Versuch Einer Zoozönologischen Auswertung Der Noctuidenfauna Des Südböhmischen Hochmoores Bei Libo.Fezy
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ACTA FAUNISTICA ENTOMOLOGICA MUSE! NAT IO NALlS PRAGAE Val. 11, No 109 Edit. 30. 10. 1965 (Acta faun. ent. Mus. Nat. Pragae, 11:245 - 264.} Versuch einer zoozönologischen Auswertung der Noctuidenfauna des südböhmischen Hochmoores bei Libo.fezy Dalibor P 0 V 0 LN Y, Karel SPITZER, Jaroslav MARE K üvod Tato präce je jednim z j:Jokusü o zhodnocen! entomocenozy jihoceskeho raseliniste u Liboi'ez. Jde o pi'echodnl'i raseliniStl), kterä vznikla na nepropustnych jilech a gra nitech z nekolika slatinnych center na miste starych oligocennich jezer, a kterä se vy tvoi'ila na pi'echodu würmskeho stadiälu v holocen. Splynutim techto slatinnych center ( Phragmition, Caricion, Hypnon) vznikalo dosti rychle vrchoviste typu Sphagnum-Erio phorum vaginatum, pi'echäzejicl postupne ve spolecenstvo Pinetum uncinatae vaccinio sum et ledetosum ( s pi'imesi Pinus silvestris a Betula nana) a na sussich okraj!ch for · mace typu Pinetum silvestris s podrostem Vaccinium, Ledum a Calluna. Raselinna loziska Pi'ibraz I a Pi'ibraz II byla uz v minulem stoleti silne narusena extensivni tezbou raseliny, v tomto stoleti pak tezbou intenzivn! a navic vybudovänim osniho odvodno vaciho kanälu, ktery snizil hladinu spodni vody v cele oblasti, cimz byl püvodni raz techto zbytkü periglacii'ilni pi'irody a krajiny existencne ohrozen. Zbytky nejzachova lejsich stanovisf dosud existuji vychodne od zavodflovaciho kanalu v celkove rozloze cca 15 ha. Po hospodäi'skem zuzitkoväni rozsahlych raseliniSf u Veseli, jez zmizela v nedävne dobe, pi'edstavuji raseliniste u Liboi'ez zbytky püvodnich raselin v teto oblasti ti'eboflske panve. Zatimco fytocenologicky vyzkum dokäzal jiz v minulosti jedinecnost teto reliktni rostlinne formace, nebylo zde v ohledu zoocenologickem vykonano nie za sadniho, i. kdyz jednotlive faunisticke udaje dävaly tusit, ze i z tohoto hlediska jde o vyznamnou lokalitu. Smyslem teto studie, jez se opirä o nekolikalety extensivni vy zkum, provadeny nesoustavne ve volnem case, je ukazat, ze entomocenologicky si tato raseliniSte nejenom v nicem nezadaji s jejich floristickou a fytocenologickou jedinec nosti, nybrz ze jejich zvii'ena je dokonce stejne pozoruhodna nebo i pozoruhodnejsi. Proto povazujeme za svoji povinnost kulturnich pracovnikü bojovat vsemi prosti'edky o zachoväni tohoto torza püvodni pi'irody a krajiny v· teto oblasti, ktere by se melo stät pi'edmetem zakonne ochrany. Take nasi zoologove by ji meli venovat pozornost, jiz si zasluhuje. EINFÜHRUNG UND CHARAKTERISTIK DES GEBIETES Das Hochmoor bei Liborezy ist ein Bestandteil des Talhochmoores vom Übergangstypus genannt Pribraz I und II bei Jindr. Hradec in Süd• böhmen. Es entstand aus einigen Zentren auf einer undurchlässigen Sohle von Graniten und Tonschichteil in dem Becken unter dem Massiv von Ho mdla [ Markyt. Revier). Genetisch handelt es sich um einen Bestandteil des Beckens von Treboii, wo am Ende des letzten [Würm) Stadiales und im Holozän ausgedehnte Niedermoore aus den ursprünglich marsehigen 245 (alkalischen) Zentren ( Phragmition, Caricion, Hypnon) auf den Resten von oligozänen Seen