Anzahl unter zehn Fahrzeugen blei- Gleise der Aartalbahn interessiert ist. ben. In einer im europäischen Amtsblatt Geschäftsführerin Heike Horn erklärte veröffentlichten Ausschreibung waren – gegenüber der Diezer Rhein-Lahn-Zei- unter dem Vorbehalt einer Auftragser- tung: „Zum einen sind die Mengen, die teilung – erheblich mehr Triebwagen ver- wir an unsere Kunden liefern, zu gering, einbart. um sie über die Schiene zu transportie- Gebrauchtfahrzeuge auch bei DB ren. Zum anderen haben wir zurzeit kei- ne Kunden, die über einen eigenen Gleis- Für die Regionalzüge von der Eifel anschluss angefahren werden wollen.“ Die durchs Rhein- und Lahntal sollen die beiden größten Empfänger von Kalk- Triebwagen der Baureihen 640 und 648 steinen aus Hahnstätten – das Dyckerhoff- (LINT), die jetzt noch auf der „Drei- Werk in Wiesbaden-Amöneburg und das länderbahn“ im Bereich Siegen im Ein- firmeneigene Kalkwerk in Steeden – satz sind, nach Rheinland-Pfalz versetzt könnten rein technisch die zusammen werden. Sie lösen auf der Eifelstrecke rund 500.000 Tonnen Material pro Jahr Andernach–Mayen–Kaisersesch die dort über ihre vorhandenen Gleisanschlüsse noch im Einsatz befindlichen 628/629 ab. empfangen. Diese Transporte belasten Für den Regionalexpress zwischen stattdessen seit Jahrzehnten die Anlieger Koblenz und Gießen setzt der Zweckver- an der Bundesstraße 54 zwischen Lim- band anstelle der Neigetechnik-612 auf die burg und Wiesbaden. niederflurigen Talent-Triebwagen der Bau- reihe 643, die bereits in der Vergangen- heit zeitweise dort im Einsatz waren. Betriebsaufnahme im Aartal? Mit der Vergabe an DB Regio werden

40 HS Nr. 90 Bahngeschichte

100 Jahre Solmsbachtalbahn (hm) Wenn heute die Taunusbahn in Grävenwiesbach ihre Fahrt durch den 1.300 Meter langen Hasselborner Tunnel nach Brandoberndorf fortsetzt, be- fährt sie ein Teilstück der Solmsbachtalbahn, deren Eröffnung am 1. Novem- ber 2012 genau 100 Jahre her war. Am 31. Mai 1985 fuhr der vorerst letz- 1992 war es dann so- te Personenzug zwischen Albshausen und weit – die modernisier- Grävenwiesbach. Mit der Verlängerung te Taunusbahn nahm im der Taunusbahn (Frankfurt -) Bad Hom- Hochtaunuskreis zwi- burg – Grävenwiesbach konnte am 15. schen Bad Homburg November 1999 die Gemeinde Waldsolms und Grävenwiesbach ih- mit den beiden Bahnstationen Brand- ren Vorlaufbetrieb auf. oberndorf und Hasselborn wieder an das Entsprechend stiegen die Fahrgastzahlen. Eisenbahnnetz angeschlossen werden. So kam es zur Verlängerung bis nach Wenn man es genau nimmt, wird das Brandoberndorf, so dass die dortigen Pend- Solmsbachtal erst kurz vor dem Bahnhof ler ins Rhein-Main-Gebiet eine willkom- Brandoberndorf erreicht. Früher setzten mene Alternative zur Autofahrt auf vol- die Züge dann ihre Fahrt entlang dem len Straßen erhalten haben. Gerade auch namensgebenden Gewässer fort und er- Schüler und Ausflügler gehören zu den reichten nach einer gut halbstündigen Benutzern auf diesem Streckenabschnitt. Fahrt den Bahnhof Albshausen, von dort ging es weiter über die Lahntalstrecke nach . Güterverkehr fand im Solmsbachtal noch bis ins Jahr 1988 statt. Der Abschnitt zwischen Grävenwies- bach und Brandoberndorf ist allerdings auch nicht mehr von Güterzügen befah- ren worden. Bald wurde die Strecke abge- baut, es folgten die Straßenbrücken. Der Tunnel zwischen Albshausen und dem Hal- tepunkt Burgsolms-Oberndorf ist verfüllt worden. Auch der Hasselborner Tunnel präsentierte sich ohne Gleise. Diese aber blieben auf Initiative der Gemeinde Grävenwiesbach zwischen dem Tunnel und dem Bahnhof Grävenwiesbach erhalten. Am 30.12.1981 verlässt ein Nahverkehrszug den Tunnel bei Burgsolms. Heute ist dieser Streckenabschnitt zugeschüttet Foto: Horst Mader

