Flächennutzungsplan 2030 der Gemeinde Langwedel

Begründung

02.05.2017 ak-stadt-art Dipl.-Ing. Anke Karstens Stadtplanerin + Architektin ______

Begründung ► Teil A (Städtebaulicher Teil) + Teil B (Umweltbericht)

Bearbeitet im Auftrag der Gemeinde Langwedel Teil A: ak-stadt-art Dipl.-Ing. Anke Karstens Stadtplanerin + Architektin

Zum Sportplatz 21 24613

T:+49(0)4873-1098 F:+49(0)4873-901783 mobil: 015140540271 E-Mail: [email protected] Internet: www.ak-stadt-art.de

Bearbeitet im Auftrag der Gemeinde Langwedel Teil B:

Büro für Landschaftsentwicklung GmbH

Schweffelstraße 8 24118 Kiel Fon : (0431)8888977 Fax : (0431) 8888969 Email : [email protected]

Auftraggeber:

Gemeinde Langwedel -Der Bürgermeister-

über

Amt -Der Amtsdirektor- Niedernstraße 6 24589 Tel.: 04392 / 401-01 Fax: 01805 / 10 11 70 42 0 eMail: info(at)amt-nortorfer-land.de

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Inhalt

TEIL A (STÄDTEBAULICHER TEIL) ...... 8 1. EINLEITUNG ...... 8

VORBEMERKUNGEN ...... 8 ANLASS UND AUFGABE DER NEUAUFSTELLUNG DES FLÄCHENNUTZUNGSPLANES ...... 8 DER FLÄCHENNUTZUNGSPLAN ALS FORMELLES PLANUNGSINSTRUMENT IN DER RAUMPLANUNG ...... 8

2. RECHTLICHE RAHMENBEDINGUNGEN ...... 9

RECHTSGRUNDLAGE ...... 9 BINDUNGSWIRKUNG ...... 9 RECHTSSCHUTZ ...... 10

3. INHALTE, BESTANDTEILE, DIFFERENZIERUNGSGRAD UND DARSTELLUNGSTIEFE DES FLÄCHENNUTZUNGSPLANES ...... 11

INHALTE ...... 11 BESTANDTEILE ...... 11 DIFFERENZIERUNGSGRAD UND DARSTELLUNGSTIEFE ...... 12

4. VERFAHRENSABLAUF ...... 12

FORMELLES VERFAHREN ...... 12 PLANUNTERLAGEN ...... 14 VORBEREITENDE PLANUNGEN UND GUTACHTEN ZUR FLÄCHENNUTZUNGSPLANUNG ...... 14

5. GEOGRAFISCHE UND NATURRÄUMLICHE LAGE ...... 15 6. GRÖßE, GEMEINDESTRUKTUR UND HISTORISCHE ENTWICKLUNG ...... 16

GRÖßE DES GEMEINDEGEBIETES ...... 16 TATSÄCHLICHE NUTZUNGSSTRUKTUR DER BODENFLÄCHEN ...... 16 ANZAHL DER EINWOHNER ...... 16 ANZAHL DER WOHNEINHEITEN ...... 17 RAUM- UND SIEDLUNGSSTRUKTUR, STÄDTEBAULICHE GEGEBENHEITEN (BESONDERHEITEN) ...... 17 HISTORISCHE ENTWICKLUNG ...... 19 Geschichte der Gemeinde Langwedel ...... 19 "Lokis" Biotop ...... 32 Wappen ...... 32

7. NATÜRLICHE GEGEBENHEITEN ...... 34

GEOLOGIE/TOPOGRAPHIE ...... 34 Geologie ...... 34 Topographie ...... 36 NATURRÄUMLICHE GLIEDERUNG SCHLESWIG-HOLSTEIN ...... 37

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BODENSCHÄTZE UND ROHSTOFFVORKOMMEN ...... 39

8. LANDSCHAFTSPLAN ...... 39 9. ÜBERGEORDNETE VORGABEN UND DEREN BERÜCKSICHTIGUNG ...... 42

LANDESENTWICKLUNGSPLAN ...... 45 Landesplanerische Vorgaben für wohnbauliche Entwicklungen:...... 47 Landesplanerische Vorgaben für gewerbliche Entwicklungen: ...... 47 Bekanntgabe der Ziele der Raumordnung ...... 48 Berücksichtigung der landesplanerischen Stellungnahme ...... 48 FORTSCHREIBUNG 2000 DES REGIONALPLANES FÜR DEN PLANUNGSRAUM III (SCHLESWIG-HOLSTEIN MITTE) DES LANDES SCHLESWIG-HOLSTEIN – KREISFREIE STÄDTE KIEL, NEUMÜNSTER, KREISE PLÖN UND

RENDSBURG-ECKERNFÖRDE – VOM 20. DEZEMBER 2000, VERÖFFENTLICHT IM AMTSBLATT SCHLESWIG- HOLSTEIN VOM 26. FEBRUAR 2001 (NR. 9) S. 49 ...... 58 LANDSCHAFTSPROGRAMM UND LANDSCHAFTSRAHMENPLAN ...... 61

10. RECHTLICHE BINDUNGEN (NACHRICHTLICHE ÜBERNAHMEN) ...... 62

KULTURDENKMÄLER ...... 62 Archäologische Denkmäler ...... 63 Baudenkmäler ...... 65 NATURSCHUTZRECHTLICHE BINDUNGEN ...... 67 Naturschutzgebiet (§ 13 LNatSchG 2010 (zu § 23 BNatSchG))...... 67 Landschaftsschutzgebiet (§ 15 LNatSchG 2010 (zu § 26 BNatSchG)) ...... 69 Netz "Natura 2000" Flora-Fauna-Habitat (FFH-Gebiete) (§ 22 LNatSchG (2010) zu § 32 BNatSchG) ...... 72 Naturpark (§ 16 LNatSchG 2010 (zu § 27 BNatSchG)) ...... 73 Biotope (§ 21 LNatSchG 2010 (zu § 30 BNatSchG)) ...... 74 Biotopverbundsystem ...... 77 Schutzstreifen an Gewässern (§ 35 LNatSchG 2010 (zu § 61 BNatSchG)) ...... 77 ROHSTOFFE ...... 79 GEWÄSSERRANDSTREIFEN ...... 79 WALDABSTAND NACH § 24 LANDESWALDGESETZ (LWALDG) ...... 81 ANBAUVERBOTSZONEN ...... 81 Anbauverbote und - Beschränkungen an Landes- und Kreisstraßen (§ 29StrWG 2003) ...... 81 Anbauverbote und -beschränkungen an Bundesautobahnen (§ 9 FStrG 2007) ...... 82 ALTABLAGERUNGEN ...... 82 FLUGSICHERUNGSEINRICHTUNGEN/STANDORTÜBUNGSPLATZ ...... 85 SCHUTZBEREICH FÜR DIE VERTEIDIGUNGSANLAGE LANGWEDEL-HUSUM -58/446- ...... 86 SCHUTZBEREICH FÜR VERFÜLLTE ERDÖLBOHRUNG ...... 89

11. RECHTKRÄFTIGE BEBAUUNGSPLÄNE ...... 90

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12. BEVÖLKERUNG ...... 90

BEVÖLKERUNGSENTWICKLUNG ...... 90 Entwicklung der Bevölkerung und der Altersstruktur in Schleswig-Holstein ...... 91 Entwicklung der Bevölkerung und der Altersstruktur im Kreis -Eckernförde ...... 98 Bisherige Bevölkerungsentwicklung der Gemeinde Langwedel ...... 100 Nichtdeutsche Bevölkerung ...... 101 Bevölkerungswanderungen...... 102 Natürlicher Bevölkerungsgewinn u. - verlust ...... 102 WOHNUNGSBELEGUNGSDICHTE ...... 103

13. ZIEL UND ZWECK DER PLANUNG ...... 103

STÄDTEBAULICHE ZIELE ...... 103 WIRTSCHAFTLICHE ZIELE ...... 104 UMWELTPLANERISCHE ZIELE ...... 104 FÖRDERPROGRAMME FÜR DEN LÄNDLICHEN RAUM ...... 105

14. THEMENBEREICHE DER PLANUNG ...... 106

WOHNEN ...... 106 Wohnungsbestand ...... 107 Wohnbauflächenreserven/Innenbereichspotentiale –Ortsteil Langwedel ...... 108 Wohnbauflächenreserven/Innenbereichspotentiale –Ortsteil Blocksdorf ...... 119 Leerstände ...... 120 Abschätzung des Wohnungsneubedarfs bis 2025 ...... 121 DORFZENTRUM ...... 124 ARBEITEN UND WIRTSCHAFTEN ...... 125 Arbeitsstätten ...... 125 Erwerbstätige und Berufspendler ...... 126 Betriebsstruktur ...... 128 Gewerbeflächenreserven/Innenbereichspotentiale ...... 129 Flächenbedarf und -vorsorge für gewerbliche Entwicklungen ...... 129 TOURISMUS/FREMDENVERKEHR UND ERHOLUNG ...... 130 Sondergebiete "Campingplatzgebiete" ...... 130 Sondergebiete "Wochenendhausgebiete" ...... 130 Sonstiges Sondergebiete "Wassersport" ...... 131 Sondergebiet „Kinder- u. Jugendfreizeit- und Schullandheim“ ...... 132 Sondergebiet „Jugend- und Freizeitheim“ ...... 133 BUNDESEIGENE FLÄCHEN ...... 133 Sonstiges Sondergebiet "Bund" ...... 133 SONSTIGES SONDERGEBIET „BIOMASSEANLAGEN" ...... 136 GEMEINBEDARFSEINRICHTUNGEN ...... 136 Gemeinde Langwedel - Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes- Stand 02.05.2017 5

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Bildungseinrichtungen ...... 138 Sozialen Zwecken dienende Gebäude und Einrichtungen ...... 139 Kirchlichen Zwecken dienende Gebäude und Einrichtungen ...... 139 Kulturellen Zwecken dienende Gebäude und Einrichtungen ...... 140 Sportlichen Zwecken dienende Gebäude und Einrichtungen ...... 140 VERKEHR ...... 140 Straßenverkehr ...... 141 Öffentlicher Personennahverkehr ...... 142 Ruhender Verkehr ...... 142 Örtliche und überörtliche Fuß-, Rad- und Wanderwege ...... 143 VER- UND ENTSORGUNGSANLAGEN ...... 143 Wasserversorgung ...... 143 Entwässerung ...... 144 Stromversorgung ...... 145 Wärmeversorgung ...... 146 Brandschutz ...... 146 Kommunikationslinien ...... 147 Abfallentsorgung ...... 147 GRÜN- UND FREIFLÄCHEN ...... 147 FLÄCHEN FÜR DIE AUFSCHÜTTUNG, ABGRABUNG ODER FÜR DIE GEWINNUNG VON BODENSCHÄTZEN .... 151 WASSERFLÄCHEN ...... 152 Fließgewässer ...... 152 Seen und größere Stillgewässer ...... 155 FLÄCHEN FÜR DIE LANDWIRTSCHAFT ...... 155 FLÄCHEN FÜR WALD ...... 157

15. UMWELTSCHUTZ ...... 160

UMWELTPRÜFUNG/UMWELTBERICHT ...... 160 FLÄCHEN FÜR MAßNAHMEN ZUM SCHUTZ, ZUR PFLEGE UND ZUR ENTWICKLUNG VON NATUR UND LANDSCHAFT ...... 160 PRÜFUNG DER ZU ERWARTENDEN EINGRIFFE ...... 162 LÄRMAKTIONSPLAN DER GEMEINDE LANGWEDEL ...... 164 IMMISSIONSSCHUTZ ...... 165

16. KENNZEICHNUNGEN ...... 171 17. WINDENERGIE ...... 171 18. NUTZUNG AUF ZEIT ...... 175 19. FLÄCHENBILANZ ...... 175 20. ZUSAMMENFASSUNG ...... 177

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21. HINWEISE ...... 178

KAMPFMITTELVERORDNUNG ...... 178 BENUTZUNGSRECHTE FÜR SEEN INNERHALB DER GEMEINDE LANGWEDEL ...... 178

TEIL B (UMWELTBERICHT) ...... 178 22. EINLEITUNG ...... 178

KURZDARSTELLUNG DES INHALTS UND DER WICHTIGSTEN ZIELE DER F-PLAN AUFSTELLUNG ...... 178 DARSTELLUNG DER IN FACHGESETZEN UND FACHPLÄNEN FESTGELEGTEN ZIELE DES UMWELTSCHUTZES SOWIE DEREN BERÜCKSICHTIGUNG BEI DER PLANAUFSTELLUNG ...... 179

23. BESCHREIBUNG UND BEWERTUNG DER UMWELTAUSWIRKUNGEN ...... 181

BESTAND UND BEWERTUNG ...... 181 NEUAUFSTELLUNG FNP LANGWEDEL ...... 187 Bauliche Entwicklung ...... 187 PROGNOSE ÜBER DIE ENTWICKLUNG DES UMWELTZUSTANDES ...... 196 bei Durchführung der Planung ...... 196 bei Nichtdurchführung der Planung ...... 198 MAßNAHMEN ZUR VERMEIDUNG, VERRINGERUNG UND ZUM AUSGLEICH SOWIE ZIELE DES NATUR- UND UMWELTSCHUTZES ...... 198 ALTERNATIVE PLANUNGSMÖGLICHKEITEN ...... 199

24. ZUSÄTZLICHE ANGABEN ...... 199

BESCHREIBUNG DER BEI DER UMWELTPRÜFUNG ANGEWENDETEN METHODIK ...... 199 MAßNAHMEN ZUR ÜBERWACHUNG DER ERHEBLICHEN UMWELTAUSWIRKUNGEN BEI DER DURCHFÜHRUNG ...... 200 ZUSAMMENFASSUNG...... 200

TABELLENVERZEICHNIS ...... 202 ABBILDUNGSVERZEICHNIS ...... 203 LITERATUR- UND QUELLENANGABEN ...... 204

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Teil A (Städtebaulicher Teil)

1. Einleitung

Vorbemerkungen

Die Begründung setzt sich aus zwei gesonderten Teilbereichen zusammen.

Teil A: städtebaulicher Teil →Vorbereitung der baulichen und sonstigen Nutzungen von Grundstü- cken in der Gemeinde nach Maßgabe des Baugesetzbuches (BauGB) und der Baunutzungsverord- nung (BauNVO)

Teil B: Umweltbericht →Darlegung der ermittelten und bewerteten Belange des Umweltschutzes auf Grund der Umweltprüfung nach § 2 Abs. 4 BauGB

Zur Berücksichtigung der Ziele des Umweltschutzes ist das Büro für Landschaftsentwicklung (BfL) aus Kiel mit der Herstellung des Umweltberichtes beauftragt worden.

Anlass und Aufgabe der Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes

Die Gemeinden haben gem. § 1 Abs. 3 BauGB (2013) die Bauleitpläne aufzustellen, sobald und soweit es für die städtebauliche Entwicklung und Ordnung erforderlich ist.

Der Flächennutzungsplan (F-Plan) der Gemeinde Langwedel stammt aus dem Jahre 1978. Er bildet seit 35 Jahren die Grundlage für die städtebauliche Entwicklung der Gemeinde Langwedel. Der F- Plan wurde aufgrund geänderter Zielvorgaben bisher 7 Mal geändert.

Nach rund 35 jähriger Laufzeit sollen nun Ziele und Leitbilder der Gemeinde Langwedel im Rahmen der Neuaufstellung des F-Planes überprüft und nach dem zukünftigen Bedarf unter Berücksichtigung der aktuellen übergeordneten städtebaulichen Zielsetzung, der aktuellen Gesetzgebung sowie nach den aktuellen Umweltstandards ausgerichtet werden. Betrachtet und einbezogen wird das gesamt Gemeindegebiet.

Die Bodennutzung mit den Grundfunktionen wie Wohnen, Arbeiten, Landwirtschaft, Bildung, Er- ziehung, Kultur, Pflege, Freizeit, Erholung, Versorgung, Naturschutz, Umweltschutz und Mobilität sollen nach den aktuellen städtebaulichen Gesichtspunkten geordnet werden. Ziel ist, die bestmög- liche Entwicklung der Gemeinde vorzubereiten, so dass die unterschiedlichen Arten der Bodennut- zung miteinander in verträglicher Art und Weise funktionieren und Nutzungskonflikte soweit wie möglich vermieden werden.

Relevant bei der Planung sind die vorherige Bestandsaufnahme und die auf dieser Grundlage best- mögliche Einfügung neuer Bauflächen in die städtebaulich vorhandene Struktur.

Im Sinne einer geordneten städtebaulichen Entwicklung sieht die Gemeinde die Erforderlichkeit den Flächennutzungsplan zu überprüfen und neu aufzustellen.

Der Flächennutzungsplan als formelles Planungsinstrument in der Raumplanung

Der Flächennutzungsplan ist ein strategisch vorbereitender Plan zur Steuerung der beabsichtigten gemeindlichen städtebaulichen Entwicklungsziele hinsichtlich der ergebenden Art der Bodennut- zung in den Grundzügen nach den voraussehbaren Bedürfnissen der Gemeinde.

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Es wird im Allgemeinen davon ausgegangen, dass der Flächennutzungsplan spätestens nach 15 Jahren nach seiner erneuten Aufstellung überprüft werden sollte. Während der Geltungsdauer ist der Plan inhaltlich fortzuschreiben. Zeithorizont des Flächennutzungsplanes der Gemeinde Lang- wedel ist somit das Jahr 2030. Das Zeitfenster ist grundsätzlich nicht zwingend als Realisierungs- zeitraum zu verstehen, sondern als städtebaulicher Leitfaden. Aufgrund des ausgelegten Planungs- zeitraumes von 15 Jahren für die Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes, handelt es sich um ein langfristig ausgelegtes städtebauliches Konzept, das über den bis 2025 ausgerichteten Pla- nungshorizont des Landesentwicklungsplanes Schleswig - Holstein 2010 (LEP) hinausgeht.

Für den Zeitraum bis einschließlich 2025 gilt der zulässige Umfang der wohnbaulichen Entwicklung gem. LEP (2010) → 10 % in 15 Jahren des Wohnungsbestandes vom 31.12.2009 in ländlichen Gemeinden ←

Für den zulässigen Umfang der wohnbaulichen Entwicklung nach dem Jahr 2025 kann von der Lan- desplanung derzeit noch keine Aussage getroffen werden.

2. Rechtliche Rahmenbedingungen

Rechtsgrundlage

Rechtsgrundlage für die Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes 2030 ist das Baugesetzbuch (BauGB) in Verbindung mit der Baunutzungsverordnung (BauNVO) und der Planzeichenverordnung (PlanzV) in den zum Zeitpunkt der Planaufstellung geltenden Fassungen:

 "Baugesetzbuch in der Fassung der Bekanntmachung vom 23. September 2004 (BGBl. I S. 2414), das zuletzt durch Artikel 6 des Gesetzes vom 20. Oktober 2015 (BGBl. I S. 1722) geändert worden ist"

Stand: Neugefasst durch Bek. v. 23.9.2004 I 2414; Zuletzt geändert durch Art. 6 G v. 20.10.2015 I 1722

 "Baunutzungsverordnung in der Fassung der Bekanntmachung vom 23. Januar 1990 (BGBl. I S. 132), die zuletzt durch Artikel 2 des Gesetzes vom 11. Juni 2013 (BGBl. I S. 1548) ge- ändert worden ist"

Stand: Neugefasst durch Bek. v. 23.1.1990 I 132; Zuletzt geändert durch Art. 2 G v. 11.6.2013 I 1548

 "Planzeichenverordnung vom 18. Dezember 1990 (BGBl. 1991 I S. 58), die durch Artikel 2 des Gesetzes vom 22.Juli 2011 (BGBl. I S. 1509) geändert worden ist"

Stand: Geändert durch Art. 2 G v. 22.7.2011 I 1509

Aus der Bestimmung nach § 8 Abs. 2 Satz 1 BauGB, nach der die Bebauungspläne aus dem Flä- chennutzungsplan zu entwickeln sind, ist die Zweistufigkeit des Städtebaurechts ersichtlich. Der Flächennutzungsplan bereitet vor und steuert die städtebaulichen Ziele der Gemeinde, während mit dem Bebauungsplan für Teilbereiche des Gemeindegebietes eine Planung verbindlich als gemeind- liche Satzung rechtswirksam festgelegt wird.

Bindungswirkung

Der Flächennutzungsplan hat folgende Bindungswirkungen:

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 Als formelle Willensbekundung der Gemeinde, bindet sich die Gemeinde an die Vorgaben des Flächennutzungsplanes. Er stellt als vorbereitender Bauleitplan die behördenverbindli- che Grundlage für rechtsverbindliche Bebauungspläne dar, ohne jedoch selbst Rechtsnorm zu sein. (Entwicklungsgebot gem. § 8 Abs. 2 Satz 1 BauGB (2013) ). Bebauungspläne sind aus den Flächennutzungsplan – Darstellungen zu entwickeln und dürfen von der grundsätz- lichen Zielsetzung des Flächennutzungsplanes nicht abweichen.

 Eine externe Bindungswirkung entfaltet der Flächennutzungsplan im Rahmen des § 7 BauGB (2013) gegenüber allen öffentlichen Planungsträger wie Behörden und sonstige Trä- ger öffentlicher Belange, die am Planverfahren gem. § 4 BauGB (2013) beteiligt worden sind, indem sie ihre Planung dem Flächennutzungsplan anzupassen haben, insofern sie nicht dem Plan widersprochen haben.

 Über den Flächennutzungsplan wird insbesondere die Zulässigkeit von Vorhaben im baupla- nungsrechtlichen Außenbereich gesteuert. Gem. § 35 BauGB (2013) sind privilegierte Vor- haben gem. § 35 Abs. 1 BauGB (2013) und sonstige Vorhaben gem. § 35 Abs. 2 BauGB (2013) im Außenbereich nur zulässig, wenn öffentliche Belange nicht entgegenstehen. Nach § 35 Abs. 3 BauGB liegt eine Beeinträchtigung öffentlicher Belange vor, wenn Vorhaben den Darstellungen des Flächennutzungsplanes widersprechen. Zu den privilegierten Bauvorha- ben gehören in der Regel Vorhaben, die wegen der speziellen Anforderungen an die Umge- bung im Außenbereich angesiedelt werden sollen, da sie innerhalb der bebauten Ortschaft zu erheblichen Störungen führen würden.

 Bei den privilegierten Bauvorhaben im Außenbereich gem. § 35 Abs. 1 Nr. 2 bis 6 BauGB (2013) stehen einem Vorhaben öffentliche Belange in der Regel auch dann entgegen, so- weit hierfür durch Darstellungen im Flächennutzungsplan oder als Ziele der Raumordnung eine Ausweisung an anderer Stelle erfolgt ist (z. B. Ausweisung von Eignungsflächen für Windenergieanlagen).

 Seine Wirkung zeigt der Flächennutzungsplan auch bei sonstigen Vorhaben im Außenbe- reich gem. § 35 Abs. 2 BauGB (2013), die bei Widerspruch zu den Darstellungen des F- Planes in der Regel nicht zugelassen werden.

Rechtsschutz

Es besteht nur eingeschränkt die Möglichkeit, Rechtsschutz gegenüber dem Flächennutzungsplan zu erlangen: Da der Flächennutzungsplan keine Rechtssatzqualität hat, scheidet ein Normenkon- trollverfahren nach § 47 VwGO von vornherein aus. Auch eine Anfechtungsklage scheidet, mangels Vorliegen eines Verwaltungsaktes, aus. In Betracht kommt aber eine Inzidentkontrolle.

Erhebt der Bauherr gegen die ablehnende Entscheidung eines Antrags auf Baugenehmigung für ein Außenbereichsvorhaben, die auf einen Widerspruch gegen die Darstellungen des Flächennutzungs- plans gestützt wird, Verpflichtungsklage, so muss das Gericht die Wirksamkeit des Flächennut- zungsplans inzident überprüfen.

Die tatsächliche Entwicklung kann dazu führen, dass die Darstellungen im Flächennutzungsplan bestimmten örtlichen Verhältnissen nicht mehr gerecht werden. Ist dies der Fall, kommt den betref- fenden Darstellungen nicht mehr die Bedeutung als einem Außenbereichsvorhaben widersprechen- den öffentlichen Belang zu (vgl. BVerwG 01.04.1997 - 4 B 11/97).

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3. Inhalte, Bestandteile, Differenzierungsgrad und Darstellungstiefe des Flächen- nutzungsplanes

Inhalte

Die Inhalte des Flächennutzungsplanes ergeben sich aus dem § 5 Abs. 2 des BauGB (2013). Aus den hier aufgeführten Arten der Bodennutzung stellt die Gemeinde die von ihr beabsichtigte Art der Bodennutzung flächenmäßig, entsprechend der Planzeichen der Planzeichenverordnung 1990 (PlanzV 90), in den Grundzügen dar.

Weiterhin sind Flächen, wie z. B. Flächen bei deren Bebauung besondere bauliche Vorkehrungen gegen äußere Einwirkungen oder bei denen besondere bauliche Sicherungsmaßnahmen gegen Na- turgewalten erforderlich sind und für bauliche Nutzungen vorgesehene Flächen, deren Böden er- heblich mit umweltgefährdenden Stoffen belastet sind, in der Planzeichnung zu kennzeichnen, ebenso die Bauflächen, für die keine zentrale Abwasserbeseitigung vorgesehen ist.

Planungen und sonstige Nutzungsregelungen, die nach anderen gesetzlichen Vorschriften festge- setzt sind, haben eine bindende Wirkung und sind in den Flächennutzungsplan nachrichtlich zu übernehmen. Als Beispiel wird hier die Übernahme von festgestellten Natur- und Landschafts- schutzgebieten, gesetzlichen Biotopen, Wald, Erholungsschutzstreifen, Abgrabungsflächen, Was- serschutzgebieten, festgesetzten Überschwemmungsgebieten im Sinne des 76 Absatz 2 des Was- serhaushaltsgesetzes, Anbauverbotszonen, Denkmäler etc. genannt.

Bestandteile

Zum Flächennutzungsplan gehören die Planzeichnungen Blatt 1 bis 2 und die Begründung, die den städtebaulichen Teil (Teil A) sowie den Umweltbericht (Teil B) umfasst.

Die folgenden Karten sind Bestandteile der Planzeichnung zur Neuaufstellung des Flächennut- zungsplanes der Gemeinde Langwedel:

• Gemeindegebiet (Blatt 1 von 2)

• Themenkarte: Wander-, Rad- und Reitwege (Blatt 2 von 2)

Die bestehenden und geplanten Wander-, Rad- und Reitwege sind in einer Themen- karte dargestellt.

In der Begründung (Teil A) werden Ziele, Zwecke und wesentliche Auswirkungen der Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes dargelegt und erklärt. Belange, die für die Abwägung von Bedeutung sind werden ermittelt und bewertet. In diesem Zusammenhang wird nach § 2 Abs. 4 BauGB eine Umweltprüfung für den Flächennutzungsplan durchgeführt, in der die voraussichtlichen erheblichen Umweltauswirkungen, die durch die Planung verursacht werden, ermittelt, beschrieben und bewer- tet werden. Im Rahmen der Umweltprüfung ist ein Umweltbericht zu erstellen, der die ermittelten und bewerteten Belange des Umweltschutzes darlegt (§ 2a BauGB).

Der Umweltbericht ist als gesonderter Bericht der Begründung beizufügen. Er umfasst den Teil B der Begründung. Das Ergebnis der Umweltprüfung ist bei der Abwägung zu berücksichtigen und die Art und Weise der Berücksichtigung in der zusammenfassenden Erklärung gemäß § 6 Abs. 5 BauGB, die der Begründung in der Endfassung beigefügt wird, zu dokumentieren. Die erheblichen Umweltauswirkungen, die auf Grund der Durchführung der Bauleitpläne eintreten, sind nach § 4c BauGB zu überwachen, um insbesondere unvorhergesehene nachteilige Auswirkungen frühzeitig

Gemeinde Langwedel - Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes- Stand 02.05.2017 11

ak-stadt-art Dipl.-Ing. Anke Karstens Stadtplanerin + Architektin ______zu ermitteln und geeignete Maßnahmen zur Abhilfe ergreifen zu können. Die gewählte Konzeption der Umweltüberwachung ist als ein weiterer Baustein der Umweltprüfung im Umweltbericht zu be- schreiben.

Differenzierungsgrad und Darstellungstiefe

In der Planzeichnung wird in der Darstellung zwischen Bestand und Planung unterschieden. Als geplant wurden auch die Flächen dargestellt, die schon bebaut und/oder entsprechend genutzt werden, also keine Entwicklungspotentiale darstellen, jedoch bisher nicht im rechtskräftigen Flä- chennutzungsplan einschließlich der rechtskräftigen Änderungen dargestellt waren.

Flächen für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Land- schaft im Bestand und die Flächen für Wald im Bestand und in der Planung wurden nicht gem. der bisherigen Darstellungen im rechtskräftigen F-Plan dargestellt, sondern nachrichtlich aus dem Land- schaftsplan der Gemeinde Langwedel übernommen, bzw. zum Teil als geplante Entwicklungsflä- chen für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft neu dargestellt.

Weiterhin befinden sich innerhalb des Gemeindegebietes Ökokontoflächen, die erst nach der Fest- stellung des Landschaftsplanes im Jahre 2002 eingerichtet worden sind. Diese wurden nach den Angaben der Unteren Naturschutzbehörde des Kreises Rendsburg- Eckernförde in die Planzeich- nung als Flächen für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft im Bestand eingetragen. Auch Flächen, die sich aus den Maßnahmen zur Renatu- rierung der Abbauflächen ergeben haben, sind als Flächen für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft im Bestand eingetragen.

Der Flächennutzungsplan trifft als vorbereitender Bauleitplan keine parzellenscharfen, d. h. grund- stücksbezogenen Aussagen, da er ein strategischer Bauleitplan ist. Er umfasst das gesamte Ge- meindegebiet. Geeignet für die gewünschte Aussagetiefe des Planwerkes sind deshalb die Deut- schen Grundkarten im Maßstab 1: 5000. Grundstücksbezogene Aussagen, werden erst im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung (Bebauungsplan) getroffen. Aufgrund des benötigten Blattumfan- ges, um das gesamte Gemeindegebiet im M. 1: 5000 darzustellen, wurde für den endgültigen Ent- wurf ein kleinerer Maßstab gewählt, der jedoch noch die Lesbarkeit der Planinhalte gewährleistet. Um ein handlicheres Blattformat zu erhalten wurde der Maßstab 1: 10000 gewählt.

4. Verfahrensablauf

Formelles Verfahren

Die Aufstellung des Flächennutzungsplanes erfolgte nach dem BauGB in der Fassung der Bekannt- machung vom 23. September 2004 (BGBl. I S. 2414), das durch Artikel 1 des Gesetzes vom 11. Juni 2013 (BGBl. I S. 1548) geändert worden ist. Es gilt die Baunutzungsverordnung von 1990. Der Aufstellungsbeschluss wurde von der Gemeinde am 25.06.2012 gefasst.

Die Bauleitpläne sind nach § 1 Abs. 4 BauGB den Zielen der Raumordnung anzupassen. Für Schles- wig-Holstein bildet der Landesentwicklungsplan (LEP) die Grundlage für die räumliche Zielsetzung des Landes bis zum Jahr 2025 und ist die Basis für die Fortschreibung der Regionalpläne in Schles- wig-Holstein.

Die Gemeinde zeigt der Landesplanungsbehörde die Ziele und Zwecke der gemeindlichen Planung in schriftlicher Form an. Diese gibt daraufhin die Ziele der Landesentwicklungsplanung (LEP) be- kannt, die zu beachten sind.

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Die Planung ist ebenfalls gem. § 2 Abs. 2 BauGB (2013) frühzeitig mit den Planungen der benach- barten Gemeinden und dem zentralen Ort, der Stadt Nortorf, abzustimmen.

Im Mittelpunkt des förmlichen Verfahrens stehen die Beteiligung der Öffentlichkeit, zu denen auch Kinder und Jugendliche gehören, sowie aller Behörden und Träger sonstiger öffentlicher Belange, einschließlich der Naturschutzverbände, die von der Planung berührt sind. Das Beteiligungsverfah- ren dient insbesondere der vollständigen Ermittlung und zutreffenden Bewertung der von der Pla- nung berührten Belange.

Die Planung wurde der Öffentlichkeit am 05.03.2014 im Rahmen einer Einwohnerversammlung frühzeitig vorgestellt. Im Rahmen dieser Veranstaltung wurde die Öffentlichkeit über die allgemeinen Ziele und Zwecke und die voraussichtlichen Auswirkungen der Planung auf die Umwelt unterrichtet. Ihr wurde Gelegenheit gegeben, sich zu der vorgestellten Planung zu äußern und Anregungen ein- zubringen. Die eingegangenen Anregungen wurden im Vorentwurf berücksichtigt.

Die von der Planung berührten Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange wurden mit Schreiben vom 12.08.2014 gem. § 4 Abs. 1 BauGB 2013 frühzeitig über die Planung unterrichtet und zur Äußerung, auch im Hinblick auf den erforderlichen Umfang und Detaillierungsgrad der Um- weltprüfung nach § 2 Abs. 4 BauGB, aufgefordert (so genanntes Scoping). Die geäußerten Anre- gungen, Hinweise und Bedenken wurden von der Gemeinde auf ihre Beachtlichkeit und Berück- sichtigung geprüft. Der Vorentwurf wurde entsprechend des Ergebnisses dieser Prüfung überarbei- tet.

Das Einholung der Stellungnahmen von den Behörden und sonstigen Trägern öffentlicher Belange gem. § 4 Abs. 2 BauGB erfolgte mit Schreiben vom 04.01.2016. Die Beteiligung erfolgte gleichzeitig mit der öffentlichen Auslegung (§ 4a Abs. 2 BauGB).

Die Gemeinde hat den Entwurf der Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes am 18.11.2015 zur öffentlichen Auslegung bestimmt. Während der öffentlichen Auslegung gem. § 3 Abs. 2 BauGB wurde der Öffentlichkeit erneut Gelegenheit zur Einsicht und Abgabe einer Stellungnahme gegeben. Der Entwurf des Flächennutzungsplanes mit der Begründung und der nach Einschätzung der Ge- meinde wesentlichen bereits vorliegenden umweltbezogenen Stellungnahmen haben in der Zeit vom 11.01.2016 bis zum 12.02.2016 öffentlich ausgelegen. Hierzu diente die ortsübliche Bekanntma- chung, dass der Plan ausgelegt wird, als Anstoßfunktion.

Alle geäußerten Anregungen, Hinweise und Bedenken von der Öffentlichkeit sowie von den Behör- den und sonstigen Trägern öffentlicher Belange sind in die gemeindliche Abwägung eingeflossen.

Der Planentwurf wurde nach der öffentlichen Auslegung geändert und ergänzt. Deshalb wurde er erneut ausgelegt und die Stellungnahmen wurden erneut eingeholt. Die Grundzüge der Planung wurden durch die Änderungen als berührt angesehen. Deshalb konnte das vereinfachte Verfahren nicht angewandt werden. Es wurde jedoch bestimmt, dass nur zu den geänderten und ergänzten Teilen gem. der den Versandunterlagen beigefügten Anlage 1 eine Stellungnahme abgegeben wer- den kann.

Die Gemeinde hat den Entwurf der Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes erneut am 14.09.2016 zur öffentlichen Auslegung mit dem Hinweis bestimmt, dass nur zu den geänderten Tei- len eine Stellungnahme abgegeben werden kann. Der Entwurf des Flächennutzungsplanes mit der Begründung und der nach Einschätzung der Gemeinde wesentlichen bereits vorliegenden umwelt- bezogenen Stellungnahmen haben in der Zeit vom 17.10.2016 bis zum 18.11.2016 öffentlich aus- gelegen. Hierzu diente die ortsübliche Bekanntmachung, dass der Plan ausgelegt wird, als Anstoß- funktion.

Gemeinde Langwedel - Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes- Stand 02.05.2017 13

ak-stadt-art Dipl.-Ing. Anke Karstens Stadtplanerin + Architektin ______

Das erneute Einholung der Stellungnahmen von den Behörden und sonstigen Trägern öffentlicher Belange gem. § 4 Abs. 2 BauGB erfolgte mit Schreiben vom 17.10.2016. Die Beteiligung erfolgte gleichzeitig mit der öffentlichen Auslegung (§ 4a Abs. 2 BauGB).

Alle geäußerten Anregungen, Hinweise und Bedenken von der Öffentlichkeit sowie von den Behör- den und sonstigen Trägern öffentlicher Belange sind in die gemeindliche Abwägung eingeflossen. Änderungen und Ergänzungen des Planentwurfes, die zu einer erneuten Auslegung führen würden, haben sich hieraus nicht ergeben.

Das Endergebnis des Planverfahrens wurde formell am 14.12.2016 durch die Gemeindevertretung beschlossen. Der Plan wird zur Erteilung der Genehmigung dem Ministerium für Inneres und Bun- desangelegenheiten des Landes Schleswig- Holsteins vorgelegt. Das Ministerium für Inneres und Bundesangelegenheiten des Landes Schleswig- Holsteins prüft den Plan auf seine formelle wie ma- terielle Richtigkeit. Die Erteilung der Genehmigung wird ortsüblich bekannt gemacht. Mit der Be- kanntmachung wird der Flächennutzungsplan wirksam.

Am Ende des Verfahrens ist dem Flächennutzungsplan oder der Änderung eines Flächennutzungs- planes gemäß § 6 Abs. 5 BauGB eine zusammenfassende Erklärung beizufügen über die Art und Weise, wie die Umweltbelange und die Ergebnisse der Öffentlichkeits- und Behördenbeteiligung in dem Flächennutzungsplan, bzw. der Änderung des Flächennutzungsplanes berücksichtigt wurden und aus welchen Gründen der Plan nach Abwägung mit den geprüften in Betracht kommenden an- derweitigen Planungsmöglichkeiten gewählt wurde.

Planunterlagen

Es werden Karten nach dem Koordinatensystem UTM 32 im M 1 : 5000 verwendet, die vom Lan- desvermessungsamt Schleswig- Holstein über den Kreis Rendsburg Eckernförde zur Verfügung ge- stellt wurden.

Vorbereitende Planungen und Gutachten zur Flächennutzungsplanung

Um alle Belange, die in die Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes der Gemeinde Langwedel einzubeziehen sind, zu berücksichtigen und untereinander gerecht abzuwägen, wird auf Untersu- chungen und Daten zurückgegriffen, die bei den Behörden und sonstigen Trägern öffentlicher Be- lange vorliegen.

Folgende vorbereitende Untersuchungen liegen vor:

 Untersuchung zur Ermittlung von Innenentwicklungspotentialen in der Gemeinde Langwedel im November 2011 von der IPP Ingenieurgesellschaft  Immissionsschutzstellungnahme mit einer Ausbreitungsrechnung von der Landwirtschafts- kammer Schleswig-Holstein vom 16.Juli 2015

Weitere für erforderlich gehaltene neue Gutachten und Fachbeiträge können zum Teil nicht erarbei- tet werden, da sie den finanziellen Rahmen der Gemeinde Langwedel sprengen. Der Verwaltungs- aufwand kann vom Amt Nortorfer Land aufgrund der personell bedingten Besetzung und Auslastung der Mitarbeiter nicht geleistet werden. Große Städte verfügen oft über eigene Mitarbeiter, die diese erforderlichen Fachuntersuchungen und Beiträge erarbeiten können. Gemeinden, mit kleineren o- der mittleren Verwaltungsapparaten sind oft auf externe Büros angewiesen. Eine Auftragsvergabe nach außen an externe Büros für vorbereitende Planungen und Gutachten würde das Budget der Gemeinde Langwedel für die Neuaufstellung des F-Planes sprengen. Auch der Kostenaufwand einiger Untersuchungen, z.B. Bevölkerungsprognosen, Arbeitsstättenprognosen und Ähnliches, ist

Gemeinde Langwedel - Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes- Stand 02.05.2017 14

ak-stadt-art Dipl.-Ing. Anke Karstens Stadtplanerin + Architektin ______für kleinere Gemeinden gegenüber dem Nutzen nicht angemessen. Somit wird auf die Daten zu- rückgegriffen, die den Fachbehörden oder sonstigen Träger öffentlicher Belange vorliegen und von ihnen zur Verfügung gestellt werden können.

Ausführlichere Untersuchungen der zu berücksichtigenden Belange werden in der nachfolgenden verbindlichen Bauleitplanung oder Genehmigungsplanung auf der Grundlage der zu diesem Zeit- punkt vorliegenden konkreteren Sachlage durchgeführt.

5. Geografische und naturräumliche Lage

Die geografische Lage, die Größe und die Siedlungsstruktur sind für die räumlichen Entwicklungs- aussichten einer Gemeinde mit von Bedeutung und beeinflussen die Zuordnung der Landesent- wicklungsplanung in die Raumstruktur. Ebenso ist die naturräumliche Lage und ihre Bedeutung für Natur und Landschaft mit entscheidend für die Ausrichtung der zukünftigen Planungen.

Die Gemeinde Langwedel gehört zum Kreis Rendsburg- Eckernförde und liegt mittig im Städtedrei- eck Nortorf, Neumünster und Kiel. Sie ist eine ländliche Gemeinde und gehört in der regionalen Raumordnungsplanung zum Nahbereich der Stadt Nortorf. Langwedel ist eine von 17 Gemeinden, die zum Amtsbereich Nortorfer Land gehören.

Zur Gemeinde Langwedel gehören auch der Siedlungsbereich Blocksdorf sowie die im Außenbe- reich liegenden Siedlungsbereiche Enkendorf, Manhagen, Pohlsee, Hasselkrug und Wennebeck. Den Schwerpunkt der Siedlungsentwicklung bildet der Ortskern von Langwedel mit der Lage zwi- schen dem Brahmsee und dem Lustsee. Die Ansiedlungen Blocksdorf, Enkendorf, Manhagen und Pohlsee liegen im nordwestlichen Gemeindeteil mit Bezug zur K 36, die Richtung Norden nach Deutsch -Nienhof und Richtung Süd-Westen nach Warder führt. Die Ansiedlung Wennebeck liegt im südwestlichsten Zipfel des Gemeindegebietes, an der L 298.

Zu den Nachbargemeinden, die direkt an das Gemeindegebiet grenzen, gehören Dätgen, Borgdorf- Seedorf, Eisendorf, Warder, Groß Vollstedt, , , Blumenthal und Sören.

Die besondere Landschaft der Gemeinde, geprägt durch die sechs Seen -Brahmsee, Pohlsee, klei- ner Pohlsee, Lustsee, Manhagener See und Bocksee - , die innerhalb des Gemeindegebietes liegen und durch die Lage im *Naturraum „ Östliches Hügelland“, das während der letzten Eiszeit, der Weicheselvereisung, entstanden ist und von Gletschern bedeckt war (man spricht auch von einer Jungmoränenlandschaft), machen den Ort für den Tourismus und für Erholungssuchende interes- sant. *Sowohl die bewegte Topografie, mit dem kleinräumigen Wechsel von Kuppen und Senken als auch die Lage im Osten des Landes führten zu der Bezeichnung des Naturraumes „Östliches Hügelland“

*Quelle: Die Böden Schleswig-Holsteins Entstehung, Verbreitung, Nutzung, Eigenschaften und Gefährdung Herausgeber: Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume Schleswig-Holstein (LLUR)

Die Einbindung des gesamten Gemeindegebietes in den Naturpark Westensee verdeutlicht die Eig- nung der Gemeinde für eine naturnahe Erholung.

Die Ausweisung eines Landschaftsschutzgebietes im nordwestlichen Gemeindegebiet, um den Ortsteil Blocksdorf herum, die Festsetzung eines Naturschutzgebietes im südlichen Gemeindege- biet, zum größten Teil auf den bundeseigenen Flächen, die als Standortübungsplatz vom Bund unterhalten werden und zahlreiche nach der Biotopverordnung des Landes Schleswig-Holstein ge- schützte Biotope, die im Rahmen der Aufstellung des Landschaftsplanes kartiert wurden, sprechen

Gemeinde Langwedel - Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes- Stand 02.05.2017 15

ak-stadt-art Dipl.-Ing. Anke Karstens Stadtplanerin + Architektin ______ebenfalls für die regionale Bedeutung der Gemeinde für die Ausrichtung eines naturnahen Erholung- sortes.

Die Gemeinde Langwedel ist sowohl an das regionale wie auch überregionale Verkehrsnetz über die Landesstraße 298 (L 298) angebunden. Über die L 298 gelangt man Richtung Nord- Osten zur Anschlussstelle Blumenthal der BAB 215 und von dort aus in insgesamt ca. 20 Minuten nach Kiel. Die L 298 schließt Richtung Süden an die Landesstraße 49 (L 49) an, von der man über Dätgen zur BAB 7 und nach gelangt. Die Stadt Nortorf ist ca. 7 km entfernt und in nur ca. 12 Minuten mit dem Auto oder in ca. 25 Minuten mit dem Fahrrad über die L 298, die in die L 49 über- geht, über eine Fahrradweg, der parallel zur Straße geführt wird, gut zu erreichen.

6. Größe, Gemeindestruktur und historische Entwicklung

Größe des Gemeindegebietes

Langwedel verfügt gem. Nutzungsstatistik des Amtes Nortorfer Land mit Stand vom 24.07.2012 über eine Bodenfläche von ~2424 ha und ist nach den Angaben auf der Internetseite des Amtes Nortorfer Land die drittgrößte Gemeinde im Amtsbereich. *Eine erste Vergrößerung der Gemeinde Langwedel fand im Jahr 1926 durch die Eingliederung des Hofes Manhagen statt. Die heutige Größe erhielt sie durch den Zusammenschluss mit der davor selbstständigen Gemeinde Deutsch-Nienhof im Jahr 1975 und wurde so zu einer der größten Gemeinde in Schleswig- Holstein. Bei den damaligen Ver- handlungen wurde vereinbart, dass zu einem späteren Zeitpunkt die nördlichen Teile von Deutsch- Nienhof wieder um gemeindet werden und zwar in das Gemeindegebiet Westensee, was im Jahr 1976 erfolgte. In der Gemeinde Langwedel verblieben die Gemeindeteile Blocksdorf, Enkendorf und Pohlsee.

*Quelle. "Langwedel - Blocksdorf- Enkendorf- Pohlsee" Chronik von Robert Renner aus dem Jahre 1983

Tatsächliche Nutzungsstruktur der Bodenflächen

Die Nutzungsartenstatistik des Amtes Nortorfer Land mit Stand vom 24.07.2012 unterteilt die Flä- chen wie folgt nach der tatsächlichen Nutzung:

Tatsächliche Nutzung Nutzungsart Fläche in m² Gebäude- und Freiflächen 0 - 199 595.260 Gebäude- und Freiflächen 200 - 299 512.667 Betriebsflächen 300 -399 680.782 Erholungsflächen 400 – 499 142.358 Verkehrsflächen 500 – 599 759.748 Landwirtschaftsflächen (o. Bo- 600 – 699 18.487.854 denschätzung) Waldflächen 700 - 799 1.410.118 Wasserflächen 800 - 899 1.550.837 Sonstige Flächen 900 - 999 98.722 Tabelle 1: Nutzungsstatistik

Anzahl der Einwohner

*Die gesamte Anzahl der Einwohner beträgt mit Stand vom 01.06.2016 1646 Einwohner. Davon sind 1519 Einwohner mit einziger Wohnung und Hauptwohnung gemeldet.127 Einwohner sind in Nebenwohnungen gemeldet.

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*Quelle: Angaben aus der Statistik des Amtes Nortorfer Land

Anzahl der Wohneinheiten

Der Wohnungsbestand beträgt am Stichtag 31.12.2009 = 726 WE*

Wohnungsbestand mit Stand vom 31.12.2011: 730 WE* davon Wohnungen in Wochenendhausgebieten (geschätzt): ca. 190 WE = ~ 26 %** Geschätzter Bestand an Dauerwohnungen mit Stand vom 29.08.2013: ~ 540 WE

(* Zahlen vom statistischen Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein – Statistikamt Nord –) (** Zahlen wurden durch Zählung anhand der ALKIS ermittelt)

Raum- und Siedlungsstruktur, städtebauliche Gegebenheiten (Besonderheiten)

Die Gemeinde Langwedel ist eine dörflich geprägte Gemeinde mit insgesamt 19 landwirtschaftlichen Betrieben, die bei der Landwirtschaftskammer gemeldet sind. Innerhalb des Ortskernes von Lang- wedel befinden sich vier landwirtschaftliche Betriebe mit Rinder- oder Pferdehaltung, ein Betrieb davon im Wollm mit intensiver Rinderhaltung. Auch in Randlage der im Zusammenhang bebauten Ortschaft befinden sich landwirtschaftliche Betriebe, die zwar zum Teil verpachtet sind, jedoch von denen Stallungen und Güllebehälter weiterhin genutzt werden. Im "Hörn" stehen zum Teil noch gut erhaltene Wohngebäude und Stallungen von ehemaligen landwirtschaftlichen Betrieben, deren heu- tige Eigentümer zum Teil noch Hobbylandwirtschaft und -tierhaltung betreiben. Innerhalb der im Zusammenhang bebauten Ortschaft befinden sich neben der Wohn- und landwirtschaftlichen Nut- zung ebenfalls öffentliche Einrichtungen (Betreute Grundschule, Kindergarten, Sportzentrum, Mu- seum), Handwerks- und Handelsbetriebe, Gastronomie, Dienstleistungsbetriebe und Ärzte.

In der Gemeinde hat sich durch verschiedene Gegebenheiten ein struktureller Wandel vollzogen. Die naturräumliche Lage und die besondere Landschaft mit sechs Seen, Brahmsee, Pohlsee, kleiner Pohlsee, Lustsee, Manhagener See und Bocksee, machen den Ort für Erholungssuchende und Touristen attraktiv. Mit dem Waldheim am Brahmsee wurde schon 1921 vom BDJ-Landesverband Schleswig- Holstein die attraktive Lage am Brahmsee für Erholungszwecke erkannt und ein Land- und Ferienheim für Tagungen, Freizeiten und Kurse für Kinder und Jugendliche gegründet und wird bis heute vom Verein „Waldheim am Brahmsee“ als evangelische Kinder- und Jugenderholungsein- richtung unterhalten und betreut. Das Waldheim befindet sich auf einem ca. 11 ha großen baumrei- chen, naturnah angelegten Gelände. Ab den 70er Jahren bis heute sind zahlreiche Ansiedlungen von Wochenendhausgebieten entlang des Brahmsees entstanden. In der Gemeinde werden ein Caravanpark mit Wohnmobilstellplatz und ein Campingplatz mit der Lage in der Mühlenstraße in unmittelbarer Nähe zum Brahmsee privat betrieben. Die Plätze bieten auch Winter- und Dauercam- ping an.

Das Kiesvorkommen im Gemeindegebiet führte ab 1955 zum Kiesabbau an vielen Stellen. Dadurch veränderte sich nachhaltig das Landschaftsbild. Auf den bereits ausgekiesten Flächen sind mehrere Grundwasserseen entstanden.

Der Landesentwicklungsplan Schleswig-Holstein 2010 (LEP) legt als Raumstruktur die Einstufung als ländlicher Raum fest. Mit der Eintragung in den LEP als Entwicklungsraum, der für Tourismus und Erholung von Bedeutung ist, wird dem überdurchschnittlichen Potential an Natur- und Land- schaftsräumen in verkehrstechnisch gut angebundener Lage und einer geeigneten Infrastruktur Rechnung getragen, die sich für Erholungszwecke gut eignen und zur Stärkung der regionalen Tourismuswirtschaft im Land Schleswig- Holstein beitragen können.

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Die gute Verkehrsanbindung macht den Ort zusätzlich zu einem gefragten ländlichen Wohnort im Nahbereich zum Arbeitsplatz z. B. in Nortorf, Kiel, Bordesholm und Neumünster. Entlang der Stra- ßenräume wurden, so weit wie baurechtlich möglich, Einfamilienhäuser zwischen den zum Teil noch vor dem 1900 erbauten Gebäudebestand in gelockerter Bauweise gesetzt. Die Nachfrage nach Einfamilienhäusern in der Gemeinde Langwedel hat zur Erschließung neuer Wohnbausiedlungen am südlichen, östlichen und westlichen Ortsrand geführt. Die gemeindliche Infrastruktur wurde ent- sprechend erweitert. Die betreute Grundschule, der Kindergarten mit zwei Waldgruppen, das Mu- seum, die Sportanlagen mit Sporthalle und die gemeindliche Badestelle am Brahmsee liegen alle zentral im Bereich der Ortslage von Langwedel und bilden zusammen ein gut ausgestattetes dörf- liches Gemeindezentrum. Weitere Badestellen, die von der Gemeinde unterhalten werden, befinden sich am Lustsee und Pohlsee.

Die historischen, teilweise noch reetgedeckten Gebäude im Hörn, in der Mühlenstraße, in der Nor- torfer Straße und in der Dorfstraße, die sich kreisförmig um den Dorfplatz (heute mit Denkmal) angesiedelt haben, bilden den historischen Ortskern. Der historische Ortskern weist eine dörflich geprägte gemischte Nutzungsstruktur auf, bestehend aus der Grundschule, dem Museum, einem Reiterhof, ehemaligen Bauernhäusern, die zu Wohnhäusern umgebaut wurden und zum Teil noch Hobbylandwirtschaft und -tierhaltung betreiben und aus neu errichteten Wohnhäusern und Ferien- wohnungen die dazwischen gebaut wurden, bzw. als Ersatz für den Abbruch von alter Bausubstanz entstanden sind.

Der Ort ist insgesamt von zahlreichen gut erhaltenen Fachwerkhäusern in Form von Bauernhäusern, Bauernkaten, Fischerhütten und Landarbeiter -katen geprägt, die teilweise noch in Reet gedeckt sind.

Auch die Bedeutung von Mühlen für den Ort lässt sich anhand der erhaltenen Mühlen auf dem Man- hagener Gut noch erkennen. Die Namensgebung der Mühlenstraße und der Mühlenauen deuten darauf hin, dass hier Mühlen gestanden haben. Die Namensgebung der als Mühlenbach bezeich- neten Fließgewässer wird jedoch im Rahmen der Neuaufstellung des F-Planes den amtlichen was- serwirtschaftlichen Gewässerverzeichnis (AWGV) angepasst. So wird die "Mühlenau", der südöst- lich des Sport- und Gemeindezentrums verläuft in "Olendieksau" umbenannt. Das östlich der "Müh- lenau" entstandenen Wohngebiet "An der Mühlenau" erinnert an die vorherige Namensgebung. Auch der ursprünglich als "Mühlenau" bezeichnete "Seen- Brüchgraben", der den Manhagener See mit dem Brahmsee verbindet, wird umbenannt.

Zur Gemeinde Langwedel gehören auch die ländlichen gestreuten Siedlungsbereiche Blocksdorf, Pohlsee, Enkendorf, Manhagen, Hasselkrug und Wennebeck. Blocksdorf ist die größte Ansiedlung mit eigenständiger freiwilliger Feuerwehr mit Gemeinschaftsraum, Sport- und Spielplatz.

Die Ansiedlung in Blocksdorf ist der einzige Siedlungsbereich, für den im Flächennutzungsplan gemischte Bauflächen dargestellt sind und in dem eine Nachverdichtung mit drei Bauplätzen im Innenbereich vorgesehen ist. Die anderen vor aufgeführten Ansiedlungen wie Pohlsee, Manhagen, Enkendorf usw. befinden sich innerhalb von Flächen für die Landwirtschaft. Aufgrund der Außen- lage dieser verstreuten Ansiedlungen soll für diese Siedlungsbereiche keine weitere Entwicklung durch den Flächennutzungsplan vorbereitet werden.

Der Ortsteil "Langwedel" stellt den Siedlungsschwerpunkt dar. Die gemeindliche Infrastruktur be- findet sich im Wesentlichen in Langwedel und soll hier auch weiterhin konzentriert entwickelt wer- den.

Die Grundversorgung mit Gütern und Dienstleistungen des täglichen Bedarfs wird nur zum geringen Teil in Langwedel gedeckt. Die Kaufläden, die es noch Anfang des 19. Jhd. gab, sind alle geschlos- sen und werden heute anders genutzt. Gemeinde Langwedel - Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes- Stand 02.05.2017 18

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Zur Grundversorgung der Einwohner sind aktuell in Langwedel eine Gaststätte im Sportheim, eine in der Kieler Straße 10 „Zum Amboss“ und eine Getränkehandlung verblieben. Weiterhin gibt es einen alteingesessenen Handwerksbetrieb für Zimmerei –Holzbau- u. Holzrahmenbau im Wollm.

Der zentrale Ort Nortorf deckt die weitere Grundversorgung für die Gemeinde Langwedel ab.

Durch den landwirtschaftlichen Wandel, der sich auch in Langwedel vollzogen hat, befinden sich die landwirtschaftlichen Betriebe mit intensiver Tierhaltung hauptsächlich im Außenbereich in einer aus- reichenden Entfernung zur Ortslage.

*Die Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe hat sich in der Gemeinde Langwedel seit dem Jahr 1991 bis 2010 um insgesamt 26 Betriebe reduziert. Im Jahr 2010 befanden sich noch 22 Betriebe mit über 1 ha landwirtschaftliche Nutzflächen. Die landwirtschaftlichen Flächen hatten 2012 einen Flächenanteil von 1846 ha. Aktuell befinden sich nach Angabe der Landwirtschaftskammer noch 19 Betriebe in der Gemeinde Langwedel.

Zu den Besonderheiten des Ortes zählt der Standortübungsplatz des Bundes, der ca. 163 ha des südlichen Gemeindegebietes einnimmt. Das Gebiet hat sich weitgehend zu einer besonderen Land- schaft entwickelt, in die teilweise Heide-, Trocken- und Magerrasenflächen als geschützte Biotope integriert sind. Zur Kurzhaltung der Heide-, Trocken- und Magerrasenflächen werden von einer Schäferin behütete Ziegen und Schafe vier bis sechs Wochen im Herbst und zwei Wochen im Früh- jahr zur Pflege eingesetzt.

*Quelle: Statistische Berichte des statistischen Landesamtes Schleswig-Holstein von 1989 und 1996 und vom Statisti- schen Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein von 2012.

Historische Entwicklung

Geschichte der Gemeinde Langwedel

Die Bedeutung des Ortsnamens lässt sich von Wedel mit der Bedeutung Furt ableiten. Langwedel heißt also lange Furt. Als Furt bezeichnet man eine Untiefe in einem Bach- oder Flusslauf, an der das Gewässer zu Fuß oder mit Fahrzeugen durchquert werden kann. Die Furt in Langwedel befand sich dort, wo jetzt die Brücke in der Dorfstraße über die Olendieksau führt (seit 1953 eine Betonbrü- cke).

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Abbildung 1: Historische Karte aus der Chronik von Robert Renner mit Lage der Furt

Der früheste Nachweis Langwedels findet sich in einer Urkunde des holsteinischen Grafen Adolfs III. von 1197. Ein gewisser Volkwin von Langwedel war einer ihrer vielen Zeugen. Bis 1269 tauchen etliche Mitglieder dieser frühen Adelsfamilie wiederholt in derartiger Funktion auf. Danach wird von ihr nichts mehr gehört. Später, in den Jahrzehnten um 1400, erwarb das Kloster Itzehoe in mehreren Schritten das ganze Dorf Langwedel. Von dort aus wurde es - als einziges Dorf des heutigen Amtes Nortorfer Land - bis 1867 verwaltet. Die jahrhundertelange Verbindung mit dem Kloster wird im Ge- meindewappen durch einen Äbtissinenstab dargestellt.

Bereits viele Jahrtausende und Jahrhunderte vor der ersten historischen Erwähnung Langwedels hat es in Langwedel vielfältige menschliche Siedlungsaktivitäten gegeben, vermutlich aufgrund der zahlreichen Seen und Auen. Diese Erkenntnis ergibt sich aus einer Fülle von Fundstellen und Ge- genständen aus vorgeschichtlicher Zeit, die vornehmlich ab den 50er Jahren im Gemeindegebiet Langwedel sowie im Bereich von Blocksdorf und Enkendorf erfasst und erforscht werden konnten (siehe Kapitel 10.1.1 “Archäologische Denkmäler“).

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Abbildung 2: Historische Karte aus der Chronik von Robert Renner

Die historische Karte, die Langwedel vor dem 1700 Jahrhundert darstellt, zeigt die Anlage eines Angerdorfes. Dorfplätze dienten früher als Gemeindewiese, oft mit hochwüchsigen Bäumen bestan- den (Linden, Eichen oder Kastanien) oder als Standort für öffentliche Gebäude (z.B. Kirche). Auf dem Dorfplatz in Langwedel befindet sich heute ein Denkmal, geschützt unter hohen Bäumen, von denen zwei 1870/1871 als Friedenseichen zur Erinnerung an den Sieg des Norddeutschen Bundes und seiner Verbündeten im Konflikt gegen Frankreich (dritter und letzter der Deutschen Einigungs- kriege) gepflanzt wurden.

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Foto 1: Dorfplatz ► Ge- meindeteil Langwedel, im Hintergrund die Grundschule

(Sommer 2013)

Foto 2: Dorfplatz ►Ge- meindeteil Blocksdorf

(Sommer 2013)

Im Gemeindeteil Blocksdorf kann man noch heute die historische Siedlungsform eines Angerdorfes ablesen. Auch hier haben sich Bauernhöfe rund um einen mit hochwüchsigen Bäumen bewachse- nen Platz angesiedelt.

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Abbildung 2: Historische Karte „Langwedel vor 1700“ aus der Chronik von Robert Renner

In der historischen Karte (Abbildung 2), die Langwedel vor dem 1700 Jahrhundert darstellt, ist eine Mühle an der Olendieksau, datiert auf 1418, eingezeichnet. Diese wurde als Zwangsmühle einge- richtet, angetrieben durch das Wasser der Olendieksau. Mahlpflichtig waren die Klosterdörfer Lang- wedel, Meimersdorf und ein Teil Nortorfs. Die Müller der Wassermühle in Langwedel waren in frühen Zeiten meist auch die Pächter der Manhagener Wassermühle, die von Thönnis Rantzau im Jahre 1575 erbaut wurde. Zur Unterstützung der Langwedeler Wassermühle erbaute man 1779 eine Wind- mühle. Diese wurde etwa 500 m westlich der Wassermühle (heute Wohngebiet "Windmühlenberg") errichtet. 1854 wurde der Mühlenzwang aufgehoben. Die Wassermühle an der Olendieksau von 1418 ist im Jahre 1871 abgebrannt und wurde jedoch sofort wieder neu aufgebaut, vorerst ohne Wohnhaus. Kaum war die Wassermühle fertig, brannte die Windmühle, ebenfalls 1871, ab. Auch die Windmühle wurde am gleichen Standort wieder neu aufgebaut und war bereits 1872 betriebsbereit. Nach der Windmühle wurde das Wohnhaus mit Backofen und einer Gastwirtschaft fertiggestellt. Die Mühle verfügte über eine Gerechtsame zur Branntweinbrennerei und zur Ochsenmästerei und das Recht der Hökerei (Kaufmannsladen). Die Wassermühle, im Besitz des Klosters Itzehoe wurde 1907

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ak-stadt-art Dipl.-Ing. Anke Karstens Stadtplanerin + Architektin ______verkauft. 1909 wurden die Schotten für immer geöffnet. Der zur Mühle führende Arm des Baches wurde zugeschüttet und statt des Wasserrades ein Motorenhaus gebaut.

Die Windmühle wurde, nachdem Sie 1926 durch einen Sturm in Brand geriet und teilweise zerstört wurde, 1935 endgültig zu Löschversuchen abgebrannt. Der Name der Mühlenstraße, wo die Was- sermühle ihren Standort hatte, erinnert heute an ihre Existenz. Wo die Langwedeler Windmühle gestanden hat, ist ein Wohngebiet entstanden. Der Straßenname der Wohnstraße "Windmühlen- berg" weist auf die Existenz der Windmühle hin.

Manhagen erhielt 1830 eine weitere Mühle, eine Holländer-Windmühle aus Holz. Beide Mühlen in Manhagen existieren noch. Die Wassermühle, die nach den alten Plänen von Archimedes - Mathe- matiker und Physiker des Altertums, 287 -212 v. Chr. erbaut wurde, ist 1981-82 liebevoll erneuert worden und steht heute unter Denkmalschutz.

Auch der außerhalb der geschlossenen Ortschaft südlich liegende Gemeindeteil Wennebek hat eine historische Bedeutung. Der Name Wennebek deutet auf das Wenden hin. Nach mündlicher Über- lieferung soll sich hier eine Wendische Siedlung mit Mühle befunden haben. Über diesen Ort ist wenig überliefert, da das Dorf bereits im Dreißigjährigen Krieg einging. 1652 wird "Windbeck mit Mühl" bei Langwedel erwähnt und um 1700 berichtet das Kloster Itzehoe über die Auflösung der Mühle Wennebeck nach Langwedel (Danckwerth nennt es Dorf und Mühle).

Östlich, außerhalb der geschlossenen Ortschaft, befindet sich "Langwedlerfeld", welches durch kleine Landstellen und Katen, die zum Teil eng beieinander stehen, geprägt ist. Langwedlerfeld zieht sich Richtung Norden an Ruhleben vorbei, bis zum Scheidekrug hin, wo sich weiter nördlich ebenfalls Landstellen und Katen befinden. Der Scheidekrug war eine Gaststätte. Das Gebäude steht noch, wird zurzeit jedoch nur noch für private Feiern verwendet.

An eine weitere außerhalb des Ortes gelegene Einzelstelle, wo eine Ziegelei gestanden hat, die jedoch 1850 stillgelegt wurde, erinnert die Gemeindestraße "Ziegelei".

