BÜRGER DENKMALSTIFTUNG RETTEN BADEN-WÜRTTEMBERG DENKMALE Stiftung bürg erlichen Rechts

DENKMALSTIMME 2 | 2017

BEHUTSAME RENOVIERUNG Ellwangens Haus Zimmerle In dieser Ausgabe

Bereits 1555 wurde dieser frühe Renaissancebau im Ortskern als Wirt- Ellwangen: Haus Zimmerle schaft zum „Schwarzen Adler“ mit Pferdestallungen errichtet. Den Drei- Rottweil: Werkstattbau im Neckartal ßigjährigen Krieg scheint das Haus unbeschadet überstanden zu haben. Wissenswertes aus der 1731 wird es Poststation der Thurn und Taxis und bleibt es als „Alte Post“ Denkmalpfl ege bis 1840 (Die Thurn und Taxis, ein ursprünglich lombardisches Adelsge- Baukunst, Laufender Hund schlecht, erhielten bereits 1597 das gesamte Postwesen im Deutschen Baumeister, Richard Perrey Reich als kaiserliches Regal). Im 18. Jahrhundert erhält die „Post“ zweimal Denkmalrätsel Besuch von Olympiern: 1777 ist Mozart hier zu Gast und 20 Jahre später Goethe. BEHUTSAME RENOVIERUNG

Erzählende Fassade malt war. Heute aber ist es an der Zeit, alle Malereien, innen wie außen, sowie die zarten Neo-Rokoko-Stu- Das Haus Zimmerle in Ellwangens Marienstraße gilt als ckaturen im Treppenhaus durch gründliche Überarbei- das meistfotografi erte Haus am Ort, trotz erheblicher tungen zu retten. Konkurrenz von pittoresken Barockhäusern ringsum. Die Renaissancefaktur des Hauses ist noch immer Aber die fl ächendeckende Bemalung der Ostfassade leicht zu erkennen: Ein kräftiger Erdgeschoss-Sockel mit ihren drei Vollgeschossen und dem abschließenden trägt die Schaufassade, deren Erscheinungsbild von Volutengiebel zieht einen umgehend in ihren Bann, fern an ein kleines Renaissanceschloss erinnert. Die nicht nur wegen der Vielzahl an Figuren, sondern weil Mitte tritt dabei optisch eindrucksvoll mit einer drei - in dieser Schaufassade eine narrative Geste steckt: Sie achsigen Fensterfront vor. An ihrem Fuß ein gut gear- erzählt von Geschichte und Verwendung des Hauses. beitetes Sandsteinportal und – als Pendant – oben ein Momentan ein Fall für behutsamsten Denkmalschutz Volutengiebel mit Pinienzapfen und Kugeln auf den an einem Gesamtkunstwerk aus Renaissance, Barock Absätzen. Ganz droben aber, im Scheitel des Voluten- und Historismus. Die Denkmalstiftung fördert die Segmentbogens, thront fi gurativ der einstige Namens- aufwendige Restaurierung mit einer sehr beachtlichen geber des Hauses, ein schwarzer Adler aus Eisenblech. Summe aus Mitteln der GlücksSpirale. Die Vertikale der Schauseite wird durch vier Pilaster betont, von korinthischen Kapitellen abgeschlossen. Ein unverkennbares Renaissancegebäude Ihnen sitzen wiederum einfach gestaltete Kämpfer Im Zweiten Weltkrieg haben das Gebäude und beson- auf, die den Dachtrauf tragen. Die Pilaster sind durch ders seine bemalte Fassade Schaden genommen. 1960 schmale Zierrillen kanneliert, deren geraden Lauf und 1982 wird sie deshalb restauriert; 1964 auch das Medaillon-Reliefs unterbrechen. Also schon architek- Deckengemälde im Flur freigelegt, das teilweise über- tonisch eine recht lebendige Fassade, vollends durch

Zeittypisch-allegorisch ein barockes Deckengemälde im Inneren des Zimmerle-Hauses.

2 DENKMALSTIFTUNG BADEN-WÜRTTEMBERG

die steinernen und in den einzelnen Geschossen ver- schieden gestalteten Fenster- gewände und die feine Stein- metzarbeit der Supraporte mit den nachträglich eingehaue- nen Initialen „M.J.Z.“, die der späteren Besitzer Maria und Johannes Zimmerle. Sie haben auch die Fassadenmalerei in Auftrag gegeben.