HS Nr. 90 41 stop+++Streckentelegramm+++stop+++Streckentelegramm+++stop+

Burgwaldbahn Fahrt nach etwa 45 Minuten fortsetzen. Danach wurde die Strecke allerdings für Marburg - Frankenberg mehrere Stunden gesperrt, um die Schä- RMV-Linie 42 den an der Brücke genauer zu überprü- Brückenschaden in Ernsthausen fen. Erst gegen Mittag, nach Abschluss einer genaueren Überprüfung, konnte die (js) Am Samstag, dem 13. Oktober 2012 Strecke wieder für den Verkehr freigege- kam es gegen 9:30 Uhr in Burgwald- ben werden. Ernsthausen zur Beschädigung der Eisen- bahnbrücke über die Bundesstraße B-252 Neues Zugpaar durch einen Lastwagen. Der Tieflader (jl) Von Frankenberg/Eder fährt über die hatte einen gebrauchten Bagger geladen, Burgwaldbahn Montag bis Freitag jetzt der von Frankenau ins Rhein-Main-Ge- zusätzlich auch um 9.20 Uhr ein Zug nach biet überführt werden sollte. Beim Verla- Marburg/Lahn. Dieser Zug fährt beschleu- den hatte der Transportunternehmer nicht nigt und hält auf dieser Strecke nur in auf die zulässige Ladehöhe geachtet, die Münchhausen und Wetter. In Marburg der Bagger überschritten hatte. Während besteht Anschluss an den IC Richtung der Fahrt kollidierte der Baggerarm mit Frankfurt/Main. In Gegenrichtung fährt dem Träger der Blechträgerbrücke. Dabei Montag bis Freitag ein zusätzlicher Zug wurde der Bagger schwer beschädigt, und um 8.29 Uhr nach Frankenberg/Eder. fast vom Tieflader heruntergerissen.

Hydrauliköl lief aus und musste von Obere Lahntalbahn der Freiwilligen Feuerwehr Ernsthausen Erndtebrück - Biedenkopf - gebunden werden. Aufgrund des Schadens Marburg im Hydrauliksystem konnte der Motor des Baggers nicht gestartet werden. Die- RMV-Linie 43 ser musste in Schrittgeschwindigkeit mit Wieder Holzverkehr ab Breidenstein Polizeibegleitung zu einem Lagerplatz einer ortsansässigen Baufirma gebracht (js) Seit über einem Jahr fand am Lade- werden. punkt in Wiesenbach bei Breidenstein bereits keine Holzverladung mehr statt. Wenige Minuten nach der Kollision des Erstmals kam am 8. / 9. und am 15. / 16. Baggers mit dem Brückenträger sollte ein November wieder ein Güterzug zur Holz- Triebwagen der Kurhessenbahn die Brü- verladung ins Perftal. Jeweils am Don- cke auf der Fahrt in Richtung Marburg nerstag wurde der Leerzug von der blau- passieren. Der Zug musste aus Sicherheits- en Pressnitztalbahn-253 gebracht. Abge- gründen gestoppt werden. Nachdem der holt wurde der beladene Zug mit 40 Wa- Notfallmanager der Kurhessenbahn, Oli- gen und ca. 1.080 Tonnen Gesamtgewicht ver Groß, die Brücke inspiziert hatte und am Folgetag. Diese Fahrt übernahm die dabei keine schwerwiegenden Schäden rot-beige 218 105 von der Westfranken- entdecken konnte, durfte der Zug seine bahn im Auftrag der Kurhessenbahn. Die