Die ebenfalls außerhalb des Ortes gelegenen nordwestlichen Streusiedlungen Blocksdorf (Erster- wähnung 1442), Enkendorf (Ersterwähnung 1376) und Pohlsee (Ersterwähnung 1418) gehörten bis 1975 zu der Gemeinde Deutsch - Nienhof. Am 1. Oktober 1975 haben sich die beiden bis dahin selbständigen Gemeinden Langwedel und Deutsch - Nienhof zu einer der größten Gemeinden des Landes zusammengeschlossen. Hierbei wurde vereinbart, dass die nördlichen Teile von Deutsch - Nienhof (Deutsch - Nienhof, Josefinenhof, Krähenberg und Wrohe) zu einem späteren Zeitpunkt in das Gemeindegebiet Westensee umgemeindet werden sollen, was im Jahr 1976 erfolgte. In Lang- wedel verblieben die Ortsteile Blocksdorf, Pohlsee und Enkendorf.

Der ursprüngliche Haupterwerbszweig in Langwedel war die Landwirtschaft. Rohstoffvorkommen in Form von Kies und die Wasserlage lockten auch industriell ausgerichtete Betriebe an. Dazu gehörten eine um 1670 produzierende Glashütte an der Grenze zu Blumenthal sowie mehrere Zie- geleien im 19. Jahrhundert und kurzfristig sogar eine Papiermühle, nach Erzählungen als kleine Windmühle (um 1860- 1866), die 1866 niederbrannte und nicht wieder aufgebaut wurde. Ihr Standort war kurz rechts hinter der Wegegabelung von Langwedel Richtung Blocksdorf (Manhagener Weg/ Mühlenstraße). An derselben Stelle wurde in späteren Jahren eine mit Pferden getriebene Grütz- mühle gebaut, die bis 1895 arbeitet, dann aber zunehmend der industriellen Müllerei erlag. Von den Ziegeleien stand eine in Langwedel und eine in Pohlsee. Pohlsee gehörte damals noch nicht zu Langwedel sondern zu Deutsch- Nienhof. Die Betriebe lagen im Bereich der heutigen nach den Ziegeleien benannten Gemeindestraße, die von der Kieler Straße (L 298) abgeht und nach Pohlsee führt. Die beiden nah beieinander gelegenen Betriebe fusionierten bald aus wirtschaftlichen Grün- den. Dies bot sich im Besonderen an, da beide Betriebsleiter Brüder waren.

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Langwedel lag an der damals wichtigen Verbindungsstrecke zwischen Itzehoe und Kiel, wo ein reger Frachtverkehr stattfand, damals noch mit Pferd und Wagen. Dieses begründet die frühe An- siedlung (gem. Chronik zurückverfolgt fast bis zum 30 jährigen Krieg) des Schmiedehandwerks. Viele Fuhrleute nahmen die Hilfe des Schmiedes in Anspruch und konnten in der damals berühmten Gastwirtschaft in Langwedel übernachten. Lange wurde das Handwerk in Langwedel ausgeübt. Die erste Schmiede mit Wohnhaus brannte so um 1876 ab. An dessen Stelle wurde eine Gastwirtschaft mit Tanzsaal und Durchfahrt erbaut, die sich jedoch neben der schon vorhandenen Gastwirtschaft nicht halten konnte. Der im Ort schon ansässige Gastwirt kaufte das Unternehmen im Konkursver- fahren, konnte die Gastwirtschaft jedoch nicht retten. Der Tanzsaal wurde abgebrochen, die Gast- wirtschaft an einen Bäcker weiterverkauft, der diese im Jahre 1887 an einen Bäcker aus Hamburg verkaufte. Später entstand daraus das Kaufhaus Delfs.

Trotz Verlust der ersten Schmiede im Jahr 1876 durch Brand, blieb das Schmiedehandwerk im Ort erhalten. Ein nachfolgender Schmiedemeister Namens Wieben errichtete eine kleine Schmiede mit Wohnhaus in der Nähe der abgebrannten Schmiede ca. 1876 neu. Diese blieb durch Nachfolger bis 1968 im Familienbesitz und wurde 1968 verkauft. Der neue Besitzer baute die Schmiede 1974 zu einem Kaufhaus um. Das Kaufhaus ist im Jahre 2003 geschlossen worden.

Bereits vor 1870 erhielt Langwedel eine zweite Schmiede, ganz in der Nähe der Brücke, welche über die Olendieksau führte. Der Standort wurde jedoch ca. 1884 aufgegeben und mit einem ande- ren Schmiedemeister am Südausgang des Dorfes fortgesetzt, wo eine neue Schmiede errichtet wurde. 1909 wurde die Schmiede neben dem gegenüberliegenden Wohnhaus errichtet. Diese Schmiede wurde jedoch einige Jahre nach dem 2. Weltkrieg stillgelegt.

Als "berühmte Gastwirtschaft" wird in der Chronik von Robert Renner ein Gebäude beschrieben, das nach Berichten von alten Leuten, die Ernst Kurth aufgezeichnet hat, um 1700 mitten in der Ortschaft an der Ecke Nortorfer Straße /Mühlenstraße stand und mit dem Klostervogt und einer Kruggerechtigkeit verbunden war. Die Gebäude lagen weiter zurück im Garten. Das dazu gehörende Altenteilhaus stand noch 1945 und wurde 1947 durch Brand zerstört. Weitere Aufzeichnungen von Hedemann zu Heespen (Deutsch- Nienhof) besagen, dass der Gasthof schon in alter Zeit ein be- deutender Krug gewesen ist und hier öfter hohe Herrschaften übernachtet haben, z. B. der berühmte Heinrich Rantzau. Der Nachfolger der Gastwirtschaft hat die Gastwirtschaft nach Brand oder Ab- bruch an die Landstraße nach Kiel verlegt (Schlachterei Rose). Es war ein kleines Strohdachhaus mit Schornstein. Das Wirtschaftsgebäude und die Viehstallungen lagen auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Der noch heute in Betrieb befindliche Brunnen befand sich zur damaligen Zeit im Pfer- destall. Das Gebäude Uhlenberg, wo auch lange der Malereibetrieb Bülk ansässig war und heute die Kunsttöpferei Griese, ist das Altenteilhaus zur Gastwirtschaft, welches 1843 errichtet worden ist. An der Stelle wo die Wirtschaftsgebäude für den Gasthof standen, wurde nach Abbruch im Jahre 1870 der jetzige Hof "Springhorst" errichtet. Die Gastwirtschaft wechselte noch häufiger den Be- sitzer. Der Standort wurde noch einmal verlegt und zwar dorthin, wo das Gebäude des Dörpskruges, welcher nach dem Brand von Sachau's Gasthof im Jahre 1964 erbaut wurde, heute noch steht, jedoch zu Wohnungen umgebaut ist.

Am Wege nach Warder, kurz hinter der Wegegabelung auf der linken Seite, befindet sich eine tiefe Mulde. Hier hatte im vorigen Jahrhundert eine Töpferei ihren Betrieb, welche braune Töpfe herstellte und in der ganzen Umgebung und auf dem Nortorfer Markt verkaufte. Der Betrieb wurde 1835 auf- grund von zu geringen Umsätzen eingestellt.

In alten Zeiten gab es in Langwedel Bauern, die Schafe gehalten, die von einem Hirten auf die Weide getrieben worden sind. Am Anfang war es ein Gemeindehirte. 1865 hatte Langwedel erstmals einen gelernten tüchtigen Schäfer mit einer Nebenbeschäftigung als Korbflechter und Strümpfestricker. Mit seinem Nachfolger hatte die Dorfschäferei 1895 ein Ende, da der Nachfolger sein Handwerk

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ak-stadt-art Dipl.-Ing. Anke Karstens Stadtplanerin + Architektin ______nicht zur Zufriedenheit des Dorfes ausübte. Durch das Treiben der Schafe wurden ständig die Wälle der Knicks herunter getreten. Um dieses zu verhindern, wurden die Wälle mit Steinen aufgesetzt.

Im Jahre 1885 wurde Langwedels erste Sparkasse gegründet. Es war eine Filiale der Schönbeker Pfennigsparkassen, deren Mitglieder Schulkinder und Schulabgänger waren. Die zunehmenden An- forderungen machten es erforderlich, dass in Langwedel 1899 eine Spar- und Darlehenskasse ge- gründet wurde. Es war ein dorfeigenes Geldinstitut, nach dem Vorbild Friedrich- Wilhelm Raiffeisens. Um den steigenden Anforderungen der Kunden auch in Zukunft gerecht werden zu können, schloss sich im Jahre 1970 die Spar- und Darlehenskasse in Langwedel mit 7 weiteren Spar- und Darle- henskasse zur Raiffeisenbank Nortorf zusammen. Die Filiale der Raiffeisenbank ist im Jahre 2004 geschlossen worden.

Eine erste Postagentur erhielt Langwedel im Jahre 1889. Zuerst wurde die Post zweimal am Tage durch einen Boten von Nortorf nach Langwedel gebracht. Bereits 1890 wurde die Botenpost durch eine Fahrpost abgelöst. Die Post wurde von Langwedel weiter nach Blocksdorf, Enkendorf, Manha- gen, Pohlsee, Sandfeld, Sprinhorst, Ruhleben und Deutsch - Nienhof zugestellt. 1903 bis 1905 wurde die Poststelle gleichzeitig Vermittlungsstelle. 1960 zog die Poststelle in das Gebäude der Spar- und Darlehenskasse. Der Fernmeldebetrieb verblieb im Gebäude "Rohwer". Die Anlage musste ständig erweitert werden. Die Deutsche Bundespost baute zu diesem Zwecke eine neue Vermittlungsstelle auf "Rohwers" Grundstück, die für 1200 Fernsprechteilnehmer ausgelegt war.

In Langwedel wurde 1879 mit dem Bau einer Meierei begonnen. Die Schulchronik berichtet, dass die Meierei am 1. Oktober 1955 ihr 75 jähriges Bestehen gefeiert hat. Die Meierei stellte ihren Betrieb am 1. Januar 1968 ein.

Die Seengebiete in Schleswig- Holsteins waren früher von Nerzen besiedelt. Leider wurden diese ohne Rücksicht auf ihren Fortbestand gejagt und getötet und waren in Schleswig- Holstein nicht mehr in der Natur zu finden. Daraus entstanden Pelzfarmen, um den Pelzbedarf weiter decken zu können. Eine von Ihnen war in Langwedel und wurde von einem Fischer betrieben. Aus kleinsten Anfängen im Jahre 1947 entstand eine ansehnliche Farm, die heute jedoch nicht mehr existiert. Die mit der Tierhaltung verbundenen Gerüche führten zu Störungen mit dem in der Nähe entstandenen Campingplatz.

Eine Besonderheit sind die Schulen in Langwedel, von denen es zwei im Dorf gibt. Bei dem jüngeren Schulhaus handelt es sich um einen stattlichen, gründerzeitlichen Bau von 1881, der noch heute als Grundschule dient. Die ältere Schule, ein Fachwerkbau von 1764, ist eine der ältesten erhalten Schulkaten Schleswig-Holsteins. Gelehrt und gelernt wird dort allerdings nicht mehr, sondern sie dient dem örtlichen Kultur- und Museumsverein für Ausstellungen und Vorträge. In vorbildlicher Weise sind hier Vergangenheit und Gegenwart miteinander verknüpft worden.

Langwedel ist ein Storchendorf. Nach einem Bericht in der Schulchronik von Langwedel, war in früheren Jahren, vor und um 1900, der Weißstorch fast auf jedem Haus zu finden. Von 1914 bis 1925 blieben die Störche fern aus Langwedel und ab 1925 kam meist nur ein Storchenpaar. An der Hörn, mitten im Dorf, nistet jedes Jahr ein Paar Weißstörche, davon wird seit 1930 berichtet. Ankunft, Wegzug und Bruterfolg werden seit 1995 registriert. Das heute verbliebene Storchennest befindet sich "An der Hörn" auf einem Mast. Seit 2003 wird jedes Jahr ein Storchenfest gefeiert. Eine Storchen- Königin wird alle zwei Jahre neu gewählt.

Mitte des 20sten Jahrhunderts begann die Gemeinde Langwedel sich zu verändern. An vielen Stel- len wurde das Vorkommen an Kies abgebaut. Die Gemeinde wurde als Wohnort und als Ferienort attraktiv. Es entstanden neue Wohngebiete und Wochenendhausgebiete. Die Karte (Abbildung 3)

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ak-stadt-art Dipl.-Ing. Anke Karstens Stadtplanerin + Architektin ______aus dem Jahre 1980 zeigt die deutliche Veränderung und Fortentwicklung entlang der Verkehrs- wege, gestreut mit Landwirtschaftlichen Betrieben in größeren Abständen zueinander. Die Karte (Abbildung 4) zeigt die Stellen, wo ab 1955 durch Kiesabbau und Straßenbau die Landschaft ver- ändert wurde.

Abbildung 3: Historische Karte „Langwedel 1980“ aus der Chronik von Robert Renner

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Abbildung 4: Übersichtskarte zum Kiesabbau und Straßenbau ab 1955 aus der Chronik von Robert Renner

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Der Chronik von Robert Renner ist zu entnehmen, dass das Kies und Sandvorkommen auch schon in der Vergangenheit eine Bedeutung für den Ort hatte: In der kleinen Heide auf dem Wege nach Nortorf, zeugen Löcher und unebene Stellen noch heute von der Gewinnung von Stubensand. Ein bis zwei Fuß unter der Erdoberfläche befindet sich eine Schicht Bleisand von ein bis zwei Spaten Tiefe. Diese Schicht ward früher abgebaut und zu Hause in einem Backtrog gewaschen und als Stubensand verwendet. Der weiße Sand wurde am Wochenende auf den weißgescheuerten Fuß- boden gestreut, um der Stube ein sonntägliches Aussehen zu geben.

Lfd. noch erhaltene Gebäude im Ortskern mit historischer Be- Ursprünglich Heutige Nr. deutung erbaut als: Nutzung: 1. Gastwirtschaft Wohnhaus, "Dörpskrug" Nortorfer Straße 4

Foto von 2013

2. Kaufhaus Wohnhaus, "D. Hamann " Mühlen- um 1905 straße 1

Foto von 2013

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3. Gastwirtschaft Wohnhaus, "Wennebek" Wennebek 1

Foto von 2013

4. Schule von Museum, 1764 Nortorfer Straße 5

Foto von 2013

5. 2. Schulhaus Schule, im Jahre 1881 Hörn 2 erbaut

Foto von 2013

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6. Meierei im Wohnhaus, Jahre 1879 er- Kieler baut Straße 12

Foto von 2015

7. Raiffeisenbank Wohnhaus, Dorfstraße 2

Foto von 2015

Tabelle 2: Erhaltene Gebäude im Ortskern mit historischer Bedeutung

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"Lokis" Biotop

Abbildung 5: Hinweisschild zu „Lokis“ Biotop (Foto von 2013)

Hannelore „Loki“ Schmidt kaufte 1985 mit ihrem Mann Helmut, damals bereits Ex-Bundeskanzler, ein brach liegendes Grundstück neben ihrem Ferienhaus am Brahmsee. Die sechseinhalb Hektar große Fläche wurde bewusst völlig sich selbst überlassen, so dass während der Jahre ein Stück deutscher Urwald heranwuchs. Den wilden Baumbestand von Buchen, Eichen, Traubenkirschen und Weiden beherrschen die Birken. Spaziergänger gelangen in Lokis Biotop am Ende der Straße "Am Sportplatz". Die Deutsche Botanische Gesellschaft würdigte 2002 Loki Schmidts Brah- msee-Projekt als „eine Pionierleistung des wissenschaftlich fundierten Naturschutzes“.

Quelle: "Das Naturbuch für Neugierige", Kapitel 9 "Die Wildnis am Brahmsee" (Seiten 169 ff) von Loki Schmidt

Wappen

Beschreibung in der Hauptsatzung. Von der Kommunalaufsicht des Kreises Rendsburg- Eckern- förde wurde das Wappen wie folgt genehmigt:

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Wappen der Gemeinde Langwedel seit Flagge der Gemeinde seit 01.02.2000 01.06.1982

Entwurfsautoren: Renner, Robert, Langwedel Wappenfiguren: Krummstab Schwert Wellenbalken Wappenbeschreibung: Flaggenbeschreibung: In Rot ein erhöhter silberner Wellenbalken, Auf weißem, vorn und hinten von einem breiten ro- begleitet oben von einem liegenden silber- ten Randstreifen begrenztem Flaggentuch das Ge- nen Schwert, unten von einem wachsen- meindewappen in flaggengerechter Tinktur. den silbernen Krummstab. Historische Begründung: Der Ort Langwedel wird erstmals 1197 in dem Namen des Ritters "Volquinus de Lancwedele" genannt, dessen Familie sich vermutlich nach diesem Ort, in dem sie Be- sitzungen hatte, nannte. Die Familie starb später aus. Für diese Epoche der Adels- herrschaft in Langwedel steht das Ritter- schwert im Wappen. Die niederdeutsche Ortsbezeichnung bedeutet "lange Furt". Der Wellenbalken im Wappen will den Wasserlauf symbolisieren, der durch diese Furt überquert werden konnte. Die weitere Ortsgeschichte wird im Wappen durch den Krummstab aufgegriffen: Das Kloster Itzehoe erwarb zwischen 1376 und 1383 das gesamte Dorf und behielt es für rund 500 Jahre, bis in die zweite Hälfte des 19. Jh. hinein. Die Farben des Wappens ent- sprechen den holsteinischen und doku- mentieren damit die Zugehörigkeit zu die- sem Landesteil.

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7. Natürliche Gegebenheiten

Geologie/Topographie

Der Landschaftsplan trifft im Kapitel 2.1.2 über die Geologie und im Kapitel 2.1.3 zur Topographie folgende Aussagen, die in den Karten B und Nr. 1 des Landschaftsplanes verglichen werden können:

Geologie

„2.1.2 Geologische Übersicht (vgl. Karte B im Landschaftsplan)

Der jüngste Abschnitt der Erdgeschichte, das Quartär, unterteilt sich in das Eiszeitalter (Pleistozän) und das nachfolgende Holozän, welches bis in die heutige Zeit andauert. Während des Pleistozäns formten glaziale und glazifluviale Vorgänge das Relief. Verschiedene Phasen des Eisvorstoßes aus Skandinavien wechselten sich mit Perioden der Erwärmung und des Eisrückzuges ab, so dass in verschiedene Eiszeiten unterschieden wird.

Die Landschaft Langwedels ist durch die Saale - und Weichseleiszeit, den dazwischen liegenden Abschmelzungsprozessen und der nacheiszeitlichen Moorbildung geprägt. Während der Saalekalt- zeit überlagerten Eismassen vor mehr als 100.000 Jahren ganz Schleswig-Holstein. Die nachfol- gende Warmzeit und später die Weichselvereisung überformten die Bereiche der älteren Kaltzeit. Die aus Nordosten kommenden Gletschermassen der jüngeren Kaltzeit erstreckten sich bis zu einer Linie Flensburg-Neumünster-Mölln. Die Prozesse der Um-und Überformung durch Wasser und Klima dauern noch bis in die heutige Zeit an, wenn auch die Ausmaße nicht mit denen der Eiszeit zu vergleichen ist.

Im Gemeindegebiet Langwedel können verschiedene geologische Einheiten unterschieden werden:  weichseleiszeitliche Grundmoräne  weichseleiszeitliche Binnensander  holozäne Niedermoorbildung  künstliche Bodenveränderungen/ Aufschüttungen

Weichseleiszeitliche Grundmoräne Die nördlichen und östlichen Gemeindegebiete werden von den Weichseleiszeitlichen Grundmorä- nen eingenommen. Die Grundmoränenablagerungen stellen ein Lockergestein dar, welches unter dem Gletscherkörper abgelagert wurde. Durch die enormen Kräfte (Reibung, Gewicht) wird das Ma- terial zerkleinert und die Textur wird durch feinkörnige Korngrößen bestimmt. Kuppige Grundmorä- nen setzen sich aus Geschiebelehm und Geschiebemergel zusammen. Die Bodenart ist hauptsäch- lich Schluff, der tonig bis sandig, zum Teil sogar kiesig ist. Das sanfte Relief und die weichen Kuppen und Hügel sind typische Formen der Grundmoränenlandschaft.

Weichseleiszeitliche Binnensander Als Sander werden glaziale Schmelzwasserablagerungen bezeichnet. Hierbei handelt es sich haupt- sächlich um Sande, untergeordnet auch Kiese, welche aus den Moränen und aus dem Gletscher ausgespült wurden und bei nachlassender Transportkraft des Wassers abgelagert wurden.

Der zentrale Teil des Gemeindegebietes liegt im Bereich der Sanderflächen, d.h. von Sandfeld aus in Richtung Osten bis zur jetzigen Kiesentnahme und von dort das gesamte südliche Gemeindege- biet. Der Unterschied zwischen den Grundmoränen und den Sanderdflächen ist im Gelände durch eine Veränderung des Reliefs zu sehen. Insbesondere liegen innerhalb dieser Abschnitte die ehe- maligen Sandentnahmestellen.

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Holozäne Niedermoorbildung Bei Niedermoor handelt es sich um organische Substrate wie Torfe, die zum Teil bereits stark zer- setzt sind. Die Ablagerung erfolgte erst in jüngster erdgeschichtlicher Zeit, nach dem Eiszeitalter im Holozän. Niedermoore sind grundwasserbeeinflusst oder im Bereich von Auen oder stehenden Ge- wässern zu finden. Durch wasserbauliche Maßnahmen kommt es immer seltener zu Überschwem- mungen der Aue, so dass die Ablagerung von organischen Material im Rückgang begriffen ist und die Mächtigkeit der Torfschicht abnimmt.

Die geologische Übersicht weist in der Gemeinde Langwedel mehrere Niedermoorbereiche aus. Sie umfassen die Niederungsflächen der Olendieksau, der Mühlenau (aktuell umbenannt in Olendiek- sau), der Aasbek, Manhagener Au (aktuell umbenannt in Seen-Brüchgraben), sowie nördlich Be- reiche des Schneedgrabens. Weiterhin sind Flächen westlich des Kleinen Pohlsees, Bereiche bei Brunsrade, das Wennebeker Moor und die Niederung südöstlich der Ortslage Langwedel als solche verzeichnet.

Künstliche Bodenveränderungen/ Aufschüttungen Größere Bereiche beidseitig der L 298 auf Höhe des Modellflugplatzes, Bereiche bei Ruhleben und Flächen am Moorweg sind großräumig als Fläche mit anthropogenen Veränderungen verzeichnet. Dies umfasst sowohl Aufschüttungen als auch Abgrabungen, die hier in der Regel anzutreffen sind. Weitere kleinere Bereiche sind in der Karte 2 "Boden" des Landschaftsplanes am Autobahnrastplatz, sowie nördlich und östlich der Ortslage Langwedel und am Langwedeler Weg an der Grenze zu Dätgen dargestellt.

Durch diese einschneiden Veränderungen des Bodens werden der ursprüngliche Untergrund und die natürlichen Standortbedienungen stark beeinträchtigt.

Rinnenseen Mehrere Seen prägen das Gemeindegebiet Langwedels. Nachdem man früher vermutete, dass es sich bei dem Rinnensystem der Nortorfer Seenkette um ein subglaziales Entwässerungssystem des Nortorfer-Warder-Gletschers handelte, geht man heute davon aus, dass es teilweise in Sandflächen über Toteis angelegte Kastentäler sind. Die Böden haben aufgrund unterschiedlicher Nachsa- ckungsbeträge des untergelagerten Toteises ihr durchgehendes Gefälle verloren.

Gemäß dem Landschaftsrahmenplan erstreckt sich im mittleren Gemeindegebiet von Süden aus kommend ein Tunneltal, das zu den schützenswerten geologischen und geomorphologischen For- men zählt. Es umfasst Bereiche zwischen dem Brahmsee und der Olendieksauniederung und ver- läuft in Richtung Norden über den Lustsee, Manhagener See und Poolsee bis zum Westensee. Der Geotopschutz hat das Ziel geowissenschaftliche bedeutsame Objekte als Dokument der eiszeit- lichen Entwicklung des Landes zu bewahren und zu schützen. Das geplante Landschaftsschutzge- biet beinhaltet teilweise die ausgewiesenen Geotope ,,Tunneltal -Westensee-´´ so- wie das ,,Tunnelsystem Westensee-Poolsee-Brahmsee Borgdorfer See -Tal der Olendieksau´´. Als Tunneltäler gelten Täler, in denen während der Kaltzeiten Schmelzwässer unter einer Gletscherab- deckung flossen. Vor dem Eisrand schütteten sie jeweils Sander auf. Echte Tunneltäler stellen für das Jungmorängebiet herausragende geologische und geomorphologisch beispielhafte eiszeitliche Landformen mit z.T. hoher Reliefenergie dar, die mit ihren Seen und Feuchtgebieten eine Einheit bilden und in hohem Maße Schützenswert sind.

Das Tunneltal-System ,,Tal der Fuhlenau/ Mühlenau, Tal Gut Westensee-Deutsch Nienhof-Brah- msee-Borgdorfer See und Tal Olendieksau´´ ist ein beispielhaftes und landschaftlich wertvolles Do- kument mehrerer nordost-südwest streichender, weichselzeitlich angelegter Tunneltäler.

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Das Tunneltal "Felde-Westensee-Emkendorf" ist ebenfalls weichselzeitlich entstanden und bildet die Verbindung des Eider-Tunneltales mit dem Sanderdgebiet westlich vor Emkendorf.

Bewertung Besonders hervorzuhebende geologische Formen sind die Moorbereiche, d.h. die Niederungsberei- che der Fließgewässer und Seen. Zu den wertvollen Bereichen zählt das Tunneltal, dass weit über die Gemeindegrenzen hinaus die Landschaft prägt. Weiterhin spiegeln die kuppigen Grundmorä- nenablagerungen die geologische Entwicklung wider und bereichern den Landschaftsraum. Eine Vielzahl von Steilhängen im Binnenland sind sowohl natürlichen Ursprungs als auch durch die Ab- grabungen entstanden (s.u.).

Planungshinweis Die geologischen Formen in der Gemeinde Langwedel, d.h. insbesondere die mittleren und westli- chen Bereiche, sollten langfristig erkennbar und erhalten bleiben. Das Tunneltal, Moorbereiche, Ab- bruchkanten und Steilhänge, sollten langfristig geschützt werden, um so die Entstehung der schles- wig-holsteinischen Landschaft weiter zu vermitteln. Maßnahmen, die die Moorbereiche und deren Randlagen überformen, sind zu vermeiden."

Topographie

„2.1.3 Topographie (vgl. Karte Nr.1 im Landschaftsplan)

Die topographischen Besonderheiten der Gemeinde Langwedel sind auf der Karte Nr.1 "Höhenge- schichten" des Landschaftsplanes, gut zu erkennen. Wie schon der Name des Naturraumes ´´Ost- holsteinisches Hügelland´´ sagt, zeichnet sich das Hügelland durch kleinräumige Geländebewe- gung mit kuppigem Relief aus. Die bewegte Topographie der Gemeinde wird von den Moränen der Weichsel-Eiszeit geprägt. Insbesondere im Westen (bei Blocksdorf) und Osten der Gemeinde sowie zwischen den Seebereichen und an deren Ufern sind rasche Abfolgen der Höhenlinien ersichtlich. Hier befinden sich oft Steilhänge im Binnenland, die nach dem Landesnaturschutzgesetz geschütz- ten Bereiche im Sinne des § 15a (aktuell § 30 BNatSchG und § 21 LNatSchG) und sind. Mehrere Erhebungen befinden sich bei Scheidekrug im Osten mit bis zu 65,4 m ü. NN. Weitere deutliche Erhebungen befinden sich bei Blocksdorf. Der Borken Berg erreicht 51,5 m ü. NN und der Warten- Berg 67,4 m ü. NN. Die höchste Erhebung der Gemeinde Langwedel liegt nördlich von Blocksdorf an der Grenze zum Blocksdorfer Holz mit 76,5 m ü. NN. Die Höhenunterschiede in diesem kuppigen Gelände liegen zwischen 36 und 50 m ü. NN, wobei immer wieder höher ansteigende Bereiche vorhanden sind.

Im mittleren Gemeindegebiet wird das kuppige Gelände deutlich ruhiger und flacher. Es erreicht Höhen von 21 bis 33 m ü. NN. Der Süden der Gemeinde und das Tal der Olendieksau weist beson- ders wenig Geländebewegung auf. Die niedrigsten Geländepunkte der Gemeinde Langwedel befin- den sich in der Niederungsbereiche der Fuhlenau, der Mühlenau (aktuell umbenannt in Olendiek- sau), der Olendieksau und der Wennebek sowie zwischen den Seebereichen mit 19 bis 20 m ü. NN.

Über das Plangebiet verteilt haben verschiedene Veränderungen der Topographie durch derzeitige oder ehemalige entnahmen von Rohstoffen, hier Sand- und Kiesabbau, stattgefunden, die in der Karte Nr.1 des Landschaftsplanes gesondert gekennzeichnet sind. Eine aktuelle Entnahme befindet sich im Nordosten der Gemeinde. Die Darstellung der weiteren Bereiche beruht auf Mitteilungen durch den Kreis Rendsburg-Eckernförde und Einwohner der Gemeinde, wobei viele Veränderungen schon sehr alt sind und entsprechende Unterlagen nicht mehr vorhanden sind.

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Bewertung Auffällig für die Gemeinde Langwedel ist das kuppige Gelände der Hügellandschaft mit seinen viel- fältigen Landschaftsstrukturen, das zur Bereicherung der Landschaft beiträgt. Am ausgeprägtesten ist dies im Bereich Blocksdorf, Scheidekrug und im Bereich der Seenkette. Vielfältige Landschafts- strukturen wie Knicks, Kleingewässer und Feldgehölze sowie weite Ausblicke in die Landschaft kennzeichnen den Geländeverlauf.

Besonders empfindliche Bereiche sind die Niederungsflächen der Fließgewässer und der Seeufer. Weiterhin sind die vielen Abbruchkanten und Steilhänge im Binnenland schützenswerte Bereiche. Veränderungen in der Topographie durch Abbau oder Aufschüttungen sind über die Gemeinde ver- teilt großräumig vorhanden.

Planungshinweise Die topographisch wertvollen Bereiche sollten bei der zukünftigen Entwicklung in der Gemeinde Langwedel berücksichtigt werden. Bereiche mit starker Reliefenergie, wie z.B. in den Bereichen Blocksdorf und Scheidekrug oder an den Seebereichen sollten nicht überformt werden und sind vor einer Verbauung zu schützen. Die vorhandenen Hangbereiche sollten landwirtschaftlich als Dauer- grünland oder als Waldflächen/Gebüschflächen genutzt und vor einer Verbauung oder sonstigem Überformung und Veränderung geschützt werden. Weiterhin sollten die verbleibenden Hochpunkte mit ihren weiten Ausblick erhalten werden. Die Niederungsflächen sind ebenfalls vor einer Bebauung zu schützen. Die Flächennutzung sollte in den tieferen Lagen an die Grund-wassernähe angepasst und der Grundwasserstand nicht verändert werden.“

Naturräumliche Gliederung Schleswig-Holstein

Mit der Gliederung der Landschaften in Naturräume werden ähnliche Landschaftseinheiten aufgrund der Auswertung von vorhandenen Bodenarten, Wasserverteilung und Landschaftsentwicklung zu- sammengefasst (siehe Abbildung 6).

Die Gemeinde Langwedel gehört zum Naturraum "Ostholsteinisches Hügel- und Seenland" (NW).

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Abbildung 6: Naturräumliche Gliederung

Quelle: Internetseite vom Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume Gemeinde Langwedel - Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes- Stand 02.05.2017 38

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Bodenschätze und Rohstoffvorkommen

Ton, Mer-

gel, Klei, Lehm Sand,

Kies Kreide

Gips, An-

hydrit

Abbildung 7: Oberflächennahe Rohstoffe Quelle: http://www.umweltdaten.landsh.de/atlas/script/index.php?aid=93

Im Landschaftsraum Westensee-Langwedel finden Bodenabbaumaßnahmen aufgrund des Kies- und Sandvorkommens aus der letzten Eiszeit statt. Neuplanungen liegen teilweise vor.

Naturschutzgebiete, Biotope sowie Kernzonen des Naturparks Westensee kommen für einen Bo- denabbau nicht in Betracht. Kleine strukturierte Landschaftsbereiche sind sowohl aus ökologischen Gründen als auch zur Wahrung des Landschaftsbildes zu erhalten.

8. Landschaftsplan

Der Landschaftsplan ist auf der Grundlage des Beschlusses der Gemeindevertretung vom 21. Nov. 2001 und des Schreibens der Unteren Naturschutzbehörde des Kreises Rendsburg-Eckernförde vom 26. Februar 2002, mit dem Az.: 67.20.33 – Langwedel, gem. § 6 Abs. 3 Satz 3 Landesnatur- schutzgesetz festgestellt worden. Landschaftspläne sind in Schleswig- Holstein dem Landschafts- programm anzupassen.

Der Landschaftsplan wurde den Zielen der Landes- und Regionalen - Planungsebene angepasst und die Erfordernisse und Maßnahmen des Naturschutzes wurden auf der örtlichen Planungsebene konkretisiert.

Zum Zeitpunkt der Aufstellung des Landschaftsplanes waren die Ziele des Naturschutzes auf der Planungsebene des Landes Schleswig- Holstein im Landschaftsprogramm und auf der regionalen Planungsebene im Landschaftsrahmenplan festgestellt.

Mit dem Gesetz zum Schutz der Natur (Landesnaturschutzgesetz – LNatSchG) und zur Änderung anderer Vorschriften vom 6. März 2007 sind Landschaftsrahmenpläne (§ 5 LNatSchG a. F.) als In- strument der Landschaftsplanung auf der regionalen Ebene entfallen. Diese Aufgabe wird künftig das Landschaftsprogramm in seiner fortgeschriebenen Fassung erfüllen. Bis dahin behalten die vor

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Inkrafttreten des LNatSchG vom 6. März 2007 festgestellten und veröffentlichten Landschaftsrah- menpläne unter entsprechender Anwendung der Bestimmungen dieses Gesetzes (LNatSchG v. 6. März 2007) ihre Gültigkeit.

Das Landschaftsprogramm von 1999 wurde bisher nicht fortgeschrieben oder neu aufgestellt. Der Landschaftsrahmenplan behält demnach weiterhin seine Gültigkeit. Die Gemeinde Langwedel ge- hört zum Planungsraum III.

Der Flächennutzungsplan wird entsprechend der aktuellen Gesetzeslage aufgestellt. Die Feststel- lungen des Landschaftsplanes werden in der Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes den aktu- ellen Gesetzen angepasst.

Zugrunde gelegt wird das Gesetz zum Schutz der Natur (Landesnaturschutzgesetz - LNatSchG) vom 24. Februar 2010.

Stand: letzte berücksichtigte Änderung: §§ 9 und 21 geändert (Art. 2 Ges. v. 13.07.2011, GVOBl. S. 225) in Verbindung mit dem Bundesnaturschutzgesetz vom 29. Juli 2009 (BGBl. I S. 2542), das zuletzt durch Artikel 4 Absatz 100 des Gesetzes vom 7. August 2013 (BGBl. I S. 3154) geändert worden ist und der Landesverordnung über gesetzliche geschützte Biotope (Biotopverordnung) vom 22.Januar 2009 in der Gesamtausgabe in der Gültigkeit vom 28.06.2013 bis 18.02.2014.

Stand: letzte berücksichtigte Änderung: § 2 geändert (LVO v. 12.12.2013, GVOBl. S. 570)

In den F-Plan 2030 wurden gesetzlich geschützte Biotope nachrichtlich aus dem gemeindlichen Landschaftsplan übernommen. Die im Landschaftsplan festgestellten gesetzlich geschützten Bio- tope wurden nach der damaligen Gesetzgebung kartiert. Seitdem erfolgten zahlreiche Verände- rungen der Rahmenbedingungen, u.a. die Fortentwicklung der Definitionen der FFH-Lebensraumty- pen (LRT), die Änderungen der Naturschutzgesetze des Bundes und des Landes Schleswig-Hol- stein mit entsprechenden Auswirkungen auf die Definitionen der geschützten Biotope und die Ent- wicklung weiterer Kartierschlüssel insbesondere im Bereich der Salzwiesen und Dünen.

Hieraus ergeben sich Abweichungen vom Landschaftsplan hinsichtlich der Biotopdarstellung.

Folgende im Landschaftsplan aufgeführte Biotoptypen gehören gem. § 21 LNatSchG i. V. mit § 30 BNatSchG nicht mehr zu den gesetzlich geschützten Biotopen und wurden in der Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes nicht nachrichtlich übernommen und dargestellt:

Nr. 29 (Magerrasen), Nr. 30 (Staudenfluren), Nr. 31 (Sonstige Sukzessionsfläche).

Die Knicks wurden nicht aus dem Landschaftsplan nachrichtlich übertragen, da der Knickbestand in den digitalen Topografischen Karten im M 1: 5000 eingezeichnet ist. Nach Rücksprache mit dem Ministerium für Inneres und Bundesangelegenheiten müssen Knicks in Flächennutzungsplänen nicht extra dargestellt werden.

Es wurde keine Überprüfung der nachrichtlich übernommenen Biotope durchgeführt. Hieraus kön- nen zum tatsächlichen Bestand Abweichungen bestehen, z.B. bei Biotopen, die im Rahmen die

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Aufstellung des Landschaftsplanes ca. 1998 kartiert wurden und durch geförderte Flächenstillle- gung von landwirtschaftlichen Flächen über einen Zeitraum von mindestens fünf Jahren entstanden sind, jedoch mittlerweile wieder landwirtschaftlich genutzt werden.

Die geänderten Rahmenbedingungen und Naturschutzgesetze sowie die geänderten Kriterien für die Kartierung haben dazu geführt, dass das Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume (LLUR) als Obere Naturschutzbehörde des Landes Schleswig-Holstein im Zeitraum vom 2014 bis 2019 eine landesweite neue Biotopkartierung durchführt.

Die Aufnahme dieser Arbeiten wurde am 31.03.2014 durch Bekanntmachung im Medien Center des Landes S-H rechtzeitig angekündigt. Beginn der Bestandsaufnahme war April 2014. Die Biotopkar- tierung wird durch Beauftragte des LLUR durchgeführt, die zur Durchführung der Arbeiten Grund- stücke betreten müssen. Diese können sich ausweisen. Welche Grundstücke von den Bestandser- fassungen betroffen sind, ist von den Beauftragten vor Ort nach den örtlichen Gegebenheiten zu entscheiden. Wann diese Überprüfung in Langwedel vorgenommen wird, steht noch nicht fest.

Die Gemeinde möchte das Ergebnis der landesweiten Biotopkartierung abwarten und die Biotope aus Kostengründen nicht im Vorwege überprüfen lassen, sondern, wenn das Ergebnis der Biotop- kartierung vorliegt, den Flächennutzungsplan ggf. anpassen.

Aktuell wurde nur eine Fläche aufgrund eines Hinweises des Eigentümers überprüft. Es handelt sich um die Fläche mit der Bezeichnung des Flurstücks 27 und 3/1 tlw. der Flur 10 Gemarkung Langwe- del. die Prüfung hat ergeben, dass das Flurstück wieder landwirtschaftlich genutzt wird.

Weitere Abweichungen vom Landschaftsplan ergeben sich aus folgenden Gründen:

Eignungsräume für die Ausweisung von Siedlungsgebieten:

 Einige im Landschaftsplan festgestellten Eignungsräume für eine Siedlungsentwicklung wer- den nicht in die Darstellungen des F-Planes 2030 übernommen, da sie sich aus städtebauli- cher Sicht zum Teil nicht eignen, bzw. den zulässigen wohnbaulichen Entwicklungsrahmen nach dem Landesentwicklungsplan Schleswig- Holstein überschreiten.

Eignungsräume für die Ausweisung von Sondergebieten:

 Der Landschaftsplan stellt Eignungsräume für Sondergebiete für das Waldheim am Brah- msee und für das Jugendheim am Brahmsee fest. Da es sich jedoch zum größten Teil um Grünflächennutzungen für Freizeitangebote im Außenbereich handelt, wurde dieses auch im F-Plan differenziert dargestellt, um den Charakter der Erholungsanlagen mit ihrem Freizeit- angebot im Freien auch zukünftig zu erhalten. Die Sondergebietsflächen werden abgerundet auf den baulichen Bestand reduziert. Die Grünflächen erhalten die Zweckbestimmung: Grün- anlagen für Freizeit- und Erholung.

Die im Landschaftsplan geeigneten Flächen für die weitere Entwicklung der Wochenendhausgebiete am Brahmsee werden im F-Plan 2030 geringfügig abweichend dargestellt. Die Fläche, die südöstlich an das bestehende Wochenendhausgebiet "Waldhütten" anschließt, wird aufgrund des Heranrü- ckens bis zu einer Entfernung von ca. 170 m (Entfernung bisher bis zum nächstgelegenen Wochen- endhaus = ca. 300 m) an den Standortübungsplatz als Grünfläche mit der Zweckbestimmung Park- anlage ausgewiesen. Der Streifen, der als Eignungsraum für Sondergebiete für Wochenendhaus- bebauung festgestellt wurde, wird nicht vollständig übernommen, da eine weitere Entwicklung von Wochenendhausgebieten in diesem Bereich den Zielen der Landesplanung entgegensteht. Es han- delt sich um ein Vorbehaltsraum für Natur und Landschaft.

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Die Schutzstreifen in einer Breite von 50 m entlang von Gewässern werden anders als im Land- schaftsplan vorgesehen, als Grünflächen mit der Zweckbestimmung "Schutzstreifen an Gewässern" dargestellt.

9. Übergeordnete Vorgaben und deren Berücksichtigung

Die Entwicklungspläne für die überörtliche und überfachliche räumliche Ordnung und Entwicklung, dazu gehören die Programme und Pläne der Bundes-, Landes- und Regionalplanung, haben als oberstes Ziel, die bestmöglichen Rahmenbedingungen für die Entwicklung und Steuerung von Le- bensverhältnissen in den verschiedenen Teilräumen nach den unterschiedlichen Anforderungen an den Raum festzulegen. Hierin einbezogen werden z.B. Belange des Landschafts-, Natur-, Umwelt-, Arten- u. Klimaschutzes, der Wirtschaft, Technik und des Verkehrs. Die Raumordnung muss ver- schiedene raumbedeutsame Fachplanungen koordinieren und deren Bedeutung gerecht unterei- nander abwägen. Gewährleistet werden soll eine gerechte Verknüpfung und Harmonisierung der wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Interessen.

Gemeindliche Ziele und Programme sollen auf der Grundlage einer Gesamtkonzeptionen mit der räumlichen Entwicklung abgestimmt und angepasst werden, um die übergeordneten Ziele strate- gisch umzusetzen, wie z. B. Steuerung der Siedlungsentwicklung (Siedlungsschwerpunkte, Infra- strukturausstattung, Siedlungswachstum unter Berücksichtigung der demographischen Veränderun- gen, Wirtschaftswachstum, Reduzierung des Flächenbedarfs im Außenbereich, um den offenen Landschaftsraum zu schützen) Steuerung von Verkehrsachsen, Versorgungskonzepten (z. B. für eine zukunftsorientierte umweltfreundliche Energieversorgung), des schonenden Umgangs mit Res- sourcen, die Erhaltung der biologischen Vielfalt und die Schaffung eines Biotopverbundsystems.

Räume sollen nachhaltig entwickelt werden. Nutzungskonflikte sollen dabei so weit wie möglich ver- mieden oder vermindert werden.

Die Raumordnung muss sich immer wieder neuen Herausforderungen stellen, im Besonderen durch Innovationen und der fortschreitenden europäischen Integration sowie der Globalisierung.

Die Grundsätze und Ziele in der Raumordnung sind auf einen langfristigen Planungshorizont aus- gerichtet.

Die Bekanntgabe der übergeordneten Ziele erfolgt für gemeindliche Planungen in Schleswig- Hol- stein über die Landesplanungsbehörde des Landes Schleswig-Holstein.

Zu den Raumordnungsplänen des Landes Schleswig- Holstein gehören:

Landesentwicklungsplan 2010 (Grundlage für die räumliche Entwicklung des Landes bis zum Jahr 2025). Er bildet die Basis für die Fortschreibung der Regionalpläne.

Regionalpläne (Grundlage für die räumliche Entwicklung des Landes auf regionaler Planungsebene bis zum Jahr 2015. In Schleswig Holstein gibt es fünf Regionalpläne für die alten, bis 2014 geltenden Planungsräume)

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Abbildung 8: Planungsräume für Schleswig-Holstein bis 31.12.2013.

Danach gehört die Gemeinde Langwedel zum Planungsraum III -Schleswig- Holstein Mitte-. Schles- wig- Holstein hat ein neues Landesplanungsgesetz. Es gilt rückwirkend seit dem 01.Januar 2014. Der Landtag hat die Neufassung des Landesplanungsgesetzes am 24. Januar 2014 beschlossen. Es regelt für Schleswig- Holstein Ergänzungen und Abweichungen vom Raumordnungsgesetz des Bundes und ist unter anderem die gesetzliche Grundlage für die Fortschreibung des Landesentwick- lungsplans und für die Neuaufstellung der Regionalpläne.

Als wichtige Änderung des Landesplanungsgesetzes ist die Neueinteilung der Planungsräume im Land zu nennen. In Schleswig- Holstein werden in den nächsten Jahren alle Regionalpläne neu aufgestellt, statt bisher fünf wird es nur noch drei Planungsräume (§ 3) geben (siehe folgende Abbil- dung 9)

 Planungsraum I: Kreisfreie Stadt Flensburg und Kreise Nordfriesland und Schleswig- Flensburg

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 Planungsraum II: Kreisfreie Städte Kiel und Neumünster und Kreise Plön und Rends- burg-Eckernförde

 Planungsraum III: Kreisfreie Stadt Lübeck und Kreise Dithmarschen, Herzogtum Lauen- burg, Ostholstein, Pinneberg, Segeberg, Steinburg und Stormarn

Abbildung 9: Neuzuschnitt der Planungsräume für Schleswig-Holstein ab Januar 2014

Zu den integrierten Fachplanungen des Landes Schleswig- Holstein für den Naturschutz gehören auf der landesweiten Planungsebene das Landschaftsprogramm und auf der regionalen Planungs- ebene der Landschaftsrahmenplan.

*Landschaftsprogramm

Das Landschaftsprogramm wurde 1999 veröffentlicht und besteht aus einem Textteil und fünf the- matischen Karten. Es stellt analog zum Landesentwicklungsplan die landesweiten Erfordernisse und Maßnahmen des Naturschutzes und der Landschaftspflege dar. *Gesetzlich verankert wurde es als Planungsinstrument erstmalig 1993 mit dem Inkrafttreten des Landesnaturschutzgesetzes in Schleswig-Holstein.

Ein zentrales Thema des Landschaftsprogramms und damit ein wichtiger Beitrag zum Naturschutz in Schleswig-Holstein stellt das Schutzgebiets- und Biotopverbundsystem dar. Heimische Tier- und Pflanzenarten und deren Populationen werden dadurch einschließlich ihrer Lebensräume und Le- bensgemeinschaften gesichert. Ebenfalls werden funktionsfähige ökologische Wechselbeziehungen bewahrt, wiederhergestellt oder entwickelt. Das Schutzgebiets- und Biotopverbundsystem dient

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ak-stadt-art Dipl.-Ing. Anke Karstens Stadtplanerin + Architektin ______auch der ökologischen Verknüpfung der Natura 2000 Flächen. Es ist in seinen Grundzügen be- schrieben und soll auf der Ebene der gemeindlichen Landschaftsplanung weiter konkretisiert wer- den.

*Landschaftsrahmenplanung

Mit dem Gesetz zum Schutz der Natur (Landesnaturschutzgesetz – LNatSchG) und zur Änderung anderer Vorschriften vom 6. März 2007 sind Landschaftsrahmenpläne (§ 5 LNatSchG a. F.) als In- strument der Landschaftsplanung auf der regionalen Ebene entfallen. Diese Aufgabe wird künftig das Landschaftsprogramm in seiner fortgeschriebenen Fassung erfüllen. Bis dahin behalten die vor Inkrafttreten des LNatSchG vom 6. März 2007 festgestellten und veröffentlichten Landschaftsrah- menpläne unter entsprechender Anwendung der Bestimmungen dieses Gesetzes (LNatSchG v. 6. März 2007) ihre Gültigkeit.

Die Landschaftsrahmenpläne ergänzen und konkretisieren die landesweiten Maßnahmen, Erforder- nisse und Ziele des Naturschutzes. Sie treffen Aussagen zur nachhaltigen Nutzung des Raumes, die einen funktionsfähigen Naturhaushalt sichern sollen. Damit wird insgesamt zur Sicherung und Entwicklung der natürlichen Lebensgrundlagen des Menschen beigetragen.

Die Landschaftsrahmenpläne enthalten konkrete Schutzgebietsvorschläge. Es werden Bereiche be- nannt, in denen Aspekte des Ressourcenschutzes wie beispielsweise der Grundwasserschutz oder die Erholungseignung von besonderer Bedeutung sind. Die vorhandenen Schutzgebiete sowie sons- tige ökologisch wertvolle Landschaftsteile sind im Kartenteil als Bestand dargestellt. Dieses erfolgt unabhängig davon, ob für diese Gebiete oder Flächen rechtswirksame Planungen nach anderen Gesetzen vorliegen.

Die Landschaftsrahmenpläne bestehen aus Karten und Text und haben bezogen auf die Planungs- räume folgenden Stand:

Landschaftsrahmenplan für den Planungsraum I: September 1998 Landschaftsrahmenplan für den Planungsraum II: November 2003 Landschaftsrahmenplan für den Planungsraum III: Juni 2000 Landschaftsrahmenplan für den Planungsraum IV: April 2005 Landschaftsrahmenplan für den Planungsraum V: September 2002

Die Gemeinde Langwedel gehört zum Planungsraum III - Schleswig- Holstein Mitte-

*Quelle: Internetseite des Landes S-H, Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume

Landesentwicklungsplan

Der Landesentwicklungsplan enthält auf der Grundlage von § 1 Abs. 3 ROG und §§ 7 und 8 ROG die Ziele und Grundsätze der Raumordnung, die landesweit oder für die räumliche Beziehung der Landesteile von Bedeutung sind.

Der Landesentwicklungsplan (LEP) Schleswig-Holstein 2010 ist Grundlage für die räumliche Ent- wicklung des Landes bis zum Jahr 2025 und Basis für die Fortschreibung der Regionalpläne im Land.

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Vorgaben der Raumstruktur für die Ge- meinde Langwedel:

 Ländlicher Raum (gelbe Schraf- fur)

 Entwicklungsraum für Tourismus und Erholung ( Schraffur mit hell- braunen Streifen, diagonal ver- laufend)

 Vorbehaltsraum für Natur und Landschaft (Schraffur mit grün- den Streifen , vertikal verlaufend)

 Naturpark, nachrichtliche Über- nahme (Abgrenzung außerhalb der Gemeindegrenzen, somit liegt das gesamte Gemeindege- biet im Naturpark)

Abbildung 10: Auszug aus Karte zum LEP 2010  Biotopverbundachse (grüner Pfeil)

Der Schleswig-Holsteinische Landtag hat am 22.05.2015 eine Änderung des Landesplanungsgeset- zes beschlossen. Diese ist am 05.06.2015 in Kraft getreten. Die Änderungen dienen der Sicherstel- lung der aufgrund der Urteile des Schleswig-Holsteinischen Oberverwaltungsgerichtes vom 20.01.2015 erforderlichen Neuaufstellung der Regionalpläne.

Das Gesetz formuliert den Auftrag an die Landesplanungsbehörde, unverzüglich mit der Neuaufstel- lung von Teilregionalplänen zur räumlichen Steuerung der Errichtung von raumbedeutsamen Wind- kraftanlagen (WKA) zu beginnen (§ 18 a Abs. 1 Satz 1 LaplaG). Der neue § 18 a LaplaG führt darüber hinaus für die erste Phase der Plan-Neuaufstellung zu einer vorläufigen raumordnerischen Unzulässigkeit sämtlicher raumbedeutsamer Windkraftanlagen bis zum 05.06.2017. Hiervon kann die Landesplanungsbehörde jedoch nach § 18 a Abs. 2 LaplaG Ausnahmen zulassen, wenn und soweit raumbedeutsame WKA nach dem jeweiligen Stand der in Aufstellung befindlichen Ziele nicht befürchten lassen, dass sie die Verwirklichung der vorgesehenen Ziele der Raumordnung unmöglich machen oder wesentlich erschweren. Ein ungesteuerter Ausbau von Windenergievorhaben wird da- mit unterbunden.

Mit dem Planungserlass vom 23.06.2015 hat die Landesplanungsbehörde die Teilfortschreibung des Landesentwicklungsplanes Schleswig-Holstein 2010 sowie die Neuaufstellung von Teil-Regio- nalplänen (Sachthema Windenergie) für die Planungsräume I bis III eingeleitet (Amtsbl. Schl.-H. S. 772). Gleichzeitig hat sie bekanntgegeben, dass die bisherige Ziffer 3.5.2 des Landesentwicklungs- plans 2010 nicht mehr angewendet wird. Hiermit kommt sie dem gesetzlichen Auftrag aus § 18 Abs. 1 Satz 1 LaplaG nach.

*Quelle: Gemeinsamer Beratungserlass der Staatskanzlei, des Ministeriums für Inneres und Bundesangele- genheiten und des Ministeriums für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume des Landes Schleswig- Holstein vom 02.02.2016.

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Landesplanerische Vorgaben für wohnbauliche Entwicklungen:

Gemeinden, die keine Schwerpunkte der Wohnungsbauentwicklung sind, sollen den örtlichen Be- darf decken. In diesen Gemeinden können unter Berücksichtigung ökologischer, städtebaulicher und infrastruktureller Aspekte im Zeitraum 2010-2025 bezogen auf den Wohnungsbestand am 31.12.2009 neue Wohnungen im Umfang

 von bis zu 15 Prozent in den Ordnungsräumen und  von bis zu 10 Prozent in den ländlichen Räumen gebaut werden.

Bei Gemeinden mit einem hohen Anteil an Ferien- und Freizeitwohnungen ist der Bestand an Dau- erwohnungen zugrunde zu legen.

Die Gemeinden werden angehalten, neue Wohnungen vorrangig auf bereits erschlossenen Flächen zu errichten. Innenentwicklung hat Vorrang vor Außenentwicklung.

Der Vorrang der Innenentwicklung soll vor dem Hintergrund der zukünftigen demographischen Ent- wicklung zur Sicherung tragfähiger und kostengünstiger Siedlungsstrukturen sowie zur Vermeidung von Zersiedlung beitragen. Er soll jedoch nicht zu Lasten städtebaulicher Qualitäten gehen.

Mit der Landesplanungsbehörde wurde mit Schreiben vom 29.08.2013 der folgende wohnbauliche Entwicklungsrahmen nach LEP für die Gemeinde Langwedel abgestimmt:

Stichtag Dauerwohnungsbe- Fertigstel- Zulässiger Ent- Verbleibende zulässige stand lungen wicklungsrahmen Wohneinheiten -WE- -WE- (10 % vom Dauer- -WE- wohnungsbestand bis zum Jahr 2025) -WE- 31.12.2009 *726 max. 54 max. 54 abzüglich **190 = 536 31.12. 2010 538 2*** max. 52 31.12.2011 540 2*** max. 50 31.12.2012 540 ./. max. 50 31.12.2013 540 ./. max. 50 31.12.2014 551 11**** max. 39 31.12.2015 558 7**** max. 32 Tabelle 3: Wohnbaulicher Entwicklungsrahmen

*Zahlen vom statistischen Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein – Statistikamt Nord – **Anteil Wohnungen in Wochenendhausgebieten durch Zählung ermittelt *** Zahlen von der Landesplanungsbehörde **** Zahlen vom Kreis Rendsburg- Eckernförde

Landesplanerische Vorgaben für gewerbliche Entwicklungen:

In allen Gemeinden im ländlichen Raum ist die gewerbliche Entwicklung und Ansiedlung ortsange- messener Betriebe sowie die Erweiterung örtlicher Betriebe zur Deckung des örtlichen Bedarfs zu- lässig.

Gewerbegebiete von örtlicher Bedeutung bieten Flächen an, die primär für ortstypische und ortsan- gemessene Betriebe bestimmt sind und in erster Linie dazu dienen, ein ausreichendes Dienstleis- tungsangebot für die ortsansässige Bevölkerung bereitzustellen. Unter ortsangemessenen Betrie- ben versteht man Betriebe, die sich aufgrund ihrer Branche, ihres Angebotes und ihrer baulichen Ansprüche in die gewachsene örtliche Siedlungsstruktur einfügen. Gemeinde Langwedel - Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes- Stand 02.05.2017 47

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Um ein zu großes Angebot gewerblicher Flächenangebote zu vermeiden, bedarf es jeweils einer Abschätzung des voraussichtlichen Bedarfs.

Um Erschließungskosten zu sparen und weiteren Flächenverbrauch, um einer weiteren Zersiede- lung der Landschaft entgegen zu wirken, möglichst gering zu halten, soll die Ausweisung neuer Gewerbestandorte vorrangig dort erfolgen, wo die erforderliche Infrastruktur bereits vorhanden ist. Vor einer Neuausweisung von Gewerbeflächen soll geprüft werden, ob innerhalb der Gemeinde Alt- standorte, Brachflächen und Konversionsflächen vorhanden sind, die sich wirtschaftlich und städte- baulich für die geplante Nutzung eignen.

Zum Schutz des Bodens soll möglichst Flächen sparend gebaut werden.

Auf eine qualitativ hochwertige Gestaltung soll insbesondere an exponierten Standorten geachtet werden.

Für gewerbliche Flächen gelten die allgemeinen städtebaulichen Grundsätze. Sie sollen Wohnbau- flächen räumlich und funktional sinnvoll zugeordnet sein.

Bekanntgabe der Ziele der Raumordnung

Mit Schreiben vom 11.11.2014 hat die Landesplanungsbehörde die Ziele, Grundsätze und sonstigen Erfordernisse der Raumordnung nach § 11 Abs. 1 Landesplanungsgesetz vom 27. Januar 2014 (BVOBl. Schl.-H. S.8) bekanntgegeben.

Die geäußerten Bedenken, Anregungen und Hinweise in der Stellungnahme der Landesplanung vom 11.11.2014 wurden hinsichtlich der Berücksichtigung mit der Landesplanungsbehörde und dem Ministerium für Inneres und Bundesangelegenheiten mit Schreiben vom 23.03.2015 im Vorwege erörtert und abgestimmt. Daraus ergab sich, dass ein Gespräch noch einmal zur direkten Abstim- mung und Klärung von Fragen am 08.05.2015 im Ministerium für Inneres und Bundesangelegenhei- ten unter Teilnahme von den zuständigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Landesplanungsbe- hörde, des Ministeriums für Inneres und Bundesangelegenheiten sowie des Kreises Rendsburg- Eckernförde mit dem unter Kapitel 9.1.4 aufgeführten Ergebnis stattgefunden hat.

Berücksichtigung der landesplanerischen Stellungnahme

Blocksdorf:

Die Darstellung der gemischten Bauflächen im Gemeindeteil "Blocksdorf" soll bis auf drei Baumö- glichkeiten (siehe blaue Baufenster) auf den bebauten Bestand reduziert werden, siehe Abbildung 11.

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Abbildung 11: Gemeindeteil Blocksdorf

Sonstiges Sondergebiet für Biomasseanlagen:

In das Sonstige Sondergebiet für Biomasseanlagen ist der bestehende landwirtschaftliche Betrieb (in der Planzeichnung LWB Nr. 8) und die bereits vorhandene privilegierte Biogasanlage in die Dar- stellung mit einzubeziehen.

"Waldheim am Brahmsee" (Sondergebiet Kinder- u. Jugendfreizeit- und Schullandheim) und "Verein Zeltplatz Brahmsee e. V. (ZeBra)" (Sondergebiet Jugend - und Freizeitheim)

Um den Charakter der Erholungsanlagen mit ihrem Freizeitangebot im Außenbereich auch zukünftig zu erhalten, werden die Grünflächennutzungen für Freizeitangebote im Außenbereich als Grünflä- chen mit der Zweckbestimmung "Grünanlagen für Freizeit- und Erholung" dargestellt. Die Darstel- lung der Sondergebiete wird auf den baulichen Bestand reduziert, siehe Abbildung 12.

Abbildung 12: "Waldheim am Brahmsee" u. "ZeBra"

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Wochenendhausgebiete am Brahmsee:

Es wird daran festgehalten, dass der Bereich als Vorbehaltsfläche für Natur und Landschaft im Re- gionalplan festgelegt ist und eine Ergänzung oder Neuausweisung von Wochenendhausgebieten in diesem Bereich im Konflikt mit den Zielen der Raumordnung steht, da Wochenendhausgebiete aus- drücklich nicht in Vorbehaltsgebieten für Natur und Landschaft entstehen sollen (siehe Ziffer 3.7.3 Abs. 8 LEP 2010). Auch eine Erweiterung mit Ferienhäusern ist in dieser Lage nicht sinnvoll. Der Gemeinde wird empfohlen, sich auf die Erhaltung und Pflege des Wochenendhausbestandes zu beschränken, da auf Grund des demografischen Wandels eher mit bestehenden Wochenendhäu- sern gerechnet wird, die zunehmend Neue Eigentümer suchen. Deshalb wird ein weiterer Bedarf aktuell nicht gesehen.

Die Darstellung der Wochenendhausgebiete ist auf den baulichen Bestand zu reduzieren, mit Aus- nahme von den Flächen, die im Geltungsbereich des rechtskräftigen B-Plan Nr. 1 "Heidkoppel I" vom 07.05.2011 festgesetzt wurden.

Das gemeindliche Ziel, die landwirtschaftlichen Nutzflächen zwischen dem Wochenendhausgebiet am Brahmsee und der L 298 zu Heideflächen umzuwandeln, sollte in Verbindung mit der Ergänzung des Wochenendhausgebietes realisiert werden. Da eine Ergänzung des Wochenendhausgebietes am Brahmsee nicht mit den Zielen des Landesentwicklungsplanes vereinbar ist, wird auch das Ziel der Umwandlung der landwirtschaftlichen Flächen in Heideflächen zurückgestellt. Die Flächen wer- den entsprechend ihrer tatsächlichen Nutzung als Flächen für die Landwirtschaft dargestellt. Der Schutzstreifen an Gewässern gem. § 35 LNatSchG wird nachrichtlich in die Planzeichnung über- nommen und als Grünfläche dargestellt.

Abbildung 13: Wochenendhausgebiet am Brahmsee

Wohnbauflächen und gemischte Bauflächen

Der Vorbereitung der wohnbaulichen Entwicklung wird in dem Maße und in der Art von der Landes- planungsbehörde zugestimmt, wie es im Schreiben vom 23.03.2015 an die Landesplanung von der

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Gemeinde vorgesehen ist. Es wird jedoch der Hinweis erteilt, dass im Zuge der B-Plan Aufstellung zu prüfen ist, inwiefern die Umsetzung dieser Flächen den wohnbaulichen Entwicklungsrahmen aus- schöpft, bzw. überschreitet.

Es wird zum Schutz der geplanten wohnbaulichen Entwicklung vor Immissionen aus der Landwirt- schaft im Rahmen der Neuaufstellung des F-Planes ein Gutachten zur Beurteilung der Ge- ruchsimmissionen vom Ministerium für Inneres und Bundesangelegenheiten für erforderlich gehal- ten. Per E-Mail wurde am 28.05.2015 vom Ministerium für Inneres und Bundesangelegenheiten nachträglich darauf hingewiesen, dass ein GIRL-Gutachten nur für die Bereiche erforderlich ist, in denen tatsächlich neue Bauflächen ausgewiesen werden sollen. Für die Innenbereichs-Bestands- überplanung werden vom Ministerium für Inneres und Bundesangelegenheiten keine Gutachten ge- fordert (Fläche 3-5).

Auch von der Landwirtschaftskammer ist in der Stellungnahme im Rahmen der frühzeitigen Beteili- gung bestätigt worden, dass bei fortführender Planung die Emissionen durch ein Gutachten nach GIRL für die Standorte Nr. 3, Nr. 4, Nr. 5 und Nr. 18 zu beurteilen sind.

Weiterhin wird empfohlen, noch einmal zu überprüfen, ob eine Entwicklung von Dorfgebieten (MD - Gebiete, die sich speziell für Gebiete eignen, in denen sich landwirtschaftliche Betriebe befinden) gewünscht bzw. sich besser in den Bereichen eignet, wo mit der Aufgabe der Landwirtschaft kurz - bis mittelfristig nicht zu rechnen ist. Hiervon ist die bestehende Bebauung im Wollm betroffen, in dem sich ein landwirtschaftlicher Betrieb mit intensiver Tierhaltung befindet und eine Aufgabe des Betriebes nicht zu erwarten ist. In das geplante "Dorfgebiet" sollte der gegenüber liegende Hand- werksbetrieb mit einbezogen werden, da sich der Betrieb mit Art und Größe in ein Dorfgebiet einfügt und dem vorhandenen städtebaulichen Charakter im Wollm eher entspricht (Handwerksbetrieb ist in der Zwischenzeit umgesiedelt. Das Grundstück hat die Gemeinde gekauft und plant an dem Standort ein Gebiet für den Gemeinbedarf mit der Zweckbestimmung „Sicherheit und Ordnung“). Abzuwarten ist das Gutachten von der Landwirtschaftskammer. Da die landwirtschaftlichen Betriebe LWB 3 und LWB 18 als Entwicklungspotenzial im Rahmen der Untersuchung auf Innenentwicklungs- potenziale aufgeführt sind, muss die Frage abschließend geklärt werden, wenn sich ein Konflikt durch das Gutachten mit den geplanten Wohnbauflächen ergibt, ob und wann von den Betrieben eine Aufgabe geplant ist. Dieses ist schriftlich von den Eigentümern und Betreibern zu erklären. Wenn keine Aufgabe der Betriebe in Aussicht gestellt werden kann, müssen die geplanten Wohn- bauflächen im Bereich der Bordesholmer Straße und Melkenkamp gegebenenfalls auch in ein Dorf- gebiet umgewandelt werden.