Fassadenmalerei durch Hans von Kolb aus Ehingen Ihre erstaunliche Vollbemalung erhielt die Fassade erst 1895, in den Tagen des endenden Histo rismus. Der Meister ist Hans von Kolb, damals Direk- tor der Stuttgarter Kunstge- werbeschule. Kolb hat sein üppiges Werk im zweiten Obergeschoss signiert mit „H. Kolb 1895“. Über dem obersten Fenster erkennt man unter dem Rundbogen die Wappen des Deutschen Reichs und des Königreichs Württemberg. Im ersten Dachgeschoss haben an den Fenstern die da maligen Schutzpatrone des Hauses, Maria und der hl. Julius, ihren Platz. Zwischen den beiden eine Vedute Ellwangens. Im zweiten Obergeschoss erkennt man an den Seiten die Porträts von Goethe und den Grafen von Thurn und Taxis, einst ja die „Posthalter“ vor Ort. Unter den drei mittleren Fenstern deren Wappen wie auch die Neben anderen pittoresken Bauwerken in der Ellwanger Altstadt hebt sich Ellwangens und der damali- das Zimmerle-Haus mit seinen Fassadenmalereien deutlich ab. gen Besitzerfamilie Zimmerle. Die beiden Fensterseitenfl ächen des ersten Oberge- „Schwarzen Adler“, eine Wirtshausszene mit Gast und schosses sind die bildreichsten und der Funktion des Magd. Hauses vorbehalten: links ein Postillion mit Schmer- Die Freifl ächen zwischen den Figuren, Veduten und bäuchlein, ins Posthorn blasend, eine biedermeier- Wappen sind mit vorwiegend barocken Motiven belegt liche Genreszene als freundliche Erinnerung an die wie Vasen, Säulen, Baluster, Festons, Löwenköpfen Postkutschenzeit. Rechts dann die Reminiszenz an den und immer wieder Blumen. Ein plakatives Werk des

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Deckputz vom Untergrund gelöst hat. Mancherorts hat sich der Kalk aus dem Putz gelöst und Abkittungen ha- ben ihrerseits wieder Abrisse verursacht. Auch Steinschä- den sind vielfach zu beobach- ten, zumal eine Menge Risse an den Fenstereinfassungen.

Innenräume mit Stuck und Schnitzwerk Die barocke Intensität des Treppenhauses, namentlich seines Geländers mit den geschnitzten Balustern, lässt sich im Augenblick nur erahnen, denn es ist fast ganz zugestellt mit den Gerüsten von Gipsern und Restaura- toren. Gegenwärtig wird an dem barocken Deckenge- mälde gearbeitet, das wohl in der Thurn-und-Taxis-Zeit zur Mitte des 18. Jahrhun- derts entstand. Der Inhalt ist zeittypisch-allegorisch. Man sieht Jupiter und Leda mit dem Schwan und einen jünglingshaften Apoll mit der Leier. Luna entleert einen Krug, Bacchus sitzt auf einem Weinfass, und unten bläst Hermes, der Göt terbote, ins (Post-)Horn. Auch am zarten, fl oralen Wandstuck im Stil des Neo-Rokoko wird derzeit gearbeitet – er bekommt Neben Mozart weilte auch Goethe für einige Tage in diesem Haus und wurde in der seine originale Farbigkeit wie- Fassade verewigt. der. Wie sich diese fi ligrane Restauratorenarbeit aller- ausgehenden Historismus, so, als wolle man noch dings mit den klobigen schwarzen Eisentüren neueren einmal vergangene (Kunst-)Epochen wecken. Datums im Treppenhaus vertragen wird? Darauf darf Allerdings ist diese restaurierte Fassadenmalerei mitt- man gespannt sein! lerweile wieder äußerst schadhaft, überall Risse und Damit das Haus insgesamt zusammenhält, muss auch ungeschickte Kittungen. Natürlich gibt es auch Feuch- noch für einen gehörigen Betrag das Dach ertüchtigt tigkeitsschäden und Salzausblühungen im Erdge- werden. Dort gibt es zwischen Mauerkrone und Dach- schoss. Hohlstellen sind dort entstanden, wo sich der füßen erhebliche Probleme.