42 HS Nr. 90 ++Streckentelegramm+++stop+++Streckentelegramm+++stop+++Str

Holzzüge hatten Stendal in Sachsen-An- kunden Ende Oktober 2012 hautnah mit- halt zum Ziel und sollen zukünftig wieder erleben. Aufgrund mehrerer krankheits- regelmäßiger verkehren. bedingter Personalausfälle konnte am 26. Oktober das Reisezentrum im Lauter- bacher Nordbahnhof gar nicht öffnen, im Bahnhof Fulda schloss das Reisezentrum deutlich früher. Öffnungszeiten Reisezentrum Fulda (si) In der letzten Ausgabe der Hessen- schiene berichteten wir außerdem über die reduzierten Öffnungszeiten des Reise- zentrums Fulda. Begründet wurden diese mit der geringeren Inanspruchnahme des Reiesezentrums. Bei einem Besuch des Der Holzzug am 15. und 16. November 2012 Bahnhofs Fulda am Sonntag, dem 4. No- in Breidenstein. Bei einer Länge von 540 Metern hat der Zug ein Gewicht von 1080 Tonnen. Foto: Peter Stephan Osthessen Personalmangel in den Reisezentren (si) Wie bereits in der HS 89 berichtet, ist die Personaldecke bei den Reisezentren in Osthessen mittlerweile recht dünn. Diese Auswirkungen konnten die Bahn-

Aushänge an den Bahnhöfen Lauterbach und Fulda am 25. Oktober 2012 belegen die prekäre Personalsituation. Foto: Stefan Sitzmann

vember 2012, konnte hingegen um 15.30 Uhr eine sehr rege Inanspruchnahme fest- gestellt werden. Die Schlange der Fahr- gäste reichte bis zur Eingangstür des Reisezentrums.

HS Nr. 90 43 stop+++Streckentelegramm+++stop+++Streckentelegramm+++stop+

Vogelsbergbahn und trotzdem nicht versteigert. Fulda - Alsfeld - Gießen Nunmehr geht das Gebäude für zwei Monate in den sog. Nachverkauf. Das RMV-Linie 35 heißt: Interessenten haben nun acht Wo- Bahnhof Wallenrod kommt unter den chen Zeit, über einen neuen Preis zu ver- Hammer handeln. Damit könnte der Verkauf des Wallenröder Bahnhofs für den poten- (si) Nachdem am 10. Dezember 2011 der ziellen neuen Besitzer zu einem Schnäpp- Personenzughalt für den Bahnhof Wallen- chen werden. Wer sich für dieses Objekt rod eingestellt wurde, soll nun das interessiert, kann sich auf der Webseite Bahnhofsgebäude verkauft werden. Der des Immobilienportals www.immonet.de erste Versteigerungsversuch eines säch- informieren. sischen Auktionshauses am 24. Novem- ber 2012 in Leipzig scheiterte mangels Main-Weser-Bahn Bieter. Auch die hessischen Bahnhöfe Borken und Neuenthal-Schlierbach stan- Kassel - Gießen - Frankfurt den zeitgleich zum Verkauf. RMV-Linie 30 Neuer Regionalexpresshalt in Borken Das Wallenröder Bahnhofsgebäude mit 125 Quadratmetern Wohnfläche ist (nvv, jl) Die Züge der Regionalexpress- teilweise vermietet, im Erdgeschoss ist das linie Kassel - Gießen - Frankfurt halten Stellwerk samt Fahrdienstleiter unterge- nun auch in Borken. Damit hat Borken bracht, dazu gehört eine Grundstücks- alle zwei Stunden eine schnelle Verbin- fläche von 532 qm. Der Zustand des Ge- dung nach Kassel, Marburg/Lahn, Gie- bäudes wird als sanierungsbedürftig ein- ßen und Frankfurt/Main. Möglich gewor- gestuft, wenngleich der Aussenputz vor den ist der Halt durch leistungsstärkere etwa 15 Jahren erneuert wurde. Angebo- Lokomotiven der Baureihe 146, welche ten wurde das Objekt für 9.000 Euro - seit Fahrplanwechsel die Züge bespannen.

