Auswirkungen Der Geplanten Stauerhöhung Der Wasserkraftanlage T20 an Der Enz Bei Bietigheim / Bissingen
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Auswirkungen der geplanten Stauerhöhung der Wasserkraftanlage T20 an der Enz bei Bietigheim / Bissingen - Sachverständigengutachten - Gutachter: Dr.-Ing. Andreas Kron Dr.- Ing. Peter Oberle Prof. Dr. rer. nat. Erika Schneider Prof. Dr.-Ing. Dr. .h.c. mult. Franz Nestmann an der Universität Karlsruhe (TH) Institut für Wasser und Gewässerentwicklung Bereich Wasserwirtschaft und Kulturtechnik & Bereich WWF Aueninstitut - Februar 2009 - Sachverständigengutachten zur Stauerhöhung WKA Sägemühle (Enz) i Inhaltsverzeichnis 1 VERANLASSUNG UND AUFGABENSTELLUNG........................................................1 1.1 Veranlassung.............................................................................................................................. 1 1.2 Grundsätzliches / Hintergrund.................................................................................................... 1 1.3 Inhalt des Gutachtens................................................................................................................. 2 2 DATENGRUNDLAGEN ................................................................................................3 3 BESCHREIBUNG DES UNTERSUCHUNGSGEBIETES.............................................4 3.1 Überörtliche Situation ................................................................................................................. 4 3.2 Wasserkraftanlage T20 .............................................................................................................. 5 3.3 Flächennutzung .......................................................................................................................... 7 3.4 Schutzgebiete............................................................................................................................. 9 4 HYDRAULISCHE STRÖMUNGSBERECHNUNGEN (2D).........................................11 4.1 Modellgrundlagen ..................................................................................................................... 11 4.2 Variantenstudium...................................................................................................................... 12 4.2.1 Modellgeometrien im Ist- und im Planungszustand............................................................. 12 4.2.2 Abflussszenarien und Randbedingungen an der WKA Sägemühle .................................... 12 4.2.3 Aufbereitung der Ergebnisse ............................................................................................... 13 4.3 Analyse der Berechnungsergebnisse....................................................................................... 13 4.3.1 Wasserstände und Überflutungsflächen.............................................................................. 13 4.3.2 Fließgeschwindigkeiten........................................................................................................ 16 4.3.3 Sohlschubspannungen ........................................................................................................ 17 5 BEWERTUNG DER AUSWIRKUNGEN DER STAUERHÖHUNG .............................18 5.1 Energieproduktion / CO2-Einsparung ....................................................................................... 18 5.2 Hochwasserneutralität / Überflutungshäufigkeit....................................................................... 19 5.3 Verlandungstendenzen............................................................................................................. 19 5.4 Auswirkungen auf Flora und Fauna ......................................................................................... 20 5.4.1 Auswirkungen auf §32 Biotope, Naturschutzgebiete und Naturdenkmäler......................... 21 5.4.2 Auswirkungen auf Arten nach FFH- Richtlinie, Anhang II .................................................. 26 5.4.3 Auswirkungen auf Lebensraumtypen nach Anhang I der FFH-Richtlinie............................ 28 Sachverständigengutachten zur Stauerhöhung WKA Sägemühle (Enz) ii 5.5 Landwirtschaft........................................................................................................................... 29 5.6 Freizeitnutzung ......................................................................................................................... 31 5.6.1 Spaziergänger und Naturbeobachter................................................................................... 31 5.6.2 Ruderer und Kanuten........................................................................................................... 31 5.6.3 Angler................................................................................................................................... 