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Liebe Leserinnen und Leser! Spenden und schenken! Jubiläen, Geburtstage: Ihre Freunde, Gäste oder Bekann- ten zerbrechen sich den Kopf, was sie schenken könnten. Mehrfach haben wir in den letzten Jahren Es kann doch auch ein Geschenk mit nachhaltiger Wirkung über Bauwerke der ehemaligen Pulverfa- in Ihrem Sinne sein – eine Spende an die Denkmalstiftung brik am bei Rottweil berichtet. Dort, Baden-Württemberg. wo sich der Fluss tief in den Muschelkalk Fordern Sie einfach bei uns die „Denkmalstimme“ an und schicken Sie diese mit Hinweis an Ihre Festteilnehmer. eingegraben hat, arbeiteten Ende des 19. Jahrhunderts über 1000 Menschen. Es aeudSt e bresne rdtnttt BIC Name und Sitz des überweisenden Kreditinstituts entstand nach und nach ein aufgelockerter SEPA-Überweisung Industriekomplex, in dem tod- und leidbrin- D E IBAN Angaben zum Kontoinhaber/Zahler: PLZ und Straße des Spenders Name des Spenders BIC des Kreditinstituts/Zahlungsdienstleisters IBAN Denkmalstiftung Baden-Württemberg Angaben zum Zahlungsempfänger: Datum 1 / SOLADEST600 DE78600501010002457699 gendes Material hergestellt wurde, aber eben auch spektaku läre Architektur entstand. Die martialische Produktion ist schon lange ein- gestellt, er halten haben sich die Gebäude.

Immer wieder hat hier die Denkmalstiftung (max. 27 Stellen) in den vergangenen Jahrzehnten engagierten /Zahlschein Investoren, meist Handwerkern, geholfen, (max. 27 Stellen) Bauwerke zu renovieren. So konnte nach

ggf. Stichwort und nach in der wunderschönen Landschaft Unterschrift(en ein Freilichtmuseum der Industriearchitektur Name, Vorname/Firma, Ort entstehen. Mit dieser Ausgabe stellen wir ein weiteres, bislang dahinbröckelndes Gebäude ) vor, das bestimmt wieder zu einem neuen Prunkstück im Rottweiler Industriepark wird. Die Industriearchitektur vor allem der

Gründerzeit ist ein wichtiges und bedeuten- (max. 27 Stellen, keine Straßen- oder Postfachangaben) des Feld der Denkmalpfl ege. Die zweckge- Betrag: Euro, Cent bundene Großarchitektur hat zahlreiche Koryphäen der Baukunst angezogen, und die wiederhergestellten Gebäude lassen sich zu kulturellen Zwecken oft hervorragend neu nutzen, so etwa auch das mächtige Kraftwerk der Pulverfabrik von . Ein Kleinod ist daneben unser anderes Objekt in dieser Staaten in Euro. in andere EU-/EWR- Deutschland und Für Überweisungen in Ausgabe, das Zimmerle-Haus in Ellwangen. Es repräsentiert mehrere Jahrhunderte Bau- geschichte und ist aus dem Stadtbild Ellwan- gens nicht wegzudenken. Auch hier helfen 06 Ihre Spenden, mit denen wir so bedeutende

Kulturdenkmale und Geschichtszeugnisse I retten und erhalten können. Vielen Dank! SPENDE Beleg für Kontoinhaber Betrag: Euro, Cent Datum Verwendungszweck Zahlungsempfänger Kontoinhaber 70173 Charlottenplatz 17 Baden-Württemberg Denkmalstiftung Professor Dr. Rainer Prewo

(Vorsitzender) IBAN des Kontoinhabers

Professor h. c. Hermann Vogler (Geschäftsführer) WWW.DENKMALSTIFTUNG-BW.DE

Die Denkmalstiftung Baden-Württemberg Stimmen unserer ist eine Stiftung bürgerlichen Rechts mit dem Zweck der Förde- rung des Denkmalschutzes und der Denkmalpfl ege. Sie verfolgt Leser innen und Leser ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige und steuerbe- günstigte Zwecke, nämlich den Erhalt von wertvollem Kulturgut Ein Denkmal steht nicht für sich allein. Es steht für die nächsten Generationen. vielmehr für frühere Wohn-, Lebens- und Ar- beitsformen und nicht zuletzt auch für verwur- zelte Glaubensformen. Dafür können sogar Kleindenkmale am Wegesrand als Lesezeichen dienen. Jedes Denkmal, ob klein, ob groß, gibt Zeugnis von den Grundlagen unserer Kultur, heimatlicher und zugleich europäischer Kultur. Denkmalpfl ege pfl egt daher nicht nur Einzelge- genstände oder Einzelbauten (oder Bauensem- bles) und bietet nicht nur Schaufenster in die Geschichte, sondern lässt das kulturelle Erbe uns Heutigen erfahrbar und erlebbar werden. Denkmalpfl ege erfüllt damit einen Dienst an der ganzen Gesellschaft und trägt mit dazu bei, dass die Gesellschaft auch in Veränderung ihre Iden- tität wahren, refl ektieren und entwickeln kann.

