Neuaufstellung des Flächennutzungsplans

„Verbandsgemeinde "

Umweltbericht gemäß § 2 Abs. 4 BauGB

Fassung für das Verfahren nach § 3 Abs. 2 und § 4 Abs. 2 BauGB

Stand: Februar 2020

FASSBENDER WEBER INGENIEURE PartGmbB Dipl.-Ing. (FH) M. Faßbender Dipl.-Ing. A. Weber

Brohltalstraße 10 Tel.: 02633/4562-0 E-Mail: [email protected] 56656 Brohl-Lützing Fax: 02633/4562-77 Internet: www.fassbender-weber.ingenieure.de

Umweltbericht zur Neuaufstellung des Flächennutzungsplans VG Vallendar Seite - 2 –

Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung ...... 5 1.1 Kurzdarstellung der Inhalte und der wichtigsten Ziele ...... 6 1.2 Festlegung von Umfang und Detaillierungsgrad der Umweltprüfung ...... 8 1.3 Bedeutsame Ziele des Umweltschutzes und deren Berücksichtigung ...... 10 1.4 Planungsalternativen ...... 13 2. Bestandsaufnahme des derzeitigen Umweltzustands, Prognose über die Entwicklung des Umweltzustands, Wechselbeziehungen, Herleitung von Maßnahmen ...... 14 2.1 Bereich „Am Still/ Auf der Rothennahrung“ ...... 15 2.2 Bereich „Sonderbaufläche Kultur am ehemaligen Wasserwerk, Sonderbaufläche Freizeit/Erholung/Kultur (Bundesanstalt für Gewässerkunde)“ Niederwerth ...... 34 2.3 Bereich Gewerbliche Baufläche „Auf´m alten Schafstall“ Urbar ...... 52 2.4 Bereich “gemischte Bauflächen im Bereich des Bauhofes/ Am Höllengraben“ Urbar ...... 71 2.5 Bereich “Wohnbaufläche Hüttenberg“ Urbar ...... 90 2.6 Bereich “Auf der Flur (südöstlich Berufsförderungswerk) Wohnbaufläche“ Vallendar ...... 109 2.7 Bereich “Auf der Flur (südöstlich Berufsförderungswerk)“ Sonderbaufläche, Vallendar ...... 127 2.8 Bereich “Wambachparkplatz“ Vallendar ...... 145 2.9 Bereich “Ladestraße“ Vallendar...... 164 2.10 Bereich “Rheinradweg Vallendar und “ Vallendar ...... 180 2.11 Bereich „Beibehaltung der geplanten Baufläche „In der Hohl“ Weitersburg ...... 196 2.12 Bereich „Beibehaltung und Erweiterung der geplanten gewerblichen Bauflächen ...... 214 2.13 Bereich “Geplante Wohnbauflächen nördlich und gemischte Bauflächen südlich des Kindergartens „Ober der Heege/ Ober´m Dorf“ Weitersburg ...... 232 2.14 Bereich “Geplante Straßenanbindung an vorhandenes Baugebiet Gumschlag“ ...... 251 2.15 Bereich “ Geplante Sonderbaufläche für Fremdenverkehr „Wüstenhof“ Weitersburg ...... 268 2.16 Bereich “Geplante Sondergebietsfläche „Wendelinushof“ Weitersburg ...... 286 3. Zusätzliche Angaben ...... 303 3.1 Wichtigste Merkmale der verwendeten technischen Verfahren ...... 303 3.2 Geplante Maßnahmen zur Überwachung erheblicher Umweltauswirkungen ...... 304 3.3 Allgemein verständliche Zusammenfassung...... 304 3.4 Referenzliste der Quellen ...... 307

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Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Ausschnitt d. Nutzungsmusters im Änderungsbereich ...... 16 Abbildung 2: Nebeneinander von Wiesen- und Gartenflächen ...... 16 Abbildung 3: Weideflächen ...... 17 Abbildung 4: Pferdestall mit Reitplatz ...... 17 Abbildung 5: Blick auf das Niederwerth mit dem Plangebiet vom „Mallendarer Berg“ ...... 23 Abbildung 6: Hof-/Zufahrtsbereich zur Bundesanstalt ...... 35 Abbildung 7: Wiese mit Messstellen ...... 35 Abbildung 8: Blick auf den Pappelwald vom anschließenden Wirtschaftsweg ...... 36 Abbildung 9: Stillgewässer im nordwestlichen Bereich ...... 36 Abbildung 10: Offenlandflächen im Gebiet sowie bestehendes Gewerbegebiet im ...... südlichen Anschluss ...... 53 Abbildung 11: Streuobstweide ...... 53 Abbildung 12: Ackerland im westlichen Bereich ...... 54 Abbildung 13: Freizeitgarten ...... 54 Abbildung 14: Waldbereich ...... 72 Abbildung 15: Blick auf den Änderungsbereich von der anschließenden Kreisstraße ...... 73 Abbildung 16: Lagerplatz im straßenzugewandten Bereich ...... 73 Abbildung 17: Blick über den Ackerschlag im Änderungsbereich ...... 91 Abbildung 18: Mähweide mit einzelnen Obstbäumen im westlichen Teil des Änderungsbereichs .. 91 Abbildung 19: Fernblick über das Mittelrheinische Becken ...... 97 Abbildung 20: Blick auf den Änderungsbereich von der Kreisstraße ...... (links: anschließender Waldbestand) ...... 110 Abbildung 21: Ackerflächen im Änderungsbereich ...... 110 Abbildung 22: Mähweide mit einzelnen Obstbäumen ...... 111 Abbildung 23: Blick auf den Laubmischwald im südlichen Teil des Änderungsbereichs ...... 128 Abbildung 24: teils verbuschende Gras-/Hochstaudenfluren ...... 128 Abbildung 25: Laubmischwald / Ahornmischwald ...... 129 Abbildung 26: Neophytenfluren ...... 146 Abbildung 27: Wambach östlich des Änderungsbereichs ...... 146 Abbildung 28: abgestorbener Baum am Südrand des Änderungsbereichs ...... 147 Abbildung 29: Ausschnitt aus dem Lageplan für die Rückhaltebecken ...... (Vorabzug, unmaßstäblich); Bearbeitung: Ingenieure Hartwig GmbH ...... 159 Abbildung 30: versiegelte Platzflächen ...... 165 Abbildung 31: mittels Natursteinpflaster befestigte Flächen, randlich Erdwall mit ...... trockenen Hochstaudenfluren ...... 165 Abbildung 32: Container-Stellplatz ...... 165 Abbildung 33: brachliegende Flächen im Anschluss an die Bahnstrecke ...... 181 Abbildung 34: Brachflächen zwischen Bahnstrecke und Rhein ...... (im Hintergrund: Insel Graswerth) ...... 182 Abbildung 35: Blick vom durch das Gebiet führenden Weg mit Kleingärten (rechts) ...... und dichter, vorwaldartiger Vegetation ...... 197

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Abbildung 36: Pferdeweide mit Obstbäumen ...... 197 Abbildung 37: Flächen mit dichter, vorwaldartiger Vegetation ...... 197 Abbildung 38: Blick auf Ackerflächen im nördlichen Teil des Gebiets ...... 215 Abbildung 39: streifenförmige Obstwiese ...... 215 Abbildung 40: Streuobstweide im südlichen Bereich des Änderungsgebiets ...... 215 Abbildung 41: Mähweiden und Streuobstbestände in der nördlichen Teilfläche ...... 233 Abbildung 42: Mähweiden mit Streuobst in der nördlichen Teilfläche ...... 233 Abbildung 43: Mähweide und Streuobstbestand (südliche Teilfläche) ...... 234 Abbildung 44: bituminos befestigter Abschnitt des vorhandenen, auszubauenden Fahrwegs ...... 252 Abbildung 45: teilbefestigter Waldweg im Bereich der geplanten Straßenanbindung ...... 252 Abbildung 46: Ackerland auf dem Höhenrücken im Bereich der geplanten Straßenanbindung .... 253 Abbildung 47: Blick auf den Wüstenhof ...... 269 Abbildung 48: bestehende Ferienwohnungen ...... 269 Abbildung 49: Beispiel für alten Baumbestand (mit Höhlungen) ...... 270 Abbildung 50: Schrägluftbildaufnahme (Quelle:www.ausflugslokal-wuestenhof.de) ...... 276 Abbildung 51: Blick auf die Hofstelle von Norden ...... 287 Abbildung 52:Freisitz mit anschließender Rasenfläche ...... 287 Abbildung 53: Hofbäume ...... 288

Tabellenverzeichnis Tabelle 1: Übersicht der materiellen Änderungsflächen: ...... 7 Tabelle 2: Umfang und Detaillierungsgrad der Umweltprüfung: ...... 9 Tabelle 3: Fachgesetzliche und fachplanerische Ziele des Umweltschutzes und ...... deren Berücksichtigung : ...... 10 Tabelle 4: Übersicht der Änderungsflächen ...... 305

Anlagen:

 Pläne „Biotop- und Nutzungsstrukturen“

 Einschätzungen zu Belangen des Natur- und Artenschutzes

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Umweltbericht/ Umweltprüfung materieller Änderungsflächen gemäß § 2 Abs. 4 BauGB

1. Einleitung Die Grundlage für die Aufstellung von Bauleitplänen bildet das Baugesetzbuch (BauGB). Die Bauleitpläne sollen u. a. dazu beitragen, eine menschenwürdige Umwelt zu sichern und die natürlichen Lebensgrundlagen zu schützen und zu entwickeln. Bei der Aufstellung der Bauleitpläne sind neben anderen öffentlichen und privaten Belangen umweltschüt- zende Belange (§ 1 Abs. 5, Abs. 6 Nr. 5 und 7 so-wie § 1a BauGB) zu berücksichtigen. Für die Belange des Umweltschutzes muss eine Umweltprüfung durchgeführt werden. Von der Pflicht zur Umweltprüfung kann nur in Ausnahmefällen, wenn keine Anhaltspunkte für die Beeinträchtigung der Umwelt bestehen, abgesehen werden. In der Umweltprüfung müssen die voraussichtlichen erheblichen Umweltauswirkungen er- mittelt und in einem Umweltbericht beschrieben und bewertet werden. Die Ergebnisse der Umweltprüfung sind in der Abwägung der Bauleitplanung zu berück- sichtigen. Die Eingriffsregelung gem. § 18 ff Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) ist mit der Aufstellung jedes Bauleitplanes abzuarbeiten, dabei ist das Verhältnis zum Baurecht- über § 21 BNatSchG geregelt. Demgemäß ist über die Vermeidung, den Ausgleich und den Ersatz von Eingriffen in Natur und Landschaft nach den Vorschriften des Baugesetzbuches zu entscheiden. Das Land Rheinland-Pfalz hat mit den §§ 8 bis 13 Landesnaturschutzgesetz (LNatSchG) weiterge- hende Regelungen erlassen. Die weiteren Inhalte des Umweltberichtes richten sich nach der Anlage zu § 2 Abs. 4 und § 2a BauGB. Aufgabe des Umweltberichtes ist die Darlegung der landschaftsplanerischen Zielsetzungen auf der Grundlage der Analyse und Bewertung des Zustandes von Natur und Landschaft und deren voraussichtliche Entwicklung unter Berücksichtigung der beste- henden Nutzung. Nach § 2 Abs. 4 Satz 1 und des § 2a BauGB ist für die Belange des Umweltschutzes nach § 1 Abs. 6 Nr. 7 und § 1 a BauGB im Zuge der kommunalen Bauleit- planung auf allen Planungsebenen (BP und FNP) eine Umweltprüfung durchzuführen, in welcher die voraussichtlichen erheblichen Umweltauswirkungen der Planung ermittelt und in einem Umweltbericht beschrieben und bewertet werden. In welchem Umfang und Detaillierungsgrad die Ermittlung der Belange für die Abwägung erforderlich ist, ist für jeden Bauleitplan (d.h. Flächennutzungsplan und Bebauungspläne) von der Gemeinde festzulegen (§ 2 Abs. 4 Satz 2 BauGB). Hierzu werden im Rahmen der frühzeitigen Behördenbeteiligung nach § 4 Abs. 1 BauGB die Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange, deren Aufgabenbereiche durch die Planung berührt werden kann, auch zur Äußerung im Hinblick auf den erforderlichen Umfang und Detaillierungsgrad der Umweltprüfung aufgefordert (Scoping). Die Umweltprüfung bezieht sich auf das, was nach gegenwärtigem Wissensstand und all- gemein anerkannten Prüfmethoden sowie nach Inhalt und Detaillierungsgrad des Bauleit- plans angemessenerweise verlangt werden kann (§ 2 Abs. 4 Satz 3 BauGB). Das Ergebnis der Umweltprüfung ist in der Abwägung zu berücksichtigen (§ 2 Abs. 4 Satz 4 BauGB). Nach Abschluss des Planverfahrens überwachen die Gemeinden die erheblichen Umwelt- auswirkungen, die auf Grund der Durchführung der Bauleitpläne eintreten, um

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insbesondere unvorhergesehene nachteilige Auswirkungen frühzeitig zu ermitteln und in der Lage zu sein, geeignete Maßnahmen zur Abhilfe zu ergreifen. Sie nutzen dabei die im Umweltbericht angegebenen Überwachungsmaßnahmen und die Informationen der Behörden (§ 4c BauGB). Dazu unterrichten die Behörden die Gemeinde, sofern nach den ihnen vorliegenden Erkenntnisse die Durchführung des Bauleitplans er- hebliche, insbesondere unvorhergesehene nachteilige Auswirkungen auf die Umwelt hat (§ 4 Abs. 3 BauGB). Inhalt, Ziele, sowie die Beschreibung der Plandarstellungen und der Standorte sowie der Bedarf an Grund und Boden können den Unterkapiteln des städtebaulichen Teils entnom- men werden.

1.1 Kurzdarstellung der Inhalte und der wichtigsten Ziele der Neuaufstellung des Flächennutzungsplans Die geplanten und bisherigen Darstellungen sowie Lage und Flächengrößen der vorgese- henen materiellen Änderungsflächen sind in der folgenden tabellarischen Auflistung aufge- führt. Darüber hinaus wird auf die ausführlichen Erläuterungen in der Begründung verwiesen. Der Bedarf an Grund und Boden wird ebenfalls in der folgenden tabellarischen Auflistung der materiellen Änderungsflächen sowie in den Einzelflächenbetrachtungen dargestellt. Der räumliche Umfang der Umweltprüfung beschränkt sich auf die Bereiche, in de- nen Darstellungsänderungen vorgesehen sind, welche zu Beeinträchtigungen des Umweltzustands führen könnten.

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Tabelle 1: Übersicht der materiellen Änderungsflächen: Geplante Größe Gemeinde Gebiet Nutzung in ha Niederwerth Am Still/ Auf der Rothennahrung W 7,05 ehem. Wasserwerk S 0,13 Parkplatz zum Wasserwerk Parkplatz 0,12 Gewässerkunde S 3,32 OG Niederwerth 10,61 Urbar Aufm alten Schafstall G 7,41 Am Höllengraben M 1,46 Hüttenberg W 2,70 OG Urbar 11,57 Vallendar Auf der Flur W 10,48 Sonderbaufläche Auf der Flur S 3,85 Wambachparkplatz Parkplatz 0,35 Ladestraße G 0,55 Rheinradweg Radweg 0,72 Stadt Vallendar 15,94 Weitersburg In der Hohl W 2,81 Auf der Höhe G 3,34 Aufm großen Stück G 3,74 Ober der Heege W 3,43 Oberm Dorf M 0,47 Zweitanbindung Gumschlag Straße 1,24 Wüstenhof S 1,11 Wendelinushof S 0,80 OG Weitersburg 16,92 Verbandsgemeinde gesamt 55,05

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1.2 Festlegung von Umfang und Detaillierungsgrad der Umweltprüfung Umfang und Detaillierungsgrad der Umweltprüfung sind von der Gemeinde für jeden Bau- leitplan festzulegen, soweit eine Ermittlung der Umweltbelange für die Abwägung erforder- lich ist. Ziel der Umweltprüfung und somit Maßstab für deren Erforderlichkeit ist die Ermittlung der voraussichtlichen erheblichen Umweltauswirkungen der Planung. Das heißt, der erforderli- che Umfang und Detaillierungsgrad der Umweltprüfung reicht nur soweit, als durch die Pla- nung überhaupt erhebliche Umweltauswirkungen zu erwarten sind, und zwar bezogen auf jeden der in § 1 Abs. 6 Nr. 7 und § 1a BauGB aufgeführten Umweltbelange. Im Zuge der Planung wurden aufgrund der örtlichen Gegebenheiten und der Eigenart der zukünftig geplanten Nutzung neben empirischen Ansätzen vor allem folgende fachgut- achterlichen Grundlagenermittlungen sowie vorliegende Fachpläne ausgewertet:  Digitales Landschaftsinformationssystem der Naturschutzverwaltung Rheinland-Pfalz (www.naturschutz.rlp.de)  Digitales Informationssystem der Wasserwirtschaftsverwaltung Rheinland-Pfalz (www.wasser.rlp.de)  Digitales Informationssystem des Landesamts für Geologie und Bergbau Rheinland- Pfalz (www.lgb-rlp.de)  Landschaftsplan der Verbandsgemeinde Vallendar  Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Vallendar  Planung vernetzter Biotopsysteme für den Landkreis -Koblenz  Bodenkarte von Rheinland-Pfalz, Blatt 5511 Bendorf  Entwurf des Bebauungsplans „Radweg zwischen Vallendar und Bendorf“ der Stadt Vallendar einschließlich Anlagen/ naturschutzfachlicher Unterlagen. Bearbeitung: Dr. Kübler GmbH, Rengsdorf  Landesbetrieb Mobilität Cochem-Koblenz - Schlingnatter-Mauereidechsen-Habitat Vallendar K 82 sowie Bebauungsplan „Rheinufer Nord“ der Stadt Vallendar - Vorläufiger Endbericht. Stand: April 2016. Bearbeitung: Willigalla-ökologische Gutachten, Mainz

Zudem wurde eine örtliche Begehung der Änderungsbereiche durchgeführt. Es erfolgte eine Erfassung wertgebender Vegetationseinheiten und Habitatstrukturen für vermutlich planungsrelevante Arten sowie eine erste Kartierung der Nutzung durch besonders oder streng geschützte Tierarten durch einen Biologen (Ausnahme: Bereiche Radweg und La- destraße). Der Umfang und Detaillierungsgrad der Umweltprüfung zur vorliegenden Planung wurde nach § 2 Abs. 4 Satz 2 BauGB unter Berücksichtigung der in § 1 Abs. 6 Nr. 7 und § 1a BauGB aufgeführten Belange wie folgt festgelegt:

Räumlicher Umfang der Umweltprüfung Aufgrund der Lage der Planänderungsgebiete im Anschluss an bestehende Siedlungsflä- chen, des überschaubaren Flächenumfangs der Änderungsbereiche und der gut prognos- tizierbaren städtebaulichen Zielrichtung der Planung beschränkt sich der räumliche Umfang der Umweltprüfung auf die einzelnen Änderungsbereiche und das jeweils unmittelbar an- grenzende Umfeld.

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Tabelle 2: Umfang und Detaillierungsgrad der Umweltprüfung: BauGB Umweltbelang Voraussichtli- Detaillierungsgrad und Prüfme- che erhebliche thode im Rahmen der Umwelt- Auswirkungen/ prüfung Gegenstand der Umweltprü- fung § 1 (6) Nr. 7a Auswirkungen auf Tiere, Pflanzen, Bo- ja Bewertung der Umweltbelange im den, Fläche, Wasser, Luft, Klima und das Rahmen des Umweltberichts unter Wirkungsgefüge zwischen ihnen sowie Verwendung von fachlichen Grund- die Landschaft und die biologische Viel- lagendaten und Fachplanungen; falt örtliche Begehung, Erfassung wertgebender Vegeta- tionseinheiten und Habitatstruktu- ren für vermutlich planungsrele- vante Arten, erste Kartierung der Nutzung durch besonders oder streng geschützte Tierarten, Durchführung einer Da- tenrecherche; Auswertung vorhandener natur- schutzfachlicher Erhebungen (Be- reiche Radweg und Ladestraße) § 1 (6) Nr. 7b Erhaltungsziele und der Schutzzweck der (ja) Prognose über die Natura 2000- Gebiete von gemeinschaftlicher Bedeu- Verträglichkeit im Rahmen des Um- tung und der Europäischen Vogelschutz- weltberichts gebiete im Sinne des Bundesnaturschutz- gesetzes § 1 (6) Nr. 7c Umweltbezogene Auswirkungen auf den ja Es wird auf Nr. 7a verwiesen. Menschen und seine Gesundheit sowie die Bevölkerung insgesamt § 1 (6) Nr. 7d Umweltbezogene Auswirkungen auf Kul- nein - turgüter und sonstige Sachgüter § 1 (6) Nr. 7e Vermeidung von Emissionen sowie der ja Es wird auf Nr. 7a verwiesen. sachgerechte Umfang mit Abfällen und Abwässern § 1 (6) Nr. 7f Nutzung erneuerbarer Energien sowie die ja Es wird auf Nr. 7a verwiesen. sparsame und effiziente Nutzung von Energie § 1 (6) Nr. 7g Darstellungen von Landschaftsplänen so- ja Es wird auf Nr. 7a verwiesen. wie von sonstigen Plänen, insbesondere des Wasser-. Abfall- und Immissions- schutzrechtes § 1 (6) Nr. 7h Erhaltung der bestmöglichen Luftqualität nein - in Gebieten, in denen die durch Rechts- verordnung zur Erfüllung von bindenden Beschlüssen der Europäischen Gemein- schaften festgelegten Immissionsgrenz- werte nicht überschritten werden. § 1 (6) Nr. 7i Wechselwirkungen zwischen den einzel- ja Darstellung der voraussichtlichen nen Belangen des Umweltschutzes nach Wechselbeziehung und Wirkungs- den Buchstaben a, c und d gefüge zwischen den Schutzgütern durch eine Wirkungsmatrix § 1 (6) Nr. 7j unbeschadet des § 50 Satz 1 des Bun- ja Es wird auf Nr. 7a verwiesen. des-Immissionsschutz-gesetzes, die Aus- wirkungen, die aufgrund der Anfälligkeit der nach dem Bebauungsplan zulässigen Vorhaben für schwere Unfälle oder Kata- strophen zu erwarten sind, auf die Be- lange nach den Buchstaben a bis d und i § 1a (2) Zusätzliche Inanspruchnahme von Flä- ja Es wird auf Nr. 7a verwiesen. chen für bauliche Nutzungen, zusätzliche Bodenversiegelungen, Umnutzung von landwirtschaftlichen Flächen § 1a (3) zusätzliche Eingriffe in Natur und Land- ja Es wird auf Nr. 7a verwiesen. schaft

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1.3 Bedeutsame Ziele des Umweltschutzes und deren Berücksichtigung In der nachfolgenden Aufstellung sind die in einschlägigen Fachgesetzen und Fachplänen festgelegten Ziele des Umweltschutzes, die für die Neuaufstellung des Flächennutzungsplans von Bedeutung sind, aufgeführt.

Tabelle 3: Fachgesetzliche und fachplanerische Ziele des Umweltschutzes und deren Berücksichtigung : Schutzgut Gesetzliche Vorga- Inhalte, Ziele Berücksichtigung bei der ben, Vorschriften, Planaufstellung Richtlinien Pflanzen, Bundesnaturschutz-  Sicherung der Leistungsfähig-  Bestandserfassung hinsichtlich Tiere, gesetz (BNatSchG) keit und Funktions-fähigkeit des Schutzguts in den Einzel- Lebens- und Landesnatur- des Naturhaushalts; Erhalt und flächen unter Verwendung von räume schutzgesetz von Entwicklung der biologischen fachlichen Grundlagendaten Rheinland-Pfalz Vielfalt, der Vielfalt der v.a. aus Informationsdiensten, (LNatSchG) Lebensräume und Lebensge- Aussagen des Landschafts- meinschaften; Schutz, Pflege plans, Fachplanungen sowie und Entwicklung bestimmter örtlicher Erhebung Teile von Natur und Land-  Erfassung wertgebender Vege- schaft, naturschutzrechtliche tationseinheiten und Habi- Eingriffsregelung, artenschutz- tatstrukturen für vermutlich pla- rechtliche Vorgaben des § 44 nungsrelevante Arten, erste BNatSchG Kartierung der Nutzung durch besonders oder streng ge- FFH-/ Vogelschutz-  Erhaltung der natürlichen Le- schützte Tierarten durch einen richtlinie bensräume sowie der wildle- Biologen, Durchführung einer benden Tiere und Pflanzen, Datenrecherche Wiederherstellung oder Wah-  Auswertung vorhandener na- rung eines günstigen Erhal- turschutzfachlicher Erhebun- tungszustands der natürlichen gen (Bereiche Radweg und La- Lebensräume und der Arten destraße) von gemeinschaftlichem Inte-  Prognose der Auswirkungen resse auf das Schutzgut bei Durch- führung der Darstellungsände- rung  Prognose über die Entwicklung bei Nichtdurchführung der Pla- nung  Hinweise zur Abwendung ar- tenschutzrechtlicher Verbots- tatbestände  Prognose hinsichtlich der Na- tura 2000-Verträglichkeit  Hinweise auf funktionsgerechte Maßnahmen zur Vermeidung, Minderung und zur Kompensa- tion

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Schutzgut Gesetzliche Vorga- Inhalte, Ziele Berücksichtigung bei der ben, Vorschriften, Planaufstellung Richtlinien Boden Bundes-Boden-  Sicherung und Wiederherstel-  Bestandserfassung hinsichtlich schutzgesetz lung der nachhaltigen Funktio- des Schutzguts in den Einzel- (BBodSchG) nen des Bodens flächen unter Verwendung von  Abwehr schädlicher Bodenver- fachlichen Grundlagendaten änderungen v.a. aus Informationsdiensten, Denkmalschutzge- Aussagen des Landschafts- setz (DSchG)  Ausweisung von Bodendenk- plans, Fachplanungen mälern  Prognose der Auswirkungen auf das Schutzgut bei Durch- Bundesnaturschutz-  Erhalt von Böden, so dass sie führung der Darstellungsände- gesetz (BNatSchG) ihre Funktion im Naturhaushalt rung erfüllen können  Prognose über die Entwicklung bei Nichtdurchführung der Pla- nung  Hinweise auf funktionsgerechte Maßnahmen zur Vermeidung, Minderung und zur Kompensa- tion

Wasser Landeswasserge-  Gewässer sind als Bestandteile  Bestandserfassung hinsichtlich setz (LWG) von des Naturhalts und als Lebens- des Schutzguts in den Einzel- Rheinland-Pfalz, raum für Tiere und Pflanzen zu flächen unter Verwendung von Wasserhaushaltsge- sichern. fachlichen Grundlagendaten setz (WHG)  Verunreinigungen sind zu ver- v.a. aus Informationsdiensten, meiden, Gebot des sparsamen Aussagen des Landschafts- Umgangs mit Wasser plans, Fachplanungen sowie  Beschleunigung des Wasser- örtlicher Erhebung abflusses ist zu vermeiden  Prognose der Auswirkungen auf das Schutzgut bei Durch- Bundesnaturschutz-  Bewahrung der Binnengewäs- führung der Darstellungsände- gesetz (BNatSchG) ser vor Beeinträchtigungen, Er- rung halt ihrer natürlichen Selbstrei-  Prognose über die Entwicklung nigungsfähigkeit und Dynamik; bei Nichtdurchführung der Pla- dies gilt insbesondere für natür- nung liche und naturnahe Gewässer  Hinweise auf funktionsgerechte einschließlich ihrer Ufer, Auen Maßnahmen zur Vermeidung, und sonstigen Rückhalteflä- Minderung und zur Kompensa- chen tion  Biotoppauschalschutz nach § 30 BNatSchG (Quellbereiche, naturnahe und unverbaute Bach- und Flussabschnitte, Verlandungsbereiche stehen- der Gewässer)

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Schutzgut Gesetzliche Vorga- Inhalte, Ziele Berücksichtigung ben, Vorschriften, Richtlinien Luft, Klima Gesetz für den Vor-  Erhöhung des Anteils an erneu-  Bestandserfassung hinsicht- rang Erneuerbarer erbaren Energien, Ermöglichen lich des Schutzguts in den Energien (EEG) einer nachhaltigen Entwicklung Einzelflächen unter Verwen- der Energieversorgung im Inte- dung von fachlichen Grundla- resse des Klima- und Umwelt- gendaten v.a. aus Informati- schutzes onsdiensten, Aussagen des Bundesimmissions- Landschaftsplans schutzgesetz (BIm-  Schutz vor schädlichen Umwelt-  Prognose der Auswirkungen SchG) einwirkungen auf die Schutzgü- auf das Schutzgut bei Durch- ter Mensch, Tier, Pflanzen, Bo- führung der Darstellungsän- den, Wasser, Atmosphäre, Kul- derung tur- und Sachgüter (Lärmschutz-  Prognose über die Entwick- verordnung (TA Lärm), Immissi- lung bei Nichtdurchführung onswerte für Schadstoffe (BIm- der Planung SchV))  bei Bedarf Hinweise auf funk- tionsgerechte Maßnahmen Bundesnaturschutz-  Schutz von Luft und Klima auch zur Vermeidung, Minderung gesetz (BNatSchG) durch Maßnahmen des Natur- und zur Kompensation schutzes und der Landschafts- pflege; dies gilt insbesondere für Flächen mit günstiger lufthygie- nischer oder klimatischer Wir- kung wie Frisch- und Kaltluftent- stehungsgebiete oder Luftaus- tauschbahnen

Landschaft Bundesnaturschutz-  Sicherung der Landschaft in ih-  Bestandserfassung hinsicht- gesetz (BNatSchG) rer Vielfalt, Schönheit und Ei- lich des Schutzguts in den genart im Hinblick auf die Erleb- Einzelflächen unter Verwen- nis- und Erholungsfunktion für dung von fachlichen Grundla- den Mensch gendaten v.a. aus Informati-  Bewahrung großflächiger, weit- onsdiensten, Aussagen des gehend unzerschnittener Land- Landschaftsplans, Fachpla- schaftsräume vor weiterer Zer- nungen sowie örtlicher Erhe- schneidung bung  Prognose der Auswirkungen auf das Schutzgut bei Durch- führung der Darstellungsän- derung  Prognose über die Entwick- lung bei Nichtdurchführung der Planung  Hinweise auf funktionsge- rechte Maßnahmen zur Ver- meidung, Minderung und zur Kompensation

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Schutzgut Gesetzliche Vorga- Inhalte, Ziele Berücksichtigung ben, Vorschriften, Richtlinien Mensch Bundesimmissions-  Schutz des Menschen vor Ge-  Bestandserfassung hinsicht- und schutzgesetz (BIm- sundheitsbeeinträchtigungen lich des Schutzguts in den Gesund- SchG) und Belästigungen i.S.d. § 3 (1) Einzelflächen unter Verwen- heit BImSchG dung von fachlichen Grundla- gendaten v.a. aus Informati- Bundesnaturschutz-  Sicherung der landschaftlichen onsdiensten, Aussagen des gesetz (BNatSchG) Vielfalt, Schönheit und Eigenart Landschaftsplans, Fachpla- in seiner Bedeutung als Erleb- nungen sowie örtlicher Erhe- nis- und Erholungsraum für den bung Menschen  Prognose der Auswirkungen  Erhalt und ggf. Schaffung von auf das Schutzgut bei Durch- Freiräumen im besiedelten und führung der Darstellungsän- siedlungsnahen Bereich ein- derung schließlich ihrer Bestandteile  Prognose über die Entwick- lung bei Nichtdurchführung der Planung  bei Bedarf Hinweise auf funk- tionsgerechte Maßnahmen zur Vermeidung, Minderung und zur Kompensation

Kultur- und Denkmalschutzge-  Erhalt, Pflege, Überwachung der  Bestandserfassung hinsicht- Sachgüter setz (DSchG) Kulturdenkmäler, Abwehr von lich des Schutzguts in den Gefahren von Kulturdenkmälern Einzelflächen unter Verwen-  Ausweisung von Kulturdenkmä- dung von Aussagen aus der lern i.S.d. DSchG landesplanerischen Stellung- nahme  Prognose der Auswirkungen auf das Schutzgut bei Durch- führung der Darstellungsän- derung  bei Bedarf Hinweise auf funk- tionsgerechte Maßnahmen zur Vermeidung von Beein- trächtigungen

1.4 Planungsalternativen Die vorliegende Flächennutzungsplanneuaufstellung ist das Ergebnis eines umfangreichen kommunalen Abwägungsprozesses und stellt den Willen der politischen Gremien der Ver- bandsgemeinde Vallendar dar. Anderweitige Planungsmöglichkeiten sind vorliegend insofern nicht erneut zu diskutieren, wenn nicht im Verfahren neue planungsrelevante Aspekte vorgetragen werden.