Die erste Regional- bahn (RB 30) von Mar- burg/Lahn in Richtung Kassel hält Montag bis Freitag und Samstag nun auch in Neuental-Schlier- bach mit dortiger Abfahrt um 4.55 Uhr.

Zugkreuzung am 18. Juni 2010 in Wallenrod Foto: Stefan Sitzmann

44 HS Nr. 90 ++Streckentelegramm+++stop+++Streckentelegramm+++stop+++Str

Die Basaltverladung auf die Schiene in Oberwiddersheim liegt zur Zeit still. Über eine Wiederinbetriebnahme wird nachgedacht

Friedberg: Umbau des Güterbahnhofs terzug mehr nach Nidda gefahren. Nach- (ac) Im Bereich des Güterbahnhofs dem das Spanplattenwerk der Firma Friedberg wurden im Frühjahr 2012 die Pfleiderer (ehemals Hornitex) zum 30. alten, schon länger nicht mehr genutzten Juni 2011 die Produktion im Werk Nidda Gleisanlagen im Bereich der ehemaligen aufgegeben hatte, war auch die regelmä- Güterabfertigung entfernt. ßige Zustellung von Leimkesselwagen entfallen. Kurz darauf war im Pfleiderer- Im September begann man, in diesem Werksgelände nochmals kurzzeitig Holz Bereich wieder einige Gleise zu verlegen. verladen worden. Wohl aus diesem Grun- Die Gleise binden eine neue Ladestraße de hatte DB Schenker das Güterzugpaar an, über die in Zukunft Holz verladen von Gießen nach Nidda noch über ein werden soll. Der Holzumschlag findet Jahr lang im Fahrplan belassen, weil man bislang auf den Zufahrtsgleisen des Land- mit weiteren Holztransporten rechnete. handels statt. Dieses Bahngelände soll aber Da daraus aber nichts geworden ist, wur- in absehbarer Zeit entwidmet und verkauft de jetzt folgerichtig der Gütertarifpunkt werden, so dass ein Ersatz notwendig Nidda aufgegeben. wird. Auf der Lahn-Kinzig-Bahn gibt es jetzt Lahn-Kinzig-Bahn nur noch Güterzugleistungen von Gießen bis Gießen Erdkauterweg (Anschluss Ei- Gießen - Nidda - Gelnhausen senwerk Bieber und Mittelhessische Ton- RMV-Linie 36 bergbau GmbH). Möglicherweise kommt Güterverkehr auf der Lahn-Kinzig- es künftig wieder zur Verladung von Basaltschotter in Oberwiddersheim; die Bahn Basaltwerke Nickel jedenfalls hoffen, nach (ac) Zum 1. September 2012 wurde der dem Neuaufschluss eines Basaltbruches Gütertarifpunkt Nidda offiziell geschlos- dort wieder Schotter für Bahndienst- sen. De Facto war schon lange kein Gü- zwecke verladen zu können.

