3 2011/12 NOVEMBER, DEZEMBER, JANUAR

DAS MAGAZIN DER HAMBURGISCHEN STAATSOPER

LILIOM: John Neumeiers Ballettlegende mit Musik von Michel Legrand : Aribert Reimanns Shakespeare-Vertonung mit Bo Skovhus DON CARLOS: Peter Konwitschnys Inszenierung ist wieder da JETZT BUCHEN: € 187,20! DIE »RING«-ZYKLEN 2012. AB

Dritter Zyklus: 28.1./5.2./12.2./19.2.2012 Vierter Zyklus: 1.3./4.3./ 7.3./11.3.2012 Tel. 040 - 35 68 68 Unser Titel: Szene aus einer Probe zu »Liliom«

Inhalt November, Dezember, Januar 2011/12

OPER BALLETT

12 Premiere »Lear«: Ursprünglich war Aribert Reimanns »Lear« 04 Balletturaufführung Premiere »Liliom«: Als Ausrufer eines als Auftragswerk der Hamburgischen Staatsoper geplant. Nun Karussellbetriebs arbeitet Liliom auf dem Jahrmarkt und wird kommt dieses Ausnahmewerk des zeitgenössischen Musik- von den Frauen umworben. Seine Liebe zu Julie zeigt indes die theaters endlich nach Hamburg. Simone Young dirigiert Rei- Geschichte zweier Seelen, die nicht in der Lage sind, ihren manns Erfolgsstück, Karoline Gruber inszeniert. Und Platz in der Realität zu finden. John Neumeier erarbeitet eine Publikumsliebling Bo Skovhus gestaltet die Titelpartie. Ballettlegende, der ein Auftragswerk des französischen Film- und Jazzkomponisten Michel Legrand zugrunde liegt. 18 Repertoire Das Weihnachtsprogramm: Zu den Klassikern »Hänsel und Gretel«, »Weihnachtsoratorium«, »Der Nuss- 10 Repertoire »Weihnachtsoratorium« »Der Nussknacker«: knacker« und »Die Zauberflöte« gesellt sich diesmal »La Cene- Was wären die Feiertage ohne die festlichen und besinnlichen rentola«. Mitwirkende Künstler berichten über ihre liebste Klänge des Weihnachtsoratoriums von Johann Sebastian Bach Weihnachtsmusik. Außerdem: »Don Carlos« wieder im Spiel- und die vertraute Musik von Peter Tschaikowskys Ballettklas- plan und ein kurzes Gespräch mit dem Tenor-Shootingstar siker? John Neumeiers Ballette stimmen ein in den Zauber Juan Francisco Gatell. einer »besonderen« Zeit.

28 Ensemble Choreologin Sonja Tinnes ist das choreografische Ge - RUBRIKEN dächtnis des HAMBURG BALLETT. Ihre Aufzeichnungen sind die Grundlage für Einstudierungen und Wiederaufnahmen. 17 Balletträtsel Mitraten und Mitgewinnen

27 Opera stabile »After work«, Beiprogramm zu »Lear« und das PHILHARMONIKER Gastspiel »Miss Elvira – eine Liebesbilanz«

32 Konzerte Jennifer Larmore gibt ihr lange erwartetes Hamburg- 30 Namen und Nachrichten debüt mit einem wunderbaren Liederzyklus von Chausson. 36 Leute Premiere »Flavius Bertaridus« und Ballett-Gastspiel in Lieder ohne Worte stellt der Bratscher Antoine Tamestit mit Baden-Baden Berios »Voci: Folk Songs II« vor – eine Hommage an Sizilien. Den Jahreswechsel feiert Simone Young wieder mit »Salut!«. 38 Spielplan Alle Veranstaltungen auf einen Blick

Französisch inspiriert zeigt sich das Kammerkonzert. 40 Finale 333 Jahre Oper in Hamburg Impressum

TITELFOTO: HOLGER BADEKOW

3.2011/12 JOURNAL 1 OPER Momentaufnahme »Flavius Bertaridus«

2 JOURNAL 3.2011/12 Politische Sonntagsreden und familiäre Peinlichkeiten im Diktatorenpalast: Als ebenso unterhaltsam wie ak- tuell erwies sich Telemanns barocker »Flavius Bertari- dus«. Zum Jubiläum »333 Jahre Oper in Hamburg« wurde die Gänsemarkt-Oper in der vitalen Neuinsze- nierung von Jens-Daniel Herzog und unter der mitrei- ßenden Musikalischen Leitung von Alessandro De Marchi gezeigt. Mélissa Petit als verkorkster Sohn, Ann-Beth Solvang als leidende und liebende Königin, Antonio Abete als lüsterner Tyrann und Maite Beau- mont als moralisch integrer Titelheld begeisterten Zu- schauer und Kritiker.

3.2011/12 JOURNAL 3 4 BALLETT aus demMilieuderKarussellbetreiber mitdenMitteln desBallettsneu. wird andenRandderGesellschaftgedrängt. kehrt Liliomdurch falsch verstandene Ehre demSchaustellergewerbe denRücken und zusetzt undderdennochausteilt. EinManndesJahrmarkts, von denFrauen bewundert, »Liliom« schildertdieGeschichte eineseinstigen Hutschenschleuderers, demdasLeben Wenn Liebeatmet »Liliom« JOURNAL 3.2011/12 JOURNAL 3.2011/12 Förderung derHamburgischen Staatsoper. Unterstützt durch dieStiftungzur und derHamburgischen Staatsoper. Auftragswerk desHAMBURGBALLETT Die Musikvon MichelLegrand ist ein frei nachFerenc Molnár Ballettlegende von JohnNeumeier Premiere jeweils 19.30 Uhr 5., 6.Januar2012 10., 19., 20. Dezember Aufführungen 19.30 Uhr 6. Dezember 2011 Premiere B 18.00 Uhr 4. Dezember 2011 Premiere A John Neumeier Ferdinand Wögerbauer Bühnenbild John Neumeier Inszenierung undKostüme Choreografie, Michel Legrand Musik erzählt MolnársSchauspiel 5., 6.Januar2012 Dezember 2011und als Julieam4.,6.,20. Alina Cojocaru gastiert der NDRBigband In Kooperation mit Philharmoniker Hamburg (5., 6.Januar) Christoph Eberle Simon Hewett Musikalische Leitung

FOTOS HOLGER BADEKOW BALLETT Premiere

Mit Ihrem neuen Ballett »Liliom«, das auf Fe- sofort eine gegenseitige Sympathie. Er ist äu- renc Molnárs gleichnamiger Vorstadtlegen de ßerst enthusiastisch und arbeitet schnell. fußt, arbeiten Sie zum ersten Mal mit dem Man merkt seine große Erfahrung. französischen Film- und Jazzkomponisten Mi- chel Legrand. Wie kam es dazu? Legrands Partitur zeichnet sich durch eine Die Entwicklung unserer Zusammenar- Vielseitigkeit aus. In der Szene, wenn Frau beit folgt keiner klaren Chronologie. Sie kam Muskat Liliom überredet, wieder für sie im durch Freunde von mir zustande, die gleich- Karussell zu arbeiten, schildert Legrand die zeitig seine Freunde sind. Sie erzählten mir, unterschiedlichen Welten des Jahrmarkts mit dass Michel Legrand die »Kameliendame« in einem Reichtum an Fantasie, Rhythmen und Paris gesehen hat, total begeistert war und orchestralen Farben... gerne mit mir arbeiten würde. Ich war sehr ...was mich sehr an die Jahrmarktszene erfreut darüber. Ich kenne seine Musik und aus Strawinskys »Petruschka« erinnert. hatte nie daran gedacht, dass er eine Ballett- musik schreiben würde. In seinen Liedern Auch gibt es ein Motiv, das die Ambivalenz der entdeckte ich schon früh eine Komplexität, Liebe zwischen Liliom und Julie mit dem die mich fasziniert, zum Beispiel in »The Wechsel von Dur nach Moll wiedergibt. Hier Windmills of Your Mind«, das berühmte stellt sich eine leichte Verschattung ein, eine Lied aus »The Thomas Crown Affair«. Die- suggestive Verdunkelung. Legrand arbeitet mit ser Song hat einen fantastischen Text und allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln. eine grandiose musikalische Form, die sich Wie empfinden Sie seine Musik zu »Liliom«? wie ein Karussell im Kreise dreht. Als er mich Ich unterscheide nicht zwischen soge- irgendwann anrief und sagte, dass er gerne nannter U- und E-Musik. Wir dachten daran, mit mir arbeiten würde, dachte ich an »Li- die sinfonische Form mit dem Einsatz einer liom«. Seit vielen Jahren möchte ich diesen Big Band zu kombinieren. Die NDR Big Band Stoff bearbeiten. Das Musical »Carousel«, ist weithin berühmt, auch Legrand kannte basierend auf Molnárs Stück, ist mit seiner sie. Er war an einer Zusammenarbeit mit ihr bekannten Musik von Rodgers und Ham- interessiert und hat sie als Teil seines Kon- merstein vielschichtiger als man gemeinhin zeptes in die Partitur aufgenommen. annimmt. Doch wollte ich den Stoff auf eine Bis jetzt kenne ich nur den Klavierauszug Ebene bringen, die für eine Aufführung in und besitze von seiner »Liliom«-Musik eine einem Opernhaus geeignet ist. Für mich war Aufnahme, in der er selbst mit einem Assis- klar, dass eine Umgestaltung der Musik aus tenten spielt. Ich empfinde seine Musik als dem Musical ohne Text nicht funktionieren sehr rhythmisch und stimmungsvoll; je häu- würde. So kam ich zuerst auf Erich Wolfgang figer ich mit ihr arbeite, umso mehr liebe Korngold, dessen Musik ich über einen lan- und »verstehe« ich sie. Ich sehe in ihr Ver- gen Zeitraum für diesen Stoff gesammelt wandlungen. Ein Beispiel: das von Ihnen be- habe. Kein Zweifel, Korngold, der viel für nannte Thema assoziiere ich hauptsächlich den Film in Amerika geschrieben hat, ist für mit Julie. Sein Geheimnis offenbart sich in mich ein ernsthafter Komponist. der langen Pas de deux-Szene zwischen ihr Michel Legrand kannte den Stoff zu- und Liliom. Wenn die Partitur ihrem Höhe- nächst nicht. Nachdem er »Liliom« gelesen punkt zusteuert, tönt es zum letzten Mal. Es und die Verfilmung von Fritz Lang gesehen verbindet sich mit Lilioms Thema. Zwischen hatte, war er von der Geschichte angeregt. Er beiden Themen, die übereinander liegen, hat eine sehr profunde Musikerziehung kommt es allerdings zu einer leichten Rei- durchlaufen, bei Nadia Boulanger am Pari- bung. Sie verschmelzen nicht, sondern ste- ser Konservatorium klassische Musik stu- hen zueinander in Spannung und lösen sich diert und mehrere Instrumente zu spielen erst später, und dann nur punktuell, inei- gelernt, um ihre verschiedenen Farben für nander auf. In Legrands Spiel kann ich mir seine Instrumentation nutzbar zu machen. seine »Liliom«-Musik mit Orchester mitun- Doch der Zufall wollte es, dass er eine große ter nicht vorstellen. Er spielt sie wie ein Mo- Karriere als Populärmusiker startete. Ich dern Jazz Quartet, was mich an meine Jugend glaube, es fasziniert ihn, eine Ballettmusik zu erinnert. Es ist eine Art von Jazz, die in den schreiben, die eher in eine sinfonische Rich- John Neumeier probt mit Alina Cojocaru fünfziger Jahren sehr populär, fast klassisch tung geht. Später trafen wir uns und spürten und Carsten Jung war, mit ausgedehnten Soli eines begnadeten

3.2011/12 JOURNAL 5 BALLETT Premiere »Liliom«

Jazzpianisten. Seine Musik folgt der Form mancherorts gezeigt wird. Mir scheint, man Man weiß nichts von seiner Herkunft. Li- des freien Spiels, und ich bin sehr neugierig, hat Angst vor der Sentimentalität und pa - liom ist nicht sein richtiger Name, er nennt wie er diesen Umstand in ein sinfonisches ckenden Emotion und will dem Vorwurf der sich bei Molnár an einer Stelle Andreas Za- Orchester und eine Big Band überträgt. Bei Rührseligkeit mit viel Blut entgehen. Für mich vocki. Liliom ist sein Rufname auf dem Jahr- populärer Musik ist es manchmal so, dass ein ist Molnárs Stück eine tatsächliche Vorstadt- markt. Er hat sich gewissermaßen erfunden. Stück, welches ich zunächst gerne höre, spä- legende. Ihr unprätentiöser Zuschnitt weist Man muss seine Vergangenheit mitdenken, ter an einen Punkt kommt, wo es ins Banale darauf hin, die Geschichte in einem einfa- wenn man ihn charakterisieren will, und ich umkippt. Seine Musik wirkt dagegen anders. chen Milieu spielen zu lassen. Sie ereignet glaube, dass sie traurig ist. Er musste sich sei- Je mehr ich sie höre und mit ihr arbeite, sich nicht vor dem Hintergrund einer aufge- nen Platz in der Gesellschaft erkämpfen und desto tiefer und wertvoller erscheint sie mir. setzten Szenerie. Im Gegenteil: sie ist mit verkörpert eine arme mittellose Welt, die ich Sie beginnt zu schillern. schlichten Mitteln zu erzählen. Zweitens kann zu zeigen versuche. Seine Vorstellung von das Ballett als eine eher raffinierte Form des Lie be, seine Attraktivität als Liebhaber sind Ferenc Molnárs Stücke reihen sich ein in das Theaters diese Direktheit durchaus herstel- aufgesetzt. Das ist das Hauptthema des Stü- österreichische, barocke Welttheater, verbun- len oder anders gesagt: beibehalten. Mir geht ckes. Wenn Liebe bedeutet, alle Stricke zu den mit Molnárs Neigung zum ungarischen es nicht um ausgeklügelte Spezialeffekte, durchschneiden, um sich zu befreien – ohne Volksstück. Es ist ein Theater der Fantasie, des sondern um in Bewegungen zum Ausdruck Halt und Sicherung –, so ist er dazu nicht in Barocken – wenn man damit die Fülle des Le- kommende Suggestionen. der Lage. Er repräsentiert eine Figur, die in bens meint – sowie des Skurrilen und Humo- ihrer Jugend und Kindheit nicht die Form resken. Man denkt an Ferdinand Raimund, Das heißt aber auch, dass Sie keineswegs Mol- einer bedingungslosen Liebe erfahren hat. Er Johann Nestroy und an den venezianischen nárs Stück inszenieren. Sie kreieren ein Ballett hat Angst, im Moment des Aufgehens alles Dramatiker Carlo Graf Gozzi. Außerdem sind frei nach Molnár. zu verlieren. Gleichzeitig entwickelt er in sei- französische, deutsche und russische Einflüsse So ist es. Ballett als Kunstform arbeitet ner Beziehung zu Julie ein Gefühl von Liebe, spürbar: Scribe, Hauptmann, Strind berg, mit vollkommen anderen Mitteln als etwa dessen einziger Halt darin besteht, es nicht Wilde und Tolstoi. Was reizt Sie an Molnár? ein Schauspiel oder Musical. Tanz kommt zuzugeben, sonst würde er sich der Gefahr Bevor ich Molnárs Stück kennenlernte, ohne Worte aus, ohne Sprache im her- der Verletzung aussetzen. Julie ist anders. Sie kannte ich das in Amerika sehr verbreitete kömmlichen Sinn. Ich muss eine Darstel- ist klüger als er und bereit, den Weg mit ihm Musical »Carousel«. Ich hatte es als Kind ge- lungsform finden, um die magische Ebene zu gehen. Beide geben sie am Anfang des sehen und war bewegt von seiner Geschich- des Stoffes zu signalisieren oder deutlich zu Stückes ihre Vergangenheit auf, um zusam- te. Später erfuhr ich, dass es auf einen unga- machen, dass beispielsweise sechzehn Jahre menzukommen. In dem Moment, wenn er rischen Stoff zurückgreift, woraufhin ich im Purgatorium vergangen sind. erfährt, dass sie ein Kind erwarten, spürt er Molnárs Stück im Hinblick auf ein mögli- eine überwältigende Erkenntnis. Vielleicht ches Ballett las. Zwei Dinge sind für mich Liliom liebt die Frauen und zögert freilich nicht, drückt sich darin die Hoffnung aus, einem wichtig, um diesem Werk gerecht zu werden. sie zu schlagen. Er ist herrisch und empfindsam neuen Wesen das zu geben, was ihm in sei- Es braucht unbedingt eine magische Ebene. zugleich, derb und zärtlich, ein Verführer und nem Leben verwehrt wurde. Er ist bereit, Ich glaube nicht, dass es als brutales, realisti- ein Liebender. Mit einem Wort: seine Natur ist alles für sein Kind zu tun – eine Form von sches Drama funktioniert, wie es heutzutage zerrissen. Wie sehen Sie den Helden? bedingungsloser Liebe – und macht es doch

Carsten Jung, Anna Polikarpova, John Neumeier rechts: Alina Cojocaru, Aleix Martínez, Sasha Riva, Carsten Jung

6 JOURNAL 3.2011/12 BALLETT Premiere

grundfalsch. Er führt einen komischen und amateurhaften Raub durch, um Kind und Frau glücklich zu machen und ihnen eine bessere Zukunft zu ermöglichen. Irgendwie macht ihn seine Grobheit Julie gegenüber liebenswert, denn sie bedeutet, dass Julie ihm nicht egal ist. Er ist wütend, da er sich nicht hinreichend um sie kümmern kann, fühlt sich machtlos. Das versetzt ihn in Rage. Mich bewegt das.

Aus Maries Liebe zu Wolf, dem Gegenstück zu Liliom und Julie, spricht eine traumlose Öko- nomie. Es ist ein Handel mit Gefühlen gegen Sicherheit. Liebe wird hier zum Besitz, zum Versprechen auf eine Zukunft in »geordneten Bahnen«. Wie bewerten Sie diesen Kontrast zu Liliom und Julie? Hier schwingt eine Portion Naivität mit, die Molnár mit viel Humor und Einfühlung beschreibt. Das Schicksal, oder wie auch immer man es nennen will, führt Menschen zusammen wie Julie und Liliom. In Frank Borzages »Liliom«-Film von 1930 kommt gleich am Anfang ein Freier vor, der um Julie wirbt. Er ist ein Drechsler. In der ersten Mi- nute des Films heißt es: »Der Drechsler ist am Tor und möchte Julie zum Biergarten und in den Vergnügungspark einladen.« Er erinnert mich an den Grafen Paris aus »Romeo und Julia«, der für Julia der ideale Partner wäre, wenn sie ihn denn wollte. An- dererseits findet Marie nun Wolf. Man weiß nicht, wie tief diese Beziehung geht, auf jeden Fall ist sie praktisch. Wolf ist ein harter, cleverer Arbeiter, der es im Stück wie auch im Musical zu etwas bringt, wie es so schön heißt. Dagegen ist Liliom außerhalb seiner Welt alles andere als clever. Er kann nur auf einem Jahrmarkt arbeiten, wo er aufblüht, bewundert und begehrt wird. Und wenn er dort nicht mehr arbeiten darf, ist er verloren. Marie und Wolf repräsentieren eine konven- tionelle Beziehung zwischen Mann und Frau. Gerade für ein Ballett ist es wichtig, diese zwei unterschiedlichen Ausprägungen nebeneinander zu sehen, zum Beispiel wenn Julie den Brautschleier von Marie berührt und schließlich anprobiert – wissend, dass sie einen solchen Schleier nie tragen wird. Sie könnte ihn tragen, wenn sie den Drechsler heiraten würde. Doch ist es ihr wichtiger, Li- liom zu folgen. Das Stück ist die Tragödie zweier Seelen, die nicht in der Lage sind,

FOTOS HOLGER BADEKOW HOLGER FOTOS ihren Platz in der Realität zu finden.