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2. Bestandsaufnahme des derzeitigen Umweltzustands, Prognose über die Entwicklung des Umweltzustands, Wechselbeziehungen, Herleitung von Maßnahmen

siehe nachfolgende Einzelflächenbetrachtungen materieller Änderungsflächen:

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2.1 Bereich „Am Still/ Auf der Rothennahrung“ Niederwerth

Beschreibung und Bewertung der natürlichen Grundlagen (Bestandsaufnahme des derzeitigen Umweltzustands)

Bezeichnung: „Am Still/ Auf der Rothennnahrung“ Ort/Stadt: OG Niederwerth

Fläche: 70.748 m² neu + 12.763 m² Rücknahme Wohnbaufläche im Nordos- ten im HQ-Extrem

geplante Darstellung im Flächennutzungsplan: Wohnbaufläche

Darstellung im wirksamen Flächennutzungs- Wohnbaufläche mit besonderer grünordnerischer plan: Bindung, Flächen für Acker und Grünland ohne ausgespro- chene Schutzfunktion

Darstellung im Landschaftsplan: Sonderkulturen: Bewirtschaftung gem. den Grunds- ätzen der „guten fachlichen Praxis“ bzw. nach den Grundsätzen und Methoden des ökolog. Landbaus

derzeitige Nutzung: Landwirtschaft (kleinflächig strukturiert): - Sonderkulturen, Grünland, Baumschule; Freizeitnutzung/ Gärten

Luftbildausschnitt (unmaßstäblich)

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Schutzgut Pflanzen, Tiere, Lebensräume

- Bestandsbeschreibung: Biotop-/Nutzungstypen Der Änderungsbereich sich derzeit als kleinparzellierter Biotop- (siehe Plan „Biotop- und Nutzungs- /Nutzungskomplex mit vielen alten Obstbäumen und naturnahen strukturen“ in der Anlage) Heckenstrukturen (Brachen) dar. Das Gebiet weist aber auch teilweise eine intensive Nutzung in Kleingärten mit von Halbstämmen geprägtem Obstanbau auf, gro- ßen Holzlagerstätten bis hin zu streifenartigen Weihnachtsbaum- kulturen und einem Pferdestall mit Reitplatz. Innerhalb des Planareals wurden vier Bäume mit Stammlöchern o- der Borkenabplatzungen festgestellt. Folgende Biotoptypen können im Änderungsbereich differenziert werden:  Nutzgärten  Obstanlagen, z.T. extensiv  Erwerbs- oder Extensivobstanlagenbrachen, tlw. verbuschend  Weihnachtsbaumkulturen  Sonderkulturen  Fettwiesen/ Fettweiden  (Holz-)Lagerplätze  Ackerland  Viehstall (Pferde) mit Reitplatz  Feldscheunen/ Schuppen

Umgebungsstrukturen: landwirtschaftliche Sondernutzungen (kleinteilig strukturiert), Ackerland, Gärten, Wohnbaugebiet

Abbildung 1: Ausschnitt d. Nutzungsmusters im Änderungsbereich

Abbildung 2: Nebeneinander von Wiesen - und Gartenflächen

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Abbildung 3: Weideflächen

Abbildung 4: Pferdestall mit Reitplatz

heutige potentielle natürliche Vege- Sternmieren-Stieleichen-Hainbuchenwald. tation (hpnV)

Tierwelt Der Änderungsbereich wurde im Jahr 2019 im Vorgriff auf

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wertgebende Vegetationseinheiten und Habitatstrukturen für ver- mutlich planungsrelevante Tierarten hin untersucht. Auch wurden erste Hinweise zur Nutzung durch besonders oder streng ge- schützte Tierarten aufgenommen und eine Datenrecherche durch- geführt. Der Biotopkomplex im Änderungsgebiet übernimmt die Funktion einer Biotopvernetzung und Pufferzone zwischen bestehendem Siedlungsrand und landwirtschaftlich genutzten Offenlandberei- chen im Umfeld. Das Gebiet und sein näheres Umfeld weist ein Lebensraumpoten- tial für folgende Tierartengruppen auf, welche auf Ebene der ver- bindlichen Bauleitplanung vertiefend zu untersuchen sind:  Brutvögel (Gehölze und Hecken sowie Grünlandfreiflächen; Nachweise betrachtungsbedürftiger Gartenrotschwänze und Grünspechte liegen bereits vor)  Rastvögel (in den westlich und südlich angrenzenden landwirt- schaftlichen Offenlandflächen)  Fledermäuse (Nutzungen von Biotopbäumen und Gartenlau- ben/Schuppen sind prüfbedürftig)  Bilche (Vorkommen beschränken sich wahrscheinlich auf beson- ders geschützte Arten)  Reptilien (vielfältige Saumstrukturen lassen Vorkommen von streng geschützten Arten nicht ausschließen)  Altholzkäfer, Heuschrecken und Tagfalter (weisen vereinzelt pla- nungsrelevante Arten auf, die durch Bindung an spezifische Ha- bitatstrukturen, z. B. Wiesenknopfbestände, Heckenstrukturen, und/oder lange Entwicklungszeiten in alten Laubbäumen ge- kennzeichnet sind)

Ausführliche Erläuterungen: siehe Anlage „Einschätzung zu Belan- gen des Natur- und Artenschutzes“

Schutzgebiete nach Naturschutz- nicht tangiert; recht, Natura 2000-Gebiete Die Gebietskulisse des FFH-Gebiets „Mittelrhein“ (FFH-5510-301) ist etwa 200 m entfernt.

Die etwa 220 m entfernte Nachbarinsel „Graswerth“, innerhalb des FFH-Gebietes gelegen, ist als Naturschutzgebiet ausgewiesen.

Pauschal geschützte Biotope Pauschal geschützte Biotope nach § 30 BNatSchG oder § 15 LNatSchG sind innerhalb des Plangebiets und nahem Umfeld we- der dem digitalen Informationsdienst LANIS zu entnehmen, noch ergaben sich diesbezüglich Hinweise im Rahmen der eigenständi- gen Bewertung der Geländesituation in 2019. (siehe Anlage „Einschätzung zu Belangen des Natur- und Arten- schutzes“)

Planung vernetzter Biotopsysteme In der Zielekarte der „Planung vernetzter Biotopsysteme“ wird im Rheinland-Pfalz (VBS), Kreis Mayen- Bereich des Plangebiets dargestellt: Koblenz „Entwicklung von (mageren) Wiesen und Weiden mittlerer Stand- orte“/ „Entwicklung von Streuobst“

Biotopkataster Rheinland-Pfalz keine im Biotopkataster erfassten Flächen

Landesweiter Biotopverbund nach randliche Tangierung des landesweiten Biotopverbunds LEP IV

Regionaler Biotopverbund nach Vorbehaltsgebiet regionaler Biotopverbund RROP

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- Kurzbewertung

Arten- und Strukturvielfalt (Diversi- mittel-hoch tät):

Repräsentanz im Naturraum mittel-hoch

Entwicklungspotential mittel-hoch

Ersetzbarkeit, Entwicklungsdauer, mittel, tlw. hoch Regenerationsfähigkeit Schutzkategorien nicht tangiert

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Schutzgut Boden

- Bestandsbeschreibung: Bodentyp, Bodenformen-ge- Bodengesellschaft der Auen und Niederterassen, holozäne Bach- sellschaft und Flussablagerungen (Böden aus Sedimenten des Rheins):

-Vega aus kiesführendem Auensand

- Vega aus carbonatischem, kiesführendem Auenlehm über kiesfüh- rendem Terrassensand bis - kiessand (Niederterrasse)

Standorttypisierung Standort mit potentieller Auendynamik und mit Grundwassereinfluss im Unterboden

Bodengefährdung keine Altlast verzeichnet; Altlast, Bodenbelastung Rückstände, Schadstoffakkumulation von persistenten Pestiziden in- folge der landwirtschaftlichen Nutzung nicht auszuschließen.

- Kurzbewertung: Seltenheit/ Verbreiterung des Verbreitung eingeschränkt (Auenböden) Bodentyps

Biotopentwicklungspotential Vega aus Auensand: hoch-sehr hoch Vega aus Auenlehm: hoch Lebensraumfunktion hoch

Natürlichkeit des Bodens mittel – gering

Nutzbare Feldkapazität Vega aus Auensand: mittel Vega aus Auenlehm: hoch

Nitratrückhaltevermögen hoch

Filter-, Puffer- und Transfor- Vega aus Auensand: gering mationsvermögen für Nähr- Vega aus Auenlehm: hoch und Schadstoffe Natürliche Ertragsfähigkeit/ hoch-sehr hoch Bodenfruchtbarkeit

Archivfunktion (naturnahe und - kultur- und naturhistorisch be- deutsame Böden) Empfindlichkeit gegenüber sehr geringe Erosionsgefährdung (sehr geringe Geländeneigung); Erosion k-Faktor: mittel

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Schutzgut Wasser

- Bestandsbeschreibung: Oberflächengewässer: Fließgewässer, keine offenen Fließgewässer (Rhein ca. 130 m entfernt) Fluss, Bach, Gräben Stillgewässer keine offenen Stillgewässer

Hochwasserschutz Lage außerhalb des gesetzlichen Überschwemmungsge- biets des Rheins; Das hochwassergefährdete Gebiet wird in den äußersten Randbereichen tangiert.

Grundwasser: Grundwasserlandschaft quartäre und pliozäne Sedimente

Grundwasserneubildung 95 mm/a

Schutzgebiete für Wasser nicht tangiert

Grundwasserüberdeckung gewisse Gefährdung durch Eintrag von Schadstoffen aus Dünge- u. Pflanzenschutzmitteln; ungünstige Grundwasserüberdeckung

- Kurzbewertung: Grundwassergefährdung hoch

Nitratrückhaltevermögen mittel

Betroffenheit von Wasserschutzge- nicht betroffen bieten

Ausprägung von Oberflächengewäs- - sern

Hochwassergefährdung in Randbereichen gegeben

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Schutzgut Klima/ Luft

- Bestandsbeschreibung: Klimaraum mäßig feuchtes und warmes Beckenklima : Klimatop, Klimastrukturtyp Die Rheininsel Niederwerth gilt als klimatisch begünstigt.

Klimastrukturtyp: Offenland mit Einzelgehölzen

Kalt-/ Frischluftentstehungsge- hohe Frisch-/ Kaltluftproduktivität der Freiflächen; biet Offenland mit Einzelgehölzen - Abflussgebiet Lufthygienische Lage in einem „thermisch stark belasteten Raum“ Bedingungen

Thermische Belastung Lage im Neuwieder Becken mit thermisch starker Belastung und schlechter Durchlüftung

Anfälligkeit gegenüber den Fol- hoch (landwirtschaftliche/ gartenbauliche Nutzung); gen des Klimawandels Folgen des Klimawandels in Form von z. B. Steigerung der Tem- peraturen können einerseits zu einem erhöhten Ertragspotential führen, andererseits z. B. durch Zunahme von Wetterextremen (Starkniederschläge, Hagel, Trockenperioden usw.) zu Ernteaus- fällen/ -minderungen führen.

Kurzbewertung: Frisch-/ Kaltluftproduktivität der hoch Freiflächen Einfluss auf siedlungsklimati- gering sche Bedingungen

Luftaustauschbahn nicht tangiert

Immissionsbelastung gering

thermische Belastung hoch

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Schutzgut Landschaftsbild

- Bestandsbeschreibung: Naturräumliche Einheit Neuwieder Rheintalweitung

Relief Lage auf der Rheininsel Niederwerth; Gelände fast eben, Geländehöhe ca. 67 m ü.NN.

Landschaftsbildeinheit Flussauenlandschaft-Ebene

landschaftsbildprägende kleinteiliges Nebeneinander von streifenartig parzellierten Strukturen Gärten, Grünlandflächen, Obstkulturen am Siedlungsrand; bereichsweise Gehölzstrukturen (Obstbaumbestand) mit land- schaftsbildprägender Wirkung, weitgehend kulturraumtypische Ortsrandsituation

Abbildung 5: Blick auf das Niederwerth mit dem Plangebiet vom „Mallendarer Berg“

Orts-/ Siedlungsränder vorhandener Siedlungsrand mit gestalterischen Defiziten

Schutzgebiete nicht tangiert

Kurzbewertung: Naturnähe/-ferne mittel

landschaftskulturelle Eigen- hoch art Ensemblewirkung von Ge- - bäuden, baulichen Anlagen landschaftliche Vielfalt mittel-hoch

Sichtbeziehungen, Sichtach- hoch sen

räumlich verbindende Struk- mittel tur, Gliederungselemente

Ungestörtheit von Vorbelas- mittel-gering tungen

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Schutzgut Mensch

- Bestandsbeschreibung: Aufgrund der anthropozentrischen Betrachtungsweise im Rahmen der Analyse und Bewertung der sonstigen Schutzgüter wird für eine Betrach- tung des Umweltzustands unter dem Punkt „Mensch und Gesundheit“ auf diese sonstigen Schutzgütern verwiesen. Nachfolgend wird auf Aspekte eingegangen, die vorrangig im Zusammenhang mit dem Schutzgut „Mensch und Gesundheit“ stehen.

Erholungsfunktion - siedlungsnaher, durch Wege erschlossener Grünfreiflächenkom- plex - private Gärten mit Bedeutung für die Freizeit-/ Erholungsnutzung der Nutzer - Radwanderweg verläuft durch das Gebiet.

Immissionsbelastung gering

Belange der Landwirtschaft/ Tangierung landwirtschaftlicher Flächen; Forstwirtschaft einzelne landwirtschaftliche Gebäude

- Kurzbewertung: Erholungsfunktion mittel

Wohnbereiche/ Siedlungen, - besondere Funktionen der Siedlungen

Ungestörtheit von Immissionen mittel

Forst- und Landwirtschaft, hoch Rohstoffversorgung

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Schutzgut Kultur- und Sachgüter

- Bestandsbeschreibung: Bau-/ Kulturdenkmäler Der Direktion Landesarchäologie ist eine frühgeschichtliche Fund- stelle im Änderungsbereich bekannt.

Bodendenkmäler, nicht verzeichnet Geotope

Sonstige Sachgüter nicht vorhanden

- Kurzbewertung: Vorkommen von Kulturgütern voraussichtlich hoch (siedlungsgeschichtliche Bedeutung)

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Prognose über die Entwicklung des Umweltzustandes bei Nichtdurchführung der Planung (Nullvariante)

Schutzgut: Entwicklung des Umweltzustandes bei Nichtdurchführung der Planung:

Pflanzen, Tiere, Im Bereich bereits dargestellter Wohnbauflächen: Lebensräume voraussichtlich Verlust sämtlicher Vegetationsstrukturen, Inanspruchnahme von Habitatstrukturen

Im Übrigen keine wesentliche Veränderung, voraussichtlich Beibehaltung der landwirtschaftlichen Nutzung Die bioökologische Funktion der Gehölzbestände wird mit zunehmendem Reife- grad tendenziell ansteigen

Boden Im Bereich bereits dargestellter Wohnbauflächen: Verlust der ökologischen Bodenfunktion durch Versiegelung, Überbauung, Be- festigung von Flächen;

Im Übrigen keine wesentliche Veränderung

Wasserhaushalt Im Bereich bereits dargestellter Wohnbauflächen: - Verringerung von Infiltrationsflächen zur Versickerung von Niederschlagswas- ser - etwaige nachteilige Auswirkungen auf den Hochwasserabfluss aufgrund der Lage von Teilbereichen innerhalb des HQ-Extrem

Im Übrigen keine wesentliche Veränderung

Klima Im Bereich bereits dargestellter Wohnbauflächen: Belastungszunahme durch Hausbrandanlagen, Kfz-Verkehr, Überbauung und Versiegelung. Ausstoß klimarelevanter Gase im Zusammenhang mit der zukünftigen Sied- lungsnutzung

Im Übrigen keine wesentliche Veränderung

Landschaftsbild Im Bereich bereits dargestellter Wohnbauflächen: Ausweitung der Siedlungsflä- chen, Verlust an Kulturlandschaft, Beeinträchtigung des örtlichen Erscheinungs- bilds Im Übrigen keine wesentliche Veränderung

Mensch Im Bereich bereits dargestellter Wohnbauflächen: Verlust von siedlungsnahen Grünfreiflächen mit Bedeutung für die Erholungsnutzung

Im Übrigen keine wesentliche Veränderung

Kultur- und Im Bereich bereits dargestellter Wohnbauflächen etwaige Gefährdung von archä- Sachgüter ologischen Zeugnissen

Im Übrigen keine Veränderung

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Prognose über die Entwicklung des Umweltzustandes bei Durchführung der Planung (voraussichtliche Umweltauswirkungen) Ziel/ Inhalt der Planung: Darstellung Wohnbauflächen: 70.478 m² + 12.763 m² Rücknahme Wohnbaufläche im Nordosten im HQ-Extrem

Schutzgut: Voraussichtliche Umweltauswirkungen: Beeinträchti- gungsintensität: Pflanzen,  weitgehender Verlust der Vegetationsstrukturen im Bereich der Tiere, Le- zukünftigen Wohnbauflächen: bensräume - kleinteiliger Komplex aus Gärten, Obstanlagen, Fettwiesen/ mittel-hoch Fettweiden, Ackerland, Obstanlagenbrachen, Weihnachts- baumkulturen (bis zu ca. 7 ha)

 Verlust bzw. Minderung der Funktion einer Biotopvernetzung und mittel-hoch einer Pufferzone zwischen bestehendem Siedlungsrand und landwirtschaftlich genutzten Offenlandbereichen im Umfeld

Verlust bzw. Minderung der Lebensraumfunktionen für Individuen (voraussichtlich der Tierwelt; hoch) Habitatpotential besteht nach derzeitigem Kenntnisstand für Brut- vögel, Fledermäuse, Bilche, Reptilien, Altholzkäfer, Heuschrecken und Tagfalter. (siehe Anlage „Einschätzung zu Belangen des Natur- und Arten- schutzes“)

Erhalt der derzeitigen Vegetations-/Nutzungsstrukturen (Gärten, positive Auswir- Wiesen, Obstanlagen) und der entsprechenden Habitatfunktionen kungen durch Rücknahme bislang dargestellter Wohnbaufläche im Nord- osten (12.763 m²)

Boden nachhaltige Beeinträchtigungen des Bodens durch die Erschlie- ßung der Wohnbauflächen (betroffen sind Auenböden mit einge- schränkter Verbreitung) : hoch-sehr hoch  Verlust der ökologischen Bodenfunktionen durch Neuversiege- lung bzw. Überbauung  Einschränkung/ Verlust wesentlicher Bodenfunktionen durch (wasserdurchlässige) Befestigung von Flächen

Der maximale Umfang der Flächenversiegelung/-befestigung be- trägt voraussichtlich rund 4,2 ha (bei einer GRZ von 0,4 zuzüglich der zulässigen Überschreitung durch Nebenanlagen usw.).

Erhalt der bodenökologischen Funktionen durch Rücknahme bis- lang dargestellter Wohnbaufläche im Nordosten (12.763 m²) positive Auswir- kungen Wasserhaus-  Verlust der Versickerungsfähigkeit des Bodens für Nieder- mittel-hoch halt schlagswasser im Zusammenhang mit der Neuversiegelung  Erhöhung des oberflächlichen Abflusses

 etwaige Behinderungen des Hochwasserabflusses (Hochwas- sergefährdetes Gebiet wird in den äußersten Randbereichen gering tangiert)

Erhalt der Versickerungsfähigkeit und Gewährleistung eines unge- störten Hochwasserabfluss durch Rücknahme bislang dargestell- positive Auswir- ter Wohnbaufläche im Nordosten (innerhalb des hochwasserge- kungen fährdeten Gebiets)

Klima  Inanspruchnahme von Freiflächen mit hoher Frisch -/ mittel

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Kaltluftproduktivität  Verlust der kleinklimatischen Gunstwirkungen der Gehölz- strukturen  Erhöhung der Wärmeabstrahlung und einer Verringerung der Evapotranspiration durch Neuversiegelung.

 Ausstoß klimarelevanter Gase im Zusammenhang mit der zu- mittel künftigen wohnbaulichen Nutzung

Erhalt kleinklimatischer Gunstwirkungen durch Rücknahme bis- positive Auswir- lang dargestellter Wohnbaufläche im Nordosten (12.763 m²) kungen

Landschafts- nachhaltige Beeinträchtigung des Landschaftsbilds mittel-hoch bild  Verlust eines kleinräumig strukturierten, kulturlandschaftlich typischen Komplexes aus Gärten, Obstbaumbeständen, Grünland, Acker, Ersatz durch Wohnbauflächen  Inanspruchnahme einer kulturraumtypischen Ortsrandsitua- tion  Verschiebung des Siedlungsrands (Die Fläche stellt eine Ortserweiterung dar, ist dem Siedlungskör- per aber so zugeordnet, dass sich das Ortsbild in vertretbarem Maße verändert.)

Eine besondere Fernwirkung entfaltet das Gebiet aber nicht.

Vorbelastung: durch die vorhandene anthropogene Prägung des Teillandschaftsraums .

Sicherung vorhandener kulturlandschaftlich typischer Elemente positive Auswir- durch Rücknahme bislang dargestellter Wohnbaufläche im Nord- kungen osten (12.763 m²)

Mensch Erholungsfunktion, landschaftsbezogene Erholung  Verminderung der Eignung des Teillandschaftsraums für die mittel landschaftsbezogene Erholung, insbesondere für die Feier- abend-/Wochenenderholung durch Verlust eines kleinräumig strukturierten, kulturlandschaftlich typischen Komplexes am Siedlungsrand  Inanspruchnahme von privaten Gärten  Durch das Gebiet verlaufende Wege (u.a. Radwanderweg) werden voraussichtlich weiterhin passierbar sein.

Immissionen, Klima  Auftreten von Geräusch- und Schadstoffemissionen durch die Nutzung von Wohnbauflächen sowie während der Bauphasen gering Es sind keine erhebliche Beeinträchtigungen sensibler Nut- zungen im Umfeld (Wohnnutzung) zu erwarten. Gleichfalls sind keine Beeinträchtigungen durch von außen einwirkende Emissionen zu erwarten.

Land- und Forstwirtschaft  Beanspruchung von etwa 7 ha landwirtschaftlich/gartenbau- lich genutzten Flächen hoch

Im Übrigen wird für eine Betrachtung der Umweltauswirkungen auf den Menschen aufgrund der vielfältigen Wechselbeziehungen und der anthropozentrischen Betrachtungsweise auf die sonstigen Schutzgüter verwiesen.

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Kultur- und  etwaige Betroffenheit archäologischer Belange durch Boden- (hoch) Sachgüter eingriffe (frühgeschichtliche Fundstelle im Änderungsbereich bekannt)

Artenschutz- Im Zuge der Verwirklichung der Bauleitplanung können ohne Be- - rechtliche rücksichtigung entsprechender Maßnahmen artenschutzrechtliche Belange nach Verbotstatbestände eintreten. § 44 Zur Abwendung artenschutzrechtlicher Verbotstatbestände wird BNatSchG voraussichtlich die Umsetzung folgender Vermeidungs- und Kom-

pensationsmaßnahmen erforderlich (vorbehaltlich dem Ergebnis

einer vollständigen faunistischen Kartierung):  Fällung von Bäumen und Rodung von Gebüschen ausschließ- lich vom 1. Oktober bis Ende Februar  weitestmögliche Schonung von Gehölzen  Vermeidung großflächiger Glasfronten oder spiegelnder Ge- bäudefassaden oder Einplanen einer Entspiegelung durch ge- eignete Maßnahmen  Einsetzen von Beleuchtungsmitteln ohne Lockwirkung  Hinweise an die ausführenden Baufirmen hinsichtlich des evtl. Vorkommens geschützter Tierarten im Baufeld bei Rodungs- und Abrissarbeiten  Durchführung von Besatzkontrollen vor dem Abriss von Gar- tenlauben/ Schuppen  Schutz angrenzender Vegetationsbestände und von Niststät- ten (ggf. durch blickdichten Zaun)  extensive Dach-, Fassaden- Palisadenbegrünung  Anbringen von künstlichen Nisthilfen für Höhlen- und Nischen- brüter  Durchgrünung des Plangebiets (z.B. Anlage eines breiten Grüngürtels am West- und Südrand sowie mehrerer „Biotopin- seln“ innerhalb der Bauflächen) Ggf. ist auch ein Ausgleich außerhalb der Planfläche als Lebens- raum für zahlreiche Wildtierarten (hier z. B. Gartenrotschwanz und Grünspecht, evtl. Zauneidechsen, xerothermophile Heuschre- cken- und Tagfalterarten) einzuplanen (auch hinsichtlich des Bio- topflächenverlustes bei evtl. Rastplatzbeeinträchtigung für Zugvö- gel). (Ausführliche Erläuterungen: siehe Anlage „Einschätzung zu Be- langen des Natur- und Artenschutzes“)

Natura 2000- Natura 2000-Gebiete werden durch die Planung nicht tangiert. - Verträglich- Die Gebietskulisse des nächstgelegenen Natura 2000-Gebiets - keit des FFH-Gebiets „Mittelrhein“ – ist etwa 200 m entfernt.

Als Erhaltungsziele des FFH-Gebiets wurden festgelegt: „Erhaltung oder Wiederherstellung - von naturnahen Ufer- und vielfältigen Sohlstrukturen als Laich- und Rasthabitate für Fischarten, - einer guten Wasserqualität als durchgehende Wanderstrecke für Fische, -von natürlichem Auwald auf Rheininseln.“

Innerhalb des Plangebiets und seines näheren Umfelds befinden sich keine Biotoptypen, welche den kennzeichnenden Lebens- raumtypen des FFH-Gebiets zuzuordnen sind. Beeinträchtigun- gen von FFH-LRT sind somit nicht zu befürchten Beeinträchtigungen von kennzeichnenden Tierarten des FFH-Ge- biets können ausgeschlossen werden, da es sich dabei

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ausschließlich um Fische bzw. um eine Muschelart (also reine Wasserbewohner) handelt. Erhebliche Beeinträchtigungen des FFH-Gebiets werden nicht er- wartet. Eine Verträglichkeitsprüfung des Vorhabens in Bezug zum angren- zenden NATURA 2000-Gebiet FFH-DE 5510-301 „Mittelrhein“ er- scheint somit verzichtbar, da weder flussbezogene Lebensraumty- pen noch Zielarten der Fischfauna erkennbar von der Planung be- troffen sind. (siehe Anlage „Einschätzung zu Belangen des Natur- und Arten- schutzes“)

Auswirkun- Der vorgesehene Planungsbereich für die Darstellung von Wohn- hoch gen auf die bauflächen weist eine Flächengröße von etwa 7 ha auf. Es han- Fläche delt sich weitgehend um derzeitig landwirtschaftlich bzw. garten- baulich genutzte Flächen. Die Verfügbarkeit derartiger Flächen ist begrenzt. Gleichzeitig sollen insgesamt etwa 1,28 ha bislang dargestellte Wohnbauflächen zurückgenommen werden.

Auswirkun- Der nächste Störfallbetrieb gemäß 12. BImSchV befindet sich ge- gering gen hinsicht- mäß dem „Verzeichnis der Betriebsbereiche“ etwa 1 km entfernt lich der An- in Koblenz-Kesselheim. Es handelt sich um ein Tanklager. fälligkeit für Aufgrund der Lage des Plangebiets auf einer Rheininsel ist dies- schwere Un- bezüglich nicht von einer erhöhten Anfälligkeit des Plangebiets für fälle/ Kata- schwere Unfälle/ Katastrophen auszugehen. strophen Im digitalen Informationsdienst des Landesamts für Geologie und Bergbau Rheinland-Pfalz sind keine Erdbebenereignisse in der Gemarkung Niederwerth eingetragen. Das Plangebiet tangiert lediglich im äußersten Randbereich ein hochwassergefährdetes Gebiet, wobei es sich um ein Hochwas- ser mit einer niedrigen Eintrittswahrscheinlichkeit handelt. Es bestehen keine Anhaltspunkte, dass sich durch die Planung erhebliche Auswirkungen in Bezug auf die Anfälligkeit für schwere Unfälle und Katastrophen ergeben

Anfall von  Anfall von Abfällen in den Wohnbauflächen zur Verwertung so- mittel Abfällen wie zur Beseitigung aus privaten Haushaltungen (Hausmüll) (Die anfallenden Abfälle werden vom Abfallzweckverband Rhein-Mosel-Eifel abgefahren; ein wesentlicher Teil der Ab- fälle kann verwertet werden.)

Kumulations- Eine Kumulierung mit Auswirkungen von etwaigen Vorhaben be- - effekte nachbarter Plangebiete ist nicht zu erwarten; Vorhaben im nähe- ren Umfeld sind nicht bekannt.

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Wirkungsgefüge und Wechselwirkungen zwischen den Schutzgütern

Schutzgut

Wirkung auf auf Wirkung Wirkintensität Wirkintensität Wirkintensität Wirkintensität Wirkintensität Wirkintensität Wirkintensität Wirkintensität

- u. sonstige Sachgüter sonstige - u.

Gesundheit/Wohlbefinden Gesundheit/Wohlbefinden Erholung/Freizeit Wohnen/Wohnumfeld Pflanzen Tiere Vielfalt biologische Bodenfunktion ökolog. Lebensraum Ertragspotential natürl. Speicher-/ Regulationsfunkt Lebensraumfunkt. Grundwasserdarg. Ausgleichsfunkt. klimat. Ausgleichsfunkt. lufthygien. Mensch - - - Lebensräume - - - Boden - - - - Wasser - - Klima - - Funktion, Landschaftsästhet. Siedlungsbild, Erholungsfunkt. Kultur Wirkung von Mensch Konkur-rie- Veränderung Inanspruch- Nutzung Anthropogene Freizeit-/ Er- Vom Men- rende der Nutzung, nahme von Bo- Trinkwasser, Klimabelas- holungsnut- schen ge- Rauman-sprü- Pflege; Zerstö- den, Versiege- Abflussverhal- tungen, Stadt- zung, Gestal- schaffene che, anthropo- > rung von Le- > lung, Verdich- >> ten von Ober- - klima < tung von > Kultur- u.  gen bedingte bensräumen tung, Stoffein- flächenwasser Landschaft Sachgüter Immissionen, träge ... Pflanzen, Nahrungs- Konkurrenz um Standortgrund- Bodenwasser- Binden von Elemente der Teil von Tiere, Le- grundlage, Standort, Arter- lage, Lebens- haushalt, Schadstoffen, Landschaft Kultur- u. bens- Teil der natür- > haltung/Syner- > raum, Nahrungs-  (Teil)Lebens- < Sauerstoffpro- < > Sachgü- - räume lichen Umge- gien quelle, Kreislauf raum Gewäs- duzent tern bung Boden  Pflanze ser Boden Lebensgrund- Lebensraum, Anreicherung, Filterwirkung, Mikro-/ Strukturele- Archiv- lage, Produkti- Standortgrund- Deposition von Stoffeintrag Mesoklima- mente funktion onsgrundlage, lage Stoffen bedingungen, >> >  < < < - Standort der Bodentempe- Ressourcen- ratur träger Wasser Trink- u. Limnische Le- Bodenwasser- Stoffeintrag, Lokalklima, Struktur-/ Ge- Teil von Brauchwas- bensräume, haushalt, Verla- Wasserkreis- Luftfeuchte, staltungsele- Kultur- u.

sernutzung, Nahrungs- gerung von Stof- lauf Nebel, Wol- ment Sachgü- << -   < - - Heilwasser grundlage fen, nasse Depo- ken tern

sition

Klima, Lebensgrund- (Teil)Lebens- Bodenluft, Stand- Temperatur- Beeinflussung Bioklima, bi- Bestän- Luft lage, Atemluft, raum, Standort- ortverhältnisse verhältnisse, regionaler/lo- oklimatische dig- stadtklimati-  verhältnisse, < (Bodenklima,  Transportme- < kaler Klima- < Belastung < keit/Zerfall - sche Bedin- Wuchsbedin- Erosion, Verlage- dium verhältnisse von Kul- gungen gungen rung von Stoffen) turgütern Land- Ästhetische Lebensraum- Bodennutzung Gewäs- Stadtklima, Natur-/ Kul- Kultur-/ schaft Empfindung, struktur serstruktur, Durchlüftung, turlandschaft Stadt/ In- Wohlbefinden Wasserhaus- Windströ- dustrie- > > > >  - - halt mung landschaft als Kultur- gut Kultur- Kulturerbe, Ensemblewir- Standörtl. Archiv- Teil von Kul- Verwitterung/ Kulturhis-tori- / und Sach- Kulturge- kung funktion, natur- u. turdenkmälern Zerfall und sche Ele- güter schichte > - kulturgeschichtli- > und Kultur- - Schädigung  mente der - - che Urkunde landschafts- Landschaft elementen

Wirkungszusammenhang besteht: < = Wirkungsintensität gering > = Wirkungsintensität hoch  = Wirkungsintensität mittel << = Wirkungsintensität sehr gering >> = Wirkungsintensität sehr hoch - = kein Wirkungszusammenhang

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Gebietsspezifische Zielsetzungen und Hinweise für die Planung (Maßnahmen zur Vermeidung, Minderung und zum Ausgleich nachteiliger Umweltauswirkungen)

Schutzgut: Pflanzen, Tiere,  Neuentwicklung standortgerechter Biotopstrukturen auf den nicht überbauten Lebensräume Freiflächen des Gebiets (zumindest auf Teilbereichen), z.B. durch - Vorgabe eines Gestaltungsrahmens für die nicht überbauten bzw. nicht befes- tigten Grundstücksflächen und ein Gebot zur Anpflanzung standorttypischer Laubgehölze - Ausweisung einer strukturreichen Randeingrünung im Übergang zur anschlie- ßenden freien Landschaft (am West- und Südrand) - Ausbildung von „Biotopinseln“ im Gebiet (siehe auch „artenschutzrechtliche Ver- meidungsmaßnahmen- und Kompensationsmaßnahmen“)

 Bebauung des Gebiets möglichst in mehreren Bauabschnitten zur Eingriffsmin- derung

 Durchführung vertiefender Untersuchungen zur Fauna auf Ebene der verbindli- chen Bauleitplanung (untersuchungsbedürftige Artengruppen: Brutvögel, Rastvögel, Fledermäuse, Bilche, Reptilien, Altholzkäfer, Heuschrecken und Tagfalter)

 Berücksichtigung von artenschutzrechtlichen Vermeidungsmaßnahmen- und Kompensationsmaßnahmen (vorbehaltlich dem Ergebnis einer vollständigen faunistischen Kartierung): - Fällung von Bäumen und Rodung von Gebüschen ausschließlich vom 1. Oktober bis Ende Februar - weitestmögliche Schonung von Gehölzen - Vermeidung großflächiger Glasfronten oder spiegelnder Gebäudefassaden oder Einplanen einer Entspiegelung durch geeignete Maßnahmen - Einsetzen von Beleuchtungsmitteln ohne Lockwirkung - Hinweise an die ausführenden Baufirmen hinsichtlich des evtl. Vorkom- mens geschützter Tierarten im Baufeld bei Rodungs- und Abrissarbeiten - Durchführung von Besatzkontrollen vor dem Abriss von Gartenlauben/ Schuppen - Schutz angrenzender Vegetationsbestände und von Niststätten (ggf. durch blickdichten Zaun) - extensive Dach-, Fassaden- Palisadenbegrünung - Anbringen von künstlichen Nisthilfen für Höhlen- und Nischenbrüter - Durchgrünung des Plangebiets (z.B. Anlage eines breiten Grüngürtels am West- und Südrand sowie mehrerer „Biotopinseln“ innerhalb der Bauflä- chen) - ggf. artenschutzrechtl. Ausgleich außerhalb der Planfläche

 Umsetzung funktionsgerechter naturschutzfachlicher Ausgleichsmaßnahmen auf außerhalb liegenden Flächen (z.B. durch Neuanlage von extensivem Grün- land oder Streuobstwiesen)

Boden  Anlage der nicht überbauten Grundstücksflächen als Grünfreiflächen unter Vorgabe eines Gestaltungsrahmens, um eine natürliche Bodenentwicklung zu gewährleisten.