HS Nr. 90 45 stop+++Streckentelegramm+++stop+++Streckentelegramm+++stop+

Horlofftalbahn Pro Bahn & Bus hatte bereits die Ein- stellung der Horlofftalbahn scharf kriti- Friedberg - Beienheim - siert. Dem zuvor attraktiver gestalteten Hungen / Nidda Verkehrsangebot mit einem Stundentakt an Werktagen war nach Ansicht unseres RMV-Linie 31/32 Verbandes zu wenig Zeit eingeräumt wor- Neue Vorstudie zur den, um sich am Markt zu etablieren. Wiederinbetriebnahme Außerdem fehlte der Wochenendverkehr – ein gravierender Fehler in Zeiten, in (fl) Die Horlofftalbahn (Friedberg -) denen die Mobilität im Freizeitbereich Beienheim – Hungen wurde im Jahr 2003 stark zunimmt. Außerdem waren damals zwischen Wölfersheim-Södel und Hungen schlecht geplante Anschlüsse und unge- eingestellt. Während sich die benachbar- rechtfertigt hohe Tarifsprünge zu bekla- te Linie (Friedberg -) Beienheim – Nidda gen gewesen. Die Folge war, dass die seitdem sehr positiv entwickelt, harrt die Horlofftalbahn allenfalls im Berufsver- Horlofftalbahn nach wie vor ihrer Wieder- kehr eine ausreichende Besetzung auf- inbetriebnahme. Jetzt wurde für die wies. zwischenzeitlich von den Städten Wöl- fersheim und Hungen angekaufte Bahn- Mittlerweile wird die Infrastruktur von linie ein Wiederinbetriebnahme-Gutach- der Rhein-Sieg-Eisenbahn GmbH (RSE) ten beauftragt. Ähnlich wie bei der betreut. Das Unternehmen nimmt dabei Lumdatalbahn Lollar – Rabenau-Londorf allerdings nur die Verkehrswege-Siche- (die Hessen-Schiene berichtete in der rungspflicht wahr, entsprechend dem Auf- Ausgabe 89) handelt es sich auch beim trag der beiden Eigentümer-Städte. Um Horlofftalbahn-Gutachten um eine ver- die Strecke in einen betriebsfähigen Zu- einfachte Vorstufen-Untersuchung. Von stand zu versetzen, bedarf es weiterer In- deren Ergebnis wird es abhängen, ob die vestitionen, allerdings im überschaubaren aufwändigere und teurere Nutzen-Kosten- Rahmen. Teurer wird es, den Bahnhof Analyse ebenfalls in Auftrag gegeben Beienheim so zu ertüchtigen, dass dort werden kann. Flügelzüge mit den Zielen Fried- berg, Nidda und Hungen getrennt bzw. vereinigt werden können. Der durchgehende Verkehr von Hun- gen nach Friedberg – oder besser nach Frankfurt - wird als Voraus- setzung für den Erfolg einer reak- tivierten Horlofftalbahn angese- hen.

Stillgelegter Streckenabschnitt der Horlofftalbahn bei Berstadt im September 2009

46 HS Nr. 90 ++Streckentelegramm+++stop+++Streckentelegramm+++stop+++Str

Friedberg - Hanau tur bei Bruchköbel liegen und konnte ihre Fahrt erst mit 113-minütiger Verspätung RMV-Linie 33 fortsetzen. In der Gegenrichtung ab Gie- "Holpriger" Start des ßen wurde sie daher kurzfristig durch eine Sonntagsverkehrs Ersatz-Garnitur des Typs ETW 425 er- setzt. (ck) Seit dem 9. Dezember findet auf der Linie RB 33 (Friedberg - Nidderau - Frankfurt - Hanau Hanau) erstmals seit 1984 wieder Zug- verkehr an Sonn- und Feiertagen statt. Der RMV-Linien 50, 55, 64 Fahrplan sieht einen Zwei-Stunden-Takt Sanierung des Offenbacher zwischen 08:20 und 20:20 Uhr ab Hauptbahnhofs Friedberg sowie 09:07 und 21:07 ab Hanau vor. Ab Friedberg sind die Züge (ac) Zurzeit wird der Offenbacher Haupt- mit der RB von/nach Gießen durch- bahnhof aufgehübscht. Das ist auch drin- gebunden; das Umsteigen in Friedberg gend nötig, denn das fast 140 Jahre alte entfällt. Allerdings haben die Züge einen denkmalgeschützte Gebäude befindet sich Aufenthalt von 13 Minuten, in dieser Zeit in schlechtem Zustand. kann in den schnelleren RE von/nach Der Innenbereich wurde bereits reno- Kassel umgestiegen werden. Damit erhal- viert. Rigipswände wurden vor die Zu- ten nicht nur die an der Strecke liegen- gänge zum ehemaligen Reisezentrum und den Gemeinden wieder einen Bahnan- der früheren Gastronomie gesetzt und mit schluss an Sonntagen, sondern auch für Mosaiksteinen verziert. Wenn sich neue Reisende der Achse Würzburg - Hanau - Betreiber für die Gastronomie finden, Friedberg - Gießen bietet diese Verbin- können die Wände schnell wieder entfernt dung eine attraktive Abkürzung. werden. Jetzt wird auch der von der Stra- Neu ist ebenfalls, dass auch an Werk- ße aus sichtbare Teil der Fassade neu ge- tagen alle zwei Stunden die Züge der RB strichen, und zwar wegen des Denkmal- 30 Gießen - Friedberg und RB 33 schutzes im ursprünglichen Grün. Friedberg - Hanau gekoppelt werden - Insgesamt kosten die Malerarbeiten dann entfällt auch hier das Umsteigen in 50.000 Euro, welche sich die Stadtwerke Friedberg. Die bisherigen Abfahrtszeiten Offenbach Holding (30.000 ) und die DB an Werktagen auf der RB 33 wurden da- teilen. her geringfügig angepasst, das Zugange- Hiermit werden die Investitionen in bot bleibt im Großen und Ganzen jedoch den Offenbacher Bahnhof fortgesetzt. gleich. Rund 70.000 Euro kosten der Anstrich Eingesetzt werden an Sonntagen lok- der Personenunterführung, neue Ausschil- bespannte Züge der Baureihe 143 mit derungen und neue Bänke auf den Bahn- jeweils drei Nahverkehrswagen ("Bunt- steigen. Für 1,2 Millionen Euro wurde linge"). Am ersten Tag nach Fahrplan- bereits die Beleuchtung erneuert, und wechsel blieb jedoch eine solche Garni- 200.000 Euro kostete eine neue Laut-