Prof. Dr. Uwe Kai Jacobs Kirchenjurist in Karlsruhe und stellvertretendes Mitglied des Landesdenkmalrats 9 des Körperschaftsgesetzes von der Körper-

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6 ENTDECKEN UND WIEDERERWECKEN

ENTDECKEN UND WIEDERERWECKEN dustriepark konnten sie deshalb auch Stuttgarter Star architekten verpfl ichten, die durch repräsenta- Vor der „Auferstehung“ tive Villen oder öff entliche Bauten schon berühmt waren: die Professoren Paul Bonatz und Heinrich Werkstatt bau der Pulverfabrik Henes. Auch die Pläne des heute zu betrachtenden Werkstattgebäudes von 1915/16 an der Neckarschlei- Das Neckartal im Norden Rottweils mit seiner gewalti- fe stammen nach Auskunft seines jetzigen Besitzers gen Anlage der einstigen Pulverfabrik hat uns in diesen Reinhold E. Orawetz aus dem Büro Bonatz in Stutt- Heften immer wieder beschäftigt: so das „Museum“ mit gart, ohne dass sie der Meister selbst unterschrieben seinem erzählenden, historisierenden Deckenschmuck, hätte. das Kraftwerk dort von Paul Bonatz, das ehemalige Laboratorium als Zentrum der Industrieanlage oder Quasi-sakrale Architektur auch das Pumpwerk mit seiner Ausstellung historischer Dieses eminente Bauwerk wurde möglich, nachdem Fenster der „Holzmanufaktur“. man den Neckar hier in der engen Muschelkalk- Nun kann sich die Denkmalstiftung dank Mitteln schlucht begradigt hatte. Nun war, am Rand des aus der GlücksSpirale an der Wiederherstellung des da mals schon vorhandenen Industrieparks, Platz für riesigen „Werkstattbaus“ der Pulverfabrik mit einer den Werkstattbau von 1915/16, dessen Grundstruk- beachtlichen Förderung beteiligen. tur nach Einschätzung von Landeskonservator a. D. Prof. Dr. Goer einer Basilika ähnelt: ein mächtiges Um 1996, nachdem die Firma Rhodia ihre Kunstfaser- Hauptschiff mit zwei Nebenschiff en. Und wie bei der produktion aufgegeben hatte, rückte das Industrie- Basilika kommt auch hier das Licht von droben, aus areal in den Blick der staatlichen Denkmalpfl ege. dem Obergaden des Langhauses, in diesem Fall eine Schnell war seine Außergewöhnlichkeit erkannt, de- ununterbrochene Folge von etwa 50 schrägen Ober- ren architektonischer Rang auf die kunstverständige lichtern. Fabrikantenfamilie Duttenhofer zurückgeht, die das Der zweistöckige Baukörper hat 18 Fensterachsen, Gelände von etwa 1855 bis nach dem Ersten Weltkrieg von Lisenen aus Stockbeton vertikal gegliedert. Stock- in Besitz hatte und mit den Pulverlieferungen vor al- beton ist eine exquisite Version des reinen Sichtbe- lem für das deutsche Heer reich wurde. Für ihren In- tons und wirkt fast wie Naturstein. Die 18 Fenster -

Filigran gegliedert ist die mächtige Stahlbetonkonstruktion des Werkstattbaus am Neckar.