 Begrenzung der überbaubaren Flächen

 Erhalt von Teilbereichen („Biotopinseln“), Freihaltung von Bebauung

 Durchführung funktionsgerechter Kompensationsmaßnahmen auf außerhalb liegenden Flächen (voraussichtlich verknüpfbar mit der Kompensation für Ein- griffe in die Schutzgüter „Pflanzen, Tiere, Lebensräume“ und „Landschafts- bild“ )

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Wasserhaushalt  Erhaltung der Versickerungskapazität der Böden, standortgerechte Begrünung der Freiflächen innerhalb der Wohnbauflächen  Verwendung versickerfähiger Beläge im Bereich von Hofflächen, Wegen, Stell- plätzen usw.  Berücksichtigung der Belange des Hochwasserschutzes aufgrund der Tangie- rung des hochwassergefährdeten Gebiets

 Rückhaltung des Niederschlagswassers, Verwendung als Brauchwasser  breitflächige Versickerung des überschüssigen Niederschlagswassers, sofern die standörtlichen Voraussetzungen dies zulassen

 Etwaig verbleibende Beeinträchtigungen des Wasserhaushalts müssen durch Zuordnung einer (multifunktionalen) funktionsgerechten Kompensationsmaß- nahme auf einer externen Fläche kompensiert werden.

Klima  standortgemäße Begrünung der Freiflächen einschließlich einer Mindestbe- pflanzung mit Laubgehölzen

Landschaftsbild  Aufbau einer strukturreichen Randeingrünung im Übergang zur anschließen- den freien Landschaft (am West- und Südrand)

 Vorgabe eines Gestaltungsrahmens für die nicht überbauten bzw. nicht befes- tigten Grundstücksflächen/ Gebot zur Anpflanzung standorttypischer Laubge- hölze als Beitrag zur gestalterischen Einbindung der baulichen Anlagen im Ge- biet und zur optischen Auflockerung

 Sicherung von zumindest Teilflächen mit Gehölzbestand, Einbindung in das Freiflächenkonzept

 Bebauung möglichst in mehreren Bauabschnitten, um die Betroffenheit des Landschaftsbilds zu mindern

 Vorgaben zur ortsgerechten Gestaltung der Gebäude (Dachformen, Fassa- dengestaltung, Gebäudehöhen, usw.)

 Umsetzung funktionsgerechter Kompensationsmaßnahmen auf außerhalb lie- genden Flächen (voraussichtlich verknüpfbar mit der Kompensation für Ein- griffe in die Schutzgüter „Pflanzen, Tiere, Lebensräume“ und „Boden“)

Mensch  Realisierung der Bebauung möglichst in mehreren Bauabschnitten, um Betrof- fenheit landwirtschaftlicher Belange zu mindern

 Gewährleistung der Passierbarkeit der durch das Gebiet führenden Wege für Spaziergänger und Radfahrer

Berücksichtigung des Schutzguts im Übrigen in Verbindung mit Vorgaben für eine möglichst verträgliche Einbindung der Bauflächen, siehe Schutzgut „Landschafts- bild“.

Kultur- und  Durchführung bauvorbereitender Untersuchungen (geomagnetische Prospek- Sachgüter tion) nach den Maßgaben der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland- Pfalz, bei Bedarf Berücksichtigung entsprechender Maßnahmen (Sicherung etwaiger archäologischer Befunde im Untergrund)

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2.2 Bereich „Sonderbaufläche Kultur am ehemaligen Wasserwerk, Sonderbaufläche Freizeit/Erholung/Kultur (Bundesanstalt für Gewässerkunde)“ Niederwerth Hinweis: Für den Änderungsbereich „Sonderbaufläche Kultur am alten Wasserwerk“ in Niederwerth liegt mittlerweile ein vorhabenbezogener Bebauungsplan „Ehemaliges Wasserwerk“ mir Stand Satzungsbe- schluss vor. Dieser Bebauungsplan setzt Maßnahmen fest, mit denen die zu erwartenden (geringfügigen) Umwelt-Beeinträchtigungen innerhalb des Plangebiets ausgeglichen werden können. Auf Ebene des Flächennutzungsplans wird entsprechend kein separater Umweltbericht für diese Ände- rungsfläche erstellt, sondern auf den Umweltbericht zum Bebauungsplan verwiesen. Die nachfolgenden Ausführungen beziehen sich ausschließlich auf die „Sonderbaufläche Freizeit/Erho- lung/Kultur (Bundesanstalt für Gewässerkunde)“.

Beschreibung und Bewertung der natürlichen Grundlagen (Bestandsaufnahme des derzeiti- gen Umweltzustands)

Bezeichnung: SO Freizeit/ Erholung/ Kultur (Bundesanstalt für Gewässerkunde)“ Ort/Stadt: OG Niederwerth

Fläche: 33.194 m²

geplante Darstellung im Flächennutzungsplan: Sonderbaufläche Freizeit/ Erholung/ Kultur

Darstellung im wirksamen Flächennutzungs- Sonderbaufläche Gewässerkunde plan: Darstellung im Landschaftsplan: -Sonderkulturen: Bewirtschaftung gem. den Grundsätzen der „guten fachlichen Praxis“ bzw. nach den Grundsätzen und Methoden des ökolog. Landbaus -Erhalt des Grünlandanteils derzeitige Nutzung: teilweise Nutzung durch Bundesanstalt (Büroge- bäude, Messstellen), teilweise ohne Nutzung

Luftbildausschnitt (unmaßstäblich)

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Schutzgut Pflanzen, Tiere, Lebensräume - Bestandsbeschreibung: Biotop-/Nutzungstypen Gelände der Bundesanstalt, im nordwestlichen Bereich recht (siehe Plan „Biotop- und Nutzungs- naturnaher Charakter als Waldgebiet; strukturen“ in der Anlage) Innerhalb des Planareals wurden 13 Bäume mit Stammlö- chern oder Borkenabplatzungen entdeckt:  Haupt- und Nebengebäude der Bundesanstalt (Flachdach- bauten). Die meisten Gebäudefassaden sind zwar glattwan- dig, aber hinter Kunstschieferplatten und Metallschienen der Abkantung von Flachdächern bieten sich vielfach enge Spaltenverstecke.  offene Tiefgarage  befestigte Wege-/Hofflächen  Gebüschstreifen/ Strauchreihe  Grasfläche (wiesenartig)  Baumgruppen  Pappelwald auf Auenstandort (mit hoher Baumhöhlen- dichte)  Stillgewässer (vermutlich ehemaliges Abgrabungsgewäs- ser) mit ca. 1.300 m² Flächengröße; Das Gewässer erhält bei temporärem Hochwasser einen Zulauf oder wird über Grundwasser gespeist.

Umgebungsstrukturen: Pappel-Ufergehölz, Rhein, landwirtschaftliche Sondernutzungen (kleinteilig strukturiert)

Abbildung 6: Hof-/Zufahrtsbereich zur Bundesanstalt

Abbildung 7: Wiese mit Messstellen

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Abbildung 8: Blick auf den Pappelwald vom anschließenden Wirtschaftsweg

Abbildung 9: Stillgewässer im nordwestlichen Bereich

heutige potentielle natürliche Vegeta- Hainbuchen-Stieleichen-Auenwald (hohe Hartholzaue) im tion (hpnV) Übergang zu Silberweiden- und Bruchweidenwälder sowie Standorte natürlicher Uferweidengebüsche (Weichholzaue)

Tierwelt Im Jahr 2019 wurde das Planungsgebiet im Vorgriff auf

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wertgebende Vegetationseinheiten und Habitatstrukturen für vermutlich planungsrelevante Tierarten hin untersucht. Es wurden auch erste Hinweise zur Nutzung durch besonders o- der streng geschützte Tierarten aufgenommen und eine Da- tenrecherche durchgeführt. In der Überschwemmungszone des Rheins finden auentypi- sche Wildtierarten zahlreiche wertgebende Habitate vor, wie temporäre und dauerhafte Stillgewässer für z. B. Amphibien und Libellen oder auch eine hohe Baumhöhlendichte mit Nut- zung durch Spechte, Eulen und andere Höhlenbrüter sowie durch Fledermäuse und Bilche. In selten überfluteten Stein- haufen und Treibgutsammelstellen können sich zudem Ei- dechsen und Schlangen aufhalten. Auch bieten Spalten an Gebäuden Versteck- und Ruheplätze für insbesondere Vögel und Fledermäuse. Das Gebiet und sein näheres Umfeld weist ein Lebensraum- potential für folgende Tierartengruppen auf, welche auf Ebene der verbindlichen Bauleitplanung vertiefend zu untersuchen sind:  Brutvögel (Nachweise betrachtungsbedürftiger Niststan- dorte von Nischenbrütern und Grünspecht in gebäudena- hen Bäumen liegen bereits vor)  Fledermäuse (Nutzungen von Fassadenspalten und hinter Blendschienen der Dachabkantung sind prüfbedürftig, bei Baumfällungen auch Höhlenbaumsuche)  Bilche (im nahen Umfeld zu den Gebäuden sind u. a. Vor- kommen der Haselmaus in Haselstrauchbeständen nicht auszuschließen)  Reptilien (vielfältige Saumstrukturen lassen Vorkommen von streng geschützten Arten in sonnenexponierten Rand- flächen am Rheinufer nicht ausschließen)  Altholzkäfer (nur bei Eingriffen in den Baumbestand) Ausführliche Erläuterungen: siehe Anlage „Einschätzung zu Belangen des Natur- und Artenschutzes“

Schutzgebiete nach Naturschutzrecht, nicht tangiert; Natura 2000-Gebiete Die Gebietskulisse des FFH-Gebiets „Mittelrhein“ (FFH-5510- 301) schließt unmittelbar nach Westen an.

Pauschal geschützte Biotope Das Stillgewässer kann als pauschal geschütztes Biotop nach § 30 BNatSchG eingestuft werden.

Planung vernetzter Biotopsysteme In der Zielekarte der „Planung vernetzter Biotopsysteme“ wird Rheinland-Pfalz (VBS), Kreis Mayen- im Bereich des Plangebiets dargestellt: Koblenz „Entwicklung von Hartholz-Flussauenwäldern/ Weichholz- Flussauenwäldern“

Biotopkataster Rheinland-Pfalz keine im Biotopkataster erfassten Flächen

Landesweiter Biotopverbund nach Lage im landesweiten Biotopverbund LEP IV

Regionaler Biotopverbund nach RROP -

- Kurzbewertung: Arten- und Strukturvielfalt (Diversität): hoch-sehr hoch

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Repräsentanz im Naturraum hoch

Entwicklungspotential hoch

Ersetzbarkeit, Entwicklungsdauer, Re- hoch generationsfähigkeit Schutzkategorien Stillgewässer als § 30-Biotop

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Schutzgut Boden - Bestandsbeschreibung: Bodentyp, Bodenformen-ge- holozäne Bach- und Flussablagerungen: sellschaft -Vega aus kiesführendem Auensand

Im Bereich der Gebäude/ Hofflächen wurde der natürliche Boden- aufbau anthropogen überformt bzw. beseitigt.

Standorttypisierung Standort mit potentieller Auendynamik und mit Grundwasserein- fluss im Unterboden, teilweise überbaut/ anthropogen verändert

Bodengefährdung - Altlast, Bodenbelastung - Kurzbewertung: Seltenheit/ Verbreiterung des wenig verbreiteter Bodentyp der Flussauen mit äußerst hoher Bodentyps Wasserdurchlässigkeit und zeitweiser Überflutung

Biotopentwicklungspotential hoch

Lebensraumfunktion hoch

Natürlichkeit des Bodens unter Auwald hoch, im Bereich der befestigten/ überbauten Berei- che gering Nutzbare Feldkapazität mittel

Nitratrückhaltevermögen gering (sehr geringe Sorptionsfähigkeit)

Filter-, Puffer- und Transforma- mittel-gering tionsvermögen für Nähr- und Schadstoffe Natürliche Ertragsfähigkeit/ mittel Bodenfruchtbarkeit Archivfunktion (naturnahe und Bereiche des Rheinufers sind gekennzeichnet als Standorte mit na- kultur- und naturhistorisch be- turnahen und kultur- und naturhistorisch bedeutsamen Böden deutsame Böden) Empfindlichkeit gegenüber geringe Erodierbarkeit durch Wasser Erosion

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Schutzgut Wasser - Bestandsbeschreibung: Oberflächengewässer: Fließgewässer, kein Fließgewässer im Änderungsbereich, Fluss, Bach, Gräben Rhein unmittelbar im Westen anschließend

Stillgewässer ein Stillgewässer mit ca. 1.300 m² Flächengröße

Hochwasserschutz Lage innerhalb des gesetzlichen Überschwemmungsgebiets des Rhein

Grundwasser: Grundwasserlandschaft quartäre und pliozäne Sedimente

Grundwasserneubildung mäßig (95 mm/a)

Schutzgebiete für Wasser nicht tangiert

Grundwassergefährdung, ungünstige Grundwasserüberdeckung Grundwasserüberdeckung

- Kurzbewertung: Grundwassergefährdung hoch

Nitratrückhaltevermögen

Betroffenheit von Wasserschutzge- - bieten

Ausprägung von Oberflächenge- hoch wässern

Hochwassergefährdung hoch

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Schutzgut Klima/ Luft - Bestandsbeschreibung: Klimaraum mäßig feuchtes und warmes Beckenklima : Klimatop, Klimastrukturtyp Die Rheininsel Niederwerth gilt als klimatisch begünstigt.

Klimastrukturtypen: -Grünanlagen in bebauten Gebieten -Gebüsche, Hecken, Baumreihen und Baumgruppen im Komplex mit Offenlandbereichen, Grünanlagen -Gewässer, Still- und Fließgewässer

Kalt-/ Frischluftentstehungsge- mittlere- hohe Frisch-/ Kaltluftproduktivität der Freiflächen biet - Abflussgebiet Lufthygienische Lage in einem „thermisch stark belasteten Raum“ Bedingungen

Thermische Belastung Lage im Neuwieder Becken mit thermisch starker Belastung und schlechter Durchlüftung

Anfälligkeit gegenüber den hoch (Folgen des Klimawandels in Form von z. B. Überflutungen Folgen des Klimawandels könnten das Gelände aufgrund der Lage im Überschwemmungs- gebiet betreffen.)

- Kurzbewertung: Frisch-/ Kaltluftproduktivität der mittel-hoch Freiflächen Einfluss auf siedlungsklimati- gering sche Bedingungen

Luftaustauschbahn nicht tangiert

Immissionsbelastung mittel

thermische Belastung hoch

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Schutzgut Landschaftsbild - Bestandsbeschreibung: Naturräumliche Einheit Neuwieder Rheintalweitung

Relief Lage in der Talaue des Rheintals auf der Rheininsel Niederwerth; Gelände fast eben, Geländehöhe ca. 67 m ü.NN.

Landschaftsbildeinheit Flussauenlandschaft-Ebene

landschaftsbildprägende nordwestlicher Bereich: naturnahe Ausprägung mit flächenhaften, Strukturen dickichtartigen Auengehölzbeständen und einem Stillgewässer südöstlicher Bereich: mit Gebäuden bebaut, befestigte Hof-/ We- geflächen, durchgrünt mit Gehölzstreifen bauliche Anlagen visuell abgeschirmt durch randliche Gehölzbe- stände, Gelände von außen nur bedingt einsehbar

Orts-/ Siedlungsränder - (bauliche Anlagen visuell abgeschirmt)

Vorbelastungen vorhandener Gebäudebestand

Schutzgebiete nicht tangiert

- Kurzbewertung: Naturnähe/-ferne mittel, tlw. sehr hoch

landschaftskulturelle Eigenart hoch

Ensemblewirkung von Gebäu- - den, baulichen Anlagen landschaftliche Vielfalt hoch

Sichtbeziehungen, Sichtachsen gering

räumlich verbindende Struktur, hoch Gliederungselemente

Ungestörtheit von Vorbelastun- mittel-hoch gen

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Schutzgut Mensch - Bestandsbeschreibung: Aufgrund der anthropozentrischen Betrachtungsweise im Rahmen der Analyse und Bewertung der sonstigen Schutzgüter wird für eine Betrach- tung des Umweltzustands unter dem Punkt „Mensch und Gesundheit“ auf diese sonstigen Schutzgütern verwiesen. Nachfolgend wird auf Aspekte eingegangen, die vorrangig im Zusammenhang mit dem Schutzgut „Mensch und Gesundheit“ stehen.

Erholungsfunktion - Gelände der Bundesanstalt, nicht für die Öffentlichkeit zugänglich - Radwanderweg im Anschluss

Immissionsbelastung durch Rheinschifffahrt

Belange der Landwirtschaft/ nicht tangiert Forstwirtschaft - Kurzbewertung: Erholungsfunktion gering

Wohnbereiche/ Siedlungen, / besondere Funktionen der Siedlungen

Ungestörtheit von Immissionen mittel

Forst- und Landwirtschaft, / Rohstoffversorgung

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Schutzgut Kultur- und Sachgüter - Bestandsbeschreibung: Bau-/ Kulturdenkmäler bislang keine archäologischen Fundstellen bekannt

Bodendenkmäler, nicht verzeichnet Geotope

Sonstige Sachgüter Gebäudebestand der Bundesanstalt für Gewässerkunde

- Kurzbewertung: Vorkommen von Kulturgütern -

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Prognose über die Entwicklung des Umweltzustandes bei Nichtdurchführung der Planung (Nullvariante)

Schutzgut: Entwicklung des Umweltzustandes bei Nichtdurchführung der Planung:

Pflanzen, Tiere, Nach Aufgabe der Nutzung des Geländes (voraussichtlich spätestens 2021) Lebensräume wird voraussichtlich die Pflege reduziert oder aufgegeben  Sukzession/ Verbuschung bislang offener Bereiche

Die bioökologische Funktion der Gehölzbestände wird mit zunehmendem Reifegrad tendenziell ansteigen. Im Übrigen keine wesentliche Veränderung

Boden keine wesentliche Veränderung

Wasserhaushalt keine wesentliche Veränderung

Klima keine wesentliche Veränderung

Landschaftsbild Nach Aufgabe der Nutzung des Geländes (voraussichtlich spätestens 2021) wird voraussichtlich die Pflege reduziert oder aufgegeben

Im Übrigen keine wesentliche Veränderung

Mensch Die Bundesanstalt für Gewässerkunde wird das Gelände bis spätestens 2021 verlassen. Gebäudebestand wird bei Aufgabe der Nutzung/ Unterhaltung zu- nehmend verfallen. im Übrigen keine wesentliche Veränderung

Kultur- und keine Veränderung Sachgüter

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Prognose über die Entwicklung des Umweltzustandes bei Durchführung der Planung (voraus- sichtliche Umweltauswirkungen)

Ziel/ Inhalt der Planung: Darstellung „Sonderbaufläche Freizeit/ Erholung/ Kultur“ (33.194 m²) im Bereich Bundesanstalt für Ge- wässerkunde (Die Darstellung als Sonderbaufläche dient der vorausschauenden Regelung einer Nachnutzung, sofern das Gelände nicht mehr von der Bundesanstalt für Gewässerkunde benötigt wird. Vorgesehen ist eine Nachnut- zung des Gebäudebestands. Der Gebäudebestand ist für eine Nachnutzung geeignet, voraussichtlich er- folgt keine Neubebauung.)

Schutzgut: Voraussichtliche Umweltauswirkungen: Beeinträchti- gungsintensi- tät: Pflanzen, Tiere,  ggf. partielle Inanspruchnahme von Vegetationsstruktu- Lebensräume ren/Gehölzen im näheren Umfeld der Gebäude gering  (aufgrund der vorgesehenen Nutzung vermutlich in relativ geringem Flächenumfang), Durchführung von Umbau- und Sanierungsarbeiten

 ggf. vereinzelte Inanspruchnahme von Habitatstrukturen/ (voraussichtlich Störungen von gebäudebewohnenden Tierarten und Tier- gering) arten der gebäudenahen Gehölzstrukturen infolge von Umbau- und Sanierungsarbeiten; Habitatpotential besteht nach derzeitigem Kenntnisstand für nischenbrütende Vogelarten und Grünspecht, Fledermäuse, Bilche und ggf. Reptilien. (siehe Anlage „Einschätzung zu Belangen des Natur- und Artenschutzes“)

Boden  ggf. Verlust der ökologischen Bodenfunktion durch Versie- gering gelung/ Befestigung von Teilflächen (aufgrund der vorgesehenen Nutzung vermutlich in gerin- gem Flächenumfang; Gebäudebestand ist für Nachnutzung geeignet, voraussichtlich keine Neubebauung)

Wasserhaushalt  Störungen des Hochwasserabflusses sind trotz der Lage / im Überschwemmungsgebiet des Rheins bei Umnutzung des Gebäudebestands nicht zu erwarten.

 ggf. Verringerung von Infiltrationsflächen zur Versickerung von Niederschlagswasser durch Versiegelung gering (aufgrund der vorgesehenen Nutzung voraussichtlich im rel. geringem Umfang)

Klima  Ausstoß klimarelevanter Gase im Zusammenhang mit der gering zukünftigen Nutzung im geringen Umfang möglich

Landschaftsbild  ggf. Veränderung des örtlichen Erscheinungsbilds durch gering Umbau-/Sanierungsmaßnahmen und kleinflächige Inan- spruchnahme von Vegetationsstrukturen; Bebauung bereits vorhanden

Mensch Erholungsfunktion, landschaftsbezogene Erholung

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 Aufwertung des Angebots an Einrichtungen für Freizeit, Er- positive Auswir- holung und Kultur kungen

Immissionen, Klima  zumindest zeitweises Auftreten von Geräusch- und Schad- stoffemissionen durch die Nutzung sowie während der Um- gering bauphasen Erhebliche Beeinträchtigungen sensibler Nutzungen sind nicht zu erwarten.

Land- und Forstwirtschaft -  keine Beeinträchtigungen

Im Übrigen wird für eine Betrachtung der Umweltauswirkungen auf den Menschen aufgrund der vielfältigen Wechselbeziehun- gen und der anthropozentrischen Betrachtungsweise auf die sonstigen Schutzgüter verwiesen.

Kultur- und voraussichtlich keine nachteiligen Auswirkungen - Sachgüter

Artenschutz- Im Zuge der Verwirklichung der Bauleitplanung können ohne - rechtliche Be- Berücksichtigung entsprechender Maßnahmen artenschutz- lange nach § 44 rechtliche Verbotstatbestände eintreten (ggf. Beeinträchtigun- BNatSchG gen von gebäudebewohnenden Tierarten oder Tierarten, wel- che in den gebäudenahen Gehölzen ihre Lebensstätte haben, infolge von Umbau- und Sanierungsarbeiten am Gebäudebe- stand). Zur Abwendung artenschutzrechtlicher Verbotstatbestände wird voraussichtlich die Umsetzung folgender Vermeidungs- und Kompensationsmaßnahmen erforderlich (vorbehaltlich dem Ergebnis einer vollständigen faunistischen Kartierung):  weitestmögliche Schonung des Gehölzbestands  etwaige Fällung von Bäumen und Rodung von Gebüschen ausschließlich vom 1. Oktober bis Ende Februar  Durchführung von Besatzkontrollen am Gebäudebestand vor der Durchführung von Umbau-/Sanierungsmaßnahmen  Schutz angrenzender wertgebender Vegetationsbestände und von besonders geschützten Vogelarten während der Bauzeit (ggf. durch einen blickdichten Bauzaun)  Hinweise an die ausführenden Baufirmen hinsichtlich des evtl. Vorkommens geschützter Tierarten im Baufeld bei Ro- dungs- und Abrissarbeiten  Einsetzen von Beleuchtungsmitteln ohne Lockwirkung  extensive Dach-, Fassaden- Palisadenbegrünung  Anbringen von künstlichen Nisthilfen und Ersatzquartieren  Neuanpflanzungen in den gebäudenahen Freianlagen und ggf. am Rande anzulegender Parkplätze  ggf. Umsetzung eines artenschutzrechtlichen Ausgleichs auch außerhalb des Plangebiets bei Beeinträchtigungen von wertbestimmenden Biotoptypen im weiteren Umfeld zum BfG-Gebäudekomplex (z. B. Auwaldflächen und Still- gewässer)

Natura 2000- Natura 2000-Gebiete werden durch die Planung nicht tangiert. - Verträglichkeit Die Gebietskulisse des nächstgelegenen Natura 2000-Gebiets - des FFH-Gebiets „Mittelrhein“ – schließt aber unmittelbar an den Änderungsbereich an.

Als Erhaltungsziel e des FFH -Gebiets wurden festgelegt:

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„Erhaltung oder Wiederherstellung - von naturnahen Ufer- und vielfältigen Sohlstrukturen als Laich- und Rasthabitate für Fischarten, - einer guten Wasserqualität als durchgehende Wanderstrecke für Fische, -von natürlichem Auwald auf Rheininseln.“

Ein Flächenentzug innerhalb des Schutzgebiets erfolgt nicht. Im nordwestlichen, naturnahen Bereich des Änderungsgebiets befinden sich aber Biotopausprägungen, welche den kenn- zeichnenden Lebensraumtypen des FFH-Gebiets zugeordnet werden können. Hinsichtlich der kennzeichnenden Tierarten des FFH-Gebiets ist nicht völlig auszuschließen, dass sich Individuen der wert- gebenden Fischarten (z.B. durch ein Hochwasserereignis) in dem Stillgewässer im Änderungsgebiet befinden.

Erhebliche Beeinträchtigungen des FFH-Gebiets werden nicht prognostiziert, sofern das Stillgewässer und die naturnahen Gehölzflächen im nordwestlichen Teil des Änderungsbereichs von Eingriffen ausgenommen werden (keine Betroffenheit flussbezogener Lebensraumtypen oder Zielarten der Fisch- fauna).

Auswirkungen  Umnutzung vorhandener Gebäude. Zusätzliche Flächenin- sehr gering auf die Fläche anspruchnahme lediglich in sehr geringem Umfang zu er- warten.

Auswirkungen Der nächste Störfallbetrieb gemäß 12. BImSchV befindet sich mittel hinsichtlich der gemäß dem „Verzeichnis der Betriebsbereiche“ etwa 0,5 km Anfälligkeit für entfernt in Koblenz-Kesselheim. Es handelt sich um ein Tank- schwere Unfälle/ lager. Katastrophen Aufgrund der Lage des Plangebiets auf einer Rheininsel ist diesbezüglich nicht von einer erhöhten Anfälligkeit des Plange- biets für schwere Unfälle/ Katastrophen auszugehen. Im digitalen Informationsdienst des Landesamts für Geologie und Bergbau Rheinland-Pfalz sind keine Erdbebenereignisse in der Gemarkung Niederwerth eingetragen.

Das Plangebiet liegt aber im Überschwemmungsgebiet des Rheins.

Anfall von Ab- Nutzungsbedingt werden voraussichtlich im geringen Umfang gering fällen Abfälle zur Verwertung sowie zur Beseitigung anfallen. Die anfallenden Abfälle werden vom Abfallzweckverband Rhein-Mosel-Eifel abgefahren; ein wesentlicher Teil der Abfälle kann verwertet werden.

Kumulationsef- Das nahe der Bundesanstalt gelegene ehemalige Wasserwerk - fekte soll zukünftig als Kultur- und Vereinshaus mit angeschlosse- nem Ausstellungs- und Informationszentrum für erneuerbare Energien genutzt werden. Die Nachnutzung wurde durch einen Bebauungsplan geregelt. Diesbezüglich sind keine relevanten umwelterheblichen Kumu- lationseffekte zu erwarten.

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Wirkungsgefüge und Wechselwirkungen zwischen den Schutzgütern

Schutz- gut

Wirkung auf auf Wirkung Wirkintensität Wirkintensität Wirkintensität Wirkintensität Wirkintensität Wirkintensität Wirkintensität Wirkintensität

- u. sonstige Sachgüter sonstige - u.