Per E-Mail vom 28.05.2015 wurde vom Ministerium für Inneres und Bundesangelegenheiten weiter- hin folgender Hinweis nachträglich erteilt:

Eine aufgrund von Immissionskonflikten angedachte Änderung von W-Flächen in MD-Flächen in den Bereichen Bordesholmer Straße und Melkenkamp (Flächen 8 und 11) ist aufgrund des Urteiles des OVG Schleswig vom 25. November 1993 (Az. 1 K 8/93) nicht möglich, wenn in dem zur Über- planung anstehenden Gebiet Wirtschaftsstellen von land- und forstwirtschaftlichen Betrieben nicht vorhanden bzw. geplant sind. Bei dem Fehlen von Wirtschaftsstellen von land- und forstwirtschaftli- chen Betrieben fehlt es an einem Wesensmerkmal eines Dorfgebietes, das gerade Dorfgebiete von anderen Gebietstypen abhebt. Allein die Tatsache, dass vorhandene oder geplante Bebauung an land- und forstwirtschaftliche Flächen anschließt oder von diesen umgeben ist, rechtfertigt nicht die Festsetzung eines Dorfgebietes.

Daraufhin hat die Gemeinde ein Gutachten zur Beurteilung und Berücksichtigung der Emissionen aus der Tierhaltung im Rahmen der Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes der Gemeinde Langwedel in Auftrag gegeben, welches mit Stand vom 16.Juli 2015 vorliegt.

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Aufgrund der Berücksichtigung der Immissionsschutzstellungnahme der Landwirtschaftskammer vom 16. Juli 2015 haben sich kleine Abweichungen hinsichtlich der Anzahl der möglichen Wohnein- heiten (WE) aus den Entwicklungspotentialen ergeben, welche der Landesplanung in dem Schrei- ben vom 23.03.2015 und in dem Gespräch am 08.05.2015 mitgeteilt wurde. Durch die Umwandlung von bisher ca. 3.200 m² geplanten Wohnbauflächen in ein Dorfgebiet sind anstatt 46 WE innerhalb der geplanten Wohnbauflächen nur noch 44 WE möglich. Die Anzahl innerhalb der geplanten ge- mischten Bauflächen/Dorfgebieten erhöht sich von 24 WE auf 26 WE. Weiterhin ergeben sich Ab- weichungen in der Art der geplanten Bodennutzung aufgrund der Einhaltung der notwendigen Ab- stände von geplanter Wohnnutzung zu den Geruchsquellen.

Der bestehende Betrieb im 'Wollm' mit der Nummer 4 verursacht durch die bestehende Tierhaltung Geruchsimmissionen, die die einzuhaltenden Grenzwerte in einem Dorfgebiet überschreiten. Damit der Betrieb seine Bewirtschaftung weiterhin wie bisher betreiben kann, ist der Verbleib des Betrie- bes mit der Lage im Außenbereich zu empfehlen. Die südlich angrenzenden Flächen mit dem be- stehenden Zimmereibetrieb sind deshalb ebenfalls wieder als Flächen für die Landwirtschaft darzu- stellen, da der städtebauliche Zusammenhang durch die Belassung des landwirtschaftlichen Betrie- bes im Außenbereich unterbrochen wird. (Der Zimmereibetrieb ist in der Zwischenzeit umgesiedelt. Das Grundstück hat die Gemeinde gekauft und plant an dem Standort ein Gebiet für den Gemein- bedarf mit der Zweckbestimmung „Sicherheit und Ordnung“, siehe Kapitel 14.7.)

Der landwirtschaftliche Betrieb in der Bordesholmer Straße mit der Nummer 3 verursacht Ge- ruchsimmissionen, dessen Werte jedoch die einzuhaltenden Grenzwerte für ein Dorfgebiet nicht überschreiten. Die östlich angrenzenden Flächen, südlich der Bordesholmer Straße, müssen in einer Größe von ca. 3.200 m² in ein Dorfgebiet einbezogen werden. Hiervon sind ca. 1.000 m² bereits bebaut und wurden als im Zusammenhang bebaute Ortschaft in die Planung mit einbezogen.

Die berührte gegenüberliegende bestehende Bebauung nördlich der Bordesholmer Straße soll wei- terhin als gemischte Bauflächen dargestellt werden. Hier wird kein Konflikt gesehen, da es sich um einen Bereich handelt der bereits bebaut ist und es sich um eine gewachsene Struktur handelt.

Abbildung 14: Änderungen der geplanten Darstellungen im Bereich 'Wollm' und 'Bordesholmer Str.' Gemeinde Langwedel - Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes- Stand 02.05.2017 52

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Es wurde abgestimmt, dass die Flächen im Bereich des Moorweges, die durch Wohngebäude be- baut sind, in der Neuaufstellung des F-Planes als Wohnbauflächen dargestellt werden. Im Moorweg befindet sich ein Viehhändler mit Pferdehaltung. Der Bereich, wo gemäß der Immissionsschutzstel- lungnahme der Landwirtschaftskammer vom 16.Juli 2015 im unbebauten Außenbereich die Auswei- sung eines Dorfgebietes erforderlich wäre, wird wie bisher als Flächen für die Landwirtschaft darge- stellt. Für das unbebaute Grundstück an der L 298 besteht nach Aussage der Gemeinde die Mög- lichkeit, es ebenfalls über den Moorweg zu erschließen, z.B. über ein öffentlich rechtliches Geh-, Fahr- und Leitungsrecht. Deshalb wird es in die Darstellung als Wohnbaufläche mit einbezogen.

Abbildung 15: Änderungen der geplanten Darstellungen im Bereich 'Moorweg'

In dem Schreiben vom 23.03.2015 und in dem Gespräch am 08.05.2015 wurde abgestimmt, dass die Entwicklungsflächen mit den Ziffern 9 bis 11tlw. 13 und 17 bis 19 aus städtebaulichen Gründen aus der Darstellung als Wohnbauflächen herausgenommen werden. Die Entwicklungsfläche mit der Ziffer 18 soll jedoch, nach Beratung in der Arbeitsbesprechung der Gemeinde am 09.11.2015, wie- der als Wohnbaufläche im Entwurf dargestellt werden, da für dieses Grundstück die Möglichkeit besteht, es ebenfalls über den Moorweg zu erschließen, z.B. über ein öffentlich rechtliches Geh-, Fahr- und Leitungsrecht.

Danach verbleibt im Entwurf des F-Planes 2030 ein Potential an geplanten Wohnbauflächen, auf denen ca. 44 WE entstehen können. Dieses entspricht ungefähr dem zulässigen landespolitischen wohnbaulichen Entwicklungsrahmen bis 2025.

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Abbildung 16: Innenentwicklungspotentiale im Entwurf der Neuaufstellung des F-Planes (Stand: 10.11.2015)

Bei den in den F-Plan einbezogenen gemischten Bauflächen handelt es sich teilweise um landwirt- schaftliche Betriebsstellen, die jedoch zum Teil nur noch nebenerwerblich Landwirtschaft betreiben. Ob und wann die Hofstellen aufgegeben werden und ein Umbau erfolgen kann, steht nicht fest. Da auf diesen Flächen eine gemischte Nutzung geplant ist, wird der Anteil an Wohneinheiten auf ca. 26 WE geschätzt.

Da die Zählung der zulässigen Wohneinheiten ab dem Jahr 2025 neu beginnt und der F-Plan 2030 einen längeren Planungshorizont aufweist als der Landesentwicklungsplan (LEP), kann die Ge- meinde ab dem Jahr 2025 weitere Wohneinheiten schaffen. Zu dem zulässigen landesplanerischen wohnbaulichen Entwicklungsrahmen nach 2025 kann jedoch derzeit keine Aussage von der Lan- desplanung getroffen werden.

Unter diesen Aspekten wurden wohnbauliche Entwicklungsflächen mit Planungserfordernis in der Neuaufstellung des F-Planes bis zum Planungshorizont 2030 vorbereitet und Prioritätsstufen fest- gelegt. Hierin sind nicht die Entwicklungsflächen mit den Ziffern 1 bis 3 und Ziffer 5, für die Pla- nungsrecht besteht, enthalten. Aus diesen Potentialen mit bestehendem Planungsrecht könnten sich

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ak-stadt-art Dipl.-Ing. Anke Karstens Stadtplanerin + Architektin ______parallel zu den möglichen Wohneinheiten aus den Entwicklungsflächen mit Planungserfordernis zu- sätzlich noch 4 bis (8) Wohneinheiten ergeben, die auf den zulässigen wohnbaulichen Entwicklungs- rahmen des LEP anzurechnen sind und die möglichen Wohneinheiten aus den folgenden Prioritäts- stufen entsprechend reduzieren.

Im rechtskräftigen B-Plan Nr. 10 (Entwicklungspotential mit der Ziffer 16) stehen mit Stand vom No- vember 2016 keine Bauflächen mehr zur Verfügung. Die Wohneinheiten sind in der Baufertigstel- lungsstatistik, Tabelle 23, erfasst.

Prioritäts- Entwicklungsflächen Entwicklungsflächen für Mögliche Zeitfenster stufen für Wohnbauflächen Gemischte Bauflächen Wohneinheiten ca. mit Ziffer gem. mit Ziffer gem. ca. Abbildung 16 Abbildung 16 Priorität 1 Ziffer 20 Ziffern 2 und 4 25 2015 -2020

Priorität 2 Ziffern 8 und 14 Ziffern 7 und 15 21 →hiervon 17 2021-2025 hiervon 4 2026-2030 Priorität 3 Ziffer 11 tlw. und 18 Ziffern 6, 11 tlw. und12 20 2026-2030

Tabelle 4: Übersicht der Prioritätsstufen und Zeitfenster der baulichen Entwicklung

Die Gemeinde Langwedel möchte mehrere Angebotsflächen in die Neuaufstellung des F-Planes aufnehmen, da die Gemeinde sich zum heutigen Zeitpunkt nicht im Eigentum der Flächen befindet. Durch die Aufnahme von mehreren Angebotsflächen möchte sie Alternativen schaffen, um zu ver- hindern, dass durch die Ausweisung von Flächen, die zwar in der Größenordnung dem zulässigen wohnbaulichen Entwicklungsrahmen nach LEP entsprechen, sich jedoch z.B. in den Händen nur eines privaten Eigentümers befinden und dadurch ein Eigentümer begünstigt wird (Monopolstel- lung). Dieser Umstand kann dazu führen, dass die Grundstückspreise ansteigen und dass die Orts- entwicklung von einem Eigentümer abhängig ist, der z.B. seine Flächen nicht verkaufen möchte.

Die Gemeinde plant die wohnbauliche Entwicklung in mehreren Schritten und hat für die einzelnen Flächen durch die Festlegung von Prioritäten bestimmt, welche Flächen vorrangig entwickelt wer- den sollen und hierfür Zeithorizonte vorgesehen, die den landesplanerischen Zielen bis zum Jahr 2025 angepasst sind (siehe Tabelle 4). Zu dem zulässigen landesplanerischen wohnbaulichen Ent- wicklungsrahmen nach 2025 kann jedoch derzeit keine Aussage von der Landesplanung getroffen werden.

Diese Tabelle 4 kann nur ein Leitfaden sein, da Hemmnisse dazu führen können, dass die Fläche mit der Priorität 1 zum gewünschten Zeitpunkt nicht oder nur mit erhöhtem Aufwand bebaut werden können.

Demografische Entwicklung

Die Kapitel zur Bevölkerungsentwicklung werden so gekürzt, dass die demografischen Tendenzen und Diskussionen oder Prognosen, die unsichere Ergebnisse bei Betrachtung einer Gemeinde im Einzelfall liefern, aus der Begründung genommen werden.

Gewerbliche Entwicklung

Die Gemeinde wird vorrangig die Ansiedlung von Gewerbebetrieben, die das Wohnen nicht wesent- lich stören, auf zur Verfügung stehenden landwirtschaftlichen Konversionsflächen anstreben. Bei

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ak-stadt-art Dipl.-Ing. Anke Karstens Stadtplanerin + Architektin ______den landwirtschaftlichen Betrieben innerhalb der Ortslage zeichnet sich jedoch aktuell keine Aufgabe der landwirtschaftlichen Betriebe ab.

Die Gemeinde möchte zusätzlich Flächen für ortsangemessene Gewerbebetriebe, die sich unter Umständen nicht in ein Mischgebiet städtebaulich einfügen, vorsorglich ausweisen. Die Gemeinde wird im Rahmen der weiterführenden Planungen auf eine qualitative Ortsgestaltung achten, da die Gewerbeflächen, von Kiel kommend, am Ortseingang liegen und die Attraktivität der Gemeinde Langwedel als Erholungs- und Wohnort nicht beeinträchtigt werden soll. Es wird jedoch eine ge- plante gewerbliche Fläche in einer Größe von ca. 1,2 ha für den Planungshorizont von 15 Jahren als ausreichend angesehen. Die Fläche wird reduziert.

Abbildung 17: gewerbliche Bauflächen an Kieler Straße

Campingplatz

Zur Aufrechterhaltung eines vielseitigen Angebotes für Tourismus und Erholung innerhalb der Ge- meinde werden die Flächen auch zukünftig als Campingplatzgebiete gesichert und die Darstellung dementsprechend in Sondergebiete "Campingplatzgebiete" geändert.

Die Größe der Sondergebiete sind aus dem bisherigen F-Plan übernommen worden und stellt den derzeitigen Bestand dar. Ein Mehrbedarf an Campingplatzflächen wird von der Gemeinde nicht gesehen und wurde bisher auch nicht von den Betreibern nachgefragt. Die Flächen werden insge- samt von zwei Betreibern als Campingplatz genutzt.

Abbildung 18: Campingplätze am Brahmsee Gemeinde Langwedel - Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes- Stand 02.05.2017 56

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Sondergebiete Wassersport

Die Gemeinde möchte die bereits errichteten Bootssteganlagen des Sportvereins Langwedel pla- nungsrechtlich vorbereiten, um diese zukünftig baurechtlich sichern zu können, ggf. auch über einen B-Plan. Die Zulässigkeit baulicher Anlagen innerhalb von Grünflächen ist zweckgebunden und nur in dem Maße zulässig, dass der Grüncharakter dominant bleibt. Da es sich um eine kleine Fläche handelt, kann zum Zeitpunkt der Neuaufstellung des F-Planes nicht abgeschätzt werden, wie hoch der Anteil ist, der grün bleibt. Deshalb möchte die Gemeinde an der Darstellung als Sondergebiet "Wassersport" festhalten.

Abbildung 19: Sondergebiete Wassersport

Abbauflächen

Die Untere Naturschutzbehörde des Kreises Rendsburg- Eckernförde hat eine Liste zur aktuellen Situation der Kiesabbauflächen in Langwedel zusammengestellt und übermittelt. Die aktuellen Kie- sabbauflächen wurden in den Entwurf zur Neuaufstellung des F-Planes mit Stand vom 10.11.2015 übernommen. Darunter auch die im Regionalplan als Vorranggebiet ausgewiesene Fläche an der L 298. Nach Aussage des Kreises wurde der Vertrag bis zum 31.12.2015 verlängert. Das Symbol "Nutzung auf Zeit " im Zusammenhang mit der Aufnahme der Darstellung als Flächen für Abgrabun- gen wurde aus den Darstellungen zur Neuaufstellung des F-Planes genommen. Die in Aussicht genommene Folgenutzung wurde in der Begründung im Kapitel 14.11 "Flächen für die Aufschüttung, Abgrabung oder für die Gewinnung von Bodenschätzen" beschrieben.

Redaktioneller Hinweis: Die Berücksichtigung der landesplanerischen Stellungnahme erfolgte in der Entwurfsfassung vom 14.12.2015. Es wird redaktionell darauf hingewiesen, dass der Kiesabbau auf der Fläche an der L 298, Abbildung 20, zum 31.12.2015 abgeschlossen wurde. Die Planzeichnung wurde dahin gehend redaktionell überarbeitet, so dass die im Rahmen des Kiesabbaus vertraglich festgelegten Verein- barungen über die Folgennutzung dargestellt wurden.

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Abbildung 20: Kiesabbauflächen an der L 298 Abbildung 21: Kiesabbauflächen im Bereich "Ziegelei"

Planzeichenerklärung

Aus der Planzeichenerklärung ist die Erklärung des Planzeichens "Umgrenzung von Flächen für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Natur und Landschaft" in "Flächen für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Natur und Landschaft" umzube- nennen, um die eigenständige, flächenhafte Darstellung gem. § 5 Abs. 2 BauGB zu verdeutlichen.

Nachtrag durch telefonische Rücksprache am 12.05.2015 Die nachrichtlich übernommenen gesetzlich geschützten Biotope müssen in einer nach § 5 Abs. 2 BauGB planerisch vorgegebenen Grundnutzung dargestellt werden, z.B. Wasserflächen, Flächen für die Landwirtschaft, Flächen für Wald, Grünflächen oder Flächen für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Natur und Landschaft.

Fortschreibung 2000 des Regionalplanes für den Planungsraum III (Schleswig-Hol- stein Mitte) des Landes Schleswig-Holstein – Kreisfreie Städte Kiel, Neumünster, Kreise Plön und Rendsburg-Eckernförde – vom 20. Dezember 2000, veröffentlicht im Amtsblatt Schleswig-Holstein vom 26. Februar 2001 (Nr. 9) S. 49

Der Plan ist auf den Zeitraum bis zum Jahr 2015 ausgerichtet. Der Regionalplan sagt Folgendes über die Gemeinde Langwedel aus:

Einwohner: VZ 1987 1144 am 31.12.99 1277

Wohneinheiten: am 31.12.94 566 am 31.12.99 624 Gemeinde Langwedel - Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes- Stand 02.05.2017 58

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Raumkategorie nach LROPl: LR (Ländlicher Raum) Einstufung/Gemeindefunktion: -keine- Textliche Ergänzungen und Hinweise: Grundschule; Nah- und Kurzzeiterholung

Abbildung 22: Nachrichtliche Übernahme der Vorgaben aus dem Regionalplan Planungsraum III (Abgrenzungen sind nicht parzellenscharf) Gemeinde Langwedel - Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes- Stand 02.05.2017 59

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Legende zu Abbildung 22

Aktueller Stand mit folgenden Abweichungen zum Regionalplan: *Die Zahl der Einwohner mit Hauptwohnsitz in Langwedel beträgt mit Stand vom 01.06.2016 → 1519 Einwohner

*Quelle: Angaben aus der Statistik des Amtes Nortorfer Land

Als regionale Freiraumstruktur ist für die Gemeinde Langwedel Folgendes eingetragen: Langewedel ist ein Gebiet mit Erholungsfunktion und liegt im Naturpark Westensee.

Für die Planungsräume I bis III wurden Teilregionalpläne zum Sachthema Windenergie im Zusam- menhang mit der Teilfortschreibung des Landesentwicklungsplanes Schleswig-Holstein 2010 auf- gestellt.

Mit dem Planungserlass vom 23.06.2015 hat die Landesplanungsbehörde die Teilfortschreibung des Landesentwicklungsplanes Schleswig-Holstein 2010 sowie die Neuaufstellung von Teil-Regio- nalplänen (Sachthema Windenergie) für die Planungsräume I bis III eingeleitet (Amtsbl. Schl.-H. S. 772). Hiermit kommt sie dem gesetzlichen Auftrag aus § 18 Abs. 1 Satz 1 LaplaG nach.

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Die Aufstellung der Teilregionalpläne und der Teilfortschreibung des Landesentwicklungsplanes Schleswig-Holstein 2010 ist als Konsequenz zu den Urteilen des Schleswig-Holsteinischen Ober- verwaltungsgerichtes vom 20.01.2015 zu sehen.

Das Oberverwaltungsgericht Schleswig (OVG) hat die Teilfortschreibung der Regionalpläne I und III und damit die Ausweisung von Windeignungsgebieten von 2012 am 20.01.2015 für unwirksam er- klärt.

*Quelle: Gemeinsamer Beratungserlass der Staatskanzlei, des Ministeriums für Inneres und Bundesangele- genheiten und des Ministeriums für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume des Landes Schleswig- Holstein vom 02.02.2016.

In der Teilfortschreibung der Regionalpläne sind Flächen dargestellt, für die Ausnahmen für Wind- kraftanlagen nach § 18a LaplaG möglich sind, wenn räumlich abgrenzbare sowie räumlich nicht abgrenzbare Abwägungskriterien nicht entgegenstehen. Außerhalb dieser Flächen sind Ausnahmen nach § 18a LaplaG aufgrund von harten und weichen Tabukriterien ausgeschlossen.

In den Regionalplänen sollen zukünftig Vorranggebiete mit Ausschlusswirkung ausgewiesen wer- den. Dies bedeutet, dass sich innerhalb eines Vorranggebiets die Windenergienutzung gegenüber anderen konkurrierenden Nutzungen durchsetzt. Außerhalb dieser Gebiete ist die Windenergienut- zung ausgeschlossen. Zur Ermittlung der Vorranggebiete hat die Landesplanungsbehörde zunächst harte Tabukriterien definiert, in denen aus rechtlichen oder tatsächlichen Gründen Windkraft ausge- schlossen ist.

Es handelt sich um eine vorläufige, nicht rechtsverbindliche Darstellung anhand des Kriterienkata- loges des Runderlasses des Ministerpräsidenten (Staatskanzlei, Landesplanungsbehörde) vom 23. Juni 2015: Bekanntmachung der allgemeinen Planungsabsichten zur Teilfortschreibung des Lan- desentwicklungsplanes Schleswig-Holstein 2010 und Teilaufstellung der Regionalpläne (Sachthema Windenergie) für die Planungsräume I bis III.

Die von der Landesplanung ausgearbeitete Karte dient u.a. als Anhaltspunkt bei der Prüfung von Ausnahmen nach § 18a Abs. 2 LaplaG. Die Karte ist kein Entwurf des Regionalplans, die dargestell- ten Bereiche außerhalb der Tabuzonen dienen aber als Suchraum für künftige Vorranggebiete für Windenergienutzung.

Durch den Runderlass des Ministerpräsidenten, Staatskanzlei, - Landesplanungsbehörde -, vom 29. April 2016 - StK LPW - 500.99 – wurde die Ziffer II des Erlasses vom 23.06.2015 neugefasst. Mit Ziffer II 1 a E hat die Landesplanungsbehörde angekündigt, ihre im Zuge des Planfortschreibungs- verfahrens anhand von neuen Informationen gewonnenen Erkenntnisse bei der Kriterien Zuordnung zu berücksichtigen und den Erlass entsprechend zu überarbeiten. Basierend auf dieser Ankün- digung wurde Ziffer II neugefasst.

Innerhalb der Gemeinde Langwedel wurden Suchräume dargestellt, siehe Kapitel 17 „Windenergie- anlagen“

Landschaftsprogramm und Landschaftsrahmenplan

Nach § 5 Abs. 1 LNatSchG (2010) erfolgen Darstellungen und Begründungen der konkretisierten Ziele des Naturschutzes und der Landschaftspflege und der ihrer Verwirklichung dienenden Erfor- dernisse und Maßnahmen abweichend von §§ 9 Abs. 2 Satz 2, 10 Abs. 2 Satz 2 sowie 11 Abs. 1 Satz 1 und Abs. 2 Satz 2 BNatSchG ausschließlich im Landschaftsprogramm und in Landschafts- plänen.

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Maßnahmen, Erfordernisse und Ziele zum Naturschutz des Landschaftsprogrammes wurden in den Landschaftsrahmenplan übernommen und für die regionale Planungsebene konkretisiert.

Zukünftig sollen die Landschaftsrahmenpläne wegfallen und die regionalen Ziele, Maßnahmen und Erfordernisse zum Naturschutz in das Landschaftsprogramm mit einfließen.

Die Maßnahmen, Erfordernisse und Ziele zum Naturschutz, bezogen auf die Gemeinde Langwedel, sind im Landschaftsrahmenplan für den Planungsraum III und im gemeindlichen Landschaftsplan übernommen und auf die jeweilige Planungsebene konkretisiert worden.

10. Rechtliche Bindungen (Nachrichtliche Übernahmen)

Gem. § 5 Abs. 4 BauGB sollen nach anderen Gesetzen festgelegte Planungen und Nutzungsrege- lungen in den Flächennutzungsplan nachrichtlich übernommen werden. Soweit eine entsprechende Planung oder Nutzungsregelung erst beabsichtigt ist, soll ein entsprechender Vermerk erfolgen.

Übernommen werden insbesondere Unterschutzstellungen des Natur-, Wasser- und Denkmalschut- zes sowie die Planungen von Verkehrswegen. Zum Teil werden nachrichtliche Übernahmen erfasst, die zu Nutzungsbeschränkungen von Flächen führen können, wie z. B. Hochspannungsleitungen, Kiesvorbehaltsflächen.

Kulturdenkmäler

Das Gesetz zum Schutz der Denkmale (Denkmalschutzgesetz) vom 30. Dezember 2014 (DSchG S-H 2015) bestimmt im § 1 die Begriffe und den Anwendungsbereich des Gesetzes wie folgt:

Denkmale im Sinne dieses Gesetzes sind Kulturdenkmale und Schutzzonen.

(2) Kulturdenkmale sind Sachen, Gruppen von Sachen oder Teile von Sachen aus vergangener Zeit, deren Erforschung oder Erhaltung wegen ihres besonderen geschichtlichen, wissenschaft- lichen, künstlerischen, technischen, städtebaulichen oder die Kulturlandschaft prägenden Wer- tes im öffentlichen Interesse liegen. Kulturdenkmale können beweglich und unbeweglich sein. Sie sind insbesondere Baudenkmale, archäologische Denkmale und Gründenkmale. Nach die- sem Gesetz sind

1. Baudenkmale bauliche Anlagen oder Teile oder Mehrheiten von baulichen Anlagen oder Sachgesamtheiten;

2. archäologische Denkmale solche, die sich im Boden, in Mooren oder in einem Gewässer befinden oder befanden und aus denen mit archäologischer Methode Kenntnis von der Ver- gangenheit des Menschen gewonnen werden kann; hierzu gehören auch dingliche Zeug- nisse wie Veränderungen und Verfärbungen in der natürlichen Bodenbeschaffenheit sowie Zeugnisse pflanzlichen und tierischen Lebens, wenn aus ihnen mit archäologischer Methode Kenntnis von der Vergangenheit des Menschen gewonnen werden kann;

3. Gründenkmale von Menschen gestaltete Garten- und Landschaftsteile, wenn sie die Voraus- setzungen des Satzes 1 erfüllen; Gründenkmale können insbesondere Garten-, Park- und Friedhofsanlagen einschließlich der dazugehörigen Wasser- und Waldflächen sein; sie kön- nen außerdem Alleen und Baumreihen sein;

4. bewegliche Kulturdenkmale Einzelgegenstände, Sammlungen und sonstige Gesamtheiten beweglicher Einzelgegenstände, die für die Geschichte und Kultur Schleswig-Holsteins eine

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besondere Bedeutung haben, nationales Kulturgut darstellen oder aufgrund internationaler Empfehlungen zu schützen sind.

Zu einem Kulturdenkmal können auch sein ortsfestes Zubehör und seine Ausstattung gehören.

(3) Schutzzonen sind Welterbestätten, soweit sie nicht als Kulturdenkmale geschützt sind, sowie Denkmalbereiche und Grabungsschutzgebiete. Nach diesem Gesetz sind

1. Welterbestätten die gemäß Artikel 11 Absatz 2 des Übereinkommens zum Schutz des Kultur- und Naturerbes der Welt vom 16. November 1972 (BGBl. II 1977 S. 215) in die „Liste des Erbes der Welt“ eingetragenen Stätten, soweit sie dort nicht ausschließlich als Naturerbe eingetragen sind,

2. Pufferzonen definierte Gebiete um eine Welterbestätte zum Schutz ihres unmittelbaren Um- feldes, wesentlicher Sichtachsen und weiterer wertbestimmender Merkmale,

3. Denkmalbereiche historische Kulturlandschaften, kulturlandschaftliche Einheiten oder Mehr- heiten von Sachen oder Kulturdenkmalen, die durch ihr Erscheinungsbild oder durch ihre Beziehung zueinander von besonderer geschichtlicher, wissenschaftlicher, künstlerischer, technischer, städtebaulicher oder die Kulturlandschaft prägender Bedeutung sind; Denkmal- bereiche können auch

a) aus Sachen bestehen, die einzeln die Voraussetzungen des Satzes 2 nicht erfüllen

b) insbesondere Siedlungsstrukturen, Orts- oder Stadtgrundrisse, Stadt-, Ortsbilder und -sil- houetten, Stadtteile und -viertel, Siedlungskerne oder Siedlungen sein,

4. Grabungsschutzgebiete abgegrenzte Bezirke, in denen archäologische Denkmale bekannt oder zu vermuten sind.

Archäologische Denkmäler

In § 4 „Öffentliche Planungen und Maßnahmen" des DSchG S-H 2015 wird bestimmt, dass bei allen öffentlichen Planungen und Maßnahmen, wo die Belange des Denkmalschutzes und der Denkmal- pflege berührt sein können, die Denkmalschutzbehörden so frühzeitig zu beteiligen sind, dass die Belange des Denkmalschutzes in die Abwägung mit anderen Belangen eingestellt und die Erhaltung und Nutzung der Kulturdenkmale und Denkmalbereiche sowie eine angemessene Gestaltung ihrer Umgebung sichergestellt werden kann.

Das Archäologische Landesamt hat Lagepläne für Gemeinden als Hilfestellung, in denen die archä- ologischen Denkmäler, Grabungsschutzgebiete und Interessengebiete eingetragen sind, erstellt.

Es handelt sich bei den Eintragungen in den Lageplan um in das Denkmalbuch eingetragene archä- ologische Denkmäler, um bekannte Fundplätze und um Flächen mit einem berechtigten Verdacht auf archäologische Denkmäler. Durch die Übernahme in den Flächennutzungsplan sind Gemeinden, Planer, Bauträger und Genehmigungsbehörden frühzeitig informiert, dass bei Planungen in diesen Bereichen das Archäologische Landesamt zu beteiligen ist.

Mit den erstellten Karten wird jedoch nicht ausgeschlossen, dass auch auf Flächen, die nicht im Lageplan gekennzeichnet sind, archäologische Fundplätze vorkommen können. Daher gilt immer § 15 DSchG S-H 2015: "Wenn während der Erdarbeiten Funde oder auffällige Bodenverfärbungen entdeckt werden, ist die Denkmalschutzbehörde unverzüglich zu benachrichtigen und die Fundstelle

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ak-stadt-art Dipl.-Ing. Anke Karstens Stadtplanerin + Architektin ______bis zum Eintreffen der Fachbehörde zu sichern. Verantwortlich hier sind gem. § 16 DSchG 2015 der Grundstückseigentümer und der Leiter der Arbeiten."

In der Gemeinde Langwedel gibt es 7 archäologische Denkmäler, die nach § 8 DSchG S-H 2015 in die Denkmalliste des Landes Schleswig-Holstein eingetragen worden sind.

Eintragungsnummer im Denkmalbuch Beschreibung der gem. § 8 DSchG S-H 2015 in (DB) der Gemeinde (Darstellung in der das Denkmalbuch eingetragenen archäologischen Planzeichnung: roter Punkt mit Eintra- Denkmäler gungsnummer) 1-5 Grabhügelgruppe aus 5 Hügelgräbern entlang der K 36 bei Sandfeld 6 Grabhügel mit besonders schöner Höhenlage auf dem Warten-Berg im Norden der Gemeinde bei Blocksdorf 7 Schalenstein in Sandfeld Tabelle 5: Archäologische Denkmäler

Weiterhin wurden 10 archäologische Denkmäler der Gemeinde Westensee in die Planzeichnung übernommen, die sich im Norden, direkt an der Gemeindegrenze zu Langwedel befinden oder im unmittelbaren Nahbereich liegen. Bei geplanten Maßnahmen im unmittelbaren Nahbereich sind diese Denkmäler ebenfalls zu berücksichtigen.

Neben den sichtbaren und eingetragenen Denkmälern gibt es in der Gemeinde Langwedel eine Vielzahl archäologischer Denkmäler, die in die Archäologische Landesaufnahme des Landes Schleswig-Holstein eingetragen sind. Diese sind zumeist oberirdisch nicht sichtbar. Dennoch kön- nen im Boden intakte Denkmale, Funde oder Befunde sein. In der Gemeinde Langwedel wurden 27 Interessensgebiete kartiert. Die in die Planzeichnung übernommen Interessensgebiete, in denen ernsthaft mit archäologischer Substanz zu rechnen ist, sind als Hinweis dafür zu verstehen, dass in den Gebieten zwar Veränderungen zugelassen werden können, jedoch durch die Beteiligung des Archäologischen Landesamtes im Vorwege im Einzelfall zu prüfen ist, ob archäologische Belange durch die Maßnahme betroffen sind.

Bei den in die Planzeichnung nachrichtlich übernommenen archäologischen Interessensgebieten der Gemeinde Langwedel handelt es sich um folgende Funde:

Nr. der Interessensgebiete Beschreibung der archäologischen Denkmäler in Interes- (Darstellung in der Planzeichnung: sensgebieten nach Landesaufnahme Rot schraffierte Gebiete mit Nummer der archäologischen der Landesauf- nahme.) 1 Eisenzeitliches Fundareal 2 Jungsteinzeitlich-eisenzeitliches Fundareal 3 Steinbronzezeitliches Siedlungsareal mit Grabhügel (Denkmal- schutz DB 6) 4 Bronzezeitliches Grabhügelfeld mit Siedlungsareal (DB 1- 5 und 7) 5 Mittelalterliche Burganlage (Motte) 6 Urnenfeld 7 Urgeschichtliche Siedlung 8 Brandstellenareal 9 Inselposition 10 Eisenverhüttungsbereich 11 Eisenzeitliches Siedlungsareal 12 Gutsanlage mit mittelalterlicher Töpferei 13 Jungsteinzeitliches Siedlungs- und Bestattungsareal

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14 Jungsteinzeitliches Fundareal 15 Jungsteinzeitliches Fundareal 16 Frühneuzeitlicher Produktionsbereich 17 Urnengräberfeld 18 Jungsteinzeitlicher Deponierungsbereich 19 Jungsteinzeitlicheres Fundareal und Bohlenweg in der Niederung 20 Jungsteinzeitliches Fundareal 21 Jungsteinzeitlich- eisenzeitliches Siedlungsareal 22 Jungsteinzeitliches Fundareal 23 Jungsteinzeitliches Fundareal 24 Jungsteinzeitlicher Grabbereich 25 Bronzezeitliches Siedlungsareal 26 Bronzezeitliches Siedlungsareal und eisenzeitliches Urnengräber- feld 27 Urgeschichtliches Siedlungsareal und Urnenfeld mit Steinsetzun- gen Tabelle 6: Archäologische Interessensgebiete

Gem. § 14 DSchG S-H 2015 ist folgenden zu beachten: „Wird in ein Denkmal eingegriffen oder ist ein Eingriff beabsichtigt oder liegen zureichende Anhaltspunkte dafür vor, dass in ein Denkmal ein- gegriffen werden wird, hat die Verursacherin oder der Verursacher des Eingriffes die Kosten im Rahmen des Zumutbaren zu tragen, die für die Untersuchung, Erhaltung und fachgerechte Instand- setzung, Bergung, Dokumentation des Denkmals sowie die Veröffentlichung der Untersuchungser- gebnisse anfallen. Soweit die Höhe der Kostentragung seitens der Verursacherin oder des Verursa- chers nicht einvernehmlich in einem öffentlich-rechtlichen Vertrag geregelt wird, wird sie in einem Bescheid der zuständigen oberen Denkmalschutzbehörde festgesetzt.“

Baudenkmäler

Gem. § 8 DSchG SH 2015 sind unbewegliche Kulturdenkmale gesetzlich geschützt. Sie werden nachrichtlich in ein Verzeichnis (Denkmalliste) eingetragen. Der Schutz der Kulturdenkmale ist nicht von der Eintragung in die Denkmalliste abhängig. Nach dem neuen Denkmalschutzgesetz gelten alle baulichen Anlagen, die die Kriterien der unter Schutz Stellung erfüllen, auch ohne in ein Denk- malbuch eingetragen zu sein als geschützte Kulturdenkmäler.

Die Denkmalliste ist nicht abschließend, sondern muss regelmäßig überprüft, ergänzt und bereinigt werden. Die oberen Denkmalschutzbehörden führen die Denkmallisten für ihren jeweiligen Zustän- digkeitsbereich.

Aufgrund des neuen Denkmalschutzgesetzes, welches zum 30.01.2015 in Kraft getreten ist, werden zurzeit vom Landesamt für Denkmalpflege des Landes Schleswig-Holstein alle bisher als einfache Kulturdenkmale und zur Eintragung ins Denkmalbuch vorgesehene Kulturdenkmale, die in der vor- läufigen Auflistung der Kulturdenkmale für den Kreis Rendsburg-Eckernförde ohne die Städte Rendsburg und Eckernförde mit Aktenstand vom 19.02.13 aufgeführt sind, nach den neuen Krite- rien überprüft.

Sie werden abschließend in eine Denkmalliste eingetragen, die zukünftig im Landesportal veröffent- licht wird. Die Bezeichnungen "einfache Kulturdenkmäler" und "zur Eintragung ins Denkmalbuch vorgesehene Kulturdenkmäler" entfallen.

Ohne vorherige Prüfung gelten die bisher in das Denkmalbuch eingetragenen Denkmäler weiterhin als gesetzlich geschützte Denkmäler. Zukünftig werden die Denkmalbücher von den Denkmallisten des Landes abgelöst. In den Denkmallisten sind die gesetzlich geschützten Denkmäler nach Ge- meinden geordnet, die in alphabetisch geordneter Reihenfolge aufgeführt werden. Gemeinde Langwedel - Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes- Stand 02.05.2017 65

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Zu den Kulturdenkmälern in der Gemeinde Langwedel, die ins Denkmalbuch eingetragen worden sind (D§), gehören folgende Baudenkmäler:

Kennzeichnung der Beschreibung der Baudenkmäler Eintragungsnummer im einzelnen Objekte: Denkmalbuch D§ Nortorfer Straße 5, ehem. Schule von 1764 5178 D§ Manhagen 5 Mühlenhof Manhagen: sog. Villa 7806 (ehem. Abnahmehaus) D§ Manhagen 7 Mühlenhof Manhagen: sog. Fischer- 7805 haus (ehem. Müllerhaus) D§ Manhagen 7 Mühlenhof Manhagen: Wassermühle 3394 D§ Manhagen 7 Mühlenhof Manhagen: Windmühle 7804 Tabelle 7: Baudenkmäler

Nach Auskunft beim Landesamt für Denkmalpflege am 01.06.2016 steht für die Überprüfung der erhaltenswerten Bausubstanz im Kreis Rendsburg-Eckernförde ein Bearbeiter bereit. Es wurde je- doch noch nicht mit der Überprüfung begonnen. Mit dem Ergebnis der Überprüfung wird erst Mitte 2017 gerechnet.

Bis zu abschließenden Überprüfung wird empfohlen die einfachen und die zur Eintragung ins Denk- malbuch vorgesehenen Kulturdenkmäler in Langwedel, die in der vorläufigen Auflistung der Kultur- denkmale für den Kreis Rendsburg-Eckernförde ohne die Städte Rendsburg und Eckernförde mit Aktenstand vom 19.02.13 aufgeführt sind, weiterhin als erhaltenswerte Bausubstanz in der Begrün- dung unter dem Kapitel "Kulturdenkmäler" aufzuführen. Alle baulichen Anlagen, die den Status der unter Schutz Stellung erfüllen, gelten, ohne in ein Denkmalbuch eingetragen werden zu müssen, als geschützte Kulturdenkmäler.

Solange die Überprüfung vom Landesamt für Denkmalschutz im Kreis Rendsburg-Eckernförde nicht abgeschlossen ist, sollten Bauherren und Vorhabenträger, bevor sie in die erhaltenswerte Bausub- stanz oder in dessen Umgebungsbereich durch Maßnahmen eingreifen, im Einzelfall Kontakt zum Landesamt für Denkmalpflege aufnehmen, da davon ausgegangen werden muss, dass es sich bei den Gebäuden um gesetzlich geschützte Kulturdenkmale handelt.

Innerhalb der Gemeinde Langwedel gelten folgende Gebäude als erhaltenswerte Bausubstanz, da sie nach dem vorherigen Denkmalschutzgesetz von 2012 von denkmalpflegerischen Interesse wa- ren, eine Überprüfung jedoch bisher nicht stattgefunden hat:

Lfd. Nr.: Beschreibung der erhaltenswerten Bausubstanz (Überprüfung, ob es sich hierbei um Kulturdenkmäler handelt, steht noch aus) 1. Hörn 26, Malerkate 2. Manhagen 3, Wirtschaftshof: Ensemble aus Stall, Wohngebäude und Backhaus Tabelle 8: Erhaltenswerte Bausubstanz (Überprüfung, ob es sich um Kulturdenkmale handelt, steht noch aus)

Nach § 12 (1) DSchG bedarf unter anderem die Instandsetzung, die Veränderung und die Vernich- tung eines Kulturdenkmals der Genehmigung der unteren Denkmalschutzbehörde, ebenso die Ver- änderung der Umgebung eines unbeweglichen Kulturdenkmals, wenn die Veränderung geeignet ist, den Eindruck eines Kulturdenkmals wesentlich zu beeinträchtigen.

Daraus geht hervor, dass der Umgebungsbereich von Kulturdenkmalen mit besonderem Denkmal- wert mit in die Betrachtung einzubeziehen ist.

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Durch Überplanungen soll es nicht zu Störungen des Erscheinungsbildes der Kulturdenkmale und ihres städtebaulichen Zusammenhanges kommen, so dass ihre jeweilige besondere Wirkung ge- schmälert werden würde. Nach dem DSchG soll der Eindruck (Zeugnischarakter, Ausstrahlung und Dokumentationswirkung) von Kulturdenkmalen mit besonderem Denkmalwert durch andere Maß- nahmen nicht wesentlich beeinträchtigt werden.

Naturschutzrechtliche Bindungen

Das Landesnaturschutzgesetz Schleswig- Holstein 2010 (LNatSchG 2010) setzt bestimmte Teile von Natur und Landschaft unter Schutz. In die Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes der Ge- meinde Langwedel sind die folgenden geschützten Teile von Natur und Landschaft nachrichtlich aus dem Landschaftsplan übernommen, soweit sie nach dem LNatSchG weiterhin als geschützte Teile von Natur und Landschaft gelten. Aufgrund der Darstellungsform im Maßstab 1: 5000 werden sie in der Planzeichnung nur flächenmäßig dargestellt, wenn sie über eine Mindestgröße von 0,2 ha ver- fügen.

Naturschutzgebiet (§ 13 LNatSchG 2010 (zu § 23 BNatSchG))

Am südlichen Rand des Gemeindegebietes Langwedels befindet sich das Naturschutzgebiet "Wen- nebeker Moor und Wennebekniederung, dass sich mit 117 ha über die Gemeinden Borgdorf-See- dorf, Eisendof und Langwedel erstreckt (siehe Landschaftsrahmenplan für den Planungsraum III (Feb. 2000), Text Seite 34 Tab. 5).

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Abbildung 23: Nachrichtliche Übernahmen aus dem Landschaftsrahmenplan, Planungsraum III, Karte 1(Abgrenzungen sind nicht parzellenscharf)

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Legende zur Abbildung 23

Landschaftsschutzgebiet (§ 15 LNatSchG 2010 (zu § 26 BNatSchG))

Innerhalb der Gemeinde Langwedel befindet sich ein Teil des Landschaftsschutzgebietes "Westen- seelandschaft". Die genauen Grenzen, insbesondere zur im Zusammenhang bebauten Ortslage und zu Baugebieten, ergeben aus der Landschaftsschutzverordnung vom 17.03.2004.

Die Grenzen im Landschaftsrahmenplan (Abbildung 23) aus dem Jahre 2000 entsprechen nicht den aktuellen Abmessungen des Gebietes. Diese sind den im Internet unter www.umweltda- ten.landsh.de/atlas zur Verfügung stehenden Karten aus dem Landwirtschafts- und Umweltatlas Schleswig-Holstein vom Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume zu entnehmen (siehe Abbildung 25).

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Abbildung 24: Nachrichtliche Übernahmen aus dem Landschaftsrahmenplan, Planungsraum III (Feb. 2000), Karte 2 (Abgrenzungen sind nicht parzellenscharf)

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Legende zur Abbildung 24

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Natur-

schutz-

gebiete

Land-

schafts-

schutz- gebiete

Abbildung 25: Natur- und Landschaftsschutzgebiete in Langwedel Quelle: http://www.umweltdaten.landsh.de/atlas/script/index.php?aid=93

Netz "Natura 2000" Flora-Fauna-Habitat (FFH-Gebiete) (§ 22 LNatSchG (2010) zu § 32 BNatSchG)

FFH-Gebiete

Abbildung 26: FFH Gebiete in Langwedel Quelle: http://www.umweltdaten.landsh.de/atlas/script/index.php?aid=93

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*FFH -Gebiet Nr. 1725-353: Niedermoor bei Manhagen ►Größe = 25 ha

Lebensraumtypen:

 Kalkreiche Niedermoore

 übergangs- und Schwingrasenmoore

*FFH -Gebiet Nr. 1825-302: Wennebeker Moor und Langwedel ► Größe = 230 ha

Lebensraumtypen:

 Flüsse der planaren bis montanen Stufe mit Vegetation des Ranunculion fluitantis und des Callitricho-Batrachion

 Artenreiche montane Borstgrasrasen (und submontan auf dem europäischen Festland) auf Silikatböden

 Noch renaturierungsfähige degradierte Hochmoore

 Feuchte Heiden des nordatlantischen Raums mit Erica tetralix

 Torfmoor-Schlenken (Rhynchosporion)

 Trockene europäische Heiden

 übergangs- und Schwingrasenmoore

 Alte bodensaure Eichenwälder auf Sandebenen mit Quercus robur

Arten: Schlingnatter

*FFH -Gebiet Nr. 1725-305 (liegt nicht innerhalb des Gemeindegebietes, sondern grenzt zum Teil an die östliche Gemeindegrenze): Staatsforst Langwedel-Sören ► Größe = 278 ha

Lebensraumtypen:

 Waldmeister-Buchenwald (Asperulo-Fagetum)

Arten: Moorfrosch, Alpen-, Bergmolch, Kammolch

* Quelle: Landwirtschafts- und Umweltatlas Schleswig-Holstein vom Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Um- welt und ländliche Räume

Naturpark (§ 16 LNatSchG 2010 (zu § 27 BNatSchG))

Langwedel gehört zum Naturpark Westensee.

Um die Eignung der Landschaft für naturnahe Erholungsformen zu sichern und Erholungseinrich- tungen den allgemeinen Anforderungen entsprechend einordnen zu können, wird die zonale Unter- gliederung der Naturparke in Kernzone, Übergangszone und Randzone vorgenommen. In der Kern- zone dürfen keine Wochenend- und Ferienhausgebiete sowie Zelt - und Campingplätze ausgewie- sen werden (Kapitel 4.2.5. Landschaftsrahmenplan, Planungsraum III (Feb. 2000)). Im Kapitel 4.2.5,

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Tabelle 19 des Landschaftsrahmenplanes Planungsraum III (Feb. 2000) wird der Bereich beschrie- ben, der zur Kernzone des Naturparks Westensee gehört. In der Karte 2 des Landschaftsrahmen- planes Planungsraum III (Feb. 2000) ist der Bereich dargestellt. Innerhalb der Gemeinde Langwedel gehört der Bereich der Jungmoränenlandschaft südlich des Westensees bis zum Ostufer des Pohlsees, soweit sie außerhalb der im Zusammenhang bebauten Ortslagen liegen, zur Kernzone (siehe auch Abbildung 24 in der Begründung zur Neuaufstellung des F-Planes "Nachrichtliche Über- nahmen aus dem Landschaftsrahmenplan, Planungsraum III (Feb. 2000), Karte 2"). Die Kernzonen schließen die im Zusammenhang bebauten Ortslagen grundsätzlich nicht ein.

Der an die Kernzone angrenzende Bereich mit einer Breite von 1000 m bildet die Übergangszone. Der übrige Bereich, der zum Naturpark gehört, wird als Randzone bezeichnet (siehe auch Kapitel 4.2.5, Tabelle 19 des Landschaftsrahmenplanes, Planungsraum III (Feb. 2000))

Der Bereich um den Brahmsee gehört zur Randzone.

Natur-

park

Abbildung 27: Naturpark "Westensee" Quelle: http://www.umweltdaten.landsh.de/atlas/script/index.php?aid=93

Biotope (§ 21 LNatSchG 2010 (zu § 30 BNatSchG))

Im Zusammenhang mit § 30 des Bundesnaturschutzgesetzes (BNatSChG) gelten gem. § 21 des Landesnaturschutzgesetzes folgende Teile von Natur und Landschaft als gesetzlich geschützte Bi- otope.

Im § 30 BNatSchG aufgeführte gesetzlich geschützte Biotope:

1. natürliche oder naturnahe Bereiche fließender und stehender Binnengewässer einschließlich ihrer Ufer und der dazugehörigen uferbegleitenden natürlichen oder naturnahen Vegetation so- wie ihrer natürlichen oder naturnahen Verlandungsbereiche, Altarme und regelmäßig über- schwemmten Bereiche,

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2. Moore, Sümpfe, Röhrichte, Großseggenrieder, seggen- und binsenreiche Nasswiesen, Quell- bereiche, Binnenlandsalzstellen,

3. offene Binnendünen, offene natürliche Block-, Schutt- und Geröllhalden, Lehm- und Lösswände, Zwergstrauch-, Ginster- und Wacholderheiden, Borstgrasrasen, Trockenrasen, Schwermetall- rasen, Wälder und Gebüsche trockenwarmer Standorte,

4. Bruch-, Sumpf- und Auenwälder, Schlucht-, Blockhalden- und Hangschuttwälder, subalpine Lär- chen- und Lärchen-Arvenwälder,

5. offene Felsbildungen, alpine Rasen sowie Schneetälchen und Krummholzgebüsche,

6. Fels- und Steilküsten, Küstendünen und Strandwälle, Strandseen, Boddengewässer mit Verlandungsbereichen, Salzwiesen und Wattflächen im Küstenbereich, Seegraswiesen und sonstige marine Makrophytenbestände, Riffe, sublitorale Sandbänke, Schlickgründe mit boh- render Bodenmegafauna sowie artenreiche Kies-, Grobsand- und Schillgründe im Meeres- und Küstenbereich.

Die Verbote des Satzes 1 gelten auch für weitere von den Ländern gesetzlich geschützte Biotope.

Im § 21 LNatSchG weitere gesetzlich geschützte Biotope:

1. alle Binnendünen, die nicht bereits von § 30 Abs. 2 Satz 1 Nr. 3 BNatSchG erfasst sind,

2. Staudenfluren stehender Binnengewässer und der Waldränder,

3. Alleen,

4. Knicks,

5. artenreiche Steilhänge und Bachschluchten.

Für Knicks, die Wald im Sinne des § 2 Abs. 1 Satz 2 Nr. 3 des Landeswaldgesetzes sind, gelten ausschließlich die Bestimmungen des Landeswaldgesetzes.

Eine Definition der geschützten Biotope erfolgt für das Land Schleswig - Holstein in der Biotopver- ordnung vom 22. Januar 2009. In bestimmten Fällen werden über die Biotopverordnung zulässige Schutz, Pflege- und Bewirtschaftungsmaßnahmen geregelt sowie Mindestgrößen festgelegt.

Aufgrund des Darstellungsmaßstabes M 1 : 5000 wurden Kleingewässer, Weiher, Tümpel und Tei- che, die im Landschaftsplan in der Biotopkarte 5.1 und 5.2 verzeichnet sind, jedoch in den meisten Fällen eine Größe von 0,2 ha unterschreiten, in die Planzeichnung der Neuaufstellung des Flächen- nutzungsplanes vereinfacht mit einem blauem Kreis dargestellt.

Es wurden 97 Kleingewässer im Landschaftsplan mit Hilfe von Biotopbögen erfasst. Hierin einbezo- gen sind die v. g. Weiher, Tümpel und Teiche. Von den erfassten Kleingewässern wurden 82 als Verdachtsflächen für geschützte Kleingewässer, nach dem alten Landesnaturschutzgesetz noch im Sinne des § 15 a LNatschG vorgeschlagen.

In den F-Plan 2030 wurden gesetzlich geschützte Biotope nachrichtlich aus dem gemeindlichen Landschaftsplan übernommen. Die im Landschaftsplan festgestellten gesetzlich geschützten Bio-

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ak-stadt-art Dipl.-Ing. Anke Karstens Stadtplanerin + Architektin ______tope wurden nach der damaligen Gesetzgebung ca. im Jahre 1998 kartiert. Seitdem erfolgten zahl- reiche Veränderungen der Rahmenbedingungen, u.a. die Fortentwicklung der Definitionen der FFH- Lebensraumtypen (LRT), die Änderungen der Naturschutzgesetze des Bundes und des Landes Schleswig-Holstein mit entsprechenden Auswirkungen auf die Definitionen der geschützten Biotope und die Entwicklung weiterer Kartierungsschlüssel insbesondere im Bereich der Salzwiesen und Dünen.

Hieraus ergeben sich Abweichungen vom Landschaftsplan hinsichtlich der Biotopdarstellung.

Folgende im Landschaftsplan aufgeführte Biotoptypen gehören gem. § 21 LNatSchG i. V. mit § 30 BNatSchG nicht mehr zu den gesetzlich geschützten Biotopen und wurden in der Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes nicht nachrichtlich übernommen und dargestellt:

Nr. 29 (Magerrasen), Nr. 30 (Staudenfluren), Nr. 31 (Sonstige Sukzessionsfläche).

Die Knicks wurden nicht aus dem Landschaftsplan nachrichtlich übertragen, da der Knickbestand in den digitalen Topografischen Karten im M 1: 5000 eingezeichnet ist. Nach Rücksprache mit dem Ministerium für Inneres und Bundesangelegenheiten müssen Knicks in Flächennutzungsplänen nicht extra dargestellt werden.

Es wurde keine Überprüfung der nachrichtlich übernommenen Biotope durchgeführt. Hieraus kön- nen zum tatsächlichen Bestand Abweichungen bestehen, z.B. bei Biotopen, die im Rahmen die Aufstellung des Landschaftsplanes ca. 1998 kartiert wurden und durch geförderte Flächenstilllegung von landwirtschaftlichen Flächen über einen Zeitraum von mindestens fünf Jahren entstanden sind, jedoch mittlerweile wieder landwirtschaftlich genutzt werden.

Die geänderten Rahmenbedingungen und Naturschutzgesetze sowie die geänderten Kriterien für die Kartierung haben dazu geführt, dass das Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume (LLUR) als Obere Naturschutzbehörde des Landes Schleswig-Holstein im Zeitraum von 2014 bis 2019 eine landesweite neue Biotopkartierung durchführt.

Die Aufnahme dieser Arbeiten wurde am 31.03.2014 durch Bekanntmachung im Medien Center des Landes S-H rechtzeitig angekündigt. Beginn der Bestandsaufnahme war April 2014. Die Biotopkar- tierung wird durch Beauftragte des LLUR durchgeführt, die zur Durchführung der Arbeiten Grund- stücke betreten müssen. Diese können sich ausweisen. Welche Grundstücke von den Bestandser- fassungen betroffen sind, ist von den Beauftragten vor Ort nach den örtlichen Gegebenheiten zu entscheiden. Wann diese Überprüfung in Langwedel vorgenommen wird, steht noch nicht fest.

Die Gemeinde möchte das Ergebnis der landesweiten Biotopkartierung abwarten und die Biotope nicht im Vorwege überprüfen lassen, sondern, wenn das Ergebnis der Biotopkartierung vorliegt, den Flächennutzungsplan ggf. anpassen.

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Biotopverbundsystem

Kernzone

Hauptver-

bundach se Nebenver-

bundach- se

Abbildung 28: Biotopverbundsystem Quelle: http://www.umweltdaten.landsh.de/atlas/script/index.php?aid=93

Schutzstreifen an Gewässern (§ 35 LNatSchG 2010 (zu § 61 BNatSchG))

Gem. § 35 LNatSchG 2010 dürfen im Außenbereich an Gewässern erster Ordnung sowie an Seen und Teichen mit einer Größe von einem Hektar und mehr bauliche Anlagen in einem Abstand von 50 m landwärts von der *Uferlinie nicht errichtet oder wesentlich erweitert werden.

Zu den Seen in der Gemeinde Langwedel, die größer als ein ha sind, gehören: Kleiner Pohlsee, Pohlsee, Lustsee, Manhagener See, Bocksee, Brahmsee.

Innerhalb von Langwedel befinden sich keine Gewässer erster Ordnung.

Innerhalb der Gemeinde befinden sich fünf Teiche, die größer als ein ha sind.

Innerhalb des Schutzstreifens sind folgende bauliche Anlagen zulässig:

 öffentliche Häfen,

 bauliche Anlagen, die in Ausübung wasserrechtlicher Erlaubnisse oder Bewilligungen, zum Zwecke des Küsten- und Hochwasserschutzes oder der Unterhaltung oder des Ausbaus ei- nes oberirdischen Gewässers errichtet oder wesentlich geändert werden,

 die bauliche Erweiterung eines zulässigerweise errichteten land-, forst-, fischereiwirtschaftli- chen oder gewerblichen Betriebes, wenn die Erweiterung im Verhältnis zum vorhandenen Gebäude und Betrieb angemessen ist.

 nach § 36 zugelassenen Stege und für Sportboothäfen

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Weiterhin können gem. § 35 Abs. 4 LNatSchG 2010 Ausnahmen vom 1. Absatz zugelassen werden für bauliche Anlagen, die

 dem Rettungswesen, der Landesverteidigung, dem fließenden öffentlichen Verkehr, der Schifffahrt, der Trinkwasserversorgung, der Abwasseraufbereitung und -entsorgung oder Wirtschaftsbetrieben, die auf einen Standort dieser Art angewiesen sind, dienen oder

 allein oder im Zusammenhang mit anderen baulichen Anlagen das Ortsbild oder die Stadt- gestalt prägen oder von städtebaulicher Bedeutung sind,

 für notwendige bauliche Anlagen, die ausschließlich dem Badebetrieb, dem Wassersport o- der der berufsmäßigen Fischerei dienen sowie für räumlich damit verbundene Dienstwoh- nungen, wenn ständige Aufsicht oder Wartung erforderlich ist, und

 für kleine bauliche Anlagen, die dem Naturschutz oder der Versorgung von Badegästen und Wassersportlern dienen, sowie für einzelne Bootsschuppen.

Bei den v. g. zugelassenen Vorhaben gelten die Vorschriften des Kapitels 3 des LNatSchG entspre- chend.

Die oberste Naturschutzbehörde wird ermächtigt, die Regelungen der Absätze 2 bis 5 durch Verord- nung auf Gewässer zweiter Ordnung auszudehnen, soweit die Ziele des Bundesnaturschutzgeset- zes, dieses Gesetzes und das Interesse der Allgemeinheit am Schutz der Gewässer dies erfordern.

In der Landesverordnung zur Sondernutzung am Meeresstrand und über Schutzstreifen an Gewäs- sern II. Ordnung sind die durch Langwedel verlaufenden Bäche nicht verzeichnet. Entlang der Bä- che muss also kein Schutzstreifen gem. § 35 LNatSchG eingehalten werden.

* Die Schutzstreifen an Gewässern wurden in der Planzeichnung mit einem Abstand von 50 m parallel zum Verlauf der in den DTK 5 Karten dargestellten Böschungsoberkante in die Planzeichnung eingetragen. Abweichungen zu den tatsächlichen örtlichen Begebenheiten ergeben sich aus der groben und ungenauen Darstellung der Böschungsoberkanten (Uferlinien) im M 1:5000. Die gesetzlich vorgeschriebenen Ab- stände sind im Rahmen fortführender Planungen im Bedarfsfall anhand der tatsächlichen Begebenheiten zu vermessen.

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Rohstoffe Ton, Mer-

gel, Klei, Lehm Sand,

Kies Krei-

de Gips, An-

hydrit

Abbildung 29: Oberflächennahe Rohstoffe Quelle: http://www.umweltdaten.landsh.de/atlas/script/index.php?aid=93

Im Landschaftsraum Westensee-Langwedel finden Bodenabbaumaßnahmen aufgrund des Kies- und Sandvorkommens aus der letzten Eiszeit statt. Neuplanungen liegen teilweise vor.

Naturschutzgebiete, Biotope sowie Kernzonen des Naturparks Westensee kommen für einen Bo- denabbau nicht in Betracht. Klein strukturierte Landschaftsbereiche sind sowohl aus ökologischen Gründen als auch zur Wahrung des Landschaftsbildes zu erhalten.

Gewässerrandstreifen

*Übernahme, da die Bodennutzung berührt ist.

 Gem. § 38 Wasserhaushaltsgesetz (WHG) (2009) dienen Gewässerrandstreifen der Erhal- tung und Verbesserung der ökologischen Funktionen oberirdischer Gewässer, der Wasser- speicherung, der Sicherung des Wasserabflusses sowie der Verminderung von Stoffeinträ- gen aus diffusen Quellen.

 Der Gewässerrandstreifen umfasst das Ufer und den Bereich, der an das Gewässer landseits der Linie des Mittelwasserstandes angrenzt. Der Gewässerrandstreifen bemisst sich ab der Linie des Mittelwasserstandes, bei Gewässern mit ausgeprägter Böschungsoberkante ab der Böschungsoberkante.

 Der Gewässerrandstreifen ist im Außenbereich fünf Meter breit. Die zuständige Behörde kann für Gewässer oder Gewässerabschnitte

1. Gewässerrandstreifen im Außenbereich aufheben,

2. im Außenbereich die Breite des Gewässerrandstreifens abweichend von Satz 1

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festsetzen,

3. innerhalb der im Zusammenhang bebauten Ortsteile Gewässerrandstreifen mit einer angemessenen Breite festsetzen.

 Die Länder können von den Sätzen 1 und 2 abweichende Regelungen erlassen.

 Eigentümer und Nutzungsberechtigte sollen Gewässerrandstreifen im Hinblick auf ihre Funk- tionen nach Absatz 1 erhalten. Im Gewässerrandstreifen ist verboten:

1. die Umwandlung von Grünland in Ackerland,

2. das Entfernen von standortgerechten Bäumen und Sträuchern, ausgenommen die Entnahme im Rahmen einer ordnungsgemäßen Forstwirtschaft, sowie das Neuanpflanzen von nicht standortgerechten Bäumen und Sträuchern,

3. der Umgang mit wassergefährdenden Stoffen, ausgenommen die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln und Düngemitteln, soweit durch Landesrecht nichts anderes bestimmt ist, und der Umgang mit wassergefährdenden Stoffen in und im Zusammenhang mit zugelassenen Anlagen,

4. die nicht nur zeitweise Ablagerung von Gegenständen, die den Wasserabfluss behindern können oder die fortgeschwemmt werden können.

 Zulässig sind Maßnahmen, die zur Gefahrenabwehr notwendig sind. Satz 2 Nummer 1 und 2 gilt nicht für Maßnahmen des Gewässerausbaus sowie der Gewässer- und Deichunter- haltung.

 Die zuständige Behörde kann für die unter den vorgenannten Verboten in den Nr. 1 bis 4 eine widerrufliche Befreiung erteilen, wenn überwiegende Gründe des Wohls der Allgemein- heit die Maßnahme erfordern oder das Verbot im Einzelfall zu einer unbilligen Härte führt. Die Befreiung kann aus Gründen des Wohls der Allgemeinheit auch nachträglich mit Neben- bestimmungen versehen werden, insbesondere um zu gewährleisten, dass der Gewässer- randstreifen die in Absatz 1 genannten Funktionen erfüllt.

Das Wassergesetz des Landes Schleswig- Holstein (Landeswassergesetz 2008) weicht im § 38 a Landeswassergesetz 2008 von den Vorschriften des § 38 Abs. 3 WHG und des § 38 Abs. 4 WHG folgendermaßen ab:

 Abweichend von § 38 Abs. 3 Satz 1 WHG sind Gewässerrandstreifen nicht einzurichten an kleinen Gewässern von wasserwirtschaftlich untergeordneter Bedeutung im Sinne von § 40 Abs. 2 WasG SH 2008 und an Seen mit einer Fläche von weniger als ein Hektar.

 Innerhalb der Gewässerrandstreifen ist in einer Breite von einem Meter landseitig des Ge- wässers, über die Beschränkungen des § 38 Abs. 4 WHG hinaus, verboten:

1. das Pflügen von Ackerland und

2. die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln und Düngemitteln.