3.2011/12 JOURNAL 7 BALLETT Premiere »Liliom«

In der Atmosphäre des Jahrmarktes liegt eine liom zu tun – auch als Kontrast zu Julies Lei- in Verbindung zu bringen, legt zudem Le- Verheißung, in der Einsame kommen und denschaft für ihn. grands Musik nahe. Sie ist sehr amerikanisch. Paare gehen: das Ringelspiel als sinnbildliches In meinem Ballett zitiere ich den Clown Zentrum der Vorstadtwelt, wo das Gesetz des Molnárs Vorstadt sei der Friedhof der roman- Emmett Leo Kelly, einen der berühmtesten Stärkeren gilt. Auf dem Karussell, dem Ort des tischen Seele, hat Thomas Assheuer einmal ge- Spaßmacher in der amerikanischen Ge- Lebens, ist kein Platz für alle. Das Mittel des sagt. Warum verlegen Sie Molnárs Vorstadt in schichte. Während der Recherche fiel mir Kampfes leuchtet durch das grelle Neonlicht das Amerika der dreißiger Jahre, wo eine tief- auf, dass ich ihn in den fünfziger Jahren im der Buden und Stände. Die Traumwelt wird greifende Wirtschaftskrise Präsident Roosevelt Ringling Brothers Circus noch selbst gese- zum Exerzierplatz, zum Ort der Selbstbehaup - zu einem »New Deal« veranlasst? hen habe. In den dreißiger Jahren verkör- tung. Wie wichtig ist Ihnen dieses »Playland« Liliom verliert seine Arbeit und findet perte er den Menschen der Großen Depres- vor dem Hintergrund eines Geschehens, das keine neue. Das geschieht in Amerika ebenso sion. Er war immer der Verlierer, the tramp, auf die Würde des Einzelnen abzielt? wie in Europa oder anderswo. Für mich liegt kein gewöhnlicher lustiger Clown. Er trug In Zeiten grassierender Armut ist der die Verbindung zu unserer Zeit in dem da- einen abgetragenen, zerfetzten Anzug mit Wunsch vorhanden, in eine Fantasiewelt zu mals wie heute massiven Problem der Ar- einer heruntergekommenen Melone und flüchten – und sei es nur in die Welt eines beitslosigkeit. In der Großen Depression hatte einen traurigen, weiß geschminkten sich drehenden Karussells mit bunten Lich- sind Banken in den Abgrund gestürzt, was Mund. Unrasiert blickte er aus leeren Augen, tern. Das Eintauchen in ein glitzerndes Play- uns heute nicht unbekannt vorkommt. Viel- wie die Blicke von tausenden Jobsuchenden. land ist jedoch zeitlich begrenzt. Vielleicht leicht hat der Siegeszug von Molnárs Vor- Diese Verzweiflung zeigt sich heute etwa in wäre es zu viel, wenn man sagte, Liliom sei stadtlegende auch damit zu tun. Ursprüng- der occupy-Bewegung an der Wall Street, ein Künstler, aber in gewisser Weise ist er in- lich spielt sie ja im Budapest der einfachen nur ohne ihre Wut. Aus Emmett Leo Kellys nerhalb dieser Welt ein Magier. Er vermittelt Leute. In Wien, wo das Stück große Erfolge Augen sprach abgrundtiefe Resignation. ihren Zauber, ihre Imagination. Lilioms Ver- feiert, denkt man an den Prater. Später spielt Wenn Liliom in meinem Ballett nach Arbeit führungskraft ist auf dem Rummel allgegen- das Musical an der amerikanischen Ostküs - sucht, so ist er einer von vielen. Er sieht sich wärtig. te, wo die Kunst des Karussellherstellens be- in die Enge getrieben und wird gegenüber Eine große Anregung waren für mich die sonders ausgeprägt war und die Aussteller seinen Mitmenschen aggressiv. Er verteidigt Reportagen über die Tourneen von Elvis von Jahrmarkt zu Jahrmarkt zogen. Filme seine Existenz. In den dreißiger Jahren ging Presley. Sieht man sie mit dem Blick von wie »The Grapes of Wrath« von 1940 zeigen es sogar so weit, dass man bereit war, 10 Dol- heute, erscheinen sie fast absurd und kit- entwurzelte, traurige Schicksale, auf der lar für einen Job zu bezahlen, dessen Ver- schig, dabei entwickeln sie noch immer Suche nach einer Perspektive. Meine Eltern dienst 13,50 Dollar betrug. Auf den Fotos von einen großen Sog. Elvis hat die Frauen rei- haben oft von dieser Zeit erzählt, über die damals sehen wir gebrochene Menschen. henweise in seinen Bann gezogen. Sie haben Schwierigkeiten, in ihr zu leben. Damals be- Immerhin zeigt sich ein Rest an Würde an sich nach vorn an die Rampe gedrängt, um auftragte Präsident Roosevelt einige Foto- ihren heruntergekommenen Anzügen und ihm nahe zu sein, in der Hoffnung, dass er grafen, die Stimmung im Land einzufangen. Hüten im Gesicht. Trotz ihrer Zeitbezogen- sie küsst. Und das tat er, eine nach der ande- Aus ihren Aufnahmen blicken Figuren wie heit sind diese Aufnahmen für mich bewe- ren! Diese Art, wie Intimität auf die Bühne Julie, Liliom oder Frau Muskat. Molnárs gend und äußerst aktuell. geholt und öffentlich wird, hat viel mit Li- Stück mit dem Amerika der dreißiger Jahre / Interview André Podschun FOTOS HOLGER BADEKOW HOLGER FOTOS Leslie Heylmann, Alina Cojocaru Kiran West, Carsten Jung Carsten Jung, Alina Cojocaru

8 JOURNAL 3.2011/12 Alina Cojocaru wurde in Bukarest geboren und studierte zunächst klassischen Tanz in Kiew, bevor sie 1997 mit einem Stipendium des Prix de Lausanne an die Royal Ballet School nach London kam. 1999 wurde sie ins Royal Ballet aufgenommen und avancierte dort 2000 zur Solistin. Im April 2001 ernannte man sie nach ihrer Interpretation der Giselle zur Ersten Soli- stin. Sie kreierte Rollen u.a. in »This House Will Burn«, »Les Saisons« und »There where she loves«. Alina Cojocaru gastierte u.a. an der Pari- ser Oper, an der Wiener Staatsoper, bei dem Bolschoi Ballett, dem American Ballet Theatre, dem Königlich Dänischen Ballett sowie beim Zürcher Ballett. Sie erhielt zahlreiche Preise, u.a. den Preis der Ballerina des Jahrzehnts in Moskau 2010 und den Benois de la Danse 2004. In Hamburg tanzte sie im Frühjahr 2011 die Rolle der Hippolyta/Titania in »Ein Sommer- nachtstraum« und zum Auftakt der neuen Spielzeit Marguerite Gautier in »Die Kamelien- dame«.

Michel Legrand ist ein weltweit gefeierter Film- und Jazz komponist. Nach seinem Studium am Pariser Konservatorium u.a. bei Nadia Boulan- ger arbeitete er für Maurice Chevalier. In den fünfziger Jahren schuf er mit »La Valse des Lilas« seinen ersten großen Song und wandte sich ab 1955 vermehrt dem Film zu. 1964 brachte er mit Jacques Demy den Musicalfilm »Die Regenschirme von Cherbourg« heraus, der mit der Palme d’Or auf dem Cannes Festival ausgezeichnet wur de. Mit »Windmills of Your Mind« aus »The Thomas Crown Affair« feierte er einen weiteren großen Erfolg. 1983 folgte die Filmmusik für »Yentl« mit Barbra Streisand. In Hollywood arbeitete er u.a. mit Marcel Carné, Clint Eastwood, Norman Jewison und Claude Lelouch zusammen und gewann drei Oscars. Seine Liebe zum Jazz führte ihn mit Miles Davis, Phil Woods und Stéphane Grapelli ebenso zu- sammen wie im Bereich der klassischen Musik mit Kiri Te Kanawa, Jessye Norman und Maurice André.

Der Australier Simon Hewett studierte Klarinette, Dirigieren sowie Opernkorrepetition an der Uni- Öffnungszeiten: versity of Queensland und an der Franz Liszt Montag bis Mittwoch: Hochschule für Mu sik in Weimar. Von 2005 bis 11.30 bis 24.00 Uhr 2008 war Simon Hewett Assistent der General- Donnerstag bis Samstag: musikdirektorin Simone Young und Kapellmei- 11.30 bis 1.00 Uhr ster an der Hamburgischen Staatsoper, wo er Sonn- und Feiertage: ein breit gefächertes Opernrepertoire dirigierte. 11.30 bis 24.00 Uhr Seit 2009 ist er Erster Dirigent des HAMBURG BALLETT und übernahm die Musikalische Leitung Reservierungen: u.a. von »Orpheus«, »Illusionen – wie Schwanen- 040 / 650 677 90 see«, »Ein Sommernachtstraum«, »Sylvia«, »Parzi- val – Episoden und Echo« sowie »Die kleine Stephansplatz 10, Hamburg Meerjungfrau«. Über seine Dirigententätigkeit hi- naus steht er dem Ballettintendanten als Musikali- (Im Erdgeschoss des neuen scher Berater zur Seite. Neben seiner Arbeit für Spielbank-Gebäudes) das HAMBURG BALLETT nimmt er weitere Gast- Engagements wahr, aktuell an der Staatsoper www.tarantella.cc Stuttgart (»Der Fliegende Holländer«) und an der West Australian Opera (»Falstaff«).

90223_Tarantella_ANZ_RZ.indd 1 23.02.2009 11:26:01 Uhr BALLETT Repertoire »Weihnachtsoratorium« »Der Nussknacker« »Ein Sommernachtstraum« »Fließende Welten«

Weihnachtsoratorium

»Eine großartige Mischung aus Freude, Jubel, Glück und Überschwang, gepaart mit Nachdenklichkeit, Verzagtheit, Zaudern und Ungewissheit. Licht und Dunkel. Gemeinsamkeit und Einsamkeit. Neumeiers Œuvre ist reich an neuem Bewe- gungsvokabular, an Intensität und an Virtuosität«, war bei »Tanznetz« zu le sen, als das Ballett im Dezember 2007 seine Uraufführung feierte. Die ersten drei Teile des Weihnachtsoratoriums von Johann Sebastian Bach schildern die näheren Um- stände der Geburt Jesu. Maria und Joseph, das Kind in der Krippe, die Hir ten und himmlischen Heerscharen bilden den äußeren Figurenkreis, der hineinführt in die grundlegenden Fragen um Vertrauen, Zuversicht, Zweifel und Hingabe – überstrahlt von Glanz und Pracht des Eingangschores »Jauchzet, frohlocket«. Aufführungen 11., 26. Dezember | 1. Januar

Der Nussknacker

Wenn John Neumeiers Ballett auf dem Spielplan steht, sind die Feiertage um Weihnachten und Neujahr nicht weit. Tschaikowskys märchenhafte Musik ent- führt Jung und Alt in die Welt des Theaters. In John Neumeiers Klassiker spürt die zwölfjährige Marie zum ersten Mal die Magie der Bühne. An ihrem Geburts- tag schenkt ihr der Ballettmeister Drosselmeier ein Paar Spitzenschuhe. »Mit die- sem Drosselmeier glaube ich den Zauber gefunden zu haben, dem Marie erliegt und der sie hinüberführt in ihren Traum vom klassischen Tanz. Dieser Zauber lässt die Träume der Marie glaubhaft werden, denn in allen Träumen werden die unglaublichsten, fantastischsten Dinge möglich«, so John Neumeier, der mit sei- ner Version des »Nussknackers« dem klassischen russischen Ballett huldigt. Aufführungen 14., 15., 23., 28., 29. Dezember

Ein Sommernachtstraum

Shakespeares Komödie über die Verwirrspiele der Liebe im wirklichen Leben wie in der Feenwelt zählt zu John Neumeiers schönsten Produktionen. In der Ver- hüllung des Traums ereignen sich Dinge, die tagsüber zwar ersehnt, aber meist unerfüllt bleiben. Hingegen kommt es in der Nacht zu einem Überschuss an Fan- tasie, der das sicher geglaubte Leben aus der Verankerung reißt. Bei Shakespeare heißt es: »Wie Schatten wandelbar, wie Träume kurz / Schnell wie der Blitz in ge- schwärzter Nacht.« Shakespeares Spiel der Verwechslungen erzählt von dem Mys - terium der Liebe in ihren tausend rührenden, erotischen sowie komischen Va- rianten. Verrückte Traumlandschaften. »Dauerhafter Zauber. Eines der schönsten und ingeniösesten Ballette von John Neumeier«, jubelte »Die Welt«. Aufführungen 14., 20. Januar

Fließende Welten

Für westliche Künstler, die eine Verknappung ihrer Mittel anstrebten, bedeutete Japans Kultur schon früh eine Quelle der Inspiration. Besonders in der Literatur zeigt sich eine kunstvolle Verdichtung. Die Poesie der sogenannten Haikus, einer dreizeiligen Gedichtform, gibt Raum für Assoziationen, die über die wortgebun- dene Sphäre hinausdrängen. 1989 schuf John Neumeier für das Tokyo Ballet ein Werk, das den Mond in seiner vielfältigen Bedeutung für den Menschen in den Tanz aufnimmt. Elf Jahre später erarbeitete er für Tokios Compagnie »Seasons – The Colors of Time«. Das Tanzgedicht macht das jahreszeitliche Gefühl im Men- schen sichtbar. Die klare Einfachheit in der choreografischen Linienführung beider Werke wird durch komplizierte Figuren, Drehungen und Hebungen gebrochen. Aufführung 16. Januar FOTOS HOLGER BADEKOW HOLGER FOTOS

10 JOURNAL 3.2011/12 BALLETT News

Aus Begeisterung und Verbundenheit Marjetta Schmitz-Esser zum 35-jährigen Bestehen der Ballettfreunde Hamburg e.V.

ns, die Ballettfreunde Hamburg, gibt es Als Ausdruck dieser lebendigen Verbundenheit mag seit 35 Jahren. Zunächst als privater Ge- unser alljährliches Zusammensein mit den Schülern der sprächszirkel gedacht, ist unser Freundes- Ballettschule am Nikolaustag gelten. Am Nachmittag kreis als gemeinnützig anerkannter Ver- kommen wir dann in die Ballettschule und legen den U ein am 4. Juni 1980 ins Vereinsregister Schülern kleine Geschenke un ter den Weihnachtsbaum. eingetragen worden. Wir zählen zurzeit Gekrönt wird das 400 Mitglieder. Unser Ziel ist es, am Ballettgeschehen Tref fen mit einer klei- Inte ressierte zusammenzuführen, Fragen über Ballett nen Aufführung als und Tanztheater zu thematisieren und Menschen, die Dankeschön der das Ballett noch nicht kennen, über Vorträge an diese Schüler. In dieser Tra- Kunstform heranzuführen. Und weil Ballett vielseitig in- dition wollen wir spirierend ist, arbeiten wir auch Bezüge zu Literatur und auch unser Jubiläum Musik heraus. Gerade dies liegt für uns in Hamburg auf in der Ballettschule der Hand, denn John Neumeier ist ein großer Erzähler feiern. und spürt literarischen Stoffen nach. Wir veranstal ten re- Da wir auf 35 Jah- gelmäßig Vorträge und Filmvorfüh rungen zum Ballett- re zurückblicken kön - geschehen. Besonders beliebt sind Gespräche mit Soli- nen, fördern wir auf sten, Choreografen und Dirigenten, die ich immer in Vorschlag von John Form von Interviews gestalte. Manchmal kommen dabei Neumeier die erste Pre - Dinge zutage, die erstaunliche Einsichten ins Lebensum- miere des neu gegrün- feld unserer Künstler offenbaren. Mit unseren Mitglie- deten Bundesjugend- dern haben wir schon Ballettreisen in alle Welt unter- balletts mit 25.000 Eu ro nommen, wir waren in New York, Sankt Petersburg, aus dem Vereinsver- Paris, Amsterdam, Brüssel, Kopenhagen, Wien, um nur mögen. Die Premiere einige Beispiele zu nennen. Oft weisen die besuchten wird am 16. Januar 2012 Orte einen Bezug zu unseren Tänzern auf, etwa wenn im Ernst Deutsch Thea- Schüler der Ballettschule John Neumeier woanders en- ter stattfinden, mit gagiert sind, gern auch an kleineren Theatern, oder wenn Choreografien u. a. ehemalige Tänzer des HAMBURG BALLETT Ballettdi- von Stacey Denham rektoren an anderen Bühnen werden. Ich denke dabei an und Natalia Horecna. Ivan Lisˇka, Ralf Dörnen und Heather Jurgensen. Im Ja- Ich selbst habe nuar werden wir nach Salzburg fahren zu Peter Breuer dreißig Jahre in Hamburg gelebt, kam ungefähr zur sel- Marjetta Schmitz- und seiner Compagnie – übrigens eine Gelegenheit, ben Zeit an die Elbe wie John Neumeier, kannte nieman- Es ser überreicht John Neumeier nach auch die neueste Arbeit von Sasha Waltz kennen zu ler- den und hatte von der Gründung eines Kreises mit dem der Premiere von nen. Unsere Mitglieder schätzen die Möglichkeit, an Bal- Namen Hamburger Ballettfreunde aus der Zeitung er- »Purgatorio« im lettproben in der Staatsoper mit dabei zu sein und so die fahren. Unter einer Nummer konnte man sich telefo- Juni 2011 einen Entstehung einer Produktion zu verfolgen. nisch informieren. Auf diesem Wege wurde mir durch Scheck über 25.000 EUR für das Bundes- Mit der Ballettschule fühlen wir uns eng verbunden. John Neumeiers Compagnie Hamburg zur Heimat. jugendballett Wir vergeben Stipendien für die Ausbildung von Schü- Heute noch, nach meinem Weggang von der Hansestadt, lern, die uns von John Neumeier benannt werden. In die- bin ich aus Verbundenheit und Treue für unseren Verein sem Jahr sind es zwei Vollstipendien mit je 8.000 Euro. tätig. Der Vorstand arbeitet vor Ort sehr gut zusammen, Das Geld dafür bringen unsere Mitglieder ausschließlich meinen Mitarbeitern bin ich dankbar und weiß, was sie mit ihren Spenden auf. So sind von 1989 bis 2011 insge- leisten. samt 300.000 Euro aufgebracht worden. Diese Stipen- Dies ist auch die Stelle, an der ich an das außerordent- dien sind nach der Tänzerin Erika Milee benannt, die liche Engagement unserer Gründungsmitglieder erin- eines der Gründungsmitglieder unseres Vereins gewesen nern möchte, das Grundlage unserer Arbeit geworden ist. Die beträchtlichen Mittel, die da zusammenkom- ist, insbesondere an Edith Trockenbrodt und meinen men, zeugen von der Begeisterung und Verbundenheit Vorgänger Willy Wiermann, unseren langjährigen Ersten unserer Mitglieder zum HAMBURG BALLETT. Vorsitzenden.

3.2011/12 JOURNAL 11 OPER Premiere »Lear«

Premiere A Musikalische Herzog von Albany »Vor der Premiere« Leitung Moritz Gogg Einführungsmatinee 15. Januar 2012 Simone Young Herzog von Cornwall mit Mitwirkenden 18.00 Uhr Inszenierung Peter Galliard der Produktion und Premiere B Karoline Gruber Graf von Kent Musikeinlagen 18. Januar 2012 Bühnenbild Jürgen Sacher Moderation: Roy Spahn Graf von Gloster Kerstin Schüssler-Bach 19.30 Uhr Kostüme Lauri Vasar Aufführungen Mechthild Seipel Edgar 8. Januar 2012 21., 24., 27., 30. Ja- Licht Andrew Watts um 11.00 Uhr nuar; 3. Februar Hans Toelstede Edmund Probebühne 1 Chor Martin Homrich 2012 Florian Csizmadia Goneril Opernwerkstatt jeweils 19.30 Uhr Dramaturgie Katja Pieweck Kompaktseminar mit Kerstin Schüssler- Regan Volker Wacker Bach Hellen Kwon Cordelia 13. Januar 18.00-22.00 Uhr König Lear Ha Young Lee 14. Januar 11.00-17.00 Uhr Bo Skovhus Narr Chorsaal König von Frankreich Erwin Leder Wilhelm Schwing- Bedienter hammer Frieder Stricker

Die Premiere wird live übertragen von

Unterstützt durch die Stiftung zur Förderung der Hamburgischen Staatsoper.

Die Macht und der Mensch Mit Reimanns »Lear« kommt ein Klassiker der Moderne endlich nach Hamburg

aum ein Werk des zeitgenössischen Musik- »333 Jahre in Hamburg« kehrt Reimanns Durchbruchs- theaters hat eine solche Erfolgsbilanz vorzu- Oper an den Ort ihres Ursprungs zurück. Simone Young K weisen wie Aribert Reimanns »Lear«. Seit der hat den »Lear« schon lange auf ihrer Wunschliste: »Das Uraufführung 1978 in München erlebte die ist eine atemberaubende Partitur«, sagt Hamburgs wohl beste Shakespeare-Oper der Moderne über 20 Neu- Opernintendantin. »Als englische Muttersprachlerin bin inszenierungen, darunter in London, San Francisco und ich natürlich mit Shakespeare aufgewachsen. Und mich Paris. Doch zwingend gehört das Stück nach Hamburg – hat sofort fasziniert, wie es Reimann gelungen ist, die un - denn hier wurde der Plan in der kurzen Intendanz von ge heure Wucht und Größe dieses Stoffes in eine kompro- August Everding vorangetrieben und 1974 für die 300- misslose und unglaublich dichte Musiksprache zu über- Jahr-Feier der Hamburger Oper in Auftrag gegeben. tragen. Es ist alles aus Shakespeares Drama da – aber Auch die Finanzierung der Uraufführung wurde durch eben auf eine höchst operngerechte Weise.« die Stiftung zur Förderung der Hamburgischen Staats- bekannte sich zur Oper bereits in oper und die Körber-Stiftung zunächst gesichert. Aber einer Zeit, da dieses Genre von vielen seiner Kollegen »Wenn man für die Intendant Everding wechselte 1977 nach München – und verachtet wurde. Seine emotional aufgeladene Melodik, Bühne schreibt, nahm den »Lear«-Plan mit. Die Hamburger waren, er- seine körperhafte Orchestersprache, nicht zuletzt seine muss man wissen und hören, was innerte sich Everding, »auf ungewöhnliche Weise entge- Liebe zur Literatur prädestinierten den gebürtigen Ber- zwischen Personen genkommend« und machten den Weg frei für die Verle- liner für die Bühne, der er bis heute immer wieder neue passiert.« gung des Auftrags. »München jubelt über Hamburgs Meisterwerke schenkt. Ob Kafkas »Schloss«, Euripides’ Aribert Reimann ›Jubi lä ums -Oper‹«, schrieb das Abendblatt zur Urauf- »Troades«, García Lorcas »« oder führung im Süden und konstatierte »einen beispiellosen zuletzt Grillparzers »« – der 75-jährige Großmeis- Triumph ohne jeglichen Protest des Publikums«. ter der erreicht das Publikum mit einer 33 Jahre später haben die Hamburger endlich Gele- Breitenwirkung, die bei zeitgenössischer Musik alles an- genheit, das einst bestellte Werk zu sehen. Zum Jubiläum dere als selbstverständlich ist.

