Schafweiden Und Weinberge Vom Wandel Der Kulturlandschaft in Glems- Und Leudelsbachtal

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Schafweiden Und Weinberge Vom Wandel Der Kulturlandschaft in Glems- Und Leudelsbachtal Helmut BaUmann: Schafweiden und Weinberge Vom Wandel der Kulturlandschaft in Glems- und Leudelsbachtal ... Seit vielen Jahrhunderten prägen zwei Nut­ mit dem Begriff "Heiden". An Stellen, an de­ zungsarten ganz besonders die Talzüge von nen es die Bodenverhältnisse ermöglichten, Glems und Leudelsbach. Dort, wo es wegen schufen unsere Vorfahren in mühevoller Ar­ der Kargheit der Böden und der Steilheit der beit die durch Trockenmauern terrassierte Hänge nicht möglich war, eine andere Nutzung Weinberglandschaft. Im Gefolge dieser Nut­ zu betreiben, wurden die Flächen jahrhunder­ zungsfarmen entstand in unseren Talland­ telang mit Schafen oder Ziegen beweidet. Es schaften eine Vielzahl von Lebensräumen für entstanden vor allem an den südwest- und wildlebende Pflanzen- und Tierarten westexponierten Hängen die großflächigen (=Biotope). Schafweiden mit ihrer bemerkenswerten Trok­ Beide Nutzungsformen sind heute weitestge­ kenrasenvegetation. Im Volksmund bezeich­ hend aus Glems- und Leudelsbachtal ver­ net man die Schafweiden in unserem Raum schwunden. Wirtschaftliche Gründe haben zur Der "Obere Wannenberg" im Mai 1985. Nur noch wenige Weinberge werden genutzt; andere liegen schon seit vielen Jahren brach und sind verwachsen. Die ehemalige Schafweide ist mit Kie­ fern aufgeforstet. Durch Pflegemaß• nahmen im Naturschutzgebiet sollen ehemalige Wein bergflächen und kleine Heidereste vor dem Verwachsen be­ wahrt werden. 23 Aufgabe der Wauderschäferei auf Markgrönin• Markgröningen war zu dieser Zeit bereits ein ger Gemarkung geführt; wirtschaftliche Grün• bedeutender regionaler Wollmarkt. Der Schä• de sind auch ausschlaggebend für den Rück• ferlauf selbst, das älteste württembergische gang des Weinbaus in den Steillagen um Mark­ Volksfest, wird bereits 1443 erstmals urkund­ gröningen. Verbunden mit dieser Nutzungs­ lich erwähnt. Dieses Fest geht in seinen Ur­ aufgabe ist ein Verlust an Lebensräumen, die sprüngen auf ein Zunfttreffen der württem• mit Schafbeweidung und Steillagenweinbau bergischen Schäfer zurück. aufs engste verbunden sind. Die jahrhundertelange Schafbeweidung Seit mehr als zehn Jahren bemühen sich blieb natürlich nicht ohne Auswirkungen auf Stadtverwaltung, Naturschutzverbände und das Landschaftsbild. Beweidet wurden nicht viele Bürger um den Schutz und die Pflege der nur die Steilhänge unserer Täler, sondern auch noch verbliebenen Lebensräume. Die Erhal­ ebene Flächen, die wegen des Gesteinsunter­ tung alter Nutzungsformen und damit der grundes nicht für den Ackerbau oder andere Schutz einer großartigen Kulturlandschaft be­ Nutzungen geeignet waren. Auf Markgrönin• deutet gleichzeitig Naturschutz. Im folgenden ger Gemarkung sind dies vor allem Gebiete, sollen die Lebensräume in unseren Tälern, ihre wo auf den anstehenden Lettenkeupergestei­ Entstehung und ihre Gefährdung beschrieben nen die fruchtbare Lößauflage fehlt. Die städti• werden, nicht nur, um zum Verständnis für die schen Obstbaumwiesen im Gewann "Ruxart" vielfältigen Bemühungen zur ~rhaltung der waren einstmals Schafweide. Die Bodenver­ Kulturlandschaft unserer:f{eimat ·beizu tragen, hältnisse lassen dort auch heute noch keinen sondern auch um für die Mithilfe bei dieser Ackerbau zu. Die Graslandschaften der typi­ ökologischen Zukunftsaufgabe zu werben. schen Schafweiden bildeten jedoch zu allen. Zeiten nur einen kleinen Teil der vom Schäfer mit seiner "Herde" befahrenen Flächen. Viel­ mehr bestand, eingebunden in das System der Die Schafhaltung in unserem Dreifelderwirtschaft, über Jahrhunderte hin­ Raum- ein kleiner geschichtlicher weg ein enges Abhängigkeitsverhältnis zwi­ Rückblick schen Ackerbauer und Schäfer, das Reinhard Wolf so beschreibt: "Es ist sicher falsch, die Besonders eng ist natürlich die Beziehung zwi­ Schafweide als ,Ausschußland' und die Schä• schen der Geschichte der alten Schäferlauf• ferei als eigenständige Nutzungsweise anzuse­ stadt Markgröningen und der Schafhaltung, hen. .. Der Schäfer brauchte neben ausrei­ obwohl hier in der fruchtbaren Gäulandschaft chend großer Weide Pferchäcker und die Trie­ die Schafhaltung niemals eine so große Bedeu­ be durch die Feldflur; für den Bauern anderer­ tung hatte, wie etwa auf den Juraflächen der seits bedeutete Schafdung lange Zeit die wich­ 1 Schwäbischen Alb, so wurde sie doch auf tigste Düngung der Äcker." ) Mit der Einfüh• Grund ihrer ehemals großen wirtschaftlichen rung der verbesserten Dreifelderwirtschaft zu Bedeutung (Fleisch, Wolle) zum landschafts­ Beginn des 19. Jahrhunderts und der damit prägenden Faktor. Insbesondere ab dem 13. verbundenen Einführung der Stallfütterung Jahrhundert wurde die Schafhaltung durch wandelte sich das bisherige Verhältnis zwi­ die jeweiligen Landesherren stark gefördert. schen Schäfer und Bauer grundlegend. Die 24 Brache wurde nunmehr "angeblümt"; das hebung der Sommerweiden fortwährend hin­ Brachfeld stand dem Schäfer nicht mehr als gewirkt".3) Bis heute hat sich der Rückgang Weidefläche zur Verfügung. Dünger lieferten der Schäferei in unserem Raum fortgesetzt. die in den Ställen gehaltenen Tiere. Ab diesem Gab es um 1860 noch rund 31000 Schafe, so Zeitpunkt war der Schäfer nur noch Gedulde­ sind es heute im Kreisgebiet nur noch etwa ter auf der Gemarkung, ein Zustand, der sich 700. Durch billige Importe aus Übersee und die 2 bis heute so erhalten hat ) . Der Wandel in der weite Verbreitung synthetischer Fasern hat die Einschätzung der Schäferei innerhalb weniger einheimische Wolle schon lange ihre Bedeu­ Jahrzehnte wird in einigen Passagen der Ober­ tung verloren. Der Bedarf an Schaffleisch ist amtsbeschreibung von 1859 besonders deut­ erst in den letzten Jahren geringfügig gestie­ lich "Die Schafzucht nimmt im Allgemeinen gen, so daß das Schaf in unserem Raum prak­ wegen der Beschränkung der Weiden ab .. tisch keine wirtschaftliche Bedeutung mehr Die Gemeindeschäfereien werden verpachtet. hat. Schließlich hat die immer intensivere Nut­ Obgleich das Schafweidegeld und der Pferch­ zung unserer Kulturlandschaft durch Sied­ erlös den Gemeinden eine jährliche namhafte lung, Verkehr und Landwirtschaft die Wander­ Rente gewähren, so wird doch von Seiten der schäferei im Kreis Ludwigsburg verdrängt. letzteren, wegen der vielen Beschädigungen Stadtschäfer Ott zieht mit seiner Herde in den und der Übergriffe. der Schäfer, besonders im Sommermonaten auf die Schwäbische Alb. Vorsommer, auf die Beschränkung oder Auf- Die noch vorhandenen Schafweiden sind für EhemaLiger Jiemminger Weg". Dieser Weg war aLs Schaftrieb breit abge­ markt. Zur Wegfläche gehören auch die auf dem B iLd erkennbaren und mit Obstbäumen bepflanzten TeiLe der ,,HohLe". SchneLLbahnstrecke und FLur­ bereinigung werden von dieser uraL­ ten Wegverbindung nichts mehr übrig• Lassen! 