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 Die oberste Wasserbehörde kann durch Verordnung die Breite des Gewässerrandstreifens abweichend festsetzen. In der Verordnung kann bestimmt werden, dass in den Gewässer- randstreifen Ackerland in Dauergrünland umzuwandeln ist und die Verwendung von Pflan- zenschutzmitteln und Düngemitteln verboten ist. Soweit durch Regelungen der Verordnung das Eigentum unzumutbar beschränkt wird und diese Beschränkung nicht durch eine Befrei- ung vermieden werden kann, ist eine Entschädigung zu leisten.

* Die Gewässerrandstreifen in der Planzeichnung wurden mit einem Abstand von 5 m parallel zum Verlauf der in den DTK 5 Karten dargestellten Böschungsoberkante in die Planzeichnung eingetragen. Abweichun- gen zu den tatsächlichen örtlichen Begebenheiten ergeben sich aus der groben und ungenauen Darstel- lung der Böschungsoberkanten im M 1:5000. Die Abstände wurden nicht auf die Linien des Mittelwasser- standes bezogen, da diese Linien in den DTK 5 Karten nicht enthalten sind. Die gesetzlich vorgeschriebe- nen Abstände sind im Rahmen fortführender Planungen im Bedarfsfall anhand der tatsächlichen Begeben- heiten zu vermessen.

Waldabstand nach § 24 Landeswaldgesetz (LWaldG)

Zu vorhandenen Wäldern ist ein baulicher Abstand von 30 m einzuhalten. Die untere Bauaufsichts- behörde kann Unterschreitungen des Abstandes im Einvernehmen mit der Forstbehörde zulassen, wenn eine Gefährdung nach § 24 Abs. 1 LWaldG nicht zu besorgen ist.

Der Waldabstand ist nachrichtlich in Bebauungspläne oder städtebauliche Satzungen zu überneh- men. Will die Gemeinde im Rahmen der Aufstellung, Änderung oder Ergänzung eines Bebauungs- planes oder einer Satzung nach § 34 Abs. 4 Satz 1 Nr. 2 und 3 BauGB den Waldabstand durch die Festsetzung überbaubarer Flächen unterschreiten, ist das Einvernehmen der Forstbehörde erfor- derlich, wenn die Unterschreitung des Waldabstandes Voraussetzung für die Zulassung eines Vor- habens ist.

Zum allgemeinen Schutz gegen Brandgefahr ist die Landesverordnung zum Brandschutz der Wäl- der, Moore und Heiden (WaldSchV SH 2013) vom 31. Januar 2013 zu beachten.

Anbauverbotszonen

Die Landesstraße L 298 und die Kreisstraße K 36 verlaufen durch das Gemeindegebiet von Lang- wedel. Die L 298 verläuft in Nord-Süd Richtung quer durch den Ortskern von Langwedel und ver- bindet Langwedel mit Nortorf und Kiel. Die K 36 verläuft im östlichen Gemeindebereich durch den Ortsteil Blocksdorf und verbindet Langwedel mit Warder und Deutsch Nienhof.

Entlang von Landes- und Kreisstraßen sind gem. § 29 des Straßen - und Wegegesetzes des Landes Schleswig- Holstein 2003 (StrWG 2003) Anbauverbote und gem. § 30 Anbaubeschränkungen au- ßerhalb der zur Erschließung der anliegenden Grundstücke bestimmten Teile der Ortsdurchfahrt zu beachten.

Im südlichen Gemeindebereich verläuft die A7. An Bundesautobahnen sind Anbauverbote und An- baubeschränkungen gem. § 9 Bundesfernstraßengesetz (FStrG) zu beachten.

Anbauverbote und - Beschränkungen an Landes- und Kreisstraßen (§ 29StrWG 2003)

Außerhalb der zur Erschließung der anliegenden Grundstücke bestimmten Teile der Ortsdurchfahrt dürfen Hochbauten jeder Art

 an der Landesstraße L 298 in einer Entfernung bis zu 20 m und Gemeinde Langwedel - Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes- Stand 02.05.2017 81

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 an der Kreisstraße K 36 in einer Entfernung bis zu 15 m, jeweils gemessen vom äußeren Rand der befestigten, für den Kraftfahrzeugverkehr bestimmten Fahrbahn, nicht errichtet werden.

Das Anbauverbot gilt auch für Anlagen der Außenwerbung an o. g. Straßen sowie für Aufschüttun- gen und Abgrabungen größeren Umfangs.

Die ausführlichen Vorschriften, auch über Anbaubeschränkungen, Möglichkeiten über Ausnahmen vom Anbauverbot und von Anbaubeschränkungen oder Bauvorhaben, für die das Anbauverbot und die Anbaubeschränkungen nicht angewendet werden müssen, sind dem § 29 StrWG 2003 zu ent- nehmen.

Anbauverbote und -beschränkungen an Bundesautobahnen (§ 9 FStrG 2007)

Längs der Bundesfernstraßen dürfen nicht errichtet werden

 Hochbauten jeder Art in einer Entfernung bis zu 40 Meter bei Bundesautobahnen und bis zu 20 Meter bei Bundesstraßen außerhalb der zur Erschließung der anliegenden Grundstücke bestimmten Teile der Ortsdurchfahrten, jeweils gemessen vom äußeren Rand der befestig- ten Fahrbahn,

 bauliche Anlagen, die außerhalb der zur Erschließung der anliegenden Grundstücke be- stimmten Teile der Ortsdurchfahrten über Zufahrten oder Zugänge an Bundesstraßen unmit- telbar oder mittelbar angeschlossen werden sollen.

 Satz 1 Nr. 1 gilt entsprechend für Aufschüttungen oder Abgrabungen größeren Umfangs. Weitergehende bundes- oder landesrechtliche Vorschriften bleiben unberührt.

Die ausführlichen Vorschriften, auch über weitere Beschränkungen, Möglichkeiten über Ausnahmen vom Anbauverbot und von Beschränkungen oder Bauvorhaben, für die das Anbauverbot und die Beschränkungen nicht angewendet werden müssen, sind dem § 9 FStrG 2007 zu entnehmen.

Altablagerungen Der Fachdienst Umwelt (untere Bodenschutzbehörde) hat in der Stellungnahme vom 02.02.2016 folgende Hinweise zu Altlastverdächtige Flächen (§ 2 Abs. 6 BBodSchG) erteilt:

Altablagerungen

Die in den nachfolgenden Übersichtskarten dargestellten Altablagerungen sind flächenhaft in die Planzeichnung des Flächennutzungsplanes mit der Zuordnungsziffer gem. der Tabelle übernom- men worden. Überplanungen der Altablagerungen sind auszuschließen.

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Nr. Beschreibung Lageplan der Altablagerung 1. Name; Lage: Blocksdorf Müllplatz Abfallstoffe: Hausmüll u. ähnliche Gewerbeabfälle Volumen (m³) ~220 m³ Fläche (m²): ~ 1.000 m² Zeitraum: 1962-1976

2. Name; Lage: Hundeplatz Abfallstoffe: Hausmüll u. ähnliche Gewerbeabfälle Volumen (m³) ~35.000 m³ Fläche (m²): ~ 7.000 m² Zeitraum: 1971-1981

3. Name; Lage: Müllplatz Kieler Straße Abfallstoffe: Hausmüll u. Bauschutt Volumen (m³) ~7.000 m³ Fläche (m²): ~ 1.000 m² Zeitraum: 1947-1974

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4. Name; Lage: Bauschuttdeponie Abfallstoffe: Hausmüll Volumen (m³) ~500 m³ Fläche (m²): ~ 1.000 m² Zeitraum: 1968-1971

Tabelle 9: Übersicht Altablagerungen

Altstandorte

Für die Gemeinde Langwedel liegen der unteren Bodenschutzbehörde z.Zt. insgesamt 28 Hin- weise auf mögliche Altstandorte (Grundstücke ehemaliger Gewerbe- und Industriebetriebe, auf de- nen mit umweltgefährdenden Stoffen umgegangen wurde) vor. Diese Standorte befinden sich alle noch im Prüfverzeichnis des Boden- und Altlastenkataster des Kreises Rendsburg – Eckernförde (Kategorie P1).

Um die tatsächliche ehemalige Standortnutzung zu erfassen, ist eine Erstbewertung gem. Alt- lastenleitfaden Schleswig-Holstein – Erfassung spätestens im Zuge verbindlicher Planungen durchzuführen. Bei Bestätigung des Altlastenverdachtes sind weitergehende Untersuchungen er- forderlich.

Es wird darauf hingewiesen, dass entsprechend des Altlastenerlasses (2010) die Gemeinde im Rahmen der Bauleitplanung die Amtspflicht hat, die allgemeinen Anforderungen an gesunde Wohn- und Arbeitsverhältnisse und die Sicherheit der Wohn- und Arbeitsbevölkerung (§ 1 Abs. 6 Nr. 1 Gemeinde Langwedel - Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes- Stand 02.05.2017 84

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BauGB) zu berücksichtigen, die überplante Fläche auf gesundheitsgefährdende Bodenbelastungen zu prüfen und diese – je nach Sachlage – auch zu „erforschen“. Gem. Altlasten- Förderrichtlinie können die Gemeinden Fördergelder für die Altlastenuntersuchungen beim Land beantragen.

Flugsicherungseinrichtungen/Standortübungsplatz

Die beabsichtigte Planung/Maßnahme befindet sich:

1. innerhalb des Interessensgebietes der Großraumradaranlage ,

2. innerhalb des Zuständigkeitsbereiches gem. § 18a LuftVG für den milt. Flugplatz Hohn,

3. in der Nähe des Standortübungsplatzes Langwedel.

Von der Planung der Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes der Gemeinde Langwedel ist die Großraumradaranlage Brekendorf und der militärische Flugplatz Hohn betroffen.

Das Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung (BAF) hat auf seiner Internetseite in Form einer interak- tiven Karte Daten zu den Anlagenschutzbereichen um Flugsicherungsanlagen für die Öffentlichkeit entwickelt und dargestellt. Die öffentlich zugängliche Karte spiegelt aufgrund verwaltungstechni- scher Abläufe nicht in jedem Fall den aktuellen Stand der Anlagenschutzbereiche wider und ist da- her nur zur Orientierung zu verwenden. Eine verbindliche Aussage über Lage der Schutzbereiche geht von der Karte nicht aus. Eine verbindliche luftverkehrsrechtliche Zustimmung muss im Rah- men des Baugenehmigungsverfahrens vom BAF nach Entscheidung durch die Baugenehmigungs- behörde grundsätzlich eingeholt werden.

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Abbildung 30: Militärische Schutzzone

Schutzbereich für die Verteidigungsanlage Langwedel-Husum -58/446-

Mit Anordnung BMVg IUD 1 6 vom 07. März 2016 - Anordnung Nr. 1/446 SH/1 - hat das Bundesmi- nisterium der Verteidigung ein Gebiet in der

Gemeinde: Langwedel und in der Gemeinde: Eisendorf Gemarkung: Langwedel Gemarkung: Eisendorf Kreis: Rendsburg-Eckernförde Kreis: Rendsburg-Eckernförde Land: Schleswig-Holstein Land: Schleswig-Holstein

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ak-stadt-art Dipl.-Ing. Anke Karstens Stadtplanerin + Architektin ______zum Schutzbereich für die Verteidigungsanlage Langwedel - Husum erklärt.

Aufgrund der §§ 1, 2 und 9 des Gesetzes über die Beschränkung von Grundeigentum für die mili- tärische Verteidigung (Schutzbereichgesetz) vom 7. Dezember 1956 (BGBI. 1, S. 899), zuletzt geändert durch Art. 11 des Gesetzes zur Steigerung der Attraktivität des Dienstes in der Bundes- wehr vom 13. Mai 2015 (BGBI 1, 2015, S. 706), wird das Gebiet um die Verteidigungsanlage Lang- wedel - Husum zum Schutzbereich erklärt.

Dieser Schutzbereich, in dem die Benutzung von Grundstücken beschränkt ist und dessen Umfang aus dem der Anordnung beigefügten Schutzbereichplan ersichtlich ist, dient zum Schutz und zur Erhaltung der Verteidigungsanlage Langwedel - Husum.

Die Verteidigungsanlage Langwedel - Husum dient der militärischen und nationalen Sicherheit. Um die Funktionsfähigkeit der Anlage zu erhalten und um sie vor künftigen Störungen, Hindernissen oder Beeinträchtigungen zu schützen, bedarf es eines Schutzbereichs.

Das zum Schutzbereich erklärte Gebiet ist in dem Plan des Schutzbereiches für die Verteidigungs- anlage Langwedel - Husum {Schutzbereichplan) vom 07. März 2016 durch einen Vollkreis mit einem Radius von 100 m und einen Sektor mit einer Länge von 1.400 m gekennzeichnet, die (durch schwarze durchgezogene bzw. Strich- Punkt Linien abgegrenzt werden).

Abbildung 31: Schutzbereich für die Verteidigungsanlage Langwedel-Husum -58/446-

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Legende zur Abbildung 31

Für die Grundstücke, die innerhalb des Schutzbereiches liegen, ergeben sich aus den § 3- 6, 9 und 27 des Schutzbereichgesetzes (Anlage 3 zur Schutzbereichanordnung BMVg IUD 1 6- Anordnung- Nr.: 1/446 SH/ 1) Nutzungsbeschränkungen.

Als Beispiel wird § 3 des Schutzbereichgesetzes aufgeführt:

§3 (1) Wer innerhalb der Schutzbereiche 1. bauliche oder andere Anlagen oder Vorrichtungen über oder unter der Erdoberfläche er- richten, ändern oder beseitigen, 2. Inseln, Küsten und Gewässer verändern, 3. in anderer Weise die Bodengestaltung und Bodennutzung außer der landwirtschaftlichen Nutzung verändern will, bedarf hierzu der Genehmigung. Die Genehmigung darf nur versagt werden, soweit es zur Er- reichung der Zwecke des Schutzbereichs erforderlich ist.

Die von dem Schutzbereich erfassten Grundstücke ergeben sich aus der zur Anordnung als Anlage beigefügten Übersicht, welche die verbindliche Grundlage dieser Schutzbereichanordnung (§ 2 Abs. 1SchBG) ist. Der Schutzbereichplan vom 07. März 2016, BMVg - IUD I 6 - Anordnung-Nr.: 1/446 SH/1, ist Bestandteil dieser Anordnung.

Die Betroffenen haben die Möglichkeit bei den unten aufgeführten Stellen folgende Bestandteile der Anordnung einzusehen:

 die Begründung für die Anordnung des Schutzbereichs  den Plan des Schutzbereiches  den Wortlaut der 3- 6, 9 und 27 des Schutzbereichgesetzes

Stellen, bei denen die o. g. Bestandteile der Anordnung zur Einsichtnahme hinterlegt sind:

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 Bundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr- Kompe- tenzzentrum Baumanagement Kiel - Schutzbereichbehörde - in 24106 Kiel,Feldstraße 234, und eine weitere Ausfertigung jeweils bei dem

 Bundeswehr-Dienstleistungszentrum Kiel, Warnemünder Str.22,24106 Kiel und der  Amtsverwaltung Nortorfer Land, Niedernstr. 6,24589 Nortorf

Der Plan ist den Beteiligten nur bekannt zu geben, soweit sie von dieser Anordnung betroffen sind (§ 2 Abs.1 SchBG).

Bei den genannten Stellen wird neben einer Ausfertigung des Übersichtsplans in Papierform auch eine digitale Ausfertigung des Schutzbereichplans zur Einsichtnahme zur Verfügung gestellt.

Schutzbereich für verfüllte Erdölbohrung

Für die Lage der in der Planzeichnung nachrichtlich dargestellten verfüllten Erdölbohrung mit der Bezeichnung „Eisendorf 12 (EISD 12), wurde von der zuständigen Betriebsführung für die Produkti- onsaktivitäten einschließlich des Betriebs des Produktionsleitungsnetzes der BEB Erdgas und Erdöl GmbH 6 Co. KG (BEB), der ExxonMobil Production Deutschland GmbH (EMPG), folgende ETRS89/UTM- Koordinaten unverbindliche genannt:

Rechtswert: 32561936.3 Hochwert: 6007150.8

Nach Angabe der EMPG ist im Bereich der verfüllten Erdölbohrung ein Schutzbereich mit einem Radius von 5 m einzuhalten, der nicht überbaut oder abgegraben werden darf. Sollten innerhalb des Schutzbereiches Arbeiten erforderlich sein, sind diese mit dem Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie vorher abzustimmen.

Abbildung 32: Lageplan für die verfüllte Erdölbohrung „Eisendorf12“ (EISD 12)

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11. Rechtkräftige Bebauungspläne

Die Gemeinde hat bisher 10 Bebauungspläne (B-Plan) und eine Ergänzungssatzung wie folgt auf- gestellt:

 B-Plan Nr. 1 "Heidkoppel I" Wochenendgebiet" vom 07.05.2011

 B-Plan Nr. 2 "Heidkoppel II" Wochenendgebiet" vom 24.12.1977 (unwirksam)

 B-Plan Nr. 4 "Melkenkamp" vom 14.05.1969 - 1. Änderung B-Plan Nr. 4 vom 27.02. 1974 - 2. Änderung B-Plan Nr. 4 vom 18.11. 1984

 B-Plan 5a "Windmühlenkoppel" vom 10.02.1976 - 1. Änderung B-Plan Nr. 5a "Windmühlenkoppel" vom 15.04.2015

 B-Plan Nr. 6 "Campingplatz" vom 08.03.1981 - 1. Änderung B-Plan Nr. 6 "Campingplatz" vom 13.05.1986 - 2. Änderung B-Plan Nr. 6 "Campingplatz" vom 08.11.1998

 B-Plan Nr. 7 "Campingplatz Langwedel/Brahmsee zwischen Mühlenstraße, Brahmsee, Wo- chenendhausgebiet" vom 18.08.1996

 B-Plan Nr. 8 für das Gebiet "Dorfkern Langwedel" vom 27.11.1994 - 1. Änderung B-Plan Nr. 8 "Dorfkern Langwedel" vom 19.03. 2000

 B-Plan Nr. 9 für das Gebiet "nordöstlich der Siedlung Fasanenweg und nordöstlich des Park- platzes am Friedhof, südwestlich der Mühlenau, beidseitig der Nortorfer Straße" vom 07.07.2002

 B-Plan Nr. 10 "Olendiekskamp II" vom 09.08.2014

 B-Plan Nr. 11 "Biogasanlage" für das Gebiet "Ziegelei" (mit Stand vom 25.11.2016 noch in Aufstellung)

 Ergänzungssatzung für das Gebiet "südöstlich an der Siedlung Melkenkamp anschließend" vom 14.04.2002

12. Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung

Städtebauliche Planung darf nicht einseitig ausgerichtet sein, sondern soll sich nach den Bedürfnis- sen der Bevölkerung richten. Bedürfnisse der unterschiedlichen Altersgruppen sollen berücksichtigt werden. Hier zu nennen sind: Säuglinge, Kinder, Jugendliche, junge Erwachsene, Erwachsene im mittleren Alter, die im Berufsleben stehen, Rentner.

Um den Ansprüchen gerecht zu werden, ist die Bestandsaufnahme und die Analyse der sozio- öko- nomischen Daten, die eher auf regionaler Ebene durchgeführt wird, für vorausschauende Planun- gen von Bedeutung. Sie bilden einen hilfreichen Orientierungsrahmen für die zukünftige städtebau- liche Entwicklungsplanung.

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Entwicklung der Bevölkerung und der Altersstruktur in Schleswig-Holstein

Aus den Ergebnissen der 13. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung vom 07.09.2015 des Statistischen Bundeamtes ist erkennbar, dass der Bevölkerungsrückgang in Deutschland auf lange Sicht unvermeidbar ist. Die Zahl der Gestorbenen wird die Zahl der Lebendgeborenen immer stärker überschreiten.

Abbildung 33: Geburten und Sterbefälle in Deutschland

Die dadurch entstehende Lücke kann nicht auf Dauer durch den positiven Saldo auf der Grundlage der angenommenen Zahlen aus Zu- und Fortzügen nach Deutschland geschlossen werden. Je nach Ausmaß der angenommenen Nettozuwanderung wird die Bevölkerungszahl von 80,8 Millionen Menschen im Jahr 2013 noch 5 bis 7 Jahre steigen und dann abnehmen. Unter den Stand von 2013 sinkt sie frühestens 2023. Im Jahr 2060 wird die Einwohnerzahl 67,6 Millionen bei schwächerer Zu- wanderung und 73,1 Millionen bei stärkerer Zuwanderung betragen.

Diese Annahmen treffen für ganz Deutschland sowie in der Tendenz auch für die einzelnen Bun- desländer zu. Bei den langfristigen Bevölkerungsvorausberechnungen handelt es sich um Ergeb- nisse, die aufzeigen, wie sich die Bevölkerung und deren Struktur unter bestimmten Annahmen in der Zukunft verändern können. Es sind keine Prognosen.

Für Schleswig-Holstein liegt die Bevölkerungsentwicklung für 2015 bis 2035 mit Stand vom 07.09.2015 ebenfalls vor. Sie wird in den Varianten W1 und W2, die sich in der Höhe des angenom- menen zukünftigen Wanderungsgewinnes gegenüber dem Ausland unterscheiden.

Es wurde von folgenden Annahmen bei der Bevölkerungsvorausberechnung für Schleswig-Holstein bis zum Jahr 2035 ausgegangen:

Basisbevölkerung der Vorausberechnung ist die nach Geschlecht und Einzeljahren gegliederte Be- völkerung in Schleswig-Holstein am 31.12.2013 (endgültige Bevölkerungsfortschreibung nach dem Zensus 2011).

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Geburtenziffern

Altersspezifische Geburtenziffern aus dem Jahr 2013, die über den gesamten Prognosezeitraum praktisch konstant gehalten werden. Die durchschnittliche Kinderzahl pro Frau liegt für Schleswig- Holstein bei rund 1,4 (zusammengefasste Geburtenziffer I Total Fertility Rate - TFR).

Sterbeziffern

Altersspezifische Sterbeziffern aus dem Durchschnitt der Jahre 2010 bis 2012, die bis zum Ende des dargestellten Vorausberechnungszeitraumes 2035 auf ein Niveau sinken, das einer Zunahme der Lebenserwartung bei männlichen Neugeborenen von 3,6 und bei weiblichen Neugeborenen von 3,3 Jahren entspricht.

Wanderungssalden

Die Wanderungssalden Schleswig-Holsteins mit dem Bundesgebiet (Binnenwanderungen) wurden im Rahmen der 13. KBV durch Fortzugsziffem der anderen Bundesländer der Jahre 2011 bis 2013 errechnet. Nach 2025 sinken die Ziffern bis 2040 schrittweise auf null, so dass der Wanderungssaldo Schleswig-Holsteins mit den anderen Bundesländern dann bei null liegt.

Die Wanderungssalden mit dem Ausland (Außenwanderungen) ergeben sich aus den Annahmen für das gesamte Bundesgebiet, an die Quoten für die Berechnung der Anteile Schleswig- Holsteins angelegt wurden.

Hier wurden zwei Varianten gerechnet:

 Die Variante W1 geht davon aus, dass der Wanderungssaldo Deutschlands von zurzeit plus 500.000 bis 2021 auf 100.000 sinkt und dann auf diesem Niveau bleibt.

 Die Variante W2 geht davon aus, dass der Wanderungssaldo Deutschlands bis 2021 auf 200.000 sinkt und dann auf diesem Niveau bleibt.

Die Ergebnisse der 13. KBV werden hier nur bis 2035 dargestellt, da zwischen 2025 und 2040 die Fortzugsziffern zwischen den Bundesländern schrittweise auf null sinken und die Effekte dieses An- satzes spätestens nach 2035 deutlich zu erkennen sind. Insbesondere für die Jahre von 2040 bis 2060 handelt es sich bei der 13. KBV somit lediglich um eine modellhafte Weiterrechnung. Die Nicht- einbeziehung der Binnenwanderungen hat erhebliche Auswirkungen auf die Gesamtzahl sowie die Zusammensetzung der Bevölkerung nach Alter.

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Abbildung 34: Altersaufbau der Bevölkerung in Schleswig-Holstein 2015 und 2035

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1. Bevölkerungsentwicklung in Schleswig-Holstein 2015 bis 2035

Wanderungssaldo Bevölkerung am 1 Saldo 1 Bevölker- Bundes 31.12. Geburten - Ausland 1 Jahr ung am Lebend- gebiet lnsgesamt 1 01.01. geborene Gestorbene Sterbefälle 1

Variante W1

2015 2 824 700 21 900 32 800 - 10 900 13 000 6 100 19 100 2 832 800 2016 2 832 800 22 000 33 200 - 11200 9 100 6 100 15 200 2 836 800 2017 2 836 800 22 100 33 700 - 11600 7 800 6 100 13 900 2 839 200 2018 2 839 200 22 200 34 100 - 11900 6 500 6 200 12 700 2 840 000 2019 2 840 000 22 200 34 500 - 12 300 5 200 6 300 11 500 2 839 200 2020 2 839 200 22 100 34 900 - 12 800 3 900 6 500 10 400 2 836 700 2021 2 836 700 22 000 35 300 - 13 300 2 600 6 600 9 200 2 832 700 2022 2 832 700 21 900 35 700 - 13 800 2 600 6 700 9 300 2 828 100 2023 2 828 100 21 700 36 100 - 14 400 2 600 6 800 9 500 2 823 200 2024 2 823 200 21 500 36 500 - 15 000 2 600 7 000 9 600 2 817 800 2025 2 817 800 21 300 36 800 - 15 600 2 600 7 100 9 800 2 812 000 2026 2 812 000 21 000 37 200 - 16 200 2 600 6 800 9 400 2 805 200 2027 2 805 200 20 700 37 400 - 16 700 2 600 6 400 9 000 2 797 500 2028 2 797 500 20 400 37 600 - 17 200 2 600 6 000 8 600 2 788 900 2029 2 788 900 20 100 37 800 - 17 700 2 600 5 600 8 200 2 779 300 2030 2 779 300 19 800 37 900 - 18 100 2 600 5 100 7 700 2 769 000 2031 2 769 000 19 500 37 900 - 18 400 2 600 4 600 7 200 2 757 800 2032 2 757 800 19 300 37 900 - 18 700 2 600 4 100 6 700 2 745 900 2033 2 745 900 19 000 37 900 - 18 900 2 600 3 600 6 200 2 733 300 2034 2 733 300 18 800 37 800 - 19 000 2 600 3 100 5 700 2 720 000 2035 2 720 000 18 600 37 700 - 19 200 2 600 2 600 5 200 2 706 000

Variante W2 2015 2 824 700 21 900 32 800 - 10 900 13 000 6 100 19 100 2 832 800 2016 2 832 800 22 100 33 200 - 11200 11 700 6 100 17 800 2 839 400 2017 2 839 400 22 200 33 700 - 11500 10 400 6 200 16 500 2 844 500 2018 2 844 500 22 300 34 100 - 11800 9 100 6 200 15 300 2 848 000 2019 2 848 000 22 300 34 500 - 12 200 7 800 6 400 14 200 2 850 000 2020 2 850 000 22 300 34 900 - 12 600 6 500 6 500 13 000 2 850 500 2021 2 850 500 22 300 35 300 - 13 100 5 200 6 700 11 900 2 849 300 2022 2 849 300 22 200 35 700 - 13 500 5 200 6 800 12 100 2 847 900 2023 2 847 900 22 100 36 100 - 14 100 5 200 7 000 12 200 2 846 000 2024 2 846 000 21 900 36 500 - 14 600 5 200 7 200 12 400 2 843 800 2025 2 843 800 21 700 36 900 - 15 200 5 200 7 400 12 600 2 841 300 2026 2 841 300 21 500 37 200 - 15 700 5 200 7 000 12 200 2 837 800 2027 2 837 800 21 300 37 500 - 16 200 5 200 6 700 11 900 2 833 400 2028 2 833 400 21 000 37 700 - 16 700 5 200 6 300 11 500 2 828 200 2029 2 828 200 20 700 37 900 - 17 100 5 200 5 800 11 000 2 822 100 2030 2 822 100 20 500 38 000 - 17 500 5 200 5 400 10 600 2 815 200 2031 2 815 200 20 200 38 000 - 17 800 5 200 4 900 10 100 2 807 500 2032 2 807 500 20 000 38 000 - 18 000 5 200 4 400 9 600 2 799 100 2033 2 799 100 19 800 38 000 - 18 200 5 200 3 900 9 100 2 789 900 2034 2 789 900 19 600 37 900 - 18 400 5 200 3 300 8 500 2 780 100 Gemeinde Langwedel - Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes- Stand 02.05.2017 94

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2035 2 780 100 19 400 37 900 - 18 500 5 200 2 800 8 000 2 769 500 Tabelle 10: Bevölkerungsentwicklung in Schleswig-Holstein 2015 bis 2035

1 Abweichungen in Summen durch gerundete Werte

2. Bevölkerungsvorausberechnung für Schleswig-Holstein -Altersgruppen- Variante W1

Basis 2013 2015 2020 Alter von ... bis unter ... Jahren insgesamt männlich weiblich insgesamt männlich weiblich insgesamt männlich weiblich

0 - 5 113 331 58 149 55 182 113 100 58 000 55 200 114 000 58 500 55 500 5 - 10 122 010 62 570 59 440 121 100 62 100 58 900 119 300 61 200 58 200 10 - 15 138 601 70 826 67 775 130 900 67 000 63 900 124 300 63 800 60 500 15 - 20 153 076 78 681 74 395 153 000 78 500 74 400 134 100 68 800 65 400 20 - 25 154 984 79 597 75 387 153 600 79 300 74 300 150 300 77 700 72 600 25 - 30 150 194 76 462 73 732 158 900 81 700 77 300 151 600 78 400 73 200 30 - 35 152 398 74 809 77 589 153 200 76 300 76 900 164 100 83 900 80 200 35 - 40 153 168 75 065 78 103 158 200 77 600 80 600 163 000 81 100 81 900 40 - 45 194 750 96 315 98 435 171 500 84 500 87 000 166 000 81800 84 200 4 5 - 5 0 255 384 127 423 127 961 242 600 121 000 121 600 176 200 86 900 89 300 50 - 55 233 070 115 745 117 325 248 500 123 600 124 900 244 000 121300 122 700 55 - 60 191 026 93 723 97 303 205 700 101 200 104 500 247 200 122 100 125 100 60 - 65 175 072 85 490 89 582 176 000 85 500 90 500 202 200 98 400 103 800 65 - 70 154 051 74 219 79 832 163 700 79 000 84 800 169 500 81 000 88 600 70 - 75 180 954 86 138 94 816 156 700 73 900 82 800 153 200 72 000 81 200 75 - 80 145 443 65 924 79 519 162 100 74 100 88 000 138 800 62 800 76 000 80 - 85 75 524 30 018 45 506 87 700 36 100 51 600 130 000 55 800 74 100 85 - 90 48 411 15 430 32 981 49 800 17 200 32 600 58 800 22 200 36 500 90 und älter 24 508 5 447 19 061 26 400 6 200 20 100 30 200 8 900 21 300 Insgesamt 2 815 955 1372 031 1443 924 2 832 800 1383 000 1449 800 2 836 700 1386 600 1450 200 Tabelle 11: Bevölkerungsvorausberechnung für Schleswig-Holstein -Altersgruppen- Variante W1 2013 - 2020

2025 2030 2035 Alter von ... bis unter ... Jahren insgesamt männlich weiblich insgesamt männlich weiblich insgesamt männlich weiblich

0 - 5 111 200 57 100 54 200 104 100 53 400 50 700 96 500 49 500 47 000 5 - 10 119 700 61400 58 300 116 000 59 500 56 500 107 200 55 000 52 200 10 - 15 122 200 62 600 59 500 122 300 62 700 59 500 117 800 60 400 57 300 15 - 20 127 100 65 300 61800 125 000 64 100 60 900 124 700 64 000 60 700 20 - 25 132 200 68 100 64 100 127 500 65 700 61 800 127 100 65 300 61 800 25 - 30 145 200 75 100 70 000 130 500 67 400 63 200 128 100 66 200 61 900 30 - 35 150 300 77 100 73 100 143 900 74 100 69 700 130 500 67 300 63 200 35 - 40 171 900 87 400 84 500 155 000 79 100 75 900 146 700 75 300 71 400 40 - 45 169 900 84 600 85 200 177 800 90 300 87 500 158 000 80 500 77 400 4 5 - 5 0 170 500 84 000 86 500 174 000 86 600 87 400 180 300 91 400 88 800 50 - 55 177 800 87 400 90 400 172 200 84 700 87 600 174 700 86 700 88 000 55 - 60 242 200 119 500 122 600 176 800 86 400 90 400 170 800 83 400 87 300 60 - 65 242 700 118 600 124 100 237 300 116 000 121 300 173 100 83 900 89 300 65 - 70 195 200 93 500 101 700 234 100 112 800 121 400 228 500 110 200 118 300 70 - 75 159 700 74 400 85 300 184 300 86 300 97 900 221 000 104 300 116 800

Gemeinde Langwedel - Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes- Stand 02.05.2017 95

ak-stadt-art Dipl.-Ing. Anke Karstens Stadtplanerin + Architektin ______

75 - 80 137 300 62 100 75 200 144 100 64 700 79 400 166 900 75 600 91300 80 - 85 111 800 47 600 64 200 112 700 48 200 64 600 119 400 50 800 68 600 85 - 90 88 100 34 800 53 200 76 200 29 900 46 300 79 200 31 400 47 900 90 und älter 37 200 12 300 24 900 55 200 19 400 35 800 55 600 19 400 36 200 Insgesamt 2 812 000 1373 100 1438 900 2 769 000 1351 200 1417 800 2 706 000 1320 500 1385 500 Tabelle 12: Bevölkerungsvorausberechnung für Schleswig-Holstein -Altersgruppen- Variante W1 2025 - 2030

1 Abweichungen in Summen durch gerundete Werte

3.Bevölkerungsvorausberechnung für Schleswig-Holstein -Altersgruppen- Variante W2

Basis 2013 2015 2020 Alter von ... bis unter ... Jahren insgesamt m ä n n l i c h w e i blich insgesamt männlich weiblich insgesamt männlich weiblich

0 - 5 113 331 58 149 55 182 113 100 58 000 55 200 114 900 59 000 56 000 5 - 10 122 010 62 570 59 440 121 100 62 100 58 900 119 900 61500 58 400 10 - 15 138 601 70 826 67 775 130 900 67 000 63 900 124 700 64 000 60 700 15 - 20 153 076 78 681 74 395 153 000 78 500 74 400 134 900 69 200 65 700 20 - 25 154 984 79 597 75 387 153 600 79 300 74 300 152 300 78 700 73 600 25 - 30 150 194 76 462 73 732 158 900 81 700 77 300 154 000 79 800 74 300 30 - 35 152 398 74 809 77 589 153 200 76 300 76 900 166 000 85 100 80 900 35 - 40 153 168 75 065 78 103 158 200 77 600 80 600 164 400 82 000 82 400 40 - 45 194 750 96 315 98 435 171 500 84 500 87 000 167 100 82 600 84 600 4 5 - 5 0 255 384 127 423 127 961 242 600 121 000 121 600 177 000 87 500 89 600 50 - 55 233 070 115 745 117 325 248 500 123 600 124 900 244 600 121 700 123 000 55 - 60 191 026 93 723 97 303 205 700 101 200 104 500 247 500 122 300 125 300 60 - 65 175 072 85 490 89 582 176 000 85 500 90 500 202 400 98 500 103 900 65 - 70 154 051 74 219 79 832 163 700 79 000 84 800 169 600 81 000 88 600 70 - 75 180 954 86 138 94 816 156 700 73 900 82 800 153 200 72 000 81 200 75 - 80 145 443 65 924 79 519 162 100 74 100 88 000 138 800 62 800 76 000 80 - 85 75 524 30 018 45 506 87 700 36 100 51 600 130 000 55 800 74 100 85 - 90 48 411 15 430 32 981 49 800 17 200 32 600 58 800 22 200 36 500 90 und älter 24 508 5 447 19 061 26 400 6 200 20 100 30 200 8 900 21 400 Insgesamt 2 815 955 1372 031 1443 924 2 832 800 1383 000 1449 800 2 850 500 1394 400 1456 000 Tabelle 13: Bevölkerungsvorausberechnung für Schleswig-Holstein -Altersgruppen- Variante W2 2013 -2020

2025 2030 2035 Alter von ... bis unter ... Jahren Insgesamt männlich weiblich insgesamt männlich weiblich insgesamt männlich weiblich

0 - 5 113 600 58 300 55 300 107 700 55 200 52 400 100 800 51 700 49 100 5 - 10 121 400 62 300 59 100 119 100 61 100 58 000 111600 57 200 54 300 10 - 15 123 300 63 200 60 100 124 600 63 900 60 700 121 500 62 300 59 200 15 - 20 128 300 65 900 62 400 127 000 65 100 61 800 127 800 65 600 62 200 20 - 25 134 300 69 200 65 100 130 100 67 100 63 000 130 500 67 100 63 300 25 - 30 149 300 77 300 72 000 134 900 69 700 65 200 132 800 68 800 64 100 30 - 35 154 700 79 600 75 200 150 100 77 400 72 700 136 800 70 600 66 200 35 - 40 175 400 89 400 86 000 161 100 82 400 78 700 154 500 79 400 75 100 40 - 45 172 600 86 300 86 300 182 700 93 100 89 600 165 400 84 600 80 800 4 5 - 5 0 172 600 85 300 87 300 177 700 88 800 88 900 186 100 94 800 91300 50 - 55 179 300 88 400 91 000 175 000 86 300 88 700 179 100 89 300 89 800 55 - 60 243 200 120 100 123 000 178 700 87 500 91 200 173 900 85 300 88 600 Gemeinde Langwedel - Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes- Stand 02.05.2017 96

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60 - 65 243 300 118 900 124 300 238 500 116 700 121 800 175 200 85 100 90 200 65 - 70 195 500 93 700 101 800 234 900 113 200 121 700 229 800 110 900 118 900 70 - 75 159 900 74 500 85 400 184 700 86 600 98 200 221 800 104 700 117 100 75 - 80 137 400 62 200 75 200 144 300 64 800 79 500 167 400 75 800 91500 80 - 85 111 800 47 600 64 300 112 800 48 200 64 600 119 600 50 900 68 700 85 - 90 88 100 34 800 53 200 76 200 29 900 46 300 79 300 31 400 47 900 90 und älter 37 200 12 300 24 900 55 200 19 400 35 800 55 600 19 400 36 200 Insgesamt 2 841300 1389 300 1452 000 2 815 200 1376 500 1438 800 2 769 500 1355 000 1414 600 Tabelle 14: Bevölkerungsvorausberechnung für Schleswig-Holstein -Altersgruppen- Variante W2 2025 -2035

Außer den koordinierten Vorausberechnungen von Bund und Ländern gibt es weitere Berechnun- gen, die von anderen Annahmen ausgehen und somit zu anderen Ergebnissen kommen, so z.B. von Eurostat und des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR).

Mit Stand vom 18.04.2016 wurden die aktuellsten Daten und Annahmen vom Statistischen Bundes- amt sowie vom Statistischen Landesamt für Hamburg und Schleswig-Holstein in die Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes eingearbeitet. Die Daten zur Bevölkerungsentwicklung und zur Bevöl- kerungsvorausberechnungen werden von den Statistischen Ämtern jedoch fortlaufend aktualisiert. Die aktuellsten statistischen Daten und Annahmen können in den Folgejahren bei Bedarf von den folgenden Internetseiten abgerufen werden:

Daten vom Statistischen Bundesamt: https://www.destatis.de und https://atlas.zensus2011.de Daten vom Statistischen Landesamt für Hamburg und Schleswig-Holstein (Statistikamt Nord): http://www.statistik-nord.de

Quelle: Statistikamt Nord: -Statistische Berichte- Kennziffer: A/8-/15 SH –Bevölkerungsentwicklung 2015 – 2035 in Schles- wig-Holstein –Ergebnisse der 13. Koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung, Herausgegeben am: 07. September 2015

Weiterhin erstellt alle vier bis fünf Jahre das Statistikamt Nord im Auftrag der Landesplanung Schles- wig-Holstein eine neue Bevölkerungsvorausberechnung für die Kreise und kreisfreien Städte im Land einschließlich Modellrechnungen zur Entwicklung der Zahl der Haushalte und der Erwerbsper- sonen. Diese liegt mit Stand vom Juni 2016 vor. Aufgrund der Entwicklung der Zuwanderung nach Schleswig-Holstein, die deutlich über den Erwartungen der Vorausberechnung von 2011 sowie der Ergebnisse des Zensus 2011 liegt, wurde eine neue Vorausberechnung für erforderlich gehalten. Diese orientiert sich, anders als in der Vergangenheit, nicht vollständig an den vom Statistischen Bundesamt erarbeiteten Koordinierten Bevölkerungsvorausberechnungen des Bundes- und der Länder, da die Mitte 2015 veröffentlichte 13. Koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung (13. KBV)1 die gestiegenen Flüchtlingszahlen nur zum Teil berücksichtigen konnte. Die neue Vorausbe- rechnung verwendet den Stand der Bevölkerung am 31.12.2014 und hat damit eine aktuellere Aus- gangsbasis als die 13. KBV. Geburtenhäufigkeit und Lebenserwartung orientierten sich aber an den Annahmen der 13. KBV. Die neue Vorausberechnung im Auftrag der Landesplanung Schleswig- Holstein unterscheidet die Bevölkerung nicht nach ihrer Staatsangehörigkeit. Zusätzlich geht sie für die ersten Jahre des Prognosezeitraums von deutlich höheren Wanderungsgewinnen aus.

Da es sich bei den Statistiken um Vorausberechnungen handelt, die auf der Grundlage von Annah- men entstehen, kann sich eine entsprechende Entwicklung nur ergeben, wenn die Annahmen sich als zutreffend erweisen.

Bei den Annahmen ist besonders die Zuwanderung nach Deutschland und Schleswig-Holstein ein Unsicherheitsfaktor und konnte zum Zeitpunkt der Erarbeitung (März 2016), da sie von mehreren Faktoren abhängig ist, nur äußert schwer verlässlich abgeschätzt werden.

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Deshalb werden an dieser Stelle keine geänderten Zahlen genannt, sondern nur der Hinweis auf die Internetseite des Landes Schleswig-Holstein erteilt, wo die Annahmen und Ergebnisse der aktuells- ten Bevölkerungsvorausberechnung für die Kreise und kreisfreien Städte in Schleswig-Holstein ein- schließlich Modellrechnungen zu Haushalten und Erwerbspersonen eingesehen und heruntergela- den werden können.

Entwicklung der Bevölkerung und der Altersstruktur im Kreis Rendsburg-Eckern- förde

Nach Annahme der Bevölkerungsvorausberechnung 2010 bis 2025 für die Kreise und kreisfreien Städte in Schleswig-Holstein, die das Statistikamt Nord im März 2011 im Auftrag des Innenministe- riums aufgestellt hat, wird die Einwohnerentwicklung in den Kreisen und kreisfreien Städten bis 2025 sehr unterschiedlich verlaufen. Die neue Bevölkerungsvorausberechnung bestätigt im Wesentlichen die regionalen Entwicklungstrends der Vorausberechnung von 2007. Die günstigste Einwohnerent- wicklung werden voraussichtlich die kreisfreien Städte Flensburg und Kiel sowie die Nachbarkreise von Hamburg haben, während für Neumünster und die Kreise Dithmarschen und Steinburg die pro- zentual höchsten Einwohnerverluste zu erwarten sind.

Der Kreis Rendsburg -Eckernförde weist ein Geburtendefizit im Zeitraum von 2010 und 2025 von -20.000 Einwohnerinnen und Einwohnern aus und steht damit an zweiter Stelle der Kreise, in denen prozentual die höchsten Einwohnerverluste zu erwarten sind.

Diese heterogenen Entwicklungen in den einzelnen Kreisen und kreisfreien Städten sind auf deutli- che Unterschiede bei Wanderungsgewinnen und bei der natürlichen Bevölkerungsentwicklung zu- rückzuführen. Geburten und Sterbefälle hängen dabei vor allem von der heutigen Altersstruktur der Bevölkerung ab.

Für den Kreis Rendsburg -Eckernförde wurde ein Wanderungssaldo im Zeitraum von 2010 und 2025 von + 8.080 Einwohnerinnen und Einwohner ermittelt. Durch diesen Zuwanderungsgewinn wird das Geburtendefizit von - 20.000 Einwohnerinnen und Einwohner nicht ausgeglichen. Es ver- bleibt ein Rückgang von 11.920 Einwohnerinnen und Einwohner.

Die Kreise und kreisfreien Städte lassen sich hinsichtlich der prozentualen Einwohnerveränderung bis 2025 in vier Gruppen einteilen:

Kreise und kreisfreie Städte mit

- steigenden Einwohnerzahlen, - unterdurchschnittlichen Einwohnerrückgängen bis -1,2%, - überdurchschnittlichen Einwohnerrückgängen bis -4,4% und - stark überdurchschnittlichen Einwohnerrückgängen von über -4,4%.

Der Kreis Rendsburg-Eckernförde weist mit - 4,4 % einen überdurchschnittlichen Einwohnerrück- gang auf.

Ostholstein, Schleswig-Flensburg und Rendsburg-Eckernförde werden auch zukünftig Stadt-Um- land-Wanderungsgewinne gegenüber den Oberzentren haben. Dies betrifft vor allem die „Häusle- bauer“ im Alter von 30 bis unter 45 Jahren. Da diese Altersgruppe in den nächsten Jahren aber immer kleiner wird, werden die Wanderungsgewinne zukünftig niedriger ausfallen.

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Die Altersstruktur der Bevölkerung in Schleswig-Holstein wird sich in den nächsten Jahren weiter stark verändern. Von 2010 bis 2025 wird die Zahl der unter 20- Jährigen um rund 93.000 zurückge- hen und die Zahl der Menschen ab 60 Jahren um 204.300 zunehmen. Dadurch sinkt der Anteil der unter 20-Jährigen auf 16,7% und der Anteil der Menschen ab 60 Jahren steigt auf 35%.

Abbildung 35: Veränderung der Altersstruktur der Bevölkerung in S-H bis 2025

Im Kreis Rendsburg Eckernförde wurde festgestellt, dass der Anteil der Abnahme der unter 20 Jährigen 22,8 % beträgt und das der Anteil der Einwohnerinnen und Einwohner die 75 Jahre und älter sind bis 2025 auf 63 % ansteigen wird.

Das Durchschnittsalter im Kreis Rendsburg-Eckernförde nimmt im Zeitraum von 2010 bis 2025 um 4,7 Jahre zu.

Quelle: Statistikamt Nord (März 2011): Annahmen und Ergebnisse der Bevölkerungsvorausberechnung 2010 bis 2025 für die Kreise und kreisfreien Städte in Schleswig-Holstein. Im Auftrag des Innenministeriums Schleswig-Holstein, S. 10 -15

Auch für den Kreis Rendsburg –Eckernförde ergeben sich auf der Grundlage der neuen Vorausbe- rechnung der Landesplanung mit Stand vom Juni 2016 abweichende Zahlen der Bevölkerungsent- wicklung als in der Bevölkerungsvorausberechnung von 2011 angenommen wurde. Aufgrund der höheren Zuwanderungszahlen werden die Wanderungsgewinne höher eingeschätzt und der Rück- gang der Bevölkerung fällt damit anstatt mit 4,4 % nur noch mit 3,5 % ins Gewicht.

Deshalb wird auch an dieser Stelle noch einmal auf die Internetseite des Landes Schleswig-Holstein hingewiesen, wo die aktuellsten Annahmen und Ergebnisse der Bevölkerungsvorausberechnung für die Kreise und kreisfreien Städte in Schleswig-Holstein einschließlich Modellrechnungen zu Haushalten und Erwerbspersonen immer aktuell eingesehen und heruntergeladen werden können.

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Bisherige Bevölkerungsentwicklung der Gemeinde Langwedel

Einwohner mit Saldo Bemerkungen Jahr Hauptwohnsitz

1867 652

1900 471 - 181 Kriegsgefallene

1939 570 + 99

1950 1.004 + 434 Aufnahme von Flüchtlingen aus dem 2. Weltkrieg

1956 738 + 266 Ansiedlung von Flüchtlingen aus dem 2. Weltkrieg

1961 752 + 14

1963 797 + 45

1970 715 - 82

1973 839 + 124

+ 501 Blocksdorf, Pohlsee, Enkendorf, Deutsch - Nien- hof, Josefinenhof, Krähenberg und Wrohe wurden 1975 1.340 1975 in das Gemeindegebiet Langwedel um ge- meindet

- 168 Deutsch - Nienhof, Josefinenhof, Krähenberg und 1980 1.172 Wrohe wurden 1976 in das Gemeindegebiet Wes- tensee um gemeindet

1983 1.200 + 28

1985 1.175 - 25

1988 1.151 - 24

1990 1.113 - 38

1992 1.167 + 54

1995 1.165 - 2

1997 1.272 +107

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1998 1.301 + 29

1999 1.277 - 24

2000 1.303 + 26

2001 1.319 + 16

2002 1.310 - 9

2003 1.343 + 33

2004 1.414 + 71

2005 1.439 + 25

2006 1.401 - 38

2007 1.421 + 20

31.12.2008 1.420 - 1

31.12.2009 1.418 - 2

31.12.2010 1.403 - 15

31.12.2011 1.407 + 4

30.09.2012 1.407 +/- 0

01.08.2013 1.479 (nach Zensus) + 72 Tabelle 15: Bisherige Bevölkerungsentwicklung

(Quelle: Einwohnermeldeamt Nortorfer Land v. 12.08.2013)

Nichtdeutsche Bevölkerung

Der Anteil der nichtdeutschen Bevölkerung in Langwedel beträgt mit Stand vom 01.08.2013 insge- samt 37 Personen (siehe folgende Tabelle 16). Das sind ca. 2% an der gesamten Einwohnerzahl.

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Gesamt Gesamt Neben- Gesamt davon davon davon nicht- davon nicht- Hauptwohn- wohnsitz Deutsche Deutsche deutsche deutsche sitz weiblich männlich Einwohner Einwohner weiblich männlich 1479 173 1652 802 813 20 17 Tabelle 16: Anteil der nichtdeutschen Bevölkerung

(Quelle: Einwohnermeldeamt Nortorfer Land v. 12.08.2013)

Bevölkerungswanderungen

Alter von ... bis unter ... Wanderungen über die Gemeindegrenzen Schlüssel / Region Zeit Jahren *) Fort- Zuzüge züge insge- männ- weib- insgesamt männlich weiblich samt lich lich 1 2 3 4 5 6 01058094 Langwedel 2012-J unter 18 1 10 4 6 18 13 5 2012-J 18 - 25 2 9 2 7 16 5 11 2012-J 25 - 30 3 12 7 5 15 6 9 2012-J 30 - 50 4 44 21 23 30 14 16 2012-J 50 - 65 5 19 10 9 14 6 8 65 und 2012-J mehr 6 3 1 2 6 2 4 2012-J Insgesamt 7 97 45 52 99 46 53 Tabelle 17: Bevölkerungswanderungen

(Quelle: Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein – Statistikamt Nord –)

Der Tabelle vom statistischen Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein ist für das Jahr 2012 für Langwedel zu entnehmen, dass die Fortzüge die Zuzüge übersteigen. Die Altersgruppen "unter 18" und "18-25" stellt den größten Anteil der Fortzüge dar, bei der Altersgruppe "18-25" vermutlich aus- bildungsbedingt. Der größte Anteil an Zuzügen ist in der Altersgruppe zwischen 30 und 50 Jahren zu verzeichnen.

Natürlicher Bevölkerungsgewinn u. - verlust

Den folgenden Tabellen zur Situation in Langwedel ist zu entnehmen, dass in Langwedel die Ster- bezahlen die Geburtenzahlen im Jahr 2012 übersteigen. Diese Zahlen bestätigen die allgemeine Tendenz des natürlichen Bevölkerungsrückganges.

*Geburtenzahlen:

Lebendgeborene in Langwedel 2012

Gebiet Lebendgeborene insgesamt männlich weiblich 1 2 3 01058094 Langwedel 11 6 5 Tabelle 18: Geburtenzahlen

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*Sterbezahlen:

Gestorbene in Langwedel 2012

Gebiet Gestorbene insgesamt männlich weiblich 1 2 3 01058094 Langwedel 18 8 10 Tabelle 19: Sterbezahlen

*Quelle: Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein – Statistikamt Nord –

Wohnungsbelegungsdichte

Jahr Haushalte Davon An- zahl der Haushalte nach Per- sonen Anzahl Personen (Einwohner mit 1 2 3 4 5 u. Erst- und Hauptwohnung) mehr 12.08.2013 *536 *1330 (ohne Wochenend- *96 *179 *91 *74 *55 (ohne Wochenend- hausgebiete) häuser) Tabelle 20: Wohnungsbelegungsdichte

(*Quelle: Einwohnermeldeamt Nortorfer Land v. 12.08.2013)

Durchschnittliche Wohnungsbelegungsdichte 2013: 1.330 E :536 WE = 2,48 E Anzahl Einwohner mit Erst- und Hauptwohnungssitz aus Wochenendhausgebieten: ca. 149 E

13. Ziel und Zweck der Planung

Der Flächennutzungsplan ist ein städtebauliches Instrument, um die Bodennutzung mit den Grund- funktionen wie Wohnen, Arbeiten, Landwirtschaft, Bildung, Erziehung, Kultur, Pflege, Freizeit, Er- holung, Versorgung, Naturschutz, Umweltschutz und Mobilität darzustellen. Diese sollen nach den aktuellen städtebaulichen Gesichtspunkten geordnet werden. Ziel ist, die bestmögliche Entwicklung der Gemeinde vorzubereiten, so dass die unterschiedlichen Arten der Bodennutzung miteinander in verträglicher Art und Weise funktionieren und Nutzungskonflikte, so weit wie möglich, vermieden werden.

Die Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes soll dazu beitragen, eine vielfältige und lebenswerte Umwelt zu schaffen, die den privaten wie den öffentlichen Belangen Rechnung trägt und die Bedürf- nisse der Bevölkerung, unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Bedürfnisse nach Altersstruk- tur, wiederspiegelt.

Städtebauliche Ziele

. Steuerung der Flächenentwicklung im Sinne einer geordneten städtebaulichen Entwick- lung

 Ausweisung von neuen Bauflächen vorrangig im Innenbereich (auch Außenbereich im Innenbereich) und auf Außenbereichsflächen, die an den Siedlungskörper angrenzen Gemeinde Langwedel - Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes- Stand 02.05.2017 103

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und ihn abrunden, soweit diese Flächen auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten von den Eigentümern zur Verfügung gestellt werden

. Entwicklung von neuen Wohnbauflächen zur Deckung der zukünftigen Nachfrage bis ca. 2030

. Entwicklung von neuen Bauflächen für ortsangemessene Gewerbebetriebe (Mischbau- und Gewerbeflächen) zur Deckung der zukünftigen Nachfrage

. Nutzung der attraktiven Lage am Brahmsee, Lust- und Pohlsee als Erholungsort für Ruhe, Entspannung, Freizeitaktivitäten (ohne Motorsport)

. Entwicklung des gem. § 35 Landesnaturschutzgesetz (LNatSchG) einzuhaltenden Schutzstreifens an Gewässern im Bereich der Wochenendhausgebiete als Grünfläche

 Anpassung der Flächendarstellung an die tatsächliche Nutzung

- Kinder- und Jugenderholungseinrichtung "Waldheim am Brahmsee e.V. " - Jugend- u. Freizeitheim "Zeltplatz Brahmsee e.V."

 Bauliche Entwicklungen, die sich in den 35 Jahren vollzogen haben, werden, soweit sie an den Ortskern von Langwedel angrenzen und im Zusammenhang bebaut sind, mit ihrer tatsächlichen Flächennutzung dargestellt

 Entwicklung eines Dorfzentrums mit Gemeinschaftshaus als Treffpunkt für Jung und Alt (Mehrgenerationshaus)

 Schaffung von Erweiterungsmöglichkeiten des Angebotes für Freizeitaktivitäten durch die Ausweisung von sonstigen Sondergebieten für Wassersport (ohne Motorsport)

 Förderung der nachhaltigen Energieversorgung aus nachwachsenden Rohstoffe durch Ausweisung eines sonstigen Sondergebietes für nicht privilegierte Biomasseanlagen

 Verknüpfungen örtlicher Fußwegverbindungen

 Schaffung eines 2 Rundwanderweges mit kürzerer Distanz für kleinere Spaziergänge

Wirtschaftliche Ziele

 Tourismuswirtschaft: Infrastruktur für den sanften Tourismus und für Naherholungssu- chende verbessern

 Ortsangemessene Gewerbebetriebe ansiedeln

 Verbesserung des Versorgungsangebotes innerhalb der Gemeinde, im Besonderen für die ältere Bevölkerung

 Aus der Nutzung fallende landwirtschaftliche Gebäude innerhalb der Ortslage revitalisie- ren

Umweltplanerische Ziele

 Erhalt und Pflege des Naturraumes und des Landschaftsbildes Gemeinde Langwedel - Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes- Stand 02.05.2017 104

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 Erhalt der biologischen Vielfalt

 Sparsamer Umgang mit Grund und Boden

 Ausweisung von neuen Bauflächen vorrangig im Innenbereich (auch Außenbereich im Innenbereich) und auf Außenbereichsflächen, die an den Siedlungskörper angrenzen und ihn abrunden

 Nicht vermeidbare Eingriffe minimieren

Förderprogramme für den ländlichen Raum

Aktiv Region Mittelholstein nach der Leader Methode

Leader ist eine seit 1991 bestehende Gemeinschaftsinitiative der Europäischen Union. Gefördert werden innovative Strategien zur Entwicklung ausgesuchter ländlicher Regionen.

Leader steht als Abkürzung für das französische Liason entre Actions de Developpement de l'Eco- nomie Rurale, das auf Deutsch die "Verbindung von Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirt- schaft" bedeutet.

Das Zukunftsprogramm Ländlicher Raum 2007 bis 2013 (ZPLR) aus dem Europäischen Landwirt- schaftsfond für die Entwicklung des ländlichen Raumes (ELER), hat sich die methodische Umset- zung der Leader- Konzeptes (AktivRegion) als Schwerpunkt gesetzt, nachzulesen auf der Internet- seite des Ministeriums für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume.

Aus dieser Initiative sind die Aktivregionen ins Leben gerufen worden. Die Gemeinde Langwedel gehört zur Aktivregion „Mittelholstein“.

Abbildung 36: Gebiet der Aktivregion „Mittelholstein“

Zum Verein „LAG AktivRegion Mittelholstein e.V.“ gehören die Gemeinden , und die Ämter , Bordesholm, , Mittelholstein, , Nortorfer Land.

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Die "AktivRegion Mittelholstein" ist eine von insgesamt 21 AktivRegionen, die sich landesweit for- miert haben, um mit der Förderinitiative Zukunftsprogramm ländlicher Raum (ZPLR) des Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume die Stärken und die Vielfalt der ländlichen Regio- nen Schleswig-Holsteins zu unterstützen. Ziel ist es, mit vereinten Kräften und neuen Ideen das Leben in den Dörfern und ländlichen Räumen des Landes attraktiv und zukunftsfähig, insbesondere in den Bereichen Naherholung/Tourismus/Freizeitwege/Naturschutz, Gewerbe/ Landwirt- schaft/Energie, Siedlungsentwicklung/Verkehr/Infrastruktur und Kultur/Soziales/ Bildung.

Das Besondere an dieser Förderinitiative ist, dass private und öffentliche Akteure gleichberechtigt zusammen arbeiten und darüber entscheiden, wie und wofür Fördermittel eingesetzt werden.

Durch die Umsetzung der integrierten Entwicklungsstrategie soll ein nachhaltiger Entwicklungspro- zess in der Region angeschoben werden, der auch über die Förderperiode des Zukunftsprogramms „Ländlicher Raum“ von 2007 bis 2013 hinausgeht.

Mit Stand vom 29.07.2014 hat das Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und länd- liche Räume einen Leitfaden zur Erstellung einer integrierten Entwicklungsstrategie zur Bewerbung als AktivRegion in der ELER Förderperiode 2014 - 2020 in Schleswig-Holstein herausgegeben.

Die Aktivregion „Mittelholstein e.V.“ hat die integrierte Entwicklungsstrategie für die ELER-Förder- periode 2014-2020 beschlossen und anerkannt.

14. Themenbereiche der Planung

Wohnen

Innerhalb der Gemeinde Langwedel besteht eine kontinuierliche Nachfrage nach Wohnbaugrund- stücken für Einfamilienhäuser mit eigenem Garten, sowohl von Einwohnern Langwedels, wie auch von Bauwilligen, die von den nicht weit entfernten Städten auf das Land ziehen wollen.

Entsprechend des Grundsatzes "Innenentwicklung vor Außenentwicklung" beabsichtigt die Ge- meinde Langwedel hauptsächlich auf geeigneten Flächen im Innenbereich, zu denen auch soge- nannte Außenbereichsflächen im Innenbereich gehören, und auf Flächen, die direkt an den Sied- lungskörper angrenzen und ihn abrunden, die örtliche Entwicklung zu fokussieren.

Die Flächen sollen nach den Wohnbedürfnissen, Wünschen und Erfordernissen für junge oder ältere Menschen, Familien, Wohngruppen, z. b. für ältere Einwohner, entsprechend der Nachfrage ent- wickelt werden.

Um die geplante Entwicklung städtebaulich geordnet vorzubereiten, werden im F-Plan 2030 Wohn- bauflächen gemäß § 1 Abs. 1 Nr. 1 der Baunutzungsverordnung (BauNVO) dargestellt.

Bei der nachfolgenden verbindlichen Überplanung können sich gem. BauNVO Kleinsiedlungsge- biete, reine Wohngebiete, allgemeine Wohngebiete, besondere Wohngebiete hieraus entwickeln. Solche Gebiete dienen hauptsächlich dem Wohnen. In der Regel werden allgemeine Wohngebiete ausgewiesen, da aufgrund von Umgebungslärm der Anspruch an ruhiges Wohnen, der an reine Wohngebiete gestellt wird, in den meisten Fällen nicht erfüllt werden kann. Kleinsiedlungsgebiete eignen sich für Wohnen mit Nutzgärten und landwirtschaftlichen Nebenerwerbsstellen. Eine Über- planung durch "besondere Wohngebiete" wird in wesentlich bebauten Gebieten, die eine besondere Eigenart aufweisen, die man erhalten möchte, benötigt.

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In ländlich geprägten Dörfern spielt der Arbeitsplatz am Wohnhaus eine Rolle. Gebiete mit einer lebendigen Nutzungsmischung, wo Wohnen und Arbeiten nebeneinander gleichberechtigt sind.

Diesem Bedürfnis soll dadurch Rechnung getragen werden, dass gemischte Bauflächen gemäß § 1 Abs. 1 Nr. 2 BauNVO in der Neuaufstellung des F-Planes dargestellt werden, aus denen dann Dorf- oder Mischgebiete entstehen können.

Wohnungsbestand

Wohngebiet Überplant durch B-Plan Nr.: ca. Baujahr der Entstehung Gewachsener Dorfkern B-Plan Nr. 8 v. 27.11.94 "Dorf- Gebäude aus unterschiedlichen Epo- kern Langwedel" chen, Mischung neuer Bauten durch 1. Änderung B-Plan 8 vom Ersatz von baufälligen alten Gebäu- 19.03.2000 den.

Fasanenweg Ab 1960 Melkenkamp B-Plan Nr. 4 v. 14.05.1969 Zwischen 1970 und 1975 1. Ä. v. 27.02.74 u. 2. Ä. 18.11.84 Melkenkamp 1. Ergänzungssatzung für das Ab 2003 südliche Anschlussgebiet v. 14.04.02 Am Sportplatz (Wind- B-Plan Nr. 5 a v. 10.2.76 u. Zwischen 1977 und 1980 mühlenkoppel) 1. Ä. v. 15.04.78 An der Mühlenau B -Plan 8 v. 7.7.02 Ab 2003 Ohlendiekskoppel B -Plan 8 v. 7.7.02 Ab 2003 Gemeindeteil Blocks- Gebäude aus unterschiedlichen Epo- dorf chen, Mischung neuer Bauten durch Ersatz von baufälligen alten Gebäu- den. Tabelle 21: Wohnungsbestand

*Gebäude- und Wohnungsbestand 1) in Langwedel am 31.12.2012

Wohngebäude einschließlich Wohnheime:

Anzahl Gebäude: 666 Anzahl Wohnfläche: 83.100 m² Anzahl Wohnungen: 799 Anzahl Wohnungen in Nicht- Wohngebäuden: 11 Wohnungen gesamt: 810

Gebäude mit 1 Wohnung: 575 = 63.300 m² Gebäude mit 2 Wohnungen: 68 = 12.500 m² = 136 WE Gebäude mit 3 oder mehr Wohnungen: 23 = 7.400 m² = 88 WE

Wohnungen in Wohn - und Nichtwohngebäuden:

Wohnungen in Wohngebäuden: 799 WE Wohnungen in Nichtwohngebäuden: 11 WE = 1.200 m² Wohnungen gesamt: 810 WE

Gemeinde Langwedel - Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes- Stand 02.05.2017 107

ak-stadt-art Dipl.-Ing. Anke Karstens Stadtplanerin + Architektin ______davon mit ..... Räumen: Anzahl: 1 2 3 4 5 6 7 oder mehr 3 53 162 157 171 161 103 Tabelle 22: Gebäude- und Wohnungsbestand

*Quelle: Statistik der Gebäude- und Wohnungsfortschreibung vom statistischen Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein

1) Ergebnisse auf Grundlage der Gebäude‐ und Wohnungszählung 2011 (Stand 31. Mai 2013)

Daraus ergibt sich:

Anzahl Einfamilienhäuser: 575 = 575 WE Anzahl Doppelhäuser: 68 = 136 WE Anzahl Mehrfamilienhäuser: 23 = 88 WE Anzahl Wohnungen in Nichtwohngebäuden: 11 WE davon Wohnungen in Wochenendhausgebieten (geschätzt): ca. 190 WE **

** Zahlen wurden durch die Zählung der Wohngebäude, die sich innerhalb von Sondergebieten mit der Zweckbestimmung "Wochenendhäuser" auf der Grundlage des katastermäßigen Bestandes des vom Kreis Rendsburg- Eckernförde am 01.01.2014 zur Verfügung gestellten Kartenmaterials ermittelt.