HS Nr. 90 47 stop+++Streckentelegramm+++stop+++Streckentelegramm+++stop+ sprecheranlage. Außerdem wurde eine Stresemannallee sowie den Ausbau der Fahrgastinformationsanlage für 260.000 Stresemannallee umfassen. Davon tragen Euro installiert. Diese Investitionen finan- die Verkehrsgesellschaft Frankfurt und die zierte die DB alleine. Stadt Frankfurt jeweils etwa die Hälfte der Kosten. Stadtverkehr Frankfurt Neue Straßenbahnstrecke Die Bauarbeiten an der neuen Stra- ßenbahnstrecke sollen im Jahr 2013 be- beschlossen ginnen. Von den Anwohnern hatte es (ac) Am 12. Oktober 2012 hat die zuvor Proteste gegeben, da diese Lärm schwarz-grüne Mehrheit im Frankfurter und eine Vernichtung von Grünflächen Stadtparlament beschlossen, eine Straßen- befürchten. bahnstrecke durch die Stresemannallee zwischen Paul-Ehrlich-Straße und Mör- Traffiq droht Busunternehmen felder Landstraße zu bauen. Es wird dies (ac) In Frankfurt gibt es Kritik an den der erste Abschnitt einer geplanten Ring- Busunternehmen. Die Betreiber der ver- Straßenbahn sein, die dazu beitragen soll, schiedenen von der Traffiq vergebenen dass nicht der gesamte Verkehr durch die Linienbündel haben 2012 in den ersten Frankfurter Innenstadt laufen muss, son- drei Quartalen fast 7.000 Fahrten ausfal- dern über Tangentialverbindungen abge- len lassen. Das entspricht gut 166.000 Ki- wickelt werden kann. lometer. Grund sind vor allem Personal- probleme. Denn die Busfahrer in Frank- Durch die neue Straßenbahnstrecke ent- furt werden nicht gerade üppig bezahlt; steht als Lückenschluss eine direkte die Stundenlöhne schwanken im Rhein- Straßenbahnverbindung von Neu Isen- Main-Gebiet zwischen 10,88 und 14 Euro. burg zum Frankfurter Hauptbahnhof. Die Dies verursacht im Zusammenhang mit Gesamtkosten werden auf 19 Millionen den hohen Lebenshaltungskosten eine Euro geschätzt, wobei diese auch den große Fluktuation beim Personal. Umbau der Kreuzung Kennedyallee/ Insbesondere betraf dies die von Veolia Rhein-Main (Alpina) betrie- benen Linienbündel A und E, wo fast 4.500 Fahrten und 73.000 Ki- lometer ausfielen. Aber auch bei