7 ENTDECKEN UND WIEDERERWECKEN

bänder sind wiederum über ein durchgehendes Be- tonband quergeteilt: Deutlich sichtbar wird so schon von außen die Stahlbeton-Skelettbauweise, eine Revolution gerade im Industriebau und damals ben erfunden. Die Fenster selbst sind durch engmaschige, quadratische Metallgitter strukturiert. Den basilikalen Grundcharakter dieses „Industrietempels“ pointiert zur Neckarseite hin ein gerundeter Vorbau, den man als Seitenapsis deuten könnte. Und das Langhaus endet zum Neckar hin, sozusagen als Chor, in einem ebenfalls vielfenstrigen Pavillon. Taghell zeigt sich das Innere des Werkstattbaus. Dem Langhaus ist auf der vom Neckar abgewandten Seite der kleinere Teil des Werkstattkomplexes, ein sorgt für seine denkmalgerechte Aufrüstung. Ein sechsteiliges, einstöckiges Gebäude mit vier fl achen seltener Glücksfall, denn er hat hier vor fast 50 Jahren Giebeln, beigestellt. Auch hier helfen wieder Glasfens- seine Lehrzeit als Starkstromelektriker verbracht und ter mit engmaschigen Metallsprossen bis hinauf in die im ersten Lehrlingsjahr alle Werkstätten durchlau- Giebelfelder, die Anlage optisch zu diff erenzieren. fen. In der ehemaligen Flaschnerei verweist er auf So weit der Versuch einer Rekonstruktion aus alten den Hirnholzfußboden, eine Art Parkettpfl aster aus Ansichten und Aufrissen, denn das Gebäude ist der- hartem, quer gesägten Holz, dessen Maserung dem zeit vollkommen eingerüstet, wirkt regelrecht banda- Boden eine lebhafte Struktur verleiht. Solch einen giert. Im Inneren nun wird der Nutzen der groß an ge- Boden gab es in allen Werkstätten. In der Flaschnerei legten Befensterung im Wortsinne sichtbar: Es ist tag- ist er erhalten geblieben und genießt natürlich Denk- hell. Auch wenn alles noch Baustelle ist – vor allem, malschutz. weil gerade weiß geschlämmt wird, tritt die Skelett- Im Stockwerk darüber, in der ehemaligen Sattlerei, bauweise regelrecht plastisch hervor. die benötigt wurde, um die ledernen Antriebsriemen Eine solche Anlage, auch noch mitten im Krieg, 1916, allenthalben in der Pulverfabrik auszubessern, zeigt vollendet, verrät eine große Hand – die Regie von Paul der neue Besitzer auf einen großen eisernen Kranha- Bonatz scheint also, wie erwähnt, nicht ausgeschlos- ken, der hier oben an der Neckarseite des Hauptbaus sen, zumal der Meister am gegenüberliegenden Ende entlang einmal seine Bahn zog. Ihn wolle er bis zur des Industrieparks zur selben Zeit sein grandioses fertigen Sanierung wieder in Bewegung bringen, sagt Kraftwerk baute, für die Rottweiler mittlerweile ein Orawetz, der Großes vorhat. Einen kleinen Gebäude- bekannter Veranstaltungsort. bereich hat schon die Hochschule Furtwangen (HFU) in Betrieb, die sich vor allem medizinischen Geräten Historische Werkstätten – moderne Nachnutzung widmet und hier bereits Roboter testet. Vorgesehen Auch dieser Werkstattbau könnte so etwas werden. Er ist etwa ein Ausbildungszentrum der Polizei und ein war einst für die vielen (Reparatur-)Arbeiten in die sem Ausstellungs- und Eventcenter. Industriegebiet gedacht, in dem seinerzeit Tau- In der Liste der Kulturdenkmale hat der Industriekom- send Menschen arbeiteten. Im größeren Werkstatt- plex seit Längerem einen herausragenden Platz. Er bau, der „Basilika“, waren Kupferschmiede, Flaschne- zähle „wohl zu den seltenen Beispielen von Industrie- rei, Dreherei, Sattlerei und eine Malerwerkstatt unter- bauten ... die eine gelungene Verbindung von Kon- gebracht, im kleineren „Giebelbau“ Kesselschmiede, struktion und Gestaltung darstellen und sich weitge- Bleilöterei, Werkzeugmacherei und eine Installations- hend im originalen Zustand befi nden“. werkstatt. Ausgeführt hat dieses für 1916 äußerst Zu dieser „gelungenen Verbindung“ gehören hier vor spezielle Doppel die Cannstatter Firma Ludwig Bauer, allem die unzähligen Fenster, die den Löwenanteil damals schon auf Eisenbeton spezialisiert. Das Kon- der Sanierungskosten ausmachen. Dazu kommen struktionsprinzip wird nun, in dem ausgebeinten die – übliche – Dach- und Mauersanierung und die Zustand, plausibel: Schlanke Stahlbetonpfeiler, in die Ergänzung von Putz und Farbe, wobei der erhaltene sich eine Fülle von Glasfl ächen einsetzen lassen. historische Außenputz farblich nur ausgebessert wer- Reinhold E. Orawetz hat den Komplex erworben und den soll, um das Originalbild zu erhalten.

