Julian Schuster Dr. Frank Rybak
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NR. 3/2016 VDV-PROFICAMP VDV-PROFI VDV-RECHT Sieg bei „Mini-EM“ Julian Schuster Dr. Frank Rybak Testspielerfolge Freiburgs Kapitän Tipps zum neuen gegen internationale über Lehrjahre und Musterarbeitsvertrag Top-Gegner Rückkehrer-Qualitäten der DFL www.spielergewerkschaft.de DAS ECKIGE MUSS INS ECKIGE. Das offizielle Bundesliga Magazin der DFL – jetzt auch als E-Paper für Smartphones und Tablets. Download kostenlos im App Store oder bei Google Play. DFL_Bundesliga_DasEckige_210x297_VDS_Sportjournalist_39L300.indd 1 11.03.16 09:39 WIR PROFIS DAS MAGAZIN DER VDV NR. 3/2016 VDV-ANSTOSS 3 Liebe Mitglieder, liebe Fußballfreunde, die ersten Titel der neuen Sai- Jahr haben bereits nach kurzer träge mit den Medienanbietern son sind bereits vergeben: Zeit die ersten Spieler neue Ver- abgeschlossen und somit für die Olympia-Gold für unsere Frau- träge unterschrieben. Dies zeigt, Bundesliga noch bessere Wachs- en, die Silbermedaille für die wie wertvoll das VDV-Proficamp tumspotenziale im internationa- „Jungs“ von Horst Hrubesch nicht nur für betroffene Spieler len Wettbewerb erschlossen hat. und der Supercup für den FC ist. Es bietet eben auch Klubs, die Bei dem Einsatz des Geldes sollte Bayern München. Dazu gratu- auf der Suche nach guten Spielern aus Sicht der VDV nun allerdings liert die VDV auch von dieser sind, eine hervorragende Quelle, Augenmerk darauf gelegt wer- Stelle ganz herzlich. Einen Titel den, dass nicht nur Zuflüsse in der besonderen Art hat zudem Infrastruktur und Gehälter erfol- die Mannschaft unseres VDV- gen, sondern auch gezielt in Prä- Proficamps errungen. In Öster- ventions- und Hilfsinitiativen für reich setzte sich das Team von Spieler investiert wird, um so der Cheftrainer Georgi Donkov und Verantwortung zum Schutz der Torwarttrainer Michael Kraft Wettbewerbsintegrität und der nämlich bei der „Mini-EM“ der Arbeitgeberfürsorgepflicht für vereinslosen Profis gegen star- aktive und ehemalige Profis sowie ke Gegner durch. Auch dazu für Talente in angemessener Wei- herzlichen Glückwunsch! se nachzukommen. VDV-Proficamp als Gedenken an Wilfried Straub internationale Bühne Ein großartiger Mensch, der als Doch nicht nur in Österreich prä- Ligaverantwortlicher schon früh sentierte sich Georgis VDV-Team ein offenes Ohr für die Belange in hervorragender Verfassung. der Spieler hatte, ist leider für im- Auch in den Testspielen gegen Florian Gothe mer von uns gegangen. Mit dem weitere internationale Topklubs ehemaligen DFL-Geschäftsführer – wie beispielsweise den FC Má- Wilfried Straub hat die Fußball- laga – nutzten die vereinslosen aus der sie schöpfen können. In familie einen Bundesliga-Pionier VDV-Profis die Chance, sich mit diesem Zusammenhang bedankt verloren, der stets im Sinne der starken Leistungen für neue Klubs sich die VDV auch ganz herzlich Sache und in wertschätzender zu empfehlen. Besonders durch wieder bei der DFL für die traditi- Art einen fairen und nachhaltigen die neue Ausrichtung des VDV- onelle und solidarische Unterstüt- Interessenausgleich gesucht hat Proficamps mit zahlreichen Test- zung des VDV-Proficamps. und damit erfolgreich war. Die spielen im Ausland und