entstanden. Nach der Verschmelzung der entstande nen Zentren kam es zu einem relativ schnellen Aufkommen eines Hoch moores des Typus Sphagnum-Eriophorum vaginatum, welches bis heute erhalten blieb mit zahlreichen Relikterscheinungen aus dem letzten Gla zial. Das Hochmoor bei Liborezy ist ein Bestandteil des Torsos von Moor lagern Pribraz I und Pribraz II, welche durch die menschlichen Eingriffe bereits stark gestört sind - vor allem durch den Aufbau eines zentralen Entwässerungskanales, wodurch das Niveau der Untergrundgewässer stark erniedrigt wurde und andererseits durch die Nutzung. Diese war einerseits extensiv im vergangenem Jahrhundert [vorwiegend westlich vom Entwässerungskauall und vor allem intensiv in der Gegenwart über dem Südende des Teiches Blatsky. Der am besten erhaltene Teil ist des wegen das Areal südöstlich von dem Entwässerungskanal ( cca 15 ha, ab gesehen von dem Moor bei Mirochov) mit einem zusammenhängenden obzwar ungleichartigen Bestand von Torfkiefer [Pinus uncinata f. pyra midalis) mit einer Einmischung von Pinus silvestris und Betula pubescens. Diese irrvalidieren hierher durch den Anflug aus dem regenerierenden Mo saik der Sphagneta, Eriophoreta, Rhynchophoreta und Cariceta von den Standorten einer intensiven Nutzung westlich vom EntwässerungskanaL Diese Biotope erhielten sich im allgemeinen ihre ursprüngliche Prägung, und sie ähneln den entsprechenden Übergangsmooren des Beckens von Treboii, wie Cervena Blata, Zofinka u. ä. Wie die bisherigen phytozönolo• gischen Forschungen erwiesen haben, ist das ganze Moor ein sehr voll kommener Typus dieser Pflanzengesellschaft in der niederen Bergstufe (Meereshöhe 400-450 m) mit Übergangsmerkmalen zum trockeneren Beckentypus mit Assoziationen von Ledum palustre und Vaccinium uligi nosum, welcher sich von dem eigentlichen Gebirgstypus mit Betula nana, Ernpetrum nigrum, Carex pauciflora und Trichophorum austriacum unter scheidet. Die direkte Fortsetzung bildet das trockenere Moorgebiet bei Mirochov ( Pinetum uncinatae ledetosum). Eine ausführliche phytozöno• logische Charakteristik dieses Gebietes finden wir besonders in·der Arbeit von Spirhanzel1951. Weiter befassten sich mit diesem Gebiete vom Stand punkt der Phytozönologie noch Klecka, Hadac, Houfka, Ambroz, Klaster sky, Hrobar u. a. In der letzten Zeit ist es zu einer Gewohnheit geworden, im Rahmen von zoozönologischen Studien ausgedehnte Charakteristiken aus der zugehörigen phytozönologischen Literatur zu excerpieren. Der Umfang von solchen Arbeiten wächst, resultiert aber in einer unnötigen literarischen Duplizität. Deswegen verweisen wir auf die erwähnten Autoren in der Bibliographie von Houfek und Skalicky, 1963. Vom entomozönologischen Standpunkt betrachtet ist der Umstand be deutsam, dass der Kern des Moores oligotroph ist, während auf seinen Rändern und auch innen mesotrophe Enklaven verstreut sind. Besonders auf der Peripherie sind ursprüngliche Abschnitte von Niedermoor erhal ten, welche stellenweise in saure eutrophe Wiesen übergehen. Auf den Osträndern, wo das Profil des Moores seicht ist, befindet sich ein Picetum. In der breiteren Umgebung des Moores sind dann Formationen mit Cha rakter von Pinetum silvestris mit Unterwuchs von Vaccinium und Calluna - also Heiden im breiteren Sinne des Wortes. 