8 WISSENSWERTES

Denkmale des Monats , der schon von der Reformation mitgepräg- te herrliche Renaissancebau. Auf der in ihrer Gestal- In einem mit Denkmalen so reichlich gesegneten tung einmaligen Kirchturmspitze steht kein Kreuz, Land wie Baden-Württemberg kann man sozusagen sondern das berühmte Heilbronner „Männle“. Im aus dem Vollen schöpfen, wenn es darum geht, auf Fe bruar folgte ein prächtiger Bau mit Holzschindeln, sehenswerte Denkmale hinzuweisen und diese vorzu- verzierten Laubengängen und Krüppelwalmdach so- stellen. Vor allem, um die Bevölkerung und auch die wie einem Speisesaal mit aufwendigen Vertäferungen Lokalpresse einzelner Städte, Gemeinden und Regio- und Kassettendecke: das Schweizerhaus in Heiligen- nen auf „ihre Schätze“ aufmerksam zu machen, kürt berg. Einen Monat später war die zuzeiten der Staufer die Stiftung jeden Monat ein Objekt zum Denkmal des erstmals erwähnte, über dem Lonetal bei Heidenheim Monats. Sie sind meist so spektakulär wie interessant. gelegene Kaltenburg an der Reihe. Die Ruine, Jahr- Deshalb weisen wir an dieser Stelle unsere Leserinnen zehnte dem Verfall preisgegeben, wird seit einiger Zeit und Leser gerne auf diese Denkmale hin, ist deren von einer Bürgerinitiative (Interessengemeinschaft Besichtigung doch meist auch einen Abstecher oder Kaltenburg e.V.) liebevoll gepfl egt und restauriert. Die Ausfl ug wert. Denkmalstiftung hilft dabei. Im April wurde ein guter Sicher werden unsere treuesten Leser und Kenner Bekannter mit mächtigem Dach ausgezeichnet: der unseres Landes alte Bekannte auf der Liste fi nden, Fußehof bei Kirchzarten, dem wir in unserer Ausga- aber wen sollte das nicht auch freuen? – Monatsdenk- be 4 des letzten Jahres einen größeren Beitrag gewid- mal war Ende letzten Jahres etwa die Kilianskirche in met haben.

Denkmal des Monats im März: die romantische Kaltenburg auf der Schwäbischen Alb.

9 WISSENSWERTES

Martin Elsaesser als Kirchenbauer

Martin Elsaesser (1884–1957) war auch als Kirchen- baumeister genial. Hat nicht sein berühmtestes Werk, die Stuttgarter Markthalle (1911–1914), irgendwo doch auch sakralen Charakter mit ihrer basilikalen Grundform – riesiges Hauptschiff mit zwei schmalen Nebenschiff en hinter spitzbogigen Arkaden, dazu eine ringsum laufende Empore? Ein längst überfälliges Buch zeigt uns nun die mehr als 70 Kirchen des Meisters, darunter natürlich die „Wür- fe“: die Gaisburger Kirche (1911–1913) in verhaltenem Jugendstil und die Esslinger Südkirche (1925–1926) mit ihrem geheimnisvollen Feierraum in handfestem Expressionismus. Von ihnen wissen wir. Aber kaum von den kongenialen Arbeiten etwa in Baden-Baden, Schwenningen oder Oberndorf. Die Lutherkirche in Baden-Baden (1905) ist sein Erstling, das Werk ei- nes Einundzwanzigjährigen! Innen in zeittypischem Jugendstil. Er arbeitete damals schon mit der Stutt- garter Malerin Käte Schaller-Härlin zusammen, die später auch seine Gaisburger Kirche ausmalen sollte. Schwenningens Pauluskirche (1907) zeigt eine ein- drucksvolle Backsteinarchitektur, gewissermaßen als Etüde für sein Opus magnum im Kirchenbau, eben die Esslinger Südkirche. Unter den 70 Beispielen des Buches, meist aus dem protestantischen Württem- berg, ist jedes entdeckenswert, insbesondere aber die Die Esslinger Südkirche: ein fulminanter 1926 eingeweihter Stadtkirche in Oberndorf/Neckar (1916), ein enormes Backsteinbau von Martin Elsaesser. Werk zwischen Ex- pressionismus und Dazu gehören neben vielen wichtigen profanen Bau- Moderne. Ein Bau, der ten auch die in diesem Buch vorgestellten Kirchen, von auch schon einmal, um denen jeder Einzelne unbedingt sehenswert ist. 1970, auf der Abrisslis- te stand. Elisabeth Spitzbart, Jörg Schilling: Martin Elsaesser. Als Elsaesser am Kirchenbauten, Pfarr- und Gemeindehäuser. Mit Neu- 5. August 1957 in Stutt- aufnahmen von Rose Hajdu. 208 S., geb., ca. 169 Abb. gart stirbt, heißt es Ernst Wasmuth Verlag Tübingen/Berlin, 2014. 48 Euro. der Traueranzeige, er hinterlasse „ein unvoll- P. S. endetes Lebenswerk“. Martin Elsaesser lebt in seinen meisterlichen Bauwer- Sicher hatte er es ken weiter. Dagegen ist die kongeniale Malerin Käte während des Dritten Schaller-Härlin fast ganz vergessen. Dies soll sich in Reiches mit seinen Bau- Kürze ändern: Die Kunststiftung Hohenkarpfen wird ten nicht leicht, den- auf dem gleichnamigen Gipfel der Schwäbischen Alb noch hinterließ er ein zwischen Trossingen und Spaichingen am 23. Juli enormes Werk zwi- 2017 eine repräsentative Ausstellung eröff nen. Dazu schen Expressionis- Portrait Martin Elsaessers erscheint im Belser Verlag eine umfangreiche Mono- mus und Moderne. von Käte Schaller-Härlin. grafi e.