12 JOURNAL 3.2011/12 Entwurf von Roy Spahn nach einem Gemälde von René Magritte 3.2011/12 JOURNAL 13 OPER Premiere »Lear«

Strategen fordert viele Opfer: zunächst den Grafen von Gloster, dem die Augen ausgestochen werden. Erst als Blinder erkennt Gloster die Wahrheit, wie Lear erst durch den Wahnsinn gehen muss, um sehend zu werden. Lears Erkenntnis kommt zu spät, um die Auslöschung seiner Familie aufzuhalten. Alle drei Töchter sterben – auch Cordelia, die er in einer ergreifenden Abschieds- szene zu Grabe trägt. Cordelias Ehrlichkeit kostete sie das Leben, weil der Vater nur im Raster der kalkulierenden Machtinteressen dachte. Nun, als bloße Kreatur, die längst aus allen sozialen Hierarchien herausgefallen ist, öffnen sich ihm die Augen für Mitleid und Liebe. »Seht ihre Lippen, seht hier, seht ...«, lauten seine letzten Worte, gerichtet an eine hoffnungsvolle Vision, dass hinter dem toten Körper seines Kindes noch eine Seele weiteratmet. Reimann erinnerte sich an das alte Operngesetz, dass ohne Mitgefühl für die Figuren keine wirkliche emotio- nale Beteiligung des Zuschauers aufkommt. Erst recht nicht, wenn die Klangsprache so verstörend in die Ex- treme führt, wie diese Partitur es zweifellos zumutet. Aber neben diesen nachtschwarzen Klangballungen, den schreienden Clustern, den rhythmischen Kaskaden steht eben auch die große Herzensöffnung: zarte melodische Kurven, sanfte instrumentale Beschwichtigungen, König Lear be weint Was ist das Geheimnis von Reimanns »Lear«-Vertonung? traumverlorene Monologe. Hier heilt die Musik jene Cordelia, Gemälde Sie lässt dem erst mächtigen, dann närrischen König seine klaffenden Wunden, die aus der Brutalität der Handlung von James Barry Fallhöhe – und schrumpft ihn doch auf ein menschliches geschlagen werden. Simone Young wird diese Extreme Maß, das zur Empathie einlädt. Reimann und sein Librettist auffächern: »Ich kenne kaum einen größeren musikali- Claus H. Henneberg behielten die politische Dimension der schen Kontrast in der Opernliteratur als jenen zwischen Tragödie bei, ohne die familiäre Katastrophe zu vernachläs- der unglaublich lauten und gewalttätigen Blendung sigen. Lears misslungene Reichsteilung bleibt die grausame Glos ters und der betörend filigranen Szene seines Sohns Parabel von monströser Dimension: Neid, Hass und Intrige Edgar, der nur von zwei tiefen Flöten begleitet seine ein- führen im Endspiel um ein fehlgeleitetes Ego an einen apo- samen Vokalisen singt.« kalyptischen Abgrund. Alle Bindungen werden zerrissen, alle Und auch Lear hat seine großen emotionalen Mo- Hierarchien gestürzt. Die Familie, die kleinste Keimzelle der mente, die sich in das Herz des Hörers bohren: Seine Ab- Gesellschaft, unterliegt ebenso der Auflösung wie das Gefüge schiedsszene, aber auch sein rasender Monolog auf der des Staates. Doch auf der anderen Seite steht auch die nar- Heide sind große gestalterische Herausforderungen. Rei- renphilosophische Erkenntnis, dass hinter der Fassade von mann schrieb sie dem exzeptionellen Sängerdarsteller Lug und Betrug immer noch die Liebe durchscheint. »Der Dietrich Fischer-Dieskau auf den Leib, der auch die al- König hat zwei Töchter verbannt, um wider Willen die dritte lererste Anregung zum Stück gab. Hamburgs Opernche- zu segnen.« fin hat sich früh der Mitwirkung von Bo Skovhus versi- Diese dritte Tochter ist Cordelia – die jüngste, am we nigs - chert: »Bo und ich sind ein eingespieltes Team und beide ten opportunistische. Sie verweigert dem Vater die geforder- gleichermaßen begeistert von Reimanns Stück. Er hat ja ten Schmeichelworte und wird mutwillig enterbt. Fortan hier in Hamburg unvergessene Erfolge als Wozzeck ge- zieht das Chaos bei Lear ein. Seine beiden älteren Töchter feiert und wird sich mit dem Lear eine echte Traumpartie Goneril und Regan verbünden sich gegen ihn und seine stör- erobern, die szenisch und musikalisch alles verlangt«, rische Restherrschaft. Lears Welt klinkt sich aus dem System. meint Simone Young. Als irre, nackte Kreatur tobt er über die leere Heide. Spiegel- Nun ist Lear eigentlich ein alter Mann – Urauffüh- bildlich zu Lears Auflösungsprozess vollzieht sich das rungsfotos zeigen den jungen Fischer-Dieskau mit wei- Schick sal des Grafen von Gloster. Auch dieser traut dem fal- ßem Bart, greisenhaft geschminkt. Manche Interpreten schen Kind: Er verstößt seinen Sohn Edgar und hält sich an sehen nach Goethes Zitat »Ein alter Mann ist stets ein den bislang vernachlässigten unehelichen Sohn Edmund. König Lear« in ihm geradezu die Inkarnation aller Pro- Die Falschaussage Edmunds ebnet ihm scheinbar den Weg bleme, die das fortschreitende Altern mit sich bringt. Ka- zur Macht, auf dem er eine Liebesallianz mit Lears älteren roline Gruber, ihr Bühnenbildner Roy Spahn und ihre Töchtern eingeht. Diese Konstellation dreier passionierter Kostümbildnerin Mechthild Seipel betrachten Lear nicht

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als Altersrolle: »Natürlich behandelt der ›Lear‹-Stoff knüpfen«, verrät der Bühnenbildner Roy Spahn. »Wir auch einen Generationenkonflikt«, sagt Karoline Gru- arbeiten mit klaren Bildsymbolen für die psychischen ber. »Aber die Figur wird bei uns kein hinfälliger Greis Zustände der Figuren. Grundsätzlich suchen wir aber für sein. Nicht Senilität oder Demenz führen ihn in die Iso- Lears Raum der Macht keine mythologische Ferne, son- lation, sondern ein ungezügeltes Ego. Seine beiden älte- dern eine absolut heutige Entsprechung.« ren Töchter haben auch durchaus Grund, ihn zu hassen. Reimann, der das Grauen des 2. Weltkriegs als Kind Sie richten sich mit ihren unerfüllten Wünschen nach in Berlin noch miterlebte, zeigte sich während der Ent- Zuneigung in einem bürgerlichen Sehnsuchtstraum ein, stehungszeit des »Lear« selbst überrascht, wie sehr sein doch Lear zerstört ihr Rückzugsgebiet. Wie er sich über- Stück durch die politischen Ereignisse des »Deutschen haupt bislang wenig Mühe gegeben hat, seine Kinder zu Herbsts« 1977 in ein Klima der Gewalt eingebettet war: verstehen.« »Dass diese ›Lear‹-Aktualität sich mit unseren terroristi- Bewusst strich Reimann seiner Titelfigur die Berufs- schen Erfahrungen decken würde, habe ich natürlich am bezeichnung: Lear ist weniger ein König als ein Jeder- Beginn nicht gewusst«, bekannte er in einem Interview mann. Karoline Gruber spürt die zahlreichen Spiegelun- zur Uraufführung. Giuseppe Verdi war einst an diesem gen im Stück auf: »Lear ist eben nicht eine völlig Stoff gescheitert, wusste Reimann – vier Jahrhunderte herausgehobene Figur. Jeder kann Lear sein. Shakespeare lang war Shakespeares Tragödie nicht in ihrer ganzen hat das schon deutlich eingebaut: Der Graf von Gloster albtraumhaften Konsequenz auf der Bühne gezeigt wor- ist eine offensichtliche Parallelfigur zu Lear. Aber auch in den. Erst das Fegefeuer der Kriegskatastrophen im 20. den sogenannten ›positiven‹ Figuren steckt viel von ihm Jahrhundert schien einen »Lear« in Tönen möglich zu selbst: Sein Getreuer Kent wird von Lears Töchtern ge- machen. Reimanns Musik vertraut auf die ganze Aus- foltert, doch eigentlich meinen sie ihren Vater. Gonerils druckskraft einer modernen Partitur. Gleichzeitig Trotz ist eine abgemilderte Ausprägung von Lears Starr- schärft sie das individuelle Profil und das Klangregister sinn. Der Narr und Lear treten ständig in einen Dialog. jeder Figur, was dem Hörer eine psychologische Nach- Und Lears Gefolge ist eine Projektion seiner eigenen vollziehung leicht macht. Wenn der »gute« Sohn Edgar Machtphantasien. Reimann hat diese Parallelen teilweise etwa die wahnsinnige Maske des »Armen Tom« an- durch Simultanszenen noch geschärft: als Zuschauer be- nimmt, verstellt er seine Stimme als Countertenor. obachtet man gleichzeitig verschiedene Szenenkomplexe Regan flüchtet sich in hysterische Koloraturen, der Narr und entdeckt dabei erstaunliche Gemeinsamkeiten zwi- reflektiert als Außenstehender über das Vergangene und schen den Figuren, auch wenn sie an völlig verschiede- das Kommende – er singt daher nicht mit, sondern ist als nen Punkten der Handlung stehen«, erzählt die Regis- Sprechpartie gestaltet. Und Lear findet nach seinen star- seurin. ren Machtsentenzen des Beginns schließlich zu großen, Die archaischen Dimensionen des Stoffs will das Re- bewegenden vokalen Bögen. Am Ende steht die Melo- gieteam nicht verleugnen. »Es wird große Bilder geben, die – und das elementare Menschsein. die auch an bestimmte traditionelle Ikonographien an- | Kerstin Schüssler-Bach

Blast, Winde, sprengt die Backen! Wütet! Blast! Orkane und Wolkenbrüche, speit Fluten aus und überschwemmt die Türme. Donner, schlage die Erdkugel flach. Vernichte die Natur. Ersticke den Schöpfungskeim, der undankbare Menschen macht. Regen, Blitz, Donner, ihr seid nicht meine Töchter. Euch gab ich keine Königreiche, euch nannte ich nicht meine Kinder. Ihr seid mir nicht Gehorsam schuldig. Doch nenne ich euch Helfer meiner Töchter. Im Bund mit ihnen türmt ihr Schrecken auf dieses alte Haupt.

Lears Monolog in der Heide

3.2011/12 JOURNAL 15 OPER Premiere »Lear«

Biografien der Mitwirkenden Lear

SIMONE YOUNG BO SKOVHUS KATJA PIEWECK (Musikali sche Leitung) (Lear) (Goneril)

dirigiert im Januar und Fe- durfte in Hamburg bereits gehört seit 1999 zum Ensem- bruar mit Reimann, Martinu, viele Erfolge feiern, zum Bei- ble der Staatsoper. Zu ihren Penderecki und Berio große spiel als Guilelmo, Eisenstein Rollen zählen u. a. Fricka Werke der Moderne in Ham- (»Die Fledermaus«), Don (»Das Rheingold«), Mutter burg. Im November gastierte Giovanni, Wozzeck, Eugen (»Hänsel und Gretel«), Mère sie beim Lissabonner Gulbenkian Orchester mit Onegin und Mandryka. Die künstlerische Heimat Marie (»Dialogues des Carmélites«), Marcellina Stücken von Skrjabin und Takemitsu. Außerdem des dänischen Baritons ist Wien, wo er bis heute (»Le Nozze di Figaro«), Donna Elvira (»Don Gio- ist Hamburgs GMD und Opernintendantin wie- regelmäßig an der Staatsoper und im Konzert - vanni«), Brangäne (»Tristan und Isolde«) und der mit Wagners »Ring«, mit »Parsifal«, »Tris tan haus auftritt. 1997 wurde ihm der Titel eines Alice Ford in »Falstaff«. Sie gastiert auch an ande- und Isolde« sowie u. a. mit Strauss’ »Salome« und Österrei chischen Kammersängers verliehen. Er ren großen Opernhäusern wie der Staatsoper der Premiere »Ariadne auf Naxos« zu hören. arbeitet weltweit mit berühmten Dirigenten wie Berlin und der Bayerischen Staatsoper. Claudio Abbado, Nikolaus Harnoncourt, Zubin KAROLINE GRUBER Mehta und Christian Thielemann zusammen. HELLEN KWON (Regie) Viele Partien seines Opern- und Konzert reper - (Regan) toires liegen als CD-Einspielungen vor. debütierte 2003 an der ist seit 1987 Hamburger En- Staatsoper Hamburg mit LAURI VASAR semblemitglied. Da ne ben ist Monteverdis »L’Incorona- (Graf von Gloster) sie bei Gastspie len an renom- zione di Poppea«. Es folgten mierten Büh nen aufgetreten. Verdis »Nabucco« und Hän- wurde gerade für seine Inter- Beson ders als Interpre tin von dels »Giulio Cesare in Egitto«. Zu ihren weiteren pretation des Billy Budd an italienischen und Mozart -Partien hat sie sich Arbeiten zählen Haydns »Il Mondo della Luna« der Deutschen Oper am einen herausragenden Ruf erworben. Für ihre In - bei den Innsbrucker Festwochen und an der Rhein für den Theaterpreis terpre tation der Frau in Rihms »Das Gehege« Staatsoper Berlin, »Dardanus« von Rameau an FAUST nominiert. Der aus wur de sie 2010 mit dem Rolf-Mares-Preis ausge- der Oper Bonn, Hasses »Cleofide« an der Dres - Estland stammende Bariton ist seit zwei Jahren zeichnet. Im selben Jahr wurde ihr vom Senat dner Semperoper und die »Florentinische Tragö- Hamburger Ensemblemitglied und sang hier Rol- der Titel Hamburger Kammersängerin verliehen. die« von Alexander von Zemlinsky und Puccinis len wie Eugen Onegin, Don Giovanni, Schaklowi tij »Gianni Schicchi« am New National Theatre (»Chowanschtschina«), Papageno (»Die Zauber- HA YOUNG LEE Tokyo sowie Puccinis »Le Villi« an der Wiener flöte«) sowie Escamillo (»Carmen«). Er gastiert (Cordelia) Staatsoper. u. a. in Brüssel, Zürich, Barcelona und Madrid. gehört seit 2005 zum Ensem- ROY SPAHN ANDREW WATTS ble der Staatsoper. Sie ist in (Bühne) (Edgar) diversen Rollen, darunter Lucia di Lammermoor, arbeitet als Bühnen- und Kos- gastiert an den großen engli- Honey B. (»Bliss«), Sophie tümbildner u. a. am Schau- schen Opernhäusern, z. B. (»Der Ro sen ka va lier«), Violetta (»La Traviata«), spielhaus Hamburg und an beim ROH Covent Garden Adina (»L’Elisir d’Amore«), Gilda (»Rigoletto«), den Theatern Kassel, Bremen, und an der English National Waldvogel (»Siegfried«) und Susanna (»Le Nozze Braunschweig, Luzern, Straß- Opera, außerdem an der di Figaro«) aufgetreten. Die in Seoul ge borene burg und Dessau sowie am Opernhaus Zürich. Ge- Deutschen Staatsoper in Berlin, am Teatro La Fe- Sopranistin erhielt 2009 den Dr. Wilhelm Ober- meinsame Arbeiten mit Karoline Gruber sind u. a. nice, an den Opernhäusern von Sydney, Genf, dörffer-Preis als künstlerisches Nach wuchs talent. »Ein Märchen« von Emman uel Nuñes am Teatro Basel und Graz, bei den Wiener Fest wochen und São Carlos in Lissabon, Strauss’ »Ariadne auf den Dresdner Musikfestspielen. Mit der Partie ERWIN LEDER Naxos« an der Oper Leipzig, Henzes »Elegie für des Adschib (»L’Upupa«) gab der Countertenor (Der Narr) junge Liebende« am Aalto-Theater Essen und Ra- sein Debüt an der Staatsoper Hamburg. meaus »Platée« an der Deutschen Oper am Rhein. schaffte seinen internationa- MARTIN HOMRICH len Durchbruch 1981 als Jo- MECHTHILD SEIPEL (Edmund) hann, das Gespenst in Wolf- (Kostüme) gang Petersens Filmdrama war Mitglied des Internatio- »Das Boot«. Seitdem wirkte arbeitet regelmäßig mit Andre - nalen Operstudios und des er in über 150 TV- und Kinoprojekten sowie in as Homoki zusammen, u. a. an Ham burger Ensembles. Mitt- über 100 Theaterproduktionen mit. Weltweite der Komischen Oper Berlin lerweile ist die Semperoper Beachtung fand der gebürtige Österreicher in Fil- mit »Falstaff« (Verdi), »Die Dresden sein Heimathaus. Er men wie »Schindlers Liste« oder »Underworld«. Liebe zu den drei Orangen« gastiert an den Staatsopern in Berlin, München Neben seiner Schauspieltätigkeit inszeniert er (Prokofjew) und »Der goldene Hahn« (Rimsky-Kor- und Wien, an der Pariser Opéra Bastille, an der Stü cke, Filme und Lesetheater. Zudem arbeitete sakow). Nach »Dardanus« in Bonn, Nuñes’ »Ein Mailänder Scala sowie in Kopenhagen, Amster- er als Schlagzeu ger, Arrangeur und Choreograf in Märchen« in Lissabon, »Elegie für junge Liebende« dam und Montpellier. An der Alster war er zuletzt verschiedenen Fusion-Bandprojekten. Opern er - in Essen und »Platée« in Düsseldorf ist »Lear« das als Tamino, Erik (»Der fliegende Holländer«) und fahrung sammelte er bereits 1985, wo er in Stra- fünfte gemeinsame Projekt mit Karoline Gruber. als Alfred (»Die Fledermaus«) zu erleben. winskys »Geschichte vom Soldaten« mitwirkte.

16 JOURNAL 3.2011/12 Das Balletträtsel Nr. 1 Unterm Hammer Das Neueste aus Oper und Ballett! Gut informiert mit einem Lassen Sie bitte noch die Vor- hänge abnehmen? Es darf Abonnement des »Journal« nichts übrig bleiben! Was wohl die Sèvres-Vasen bringen? Das Rosenholz-Mobiliar jedenfalls sollte schon mal gut 70.000 ab- werfen, da kann man ziemlich sicher sein. Und den Vidal – ihr wie aus dem Gesicht geschnit- ten! – Den positionieren wir gut sichtbar auf dem Canapé im Salon. Mademoiselle soll sich ja auch nach ihrem Ableben nicht unter Wert verkaufen müssen, bei die- sem Schuldenberg zumal. Sehen Sie die Damen dort hinten am Tisch mit dem Schmuck? Ich schwöre Ihnen, die sind sicher nicht der Versteigerung wegen hier. Aber wenigstens einmal den Duft des Lasters atmen! Haben Sie das Büchlein hier schon auf Ihrer Liste? Wieviel setzen wir an? Schön gebunden ist es ja, mit Blattgold verziert – und Prévost klingt doch immer noch hinreißend: »Als sie mir erklärte, dass sie Sie erhalten das »Journal« sechsmal pro Spielzeit per Post von unserem gemeinsamen Unglück nur das spüre, direkt nach Hause und sind so immer auf dem Laufenden. was ich erduldete, da legte ich so viel Mut an den Tag, Das »Journal« kostet im Abonnement € 2,- pro Ausgabe (für dass ich sie ansteckte: ›Ihr liebt mich? Welches andere Abonnenten der Staatsoper oder der Philharmoniker € 1,-). Glück habe ich je begehrt? Überlassen wir dem Him- Das »Journal«-Abonnement verlängert sich automatisch mel die Sorge für unsere Zukunft. Ich finde sie gar auf die Folgespielzeit, sofern es nicht bis zum 4. Juni 2012 nicht so verzweiflungsvoll... Auch wenn unsere Hütte schriftlich gekündigt wird. armselig und das Hausgerät dürftig ist...‹« Nun, für einen Zehner bekommen wir das ja hoffentlich ver- � scherbelt. Hiermit abonniere ich ab sofort das »Journal« der Hambur- gischen Staatsoper. FRAGE Name, Vorname: ______

Welches Ballett erzählt die Geschichte der Straße, Hausnummer: ______Person, deren Hausrat hier versteigert wer- den soll? Und wie heißt das Buch, das den PLZ, Ort: ______Auktionator beschäftigt? � Ich bin Abonnent der Staatsoper oder der Philharmoniker und beziehe das »Journal«-Abonnement zum ermäßigten Preis. Senden Sie die Lösung bitte bis zum 10. Januar 2012 an die Redaktion »Jour nal«, Ham bur gische Staats oper, Datum/Unterschrift: ______Postfach, 20308 Hamburg. Mitar beiter der Hambur - gischen Staats oper und ihre Ange hörigen sind leider Hiermit erteile ich der Hamburgischen Staatsoper eine Ein- nicht teilnahmeberechtigt. Der Rechts weg ist ausge- zugsermächtigung. schlossen. Kontonummer: ______DAS KÖNNEN SIE GEWINNEN Bankleitzahl: ______1. Preis: Zwei Karten für »Pique Dame« am 8. März 2012 2. Preis: Zwei Karten für »La Bohème« am 27. März 2012 Kreditinstitut: ______3. Preis: Zwei Karten für »Chopin Dances« am 22. März 2012 Datum/Unterschrift: ______

Bitte senden an: Das war beim letzten Mal die richtige Antwort: Hamburgische Staatsoper Kartenservice, Große Theaterstraße 25, >>> Georg Philipp Telemann, Gioachino Rossini 20354 Hamburg oder fa xen unter 040-3 5 6 8 610 Die Gewinner werden von uns schriftlich benachrichtigt.