24G In den Stellen von grösseren Eingriffen finden wir sekundäre mehr oder weniger ausgedehnte Abschnitte von feuchten Uferformationen mit Weiden, Erlen, vereinzelten Pappeln und mit der Eiche Quercus sessili flora, weiter mit Frangula alnus, Prunus padus. Das Klima der Region ist zwar relativ warm (die durchschnittliche Jahrestemperatur schwankt zwischen 7,50 C bis 8° C) und gemessen an der Menge von Niederschlä• gen nicht sehr feucht (um 620 mm), aber das Mikroklima des Moores be dingt durch das niedrige Leitungsvermögen (unterstützt noch durch die Entwässerung), als auch durch die relativ intensive Ausstrahlung infolge der dunklen Verfärbung der oberen Bodenschicht ist ausserordentlich kalt, mit zeitigen Frösten im Herbst und Spätfrösten im Frühling (Frost becken), was natürlich von prinzipiellem Einfluss auf die Zusammenset zung der Tierwelt ist. Als ein Bestandteil des Beckens vo n Treboii ist das Übergangsmoor bei L,iboi'ezy faunistisch stark durch die Formationen von feuchten Wiesen mit den charakteristischen Assoziationen der Cyperaceae und Gramineae und durch die Pflanzenvegetation des Niedermoores beeinflusst. Weil das ganze Gebiet von der Kultursteppe mit zahlreichen Kulturbiozönosen um geben ist, tauchen hier viele sekundäre floristisChe Elemente, auf, was natürlich auch bedeutsame faunistische Ercheinungen zur Folge hat. Die Erforschung de1' Entomozönosen dieses Gebietes - wie über• haupt des ganzen Moorgebietes Südböhmens - war bisher nicht Gegen stand eines organisierten Bestrebens, wie dies z. B. in der Phytozönologie der Fall war, wo trotz der Unzulänglichkeit der einzelnen Proben und Aufnahmen in Einzelheiten doch ein wissenschaftlich massgebendes Bild der Bedeutung dieser Formationen (siehe die Bibliographie von Houfek & Skalicky, 1963) besteht. Relativ viele Angaben findet man in der lepi dopterologischen Literatur, was auf die Tätigkeit v.on mehreren Liebha bern zurückzuführen ist. Diese Angaben sind jedoch mehr oder weniger zerstreut, wie dies der nicht systematischen oder sogar nur gelegentlichen und zufälligen Tätigkeit dieser Arbeiter entspricht. Diese Angaben sind meist in der bekannten Arbeit von Sterneck, 1929 und nach dieser nur zerstreut in verschiedensten Zeitschriften zu finden. Die bisher einzige bedeutsame entomozönologische und im br~iteren Sinne zoozönologische Arbeit ist die Veröffentlichung von Break, 1948, welche unter Berück• sichtigung des Zeitpunktes ihrer Entstehung als hervorragend ein geschätzt werden muss. In der letzten Zeit befasste sich mit den Lepi dopteren dieses Gebietes Spitzer, 1962, 1964. Die Anwendung moderner Fangmethoden in der Erforschung dieser Gruppe (Ultraviolettstrahlen) führte schon zu wichtigen Entdeckungen, deren noch mehrere zu erwarten sind. Einen Beweis dafür soll auch diese Arbeit bieten. Es steht fest, dass auch diese Veröffentlichung nur gelegentlich und "ad hoc" entstand, sie ist zwar ein Resultat von mehrjähriger Sammeltätigkeit, es fehlt ihr aber die notwendige Planmässigkeit. Unser Ziel war zunächst der Beweis, dass das untersuchte Moorgebiet in keiner Hinsicht faunistisch hinter seiner floristischen und phytozönologischen Einma1igkeit zurücksteht, und dass es deswegen