gegen Spielergewerkschaft verneigt sich DAS ECKIGE MUSS INS ECKIGE. ausländische Gegner möchten Verantwortungsbewusste vor seinen Tugenden und seiner wir für unsere vereinslosen Profis Investitionen Lebensleistung. nun verstärkt auch Zugänge zu Bevor Geld solidarisch verteilt attraktiven internationalen Ar- werden kann, muss es erwirt- Mit sportlichen Grüßen beitsmärkten schaffen, um somit schaftet werden. Diesbezüglich die Jobchancen der einzelnen hat sich die VDV sehr darüber ge- Spieler nochmals deutlich zu er- freut, dass DFL-Geschäftsführer Das offizielle Bundesliga Magazin der DFL – jetzt auch als E-Paper für Smartphones höhen. Schon in den letzten Jah- Christian Seifert mit seinem Team und Tablets. Download kostenlos im App Store oder bei Google Play. ren haben mehr als 70 Prozent der bei der Ausschreibung der neuen Teilnehmer neue Jobs als Profis nationalen Medienrechte für den Florian Gothe gefunden und auch in diesem Lizenzfußball neue Rekordver- Präsident der VDV DFL_Bundesliga_DasEckige_210x297_VDS_Sportjournalist_39L300.indd 1 11.03.16 09:39 4 VDV-PROFI WIR PROFIS DAS MAGAZIN DER VDV NR. 3/2016 „Da muss man durch!“ Freiburgs Julian Schuster über harte Lehrjahre, Schwarzwald-Idylle und Rückkehrer-Qualitäten Wir Profis: Julian, du hast nach als Kreisligaspieler Praktikant Abiturs hatte ich noch Zeit und deiner Verletzung gesagt, dass in der Marketing-Abteilung so kam ich zum VfB Stuttgart. Ich dein Körper noch zu einigem des VfB Stuttgart. Wie kam es hatte aber keinen Hintergedan- fähig ist. Zu was ist dein Körper dazu? ken in anderer Funktion beim VfB denn noch fähig? Julian Schuster: Ich habe nach reinzurutschen. Julian Schuster: Ich habe vor der der Realschule eine Ausbildung Verletzung gespürt, dass ich mein als Bankkaufmann gemacht, Wir Profis: Das hört sich nach Potenzial im Kraft- und Athletik- wollte aber auf jeden Fall noch einem durchdachten Bil- bereich in meiner Karriere noch mein Abitur nachholen. Eigent- dungsplan an. nicht ausgereizt habe und noch lich wollte ich das Abitur direkt Julian Schuster: Ich bin zulegen kann. Kurz vor der Verlet- nach dem Ende der Realschule im Schwäbischen aufge- zung habe ich daher angefangen, machen, aber die Ausbildung bei wachsen, das merkt man in diesen Bereichen noch härter der Bank kam dazwischen. Mir hat schon bei meinem bishe- zu arbeiten. Ich wollte das Augen- das sehr gut gefallen dort und im rigen Lebensweg. Mein merk darauf legen und bin das Nachhinein war Charakter ist durch die dann auch während und nach der es auch die Erziehung meiner El- Verletzung intensiv angegangen. richtige Ent- tern geprägt. Durch die scheidung. Ausbildung zum Bank- Wir Profis: Zwischen kaufmann habe ich noch Hattest du Ausbil- heute eine Sicherheit in mal Zwei- dungsende der Hinterhand. Eigentlich fel an der und Beginn wollte ich noch ein Sport- Zukunft d e s studium angehen, aber während dann kam es etwas anders. deiner lan- gen Verlet- Wir Profis: Der Profi-Fußball zungszeit? kam dazwischen. Julian Schus- Julian Schuster: Stimmt! ter: Ich war im- Ich habe erst bei mer sehr positiv, den VfB- auch wenn mein Ver- trag mit dem Sport-Club zunächst im Sommer 2016 auslaufen sollte. Ich wuss- te, dass ich wieder auf das Ama- vorherige