32 5.6.4 Badende und Spielende....................................................................................................... 32 6 FAZIT / GESAMTHEITLICHE BEURTEILUNG ..........................................................33 7 LITERATUR UND QUELLENVERZEICHNIS .............................................................36 ANLAGEN Sachverständigengutachten zur Stauerhöhung WKA Sägemühle (Enz) 1 1 Veranlassung und Aufgabenstellung 1.1 Veranlassung Mit Schreiben vom 11.09.2007 wurde von Hr. Hans-Dieter Heilig, Betreiber des Wasser- kraftwerk T20, Bietigheim-Bissingen, eine Voranfrage an das zuständige Landratsamt (LRA) Ludwigsburg gestellt bzgl. eines Umbaus der Wehranlage. Im Einzelnen sind folgende Um- baumaßnahmen geplant: • Umbau des Wehrs mit Betonkörpern • Höherstau um ca. 20 cm von 186,17 auf 186,37 m+NN • Verlängerung der vorhandenen rauhen Rampe um ca. 10 m • Erhöhung des Steges oberstrom der rauhen Rampe um ca. 30 cm Die Anfrage wurde vom LRA Ludwigsburg an die Träger der öffentlichen Belange weiter ge- leitet. Die eingegangenen Stellungnahmen bringen Bedenken zum Ausdruck, dass die Um- baumaßnahmen zu einer Verschlechterung des Gewässerzustandes, nachteiligen Auswir- kungen auf die landwirtschaftlichen Flächen (Vernässung) und ökologischen Verhältnisse sowie zu einer Erhöhung der Hochwasserstände führen können. Zur Prüfung der Auswirkungen der Maßnahmen auf die hydraulische, naturräumliche und ökologische Situation im betroffenen Gewässerabschnitt wurde vom Betreiber der Anlage ein Sachverständigengutachten in Auftrag gegeben. Darin soll eine gesamtheitliche Bewertung der geplanten Maßnahme vorgenommen werden, insbesondere im Hinblick auf die einge- gangenen Stellungnahmen der Einspruchnehmer. 1.2 Grundsätzliches / Hintergrund Mit der Stauerhöhung ist eine Steigerung der Stromerzeugung der Wasserkraftanlage um ca. 11,5 % erreichbar, bei einer derzeitigen durchschnittlichen Jahresarbeit der Anlage von ca. 1,3 Mio kWh. Die damit erreichbare Erhöhung der Nutzung aus Wasserkraft als regenerati- ver Energiequelle entspricht dabei den Zielsetzungen des Gesetzes für den Vorrang erneu- erbarer Energien (Erneuerbare-Energien-Gesetz-EEG). In der novellierten Fassung vom 25.10.2008 ist folgender Zweck des Gesetzes festgehalten (EEG 2008): §1 (1) Zweck des Gesetzes es ist es, insbesondere im Interesse des Klima- und Um- weltschutz eine nachhaltige Entwicklung der Energieversorgung zu ermöglichen, die volkswirtschaftliche Kosten der Energieversorgung auch durch die Einbeziehung langfristiger externer Effekte zu verringern, fossile Energieressourcen zu schonen und die Weiterentwicklung von Technologien zur Erzeugung von Strom aus Erneuer- baren Energien zu fördern. Sachverständigengutachten zur Stauerhöhung WKA Sägemühle (Enz) 2 (2) Um den Zweck des Absatzes 1 zu erreichen, verfolgt dieses Gesetz das Ziel, den Anteil Erneuerbarer Energien an der Stromversorgung bis zum Jahre 2020 auf min- destens 30 Prozent und danach kontinuierlich weiter zu erhöhen. Die Ziele in der novellierten Fassung gehen dabei weit über diejenigen der Fassung von 2004 hinaus, in der eine Erhöhung des Anteils Erneuerbarer Energien bis 2020 um mindes- tens 20% angestrebt wurde (EEG 2004). Vor diesem Hintergrund ist es grundsätzlich im öf- fentlichen Interesse alle Maßnahmen zu unterstützen, die eine nachhaltige Energieerzeu- gung zum Ziel haben, so auch die geplante Stauerhöhung der Wasserkraftanlage T20. Das Wasserkraftwerk liegt im FFH Gebiet „Strohgäu und unteres Enztal“ und unterliegt daher einem besonderem Schutz. Grundsätzlich gilt, dass für Pläne oder Projekte, die ein Gebiet des Netzes „Natura 2000“ oder ein FFH-Gebiet erheblich beeinträchtigen können, eine Prü- fung der Verträglichkeit mit den festgelegten Erhaltungszielen vorgenommen werden muss [LUBW 2003]. Insofern ist zunächst zu prüfen, ob es in dem Vorhaben zu erheblichen Beein- trächtigungen des FFH-Gebietes kommen kann [EU Komm, 2001, EU Komm, 2007]. Nach Lambrecht, H., Trautner, J, 2007 liegt gemäß Anhang I FFH-Richtlinie eine erhebliche Beeinträchtigung eines natürlichen Lebensraumes, welcher in einem FFH-Gebiet nach den gebietsspezifischen Erhaltungszielen zu bewahren oder zu entwickeln ist, in der Regel ins- besondere dann vor, wenn aufgrund der projekt- oder planbedingten Wirkungen • die Fläche, die der Lebensraum in dem FFH-Gebiet aktuell einnimmt, nicht mehr be- ständig ist, sich verkleinert oder sich nicht entsprechend den Erhaltungszielen aus- dehnen oder entwickeln kann, oder • die für den langfristigen Fortbestand des Lebensraums notwendigen Strukturen und spezifischen Funktionen nicht mehr bestehen oder in absehbarer Zukunft wahr- scheinlich nicht mehr weiter bestehen werden, oder • der Erhaltungszustand der für ihn charakteristischen Arten nicht mehr günstig ist. Im Sinne des Netzes Natura 2000 ist eine Beeinträchtigung