Nicht zufrieden ist die Frankfurter Verkehrsgesellschaft Traffiq mit der Qualität auf einigen Buslinien. Auf manchen Linien häufen sich Fahrtausfälle Foto: Andreas Christopher

48 HS Nr. 90 ++Streckentelegramm+++stop+++Streckentelegramm+++stop+++Str der ICB, Sippel und der RKH gab es zahl- Vom Jahresende 2013 an, wenn vor- reiche Ausfälle. Insgesamt summieren aussichtlich alle Haltestellen umgebaut sich daraus per Ende September Ver- sind, können dann auf der U5 auch neue tragsstrafen von knapp 736.000 Euro; U-Bahn-Züge eingesetzt werden, wie sie davon wurden bereits gut 400.000 Euro heute schon auf den A-Strecken verkeh- einbehalten. Ob tatsächlich die gesamte ren. Summe eingezogen wird, richtet sich aber auch nach der Fahrgastbefragung, die Im nächsten Jahr soll auch das Plan- über Bonus- und Maluszahlungen mit- feststellungsverfahren zur Verlängerung entscheidet. Im schlimmsten Fall kann es der U5 in das Europaviertel eingeleitet zu einer Vertragskündigung kommen. werden. Zunächst unterirdisch verkehrt die Linie künftig bis zum Güterplatz und U5 wird barrierefrei dann teilweise oberirdisch über den Euro- pagarten zur Station Wohnpark in der (ac) Das Land Hessen fördert den barriere- Nähe des Messe-Parkhauses. Auch am freien Ausbau der U-Bahnlinie U5 mit anderen Ende der Linie ist eine Verlän- zehn Millionen Euro. Am 27. November gerung von Preungesheim bis zum S- übergab Verkehrsminister Florian Bahn-Bahnhof Frankfurter Berg geplant. Rentsch die Förderbescheide an den Frankfurter Verkehrsdezernenten Stefan Umbau Verkehrsmuseum Majer. Von April bis Juni 2013 sollen zunächst die fünf Haltestellen Marbach- (ac) Im kommenden Sommer beginnt der weg, Gießener Straße, Theobald-Ziegler- Umbau des VGF-Verkehrsmuseums in Straße, Ronneburgstraße und Sigmund- Schwanheim. Da die Grundsanierung des Freud-Straße umgebaut werden. Sie er- alten Gebäudes etwa 2,5 Millionen Euro halten 80 Zentimeter hohe Bahnsteige mit gekostet hätte, hat man sich zum Abriss Rampen und Blindenstreifen sowie dyna- und Neubau des Gebäudes entschlossen. mische Zuganzeiger. Zwischen Juli und Der Neubau wird einschließlich der September folgen die Stationen Haupt- Planungskosten 4,975 Millionen Euro friedhof und Deutsche Nationalbibliothek. kosten. Da die Gleisschleife um das Ge- Insgesamt kostet das Projekt rund 21 bäude herum wegfallen soll, kann das Millionen Euro. Verkehrsmuseum um 400 Quadratmeter auf künftig 1890 Quadratmeter erweitert Für die vier verbleibenden Stationen werden. Die Fahrzeuge können damit Musterschule und Glauburgstraße, die besser präsentiert werden - es wird eine Endhaltestelle Preungesheim sowie die neue, moderne Museumskonzeption ge- neue Haltestelle Jüdischer Friedhof ist ben. Das Gebäude wird künftig neun ebenfalls ein barrierefreier Ausbau vor- Meter Höhe aufweisen. Im oberen Stock- gesehen. Allerdings sind dafür noch Plan- werk wird es Räume für Veranstaltungen feststellungsverfahren notwendig, erst geben. Darüber hinaus wird das Frei- nach dessen Abschluss kann dort mit den gelände umgestaltet. Es wird die Mög- Bauarbeiten begonnen werden. lichkeit für Ausstellungen bestehen und es werden 50 Parkplätze angelegt.