Gesundheit/Wohlbefinden Gesundheit/Wohlbefinden Erholung/Freizeit Wohnen/Wohnumfeld Pflanzen Tiere Vielfalt biologische Bodenfunktion ökolog. Lebensraum Ertragspotential natürl. Speicher-/ Regulationsfunkt Lebensraumfunkt. Grundwasserdarg. Ausgleichsfunkt. klimat. Ausgleichsfunkt. lufthygien. Mensch - - - Lebensräume - - - Boden - - - - Wasser - - Klima - - Funktion, Landschaftsästhet. Siedlungsbild, Erholungsfunkt. Kultur Wirkung von Mensch Konkur-rie- Veränderung Inanspruch- Nutzung Anthropogene Freizeit-/ Er- Vom Men- rende der Nutzung, nahme von Bo- Trinkwasser, Klimabelastun- holungsnut- schen ge- Rauman-sprü- Pflege; Zerstö- den, Versiege- Abflussverhal- gen, Stadtklima zung, Gestal- schaffene che, anthropo- - rung von Le- << lung, Verdich- << ten von Ober- - - tung von < Kultur- u. - gen bedingte bensräumen tung, Stoffein- flächenwasser Landschaft Sachgüter Immissionen, träge ... Pflanzen, Nahrungs- Konkurrenz um Standortgrund- Bodenwasser- Binden von Elemente der Teil von Tiere, grundlage, Standort, Arter- lage, Lebens- haushalt, Schadstoffen, Landschaft Kultur- u. Lebens- Teil der natür-  haltung/Syner-  raum, Nahrungs-  (Teil)Lebens- < Sauerstoffpro- < > Sachgü- - räume lichen Umge- gien quelle, Kreislauf raum Gewäs- duzent tern bung Boden  Pflanze ser Boden Lebensgrund- Lebensraum, Anreicherung, Filterwirkung, Mikro-/ Strukturele- Archiv- lage, Produkti- Standortgrund- Deposition von Stoffeintrag Mesoklima-be- mente funktion onsgrundlage, lage Stoffen dingungen, Bo- > >  < < < - Standort der dentemperatur Ressourcen- träger Wasser Trink- u. Limnische Le- Bodenwasser- Stoffeintrag, Lokalklima, Struktur-/ Ge- Teil von Brauchwas- bensräume, haushalt, Verla- Wasserkreis- Luftfeuchte, Ne- staltungsele- Kultur- u.

sernutzung, Nahrungs- gerung von Stof- lauf bel, ment Sachgü- - > >  < > - Heilwasser grundlage fen, nasse Depo- tern

sition

Klima, Lebensgrund- (Teil)Lebens- Bodenluft, Stand- Temperatur- Beeinflussung Bioklima, bi- Beständig- Luft lage, Atemluft, raum, Standort- ortverhältnisse verhältnisse, regionaler/loka- oklimatische keit/Zerfall stadtklimati- < verhältnisse, < (Bodenklima,  Transportme- < ler Klimaverhält- < Belastung < von Kul- - sche Bedin- Wuchsbedin- Erosion, Verlage- dium nisse turgütern gungen gungen rung von Stoffen) Land- Ästhetische Lebensraum- Bodennutzung Gewäs- Stadtklima, Natur-/ Kul- Kultur-/ schaft Empfindung, struktur serstruktur, Durchlüftung, turlandschaft Stadt/ In- Wohlbefinden Wasserhaus- Windströmung dustrie-  > >  < - - halt landschaft als Kultur- gut Kultur- Kulturerbe, Ensemblewir- Standörtl. Archiv- Teil von Kul- Verwitterung/ Kulturhis-tori- / und Kulturge- kung funktion, natur- u. turdenkmälern Zerfall und sche Ele- Sachgü- schichte - - kulturgeschichtli- - und Kultur- - Schädigung - mente der - - ter che Urkunde landschafts- Landschaft elementen

Wirkungszusammenhang besteht: < = Wirkungsintensität gering > = Wirkungsintensität hoch  = Wirkungsintensität mittel << = Wirkungsintensität sehr gering >> = Wirkungsintensität sehr hoch - = kein Wirkungszusammenhang

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Gebietsspezifische Zielsetzungen und Hinweise für die Planung (Maßnahmen zur Vermei- dung, Minderung und zum Ausgleich nachteiliger Umweltauswirkungen)

Schutzgut: Pflanzen, Tiere,  Fläche aufgrund Vornutzung grundsätzlich gut geeignet Lebensräume  möglichst Beschränkung auf Umnutzung vorhandener baulicher Anlagen

 möglichst Verzicht/ Minimierung einer Neuinanspruchnahme von Vegetati- onsstrukturen im Umfeld der Bestandsgebäude

 Verzicht auf Inanspruchnahme der naturnahen (Gehölz-)Vegetation im nordwestlichen Bereich bzw. des Stillgewässers

 Durchführung vertiefender Untersuchungen zur Fauna auf Ebene der ver- bindlichen Bauleitplanung (untersuchungsbedürftige Artengruppen: Brut- vögel, Fledermäuse, Bilche, ggf. Reptilien und Altholzkäfer)

 Berücksichtigung von artenschutzrechtlichen Vermeidungsmaßnahmen- und Kompensationsmaßnahmen (vorbehaltlich dem Ergebnis einer voll- ständigen faunistischen Kartierung): - weitestmögliche Schonung des Gehölzbestands - etwaige Fällung von Bäumen und Rodung von Gebüschen ausschließ- lich vom 1. Oktober bis Ende Februar - Durchführung von Besatzkontrollen am Gebäudebestand vor der Durchführung von Umbau-/Sanierungsmaßnahmen - Schutz angrenzender wertgebender Vegetationsbestände und von be- sonders geschützten Vogelarten während der Bauzeit (ggf. durch ei- nen blickdichten Bauzaun) - Hinweise an die ausführenden Baufirmen hinsichtlich des evtl. Vor- kommens geschützter Tierarten im Baufeld bei Rodungs- und Abriss- arbeiten - Einsetzen von Beleuchtungsmitteln ohne Lockwirkung - extensive Dach-, Fassaden- Palisadenbegrünung - Anbringen von künstlichen Nisthilfen und Ersatzquartieren - Neuanpflanzungen in den gebäudenahen Freianlagen und ggf. am Rande anzulegender Parkplätze - ggf. Umsetzung eines artenschutzrechtlichen Ausgleichs auch außer- halb des Plangebiets bei Beeinträchtigungen von wertbestimmenden Biotoptypen im weiteren Umfeld zum BfG-Gebäudekomplex (z. B. Au- waldflächen und Stillgewässer)

Boden  Fläche aufgrund Vornutzung grundsätzlich gut geeignet

 möglichst Beschränkung auf Umnutzung vorhandener baulicher Anlagen

 möglichst Verzicht/ Minimierung einer Neuinanspruchnahme von bislang unbefestigten/unbebauten Flächen

 ggf. Erfordernis funktionsgerechter Kompensationsmaßnahmen

Wasserhaushalt  Erfordernis einer hochwasserangepassten Planung aufgrund der Lage in- nerhalb des gesetzlichen Überschwemmungsgebiets des Rheins

 möglichst Beschränkung auf Umnutzung vorhandener baulicher Anlagen

 Sicherung des Stillgewässers

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Klima  möglichst Beschränkung auf Umnutzung vorhandener baulicher Anlagen

 möglichst Verzicht/ Minimierung einer Neuinanspruchnahme von Vegetati- onsstrukturen im Umfeld der Bestandsgebäude

Landschaftsbild  Fläche aufgrund Vornutzung grundsätzlich geeignet  möglichst Verzicht/ Minimierung einer Neuinanspruchnahme von Vegetati- onsstrukturen

Mensch Berücksichtigung des Schutzguts in Verbindung mit Vorgaben für eine möglichst verträgliche Einbindung, siehe Schutzgut „Landschaftsbild“

Kultur- und (Umnutzung vorhandener baulicher Anlagen) Sachgüter

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2.3 Bereich Gewerbliche Baufläche „Auf´m alten Schafstall“ Urbar

Beschreibung und Bewertung der natürlichen Grundlagen (Bestandsaufnahme des derzeitigen Umweltzustands)

Bezeichnung: Ort/Stadt: OG Urbar

Fläche: 74.118 m² (neu und Beibehaltung Bestand)

geplante Darstellung im Flächennutzungsplan: gewerbliche Baufläche

Darstellung im wirksamen Flächennutzungs- gewerbliche Baufläche mit besonderer grünord- plan: nerischer Bindung, Flächen für Acker und Grün- land ohne ausgesprochene Schutzfunktion, Flä- chen für extensives Dauergrünland, kurzfristig (Erosionsschutz)

Darstellung im Landschaftsplan: - Feldgehölz - Ackerfläche mit Maßnahmen zum Schutz vor Bodenerosion

derzeitige Nutzung: landwirtschaftliche Nutzung

Luftbildausschnitt (unmaßstäblich)

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Schutzgut Pflanzen, Tiere, Lebensräume

- Bestandsbeschreibung: Biotop-/Nutzungstypen Relativ vielfältiges Nutzungsmuster am Ortsrand in Plateau-/ Hang- (siehe Plan „Biotop- und Nut- lage: zungsstrukturen“ in der Anlage) - Fettwiesen - Ackerland - Streuobstweide mit überwiegend großkronigen Obstbäumen - Obstbaum-Hochstämme (Altbäume mit Baumhöhlen) auf Wiese - Feldgehölz aus einheimischen Laubbaumarten - Gärten, mit Gehölzbestand aus Koniferen, zumeist hochstämmi- gen Obstbäumen und Laubbäumen, bereichsweise ohne Nut- zung, sowie Gartenlauben/Schuppen - Gartenbrachen, mit Gehölzbestand aus Obstbäumen und Laub- bäumen im mittleren Bestandsalter - Baumhecke aus Laubbäumen - Regenrückhaltebecken in Erdbauweise (wiesenartig), temporär wasserführend Innerhalb des Planareals wurden sechs Bäume mit Stammlöchern o- der Borkenabplatzungen entdeckt, die Höhlenbrütern, Fledermäusen oder Bilchen einen Unterschlupf bieten können. Zwei weitere stehen unmittelbar am Nordrand am Wegesrand im Nordosten sowie auf Höhe der Plangebietsmitte auf einer Obstbaumwiese. Hinzu kommt in- nerhalb des Plangebietes der Wurzelstock eines Apfelbaums. Umgebungsstrukturen: - nördlich Ackerland, Streuobstbestand, Gebüsch - östlich landwirtschaftliche Flächen und Gehölz - südlich Gewerbegebiet/ General-Allen-Straße (K 17) - westlich landwirtschaftliche Flächen

Abbildung 10: Offenlandflächen im Gebiet sowie bestehendes Gewer- begebiet im südlichen Anschluss

Abbildung 11 : Streuobstweide

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Abbildung 12: Ackerland im westlichen Bereich

Abbildung 13: Freizeitgarten

heutige potentielle natürliche Ve- Perlgras-Buchenwald basenreicher Tieflagen getation (hpnV)

Tierwelt Im Jahr 2019 wurde das Änderungsgebiet im Vorgriff auf wertgebende

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Vegetationseinheiten und Habitatstrukturen für vermutlich planungsre- levante Tierarten hin untersucht. Zudem wurden erste Hinweise zur Nutzung durch besonders oder streng geschützte Tierarten aufgenom- men und eine Datenrecherche durchgeführt.

Das Gebiet und sein näheres Umfeld weist ein Lebensraumpotential für folgende Tierartengruppen auf, welche auf Ebene der verbindlichen Bauleitplanung vertiefend zu untersuchen sind:  Brutvögel (Nachweise von Feldgehölzen mit reichhaltiger Avifauna und betrachtungsbedürftiger Spechte liegen bereits vor.)  Fledermäuse (Nutzungen von Biotopbäumen und Gartenlau- ben/Schuppen sowie Jagdhabitat-Nutzungen sind prüfbedürftig)  Bilche (Vorkommen zahlreicher Haselsträucher machen u. a. eine gezielte Nachsuche nach evtl. Vorkommen der Haselmaus erfor- derlich)  Amphibien (Kontrolle des Regenrückhaltebeckens auf Vorkommen streng geschützter Arten, wie Kammmolch, ggf. mittels eDNA-Ana- lyse in Wasserprobe)  Reptilien (vielfältige Saumstrukturen lassen Vorkommen von streng geschützten Arten nicht ausschließen, so z. B. auch am Re- genrückhaltebecken)  Altholzkäfer, Libellen, Heuschrecken und Tagfalter (weisen verein- zelt planungsrelevante Arten auf, die durch Bindung an spezifische Habitatstrukturen, z. B. Wiesenknopfbestände, Heckenstrukturen, und/oder lange Entwicklungszeiten in alten Streuobstbäumen ge- kennzeichnet sind) Der Änderungsbereich übernimmt die Funktion einer Biotopvernet- zung und einer Pufferzone zwischen bestehendem Gewerbegebiets- rand und der nördlich anschließenden Kulturlandschaft. Ausführliche Erläuterungen: siehe Anlage „Einschätzung zu Belangen des Natur- und Artenschutzes“

Schutzgebiete nach Naturschutz- Lage im Landschaftsschutzgebiet „Mallendarer Bachtal“ recht, Natura 2000-Gebiete Die Gebietskulisse des nächst gelegenen Natura 2000-Gebiets (FFH- Gebiet „Mittelrhein“) ist etwa 1,5 km entfernt.

Pauschal geschützte Biotope Pauschal geschützte Biotope nach § 30 BNatSchG oder § 15 LNatSchG sind innerhalb des Änderungsgebiets weder dem digitalen Informationsdienst LANIS zu entnehmen, noch ergaben sich diesbe- züglich Hinweise im Rahmen der eigenständigen Bewertung der Ge- ländesituation in 2019. (siehe Anlage „Einschätzung zu Belangen des Natur- und Artenschut- zes“)

Planung vernetzter Biotopsys- keine Darstellungen in Bestands-/Zielekarte teme Rheinland-Pfalz (VBS), Kreis Mayen-Koblenz

Biotopkataster Rheinland-Pfalz keine im Biotopkataster erfassten Biotope/ Flächen

Landesweiter Biotopverbund - nach LEP IV

Regionaler Biotopverbund nach - RROP

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- Kurzbewertung: Arten- und Strukturvielfalt (Diver- mittel, tlw. hoch sität):

Repräsentanz im Naturraum mittel, tlw. hoch

Entwicklungspotential hoch

Ersetzbarkeit, Entwicklungs- mittel bis hoch dauer, Regenerationsfähigkeit Schutzkategorien Landschaftsschutzgebiet „Mallendarer Bachtal“

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Schutzgut Boden

- Bestandsbeschreibung: Bodentyp, Bodenformen-ge- Böden aus (quartären Deckschichten über) Löss und Lössderivaten: sellschaft -erodierte Parabraunerde aus Löss

Standorttypisierung verbreitete Böden hoher Bonität

Bodengefährdung Altlastenverdachtsfläche im nördlichen Anschluss Altlast, Bodenbelastung - Kurzbewertung: Seltenheit/ Verbreiterung des gering (relativ weit verbreiteter Bodentyp) Bodentyps

Biotopentwicklungspotential mittel

Lebensraumfunktion mittel-hoch

Natürlichkeit des Bodens mittel-gering unter Acker, im Übrigen hoch

Nutzbare Feldkapazität hoch

Nitratrückhaltevermögen mittel

Filter-, Puffer- und Transfor- mittel-hoch mationsvermögen für Nähr- und Schadstoffe Natürliche Ertragsfähigkeit/ hoch Bodenfruchtbarkeit

Archivfunktion (naturnahe / und kultur- und naturhisto- risch bedeutsame Böden) Empfindlichkeit gegenüber grundsätzlich hohe Erosionsgefährdung durch Wasser (Hanglage) Erosion insbesondere in ackerbaulich genutzten Bereichen, jedoch gemindert in Bereichen mit ganzjähriger Vegetationsdecke (Grünland)

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Schutzgut Wasser

- Bestandsbeschreibung: Oberflächengewässer: Fließgewässer, keine Fließgewässer Fluss, Bach, Gräben

Stillgewässer keine Stillgewässer

Hochwasserschutz keine Überschwemmungsgebiete tangiert

Grundwasser: Grundwasserlandschaft devonische Schiefer und Grauwacken

Grundwasserneubildung mäßig (85 mm/a)

Schutzgebiete für Wasser nicht tangiert

Grundwassergefährdung, mittlere Grundwasserüberdeckung Grundwasserüberdeckung

- Kurzbewertung Grundwassergefährdung gering

Nitratrückhaltevermögen mittel

Betroffenheit von Wasserschutz- - gebieten

Ausprägung von Oberflächenge- - wässern

Hochwassergefährdung nicht gegeben

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Schutzgut Klima/ Luft

- Bestandsbeschreibung: Klimaraum mäßig feuchtes und warmes Beckenklima Klimatop, Klimastrukturtyp Klimastrukturtypen: - Offenland, Freifläche, mittlere und trockene Standorte - Offenland (Wiesen und Weiden) mit Einzelgehölzen (Obstbäume) - Gebüsche, Hecken, Baumreihen und Baumgruppen im Komplex mit Offenlandbereichen, Grünanlagen

Kalt-/ Frischluftentstehungs- hohe Frisch-/ Kaltluftproduktivität der Freiflächen gebiet - Abflussgebiet Frischluftschneise im Bereich des Mallendarer Bachtals nördlich an- schließend

Lufthygienische Lage in einem „thermisch belasteten Raum“ Bedingungen

Thermische Belastung thermisch belastet

Anfälligkeit gegenüber den hoch; Folgen des Klimawandels Folgen des Klimawandels in Form von z. B. Steigerung der Tempera- turen können insbesondere bei ackerbaulicher Nutzung einerseits zu einem erhöhten Ertragspotential führen, andererseits z. B. durch Zu- nahme von Wetterextremen zu Ernteausfällen/ -minderungen führen.

- Kurzbewertung: Frisch-/ Kaltluftproduktivität hoch der Freiflächen Einfluss auf siedlungsklimati- mittel sche Bedingungen

Luftaustauschbahn im Anschluss

Immissionsbelastung mittel

thermische Belastung mittel

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Schutzgut Landschaftsbild

- Bestandsbeschreibung Naturräumliche Einheit Ehrenbreitsteiner Randterrasse

Relief exponierte Lage im Übergangsbereich zwischen Plateau und Oberhang des Mallendarer Bachtals; Gelände nach Norden abfallend (schwach mittel geneigt); Geländehöhe ca. 190 m bis 200 m ü.NN.

Landschaftsbildeinheit offenlandbetonte Mosaiklandschaft

landschaftsbildprägende - relativ kleinräumiges, kulturlandschaftlich typisches Nebeneinander Strukturen aus Wiesen- und Ackerflächen, Streuobstbeständen, Gehölzen, Gärten und Gartenbrachen - Fernsicht über das Mallendarer Bachtal, die Kannenbäcker Hochflä- che bis zur durchgängig bewaldeten Montabaurer Höhe sowie nach Westen über die Neuwieder Rheintalweitung

Orts-/ Siedlungsränder defizitär, Bebauung im anschließenden Gewerbegebiet teilweise ohne vorgela- gerte Randzone

Vorbelastungen durch Bebauung im anschließenden Gewerbegebiet. Hochspannungs-Freileitung mit Gittermasten auf dem gegenüberliegen- den Höhenrücken

Schutzgebiete Lage in dem relativ kleinflächigen Landschaftsschutzgebiet „Mallendarer Bachtal“

- Kurzbewertung: Naturnähe/-ferne mittel-hoch

landschaftskulturelle Eigen- mittel-hoch art

Ensemblewirkung von Ge- - bäuden, baulichen Anlagen landschaftliche Vielfalt mittel-hoch

Sichtbeziehungen, Plateau-/Höhenlage mit hervorragender Fernsicht über das Mallendarer Sichtachsen Bachtal, die Kannenbäcker Hochfläche bis zur durchgängig bewaldeten Montabaurer Höhe sowie nach Westen über die Neuwieder Rheintalwei- tung; gleichzeitig hohe Fernwirkung bzw. Einsehbarkeit des Änderungsbe- reichs

räumlich verbindende mittel Struktur, Gliederungsele- mente

Ungestörtheit von Vorbe- mittel lastungen

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Schutzgut Mensch

- Bestandsbeschreibung: Aufgrund der anthropozentrischen Betrachtungsweise im Rahmen der Analyse und Be- wertung der sonstigen Schutzgüter wird für eine Betrachtung des Umweltzustands unter dem Punkt „Mensch und Gesundheit“ auf diese sonstigen Schutzgütern verwiesen. Nachfolgend wird auf Aspekte eingegangen, die vorrangig im Zusammenhang mit dem Schutzgut „Mensch und Gesundheit“ stehen.

Erholungsfunktion - siedlungsnaher Freiflächenkomplex am Rand der Kulturlandschaft - Radwanderweg im Bereich der südwestlich anschließenden General- Allen-Straße - Zuwegung zum prädikatisierten Fernwanderweg „Rheinsteig“ nörd- lich anschließend - private Gärten mit Bedeutung für die Freizeit-/ Erholungsnutzung der Nutzer

Immissionsbelastung durch anschließendes Gewerbegebiet

Belange der Landwirt- tangiert (Acker- und Grünlandflächen) schaft/ Forstwirtschaft - Kurzbewertung: Erholungsfunktion mittel-hoch

Wohnbereiche/ Siedlungen, - besondere Funktionen der Siedlungen

Ungestörtheit von Immissio- mittel nen

Forst- und Landwirtschaft, hoch Rohstoffversorgung

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Schutzgut Kultur- und Sachgüter

- Bestandsbeschreibung Bau-/ Kulturdenkmäler bislang keine archäologischen Fundstellen bekannt (Forderung von Prospektionsmaßnahmen seitens des Landesamts für Denkmal- pflege im Rahmen des Beteiligungsverfahrens)

Bodendenkmäler, nicht verzeichnet Geotope

Sonstige Sachgüter nicht vorhanden

- Kurzbewertung: Vorkommen von Kulturgütern bislang keine Hinweise

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Prognose über die Entwicklung des Umweltzustandes bei Nichtdurchführung der Planung (Nullvariante)

Schutzgut: Entwicklung des Umweltzustandes bei Nichtdurchführung der Planung:

Pflanzen, Tiere, Im Bereich bereits dargestellter gewerblicher Bauflächen (im südlichen Teil des Lebensräume Änderungsbereichs): voraussichtlich Verlust sämtlicher Vegetationsstrukturen, Inanspruchnahme von Habitatstrukturen (Streuobstwiese, Baumhecke, Ackerland, Wiese, Garten, struk- turarme Grünanlage)

Im Übrigen keine wesentliche Veränderung, voraussichtlich Beibehaltung der landwirtschaftlichen Nutzung Die bioökologische Funktion der Gehölzbestände wird mit zunehmendem Reife- grad tendenziell ansteigen

Boden Im Bereich bereits dargestellter gewerblicher Bauflächen: Verlust der ökologischen Bodenfunktion durch Versiegelung, Überbauung, Be- festigung von Flächen

Im Übrigen keine wesentliche Veränderung

Wasserhaushalt Im Bereich bereits dargestellter gewerblicher Bauflächen: Verringerung von Infiltrationsflächen zur Versickerung von Niederschlagswasser

Im Übrigen keine wesentliche Veränderung

Klima Im Bereich bereits dargestellter gewerblicher Bauflächen: Belastungszunahme durch Überbauung und Versiegelung sowie gewerbliche Nutzung. Ausstoß klimarelevanter Gase im Zusammenhang mit der zukünftigen Sied- lungsnutzung

Im Übrigen keine wesentliche Veränderung

Landschaftsbild Im Bereich bereits dargestellter gewerblicher Bauflächen (im südlichen Teil des Änderungsbereichs): Ausweitung der Siedlungsflächen, Verlust an Kulturlandschaft, Beeinträchtigung des örtlichen Erscheinungsbilds

Im Übrigen keine wesentliche Veränderung

Mensch Im Bereich bereits dargestellter gewerblicher Bauflächen: Inanspruchnahme von Teilen siedlungsnaher Kulturlandschaft mit Bedeutung für die Erholungsnutzung

Im Übrigen keine wesentliche Veränderung

Kultur- und voraussichtlich keine Veränderung Sachgüter

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Prognose über die Entwicklung des Umweltzustandes bei Durchführung der Planung (voraus- sichtliche Umweltauswirkungen) Ziel/ Inhalt der Planung: Darstellung „gewerbliche Bauflächen“: 74.118 m² (neu und Beibehaltung Bestand)

Schutzgut: Voraussichtliche Umweltauswirkungen: Beein- trächti- gungsin- tensität: Pflanzen, Tiere,  Verlust voraussichtlich sämtlicher Vegetationsstrukturen im Be- Lebensräume reich der zukünftigen gewerblichen Bauflächen, Inanspruchnahme eines Biotop-/Nutzungskomplex aus mittel-hoch - Ackerland (bis ca. 46.000 m²), - Fettwiesen (bis ca. 6.000 m²), tlw. mit alten Obstbäumen - Feldgehölz aus heim. Baumarten (bis ca. 5.600 m²) - Gartenbrache (bis ca. 3.700 m²) - Baumhecken (bis ca. 1.900 m²) - Streuobstweide (bis ca. 3.500 m²) - Gärten (bis ca. 4.800 m²) - ggf. Rückhaltebecken (bis ca. 1.600 m²)

(teilweise im Bereich bereits dargestellter gewerblicher Bauflächen)

 Verlust bzw. deutliche Einschränkung der Funktion einer Bio- mittel-hoch topvernetzung und einer Pufferzone zwischen bestehendem Gewerbegebietsrand und nördlich anschließender Kulturland- schaft

 bauliche Inanspruchnahme einer 7,4 ha großen Teilfläche des hoch Landschaftsschutzgebiets „Mallendarer Bachtal“

 Verlust bzw. Minderung der Lebensraumfunktionen für Individuen (voraus- der Tierwelt; sichtlich Habitatpotential besteht nach derzeitigem Kenntnisstand für Brut- hoch) vögel, Fledermäuse, Bilche, Amphibien, Reptilien, Altholzkäfer, Libellen, Heuschrecken und Tagfalter. (siehe Anlage „Einschätzung zu Belangen des Natur- und Arten- schutzes“)

Boden nachhaltige Beeinträchtigungen des Bodens durch die Erschließung der gewerblichen Bauflächen: hoch  Verlust der ökologischen Bodenfunktionen durch Neuversiege- lung bzw. Überbauung  Einschränkung/ Verlust wesentlicher Bodenfunktionen durch (wasserdurchlässige) Befestigung von Flächen  Einschränkung wesentlicher Bodenfunktionen durch Bodenauf- trag/ -abtrag (Hanglage)

Der maximale Umfang der Flächenversiegelung/-befestigung be- trägt voraussichtlich rund 2,9 ha (bei einer GRZ von 0,8).

Wasserhaushalt  Verlust der Versickerungsfähigkeit des Bodens für Nieder- mittel schlagswasser im Zusammenhang mit der Neuversiegelung  Erhöhung des oberflächlichen Abflusses

Klima  Inanspruchnahme von Freiflächen mit hoher Frisch -/ mittel

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Kaltluftproduktivität  Verlust der kleinklimatischen Gunstwirkungen des Gehölzbe- stands  Erhöhung der Wärmeabstrahlung und einer Verringerung der Evapotranspiration durch Neuversiegelung.

 Ausstoß klimarelevanter Gase im Zusammenhang mit der zu- mittel-hoch künftigen gewerblichen Nutzung

Landschaftsbild nachhaltige Beeinträchtigung des Landschaftsbilds  Inanspruchnahme eines kleinräumig strukturierten, kulturland- hoch schaftlich typischen Biotop-/Nutzungskomplexes in sichtexpo- nierter Plateau-/ Oberhanglage innerhalb eines Landschafts- schutzgebiets, Ersatz durch gewerbliche Bauflächen  Verschiebung des Siedlungsrands in die freie Landschaft, Erwei- terung des bestehenden Gewerbegebiets (Die Fläche stellt eine Ortserweiterung dar, ist dem Siedlungs- körper aber noch zugeordnet.)  Veränderungen der natürlichen Geländetopografie in Hanglage  Inanspruchnahme landschaftsbildprägender Gehölzbestände (Streuobstbäume, Feldgehölz, Hecke)

Vorbelastung: durch vorhandenes Gewerbegebiet

tangiertes Landschaftsschutzgebiet „Mallendarer Bachtal“: Schutzzweck des LSG ist gemäß der Verordnung über das Land- schaftsschutzgebiet vom 27.12.1988 „die Erhaltung der Leistungsfä- higkeit des Naturhaushalts, die Erhaltung der Eigenart und Schönheit des Landschaftsbildes sowie die Erhaltung des Erholungswertes der Landschaft.“ - bauliche Inanspruchnahme von ca. 7 % Teilfläche der insgesamt hoch etwa 104 ha umfassenden Gesamtfläche des LSG (relativ große Eingriffsfläche in einem verhältnismäßig kleinflächigem Schutzge- biet)

Mensch Erholungsfunktion, landschaftsbezogene Erholung  Verminderung der Eignung des Teillandschaftsraums in einem Hoch Landschaftsschutzgebiet für die landschaftsbezogene Erho- lung, insbesondere für die Feierabend-/ Wochenenderholung durch Verlust eines kleinräumig strukturierten, kulturlandschaft- lich typischen Komplexes und Inanspruchnahme einer Teilflä- che des Landschaftsschutzgebiets „Mallendarer Bachtal“  Inanspruchnahme von privaten Gärten

Einrichtungen für die Erholungsnutzung wie Wanderwege sind nicht unmittelbar betroffen. Die angrenzende Zuwegung zum Rheinsteig bleibt weiterhin passierbar. Die Attraktivität wird in diesem Abschnitt allerdings eingeschränkt.

Immissionen, Klima  Auftreten von Geräusch- und Schadstoffemissionen durch die Nutzung von gewerblichen Bauflächen sowie während der Bau- phasen (hoch) (Derzeitig befinden sich keine sensiblen Nutzungen im Umfeld, jedoch voraussichtlich zukünftig Entwicklung von Wohnbauflä- chen im Bereich „Hüttenberg“ etwa 100 m westlich.)

Land- und Forstwirtschaft hoch

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 Beanspruchung von etwa 5,5 ha landwirtschaftlich genutzten Flächen

Im Übrigen wird für eine Betrachtung der Umweltauswirkungen auf den Menschen aufgrund der vielfältigen Wechselbeziehungen und der anthropozentrischen Betrachtungsweise auf die sonstigen Schutzgüter verwiesen.

Kultur- und nach derzeitigem Kenntnisstand keine Auswirkungen / Sachgüter (Forderung von Prospektionsmaßnahmen seitens des Landesamts für Denkmalpflege im Rahmen des Beteiligungsverfahrens)

Artenschutz- Ohne Berücksichtigung entsprechender Maßnahmen können im rechtliche Be- Zuge der Verwirklichung der Bauleitplanung artenschutzrechtliche lange nach § 44 Verbotstatbestände eintreten. BNatSchG Um artenschutzrechtliche Verbotstatbestände abzuwenden, wird

voraussichtlich die Umsetzung folgender Vermeidungs- und Kom-

pensationsmaßnahmen erforderlich (vorbehaltlich dem Ergebnis ei- ner vollständigen faunistischen Kartierung):  weitestmögliche Schonung von Gehölzbestand  Fällung von Bäumen und Rodung von Gebüschen ausschließ- lich vom 1. Oktober bis Ende Februar  Durchführung von Besatzkontrollen vor dem Abriss von Garten lauben/ Schuppen  Schutz wertgebender Vegetationsbestände und von besonders geschützten Vogelarten auf angrenzenden Flächen (ggf. durch einen blickdichten Bauzaun während der Bauphase)  Hinweise an die ausführenden Baufirmen hinsichtlich des evtl. Vorkommens geschützter Tierarten im Baufeld bei Rodungs- und Abrissarbeiten  Vermeidung großflächiger Glasfronten oder spiegelnder Gebäu- defassaden oder Einplanen einer Entspiegelung durch geeig- nete Maßnahmen  Einsetzen von Beleuchtungsmitteln ohne Lockwirkung  Realisierung einer Baugebietsdurchgrünung (z.B: durch einen breiten Grüngürtel am Baugebietsrand sowie mehrere „Biotopin- seln“ innerhalb der Planfläche)  Anbringen von künstlichen Nisthilfen für Höhlen- und Nischen- brüter  extensive Dach-, Fassaden- Palisadenbegrünung Ggf. ist auch ein artenschutzrechtlicher Ausgleich außerhalb der Planfläche erforderlich. (Ausführliche Erläuterungen: siehe Anlage „Einschätzung zu Belan- gen des Natur- und Artenschutzes“)

Natura 2000- Natura 2000-Gebiete werden durch die Planung nicht tangiert. - Verträglichkeit Das nächstgelegene Natura 2000-Gebiet - das FFH-Gebiet „Mittel- rhein“ – ist etwa 1,5 km entfernt. Als Erhaltungsziele des FFH-Gebiets wurden festgelegt: „Erhaltung oder Wiederherstellung - von naturnahen Ufer- und vielfältigen Sohlstrukturen als Laich- und Rasthabitate für Fischarten, - einer guten Wasserqualität als durchgehende Wanderstrecke für Fische, -von natürlichem Auwald auf Rheininseln.“

Bei den kennzeichnenden Tierarten des FFH-Gebiets handelt es sich ausschließlich um Fische bzw. um eine Muschelart.

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Erhebliche Beeinträchtigungen des Schutzgebiets sind aufgrund der Distanz zum FFH-Gebiet sowie der Nichtbetroffenheit von kenn- zeichnenden Arten nicht zu erwarten.

Auswirkungen Der vorgesehene Planungsbereich der Flächennutzungsplanände- sehr hoch auf die Fläche rung weist eine Flächengröße von etwa 7,4 ha auf. Es handelt sich weitgehend um derzeitig landwirtschaftlich genutzte Flächen. Die Verfügbarkeit derartiger Flächen ist begrenzt.

Auswirkungen Der nächste Störfallbetrieb gemäß 12. BImSchV befindet sich ge- gering hinsichtlich der mäß dem „Verzeichnis der Betriebsbereiche“ etwa 3 km entfernt auf Anfälligkeit für der gegenüberliegenden Rheinseite in Koblenz-Kesselheim. Es schwere Unfälle/ handelt sich um ein Tanklager. Katastrophen Aufgrund der Distanz ist diesbezüglich nicht von einer erhöhten An- fälligkeit des Plangebiets für schwere Unfälle/ Katastrophen auszu- gehen. Im digitalen Informationsdienst des Landesamts für Geologie und Bergbau Rheinland-Pfalz sind keine Erdbebenereignisse in der Ge- markung Urbar eingetragen. Überschwemmungsgebiete werde nicht tangiert. Der Änderungsbereich weist keine besondere Relevanz in Bezug auf die Anfälligkeit für schwere Unfälle und Katastrophen auf.

Anfall von Ab-  Anfall von Abfällen zur Verwertung sowie zur Beseitigung aus mittel-hoch fällen Gewerbebetrieben (Die anfallenden Abfälle werden vom Abfallzweckverband Rhein- Mosel-Eifel abgefahren; ein wesentlicher Teil der Abfälle kann verwertet werden.)