3.2011/12 JOURNAL 17 OPER Repertoire »La Cenerentola« Meine liebste Weihnachtsmusik Für das größte Fest des Jahres gibt es in den Ländern der Welt die unterschiedlichsten Musiken, und sie sind für Jeden mit besonderen Erinnerungen verbunden. Wir fragten Künstler, die beim (vor)weihnachtlichen Opern- und Ballettprogramm mitwirken, nach ihren Lieblingsmusiken zum Weihnachtsfest.

Später übersiedelte ich in die USA und Alessandro De Marchi Maria Markina dort gab es jede Menge Weihnachtsmusik. Musikalische Leitung debütiert im Dezember als Wir haben an der Hochschule regelmäßig »La Cenerentola« und Angelina in »La Ceneren- Weihnachtskonzerte aufgeführt, das Reper- »Weihnachtsoratorium« tola«. toire war den amerikanischen Studenten seit Kindesbeinen bekannt, aber ich musste alles neu lernen. Wenn ich an Weihnachten in den Meine liebste Weihnachtsmusik ist Irvin Ich bin in der Sowjetunion aufgewachsen, USA denke, fällt mir folgende Situation wie- Berlins »I’m dreaming of a white Christ- wo es keine Tradition mit weihnachtlicher der ein: Während einer Reise verbrachte ich mas«, gesungen von Frank Sinatra. Als ich Musik gibt. Weihnachten wurde in Russland eine Nacht auf einem Flughafen. Es war De- Kind war, haben meine Eltern zu Weihnach- vom 7. Januar bis zum 19. Januar gefeiert. In zember, und es wurden zehn Weihnachts - ten oft diese Schallplatte gehört. Heute den- diesem Zeitraum gab es Süßigkeiten, Weih- lieder in einem Endlosband über Lautspre- ke ich manchmal, wir sind in dieser Hinsicht nachtsmaskeraden und sogar Wahrsagerei. cher gespielt: »Have yourself a Merry little eine amerikanische Kolonie, aber damals Es war insgesamt ein bisschen wie Hallo- Christmas …«. Diese zehn Lieder marterten gab es dieses Bewusstsein noch nicht, da war ween. Aber Weih nachts musik gab es nicht. über sechs Stunden meine Ohren und gin- diese Musik für mich einfach nur sehr anre- Ich überlegte also, welche meiner Lieblings - gen mir tagelang nicht mehr aus dem Kopf. gend. »I’m dreaming of a white Christmas« musiken könnte zu diesem The ma passen? Seither kenne ich einen Teil des amerika ni - hat so schöne jazzige Akkorde. Sobald ich Da fiel mir natürlich Tschaikowskys »Nuss- schen Weihnachtsliederrepertoires ziemlich Klavier spielen konnte, wollte ich dieses Lied knacker« ein. Dieses Werk stellt für mich gut. Meine Tochter ist in den USA zur Schule lernen. Und ich war so vernarrt darin, dass auch die Verbindung zur west li chen Tra - gegangen und hat dort auch im Chor gesun- ich es sogar als Madrigal mit vier anderen dition her. Der »Nusskna cker« wird gerne zu gen, etwa »On the first day of Christmas, my Kommilitonen des Konservatoriums gesun- Weihnachten und Silvester gegeben. Das war true love gave to me …«, das ist aus »The gen habe. Dieses Stück ist bis heute in mei- sogar in sowjetischen Zeiten so. Ballett spielt Twelve Days of Christmas« und ein sehr be- nem Kopf geblieben, und ich könnte es je- ja bis heute eine wichtige Rolle in Russlands kanntes Weihnachtslied in Form eines Kin- derzeit ohne Probleme auswendig spielen. Es Kultur, und ich habe schon als Kind wunder- derreims. Und die Tradition, diese Strophen ist gar nicht so sehr mit einer bestimmten schöne Aufführungen erlebt. Ich glaube, ich mit meiner Tochter an Weihnachten zu sin- Erinnerung verbunden, sondern einfach nur kenne jeden Takt dieser Musik und habe sie gen, habe ich mit hierher nach Deutschland mit der Atmosphäre, die bei uns zu Hause schon früh auf dem Klavier gespielt. genommen. herrschte, als ich Kind war. Meine Eltern waren zwar keine Musiker, aber meine Mut- ter hat oft Frank Sina tra gehört und mein Vater Orgelmusik. So begann ich, mich ir- gendwann für beide Musikrichtungen zu in- teressieren. Wer weiß, vielleicht sind das sogar Prägungen, die meine Laufbahn unbe- wusst mit be stimmt haben.Vor allem hat Si- natras Musik mein Interesse für den Jazz ge- weckt, das mich nun schon während meiner gesamten Karriere begleitet. Als Teenager Alek Shrader (Don Ra- Renato Girolami (Don miro) stammt aus den Magnifico) gastiert regel- habe ich in Bands gespielt; jetzt ist die Jazz- USA. Sein Europadebüt mäßig an der Staatsoper. musik nur noch Interesse und die praktische gab er als Tamino in Bor- Er brillierte u. a. als Don Ausübung ab und zu privater Spaß. Der Jazz deaux. An der Bayeri - Geronio im »Turco«, Don ist für mich auch manchmal eine schöne In- schen Staatsoper ist er Bar tolo im »Barbiere«, bisher u. a. als Belmonte, Dulcamara in »L’Elisir spiration für Barock und Alte Musik, wo es Tamino und Conte Alma- d’Amore« und Leporello ja bekanntlich nicht so viele Quellen gibt. viva aufgetreten. in »Don Giovanni«.

Szene aus »La Cenerentola«

18 JOURNAL 3.2011/12 OPER Repertoire

3.2011/12 JOURNAL 19 OPER Repertoire »Hänsel und Gretel« »Die Zauberflöte«

Roussillon, die ich sehr gerne trin ke. Das sche Aufgaben übernommen habe. Zu andere Stück ist »La Nativité du Seigneur« Weih nachten wurde oft »A Ceremony of Ca- (Die Geburt des Herrn) von Olivier Mes- rols« von Britten aufgeführt. Ich verbinde siaen. Diese Meditation für Orgel ist in neun damit wun derbare Erinnerungen und mag Sätze gegliedert. Messiaen verwendet darin die Musik sehr gerne. Humperdincks »Hän - ganz unterschiedliches musikalisches Mate- sel und Gretel« begleitet mich seit meinen rial, von gre gori ani scher Melodik inspiriert Anfän ger jahren im Opernstudio. Die Ger- oder durch Volkslieder oder sogar durch in- trud war meine erste große Rolle auf der dische Rhythmen. Der sechste Satz heißt Bühne der Staatsoper, und ich habe sie seit- »Les Anges« (Die Engel) und ist für mich her in jedem Jahr gesungen. Darum gehört eine der schönsten Weihnachtskompositio- »Hänsel und Gretel« für mich zu Weihnach- nen. ten wie Kerzen an den Tannenbaum. Es ist ein schönes Gefühl daran zu denken, dass man ja inzwischen mit und vor mehreren Katja Pieweck singt Gertrud Generationen von Kindern aufgetreten ist. in »Hänsel und Gretel«, die Und auch die traditionellen deutschen 1. Dame in der »Zauberflö- Weih nachts lieder wie »O du fröhliche«, »Es te« und die Altpartie im ist ein Ros entsprungen«, »Ich steh an deiner »Weihnachtsoratorium«. Krippen hier«, »In dulci jubilo« und etliche andere gehören für mich zum Weihnachts- Meine liebsten Weihnachtsmusiken sind fest einfach dazu. diejenigen, die mich beruflich oder auch in meinem Privatleben umgeben. An erster Jan Buchwald Stelle steht Bachs Weihnachtsoratorium, al - Mélissa Petit singt singt den Sprecher in der lein schon deshalb, weil ich seit der Premie - Papagena in der »Zauberflöte« und Peter in re im Jahr 2007 bei den Ballett-Vorstellun- »Zauberflöte«. »Hänsel und Gretel« gen die Altpartie sin ge. Und das macht mir bis heute großen Spaß. Durch die Häufigkeit der Aufführungen bietet sich mir außerdem Das Weihnachtsoratorium von Johann Se- die Möglichkeit, bei den Rezitativen und Es gibt ein französisches Weihnachtslied, bastian Bach ist für mich einfach das größte Arien technisch oder interpretatorisch im- das hier in Deutschland vergleichsweise un- und schönste Chor- und Solistenwerk, das es mer mal wieder etwas Neues auszuprobie- bekannt ist, nämlich »Petit Papa Noël«. In auf der Welt bezüglich weihnachtlicher ren. Eine weitere Lieblingsmusik ist ein Frankreich kennt das jeder. Zur Weihnachts- Kompositionen gibt. Und das wird immer so Chorstück von Benjamin Britten: Während zeit ist es sogar in den dortigen Charts zu fin- bleiben, ganz egal, ob es irgendwelche Neu- meiner Schulzeit habe ich im Mäd chen chor den, manchmal in Einspielungen von ver- entdeckungen gibt, wie neulich beispiels- Hannover gesungen, wo ich schon solisti- schiedenen Interpreten gleich zeitig. Papa weise die Weihnachtshistorie von Telemann oder von Werken irgendwelcher anderer Komponisten des Barock. Aber ich möchte in diesem Zusammen hang gerne noch zwei weitere Stücke erwähnen. Das eine wurde vor einigen Jahren bei einem After work mit mir in der Opera stabile präsentiert. Es ist ein Instrumentalstück von Alexandre Guil- mant, einem französischen Organisten und Komponisten Ende des 19. Jahrhunderts. Es nennt sich »Final alla Schumann sur un Noël languedocien« und ist ein Duett für Harmo- nium und großem Konzertflügel. Das hat di- rekt mit Weihnachten zwar wenig zu tun, aber ich denke, man könnte es gut in weih- nachtliche Konzertprogramme aufnehmen. Es ist einfach ein wunderschönes Stück zum Hören. Übrigens gibt es auch vorzügliche Rotweine aus dem Anbaugebiet Lan guedoc Szenen aus »Hänsel und Gretel« und »Die Zauberflöte« (links und rechte Seite oben)

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Noël ist der französische Name des Weih- ENGELBERT HUMPERDINCK nachtsmannes, der ins Haus kommt und Hänsel und Gretel

Spielsachen und Süßigkeiten bringt, je nach- Musikalische Leitung: dem, ob du das ganze Jahr nett gewesen bist Johannes Fritzsch/Anna Skryleva (8., 17.nm, oder nicht … In diesem Lied bittet ein Kind 21.nm Dez.) an Heiligabend den Weihnachtsmann, es bei Inszenierung: Peter Beauvais Bühnenbild: Jan Schlubach der Vergabe der Geschenke nicht zu verges- Kostüme: Barbara Bilabel/Susanne Raschig sen. »Petit Papa Noël« bekam ich bereits als Spiel leitung: Petra Müller ganz kleines Kind vorgesungen, als ich auf Peter Wolfgang Schöne/ den Knien der Großeltern saß. Und auch in Jan Buchwald (8., 17.nm, 21.nm Dez.) der Schule gehört dieses Lied zu Weihnach - Gertrud Cheryl Studer/ Katja Pieweck (8., 17.nm, 21.nm Dez.) ten zum Standardrepertoire. »Papa Noël« ist Hänsel Katrin Wundsam/ für mich mit sehr schönen Erlebnissen ver- Rebecca Jo Loeb (8., 17.nm, 21.nm Dez.) bunden, und da ich in diesem Jahr das Weih- Gretel Katerina Tretyakova, nachtsfest nicht in meinem südfranzösi- Vida Mikneviciute (8., 17.nm, 21.nm Dez.) Knusperhexe Renate Spingler/ schen Heimatort Saint Raphaël verbringen Peter Galliard (8., 21.nm Dez.) kann, werde ich bestimmt oft an ihn denken. Sandmännchen Juhee Min Taumännchen Katharina Bergrath

Aufführungen Katharina Bergrath singt 7., 8. Dezember 18.30 Uhr Clorinde in »La Cenerentola«, Gedicht aufsagen, etwas auf dem Ins trument 17. Dezember 15.00 und 19.00 Uhr Taumännchen in »Hän sel und spielen oder etwas vorsingen. Das letzte Lied 21. Dezember 12.00 und 18.30 Uhr Gretel« und die Sopranpartie vor der Bescherung war im mer »Stil le Nacht, im »Weihnachtsoratorium«. heilige Nacht« und dann wussten wir: Jetzt ist es endlich so weit! Dann durften wir end- WOLFGANG AMADEUS MOZART Ich höre am liebsten die typischen alten lich den geschmückten Tannenbaum sehen Die Zauberflöte Weih nachtslieder wie »Stille Nacht, heilige und die Geschenke auspacken. Das waren Musikalische Leitung: Nacht« oder »O du fröhliche«. Auch wenn immer so tolle und unvergessliche Abende. Jonas Alber/Florian Csizmadia man an Weihnachten in die Kirche geht, In diesem Jahr feiere ich nicht mit meiner (13., 27., 30. Dez.) Inszenierung, Bühnenbild wer den diese Lieder gesungen, und es ist je - Familie. Ich werde das erste Mal in Hamburg und Kostüme: des Mal wieder ein unbe schreiblich schönes bei den Ballett-Vorstellungen des Bach’schen Achim Freyer Gefühl. Und als Kind hat man ja Weihnach- »Weihnachts ora to riums« die Sopranpartie Chor: Christian Günther ten noch viel aufregender und intensiver er- sin gen. Und ganz ehr lich gefragt: Gab es je- Spiel leitung: Wolfgang Bücker lebt. Wie in vielen Familien gab es auch bei mals einen Kompo nis ten, der die Freude Tamino Peter Sonn/Jun-Sang Han (Dez.) Sarastro Wilhelm Schwinghammer uns zu Hause in Aachen am Heiligen Abend über Christi Geburt vollkommener ausge- Pamina Genia Kühmeier (26., 30.11.; 1.12.) Jahr für Jahr die gleichen Rituale. Vor der Be- drückt hat? /Katerina Tretyakova scherung haben wir immer Weihnachtslie- | Die Berichte der Künstler wurden von Sprecher Jan Buchwald Priester Paulo Paolillo Annedore Cordes aufgezeichnet. der gesungen. Jeder musste dann noch ein Königin der Nacht Jennifer O’Loughlin (26. Nov.)/Cornelia Götz Drei Damen Katja Pieweck/Gabriele Ross- manith, Juhee Min/Renate Spingler, Bettina Ranch Papageno Lauri Vasar Papagena Mélissa Petit Monostatos Jürgen Sacher/Chris Lysack Zwei Geharnischte Peter Galliard/Jürgen Sacher, Levente Páll Drei Knaben Solisten des Tölzer Knabenchors Genia Kühmeier (Pamina) ist Cheryl Studer (Gertrud) ge- derzeit eine der gefragtesten hört zu den erfolgreichsten Aufführungen Interpretinnen dieser Rolle. Opern- und Konzertsängerin- 26., 30. November; Die ös terreichische Sopranis- nen. Sie sang an allen führen- 1., 13., 27., 30. Dezember 2011 tin hatte sie u. a. bei den Salz - den Opernhäusern und um 19.00 Uhr burger Festspielen, an der Fes tivals. In Hamburg gas - Rollendebüts: Me tro politan Opera, an der tier te sie u. a. als »Figa ro«- Katrin Wundsam Bayerischen Staatsoper und Gräfin, als Marschallin und als (Hänsel), Wolfgang am ROH London interpretiert. Elisabeth in »Tannhäuser«. Schöne (Peter)

3.2011/12 JOURNAL 21 OPER Repertoire »Don Carlos«

GIUSEPPE VERDI Don Carlos

Musikalische Leitung: Alexander Joel Inszenierung: Peter Konwitschny Bühnenbild und Kostüme: Johannes Leiacker Licht: Hans Toelstede Chor: Florian Csizmadia Spiel leitung: Heiko Hentschel Philippe II Tigran Martirossian Don Carlos Andrew Richards Rodrigue Rodion Pogossov/George Petean (29.1.) Le Grand Inquisiteur Tuncay Kurtoglu Un Moine Adrian Sâmpetrean Elisabeth de Valois Mirjam Tola La Princesse d’Eboli Cristina Damian Thibault Mélissa Petit Le Comte de Lerme/Le Héraut Dovlet Nurgeldiyev Une voix céleste Katharina Bergrath Six députés flamands Thomas Briesemeister, Eun-Seok Jang, Andreas Kuppertz, Gabor Nagy, Bernhard Weindorf, Yue Zhu

Unterstützt durch die Stiftung zur Förderung der Hamburgischen Staatsoper

Aufführungen 18. Dezember (16.00 Uhr), 22. Dezember (17.00 Uhr) 2011; 8. Januar (16.00), 13. Januar (17.00 Uhr), 29. Januar (16.00 Uhr) 2012