HS Nr. 90 49 Schlusslicht

Gruppenreise mit der HLB: Ein zweifelhaftes Vergnügen (hpg, fl) Der Kerbeborsch Münster e.V. (Kelkheim-Münster) wollte seinen jährli- chen Ausflug mit 80 Teilnehmern zum Ebbelwei-Express nach Frankfurt organi- sieren. Der sollte - wie bereits vor ein paar Jahren - mit einem Sonderzug der Hessischen Landesbahn (HLB) stattfin- den. für jeweils 50 Personen ausstellen. Besser Auf eine Anfrage bei der HLB wur- sei es aber am Automaten zu lösen, da den die Organisatoren an den RMV ver- dann die Abrechnung einfacher sei. Der wiesen, da dieser für den ÖPNV zustän- Organisator stellte sich also 45 Minuten dig ist. Die Anfrage beim RMV blieb un- vor Abfahrt des Zuges an den Automa- beantwortet (wahrscheinlich waren für eine ten und löste die erforderlichen sechzehn Antwort keine entsprechenden Textbausteine Gruppen-Tageskarten. vorhanden). Kurz vor dem Termin wand- te man sich daraufhin nochmals an die Vor ein paar Jahren setzte die HLB HLB, die jedoch auf ihre fahrplanmäßi- noch einen Sonderzug für die Kerbe- gen Züge verwies und keine zusätzlichen gesellschaft ein. (der sogar in Frankfurt Triebwagen oder einen zusätzlichen Zug während der Zeit des Ausflugs abgestellt einsetzen wollte, da dies in Verantwor- wurde.) tung des RMV liege. Dabei kann die Hessische Landesbahn Eine weitere Anfrage erfolgte in auch anders. Ein bestellter Sonderzug für Königstein bezüglich einer Gruppen- die Nutzerinnen und Nutzer des Internet- fahrkarte für die 80 Teilnehmer. Die Aus- Portals „Oberlahn.de“ am 8. Dezember kunft: Man könne nur Gruppenfahrkarten 2012 von Weilburg zum Weihnachtsmarkt nach Köln wurde zu einem vollen Erfolg. Drei HLB-Triebwagen beförderten 300 Reisende in die Domstadt und wieder zurück. Zumindest ein Teil des eingesetz- ten HLB-Fuhrparkes war sogar für die Zu- bereitung von Glühwein ertüchtigt wor- den… .

Mit 80 Personen kann es in einem Triebwagen der Hessischen Landesbahn eng werden. Doch trotz Voranmeldung war die HLB nicht bereit, einen Wagen anzuhängen

50 HS Nr. 90 Broschüren und Schriften

Verkehrsknoten Frankfurt am Main € 19,80 (Ferdinand von Rüden) In bewährter Form und mit vielen bisher unveröffentlichten Bildern wird die vielfältige Verkehrsentwicklung der Mainmetropole dokumentiert. 30 x 21 cm, 112 Seiten, ca. 220 Abb. Eisenbahn-Kurier, 2012.

Hauptbahnhof Darmstadt € 16,80 (Christian Bedeschinski) 100 Jahre im Dienst der Mobilität. 21 x 30 cm, 96 Seiten, ca. 111 Abb. VBN-Verlag, 2012.

Güterverkehr an der Lahn € 39,90 (Ronny Michael Köppel / Thomas Schupp) Band 1 aus der Reihe Eisenbahnalltag zwischen Trier und Fulda. 164 Seiten, 151 großformatige überwiegend farbige Fotos, ca. 30 x 21 cm, gebunden. Eisenbahn Fachbuch Verlag, 2012.

Alle Preise zuzüglich Versandkosten. Folgende Listen können gegen Einsendung von 1,45 Euro Rückporto angefordert werden: Hauptliste mit Eisenbahnliteratur, Veröffentlichungen von Pro Bahn & Bus, Zugverzeichnisse, Fahrplananordnungen, DR Buchfahrpläne, sonstige Dienstvorschriften, Kursbücher, Fahrplanhefte (In- und Ausland) Pro Bahn & Bus Schriftenversand, Feldgasse 5, 65510 Hünstetten

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PLZ, Ort

Pro Bahn & Bus e.V. Telefon (bei Rückfragen) Bahnhofstraße 102

36341 Lauterbach HS 90

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