Kumulationsef-  ggf. durch Ausweisung von Wohnbauflächen auf einer Fläche fekte von 2,7 ha im Bereich „Hüttenberg“ etwa 100 m westlich des vor- liegenden Änderungsbereichs

Bei Verwirklichung der Bauleitplanung werden sich voraussicht- lich nachteilige Umweltauswirkungen insbesondere auf die Schutzgüter „Boden“, „Pflanzen, Tiere, Lebensräume“ und „Land- schaftsbild“ ergeben. Die geplanten Wohnbauflächen befinden sich ebenfalls in Pla- teau-/Höhenlage innerhalb des Landschaftsschutzgebiets „Mal- lendarer Bachtal“. Eine Kumulation bzw. Verstärkung negativer Auswirkungen ist vor allem hinsichtlich des Landschaftsbilds zu erwarten. Zudem können sich hinsichtlich der Immissionsbelastungen der Wohnbauflächen Auswirkungen ergeben.

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Wirkungsgefüge und Wechselwirkungen zwischen den Schutzgütern

Schutzgut

Wirkung auf auf Wirkung Wirkintensität Wirkintensität Wirkintensität Wirkintensität Wirkintensität Wirkintensität Wirkintensität Wirkintensität

- u. sonstige Sachgüter sonstige - u.

Gesundheit/Wohlbefinden Gesundheit/Wohlbefinden Erholung/Freizeit Wohnen/Wohnumfeld Pflanzen Tiere Vielfalt biologische Bodenfunktion ökolog. Lebensraum Ertragspotential natürl. Speicher-/ Regulationsfunkt Lebensraumfunkt. Grundwasserdarg. Ausgleichsfunkt. klimat. Ausgleichsfunkt. lufthygien. Mensch - - - Lebensräume - - - Boden - - - - Wasser - - Klima - - Funktion, Landschaftsästhet. Siedlungsbild, Erholungsfunkt. Kultur Wirkung von

Mensch Konkur-rie- Veränderung Inanspruch- Nutzung Anthropogene Freizeit-/ Er- Vom Men- rende der Nutzung, nahme von Bo- Trinkwasser, Klimabelas- holungsnut- schen ge- Rauman-sprü- Pflege; Zerstö- den, Versiege- Abflussverhal- tungen, Stadt- zung, Gestal- schaffene che, anthropo- > rung von Le- > lung, Verdich- >> ten von Ober- - klima < tung von >> Kultur- u. - gen bedingte bensräumen tung, Stoffein- flächenwasser Landschaft Sachgüter Immissionen, träge ... Pflanzen, Nahrungs- Konkurrenz um Standortgrund- Bodenwasser- Binden von Elemente der Teil von Kul- Tiere, Le- grundlage, Standort, Arter- lage, Lebens- haushalt, Schadstoffen, Landschaft tur- u. Sach- bens-räume Teil der natür- > haltung/Syner- > raum, Nahrungs-  (Teil)Lebens- < Sauerstoffpro- < > gütern - lichen Umge- gien quelle, Kreislauf raum Gewäs- duzent bung Boden  Pflanze ser Boden Lebensgrund- Lebensraum, Anreicherung, Filterwirkung, Mikro-/ Strukturele- Archivfunk- lage, Produkti- Standortgrund- Deposition von Stoffeintrag Mesoklima- mente tion onsgrundlage, lage Stoffen bedingungen, >> >  < < < - Standort der Bodentempe- Ressourcen- ratur träger Wasser Trink- u. Limnische Le- Bodenwasser- Stoffeintrag, Lokalklima, Struktur-/ Ge- Teil von Kul- Brauchwas- bensräume, haushalt, Verla- Wasserkreis- Luftfeuchte, staltungsele- tur- u. Sach-

sernutzung, Nahrungs- gerung von Stof- lauf Nebel, Wol- ment gütern << -   < - - Heilwasser grundlage fen, nasse Depo- ken

sition

Klima, Lebensgrund- (Teil)Lebens- Bodenluft, Stand- Temperatur- Beeinflussung Bioklima, bi- Beständig- Luft lage, Atemluft, raum, Standort- ortverhältnisse verhältnisse, regionaler/lo- oklimatische keit/Zerfall stadtklimati-  verhältnisse, < (Bodenklima,  Transportme- < kaler Klima- < Belastung < von Kultur- - sche Bedin- Wuchsbedin- Erosion, Verlage- dium verhältnisse gütern gungen gungen rung von Stoffen) Landschaft Ästhetische Lebensraum- Bodennutzung Gewäs- Stadtklima, Natur-/ Kul- Kultur-/ Empfindung, struktur serstruktur, Durchlüftung, turlandschaft Stadt/ In- Wohlbefinden >> > > Wasserhaus- > Windströ-  - dustrieland- - halt mung schaft als Kulturgut Kultur- und Kulturerbe, Ensemblewir- Standörtl. Archiv- Teil von Kul- Verwitterung/ Kulturhis-tori- / Sachgüter Kulturge- kung funktion, natur- u. turdenkmälern Zerfall und sche Ele- schichte - - kulturgeschichtli- - und Kultur- - Schädigung - mente der - - che Urkunde landschafts- Landschaft elementen

Wirkungszusammenhang besteht: < = Wirkungsintensität gering > = Wirkungsintensität hoch  = Wirkungsintensität mittel << = Wirkungsintensität sehr gering >> = Wirkungsintensität sehr hoch - = kein Wirkungszusammenhang

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Gebietsspezifische Zielsetzungen und Hinweise für die Planung (Maßnahmen zur Vermei- dung, Minderung und zum Ausgleich nachteiliger Umweltauswirkungen)

Schutzgut: Pflanzen, Tiere,  Erhalt von zumindest Teilbereichen mit hochwertiger Biotopausstattung Lebensräume (alter Obstbaumbestand, Feldgehölz aus heimischen Laubgehölzen, Baumhecken am südlichen Rand des Änderungsbereichs, Regenrückhal- tebecken)  Aufrechterhaltung der Funktion einer Biotopvernetzung und Pufferzone durch Sicherung (s.o.) bzw. Entwicklung von linearen und ggf. punktuellen „Gehölzinseln“ (siehe auch „artenschutzrechtliche Vermeidungsmaßnah- men- und Kompensationsmaßnahmen“)

 naturnahe Gestaltung des Regenrückhaltebeckens und seines Umgriffs

 Neuentwicklung standortgerechter Biotopstrukturen auf den nicht über- bauten Freiflächen der gewerblichen Bauflächen (zumindest auf Teilberei- chen), z.B. durch - Ausweisung einer strukturreichen Randeingrünung im Übergang zur nördlich anschließenden freien Landschaft - Vorgabe eines Gestaltungsrahmens für die nicht überbauten bzw. nicht be- festigten Grundstücksflächen und ein Gebot zur Anpflanzung standorttypi- scher Laubgehölze

 Durchführung vertiefender Untersuchungen zur Fauna auf Ebene der ver- bindlichen Bauleitplanung (untersuchungsbedürftige Artengruppen: Brut- vögel, Fledermäuse, Bilche, Amphibien, Reptilien, Altholzkäfer, Libellen, Heuschrecken und Tagfalter)

 Berücksichtigung von artenschutzrechtlichen Vermeidungsmaßnahmen- und Kompensationsmaßnahmen (vorbehaltlich dem Ergebnis einer voll- ständigen faunistischen Kartierung): - weitestmögliche Schonung von Gehölzbestand - Fällung von Bäumen und Rodung von Gebüschen ausschließlich vom 1. Oktober bis Ende Februar - Durchführung von Besatzkontrollen vor dem Abriss von Garten lauben/ Schuppen - Schutz wertgebender Vegetationsbestände und von besonders ge- schützten Vogelarten auf angrenzenden Flächen (ggf. durch einen blickdichten Bauzaun während der Bauphase) - Hinweise an die ausführenden Baufirmen hinsichtlich des evtl. Vorkom- mens geschützter Tierarten im Baufeld bei Rodungs- und Abrissarbei- ten - Vermeidung großflächiger Glasfronten oder spiegelnder Gebäudefassa- den oder Einplanen einer Entspiegelung durch geeignete Maßnahmen - Einsetzen von Beleuchtungsmitteln ohne Lockwirkung - Realisierung einer Baugebietsdurchgrünung (z.B: durch einen breiten Grüngürtel am Baugebietsrand sowie mehrere „Biotopinseln“ innerhalb der Planfläche) - Anbringen von künstlichen Nisthilfen für Höhlen- und Nischenbrüter - extensive Dach-, Fassaden- Palisadenbegrünung - ggf. Umsetzung eines artenschutzrechtlichen Ausgleichs außerhalb der Änderungsfläche

 Umsetzung funktionsgerechter naturschutzfachlicher Ausgleichsmaßnah- men auf außerhalb liegenden Flächen (z.B. durch Neuanlage von extensi- vem Grünland oder Streuobstwiesen)

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Boden  Anlage der nicht überbauten Grundstücksflächen als Grünfreiflächen unter Vorgabe eines Gestaltungsrahmens, um eine natürliche Bodenentwick- lung zu gewährleisten.

 Begrenzung der überbaubaren Flächen

 Freihalten von Teilbereichen von baulicher Inanspruchnahme (siehe „Pflanzen, Tiere, Lebensräume“)

 Erfordernis funktionsgerechter Kompensationsmaßnahmen auf außerhalb liegenden Flächen (voraussichtlich verknüpfbar mit der Kompensation für Eingriffe in die Schutzgüter „Pflanzen, Tiere, Lebensräume“ und „Land- schaftsbild“)

Wasserhaushalt  Erhaltung der Versickerungskapazität der Böden, standortgerechte Begrü- nung der Freiflächen innerhalb der gewerblichen Bauflächen  Verwendung versickerfähiger Beläge im Bereich von Hofflächen, Wegen, Stellplätzen usw.  Rückhaltung des Niederschlagswassers, Verwendung als Brauchwasser  breitflächige Versickerung des überschüssigen Niederschlagswassers, na- turnahe Gestaltung des Regenrückhaltebeckens

 Etwaig verbleibende Beeinträchtigungen des Wasserhaushalts müssen durch Zuordnung einer (multifunktionalen) funktionsgerechten Kompensa- tionsmaßnahme auf einer externen Fläche kompensiert werden.

Klima  standortgemäße Begrünung der Freiflächen einschließlich einer Mindest- bepflanzung mit Laubgehölzen

Landschaftsbild  Erfordernis qualifizierter Maßnahmen zur landschaftsgemäßen Einbin- dung der baulichen Anlagen (gewerbliche Zweckbauten) aufgrund der Lage im Landschaftsschutzgebiet „Mallendarer Bachtal“ und der sichtexponierten Plateau-/Oberhanglage (Fernwirkung) - Aufbau einer strukturreichen Randeingrünung im Übergang zur an- schließenden freien Landschaft - Höhenbegrenzung der Gebäude - Vorgabe eines Gestaltungsrahmens für die nicht überbauten bzw. nicht befestigten Grundstücksflächen/ Gebot zur Anpflanzung stand- orttypischer Laubgehölze als Beitrag zur gestalterischen Einbindung der baulichen Anlagen im Gebiet und zur optischen Auflockerung

 Sicherung von zumindest Teilflächen mit landschaftsbildprägendem Ge- hölzbestand (alte Obstbäume, Feldgehölz aus heimischen Laubgehölzen, Baumhecken am südlichen Rand des Änderungsbereichs), Einbindung in das Freiflächenkonzept

 Durchführung funktionsgerechter Kompensationsmaßnahmen auf außer- halb liegenden Flächen (voraussichtlich verknüpfbar mit der Kompensation für Eingriffe in die Schutzgüter „Pflanzen, Tiere, Lebensräume“ und „Bo- den“)

Mensch  Gewährleistung der Zugänglichkeit der an die Bauflächen anschließenden Kulturlandschaft  ggf. vertiefende Untersuchung der Belange des Immissionsschutzes auf Ebene der verbindlichen Bauleitplanung, sofern schutzwürdige Nutzungen in der Nähe (Wohnbauflächen „Am Hüttenberg“) angesiedelt werden

Berücksichtigung des Schutzguts im Übrigen in Verbindung mit Vorgaben für eine möglichst verträgliche Einbindung der Bauflächen, siehe Schutzgut „Land- schaftsbild“.

Kultur- und  Durchführung von Prospektionsmaßnahmen Sachgüter  bei Bedarf Berücksichtigung entsprechender Maßnahmen (Sicherung etwa- iger archäologischer Befunde im Untergrund)

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2.4 Bereich “gemischte Bauflächen im Bereich des Bauhofes/ Am Höllengraben“ Urbar

Beschreibung und Bewertung der natürlichen Grundlagen (Bestandsaufnahme des derzeitigen Umweltzustands)

Bezeichnung: Ort/Stadt: OG Urbar

Fläche: 14.583 m²

geplante Darstellung im Flächennutzungsplan: gemischte Baufläche

Darstellung im wirksamen Flächennutzungs- Fläche für Wald ohne ausgesprochene Schutzfunk- plan: tion; Flächen für Acker und Grünland ohne ausgespro- chene Schutzfunktion; randlich Altablagerung

Darstellung im Landschaftsplan: -Wälder mit Maßnahmen zum Erhalt, zur Entwick- lung und zur Verbesserung der landschaftsökologi- schen Funktion des Waldes

derzeitige Nutzung: forstwirtschaftl. Nutzung; bereichsweise Nutzung als kommunaler Bauhof/ Lagerplatz

Luftbildausschnitt (unmaßstäblich)

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Schutzgut Pflanzen, Tiere, Lebensräume

- Bestandsbeschreibung: Biotop-/Nutzungstypen Das Plangebiet „Am Höllengraben“ stellt sich als bewaldeter Nordhang (siehe Plan „Biotop- und Nut- dar mit einem kleinräumigen Mosaik aus teilweise sehr dichtem, auch zungsstrukturen“ in der Anlage) totholzreichen Unterwuchs und an anderen Stellen krautfreien Wald- bereichen. Im Südbereich ist eine Geländestufe mit einer Hochstau- denflur bewachsen, die rundherum von hohen Bäumen umschlossen ist und dadurch einen Lichtungscharakter hat. Weiter im Norden, im tiefer liegenden Geländeabschnitt stehen auch einigen alte und groß- kronige Laubbäume. Bei der Erstbegehung wurden vier Bäume mit Stammlöchern oder Borkenabplatzungen entdeckt An der K 85/K 17 befindet sich zudem auf Höhe des Straßenniveaus eine Lagerfläche des Bauhofs (Erd-, Sand- und Steinhaufen). Am stra- ßenseitigen Rand des Lagerplatzes befindet sich eine Baumreihe.

- Lagerplatz (kommunaler, gelegentlich genutzter Bauhof) mit ab- gelagerten Bodenmassen und Baustoffen, bereichsweise Vegeta- tionsbedeckung aus Ruderalfluren - Laubbaumbestand (Baumreihe) am straßenseitigen Rand des Lagerplatzes - Vorwald/ Pionierwald in nordexponierter Hanglage (kennzeich- nende Arten: Hasel, Weißdorn, Schneeball, Vogelkirsche) - Ahornmischwald (Entwicklungsstand: mittleres Baumholz) in nordexponierter Hanglage (kennzeichnende Arten: Spitzahorn, Vogelkirsche, Robinie, Feldahorn, Esche) Nicht völlig auszuschließen sind alte, bislang unentdeckte Stollen- gänge ehemaliger Bergbautätigkeiten im Gebiet.

Umgebungsstrukturen: - nördlich Vorwald/ Pionierwald, Streuobstweide - östlich landwirtschaftl. Flächen (Mähweide, Acker) - südlich Kreisstraße/ ehemalige Kasernen - westlich Gärten und Wohnbebauung

Abbildung 14: Waldbereich

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Abbildung 15: Blick auf den Änderungsbereich von der anschließen- den Kreisstraße

Abbildung 16: Lagerplatz im straßenzugewandten Bereich

heutige potentielle natürliche Ve- Perlgras-Buchenwald basenreicher Tieflagen getation (hpnV)

Tierwelt Der Änderungsbereich wurde im Jahr 2019 im Vorgriff auf wertge- bende Vegetationseinheiten und Habitatstrukturen für vermutlich pla- nungsrelevante Tierarten hin untersucht. Auch wurden erste Hinweise zur Nutzung durch besonders oder streng geschützte Tierarten aufge- nommen und eine Datenrecherche durchgeführt. Das steile Gelände ist bis auf die sporadische Bauhofnutzung am höchsten Punkt, neben dem Straßenrand derzeit nahezu vollständig von menschlichen Aktivitäten unberührt und stellt somit sicherlich ein Rückzugsgebiet für zahlreiche wild lebende Tiere dar. Seltene, eher störungsempfindliche Arten können hier erwartet werden Das Gebiet weist ein Lebensraumpotential für folgende Tierartengrup- pen auf, welche auf Ebene der verbindlichen Bauleitplanung vertiefend zu untersuchen sind:  Brutvögel (Nachweise von typischen Waldarten liegen bereits vor, mit betrachtungsbedürftigen Spechten und Eulen ist zu rechnen)  Fledermäuse (Nutzungen von Biotopbäumen und ggf. unterirdi- schen Hohlräumen alter Bergbautätigkeiten sowie Jagdhabitat- Nutzungen sind prüf bedürftig)

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 Bilche (Vorkommen zahlreicher Haselsträucher machen u. a. eine gezielte Nachsuche nach evtl. Vorkommen der Haselmaus erfor- derlich)  Reptilien (Saumstrukturen im westlichen Randbereich und Stein- haufen im Bauhofareal lassen Vorkommen von streng geschützten Arten erwarten)  Altholzkäfer, Heuschrecken und Tagfalter (weisen vereinzelt pla- nungsrelevante Arten auf, die durch Bindung an spezifische Habi- tatstrukturen, z. B. Schneisen und Lichtungen in stufig aufgebauten Waldbeständen und/oder lange Entwicklungszeiten in alten Laub- bäumen gekennzeichnet sind) Ausführliche Erläuterungen: siehe Anlage „Einschätzung zu Belangen des Natur- und Artenschutzes“

Pauschal geschützte Biotope Pauschal geschützte Biotope nach § 30 BNatSchG oder § 15 LNatSchG sind innerhalb des Plangebiets weder dem digitalen Infor- mationsdienst LANIS zu entnehmen, noch ergaben sich diesbezüglich Hinweise im Rahmen der eigenständigen Bewertung der Geländesitu- ation in 2019. (siehe Anlage „Einschätzung zu Belangen des Natur- und Artenschut- zes“)

Schutzgebiete nach Naturschutz- Der äußerste östliche Randbereich (etwa 500 m²) befindet sich im recht, Natura 2000-Gebiete Landschaftsschutzgebiet „Mallendarer Bachtal“.

Die Gebietskulisse des nächst gelegenen Natura 2000-Gebiets (FFH- Gebiet „Mittelrhein“) ist etwa 1 km entfernt.

Planung vernetzter Biotopsys- bereichsweise Darstellung „Entwicklung von mageren Wiesen und teme Rheinland-Pfalz (VBS), Weiden mittlerer Standorte“/ „Übrige Wälder und Forste“ in der Ziele- Kreis Mayen-Koblenz karte der VBS

Biotopkataster Rheinland-Pfalz Der äußerste nördliche Randbereich liegt im schutzwürdigen Biotop „Mallendarer Bachtal“ (BK-5611-0021-2007). Gebietsbeschreibung: „Reich strukturiertes Bachtal östlich Mallendar. An den nördlichen Hängen sind vor allem Gebüsche mittlerer Stand- orte und verschiedene Laubwaldgesellschaften entwickelt. Vom ehe- maligen Magergrünland und Halbtrockenrasen sind nur noch geringe Reste vorhanden. Der Mallendarer Bach ist nur abschnittsweise natur- nah ausgebildet. An der Schmelzmühle liegen zwei alte Bergwerkss- tollen, wärmeliebende Traubeneichenwälder und zwei Quellbäche. Im Bereich Mühlenberg-Blumsmühle wurde ein gut strukturierter Offen- landkomplex mit mageren Grünlandgesellschaften, Streuobstweiden und Halbtrockenrasen in das BK integriert.“

Landesweiter Biotopverbund - nach LEP IV

Regionaler Biotopverbund nach Vorbehaltsgebiet regionaler Biotopverbund (teilweise) RROP

- Kurzbewertung: Arten- und Strukturvielfalt (Diver- hoch sität):

Repräsentanz im Naturraum hoch

Entwicklungspotential hoch

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Ersetzbarkeit, Entwicklungs- mittel-hoch dauer, Regenerationsfähigkeit Schutzkategorien partielle, kleinflächige Tangierung des Landschaftsschutzgebiets „Mal- lendarer Bachtal“

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Schutzgut Boden

- Bestandsbeschreibung: Bodentyp, Bodenformen-ge- - erodierte Parabraunerden aus Löss mit Übergängen zu Kolluvisol sellschaft aus bimstephraführendem Kolluvialschluff und -lehm über Bims- tephra oder Löss (natürlich anstehende Böden außerhalb der be- festigten Flächen) - natürlicher Bodenaufbau im Bereich des Lagerplatzes anthropo- gen verändert

Standorttypisierung bereichsweise anthropogen veränderte Böden; im Übrigen Böden aus fluvialen Sedimenten

Bodengefährdung Altlastenverdachtsfläche im nördlichen Bereich Altlast, Bodenbelastung

- Kurzbewertung: Seltenheit/ Verbreiterung des Parabraunerden: gering (relativ weit verbreiteter Bodentyp); Bodentyps Kolluvisole: mittel (weniger verbreiteter Bodentyp)

Biotopentwicklungspotential mittel

Lebensraumfunktion mittel-hoch

Natürlichkeit des Bodens unter Wald hohe Natürlichkeit (im Bereich der befestigten Lagerflä- chen anthropogene Überformung) Nutzbare Feldkapazität hoch (Parabraunerden) bzw. mittel (Kolluvisol)

Nitratrückhaltevermögen mittel (Parabraunerden) bzw. hoch (Kolluvisol)

Filter-, Puffer- und Transforma- mittel-hoch tionsvermögen für Nähr- und Schadstoffe Natürliche Ertragsfähigkeit/ hoch (Parabraunerden) bzw. mittel-hoch (Kolluvisol) Bodenfruchtbarkeit Archivfunktion (naturnahe und / kultur- und naturhistorisch be- deutsame Böden) Empfindlichkeit gegenüber grundsätzlich hohe Erosionsgefährdung durch Wasser (Hang- Erosion lage), jedoch gemindert durch Waldbestockung

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Schutzgut Wasser

- Bestandsbeschreibung: Oberflächengewässer: Fließgewässer, keine Fließgewässer Fluss, Bach, Gräben

Stillgewässer keine Stillgewässer

Hochwasserschutz keine Überschwemmungsgebiete tangiert

Grundwasser: Grundwasserlandschaft devonische Schiefer und Grauwacken

Grundwasserneubildung mäßig (85 mm/a)

Schutzgebiete für Wasser nicht tangiert

Grundwassergefährdung, ungünstige Grundwasserüberdeckung Grundwasserüberdeckung

- Kurzbewertung: Grundwassergefährdung mittel

Nitratrückhaltevermögen mittel-hoch

Betroffenheit von Wasserschutzge- - bieten

Ausprägung von Oberflächengewäs- - sern

Hochwassergefährdung nicht gegeben

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Schutzgut Klima/ Luft

- Bestandsbeschreibung: Klimaraum mäßig feuchtes und warmes Beckenklima Klimatop, Klimastrukturtyp Klimastrukturtyp: - Wälder

Kalt-/ Frischluftentstehungs- hohe-mittlere Frisch-/ Kaltluftproduktivität gebiet - Abflussgebiet Luftaustauschbahn im Bereich des Mallendarer Bachtals weiter nördlich im Bereich des Talgrunds

Lufthygienische Lage in einem „thermisch belasteten Raum“ Bedingungen

Thermische Belastung thermisch belastet

Anfälligkeit gegenüber den hoch im Bereich der Waldflächen, im Übrigen gering-mittel Folgen des Klimawandels

- Kurzbewertung: Frisch-/ Kaltluftproduktivität mittel-hoch der Freiflächen Einfluss auf siedlungsklimati- gering-mittel sche Bedingungen

Luftaustauschbahn im Umfeld

Immissionsbelastung mäßig durch angrenzende Kreisstraße 85

thermische Belastung mittel

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Schutzgut Landschaftsbild

- Bestandsbeschreibung: Naturräumliche Einheit Ehrenbreitsteiner Randterrasse

Relief Oberhangzone/ Hangflanke des Mallendarer Bachtals mit hoher Reliefenergie: Gelände nach Norden bis Westen stark geneigt; Geländehöhe ca. 150 m bis 175 m ü.NN.

Landschaftsbildeinheit offenlandbetonte Mosaiklandschaft

landschaftsbildprägende Teil eines Waldbestands auf den Hangzonen des Mallendarer Strukturen Bachtals, kommunaler Bauhof auf einem straßennahen Teilbereich, visuell abgeschirmt durch randlichen Laubbaumbestand

Orts-/ Siedlungsränder - weiter westlich vorhandene Hangbebauung (Wohnbebauung), durch Gehölzbestände visuell eingebunden - südlich der Kreisstraße ehemaliges Kasernengelände, durch randliche Laubgehölzbestände landschaftsgerecht eingebunden

Vorbelastungen geringfügig durch Bauhof und angrenzende Kreisstraße

Schutzgebiete Der äußerste östliche Randbereich befindet sich im (relativ klein- flächigen) Landschaftsschutzgebiet „Mallendarer Bachtal“.

- Kurzbewertung: Naturnähe/-ferne hoch, tlw. gering

landschaftskulturelle Eigenart hoch

Ensemblewirkung von Gebäu- - den, baulichen Anlagen landschaftliche Vielfalt hoch

Sichtbeziehungen, Sichtachsen gering

räumlich verbindende Struktur, mittel Gliederungselemente

Ungestörtheit von Vorbelastun- mittel gen

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Schutzgut Mensch

- Bestandsbeschreibung: Aufgrund der anthropozentrischen Betrachtungsweise im Rahmen der Analyse und Bewertung der sonstigen Schutzgüter wird für eine Betrachtung des Umweltzu- stands unter dem Punkt „Mensch und Gesundheit“ auf diese sonstigen Schutzgü- tern verwiesen. Nachfolgend wird auf Aspekte eingegangen, die vorrangig im Zu- sammenhang mit dem Schutzgut „Mensch und Gesundheit“ stehen. Erholungsfunktion - siedlungsnaher Waldbestand, jedoch nicht durch Wege erschlos- sen - Radwanderweg im Bereich der südlich anschließenden Kreis- straße 85

Immissionsbelastung mäßig durch angrenzende Kreisstraße 85

Belange der Landwirtschaft/ Lage im Wald i.S.d. Landeswaldgesetzes Forstwirtschaft

Sonstiges Altlastenverdachtsfläche im nördlichen Bereich

- Kurzbewertung: Erholungsfunktion gering

Wohnbereiche/ Siedlungen, - besondere Funktionen der Siedlungen

Ungestörtheit von Immissionen mittel

Forst- und Landwirtschaft, hoch Rohstoffversorgung

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Schutzgut Kultur- und Sachgüter

- Bestandsbeschreibung: Bau-/ Kulturdenkmäler keine archäologischen Fundstellen bekannt

Bodendenkmäler, nicht verzeichnet Geotope

Sonstige Sachgüter nicht vorhanden

- Kurzbewertung: Vorkommen von Kulturgütern -

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Prognose über die Entwicklung des Umweltzustandes bei Nichtdurchführung der Pla- nung (Nullvariante)

Schutzgut: Entwicklung des Umweltzustandes bei Nichtdurchführung der Planung:

Pflanzen, Tiere, keine wesentliche Veränderung Lebensräume Die bioökologische Funktion der Gehölzbestände wird mit zunehmendem Reife- grad tendenziell ansteigen.

Boden keine wesentliche Veränderung

Wasserhaushalt keine wesentliche Veränderung

Klima keine wesentliche Veränderung

Landschaftsbild keine wesentliche Veränderung

Mensch keine wesentliche Veränderung

Kultur- und keine Veränderung Sachgüter

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Prognose über die Entwicklung des Umweltzustandes bei Durchführung der Planung (voraus- sichtliche Umweltauswirkungen) Ziel/ Inhalt der Planung: Darstellung „gemischte Bauflächen“: 14.583 m²

Schutzgut: Voraussichtliche Umweltauswirkungen: Beeinträch- tigungsin- tensität: Pflanzen, Tiere,  Verlust von Vegetationsstrukturen im Bereich der zukünftigen ge- Lebensräume mischten Bauflächen: - Vorwald/ Pionierwald in nordexponierter Hanglage (bis ma- hoch ximal ca. 4.100 m²), - Ahornmischwald (Entwicklungsstand: mittleres Baumholz) (bis maximal ca. 8.700 m²), - randlicher Laubbaumbestand im Bereich des Lagerplatzes

 Verlust einer Teilfläche von 300 m² des schutzwürdigen Biotops mittel-hoch „Mallendarer Bachtal“

 Verlust bzw. Reduzierung der Lebensraumfunktionen für Indivi- duen der Tierwelt; (voraus- bauliche Inanspruchnahme eines vermutlichen Rückzugsge- sichtlich biet für zahlreiche wild lebende Tiere (von menschlichen Akti- hoch) vitäten weitgehend unberührtes Gelände); Habitatpotential besteht nach derzeitigem Kenntnisstand für Brutvögel, Fledermäuse, Bilche, Reptilien, Altholzkäfer, Heu- schrecken und Tagfalter  Auftreten von Störungen in einem bislang von menschlichen Ak- tivitäten weitgehend unbeeinträchtigten Waldbereich (siehe Anlage „Einschätzung zu Belangen des Natur- und Arten- schutzes“)

Boden nachhaltige Beeinträchtigungen des Bodens durch die Erschließung der gemischten Bauflächen (betroffen sind teils naturnahe Böden mittel-hoch unter Wald, teils anthropogen veränderte Böden):  Verlust der ökologischen Bodenfunktionen durch Neuversiege- lung bzw. Überbauung  Einschränkung/ Verlust wesentlicher Bodenfunktionen durch (wasserdurchlässige) Befestigung von Flächen  Einschränkung wesentlicher Bodenfunktionen durch Bodenauf- trag/ -abtrag (stark geneigte Hanglage)

 Gefährdungspotential aufgrund der Altlastenverdachtsfläche im (hoch) nördlichen Bereich

Der maximale Umfang der Flächenversiegelung/-befestigung be- trägt voraussichtlich rund 0,9 ha (bei einer GRZ von 0,6).

Wasserhaushalt  Verlust der Versickerungsfähigkeit des Bodens für Nieder- mittel schlagswasser im Zusammenhang mit der Neuversiegelung  Erhöhung des oberflächlichen Abflusses

Klima  Inanspruchnahme von Freiflächen mit mittlerer- hoher Frisch-/ mittel Kaltluftproduktivität  Verlust der kleinklimatischen Gunstwirkungen des Wald-/ Ge- hölzbestands  Erhöhung der Wärmeabstrahlung und einer Verringerung der Evapotranspiration durch Neuversiegelung.

 Ausstoß klimarelevanter Gase im Zusammenhang mit der zu- mittel künftigen Nutzung

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Landschaftsbild nachhaltige Beeinträchtigung des Landschaftsbilds mittel  Inanspruchnahme einer Teilfläche eines zusammenhängenden Waldbestands in sichtexponierter Hanglage im Talraum, Ersatz durch gemischte Bauflächen  Überformung der natürlichen Geländetopografie in exponierter Hanglage  Verschiebung des Siedlungsrands in die freie Landschaft, Fort- setzung der vorhandenen Hangbebauung (Die Fläche stellt eine Ortserweiterung dar, ist dem Siedlungs- körper aber noch zugeordnet.)

Vorbelastung: geringfügig durch vorhandenen Lagerplatz/ Bauhof

tangiertes Landschaftsschutzgebiet „Mallendarer Bachtal“: Schutzzweck ist gemäß der Verordnung über das Landschafts- schutzgebiet vom 27.12.1988 „die Erhaltung der Leistungsfähigkeit des Naturhaushalts, die Erhaltung der Eigenart und Schönheit des Landschaftsbildes sowie die Erhaltung des Erholungswertes der Landschaft .“  relativ geringfügige Flächeninanspruchnahme innerhalb des mittel Landschaftsschutzgebiets (500 m² Inanspruchnahme, entspre- chend etwa 0,05 % der Gesamtfläche des Schutzgebiets)

Mensch Erholungsfunktion, landschaftsbezogene Erholung  Verminderung der Eignung des Teillandschaftsraums für die mittel landschaftsbezogene Erholung durch Verlust einer Teilfläche ei- nes zusammenhängenden Waldbestands im Talraum  Inanspruchnahme einer (kleinen) Teilfläche des Landschafts- schutzgebiets „Mallendarer Bachtal“

Einrichtungen für die Erholungsnutzung wie Wanderwege sind nicht betroffen.