10 BAUKUNST UND BAUMEISTER

BAUKUNST Laufender Hund

Der Mäander ist eines der ältesten Ornamente im Kunsthandwerk und schon aus der Frühgeschichte als Keramikverzierung bekannt. Ihren Namen hat die Form von Maiandros, einem kleinasiatischen Fluss mit vielen Windungen. Aus der starr geometrischen Mäanderform entwickelte sich schließlich auch ein organisch bewegtes, spiraliges oder wellenförmi- ges Muster, für das man den anschaulichen Begriff „Laufender Hund“ erfunden hat, der wissenschaftliche Der Laufende Hund an einem Stuttgarter Villenbau von wäre statt dieser munteren Metapher „Vitruvianische Paul Bonatz. Volute“, benannt nach dem römischen Architekturthe- oretiker Vitruv (1. Jh. v. Chr.). Ein anderer, eher kunst- Kopp (1911/12). Sie steht in der Gellertstraße, Stutt- wissenschaftlicher Terminus ist „Figura serpentinata“, garts Halbhöhenlage im Osten. Heute wird das Haus was auf die schlangenhafte Gewundenheit verweist. von der Galerie Valentien genutzt. Wer sonst sollte Die allegorische Bewandtnis in der Antike war, dass diese Hauszierde planen als Paul Bonatz, der noch im diese gerundete Mäanderform die stetige Reproduk- Alter den Homer im Original gelesen haben soll? Hier, tion des Lebens symbolisieren sollte: Das alte Wesen so scheint es, hat er sich aus seiner klassizistischen rollt sich zusammen, das junge entfaltet sich und fl ießt Phase gewissermaßen mit einem klassischen Zitat weiter und weiter … verabschiedet. Sein Laufender Hund in der Gellertstra- Mäandermuster, insbesondere Laufende Hunde, ße ziert die Traufzone unterhalb eines Zinnenfrieses. fi nden sich als Tapetenmuster, Borten oder Intar- Die Figur erscheint als grün bemaltes Flachrelief. Der sien in klassizistischem Mobiliar. Als äußere Hauszier Zinnenfries als Betonung der Traufzone kommt oft vor hingegen sind sie sehr selten. Wir haben sie an einer bei Bonatz, der mäandrierende Laufende Hund aber Stuttgarter Villa von Paul Bonatz entdeckt, der Villa nur dieses eine Mal!

BAUMEISTER pektvollen Umgang mit der Baugeschichte ist er seinem Richard Perrey (1866–1937) großen Kollegen (1862–1938) recht um 1900: Die Industrie boomte, die Stadt ähnlich. Wo aber Fischer war reich, und ein günstiger Zufall erlaubte, dass der seine Architektur aus dem Reichtum sich gerade in der wohl lebendigsten deut- Historismus heraus in eine schen Architekturepoche einstellte. Herrscher über sachlichere Bauepoche das Mannheimer Architekturgeschehen jener Zeit führte, beharrte Perrey auf war Richard Perrey, Direktor des Mannheimer Hoch- trutzigem Späthistorismus. bauamts. Geboren in Stettin, Studium an den Tech- Vielfach ragen Türme über nischen Hochschulen München und Charlottenburg, seine Schöpfungen wie Stadtbaumeister in Stettin (1898) und Breslau (1900). bei der Alten Feuerwache (1911/12), beim im Inneren 1902 ereilte ihn der Mannheimer Ruf, und er begann, in schönstem Jugendstil ausgestatteten, durch eine die Stadt späthistoristisch und auch ein wenig nord- Bürgerinitiative geretteten Herschel-Bad (1912–1916) deutsch zu prägen – er brachte den Mannheimern die oder bei der um einen Wasserturm herum gebauten (Neo-)Backsteingotik. Andererseits achtete er streng Luzenbergschule (1913–1915). Von den 122 Bauten, darauf, dass der Barock als dominierender Stil der die zwischen 1902 und 1918 in Perreys Planungsregie Stadt nicht durch neue Bauten irritiert würde. Im res- entstanden, haben wenigstens 20 Krieg und an schlie-