22 JOURNAL 3.2011/12 OPER Repertoire

Träume von einer besseren Welt Im Dezember kehrt Konwitschnys Kult-Inszenierung von Verdis »Don Carlos« zurück

on Carlos, spanischer Thron- die ursprüngliche politische Brisanz des folger liebt Elisabeth de Valois, Stücks wieder herzustellen. Im Prozess der Tochter des Königs von Frank- Bearbeitung sind nämlich interessanterwei - D reich. Aus politischen Gründen se gerade solche Passagen gestrichen wor- wird sie aber seinen Vater, Kö - den, die den politischen Hintergrund der nig Philipp II, heiraten. Auf Betreiben des Handlung betreffen. … Das zeigt sich zum Marquis von Posa setzt sich Carlos für das Beispiel an der Streichung der Chorein - unterdrückte Flandern ein und wird verhaf- leitung. Durch den Einleitungschor werden tet. Der Großinqui sitor bringt Philipp dazu, wir direkt mit schlim mer Realität kon fron - Posa als Urheber einer Revolte ermorden zu tiert, die für alle Vor gänge im Stück das Fun- Sänger des Ensembles in lassen. Carlos kommt frei. Bevor er nach dament ist: der Krieg. Wir sehen die Waldar- Hauptpartien: Tigran Flandern reist, nimmt er Abschied von Eli- beiter, die kaum noch wissen, wie sie weiter Martirossian (Philippe II) sabeth. König und Großinquisitor deuten existieren sollen, mit ihren Frauen und Kin- Mirjam Tola (Elisabeth) dieses Treffen falsch und wollen sich rächen, dern. Und wir sehen Elisabeth in der Begeg- und Cristina Damian da wird Carlos von einem geheimnisvollen nung mit ihnen. Das ist das Entscheidende: (Eboli) Mönch der irdischen Justiz entzogen. Sie sieht mit eigenen Augen, was von ihrer Seinen nach Schillers Drama komponier- Entscheidung abhängt. Und wenn dann die ten »Don Carlos« hat Verdi in der vollstän- Frage gestellt wird, ob sie der Heirat mit nen gibt, einen kleinen Baum der Hoffnung. digen französischen Version, wie sie aktuell Philipp zustimmt, bittet das Volk sie, ihre Konwitschny visualisiert einen dieser an der Hamburgischen Staatsoper gespielt Zustimmung zu geben, um den unsäglichen Träume als Gegenbild zum düsteren Gesche- wird, selbst nie erlebt. Doch erst die kom- Leiden ein Ende zu machen«, erläuterte Re- hen: »Ebolis Traum«, so ist eine Zwischen- plette Fassung, mit den vor der Urauffüh- gisseur Peter Konwitschny. musik übertitelt. Was an der Pariser Grand rung gestrichenen Teilen macht alle Ent- So wie das Volk hegt jede der Hauptfigu- Opéra als Balletteinlage gedacht war, wird wicklungen in dieser Oper klar verständlich. ren in dieser Oper einen Traum vom besse- zum stummen Spiel mit tiefgrün digem Im oft weggelassenen ersten Akt werden die ren Le ben: Elisabeth und Carlos träumen Witz: Eboli und Carlos sind verheiratet. Die psycho logischen Voraussetzungen und die von einem gemeinsamen Glück, Philipp Königlichen leben bürgerlich mit Blüm- Zeitumstände der gesamten Handlung an- träumt von einer besseren Weltordnung, der chen tapete, Einbauküche und Pizzaservice. gelegt. Die aufkeimende Liebe zwischen Marquis von Posa von Frieden und Freiheit Eine überschaubare Welt, in der eine ver- Carlos und Elisabeth und die Not des kriegs- und Eboli von einem Leben an der Seite von kohlte Gans im Ofen noch die größte Kata- gemarterten Volkes bilden die Basis späterer Don Carlos. Als Symbol pflanzt der Mönch strophe darstellt. Durch diese Darstellung Konflikte. »Am wichtigsten war mir (dabei), von San Yuste, der sich als Karl V zu erken- des Traums vom banalen Spießerglück wird die Fallhöhe und Wucht der eigentlichen Tragödie umso stärker. Alle handelnden Fi- guren sind ohnmächtige Geschöp fe im Fa- denkreuz eiskalter kirchlicher Politik. Dabei unterscheidet Konwitschny nicht zwischen Täter und Opfer, er zeigt alle als Opfer der politischen Verhältnisse. In einem Interview erklärte er: »Ich halte Verdi für einen ganz Großen, weil er dialektisch auffassen kann. So zeigt er einerseits, dass Philipp absolut Andrew Richards (Don Car- Tuncay Kurtoglu (Le Grand Rodion Pogossov (Posa) despotisch han delt – andererseits aber, dass los) ist den hie sigen Opern- Inquisiteur) stammt aus der gab sein umjubeltes Ham- er auch liebesbedürftig ist. Philipp ist nicht fans seit sei nen Auftritten als Türkei. Er ist Preisträger re- burgdebüt 2010 als Figaro in Don José in »Carmen« und nommierter Wettbe wer be. Rossinis »Barbier«. An der einfach nur der Böse, sondern auch ein als Turiddu in »Cavalleria rus- Neben Auftritten in seinem New Yorker Met trat der Mensch. Ganz im Sinne Brechts: Letztlich ticana« ein Begriff. Er gehört Heimathaus in Ankara gastiert junge Russe als Papageno in weist das Stück darauf hin, dass die Verhält- zum Ensemble der Staats- der Basso profondo an gro- der »Zauberflöte« auf und an nisse verändert werden müssen, damit Men- oper Berlin und gastiert in ßen Häusern, z. B. in Rom, Ve- der Frankfurter Oper als Je- weiteren Opernmetropolen. nedig und Santiago de Chile. letsky in »Pique Dame«. schen Men schen bleiben können.« | Annedore Cordes

5.2010/113.2011/12 JOURNAL 23 OPER Repertoire »Il Barbiere di Siviglia«

24 JOURNAL 3.2011/12 OPER Interview

»Die Musik ist meine Leidenschaft« Zur ersten Garde der jungen lyrischen Tenöre im italienischen Fach zählt der Argentinier Juan Francisco Gatell. Mozart, Rossini und Donizetti gehören zu den Schwerpunkten seines Repertoires, das er u. a. an der Mailänder Scala, den großen Opernhäusern in Paris und Wien sowie bei den Salzburger Festspielen vorstellte. Ein Gespräch mit dem vielversprechenden Tenor, der am 17. Januar sein Hamburgdebüt feiern wird.

Herr Gatell, Sie sind binnen weniger Jahre zu sche Ausbildung erhalten, indem ich Klavier, macht habe, fiel mir auf, dass sie immer viel einem der am höchsten gehandelten jungen Musiktheorie und Harmonielehre studiert Handlungsspielraum lassen, und das gibt Tenöre avanciert. Was brachte Ihre Karriere so habe. Es ist wahr, dass der Beruf des Sängers dem Sänger gute Möglichkeiten, die Figur zu rasch in Schwung? schwierig ist, weil er Opfer und Anstrengung entwickeln. Juan Francisco Gatell Ich glaube, dass man erfordert, aber ich habe das Glück, das zu | Interview Annedore Cordes, aus dem Spa- mich schätzen gelernt hat, weil ich in letzter machen, was mir gefällt. Die Musik ist meine nischen übersetzt von Daniela Becker Zeit regelmäßig an Produktionen renom- Leidenschaft, und alle Opfer werden kom- mierter Häuser und Festivals beteiligt bin. Es pensiert durch die große Befriedigung, die GIOACHINO ROSSINI gab kein besonderes Ereignis, die Karriere sie mir schenkt. Il Barbiere di Siviglia entwickelte sich, ohne dass ich mich hetzen Musikalische Leitung: musste. Sicherlich hat der Umstand, dass ich Darf man fragen, wie alt Sie sind? Nicholas Carter seit meinen Anfängen mit Dirigenten wie Klar, Ende November bin ich 33 geworden. Inszenierung: nach Gilbert Deflo Riccardo Muti singen konnte, mir geholfen, Bühnenbild und Kostüme: künstlerisch zu reifen, und es hat mich in das Haben Sie Vorbilder? nach Ezio Frigerio Chor: Christian Günther Bewusstsein der Öffentlichkeit gebracht. Ich habe viele Vorbilder, weil man von allen Spiel leitung: Holger Liebig Großen etwas lernen kann: Luigi Alva, Lu- Il Conte d’Almaviva Juan Francisco Gatell Wer Sie als Rossini-Interpret gehört hat, be- ciano Pavarotti, Alfredo Kraus, Plácido Do- Don Bartolo Renato Girolami zeichnet Sie als idealen Rossini-Tenor. Ist Ros- mingo, José Carreras, Beniamino Gigli, Au- Rosina Rebecca Jo Loeb Figaro Viktor Rud sini Ihr Lieblingskomponist? reliano Pertile … Don Basilio Adrian Sâmpetrean Auch wenn ich Rossini sehr schätze, ist mein Fiorillo Thomas Florio Lieblingskomponist immer Mozart gewe- Wenn man jung und begabt ist und zudem Un Officiale Thomas Briesemeister sen. noch gut aussieht, läuft man in der schnellle- Berta Katja Pieweck

bigen heutigen Opernpraxis besonders Gefahr, Aufführungen Denkt man an die Anstrengungen und Ner- verheizt zu werden. Wie schützen Sie sich da- 17. Januar 19.00 Uhr, 22. Januar 18.00 Uhr venanspannung, scheint Sänger heutzutage gegen? nicht unbedingt ein Traumberuf zu sein. Wie Es stimmt, dass heute viel Druck ausgeübt Ensemblemitglieder sind Sie überhaupt auf die Idee gekommen, wird und die Gesellschaft an sich eine feiern Debüts in »Il Barbiere di Siviglia«: Opernsänger zu werden? schnelle ist. Aber um einige Rollen zu lernen, Rebecca Jo Loeb Meine Begeisterung für die Musik erwachte, ist eine technische und stimmliche Entwick- (Rosina), Viktor als ich noch ein Kind war: Bei mir zu Hause lung vonnöten. Deswegen ist es wichtig, nein Rud (Figaro), wurde viel gesungen, mein Vater spielte Gi- sagen und warten zu können. Adrian Sâmpetrean (Don Basilio) tarre, und wir sangen zwei-, drei- oder vier- stimmig. Man hörte alle Arten von Musik, Die »Barbier«-Inszenierung an der Hambur- aber es war eine Kassette von Enrico Caruso, gischen Staatsoper stammt von 1976. (Dem die mich am meisten fesselte. Mich begeis - Künstler wird ein Aufführungsfoto gezeigt). terten seine Stimme und die Arien, die er Wie fühlen Sie sich, wenn Sie in einer so be- sang. Ich muss meinen Eltern sehr danken, jahrten Produktion auftreten? dass sie mir geholfen haben, ohne mich Also, jetzt, wo ich das weiß, freue ich mich unter Druck zu setzen: Ich habe gewartet, bis sehr! Sie ist ja älter als ich! Ich kenne die sich die Stimme gebildet hat, bevor ich mit Hamburger Inszenierung noch nicht, aber 17 Jahren angefangen habe, Gesang zu stu- der Wert einer Produktion hängt in keinem dieren. Aber bereits ab dem Alter von 9 Jah- Falle von ihrem Alter ab. Bei anderen »alter- ren hatte ich eine umfangreiche musikali- tümlichen« Inszenierungen, die ich mitge-

3.2011/12 JOURNAL 25 OPER Repertoire

Außerdem im Repertoire Donizetti und Verdi mit internationalen Gästen neu besetzt

GAETANO D0NIZETTI La Fille du Régiment

Musikalische Leitung: Alfred Eschwé Inszenierung: Alexander von Pfeil Bühnenbild Bernd Damovsky Kostüme: Sharon Rohardt Chor: Christian Günther Spiel leitung: Heiko Hentschel Marie Daniela Fally La Marquise de Berkenfield Renate Spingler La Duchesse de Crakentorp Cristina aus Amsterdam GIUSEPPE VERDI Tonio Antonino Siragusa Sulpice Maurizio Muraro Rigoletto Hortensio Thomas Florio Musikalische Leitung: Alexander Soddy Un Caporal Levente Páll Inszenierung: Andreas Homoki Berta Katja Pieweck Bühnenbild und Kostüme Wolfgang Gussmann Aufführungen Licht: Manfred Voss 19., 25., 31. Januar, 19.30 Uhr Chor: Florian Csizmadia Spiel leitung: Heiko Hentschel Il Duca di Mantova Francesco Demuro Rigoletto Carlos Almaguer Gilda Katerina Tretyakova Monterone Jan Buchwald Donizettis Oper »La Fille du Régi- Il Conte di Ceprano Levente Páll ment« wird selten gespielt, weil La Contessa di Ceprano Mélissa Petit die beiden Hauptrollen Marie und Marullo Thomas Florio Tonio als extrem schwierig gelten. Borsa Jun-Sang Han Sparafucile Jongmin Park Mit Daniela Fally in der Rolle der Maddalena Renate Spingler schlagfertigen und widerspensti- Giovanna Juhee Min gen Regimentstochter sowie Usciere di Corte Levente Páll Il Paggio della Duchessa Antonino Siragusa als Bauer Tonio Katharina Bergrath sind die Vorstellungen im Januar erstklassig besetzt. Aufführungen 7., 10. Januar 2012, 19.30 Uhr

Daniela Fally (Marie) ist in Antonino Siragusa (Tonio) Maurizio Muraro (Sulpice), Francesco Demuro (Il Duca) Carlos Almaguer (Rigoletto) der Hansestadt keine Unbe- stammt aus Messina. Er tritt geboren in Como, gastiert an hat sich im Sommer 2010 als wurde in Mexiko City gebo- kannte. Bei der Premiere von an der Mailänder Scala, an der New Yorker Met sowie an Edgardo in die Herzen vieler ren. Er gastiert an den gro - Strauss’ »Arabella« konnte der Metropolitan Opera New den Opernhäusern von Mai- Hamburger Opernfans ge- ßen europäischen Opern- sie als Fiakermilli einen gro- York und in diversen anderen land, Venedig, Wien, Frank- sungen. Jetzt gibt es ein häusern und Festivals, bei- ßen Erfolg für sich verbu- großen Häusern auf. furt und Berlin. Von der Wiedersehen. Den Herzog spielsweise in der Arena di chen. Sie gastiert weltweit, 2006/07 gab er als Tonio Wie ner Staatsoper wurde er von Mantua verkörpert er Verona. In Hamburg ist er ihr Stammhaus ist weiterhin sein Debüt an der Dammtor- mit der Eberhard-Waechter- der zeit an wichtigen Häu- als Scarpia, Renato und die Wiener Staatsoper. straße. Medaille ausgezeichnet. sern rund um den Globus. Amo nasro aufgetreten.

26 JOURNAL 3.2011/12 OPERA STABILE

After work Veranstaltungen zu »Lear« vativ sein kann? Und wie sollen Opernhäu- SCHÖNE BESCHERUNG Es weihnach- Zur Premiere »Lear« finden innerhalb der ser, Musiker und Regisseure mit den neuen tet wieder in der Stabile! Im adventlichen Reihe »333 Jahre Oper in Hamburg« Ver- Werken umgehen? Ambiente bieten Sänger des Ensembles anstaltungen und Diskussionen statt. Diskussion mit den Komponisten Aribert und des Opernstudios stimmungsvolle Lie- Reimann und Oscar Strasnoy, den Regisseu- der und Arien zum Fest. Dramaturgin ARIBERT REIMANN IM GESPRÄCH ren Karoline Gruber und Philipp Himmel- Kerstin Schüssler-Bach ergänzt mit passen- »Ich kann nur einen Stoff vertonen, der mann und der Dramaturgin Dr. Kerstin den weihnachtlichen Texten. etwas mit unserer Zeit zu tun hat«, be- Schüssler-Bach. After work: »Schöne Bescherung« mit kannte Aribert Reimann. Seit Jahrzehnten Moderation: Francis Hüsers Rebecca Jo Loeb (Mezzosopran), Dovlet gilt Reimann als einer der führenden Kom- 23. Januar, 19.30 Uhr, Parkett-Foyer Nurgeldiyev (Tenor), Thomas Florio (Bari- ponisten Deutschlands. Vielfache Auszeich- Eintritt frei! ton), Levente Páll (Bass), Kerstin Schüss- nungen und Aufführungen in der ganzen ler-Bach (Moderation), Anna Kravtsova Welt dokumentieren seine herausragende OPERNWERKSTATT »LEAR« (Klavier) Stellung im heutigen Musik(theater)leben. Mit Stoff, Musik und Inszenierung von 9. Dezember, 18.00 Uhr Zur Hamburger Erstaufführung seines Aribert Reimanns kongenialer Oper nach Durchbruchwerkes »Lear« gibt Aribert Rei- Shakespeares »Kö nig Lear« macht Diplom- TRIO D’ANCHES mann im Gespräch mit Kerstin Schüssler- regisseur Volker Wacker wieder in einem Drei Solobläser der Philharmoniker Ham- Bach persönliche Einblicke in sein Leben Wochenend-Kompaktseminar vertraut. burg haben sich unter dem Namen »Trio und Schaffen. Materialien werden ausgehändigt, Vor- d’anches« zusammengetan. Der französi- Porträt: Aribert Reimann im Gespräch kenntnisse sind nicht erforderlich. sche Name bezieht sich auf das Rohrblatt 14. Januar, 19.30 Uhr Opernwerkstatt »Lear« (anche), über das bei Oboe, Klarinette und von und mit Volker Wacker Fagott der Klang erzeugt wird. In dieser ZEITGENÖSSISCHE OPER HEUTE – 13. Januar, 18.00-20.00 Uhr und Besetzung musizieren Nicolas Thiébaud, WOHIN? 14. Januar, 11.00-17.00 Uhr (mit Pausen) Rupert Wachter und Christian Kunert Peti- Rein quantitativ kommt dem zeitgenössi- Chorsaal tessen von Henri Tomasi, Darius Milhaud, schen Musiktheater in den Spielplänen und Paul Juon u. a. beim Kartenverkauf der Opernhäuser eine VOR DER PREMIERE »LEAR« After work: »Trio d’Anches«. Mit Nicolas eher untergeordnete Rolle zu. Dennoch ist Dirigentin Simone Young und Regisseurin Thiébaud (Oboe), Rupert Wachter (Klari- die aktuelle Weiterführung des Opernschaf- Karoline Gruber geben Einblicke in die nette), Christian Kunert (Fagott) fens Voraussetzung für den Erhalt der Gat- Neuinszenierung von Reimanns Oper. Im Rahmen von arabesque – Deutsch- tung als Ganzes. Wie muss das neue Opern- Vor der Premiere »Lear« Französische Kulturtage 2012 werk beschaffen sein, damit es einerseits auf Moderation Kerstin Schüssler-Bach 13. Januar, 18.00 Uhr dem Markt bestehen und andererseits inno- 8. Januar, 11.00 Uhr, Probebühne 1

Zu Gast in der Opera stabile Bühne frei!

MISS ELVIRA – EINE LIEBESBILANZ EIN MUSIKALISCHER STREIFZUG Andreas Bode ist zurück: Nach seinen ge- Die 333-jährige Geschichte des Hamburger Hauses ist auch bei der diesjährigen feierten Kampnagel-Produktionen »Don Ausgabe von »Bühne frei!« ein Thema. Das beliebte Ensemblekonzert widmet sich Giovanni« und »L'Orfeo« beschäftigt sich diesmal schwerpunktmäßig Werken, die eine besondere Beziehung zur Hamburger der junge Regisseur in seinem neuen Mu- Oper haben. Hier fanden z. B. die Deutschen Erstaufführungen von Verdis »Na- siktheaterprojekt mit der Figur der Donna bucco«, Berlioz’ »La Damnation de Faust« oder Puccinis »Gianni Schicchi« statt. Elvira. Dazu gibt es Musik von Schumann Tschaikowsky war zur »Jolanthe«-Premiere anwesend. Und Korngolds »Die to te (»Frauenliebe und -leben«), Monteverdi, Stadt« oder Menottis »Hilfe, Hilfe, die Globolinks« feierten an der Dammtorstraße Händel und Vivaldi. ihre Uraufführung. Opernchefin Simone Young moderiert und begleitet am Flügel. Miss Elvira – Eine Liebesbilanz Konzept und Regie: Andreas Bode, Bühnenbild: Bühne frei! Mit Gabriele Rossmanith, Katerina Tretyakova (Sopran), Geelke Gaycken, Kostümbild: Kathrin Cristina Damian, Rebecca Jo Loeb (Mezzosopran), Jun-Sang Han (Tenor), Kusserow, Musikalisches Arrangement: Viktor Rud (Bariton), Adrian Sâmpetrean (Bass) Johannes Öllinger. Mit Catrin Kirchner Simone Young und Alexander Soddy (Klavier) (Mezzosopran) und Johannes Öllinger 3. Dezember, 20.00 Uhr, Großes Haus (Gitarre) 2., 4. Dezember, 20.00 Uhr