25 Abb.l ~RRIEXI NGEN • <:: 1 0 ar 10 bis 99 ar •• >1 Hektar I'~' die heute notwendige Herdengröße von 600 bis Schafweiden. Von den einst vorhandenen rund 700 Tieren zu klein; die Schaftriebe über die 70 Hektar Schafweiden sind heute nur noch 19 Feldflur sind an vielen Stellen unter dem Pflug Hektar vorhanden (vgl. Abb. 1). verschwunden. Zudem bieten die kargen Wei­ den der Muschelkalkhänge eigentlich nur in den Monaten Mai und Juni ausreichend Nah­ Der Weinbau - eine ehemals land­ rung für die Herde, in den restlichen Sommer­ schaftsprägende Nutzung verliert monaten fehlen die notwendigen Ausweichflä• ihre Bedeutung chen für den Schäfer. Ohne regelmäßige Be­ weidung beginnt jedoch durch die natürliche Eine ganz besondere Umgestaltung wurde den Sukzession der Wiederbewaldungsprozeß. Tälern von Neckar, Enz und Glems durch die Bäume und Sträucher verdrängen die Trok­ Ausweitung des Weinbaus zuteil. Mit der plan­ ken- und Halbtrockenrasenvegetation der mäßigen Kultur der Rebe in unserem Raum 26 8 wurde zwar bereits im 6. Jahrhundert begon­ bis 1856 berichtet ), die einen ganz besonderen nen, doch beschränkte sich der Anbau über Rückschlag für den Weinbau darstellten. Bis mehrere Jahrhunderte hinweg zunächst auf heute konnte dieser Bedeutungsverlust nicht ebene Lagen. Im 11. und 12. Jahrhundert dehn­ mehr ausgeglichen werden. Der Wein hat nie ten unsere Vorfahren den Weinbau auf die fla­ mehr die Bedeutung als Getränk erlangt wie cheren Keuperhänge aus. Ab dem 12. Jahrhun­ im 17. Jahrhundert. dert wurden schließlich die klimatisch günsti• Den Rückzug des Weinbaus aus den Steilla­ gen Muschelkalkhänge mit der Rebe bestockt. gen des Glemstales hat Konoid in einer Unter­ Die großartige Landschaft mit ihren durch suchung am Markgröninger "Talhäuser Berg" Trockenmauern gestalteten Terrassen, mit ih­ festgehalten (vgl. Abb. 2). Ähnlich wie im ren Steinriegeln aus Lesesteinen und den Glemstal gingen im Laufe der Jahrhunderte kunstvoll errichteten "Wengerterunterstän• fast alle Markgröninger Steillagenweinberge den" entstand in jahrhundertelanger mühevol• verloren, und es ist anzunehmen, daß den heu­ 4 ler Arbeit ). Der große Bedarf an Wein und die te noch bewirtschafteten Lagen am "Mühl• Förderung des Weinbaus durch Klöster und berg" sowie in kleinerem Umfang an einigen Händler sorgten bis ins 17. Jahrhundert für anderen Plätzen das gleiche Schicksal droht. eine enorme Ausweitung der Weinbauflächen. Am "Sonnenberg" und am "Oberen Wannen­ Dabei wurden auch Bereiche in den Weinbau berg", den ehemals besten Markgröninger einbezogen, die den klimatischen Anforderun­ Weinlagen mit ihren kunstvollen, einem Am­ gen der Rebe niemals gerecht wurden. Um den phitheater gleichenden Terrassenlandschaften Wein überhaupt genießbar zu machen, wurden sind die Weinbauflächen in den letzten Jahren schnell viele Möglichkeiten des Süßens, Wür• immer
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