11 DENKMAL GESUCHT

ßende Abrisswelle überstanden (dazu gehört das in stilistisch aber war er vollkommen „out“. Man verun- unserem Heft 2/2004 vorgestellte Pumpwerk Necka- glimpfte ihn gar als „Festungsbaumeister“. Er enga- rau). gierte sich dann politisch als Mannheimer Stadtver- Eigentlich war Perrey ein unbeugsamer Eklektiker, ordneter der Deutschnationalen Volkspartei (DNVP) der historische Stile gekonnt mischte. So musste 1918 und verfl uchte das „neue bauen“, vor allem wegen seine Zeit einfach abgelaufen sein, zumal er sich mit seiner Flachdächer, die er für „Wahn“ hielt. Ein Reaktio- seiner autoritären und selbstherrlichen Art viele Fein- när, gewiss, aber voll baukünstlerisch trotziger Origi- de gemacht hatte. Man ließ ihn noch bis 1923 im Amt, nalität.

GEWUSST WO? hochberühmten Ma- lers. Und dieser Schüler Denkmale im Land war auch sonst emsig, als Kirchenausmaler, Der Turm überragt den Ort, von dem aus er früher vor allem aber als verwaltet wurde, und dient noch immer als Stadtzei- geradezu stilbildender chen, als eines der ganz wenigen Jugendstil-Erinne- Grafi ker. Für die Münch- rungsstücke aus einer vordem blühenden Stadtarchi- ner Kunstzeitschrift tektur, denn man hatte auch hier einst Geld und einen „Jugend“ hat er Monats- avantgardistischen Geschmack, den man seinem titelbilder entworfen, Hauptgewerbe auch schuldete! für den Münchner „Sim- Unser Bauwerk entstand zwischen 1901 und 1903. Der plizissimus“ vielerlei wackere Baumeister, zugleich Bau-Bezirksinspektor, Zeichnungen beigesteu- kam aus der Nähe, wurde aber nie sonderlich be- ert, einige klassische rühmt, obwohl sein Turm hier gewiss ein Wurf ist. Auf- Karl-May-Titelbilder sollen auch von ihm stammen fallend zunächst wegen seiner vier Erker-Ziertürmchen sowie etliche Briefmarkenentwürfe. und der ebenfalls behelmten Turmspitze inmitten, Bekannt ist er nicht geworden. Deshalb suchen wir eine Anspielung auf spätmittelalterliche Fünfknopf- stattdessen (1) seinen berühmten Lehrer und (2) wie türme, dann aber auch wegen seiner Bemalung auf immer die Stadt. Sie liegt in einem Drei-Flüsse-Tal, das den weißen Putzfeldern droben auf Höhe des Uhren- unser Turm überragt. Und zuletzt: (3) Wie ist der Name stockwerks. Sie stammen, wie auch die Bemalungen dieses Stadtzeichens (wir lassen beide gebräuchlichen der Uhr, vom Schüler eines in Karlsruhe lehrenden, Bezeichnungen gelten).

Rätsellösung und Gewinner 4/2016 Raten Sie mit Wenn Sie es wissen oder herausgefunden haben, Es ist halt doch ein Bau mit Weltformat, den der New Yorker Architekt Richard Meier Anfang der 1990er schicken Sie die Antwort bis 31. Juli 2017 auf einer Jahre mutig dem Ulmer Münster gegenübergestellt Postkarte – bitte nicht als E-Mail – an die Denkmalstif- hat. Das zeigen auch die weit über das halbe Tausend tung Baden-Württemberg, Charlottenplatz 17 in 70173 hinausgehenden richtigen Antworten. Die Rätselma- Stuttgart. Oder senden Sie uns die Antwort über die cher haben sich über diese hohe Zahl sehr gefreut. Über das große Schwabenbuch freuen sich: Gesine Rätselseite auf unsere Webseite: Drewniok, 17192 Waren; Leander Hohwieler, 79241 www.denkmalstiftung-bw.de Ihringen; Jörg Friedrich, 73430 ; Edeltraud Unter den Einsendern verlosen wir fünf Exemplare ei- Schäff er, 74321 Bietigheim-Bissingen; Annette Sante, 70599 Stuttgart. ner detaillierten und umfangreichen Abhandlung über das legendäre „Neue Lusthaus in Stuttgart“.

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