Die aktuell vom statistischen Amt für Hamburg und Schleswig- Holstein ermittelten Wohnungszahlen auf der Grundlage der Gebäude- und Wohnungszählung von 2011 (Zensus 2011) mit Stand vom 31.05.2013 = insgesamt 810 WE, weichen erheblich von dem vom statistischen Amt für Hamburg und Schleswig- Holstein ermittelten Wohnungsbestand am Stichtag 31.12.2009 = insgesamt 726 WE ab.

Maßgeblich für die Ermittlung des zulässigen wohnbaulichen Entwicklungsrahmens der Gemeinde Langwedel nach Ziffer 2.5.2. Abs. 4 LEP ist nach wie vor der amtliche Wohnungsbestand am 31.12.2009.

Wohnbauflächenreserven/Innenbereichspotentiale –Ortsteil Langwedel

Der am 06.10.2010 rechtskräftig gewordene Landesentwicklungsplan für das Land Schleswig-Hol- stein (LEP) hat als neues Ziel der Raumordnung festgelegt, dass die Innenentwicklung Vorrang vor der Außenentwicklung hat. Neue Wohnungen sind vorrangig auf bereits erschlossenen Bauflächen auszuweisen. Bevor die Kommunen neue, nicht erschlossene Bauflächen ausweisen, ist von Ihnen aufzuzeigen, inwieweit sie noch vorhandene Flächenpotentiale ausschöpfen können.

Hierzu zählen alle Baugrundstücke

 im Geltungsbereich rechtskräftiger Bebauungspläne nach § 30 BauGB  im Geltungsbereich von Bebauungsplänen, in denen Vorhaben nach § 33 BauGB zu beur- teilen sind  in Bereichen gemäß § 34 BauGB

Im Geltungsbereich wirksamer Flächennutzungspläne sind darüber hinaus Reserveflächen in städ- tebaulich integrierten Lagen zu überprüfen.

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Landesweit wurden Untersuchung des Innenbereichs nach Baumöglichkeiten in Auftrag gegeben und mit dem Ziel durchgeführt, durch eine vorrangige Innenentwicklung (Nutzung von innerörtlichen Frei- und Brachflächen, Gebäudeleerständen sowie Baulücken) den zukünftigen Flächenbedarf im Außenbereich zu reduzieren und damit den offenen Landschaftsraum zu schützen. Auch unter den Gesichtspunkten der Wirtschaftlichkeit und der Energieeinsparung soll Flächen zukünftig der Vor- rang gegeben werden, die kostengünstig an die vorhandene Infrastruktur angebunden werden kön- nen.

In der Gemeinde Langwedel wurden insgesamt 20 Flächen mit einem gesamt verfügbaren Flächen- potential von ca. 10 ha im November 2011 von der IPP Ingenieurgesellschaft ermittelt, die mit der Untersuchung von der Gemeinde Langwedel beauftragt worden war. Nach Aussage des Ingenieur- büros hat die Untersuchung ergeben, dass klassische Flächen der Innenentwicklung innerhalb der Ortslage nur im geringfügigen Umfang zur Verfügung stehen. In die Betrachtung wurden daher auch Eignungsflächen, die im Rahmen einer Ergänzung des Innenbereiches nahe liegend waren bzw. zukünftig wären, einbezogen.

Abbildung 37: Übernommene Innenentwicklungspotentiale in den Vorentwurf der Neuaufstellung des F-Planes aus den Vorgaben der Untersuchung vom November 2011 von der „IPP- Ingenieurgesellschaft“ (Alter Stand vom 01.07.2014)

In der Stellungnahme der Landesplanungsbehörde vom 11.11.2014 zum Vorentwurf der Neuauf- stellung des F-Planes 2030 wurde von der Landesplanung bekannt gegeben, dass einige von den Gemeinde Langwedel - Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes- Stand 02.05.2017 109

ak-stadt-art Dipl.-Ing. Anke Karstens Stadtplanerin + Architektin ______aufgenommen Entwicklungspotentialen sich für eine geordnete städtebaulich Entwicklung nicht eig- nen, bzw. sogar den Zielen des Landesentwicklungsplanes widersprechen. Zudem überschreiten die aufgenommenen Potentiale den zulässigen wohnbaulichen Entwicklungsrahmen nach Landes- entwicklungsplan.

Die geäußerten Bedenken, Anregungen und Hinweise in der Stellungnahme der Landesplanung vom 11.11.2014 wurden hinsichtlich der Berücksichtigung mit der Landesplanungsbehörde und dem Ministerium für Inneres und Bundesangelegenheiten mit Schreiben vom 23.03.2015 im Vorwege erörtert und abgestimmt. Daraus ergab sich, dass ein Gespräch noch einmal zur direkten Abstim- mung und Klärung von Fragen am 08.05.2015 im Ministerium für Inneres und Bundesangelegenhei- ten unter Teilnahme von den zuständigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Landesplanungsbe- hörde, des Ministeriums für Inneres und Bundesangelegenheiten sowie des Kreises Rendsburg- Eckernförde mit folgendem Ergebnis stattgefunden hat.

Die Entwicklungsflächen mit den Ziffern 9 bis 11 tlw., 13, 17 und 19 werden aus folgenden städte- baulichen Gründen aus der Darstellung als Wohnbauflächen herausgenommen:

Die Einbeziehung des Betriebes in der Bordesholmer Straße mit der Ziffer 9 als Innenentwicklungs- potential führt nicht zu einer Abrundung des Ortskernes und stellt somit kein Potential im Innenbe- reich dar. Die Einbeziehung, unterstützt im Zusammenhang mit der als Innenentwicklungspotenzial aufgenommen gegenüber liegenden Fläche mit der Ziffer 11 eine sogenannte bandartige Entwick- lung entlang der Bordesholmer Chaussee, wie es typisch für ein Straßendorf ist, wo einzelne Höfe durch Schließung der Lücken verbunden werden. Die Landesplanung gibt vor, dass bandartige Ent- wicklungen im Widerspruch zu einer geordneten städtebaulichen Entwicklung stehen. Der Betrieb (Ziffer 9) sowie die daran angrenzende Fläche mit der Ziffer 10 und die gegenüberliegenden Flächen (Ziffer 11 tlw.) werden wieder aus der Darstellung "gemischte Bauflächen" genommen und als land- wirtschaftliche Flächen dargestellt.

Innerhalb der Ortslage und am Rande der Ortslage vom Gemeindeteil Langwedel, auf den sich die bauliche Entwicklung beschränken soll, befinden sich 5 landwirtschaftliche Betriebe, von denen ei- ner verpachtet ist und nur der Güllebehälter weiter benutzt wird.

Zur Beurteilung und Berücksichtigung der Emissionen aus den Anlagen der landwirtschaftlichen Be- triebe sowie aus Tierhaltung und zur Vermeidung von gegenseitigen Störungen durch konkurrie- rende Nutzungen ist die Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein beauftragt worden, die Auswir- kung der Emissionen aus den landwirtschaftlichen Betrieben auf die Planung der Gemeinde Lang- wedel zu überprüfen.

Die Untersuchung der Geruchsimmissionen vom 16.07.2015 durch die Landwirtschaftskammer hat ergeben, dass der bestehende landwirtschaftliche Betrieb im 'Wollm' (mit der Nummer LWB 4) durch die bestehende Tierhaltung Geruchsimmissionen verursacht, die die einzuhaltenden Grenzwerte in einem Dorfgebiet überschreiten. Damit der Betrieb seine Bewirtschaftung weiterhin wie bisher be- treiben kann, ist der Verbleib des Betriebes mit der Lage im Außenbereich zu empfehlen. Die südlich angrenzenden Flächen mit dem bestehenden Zimmereibetrieb werden deshalb ebenfalls wieder als Flächen für die Landwirtschaft dargestellt, da der städtebauliche Zusammenhang durch die Belas- sung des landwirtschaftlichen Betriebes im Außenbereich unterbrochen wird.

Um zu vermeiden, dass durch ein Heranrücken von geplanter Wohnnutzung an den im ‚Wollm‘ 'bestehenden landwirtschaftlichen Betrieb mit Intensivtierhaltung (Rinder) nicht beabsichtigte Kon- flikte ausgelöst werden, wird die Entwicklungsfläche mit der Ziffer 13, die eine Bebauung in zweiter

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Reihe im ‚Wollm‘ vorsieht auch im Hinblick, dass bereits geeignetere Entwicklungsflächen in aus- reichender Anzahl in den F-Plan 2030 aufgenommen worden sind, zurück gestellt und wie bisher als Flächen für die Landwirtschaft dargestellt.

Die im ‚Wollm‘ vorhandenen Wohnungsbestände, die an die im Zusammenhang bebaute Ortschaft angrenzen, werden als geplante und nicht als bestehende gemischte Bauflächen in der Neuaufstel- lung des F-Planes 2030 dargestellt, da sie im alten F-Plan nicht enthalten waren.

Der landwirtschaftliche Betrieb in der Bordesholmer Straße mit der Nummer 3 verursacht Ge- ruchsimmissionen, dessen Werte jedoch die einzuhaltenden Grenzwerte für ein Dorfgebiet nicht überschreiten. Die östlich angrenzenden geplanten Wohnbauflächen, südlich der Bordesholmer Straße (Entwicklungspotential mit der Ziffer 11), müssen in einer Größe von ca. 3.200 m² in ein Dorfgebiet umgewandelt werden. Hiervon sind ca. 1.000 m² bereits bebaut und wurden als im Zu- sammenhang bestehende Bebauung in die Planung mit einbezogen. Die berührte gegenüberlie- gende bestehende Bebauung nördlich der Bordesholmer Straße soll weiterhin als gemischte Bau- flächen dargestellt werden. Hier wird kein Konflikt gesehen, da es sich um einen Bereich handelt der bereits bebaut ist und es sich um eine gewachsene Struktur handelt. Die Einstufung als Dorfgebiet kann ggf. im Einzelfall nach § 34 BauGB erfolgen.

Die Flächen 17 bis 19 sind wahrscheinlich als Entwicklungspotential kartiert worden, da sie ohne großen Aufwand erschlossen werden könnten, wenn diese Grundstücke innerhalb der Ortsdurch- fahrt liegen würden. Die Gemeinde möchte den OD-Stein jedoch zum jetzigen Zeitpunkt nicht ver- setzen. Somit ist die Erschließung der Flächen 18-19 nur möglich, wenn der Straßenbaulastträger der L298 eine Sondernutzungserlaubnis für neue Grundstückszufahrten gestattet. Diese wurden nicht in Aussicht gestellt.

Die Fläche 17 kann über die Gemeindestraße ‚Moorweg‘ erschlossen werden und würde keine Son- dernutzungserlaubnis benötigen. Die beabsichtigte Abrundung durch die Flächen 17 stellt jedoch eher ein sogenanntes Gegenüber zur vorhandenen Bebauung dar. In die Neuaufstellung des F- Planes werden in Abstimmung mit der Landesplanung, dem Ministerium für Inneres und Bundesan- gelegenheiten und dem Kreis Rendsburg-Eckernförde nur die bereits bebauten Flächen als Wohn- bauflächen dargestellt, sie werden als geplante Wohnbauflächen dargestellt, weil sie im alten F-Plan als landwirtschaftliche Flächen dargestellt waren.

Innerhalb dieser Flächen kommt es zu Überschreitungen der Immissionsrichtwerte für ein Wohnge- biet im Bereich des Viehstalles selbst sowie in seinem unmittelbaren Umgebungsbereich, siehe auch Kapitel 15.5 „ Immissionsschutz“. Da die Gemeinde langfristig das Ziel verfolgt, die in der Randlage befindliche Kirche mehr in den Siedlungsbereich einzubinden, wurden die Flächen im Moorweg mit Gebäudebestand als Wohnbauflächen dargestellt. Eine wohnbauliche Entwicklung ist jedoch nur auf dem Grundstück möglich, wenn das Stallgebäude (Geruchsquelle) abgebrochen wird. Weiterhin ist davon auszugehen, dass der Betrieb (Viehhandel) altersbedingt mittelfristig eingestellt wird.

Die Entwicklungsfläche mit der Ziffer 18 soll nach Beratung in der Arbeitsbesprechung der Gemeinde am 09.11.2015 zur Abrundung des Gebietes ebenfalls als Wohnbaufläche dargestellt werden, da für dieses Grundstück die Möglichkeit besteht, es über den Moorweg zu erschließen, z.B. über ein öffentlich rechtliches Geh-, Fahr- und Leitungsrecht.

Danach verbleibt im Entwurf des F-Planes 2030 ein Potential an geplanten Wohnbauflächen, auf denen ca. 44 WE entstehen können. Dieses entspricht ungefähr dem zulässigen landespolitischen wohnbaulichen Entwicklungsrahmen bis 2025.

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Zusammenstellung der Entwicklungspotentiale

Vorgaben:  Entwicklungsrahmen des Landesentwicklungsplanes (LEP)→ 10 % des Wohnungsbestands vom 31.12.2009 für den Zeitraum zwischen 2010 und 2025  Wohnungsbestand am Stichtag 31.12.2009 = 726 WE*  Geschätzter Bestand an Wohnungen in Wochenendhausgebieten mit Stand vom 29.08.2013: ca. 190 Wohneinheiten  Geschätzter Bestand an Dauerwohnungen mit Stand vom 29.08.2013: ~ 536 WE  In Abstimmung mit der Landesplanungsbehörde per email am Freitag, den 30. August 2013 festge- legter Entwicklungsrahmen bis 2025: max. 54 WE

Baufertigstellungen:

Festgestellter zulässiger Jahr der Anzahl der fertiggestellten Verbleibendes zulässiges Entwicklungsrahmen in Baufertigstel- Wohneinheiten –Dauer- Entwicklungspotenzial bis Wohneinheiten (WE) für lungen wohnungen- (WE) zum Jahr 2025 in Wohnein- den Zeitraum heiten (WE) von 2010 bis 2025 max. 54 WE 2010 2 WE 2011 2 WE 2014 11 WE 2015 7 WE max. 32 WE Tabelle 23: Baufertigstellungsstatistik im Zeitraum zwischen 2010 und 2015

Angenommene Größenwerte des Bedarfs an Grundstücksflächen zur Schätzung der möglichen Wohneinhei- ten:  Grundstücksgrößen für Wohnhäuser: ca. 800 m²  Grundstücksgrößen Wohnhaus mit Betrieb: 1.000 bis 1.500 m²  Erschließungsanteil für innere Erschließung: geschätzt ca. 10 %  Ausgleich innerhalb des Gebietes: geschätzt ca. 5-10 %, hierbei wurde angenommen, dass ein Teil des notwendigen Ausgleichs an anderer Stelle innerhalb des Gemeindegebietes ausgeglichen werden kann. (Eignungsflächen im Landschaftsplan)

* Quelle: Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein – Statistikamt Nord –

Der Flächennutzungsplan ist ein Planungsinstrument, welches die gemeindlichen Entwicklungsziele für einen längeren Zeitraum festlegt und ist meist auf 15 Jahre ausgerichtet. Der Plan ist ausgerichtet auf das Jahr 2030. Die zulässige Entwicklung bis zum Jahr 2025 beträgt mit Stand vom 31.12.2015 noch ca. 32 WE.

Da die Zählung der zulässigen Wohneinheiten ab dem Jahr 2025 neu beginnt und der F-Plan 2030 einen längeren Planungshorizont aufweist als der Landesentwicklungsplan, kann die Gemeinde ab dem Jahr 2025 weitere Wohneinheiten schaffen. Zu dem zulässigen landesplanerischen wohnbau- lichen Entwicklungsrahmen nach 2025 kann jedoch derzeit keine Aussage von der Landesplanung getroffen werden.

Nach Herausnahme der Entwicklungsflächen mit den Ziffern 9 bis 11 tlw., 13, 17 und 19 aus städ- tebaulichen Gründen, verbleibt im F-Plan 2030 ein Potential an Wohnbauflächen, auf denen ca. 44 WE entstehen können.

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Bei den in den F-Plan einbezogenen gemischten Bauflächen handelt es sich zum Teil um landwirt- schaftliche Betriebsstellen mit nebenerwerblicher Landwirtschaft. Ob und wann die Hofstellen auf- gegeben werden und ein Umbau oder Abbruch erfolgen kann, steht nicht fest. Da auf diesen Flä- chen eine gemischte Nutzung geplant ist und Mischgebiete nicht hauptsächlich dem Wohnen die- nen, wird der Anteil an Wohneinheiten auf ca. 26 geschätzt.

Ein Aspekt der Gemeinde zur Aufnahme von mehreren Angebotsflächen in die Neuaufstellung des F-Planes ist, dass die Gemeinde sich zum heutigen Zeitpunkt nicht im Eigentum der Flächen be- findet. Durch die Aufnahme von mehreren Angebotsflächen möchte sie Alternativen schaffen, um zu verhindern, dass durch die Ausweisung von Flächen, die zwar in der Größenordnung dem zuläs- sigen wohnbaulichen Entwicklungsrahmen nach LEP entsprechen, sich jedoch z.B. in den Händen nur eines privaten Eigentümers befinden und dadurch eine Begünstigung eines Eigentümers ent- steht (Monopolstellung). Dieser Umstand kann dazu führen, dass die Grundstückspreise ansteigen und dass die Ortsentwicklung von einem Eigentümer abhängig ist, der z.B. seine Flächen nicht verkaufen möchte.

Die bevorzugte Reihenfolge (Prioritäten) der Inanspruchnahme von Außenbereichsflächen, wird in den Tabelle 24 und Tabelle 25 getrennt nach der geplanten Art der Bodennutzung, aufgeführt. In der Tabelle 26 sind die Potenziale aufgeführt, die aus städtebaulichen Gründen zurück gestellt wur- den.

Zusammenstellung der aufgenommenen Potentialflächen für eine wohnbauliche Entwicklung: Zuordnungsziffer der Flächen Größe m² Entwicklung aus dem alten F-Plan Empfohlene Nutzung geschätzte Anzahl der Wohneinheiten Eignung als Baufläche nach landschaftsplanerischer Sicht Wertung der Einflüsse auf die Schutzgüter: Landschaftsbild und Arten/Lebens-gemein- schaften, ggf. gesetzlich geschützte Biotope Nach städtebaulichen Gesichtspunkten Planungserfordernis Vorgeschlagene Prioritäten bei der Inan- spruchnahme von wohnbaulichen Entwick- lungsflächen mit Planungserfordernis 8 ca. nein Wohngebiet 10 ja hoch Außenbereich Innenbereichssatzung 2. 9.586 nach § 34 BauGB Schließung einer größeren oder B-Plan nach 13 a Baulücke BauGB

Abrundung des Ortsker- nes 11 ca. nein Wohngebiet 5 ja gering Außenbereich; Fläche wird zum Teil 3. 4.250 zurückgestellt und von Schaffung einer gegen- nicht als Entwicklungs- ins- überliegenden Bebauung potential in den F-Plan ges. entlang der Bordesholmer aufgenommen 12.391 Straße.

Anbindung der vorhande- Innenbereichssatzung nen Bebauung mit der nach § 34 BauGB Lage im Außenbereich an oder B-Plan für den die im Zusammenhang be- Teilbereich ( ca. 4.250 baute Ortschaft m² als Wohnbauflä- chen und ca. 3.200 m² Vollständige Einbeziehung als Dorfgebiet) der zur stellt keine Abrundung des

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Ortskernes dar. Fördert Abrundung des Orts- bandartige Entwicklung kernes im F-Plan 2030 entlang der Bordesholmer dargestellt wird Straße

Deshalb wird nur der Teil- bereich im F-Plan 2030 dargestellt, der gemein- sam mit dem Entwick- lungspotential (Ziffer 8) den Ortskern abrundet

14 ca. ja Wohngebiet 2 ja mäßig - Nachverdichtung Innenbe- Einzelbauvorhaben o- 2. 1.365 hoch reich der Innenbereichssat- zung nach § 34 BauGB, gemeinsam mit der Fläche Nr. 20 16 ca. ja Wohngebiet 8 ja mäßig Bestehendes Planungs- Bestehendes Pla- 7.536 recht nungsrecht durch B- Plan Nr. 10 (Kein Pla- nungserfordernis) 18 ca. nein Wohngebiet 1- hoch Außenbereich, Innenbereichssatzung 3. 1.116 (2) Ortsrandlage ►Erforder- nach § 34 BauGB o- nis einer naturnahen Orts- der B-Plan nach randeingrünung BauGB 20 ca. nein Wohngebiet 18 ja mäßig Außenbereich im Innenbe- Innenbereichssatzung 1. 16.487 reich nach § 34 BauGB o- der B-Plan nach BauGB oder nach 13 a BauGB, wenn Krite- rien erfüllt sind ca. 44 40.340 ge- samt Tabelle 24: Zusammenstellung der aufgenommenen Potentialflächen für eine wohnbauliche Entwicklung

Zusammenstellung der aufgenommenen Potentialflächen für eine gemischte Entwicklung: Zuordnungsziffer der Flächen Größe m² Entwicklung aus dem alten F-Plan Empfohlene Nutzung geschätzte Anzahl der Wohneinheiten Eignung als Baufläche nach landschaftsplanerischer Sicht Wertung der Einflüsse auf die Schutzgüter: Landschaftsbild und Arten/Lebens-gemein- schaften, ggf. gesetzlich geschützte Biotope Nach städtebaulichen Gesichtspunkten Planungserfordernis Vorgeschlagene Prioritäten bei der Inan- spruchnahme von gemischten Entwicklungs- flächen mit Planungserfordernis 1 ca. ja Mischgebiet 2 ja hoch Bestehendes Planungs- Bestehendes Pla- 1.175 recht nungsrecht durch B-Plan Nr. 8 2 ca. ja Mischgebiet 2 ja hoch Schließung einer Baulücke Einzelbebauung Bau- 1. 1.464 und Abrundung des Orts- lücke /Satzung nach kernes § 34 BauGB 3 ca. ja Mischgebiet 1 ja mäßig - Nachverdichtung innerhalb Bestehendes Pla- 780 hoch des Ortskernes (Innenbe- nungsrecht durch reich) B-Plan Nr. 8

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4 ca. ja Mischgebiet 5 ja hoch Landwirtschaftliche Kon- Bestehendes Pla- 1. (U) 4838 versionsfläche im Ortskern nungsrecht durch B- Plan Nr. 8, ggf. Ände- Erhaltung des Hofes für rungsverfahren nach das Ortsbild von Bedeu- BauGB tung

Umnutzung für Einzelhandel und Dienstleistungen, Hofla- den, Cafe mit regionalen Produkten ev. betreutes Wohnen

5 ca. ja Mischgebiet 1 ja mäßig - Nachverdichtung im In- Einzelbebauung und 919 hoch nenbereich Genehmigung nach § 34 BauGB 6 (U) ca. nein Mischgebiet 4 ja hoch Landwirtschaftliche Kon- Umnutzung und Ein- 3. 4.187 versionsfläche zelbebauung nach § in Ortsrandlage , 34 BauGB oder ggf. Abrundung Ortskern bei Abbruch und nach- folgender Neubebau- Erhaltung des Hofes für ung Innenbereichssat- das Ortsbild von Bedeu- zung oder B-Plan tung Umnutzung z. B. für nach 13 a BauGB, Gastronomie wenn Kriterien erfüllt sind 7 (U) ca. ja Mischgebiet 4 ja hoch Landwirtschaftliche Kon- Umnutzung und Ein- 2. 3.063 versionsfläche zelbebauung nach § innerhalb des Dorfkernes 34 BauGB oder ggf. bei Abbruch und nach- folgender Neubebau- ung Innenbereichssat- zung oder B-Plan nach 13 a BauGB, wenn Kriterien erfüllt sind 11 ca. nein Dorfgebiet 2 ja gering Außenbereich; Fläche wird zum Teil 3. 3.200 Schaffung einer gegen- zurückgestellt und von überliegenden Bebauung nicht als Entwicklungs- ins- entlang der Bordesholmer potential in den F-Plan ges. Straße. aufgenommen 12.391 Anbindung der vorhande- nen Bebauung mit der Innenbereichssatzung Lage im Außenbereich an nach § 34 BauGB o- die im Zusammenhang be- der B-Plan für den baute Ortschaft Teilbereich ( ca. 4.250 m² als Wohnbauflä- Vollständige Einbeziehung chen und ca. 3.200 m² stellt keine Abrundung des als Dorfgebiet) der zur Ortskernes dar. Fördert Abrundung des Orts- bandartige Entwicklung kernes im F-Plan 2030 entlang der Bordesholmer dargestellt wird Straße

Deshalb wird nur der Teil- bereich im F-Plan 2030 dargestellt, der gemein- sam mit dem Entwick- lungspotential (Ziffer 8) den Ortskern abrundet

15 ca. nein Mischgebiet 5 ja Garten- Schließung einer größeren Innenbereichssatzung 2. 3.965 land: hoch Bebauungslücke /Nach- nach § 34 BauGB verdichtung des Innenbe- oder B-Plan nach 13 a Landwirt- reichs BauGB schaftliche Fläche: mäßig

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ca. 26 23.491 gesamt Tabelle 25: Zusammenstellung der aufgenommenen Potentialflächen für eine gemischte Entwicklung

Zusammenstellung der aufgenommenen Potentialflächen, die aus städtebaulichen Gründen zurück gestellt wurden: Zuordnungsziffer der Flächen Größe m² Entwicklung aus dem alten F-Plan Empfohlene Nutzung geschätzte Anzahl der Wohneinheiten Eignung als Baufläche nach landschaftsplanerischer Sicht Wertung der Einflüsse auf die Schutzgüter: Landschaftsbild und Arten/Lebens-gemein- schaften, ggf. gesetzlich geschützte Biotope Nach städtebaulichen Gesichtspunkten Planungserfordernis 9 (U) ca. nein Mischgebiet 6 ja hoch Landwirtschaftliche Kon- Fläche wird zurückgestellt und 4.771 versionsfläche nicht als Entwicklungspotential in Ortsrandlage in den F-Plan aufgenommen (Außenbereich) Waldabstand beachten

Einbeziehung stellt keine Abrundung des Ortsker- nes dar. Fördert bandar- tige Entwicklung entlang der Bordesholmer Straße 10 ca. nein Mischgebiet ./. ja hoch Vermutlich aufgrund des Fläche wird zurückgestellt und 2.073 angrenzenden Waldes nicht als Entwicklungspotential nicht bebaubar (Abstands- in den F-Plan aufgenommen fläche zum Wald muss eingehalten werden z. Zeit 30 m)

Einbeziehung stellt keine Abrundung des Ortsker- nes dar. Fördert bandar- tige Entwicklung entlang der Bordesholmer Straße 11 ca. nein Wohngebiet 5 ja gering Außenbereich; Fläche wird zum Teil zurückge- 4.941 Schaffung einer gegen- stellt und nicht als Entwicklungs- von überliegenden Bebauung potential in den F-Plan aufge- ins- entlang der Bordesholmer nommen ges. Straße. 12.391 Anbindung der vor-hande- nen Bebauung mit der Lage im Außenbereich an die im Zusammenhang be- baute Ortschaft

Vollständige Einbeziehung stellt keine Abrundung des Ortskernes dar. Fördert bandartige Entwicklung entlang der Bordesholmer Straße

Deshalb wird nur der Teil- bereich im F-Plan 2030 Gemeinde Langwedel - Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes- Stand 02.05.2017 116

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dargestellt, der gemein- sam mit dem Entwick- lungspotential (Ziffer 8) den Ortskern abrundet 13 ca. Mischgebiet 10 Außenbereich; Fläche wird zurückgestellt und 10.875 Landwirtschaftlicher Be- nicht als Entwicklungspotential trieb mit intensiv betriebe- in den F-Plan aufgenommen ner Tierhaltung in unmittel- barer Nähe und Bebauung in zweiter Reihe. Vor dem Hintergrund, dass der zu- lässige wohnbauliche Ent- wicklungsrahmen durch geeignetere Flächen bis 2030 ausgeschöpft ist, wird die Fläche zurückge- stellt nördlicher Bereich ja, angren- zender südlicher Bereich nein Bisher nicht geprüft Bisher nicht geprüft 17 ca. nein Wohngebiet 5 ja gering Außenbereich Fläche wird zurückgestellt und 4.801 Grundstück außerhalb der nicht als Entwicklungspotential Ortsdurchfahrt in den F-Plan aufgenommen

Konflikt aufgrund der un- mittelbaren Nähe zu den Kiesabbauflächen 19 ca. nein Wohngebiet 5 ja mäßig - Außenbereich Fläche wird zurückgestellt und 4.324 hoch Grundstück außerhalb der nicht als Entwicklungspotential Ortsdurchfahrt in den F-Plan aufgenommen Konflikt aufgrund der un- mittelbaren Nähe zu den Kiesabbauflächen ca. 31 31.785 gesamt Tabelle 26: Zusammenstellung der aufgenommenen Potentialflächen, die aus städtebaulichen Gründen zurück gestellt wurden

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Abbildung 38: Verbleibende Innenentwicklungspotentiale in der Neuaufstellung des F-Planes aus den Vorgaben der Un- tersuchung vom November 2011 von der „IPP- Ingenieurgesellschaft“ (Stand vom 10.11.2015)

Aus den verbleibenden Entwicklungsflächen ergeben sich folgende Zeitfenster für die Umsetzung der baulichen Entwicklung:

Prioritäts- Entwicklungsflächen für Entwicklungsflächen für Mögliche Zeitfenster stufen* Wohnbauflächen mit Gemischte Bauflächen Wohneinheiten ca. Ziffer gem. Abbildung 38 mit Ziffer gem. Abbildung ca. 38 Priorität 1 Ziffer 20 Ziffern 2 und 4 25 2015 -2020

Priorität 2 Ziffern 8 und 14 Ziffern 7 und 15 21 →hiervon 17 2021-2025 hiervon 4 2026-2030 Priorität 3 Ziffer 11 tlw. und 18 Ziffern 6, 11 tlw. und12 20 2026-2030

Tabelle 27: Übersicht der Prioritätsstufen und Zeitfenster der baulichen Entwicklung

*Prioritätsstufen wurden nur für die Flächen vorgeschlagen, die sich im Außenbereich bzw. im Au- ßenbereich im Innenbereich befinden. Flächen, die nach § 34 BauGB bebaubar sind oder die durch

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ak-stadt-art Dipl.-Ing. Anke Karstens Stadtplanerin + Architektin ______einen rechtskräftigen B-Plan bereits über Planungsrecht verfügen, können jederzeit parallel bebaut werden und die o. g. möglichen Wohneinheiten reduzieren, da sie auf den zulässigen wohnbauli- chen Entwicklungsrahmen des LEP anzurechnen sind. Hierbei handelt es sich um die Potentiale mit den Nummern 1, 3 und 5 mit insgesamt ca. 4 bis (8) Wohneinheiten.

Nach Angaben des Amtes Nortorfer Land sind mit dem Stand vom 31.12.2015 alle Baugrundstücke innerhalb des Bebauungsplanes Nr. 10 bebaut. Hieraus ergeben sich somit keine weiteren anre- chenbaren Wohneinheiten.

Stichtag Dauerwohnungsbestand Fertig- Baumöglich- Zulässiger Ent- Verbleibende -WE- stellungen keiten durch wicklungsrahmen zulässige -WE- bestehendes (10 % vom Dauer- Wohneinheiten Planungs- wohnungsbestand -WE- recht bis zum Jahr 2025) -WE- -WE- 31.12.2009 *726 max. 54 max. 54 abzüglich **190 = 536 31.12. 2010 538 2 max. 52 31.12.2011 540 2 max. 50 31.12.2012 540 ./. max. 50 31.12.2013 540 ./. max. 50 31.12.2014 551 11 max. 39 31.12.2015 558 7 max. 32 4 WE (Potenti- max. 28 ale mit den Zif- fern 1,3 und 5) Tabelle 28: Wohnbaulicher Entwicklungsrahmen

*Zahlen vom statistischen Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein – Statistikamt Nord – **Anteil Wohnungen in Wochenendhausgebieten durch Zählung ermittelt

Die Tabelle 27 kann nur ein Leitfaden sein, da z.B. Hemmnisse dazu führen können, dass diese Fläche zum gewünschten Zeitpunkt nicht oder nur mit erhöhtem Aufwand bebaut werden können.

Bei Hemmnissen bei der Umsetzung der Flächen aus der Priorität 1 kann dann eine geeignete Flä- che aus der 2. oder 3. Priorität getauscht werden. Ebenso kann ein Tausch erfolgen, wenn sich eine andere Reihenfolge der Verfügbarkeit der Flächen ergeben sollte als angenommen.

Da mit Stand vom 31.12.2015 noch max. 32 WE zur Verfügung stehen, kann davon ausgegangen werden, dass durch die Entwicklung aller dargestellten Wohn- und gemischten Bauflächen der zu- lässige wohnbauliche Entwicklungsrahmen für den Zeitraum von 2010-2025 überschritten wird. Im Zuge von Bebauungsplan Aufstellungen sind jeweils nachzuweisen, dass bei der Umsetzung der Flächen der wohnbauliche Entwicklungsrahmen nicht überschritten wird. Die Entwicklung der Flä- chen ist dann ggf. in den Zeitraum nach 2025 zu verschieben.

Wohnbauflächenreserven/Innenbereichspotentiale –Ortsteil Blocksdorf

Die bauliche Entwicklung soll sich im Wesentlichen im Ortsteil Langwedel vollziehen. Deshalb wurde die bisherige Darstellung der gemischten Bauflächen im alten Flächennutzungsplan im Bereich des Ortsteils Blocksdorf bis auf drei Baumöglichkeiten (siehe blaue Baufenster in der Abbildung 39) auf den bebauten Bestand reduziert.

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Abbildung 39: Baumöglichkeiten im Ortsteil Blocksdorf

Leerstände

Die aktuell vom statistischen Amt für Hamburg und Schleswig- Holstein ermittelten Wohnungszahlen auf der Grundlage der Gebäude- und Wohnungszählung von 2011 (Zensus 2011) mit Stand vom 31.05.2013 = insgesamt 810 WE, weichen erheblich von dem vom statistischen Amt für Hamburg und Schleswig- Holstein ermittelten Wohnungsbestand am Stichtag 31.12.2009 = insgesamt 726 WE ab. Demnach müssten seit 2009 84 WE entstanden sein, es sind nachweislich jedoch nur 15 WE entstanden. Die im Rahmen des Zensus 2011 gezählten leer stehenden Wohnungen sind in runden Klammern gesetzt. Das Symbol wird gesetzt, wenn sowohl die absolute als auch die relative Abweichung des veränderten Zahlenwerts vom Original-Zahlenwert deutlich erhöht sind und somit der Aussagewert eingeschränkt ist.

Gebäudeleerstände wurden in der Untersuchung zur Ermittlung von Innenentwicklungspotenzialen von 2011 nicht erfasst.

Durch die Novellierung des BauGB mit Rechtskraft im Juni 2013 wurde der § 1a geändert. Nunmehr sind als Möglichkeiten der Innenentwicklung auch Gebäudeleerstände aufzunehmen.

Nach Angaben der Wohnungseigentümer, im Rahmen des Zensus 2011, standen in Schleswig-Hol- stein 2,8 Prozent der Wohnungen (ohne Wohnheime und ohne Ferienwohnungen) leer. Wie viele Wohnungen hierunter fallen, die auf Grund der natürlichen Fluktuation nur vorübergehend als un- bewohnt zu bezeichnen sind, lässt sich schwer abgrenzen.

Der Anteil der über den Zensus ermittelten Wohnungsleerstände in Langwedel liegt mit 4,57 % über dem Landes- und Bundesdurchschnitt.

Da die Wohnhäuser in Langwedel zum größten Teil aus Einfamilienhäusern bestehen und der größte Anteil der Wohngebäude nach Angabe von Zensus 2011 mit durchschnittlich 1,2 WE belegt ist, müssten demnach ca. 37 Einfamilienhäuser leer stehen.

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Im Rahmen der Bestandsaufnahme (2013) zur Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes wurde ein leerstehendes Wohngebäude (alte Bauernkate, baufällig) im Hörn Nr. 16 aufgenommen, welches in der Bestandsaufnahme nicht als Potenzial erfasst wurde. Bei den übrigen nach Zensus ermittelten Leerständen handelt es sich vermutlich nicht um Dauerleerstände, sondern um eine normale Fluk- tuation im Rahmen der Wohnungs- und Häuservermietung.

Unklar ist zurzeit, wie sich die Flüchtlingssituation auf den Wohnungsmarkt auswirkt. Es ist aber davon auszugehen, dass der Bedarf gegenüber dem Jahr 2011 gestiegen ist und die leerstehenden Wohnungen aktuell wieder belegt sind.

Eine erneute Überprüfung des Wohngebäudebestandes auf Leerstände würde zu weiteren Aufwand und Kosten führen und das Ergebnis die vorliegende Planung der Gemeinde nicht beeinflussen. Das leerstehende Gebäude im Hörn Nr. 16 befindet sich im privaten Eigentum. Die Aktivierung kann vom Eigentümer selbst vorgenommen werden. Es handelt sich um ein Baugrundstück im Innenbe- reich und kann nach § 34 BauGB bebaut werden.

Abschätzung des Wohnungsneubedarfs bis 2025

Für die nachfolgende Berechnung des Wohnungsneubedarfs und des daraus abgeschätzten Bedarf an Bruttowohnbauflächen wurden Daten aus dem Statistischen Bundesamt und dem Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein verwendet.

Kenndaten Wohnungsbestand 730 ≜ 0,55% (anhand der Bestandsdaten vom 31.12.2011) am Kreisanteil Daten: Statistisches Amt für Hamburg und (Wohnungen Schleswig-Holstein – Statistikamt Nord- gesamt: 132.399 Quelle: Zensus 2011 Kreis Rends- burg-Eckern- förde

Hiervon . Zweit - und Freizeitwohnungen 190 ca. 26 % Einwohnerentwicklung bis 2025 (Saldo) -56 Daten vom Innenministerium des Landes Schleswig-Holstein (Juni 2011): Wohnungs- marktprognose für Schleswig-Holstein bis 2025 - 4,4% von 1.418 Einwohner (Stand 31.12.2009) Haushaltsentwicklung bis 2025 (Saldo) (1.240 Kreis Daten: Statistisches Bundesamt, Entwicklung Rendsburg der Privathaushalte bis 2030, Trendvariante, alte Eckernförde) Flächenländer Davon 0,55 % Durchschnittliche Haushaltsgröße: = 7 2011: 2,07 Personen pro Haushalt 2025: 1,95 Personen pro Haushalt WE-Bedarf Neubedarf WE durch Haushaltsentwicklung 7 Ersatzbedarf WE = 0,1 % v. 548 WE (75 %) 16 p.a. EFH, DH, RH = 0,3 % v. 183 WE (25%) p.a. MFH Mobilitätsreserve WE = 1 % des Bestandes 8

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Nachholbedarf ./. Zwischensumme 31 Abzüglich Innenent- 0,1 % p.a. des WE - Bestandes (nicht berück- 11 wicklung sichtigt) Wohnungsneubedarf 31

Übertrag Bedarf ge- 31 samt WE WE- Flächenbedarfe Davon als EFH/DH/RH: 75 % 24 EFH/DH/RH Wohnfläche EFH/DH/RH: 100 m² /WE 2.400 m² und MFH BGF EFH/DH/RH:120 m²/WE 2.880 m² Netto Wohnbaulandbedarf bei einer GFZ von 9600 m² 0,3 (m²) Brutto-Wohnbaulandbedarf in m² bei Relation 12.480 Netto- zu Bruttobauland = 1 : 1,3 Davon als MFH: 25 % 7 Wohnfläche: 110 m²/WE 770 m² BGF MFH: 140 m²/WE 980 m² Netto- Wohnbaulandbedarf bei einer GFZ von 1.960 m² 0,5 (m²) Brutto-Wohnbaulandbedarf in m² bei Relation 2.548 m² Netto- zu Bruttobauland = 1 : 1,3 Bruttobaulandbedarf 15.028 m²

Baufertigstellungen Fertiggestellte Wohneinheiten ./. 2012 - 2013 75 % davon EFH/DH/RH Brutto Wohnbauland m² 25 % davon MFH Brutto-Wohnbauland m² insgesamt m² Bruttobaulandbedarf Langwedel 2011-2025 15.028 m²

Tabelle 29: Bruttobaulandbedarf Langwedel 2011-2025

Die Prognose erwartet, bezogen auf den Zeitraum 2010 - 2025, einen Einwohner-Rückgang von 56 Personen (-4,4 %)* aber dennoch, bedingt durch die tendenzielle Verkleinerung der Haushalte als Folge der demografischen Veränderungen, einen Zuwachs von ca. 7 Wohneinheiten bis 2025. Unter Berücksichtigung des Ersatzbedarfes und einer Mobilitätsreserve erhöht sich der Bedarf auf 31 Wohneinheiten. Der Bedarf an Bruttobauland für diese 31 WE wurde auf ca. 2,0 ha abgeschätzt.

Wenn man dieser Berechnung die Berechnung nach der Wohnungsmarktprognose für Schleswig- Holstein bis 2025 gegenüberstellt, die einen prozentualen Wohnungsneubaubedarf für den Kreis Rendsburg Eckernförde für den Zeitraum von 2010 bis 2025 bezogen auf den Wohnungsbestand 2009 mit 5 % ermittelt hat und diesen analog für die Gemeinde Langwedel anwendet, stellt sich ein Wohnungsneubedarf von 36 WE heraus.

Der Wohnbauflächenbedarf ist abhängig von der Baudichte. Je nach Bauweise und Grundstückgrö- ßen können unterschiedlich viele Wohneinheiten geschaffen werden. Das Statistischen Bundesamt und das Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein legen ihren Berechnungen für Schleswig- Holstein zugrunde, dass der Anteil an Einfamilienhäusern 75 % vom Bestand und der Bestand an Mehrfamilienhäusern 25 % beträgt.

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Für Langwedel stehen folgende Zahlen zur Gebäude- und Wohnungsfortschreibung vom statisti- schen Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein von 2012 zur Verfügung:

Anzahl Einfamilienhäuser: 575 = 575 WE = 71% Anzahl Doppelhäuser: 68 = 136 WE = 17 % Anzahl Mehrfamilienhäuser: 23 = 88 WE = 11 % Anzahl Wohnungen in Nichtwohngebäuden: 11 WE = 1% Daraus ergibt sich das der Anteil an EFH, DH, RH 88 % und der Anteil an MFH 11 % in der Gemeinde Langwedel beträgt.

Hieraus ist abzuleiten, dass der Flächenbedarf in ländlichen Räumen höher einzuschätzen ist, da der Anteil an EFH größer einzuschätzen ist. Weiterhin besteht in ländlichen Räumen eine Nachfrage nach eher größeren Grundstücken.

Für ländliche Räume trifft in der Regel eine Dichte im Durchschnitt von 15 WE /ha zu.

Ausgehend von einer Wohndichte von 15 WE/ha werden für die verbleibenden zulässigen Wohnein- heiten von 32 WE (ohne Baumöglichkeiten durch bestehendes Planungsrecht) = 2,13 ha Wohn- bauflächen benötigt.

Da der Flächennutzungsplan auf das Jahr 2030 ausgerichtet ist, und in der Priorität 3 bis zum Jahr 2030 analog zum jetzigen zulässigen wohnbaulichen Entwicklungsrahmen weitere 20 WE bis zum Jahr 2030 entstehen könnten, werden hierfür vorsorglich noch weitere Wohnbauflächen in einer Größe von 20 WE : 15 WE = 1,33 ha benötigt.

2,13 ha + 1,33 ha = 3,46 ha

Daraus resultiert ein Bedarf an 3,46 ha Flächen, die sich für eine Wohnbebauung eignen (Wohn- bauflächen und/oder gemischte Bauflächen).

Die Größe der dargestellten Flächen in der Neuaufstellung des F-Planes, auf denen hauptsächlich eine wohnbauliche Entwicklung stattfinden kann, betragen insgesamt ca. 4, 03 ha. Die Größe der dargestellten gemischten Bauflächen beträgt ca. 2,35 ha, von denen jedoch ca. 1,21 als landwirt- schaftliche Konversionsflächen aufgenommen worden sind, jedoch nicht feststeht, wann die land- wirtschaftlichen Betriebsstellen aufgegeben werden.

Die Gemeinde möchte in der Neuaufstellung des F-Planes mehrere Angebotsflächen vorbereiten, um nicht von einem oder nur wenigen Eigentümern abhängig zu sein, die die Flächen unter Umstän- den nicht veräußern oder die Preise hochtreiben.

Die durchschnittliche Belegung der Wohnungen in Langwedel weicht von dem Bundesdurchschnitt ab.

Bei einer Einwohnerzahl von 1.479 Einwohnerinnen und Einwohner (Einwohnerinnen und Einwoh- ner mit einziger Wohnung und Hauptwohnung) und einem Wohnungsbestand ohne Wochenend- hauswohnungen in Höhe von 540 WE, erhält man eine durchschnittliche Belegung von 2,74 Perso- nen je Wohnung.

Anzunehmen ist jedoch, dass sich auch in Langwedel der allgemeine Trend, dass die Anzahl der Personen pro Haushalt deutlich abnehmen wird und die Einpersonenhaushalte deutlich zunehmen werden, in den Folgejahren abzeichnen wird.

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* Gemäß der aktuellen Bevölkerungsvorausberechnung für die Kreise und kreisfreien Städte in Schleswig- Holstein einschließlich Modellrechnungen zu Haushalten und Erwerbspersonen (Juni 2016) besteht die An- nahme, bezogen auf den Zeitraum 2015 -2030, dass der Einwohnerrückgang aufgrund der angestiegenen Zuwanderungszahl nach Deutschland nur noch 3,5 % für den Kreis Rendsburg-Eckernförde beträgt und somit von 50 Personen auszugehen ist.

Dorfzentrum

Die Gemeinde möchte als Beitrag zur nachhaltigen Daseinsvorsorge ein Dorfzentrum mit Gemein- schaftshaus als Treffpunkt für Jung und Alt schaffen (Mehrgenerationshaus).

Innerörtliche Freiflächen in zentraler Lage liegen im angrenzenden Bereich zum bestehenden Ge- meindezentrum mit Sportlerheim, Sportplätzen und Kindergarten (Entwicklungspotential mit der Nr. 20)

Abbildung 40: Übersichtplan der Standorte für das Dorfzentrum

Die Flächen sind jedoch durch die Olendieksau (ehemals Mühlenau) getrennt und haben ein unter- schiedliches Höhenniveau. Es muss eine barrierefreie Verknüpfung über die vorhandene städte- bauliche Zäsur hinweg geschaffen werden. Die Flächen befinden sich nicht im Eigentum der Ge- meinde und müssten für diesen Zweck erworben werden. Die Flächen sind im F-Plan 2030 als Wohnbauflächen dargestellt, da die Fläche mit einer Größe von ca. 1,65 ha vermutlich den Bedarf an Flächen für ein Dorfzentrum übersteigt. Je nach Größe und Ausmaß des geplanten Dorfzentrums (konkrete Planung liegt im Rahmen der vorbereitenden Planung noch nicht vor) kann das Dorfzent- rum auch in ein Allgemeines Wohngebiet integriert werden. Durch ein Schallgutachten müsste ge- prüft werden, ob Störungen vom Dorfzentrum ausgehen können, die mit dem Wohnen nicht verein- bar sind. Ansonsten müsste man ggf. über eine Änderung des F-Planes nachdenken oder auf einen geeigneteren Standort ausweichen.

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Eine weitere geeignete Alternative wäre die ehemalige Raiffeisenbank (Dorfstraße 2), die zu diesem Zwecke umgebaut werden müsste (im Übersichtsplan, Abbildung 40, mit einem roten Kreis mar- kiert).

Ebenfalls geeignet wären innerörtliche landwirtschaftliche Konversionsflächen (Entwicklungspoten- tial mit der Nr. 4), die sich im Bereich der Dorfstraße in der Nähe des Museums und der Schule befinden.

Alle Flächen befinden sich nicht im Eigentum der Gemeinde und müssten für diesen Zweck von der Gemeinde erworben werden.

Die öffentlichen Einrichtungen der Gemeinde sollten fußläufig mit dem geplanten Dorfzentrum ver- knüpft werden.

Arbeiten und Wirtschaften

Arbeitsstätten

Statistisches Amt Kiel, den 18.06.2014 für Hamburg und Schleswig-Holstein Az.: 441-1 - 0711.296 Gemeinde: Langwedel / 58094

Kreis: Rendsburg-Ec / 58

Blatt 8: Arbeitsstätten

a) Verarbeitendes Gewerbe1

Umsatz Sept. Stand Betriebe Beschäftigte in 1 000 Euro 2012 0 0 0

1 Industrie und Handwerksbetriebe, Handwerksbetriebe jedoch nur mit im allgemeinen 20 und mehr Beschäftigten

b) Handwerk

Handwerkszählung 1995*

Beschäftigte Handwerksunternehmen am 31.03.1995a am Umsatz1 1994 30.09.1994 Anzahl 1 000 DM

4 7 .

1 ohne Umsatzsteuer a mit Beschäftigten am 30.09.1994* c) Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten

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27.05.1970a b 25.05.1987 Wirtschaftsabteilung Arbeits- Arbeits- Beschäftigte Beschäftigte stätten stätten 0 Land- und Forstwirtschaft, Fischerei1 0 0 1 3

1 Energiewirtschaft, Wasserversorgung, 0 0 0 0 Bergbau 2 Verarbeitendes Gewerbe 6 31 8 18 3 Baugewerbe 3 13 4 6 4 Handel 15 21 20 38 5 Verkehr, Nachrichtenübermittlung 4 9 2 5 6 Kreditinstitute, Versicherungsgewerbe 0 0 4 5 7 Dienstleistungen von Untern. und 10 24 11 23 Freien Berufen 8 Organisationen ohne Erwerbscharak- 1 7 1 9 ter 9 Gebietskörperschaften, 2 4 4 11 Sozialversicherung 0-9 Alle Wirtschaftsabteilungen 41 109 55 118

1 Diese Arbeitsstätten waren nur dann einzubeziehen, wenn sie steuerlich als Gewerbebetriebe veranlagt wurden. a ohne Arbeitsstätten und Zivilbedienstete im Bereich der Bundeswehr und des Bundesgrenzschutzes b Gebietsstand: 25.05.1987* Tabelle 30: Arbeitsstätten

*Aktuellere Daten liegen nach Aussage vom Statistischen Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein zum Zeitpunkt der Aufstellung des F-Planes 2030 der Gemeinde Langwedel nicht vor.

Erwerbstätige und Berufspendler

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeits- und Wohnort sowie Ein- und Auspendler über Gemeindegrenzen nach Geschlecht - Stichtag 30.06. - Gemeinden Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte 30.06.2012 Sozialver-si- Sozialver-si- Auspendler Einpendler(innen) Pendler- cherungs- cherungs- (innen) über über Gemeinde- saldo (über pfl. Be- pfl. Be- Gemeinde- Gemeinden grenze (Arbeits- Gemeinde- schäftigte schäftigte grenzen Geschlecht ort) grenze) (Arbeitsort) (Wohnort) (Wohnort) Anzahl Anzahl Anzahl Anzahl Anzahl 01058094 Langwedel männlich 48 38 289 279 -241 weiblich 33 25 252 244 -219 Insge- samt 81 63 541 523 -460 Tabelle 31: Erwerbstätige und Berufspendler

Statistisches Amt Kiel, den 17.06.2014 für Hamburg und Schleswig-Hol- stein Az.: 441-1 - 0711.296 Gemeinde: Langwedel / 58094

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Kreis: Rendsburg-Ec / 58

Blatt 5: Erwerbstätigkeit

a) Erwerbstätige1 nach Wirtschaftsbereichen (einschl. Soldaten)

Wirtschafts- 27.05.1970a 25.05.1987 bereich insgesamt männlich weiblich insgesamt männlich weiblich

Land- und Forstwirtschaft, 0 181 126 55 59 46 13 Fischerei 1- Produzierendes Gewerbe 136 115 21 145 118 27 3 4- Handel, Verkehr und 65 37 28 117 59 58 5 Nachrichtenübermittlung 6- Sonstige Wirtschaftsbereiche 78 44 34 225 125 100 9 Erwerbstätige insgesamt 460 322 138 546 348 198

b) Erwerbstätige1 am Ort der Hauptwohnung nach der Stellung im Beruf (einschl. Soldaten)

Stellung 25.05.1987 im Beruf insgesamt männlich weiblich Selbständige 75 62 13 Mithelfende Familienangehörige 21 7 14 Beamte, Richter, Soldaten usw. 75 58 17 Angestellte, Auszubildende 207 96 111 kfm./techn. darunter Ausländer • • • Arbeiter, Auszubildende gewerb- 168 125 43 lich darunter Ausländer • • • Erwerbstätige insgesamt 546 348 198

1 1970: Wohnbevölkerung 1987: Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung a Gebietsstand: 25.05.1987

Aktuelle Daten liegen nicht vor.

Tabelle 32: Erwerbstätigkeit

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Betriebsstruktur

In Langwedel sind gem. Vorbericht (gem. § 3 GemHVO) der Gemeinde Langwedel (2013) insge- samt 156 Betriebe mit folgendem Gewerbesteueraufkommen ansässig:

Von 156 Gewerbebetrieben zahlten 2013: 137 Betriebe ( 87,82 %) keine Gewerbesteuer 8 Betriebe ( 05,13 %) bis 1.000 EUR 8 Betriebe ( 05,13 %) von 1.001 EUR bis 10.000 EUR, 3 Betriebe ( 01,92 %) von 10.001 EUR bis 100.000 EUR, 0 Betriebe ( 00,00 %) über 100.000 EUR ------Gewerbesteuer jährlich 156 Betriebe (100 %)

Quelle: Vorbericht gem. § 3 GemHVO der Gemeinde Langwedel (2013)

Als gewerbliche Wirtschaftszweige sind zu nennen:

 Kiesabbau  Tourismus  Biogasproduktion  Handwerks- und Dienstleistungsbetriebe

Handwerks- betriebe Gastronomie/ Beherbergung Handel Dienstleis- tungs- Betriebe/Ärzte Vereine Zimmerei-Holzbau- Landgasthof Scheidekrug Getränkehandel Unternehmensberatung Kenia Verein Holzrahmenbau (kein Gasthof mehr für die Öf- + + + + fentlichkeit, wird nur noch für Elektro-, regelungs- und Kosmetiksalon Sportvereins Lang- Aufzugtechnik private Feste der/des Eigentü- Klimatechnik, Öl- und + wedel von 1947 e.V. + mer(s) genutzt) Gasheizungen, Solaran- Hebamme + Polsterei + lagen und Wärmepum- + Gesangverein + Zum Amboss pen Heilpraktikerin + Schäferei + + + zwei Bläsergruppen + Gaststätte Sportheim Gartendekor Dipl. Psychologin (Hegeringbläser so- Filmproduktion + + + wie Blasorchester + Zimmervermietung Naturkost Handel Sachverständiger Langwedel) Heiztechnik + + Brandursachenermitt- + + 2 Campingplätze Briefkastenanlagen lung Museumsverein Elektrobetrieb *Netzwerktechnik u. + + Webprogrammierung Waldheim am Brah- Tischlerei + msee e.V. + Imkereibedarf + Kommunikationsde- + Jugend- u. Freizeit- signerin Schlossmontagen und heim: Zeltplatz Brah- + Schlüsselservice msee e.V. Visitenkartendruck + Schlosserei + Maler Tabelle 33: Gewerbliche Betriebe*

* Vermutlich sind in der Tabelle nicht alle Betriebe erfasst. Die Daten beruhen auf der Bestandsaufnahme vor Ort im Jahr 2013.

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Gewerbeflächenreserven/Innenbereichspotentiale

Die Gemeinde verfügt über keine Gewerbeflächenreserven. Innerhalb der ermittelten Innenbereich- spotentiale besteht die Möglichkeit ortsangemessene Betriebe, die das Wohnen nicht wesentlich stören, in den Bereichen zu integrieren, wo in der Neuaufstellung gemischte Bauflächen geplant sind.

Der größte Teil der gemischten Bauflächen umfasst Flächen von innerörtlich verbliebenen landwirt- schaftlichen Betriebsstellen. Diese stehen nur zur Verfügung, wenn die bisherige landwirtschaftliche Nutzung von den Eigentümern aufgegeben wird und die Flächen verkauft werden sollen.

Es stehen kaum Flächen für örtliche Betriebe zur Verfügung, die sich vergrößern möchten und der bisherige Standort für weitere Entwicklungsmöglichkeiten nicht ausreicht oder z.B. zu Störungen mit angrenzender Wohnnutzung führt.

Auch ortsangemessene Gewerbebetriebe, die sich städtebaulich nicht in ein Mischgebiet einfügen, können sich in Langwedel nicht ansiedeln, da keine Gewerbegebiete zur Verfügung stehen.

Flächenbedarf und -vorsorge für gewerbliche Entwicklungen

Wohnen, Leben und Arbeiten in Langwedel. Es soll keine einseitige Ausrichtung der baulichen Ent- wicklung vorbereitet werden, z. B. ein Ort, wo nur gewohnt und geschlafen wird.

Typisch für ländliche Gemeinden ist, dass Betrieb und Wohnhaus eng beieinander liegen. Häufig sind in ländlichen Gemeinden noch Familienbetriebe zu finden.

Auch dem Trend zu der Organisationsform „Flexible Office“ soll Rechnung getragen werden. In vielen Unternehmen können Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz bereits täglich frei wählen. Sie können teilweise zu Hause arbeiten oder teilweise im Büro.

Diesem Bedarf soll durch die Ausweisung von gemischten Bauflächen Rechnung getragen werden.

Geplante gemischte Bauflächen/Dorfgebiete:

Bei den als geplanten dargestellten gemischten Bauflächen handelt es sich zum größten um bebaute Flächen, die entsprechend ihrer tatsächlichen Nutzung in der Neuaufstellung des F-Planes darge- stellt werden, soweit sie innerhalb der Ortschaft liegen und im Zusammenhang bebaut sind.

Geplante gemischte Bauflä- Nebenerwerblich betriebene oder Bebaute Flächen, die entspre- chen/Dorfgebiete mit Ent- aufgegebene landwirtschaftliche chend ihrer tatsächlichen Nut- wicklungspotential, insge- Höfe, die als Innenbereichspotenti- zung in der Neuaufstellung samt: ale im Rahmen der Innenbereichs- des F-Planes dargestellt wer- untersuchung erfasst und in die den, soweit sie innerhalb der Neuaufstellung des F-Planes über- Ortschaft liegen und im Zu- nommen worden sind: sammenhang bebaut sind:

ca. 0,63 ha ca. 1,21 ha ca. 4,13ha Tabelle 34: Geplante gemischte Bauflächen/Dorfgebiete

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Geplante gewerbliche Bauflächen:

Am westlichen Ortsrand, Richtung Kiel, an der Kieler Straße, ist eine gewerbliche Baufläche geplant. Hiermit soll eine An- gebotsfläche für die Umsiedlung örtlicher Betriebe (örtlicher Bedarf) sowie für die Neuansiedlung von ortsangemesse- nen Betrieben geschaffen werden. In der verbindlichen Überplanung der Flächen sollte darauf geachtet werden, dass das Orts- und Landschaftsbild, unter anderem im Hin- blick auf die fortführende touristische Ausrichtung des Ortes, durch die geplanten Gewerbebetriebe, besonders am Orts- eingang, nicht beeinträchtigt wird. Die Größe des Gebietes beträgt ca. 1,20 ha.

Abbildung 41: Geplante gewerbliche Bauflächen

Tourismus/Fremdenverkehr und Erholung

Der Landesentwicklungsplan Schleswig-Holstein 2010 (LEP) stuft die Gemeinde Langwedel raum- strukturell als ländlicher Raum ein. Mit der Eintragung in den LEP als Entwicklungsraum, der für Tourismus und Erholung von Bedeutung ist, wird dem überdurchschnittlichen Potential an Natur- und Landschaftsräumen und der guten Anbindung des Ortes an das überörtliche Verkehrsnetz Rechnung getragen. Der Ort eignet sich im besonderen Maße für Erholungszwecke und trägt somit zur Stärkung der regionalen Tourismuswirtschaft im Land Schleswig- Holstein bei.

Aus einer vom Bundesverband der Deutschen Tourismuswirtschaft e.V. (BTW) beauftragten Studie „Wirtschaftsfaktor Tourismus“ geht hervor, dass fast jeder achte Arbeitsplatz in Deutschland mit Tourismus in Verbindung steht. Durch die von den Touristen konsumierten Güter wird die regionale Wirtschaft in vielfältiger Weise angekurbelt. Die Angebote für die Touristen werden nach Bedarf bzw. gemäß der Nachfrage ausgerichtet und erweitert.

Sondergebiete "Campingplatzgebiete"

Die Größe der dargestellten Sondergebiete "Campingplatzgebiete" sind aus dem bisherigen F-Plan unverändert übernommen worden und stellt den derzeitigen Bestand dar. Der Bedarf wurde nicht neu ermittelt. Die Größe der dargestellten Sondergebiete "Campingplatzgebiete beträgt insgesamt ca. 5,5 ha. Eine Erweiterung ist nicht geplant, da durch das bestehende Angebot an Plätzen die bestehende Nachfrage gedeckt werden kann. Die Flächen werden insgesamt als Campingplatz ge- nutzt. Der Campingplatz „Brahmsee-Camping" befindet sich südlich der Mühlenstraße und der „ Caravanpark am Brahmsee" nördlich der Mühlenstraße.

Ein Mehrbedarf an Campingplatzflächen wird von der Gemeinde nicht gesehen und wurde bisher auch nicht von den Betreibern nachgefragt. Die Flächen werden insgesamt von zwei Betreibern als Campingplatz genutzt.

Um ein vielseitiges Angebot für Tourismus und Erholung auch zukünftig innerhalb der Gemeinde zu sichern, werden die Flächen als Sondergebiete „Campingplatzgebiete“ dargestellt.

Sondergebiete "Wochenendhausgebiete"

Die Darstellung von Wochenendhausgebieten soll in der Neuaufstellung des Flächennutzungspla- nes mit Ausnahme von den Flächen, die im Geltungsbereich des rechtskräftigen B-Plan Nr. 1 ‚Heid- koppel I‘ vom 07.05.2011 festgesetzt wurden, auf den baulichen Bestand beschränkt werden. Gemeinde Langwedel - Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes- Stand 02.05.2017 130

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Eine weitere Entwicklung der Wochenendhausgebiete am Brahmsee steht im Konflikt mit den Zielen der Raumordnung, da der Landesentwicklungsplan (LEP) die Gemeinde Langwedel großräumig als Vorbehaltsraum für Natur und Landschaft festlegt. Wochenendhausgebiete sollen nach LEP ausdrücklich nicht in Vorbehaltsgebieten für Natur und Landschaft entstehen (siehe Ziffer 3.7.3 Abs. 8 LEP 2010).

Aufgrund des demografischen Wandels ist zurzeit davon auszugehen, dass die Aufgabe von Wo- chenendhäusern aus Altersgründen zunimmt und die Gemeinde sich deshalb, um Leerstände zu vermeiden, auf die Erhaltung und Pflege der bestehenden Wochenendhausbebauung beschränkt. Auch eine Ansiedlung von Ferienhäusern wird aus den vor genannten Gründen zurückgestellt.

Der Schutzstreifen an Gewässern wird in einer Breite von 50 m gem. § 35 LNatSchG nachrichtlich in die Planzeichnung übernommen und als Grünfläche dargestellt.

Die Gemeinde möchte Sondergebiete für Wochenendhäuser im Anschluss an die vorhandenen Bau- flächen vorsehen, um diese Flächen wirtschaftlich erschließen und an die vorhandene Kanalisation anschließen zu können. Deshalb wird der Bestand an Wochenendhäusern am Lustsee, der vom Ortskern abgelegen ist, nicht als Sondergebiet für Wochenendhausgebiete dargestellt sondern als Flächen für die Landwirtschaft.

Die Größe der Entwicklungspotentiale innerhalb des Bestandes der Wochenendhausgebiete ‚Am Brahmsee‘, die innerhalb des Geltungsbereiches des rechtskräftigen B-Plan Nr. 1 ‚Heidkoppel I‘ vom 07.05.2011 liegen und als Wochenendhausgebiete festgesetzt wurden, beträgt ca. 3,2 ha.

Sonstiges Sondergebiete "Wassersport"

Die Sparte Wassersport des Sportvereins Langwedel von 1947 e.V. nutzt gemeinsam mit den Ba- degästen die gemeindliche Badestelle am Brahmsee im Bereich des Wochenendhausgebietes „Fi- schersiedlung“ und des Campingplatzes an der Mühlenstraße.

Derzeit erlaubt sind das Surfen und das Befahren des Brahmsees mit Booten ohne Kraftstoffmotor durch den Sportverein aufgrund von erworbenen Seeberechtigungsscheinen mit dem Eigentümer des Brahmsees. Die Badestelle ist öffentlich rechtlich für die Allgemeinheit über die Gemeindestraße „Fischersiedlung“ erschlossen und ist ohne Berechtigungsschein vom Eigentümer erlaubt.