3.2011/12 JOURNAL 27 Ballett Hinter den Kulissen Die Choreologin

»Ich zeichne gerne Menschen« Bei ihrer Arbeit im Ballettsaal bannt sie Tanz auf ihr Notenpapier. In ihrer Freizeit ist sie begeisterte Malerin, die gern Menschen darstellt: Klaus Witzeling traf Sonja Tinnes, Choreologin beim HAMBURG BALLETT

inen gespitzten Bleistift und das linierte Pas de deux ist einfacher zu notieren als die Gruppensze- »Notenpapier« hat Sonja Tinnes stets zur nen. Aber durch die ständigen Wiederholungen komme Hand. Die Choreologin des HAMBURG ich gut mit.« Tinnes sitzt vor den Tänzern, schreibt je- E BALLETT hält Choreografien in Tanzschrift doch aus der Bühnenperspektive mit. »Anfangs war die fest. Eine Wissenschaft für sich, die kaum je- Umstellung schwierig, aber ich denke einfach nicht mehr mand kennt und die noch weniger Leute beherrschen. in rechts und links.« Tinnes hat das für sie logische, doch für den Laien ver- Nach dem Ende der Proben am aktuellen Ballett geht wirrend rätselhafte Zeichensystem der Benesh Move- ihre Arbeit weiter. Sie beschreibt und ordnet die Video- ment Notation am Londoner Benesh Institute studiert mitschnitte, damit sie Neumeier am nächsten Tag zur und ihr Praktikum 1994 beim HAMBURG BALLETT Hand hat und überprüft auch noch ihre Notizen. Tinnes absolviert. »Ich habe das Ballett ›Zwischenräume‹ zur betreut aber auch Umbesetzungen oder Wiederauf- Neunten Sinfonie von Gustav Mahler geschrieben und nahme-Proben, wie zuletzt für den »Orpheus« mit Ro- davon den dritten und vierten Satz als meine Master-Ar- berto Bolle. »Das hat mir ganz besonderen Spaß ge- beit abgegeben.« 1995 erhielt sie einen Gastvertrag für macht, weil ich mit ihm als Gast arbeiten konnte.« Das »Odyssee« und ein Jahr später von Neumeier den festen ist der Lohn für ihre Fleißarbeit, wenn sie ein ganzes Bal- Vertrag. lett bis in die Einzelheiten im Kopf hat und auch noch »Ich liebe es bei ihm in den Proben zu sitzen, die Ent- weiß, was der Choreograf genau wollte. Deshalb ist die stehung eines Balletts zu begleiten und seine Kommen- Choreologin häufig auch Gast bei anderen Compagnien tare zu hören«, beantwortet Tinnes die Frage, warum sie und begleitet die Einstudierung von Neumeier-Balletten diese viel Geduld, Hingabe, Konzentration und Zeit er- auf der ganzen Welt. fordernde Arbeit ausfüllt. »Außerdem arbeite ich gerne Filme und Videomitschnitte, die Tinnes von der ers - mit Menschen zusammen und habe Freude daran, mit ten und letzten Vorstellung eines Balletts im Close up der Hand zu schreiben und zu malen.« Tatsächlich wirkt aufzeichnet, seien zwar hilfreich, aber Details wären oft jede in Reinschrift übertragene Partitur-Seite, etwa zum nicht erkennbar, meint die sehr locker und gar nicht pe- »Orpheus«-Ballett, wie ein Kunstwerk aus filigranen Ge- nibel wirkende Choreografie-Kalligrafin. »Die Rein- spinsten von Buchstaben, Ziffern und Zeichen. Eine schriften eines Balletts sind genauer und verlässlicher, wahre Sisyphus-Arbeit, die eigentlich nie ganz fertig auch weil ich Veränderungen mit Datum und Hinweisen wird. Denn Neumeier ändert häufig Details. Bei den des Choreografen vermerke.« John Neumeier kann sich Wiederaufnahmen seiner Werke und naturgemäß bei so an Hand der urheberrechtlich geschützten Ballett- der Kreation eines neuen – wie jetzt bei »Liliom«. Partituren in den Regalen in Tinnes’ Büro der ur sprüng - Jeden Morgen sitzt Sonja Tinnes in der Kreationspro - lichen Fassung eines Werkes vergewissern und auch des- be und schreibt die Posen, Schritte und Positionen von sen Entwicklungen nachvollziehen. Armen, Händen, Beinen und Füßen mit. »Jeder Tänzer Sonja Tinnes ist nicht nur der gute Geist der Ballett- hat sein System«, erklärt sie. Ein kleines Dreieck als Kopf meister und Tänzer, die ihre Hilfe brauchen, wenn sie des Strichmännchens bezeichnet den Solisten, ein vergessen haben, auf welchen Takt sie welche Bewegung durch gestrichenes seine Partnerin. Kreise markieren die machen müssen. Die Choreologin des HAMBURG BAL- Gruppentänzer, die männlichen sind hohl, wie Tinnes LETT ist vor allem unersetzbar als choreografisches Ge- scherzhaft sagt, die weiblichen sind mit Punkt ausgefüllt. dächtnis von John Neumeier. »Die fünf Zeilen des Notenpapiers sind wie eine Matrix für den Körper. Die oberste Linie ist für den Scheitel, Klaus Witzeling arbeitet als freier Kul- dann folgen Schulter, Taille, Knie und Füße.« Sie notiert turjournalist in Hamburg. Unter an- mit Bleistift direkt in den Klavierauszug, denn die Musik derem schreibt er Tanz- und Thea- Sonja Tinnes abeitet seit 1996 von Michel Legrand ist eine Auftragsarbeit. Tinnes hat terkritiken für die Zeitschrift »tanz« für das HAMBURG auch Taktlisten angelegt und übersichtliche Bühnen- und das »Hamburger Abendblatt«. BALLETT pläne für das Placement und die Wege der Tänzer. »Ein

28 JOURNAL 3.2011/12 3.2011/12 JOURNAL 29 Namen & Nachrichten Aktuelles aus der Staatsoper

»Golfen pro Opera« in Lübeck-Travemünde Mahlers Zweite EIN JUBILÄUM STEHT VOR DER TÜR, denn »Golfen pro Opera« wird am 22. Sep- tember 2012 zum zehnten Mal stattfinden. Golf- und Musikfreunde haben dann fast eine halbe Million Euro für das Internationale Opernstudio der Hamburgischen Staatsoper er- spielt. Seit 1994 werden hier junge Sänger ausgebildet, die zum hoffnungs vollsten Nach- wuchs gehören. Namen wie Aleksandra Kurzak, Christiane Karg, Maite Beaumont, Inga Kalna, Olga Peretyatko oder Alexander Tsymbalyuk legen davon Zeugnis ab. Der Wettermacher meinte es mit dem Golfturnier in diesem Jahr auf dem wunderbaren Golfplatz in Lübeck-Travemünde so gut wie wohl noch nie. So war der Tag zwischen Fairway und Greens ein wahres Vergnügen. Das musikalische Festbankett am Abend im Columbia Hotel Casino Travemünde krönte den Tag. Unter der Leitung der Intendantin Prof. Simone Young boten die jungen Künstler den Gästen des Abends gesangliche Kostbarkeiten. Abschließender Höhepunkt war dann noch eine Tombola, denn TUI-Cruises hatte – wie im Vorjahr – eine Kreuzfahrt für zwei Personen »spendiert«. Der Erlös kam ebenfalls dem Internationalen Opernstudio zugute. Als alle Zahlen addiert wurden, konnte der Oper ein Scheck über € 36.500 überreicht werden. Es lohnt sich ein Terminvermerk für nächstes Jahr.

Simone Young und die Philharmoniker legen Mahlers 2. Sinfonie auf CD vor

Neben dem erfolgreichen und mehrfach ausgezeichneten Zyklus mit Einspielun- gen von Bruckner-Sinfonien in der Urfas- sung und einer viel gelobten Aufnahme von Brahms’ 1. Sinfonie legen Simone Young und die Philharmoniker Hamburg nun eine weitere CD vor: Gustav Mahlers 2. Sinfonie, die »Auferstehungs-Sinfo- nie«, erscheint im November 2011 bei OehmsClassics. Die Einspielung ist ein Mitschnitt des 2. Philharmonischen Kon- zerts vom 24. Oktober 2010, Solisten sind Michaela Kaune (Sopran) und Dag- Detlef Meierjohann (Geschäftsführender Direktor der Staatsoper) und Dr. h. c. Hans-Heinrich mar Pecková (Alt). Es singen der NDR Bruns (Geschäftsführer der Opernstiftung) am Abschlag. Die Mitglieder des Opernstudios Chor und der Staatschor Latvija. boten wieder ein hinreißendes Programm beim anschließenden festlichen Dinner.

2. Sinfonie von Gustav Mahler Simone Young und die Philharmoniker Hamburg Michaela Kaune, Sopran Dagmar Pecková, Alt NDR Chor, Staatschor Latvija In Zusammenarbeit mit NDR Kultur VORVERKAUFSSTART FÜR »DER RÄUBER HOTZENPLOTZ« OehmsClassics, OC 412 Ein Räuber mit einer Höhle im Wald, eine gestohlene Kaffeemühle, Kasperl und Sep- pel – Otfried Preußlers Kinderbuch »Der Räuber Hotzenplotz« liefert die Geschichte für die neue Kinderoper in der Reihe »Opera piccola«. »Der Räuber Hotzenplotz« von Andreas N. Tarkmann feiert am 5. Februar 2012 Premiere in der Opera stabile. Bo Skovhus zu Gast Der Kartenvorverkauf beginnt am 1. Dezember 2011. Karten (Kinder bis 14 Jahre 8,-€, im Elbphilharmonie Kulturcafe Erwachsene 20,- €) sind erhältlich an der Tageskasse der Hamburgischen Staatsoper Bo Skovhus gehört zu den (Tel: 040 – 35 68 68), online unter www.staatsoper-hamburg.de sowie an allen be- markantesten Erscheinungen kannten Vorverkaufsstellen. der internationalen Sänger - szene. In »Lear«, der Shake- »Der Räuber Hotzenplotz« speare-Vertonung von Aribert Reimann, verkörpert er die Ti- Für Kinder ab 6 Jahren telpartie. Im Elbphilharmonie Kulturcafé Premiere: 5. Februar 2012, 17.00 Uhr, Opera stabile spricht der dänische Sänger über seine Weitere Vorstellungen vom 10. bis zum 26. Februar 2012 freitags um 18.00 Uhr, Karriere, über die Figur des Lear und die samstags um 14.30 und 18.00 Uhr sowie sonntags um 16.00 Uhr Musik von Aribert Reimann sowie über die Hamburger Neuinszenierung. GEFÖRDERT DURCH:

Elbphilharmonie Kulturcafe 25. Januar 2012, 18.00 Uhr, Eintritt frei

30 JOURNAL 3.2011/12 Namen & Nachrichten

Birgit Pfitzner geht in den Ruhestand

NUR ZWEI JAHRE, NACHDEM JOHN NEUMEIER Ballettdi-

rektor an der Hamburgischen Staatsoper geworden war, trat Birgit © The Munch Museum / Ellingsen Group VG Bild-Kunst, Bonn 2011 Pfitzner ihre Stelle an: Seit dem 1. April 1975 widmete sie sich zu- nächst als einzige Mitarbeiterin neben den Ballettmeistern dem Auf- bau der Ballettcompagnie. Loyalität und Diskretion für ihren Chef zeichnen sie ebenso aus wie ihre große Fürsorge und Rücksicht- nahme auf ihn. Sie betrachtet sich nicht als John Neumeiers Assistentin, sondern als seine Sekretärin – für sie ein Ehrbegriff. Sie kennt alle Tänzer und Mitarbeiter der vergangenen 36 Jahre beim HAMBURG BALLETT und in den benachbarten Abteilungen. Ihr Wissen über die Geschichte der Compagnie ist unschätzbar. Mit ihrem großen Sinn für Archivie- rungen und Aufbewahrungen begleitete sie auch Neumeiers Sammelleidenschaft in ihrer Kunsthalle Bremen typisch pragmatisch-praktischen Art, indem sie schon in frühester Zeit über Aufführun- gen, Besetzungen und vieles mehr genau Buch führte. Ihre Abenteuerlust führte sie mit der Compagnie auf fast alle Tourneen in die ganze Welt. Sie erweiterte so ganz nebenbei ihr umfassendes Wissen und vermehrte ihre Interessen. Als waschechte Hamburgerin weiß sie in jeder Situation, wie man sich verhält, nicht nur in Hamburg. Für ihre Kolleginnen und Kollegen war sie vielfach die letzte Instanz. Wenn sie nicht mehr weiterkamen, hieß es oft: »Birgit findet immer einen Weg!« Nach der Uraufführung von »Liliom« geht Birgit Pfitzner nun in den wohlverdienten Ru- hestand. Sie bleibt der Compagnie als freie Mitarbeiterin verbunden, konzentriert sich nun aber auf eine ihrer Leidenschaften: das Sammeln und Archivieren.

»Yentl« im Abaton mit Michel Legrand Auftakt zu einer Michel Legrand Reihe

ANLÄSSLICH DER URAUFFÜHRUNG von John Neumeiers »Liliom« mit der Musik von Michel Legrand präsentiert das Abaton Kino in Zusammenarbeit mit dem HAM- BURG BALLETT eine kleine Michel Legrand Reihe. Legrand wurde als Filmkomponist dreifach mit dem Oscar ausgezeichnet, etwa für »The Windmills of Your Mind« aus »Tho- mas Crown ist nicht zu fassen« als Bester Song und für die Filmmusik zu »Yentl«. Für »Die Regenschirme von Cherbourg« wurde er nominiert. Diese drei Filme sind nun im Rahmen der Filmreihe zu sehen. Zum Auftakt am 27. November gibt es ein besonderes Highlight: Das Abaton zeigt »Yentl« in Anwesenheit von Michel Legrand, der im Anschluss für ein Publikumsgespräch zur Ver- fügung steht.

ALLE TERMINE: 2011 – 10. 15. 2012 2. 26. »Yentl« (dt. F.), von und mit Barbra Streisand, USA 1983 So 27.11. um 17.00 mit Michel Legrand, So 18.12. um 11.00

»Thomas Crown ist nicht zu fassen« (dt. F.) Munch Edvard von Norman Jewison, mit Steve McQueen, USA 1968 Sa 10.12. um 13.00, Mo 12.12. um 22.30, Mo 19.12. um 17.00

»Die Regenschirme von Cherbourg« (franz. OmU) Rätsel hinter der Leinwand hinter Rätsel von Jacques Demy, mit Catherine Deneuve, D/Fr 1964 So 4.12. und So 11.12., jeweils um 11.00

Karten telefonisch 040 / 41 320 320 (15.30-22.30 Uhr) oder online www.abaton.de

Mit freundlicher Unterstützung von Medienpartner Kulturpartner PHILHARMONIKER Konzerte

Jennifer Larmore und Antoine Tamestit mit betörenden Tönen

Rausch und Schmerz der Liebe tauchen uns inspiriert von sizilianischer Folklore. Und in ein Wechselbad der Gefühle, in dem das hier ist mit Antoine Tamestit ein Shooting- Wellenspiel des Meeres die Emotionen der star der Branche zu erleben. Der junge Fran- Liebenden spiegelt. Chaussons hauchzarte zose hat der Bratsche ein neues Image gege- Miniaturen von 1893 changieren zwischen ben: für ihn steht das Instrument mit seinen Wagner und Debussy. Französisch auch das reichen Farben der menschlichen Stimme übrige Programm mit Faurés filigraner »Pel- am nächsten. léas et Mélisande«-Suite und der mächtigen Mit Berios »Voci: Folk songs II« riss Ta- d-Moll-Symphonie von César Franck – auch mestit bereits 2010 das Publikum des Berli- schon einmal als »französischer Bruckner« ner Musikfests zu Ovationen hin. Berios Lie- Jennifer Larmore und Karl-Heinz Steffens etikettiert. Denn wie Bruckner kam auch der der ohne Worte sind ein bestechend deutschstämmige César Franck von der intensives Hörerlebnis: »Die Bratsche und MIT ROSSINI UND HÄNDEL gelangte sie Orgel her – was man seiner Sinfonie von das Orchester«, erzählt Antoine Tamestit, zu Weltruhm: Jennifer Larmore gastierte an 1889 anhört. Dieses großartige Hauptwerk allen großen Opernhäusern der Welt und der Instrumentalmusik unseres Nachbarlan- hat über 100 CDs eingespielt. Die amerika- des dirigiert Karl-Heinz Steffens – auch er nische Sängerin beschäftigte sich auch inten- gibt sein Debüt am Pult der Philharmoniker. siv mit dem französischen Repertoire – für Jüngst erregte der Hallenser GMD und ehe- Mezzosoprane mit Rollen von Massenet malige Soloklarinettist der Berliner Philhar- oder Berlioz ein Must. Jennifer Larmore moniker Aufsehen mit der Musikalischen sucht aktuell mit Partien wie der Küsterin in Leitung von Hansgünther Heymes »Ring«- »Jenu fa« oder Gräfin Geschwitz in »Lulu« Inszenierung in Ludwigshafen. neue Herausforderungen. Dem französi- »Folk Songs« lautet das Motto der dies- schen Fach ist sie jedoch treu geblieben. Ihr jährigen Saison. So heißt auch ein spannen- überfälliges Hamburg-Debüt gibt Jennifer des Werk von Luciano Berio, das von Simone Larmore nun im 4. Philharmonischen Kon- Young im 5. Philharmonischen Kon zert zert. Sie interpretiert den Orchesterliederzy- vorgestellt wird. Es handelt sich aber nicht klus »Poèmes de l’amour et de la mer« von um Berios bekannteren Liedzyk lus gleichen Ernest Chausson. Betörende Lieder von Namens, sondern um ein Bratschenkonzert, Antoine Tamestit

te

4. PHILHARMONISCHES KONZERT 5. PHILHARMONISCHES KONZERT DAS HAMBURGER SILVESTERKONZERT

Karl-Heinz Steffens, Dirigent Simone Young, Dirigentin »Salut!« Jennifer Larmore, Mezzosopran Antoine Tamestit, Viola Simone Young, Dirigentin und Moderation Gabriel Fauré Luciano Berio Alexander Bachl, Klarinette Suite »Pelléas et Mélisande« op. 80 Voci (Folk Songs II) für Viola und zwei Ernest Chausson Instrumentalgruppen Überraschungsprogramm zu Silvester »Poème de l’amour et de la mer« op. 19 Bohuslav Martinu mit Werken der Jubilare des Jahres 2012 für Mezzosopran und Orchester Die Fresken des Piero della Francesca César Franck Antonín Dvoˇrák Auf der Jubiläumsliste: ein deutscher Sinfonie d-Moll aus den »Slawischen Tänzen« Nobel preis träger im tschechischen Gewand, op. 46 und op. 72 ein legendärer Schiffsuntergang, ein deut- 11. Dezember, 11.00 Uhr scher und ein englischer Ro man tiker, eine 12. Dezember, 20.00 Uhr napoleonische Schlachten musik und ein Laeiszhalle, Großer Saal 22. Januar, 11.00 Uhr spanischer Held in französischen Tänzen. 23. Januar, 20.00 Uhr Und vieles andere mehr … Einführung mit Juliane Weigel-Krämer Laeiszhalle, Großer Saal am So. um 10.15 Uhr im Kleinen Saal und am Mo. um 19.15 Uhr im Studio E Einführung mit Kerstin Schüssler-Bach 31. Dezember, 11.00 Uhr am So. um 10.15 Uhr und am Laeiszhalle, Großer Saal Mo. um 19.15 Uhr im Kleinen Saal Kindereinführung mit Anne Heyens zu Martinu und Dvoˇrák am So. um 11.00 Uhr im Studio E

32 JOURNAL 3.2011/12 Kultur- und Festspielreisen 2012 Miteinander reisen – mehr erleben! lav Martinu ist der Dritte im Bunde – auch er führt uns in das Italien Luciano Berios, denn Martinu setzte einen tiefen Reiseein- druck in Töne um: Der Freskenzyklus von Piero della Francesca in Arezzo inspirierte ihn 1955 zu einem prachtvollen Orchester- stück. Ein guter Schuss Richard Strauss, ja sogar Hollywood leuchtet in dieser opulen- Prager Kulturkaleidoskop ten, bilderreichen Sprache, die mit Klangfar- Im prunkvollen Nationaltheater sehen Sie ben verschwenderisch um sich wirft. Zu den Tschaikowskys Ballett „Onegin“, in der Staats- Werken von Dvoˇrák und Martinu findet oper den „Troubadour“. Dazu: Stadt-Rundfahrt. auch wieder die beliebte Kindereinführung 4*-Deluxe-Hotel Don Giovanni. mit Konzertpädagogin Anne Heyens im äu- 01.03. – 04.03.2012 € 544,- ßerst preisgünstigen Familienangebot statt: Dresden Exklusiv Während Sie entspannt bereits in der ersten 5*-Hotel Kempinski Taschenbergpalais. Mit der Konzerthälfte sitzen, werden Ihre Kinder auf „Zauberflöte“ in der Semperoper und Stadt- die Werke nach der Pause spielerisch vorbe- rundfahrt/-gang. reitet. Gemeinsam genießen Sie dann die 30.03. – 01.04.2012 € 699,- Simone Young zweite Konzerthälfte Gartenreich Wörlitz-Dessau »verkörpern die multiplen Stimmen des si- Kein Silvester ohne »Salut!«. Der musi- 3*-Hotel Landhaus Wörlitzer Hof mit wunder- zilianischen Volks, mit seinen Liedern, Ins - kalische Jahreswechsel mit den Philharmo- schönem Ambiente, unmittelbar am Schloss. tru menten, Tänzen und Traditionen.« In der nikern ist längst zur festen Tradition gewor- Inkl. Gotischem Haus, Wörlitzer Anlagen, ganz besonderen Atmosphäre und Orches- den. Auch diesmal hat Simone Young wieder Oranienbaum, Luisium und Schloss Mosigkau. teraufstellung dieses Stücks wird Antoine ein buntes Überraschungspaket geschnürt: 20.06. – 22.06.2012 € 325,- Tamestit reichlich Gelegenheit haben, das zu Nobelpreisträger und Schiffsuntergänge, na- „Klassik Berlin“ mit dem legendären tun, was er als Interpret liebt: »Man muss als poleonische Schlachtenmusiken und spani- Waldbühnenkonzert der Interpret ein Stück ›leben‹ und in es hinein- sche Helden bevölkern die Bühne der Laeisz- Berliner Philharmoniker schlüpfen wie ein Schauspieler.« halle. Vom 17. bis ins 21. Jahrhundert spannt Hotel Excelsior nahe Ku´damm. Stadt- Simone Young ergänzt das Programm sich der Bogen, in dem neben echten Knal- rundfahrt und Spree-Schiffsfahrt. mit einer Auswahl von Dvoˇráks schmissigen lern auch leisere, nachdenkliche Töne ihren 23.06. – 25.06.2012 € 339,- »Slawischen Tänzen«. Der Tscheche Bohus- Platz finden. Soloklarinettist Alexander Festspiele in Verona: 6 oder 7 Tage Bachl präsentiert dazu ein Werk eines be- 4*-Hotel in Abano Terme bzw. bei Verona. deutenden Jubilars aus Frankreich. Roman- Ausflüge in die Euganeischen Hügel und tik aus England, Russland und Deutschland nach Venedig bzw. Vicenza: Das absolute findet ebenso ihren Platz wie neue und Highlight: Zwei Vorstellungen in der Arena! 27.6. – 2.7. inkl. „Don Giovanni & Carmen“ 3. KAMMERKONZERT neueste Töne, wie immer temperamentvoll 16.7. – 22.7. inkl. „Don Giovanni & Carmen“ dirigiert und charmant moderiert von Si- »À la française« 22.8. – 28.8. inkl. „Carmen & Aida“ ab € 862,- mone Young persönlich. Maurice Ravel Zu guter Letzt: Kammermusik für Bläser Wien und Seefestspiele Mörbisch Le Tombeau de Couperin aus Frankreich ist im 3. Kammerkonzert zu Sie wohnen im 4*-Hotel nahe Schloss Schön- Francis Poulenc hören. Als »Hommage à Paris« führt das brunn in Wien. Mit Operetten- und Walzer- Trio für Oboe, Fagott und Klavier Programm in die Hauptstadt des Esprits und konzert in der Wiener Hofburg. Dazu: „Die Sextett für Bläserquintett und Klavier Fledermaus“ auf der Seebühne Mörbisch, der Raffinesse. Denn, so Philharmoniker-Fa- André Jolivet Stadtführung Wien, Ausflug ins Burgenland Pastorales de Noel gottist Fabian Lachenmaier, »den ungeheu- mit Weinprobe, Wienerwaldrundfahrt. Claude Debussy ren Reichtum an kammermusikalischem Sonate für Harfe, Flöte und Viola 29.07. – 05.08.2012 € 998,- Repertoire verdanken die Holzbläser in der Bregenzer Festspiele Manuela Tyllack (Flöte), ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts vor allem „André Cheniér“ auf der weltbekannten Thomas Rohde (Oboe), den französischen Komponisten.« Die Im- Seebühne am Bodensee! 4*-Hotel Buchhorner Christian Seibold (Klarinette), pressionisten Ravel und Debussy setzten Fabian Lachenmaier (Fagott), Hof in Friedrichshafen. Dazu: Insel Mainau, Clemens Wieck (Horn), dabei ebenso Akzente wie die eleganten und Appenzeller Land, Konstanz, Rheinfall von Naomi Seiler (Viola), charmanten Neoklassizisten Poulenc und Schaffhausen und Lindau. Marina Pacca-Ghella (Harfe), Jolivet. So ergänzt das 3. Kammerkonzert »À 05.08. – 11.08.2012 € 887,- François Salignat (Klavier) la française« aufs Schönste das frankophile Menü des 4. Philharmonischen Konzerts. Alle Preise pro Person im Doppelzimmer! INKLUSIVE: Taxiservice ab/bis Haustür, 4*-Reisebusse, 29. Januar, 11.00 Uhr | Kerstin Schüssler-Bach Eintrittskarten, Halbpension, Ausflugsprogramm, u.v.m. Laeiszhalle, Kleiner Saal Buchung und Katalog unter: Hamburg (ZOB) 040–280 39 11 · Bergedorf 040–721 32 00 Quickborn 04106–63 05 21 oder in jedem guten Reisebüro www.reisering–hamburg.de ABONNENTENREISEN