Niveau kommen teuren kann. Deswegen hatte ich gespielt und bin dann auch eigentlich nie wirkliche in die 1. Mannschaft gekom- Probleme, was sich auch men. Allerdings haben meine El- in der Sommervorberei- tern immer darauf gedrängt, dass tung bestätigt hat. ich Schule und Ausbildung be- ende, denn damals gab es noch Wir Profis: Du warst nicht die Kooperation zwischen schon mit 19 Jahren Verein und Schule wie es heute WIR PROFIS DAS MAGAZIN DER VDV NR. 3/2016 VDV-PROFI 5 bei den Nachwuchsleistungszen- tren ist. Ich musste damals alles selbst mit Lehrern und Direkto- ren regeln. Es war schon eine sehr harte Zeit, weil es nichts anderes außer Schule und Fußball gab. Aber dieser Lebensabschnitt hat mich sehr geprägt, denn nach wie vor finde ich es wichtig, eine sol- che Phase zu durchleben. Umso mehr kann man andere Phasen dann schätzen. Wir Profis: Vom VfB bist du zum Sport-Club gegangen. Wo Rund 200 Spiele hat der 31-Jährige mittlerweile für den Sport-Club aus Freiburg liegt für dich der Unter- absolviert und ist dort seit mehreren Jahren Kapitän. schied? Julian Schuster: Es gibt schon Gemein- und dem ehemaligen Präsiden- Abstieg haben wir einen Anstieg samkeiten zwi- ten Achim Stocker gestellt. Auch der Mitgliederzahlen erlebt und schen Schwaben heute noch gibt es im Verein ei- so viele Trikots in der 2. Bundes- und Badenern. nen sehr offenen Umgang mit- liga verkauft wie noch nie zuvor. In Freiburg einander. Niemand stellt sich Und das haben wir in jedem Spiel spürt man über den anderen und alle wol- zurückgezahlt. aber zusätz- len gemeinsam etwas erreichen. lich den Ein- Das honoriert auch der Fan. Zu Wir Profis: Was sagst du zu Trai- fluss anderer unseren Anhängern haben wir ner Christian Streich? Kulturen und einen sehr engen Kontakt, denn Julian Schuster: Trainer zu die Nähe zu niemand von uns Spielern fühlt vergleichen ist natürlich sehr Frankreich und sich als etwas Besseres, sondern schwierig, ich habe bei jedem viel der Schweiz. sieht sich auf einer Stufe mit den gelernt. Christian Streich hat fuß- Und natürlich ist Fans. Dieses gelebte Miteinander auch das Klima spüren die Menschen und schät- ein anderes. Genie- zen es. Wir stehen zwar im Mittel- ßen gehört zu den punkt, aber das bedeutet großen Stärken in Ba- für uns nicht, dass wir den. Aber ich hatte nie Pro- abheben. Nach dem Spieler der bleme, auch wenn in der Größe Bundesliga der Städte und auch der Vereine Unterschiede vorhanden sind. Julian Schuster In Freiburg sorgen das Studen- tenleben und die Landschaft mit Geburtsdatum: 15. April 1985 dem Schwarzwald für besondere Reizpunkte. Daher sind gerade im Aktueller Klub: SC Freiburg Sommer auch viele Touristen in der Stadt. Die hohe Lebensquali- Bisherige Klubs: FV Löchgau, VfB Stuttgart tät zieht viele – gerade auch älte- re – Menschen nach Freiburg. Zitat: „Ich bin in der VDV, weil ich es wichtig finde, dass wir untereinander als Spieler einen regen Austausch pflegen Wir Profis: Und dann gibt es können. Ich hatte zwar bisher immer Glück, aber man noch den Sport-Club! sollte nicht erst dann Hilfe suchen, wenn es einem Julian Schuster: Die Weichen schlecht geht, sondern Solidarität und Unterstützung für die Entwicklung des Vereins auch in guten Zeiten vorleben.“