Die Sparte Wassersport bietet Kurse zum Erlernen des Surfens sowie des Segelns für alle Alters- gruppen an. Auch für Feriengäste werden Kurse angeboten. Für Kinder ab 6 Jahren wurden spezi- elle Boote (Optimisten Jollen) angeschafft. Der Sportverein möchte die vom Sportverein und von der Gemeinde angeschafften Surfbretter und Optimisten Jollen gegen Diebstahl und Vandalismus schützen und hierzu aus logistischen Gründen in der Nähe zum Wasser ein kleines Bootshaus er- richten.

Um die attraktive Lage am Brahmsee auch für sportliche Zwecke zu nutzen und den Bedürfnissen der Mitglieder des Sportvereins gerecht zu werden, wird die Badestelle in ein "Sondergebiet für Wassersport" erweitert.

Unter Wassersport* werden alle Sportarten, die im oder auf dem Wasser ausgetragen werden, zu- sammengefasst. Hierzu gehören Kanusport, Rudern, Schwimmen, Segeln, Synchronschwimmen, Wasserball, Wasserski, Wakeboard, Wellenreiten, Surfen, Tauchen, Wasserspringen (Kunst- und Turmspringen). Erlaubt ist kein Motorsport.

*Definition nach: Herders neues Hand-Lexikon; Freiburg im Breisgau 1987;

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Die vorhandenen Bootsstege am nördlichen Ufer des Brahmsees, westlich der Einmündung der Manhagener Au in den Brahmsee, werden in das geplante "Sondergebiet für Wassersport" mit ein- bezogen.

Die bestehende gemeindliche Badestelle am Brahmsee eignet sich für die Entwicklung eines Son- dergebietes mit der Zweckbestimmung „ Wassersport“ von den vorhandenen gemeindlichen Bade- stellen am besten, da diese Badestelle vom Sportplatz, von der Grundschule und von den Kinder- gärten nicht weit entfernt liegt und fußläufig gut erreichbar ist. Der Brahmsee eignet sich aufgrund seiner Größe am besten zum Surfen und Segeln.

Zur Vereinbarkeit sollten für Schwimmer und Badegäste die Liegewiese und der Bereich zum Baden und Schwimmen eindeutig abgeteilt werden.

Der Pohlsee und der Lustsee liegen innerhalb des Gebietes, welches im Landschaftsrahmenplan S- H als Eignungsgebiet zur Ausweisung von Schutzgebieten und Biotopverbundsystem dargestellt ist. Deshalb sind diese Bereiche sensibler hinsichtlich möglicher Störungen zu betrachten und liegen auch nicht zentral genug.

Größe des geplanten "Sondergebietes für Wassersport": Teilbereich 1 (vorhandene Badestelle) : ca. 1000 m² Teilbereich 2 (vorhandene Bootsstege) ca. 2.200 m²

Das geplante "Sondergebiete für Wassersport" - Teilbereich 2- erstreckt sich landeinwärts bis zum Straßenrand der Mühlenstraße.

Die Gemeinde möchte die bereits errichteten Bootssteganlagen des Sportvereins Langwedel pla- nungsrechtlich vorbereiten, um diese zukünftig planungsrechtlich sichern zu können, ggf. auch über einen B-Plan. Die Zulässigkeit baulicher Anlagen innerhalb von Grünflächen ist zweckgebunden und nur in dem Maße zulässig, dass der Grüncharakter dominant bleibt. Da es sich um eine kleine Fläche handelt, kann zum Zeitpunkt der Neuaufstellung des F-Planes nicht abgeschätzt werden, wie hoch der Anteil ist, der "grün" bleibt. Deshalb werden die Flächen als Sondergebiet "Wassersport" darge- stellt.

Sondergebiet „Kinder- u. Jugendfreizeit- und Schullandheim“

Das Waldheim am Brahmsee wurde 1921 vom BDJ-Landesverband Schleswig- Holstein für Erholungszwecke errichtet und als Land- und Ferienheim für Tagungen, Freizeiten und Kurse für Kinder und Jugendliche genutzt. Es wurde bis heute als evangelische Kinder- und Jugenderho- lungseinrichtung unterhalten und betreut und hat sich im Laufe der Jahre zu einer Einrichtung ent- wickelt, die auch überregional gern von Schul- und Freizeitgruppen besucht wird.

Das Areal des eingetragenen Vereins "Waldheim am Brahmsee", erstreckt sich auf ca. 12,80 ha naturbelassenem Grundstück. Zu dem ursprünglichen Gebäudekomplex im mittleren Bereich sind Blockhäuser und Zeltlager für Gruppen entstanden. Das Freigelände bietet Raum für Freizeitaktivi- täten, z.B. Beach Volleyball, Badestelle, Spielwiese und vieles mehr.

Der Landschaftsplan hat die Flächen insgesamt als Eignungsflächen für Sondergebiete festgestellt. Da es sich jedoch zum größten Teil um Grünflächennutzungen für Freizeitangebote im Außenbe- reich handelt, soll dieses auch im F-Plan differenziert dargestellt werden, um den Charakter der Erholungsanlagen mit ihrem Freizeitangebot im Außenbereich auch zukünftig zu erhalten. Die Son- dergebietsflächen werden unter Berücksichtigung des Schutzstreifens an Gewässern abgerundet und weitgehend auf den baulichen Bestand beschränkt. Die Grünflächen erhalten die Zweckbestim- mung: Grünanlagen für Freizeit- und Erholung. Gemeinde Langwedel - Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes- Stand 02.05.2017 132

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Das Gebiet ist von der L 298 erschlossen.

Sondergebiet „Jugend- und Freizeitheim“ Der Verein Zeltplatz Brahmsee e. V. (ZeBra) wurde 1993 zum Betreiben des Jugendheimes "Zelt- platz Brahmsee" gegründet. Außerdem hat er sich zum Ziel gesetzt, sich im Bereich der Freizeitpä- dagogik, der Kinder- und Jugendarbeit und der Bildungsarbeit zu betätigen. Der Verein ist ein Träger der freien Jugendhilfe und gemeinnützig anerkannt. Die Vereinsarbeit wird ausschließlich ehrenamtlich geleistet. Die Größe des Areals des Jugend- und Freizeitheimes beträgt ca. 2,7 ha, ohne die südöstlich angrenzenden Waldflächen.

Der Landschaftsplan hat diese Flächen insgesamt als Eignungsflächen für Sondergebiete festge- stellt. Da es sich jedoch zum größten Teil um Grünflächennutzungen für Freizeitangebote im Au- ßenbereich handelt, soll dieses auch im F-Plan differenziert dargestellt werden, um den Charakter der Erholungsanlagen mit ihrem Freizeitangebot im Außenbereich auch zukünftig zu erhalten. Die Sondergebietsflächen werden unter Berücksichtigung des Schutzstreifens an Gewässern abgerun- det und weitgehend auf den baulichen Bestand beschränkt. Die Grünflächen erhalten die Zweckbe- stimmung: Grünanlagen für Freizeit- und Erholung.

Das Gebiet ist von der L 298 erschlossen.

Bundeseigene Flächen

Sonstiges Sondergebiet "Bund"

Eine Besonderheit des Ortes ist der Standortübungsplatzes des Bundes. Die bundeseigenen Flä- chen nehmen ca. 163 ha des südlichen Gemeindegebietes ein. Das Gebiet hat sich insgesamt weit- gehend zu einer besonderen Landschaft entwickelt, in das teilweise Heide- und Trocken- und Ma- gerrasenflächen als geschützte Biotope integriert sind.

Zur Kurzhaltung der Heide- und Trocken- und Magerrasenflächen im nördlichen Abschnitt, werden von einer Schäferin behütete Ziegen und Schafe vier bis sechs Wochen im Herbst und zwei Wochen im Frühjahr zur Pflege eingesetzt.

Die Bundesautobahn BAB 7 verläuft quer durch das Gebiet und teilt es in einen südlich und einen nördlich Abschnitt.

Im Flächennutzungsplan werden die bundeseigenen Flächen als sonstiges Sondergebiet mit der Zweckbestimmung "Bund" dargestellt. Ein Teil der Flächen wird überlagert von Planungen und Nut- zungsregelungen die nach Bundes- oder Landesrecht festgestellt wurden und gemäß § 5 Abs. 4 BauGB als nachrichtliche Übernahmen in den Flächennutzungsplan zu übernehmen sind.

Dazu gehören:

 ca. 13,9 ha des Naturschutzgebietes "Wennebeker Moor und Wennebekniederung, dass sich mit insgesamt ca. 117 ha über die Gemeinden Borgdorf-Seedorf, Eisendorf und Lang- wedel erstreckt (siehe Landschaftsrahmenplan für den Planungsraum III (Feb. 2000), Text Seite 34 Tab. 5). Innerhalb des Naturschutzgebietes befinden sich nach Bundesrecht fest- gestellte gesetzlich geschützten Biotope;

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 der südlich der BAB 7 gelegene Teilbereich des Standortübungsplatzes und ein Teilbereich der nördlich der BAB 7 gelegenen Flächen, die Teil des FFH Gebietes -Wennebeker Moor und Langwedel Nr. 1825-302- sind, das sich über die Grenzen der Gemeinde Langwedel hinaus über insgesamt ca. 230 ha erstreckt;

 archäologische Interessengebiete mit den Nummern 26 und 27 der archäologischen Lan- desaufnahme.

Der Standortübungsplatz (StOÜbPl) „Langwedel" wird zum Erhalt der Funktionsfähigkeit der Bun- deswehr benötigt. Nach Rücksprache mit dem umweltwissenschaftlichen Referent Technischer Umweltschutz des Bundesamtes für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundes- wehr, Kompetenzzentrum Baumanagement Kiel Referat K5 - öffentliche Rechtsauskunft der Bun- deswehr Kiel, öffentlich-rechtliche Aufsicht Arbeitssicherheit / Technischer Umweltschutz (Umwelt- wiss. Referent Technischer Umweltschutz BAIUDBw KompZ BauMgmt Kiel Referat K5 - ÖrA Bw Kiel Öffentlich-rechtliche Aufsicht Arbeitssicherheit / Technischer Umweltschutz) wird der Übungs- platz aktuell für folgende Zwecke genutzt: „Grüne Ausbildung", Biwaken, Schießen mit Übungsmu- nition, Hubschrauberstart und -landungen sowie Geländeübungsfahrten.

Langwedel liegt innerhalb des Interessensgebietes der Großraumradaranlage Brekendorf und innerhalb des Zuständigkeitsbereiches gem. § 18a LuftVG des militärischen Flugplatzes Hohn.

Das Luftverkehrsgesetz regelt im § 18a LuftVG, dass Bauwerke nicht errichtet werden dürfen, wenn dadurch Flugsicherungseinrichtungen gestört werden können. Zu diesem Zweck unterrichtet das Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung (BAF) die jeweils zuständigen Luftfahrtbehörden der Länder über die Standorte aller Flugsicherungseinrichtungen und deren Anlagenschutzbereiche.

Die jeweils zuständigen Luftfahrtsbehörden der Länder unterrichten dann im Gegenzuge das BAF, wenn sie von der Planung von Bauwerken innerhalb von den. o. g. Bereichen Kenntnis erhalten. Die Eigentümer und andere Berechtigte haben auf Verlangen vom BAF zu dulden, dass Bauwerke so errichtet bzw. so zu verändern sind, dass Störungen unterbleiben.

Das gilt nicht, wenn Störungen durch Maßnahmen der Flugsicherungsorganisation mit einem Kos- tenaufwand verhindert werden können, der nicht über dem Geldwert der beabsichtigten Verände- rung liegt.

Das Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung (BAF) hat auf seiner Internetseite in Form einer interak- tiven Karte Daten zu den Anlagenschutzbereichen um Flugsicherungsanlagen für die Öffentlichkeit entwickelt und dargestellt. Die öffentlich zugängliche Karte spiegelt aufgrund verwaltungstechni- scher Abläufe nicht in jedem Fall den aktuellen Stand der Anlagenschutzbereiche wider und ist daher nur zur Orientierung zu verwenden. Eine verbindliche Aussage über Lage der Schutzbereiche geht von der Karte nicht aus. Eine verbindliche luftverkehrsrechtliche Zustimmung muss im Rahmen des Baugenehmigungsverfahrens vom BAF nach Entscheidung durch die Baugenehmigungsbehörde grundsätzlich eingeholt werden. In dieser Karte ist die militärische Schutzzone mit einer blauen Schraffur dargestellt.

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Abbildung 42: Anlagenschutzbereiche nach § 18a LuftVG (Quelle: Internetseite des BAF)

Aufgrund der militärischen Nutzung wurde vom Bundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr, Infra I 3 darauf hingewiesen, dass es durch den angrenzenden StOÜbPl "Langwedel" vermehrt zu Schallimmissionen durch übende Truppenverbände kommen kann.

Militärische Anlagen, von denen störende Wirkungen ausgehen, sollen durch einen ausreichenden Abstand von Wohngebieten und sonstigen schutzwürdigen Nutzungen getrennt sein. Soweit dies nicht möglich ist, sind entsprechende Schutzmaßnahmen zu treffen.

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In der Praxis hat sich bisher hauptsächlich eine ruhige militärische Nutzung auf den Flächen darge- stellt. Bisher ist es noch nicht zu Konflikten mit den unmittelbar benachbarten Kinder- und Jugend- freizeiteinrichtungen sowie dem Schullandheim und den Wochenendhausgebieten am Brahmsee gekommen.

Die Neuaufstellung des F-Planes bereitet neue Bauflächen für Wohnen, Gewerbe und Sondernut- zungen vor. Die geplanten Bauflächen rücken nicht näher an den Standortübungsplatz heran als der bauliche Bestand. Der Bestand wird planungsrechtlich gem. der bestehenden Nutzung in die Neu- aufstellung des F-Planes übernommen und dargestellt. Alle zum größten Teil bebauten Flächen, die im alten Flächennutzugsplan nicht als Bauflächen dargestellt waren, werden in der Neuaufstellung des F-Planes als Planung dargestellt.

Sonstiges Sondergebiet „Biomasseanlagen"

Das Planungserfordernis, ein sonstiges Sondergebiet für Biomasseanlagen in der Neuaufstellung des F-Planes darzustellen, ergibt sich aus den Erweiterungsabsichten eines Betreibers in Form einer nicht mehr gem. § 35 Abs.1 Nr. 6 BauGB privilegierten Anlage.

Die Gemeinde möchte mit der Ausweisung des sonstigen Sondergebietes für Biomasseanlagen die nachhaltige Energieversorgung aus nachwachsenden Energiestoffen fördern.

Durch die Vorbereitung von Bauflächen für Biomasseanlagen in der Neuaufstellung des F-Planes können Anlagen entstehen, die nicht gem. § 35 Abs.1 Nr. 6 BauGB privilegiert sind.

Die Biomasseheizkraftwerke (BMHW) sollen Wärme für den Eigenbedarf sowie zur Versorgung von Siedlungsbereichen, die in der näheren Umgebung liegen, bereitstellen (Nahversorgung).

Es ist vorgesehen, die Anlagen ausschließlich mit Biomasse aus Gülle und aus nachwachsenden Rohstoffen aus eigener Produktion sowie von nahegelegenen landwirtschaftlichen Betrieben zu betreiben.

Die geplante Fläche befindet sich im Außenbereich, mit der Lage in der Straße "Ziegelei" und gehört zu einem landwirtschaftlichen Betrieb, der in diesem Bereich angesiedelt ist und bereits eine Bio- gasanlage, die gem. § 35 Abs.1 Nr. 6 BauGB privilegiert ist, betreibt. Die bestehende Biogasanlage steht in einem räumlich - funktionalen Zusammenhang zu dem landwirtschaftlichen Betrieb.

Um diese Anlage den zukünftigen Anforderungen anzupassen und für eine effektivere Bewirtschaf- tung erweitern oder ausbauen zu können, werden Entwicklungsmöglichkeiten durch die Darstellung in der Neuaufstellung des F-Planes von sonstigen Sondergebieten für Biomasseanlagen in einer Größe von ca. 3,7 ha vorbereitet. Die Größe der Flächen wurde im Rahmen des parallel zur Neuaufstellung des F-Planes aufgestellten vorhabenbezogenen Bebauungsplanes Nr. 11 nach dem Bedarf des zukünftigen Betreibers ermittelt.

Um den räumlich- funktionalen Zusammenhang zum bestehenden Betrieb zu dokumentieren, sind die Bestandsflächen in die Neuaufstellung des F-Planes mit einbezogen und entsprechend als Sons- tiges Sondergebiet für Biomasseanlagen darzustellen.

Gemeinbedarfseinrichtungen

Die Gemeinde verfügt über folgende Infrastruktur: . Grundschule Langwedel . Bucherthaus (Jugendtreff, betreute Grundschule, U3-Betreuung) . Kindergarten mit zwei Waldgruppen, Gemeinde Langwedel - Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes- Stand 02.05.2017 136

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. Freiwillige Feuerwehr Langwedel mit Jugendfeuerwehr . Freiwillige Feuerwehr Blocksdorf mit Gemeinschaftsraum . Museum . Friedhof mit Paul-Gerhard-Kapelle (Träger der Kapelle ist die ev.-luth. Kirche Nortorf) . Sportanlagen (Fussball, Tennis) mit Sporthalle, Sportheim und Spielplatz . Bouleplatz . Sport- und Spielplatz in Blocksdorf . gemeindliche Badestellen am Brahmsee, Pohlsee und Lustsee

Der Kindergarten, die Sportanlagen mit Sporthalle, das Sportheim, der Spiel- und Bouleplatz bilden ein Gemeindezentrum.

Die Badestelle am Brahmsee ist ca. 800 m vom Sportzentrum entfernt und fußläufig über einen Fußweg durch "Lokis Wald" gut erreichbar. Über die Mühlenstraße gelangt man von der betreuten Grundschule im Hörn zum ca. 400 m entfernt liegenden Sportzentrum.

Die Gemeinde plant die Verlegung der Feuerwehr auf das Grundstück der ehemaligen Zimmerei im Wollm, siehe Abbildung 43.

Dieses Grundstück hat die Gemeinde er- worben. Für die Feuerwehr soll neben den Fahrzeughallen ein Versammlungsraum eingerichtet werden.

Auf dem Standort sind auch Flächen zum Abstellen des Schulbusses sowie zur Un- terbringung von Gerätschaften der Ge- meinde, die der Pflege und Wartung der kommunalen Anlagen und Einrichtungen dienen (Bauhof), vorgesehen.

Es ist kein Büro für die Verwaltung des Bauhofes angedacht. Der Gemeindehelfer wohnt in der Gemeinde. Es wird hier kein Betrieb geschaffen, der einen ständigen Aufenthalt von Personen erfordert.

Abbildung 43: Geplante Gemeinbedarfsflächen im „Wollm“

Angedacht ist die Fläche als Flächen für den Gemeinbedarf in der Neuaufstellung des F-Planes mit der Zweckbestimmung „Anlagen für Sicherheit und Ordnung“ darzustellen, um eine Flexibilität hin- sichtlich der Abgrenzung der geplanten Nutzung zu gewährleisten. So kann je nach Bedarf, ohne einen Widerspruch zu den Darstellungen im F-Plan herzustellen, auf Nutzungsänderungen und – Erweiterungen reagiert werden.

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Bildungseinrichtungen

Die Grundschule in der Gemeinde Langwedel mit Sitz im Hörn 2 hat 5 Klassen und wird neben den Kindern aus Langwedel auch von Kindern aus der Gemeinde Dätgen besucht. Schulträger ist der Schulverband Nortorf. Verwaltet wird die Grundschule vom Amt Nortorfer Land. Im „Bucherthaus“ neben der Grundschule stellt die Gemeinde Räume für eine betreute Grundschule, eine Tagespflegestelle für Kinder unter 3 Jahren sowie für die Jugend zur Verfügung.

Das Schulgebäude aus der Gründerzeit (1881) erhielt 1999 einen Anbau.

Quelle: Internetseite des Amtes Nortorfer Land, Gemeinde Langwedel, kommunale Einrichtungen im Juni 2014

*Blatt 11: Schulen Schulen Haupt- Organisationsform/Schulart Schule Schüler Klassen amtl. öffent- 1 (nach § 9 SchulG - abS;§ 8 SchulG private Lehrer - bbS) liche

Grundschule 1 - 81 4 6 Regionalschule* Hauptschule Grund- und Hauptschule Förderschule Schule für sonstige Behinderungs- arten Realschule Gymnasium Gesamtschule Gemeinschaftsschule Freie Waldorfschule Berufsschule Berufsfachschule Fachgymnasium Fachoberschule Berufsoberschule Fachschule Studienkolleg Schule des Gesundheitswesens Ergänzungsschulen

*Keine allgemeinbildende Schule am Ort; die Schüler besuchen: Schüler Schüler Schüler Schüler Schüler Schüler Schüler Organisationsform Schule Kiel Neu- Nortorf Bordes- Büdels- Flintbek Schles- (nach § 9 SchulG) münster holm dorf wig

Grundschule 1 1 Regionalschule 1 1 1 Hauptschule Grund- und Hauptschule Förderschule 1 1 1 Gemeinde Langwedel - Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes- Stand 02.05.2017 138

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Schule für sonstige Behinderungsarten Realschule Gymnasium 10 34 1 Gesamtschule Gemeinschaftsschule 43 13 Freie Waldorfschule 3 4

1 vollzeit- und teilzeitbeschäftigte Lehrer

Tabelle 35: Schulen

*Quelle: Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig- Holstein Stand: 05.06.2014

Sozialen Zwecken dienende Gebäude und Einrichtungen

Einrichtungen und Standort in Lang- Größe/Nutzung Träger- Verwal- Anlagen wedel schaft tung/Betreu- ung Kindergarten Am Sportplatz 1 b 40 Kindergartenplätze/ Gemeinde Amt Nortorfer "Zwergenhaus" 16 Kindergartenplätze Langwedel Land in 2 Waldgruppen "Bucherthaus" Schulstraße 2 Jugendtreff, betreute Gemeinde Verein Kin- (ehemaliges Wohnge- Grundschule, U3 -Be- Langwedel der- und Ju- bäude des Lehrers Otto treuung gendarbeit Buchert; Lehrer von 01.10.1954 bis e.V. Langwe- 31.07.1978 in der del Langwedeler Schule) Dorfgemeinschafts- Blocksdorf 20 ca. 66 m² mit sanitären Gemeinde Feuerwehr raum Blocksdorf Anlagen im Feuerwehr- Langwedel Blocksdorf haus Blocksdorf Tabelle 36: Sozialen Zwecken dienende Gebäude und Einrichtungen

Kirchlichen Zwecken dienende Gebäude und Einrichtungen

Einrichtungen Standort in Nutzung Trägerschaft Verwaltung/Be- und Anlagen Langwedel treuung "Paul - Nortorfer Friedhofskapelle mit Ev.-Luth. Kirchen- Ev.-Luth. Kir- Gerhard-Ka- Straße einer Nutzfläche von gemeinde Nortorf chengemeinde pelle" 103,91 m² wurde Nortorf 1966/67 von der Ev. Luth. Kirchengem. Nortorf gebaut. Tabelle 37:Kirchlichen Zwecken dienende Gebäude und Einrichtungen

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Kulturellen Zwecken dienende Gebäude und Einrichtungen

Einrichtungen Standort in Lang- Nutzung Trägerschaft Verwaltung/Betreuung und Anlagen wedel "Schoolkat" Nortorfer Straße Dorfmuseum, Aus- Gemeinde Kultur- und Museums- 5 stellungen, Vor- Langwedel verein e.V. träge, Veranstal- tungen

Kauf und Wiederherrichtung der 1764 erbau- ten und inzwischen unter Denkmalschutz ste- henden Schulkate an der Nortorfer Straße 5 mit finanzieller Unterstützung vom Land und Kreis zwischen 1988 und 1995 im Rahmen der Maßnahmen zur Dorferneuerung.

Einweihung: 28.05.1994

.

Foto von 2013

Tabelle 38: Kulturellen Zwecken dienende Gebäude und Einrichtungen

Sportlichen Zwecken dienende Gebäude und Einrichtungen

Einrichtungen Standort in Größe Trägerschaft Verwaltung/Betreuung und Anlagen Langwedel Sporthalle mit Am Sportplatz Halle: 22 x 30 m Gemeinde Sportverein Sportlerheim 1b Sanitär- u. Umkleide- Langwedel räume, Aufenthalts- raum, Gaststätte Tabelle 39: Sportlichen Zwecken dienende Gebäude und Einrichtungen

Verkehr

Der Verkehr ist für die städtebauliche Entwicklung und den zivilisatorischen Fortschritt von großer Bedeutung. Erst durch den Verkehr in allen Formen ist der Mensch mobil geworden. Verkehrswege wurden jeweils nach dem der Zeit entsprechenden technischen "Know How" gebaut und ausgebaut.

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Sie verbinden Welten. Wohn- und Arbeitsstätten mussten nicht mehr eng beieinander liegen. Zent- rale Orte und Stadtrandkerne als festgelegte Schwerpunkte von Infrastruktureinrichtungen wurden auch aus ländlichen Räumen erreichbar. Verkehrswege werden benötigt für internationale Güter- transporte, zum Reisen und für den nationalen wie internationalen Interessensaustausch in allen Bereichen.

Aber größtmögliche Mobilität bedeutet einerseits Wohlstand durch Fortschritt und andererseits, durch den zunehmenden Verkehr, eine Belastung für die Umwelt. Die Stadtplanung soll so weit wie möglich zur Konfliktlösung beitragen. Im Flächennutzungsplan werden Flächen für den überörtlichen Verkehr (Bundesautobahnen, Bun- des-, Landes- und Kreisstraßen) und für die örtlichen Hauptverkehrszüge dargestellt, die bereits auf anderer Planungsebene festgestellt worden sind (Nachrichtliche Übernahmen).

Als örtliche Hauptverkehrszüge sind Zubringerstraßen (äußere Erschließung) zu den Baugebieten gemeint. Die Erschließungsstraßen wie Anliegerstraßen und Wohnwege innerhalb von Baugebieten (innere Erschließung) werden nicht dargestellt.

Bahnanlagen und Anlagen für den Flugverkehr befinden sich nicht innerhalb des Gemeindegebietes und sind auch nicht geplant.

Innerhalb des Gemeindegebietes befinden sich Anlagen für den Straßenverkehr, für den ruhenden Verkehr sowie örtliche und überörtliche Fuß-, Rad- und Wanderwege.

Straßenverkehr

Durch die Gemeinde Langwedel verlaufen folgende Straßen von örtlicher sowie überörtlicher Be- deutung:

Name der Straße Straßenkategorie Bedeutung BAB 7 Bundesautobahn überregionale (A7) K 36 Kreisstraße 36 regionale L 298 (Abschnittsweise als Nortorfer Straße, Dorfstraße Landesstraße 298 regionale u. Kieler Straße benannt) Dorfstraße Gemeindestraße örtliche Bordesholmer Straße Gemeindestraße örtliche Wollm Gemeindestraße örtliche Mühlenstraße Gemeindestraße örtliche Manhagener Weg Gemeindestraße örtliche Enkendorf Gemeindestraße örtliche Pohlsee Gemeindestraße örtliche Ziegelei Gemeindestraße örtliche Tabelle 40: Übersicht der Straßen von örtlicher und überörtlicher Bedeutung

Die L 298 ist die Straße, die durch Langwedel nach Kiel führt. Sie ist im Ortskern von Langwedel die meist befahrenste Straße und somit die stärkste Quelle für Verkehrslärm.

Die aktuellen Verkehrsbelastungen wurden der allgemeinen Straßenverkehrszählung aus dem Jahr 2005 vom Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr Schleswig-Holstein- Betriebssitz Kiel - entnom- men. Für die Nortorfer Straße (L 298) weist die nächstgelegene Zählstelle (1725 0233) einen DTV (durchschnittliche tägliche Verkehrsstärke) von ca. 3.235 Kfz/24h aus. Für der maßgeblichen Lkw- Anteil (Kfz mit mehr als 2,8 t zulässigem Gesamtgewicht, p) liegt ein Anteil von 6,9 % vor.

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Die Bundesautobahn A 7 liegt im südlichen Gemeindeteil und verläuft von Ost nach West quer durch das Gemeindegebiet. Die Trasse der Autobahn führt unter die L 298 durch (Unterführung).

Es sind in der Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes keine Flächen für den überörtlichen Ver- kehr und für die örtlichen Hauptverkehrszüge geplant.

Die vorhandenen Verkehrsanlagen dienen zur Erschließung der geplanten Bauflächen. Inwieweit Anliegerwege oder -straßen innerhalb der geplanten Baugebiete zur inneren Erschließung notwen- dig sind, wird im Rahmen der fortführenden Planungen beurteilt.

Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Technologie hat in der Stellungnahme vom 22.09.2014, Az.: VII 415-553.71-58-094 darauf hingewiesen, dass direkte Zufahrten und Zugänge zur freien Strecke der Bundesautobahn A 7 (BAB A 7), der Landesstraße 298 (L 298) und der Kreisstraße 36 (K 36) nicht angelegt werden dürfen und die verkehrliche Erschließung neuer Plan- gebiete ausschließlich über Gemeindestraßen zu erfolgen hat.

Öffentlicher Personennahverkehr

Die Gemeinde ist an das Netz des öffentlichen Personennahverkehrs angeschlossen. Die Grund- versorgung des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) wird von der Autokraft GmbH übernom- men. Der Linienverkehr mit der Nr. 4615 übernimmt den Schülertransport von Langwedel nach Nortorf und zurück, die Linie 4620 den Schülertransport von Langwedel nach Neumünster Einfeld zum Gymnasium und zurück. Die Zeiten sind dem Schülerverkehr angepasst. Mit der Linie 4610 gelangt man nach Kiel und zurück.

Die Gemeindeteile Blocksdorf und Enkendorf werden durch die Buslinie 4612, die von Warder nach Nortorf führt, an das öffentliche Personennahverkehrsnetz angebunden. Mit dieser Linie gelangt man nach Nortorf zur Realschule, nach Westensee und zurück.

Der nächste Bahnhof befindet sich in Nortorf. Von hier gelangt man nach Rendsburg. Die Buslinie 4615 (Langwedel- Dätgen- Nortorf und zurück) der Autokraft GmbH verbindet die beiden Orte mit- einander und übernimmt auch den Transport für die Schüler, die in Nortorf eine weiterführende Schule besuchen. Mit dem Bus gelangt man auch zum Bahnhof der Stadt Nortorf.

Mit der Buslinie 4610 wird eine Verbindung Itzehoe – Nortorf - Kiel geschaffen. Mit dieser Linie kommt man von der Haltestelle am Denkmal von Langewedel nach Kiel.

Bei zukünftigen Planungen für die ältere Bevölkerung, z. B. beim Bau einer Anlage für betreutes Wohnen, spielt u. a. die Nähe zu Haltestellen eine Rolle, damit die ältere Bevölkerung auf Grund von ihrer ggf. eingeschränkten Mobilität weiterhin Orte erreichen kann, die die Versorgung des täg- lichen Bedarfs sowie die ärztliche Versorgung decken.

Ruhender Verkehr

Innerhalb der Gemeinde gibt es 5 Parkplätze von örtlicher sowie überörtlicher Bedeutung. Sie befinden sich in den Bereichen der gemeindlichen Badestellen am Brahm-, Lust- und Pohlsee und bieten den Erholungssuchenden von nah und fern Abstellflächen für ihre motorisierten Fahr- zeuge. Weiterhin gibt es noch einen Parkplatz für Gäste im Bereich des Waldheimes am Brah- msee. Diese bereits bestehenden Parkplätze werden in die Neuaufstellung des F-Planes über- nommen und dargestellt. Weitere Parkplätze sind nicht geplant.

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Örtliche und überörtliche Fuß-, Rad- und Wanderwege

Durch Langwedel führen Wander- und Radwege von örtlicher sowie regionaler Bedeutung. Für die örtliche Bevölkerung wurde ein Rundwanderweg (Nr. 15) und eine Radweg Rundtour (R3) einge- richtet und beschildert. Regionale Radwege sind als Freizeitrouten angelegt. Die Wander- und Rad- wege schaffen Verbindungen zu reizvollen Ausflugzielen innerhalb des Gemeindegebietes sowie gemeindeübergreifend. Sie führen durch reizvolle Landschaften, z. B. den Naturpark Westensee und dienen der regionalen Erschließung für den Wander- und Radtourismus sowie für Naherho- lungssuchende. Ein straßenbegleitender Radweg führt von Nortorf kommend entlang der L 298 durch die Gemeinde bis nach Blumenthal. Hier gelangt man über einen kleinen Schlenker bis zur L 318 und von dort entlang der L 318 über Molfsee nach Kiel.

Die bestehenden Wege sind in einer Themenkarte "Wander-, Rad- und Reitwege dargestellt, die Bestandteil der Neuaufstellung des F-Planes ist. Der Weg der gegenüber der Zufahrt zum "Waldheim am Brahmsee" von der L298 abgeht und auf den Moorweg führt, soll neu als Verbindungsweg zum bestehenden Rundwanderweg (Nr. 15) aus- gewiesen werden.

Die Gemeinde plant einen neuen Wanderweg vom ‚Olendiekskamp‘ bis zum ‚Wollm‘ anzulegen, um einen kleineren Wanderrundweg für ältere Mitbürger zu schaffen.

Für die Reitfreunde- und Gäste besteht ein Reiterweg, der über die Gemeindestraße Wollm erreich- bar ist.

Ver- und Entsorgungsanlagen

Die Versorgung (Belieferung) der Bevölkerung und der Wirtschaft mit lebenswichtigen Gütern wie Wasser, Strom, Wärme und Brandschutz wird von öffentlichen und privaten Versorgungsbetrieben übernommen.

Die Entsorgung (Beseitigung) von Abwässern, Abfällen und Schadstoffen einschließlich deren Be- handlung zum Schutz der Umwelt durch Kläranlagen, Müllbeseitigungs- und verwertungsanlagen verschiedener Art und Anlagen zur Ablagerung von Sonderabfällen muss geregelt sein und stellt die Kommunen vor immer wieder neue Herausforderungen. Diese Aufgabe wird von öffentlichen und privaten Entsorgungsbetrieben übernommen. Die Beseitigung von Abwasser gehört zu den hoheit- lichen Aufgaben der Kommunen.

Wasserversorgung

Eine öffentliche zentrale Wasserversorgungsanlage existiert nur für die Straßen "Olendiekskamp" und "An der Mühlenau".

Versorgungsbereich Wasserwerk Träger/Betrei- Brunnen- Anzahl der ange- Zuständige ber tiefe schlossenen Verwal- Grundstücke tung Olendiekskamp, Olendieks- Gemeinde 92 m 52 Amt Nor- An der Mühlenau, kamp torfer Land Nortorfer Str. 12- 18 Tabelle 41: Öffentliche Wasserversorgung

Die Wasserversorgung in der Gemeinde Langwedel wird hauptsächlich durch Brunnen von Versor- gungsgemeinschaften oder Einzelbrunnen in eigener Verantwortung sichergestellt.

Folgende Bereiche werden über Gemeinschaftsbrunnen versorgt: Gemeinde Langwedel - Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes- Stand 02.05.2017 143

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Versorgungsbereich Träger/Betreiber Brunnen- Anzahl der ange- Zuständige Verwaltung tiefe schlossenen Grundstücke Fasanenweg Wassergemein- 55 m 23 Gerhard Labusch schaft Fasanenweg 14 Fasanenweg Tel. 04329-463 Wochenendhausgebiet Verein Heidkoppel 75 m 64 Reinhard Franke He- "Heidkoppel II" II e.V. ckenrosenweg 25 04329-879 Hörn Brunnengemein- 38 m unbekannt Stefan Hill,Hörn 15 schaft Hörn 04329-1416 Hörn 2-14, Hörnstieg, Wassergemein- 68 m ca. 14 Klaus Jürgensen Mühlenstraße 12, schaft Hörn Hörn 10 a Schulstraße 2, Dorf- 04329-1258 straße 2 Am Wiesengrund, Am Wassergemein- 74 m ca. 33 Kurt Werner Beier Sportplatz 1 b, Wind- schaft Windmüh- Windmühlenberg 4 mühlenberg, Mühlen- lenkoppeln 04329-473 straße 15-17 Melkenkamp 27-35 Wassergemein- 65 m 15 Diethard Fleischer Mel- Bordesholmer Straße 5- schaft kenkamp 33 9 Melkenkamp I 04329-788 Melkenkamp 1-23 Wassergemein- 51 m 15 Bernhard Naeve schaft Melkenkamp 4 Melkenkamp II 04329-563 Mühlenstraße 21-26, Wassergemein- 17 m 7 Otto Brandt Hohlweg, Manhagener schaft 3 Mühlenstraße 26 Weg 2-6 04329-92372 Am Lustsee 1- 17 Wassergemein- 5 m unbekannt Christiane Brauner schaft Am Lustsee Kranichweg 3 33335 Gütersloh 05209-5656 Am Brunnenberg Wassergemein- 61 m 7 04329-913849 schaft Am Brunnen- berg Blocksdorf 2-23 Wassergemein- 30 m 28 Klaus Röschmann schaft Blocksdorf Blocksdorf 10 b 04329-811 Tabelle 42: Wasserversorgungsgemeinschaften

Die in der Liste nicht aufgeführten Bereiche sind über Einzelbrunnen versorgt.

Entwässerung

Niederschlagswasser

Die Gemeinde hat in ihrer Abwassersatzung festgesetzt, dass die Nutzungsberechtigten von bebau- ten und befestigten Grundstücken zur Beseitigung des abfließenden Niederschlagswasser verpflich- tet sind, sofern das Amt für Teilgebiete durch gesonderte Satzung keine abweichenden Regelungen trifft.

Die Gemeinde hat in ihrem Abwasserbeseitigungskonzept die zentrale Niederschlagswasserbesei- tigung als gemeindliche Aufgabe ausgeschlossen. Die Böden in Langwedel sind als Versickerungs- fähig einzustufen.

Gemeinde Langwedel - Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes- Stand 02.05.2017 144

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Die untere Wasserbehörde des Kreises Rendsburg-Eckernförde hat in ihrer Stellungnahme vom 02.02.2016 auf folgendes hingewiesen: Wenn eine Versickerung oder eine direkte Einleitung in ein Oberflächengewässer nicht möglich ist, hat die Gemeinde die Abwasserbeseitigungspflicht wieder für diesen Teil zu übernehmen.

Schmutzwasser

Gemeinsam mit den Gemeinden Emkendorf, Groß Vollstedt, und Warder ist die Gemeinde Lang- wedel an das Amtsklärwerk, mit dem Standort in , angeschlossen. Dort wird das Schmutz- wasser hochwertig gereinigt und in die Bokeler Au geleitet. Es ist für 6.000 Einwohner (EW) ausge- legt. Das Klärwerk erfüllt die Mindestanforderungen an den Kläranlagenablauf für eine Größe von bis zu 100.000 EW (CSB: 90 mg/l, BSB5: 20 mg/l, Pges.: 2 mg/lNges.: 18 mg/l, NH4N: 10mg/l). Das Kanalnetz in der Ortslage ist im Jahre 2003 fertig gestellt worden. Es ist beabsichtigt, die Wochenendhausgebiete ebenfalls an das zentrale Schmutzwassernetz des Amtsklärwerkes der Abwasserbeseitigung Nortorf-Land GmbH anzuschließen, um den Phospho- reintrag in den Brahmsee deutlich zu reduzieren und das Grundwasser von Stickstoffverbindungen zu entlasten.

Betreiber des Amtsklärwerkes ist die Abwasserbeseitigung Nortorfer-Land GmbH. Die Betriebsfüh- rung ist von der Schleswag Abwasser GmbH in 24534 Neumünster, Bismarkstraße 67 -69 über- nommen worden.

Es gibt keine zentrale Schmutzwasserbeseitigung in

 Enkendorf,  Blocksdorf,  Pohlsee,  Springhorst,  Langwedelerholz,  Manhagen,  Am Lustsee, und ist auch nicht vorgesehen.

Die Bauflächen, für die eine zentrale Abwasserbeseitigung nicht vorgesehen ist, sind in der Neuauf- stellung des F-Planes gekennzeichnet

Stromversorgung

Die Gemeinde Langwedel ist an das Stromversorgungsnetz der Schleswig-Holstein Netz AG ange- schlossen. Innerhalb von F-Plänen werden nur die Hauptversorgungs- und Hauptwasserleitun- gen in der Planzeichnung dargestellt. Somit sind nicht alle vorhandenen Leitungen im F-Plan 2030 dargestellt. Vor allen Baumaßnahmen sind somit die genaue Lage der Leitungen und das Vorhandensein weiterer Leitungen bei der Leitungsauskunft der Schleswig-Holstein Netz AG zu erfragen.

Notwendige Bestandspläne der Schleswig-Holstein Netz AG für weitere Planungen können bei der [email protected] bezogen werden.

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Wärmeversorgung

Die Gemeinde Langwedel ist zum Teil an das Gasversorgungsnetz der Schleswig-Holstein Netz AG angeschlossen. Leitungen liegen innerhalb der Ortslage des Gemeindeteils "Langwedel". Die Wo- chenendhausgebiete "Heidkaten" werden nicht mit Erdgas versorgt, ebenso die Gebiete im Außen- bereich wie z. B. Blocksdorf, Enkendorf, Pohlsee. Für diese Gebiete ist eine dezentrale Wärmever- sorgung notwendig, z. B. mit regenerativen Energien

Innerhalb von F-Plänen werden nur die Hauptversorgungs- und Hauptwasserleitungen in der Planzeichnung dargestellt. Somit sind nicht alle vorhandenen Leitungen im F-Plan 2030 darge- stellt. Vor allen Baumaßnahmen sind somit die genaue Lage der Leitungen und das Vorhan- densein weiterer Leitungen bei der Leitungsauskunft der Schleswig-Holstein Netz AG zu erfra- gen.

Notwendige Bestandspläne der Schleswig-Holstein Netz AG für weitere Planungen können bei der [email protected] bezogen werden.

Brandschutz

Die Verwaltungsvorschrift über die Löschwasserversorgung Gl. Nr. 2135.29 Fundstelle: Amtsbl. Schl.-H. 2010 S. 648 als Erlass des Innenministeriums vom 30. August 2010 - IV 334 -166.701.400 bestimmt Folgendes:

Auf Grund des § 42 Abs. 2 Ziffer 4 des Gesetzes über den Brandschutz und die Hilfeleistungen der Feuerwehren (Brandschutzgesetz - BrSchG) vom 10. Februar 1996 (GVOBl. Schl.-H. S. 200), zu- letzt geändert durch Gesetz vom 25. November 2008 (GVOBl. Schl.-H. S. 614), wird bestimmt:

Nach § 2 BrSchG haben die Gemeinden für eine ausreichende Löschwasserversorgung zu sorgen. Gemäß § 123 Abs. 1 Baugesetzbuch ist die Löschwasserversorgung von den Gemeinden bei der Erschließung zu berücksichtigen.

Der Löschwasserbedarf ist durch die Gemeinden nach pflichtgemäßem Ermessen festzulegen.

Bei der Bemessung einer ausreichenden Wasserversorgung zur wirksamen Brandbekämpfung kann das Arbeitsblatt W 405 des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches e.V. (DVGW) in der jeweils geltenden Fassung als technische Regel herangezogen werden.

Der aktive Brandschutz wird durch die freiwillige Feuerwehr der Gemeinde Langwedel sichergestellt. Die Standorte notwendiger Entnahme-Stellen (Hydranten, Feuerlöschteiche) werden mit der frei- willigen Feuerwehr im Zuge von Erschließungsmaßnahmen festgelegt.

Gem. § 27 (Bereitstellungspflichten ) Brandschutzgesetz (BrSchG v. 10.02.1996), aktuellste verfüg- bare Fassung vom 23.06.2014, kann das Innenministerium auf Antrag der Bürgermeisterinnen oder Bürgermeister in den kreisfreien Städten und der Landrätinnen oder Landräte Verfügungsberech- tigte von Betrieben und sonstigen Einrichtungen mit erhöhter Brand- oder Explosionsgefahr oder anderen besonderen Gefahren verpflichten, die für die Bekämpfung dieser Gefahren erforderlichen Geräte, Anlagen und Schutzausrüstungen auf eigene Kosten zu beschaffen und zu unterhalten so- wie ausreichend Löschwasser, Sonderlöschmittel und sonstige Einsatzmittel auf eigene Kosten be- reitzuhalten und sie der Feuerwehr für Ausbildungs- und Einsatzzwecke, die im Zusammenhang mit diesen Grundstücken und baulichen Anlagen stehen, zur Verfügung zu stellen, sowie Verfügungs- berechtigte von abgelegenen baulichen Anlagen verpflichten, eine ausreichende Löschwasserver- sorgung auf eigene Kosten sicherzustellen. Das Innenministerium hat die Verfügungsberechtigten

Gemeinde Langwedel - Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes- Stand 02.05.2017 146

ak-stadt-art Dipl.-Ing. Anke Karstens Stadtplanerin + Architektin ______vorher anzuhören. Der Antrag nach Absatz 1 soll erst gestellt werden, wenn mit den Verfügungsbe- rechtigten kein Einvernehmen erreicht werden konnte. Dies gilt nicht für Flugplätze.

Kommunikationslinien

Die Gemeinde verfügt über ein Telekommunikationsnetz der Telekom Deutschland Technik GmbH, an das die geplanten Bauflächen angeschlossen werden können. Seit 2011 steht der Gemeinde innerhalb der Ortslage durch die Stadtwerke Neumünster GmbH (SWN) ein Breitbandkabel zur Verfügung, an das ebenfalls innerhalb der Ortslage angeschlossen werden kann.

Abfallentsorgung

Die Abfallentsorgung erfolgt gem. der Satzung des Kreises Rendsburg-Eckernförde. Innerhalb von geplanten Baugebieten, in denen die Abfallentsorgung direkt vom Grundstück erfolgen soll, sind für das Befahren von Müllfahrzeugen ausreichend dimensionierte Straßenprofile und bei Stichstraßen (Sackgassen) ausreichend dimensionierte Wendeanlagen am Ende vorzusehen.

Grün- und Freiflächen

Die Schaffung von Grün- und Freiflächen für Freizeitaktivitäten und Erholungszwecke ist für die Lebensqualität der Menschen in Wohnungsnähe von hoher Bedeutung.

Innerhalb der Gemeinde sind in der Neuaufstellung des F-Planes Grünflächen gem. § 5 Abs. 2 Nr. 5 BauGB mit folgenden Zweckbestimmungen (dazu gehört auch die Übernahme der Darstellung aus dem rechtskräftigen Flächennutzungsplan und seinen genehmigten Änderungen) im Bestand oder als Planung dargestellt:

Lage Zweckbestimmung Bestand Planung ca. m² ca. m² Gemeindeteil Langwedel-Ortslage Parkanlage 6.150,00 (Niederung Olendieksau, nördlich der Dorfstraße) Gemeindeteil Langwedel-Ortslage Streuobstwiese 790,00 Am nordöstlichen Rand der geplanten Wohnbauflächen nördlich der Bor- desholmer Straße, südöstlich des Wohngebietes „Melkenkamp“ Gemeindeteil Langwedel Parkanlage 8.825,00 6.365,00 - Wochenendhausgebiet „Heidkoppel" Gemeindeteil Langwedel Parkanlage 3.900,00 - Wochenendhausgebiet „Waldhütten"

Gemeindeteil Langwedel- Parkanlage 5.740,00 Nordwestlich der geplanten Wohnbau- flächen nordöstlich des Wohngebietes „An der Mühlenau" (Entwicklungspoten- tial mit der Ziffer 20) Gemeindeteil Langwedel -Nördlich der Parkanlage 3.400,00 Straße „Am Sportplatz“

Gemeinde Langwedel - Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes- Stand 02.05.2017 147

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Gemeindeteil Langwedel -Fläche zwi- Parkanlage 2.335,00 schen den geplanten Sonstigen Son- dergebieten für Wassersport am Brah- msee Gemeindeteil Langwedel -Westlich der Parkanlage 4.400,00 Wochenendhaussiedlung „Fischersied- lung“ Gemeindeteil Blocksdorf Parkanlage 2.800,00 Gemeindeteil Langwedel Schutzstreifen an Ge- 44.600,00 -Wochenendhausgebiet "Heidkoppel"- wässern Gemeindeteil Langwedel Schutzstreifen an Ge- 5.450,00 -Wochenendhausgebiet "Am Sport- wässern platz"- Gemeindeteil Langwedel Schutzstreifen an Ge- 9.100,00 -Wochenendhausgebiet "Fischersied- wässern lung"- Gemeindeteil Langwedel Erholung und Freizeit- 14.200,00 - Wochenendhausgebiet sport "Waldhütten" Gemeindeteil Langwedel Erholung und Freizeit- 94.000,00 -Kinder- u. Jugendfreizeit- und Schul- sport landheim "Waldhütten"- Gemeindeteil Langwedel Erholung und Freizeit- 20.000,00 - Jugend- und Freizeitheim- sport Gemeindeteil Langwedel-Ortslage Sportplatz→ 18.000,00 Nutzung durch den Sportverein Langwe- del von 1947. Anlagen:  Großspielfeld (Rasen)  Kleinspielfeld (Rasen)  Sporthalle 22 x 30  Bouleplatz Gemeindeteil Blocksdorf Bolzplatz 4.000,00 Gemeindeteil Langwedel-Ortslage Tennisplatz→ Nut- 7.650,00 zung durch den Sport- verein Langwedel von 1947, davon werden zurzeit 2.390 m² für den Waldkindergarten genutzt. Gemeindeteil Langwedel-Ortslage Sondergebiet für Brahmsee Wassersport (Teilbereich 1: Ur- 1.000,00 sprüngliche Bade- stelle am Brahmsee im Bereich der Fi- schersiedlung)

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Gemeindlicher Bade- platz mit Liegewiese mit Nutzungserlaubnis durch die 2011 ge- gründete Sparte "Wassersport" des Sportvereins Langwe- del von 1947.  Segeln  Surfen  Schwimmen

(Teilbereich 2: vor- 2.500,00 handene Bootsstege) Gemeindeteil Langwedel-Ortslage/Ge- Spielplatz 2.900,00 meinde- und Sportzentrum Gemeindeteil Blocksdorf Spielplatz 400,00 Pohlsee Badeplatz 500,00 Lustsee Badeplatz 4.000,00 Gemeindeteil Langwedel Badeplatz 270,00 -Wochenendhausgebiet "Heidkoppel", Hasenweg- Gemeindeteil Langwedel Badeplatz 150,00 -Wochenendhausgebiet "Heidkoppel", Heidkoppel- Gemeindeteil Langwedel Badeplatz 80,00 -Wochenendhausgebiet "Heidkoppel", Am Brahmsee - Gemeindeteil Langwedel Badeplatz 600,00 -Wochenendhausgebiet "Heidkoppel, Eichenweg - Gemeindeteil Langwedel-Ortslage Friedhof mit Fried- 6.100,00 9.800,00 hofskapelle Gemeindeteil Langwedel- Außenbe- Modellflugplatz 94.000,00 reich, nähe "Ziegelei" Nutzung von zurzeit ca. 6 ha durch den Modellsport- verein Kiel e. V. von 1982. Tabelle 43: Übersicht Grünflächen

Um zu sehen, ob die Größe der Flächen dem Flächenbedarf unter Zugrundelegung von Orientie- rungswerten*, die aufgrund von Erfahrungswerten für die Flächenplanung ermittelt worden sind, entspricht, wurde der nach den Orientierungswerten benötigte Flächenbedarf je Einwohner mit der bestehenden Einwohnerzahl der Gemeinde Langwedel multipliziert. Weiterhin wurde geprüft, ob die Flächen auch für den zukünftigen Bedarf bei einem Planungshorizont bis 2025 ausreichen.

Berechnung der zukünftigen Einwohner (E) 2025 mit Hauptwohnsitz:

Anzahl Einwohner mit Stand vom 01.08.2013: 1.479 E zzgl. Einwohner aus berechnetem Wohnungsneubedarf von 31 WE bis 2025 (angenommene Haus- haltsgröße: 2,48 E) = 76 E

Zukünftige Einwohner 2025 mit Hauptwohnsitz: geschätzt → 1.555 E Gemeinde Langwedel - Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes- Stand 02.05.2017 149

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Art der Flä- Flächenbedarf Flächenbedarf bei Bemerkungen chennutzung je Einwohner einer angenom- (*Orientierungs- menen zukünfti- werte aus Erfah- gen Einwohner- rungswerten, zahl bis 2025 mit hier Mittelwerte) Hauptwohnsitz von 1.555 E Parkflächen *6 m² Sollte im Rahmen der Aufstellung von B- wohnungsnah Plänen oder von Satzungen beachtet werden. Parkflächen *7,0 m² 10.885 m² Sind in ausreichender Größe im oder in siedlungsnah unmittelbarer Nähe zum Siedlungsbe- reich vorgesehen. Sportflächen *5,5 m² 8.552,50 m² Spielflächen *0,75 m² 1.166,25 m² Der Bedarf an wohnungsnahen Spiel- für Kindern bis plätzen innerhalb der geplanten Wohn- 6 Jahre gebiete sollte im Rahmen der Aufstel- lung von B-Plänen oder von Satzungen geprüft werden. Sie sollten sich in Sicht- und Rufweite der Wohnungen befinden und gut einsehbar sein. Spielflächen *0,75 m² 1.166,25 m² Der Bedarf an wohnungsnahen Spiel- für Kindern 6 - plätzen innerhalb der geplanten Wohn- 12 Jahre gebiete sollte im Rahmen der Aufstel- lung von B-Plänen oder von Satzungen geprüft werden. Die Lage kann inner- halb oder in unmittelbarer Nähe der Wohnbebauung liegen und sollte gut einsehbar sein. Mindesteinzugsbereich 2.000 E Spielflächen *1,5 m² 2.332,50 m² Der Bedarf an Spielflächen für Jugendli- und Bolzplätze che sollte außerhalb, am Rande der für Jugendli- Wohnbebauung liegen. Mindestein- che 12-18 zugsbereich 1.200 bis 1.700 E Jahre Friedhof mit *5 m² 7.775,00 m² Die Größe der im F-Plan dargestellten Friedhofska- Grünflächen mit der Zweckbestimmung pelle "Friedhof" innerhalb der auch die Ka- pelle steht, beträgt 9.250 m². Davon werden zurzeit ca. 6.100 m² genutzt. Daraus ergibt sich ein durchschnittlicher vorhandener Flächenbedarf von ca. 4 m² je Einwohner.

Gem. Landschaftsplan ist eine Erweite- rung vorgesehen. Die geplanten Fried- hofsflächen werden durch die Einbezie- hung der angrenzenden Flächen auf eine Größe von insgesamt ca. 1,59 ha erweitert. Tabelle 44: Flächenbedarf an Grün- und Freiflächen * Quelle: Städtebau im Übergang zum 21. Jahrhundert von Georg Schöning und Klaus Borchard

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Flächen für die Aufschüttung, Abgrabung oder für die Gewinnung von Bodenschät- zen

Innerhalb der Gemeinde Langwedel befinden sich Rohstoffe aufgrund von oberflächennahen Abla- gerungen aus der letzten Eiszeit. Gem. Landesentwicklungsplan Schleswig-Holstein 2010 und Land- schaftsrahmenplan für den Planungsraum III (Stand Feb. 2000) gehört die Gemeinde Langwedel im Kreis Rendsburg Eckernförde zu den Gemeinden, in denen schwerpunktmäßig Sande und Kiese gewonnen werden.

Im Nordosten des Gemeindegebietes, im Bereich der Fluren mit den Namen "Ruhelebend", "Jett- pahl", "Bollhuse", "Vorderste Bargfeldkoppel", "Ziegeleikoppeln", "Auf der Ziegelei", die nord- west- lich der L 298 liegen und im Bereich der Flur mit den Namen "Bargfeld", die südöstlich der L 298 liegen, ist ein Gebiet mit besonderer Bedeutung für den Abbau oberflächennaher Rohstoffe im Re- gionalplan für den Planungsraum III nachrichtlich eingetragen. In diesem Bereich haben großräumige Abgrabungen stattgefunden, dessen Wiederherstellung be- reits abgeschlossen ist. Hierzu gehören die Flurstücke 36/8, 79, 39/2, 44/1, 40, 36/11, 80, 36/10 und 39/1 der Flur 3, die Flurstücke 1/4, 4/1, 1/5, 3/3 der Flur 7 und die Flurstücke 76/1 tlw., 77 und 78 der Flur 5. Alle Flurstücke liegen in der Gemarkung Langwedel. Hieraus resultiert der Teich, der süd- westlich von "Ruheleben" an der L 298 liegt. Die restlichen Flächen werden wieder landwirtschaftlich genutzt.

Die Flurstücke mit den Bezeichnungen 11/2, 11/3 tlw., 5/3 und 5/2 der Flur 3 in der Gemarkung Langwedel, sind ebenfalls vollständig abgebaut. Dessen Wiederherstellung soll bis zum 31.12.2015 erfolgen. Diese Flächen wurden mit ihrer vertraglich geregelten Folgenutzung (Flächen für die Land- wirtschaft) in der Neuaufstellung des F-Planes dargestellt.

Die aktuelle Entnahme von Sand und Kies in diesem Bereich findet auf den Flurstücken 73/16 und 18 der Flur 3 in der Gemarkung Langwedel statt. Die Fläche ist ca. 5,78 groß und wird in der Neu- aufstellung des Flächennutzungsplanes als Fläche für Abgrabungen oder für die Gewinnung von Bodenschätzen dargestellt. Die Entnahme für das Flurstück 18 der Flur 3 in der Gemarkung Lang- wedel wurde im August 1996 für eine Laufzeit bis zum 31.12.2015 genehmigt. Die Akte wird beim Kreis Rendsburg-Eckernförde unter folgendem Aktenzeichen geführt: 67.22.09-4/96.

Die Entnahme für das Flurstück 73/16 der Flur 3 in der Gemarkung Langwedel wurde im Oktober 2012 für eine Laufzeit bis zum 31.12.2015 genehmigt. Die Akte wird beim Kreis Rendsburg-Eckern- förde unter folgendem Aktenzeichen geführt: 67.22.09-1/01. Der Betreiber des Kiesabbaus hat beim Kreis eine Verlängerung der Genehmigung zur Kiesentnahme bis zum 31.12.2017 beantragt. Nach Beendigung des Kiesabbaus hat eine Geländemodellierung zu erfolgen. Vertraglich wurde nach er- folgter Geländemodellierung eine landwirtschaftliche Nutzung vereinbart.

Eine weitere Fläche, die im Regionalplan mit einer Größe von ca. 34,4 ha als Vorranggebiet ausge- wiesen ist, befindet sich östlich der L 298 im südlichen Gemeindeteil von Langwedel, gegenüber der Wochenendhausgebiete "Heidkoppel". Die Fläche umfasst die Flurstücke 33/2, 34/2, 36/3, 36/5, 36/7, 36/9, 86/2, 87/2, 88/2, 89/2 und 90/2 der Flur 18 in der Gemarkung Langwedel. Die Rohstoff- gewinnung in diesem Bereich wurde bis zum 31.12.2014 genehmigt. Es wurde beim Kreis Rends- burg Eckernförde eine Verlängerung bis zum 31.12.2015 beantragt. Die Akte wird beim Kreis Rends- burg-Eckernförde unter folgendem Aktenzeichen geführt: 67.22.09-4/99. Der Kiesabbau wurde zum 31.12.2015 abgeschlossen. Nach Aufgabe des Standortes sind die Flächen zu rekultivieren. Verein- bart wurde, dass das auf den Flurstücken 33/2, 34/2, 36/3, 36/5, 36/7, 36/9 und 86/2 der Flur 18 in der Gemarkung Langwedel entstandene Gewässer erhalten bleiben soll. Die Wasserflächen sind profiliert und in einen Bereich mit einer Mindesttiefe von 2 m und in einen Bereich als Flachgewässer mit einer Mindesttiefe von 1 m unterteilt. Der Uferbereich soll als Trockenrasenfläche ohne Oberbo-

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ak-stadt-art Dipl.-Ing. Anke Karstens Stadtplanerin + Architektin ______denandeckung als Böschung modelliert werden. Oberhalb der Böschung soll das modellierte Ge- lände mit Oberboden angedeckt werden. Hier ist eine Initialbepflanzung mit Angabe der Flächen- größe geplant. Auf den Flurstücken 87/2, 88/2, 89/2 und 90/2 der Flur 18 in der Gemarkung Lang- wedel ist als Folgenutzung eine extensive Grünlandnutzung vorgesehen.

Wasserflächen

Bei den dargestellten Wasserflächen handelt es sich einerseits um bestehende Fließgewässer, die wichtige Biotopverbundstrukturen bilden und andererseits um Seen und größere Stillgewässer, die ebenfalls ökologisch wertvoll sind. Kleiner Pohlsee, Pohlsee, Manhagener See und Brahmsee bil- den eine Seenkette. Der Lustsee liegt etwas östlicher, ist jedoch über die Aasbek und die Olendies- kau mit dem Brahmsee verbunden. Die Seen haben eine Bedeutung für den Tourismus sowie für Freizeitaktivitäten und Naherholungszwecke.

Am Brahm-, Pohl- und Lustsee existieren Badestellen von zum Teil überörtlicher Bedeutung. Der Kleine Pohlsee und der Pohlsee werden vom Anglerverein Frühauf von 1910 Hamburg e.V. genutzt. Der Kleine Pohlsee bietet den Friedfischanglern und der Pohlsee den Raubfischanglern geeignete Möglichkeiten.

Der Lustsee wird vom Angelsport- und Fischereiverein von 1922 e.V. Neumünster bewirtschaftet.

Fließgewässer

Die Gewässeraufsicht der unteren Wasserbehörde des Kreises Rendsburg-Eckernförde hat in ihrer Stellungnahme vom 05.11.2014 darauf hingewiesen, dass die Bezeichnungen der Fließgewässer in den Grundkarten von dem amtlichen wasserwirtschaftlichen Gewässerverzeichnis (AWGV) abwei- chen und empfohlen, alle offenen und verrohrten Verbandsgewässer der Wasser- und Bodenver- bände Wardersee und Olendieksau gem. dem AWGV in die Neuaufstellung des F-Planes zu über- nehmen. Die Bezeichnungen der Fließgewässer wurden in der Neuaufstellung des F-Planes gem. des vom Kreis zur Verfügung gestellten Auszuges aus dem AWGV geändert und ergänzt.

Folgende Fließgewässer durchqueren das Gemeindegebiet und bilden zum Teil wichtige Biotopver- bundstrukturen.

 Olendieksau  Seen,- Brüchengraben  Scheedgraben  Aasbek  Seebek  Voßbek  Zuckerwiesengraben  Katenkampgraben  Lindenhofgraben  Wennebek  Blocksdorfer Au  Bockseegraben  Bollhusgraben  Pockendorfgraben  Schustergraben  Graben zur Olendieksau  Unterhorstgraben

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 Diekgraben  Großer Sachsmoorgraben  Wiesenmoorgraben  Kleiner Sachsmoorgraben

Zuständig für die Gewässer in der Gemeinde Langwedel sind die Wasser- und Bodenverbände "Wasser- und Bodenverband Wardersee" und "Wasser- und Bodenverband Olendieksau".

Die Zuständigkeitsbereiche der beiden Wasser- und Bodenverbände Wardersee und Olendieksau innerhalb der Gemeinde Langwedel ergeben sich aus der nachfolgenden Übersichtskarte:

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Abbildung 44: Zuständigkeitsbereiche der Wasser- und Bodenverbände innerhalb der Gemeinde Langwedel

(Quelle: Ingenieurbüro Soll, Paradeplatz 10, 24768 Rendsburg)

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Seen und größere Stillgewässer

Name: Größe: Kleiner Pohlsee ca. 6 ha Großer Pohlsee ca. 48,5 ha Manhagener See ca. 17,2 ha Bocksee ca. 2,2 ha Lustsee ca. 16,6 ha Brahmsee ca. 102 ha (ca. 1/3 der Fläche gehört zu Langwedel) In der Planzeichnung dargestellte grö- 21 ha insgesamt ßere Teiche Tabelle 45: Seen u. größere Stillgewässer

Flächen für die Landwirtschaft

Der Anteil der Flächen für die Landwirtschaft betrug mit Stand vom 31.12.2011 nach den statisti- schen Berichten des Statistischen Amts für Hamburg und Schleswig-Holstein zu den Bodenflächen in Hamburg und Schleswig-Holstein nach Art der tatsächlichen Nutzung insgesamt 1.847 ha. Da- runter befinden sich 3 ha Moor- und 64 ha Heideflächen.

Die Nutzungsartenstatistik des Amtes Nortorfer Land mit Stand vom 24.07.2012 schätzt den Anteil an tatsächlichen Flächen für die Landwirtschaft auf 18.487. 854 m² (ca. 1.849 ha). Das entspricht ungefähr der gleichen Größe.

Aus den folgenden Daten des statistischen Amtes für Hamburg und Schleswig-Holstein zur Land- wirtschaft geht hervor, dass die Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe von 1971 bis 2010 von 72 Betriebe auf 22 Betriebe gesunken ist, also um 50 Betriebe abgenommen hat. Die Anzahl der grö- ßeren Betriebe hat von 1971 bis 1979 um 13 Betriebe zugenommen.