Mit STUDIOSUS und der Staatsoper zur Opening Night Gala der MET …

ZUR ERÖFFNUNG DER OPERNSAISON am 27. September zeigte die Anna Netrebko in der Titelpartie von New Yorker Metropolitan Opera Donizettis »Anna Bolena« mit Anna Ne- »Anna Bolena« – die trebko in der Titelpartie. 23 Abonnenten der Staatsoper Hamburg waren bei Kostüme der Produk- der Opening Night Gala im größten Opernhaus der Welt dabei: Sie hatten tion waren so origi- die von STUDIOSUS und der Staatsoper Hamburg angebotene Reise nach nalgetreu, dass nicht einmal Klettver- New York gebucht. Musik und Kultur standen im Zentrum des Entdeckungs- schlüsse verwendet trips durch die amerikanische Metropole: Ein Besuch im Caruso-Museum wurden! in Brooklyn – eine von Aldo Mancusi liebevoll zusammengetragene Samm- Foto: Metropolitan lung von Memorabila und noch voll funktions tüchtigen Grammophonen – Opera war ebenso ein Reisehöhepunkt wie die Privatführung in der Juilliard School durch die Sopranistin Edith Wiens mit anschließendem Privatkonzert ihrer hochbegabten Schüler. Aber auch das klas si sche Touristenprogramm wurde nicht vernachlässigt: Der Spaziergang durch den Central Park und über die Brooklyn Bridge, Battery Park und Financial District, Stadtrundfahrt und der Blick über die Stadt von der »Top of the Rock«-Dachter rasse des Rocke- feller Centre. Der kundige und engagierte Reiseleiter Richard Eckstein führte die Gruppe selbst durch das Metropolitan Museum of Art und organisierte noch spontan eine Besichtigung des Steinway Flagship Store gegenüber der Carnegie Hall.

Die Teilnehmer der Reise nach New York vor dem Lincoln Center. Hierher ging es gleich zwei Mal: Einmal zu einer Führung und dann zur glanzvollen Opening Night. Neue Reiseangebote Neue Reiseangebote für Abonnenten und Freunde der Staatsoper im Frühjahr 2012 … und nach Dresden mit Simone Young

12. bis 15. März 2012 BENJAMIN BRITTEN UND SIMONE YOUNG war die Qualitäts-Konstella- »Giselle« in der Mailänder Scala tion, die zur STUDIOSUS-Reise nach Dresden lockte. Hamburgs Opernchefin Zu Gast in der Hauptstadt der Lombardei: Erleben Sie das berühmte Ballett der Mailänder Scala mit dirigierte Brittens eindrucksvolles »War Requiem« in der Frauen kirche. Das »Giselle« in der legendären Choreografie von Jean Werk der Versöhnung ging in der einzigartigen Atmosphäre des wiederaufgebau- Coralli und Jules Perrot, die diese zur Uraufführung ten Gotteshauses tief unter die Haut. Zuvor konnten die Reiseteilnehmer bereits 1841 geschaffen haben. Als Stargäste tanzen Olesia exklusiv einer Probe lauschen. Am Morgen nach dem Konzert traf Simone Young Novikova (Mariinsky Ballett) und Leonid Sarafanov (Mikhailovsky Ballett). die Abonnenten zum Gedankenaustausch und gab spannende Einblicke in ihre persönlichen und musikalischen Pläne. 5. bis 10. April 2012 Für ein kulturelles Rahmenprogramm war mit Ausflügen nach Schloss Mo- Zum letzten Mal: Die Berliner Philharmoniker an Ostern in Salzburg ritzburg, in die Semperoper und nach Meißen gesorgt. Und auf den Spuren Carl Das rauschende Finale der Osterfestspiele: Zu den Maria von Webers wandelten die Hamburger Musikfreunde im kleinen, aber fei- drei Spitzenkonzerten gesellt sich eine szenische nen Weber-Museum. Sachsens Glanz, verbunden mit einem hochkarätigen Kon- Produktion von Bizets »Carmen« mit Magdalena zerterlebnis, strahlte prächtig auf dieser faszinierenden Reise. Kožená in der Titelrolle und Jonas Kaufmann als Don José. Erleben Sie musikalische Hochgenüsse unter Sir Simon Rattle und Zubin Mehta. Und lau- schen Sie Weltklassekünstlern wie den Pianisten Murray Perahia und Emanuel Ax sowie den Ge- sangsstars Kate Royal, Anne Sofie von Otter und Christian Gerhaher. Da wird das barocke Flair der Mozartstadt richtig lebendig …

Weitere Informationen erhalten Sie ab Anfang De- zember unter www.staatsoper-hamburg.de/reisen oder direkt beim Veranstalter Studiosus Reisen unter Tel. (089) 500 60-302 (Herr Stefan Schneider).

Nach dem eindrücklichen Konzerterlebnis in der Frauenkirche trafen sich die Abonnen- ten mit Simone Young im Hotel zum Gedankenaustausch.

34 JOURNAL 3.2011/12 BALLETT Bundesjugendballett

Alles andere als in Zeitlupe Ob ein 25-jähriger Traum vorausgeht wie bei John Neumeier oder ein 15-stündiger Flug von Brasilien nach Hamburg wie bei Tänzerin Winnie Dias Pinto – plötzlich ist man ein Team und hat einen Auftrag. Über die ersten Schritte des BUNDESJUGENDBALLETT.

BEGEGNUNGEN MIT TANZ zu ermögli- zen, bereichern die Gegenwart. Am 11. No- bereits dabei, Schuberts Liederzyklus in sei- chen und damit vor allem junge Menschen vember kamen bei der »Nacht der Jugend« ner eigenen Bewegungssprache noch einmal zu erreichen, ist ein Gedanke, der die Arbeit im Rathaus viele von ihnen zusammen. Für ganz neu zu interpretieren. des BUNDESJUGENDBALLETT in Zu- den zwanzigminütigen Auftritt des BUN- Bis zum Ende des Jahres wird für die kunft leiten soll. Die Umsetzung ist, wie alles DESJUGENDBALLETT hatten Patrick junge Compagnie wohl weiterhin alles wie in dieser aufregenden Phase der Neugrün- Eberts, Gabriela Finardi und Yukino Ta- im Zeitraffer vergehen. Und temporeich soll dung, ein offener Prozess. Nach ihrem ersten kaura ihre Auseinandersetzung mit der es bleiben – schließlich geht es 2012 erst Besuch bei einer Oberstufen-Klasse des deutschen Vergangenheit und den Ereignis- richtig los. Und zwar mit dem, was sie wirk- Charlotte-Paulsen-Gymnasiums am 18. Ok- sen der Reichspogromnacht am 9. Novem- lich wollen: raus zu den Menschen. Zuvor je- tober sind sich Yukino, Natalie, Gabriela, ber 1938 in Bewegung umgesetzt: weil Tanz doch lädt das BUNDESJUGENDBALLETT Winnie, Daan, Maurus, Graeme und Patrick in der Gegenwart stattfindet und trotzdem ganz klassisch ins Theater, um die Menschen einig, dass es vor allem um interaktive For- einer langen Tradition verpflichtet ist. mit sich bekannt zu machen – und gestaltet men gehen sollte. Schließlich haben auch sie Als eine Liaison zwischen Ballett-Tradi- hierfür am 16. Januar im Ernst Deutsch Fragen an die Schüler. In einer gemeinsamen tion und deutschem Liederbe kann die Ar- Theater erstmalig ein abendfüllendes Pro- Improvisation schien in der Schulaula be- beit des jungen kanadischen Choreografen gramm: In den Choreografien von Stacey reits bei dieser Premiere für einen Moment Robert Binet verstanden werden, die dieser Denham und Natalia Horecna sind sie dann der Zauber auf, der jedem Anfang inne in einer sechswöchigen Kreationsphase für zu sehen und begeben sich dafür mit letzte- wohnt. Im Dezember bekommen Fünft- die Compagnie geschaffen hat. Mitten im rer auf eine Entdeckungsreise zu sich selbst. klässler der Gyula Trebitsch Schule Tonndorf Arbeitsprozess gab die 193. Ballett-Werkstatt Zweifel, Schwächen, Ängste und Unsicher- Tanzbesuch in ihrem Klassenzimmer. Und am 30. Oktober bereits erste Einblicke in Bi- heiten werden zur Inspirationsquelle für Na- kurz vor Weihnachten wird das Publikum nets Choreografie zur Musik von Schuberts talie Horecnas dunkles Märchen »Dressed dann um einiges älter, wenn die Jugendcom- »Die schöne Müllerin«. Binets in Bewegung up in tissue paper« zur Musik von Terry pagnie am 18. Dezember in der Kursana Re- gesetzte Liebesbeziehung von Liedtradition Riley. Nah bei sich selbst zu sein, ist auch die sidenz Hamburg zu Gast sein wird – und In- und Tanzgeschichte wird für die Urauffüh- beste Voraussetzung, um nah bei anderen zu teraktion noch einmal ganz neu definieren rung im März 2012 beim Heidelberger sein. Und darum geht es diesen jungen Leu- muss. Frühling kontrastiert mit einer anderen ten schließlich. Und wenn man in der Nähe Junge Menschen, die sich auf kreative Art Choreografie: Sasha Riva, ein junges Ensem- beginnt, dann kann man auch weit kom- und Weise mit Geschichte auseinanderset- ble-Mitglied des HAMBURG BALLETT, ist men. | Daniela Rothensee

Poesie und Urbanität – diese Pole verbindet das BUNDESJUGEND- BALLETT mit seinen Auftritten. Ebenso wie die Fotografin Chris- tiane Gundlach. Sie hat die Tänzer des En sembles vor der Kulisse des Industriehafens in neuen Posen fotografiert. Die Fotos sind ab 1. Dezember drei Wochen lang in der Ausstellung »Urbane Poesie« in der Galerie im Levantehaus an der Mönckebergstraße zu sehen – und zu kaufen. Als individuelles Weihnachtsgeschenk für Ballett- Begeisterte.

3.2011/12 JOURNAL 35 LEUTE

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UMJUBELTE PREMIERE VON »FLAVIUS BERTARIDUS« Gelungene Hommage an die »Gänsemarkt-Oper«: Im Rahmen des Jubiläums »333 Jahre Oper in Hamburg« feierte am 23. Oktober 2011 Georg Philipp Telemanns einzig erhaltene Opera seria Pre- miere: Dass »Flavius Bertaridus, König der Langobarden« auch 282 3 4 Jahre nach der Uraufführung absolut hörenswert ist, bewiesen Ba- rockspezialist Alessandro De Marchi und die glänzend aufgelegten Philharmoniker ebenso wie das großartige und spielfreudige Sän- gerensemble. Psychologisch genau gearbeitete Figuren zeichneten die intelligente Regie von Jens-Daniel Herzog aus. Über den Erfolg freuten sich alle Beteiligten: Dirigent Alessandro De Marchi, als Künst- lerischer Leiter der Festwochen für Alte Musik in Innsbruck Kopro- duzent, zeigte, wie viel Drive und musikalische Raffinesse in Tele - manns Partitur steckt und feierte mit Ann-Beth Solvang (1). Auch Re- gisseur Jens-Daniel Herzog war hochzufrieden und strahlte mit Mez- 6 zosopranistin Maite Beaumont um die Wette (3). Opernintendantin Simone Young kam gerade von einem Konzert in der Dresdner Frau- enkirche zurück und stieß mit Ehemann Gregory Condon auf den Er- folg an (5). Die Barockoper sorgte auch für viel Gesprächsstoff beim Publikum: Mathias von Marcard und Inge und Erich Braun-Egidius, Vor- sitzender der Hamburger Telemann-Gesellschaft (2), Marc Anthony und Ehefrau Dr. Dorothee Eckelmann (4), Andreas von Moeller und Bir- git Gerlach (6), Claus Heinemann und seine Schwester Heidi Heine- mann-Schulte (7). 5 7

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BALLETTGASTSPIEL IN BADEN-BADEN Mit »Orpheus« eröffnete das HAMBURG BALLETT Anfang Oktober sein Gastspiel im Festspielhaus Baden-Baden. Prominenter Gast der Compa- gnie bei den diesjährigen Aufführungen war Startänzer Roberto Bolle (1), der sein lang erwartetes Debüt als Orpheus gab, die Rolle, die John Neumeier 2009 für ihn kreiert hatte, die er aber bis dato noch nicht ge- tanzt hatte. Nach Baden-Baden gereist waren auch Klaus und Hella Janson (2), Förderer des diesjährigen Gastspiels. Für Birgit Pfitzner, die im Dezem- ber in den Ruhestand geht, war es die letzte Tournee: Intendant Andreas Mölich-Zebhauser bedankte sich herzlich für ihre langjährige Kooperation als John Neumeiers Mitarbeiterin (3) (siehe auch S. 31).

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36 JOURNAL 3.2011/12 Mein CD-Tipp Thorsten Stepath

Thorsten Stepath ist Orchesterdirektor bei den Philharmonikern Hamburg

Leonard Bernstein war wie kaum ein zweiter ein hoch- emotionaler Dirigent, der es verstand, schier unendliche musikalische Bögen zu spannen. Zwei Aufnahmen, die das exemplarisch zeigen, liegen mir dabei besonders am Herzen. In beiden Live-Mitschnitten wird der »Energie-Vulkan« Bernstein be- sonders aktiv, weil zusätzlich außermusikalische Ereignisse die Emotionen anfeuern. Diese Kombination macht diese Aufnahmen für mich zu kaum überbietbaren Interpretationen, bei denen na- türlich nicht akademische Akkuratesse im Vordergrund steht, son- dern der individuelle musikalische Ausdruck im Moment des Kon- zerts. Als erstes möchte ich den Mitschnitt eines Konzerts vom 25.12.1989 mit Beethovens 9. Sinfonie nennen. Hier wurde die »Ode an die Freude« des letzten Satzes zu einer »Ode an die Frei- heit«. Unter dem Eindruck der sich überschlagenden politischen Ereignisse und des Mauerfalls wurde kurzfristig ein Konzert ge- plant, das herausragende Solisten – June Anderson, Sarah Walker, Klaus König und Jan-Hendrik Rootering – sowie Musiker aller vier Besatzungsmächte und beider Teile Deutschlands zusammen- führte. Jeder Takt ist mit höchster Intensität aufgeladen. Besonders im 3. Satz gelingt es Bernstein trotz eines ungewöhnlich ruhigen Tempos, eine eindringliche Spannung zu erzeugen, der man sich nicht entziehen kann. Als zweite Aufnahme möchte ich das Mozart-Requiem nennen, welches 1988 in Dießen am Ammersee mit dem Chor und dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks und den Solisten Marie McLaughlin, Maria Ewing, Jerry Hadley und Cornelius Hauptmann aufgenommen wurde. Bernstein widmete dieses Kon- zert dem Andenken seiner verstorbenen Frau. Mit großer Emotio- nalität wird das Werk fernab von historischer Aufführungspraxis als absolute Musik opulent zelebriert. Mit einer 14er Streicherbe- setzung, verdoppelten Fagotten und Bassetthörnern sowie einer entsprechen großen Chorbesetzung spannt Bernstein auch hier nie enden wollende Bögen in einer Langsamkeit und Intensität, wie ich das Requiem nie wieder gehört habe. Er wählte für diese Auf- führung die Fassung von Franz Beyer, die einige Unzulänglichkei- ten der Süßmayr-Version verbessert und den Torso dadurch insge- FESTSPIELE SCHWERIN 2012 samt mehr abrundet. Sowohl das Mozart-Requiem als auch die 9. Sinfonie sind neben der CD-Ausgabe auch als DVD erhältlich, die den akustischen Ein- druck durch den optischen noch verstärkt und so einen noch in- tensiveren Sog entwickelt. adani.de SCHLOSS DER SPIELPLAN