Immissionen, Klima  Auftreten von Geräusch- und Schadstoffemissionen durch die Nutzung von gemischten Bauflächen sowie während der Bau- (hoch) phasen (vorhandene Wohnbebauung westlich des Änderungsbereichs; ggf. zukünftig Entwicklung von Wohnbauflächen im Bereich „Hüttenberg“ östlich des Änderungsbereichs)

Land- und Forstwirtschaft  Inanspruchnahme von bis etwa 1,2 ha Wald i.S.d. Landeswald- hoch gesetzes

Sonstiges  Gefährdungspotential aufgrund der Altlastenverdachtsfläche im (hoch) nördlichen Bereich

Im Übrigen wird für eine Betrachtung der Umweltauswirkungen auf den Menschen aufgrund der vielfältigen Wechselbeziehungen und der anthropozentrischen Betrachtungsweise auf die sonstigen Schutzgüter verwiesen.

Kultur- und nach derzeitigem Kenntnisstand keine Auswirkungen - Sachgüter

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Artenschutz- Bei Verwirklichung der Bauleitplanung können ohne Berücksichti- - rechtliche Be- gung entsprechender Maßnahmen artenschutzrechtliche Verbots- lange nach § 44 tatbestände eintreten. BNatSchG Um artenschutzrechtliche Verbotstatbestände abzuwenden, wird voraussichtlich die Umsetzung folgender Vermeidungs- und Kom- pensationsmaßnahmen erforderlich (vorbehaltlich dem Ergebnis ei- ner vollständigen faunistischen Kartierung):  weitestmögliche Schonung von Gehölzbestand  Schonung von ggf. vorhandenen unterirdischen Hohlräumen  Fällung von Bäumen und Rodung von Gebüschen ausschließ- lich vom 1. Oktober bis Ende Februar  Hinweise an die ausführenden Baufirmen hinsichtlich des evtl. Vorkommens geschützter Tierarten im Baufeld  Schutz wertgebender Vegetationsbestände und von besonders geschützten Vogelarten auf angrenzenden Flächen (ggf. durch einen blickdichten Bauzaun während der Bauphase)  Anbringen von künstlichen Nisthilfen für Nischen- und Höhlen- brüter  Durchgrünung des Plangebiets (bzw. Schonung von Teilberei- chen des Waldbestands)  Vermeidung großflächiger Glasfronten oder spiegelnder Gebäu- defassaden oder Einplanen einer Entspiegelung durch geeig- nete Maßnahmen  extensive Dach-, Fassaden- Palisadenbegrünung  Einsetzen von Beleuchtungsmitteln ohne Lockwirkung

Es wird darüber hinaus ggf. eine externe artenschutzrechtliche Aus- gleichsfläche erforderlich werden, z. B. Altholzinseln in anderen Waldbereichen für Fledermäuse und Altholzkäfer sowie im Bedarfs- fall der Ersatzbau eines Überwinterungsquartiers für Fledermäuse. Sollten noch alte, bislang unentdeckte Stollengänge ehemaliger Bergbautätigkeiten erhalten sein, sind diese je nach Größe als mög- liche Überwinterungsplätze für streng geschützte Fledermäuse zu werten und ggf. nicht überbaubar.

Natura 2000- Es werden keine Natura 2000-Gebiete durch die Planung tangiert. - Verträglichkeit Die Gebietskulisse des nächstgelegenen Natura 2000-Gebiets - des FFH-Gebiets „Mittelrhein “ – ist etwa 1 km entfernt. Als Erhaltungsziele des FFH-Gebiets wurden festgelegt: „Erhaltung oder Wiederherstellung - von naturnahen Ufer- und vielfältigen Sohlstrukturen als Laich- und Rasthabitate für Fischarten, - einer guten Wasserqualität als durchgehende Wanderstrecke für Fische, -von natürlichem Auwald auf Rheininseln.“

Bei den kennzeichnenden Tierarten des FFH-Gebiets handelt es sich ausschließlich um Fische bzw. um eine Muschelart. Erhebliche Beeinträchtigungen des Schutzgebiets sind nicht zu er- warten, da keine kennzeichnende Arten und Lebensraumtypen be- troffen sind und die Distanz zum FFH-Gebiet recht groß ist.

Auswirkungen Der vorgesehene Planungsbereich der Flächennutzungsplanände- hoch-mittel auf die Fläche rung weist eine Flächengröße von etwa 1,46 ha auf. Es handelt sich weitgehend um Waldflächen. Die Verfügbarkeit der- artiger Flächen ist begrenzt. Bei einem Teilbereich handelt es sich um die Nachnutzung eines vorhandenen Lagerplatzes.

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Auswirkungen Der nächste Störfallbetrieb gemäß 12. BImSchV befindet sich ge- gering hinsichtlich der mäß dem „Verzeichnis der Betriebsbereiche“ etwa 2,5 km entfernt Anfälligkeit für auf der gegenüberliegenden Rheinseite in Koblenz-Kesselheim. Es schwere Unfälle/ handelt sich um ein Tanklager. Katastrophen Aufgrund der Distanz ist diesbezüglich nicht von einer erhöhten An- fälligkeit des Plangebiets für schwere Unfälle/ Katastrophen auszu- gehen. Im digitalen Informationsdienst des Landesamts für Geologie und Bergbau Rheinland-Pfalz sind keine Erdbebenereignisse in der Ge- markung Urbar eingetragen. Überschwemmungsgebiete werde nicht tangiert.

Anfall von Ab-  Anfall von Abfällen zur Verwertung sowie zur Beseitigung aus mittel fällen Gewerbebetrieben und Wohnhäusern (Die anfallenden Abfälle werden vom Abfallzweckverband Rhein-Mosel-Eifel abgefahren; ein wesentlicher Teil der Abfälle kann verwertet werden.)

Kumulationsef- Durch die geplante Darstellung von Wohnbauflächen im Bereich - fekte „Hüttenberg“ im östlichen Anschluss an den Änderungsbereich wer- den sich voraussichtlich Kumulationseffekte insbesondere im Hin- blick auf die Auswirkungen auf das Landschaftsbild sowie auf das Schutzgut „Pflanzen, Tiere, Lebensräume“ ergeben.

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Wirkungsgefüge und Wechselwirkungen zwischen den Schutzgütern

Schutz- gut t. Funktion, t. Funktion,

Wirkung auf auf Wirkung Wirkintensität Wirkintensität Wirkintensität Wirkintensität Wirkintensität Wirkintensität Wirkintensität Wirkintensität

- u. sonstige Sachgüter sonstige - u.

Gesundheit/Wohlbefinden Gesundheit/Wohlbefinden Erholung/Freizeit Wohnen/Wohnumfeld Pflanzen Tiere Vielfalt biologische Bodenfunktion ökolog. Lebensraum Ertragspotential natürl. Speicher-/ Regulationsfunkt Lebensraumfunkt. Grundwasserdarg. Ausgleichsfunkt. klimat. Ausgleichsfunkt. lufthygien. Mensch - - - Lebensräume - - - Boden - - - - Wasser - - Klima - - Landschaftsästhe Siedlungsbild, Erholungsfunkt. Kultur Wirkung von Mensch Konkur-rie- Veränderung Inanspruch- Nutzung Anthropogene Freizeit-/ Er- Vom Men- rende der Nutzung, nahme von Bo- Trinkwasser, Klimabelas- holungsnut- schen ge- Rauman-sprü- Pflege; Zerstö- den, Versiege- Abflussverhal- tungen, Stadt- zung, Gestal- schaffene che, anthropo- > rung von Le- > lung, Verdich- >> ten von Ober- - klima < tung von > Kultur- u. - gen bedingte bensräumen tung, Stoffein- flächenwasser Landschaft Sachgüter Immissionen, träge ... Pflanzen, Nahrungs- Konkurrenz um Standortgrund- Bodenwasser- Binden von Elemente der Teil von Tiere, grundlage, Standort, Arter- lage, Lebens- haushalt, Schadstoffen, Landschaft Kultur- u. Lebens- Teil der natür- > haltung/Syner- > raum, Nahrungs-  (Teil)Lebens- < Sauerstoffpro- < > Sachgütern - räume lichen Umge- gien quelle, Kreislauf raum Gewäs- duzent bung Boden  Pflanze ser Boden Lebensgrund- Lebensraum, Anreicherung, Filterwirkung, Mikro-/ Strukturele- Archivfunk- lage, Produkti- Standortgrund- Deposition von Stoffeintrag Mesoklima- mente tion onsgrundlage, lage Stoffen bedingungen, >> >  < < < - Standort der Bodentempe- Ressourcen- ratur träger Wasser Trink- u. Limnische Le- Bodenwasser- Stoffeintrag, Lokalklima, Struktur-/ Ge- Teil von Brauchwas- bensräume, haushalt, Verla- Wasserkreis- Luftfeuchte, staltungsele- Kultur- u.

sernutzung, Nahrungs- gerung von Stof- lauf Nebel, Wol- ment Sachgütern << -   < - - Heilwasser grundlage fen, nasse Depo- ken

sition

Klima, Lebensgrund- (Teil)Lebens- Bodenluft, Stand- Temperatur- Beeinflussung Bioklima, bi- Beständig- Luft lage, Atemluft, raum, Standort- ortverhältnisse verhältnisse, regionaler/lo- oklimatische keit/Zerfall stadtklimati-  verhältnisse, < (Bodenklima,  Transportme- < kaler Klima- < Belastung < von Kultur- - sche Bedin- Wuchsbedin- Erosion, Verlage- dium verhältnisse gütern gungen gungen rung von Stoffen) Land- Ästhetische Lebensraum- Bodennutzung Gewäs- Stadtklima, Natur-/ Kul- Kultur-/ schaft Empfindung, struktur serstruktur, Durchlüftung, turlandschaft Stadt/ In- Wohlbefinden > > > Wasserhaus- > Windströ-  - dustrieland- - halt mung schaft als Kulturgut Kultur- Kulturerbe, Ensemblewir- Standörtl. Archiv- Teil von Kul- Verwitterung/ Kulturhis-tori- / und Kulturge- kung funktion, natur- u. turdenkmälern Zerfall und sche Ele- Sachgü- schichte - - kulturgeschichtli- - und Kultur- - Schädigung - mente der - - ter che Urkunde landschafts- Landschaft elementen

Wirkungszusammenhang besteht: < = Wirkungsintensität gering > = Wirkungsintensität hoch  = Wirkungsintensität mittel << = Wirkungsintensität sehr gering >> = Wirkungsintensität sehr hoch - = kein Wirkungszusammenhang

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Gebietsspezifische Zielsetzungen und Hinweise für die Planung (Maßnahmen zur Vermeidung, Minderung und zum Ausgleich nachteiliger Umweltauswirkungen)

Schutzgut: Pflanzen, Tiere,  Umsetzung der baulichen Entwicklung schwerpunktmäßige im Bereich des Lebensräume vorhandenen Lagerplatzes, Erhalt von Teilbereichen des Waldbestands (ins- besondere in den talseitigen, nördlichen Randbereichen)

 Neuentwicklung standortgerechter Biotopstrukturen auf den nicht überbauten Freiflächen der gemischten Bauflächen (zumindest auf Teilbereichen), z.B. durch - Ausweisung einer strukturreichen Randeingrünung im Übergang zur anschlie- ßenden freien Landschaft - Vorgabe eines Gestaltungsrahmens für die nicht überbauten bzw. nicht be- festigten Grundstücksflächen und ein Gebot zur Anpflanzung standorttypi- scher Laubgehölze

 Durchführung vertiefender Untersuchungen zur Fauna auf Ebene der ver- bindlichen Bauleitplanung ; untersuchungsbedürftige Artengruppen: Brutvögel, Fledermäuse (Nutzun- gen von Biotopbäumen und ggf. unterirdischen Hohlräumen alter Bergbautä- tigkeiten sowie Jagdhabitat-Nutzungen sind prüfbedürftig), Bilche, Reptilien, Altholzkäfer, Heuschrecken und Tagfalter

 Berücksichtigung von artenschutzrechtlichen Vermeidungsmaßnahmen- und Kompensationsmaßnahmen (vorbehaltlich dem Ergebnis einer vollständigen faunistischen Kartierung): - weitestmögliche Schonung von Gehölzbestand - Schonung von ggf. vorhandenen unterirdischen Hohlräumen - Fällung von Bäumen und Rodung von Gebüschen ausschließlich vom 1. Oktober bis Ende Februar - Hinweise an die ausführenden Baufirmen hinsichtlich des evtl. Vorkom- mens geschützter Tierarten im Baufeld - Schutz wertgebender Vegetationsbestände und von besonders ge- schützten Vogelarten auf angrenzenden Flächen (ggf. durch einen blick- dichten Bauzaun während der Bauphase) - Anbringen von künstlichen Nisthilfen für Nischen- und Höhlenbrüter - Durchgrünung des Plangebiets (bzw. Schonung von Teilbereichen des Waldbestands) - Vermeidung großflächiger Glasfronten oder spiegelnder Gebäudefassa- den oder Einplanen einer Entspiegelung durch geeignete Maßnahmen - extensive Dach-, Fassaden- Palisadenbegrünung - Einsetzen von Beleuchtungsmitteln ohne Lockwirkung Ggf. wird eine externe artenschutzrechtliche Ausgleichsfläche erforderlich wer- den, z. B. Altholzinseln in anderen Waldbereichen für Fledermäuse und Alt- holzkäfer sowie im Bedarfsfall der Ersatzbau eines Überwinterungsquartiers für Fledermäuse

 Sollten noch alte, bislang unentdeckte Stollengänge ehemaliger Bergbautä- tigkeiten erhalten sein, sind diese je nach Größe als mögliche Überwinte- rungsplätze für streng geschützte Fledermäuse zu werten und ggf. nicht überbaubar.

 Erfordernis funktionsgerechter naturschutzrechtlicher Ausgleichsmaßnah- men auf außerhalb liegenden Flächen (z.B. durch Neuanlage von standort- typischem Wald auf geeignetem Standort), ggf. kombinierbar mit arten- schutzrechtlichem Ausgleich

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Boden  Anlage der nicht überbauten Grundstücksflächen als Grünfreiflächen unter Vorgabe eines Gestaltungsrahmens, um eine natürliche Bodenentwicklung zu gewährleisten.

 Begrenzung der überbaubaren Flächen

 Umsetzung der baulichen Entwicklung schwerpunktmäßige im Bereich des vorhandenen Lagerplatzes, Erhalt von Teilbereichen (siehe „Pflanzen, Tiere, Lebensräume“)

 Erfordernis von vertiefenden Untersuchungen hinsichtlich der Altlastenver- dachtsfläche

 Erfordernis funktionsgerechter Kompensationsmaßnahmen auf außerhalb liegenden Flächen (voraussichtlich verknüpfbar mit der Kompensation für Eingriffe in die Schutzgüter „Pflanzen, Tiere, Lebensräume“ und „Land- schaftsbild“)

Wasserhaushalt  Erhaltung der Versickerungskapazität der Böden, standortgerechte Begrü- nung der Freiflächen innerhalb der gemischten Bauflächen  Verwendung versickerfähiger Beläge im Bereich von Hofflächen, Wegen, Stellplätzen usw.  Rückhaltung des Niederschlagswassers, Verwendung als Brauchwasser  breitflächige Versickerung des überschüssigen Niederschlagswassers, so- fern die standörtlichen Voraussetzungen dies zulassen

 Etwaig verbleibende Beeinträchtigungen des Wasserhaushalts müssen durch Zuordnung einer (multifunktionalen) funktionsgerechten Kompensati- onsmaßnahme auf einer externen Fläche kompensiert werden.

Klima  standortgemäße Begrünung der Freiflächen einschließlich einer Mindestbe- pflanzung mit Laubgehölzen

Landschaftsbild  schwerpunktmäßige bauliche Entwicklung im Bereich des vorhandenen La- gerplatzes, Erhalt von Teilbereichen des Waldbestands (siehe „Pflanzen, Tiere, Lebensräume“)

 Erfordernis qualifizierter Maßnahmen zur landschaftsgemäßen Einbindung der baulichen Anlagen aufgrund der der sichtexponierten Oberhanglage (Fernwirkung) und der (kleinflächigen) Tangierung eines Landschaftsschutzgebiets - Höhenbegrenzung der Gebäude - Vorgabe eines Gestaltungsrahmens für die nicht überbauten bzw. nicht befestigten Grundstücksflächen/ Gebot zur Anpflanzung standorttypischer Laubgehölze in den Bauflächen

 Sicherung von zumindest Teilen des Laubbaumbestands entlang der Kreis- straße zur landschaftsgemäßen Einbindung der zukünftigen Bauflächen

 Erfordernis funktionsgerechter Kompensationsmaßnahmen auf außerhalb liegenden Flächen (voraussichtlich verknüpfbar mit der Kompensation für Eingriffe in die Schutzgüter „Pflanzen, Tiere, Lebensräume“ und „Boden“)

Mensch  Erfordernis von vertiefenden Untersuchungen im Hinblick auf die Altlasten- verdachtsfläche  ggf. vertiefende Untersuchung der Belange des Immissionsschutzes auf Ebene der verbindlichen Bauleitplanung

Berücksichtigung des Schutzguts im Übrigen in Verbindung mit Vorgaben für eine möglichst verträgliche Einbindung der Bauflächen, siehe Schutzgut „Landschafts- bild“.

Kultur- und  rechtzeitige Abstimmung des Beginns der Erdarbeiten mit der Direktion Lan- Sachgüter desarchäologie

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2.5 Bereich “Wohnbaufläche Hüttenberg“ Urbar

Beschreibung und Bewertung der natürlichen Grundlagen (Bestandsaufnahme des derzeitigen Umweltzustands)

Bezeichnung: Ort/Stadt: OG Urbar

Fläche: 26.971 m²

geplante Darstellung im Flächennutzungsplan: Wohnbaufläche

Darstellung im wirksamen Flächennutzungs- landwirtschaftliche Flächen plan: Darstellung im Landschaftsplan: - Acker: Bewirtschaftung gemäß den Grundsätzen der „guten fachlichen Praxis“ mit Maßnahmen zum Schutz vor Bodenerosion durch dauerhafte Boden- bedeckung durch Umwandlung von Acker in Grün- land ...“ - Erhalt des Grünlands

derzeitige Nutzung: landwirtschaftliche Nutzung

Luftbildausschnitt (unmaßstäblich)

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Schutzgut Pflanzen, Tiere, Lebensräume

- Bestandsbeschreibung: Biotop-/Nutzungstypen Das Gebiet wird überwiegend von einer großen Ackerfläche ein- (siehe Plan „Biotop- und Nutzungs- genommen, weist aber im westlichen Bereich eine als Kuhweide strukturen“ in der Anlage) genutzte Grünlandfläche auf, vor einem reichhaltig strukturierten und breiten Waldrandgürtel. Dort finden sich auch einige wenige alte Obstbäume, einmal auch mit ausgeprägten Stammlöchern. Von einem weiteren Obstbaum existiert nur noch der von Käfern zerfressene Wurzelstock. Die Wiese ist dort blütenreich ausge- bildet und vermutlich in ihrer Ausprägung geeignet für einen pau- schalen Schutz nach § 15 LNatSchG Rhld.-Pf. - Ackerland, intensiv bewirtschaftet (Teil eines etwa 4 ha gro- ßen Ackerschlags), dominierender Nutzungstyp im Ände- rungsbereich - frische bis mäßig trockene Mähweide (vermutlich in Ausprä- gung einer „mageren Flachland-Mähwiese und somit nach § 15 LNatSchG geschützt) - einzelne Obstbäume höheren Bestandsalters auf dem west- lich gelegenen Grünlandschlag (mit Baumhöhlenvorkom- men) - Waldrandbereich/ Vorwald (randlich tangiert) - Baumreihe aus Laubbäumen entlang der Kreisstraße

Abbildung 17: Blick über den Ackerschlag im Änderungsbereich

Abbildung 18: Mähweide mit einzelnen Obstbäumen im westli- chen Teil des Änderungsbereichs

Umgebungsstrukturen: - nördlich landwirtschaftl. Flächen und Vorwald/ Pionierwald - östlich landwirtschaftl. Flächen und Gebüsche - südlich Kreisstraße/ ehemal. Kasernen - westlich Vorwald/ Pionierwald

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heutige potentielle natürliche Vegeta- Perlgras-Buchenwald basenreicher Tieflagen tion (hpnV)

Tierwelt Der Änderungsbereich wurde im Jahr 2019 im Vorgriff auf wertge- bende Vegetationseinheiten und Habitatstrukturen für vermutlich planungsrelevante Tierarten hin untersucht. Auch wurden erste Hinweise zur Nutzung durch besonders oder streng geschützte Tierarten aufgenommen und eine Datenrecherche durchgeführt. Das vorgesehene Plangebiet und sein näheres Umfeld weist ein Lebensraumpotential für folgende Tierartengruppen auf, welche auf Ebene der verbindlichen Bauleitplanung vertiefend zu unter- suchen sind:  Brutvögel (reichhaltige Avifauna ist v.a. im westlichen Grün- landstreifen vor dem Waldrand zu erwarten, ggf. auch Boden- brüter im weitläufigen Acker)  Fledermäuse (Nutzungen von Biotopbäumen sowie Jagdha- bitat-Nutzungen am Waldrand sind prüfbedürftig)  Bilche (Vorkommen zahlreicher Haselsträucher am Westrand machen u. a. eine gezielte Nachsuche nach evtl. Vorkommen der Haselmaus erforderlich)  Reptilien (vielfältige Saumstrukturen lassen Vorkommen von streng geschützten Arten nicht ausschließen, insbes. auf Grünlandflächen im Westen)  Altholzkäfer, Heuschrecken und Tagfalter (weisen vereinzelt planungsrelevante Arten auf, die durch Bindung an spezifi- sche Habitatstrukturen, z. B. Wiesenknopfbestände, Hecken- strukturen, und/oder lange Entwicklungszeiten in alten Streu- obstbäumen gekennzeichnet sind)

Ausführliche Erläuterungen: siehe Anlage „Einschätzung zu Be- langen des Natur- und Artenschutzes“

Pauschal geschützte Biotope Die Grünlandfläche im westlichen Bereich des Änderungsgebiets entspricht hinsichtlich ihrer Artenzusammensetzung vermutlich der Ausprägung einer „mageren Flachland-Mähwiese und wäre damit nach § 15 LNatSchG geschützt. (siehe Anlage „Einschätzung zu Belangen des Natur- und Arten- schutzes“)

Schutzgebiete nach Naturschutzrecht, Lage im Landschaftsschutzgebiet (LSG) „Mallendarer Bachtal“ Natura 2000-Gebiete Schutzzweck des LSG ist gemäß Rechtsverordnung die Erhaltung

der Leistungsfähigkeit des Naturhaushalts, die Erhaltung der Ei- genart und Schönheit des Landschaftsbildes sowie die Erhaltung des Erholungswertes der Landschaft. Die Fläche innerhalb des räumlichen Geltungsbereiches eines be- stehenden oder künftig zu erlassenen Bebauungsplanes mit bau- licher Nutzung und innerhalb der im Zusammenhang bebauten Ortsteile im Sinne des § 34 des Baugesetzbuches sind nicht Be- standteil des Landschaftsschutzgebietes.

Die Gebietskulisse des nächst gelegenen Natura 2000-Gebiets (FFH-Gebiet „Mittelrhein“) ist etwa 1,1 km entfernt.

Planung vernetzter Biotopsysteme randliche Darstellung „Entwicklung von mageren Wiesen und Rheinland-Pfalz (VBS), Kreis Mayen- Weiden mittlerer Standorte“ in der Zielekarte der VBS Koblenz

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Biotopkataster Rheinland-Pfalz Der nordwestliche Randbereich liegt im schutzwürdigen Biotop „Mallendarer Bachtal“ (BK-5611-0021-2007). Gebietsbeschreibung: „Reich strukturiertes Bachtal östlich Mal- lendar. An den nördlichen Hängen sind vor allem Gebüsche mitt- lerer Standorte und verschiedene Laubwaldgesellschaften entwi- ckelt. Vom ehemaligen Magergrünland und Halbtrockenrasen sind nur noch geringe Reste vorhanden. Der Mallendarer Bach ist nur abschnittsweise naturnah ausgebildet. An der Schmelzmühle liegen zwei alte Bergwerksstollen, wärmeliebende Traubenei- chenwälder und zwei Quellbäche. Im Bereich Mühlenberg-Blums- mühle wurde ein gut strukturierter Offenlandkomplex mit mageren Grünlandgesellschaften, Streuobstweiden und Halbtrockenrasen in das BK integriert.“

Landesweiter Biotopverbund nach - LEP IV

Regionaler Biotopverbund nach Vorbehaltsgebiet regionaler Biotopverbund (teilweise) RROP

- Kurzbewertung: Arten- und Strukturvielfalt (Diversität): überwiegend gering, teilweise hoch

Repräsentanz im Naturraum mittel

Entwicklungspotential hoch

Ersetzbarkeit, Entwicklungsdauer, Re- gering, tlw. hoch generationsfähigkeit Schutzkategorien - Landschaftsschutzgebiet „Mallendarer Bachtal“ - vermutlich nach § 15 LNatSchG geschützter Grünlandbereich

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Schutzgut Boden

- Bestandsbeschreibung: Bodentyp, Bodenformen-ge- Böden aus (quartären Deckschichten über) Löss und Lössderivaten: sellschaft - Parabraunerde aus Löss

Standorttypisierung Böden aus fluvialen Sedimenten

Bodengefährdung - Altlast, Bodenbelastung - Kurzbewertung: Seltenheit/ Verbreiterung des gering (relativ weit verbreiteter Bodentyp) Bodentyps

Biotopentwicklungspotential mittel

Lebensraumfunktion mittel-hoch

Natürlichkeit des Bodens mittel-gering (eingeschränkt durch ackerbauliche Nutzung)

Nutzbare Feldkapazität hoch

Nitratrückhaltevermögen mittel

Filter-, Puffer- und Transfor- mittel-hoch mationsvermögen für Nähr- und Schadstoffe Natürliche Ertragsfähigkeit/ hoch Bodenfruchtbarkeit

Archivfunktion (naturnahe / und kultur- und naturhisto- risch bedeutsame Böden) Empfindlichkeit gegenüber grundsätzlich hohe Erosionsgefährdung durch Wasser (Hanglage) Erosion

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Schutzgut Wasser

- Bestandsbeschreibung: Oberflächengewässer: Fließgewässer, keine Fließgewässer Fluss, Bach, Gräben

Stillgewässer keine Stillgewässer

Hochwasserschutz keine Überschwemmungsgebiete tangiert

Grundwasser: Grundwasserlandschaft devonische Schiefer und Grauwacken

Grundwasserneubildung mäßig (85 mm/a)

Schutzgebiete für Wasser nicht tangiert

Grundwassergefährdung, mittlere bis ungünstige Grundwasserüberdeckung Grundwasserüberdeckung

- Kurzbewertung: Grundwassergefährdung mittel

Nitratrückhaltevermögen mittel

Betroffenheit von Wasserschutz- - gebieten

Ausprägung von Oberflächenge- - wässern

Hochwassergefährdung nicht gegeben

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Schutzgut Klima/ Luft

- Bestandsbeschreibung: Klimaraum mäßig feuchtes und warmes Beckenklima Klimatop, Klimastrukturtyp Klimastrukturtyp: - Offenland, Freifläche, mittlere und trockene Standorte

Kalt-/ Frischluftentstehungs- hohe Frisch-/ Kaltluftproduktivität, gebiet Abfluss nach Norden in Richtung des Mallendarer Bachtals - Abflussgebiet Luftaustauschbahn im Bereich des Mallendarer Bachtals weiter nördlich im Bereich des Talgrunds

Lufthygienische Lage in einem „thermisch belasteten Raum“ Bedingungen

Thermische Belastung thermisch belastet

Anfälligkeit gegenüber den hoch; Folgen des Klimawandels Folgen des Klimawandels in Form von z. B. Steigerung der Tempe- raturen können v.a. bei ackerbaulicher Nutzung einerseits zu einem erhöhten Ertragspotential führen, andererseits z. B. durch Zunahme von Wetterextremen zu Ernteausfällen/ -minderungen führen.

- Kurzbewertung: Frisch-/ Kaltluftproduktivität hoch der Freiflächen Einfluss auf siedlungsklimati- mittel sche Bedingungen

Luftaustauschbahn im Umfeld

Immissionsbelastung mäßig durch angrenzende Kreisstraße 85

thermische Belastung mittel

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Schutzgut Landschaftsbild

- Bestandsbeschreibung: Naturräumliche Einheit Ehrenbreitsteiner Randterrasse

Relief Oberhangzone/ Hangflanke des Mallendarer Bachtals: Gelände nach Norden bis Westen mittel geneigt (ca. 5- 10 %); Geländehöhe ca. 170 m bis 183 m ü.NN.

Landschaftsbildeinheit offenlandbetonte Mosaiklandschaft

landschaftsbildprägende - stadtnaher Kulturlandschaftsausschnitt im Mallendarer Bachtal mit Strukturen Acker, Grünlandflächen und Obstbäumen sowie Vorwald-/ Gehölz- strukturen im Anschluss - grenzlinien- und strukturreiche Randbereiche zwischen Offenland und anschließenden Vorwald-/ Gehölzstrukturen

Aufgrund der topografischen Bedingungen sind neben dem Blick über das im Unterhangbereich bewaldete Mallendarer Bachtal sehr weitrei- chende Sichtbeziehungen über die Neuwieder Rheintalweitung mit dem Rhein bis in die Osteifel möglich. Abbildung 19: Fernblick über das Mittelrheinische Becken

Orts-/ Siedlungsränder militärische Liegenschaften (ehemalige Kaserne) hangaufwärts, be- reichsweise durch randliche Gehölzbestände eingegrünt

Vorbelastungen Hochspannungs-Freileitung mit Gittermasten auf dem gegenüberlie- genden Höhenrücken

Schutzgebiete Lage im Landschaftsschutzgebiet (LSG) „Mallendarer Bachtal“ Schutzzweck des LSG ist gemäß Rechtsverordnung die Erhaltung der Leistungsfähigkeit des Naturhaushalts, die Erhaltung der Eigenart und Schönheit des Landschaftsbildes sowie die Erhaltung des Erholungs- wertes der Landschaft. Die Fläche innerhalb des räumlichen Geltungsbereiches eines beste- henden oder künftig zu erlassenen Bebauungsplanes mit baulicher Nutzung und innerhalb der im Zusammenhang bebauten Ortsteile im Sinne des § 34 des Baugesetzbuches sind nicht Bestandteil des Land- schaftsschutzgebietes.

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- Kurzbewertung: Naturnähe/-ferne gering-hoch

landschaftskulturelle Eigenart mittel

Ensemblewirkung von Ge- - bäuden, baulichen Anlagen landschaftliche Vielfalt mittel-hoch

Sichtbeziehungen, Sichtach- hoch (Oberhanglage mit hervorragender Fernsicht über die Neuwie- sen der Rheintalweitung bis in die Osteifel und gleichzeitig hoher Fernwirkung)

räumlich verbindende Struk- mittel-hoch (Waldrand, Obstbäume) tur, Gliederungselemente

Ungestörtheit von Vorbelas- mittel tungen

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Schutzgut Mensch

- Bestandsbeschreibung: Aufgrund der anthropozentrischen Betrachtungsweise im Rahmen der Analyse und Bewertung der sonstigen Schutzgüter wird für eine Betrachtung des Umweltzu- stands unter dem Punkt „Mensch und Gesundheit“ auf diese sonstigen Schutzgü- tern verwiesen. Nachfolgend wird auf Aspekte eingegangen, die vorrangig im Zu- sammenhang mit dem Schutzgut „Mensch und Gesundheit“ stehen.

Erholungsfunktion - siedlungsnaher Kulturlandschaftsausschnitt, aber nicht durch Wege erschlossen - Radwanderweg im Bereich der südlich anschließenden Kreis- straße 85 - Zuwegung zum prädikatisierten Fernwanderweg „Rheinsteig“ ver- läuft etwa 150 m östlich.