Der Strukturwandel erfolgte aus wirtschaftlichen Gründen. Größere Flächen sind effektiver zu be- wirtschaften, zumal auch die landwirtschaftlichen Maschinen immer größer wurden. In diesem Zu- sammenhang wurden Flurbereinigungsmaßnahmen durchgeführt. Die Industrialisierung, Techni- sierung und Spezialisierung der Landwirtschaft veränderte stetig die Lebensbedingungen in den Dörfern. Viele Landarbeiter wurden nicht mehr benötigt und zogen der Arbeit hinterher. Die Entwick- lung des Transportwesens führte zu Veränderungen der Vermarktung von landwirtschaftlichen Pro- dukten. Die Versorgung der Bevölkerung nahm durch Importe und Exporte eine andere Dimension an. Regionale Bezüge wurden überwunden. Seit dem 20sten Jahrhundert wächst die Rückbesin- nung der Bevölkerung auf Regionale Produkte. Die Nachfrage an ökologischen Produkten nimmt zu.

*a) Landwirtschaftliche Betriebe nach Größenklassen 1971, 1979, 1991, 2010 Größenklasse nach der Landwirtschaftlich genutzten Fläche (LF) 1971a 1979a 1991a 2010 a, b, c in ha 1 bis unter 10 ha 24 15 20 6 10 bis unter 20 ha 12 4 3 - 20 bis unter 30 ha 12 5 2 30 bis unter 50 ha 24 16 11 5 50 und mehr ha 0 13 12 11 Betriebe über 1 ha LF insgesamt 72 53 48 22

1971, 1979 und 1991: Landwirtschaftszählungen Gemeinde Langwedel - Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes- Stand 02.05.2017 155

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a Gebietsstand jeweils zum 31.12. des Vorjahres der Erhebung b ab 2010 ab 5 ha LF c ab 2010: 20 - 50 ha Tabelle 46: Landwirtschaftliche Betriebe nach Größenklassen

*Die Größe der landwirtschaftlichen Flächen betrug: Jahr Landwirtschaftlichen Flächen ha Abbauland 1989 1964 ha 15 ha 1996 1931 ha 36 ha 2012 1846 ha 68 ha Differenz von 1989 bis 2012 - 118 ha + 53 ha Tabelle 47: Größe der landwirtschaftlichen Flächen

Die Ausweisung neuer Wohngebiete und die Zunahme des Kiesabbaus führten unter anderem zur Reduzierung der landwirtschaftlichen Flächen. Auch durch die geplanten Bauflächen nehmen die statistisch geführten Zahlen hinsichtlich der Größe der landwirtschaftlichen Flächen ab. Bei dem größten Teil der geplanten Bauflächen handelt es sich jedoch um Flächen, die bereits aus der land- wirtschaftlichen Nutzung gefallen sind.

Laut Statistik (Statistische Berichte über Bodenflächen in Schleswig-Holstein nach Art der tatsächli- chen Nutzung) hat auch der Anteil an Waldflächen in der Gemeinde Langwedel zugenommen. Von 1989 bis 2012 um 25 ha. Dadurch nimmt der Anteil an landwirtschaftlichen Flächen ebenfalls ab.

Der Reduzierung von landwirtschaftlichen Flächen kann zur Versorgung der Bevölkerung mit Le- bensmittel entgegengehalten werden, dass durch das Aufbringen von Dünge- und Pflanzenschutz- mitteln mit hochtechnisierten Landmaschinen eine Steigerung der Ertragsmenge je Hektar erzielt wird.

*b) Ackerflächen nach Ackerzahlen, Stand 1950a Ackerzahl Fläche in ha bis 25 357 26 bis 35 332 36 bis 45 378 46 bis 55 632 56 bis 65 87 66 bis 75 - 76 bis 85 - Durchschnittliche Ackerzahl 39

a nach der Reichsbodenschätzung geschätzt aus den Flurkarten im Jahre 1950 Tabelle 48: Ackerflächen nach Ackerzahl

*Quelle: Statistische Berichte des statistischen Landesamtes Schleswig-Holstein von 1989 und 1996 und vom Statisti- schen Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein von 2012.

Nach Kenntnis der Landwirtschaftskammer wirtschaften in Langwedel aktuell 19 landwirtschaftliche Betriebe. Diese 19 Betriebe wurden in der Planzeichnung durch ein Planzeichen ohne Normcharak- ter "LWB" unverbindlich eingetragen und haben fortlaufend eine in der Tabelle 49 aufgeführte Zu- ordnungsziffer erhalten.

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Landwirtschaftlicher Betrieb mit Betriebsschwerpunkt Lage Zuordnungsziffer gem. Planzeich- nung des F-Planes 2030 LWB 1 Rinderhaltung Außenbereich LWB 2 Pferde, geringfügig Außenbereich LWB 3 Rinderställe verpachtet Innenbereich LWB 4 intensive Rinderhaltung Innenbereich LWB 5 Pferdehaltung Innenbereich LWB 6 Pferdehaltung, geringfügig Innenbereich LWB 7 Schweinehaltung Außenbereich LWB 8 Schweinehaltung, Biogas Außenbereich LWB 9 Biogas, Rinderhaltung Außenbereich LWB 10 Rinderhaltung Außenbereich LWB 11 Rinderhaltung Außenbereich LWB 12 Pferdehaltung Außenbereich LWB 13 Rinderhaltung Außenbereich LWB 14 Rinderhaltung Außenbereich LWB 15 Robustrinder, geringfügig Innenbereich LWB 16 Rinderhaltung Außenbereich LWB 17 Schafe Außenbereich LWB 18 Güllebehälter genutzt Außenbereich LWB 19 Pferdehaltung, geringfügig Außenbereich Tabelle 49: Landwirtschaftliche Betriebe

(Quelle: Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein)

Innerhalb des Ortskernes von Langwedel befinden sich noch vier landwirtschaftliche Betriebe mit Rinder- oder Pferdehaltung, ein Betrieb davon im Wollm mit intensiver Rinderhaltung. Auch in Rand- lage der im Zusammenhang bebauten Ortschaft befinden sich landwirtschaftliche Betriebe, die zwar zum Teil verpachtet sind, jedoch Stallungen und Güllebehälter weiterhin genutzt werden.

Durch den landwirtschaftliche Wandel, der sich auch in Langwedel vollzogen hat, befinden sich die landwirtschaftlichen Betriebe hauptsächlich im Außenbereich in einer ausreichenden Entfernung zur Ortslage, so dass von diesen Betrieben keine Immissionen für die geplanten Wohn- und Mischbau- flächen zu erwarten sind.

Zur Vermeidung von Konflikten konkurrierender Nutzungen (Wohnnutzung und landwirtschaftliche Nutzung), wurde im Rahmen der Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes zur Feststellung und Beurteilung der Geruchsimmissionen in den Bereichen, wo die Gemeinde Wohnbauflächen oder gemischte Bauflächen plant, die noch nicht bebaut sind, eine Untersuchung nach der Geruchsimmis- sions-Richtlinie (GIRL) von der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein durchgeführt. Die Im- missionsschutzstellungnahme liegt mit Stand vom 16. Juli 2015 vor. Deren Berücksichtigung ist im Kapitel 15.5 Immissionsschutz unter „Geruchsimmissionen aus landwirtschaftlichen Anlagen“ be- schrieben.

Flächen für Wald

In der Gemeinde Langwedel befanden sich mit Stand vom 31.12.2011 nach den statistischen Be- richten des Statistischen Amtes für Hamburg und Schleswig-Holstein zu den Bodenflächen in Ham- burg und Schleswig-Holstein nach Art der tatsächlichen Nutzung insgesamt 140 ha Flächen für Wald.

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Die Nutzungsartenstatistik des Amtes Nortorfer Land mit Stand vom 24.07.2012 schätzt den Anteil an tatsächlichen Flächen für Wald auf 1.410.118 m² (ca. 141 ha). Das entspricht ungefähr der gleichen Größe.

Bei den Waldflächen handelt es sich nicht um zusammenhängende Flächen, sondern um zum Teil sehr kleine Waldflächen, die im ganzen Gemeindegebiet verstreut liegen. Die Flächen für Wald wurden aus dem Landschaftsplan in die Neuaufstellung des F-Planes 2030 nachrichtlich übernom- men.

In der Neuaufstellung des F-Planes sind insgesamt ca. 110,00 ha Flächen als Wald dargestellt.

Von den insgesamt ca. 110,00 ha dargestellten Flächen für Wald sind ca. 4,00 ha geplante Flächen für Wald. Damit beträgt der in der Planzeichnung dargestellte Bestand ca. 106,00 ha. Hierin einbe- zogen sind die im Landschaftsplan als Biotope festgestellte Flächen mit den Biotoptypen Bruchwald (Nr. 14) Sumpfwald (Nr. 15) Auwald (Nr. 16)

Die Größe der dargestellten Flächen für Wald in der Planzeichnung weicht von den statistischen Zahlen um ca. 35 ha ab. Diese Abweichungen können aus der geplanten Darstellung der bebauten Flächen im Bereich des "Waldheimes am Brahmsee" als Sondergebiet für Kinder- u. Jugendfrei- zeit- und Schullandheim und der geplanten Darstellung der Freiflächen als Grünflächen resul- tieren. Die Planung wurde der bestehenden Flächennutzung angepasst.

Weithin befinden sich Waldflächen innerhalb der Sonstigen Sondergebiete " Bund". Hierüber gibt es jedoch keine Feststellung, die nachrichtlich in die Neuaufstellung des F-Planes zu übernehmen wäre.

Für zahlreiche Waldflächen wurde im Landschaftsplan zur Aufwertung der Waldflächen eine Um- wandlung von Nadel- und Mischwald in Laubwald festgestellt.

Inwieweit diese Empfehlungen aus dem Landschaftsplan umgesetzt wurden, wurde im Rahmen der Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes nicht untersucht. Die Flächen wurden allgemein als Wald dargestellt.

„Lokis Wald“

Hannelore „Loki“ Schmidt kaufte 1985 mit ihrem Mann Helmut, damals bereits Ex-Bundeskanzler, ein brach liegendes Grundstück neben ihrem Ferienhaus am Brahmsee. Das Grundstück befindet sich nördlich der Straße ‚Am Sportplatz‘ und verbindet durch einen Fußweg, der über das Grund- stück verläuft, die Straßen ‚Am Sportplatz‘ und ‚Fischersiedlung‘ miteinander.

Die sechseinhalb Hektar große Fläche wurde von Hannelore Schmidt bewusst der Sukzession über- lassen, so dass während der Jahre gesetzlich geschützte Biotope darauf entstanden sind. In die Neuaufstellung des F-Planes werden hiervon Flächen in einer Größe von ca. 5,69 ha als geplanter Wald dargestellt, geplant deswegen, da die Flächen bisher nicht als Wald festgestellt worden sind. Ob es sich um Wald handelt oder um eine urbane Grünanlage müsste im Rahmen fortführender Planungen mit den zuständigen Fachbehörden geklärt werden. Die einzuhaltenden Waldabstände nach Landeswaldgesetz sind zum baulichen Bestand zum Teil unterschritten, da sich der „Wald“ erst nach der Bebauung der angrenzenden Grundstücke entwickelt hat. Im Landschaftsplan ist die Fläche als Sukzessionsfläche festgestellt.

Weiterhin befindet sich ein aus dem Landschaftsplan nachrichtlich übernommenes gesetzlich ge- schütztes Biotop auf dem Grundstück.

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Geplante Neuwaldbildung:

Die im Landschaftsplan dargestellten Eignungsräume für Neuwaldbildung wurden in die Neuaufstel- lung des Flächennutzungsplanes als geplante Flächen für Wald wie folgt übernommen:

Eine zurzeit landwirtschaftliche genutzte Fläche zwischen zwei Waldflächen, die sich südöstlich des Wochenendhausge- bietes am Waldheim bis zur L 298 er- streckt, soll aufgeforstet werden und beide benachbarten Waldabschnitte mit- einander verbinden. Die Größe des ge- planten Waldes beträgt ca. 2,4 ha.

Abbildung 45: Geplanter Neuwald an der L 298

Der südlich des Manhagener Sees gele- gene Wald soll durch ein südlich an den Wald angrenzendes Flurstück ergänzt werden. Die Größe des geplanten Wal- des beträgt ca. 2,0 ha.

Abbildung 46: Geplanter Neuwald „Manhagen“

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15. Umweltschutz

Umweltprüfung/Umweltbericht

Zur Berücksichtigung der Ziele des Umweltschutzes ist das Büro für Landschaftsentwicklung (BfL) aus Kiel mit der Herstellung des Umweltberichtes beauftragt worden. Im Umweltbericht werden die ermittelten und bewerteten Belange des Umweltschutzes auf Grund der Umweltprüfung nach § 2 Abs. 4 BauGB dargelegt. Der Umweltbericht ist Bestandteil der Begründung und bildet den Teil B der Begründung.

In der Umweltprüfung werden die Flächen untersucht, für die eine bauliche Entwicklung vorgesehen ist.

Flächen für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Natur und Landschaft

Durch die Aufstellung des Landschaftsplanes hat die Gemeinde Langwedel eine speziell auf land- schaftsplanerische und grünordnerische Belange abgestimmte Fachplanung erhalten.

Da der Landschaftsplan, den der Landschaftsarchitekt Hennig Klapper aus Kiel für die Gemeinde Langwedel verfasst hat und der im Jahr 2002 festgestellt wurde, keine Rechtswirksamkeit entfaltet, können seine Aussagen nur durch Übernahme der geeigneten Inhalte in die Bauleitplanung eine gewisse Verbindlichkeit erlangen.

In die Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes wurden die im Landschaftsplan dargestellten Flä- chen für Ausgleich und Ersatzmaßnahmen, die für den Ausgleich der Eingriffe in Boden, Natur und Landschaft durch den Kies- und Sandabbau verwendet wurden, als Flächen für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft nachrichtlich als Bestand übernommen. Die Größe dieser Flächen beträgt ca. 55,80 ha.

Im Bereich des Brahmsees wurden die Flächen, die nach der Gesetzgebung zum Zeitpunkt der Aufstellung des Landschaftsplanes als gesetzlich geschützte Biotope galten (Biotoptypen „Sonstige Sukzessionsflächen", „Magerrasen" und „Staudenfluren") und im Landschaftsplan entsprechend festgestellt und dargestellt worden sind, in der Neuaufstellung des F-Planes gem. der aktuellen Ge- setzgebung nicht mehr als gesetzlich geschützte Biotopen dargestellt. Da diese Flächen weiterhin zum Zwecke des Naturschutzes verwendet werden sollen, wurden sie als bestehende Flächen für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft in der Neuaufstellung des F-Planes dargestellt. Inwieweit sie noch ökologisch aufgewertet werden können, um sie für Ausgleichsmaßnahmen für zukünftige Eingriffe in Boden, Natur und Landschaft zu ver- wenden, müsste im Einzelfall geprüft werden. Die Größe dieser Flächen beträgt ca. 3,22 ha.

Für eine kleine Fläche in einer Größe von ca. 0,18 ha im nordwestlich angrenzenden Bereich zum Wohngebiet „An der Mühlenau“ mit direkter Lage an der Olendieksau, wurde nach Aussage der Gemeinde offiziell eine Waldumwandlung durchgeführt. Die Flächen mit Baumbestand wurden für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft ver- wendet und sollen als solche auch in die Neuaufstellung des F-Planes einfließen. Weitere Flächen sind zur Verbindung der vorhandenen Biotope zum Aufbau des Biotopverbundsystems im Bereich der Niederung der Olendieksau im östlich, westlich und nördlich angrenzenden Bereich geplant. Örtliche kleinräumige naturnahe Elemente sollen vernetzt werden um die Artenvielfalt innerhalb des Siedlungsraumes zu gewährleisten und eine Barrierewirkung von Nutzflächen zu mindern. Weiterhin soll das örtliche Klima und das Landschaftsbild durch Grünzüge innerhalb der Ortschaft verbessert werden. Die Größe der Flächen beträgt ca. 1,87 ha (ca. 0,33 ha + ca. 0,44 ha + ca. 1,1 ha).

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Weiterhin wurden ca. 1,67 ha für Flächen für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwick- lung in die Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes als Bestand übernommen, die südöstlich an das Wohngebiet ‚Ohlendiekskamp‘ grenzen und zum Teil für den Ausgleich des Eingriffes durch die B-Pläne Nr. 9 und 10 verwendet worden sind. Hierin enthalten ist das Ökokonto der Gemeinde Lang- wedel. Die Gemeinde verfügt über ein gemeindliches Ökokonto. Es handelt sich hierbei um ca. 9.650 m² Teilflächen von den insgesamt o. g. 1,67 ha für Flächen für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung. Das Ökokonto der Gemeinde befindet sich auf dem Flurstück 42/19 der Flur 13 in der Gemarkung Langwedel.

Ein Großteil der Flächen im Bereich der Niederung der östlich der L 298 verlaufenden Olendieksau, die im Landschaftsplan als geplante Eignungsflächen für den Biotopverbund dargestellt sind und auf der Landesebene zur Kernzone des Biotobverbundsystems zählen sowie hieran westlich angren- zende Flächen, sind in der Neuaufstellung zum Flächennutzungsplan abweichend zum Land- schaftsplan als Flächen für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft dargestellt. Diese Flächen gehören zu den folgenden von der unteren Natur- schutzbehörde des Kreises Rendsburg- Eckernförde anerkannten Ökokonten innerhalb der Ge- meinde Langwedel, die vermutlich erst nach der Feststellung des Landschaftsplanes beantragt und genehmigt worden sind:

 Olendieksau 1, Größe gesamt: ca. 44,79 ha  Olendieksau 2, Größe gesamt: ca. 0,89 ha  Olendieksau 3, Größe gesamt: ca. 1,80 ha  Langwedel, Olendieksau, Größe gesamt: ca. 9,41 ha  Langwedel, Größe gesamt: ca. 23,78 ha

Die gesamte Größe der Flächen der anerkannten Ökokonten beträgt ca. 80,67 ha

Ein Anteil dieser Flächen gehört zu den gesetzlich geschützten Biotopen, die nachrichtlich aus dem Landschaftsplan in die Neuaufstellung des F-Planes übernommen worden sind.

Daraus ergeben sich für zu erwartende Eingriffe in Boden, Natur und Landschaft folgende Aus- gleichsflächen:

Lfd. Biotoptyp Lage Größe ha Nr. 1. Restguthaben aus dem Niederung der Olendieksau, ca. 0,65 Ökokonto Langwedel östlich der L 298 2. Noch nicht bestimmt 2 kleine Flächen südöstlich der ca. 0,44 und Olendieksau 0,33 = 0,77 3. Noch nicht bestimmt 1 Fläche nordwestlich der Olendieksau, ca. 1,1 südöstlich an den Sportplatz angrenzend Gesamt: ca. 2,52 Tabelle 50: Ausgleichsflächen

Der Status der bestehenden Biotope auf den Flächen mit den laufenden Nrn. 2 und 3 in der Tabelle 50 muss geprüft werden, um festzustellen, ob noch Maßnahmen auf den Flächen möglich sind, die zum Ausgleich für geplante Eingriffe angerechnet werden können.

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Prüfung der zu erwartenden Eingriffe

Zu erwartende Eingriffe in Knicks:

Im Rahmen der Erschließung und Umsetzung der geplanten Wohnbauflächen südlich der Bor- desholmer Straße sind Eingriffe in Knicks notwendig. Es müssen ca. 58 lfm. Knick an den südlichen Rand des geplanten Wohnbaugebietes verschoben werden, siehe Abbildung 47.

Abbildung 47: Notwendige Knickverschiebung

Für die geplanten Knick Durchbrüche im Bereich der Bordesholmer Straße musste ein Antrag auf die Zusicherung nach § 108a LVwG auf Erteilung einer Ausnahmegenehmigung für die beim Vollzug der Planung notwendigen Eingriffe in den Knickbestand bei der Unteren Naturschutzbehörde des Kreises Rendsburg Eckernförde (UNB) eingeholt werden.

Der Antrag wurde von der Gemeinde am 02.03.2016 bei der UNB gestellt.

Die UNB hat am 23.03.2016 ihre Zusicherung nach § 108a LVwG auf Erteilung einer Ausnahmege- nehmigung für die beim Vollzug der Planung notwendigen Eingriffe in den Knickbestand mit folgen- den Hinweisen erteilt:

Eine Verschiebung des Knicks an den südlichen Rand der geplanten Wohnbauflächen ist für das Landschaftsbild zwar positiv zu sehen, kann jedoch nicht als Ausgleich für die geplante Knickver- schiebung angerechnet werden, da die Knicks oft von den Wohnbaugrundstücken einverleibt wer- den und damit die ökologische Wertigkeit nicht gegeben ist.

Sie werden nicht als Ökokonto anerkannt.

Im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung sind Alternativen zu prüfen und mit der UNB abzustim- men. Möglich ist auch eine Ablösung über ein anerkanntes Knick-Ökokonto.

Vor Durchführung der Knickversetzung ist ein Antrag auf Genehmigung aufgrund des § 30 Abs. 2 und 3 Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) vom 29.07.2009 (BGBl. I S. 2542) i.V.m. § 21 Abs. 1 Nr. 4 und Abs. 3 des Landesnaturschutzgesetzes (LNatSchG) vom 24.02.2010 (GVOBl. Schl.-H. S. 301) in der zzt. gültigen Fassung und unter Berücksichtigung der Landesverordnung über gesetzlich geschützte Biotope vom 22. Januar 2009, geändert am 11 Juni 2013, einschließlich deren Durch- führungsbestimmungen zum Knickschutz gemäß Erlass vom 13.06.2013 bei der UNB zu stellen.

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Zu erwartende Eingriffe in das Schutzgut „Boden":

Eingriffe aufgrund eines Flächennutzungsplanes sind regelmäßig zu erwarten, wenn dieser Plan neue Bauflächen oder Baugebiete darstellt. Aufgrund der Neuaufstellung des F-Planes werden fol- gende Eingriffe in das Schutzgut „Boden" erwartet:

Abbildung 48: Geplante Bauflächen 1-6 (rote Ziffer) auf denen Eingriffe in den Boden zu erwarten sind.

Nummer der Größe der ge- Voraussichtlicher Voraussichtliche Voraussichtlicher Aus- geplanten Bau- planten Bau- Versiegelungsgrad Bodenversiege- gleichsbedarf für Bo- fläche gem. flächen (GRZ) lung denversiegelung Abb. 31 im Verhältnis 1 : 0,5 1. ca. 1,650 ha 0,3 ca. 4.950 m² ca. 2.475 m² 2. ca. 0,395 ha 0,4 ca. 1.580 m² ca. 790 m² 3. ca. 0,960 ha 0,3 ca. 2.880 m² ca. 1.440 m² 4. ca. 0,810 ha 0,3 ca. 2.450 m² ca. 1.225 m² 5. ca. 1,200 ha 0,8 ca. 9.600 m² ca. 4.800 m² 6. ca. 0,112 ha 0,3 ca. 336 m² ca. 168 m² Gesamt: ca.10.898 m² Tabelle 51: Voraussichtlicher Ausgleichbedarf

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Es ist davon auszugehen, dass die Gemeinde Ersatz für die geplanten Eingriffe leisten kann. Durch die Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes werden ca. 18.700 m² Flächen für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zum Ausgleich für Boden, Natur und Landschaft vorbereitet. Über wei- tere ca. 6.500 m² verfügt die Gemeinde auf ihrem Ökokonto.

Weiterhin sind innerhalb der Gemeinde gem. Landschaftsplan ausreichend Flächen zum Aufbau eines Biotopverbundsystems vorhanden, die als Ersatz für die voraussichtlichen Eingriffe geeignet sind, derzeit jedoch landwirtschaftlich genutzt werden. Eine Zuordnung der geplanten Flächen für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft zu den Flächen, auf denen Eingriffe in Natur und Landschaft zu erwarten sind, wurde nicht vorgenommen.

Rechtsverbindliche Festsetzungen zur Minimierung, zum Ausgleich oder zum Ersatz von Beein- trächtigungen werden in den nachfolgenden Bebauungsplänen und sonstigen städtebaulichen Sat- zungen getroffen.

Gem. des gemeinsamen Runderlasses des Innenministeriums und des Ministeriums für Energie- wende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume vom 09. Dezember 2013 -IV 268/V 531 - 5310.23- zum Verhältnis der naturschutzrechtlichen Eingriffsregelung zum Baurecht, werden bei der Überplanung von aus der Nutzung gefallenen landwirtschaftlichen Gebäuden, bei denen eine Nutzungsänderungen im Bestand erfolgt, keine Eingriffe vorbereitet.

Für innerhalb der im Zusammenhang bebauten Ortsteile zulässige Vorhaben gem. § 34 BauGB sind die naturschutzrechtlichen Eingriffsvorschriften der §§ 14 bis 17 BNatSchG nicht anzuwenden. Des- halb entfällt auch hier die Ausgleichspflicht.

Lärmaktionsplan der Gemeinde Langwedel

Zur Umsetzung der Umgebungslärmrichtlinie 2002/49/EG waren gemäß §§ 47 a-f Bundesimmissi- onsschutzgesetz bis zum 18.07.2008 Lärmaktionspläne aufzustellen, mit denen Lärmprobleme und Lärmauswirkungen geregelt werden. Die Verpflichtung erstreckt sich in der ersten Stufe auf Orte in der Nähe der Hauptverkehrsstraßen mit einem Verkehrsaufkommen von über sechs Millionen Kraft- fahrzeugen pro Jahr. Dazu gehören im Gemeindegebiet Langwedel die BAB 7 und die BAB 215.

Auf der Grundlage der Lärmkartierung von 2007 wurde festgestellt, dass 20 Menschen ganztätig und 10 Menschen nachts Belästigungen durch die A7 ausgesetzt sind.

Verbesserungsbedürftige Situationen liegen im Bereich der Wochenendhausnutzung Nortorfer Straße 80-82 ab dem Zeltplatz des Kreises vor. Die berechneten Lärmwerte liegen jedoch deutlich unterhalb der Sanierungswerte von 72 dB (A) Tag und 62 dB (A) Nacht nach VLärmSchR 97, so dass Maßnahmen nicht zu veranlassen sind. Ferner ist zu berücksichtigen, dass Wochenendhaus- gebiete nach VlärmSchR 97 von der Lärmsanierung als freiwillige Maßnahme des Bundes ausge- schlossen sind.

Da keine relevanten Lärmbelastungen auf der Grundlage der Lärmkartierung 2007 festgestellt wor- den sind, die nach VlärmSchR 97 einen Handlungsbedarf auslösen können, wurden keine Maßnah- men zur Lärmminderung für die nächsten fünf Jahre geplant. Auch auf die Festlegung ruhiger Ge- biete, die vor einer Zunahme des Lärms zu schützen sind, wurde für die nächsten 5 Jahre zunächst verzichtet, weil keine Lärmprobleme und verbesserungsbedürftige Situationen vorliegen und der Schutz des übrigen Gemeindegebietes vor einer Zunahme des Lärms ausreichend gewährleistet ist. Der Landesbetrieb für Straßenbau und Verkehr Schleswig-Holstein hat in seiner Stellungnahme vom 16.06.2008 mitgeteilt, dass bei der nächsten Deckenerneuerung eine lärmmindernde Deckschicht (- 2 dB (A) -Decke) eingebaut wird.

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Immissionsschutz

Fragen zum Schutz vor Immissionen aus Lärm, Gerüchen, Staub, Licht und andere Umwelteinflüs- sen sind ein wichtiger Bestandteil der im Baugesetzbuch angesprochenen Belange des Umwelt- schutzes. Maßnahmen zum Schutz vor Immissionen stehen in der Abwägung möglicherweise kon- kurrierender Belange aus dem § 1 Abs. 6 BauGB gegenüber, die ebenfalls berücksichtigt werden müssen.

Um schädliche Umwelteinwirkungen innerhalb von Plangebieten mit unterschiedlichen Schutzni- veaus bzw. Nutzungsmöglichkeiten so weit wie möglich zu vermeiden, erfolgt die Steuerung auf der F-Plan Ebene so, dass die Plangebiete untereinander so gut wie möglich gebietsverträglich zuge- ordnet werden.

Eine ordnungsgemäße Abwägung der Belange des Immissionsschutzes erfolgt auf der Ebene der verbindlichen Bauleitplanung, da auf der vorbereitenden F-Plan Ebene die genaue Sachlage und die Erfassung der Problematik in der Regel nicht konkret bestimmt werden können. Für die Abwä- gung für erforderlich gehaltene Gutachten und Untersuchungen werden im Rahmen der verbindli- chen Bauleitplanung bestimmt und beauftragt. In der Neuaufstellung des F-Planes wird auf die konkrete Darstellung von Nutzungsbeschränkungen oder Schutzvorkehrungen verzichtet, da die Möglichkeiten wirksamen Immissions-, vor allem Lärmschutzes vielfältig sind und im Rahmen der gesamtgemeindlichen Betrachtung noch nicht abschließend übersehbar sind.

Geruchsimmissionen aus landwirtschaftlichen Anlagen:

Zur Beurteilung und Berücksichtigung der Emissionen aus landwirtschaftlichen Anlagen im Rahmen der Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes der Gemeinde Langwedel, hat die Gemeinde ein Gutachten nach GIRL in Auftrag gegeben, welches mit Stand vom 16.Juli 2015 vorliegt. Die Immis- sionen von den landwirtschaftlichen Betrieben innerhalb der Ortslage, die auf die geplante wohn- bauliche Entwicklung einwirken können, wurden auf ihre Verträglichkeit untersucht. Das Ergebnis der Untersuchung ist der Ergebnisgrafik (Abbildung 49) zu entnehmen.

Der bestehende Betrieb im 'Wollm' (LBW 4), verursacht durch Tierbestand Geruchsimmissionen, die die einzuhaltenden Grenzwerte für ein Dorfgebiet überschreiten. Damit der Betrieb seine Bewirt- schaftung weiterhin wie bisher betreiben kann, werden für den Bereich, wo die Geruchsimmissionen den zulässigen Wert für die Ausweisung eines Dorfgebietes überschreiten, Flächen für die Landwirt- schaft dargestellt.

Der landwirtschaftliche Betrieb in der Bordesholmer Straße mit der Nummer LWB 3 verursacht Ge- ruchsimmissionen, dessen Werte jedoch die einzuhaltenden Grenzwerte für ein Dorfgebiet nicht überschreiten. Da zum aktuellen Zeitpunkt eine Aufgabe des landwirtschaftlichen Betriebes mit der Nummer LWB 3 nicht bescheinigt werden kann, wird der nördliche Bereich in der Straße ‚Wollm‘, in dem sich ebenfalls noch ein landwirtschaftlicher Betrieb befindet (LWB 6) und der südliche Bereich der Bordesholmer Straße, bis zur Hofstelle des landwirtschaftlichen Betriebes (LWB 3), als Dorfge- biet dargestellt. Die östlich angrenzenden Flächen (Ziffer 11 der Entwicklungspotentiale), südlich der Bordesholmer Straße, werden, um in dem Bereich, wo die Immissionsrichtwerte für Wohnbau- und gemischte Flächen überschritten werden (ca. 3.200 m² von denen ca. 1.000 m² als im Zusam- menhang bebaute Ortschaft in die Planung mit einbezogen wurden), ebenfalls als geplantes Dorf- gebiet dargestellt.

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Abbildung 49: Ergebnisgrafik Isolinien -Jahreshäufigkeit gewichtiger Geruchsstunden in %-

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(Im hellgrünen Bereich können Wohnbauflächen oder Mischgebiete geplant werden, im dunkelgrünen Bereich Dorfgebiete oder Gewerbegebiete. Für die rosa bis roten Bereiche ist die Ausweisung von Flächen für die Landwirtswirtschaft zu empfehlen.)

Die berührte gegenüberliegende bestehende Bebauung, nördlich der Bordesholmer Straße, wird weiterhin als gemischte Baufläche dargestellt. Hier wird kein Konflikt gesehen, da es sich um einen Bereich handelt, der bereits bebaut ist und es sich um eine gewachsene Struktur handelt.

Im Moorweg befindet sich ein Viehhändler mit Pferdehaltung. Die Flächen im Bereich des Moorwe- ges, die vorwiegend durch Wohngebäude bebaut sind und für die gem. Gutachten nach GIRL Wohngebiete ausgewiesen werden können, werden entsprechend der bestehenden Nutzung in der Neuaufstellung des F-Planes als Wohnbauflächen dargestellt. Hierin einbezogen wird teilweise das Grundstück, auf dem das Wohngebäude sowie das Stallgebäude des Viehhändlers stehen. Auf- grund der Überschreitung der Immissionsrichtwerte für ein Wohngebiet im Umgebungsbereich vom Stall wird nur der Bereich, der bereits bebaut ist und sich somit nur durch Abbruch vom Stallgebäude eine weitere wohnbauliche Entwicklung ergeben könnte, einbezogen. Weiterhin wird davon ausge- gangen, dass der Betrieb altersbedingt mittelfristig eingestellt wird.

Anlagenbedingte Immissionen:

Anlagenbedingte Immissionen (z. B. von Gewerbe- und Dienstleistungsbetrieben, Sport- und Frei- zeitanlagen) sollen auf der Ebene der nachfolgenden Planungen (verbindliche Bauleitplanung, Ge- nehmigungsplanung) erfolgen.

 Sport- und Gemeindezentrum:

Der Abstand vom Fußballplatz bis zu den geplanten Wohnbauflächen beträgt zwischen ca. 100 m und 120 m.

Die Werte für den einzuhaltenden Mindestabstand von einem Normalspielfeld zu Wohnbauflächen betragen gem. der städtebaulichen Lärmfibel vom Wirtschaftsministerium des Landes Baden- Würt- temberg vom November 1994 für ein Reines Wohngebiet 110 m, für ein Allgemeines Wohngebiet 60 m und für ein gemischtes Baugebiet 35 m.

Somit ist davon auszugehen, dass die notwendigen Abstände zum Fußballplatz eingehalten werden können. Die Einwirkung der Geräusche vom Parkplatz, Sportlerheim und der Tennisanlage, die sich zum Teil mit den Geräuschen vom Fußballplatz überlagern, müssen abschließend durch ein Lärm- gutachten beurteilt werden.

 Kiesabbaubetriebe:

Mindestabstände für Kiesabbaubetriebe sind im Abstandserlass des Ministeriums für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein- Westfalen nicht gere- gelt.

Beim Kiesabbaubetrieb im Nordosten des Gemeindegebietes befinden sich Wohnbaugebiete oder schützenwerte Nutzungen in einer Entfernung über 2 km. Hier kann davon ausgegangen werden, dass keine Beeinträchtigung der Wohnnutzung zu erwarten ist.

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 Biomassebetrieb:

Das Planungserfordernis, ein sonstiges Sondergebiet für Biomasseanlagen in der Neuaufstellung des F-Planes darzustellen, ergibt sich aus den Erweiterungsabsichten eines Betreibers in Form einer nicht mehr gem. § 35 Abs.1 Nr. 6 BauGB privilegierten Anlage.

Die geplante Fläche befindet sich im Außenbereich, mit der Lage in der Straße "Ziegelei" und gehört zu einem landwirtschaftlichen Betrieb, der in diesem Bereich angesiedelt ist.

Für die privilegierte Anlage (Erstantrag) liegt eine Genehmigung nach BImSchG aus dem Jahre 2010 vor. Für diese Anlage wurde ein Schallgutachten erstellt. Als maßgeblicher Immissionsort wurde das Wohnhaus mit Standort in der Straße Ziegelei Nr. 2 zugrunde gelegt, welches in ca. 180 m Entfernung liegt. Durch das Schallgutachten wurden Maßnahmen zur Einhaltung des Immissi- onszielwertes empfohlen, die im Rahmen der Realisierung der Anlage berücksichtigt wurden.

2012 wurde eine geringfügige Änderung beantragt und nach BImschG genehmigt. Aufgrund der geringfügigen Änderung war kein erneutes Schallgutachten erforderlich.

Die Größe der zuletzt genehmigten Anlage beträgt 1,5 MW Feuerungswärmeleistung und 637 kw elektrische Leistung.

Das Biomasseheizkraftwerk (BMHW) soll Wärme für den Eigenbedarf sowie zur Versorgung von Siedlungsbereichen, die in der näheren Umgebung liegen, bereitstellen (Nahversorgung).

Die bestehende Anlage wird ausschließlich mit Biomasse aus Gülle und aus nachwachsenden Roh- stoffen, die auf eigenen Flächen angebaut worden sind, betrieben. Dieses soll auch zukünftig fort- gesetzt werden, jedoch mit der Ausweitung, dass auch nachwachsende Rohstoffe von nahegele- genen landwirtschaftlichen Betrieben zur Anwendung kommen sollen.

Aus der Vergrößerung und Erweiterung der Anlage können sich zusätzliche Immissionen ergeben.

Im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung ist anhand des konkreten Vorhabens zu prüfen, ob weitere Beeinträchtigungen auf das nächstgelegene Wohnhaus zu erwarten sind. Die Konkretisie- rung der erforderlichen Schutzvorkehrungen oder Nutzungsbeschränkungen erfolgt auf der Grund- lage dieser Untersuchung im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung.

 Standortübungsplatz der Bundeswehr:

In der Praxis zeigt sich bisher hauptsächlich eine ruhige militärische Nutzung auf den Standor- tübungsflächen, so dass es bisher nicht zu Konflikten mit der benachbarten Erholungsnutzung ge- kommen ist. Die Neuaufstellung des F-Planes sieht kein Heranrücken an den Standortübungsplatz durch geplante Neubaugebiete vor.

 Straßenverkehrslärm:

Die Bundesautobahn A 7 liegt im südlichen Gemeindeteil und verläuft von Ost nach West quer durch das Gemeindegebiet.

Der Kartenservice für Umgebungslärm vom Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume Schleswig- Holstein ist eine erste Orientierungshilfe zur Beurteilung von Stra- ßenimmissionen die von der Autobahn A7 ausgehen und auf die Gemeinde einwirken.

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Aus der Lärmkarte 1 geht hervor, das die Werte des Tag-Abend-Nacht-Lärmindex über 55 dB (A) bis 60 dB (A) im Bereich des Zeltplatz Brahmsee e. V. (ZeBr) betragen.

Lärmkarte 1: Lärmindizes LDEN (Tag-Abend-Nacht-Lärmindex (24 Std.) )

Legende Lärmkarte 1 Straße 24 Std (2012)

über 55 dB(A) bis 60 dB(A)

über 60 dB(A) bis 65 dB(A)

über 65 dB(A) bis 70 dB(A)

über 70 dB(A) bis 75 dB(A)

über 75 dB (A) bis 80 dB(A)

über 80 dB(A)

Die graphisch dargestellten berechneten Werte des Nacht-Lärmindexes in der Lärmkarte 2 betragen über 50 dB (A) bis 55 dB (A) und berühren das Plangebiet nur am südlichen Rand.

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Lärmkarte 2: LNight (Nacht-Lärmindex (8 Std.))

Legende Lärmkarte 2 Straße Nacht (2012)

über 50 dB(A) bis 55 dB(A)

über 55 dB(A) bis 60 dB(A)

über 60 dB(A) bis 65 dB(A)

über 65 dB(A) bis 70 dB(A)

über 70 dB(A) bis 75 dB(A)

über 75 dB (A) bis 80 dB(A)

über 80 dB(A)

Luftmessungen zur Beurteilung der Luftqualität liegen für diesen Bereich nicht vor.

Die Trasse der Autobahn führt unter die Landesstraße 298 durch (Unterführung) und verläuft in Nordost- Südwestrichtung durch die Gemeinde Langwedel.

Zur Beurteilung des Verkehrslärms auf der L 298 liegen keine Lärmkarten vor. Jedoch wurden im Rahmen der Aufstellung des Bebauungsplanes Nr. 10 (Olendiekskamp II) schalltechnische Berech- nungen für ein allgemeines Wohngebiet, mit der direkten Lage an der L 298, durchgeführt, um zu prüfen, ob und welche Schallschutzmaßnahmen erforderlich sind.

Die aktuellen Verkehrsbelastungen auf der L 298 wurden der allgemeinen Straßenverkehrszählung aus dem Jahr 2005 entnommen. Für die Nortorfer Straße (L 298) weist die nächstgelegene Zähl- stelle (1725 0233) einen DTV (durchschnittliche tägliche Verkehrsstärke) von ca. 3.235 Kfz/24h aus. Für den maßgeblichen Lkw-Anteil (Kfz mit mehr als 2,8 t zulässigem Gesamtgewicht, p) liegt ein Anteil von 6,9 % vor.

Das Schallgutachten der LAIRM CONSULT GmbH, Hauptstraße 45, 22941 Hammoor, hat festge- stellt, dass innerhalb des allgemeinen Wohngebietes die Orientierungswerte für allgemeine Wohn- gebiete von 55 dB(A) tags ab einem Abstand von 41 m zur Straßenmitte der Nortorfer Straße und von 45 dB(A) nachts ab einem Abstand von 58 m zur Straßenmitte der Nortorfer Straße eingehalten werden.

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Die Immissionsgrenzwerte für allgemeine Wohngebiete von 59 dB(A) tags werden in einem Abstand von bis zu 23 m zur Straßenmitte der Nortorfer Straße und von 49 dB(A) nachts in einem Abstand von bis zu 35 m zur Straßenmitte der Nortorfer Straße überschritten. Innerhalb der Baugrenzen wird der Immissionsgrenzwert für allgemeine Wohngebiete tagsüber eingehalten.

Aktiver Lärmschutz ist aufgrund von Belegenheitsgründen und aufgrund der geplanten Zufahrtssitu- ation nicht möglich.

Gesunde Wohn- und Arbeitsverhältnisse in den Erd- sowie den Obergeschossen können aufgrund der Bauweise durch Grundrissgestaltung (Verlegung der schützenswerten Nutzungen auf die lärm- abgewandte Seite), Abrücken der Baugrenze oder passiven Schallschutz geschaffen werden.

Der Schutz vor Verkehrslärm kann durch passiven Schallschutz sichergestellt werden, wenn im B- Plan hierzu Lärmpegelbereiche gemäß DIN 4109 festgesetzt werden.

Für die erste Baureihe an der Nortorfer Straße sind aufgrund der Überschreitung des Orientierungs- werts für allgemeine Wohngebiete von 45 dB(A) zum Schutz der Nachtruhe für Schlaf- und Kinder- zimmer schallgedämmte Lüftungen vorzusehen, falls der notwendige hygienische Luftwechsel nicht auf andere, nach den allgemein anerkannten Regeln der Technik geeigneten Weise sichergestellt werden kann.

Für die ebenerdigen Außenwohnbereiche ist festzustellen, dass diese innerhalb der Baugrenzen frei angeordnet werden können.

Dieses Ergebnis kann man als Orientierung zur Beurteilung der Auswirkungen des Verkehrslärms auf die geplanten Wohnbauflächen entlang der L 298 nehmen. Jedoch sollte im Rahmen der ver- bindlichen Bauleitplanung durch ein Gutachten, welches die genaue Lage des Plangebietes und die aktuelle Verkehrssituation berücksichtigt, die erforderlichen Maßnahmen überprüft werden.

16. Kennzeichnungen

Die Bauflächen, für die eine zentrale Abwasserbeseitigung nicht vorgesehen ist, sind in der Neuauf- stellung des F-Planes gekennzeichnet.

17. Windenergie

Innerhalb der Gemeinde Langwedel sowie von externen Anlagebetreibern besteht keine Nachfrage nach Flächen für Windenergieanlagen.

Konzentrationsflächen müssen von der Gemeinde in der Neuaufstellung des Flächennutzungspla- nes nicht ausgewiesen werden, da die Festlegung von Vorrangflächen in den Teilregionalplänen erfolgt.

Für die Planungsräume I bis III wurden Teilregionalpläne zum Sachthema Windenergie im Zusam- menhang mit der Teilfortschreibung des Landesentwicklungsplanes Schleswig-Holstein 2010 auf- gestellt.

Mit dem Planungserlass vom 23.06.2015 hat die Landesplanungsbehörde die Teilfortschreibung des Landesentwicklungsplanes Schleswig-Holstein 2010 sowie die Neuaufstellung von Teil-Regio- nalplänen (Sachthema Windenergie) für die Planungsräume I bis III eingeleitet (Amtsbl. Schl.-H. S. 772). Hiermit kommt sie dem gesetzlichen Auftrag aus § 18 Abs. 1 Satz 1 LaplaG nach.

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Die Aufstellung der Teilregionalpläne und der Teilfortschreibung des Landesentwicklungsplanes Schleswig-Holstein 2010 ist als Konsequenz zu den Urteilen des Schleswig-Holsteinischen Ober- verwaltungsgerichtes vom 20.01.2015 zu sehen.

Das Oberverwaltungsgericht Schleswig (OVG) hat die Teilfortschreibung der Regionalpläne I und III und damit die Ausweisung von Windeignungsgebieten von 2012 am 20.01.2015 für unwirksam er- klärt.

*Quelle: Gemeinsamer Beratungserlass der Staatskanzlei, des Ministeriums für Inneres und Bundesangele- genheiten und des Ministeriums für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume des Landes Schleswig- Holstein vom 02.02.2016.

In der Teilfortschreibung der Regionalpläne sind Flächen dargestellt für die Ausnahmen für Wind- kraftanlagen nach § 18a LaplaG möglich sind, wenn räumlich abgrenzbare sowie räumlich nicht abgrenzbare Abwägungskriterien nicht entgegenstehen. Außerhalb dieser Flächen sind Ausnahmen nach § 18a LaplaG aufgrund von harten und weichen Tabukriterien ausgeschlossen.

In den Regionalplänen sollen zukünftig Vorranggebiete mit Ausschlusswirkung ausgewiesen wer- den. Dies bedeutet, dass sich innerhalb eines Vorranggebiets die Windenergienutzung gegenüber anderen konkurrierenden Nutzungen durchsetzt. Außerhalb dieser Gebiete ist die Windenergienut- zung ausgeschlossen. Zur Ermittlung der Vorranggebiete hat die Landesplanungsbehörde zunächst harte Tabukriterien definiert, in denen aus rechtlichen oder tatsächlichen Gründen Windkraft ausge- schlossen ist. Die Landesplanung hat zur Beteiligung der Gemeinden im Rahmen der Teilfortschrei- bung der Regionalpläne Karten erstellt, in denen Suchräume für künftige Vorranggebiete für Wind- energienutzung dargestellt sind und diese den Gemeinden zur Abgabe einer Stellungnahme vorge- legt.

Den Gemeinden soll hiermit Gelegenheit gegeben werden, frühzeitig ihre eigenen konzeptionellen Überlegungen zur Windkraftnutzung im Gemeindegebiet zu erarbeiten. Dies gilt auch für Ämter und benachbarte Gemeinden. Diese können frühzeitig über den Kreis an die Landesplanungsbehörde übermittelt werden.

Eine Verpflichtung zur Aufstellung solcher Plankonzepte wird es nicht geben. Sie stellen lediglich eine Möglichkeit dar, der Landesplanung schon frühzeitig (bevor die Anhörung zum Planentwurf beginnt) die kommunalen Überlegungen für künftige Vorranggebiete bekanntzugeben, wobei diese von der Landesplanung nicht zwingend berücksichtigt werden müssen. Um zeitlich in das Verfahren zur Aufstellung der ersten Planentwürfe einfließen zu können, sollten informelle Plankonzepte der Landesplanungsbehörde bis Ende Mai 2016 vorliegen. Im Falle einer späteren Zuleitung können die Konzepte erst im Rahmen des Anhörungsverfahrens in den weiteren Abwägungsprozess einfließen.

Die Landesplanungsbehörde nutzt die Stellungnahmen als zusätzliche Information, die als Abwä- gungsmaterial bei der Flächenfindung für den ersten Regionalplanentwurf herangezogen werden.

Den Gemeinden wurde für die Abgabe einer Stellungnahme eine Zeit bis zum 31.05.2016 einge- räumt.

Aufgrund des Planungsstandes der Teilaufstellung der Regionalpläne können noch Änderungen der Abwägungsflächen (Suchräume) möglich sein und die Vorranggebiete für Windkraftanlagen nicht abschließend festgestellt werden.

Deshalb ist die Aufstellung eines Flächennutzungsplanes während der parallel laufenden Aufstel- lung der sachlichen Teilregionalpläne mit Unsicherheiten behaftet.

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Innerhalb der Gemeinde wurden Suchräume für Windenergie ausgewiesen. Die Gemeinde hat sich mit der Thematik auseinander gesetzt und ihre Stellungnahme am 30.05.2016 an die Landespla- nung mit der Bitte um Überprüfung der Kriterien für die in der Gemeinde Langwedel ausgewiesenen Standorte gebeten. Es wurde von der Gemeinde der Hinweis erteilt, dass es sich bei den Suchräu- men für Windenergie -PR II–RD, Eck-50 und PR II–RD,ECK- 56- um Flächen handelt, die innerhalb des Naturparks Westensees liegen. Gleichfalls handelt es sich um einen in der Raumordnung (LEP) festgelegten Entwicklungsraum für Tourismus und Erholung sowie um einen Vorbehaltsraum für Natur und Landschaft. Insbesondere der nach der Auskiesung im Rahmen der Renaturierung ent- standene See dient vielen Zugvögeln als Rast- und Nahrungsstätte. Ein weiteres bedeutsames Kri- terium ist das Vorkommen eines Seeadlerpaares, das im Bereich des Pohlsees seinen Horst hat und von dort auf Nahrungssuche geht. Die entsprechenden Abstandsflächen sind in den vorliegen- den Unterlagen nicht eingetragen. Es befinden sich weitere Vogelarten in dem Gebiet, wie z.B. der Rotmilan, der keine Berücksichtigung gefunden hat. Aufgrund der zahlreichen Seen und der Wälder sind Flugbewegungen von Enten, Gänsen, Schwänen und anderer Großvögel zu beobachten, die die als Eignungsgebiet ausgewiesene Fläche kreuzen. Die Errichtung von Windkrafträdern würde ein hohes Gefährdungspotenzial für diese Vögel bedeuten und ihren Lebensraum erheblich einen- gen.

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Abbildung 50: Suchräume für Windenergie in der Gemeinde Langwedel, Auszug vom 30.05.2016 Gemeinde Langwedel - Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes- Stand 02.05.2017 174

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Die ursprünglich in der Karte vom 23.06.2015 im Bereich „Sandfeld“ noch dargestellten Suchräume sind aufgrund einer weiteren Reduzierung der Flächen für Windenergie innerhalb von Schleswig- Holstein seitens der Landesplanung in der aktuellen Karte nicht mehr mit aufgeführt.

Das abschließende Ergebnis über die endgültigen Vorranggebiete für Windenergie liegt aufgrund des Planungsstandes noch nicht vor.

18. Nutzung auf Zeit

Zeitlich befristet Nutzungen sind durch ein Planzeichen ohne Normencharakter in der Planzeichnung dargestellt.

Darunter fallen folgende Nutzungen:  Waldkindergarten

Die Nutzung der Wald und Biotopflächen als einen Waldkindergarten wird solange in Anspruch genommen, wie der Waldkindergarten existiert.

19. Flächenbilanz

Langwedel verfügt gem. Nutzungsstatistik des Amtes Nortorfer Land mit Stand vom 24.07.2012 über eine Bodenfläche von ~2424 ha

Bodenflächen nach Art der Stand Neuaufstellung Neuaufstellung Stand geplanten Nutzung F-Plan 2030 F-Plan 2030 Alter F-Plan Zugang Abgang 31.07.2015 einschließlich der rechtskräf- tigen Ände- rungen (ha, ca.) (ha, ca. ) (ha, ca. ) (ha, ca. ) Wohnbauflächen 17,38 5,07 ./. 22,45 Gemischte Bauflächen 25,66 4,76 0,69 29,73 (im Bereich von Blocksdorf -nordwestlich der K 36 am Ortseingang von Deutsch-Nien- hof kommend-) Dorfgebiet ./. 0,71 ./. 0,71 Gewerbliche Bauflächen ./. 1,20 ./. 1,20 Sondergebiete mit der 31,87 1,13 3,60 29,40 Zweckbestimmung "Wochenendhausgebiete" Sondergebiete mit der 5,1 ./. ./. 5,1 Zweckbestimmung "Campingplatzgebiete" Sondergebiete mit der 1,08 2,32 ./. 3,4 Zweckbestimmung "Kinder- u. Jugendfreizeit- und Schullandheim"

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Sondergebiete mit Zweck- 0,10 0,68 ./. 0,78 bestimmung "Jugend- u. Freizeitheim" Sonstige Sondergebiete ./. 0,33 ./. 0,33 mit Zweckbestimmung "Wassersport" Sonstige Sondergebiete ./. 4,9 ./. 4,9 mit Zweckbestimmung "Biomassenanlagen" Sonstige Sondergebiete 159,97 3,38 ./. 163,35 mit Zweckbestimmung "Bund" Flächen für den Gemein- 0,3 1,59 ./. 1,89 bedarf Flächen für den überörtli- 33,14 1,86 ./. 35,00 chen Verkehr und für die örtlichen Hauptverkehrszüge Flächen für Versorgungs- ./. 0,29 ./. 0,29 anlagen, für die Abfallent- sorgung und Abwasserbeseitigung sowie für Ablagerungen Grünflächen 34,62 4,13 1,1 37,65 Wasserflächen 130,72 22,83 ./. 153,55 Flächen für Aufschüttun- ./. 5,78 ./. 5,78 gen, Abgrabungen oder die Gewinnung von Bodenschätzen Flächen für die Landwirt- 1.878,06 0,69 255,50 1.623,25 schaft Flächen für Wald 106* 4,00 0,18 109,82 Flächen für Maßnahmen ./. Geplant:1,87 ./. 143,42 zum Schutz, Bestand: 59,91 zur Pflege und zur Ent- Ökokonten (ein- wicklung von Natur und schließlich Öko- Landschaft konto der Ge- meinde): 81,64 Gesetzlich geschützte Bi- ./. 52,00 ./. 52,00 otope gem. § 30 BNatSchG und § 21 LNatSchG 2424,00 261,07 261,07 2424,00 Tabelle 52:Flächenbilanz

*Nachrichtliche Übernahme aus dem Landschaftsplan. Hierin enthalten sind ca. 7,83 ha Flächen, die im Landschaftsplan noch als Sukzessionsflächen festgestellt worden sind und sich im Laufe der Jahre zu einem Wald entwickelt haben, z.B."Lokis Wald".

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20. Zusammenfassung

Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass durch die Neuaufstellung des Flächennutzungs- planes eine Aktualisierung der Rahmenbedingungen und der Leitziele stattgefunden hat, die zur Steuerung der räumlichen Entwicklung der Gemeinde Langwedel beiträgt.

Im Vordergrund steht das städtebauliche Ziel, Bauland für Wohnhäuser und ortsangemessene Ge- werbebetriebe mit einem Planungshorizont bis zum Jahr 2030 planungsrechtlich vorzubereiten. Bei der Auswahl der hierfür geeigneten Siedlungsflächen spielt das übergeordnete Ziel der Landespla- nung Schleswig-Holstein "Innenentwicklung hat Vorrang vor Außenentwicklung" eine wesentliche Rolle. Die Gemeinde hat sich mit dieser Thematik auseinander gesetzt und vor der Neuaufstellung des F-Planes 2030 die Ortslage Langwedels auf Innenentwicklungspotentiale voruntersuchen las- sen. Die in der Neuaufstellung des F-Planes 2030 dargestellten Bauflächen beruhen auf dieser Voruntersuchung, die jedoch noch einmal aufgrund der landesplanerischen Stellungnahme zur Neu- aufstellung des F-Planes 2030 hinsichtlich der kartierten Entwicklungspotentiale aus städtebauli- chen Gesichtspunkten überarbeitet und reduziert wurden. Mit der Ausweisung von Flächen im In- nenbereich bzw. auf angrenzenden Flächen zum Innenbereich, soll dem Umstand Rechnung ge- tragen werden, dass sich die Nachfrage und die Bedürfnisse der Bevölkerung aufgrund des demo- grafischen Wandels zukünftig verändern und innerörtliche Lagen mit guter Infrastruktur bevorzugt werden. Ebenfalls soll das landesplanerische Ziel dazu beitragen, Siedlungsstrukturen tragfähiger und kostengünstiger zu sichern und eine Zersiedlung der Landschaft entgegen wirken. Die Neuauf- stellung des F-Planes 2030 bildet den Handlungsrahmen für die gewünschte bauliche und somit auch wirtschaftliche Entwicklung der Gemeinde bis zum Jahr 2030 und übernimmt die Funktion den Flächenverbrauch zu steuern.

Der Dorfcharakter im gewachsenen Ortskern, mit seinen hier noch integrierten landwirtschaftlichen Betriebsstellen und Resthöfen mit Nutz- sowie Heimtierhaltung, Wohnhäusern, kleineren Gewerbe- betrieben und Gemeindeeinrichtungen wie Schule, Kindergarten Museum soll erhalten und fortent- wickelt werden. Intensive Tierhaltung soll nicht innerhalb der Ortschaft, sondern im Außenbereich stattfinden.

Wohnbauflächen befinden sich angrenzend in nordöstlicher sowie südwestlicher und westlicher Lage. Die Entwicklungspotentiale in diesen Bereichen werden entsprechend der in diesen Bereich vorhandenen hauptsächlichen Wohnnutzung angepasst und ebenfalls als geplante Wohnbauflä- chen dargestellt. Die Infrastrukturelle Ausstattung der Gemeinde reicht für die geplante Ortsentwick- lung aus. Für den Friedhof und den Modellflugplatz sind Erweiterungsflächen vorgesehen.

Die Gemeinde beabsichtigt die Ansiedlung von Gewerbebetrieben, die das Wohnen nicht wesentlich stören, vorrangig auf zur Verfügung stehenden landwirtschaftlichen Konversionsflächen anzustre- ben.

Zusätzlich werden Flächen für ortsangemessene Gewerbebetriebe, die sich unter Umständen nicht in ein Mischgebiet städtebaulich einfügen, vorsorglich ausgewiesen. Im Rahmen der weiterführen- den Planungen wird die Gemeinde auf eine qualitative Ortsgestaltung achten, da die Gewerbeflä- chen, von Kiel kommend, am Ortseingang liegen und die Attraktivität der Gemeinde Langwedel als Erholungs- und Wohnort nicht beeinträchtigt werden soll.

Die gemeindliche Badestelle und die Bootssteganlage am Brahmsee im Bereich der Mühlenstraße sollen dem Bedarf und der Nachfrage an sportlichen Aktivitäten nutzungsrechtlich angepasst werden können und werden deshalb in ein Sonstiges Sondergebiet für Wassersport umgewandelt.

Die ökologische Entwicklung soll vorrangig auf der Biotopverbundachse erfolgen. In diesem Bereich sollen Flächen zum Zwecke für den Ausgleich für geplante Eingriffe aufgekauft werden. Gemeinde Langwedel - Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes- Stand 02.05.2017 177

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Ein zweiter kürzerer Rundwanderweg soll den Bedürfnissen der älteren Bevölkerung entgegenkom- men, die gerne an der frischen Luft spazieren gehen, jedoch nicht mehr so weite Strecken bewälti- gen können.

21. Hinweise

Kampfmittelverordnung

Die Kampfmittelverordnung des Landes Schleswig- Holstein ist zu beachten.

Langwedel gehört nicht zu den aufgeführten Gemeinden mit bekannten Bombenabwürfen der An- lage 1 der Kampfmittelverordnung vom 7. Mai 2012, für die gem. § 2 Abs. 3 KampfmV SH 2012 vor der Erstellung von baulichen Anlagen im Sinne der Landesbauordnung für das Land Schleswig- Holstein und vor Beginn von Tiefbauarbeiten von der Eigentümerin oder dem Eigentümer oder der oder den Nutzungsberechtigten bei der Landesordnungsbehörde eine kostenpflichtige Auskunft über mögliche Kampfmittelbelastungen einzuholen ist.

Benutzungsrechte für Seen innerhalb der Gemeinde Langwedel

Die Seen innerhalb der Gemeinde Langwedel befinden sich zum größten Teil in privatem Besitz. Die Benutzungsrechte der Seen sind deshalb bis auf das Baden an den öffentlichen gemeindlichen Badestellen beschränkt und an Seebenutzerrechte gekoppelt,

Z.B. ein Befahren des Brahmsees ist nur im Zusammenhang mit einer erworbenen Seeberechtigung möglich. Die Gemeinde Langwedel hat aktuell drei Seeberechtigungen erworben, welche das Be- fahren des Brahmsees gleichzeitig mit 9 Wasserfahrzeugen ohne Verbrennungsmotor erlaubt.

Da sich die Besitzerverhältnisse und die damit verbundenen Seebenutzungsrechte ändern können, sollten die privatrechtlichen Vereinbarungen zwischen Gemeinde und den jeweiligen Eigentümern im Rahmen fortführender Planungen immer aktuell bei der Gemeinde abgefragt werden.

Teil B (Umweltbericht)

22. Einleitung

Kurzdarstellung des Inhalts und der wichtigsten Ziele der F-Plan Aufstellung

Der Flächennutzungsplan (FNP) der Gemeinde Langwedel stammt aus dem Jahre 1978. Er bildet seit 35 Jahren die Grundlage für die städtebauliche Entwicklung dieser Gemeinde. Der F-Plan wurde aufgrund geänderter Zielvorgaben bisher 7 Mal geändert. Nach rund 35 jähriger Laufzeit sollen nun Ziele und Leitbilder der Gemeinde Langwedel im Rahmen der Neuaufstellung des F-Planes über- prüft werden und nach dem zukünftigen Bedarf unter Berücksichtigung der aktuellen übergeordne- ten städtebaulichen Zielsetzung, der aktuellen Gesetzgebung sowie nach den aktuellen Umwelt- standards ausgerichtet werden. Betrachtet und einbezogen wird das gesamt Gemeindegebiet. Die Neu-Aufstellung des Flächennutzungsplanes der Gemeinde Langwedel hat das Ziel die weitere bau- liche Entwicklung der Gemeinde städteplanerisch zu ordnen und zu sichern sowie den Belangen des Umwelt- und Naturschutzes mit geeigneten Maßnahmen gerecht zu werden.

Die Gemeinde Langwedel möchte die weitere bauliche Entwicklung sowohl durch eine Verdichtung bzw. Umnutzung ehemaliger landw. Hofstellen innerhalb der Ortslage als auch durch eine Ergän- zung der Bebauung am bestehenden Ortsrand ermöglichen. Weiterhin ist eine Ergänzung für eine gewerbliche Nutzung vorgesehen.

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Naturschutzfachliche Inhalte liegen durch den gemeindlichen Landschaftsplan vor (im Juli 2002 fest- gestellt), die insbesondere für weite Teile des Außenbereichs unverändert / nachrichtlich im F-Plan übernommen wurden.

Abbildung 51: Lage und Abgrenzung der Gemeinde Langwedel

Darstellung der in Fachgesetzen und Fachplänen festgelegten Ziele des Umwelt- schutzes sowie deren Berücksichtigung bei der Planaufstellung

Die Inhalte der Landesweiten Planungsebene (Landesentwicklungsplan und Landschaftsprogramm) sind auf der regionalen Planungsebene (v.a. Regionalplan) aufgeführt und konkretisiert. Laut LEP 2010 / Regionalplan (RP: Planungsraum III, MLR 2000) ist die Gemeinde als ländlicher Raum aus- gewiesen.

Im LEP / Regionalplan sind folgende Gebiete dargestellt:  Die gesamte Gemeinde gehört zum Naturpark Westensee, gleichzeitig Entwicklungsraum / Ge- biet mit besonderer Bedeutung für Tourismus und Erholung.

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 Im Süden der Gemeinde befindet sich ein Naturschutzgebiet (nur RP)

 Große Teile im Westen der Gemeinde sind im LEP als „Vorbehaltsraum für Natur und Land- schaft“ sowie als „Biotopverbundachse – Landesebene“ - im RP als „Gebiet mit besonderer Be- deutung für Natur und Landschaft“ dargestellt, hierzu zählen u.a. die nicht in älteren Planungen dargestellten Natura-2000-Gebiete: FFH-Gebiet 1825-302: NSG „Wennebeker Moor und Wen- nebeker Niederung“ und der größte Teil des angrenzenden Standortübungsplatzes / Sonderge- biet Bund im Süden der Gemeinde - sowie das FFH-Gebiet 1725-353: „Niedermoor bei Man- hangen“ im Norden der Gemeinde.

 LEP: Landesentwicklungsachse entlang der BAB 7

Im Regionalplan sind zusätzlich  Gebiete mit besonderer Bedeutung für den Abbau oberflächennaher Rohstoffe sowie ein Vor- ranggebiet für den Abbau oberflächennaher Rohstoffe

 ein Gebiet mit besonderer Bedeutung für den Grundwasserschutz

 ein Sondergebiet Bund dargestellt.

Der gemeindliche Landschaftsplan greift die oben genannten Aussagen auf und stellt diese u.a. in seiner Entwicklungskarte dar.

Im Süden der Gemeinde befindet sich angrenzend an das Sondergebiet Bund das NSG „Wennebe- ker Moor und Wennebeker Niederung“ teilweise (§ 13 LNatSchG / § 23 BNatSchG)

Ein größerer Teil der nördlichen Gemeinde u.a. mit dem Pohlsee, Kleiner Pohlsee und Manhagener See gehört zum LSG Westenseelandschaft (§ 15 LNatSchG/ § 26 BNatSchG)

Im gesamten Gemeindegebiet, vor allem in der freien Landschaft, befinden sich gesetzlich ge- schützte Biotope einschließlich Knicks (§ 21 (1) und (2) LNatSchG/ Biotopverordnung SH bzw. § 30 BNatSchG). Diese sind im gemeindlichen Landschaftsplan aufgeführt und eingehend beschrieben. Abweichend vom gemeindlichen Landschaftsplan, sind nach dem inzwischen gültigen LNatSchG „natürliche oder naturnahe Bereiche ... stehender Binnengewässer ... einschließlich ihrer Ufer ...“ gesetzlich geschützt (§ 21 (1) 1 LNatSchG). D.h. die Seen in der Gemeinde unterliegen zu größeren Teilen diesem Schutz.