NOVEMBER Hänsel und Gretel* Don Carlos* Giuseppe Verdi 08 Do Engelbert Humperdinck 18 So Einführung 15.20 Uhr Hamburger Symphoniker › 16:00 – 21:00 Uhr › € 4,– bis 89,– Die Zauberflöte › 18:30 – 20:45 Uhr › € 4,– bis 79,– B | Sa4, Serie 28 26 Sa Wolfgang Amadeus Mozart › C | Do2, VB Einführung 18.20 Uhr BALLETT – JOHN NEUMEIER 19 Mo › 19:00 – 22:15 Uhr › € 5,– bis 97,– La Cenerentola* Gioachino Rossini Liliom Michel Legrand A | Sa2, VB 09 Fr › 19:00 – 22:10 Uhr › € 4,– bis 89,– › 19:30 Uhr › € 4,– bis 79,– › B | Fr2, VB C | Bal I, VB Zum letzten Mal in dieser Spielzeit 27 So Salome* Richard Strauss After work »Schöne Bescherung« BALLETT – JOHN NEUMEIER › 18:00 – 19:45 Uhr › € 4,– bis 89,– › 18:00 – 19:00 Uhr › € 10,– (inkl. 20 Di Liliom Michel Legrand B | VTg3, Serie 69 Getränk) › Opera stabile › 19:30 Uhr › € 4,– bis 79,– C | Di3 2. Kammerkonzert BALLETT – JOHN NEUMEIER › 11:00 Uhr › € 8,– bis 18,– › Laeisz- 10 Sa Liliom Michel Legrand Hänsel und Gretel* halle, Kleiner Saal › 19:30 Uhr › € 5,– bis 97,– 21 Mi Engelbert Humperdinck A | Sa1 Gekürzte Schulvorstellung mit Mo- Zu Gast in der Opera stabile deration › Hamburger Symphoniker 28 Mo Miss Elvira Andreas Bode BALLETT – JOHN NEUMEIER › 12:00 – 14:15 Uhr › € 4,– bis 79,– | C › 20:00 Uhr › € 15,– /erm. 10,– 11 So Weihnachtsoratorium Opera stabile (auch am 30.11. und Johann Sebastian Bach Zum letzten Mal in dieser Spielzeit 2., 4.12.) › 19:30 – 21:10 Uhr › € 4,– bis 89,– Hänsel und Gretel* B | So2, Serie 49 Engelbert Humperdinck Zum letzten Mal in dieser Spielzeit Hamburger Symphoniker 29 Di Bliss* Brett Dean 4. Philharmonisches Konzert › 18:30 – 20:45 Uhr › € 4,– bis 79,– › 19:00 – 22:00 Uhr › € 4,– bis 79,– › 11:00 Uhr › € 9,– bis 44,– C | VB, VTg1 C | Di3 Laeiszhalle, Großer Saal Don Carlos* Giuseppe Verdi Die Zauberflöte 4. Philharmonisches Konzert 22 Do Einführung 16.20 Uhr 12 Mo 30 Mi Wolfgang Amadeus Mozart › 20:00 Uhr › € 9,– bis 44,– › 17:00 – 22:00 Uhr › € 4,– bis 79,– › 19:00 – 22:15 Uhr › € 4,– bis 79,– Laeiszhalle, Großer Saal C | Oper gr.1, VTg4 C | VB Die Zauberflöte BALLETT – JOHN NEUMEIER 13 Di Wolfgang Amadeus Mozart 23 Fr Der Nussknacker DEZEMBER › 19:00 – 22:15 Uhr › € 4,– bis 79,– Peter I. Tschaikowsky C | Di2 Familieneinführung 13.45 Uhr › 14:30 – 17:00 Uhr › € 4,– bis 89,– | B Die Zauberflöte BALLETT – JOHN NEUMEIER BALLETT – JOHN NEUMEIER 01 Do Wolfgang Amadeus Mozart 14 Mi Der Nussknacker › 19:00 – 22:15 Uhr › € 4,– bis 79,– Peter I. Tschaikowsky Der Nussknacker Peter I. Tschaikowsky C | VB Einf. Jg. Opernfreunde 18.00 Uhr › 19:00 – 21:30 Uhr › € 4,– bis 79,– › 19:00 – 21:30 Uhr › € 4,– bis 89,– | B Bühne frei! C | Ball Jug 03 Sa › 20:00 Uhr › € 7,– bis 35,– La Cenerentola* Gioachino Rossini 25 So › 19:00 – 22:10 Uhr › € 5,– bis 97,– L BALLETT – JOHN NEUMEIER 15 Do Der Nussknacker A | VB BALLETT – JOHN NEUMEIER Peter I. Tschaikowsky 04 So Uraufführung › 19:00 – 21:30 Uhr › € 4,– bis 79,– BALLETT – JOHN NEUMEIER Liliom C | Do1 26 Mo Weihnachtsoratorium Michel Legrand Johann Sebastian Bach › 18:00 Uhr › € 6,– bis 158,– La Cenerentola* Gioachino Rossini › 15:00 – 16:40 Uhr › € 5,– bis 97,– | A 16 Fr P | PrA Familieneinführung 18.15 Uhr › 19:00 – 22:10 Uhr › € 4,– bis 89,– BALLETT – JOHN NEUMEIER Weihnachtsoratorium BALLETT – JOHN NEUMEIER B | Fr1, VB Johann Sebastian Bach 06 Di PREMIERE B Liliom Michel Legrand Hänsel und Gretel* › 19:30 – 21:10 Uhr › € 5,– bis 97,– | A 17 Sa › 19:30 Uhr › € 4,– bis 79,– Engelbert Humperdinck Die Zauberflöte C | PrB Hamburger Symphoniker › 15:00 – 17:15 Uhr › € 5,– bis 97,– 27 Di Wolfgang Amadeus Mozart Hänsel und Gretel* A | Nachm › 19:00 – 22:15 Uhr › € 4,– bis 89,– 07 Mi Engelbert Humperdinck B | Di1 Hamburger Symphoniker Hänsel und Gretel* › 18:30 – 20:45 Uhr › € 4,– bis 79,– Engelbert Humperdinck BALLETT – JOHN NEUMEIER 28 Mi Der Nussknacker C | Mi2, VB Hamburger Symphoniker › 19:00 – 21:15 Uhr › € 5,– bis 97,– Peter I. Tschaikowsky A | Sa2 › 19:00 – 21:30 Uhr › € 4,– bis 89,– B | Mi2

38 JOURNAL 3.2011/12 Zum letzten Mal in dieser Spielzeit BALLETT – JOHN NEUMEIER Il Barbiere di Siviglia* 29 Do BALLETT – JOHN NEUMEIER 14 Sa Ein Sommernachtstraum 22 So Gioachino Rossini Der Nussknacker Mendelssohn Bartholdy, Ligeti u. a. › 18:00 – 21:00 Uhr › € 4,– bis 89,– Peter I. Tschaikowsky Einführung 18.50 Uhr B | So2, Serie 48 › 19:00 – 21:30 Uhr › € 4,– bis 89,– › 19:30 – 22:15 Uhr › € 5,– bis 97,– B | Do2 A | Sa4, Serie 29 5. Philharmonisches Konzert 11:00 Uhr › € 9,– bis 44,– Die Zauberflöte Aribert Reimann im Gespräch › Laeiszhalle, Großer Saal 30 Fr Wolfgang Amadeus Mozart 19:30 Uhr › € 7,– › Opera stabile › 19:00 – 22:15 Uhr › € 4,– bis 89,– 5. Philharmonisches Konzert B | VB PREMIERE A 23 Mo 20:00 Uhr › € 9,– bis 44,– 15 So Lear* Aribert Reimann › Laeiszhalle, Großer Saal Zum letzten Mal in dieser Spielzeit Einführung 17.20 Uhr 31 Sa La Cenerentola* Gioachino Rossini › 18:00 Uhr › € 6,– bis 158,– | P | PrA Zeitgenössische Oper heute – › 18:00 – 21:10 Uhr › € 5,– bis 119,– | S wohin? BALLETT – JOHN NEUMEIER › 19.30 Uhr › Eintritt frei › Parkett-Foyer Salut! 16 Mo Fließende Welten* Das Hamburger Silvesterkonzert Musik vom Tonträger Lear* Aribert Reimann › 11:00 Uhr › € 16,– bis 67,– › 19:30 – 22:00 Uhr › € 4,– bis 79,– 24 Di Einführung 18.50 Uhr Laeiszhalle, Großer Saal C | Gesch Ball, VB › 19:30 Uhr › € 4,– bis 79,– C | Di2, Oper kl.1 Il Barbiere di Siviglia* JANUAR 17 Di Gioachino Rossini La Fille du Régiment* › 19:00 – 22:00 Uhr › € 4,– bis 79,– 25 Mi Gaetano Donizetti C | Gesch 2, VB › 19:30 – 21:45 Uhr › € 4,– bis 79,– Zum letzten Mal in dieser Spielzeit C | Mi1, VB 01 So BALLETT – JOHN NEUMEIER PREMIERE B Weihnachtsoratorium 18 Mi Lear* Aribert Reimann * Aufführung mit deutschen Übertexten. Johann Sebastian Bach Einführung 18.50 Uhr › 18:00 – 19:40 Uhr › € 5,– bis 97,– › 19:30 Uhr › € 4,– bis 79,– A | So1, Serie 39, VB C | PrB, VB

BALLETT – JOHN NEUMEIER La Fille du Régiment* Die Produktionen »Bliss«, »Salome«, »Liliom«, »La 05 Do Liliom Michel Legrand 19 Do Gaetano Donizetti Cenerentola«, »Don Carlos«, »Lear«, »Aida« und › 19:30 Uhr › € 4,– bis 79,– Einf. Jg. Opernfreunde 18.30 Uhr »Faust« werden unterstützt durch die Stiftung zur C | BalKl1, VB › 19:30 – 21:45 Uhr › € 4,– bis 79,– Förderung der Hamburgischen Staatsoper. C | Jugend Oper, VB, VTg1 »Salome« wird gefördert durch die Deutschen BALLETT – JOHN NEUMEIER Philips Unternehmen. 06 Fr Liliom Michel Legrand BALLETT – JOHN NEUMEIER »Weihnachtsoratorium« ist eine Koproduktion mit › 19:30 Uhr › € 4,– bis 89,– 20 Fr Ein Sommernachtstraum dem Theater an der Wien. B | Bal II, VB Mendelssohn Bartholdy, Ligeti u. a. »Liliom« in Kooperation mit der NDR Bigband. › 19:30 – 22:15 Uhr › € 4,– bis 89,– Rigoletto* Giuseppe Verdi B | Fr3, VB Öffentliche Führungen durch die Staatsoper 07 Sa › 19:30 – 22:00 Uhr › € 5,– bis 97,– am 24., Oktober; 3., 16., 23.November; 6. Dezem- A | VTg3, Serie 68, VB Lear* Aribert Reimann ber jeweils 13.30 Uhr. Treffpunkt Bühneneingang. 21 Sa Einführung 18.50 Uhr Karten zu € 6,– sind an der Kasse oder online er- Don Carlos* Giuseppe Verdi › 19:30 Uhr › € 5,– bis 97,– hältlich. 08 So Einführung 15.20 Uhr A | Sa2, VB › 16:00 – 21:00 Uhr › € 4,– bis 89,– Karten Tel. (o4o)-356868 B | Oper gr.2 www.staatsoper-hamburg.de

Vor der Premiere »Lear« Einführungsveranstaltung KASSENPREISE 11:00 Uhr › € 7,– › Probebühne 1 Platzgruppe 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11* Zum letzten Mal in dieser Spielzeit 10 Di Rigoletto* Giuseppe Verdi F € 23,– 21,– 19,– 16,– 14,– 10,– 7,– 7,– 5,– 2,– 5,– › 19:30 – 22:00 Uhr › € 4,– bis 79,– D € 67,– 62,– 56,– 49,– 38,– 26,– 20,– 12,– 9,– 4,– 10,– C | Ital1, VB C € 79,– 71,– 63,– 55,– 46,– 37,– 25,– 13,– 10,– 4,– 10,–

Don Carlos* Giuseppe Verdi B € 89,– 79,– 70,– 61,– 52,– 41,– 28,– 15,– 10,– 4,– 10,– 13 Fr Einführung 16.20 Uhr A € 97,– 86,– 77,– 68,– 58,– 49,– 31,– 17,– 11,– 5,– 10,– › 17:00 – 22:00 Uhr › € 4,– bis 89,– S € 119,– 110,– 98,– 89,– 79,– 56,– 34,– 18,– 11,– 5,– 10,– Preisgruppe B | Fr2 P € 158,– 146,– 133,– 119,– 99,– 69,– 43,– 24,– 12,– 6,– 10,–

After work L € 35,– 26,– 16,– 7,– (abweichende Platzaufteilung) 5,– Trio d'Anches * Vier Plätze für Rollstuhlfahrer (bei Ballettveranstaltungen zwei) › 18:00 – 19:00 Uhr › € 10,– › Opera stabile

3.2011/12 JOURNAL 39 FINALE

Sternstunden der Geschichte Hellas in der Hansestadt Das Hamburger Gastspiel des New York City Ballet im Juni 1962

In die Annalen der Freien und Han- Coup ein Dutzend NYCB-Solisten mit Mitgliedern des Hamburger sestadt Hamburg ist das Jahr 1962 Ensembles vereinte und vom Fernsehen europaweit übertragen als annus horribilis eingegangen. Im wurde (selige Zeiten, fürwahr!). Februar forderte die Sturmflut über Tatsächlich brachte das Triptychon aus »Orpheus« (1948), dreihundert Menschenleben – eine »Agon« (1957) und »Apollon musagète« (1928/1957) die puristi- Katastrophe, die alles andere in den schen Farben der Neoklassik zum Leuchten. Alle drei Werke sollten Schatten stellte. Deshalb kümmerte sich dank ihrer kristallinen Schönheit in den Kanon des Tanzes ein- vermutlich keinen, was gerade an der Staatsoper vor sich ging, wo es schreiben. Wer auf den Programmzettel von 1962 schaut, der ahnt zwischen dem Intendanten Rolf Liebermann und sei- gleichwohl, was er damals versäumt hat: Von Edward nem Ballettchef Peter van Dyk mächtig knisterte. Villella über Jacques d�Amboise und Arthur Mitchell Neuerungsfreudig der eine, traditionsbeseelt der an- bis zu Patricia Neary und Allegra Kent wartete das dere, fiel es beiden schwer, auf einen gemeinsamen äs- NYCB am Dammtor mit einer spektakulären Beset- thetischen Nenner zu kommen. zung auf. Mit Tanz-Solitären, die bis heute weiter fun- Da traf es sich gut, dass im Juni Igor Strawinskys keln, gaben doch etliche von ihnen später ihr Wissen achtzigster Geburtstag anstand und der weltberühmte an Jüngere weiter oder rückten in Führungspositionen Jubilar geneigt war, diesen in Hamburg zu begehen. ein. So gründete Arthur Mitchell das Dance Theatre of Liebermann griff zu, sprach eine Einladung aus und Harlem, und Patricia Neary leitete ab 1978 das Züri- bat gleich noch das New York City Ballet und dessen cher Ballett. Wo ihr übrigens kein anderer als John Choreografen George Balanchine hinzu, der Strawin- Neumeier aus der Klemme half, dessen »Bach-Suite sky seit langem verbunden war. Das Kalkül schien klar: Die hochka- III« 1984 eine gekippte Balanchine-Premiere ersetzte. rätigen Gäste sollten die Ballettmoderne an der Alster salonfähig ma- Mag also 1962 für die Hamburger ein Schreckensjahr geblieben chen (und der Hamburger Tanztruppe Nachhilfe erteilen, weshalb sein, so markiert es für Ballettfreunde weltweit: einen transatlanti- van Dyk eine Weile das Weite suchte). schen Kunstgipfel der besonderen Art! Kaum eingeflogen, machten die US-Künstler zwei Wochen lang in der Hansestadt Sensation, bis sich die Zeitungen förmlich mit Lo- beshymnen überboten. Hamburgs Honoratioren gaben sich zu Stra- DORION WEICKMANN winskys Ehren im Rathaus ein Stelldichein und eilten danach in die Dr. phil., M.A., arbeitet als Tanzkritikerin und Autorin u. a. für Oper, um drei »Balletten nach griechischen Mythen« beizuwohnen. »Süddeutsche Zeitung« und »ZEIT«; sie hat Geschichte studiert, Was ein Verlegenheits-Etikett war, fiel doch das Mittelstück – die hö- mit einer kulturhistorischen Studie über den Tanz promoviert fische »Agon«-Paraphrase – sichtlich aus dem Rahmen. Dem Stau- (»Der dressierte Leib«, Campus Verlag); sie arbeitet und lebt mit nen des Publikums aber tat dies keinen Abbruch, zumal der Bühnen- ihrer Familie in Berlin.

IMPRESSUM | KARTENSERVICE Herausgeber: Hamburgische Staatsoper GmbH, Große Theaterstr. 25, 20354 Hamburg | Geschäftsführung: Simone Young, Opernintendantin und Generalmusikdirektorin / John Neumeier, Ballettintendant / Detlef Meierjohann, Geschäftsführender Direktor | Konzeption und Redaktion: Dramaturgie, Pressestelle, Marketing; Bettina Bermbach, Annedore Cordes, Matthias Forster, Kerstin Schüssler-Bach (Oper); André Podschun, Anna Schwan (Ballett) | Autoren: Daniela Becker, Andrea C. Röber, Daniela Rothensee, Marjetta Schmitz-Esser, Dorion Weickmann, Klaus Witzeling | Mitarbeit: Daniela Becker | Opernrätsel: Moritz Lieb | Fotos: Holger Badekow, Rüdiger Backmann, Matthias Baus, Brinkhoff/Mögenburg, Berthold Fabricius, Fidelio Artists-Joan Tomàs, Gaby Gerster, Christiane Gundlach, Wilfried Hösl, Ann-Christine Krings, Jürgen Joost, Andreas Laible, Jörg Landsberg, Eric Larrayadieu, Klaus Lefebvre, Stephanie Schweigert, Thomas Smetana, Bernd Uhlig, Roland Unger, Kurt-Michael Westermann, Archiv der Ham- burgischen Staatsoper | Titel: Holger Badekow | Gestaltung: Annedore Cordes, Holger Badekow (Ballett) | Design Konzept Arne Kluge | Anzeigenvertretung: Antje Sievert Tel.: 040/450 698 03, [email protected] | Litho: Repro Studio Kroke | Druck: Hartung Druck + Medien GmbH

Tageskasse: Große Theaterstraße 25, 20354 Hamburg www.hamburg-tourismus.de) und bei allen Ticket- Die Hamburgische Staatsoper ist online: Montags bis Sonnabends: 10.00 bis 18.30 Uhr Online Verkaufsstellen und TUI Reisebüros erwerben. www.staatsoper-hamburg.de Sonn- und Feiertags für den Vorverkauf geschlossen. Schriftlicher Vorverkauf: Schriftlich und telefonisch www.staatsoper-hamburg.mobi Die Abendkasse öffnet 90 Minuten vor Beginn der bestellte Karten senden wir Ihnen auf Wunsch gerne www.philharmoniker-hamburg.de Aufführung. Es werden ausschließlich Karten für die je- zu. Dabei erheben wir je Bestellung eine Bearbei- www.hamburgballett.de weilige Vorstellung verkauft. tungsgebühr von € 5,–, die zusammen mit dem www.ring-hamburg.de Telefonischer Kartenvorverkauf: 040/35 68 68 Kartenpreis in Rechnung gestellt wird. Der Versand Montags bis Sonnabends: 10.00 bis 18.30 Uhr erfolgt nach Eingang der Zahlung. Abonnieren Sie unter Telefon 040/35 68 800 Postanschrift: Hamburgische Staatsoper, Postfach, Das nächste Journal erscheint Ende Januar. Vorverkauf: Karten können Sie außer an der Tages- 20308 Hamburg; Fax 040/35 68 610 kasse der Hamburgischen Staatsoper an den bekann- Gastronomie in der Staatsoper: ten Vorverkaufsstellen in Hamburg sowie bei der Tel. 040/35019658, Fax: 35019659 Hamburg Tourismus GmbH (Hotline 040/300 51777; www.godionline.com

Wir haben viel zu bieten! Werden Sie Förderer der Hamburgischen Staatsoper. Wenn Sie Informationen benötigen, erreichen Sie uns unter Stiftung zur Förderung der Hamburgischen Staatsoper, Tel. 040/7250 35 55, Fax 7250 21 66 oder www.opernstiftung-hamburg.de

40 JOURNAL 3.2011/12 Geschenke mit Folgen Die besonderen Weihnachtsgeschenke: Abonnementsserien mit Start im Neuen Jahr.

GESCHENK-ABONNEMENT 1 5 Aufführungen Donizetti La Fille du Régiment Di 31.01.12 Donizetti L'Elisir d'Amore Fr 10.02.12 Chopin Dances (Ballett) So 25.03.12 Rossini Il Barbiere di Siviglia Di 17.04.12 Wagner Tristan und Isolde Mo 28.05.12 Ab € 184,00

GESCHENK-ABONNEMENT 2 3 Aufführungen Rossini Il Barbiere di Siviglia Di 17.01.12 Mozart Don Giovanni Do 05.04.12 Strauss Ariadne auf Naxos Mi 06.06.12 Ab € 110,40

ITALIENISCHES ABONNEMENT 1 4 Aufführungen Verdi Rigoletto Di 10.01.12 Donizetti Lucia di Lammermoor Mi 22.02.12 Rossini Il Barbiere di Siviglia Di 17.04.12 Verdi Macbeth Sa 02.06.12 Ab € 147,20

Unser Kartenservice berät Sie gern: Tel. (040) 35 68 68

IL BARBIERE DI SIVIGLIA, FOTO BRINKHOFF/MÖGENBURG Der Hamburger Ring jetzt komplett!

Live-Mitschnitt aus der Staatsoper Hamburg Götterdämmerung vom Oktober 2010 Richard Wagner Christian Franz Robert Bork Wolfgang Koch John Tomlinson Deborah Polaski neu Anna Gabler Petra Lang Deborah Humble Cristina Damian Katja Pieweck Ha Young Lee

ch

son Maria Markina iker Hamburg er Ringn des Nibelungen ist nun auch auf CDAnn-Beth Solvang

cording Dkomplett. Der Mitschnitt der PremierenserieSimone Young Philharmoniker Hamburg

vomDeborah PolaskiChristian FranzOktoberJohn Tomlin Wolfgang Ko Simone YoungPhilharmo 2010 zeigt uns ein würdigesLive ReFinale der packenden Hamburger Produktion von Claus Guth unter dem Dirigat von Simone Young.v

4 CDs · OC 928

Richard Wagner: Siegfried (Live-Mitschnitt) Christian Franz · Peter Galliard Falk Struckmann · Wolfgang Koch Diogenes Randes · Deborah Humble Catherine Foster · Ha Young Lee Simone Young Philharmoniker Hamburg 4CDs · OC 927

Richard Wagner: Die Walküre (Live-Mitschnitt) Stuart Skelton · Mikhail Petrenko Falk Struckmann · Yvonne Naef Deborah Polaski Simone Young Philharmoniker Hamburg 4CDs · OC 926

Richard Wagner: Das Rheingold (Live-Mitschnitt) Falk Struckmann · Wolfgang Koch Peter Galliard Simone Young Philharmoniker Hamburg 2CDs · OC 925 

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