Immissionsbelastung mäßig durch angrenzende Kreisstraße 85

Belange der Landwirtschaft/ Plangebiet wird vollständig landwirtschaftlich genutzt. Forstwirtschaft

- Kurzbewertung: Erholungsfunktion mittel

Wohnbereiche/ Siedlungen, - besondere Funktionen der Siedlungen

Ungestörtheit von Immissionen mittel

Forst- und Landwirtschaft, hoch Rohstoffversorgung

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Schutzgut Kultur- und Sachgüter

- Bestandsbeschreibung: Bau-/ Kulturdenkmäler keine archäologischen Fundstellen bekannt

Bodendenkmäler, nicht verzeichnet Geotope

Sonstige Sachgüter nicht vorhanden

- Kurzbewertung: Vorkommen von Kulturgütern -

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Prognose über die Entwicklung des Umweltzustandes bei Nichtdurchführung der Planung (Nullvariante)

Schutzgut: Entwicklung des Umweltzustandes bei Nichtdurchführung der Planung:

Pflanzen, Tiere, keine wesentliche Veränderung Lebensräume

Boden keine wesentliche Veränderung

Wasserhaushalt keine wesentliche Veränderung

Klima keine wesentliche Veränderung

Landschaftsbild keine wesentliche Veränderung

Mensch keine wesentliche Veränderung

Kultur- und keine Veränderung Sachgüter

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Prognose über die Entwicklung des Umweltzustandes bei Durchführung der Planung (voraus- sichtliche Umweltauswirkungen) Ziel/ Inhalt der Planung: Darstellung „Wohnbauflächen“: 26.971 m²

Schutzgut: Voraussichtliche Umweltauswirkungen: Beeinträch- tigungsin- tensität: Pflanzen, Tiere,  Weitgehender Verlust der Vegetationsstrukturen im Bereich der Lebensräume zukünftigen Wohnbauflächen: gering, tlw. - Ackerland (bis ca. 20.700 m²) hoch - Mähweide mit einzelnen alten Obstbäumen (bis ca. 5.000 m²) - Vorwald/ Waldrandbereich (bis ca. 1.200 m²) - Baumreihe aus Laubbäumen

 Inanspruchnahme der Funktion einer Biotopvernetzung sowie ei- mittel-hoch nes Pufferbereichs am Rand des Landschaftsschutzgebiets

 Verlust einer 26.970 m² großen Teilfläche des Landschafts- hoch schutzgebiets „Mallendarer Bachtal“ (entspricht ca. 2,5 % der Gesamtfläche)

 Verlust einer kleinen Teilfläche des schutzwürdigen Biotops „Mal- mittel lendarer Bachtal“

 Verlust bzw. Einschränkung der Lebensraumfunktionen für Indi- (vermutlich viduen der Tierwelt; hoch bei Inan- Habitatpotential besteht nach derzeitigem Kenntnisstand für spruchnahme Brutvögel, Fledermäuse, Bilche, Reptilien, Altholzkäfer, Heu- des Grünland- schrecken und Tagfalter. streifens und (siehe Anlage „Einschätzung zu Belangen des Natur- und Ar- Waldrandbe- tenschutzes“) reichs)

Boden nachhaltige Beeinträchtigungen des Bodens durch die Erschließung hoch der Wohnbauflächen:  Verlust der ökologischen Bodenfunktionen durch Neuversiege- lung bzw. Überbauung  Einschränkung/ Verlust wesentlicher Bodenfunktionen durch (wasserdurchlässige) Befestigung von Flächen  Einschränkung wesentlicher Bodenfunktionen durch Bodenauf- trag/ -abtrag (Hanglage)

Der maximale Umfang der Flächenversiegelung/-befestigung be- trägt voraussichtlich rund 1,6 ha (bei einer GRZ von 0,4 zuzüglich der zulässigen Überschreitung durch Nebenanlagen usw.).

Wasserhaushalt  Verlust der Versickerungsfähigkeit des Bodens für Nieder- mittel schlagswasser im Zusammenhang mit der Neuversiegelung  Erhöhung des oberflächlichen Abflusses

Klima  Inanspruchnahme von Freiflächen mit hoher Frisch-/ Kaltluftpro- mittel duktivität  Erhöhung der Wärmeabstrahlung und einer Verringerung der Evapotranspiration durch Neuversiegelung.

 Ausstoß klimarelevanter Gase im Zusammenhang mit der zu- mittel künftigen Wohnnutzung

Landschaftsbild nachhaltige Beeinträchtigung des Landschaftsbilds mittel -hoch

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 Inanspruchnahme eines etwa 2,7 ha großen Teilbereichs der Kul- turlandschaft mit mäßiger Strukturierung innerhalb des Land- schaftsschutzgebiets in sichtexponierter Lage, Ersatz durch ein Wohnbaugebiet  Überformung der natürlichen Geländetopografie in exponierter Hanglage  Verschiebung des Siedlungsrands in die freie Landschaft, Fort- setzung der vorhandenen Hangbebauung (Die Fläche stellt eine Ortserweiterung dar, ist dem Siedlungs- körper aber noch zugeordnet.)

tangiertes Landschaftsschutzgebiet „Mallendarer Bachtal“: Schutzzweck ist gemäß der Verordnung über das Landschafts- schutzgebiet vom 27.12.1988 „die Erhaltung der Leistungsfähigkeit des Naturhaushalts, die Erhaltung der Eigenart und Schönheit des Landschaftsbildes sowie die Erhaltung des Erholungswertes der Landschaft .“ - bauliche Inanspruchnahme von ca. 2,5 % Teilfläche der insgesamt hoch etwa 104 ha umfassenden Gesamtfläche des LSG (relativ große Eingriffsfläche in einem verhältnismäßig kleinflächigem Schutzge- biet)

ensch Erholungsfunktion, landschaftsbezogene Erholung  Verminderung der Eignung des Teillandschaftsraums in einem mittel Landschaftsschutzgebiet für die landschaftsbezogene Erho- lung, insbesondere für die Feierabend-/ Wochenenderholung durch Verlust eines kleinräumig strukturierten, kulturlandschaft- lich typischen Komplexes und Inanspruchnahme einer Teilflä- che des Landschaftsschutzgebiets „Mallendarer Bachtal“

Einrichtungen für die Erholungsnutzung wie Wanderwege sind nicht unmittelbar betroffen. Die nahe gelegene Zuwegung zum Rheinsteig bleibt weiterhin passierbar.

Immissionen, Klima  Auftreten von Geräusch- und Schadstoffemissionen durch die gering Nutzung von Wohnbauflächen sowie während der Bauphasen Es sind keine erhebliche Beeinträchtigungen sensibler Nutzun- gen im Umfeld (Wohnnutzung) zu erwarten.

 ggf. Beeinträchtigungen der Anwohner durch von außen ein- (hoch) wirkende Emissionen (siehe „Kumulationseffekte“) aufgrund der geplanten Ausweisung von gemischten Bauflächen und ge- werblichen Bauflächen im näheren Umfeld

Land- und Forstwirtschaft  Inanspruchnahme von bis zu etwa 2,6 ha landwirtschaftlich ge- hoch nutzten Flächen

Im Übrigen wird für eine Betrachtung der Umweltauswirkungen auf den Menschen aufgrund der vielfältigen Wechselbeziehungen und der anthropozentrischen Betrachtungsweise auf die sonstigen Schutzgüter verwiesen.

Kultur- und nach derzeitigem Kenntnisstand keine Auswirkungen - Sachgüter

Artenschutz- Im Rahmen der Verwirklichung der Bauleitplanung können ohne - rechtliche Be- Berücksichtigung entsprechender Maßnahmen artenschutzrechtli- lange nach § 44 che Verbotstatbestände eintreten. BNatSchG

© Faßbender Weber Ingenieure PartGmbB • 56656 Brohl-Lützing Umweltbericht zur Neuaufstellung des Flächennutzungsplans VG Vallendar Seite - 104 –

Zur Abwendung artenschutzrechtlicher Verbotstatbestände wird vo-

raussichtlich die Umsetzung folgender Vermeidungs- und Kompen- sationsmaßnahmen erforderlich (vorbehaltlich dem Ergebnis einer vollständigen faunistischen Kartierung): - Schonung von Gehölzbestand, am besten durch Verzicht auf In- anspruchnahme des westlichen Teils des Gebiets (Grünland- streifen mit altem Obstbaumbestand, Waldrandbereich) - Fällung von Bäumen und Rodung von Gebüschen ausschließ- lich vom 1. Oktober bis Ende Februar - Bei Fällung von Bäumen mit Stammlöchern (hier nur am West- rand) ist eine vorherige Kontrolle im Rahmen einer Umweltbau- begleitung für einen fach- und sachgerechten Ablauf erforder- lich, auch um im Bedarfsfall eine Rettungsumsiedlung vorneh- men zu können - Hinweise an die ausführenden Baufirmen hinsichtlich des evtl. Vorkommens geschützter Tierarten im Baufeld - Schutz wertgebender Vegetationsbestände und von besonders geschützten Vogelarten auf angrenzenden Flächen (ggf. durch einen blickdichten Bauzaun während der Bauphase) - Vermeidung großflächiger Glasfronten oder spiegelnder Gebäu- defassaden oder Einplanen einer Entspiegelung durch geeig- nete Maßnahmen - Einsetzen von Beleuchtungsmitteln ohne Lockwirkung - Anbringen von künstlichen Nisthilfen und Ersatzquartieren - extensive Dach-, Fassaden- Palisadenbegrünung - Durchgrünung des Baugebiets, z.B. durch Entwicklung von „Ge- hölzinseln“ im Gebiet oder eines breiten Grüngürtels am Bauge- bietsrand Ggf. ist auch ein artenschutzrechtlicher Ausgleich außerhalb der Planfläche (für Offenlandvogelarten wie Feldlerche) einzuplanen. Der westliche Gebietsbereich sollte möglichst von einer Bebauung ausgenommen und als Ausgleichsfläche gestaltet werden. (Ausführliche Erläuterungen: siehe Anlage „Einschätzung zu Belan- gen des Natur- und Artenschutzes“)

Natura 2000- Natura 2000-Gebiete werden durch die Planung nicht tangiert. - Verträglichkeit Das nächstgelegene Natura 2000-Gebiet - das FFH-Gebiet „Mittel- rhein“ – ist etwa 1,1 km entfernt. Als Erhaltungsziele des FFH-Gebiets wurden festgelegt: „Erhaltung oder Wiederherstellung - von naturnahen Ufer- und vielfältigen Sohlstrukturen als Laich- und Rasthabitate für Fischarten, - einer guten Wasserqualität als durchgehende Wanderstrecke für Fische, -von natürlichem Auwald auf Rheininseln.“

Bei den kennzeichnenden Tierarten des FFH-Gebiets handelt es sich ausschließlich um Fische bzw. um eine Muschelart. Erhebliche Beeinträchtigungen des Schutzgebiets sind aufgrund der Entfernung zum FFH-Gebiet sowie der Nichtbetroffenheit von kenn- zeichnenden Arten und Lebensraumtypen nicht zu erwarten.

Auswirkungen Der vorgesehene Planungsbereich der Flächennutzungsplanände- hoch auf die Fläche rung weist eine Flächengröße von 26.970 m² auf. Es handelt sich weitestgehend um derzeitig landwirtschaftlich ge- nutzte Flächen. Die Verfügbarkeit derartiger Flächen ist begrenzt.

Auswirkungen Der nächste Störfallbetrieb gemäß 12. BImSchV befindet sich ge- gering hinsichtlich der mäß dem „ Verzeichnis der Betriebsbereiche “ etwa 2,6 km entfernt

© Faßbender Weber Ingenieure PartGmbB • 56656 Brohl-Lützing Umweltbericht zur Neuaufstellung des Flächennutzungsplans VG Vallendar Seite - 105 –

Anfälligkeit für auf der gegenüberliegenden Rheinseite in Koblenz-Kesselheim. Es schwere Unfälle/ handelt sich um ein Tanklager. Katastrophen Aufgrund der Distanz ist diesbezüglich nicht von einer erhöhten An- fälligkeit des Plangebiets für schwere Unfälle/ Katastrophen auszu- gehen.

Im digitalen Informationsdienst des Landesamts für Geologie und Bergbau Rheinland-Pfalz sind keine Erdbebenereignisse in der Ge- markung Urbar eingetragen.

Überschwemmungsgebiete werde nicht tangiert.

Der Änderungsbereich weist keine besondere Relevanz in Bezug auf die Anfälligkeit für schwere Unfälle und Katastrophen auf.

Anfall von Ab-  Anfall von Abfällen zur Verwertung sowie zur Beseitigung aus pri- mittel fällen vaten Haushaltungen (Hausmüll) Die anfallenden Abfälle werden vom Abfallzweckverband Rhein- Mosel-Eifel abgefahren; ein wesentlicher Teil der Abfälle kann verwertet werden.

Kumulationsef- Durch die geplante Darstellung von gemischten Bauflächen „Am - fekte Bauhof“ im westlichen Anschluss sowie von gewerblichen Bauflä- chen im Bereich „Auf´m Schafstall“ (ab etwa 100 m östlich) werden sich voraussichtlich Kumulationseffekte insbesondere im Hinblick auf die Auswirkungen auf das Landschaftsbild sowie auf die Schutz- güter „Pflanzen, Tiere, Lebensräume“ sowie „Mensch“ ergeben.

© Faßbender Weber Ingenieure PartGmbB • 56656 Brohl-Lützing Umweltbericht zur Neuaufstellung des Flächennutzungsplans VG Vallendar Seite - 106 –

Wirkungsgefüge und Wechselwirkungen zwischen den Schutzgütern

Schutz- gut

Wirkung auf auf Wirkung Wirkintensität Wirkintensität Wirkintensität Wirkintensität Wirkintensität Wirkintensität Wirkintensität Wirkintensität

- u. sonstige Sachgüter sonstige - u.

Gesundheit/Wohlbefinden Gesundheit/Wohlbefinden Erholung/Freizeit Wohnen/Wohnumfeld Pflanzen Tiere Vielfalt biologische Bodenfunktion ökolog. Lebensraum Ertragspotential natürl. Speicher-/ Regulationsfunkt Lebensraumfunkt. Grundwasserdarg. Ausgleichsfunkt. klimat. Ausgleichsfunkt. lufthygien. Mensch - - - Lebensräume - - - Boden - - - - Wasser - - Klima - - Funktion, Landschaftsästhet. Siedlungsbild, Erholungsfunkt. Kultur Wirkung von Mensch Konkur-rie- Veränderung Inanspruch- Nutzung Anthropogene Freizeit-/ Er- Vom Men- rende der Nutzung, nahme von Bo- Trinkwasser, Klimabelas- holungsnut- schen ge- Rauman-sprü- Pflege; Zerstö- den, Versiege- Abflussverhal- tungen, Stadt- zung, Gestal- schaffene che, anthropo- > rung von Le- > lung, Verdich- >> ten von Ober- - klima < tung von > Kultur- u. - gen bedingte bensräumen tung, Stoffein- flächenwasser Landschaft Sachgüter Immissionen, träge ... Pflanzen, Nahrungs- Konkurrenz um Standortgrund- Bodenwasser- Binden von Elemente der Teil von Kul- Tiere, grundlage, Standort, Arter- lage, Lebens- haushalt, Schadstoffen, Landschaft tur- u. Sach- Lebens- Teil der natür- > haltung/Syner- > raum, Nahrungs-  (Teil)Lebens- < Sauerstoffpro- < > gütern - räume lichen Umge- gien quelle, Kreislauf raum Gewäs- duzent bung Boden  Pflanze ser Boden Lebensgrund- Lebensraum, Anreicherung, Filterwirkung, Mikro-/ Strukturele- Archivfunk- lage, Produkti- Standortgrund- Deposition von Stoffeintrag Mesoklima- mente tion onsgrundlage, lage Stoffen bedingungen, >> >  < < < - Standort der Bodentempe- Ressourcen- ratur träger Wasser Trink- u. Limnische Le- Bodenwasser- Stoffeintrag, Lokalklima, Struktur-/ Ge- Teil von Kul- Brauchwas- bensräume, haushalt, Verla- Wasserkreis- Luftfeuchte, staltungsele- tur- u. Sach-

sernutzung, Nahrungs- gerung von Stof- lauf Nebel, Wol- ment gütern << -   < - - Heilwasser grundlage fen, nasse Depo- ken

sition

Klima, Lebensgrund- (Teil)Lebens- Bodenluft, Stand- Temperatur- Beeinflussung Bioklima, bi- Beständig- Luft lage, Atemluft, raum, Standort- ortverhältnisse verhältnisse, regionaler/lo- oklimatische keit/Zerfall stadtklimati-  verhältnisse, < (Bodenklima,  Transportme- < kaler Klima- < Belastung < von Kultur- - sche Bedin- Wuchsbedin- Erosion, Verlage- dium verhältnisse gütern gungen gungen rung von Stoffen) Land- Ästhetische Lebensraum- Bodennutzung Gewäs- Stadtklima, Natur-/ Kul- Kultur-/ schaft Empfindung, struktur serstruktur, Durchlüftung, turlandschaft Stadt/ In- Wohlbefinden > > > Wasserhaus- > Windströ-  - dustrieland- - halt mung schaft als Kulturgut Kultur- Kulturerbe, Ensemblewir- Standörtl. Archiv- Teil von Kul- Verwitterung/ Kulturhis-tori- / und Kulturge- kung funktion, natur- u. turdenkmälern Zerfall und sche Ele- Sachgü- schichte - - kulturgeschichtli- - und Kultur- - Schädigung - mente der - - ter che Urkunde landschafts- Landschaft elementen

Wirkungszusammenhang besteht: < = Wirkungsintensität gering > = Wirkungsintensität hoch  = Wirkungsintensität mittel << = Wirkungsintensität sehr gering >> = Wirkungsintensität sehr hoch - = kein Wirkungszusammenhang

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Gebietsspezifische Zielsetzungen und Hinweise für die Planung (Maßnahmen zur Vermeidung, Minderung und zum Ausgleich nachteiliger Umweltauswirkungen)

Schutzgut: Pflanzen, Tiere,  Verzicht auf Inanspruchnahme des westlichen Teils des Gebiets aufgrund Lebensräume seines bioökologischen Potentials: Grünlandstreifen (vermutlich nach § 15 LNatSchG geschützt) mit altem Obstbaumbestand, Waldrandbereich

 Neuentwicklung standortgerechter Biotopstrukturen auf den nicht überbau- ten Freiflächen des Gebiets (zumindest auf Teilbereichen), z.B. durch - Vorgabe eines Gestaltungsrahmens für die nicht überbauten bzw. nicht be- festigten Grundstücksflächen und ein Gebot zur Anpflanzung standorttypi- scher Laubgehölze - Ausweisung einer strukturreichen Randeingrünung im Übergang zur anschlie- ßenden freien Landschaft - Entwicklung von „Gehölzinseln“ im Gebiet (siehe auch „artenschutzrechtliche Vermeidungsmaßnahmen- und Kompensationsmaßnahmen“)

 Durchführung vertiefender Untersuchungen zur Fauna auf Ebene der verbind- lichen Bauleitplanung (untersuchungsbedürftige Artengruppen: Brutvögel, Fledermäuse, Bilche, Reptilien, Altholzkäfer, Heuschrecken und Tagfalter)

 Berücksichtigung von artenschutzrechtlichen Vermeidungsmaßnahmen- und Kompensationsmaßnahmen (vorbehaltlich dem Ergebnis einer vollständigen faunistischen Kartierung): - Schonung von Gehölzbestand, am besten durch Verzicht auf Inanspruch- nahme des westlichen Teils des Gebiets (Grünlandstreifen mit altem Obst- baumbestand, Waldrandbereich) - Fällung von Bäumen und Rodung von Gebüschen ausschließlich vom 1. Oktober bis Ende Februar - Bei Fällung von Bäumen mit Stammlöchern (hier nur am Westrand) ist eine vorherige Kontrolle im Rahmen einer Umweltbaubegleitung für einen fach- und sachgerechten Ablauf erforderlich, auch um im Bedarfsfall eine Rettungsumsiedlung vornehmen zu können - Hinweise an die ausführenden Baufirmen hinsichtlich des evtl. Vorkom- mens geschützter Tierarten im Baufeld - Vermeidung großflächiger Glasfronten oder spiegelnder Gebäudefassa- den oder Einplanen einer Entspiegelung durch geeignete Maßnahmen - Einsetzen von Beleuchtungsmitteln ohne Lockwirkung - Schutz wertgebender Vegetationsbestände und von besonders geschütz- ten Vogelarten auf angrenzenden Flächen (ggf. durch einen blickdichten Bauzaun während der Bauphase) - Anbringen von künstlichen Nisthilfen und Ersatzquartieren - extensive Dach-, Fassaden- Palisadenbegrünung - Durchgrünung des Baugebiets, z.B. durch Entwicklung von „Gehölzinseln“ im Gebiet oder eines breiten Grüngürtels am Baugebietsrand Ggf. ist auch ein artenschutzrechtlicher Ausgleich außerhalb der Planfläche (für Offenlandvogelarten wie Feldlerche) einzuplanen. Der westliche Gebietsbereich sollte möglichst von einer Bebauung ausgenom- men und als Ausgleichsfläche gestaltet werden

 Umsetzung funktionsgerechter naturschutzfachlicher Ausgleichsmaßnah- men auf außerhalb liegenden Flächen (z.B. durch Neuanlage von extensi- vem Grünland oder Streuobstwiesen)

Boden  Anlage der nicht überbauten Grundstücksflächen als Grünfreiflächen unter Vorgabe eines Gestaltungsrahmens, um eine natürliche Bodenentwicklung zu gewährleisten.

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 Begrenzung der überbaubaren Flächen

 Erhalt von Teilbereichen (Sicherung des Grünlandbereichs mit altem Obst- baumbestand sowie des Waldrandbereichs), Ermöglichen einer natürlichen Bodenentwicklung

 Realisierung funktionsgerechter Kompensationsmaßnahmen auf außerhalb liegenden Flächen (voraussichtlich verknüpfbar mit der Kompensation für Eingriffe in die Schutzgüter „Pflanzen, Tiere, Lebensräume“ und „Land- schaftsbild“)

Wasserhaushalt  Erhaltung der Versickerungskapazität der Böden, standortgerechte Begrü- nung der Freiflächen innerhalb der Wohnbauflächen  Verwendung versickerfähiger Beläge im Bereich von Hofflächen, Wegen, Stellplätzen usw.  Rückhaltung des Niederschlagswassers, Verwendung als Brauchwasser  breitflächige Versickerung des überschüssigen Niederschlagswassers, so- fern die standörtlichen Voraussetzungen dies zulassen   Etwaig verbleibende Beeinträchtigungen des Wasserhaushalts müssen durch Zuordnung einer (multifunktionalen) funktionsgerechten Kompensati- onsmaßnahme auf einer externen Fläche kompensiert werden.

Klima  standortgemäße Begrünung der Freiflächen einschließlich einer Mindestbe- pflanzung mit Laubgehölzen

Landschaftsbild Aufgrund der Lage im Landschaftsschutzgebiet „Mallendarer Bachtal“ und der re- lativ exponierten Hanglage sind qualifizierte Maßnahmen zur landschaftsgemä- ßen Einbindung der Wohnbauflächen erforderlich:  Sicherung von Teilflächen mit landschaftsbildprägendem Gehölzbestand im Westen des Plangebiets(Grünlandbereich mit alten Obstbäumen, Waldrandbereich), Einbindung in das Freiflächenkonzept  Aufbau einer strukturreichen Randeingrünung im Übergang zur anschlie- ßenden freien Landschaft  Vorgabe eines Gestaltungsrahmens für die nicht überbauten bzw. nicht befestigten Grundstücksflächen/ Gebot zur Anpflanzung standorttypi- scher Laubgehölze als Beitrag zur gestalterischen Einbindung der bauli- chen Anlagen im Gebiet und zur optischen Auflockerung  Vorgaben zur landschaftsgerechten Gestaltung der Gebäude (Dachfor- men, Fassadengestaltung, Gebäudehöhen, usw.)

 Umsetzung funktionsgerechter Kompensationsmaßnahmen auf außer- halb liegenden Flächen (voraussichtlich verknüpfbar mit der Kompensa- tion für Eingriffe in die Schutzgüter „Pflanzen, Tiere, Lebensräume“ und „Boden“)

Mensch  vertiefende Berücksichtigung immissionsschutzrechtlicher Belange aufgrund der geplanten Ausweisung von gemischten Bauflächen und gewerblichen Bauflächen im näheren Umfeld

Berücksichtigung des Schutzguts im Übrigen in Verbindung mit Vorgaben für eine möglichst verträgliche Einbindung der Bauflächen, siehe Schutzgut „Landschafts- bild“.

Kultur- und  Durchführung bauvorbereitender Untersuchungen (geomagnetische Pros- Sachgüter pektion) nach den Maßgaben der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rhein- land-Pfalz, bei Bedarf Berücksichtigung entsprechender Maßnahmen (Sicherung etwaiger archäologischer Befunde im Untergrund)

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2.6 Bereich “Auf der Flur (südöstlich Berufsförderungswerk) Wohnbaufläche“ Val- lendar

Beschreibung und Bewertung der natürlichen Grundlagen (Bestandsaufnahme des derzeiti- gen Umweltzustands)

Bezeichnung: Ort/Stadt: Stadt Vallendar

Fläche: 104.757 m²

geplante Darstellung im Flächennutzungs- Wohnbaufläche plan:

Darstellung im wirksamen Flächennutzungs- Fläche für die Landwirtschaft; plan: Sonderbaufläche für Freizeit, Erholung sowie Beher- bergungsgewerbe mit besonderer grünplanerischer Bindung

Darstellung im Landschaftsplan: - Acker: Bewirtschaftung gemäß den Grundsätzen der „guten fachlichen Praxis“ mit Maßnahmen zum Schutz vor Bodenerosion durch dauerhafte Bodenbedeckung durch Umwandlung von Acker in Grünland ...“ - Streuobst: Erhalt, Pflege und Entwicklung

derzeitige Nutzung: landwirtschaftliche Nutzung

Luftbildausschnitt (unmaßstäblich)

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Schutzgut Pflanzen, Tiere, Lebensräume

- Bestandsbeschreibung: Biotop-/Nutzungstypen Das Plangebiet wird überwiegend von einer großen Ackerfläche einge- (siehe Plan „Biotop- und Nut- nommen, weist aber im südlichen Bereich eine als Viehweide genutzte zungsstrukturen“ in der Anlage) Grünlandfläche mit Streuobstbäumen auf. Dort sowie im nördlichen Ab- schnitt befinden sich auch vier alte Obstbäume mit ausgeprägten Stammlöchern. Die Weide ist sehr nährstoffreich ausgebildet und in ihrer Ausprägung nicht geeignet für einen pauschalen Schutz nach § 15 LNatSchG Rhld.-Pf. Im zentralen Plangebiet befindet sich ein Feldge- hölz, das nordwestlich mit einer Reihe Strohballen verlängert bis zum Waldrand eine lineare Biotopvernetzungslinie bildet. - Ackerland (vorrangig) - Mähweide mit einzelnen Obstbaum-Hochstämmen im höheren Be- standsalter (mit Stammlöchern) - Fettwiese (streifenartig) - Feldgehölz aus heimischen Laubbaumarten (linear ausgeprägt)

Umgebungsstrukturen: - westlich Wald (siehe Kap. 2.7), Berufsförderungswerk, Sportanla- gen, Kreisstraße - Ausgleichsfläche mit Ersatzbaumpflanzungen östlich anschließend - Im Übrigen: landwirtschaftliche Flächen (vorrangig Ackerland, zu- dem Grünland, vereinzelt Streuobst), Umspannwerk, Hundeschule - landwirtschaftliche Hofstelle ca. 250 m östlich

Abbildung 20: Blick auf den Änderungsbereich von der Kreisstraße (links: anschließender Waldbestand)

Abbildung 21 : Ackerflächen im Änderungsbereich

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Abbildung 22: Mähweide mit einzelnen Obstbäumen

heutige potentielle natürliche Perlgras-Buchenwald basenreicher Tieflagen Vegetation (hpnV)

Tierwelt Im Jahr 2019 wurde das Planungsgebiet im Vorgriff auf wertgebende Vegetationseinheiten und Habitatstrukturen für vermutlich planungsre- levante Tierarten hin untersucht. Es wurden zudem erste Hinweise zur Nutzung durch besonders oder streng geschützte Tierarten aufgenom- men und eine Datenrecherche durchgeführt. Die Plangebietsfläche liegt auf einem Bergrücken zwischen zwei großen Biotopkomplexen der landesweiten Biotopkartierung: dem Hang bei Mallendar (südlich der K 83)und dem bewaldetem Wambachtal im Nor- den. Großräumig kommt ihr deshalb eine Bedeutung für die Biotopvernet- zung zu. Die realisierte Auswahl einer Ausgleichsfläche mit Baumpflan- zungen östlich der Plangebietsfläche weist bereits in diese Richtung ei- ner überörtlichen Betrachtung. Das Gebiet und weist ein Lebensraumpotential für folgende Tierarten- gruppen auf, welche auf Ebene der verbindlichen Bauleitplanung vertie- fend zu untersuchen sind:  Brutvögel (insbes. Suche nach Bodenbrütern im weitläufigen Acker sowie Bewohnern in Feldgehölz/Obstbäumen, außerdem Nahrungs- habitat für Greifvögel)

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 Fledermäuse (Nutzungen von Biotopbäumen sowie Jagdhabitat- Nutzungen am Waldrand sind prüfbedürftig)  Reptilien (Saumstrukturen vor Waldrand und entlang Feldgehölz las- sen Vorkommen von streng geschützten Arten nicht ausschließen)  Altholzkäfer (weisen vereinzelt planungsrelevante Arten auf, die durch lange Entwicklungszeiten in alten Streuobstbäumen gekenn- zeichnet sind)

Ausführliche Erläuterungen: siehe Anlage „Einschätzung zu Belangen des Natur- und Artenschutzes“

Schutzgebiete nach Natur- keine Schutzgebiete tangiert schutzrecht, Natura 2000-Ge- biete Die Gebietskulisse des nächst gelegenen Natura 2000-Gebiets (FFH-Gebiet „Mittelrhein“) ist etwa 1,1 km entfernt.

Pauschal geschützte Biotope Pauschal geschützte Biotope nach § 30 BNatSchG oder § 15 LNatSchG sind innerhalb des Plangebiets weder dem digitalen Informationsdienst LANIS zu entnehmen, noch ergaben sich diesbezüglich Hinweise im Rahmen der eigenständigen Bewertung der Geländesituation in 2019. (siehe Anlage „Einschätzung zu Belangen des Natur- und Artenschut- zes“)

Planung vernetzter Biotopsys- Darstellung „Entwicklung von mageren Wiesen und Weiden mittlerer teme Rheinland-Pfalz (VBS), Standorte/ Streuobstbeständen“ in der Zielekarte der VBS Kreis Mayen-Koblenz

Biotopkataster Rheinland- Der Änderungsbereich tangiert keine Biotope gemäß Biotopkataster Pfalz RLP.

Die Änderungsfläche liegt aber auf einem Bergrücken zwischen zwei großen Biotopkomplexen der landesweiten Biotopkartierung: 1. dem Hang bei Mallendar südlich der K 83 (BK-5611-0017-2007) und 2. dem bewaldetem Wambachtal im Norden („Wambachtal“ BK- 5611-0019-2007)

Landesweiter Biotopverbund - nach LEP IV

Regionaler Biotopverbund Vorbehaltsgebiet regionaler Biotopverbund nach RROP

- Kurzbewertung: Arten- und Strukturvielfalt gering-mittel (Diversität):

Repräsentanz im Naturraum mittel

Entwicklungspotential mittel-hoch

Ersetzbarkeit, Entwicklungs- gering, tlw. hoch dauer, Regenerationsfähigkeit Schutzkategorien keine Schutzgut Boden

- Bestandsbeschreibung:

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Bodentyp, Bodenformen-ge- - Lockerbraunerden, Braunerden aus lösslehmarmer bis –führender sellschaft Bimstephra/-asche über Bimstephra über Lösslehm oder Löss, mit Übergängen zu - erodierten Parabraunerden aus Löss und - Regosolen und Braunerde-Regosolen aus lösslehmarmer Bimstephra

Standorttypisierung Böden aus quartären Deckschichten aus Löss, Lössderivaten und Laacher Bimstephra

Bodengefährdung keine Hinweise Altlast, Bodenbelastung

- Kurzbewertung: Seltenheit/ Verbreiterung des gering (verbreitet im Naturraum) Bodentyps

Biotopentwicklungspotential mittel (Lockerbraunerden, Braunerden sowie erodierte Parabrauner- den) bzw. gering (Regosole)

Lebensraumfunktion mittel-hoch

Natürlichkeit des Bodens mittel- gering unter Acker, im Übrigen hoch

Nutzbare Feldkapazität mittel (Lockerbraunerden, Braunerden) bzw. hoch (erodierte Para- braunerden, Regosole)

Nitratrückhaltevermögen mittel

Filter-, Puffer- und Transfor- hoch-mittel mationsvermögen für Nähr- und Schadstoffe Natürliche Ertragsfähigkeit/ hoch (Lockerbraunerden, Braunerden sowie erodierte Parabrauner- Bodenfruchtbarkeit den) bzw. mittel (Regosole)

Archivfunktion (naturnahe nicht gegeben und kultur- und naturhisto- risch bedeutsame Böden) Empfindlichkeit gegenüber geringe Erodierbarkeit durch Wasser (Lockerbraunerden, Brauner- Erosion den sowie Regosole) bzw. hohe Erodierbarkeit (erodierte Parabraun- erden)

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Schutzgut Wasser

- Bestandsbeschreibung: Oberflächengewässer: Fließgewässer, keine Fließgewässer Fluss, Bach, Gräben

Stillgewässer keine Stillgewässer

Hochwasserschutz keine Überschwemmungsgebiete tangiert

Grundwasser: Grundwasserlandschaft devonische Schiefer und Grauwacken

Grundwasserneubildung mäßig (ca. 70 mm/a)

Schutzgebiete für Wasser nicht tangiert

Grundwassergefährdung, ungünstige Grundwasserüberdeckung Grundwasserüberdeckung

- Kurzbewertung: Grundwassergefährdung mittel

Nitratrückhaltevermögen mittel

Betroffenheit von Wasserschutz- - gebieten

Ausprägung von Oberflächenge- - wässern

Hochwassergefährdung nicht gegeben

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Schutzgut Klima/ Luft

- Bestandsbeschreibung: Klimaraum mäßig feuchtes und warmes Beckenklima Klimatop, Klimastrukturtyp Klimastrukturtyp: - Offenland, Freifläche, mittlere und trockene Standorte

Kalt-/ Frischluftentstehungsge- hohe Frisch-/ Kaltluftproduktivität biet - Abflussgebiet Lufthygienische Lage in einem „thermisch belasteten Raum“ Bedingungen

Thermische Belastung thermisch belastet

Anfälligkeit gegenüber den Fol- hoch (landwirtschaftliche Nutzung); gen des Klimawandels Folgen des Klimawandels in Form von z. B. Steigerung der Tempe- raturen können v.a. bei ackerbaulicher Nutzung einerseits zu einem erhöhten Ertragspotential führen, andererseits z. B. durch Zu- nahme von Wetterextremen zu Ernteausfällen/ -minderungen füh- ren.