Entsprechend dem LNatSchG (§ 35 / 61 BNatSchG) besteht entlang der Ufer der Seen in der Ge- meinde ein 50 m breiter Schutzstreifen.

Im gemeindlichen F-Plan sind im Kapitel 10.2 der Begründung folgende Schutzgebiete /-ob- jekte mit der Lage und Größe dargestellt und erklärt:

Naturschutzgebiet (§ 13 LNatSchG / § 23 BNatSchG), Naturpark (§ 16 LNatSchG / § 27 BNatSchG), Landschaftsschutzgbiet (§ 15 LNatSchG / § 26 BNatSchG), Natura 2000 Gebiet (§ 22 ff LNatSchG / § 32 BNatSchG), Gesetzlich geschützten Biotope (§ 21 LNatSchG / § 30 BNatSchG). Die weiteren Belange und Ziele des Umweltschutzes wurden bei der Erarbeitung des F-Planes be- rücksichtigt.

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23. Beschreibung und Bewertung der Umweltauswirkungen

Der Bestand wurde ausführlich im Rahmen der gemeindlichen Landschaftsplanung erfasst und be- schrieben. Der Landschaftsplan der Gemeinde Langwedel wurde 2002 festgestellt. Im Umweltbe- richt des Flächennutzungsplanes wird nur eine verkürzte Beschreibung wiedergegeben. Auf die Möglichkeit auf die umfassenden Ausführungen des Landschaftsplanes zurückzugreifen sei an die- ser Stelle verwiesen.

Bestand und Bewertung

Schutzgut Boden

Die Gemeinde Langwedel liegt im Naturraum „Westensee-Endmoränengebiet“, der dem Haupt-Na- turraum „Ostholsteinisches Hügel- und Seenland“ zugeordnet ist, und ist von teils kleinräumigen Geländebewegungen mit kuppigem Relief geprägt. Nördlich von Blocksdorf an der Grenze zum Blocksdorfer Holz befindet sich die höchste Erhebung der Gemeinde (76,5 m über NN), gefolgt vom Warten-Berg (67,4 m über NN) und dem Borken-Berg (51,5 m über NN). Im mittleren Gemeindege- biet sind weniger starke Höhenunterschiede festzustellen, das Relief wird flacher und erreicht Höhen von 21 bis 33 m über NN. In den Niederungsbereichen der Fuhlenau, Mühlenau, Olendieksau und der Wennebek sowie zwischen den Seebereichen befinden sich die niedrigsten Geländepunkte (19 - 20 m über NN).

Im Gemeindegebiet sind vorwiegend sandig-lehmige Standorte in verschiedener Zusammensetzung des Gemengeanteils sowie reine Sandstandorte im mittleren und südlichen Bereich zu finden. Grö- ßere kompakte Flächen mit Sandboden befinden sich außerdem im westlichen Gemeindegebiet. Moorige bzw. anmoorige Standorte sind entlang der Niederungsbereiche der Olendieksau, der Müh- lenau, der Fuhlenau, der Wennebek und in den Niederungsflächen der Seen vorzufinden. Weitere kleine Moorparzellen sind über das gesamte Gemeindegebiet zerstreut. Mischböden haben sich im gesamten Gemeindegebiet in verschiedener Zusammensetzung entwickelt. Lehmböden liegen kleinflächig im Osten Langwedels.

Aufgrund größerer eiszeitlicher Vorkommen von Kies und Sand finden Bodenabbaumaßnahmen im Gemeindegebiet statt, weshalb durch Aufschüttungen bzw. Abgrabungen größere Gemeindeberei- che ein anthropogen verändertes Bodengefüge aufweisen.

Als Bodentypen sind im Norden und Osten der Gemeinde Parabraunerden bzw. Pseudogleye mit der Bodenart Lehm festzustellen. Die mittleren und südlichen Flächen weisen als Bodentyp Rost- erde über Lehm bzw. Pseudogley auf.

Die obigen Angaben beruhen auf der Reichsbodenschätzung (Landschaftsplan der Gemeinde Lang- wedel 2002); eine detaillierte Bodenuntersuchung liegt nicht vor.

Schutzgut Wasser / Grundwasser

Die Gemeinde Langwedel wird insgesamt von 11 Fließgewässern durchquert. Ein prägendes Ele- ment sind außerdem einige größere Seen wie der Kleine und Große Pohlsee, der Manhagener See, der Lustsee und der Brahmsee, die die Gemeinde als Seenkette durchziehen (Rinnenseen). Die Seen stellen außerdem wichtige Biotopverbundelemente dar. Laut Biotopkartierung befinden sich in der Gemeinde Langwedel 97 Kleingewässer. Gewässer erster Ordnung sind im Gemeindegebiet nicht vorhanden.

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In der Gemeinde Langwedel findet umfangreicher Kiesabbau statt. In den bereits ausgekiesten Flä- chen haben sich einige Grundwasserseen gebildet.

Die Karte „Hydrogeologie von Schleswig-Holstein“ des Geologischen Landesamtes 1981 zeigt für den Großteil der Gemeinde Sandergebiete aus Sanden und Kiesen mit einer hohen Durchlässigkeit für Niederschläge an. Hier ist mit einer sehr hohen Grundwasserneubildungsrate zu rechnen. Dem übrigen Teil, vor allem im Norden der Gemeinde, wird überwiegend Geschiebemergel bzw. -lehm mit einer beschränkten Durchlässigkeit zugeordnet. Die in der Gemeinde vorherrschende Bodenart Sand erfordert eine erhöhte Aufmerksamkeit hinsichtlich des Grundwasserschutzes. Erhebliche Ge- fährdungen des Grund- und auch des Oberflächenwassers können durch (Transport-) Unfälle her- vorgerufen werden. Hier ist das mit Transporten auf der BAB 7 verbundene Gefahrenpotential zu nennen.

Schutzgut Klima und Luft

Auf Grundlage der Daten des Deutschen Wetterdienstes (DWD) für die Wetterstation Neumünster betrug die Jahresdurchschnittstemperatur im Raum Langwedel im langjährigen Mittel der Jahre 1961-1990 etwa 8,4 °C, die Niederschlagsmenge belief sich auf 874,5 mm. Für das langjährige Mittel der Jahre 1981-2010 wurden eine Jahresdurchschnittstemperatur von 9,0 °C und eine Nieder- schlagsmenge von 871,0 mm ermittelt. Somit ist ein leichter Anstieg der Jahresmitteltemperatur er- kennbar. Laut des Landschaftsplans der Gemeinde Langwedel (2002) liegt das Temperaturmittel im Januar bei 0 °C und im Juli bei ca. 16,5 °C. Die Quelle dieser Messwerte ist nicht bekannt. Die Niederschlagsmenge liegt mit durchschnittlich 775 mm deutlich unter den Mittelwerten der Wetter- station Neumünster.

Die lokalklimatische Situation wird insbesondere durch die Reliefverhältnisse und Expositionen sowie durch die Verteilung der Biotopstrukturen, der Böden sowie der versiegelten und unversiegel- ten Flächen bestimmt. So zeigen unbedeckte Böden, wie etwa Ackerflächen im Winter sowie ver- siegelte Flächen, starke Erwärmungen bei Sonneneinstrahlung und entsprechend starke Wärmeab- gaben in der Nacht. Wald und Wasserflächen wirken dagegen ausgleichend auf die Temperatur.

Das Lokalklima in der Gemeinde Langwedel wird vor allem durch folgende Verhältnisse bestimmt:

 Das Lokalklima im mittleren Gemeindegebiet wird hauptsächlich von den Seen und Niederungs- bereichen bestimmt. Sie sind Kaltluft- bzw. Frischluftentstehungsgebiete und wichtige Bereiche für den Luftaustausch. Außerdem sind sie Gebiete mit relativ häufiger Nebelbildung. Der Nebel selbst wirkt temperaturausgleichend, verringert die Frostgefahr und fördert das Wachstum der Wiesen.  Knicks, insbesondere quer zur Hauptwindrichtung verlaufend, vermindern die Windgeschwindig- keit, reduzieren die Verdunstung und wirken mindernd auf Extremtemperaturen.  Die an die Ortgrenze Langwedels angrenzenden Wald- und Forstbereiche beeinflussen das Lo- kalklima Langwedels ebenfalls positiv: Temperaturschwankungen fallen gegenüber landwirt- schaftlich genutzten Flächen geringer aus, die Nachttemperaturen sind höher und die Frostge- fahr wird verringert. Die Verdunstung durch die Vegetation erhöht außerdem die relative Luft- feuchte.  Aufgrund der geringen Flächengröße der Ortslage und der relativ lockeren Bebauung kommt es kaum zur Entwicklung eines ungünstigen Stadtklimas. Des Weiteren ist der Versiegelungsgrad innerhalb der Bebauung nicht überdurchschnittlich hoch. Eine Durchgrünung durch Hausgärten ist gegeben.

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Schutzgut Tiere

Tiere sind ein wesentlicher Bestandteil der Ökosysteme und verfügen in der Regel über mehr oder weniger spezielle Ansprüche an ihren Lebensraum. Diese können im jahreszeitlichen Verlauf unter- schiedlich sein, so dass ein Gesamtlebensraum nebeneinander verschiedene Ressourcen enthalten muss, damit Tiere in jedem Lebensabschnitt ihre Ansprüche befriedigen können. Im Gegensatz zur Pflanzenwelt wird die Mobilität der Tiere und damit ihrer Ausbreitung zunehmend durch Barrieren wie z.B. Straßen und Verrohrungen von Fließgewässern eingeschränkt.

Für die Gemeinde Langwedel liegen laut dem Landschaftsplan (2002) keine systematischen Erfas- sungen der Tierwelt vor. Die Aussagen des Landschaftsplanes basieren darum auf mündlichen Mit- teilungen von Bürgern und der Jägerschaft.

Im Landschaftsplan Langwedel (2002) werden Rebhühner, Rohrdommeln, Rohrweihen und Grau- gänse als im Gemeindegebiet vorkommende Vogelarten genannt. In der Ausgabe „Jagd und Arten- schutz, Jahresbericht 2013“ (Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume des Landes Schleswig-Holstein 2013) ist außerdem im Randbereich des Gemeindegebiets bzw. im angrenzenden Bereich ein Seeadlerhorst verzeichnet.

Im Atlas der Amphibien und Reptilen Schleswig-Holsteins (LANU 2005) sind für das Gemeindege- biet bzw. für benachbarte Bereiche die nachfolgend aufgeführten Arten verzeichnet: Kammmolch, Teichmolch, Knoblauchkröte (Fund vor 1991), Erdkröte, Laubfrosch, Moorfrosch, Grasfrosch, Teich- frosch, Waldeidechse, Blindschleiche, Schlingnatter, Kreuzotter. Aufgrund der Maßstabsgröße des Atlas ist eine eindeutige Zuordnung des Fundortes zur jeweiligen Gemeinde nicht immer möglich.

In „Seen – Fisch Arten Kataster Schleswig-Holstein“, herausgegeben vom Ministerium für Landwirt- schaft, Umwelt und ländliche Räume des Landes Schleswig-Holstein (2006), sind folgende Arten für die Gewässer Kleiner Pohlsee, Großer Pohlsee und/oder Lustsee verzeichnet: Hecht, Brasse; Güs- ter, Gründling, Moderlieschen, Plötze, Rotfeder, Schleie, Wels, Aal, Kaulbarsch, Flussbarsch, Zan- der, Karpfen, Steinbeißer, Edelmaräne und Quappe. Des Weiteren wurden Glochidien der Großen Flussmuschel in allen drei Gewässern nachgewiesen. Die Malermuschel kommt im Großen Pohlsee und im Lustsee vor. Für den Lustsee liegen außerdem Edelkrebs-Nachweise vor. Im Landschafts- plan der Gemeinde Langwedel (2002) werden außerdem der Dreistachlige Stichling und der Zwerg- stichling als nachgewiesene Arten und die Bach- und Regenbogenforelle als bekannter Fischbesatz genannt.

Schutzgut Pflanzen

Die Landschaft der Gemeinde Langwedel wird größtenteils durch intensive landwirtschaftliche Nut- zung geprägt. In der Gemeinde existieren, basierend auf den endgültigen Ergebnissen der Land- wirtschaftszählung 2010 (Statistikamt Nord, 2013), 24 landwirtschaftliche Betriebe, darunter 10 Haupterwerbsbetriebe und 22 Betriebe mit Viehhaltung. Insgesamt betreiben 3 Betriebe ökologi- schen Landbau auf einer Gesamtfläche von 115 ha. Von den insgesamt 1.592 ha landwirtschaftlich genutzter Fläche entfallen 973 ha auf den Ackerbau.

Größere zusammenhängende Grünlandbereiche sind in den Niederungsbereichen, im Randbereich der Seen und entlang der Fließgewässer zu finden. Entlang der Olendieksau befinden sich vermehrt Feuchtgrünlandflächen. Hauptsächlich sind im Gemeindegebiet Intensivgrünland sowie Flutrasen und sonstiges Feuchtgrünland zu finden.

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Im Gemeindegebiet befinden sich einige kleine Waldbereiche, Laub- und Nadelforst ist insgesamt selten anzutreffen. Häufiger sind hingegen Feuchtwälder, diese sind meist an flachen Seeufern, in feuchten Senken sowie am Manhagener Moor zu finden.

Baumreihen und Feldgehölze bzw. -gebüsche kommen zerstreut im Gemeindegebiet vor. In vielen Bereichen der Gemeinde Langwedel kommen Feldhecken und Knicks außerhalb des Waldes, des Moores und der Bachauen vor. Im Bereich Blocksdorf und im Südosten der Gemeinde ist ein ver- gleichsweise engmaschiges Netz ausgeprägt, während die Knickdichte im zentralen und nördlichen Bereich deutlich verringert ist.

Niedermoor-Vegetation und Gehölzstadien stark entwässerter Hochmoore und saurer Niedermoore sind im Gemeindegebiet sehr selten anzutreffen. Trockenlebensräume wie (Halb-) Trockenrasen, Sandheiden und Magerrasen sind ebenfalls kaum im Gemeindegebiet zu finden. Staudenfluren, Säume und Ruderalfluren kommen zerstreut vor.

Das gesamte Gemeindegebiet liegt im Naturpark Westensee. Insgesamt sind im Gemeindegebiet das Landschaftsschutzgebiet „Westenseelandschaft“, das Naturschutzgebiet „Wennebeker Moor und Wennebekniederung“ sowie 3 FFH-Gebiete zu finden, die sich teilweise noch auf die Nachbar- gemeinden erstrecken. Durch die Gemeinde verlaufen außerdem Kernzonen sowie Haupt- und Ne- benverbundachsen des Biotopverbundssystems. Des Weiteren ist eine Vielzahl gesetzlich ge- schützter Biotope (§ 30 BNatSchG, § 21 LNatSchG) im Gemeindegebiet zu finden.

Schutzgut Landschaftsbild

Die Gemeinde Langwedel kann insgesamt als ländlich geprägter Raum angesprochen werden. Die Kulturlandschaft mit größeren Acker- und Grünlandflächen prägt das Landschaftsbild, ebenso das für Schleswig-Holstein typische Knicknetz. Die intensiv genutzten Bereiche ohne typische Ausprä- gung sind als strukturarm zu bewerten und gegenüber Eingriffen in das Landschaftsbild als unemp- findlich einzustufen. Daneben existieren naturnahe Landschaftsausschnitte wie die Seenkette mit den zugehörigen Verlandungsbereichen, Waldflächen und Gehölzbeständen, Niederungsbereiche sowie zahlreiche Fließ- und Kleingewässer, die das Landschaftsbild gliedern und beleben. Eingriffe in diese abwechslungs- und strukturreichen Teile der Gemeinde hätten eine starke negative Auswir- kung auf das Landschaftsbild, so dass diese Bereiche als sehr empfindlich gegenüber Eingriffen einzustufen sind.

Die Siedlungsbereiche haben dörflichen Charakter. Die neueren Siedlungsbereiche sind von Einfa- milienhäusern und Gartenbereichen geprägt, in den Ortslagen tragen zahlreiche hochwüchsige Ein- zelbäume zur Begrünung bei. Die Wochenendhausgebiete und die Campingplätze sind größtenteils gut durchgrünt.

Eine Zerschneidung der Landschaft ist vor allem im südlichen Teil der Gemeinde Langwedels ge- geben, hauptsächlich durch die BAB 7 sowie durch sämtliche Straßen im gesamten Gemeindege- biet. Randbereiche der Verkehrsflächen sind, sofern sie nicht als Pufferzonen zu den sehr empfind- lichen Bereichen dienen, ebenfalls als unempfindlich gegenüber Eingriffen einzustufen. Negative Auswirkungen auf das Landschaftsbild bestehen außerdem durch die Kies- und Sandabbauflächen sowie durch mehrere Freileitungen im Gemeindegebiet.

Die baulichen Erweiterungsflächen sind gegenüber Eingriffen laut Landschaftsplan teilweise emp- findlich; die potentielle Gewerbefläche weniger empfindlich. Demzufolge ist das Landschaftsbild an den Ortsrändern bei der konkretisierenden B-Planung besonders zu berücksichtigen.

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Schutzgut Kulturgüter

Das Gemeindegebiet wird kartographisch nachweislich zu großen Teilen seit 1789 landwirtschaftlich genutzt, vermutlich aber schon länger. Im Süden der Gemeinde befanden sich bis zur Mitte des letzten Jahrhunderts größere wenig oder ungenutzte Moorbereiche. Als Kulturgüter im Sinne der Landschaftsplanung werden vor allem Denkmale und historische Kulturlandschaften aufgeführt.

Denkmale sind nach § 1(2) Denkmalschutzgesetz (DSchG - alt), solche von besonderer Bedeutung nach §§ 5 und 6 DSchG (-alt) geschützt. Aufgrund der Neuregelung des Denkmalschutzgesetzes (2015) erfolgt z.Zt. eine Überprüfung möglicher Kulturdenkmale. Unbewegliche Kulturdenkmale sind nach § 8 DSchG S-H (2015) geschützt. Im Gemeindegebiet befinden sich 7 archäologische Denk- mäler, die nach § 8 5 DSchG S-H (2015) in die Denkmalliste des Landes Schleswig-Holstein ein- getragen worden sind. Des Weiteren befinden sich in der Gemeinde Westensee 10 archäologische Denkmäler, die direkt an das Gemeindegebiet Langwedel angrenzen. Weiterhin gibt es in der Ge- meinde Langwedel 27 Interessensgebiete, in denen ernsthaft mit archäologischer Substanz zu rech- nen ist.

Insgesamt befinden sich 7 Baudenkmäler im Gemeindegebiet, von denen 5 aufgrund ihrer beson- deren Bedeutung bereits in das Denkmalbuch eingetragen waren. An dessen Schutzstatus (gesetz- lich geschützte Kulturdenkmale) hat sich durch die Neuregelung des Denkmalschutzgesetzes nichts geändert.

Die Gemeinde Langwedel lässt sich nicht in eine ganzheitliche historische Kulturlandschaft in die- sem Sinne einordnen.

Als historische Kulturlandschaftsteile definiert WÖBSE flächenhafte oder lineare Strukturen von Landschaften, die im Zuge früherer Wirtschaftsweisen entstanden sind.

- Das Gebiet um Blocksdorf kann man als historischen Kulturlandschaftsteil bezeichnen, da dort heute noch eine sehr kleinräumig strukturierte Landschaft vorzufinden ist.

Als unterste Einheit sind historische Kulturlandschaftselemente zu sehen, aus denen sich die beiden erstgenannten Kategorien zusammensetzen.

Im Gemeindegebiet Langwedel sind einige (Rest-) Elemente alter Kulturlandschaften beachtens- wert. Dazu gehören folgende:

 Knicks und Redder  Großbäume an Straßen und Plätzen (z.B. im alten Ortskern)  Hofbäume,  aus ehemaligen Mergelgruben entstandene Kleingewässer,  Grabhügel

Schutzgut Mensch

Die Wohnbauflächen der Gemeinde konzentrieren sich auf die Ortslage Langwedel im Zentrum und in geringerem Umfang auf die Siedlungsbereiche Blocksdorf, Enkendorf, Manhagen und Pohlsee im Nordwesten, Hasselkrug im Osten und Wennebeck im Südwesten des Gemeindegebiets. Daneben befinden sich einige landwirtschaftliche Hofstellen und Einzelgebäude im Außenbereich.

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Aufgrund der vorhandenen überörtlichen Infrastruktur bestehen zahlreiche Belastungen im Woh- numfeld. Die Gemeinde wird von der Autobahn gequert, östlich der Gemeindegrenze verläuft außer- dem die BAB 215. Die BAB 7 verläuft im Süden des Gemeindegebiets in einer Entfernung von etwa 600 m zur Wochenendhaussiedlung am Ostufer des Brahmsees. Neben der Zerschneidung der Landschaft bestehen dort Beeinträchtigungen durch Lärm sowie durch Emissionen der Fahrzeuge. Aufgrund der Waldstücke, die sich zwischen den Autobahnen und den Siedlungsbereichen befinden, werden letztere Auswirkungen reduziert. Die zentrale Ortslage wird außerdem von der L298 gequert, wodurch sich weitere direkte Einflüsse im Ortskern ergeben, die jedoch als vergleichsweise gering zu bewerten sind. Für den Süden der Gemeinde Langwedel ergeben sich aufgrund der Zerschnei- dung der Landschaft durch die Autobahn A7 erhebliche optische Beeinträchtigungen des Land- schaftsbildes, was eine herabgesenkte Erholungseignung der freien Landschaft mit sich bringt. Je- doch konzentrieren sich diejenigen Teile der Landschaft, die der Naherholung dienen, auf den Be- reich der Seen, der beeinträchtigte südliche Gemeindeteil wird hauptsächlich landwirtschaftlich ge- nutzt.

Laut Landschaftsplan wurden für die Gemeinde Langwedel 4 Altablagerungen gemeldet:

 Müllplatz Blocksdorf: Ablagerung von Hausmüll und Bauschutt bis 1976  Müllplatz Kieler Straße: Einlagerung von Hausmüll und Bauschutt von 1947 bis 1974  Müllplatz Langwedel: Verfüllung durch Hausmüll von 1968 bis 1971  Müllplatz Hundeplatz: Einlagerung größerer Mengen Hausmüll und Bauschutt von 1971 bis 1981

Die Auswirkungen dieser Altablagerungen sind nicht eindeutig abschätzbar, eine Beeinträchtigung ist beispielsweise durch Sickerwasser möglich.

Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Schutzgütern

Grundsätzlich bestehen zwischen den oben aufgeführten Schutzgütern auf der Betrachtungsebene des Flächennutzungsplanes (Maßstab 1:5.000) zahlreiche Wechselwirkungen.

Bezüglich dieser Wechselwirkungen werden vor allem die Teilflächen der Gemeinde betrachtet, die als neue Wohnbauflächen ausgewiesen werden. Hierbei handelt es sich um Wohnbaufläche die direkt an bestehende Bauflächen anschließen. Diese Flächen sind über lange Zeit durch die menschliche Nutzung überformt worden. Die vorhandenen Bodenarten lassen nicht auf besondere Standortverhältnisse schließen.

In den Flächen bestehen Wechselwirkungen insbesondere zwischen Tier- und Pflanzenwelt ggf. zwischen den Knicks und angrenzenden Freiflächen. Hier bestehen Beziehungen im Nahrungsge- füge und bei Brut- und Überwinterungsstandorten. Außerdem beeinflusst der Knickbewuchs das Mikroklima der angrenzenden Fläche und damit den Pflanzenwuchs und die Lebensraumqualität der Tierwelt.

Weiterhin haben die Wechselwirkungen der Seen mit den Fließgewässern durch Nährstoffaustausch und als Wandermöglichkeit für Tiere und Pflanzen eine besondere Bedeutung. Ähnlich stellt sich die Situation der Gewässer mit den Verlandungs- und Uferbereichen dar, denen zusätzlich eine wichtige Funktion als Puffer- und Schutzzone zukommt.

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Neuaufstellung FNP Langwedel

Mit der Neuaufstellung des FNP der Gemeinde Langwedel werden sowohl die bestehenden Nutzun- gen in der Gemeinde als auch die geplanten Entwicklungen dargestellt. Im Folgenden werden ins- besondere die Auswirkungen aufgrund einer veränderten Nutzung / Entwicklung beschrieben. Für die Sondergebiete Campingplatz; Wochenendhaus, Wassersport; Kinder-, Freizeit- und Landschul- heim; Tourismus, Pferdesport und -zucht sowie Flächen für Aufschüttungen, Abgrabungen oder die Gewinnung von Bodenschätzen passt der FNP die Darstellung überwiegend der bereits bestehen- den Nutzung an oder verändert diese nur geringfügig, so dass sich hieraus keine erheblichen Aus- wirkungen auf die Schutzgüter ableiten lassen.

Bauliche Entwicklung

In der folgenden Tabelle erfolgt eine Einschätzung der Eignung für eine neue / ergänzende Bebau- ung aus landschaftsplanerischer Sicht. Ergänzend sind Luftbilder (Quelle Umweltdaten SH) darge- stellt. Kommentierung nachfolgend nur zu Flächen mit Eingriffen in die Schutzgüter.

Vorgehen: Die benannten Potenzialflächen wurden im Sept. 2013 durch eine Ortsbegehung von öffentlichen Straßen und Wegen eingesehen. Auf das Betreten von Privatgrundstücken wurde ver- zichtet – Beurteilung dieser meist kleinen Flächen darum aus dem Luftbild.

Zulässigkeit: Kommentierung mit „ja“ oder „nein“ – Einstufung „nein“ nur bei entgegen stehenden Gesetzen, übergeordneten Planungsaussagen usw.

Eignung: Es wurden in erster Linie der Einfluss auf die Schutzgüter Landschaftsbild und Arten / Lebensgemeinschaften – ggf. gesetzlich geschützte Biotope – berücksichtigt. Weitere Schutzgüter wie Boden, Wasser, Klima sind zu gegebener Zeit zu werten. Die Eignung „hoch“ bedeutet somit eine gute Eignung / eine geringe Beeinträchtigung der Schutzgüter. Anmerkungen zur „besonderen Berücksichtigung Landschaftsbild“: bei der Konkretisierung der Bau- leitplanung sollte auf diesen Gesichtspunkt besonderes Augenmerk gelegt werden.

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Sondergebiete - Biomassenutzung Lage Anmerkung Biotoptyp Zulässigkeit / Eig- nung „Ziegelei“ im Nordosten Deutlich landwirtschaftlich Landwirtschaftliche Hofstellen, Acker- Ja / hoch der Gemeinde geprägter Gemeindeteil flächen betroffene Boden: großflächige Versiegelung durch Silageplatten, Schutzwasserbecken, Zuwegungen usw. – Um- Schutzgü- fang z.Zt. nicht einschätzbar – Ausgleich notwendig ter Landschaft: Vorbelastung durch bestehende Betriebe / Anlagen, durch weitgehend fehlende Gehölzstruk- turen deutliche Fernwirkung – Ausgleich notwendig

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Sondergebiete - Wochenendhausgebiete Lage Anmerkung Biotoptyp Zulässigkeit / Eig- nung Am westlichen Ortsrand / Bestehende Nutzung Bestehende Wochenendhausgebiete, ja / hoch am Brahmsee – nördlich durch Wochenendhäuser benachbarte ges. gesch. Biotope und der Ohlendieksau und Gärten wird ergänzt / Wald sind dargestellt, an die Situation angepasst

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Flächen für eine wohnbauliche oder gemischte Nutzung – z.T. Verdichtung in der Ortslage (ursprünglich 20 Teilflächen – diese Zahl wurde im Verlauf der Planung deutlich reduziert) Lage Anmerkung Biotoptyp Eignung / Wertung Nördlicher Ortsrand Lücken in bestehendem Grünland / Hauskoppel und Garten Ja / Hoch Bebauungsbestand

Innerhalb der Bebauung Baum- / Gehölzbestand Garten mit dichtem Baum- / Gehölz- Ja / Mäßig – hoch im Norden sollte beachtet werden bestand

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Nr. Lage Anmerkung Biotoptyp Eignung / Wertung Ortsrand am Tal der Olen- (ehem.) landw. Hofstelle, Ländliches Dorfgebiet Ja / Hoch dieksau aktiver Betrieb benachbart

Innerh. der Bebauung im Baum- / Gehölzbestand Garten mit dichtem Baum- / Gehölz- Ja / Mäßig – hoch Norden, an der sollte beachtet werden bestand L 298

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Lage Anmerkung Biotoptyp Eignung / Wertung Nördlicher Ortsrand (ehem. ) landw. Hofstelle Ländliches Dorfgebiet Ja / Hoch

Ortsrand im Osten nörd- (ehem. ) landw. Hofstelle Ländliches Dorfgebiet Ja / Hoch lich der Bordesholmer Str.

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Lage Anmerkung Biotoptyp Eignung / Wertung Ortsrand im Osten zwi- Größerer Lückenschluss Grünland, nach Osten durch einen Ja / Hoch schen Melken- und Bor- zwischen Baugebiet und Knick begrenzt desholmer Str. ländlicher Bebauung, landw. Betrieb östlich be- nachbart

Ortsrand im Osten südlich Langgestreckte (ca. 250m) Intensivgrünland, teilw. Vorhandene Ja / gering der Bordesholmer Str. Potenzialfläche, schwache Knicks an der Straße / zwischen den Hanglage nach Süden  Landwirtschaftsflächen Landschaftsbild

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Lage Anmerkung Biotoptyp Eignung / Wertung Ortsrand im Osten südlich (ehem. / aktive ?) landw. Ländliches Dorfgebiet Ja / Hoch der Bordesholmer Str. Hofstelle

Innerhalb der Bebauung, Gehölzbestand sollte ggf. Garten mit Gehölzbestand Ja / Mäßig – hoch Ortsmitte beachtet werden

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Lage Anmerkung Biotoptyp Eignung / Wertung Ortsrand im Süden An der Nortorfer Straße Nahe der Nortorfer Straße Garten, da- Ja/ Gartenflächen Lückeschluss der vorh. ran anschließen Landwirtschafsflä- hoch Landwirt- Bebauung, nach Osten chen schaftsfläche mä- Landwirtschaftsfläche mit ßig Anschluss an das Tal der Olendieksau  Land- schaftsbild

Zwischen Nortorfer Landwirtschaftsflächen Intensivgrünland (Pferdeweiden), Ja / Mäßig Straße, An der Mühlenau, durch Knicks / breite Ge- Knicks, Gehölzbestände Mühlenstraße hölzstreifen gegliedert und eingefasst (Wald ?)

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Gewerbliche Bauflächen Lage Anmerkung Biotoptyp Eignung / Wertung Kieler Nördlicher Orts- Entlang der L 298 sowie Acker- und Grünlandflächen, Knicks Ja / hoch Straße rand zwischen den beiden Landwirtschaftsflächen Knicks

Tabelle 53: Bauliche Entwicklung

Prognose über die Entwicklung des Umweltzustandes

bei Durchführung der Planung

Grundsätzlich ist anzumerken, dass mit der Aufstellung des F-Planes keine unmittelbaren Folgen auf die Schutzgüter wirken, sondern diese erst mit der Umsetzung der konkretisierenden B-Planung erfolgen. Die Wirkung des F-Planes ist damit mittelbar und wird im Folgenden beschrieben.

Mit der Aufstellung des Flächennutzungsplanes der Gemeinde Langwedel soll die Wohnbaufläche am Ortsrand von Langwedel um etwa 4 ha erweitert werden. Außerdem ist an verschiedenen Stellen eine Verdichtung innerhalb der Ortslage bei vorhandenen Lücken oder durch Umnutzung aufgrund der Aufgabe einer landwirtschaftlichen Nutzung vorgesehen. Für das übrige Gemeindegebiet sind aufgrund der derzeitigen Planung keine wesentlichen Änderungen der Schutzgüter erkennbar. Die benannten Erweiterungsflächen für den Wohnungsbau sind im Landschaftsplan aufgeführt. Nach- haltige Auswirkungen ergeben sich aufgrund der erweiterten Bauflächen für die Schutzgüter Boden, Wasser, Pflanzen und Tiere, Kulturgüter sowie Landschaftsbild. Folgende Auswirkungen sind abzu- sehen:

Schutzgut Boden

 Dauerhafter Verlust von Bodenfunktionen und Verlust landwirtschaftlicher Produktionsfläche durch Überbauung und Neuversiegelung - bis zu 3,2 ha. Für diese überschlägige Einschätzung wurde für die potenziellen Baugebiete eine GRZ von 0,3 bei gemischten Bauflächen und Wohn- bebauung, sowie GRZ 0,8 bei einer gewerblichen Entwicklung angenommen. (Neuversiegelung

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ist immer ein erheblicher = ausgleichspflichtiger Eingriff). Nicht berücksichtigt wurde eine Um- nutzung ehemaliger Hofstellen (hier i.d.R. auch Entsiegelung) und Nachverdichtung in Baulü- cken.  Einschränkungen von Bodenfunktionen im Bereich teilweise befestigte Flächen  Zeitweise Einschränkung der Bodenfunktionen durch Verdichtung und Schadstoffeinträge wäh- rend der Bauphase  Ausgleichsmaßnahmen auf geeigneten Flächen innerhalb der Gemeinde – „Maßnahmenflä- chen“

Schutzgut Wasser / Grundwasser

 Dauerhafter Verlust / Veränderung der Funktionsfähigkeit des Wasserhaushalts durch Überbau- ung und Versiegelung; voraussichtlich Versickerung des unbelasteten Oberflächenwassers vor Ort  Rechtliche Festsetzung für bereits intensiv durch Freizeitaktivitäten beanspruchte Flächen am Brahmsee (Bootssteg, Badestelle)

 geplante Maßnahmenflächen im Niederungsbereich der Olendieksau südlich des Sportplatzes zur Verbesserung des Gewässerschutzes

Schutzgut Klima und Luft

 Geringe Veränderung des Lokalklimas durch Überbauung und Versiegelung  Geringe Veränderung des Luftaustausches über den Flächen durch Bebauung und Baum- / Ge- hölzpflanzungen

Schutzgut Pflanzen und Tiere

 Verlust von Landwirtschaftsflächen als Lebensraum durch Entwicklung von Wohnbauflächen  Erhalt des Knickbestandes  Durchgrünung der Wohnbauflächen durch Grünzüge und Großbäume z.B. im öffentlichen Stra- ßenraum  Ausgleichsmaßnahmen zur Kompensation des Eingriffs vorzugsweise innerhalb der Gemeinde  Ggf. Entwicklung weiterer Ökokontoflächen über den gemeindlichen Bedarf hinaus  Ökologisch hochwertige Flächen innerhalb der Gemeinde werden nicht verändert

Schutzgut Landschaft

 Verlust landwirtschaftlichen Nutzflächen / Freiflächen am bestehenden Ortsrand  Die geplanten Bau-Flächen in Langwedel schließen in der Regel auf mind. zwei Seiten an die bestehende Bebauung an; eine „verträgliche“ Erweiterung ist hierdurch möglich  Für einige geplante Bauflächen oberhalb angrenzender Talräume (Tal der Olendieksau und Lin- denhofgraben) ist während der konkretisierenden B-Planung dem Schutzgut Landschaftsbild durch geeignete Eingrünungsmaßnahmen besonders Rechnung zu tragen.

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 Renaturierung bestehender Kiesabbauflächen nach Auslaufen der genehmigten derzeitigen Nut- zung

Schutzgut Kulturgüter

 Keine Beeinträchtigung aufgrund der geplanten Veränderungen

Schutzgut Mensch

 Zeitweise Belastung der Wohnbevölkerung durch Baulärm und Baustellenverkehr  Leichte Erhöhung des Verkehrsaufkommens  Keine Beeinträchtigung der Erholungsfunktion, da die Flächen für diesen Zweck zur Zeit nicht genutzt werden  Geringe Beeinträchtigung des Wohnumfeldes  Entwicklung zusätzlich naturnah geprägter Ausgleichs- und Ökokontoflächen

bei Nichtdurchführung der Planung

Bei Nichtdurchführung der Planung lassen sich erkennbar nur die Fortführung der bislang ausgeüb- ten Nutzung und damit die Erhaltung des bisherigen Umweltzustandes prognostizieren. Eine andere, als die geplante oder bisher durchgeführte Nutzung, lässt sich auch aus den Zielvorgaben und Pla- nungsaussagen des Landschaftsplanes nicht ableiten.

Maßnahmen zur Vermeidung, Verringerung und zum Ausgleich sowie Ziele des Na- tur- und Umweltschutzes

Zur Sicherung des örtlichen Bedarfs an Bauflächen erarbeitet die Gemeinde Langwedel einen F- Plan, mit dem sie die innerhalb der Gemeinde am besten geeigneten Flächen für diesen Zweck ausweist. Der erste und wichtigste Schritt zur Eingriffsminimierung wurde bereits im Rahmen der Landschaftsplanung unternommen, da hier das gesamte Gemeindegebiet hinsichtlich möglichst ge- eigneter Bauerweiterungsflächen untersucht wurde.

Weiterhin fand im Rahmen der Erarbeitung des Flächennutzungsplanes eine Eingrenzung und Er- arbeitung von Prioritäten statt. Hierbei wurden auch mögliche Verdichtungs- und Umnutzungsflä- chen innerhalb der Ortslage berücksichtigt, die im Vergleich zu neuen Bauflächen am Ortsrand in der Regel eine geringere Belastung der Schutzgüter nach sich zieht.

Zur Vermeidung oder Verringerung der zu erwartenden Beeinträchtigungen für Naturhaushalt und Landschaftsbild werden auf der F-Plan Ebene noch keine konkreten Festsetzungen getroffen.

Für das Gemeindegebiet nennt der Landschaftsplan folgende Entwicklungsziele:  Schutz, Pflege und Entwicklung der wertvollen und charakteristischen Seebereiche mit angren- zenden Niederungsflächen und Wäldern: kleiner und großer Pohlsee, Manhagener See, Lustsee, Bocksee und Brahmsee  Schutz, Pflege und Entwicklung der halboffenen Weidelandschaft zwischen Pohlsee und Lustsee  Schutz, Pflege und Entwicklung der Fließgewässer und angrenzender Niederungsbereiche, ins- besondere an der Olendieksau sowie Aasbek

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 Schutz, Pflege und Entwicklung der erfassten Biotope, um weiteren Beeinträchtigungen oder Ver- lusten vorzubeugen  Schutz, Pflege und Entwicklung der Knicks  Vergrößerung des Anteils wertvoller Lebensräume durch Pflege, Renaturierung (insbesondere Fließgewässer und Feuchtbereiche), Anlage von Pufferflächen und Neuanlage von Biotopen, vor allem in den benachteiligten Landschaftsräumen  Verknüpfung verstreut liegender Lebensräume zur Herstellung eines Biotopverbundes  Schaffung von Waldrandstrukturen sowie ökologische Umformung des vorhandenen Waldanteils  Schutz von Boden und Wasserhaushalt auch in Zusammenhang mit geplanten Eingriffen  Verbesserung der Oberflächen- und Grundwassersituation  schonender Umgang mit der Ressource Boden  Verbesserung der Erholungssituation durch Ausbau der Wander-, Fuß- und Radwege  Verbesserung der innerörtlichen Grünsituation durch Erhalt und Pflege des vorhandenen Alt- baumbestandes und Ergänzung des Straßenbaumbestandes sowie Ortsrandseingrünung  bauliche Weiterentwicklung außerhalb der Niederungsflächen unter Berücksichtigung weiterer ökologischer und gestalterischer Belange.

Im Rahmen der Entwicklung/Umsetzung von "Flächen für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung der Natur und Landschaft" können / sollen die benannten Zielformulierungen auf- gegriffen und umgesetzt werden. Besondere Schwerpunkte sind damit der Schutz der vielen Fließ- und Stillgewässer der Gemeinde mit ihren angrenzenden Bereichen sowie die angrenzenden Land- bereiche. Eine Konkretisierung und Umsetzung der Maßnahmenvorschläge kann insbesondere durch die Entwicklung von Ausgleichs- bzw. Ökokontoflächen erfolgen. Konkret dargestellt sind Maßnahmenflächen in der Niederung der Olendieksau nordwestlich des Wohngebietes "An der Mühlenau" und südlich des Sportplatzes.

Alternative Planungsmöglichkeiten

Die Flächenauswahl erfolgte im Rahmen der Landschaftsplanung und der Flächennutzungsplanung. Dabei wurden verschiedene Alternativen auf ihre Naturverträglichkeit und ihre funktionale Eignung geprüft und die Prioritäten entsprechend dem beschriebenen Ergebnis festgelegt. Es erfolgte eine Konzentration der wohnbaulichen Entwicklung auf den Hauptort Langwedel. Hier wurde eine ergän- zende Entwicklung des Ortskerns gegenüber einer Verlängerung der Bebauung entlang Ortsaus- gänge bevorzugt. Für die Ergänzung bzw. die Ausweisung verschiedener Sonderfunktionen (Was- sersport, Biogas, Bund, Landschulheim usw.) bestehen aufgrund der vorhandenen Einrichtungen und Nutzungsfunktionen keine vernünftigen Alternativen.

24. Zusätzliche Angaben

Beschreibung der bei der Umweltprüfung angewendeten Methodik

Die Umweltprüfung erfolgt aufgrund von Unterlagen, welche durch „ak-stadt-art“, Aukrug und „BfL Büro für Landschaftsentwicklung, Kiel, im gemeindlichen Auftrag erstellt wurden. Hierbei wurde die folgende Arbeitsmethodik angewendet:  Auswertung vorhandener Fachplanungen und umweltbezogener Stellungnahmen

 Erstellung und Auswertung von Untersuchungen zu naturschutzfachlichen Fragen. Gemeinde Langwedel - Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes- Stand 02.05.2017 199

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Maßnahmen zur Überwachung der erheblichen Umweltauswirkungen bei der Durch- führung

Die Überprüfung der gesetzlichen Vorgaben aus dem Baurecht und dem Landesnaturschutzgesetz erfolgt im Wesentlichen durch die unteren Fachbehörden beim Kreis Rendsburg-Eckernförde. In der Zuständigkeit der Gemeinde Langwedel liegt die Umsetzung der erforderlichen Ausgleichsmaßnah- men. Die Realisierung der Ausgleichsmaßnahmen bzw. die Verrechnung des Ausgleichsbedarfs im gemeindlichen Ökokonto erfolgt unter Einbindung der Unteren Naturschutzbehörde.

Zusammenfassung

Der bestehende Flächennutzungsplan wurde 1978 aufgestellt. Nach rund 35 jähriger Laufzeit sollen nun Ziele und Leitbilder der Gemeinde Langwedel im Rahmen der Neuaufstellung des F-Planes überprüft werden und nach dem zukünftigen Bedarf unter Berücksichtigung der aktuellen überge- ordneten städtebaulichen Zielsetzung, der aktuellen Gesetzgebung sowie nach den aktuellen Um- weltstandards ausgerichtet werden. Betrachtet und einbezogen wird das gesamt Gemeindegebiet. Im Vordergrund steht das städtebauliche Ziel, Bauland für Wohnhäuser und ortsangemessene Ge- werbebetriebe mit einem Planungshorizont bis zum Jahr 2030 planungsrechtlich vorzubereiten. Bei der Auswahl der hierfür geeigneten Siedlungsflächen spielt das übergeordnete Ziel der Landespla- nung Schleswig-Holstein "Innenentwicklung hat Vorrang vor Außenentwicklung" eine wesentliche Rolle. Mit der geplanten Erweiterung der Wohnbauflächen werden Flächen an den Ortsrändern und innerhalb der Ortslage in Anspruch genommen, die bisher landwirtschaftlich genutzt wurden. Wei- terhin sind eine Ergänzung verschiedener Sondernutzungen (Biogas, Wassersport, Wochenend- hausbebauung) sowie eine Erweiterung einer verträglichen gewerblichen Entwicklung angedacht. Durch die geplante Bebauung werden ca. 3 ha Boden unvermeidbar versiegelt. Die absehbaren Auswirkungen auf die anderen Schutzgüter sind überwiegend als gering anzusehen. Im Rahmen der konkretisierenden B-Planung werden die Art und der Umfang des notwendigen Ausgleichs für die Eingriffe festzulegen sein.

Der F-Plan berücksichtigt somit die umweltschutzrechtlichen und rahmenplanerischen Vorgaben; die Lage der geplanten Wohnbaugebiete steht nicht im Widerspruch zu diesen Vorgaben. Die Er- gänzung der Sonderfunktionen ist in geringem Umfang an bestehende Nutzungen der gleichen Art vorgesehen. Es werden andere Teilbereiche der Gemeinde mit unterschiedlichem (Natur-) Schutz- status dargestellt.

Schutzgut Erheblichkeit Boden Mittel – Versiegelung von ca. 3 ha – Ausgleich notwendig Wasser Gering – Behandlung gemäß Runderlass Tiere und Pflanzen Gering – Erhalt der hochwertigen Elemente, Durchgrünung der Bauflächen Klima, Luft gering Mensch Gering –kurzzeitige Beeinträchtigung während der Bauphase Landschaft Gering bis mittel – Auswahl landschaftsverträglicher Flächen an den Ortsrändern, Eingrü- nung der Ortsränder

Kulturgüter Vermutlich gering – Beteiligung der Denkmalbehörden bzgl. arch. Denkmale Tabelle 54: Auswirkungen / Erheblichkeit bei der Umsetzung der im FNP ausgewiesenen geplanten Bauflächen

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Tabellenverzeichnis

TABELLE 1: NUTZUNGSSTATISTIK ...... 16 TABELLE 2: ERHALTENE GEBÄUDE IM ORTSKERN MIT HISTORISCHER BEDEUTUNG ...... 31 TABELLE 3: WOHNBAULICHER ENTWICKLUNGSRAHMEN ...... 47 TABELLE 4: ÜBERSICHT DER PRIORITÄTSSTUFEN UND ZEITFENSTER DER BAULICHEN ENTWICKLUNG ...... 55 TABELLE 5: ARCHÄOLOGISCHE DENKMÄLER ...... 64 TABELLE 6: ARCHÄOLOGISCHE INTERESSENSGEBIETE ...... 65 TABELLE 7: BAUDENKMÄLER ...... 66 TABELLE 8: ERHALTENSWERTE BAUSUBSTANZ (ÜBERPRÜFUNG, OB ES SICH UM KULTURDENKMALE HANDELT, STEHT NOCH AUS) ...... 66 TABELLE 9: ÜBERSICHT ALTABLAGERUNGEN ...... 84 TABELLE 10: BEVÖLKERUNGSENTWICKLUNG IN SCHLESWIG‐HOLSTEIN 2015 BIS 2035 ...... 95 TABELLE 11: BEVÖLKERUNGSVORAUSBERECHNUNG FÜR SCHLESWIG‐HOLSTEIN ‐ALTERSGRUPPEN‐ VARIANTE W1 2013 ‐ 2020 ...... 95 TABELLE 12: BEVÖLKERUNGSVORAUSBERECHNUNG FÜR SCHLESWIG‐HOLSTEIN ‐ALTERSGRUPPEN‐ VARIANTE W1 2025 ‐ 2030 ...... 96 TABELLE 13: BEVÖLKERUNGSVORAUSBERECHNUNG FÜR SCHLESWIG‐HOLSTEIN ‐ALTERSGRUPPEN‐ VARIANTE W2 2013 ‐2020 ...... 96 TABELLE 14: BEVÖLKERUNGSVORAUSBERECHNUNG FÜR SCHLESWIG‐HOLSTEIN ‐ALTERSGRUPPEN‐ VARIANTE W2 2025 ‐2035 ...... 97 TABELLE 15: BISHERIGE BEVÖLKERUNGSENTWICKLUNG ...... 101 TABELLE 16: ANTEIL DER NICHTDEUTSCHEN BEVÖLKERUNG ...... 102 TABELLE 17: BEVÖLKERUNGSWANDERUNGEN ...... 102 TABELLE 18: GEBURTENZAHLEN ...... 102 TABELLE 19: STERBEZAHLEN ...... 103 TABELLE 20: WOHNUNGSBELEGUNGSDICHTE ...... 103 TABELLE 21: WOHNUNGSBESTAND ...... 107 TABELLE 22: GEBÄUDE‐ UND WOHNUNGSBESTAND ...... 108 TABELLE 23: BAUFERTIGSTELLUNGSSTATISTIK IM ZEITRAUM ZWISCHEN 2010 UND 2015 ...... 112 TABELLE 24: ZUSAMMENSTELLUNG DER AUFGENOMMENEN POTENTIALFLÄCHEN FÜR EINE WOHNBAULICHE ENTWICKLUNG ...... 114 TABELLE 25: ZUSAMMENSTELLUNG DER AUFGENOMMENEN POTENTIALFLÄCHEN FÜR EINE GEMISCHTE ENTWICKLUNG ...... 116 TABELLE 26: ZUSAMMENSTELLUNG DER AUFGENOMMENEN POTENTIALFLÄCHEN, DIE AUS STÄDTEBAULICHEN GRÜNDEN ZURÜCK GESTELLT 117 TABELLE 27: ÜBERSICHT DER PRIORITÄTSSTUFEN UND ZEITFENSTER DER BAULICHEN ENTWICKLUNG ...... 118 TABELLE 28: WOHNBAULICHER ENTWICKLUNGSRAHMEN ...... 119 TABELLE 29: BRUTTOBAULANDBEDARF LANGWEDEL 2011‐2025 ...... 122 TABELLE 30: ARBEITSSTÄTTEN ...... 126 TABELLE 31: ERWERBSTÄTIGE UND BERUFSPENDLER ...... 126 TABELLE 32: ERWERBSTÄTIGKEIT ...... 127 TABELLE 33: GEWERBLICHE BETRIEBE* ...... 128 TABELLE 34: GEPLANTE GEMISCHTE BAUFLÄCHEN/DORFGEBIETE ...... 129 TABELLE 35: SCHULEN ...... 139 TABELLE 36: SOZIALEN ZWECKEN DIENENDE GEBÄUDE UND EINRICHTUNGEN ...... 139 TABELLE 37:KIRCHLICHEN ZWECKEN DIENENDE GEBÄUDE UND EINRICHTUNGEN ...... 139 TABELLE 38: KULTURELLEN ZWECKEN DIENENDE GEBÄUDE UND EINRICHTUNGEN ...... 140 TABELLE 39: SPORTLICHEN ZWECKEN DIENENDE GEBÄUDE UND EINRICHTUNGEN ...... 140 TABELLE 40: ÜBERSICHT DER STRAßEN VON ÖRTLICHER UND ÜBERÖRTLICHER BEDEUTUNG ...... 141 TABELLE 41: ÖFFENTLICHE WASSERVERSORGUNG ...... 143 TABELLE 42: WASSERVERSORGUNGSGEMEINSCHAFTEN ...... 144 TABELLE 43: ÜBERSICHT GRÜNFLÄCHEN ...... 149 TABELLE 44: FLÄCHENBEDARF AN GRÜN‐ UND FREIFLÄCHEN ...... 150 TABELLE 45: SEEN U. GRÖßERE STILLGEWÄSSER ...... 155 TABELLE 46: LANDWIRTSCHAFTLICHE BETRIEBE NACH GRÖßENKLASSEN ...... 156 TABELLE 47: GRÖßE DER LANDWIRTSCHAFTLICHEN FLÄCHEN ...... 156 TABELLE 48: ACKERFLÄCHEN NACH ACKERZAHL ...... 156 TABELLE 49: LANDWIRTSCHAFTLICHE BETRIEBE ...... 157 TABELLE 50: AUSGLEICHSFLÄCHEN ...... 161 TABELLE 51: VORAUSSICHTLICHER AUSGLEICHBEDARF ...... 163 TABELLE 52:FLÄCHENBILANZ ...... 176

Gemeinde Langwedel - Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes- Stand 02.05.2017 202

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TABELLE 53: BAULICHE ENTWICKLUNG ...... 196 TABELLE 54: AUSWIRKUNGEN / ERHEBLICHKEIT BEI DER UMSETZUNG DER IM FNP AUSGEWIESENEN GEPLANTEN BAUFLÄCHEN ...... 200

Abbildungsverzeichnis

ABBILDUNG 1: HISTORISCHE KARTE AUS DER CHRONIK VON ROBERT RENNER MIT LAGE DER FURT ...... 20 ABBILDUNG 2: HISTORISCHE KARTE AUS DER CHRONIK VON ROBERT RENNER ...... 21 ABBILDUNG 3: HISTORISCHE KARTE „LANGWEDEL 1980“ AUS DER CHRONIK VON ROBERT RENNER ...... 27 ABBILDUNG 4: ÜBERSICHTSKARTE ZUM KIESABBAU UND STRAßENBAU AB 1955 AUS DER CHRONIK VON ROBERT RENNER ...... 28 ABBILDUNG 5: HINWEISSCHILD ZU „LOKIS“ BIOTOP (FOTO VON 2013) ...... 32 ABBILDUNG 6: NATURRÄUMLICHE GLIEDERUNG ...... 38 ABBILDUNG 7: OBERFLÄCHENNAHE ROHSTOFFE ...... 39 ABBILDUNG 8: PLANUNGSRÄUME FÜR SCHLESWIG‐HOLSTEIN BIS 31.12.2013...... 43 ABBILDUNG 9: NEUZUSCHNITT DER PLANUNGSRÄUME FÜR SCHLESWIG‐HOLSTEIN AB JANUAR 2014 ...... 44 ABBILDUNG 10: AUSZUG AUS KARTE ZUM LEP 2010 ...... 46 ABBILDUNG 11: GEMEINDETEIL BLOCKSDORF ...... 49 ABBILDUNG 12: "WALDHEIM AM BRAHMSEE" U. "ZEBRA" ...... 49 ABBILDUNG 13: WOCHENENDHAUSGEBIET AM BRAHMSEE ...... 50 ABBILDUNG 14: ÄNDERUNGEN DER GEPLANTEN DARSTELLUNGEN IM ...... 52 ABBILDUNG 15: ÄNDERUNGEN DER GEPLANTEN DARSTELLUNGEN IM ...... 53 ABBILDUNG 16: INNENENTWICKLUNGSPOTENTIALE IM ENTWURF DER NEUAUFSTELLUNG DES F‐PLANES (STAND: 10.11.2015) ...... 54 ABBILDUNG 17: GEWERBLICHE BAUFLÄCHEN AN KIELER STRAßE ...... 56 ABBILDUNG 18: CAMPINGPLÄTZE AM BRAHMSEE ...... 56 ABBILDUNG 19: SONDERGEBIETE WASSERSPORT ...... 57 ABBILDUNG 20: KIESABBAUFLÄCHEN AN DER L 298 ...... 58 ABBILDUNG 21: KIESABBAUFLÄCHEN IM BEREICH "ZIEGELEI" ...... 58 ABBILDUNG 22: NACHRICHTLICHE ÜBERNAHME DER VORGABEN AUS DEM REGIONALPLAN PLANUNGSRAUM III ...... 59 ABBILDUNG 23: NACHRICHTLICHE ÜBERNAHMEN AUS DEM LANDSCHAFTSRAHMENPLAN, ...... 68 ABBILDUNG 24: NACHRICHTLICHE ÜBERNAHMEN AUS DEM LANDSCHAFTSRAHMENPLAN, PLANUNGSRAUM III (FEB. 2000), KARTE 2 (ABGRENZUNGEN SIND NICHT PARZELLENSCHARF) ...... 70 ABBILDUNG 25: NATUR‐ UND LANDSCHAFTSSCHUTZGEBIETE IN LANGWEDEL ...... 72 ABBILDUNG 26: FFH GEBIETE IN LANGWEDEL ...... 72 ABBILDUNG 27: NATURPARK "WESTENSEE" ...... 74 ABBILDUNG 28: BIOTOPVERBUNDSYSTEM ...... 77 ABBILDUNG 29: OBERFLÄCHENNAHE ROHSTOFFE ...... 79 ABBILDUNG 30: MILITÄRISCHE SCHUTZZONE ...... 86 ABBILDUNG 31: SCHUTZBEREICH FÜR DIE VERTEIDIGUNGSANLAGE LANGWEDEL‐HUSUM ‐58/446‐ ...... 87 ABBILDUNG 32: LAGEPLAN FÜR DIE VERFÜLLTE ERDÖLBOHRUNG „EISENDORF12“ (EISD 12) ...... 89 ABBILDUNG 33: GEBURTEN UND STERBEFÄLLE IN DEUTSCHLAND ...... 91 ABBILDUNG 34: ALTERSAUFBAU DER BEVÖLKERUNG IN SCHLESWIG‐HOLSTEIN 2015 UND 2035 ...... 93 ABBILDUNG 35: VERÄNDERUNG DER ALTERSSTRUKTUR DER BEVÖLKERUNG IN S‐H BIS 2025 ...... 99 ABBILDUNG 36: GEBIET DER AKTIVREGION „MITTELHOLSTEIN“ ...... 105 ABBILDUNG 37: ÜBERNOMMENE INNENENTWICKLUNGSPOTENTIALE IN DEN VORENTWURF DER NEUAUFSTELLUNG DES F‐PLANES AUS DEN VORGABEN DER UNTERSUCHUNG VOM NOVEMBER 2011 VON DER „IPP‐ INGENIEURGESELLSCHAFT“ (ALTER STAND VOM 01.07.2014) ...... 109 ABBILDUNG 38: VERBLEIBENDE INNENENTWICKLUNGSPOTENTIALE IN DER NEUAUFSTELLUNG DES F‐PLANES AUS DEN VORGABEN DER UNTERSUCHUNG VOM NOVEMBER 2011 VON DER „IPP‐ INGENIEURGESELLSCHAFT“ (STAND VOM 10.11.2015) ...... 118 ABBILDUNG 39: BAUMÖGLICHKEITEN IM ORTSTEIL BLOCKSDORF ...... 120 ABBILDUNG 40: ÜBERSICHTPLAN DER STANDORTE FÜR DAS DORFZENTRUM ...... 124 ABBILDUNG 41: GEPLANTE GEWERBLICHE BAUFLÄCHEN ...... 130 ABBILDUNG 42: ANLAGENSCHUTZBEREICHE NACH § 18A LUFTVG (QUELLE: INTERNETSEITE DES BAF) ...... 135 ABBILDUNG 43: GEPLANTE GEMEINBEDARFSFLÄCHEN IM „WOLLM“ ...... 137 ABBILDUNG 44: ZUSTÄNDIGKEITSBEREICHE DER WASSER‐ UND BODENVERBÄNDE INNERHALB DER GEMEINDE LANGWEDEL ...... 154 ABBILDUNG 45: GEPLANTER NEUWALD AN DER L 298 ...... 159

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ABBILDUNG 46: GEPLANTER NEUWALD „MANHAGEN“ ...... 159 ABBILDUNG 47: NOTWENDIGE KNICKVERSCHIEBUNG ...... 162 ABBILDUNG 48: GEPLANTE BAUFLÄCHEN 1‐6 (ROTE ZIFFER) AUF DENEN EINGRIFFE IN DEN BODEN ZU ERWARTEN SIND...... 163 ABBILDUNG 49: ERGEBNISGRAFIK ISOLINIEN ‐JAHRESHÄUFIGKEIT GEWICHTIGER GERUCHSSTUNDEN IN %‐ ...... 166 ABBILDUNG 50: SUCHRÄUME FÜR WINDENERGIE IN DER GEMEINDE LANGWEDEL, AUSZUG VOM 30.05.2016 ...... 174 ABBILDUNG 51: LAGE UND ABGRENZUNG DER GEMEINDE LANGWEDEL ...... 179

Literatur- und Quellenangaben

Landesentwicklungsplan Schleswig-Holstein 2010

Regionalplan für den Planungsraum III Technologie-Region K.E.R.N. Kreisfreie Städte Kiel und Neu- münster, Kreise Plön und Rendsburg-Eckernförde (Fortschreibung 2000)

Wohnungsmarktprognose für Schleswig-Holstein bis 2025 vom Juni 2011 (IfS Institut für Stadtfor- schung und Strukturpolitik GmbH im Auftrag des Innenministeriums)

Annahmen und Ergebnisse der Bevölkerungsvorausberechnung 2010 bis 2025 für die Kreise und kreisfreien Städte in Schleswig-Holstein vom März 2011 (Statistikamt Nord im Auftrag des Innenmi- nisteriums Schleswig-Holstein)

Gemeinsamer Beratungserlass der Staatskanzlei, des Ministeriums für Inneres und Bundesangele- genheiten und des Ministeriums für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume des Landes Schleswig- Holstein vom 02.02.2016.

Landschaftsprogramm Schleswig-Holstein 1999

Landschaftsrahmenplan für den Planungsraum III Juni 2000 Kreise Rendsburg-Eckernförde und Plön, kreisfreie Städte Kiel und Neumünster

Landschaftsplan der Gemeinde Langwedel 2002 (Landschaftsarchitekt Henning Klapper)

Lärmaktionsplan der Gemeinde Langwedel

Untersuchung zur Ermittlung von Innenentwicklungspotentialen in der Gemeinde Langwedel vom November 2011 von der IPP Ingenieurgesellschaft im Auftrag der Gemeinde Langwedel

Immissionsschutzstellungnahme mit einer Ausbreitungsrechnung von der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein vom 16.Juli 2015

Gesetze und Verordnungen (immer in der zum Zeitpunkt der Neuaufstellung des Flächennutzungs- planes aktuellsten verfügbaren gültigen Fassung)

 Bundesnaturschutzgesetz vom 29. Juli 2009 (BNatSchG)

 Landesnaturschutzgesetz - LNatSchG vom 24. Februar 2010.

 Landesverordnung über gesetzliche geschützte Biotope (Biotopverordnung) vom 22.Januar 2009 in der Gesamtausgabe in der Gültigkeit vom 28.06.2013 bis 18.02.2014.

 Denkmalschutzgesetzes Schleswig-Holstein vom 30. Dezember 2014 (DSchG S-H 2015)

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 Wasserhaushaltsgesetz vom 31.Juli 2009 (WHG 2009)

 Waldgesetz für das Land Schleswig-Holstein (Landeswaldgesetz - LWaldG) vom 5. Dezem- ber 2004

 Landesverordnung zum Brandschutz der Wälder, Moore und Heiden vom 31. Januar 2013 (WaldSchV SH 2013)

 Straßen- und Wegegesetz des Landes Schleswig-Holstein (StrWG) in der Fassung der Be- kanntmachung vom 25. November 2003

 Bundesfernstraßengesetz vom 6. August 1953 (FStrG)

 Verwaltungsvorschrift über die Löschwasserversorgung Gl. Nr. 2135.29 Fundstelle: Amtsbl. Schl.-H. 2010 S. 648 als Erlass des Innenministeriums vom 30. August 2010 - IV 334 - 166.701.400

 Gesetz über den Brandschutz und die Hilfeleistungen der Feuerwehren (Brandschutzgesetz - BrSchG) vom 10. Februar 1996

Wanderkarte M 1 : 30000 "Naturpark Westensee, Nortorfer Land" Herausgeber: Publickpress, Publikationsgesellschaft mbH, Mühlenstraße 11, 59590 Geseke

Rad- und Wanderkarte M 1 : 60000 "Naturpark Aukrug,Naturpark Westensee, Bordesholmer Land" Herausgeber: Publickpress, Publikationsgesellschaft mbH, Mühlenstraße 11, 59590Geseke

Wander- und Freizeitkarte M 1: 50000, Nr. 6 "Rendsburg Neumünster" Naturpark Westensee, Na- turpark Aukrug und die Eiderniederung zwischen Rendsburg und Erfde Herausgeber: Landesamt für Vermessung und Geoinformation Schleswig-Holstein

Allgemeine Straßenverkehrszählung aus dem Jahr 2005 vom Landesbetrieb Straßenbau und Ver- kehr Schleswig-Holstein- Betriebssitz Kiel

Angaben aus der Statistik vom Amt Nortorfer Land - Fachdienst I/2- It -Service- - Fachdienst II/1 -Finanzen und Wirtschaft- - Fachdienst III/3 -Bürgerdienste- - Vorbericht 2013 gem. § 3 GemHVO der Gemeinde Langwedel

Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein – Statistikamt Nord –

Statistische Berichte des statistischen Landesamtes Schleswig-Holstein von 1989 und 1996 und vom Statistischen Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein von 2012.

Bestandsaufnahme vor Ort im Jahr 2013. dejure.org (kostenloses über Internet erreichbares juristisches Informationsportal)*

Internetseite Landesportal *: http://www.schleswig-holstein.de

 Internetseite vom Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume

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 Landwirtschafts- und Umweltatlas Schleswig-Holstein vom Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume

"Die Böden Schleswig-Holsteins Entstehung, Verbreitung, Nutzung, Eigenschaften und Gefährdung" (Herausgeber: Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume Schleswig-Holstein (LLUR))

"Langwedel - Blocksdorf- Enkendorf- Pohlsee" Chronik von Robert Renner aus dem Jahre 1983

"Das Naturbuch für Neugierige", Kapitel 9 "Die Wildnis am Brahmsee" (Seiten 169 ff) von Loki Schmidt

"Die Flächennutzungsplanung- Bestandsaufnahme und Perspektiven für die kommunale Praxis" von Arno Bunzel und Ulrike Meyer

"Städtebau im Übergang zum 21. Jahrhundert" von Georg Schöning und Klaus Borchard

Herders neues Hand-Lexikon; Freiburg im Breisgau 1987

*Die Internetseiten unterliegen ständigen Aktualisierungen und Änderungen, so dass es sein kann, dass ver- wendete Quellen aus dem Internet nicht mehr an der angegeben Stelle auffindbar sind.

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