- Kurzbewertung: Frisch-/ Kaltluftproduktivität der hoch Freiflächen Einfluss auf siedlungsklimati- mittel sche Bedingungen

Luftaustauschbahn -

Immissionsbelastung

thermische Belastung mittel

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Schutzgut Landschaftsbild

- Bestandsbeschreibung: Naturräumliche Einheit Ehrenbreitsteiner Randterrasse

Relief schwach geneigte Oberhang-/Plateaulage zwischen Wambachtal und Mallendarer Bachtal, Exposition wechselnd, Geländehöhe ca. 175 m bis 192 m ü.NN.

Landschaftsbildeinheit offenlandbetonte Mosaiklandschaft

landschaftsbildprägende -ackerbaulich geprägtes Offenland, vereinzelt strukturiert durch Strukturen Obstbaumbestände - Elektro-Freileitung mit Gittermasten (südlich des Änderungsbe- reichs) - Grenzlinien zwischen Wald und umliegendem Offenland im An- schluss

Orts-/ Siedlungsränder Berufsförderungswerk mit großvolumigen, teils hohen Gebäuden westlich des Änderungsbereichs

Vorbelastungen Elektro-Freileitung mit Gittermasten sowie Umspannwerk südlich des Änderungsbereichs, Berufsförderungswerk, Sportanlagen

Schutzgebiete nicht tangiert

- Kurzbewertung: Naturnähe/-ferne gering-mittel

landschaftskulturelle Eigenart mittel

Ensemblewirkung von Ge- - bäuden, baulichen Anlagen landschaftliche Vielfalt mittel-gering

Sichtbeziehungen, Sichtach- hoch (Blickbeziehungen zu den bewaldeten Randhöhen von Wester- sen wald und Rheinhunsrück mit dem Kühkopf)

räumlich verbindende Struk- mittel tur, Gliederungselemente

Ungestörtheit von Vorbelas- gering-mittel tungen

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Schutzgut Mensch

- Bestandsbeschreibung: Aufgrund der anthropozentrischen Betrachtungsweise im Rahmen der Analyse und Bewertung der sonstigen Schutzgüter wird für eine Betrachtung des Umweltzu- stands unter dem Punkt „Mensch und Gesundheit“ auf diese sonstigen Schutzgü- tern verwiesen. Nachfolgend wird auf Aspekte eingegangen, die vorrangig im Zu- sammenhang mit dem Schutzgut „Mensch und Gesundheit“ stehen.

Erholungsfunktion - prädikatisierter Fernwanderweg „Rheinsteig“ verläuft am westli- chen Rand der Änderungsfläche - Radwanderweg südlich des Änderungsbereichs - Einrichtungen für Freizeitnutzung (Sportanlagen) westlich

Immissionsbelastung evtl. Emissionsbelastungen durch K 83, Stadion und Hundeschule etwaige Immissionen von landwirtschaftlicher Hofstelle östlich des Änderungsbereichs

Belange der Landwirtschaft/ Betroffenheit landwirtschaftlich (vorrangig ackerbaulich) genutzter Forstwirtschaft Flächen mit guter Bonität

- Kurzbewertung: Erholungsfunktion mittel

Wohnbereiche/ Siedlungen, - besondere Funktionen der Siedlungen

Ungestörtheit von Immissionen mittel

Forst- und Landwirtschaft, hoch Rohstoffversorgung

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Schutzgut Kultur- und Sachgüter

- Bestandsbeschreibung: Bau-/ Kulturdenkmäler bislang keine archäologischen Fundstellen bekannt (Forderung von Prospektionsmaßnahmen seitens des Landesamts für Denk- malpflege im Rahmen des Beteiligungsverfahrens)

Bodendenkmäler, nicht verzeichnet Geotope

Sonstige Sachgüter nicht vorhanden

- Kurzbewertung: Vorkommen von Kulturgütern bislang keine Hinweise

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Prognose über die Entwicklung des Umweltzustandes bei Nichtdurchführung der Planung (Nullvariante)

Schutzgut: Entwicklung des Umweltzustandes bei Nichtdurchführung der Planung:

Pflanzen, Tiere, Im Bereich der bislang dargestellten Sonderbaufläche: Lebensräume Inanspruchnahme der im Geltungsbereich derzeitig vorhandenen Vegetations- strukturen (Ackerland, Wiese).

Im Übrigen ist keine wesentliche Veränderung zu erwarten. Die bioökologische Funktion der Gehölzbestände wird mit zunehmendem Reife- grad tendenziell ansteigen.

Boden Im Bereich der bislang dargestellten Sonderbaufläche: Verlust der ökologischen Bodenfunktion durch Versiegelung, Überbauung, Be- festigung von Flächen

Im Übrigen ist keine wesentliche Veränderung zu erwarten.

Wasserhaushalt Im Bereich der bislang dargestellten Sonderbaufläche: Verringerung von Infiltrationsflächen zur Versickerung von Niederschlagswasser

Im Übrigen ist keine wesentliche Veränderung zu erwarten.

Klima Im Bereich der bislang dargestellten Sonderbaufläche: Belastungszunahme durch Überbauung und Versiegelung. Ausstoß klimarelevanter Gase im Zusammenhang mit der Nutzung

Im Übrigen ist keine wesentliche Veränderung zu erwarten.

Landschaftsbild Im Bereich der bislang dargestellten Sonderbaufläche: Ausweitung der Siedlungsflächen, Verlust von siedlungsnahem Offenland, Be- einträchtigung des Landschaftsbilds.

Im Übrigen ist keine wesentliche Veränderung zu erwarten.

Mensch Im Bereich der bislang dargestellten Sonderbaufläche: Verlust von siedlungsnahen Offenland mit Bedeutung für die Erholungsnutzung

Im Übrigen ist keine wesentliche Veränderung zu erwarten.

Kultur- und keine Veränderung Sachgüter

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Prognose über die Entwicklung des Umweltzustandes bei Durchführung der Planung (voraussichtliche Umweltauswirkungen) Ziel/ Inhalt der Planung: Darstellung Wohnbaufläche: 104.757 m²

Schutzgut: Voraussichtliche Umweltauswirkungen: Beeinträch- tigungsin- tensität: Pflanzen, Tiere, Verlust von Vegetationsstrukturen im Bereich der zukünftigen Wohn- Lebensräume bauflächen : gering, - Ackerland (bis maximal 9,7 ha) tlw. hoch - Mähweide mit einzelnen Obstbaum-Hochstämmen im höheren Be- standsalter (bis max. 4.800 m²) - Feldgehölz aus heimischen Laubbaumarten (bis max. 1.900 m²) - staudenreiche Fläche (bis max. 1.000 m²)

Verlust bzw. Minderung der Biotopvernetzungsfunktion zwischen den mittel- Biotopkomplexen „Wambachtal“ und „Hang bei Mallendar“ hoch

Verlust bzw. Minderung der Lebensraumfunktionen für Individuen der Tierwelt; (voraus- Habitatpotential besteht nach derzeitigem Kenntnisstand für Brutvögel, sichtlich Fledermäuse, Reptilien, Altholzkäfer. mittel) (siehe Anlage „Einschätzung zu Belangen des Natur- und Artenschut- zes“)

Boden nachhaltige Beeinträchtigungen des Bodens durch die Erschließung der Wohnbauflächen:  Verlust der ökologischen Bodenfunktionen durch Neuversiegelung hoch bzw. Überbauung  Einschränkung/ Verlust wesentlicher Bodenfunktionen durch (was- serdurchlässige) Befestigung von Flächen  Einschränkung wesentlicher Bodenfunktionen durch Bodenauftrag/ -abtrag

Der maximale Umfang der Flächenversiegelung/-befestigung beträgt voraussichtlich rund 6 ha (bei einer GRZ von 0,4 zuzüglich der zulässi- gen Überschreitung durch Nebenanlagen usw.).

Wasserhaushalt  Verlust der Versickerungsfähigkeit des Bodens für Niederschlags- mittel wasser im Zusammenhang mit der Neuversiegelung  Erhöhung des oberflächlichen Abflusses

Klima  Inanspruchnahme von Freiflächen mit hoher bis mittlerer Frisch-/ mittel Kaltluftproduktivität  Erhöhung der Wärmeabstrahlung und einer Verringerung der Eva- potranspiration durch Neuversiegelung.

 Ausstoß klimarelevanter Gase im Zusammenhang mit der zukünfti- mittel gen Wohnnutzung

Landschaftsbild nachhaltige Beeinträchtigung des Landschaftsbilds  Inanspruchnahme eines dem Siedlungsbereichs vorgelagerten, re- mittel- lativ großflächigen, ackerbaulich geprägten Offenlandbereichs hoch  Ausweitung des Siedlungsgebiets auf einem Plateau  ggf. Verlust einzelner landschaftsbildprägender Streuobstbäume

Vorbelastung: durch Hochspannungs-Freileitung, Berufsförderungs- werk und Sportanlagen Mensch Erholungsfunktion, landschaftsbezogene Erholung

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 Minderung der Eignung des Teillandschaftsraums für die land- schaftsbezogene Erholung, insbesondere für die Feierabend-/ Wo- mittel chenenderholung durch bauliche Inanspruchnahme eines dem Siedlungsbereichs vorgelagerten, relativ großflächigen Offenland- bereichs Einrichtungen für die Erholungsnutzung wie Wanderwege sind nicht unmittelbar betroffen. Der angrenzende prädikatisierte Fern- wanderweg „Rheinsteig“ wird weiterhin passierbar sein, die Attrakti- vität wird in diesem Abschnitt allerdings eingeschränkt.

Immissionen, Klima  Auftreten von Geräusch- und Schadstoffemissionen durch die Nut- gering zung von Wohnbauflächen sowie während der Bauphasen Es sind keine erhebliche Beeinträchtigungen sensibler Nutzungen im Umfeld zu erwarten.  ggf. Beeinträchtigungen der Bewohner im zukünftigen Wohnbauland durch Geruchsimmissionen, welche von der Hofstelle östlich des Änderungsbereichs ausgehen

Land- und Forstwirtschaft  Inanspruchnahme von bis zu etwa 10 ha landwirtschaftlich genutzter hoch Flächen  Zerschneidung von Bewirtschaftungsstrukturen/-einheiten

Im Übrigen wird für eine Betrachtung der Umweltauswirkungen auf den Menschen aufgrund der vielfältigen Wechselbeziehungen und der anthropozentrischen Betrachtungsweise auf die sonstigen Schutzgüter verwiesen.

Kultur- und nach derzeitigem Kenntnisstand keine Hinweise auf Beeinträchtigun- - Sachgüter gen (Forderung von Prospektionsmaßnahmen seitens des Landesamts für Denkmalpflege im Rahmen des Beteiligungsverfahrens)

Artenschutz- Ohne Berücksichtigung entsprechender Maßnahmen können bei Ver- - rechtliche Be- wirklichung der Bauleitplanung artenschutzrechtliche Verbotstatbe- lange nach § 44 stände eintreten. BNatSchG Zur Abwendung artenschutzrechtlicher Verbotstatbestände wird vo-

raussichtlich die Umsetzung folgender Vermeidungs- und Kompensati-

onsmaßnahmen erforderlich (vorbehaltlich dem Ergebnis einer voll- ständigen faunistischen Kartierung):  weitestmögliche Schonung von Gehölzbestand  Fällung von Bäumen und Rodung von Gebüschen ausschließlich vom 1. Oktober bis Ende Februar  Hinweise an die ausführenden Baufirmen hinsichtlich des evtl. Vor- kommens geschützter Tierarten im Baufeld  Schutz wertgebender Vegetationsbestände und von besonders ge- schützten Vogelarten auf angrenzenden Flächen (ggf. durch einen blickdichten Bauzaun während der Bauphase)  extensive Dach-, Fassaden- Palisadenbegrünung  Einsetzen von Beleuchtungsmitteln ohne Lockwirkung  Vermeidung großflächiger Glasfronten oder spiegelnder Gebäude- fassaden oder Einplanen einer Entspiegelung durch geeignete Maßnahmen  Anbringen von künstlichen Nisthilfen und Ersatzquartieren  Durchgrünung des Baugebiets, z.B. durch einen breiten Grüngürtel am Plangebietsrand sowie mehrere „Biotopinseln“ innerhalb der Planfläche

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Es könnte eventuell auch eine externe artenschutzrechtliche Aus- gleichsfläche erforderlich werden (z. B. für „Feldlerchenfenster“, bzw. ist ggf. der südwestliche Gebietsbereich mit vorhandenen alten Streu- obstbäumen von einer Bebauung auszunehmen sowie der südöstliche Plangebietsrand für die Anbindung an eine bereits vorhandene Aus- gleichsfläche jeweils für Kompensationsflächen zu nutzen). (Ausführliche Erläuterungen: siehe Anlage „Einschätzung zu Belangen des Natur- und Artenschutzes“)

Natura 2000- Es werden keine Natura 2000-Gebiete durch die Planung tangiert. Verträglichkeit Die Gebietskulisse des nächstgelegenen Natura 2000-Gebiets - des FFH-Gebiets „Mittelrhein“ – ist etwa 1,1 km entfernt. Als Erhaltungsziele des FFH-Gebiets wurden festgelegt: „Erhaltung oder Wiederherstellung - von naturnahen Ufer- und vielfältigen Sohlstrukturen als Laich- und Rasthabitate für Fischarten, - einer guten Wasserqualität als durchgehende Wanderstrecke für Fische, -von natürlichem Auwald auf Rheininseln.“

Bei den kennzeichnenden Tierarten des FFH-Gebiets handelt es sich ausschließlich um Fische bzw. um eine Muschelart. Erhebliche Beeinträchtigungen des Schutzgebiets sind nicht zu erwar- ten, da keine kennzeichnende Arten und Lebensraumtypen betroffen sind und die Distanz zum FFH-Gebiet recht groß ist.

Auswirkungen Der vorgesehene Planungsbereich der Flächennutzungsplanänderung hoch auf die Fläche weist eine Flächengröße von 104.757 m² auf. Es handelt sich um derzeitig landwirtschaftlich genutzte Flächen Die Verfügbarkeit derartiger Flächen ist begrenzt.

Auswirkungen Der nächste Störfallbetrieb gemäß 12. BImSchV befindet sich gemäß gering hinsichtlich der dem „Verzeichnis der Betriebsbereiche“ etwa 2,5 km entfernt auf der Anfälligkeit für gegenüberliegenden Rheinseite in Koblenz-Kesselheim. Es handelt schwere Unfälle/ sich um ein Tanklager. Katastrophen Aufgrund der Distanz ist diesbezüglich nicht von einer erhöhten Anfäl- ligkeit des Plangebiets für schwere Unfälle/ Katastrophen auszugehen. Laut digitalen Informationsdienst des Landesamts für Geologie und Bergbau Rheinland-Pfalz wurde etwa 700 m entfernt ein Erdbebener- eignis in der Gemarkung Simmern registriert. Es handelte sich jedoch um ein extrem leichtes Beben (generell nicht spürbar, aber messbar). In der Gemarkung Vallendar sind keine Erdbebenereignisse im Infor- mationsdienst eingetragen. Überschwemmungsgebiete sind nicht betroffen. Der Änderungsbereich weist keine besondere Relevanz in Bezug auf die Anfälligkeit für schwere Unfälle und Katastrophen auf.

Anfall von Ab-  Anfall von Abfällen zur Verwertung sowie zur Beseitigung aus priva- mittel fällen ten Haushaltungen (Hausmüll) (Die anfallenden Abfälle werden vom Abfallzweckverband Rhein- Mosel-Eifel abgefahren; ein wesentlicher Teil der Abfälle kann ver- wertet werden.)

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Kumulationsef-  ggf. durch Ausweisung von Sonderbauflächen unmittelbar westlich fekte des vorliegenden Änderungsbereichs (im Bereich eines rechtskräfti- gen Bebauungsplans) Bei Verwirklichung dieser Bauleitplanung werden sich voraussicht- lich nachteilige Umweltauswirkungen insbesondere auf die Schutz- güter „Boden“, „Pflanzen, Tiere, Lebensräume“ und „Landschafts- bild“ ergeben. Eine Kumulation bzw. Verstärkung negativer Auswirkungen ist vor allem hinsichtlich des Landschaftsbilds sowie des Schutzguts „Pflan- zen, Tiere, Lebensräume“ zu erwarten.

 ggf. im Zusammenhang mit der geplanten „Ultranet-Trasse“ (Ausbau der vorhandenen Hochspannungs-Freileitung) Der Vorschlagskorridor der Ultranet-Trasse überlagert weite Teile der Änderungsfläche . Bei Verwirklichung dieser Planung werden sich voraussichtlich nach- teilige Umweltauswirkungen insbesondere auf die Schutzgüter „Landschaftsbild“ und „Mensch“ ergeben. Eine Kumulation bzw. Verstärkung negativer Auswirkungen ist vor allem hinsichtlich des Landschaftsbilds sowie des Schutzguts „Mensch“ zu erwarten.

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Wirkungsgefüge und Wechselwirkungen zwischen den Schutzgütern

Schutzgut

Wirkung auf auf Wirkung Wirkintensität Wirkintensität Wirkintensität Wirkintensität Wirkintensität Wirkintensität Wirkintensität Wirkintensität

- u. sonstige Sachgüter sonstige - u.

Gesundheit/Wohlbefinden Gesundheit/Wohlbefinden Erholung/Freizeit Wohnen/Wohnumfeld Pflanzen Tiere Vielfalt biologische Bodenfunktion ökolog. Lebensraum Ertragspotential natürl. Speicher-/ Regulationsfunkt Lebensraumfunkt. Grundwasserdarg. Ausgleichsfunkt. klimat. Ausgleichsfunkt. lufthygien. Mensch - - - Lebensräume - - - Boden - - - - Wasser - - Klima - - Funktion, Landschaftsästhet. Siedlungsbild, Erholungsfunkt. Kultur Wirkung von Mensch Konkur-rie- Veränderung Inanspruch- Nutzung Anthropogene Freizeit-/ Er- Vom Men- rende der Nutzung, nahme von Bo- Trinkwasser, Klimabelas- holungsnut- schen ge- Rauman-sprü- Pflege; Zerstö- den, Versiege- Abflussverhal- tungen, Stadt- zung, Gestal- schaffene che, anthropo- > rung von Le- > lung, Verdich- >> ten von Ober- - klima < tung von > Kultur- u. - gen bedingte bensräumen tung, Stoffein- flächenwasser Landschaft Sachgüter Immissionen, träge ... Pflanzen, Nahrungs- Konkurrenz um Standortgrund- Bodenwasser- Binden von Elemente der Teil von Tiere, Le- grundlage, Standort, Arter- lage, Lebens- haushalt, Schadstoffen, Landschaft Kultur- u. bens- Teil der natür- > haltung/Syner- > raum, Nahrungs-  (Teil)Lebens- < Sauerstoffpro- < > Sachgü- - räume lichen Umge- gien quelle, Kreislauf raum Gewäs- duzent tern bung Boden  Pflanze ser Boden Lebensgrund- Lebensraum, Anreicherung, Filterwirkung, Mikro-/ Strukturele- Archiv- lage, Produkti- Standortgrund- Deposition von Stoffeintrag Mesoklima- mente funktion onsgrundlage, lage Stoffen bedingungen, >> >  < < < - Standort der Bodentempe- Ressourcen- ratur träger Wasser Trink- u. Limnische Le- Bodenwasser- Stoffeintrag, Lokalklima, Struktur-/ Ge- Teil von Brauchwas- bensräume, haushalt, Verla- Wasserkreis- Luftfeuchte, staltungsele- Kultur- u.

sernutzung, Nahrungs- gerung von Stof- lauf Nebel, Wol- ment Sachgü- << -   < - - Heilwasser grundlage fen, nasse Depo- ken tern

sition

Klima, Lebensgrund- (Teil)Lebens- Bodenluft, Stand- Temperatur- Beeinflussung Bioklima, bi- Bestän- Luft lage, Atemluft, raum, Standort- ortverhältnisse verhältnisse, regionaler/lo- oklimatische dig- stadtklimati-  verhältnisse, < (Bodenklima,  Transportme- < kaler Klima- < Belastung < keit/Zerfall - sche Bedin- Wuchsbedin- Erosion, Verlage- dium verhältnisse von Kul- gungen gungen rung von Stoffen) turgütern Land- Ästhetische Lebensraum- Bodennutzung Gewäs- Stadtklima, Natur-/ Kul- Kultur-/ schaft Empfindung, struktur serstruktur, Durchlüftung, turlandschaft Stadt/ In- Wohlbefinden Wasserhaus- Windströ- dustrie- > > > >  - - halt mung landschaft als Kultur- gut Kultur- Kulturerbe, Ensemblewir- Standörtl. Archiv- Teil von Kul- Verwitterung/ Kulturhis-tori- / und Sach- Kulturge- kung funktion, natur- u. turdenkmälern Zerfall und sche Ele- güter schichte - - kulturgeschichtli- - und Kultur- - Schädigung - mente der - - che Urkunde landschafts- Landschaft elementen

Wirkungszusammenhang besteht: < = Wirkungsintensität gering > = Wirkungsintensität hoch  = Wirkungsintensität mittel << = Wirkungsintensität sehr gering >> = Wirkungsintensität sehr hoch - = kein Wirkungszusammenhang

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Gebietsspezifische Zielsetzungen und Hinweise für die Planung (Maßnahmen zur Ver- meidung, Minderung und zum Ausgleich nachteiliger Umweltauswirkungen)

Schutzgut: Pflanzen, Tiere,  Erhalt von bioökologisch relativ hochwertigen Teilbereichen (Mähweidemit Lebensräume einzelnen Obstbaum-Hochstämmen, Fettwiese, Feldgehölz)

 Neuentwicklung standortgerechter Biotopstrukturen auf den nicht überbauten Freiflächen des Gebiets (zumindest auf Teilbereichen), z.B. durch - Ausweisung einer strukturreichen Randeingrünung im Übergang zur anschlie- ßenden freien Landschaft - Vorgabe eines Gestaltungsrahmens für die nicht überbauten bzw. nicht be- festigten Grundstücksflächen und ein Gebot zur Anpflanzung standorttypi- scher Laubgehölze

 Durchführung vertiefender Untersuchungen zur Fauna auf Ebene der ver- bindlichen Bauleitplanung (untersuchungsbedürftige Artengruppen: Brutvö- gel, Fledermäuse, Reptilien, Altholzkäfer)

 Berücksichtigung von artenschutzrechtlichen Vermeidungsmaßnahmen- und Kompensationsmaßnahmen (vorbehaltlich dem Ergebnis einer vollständigen faunistischen Kartierung): - weitestmögliche Schonung von Gehölzbestand - Fällung von Bäumen und Rodung von Gebüschen ausschließlich vom 1. Oktober bis Ende Februar - Hinweise an die ausführenden Baufirmen hinsichtlich des evtl. Vorkom- mens geschützter Tierarten im Baufeld - Schutz wertgebender Vegetationsbestände und von besonders geschütz- ten Vogelarten auf angrenzenden Flächen (ggf. durch einen blickdichten Bauzaun während der Bauphase) - Einsetzen von Beleuchtungsmitteln ohne Lockwirkung - extensive Dach-, Fassaden- Palisadenbegrünung - Vermeidung großflächiger Glasfronten oder spiegelnder Gebäudefassa- den oder Einplanen einer Entspiegelung durch geeignete Maßnahmen - Anbringen von künstlichen Nisthilfen und Ersatzquartieren - Durchgrünung des Baugebiets, z.B. durch einen breiten Grüngürtel am Plangebietsrand sowie mehrere „Biotopinseln“ innerhalb der Planfläche - ggf. Durchführung einer externen artenschutzrechtlichen Ausgleichsfläche (z. B. für „Feldlerchenfenster“, bzw. ist ggf. der südwestliche Gebietsbe- reich mit vorhandenen alten Streuobstbäumen von einer Bebauung aus- zunehmen sowie der südöstliche Plangebietsrand für die Anbindung an eine bereits vorhandene Ausgleichsfläche jeweils für Kompensationsflä- chen zu nutzen).

 ggf. Erfordernis funktionsgerechter naturschutzfachlicher Ausgleichsmaß- nahmen auf außerhalb liegenden Flächen (z.B. durch Neuanlage von exten- sivem Grünland oder Streuobstwiesen, eventuell kombinierbar mit arten- schutzrechtlichem Ausgleich)

Boden  Anlage der nicht überbauten Grundstücksflächen im Wohnbauland als Grün- freiflächen unter Vorgabe eines Gestaltungsrahmens, um eine natürliche Bo- denentwicklung zu gewährleisten.

 Begrenzung der überbaubaren Flächen

 ggf. Erfordernis funktionsgerechter Kompensationsmaßnahmen auf außer- halb liegenden Flächen (voraussichtlich verknüpfbar mit der Kompensation für Eingriffe in die Schutzgüter „Pflanzen, Tiere, Lebensräume“ und „Land- schaftsbild“)

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Wasserhaushalt  Erhaltung der Versickerungskapazität der Böden, standortgerechte Begrü- nung der Freiflächen innerhalb der Wohnbauflächen  Verwendung versickerfähiger Beläge im Bereich von Hofflächen, Wegen, Stellplätzen usw.  Rückhaltung des Niederschlagswassers, Verwendung als Brauchwasser  breitflächige Versickerung des überschüssigen Niederschlagswassers, so- fern die standörtlichen Voraussetzungen dies zulassen

 Etwaig verbleibende Beeinträchtigungen des Wasserhaushalts müssen durch Zuordnung einer (multifunktionalen) funktionsgerechten Kompensati- onsmaßnahme auf einer externen Fläche kompensiert werden.

Klima  standortgemäße Begrünung der Freiflächen einschließlich einer Mindestbe- pflanzung mit Laubgehölzen

Landschaftsbild  Erhalt von Teilbereichen mit landschaftsbildprägenden Gehölzstrukturen (einzelne Obstbaum-Hochstämme, Feldgehölz), Einbindung in das Freiflä- chenkonzept

 Umsetzung qualifizierter Maßnahmen zur landschaftsgemäßen Einbindung der Wohnbauflächen, Aufbau einer strukturreichen Randeingrünung im Über- gang zur anschließenden freien Landschaft

 Vorgabe eines Gestaltungsrahmens für die nicht überbauten bzw. nicht be- festigten Grundstücksflächen/ Gebot zur Anpflanzung standorttypischer Laubgehölze als Beitrag zur gestalterischen Einbindung der baulichen Anla- gen im Gebiet und zur optischen Auflockerung

 Vorgaben zur landschaftsgerechten Gestaltung der Gebäude (Dachformen, Fassadengestaltung, Gebäudehöhen, usw.)

 Ggf. Erfordernis funktionsgerechter Kompensationsmaßnahmen auf außer- halb liegenden Flächen (voraussichtlich verknüpfbar mit der Kompensation für Eingriffe in die Schutzgüter „Pflanzen, Tiere, Lebensräume“ und „Boden“)

Mensch  Realisierung der Bebauung möglichst in mehreren Bauabschnitten, um Be- troffenheit landwirtschaftlicher Belange zu mindern

 Gewährleistung der Passierbarkeit der durch das Gebiet führenden Wege für Spaziergänger und Radfahrer, Sicherung der Erreichbarkeit der anschließen- den offenen Kulturlandschaft

 ggf. Erfordernis von Maßnahmen zum Immissionsschutz (Geruchsbelastun- gen von landwirtschaftlicher Hofstelle im Umfeld)

Berücksichtigung des Schutzguts im Übrigen in Verbindung mit Vorgaben für eine möglichst verträgliche Einbindung der Bauflächen, siehe Schutzgut „Landschafts- bild“.

Kultur- und  Durchführung von Prospektionsmaßnahmen Sachgüter  bei Bedarf Berücksichtigung entsprechender Maßnahmen (Sicherung der ar- chäologischen Befunde im Untergrund)

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2.7 Bereich “Auf der Flur (südöstlich Berufsförderungswerk)“ Sonderbaufläche, Vallendar

Beschreibung und Bewertung der natürlichen Grundlagen (Bestandsaufnahme des derzeitigen Umweltzustands)

Bezeichnung: Ort/Stadt: Stadt Vallendar

Fläche: 38.497 m² Sonderbaufläche

geplante Darstellung im Flächennutzungsplan: Sonderbaufläche

Darstellung im wirksamen Flächennutzungs- Fläche für die Landwirtschaft; plan: Sonderbaufläche für Freizeit, Erholung sowie Be- herbergungsgewerbe mit besonderer grünplaneri- scher Bindung

Rechtsverbindlicher Bebauungsplan: Die geplante Sonderbaufläche liegt im Geltungs- bereich des rechtskräftigen Bebauungsplans „Mal- lendarer Berg Planbereich Süd“, welcher am 21.06.1986 in Kraft trat. Die zeichnerische Festsetzung lautet: „Sonderge- biet für Berufsförderung“.

Darstellung im Landschaftsplan: keine Aussage, da Bestand

derzeitige Nutzung: forstwirtschaftliche Nutzung, bereichsweise ohne Nutzung

Luftbildausschnitt (unmaßstäblich)

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Schutzgut Pflanzen, Tiere, Lebensräume

- Bestandsbeschreibung: Biotop-/Nutzungstypen Das Plangebiet stellt sich als bewaldetes Plateau dar mit einem groben (siehe Plan „Biotop- und Nut- Wegenetz aus schmalen Fußpfaden und einem nicht unerheblichen Tot- zungsstrukturen“ in der An- holzanteil an sowohl stehenden und liegenden Baumstämmen. Das lage) Baumalter reicht von dünnem Stangenholz bis zu mittelalten Laubbäu- men, die einen überwiegend dichten und damit störungsarmen Bestand bilden. Der einzig frequentierte Wander- und Wirtschaftsweg führt am Südostrand des Waldes entlang von der K 83 im Südosten zum Sport- platz im Norden. Bei einer Erstbegehung wurden im Bestandsinnenbe- reich bereits fünf Bäume mit Spechtlöchern, ausgefaulten Astabbrü- chen, Stammrissen oder abstehender Borke registriert. Eine Schneise trennt das nördliche Drittel des Waldes vom südlichen Bestand. - Laubmischwald einheimischer Arten/ Ahornmischwald (im südli- chen Bereich), mittelalter Bestand mit den kennzeichnenden Baumarten: Spitzahorn, Feldahorn, Ro- binie, Vogelkirsche, Hainbuche, Stieleiche; Entwicklungsstand: bis mittleres Baumholz; Zusatzstruktur: nicht geringer Totholzanteil an stehenden und lie- genden Baumstämmen - Laubmischwald einheimischer Arten, vergleichsweise jüngerer/ vorwaldartiger Bestand (kennzeichnende Arten: Spitzahorn, Feld- ahorn, Hainbuche, Espe, Hartriegel, Holunder, Weißdorn) im nörd- lichen Bereich - flächenhafte Hochstaudenflur/ höherwüchsige Grasfläche, be- reichsweise verbuschend Umgebungsstrukturen: - westlich Berufsförderungswerk mit Grünanlagen (Rasenflächen mit Baumgruppen), Sportanlagen, Acker, Kreisstraße - im Übrigen: landwirtschaftliche Flächen (vorrangig Ackerland, zu- dem Grünland, vereinzelt Streuobst), Umspannwerk, Hundeschule

Abbildung 23: Blick auf den Laubmischwald im südlichen Teil des Än- derungsbereichs

Abbildung 24 : teils verbuschende Gras -/Hochstaudenfluren

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Abbildung 25: Laubmischwald / Ahornmischwald

heutige potentielle natürliche Perlgras-Buchenwald basenreicher Tieflagen Vegetation (hpnV)

Tierwelt Der Änderungsbereich wurde im Jahr 2019 im Vorgriff auf wertgebende Vegetationseinheiten und Habitatstrukturen für vermutlich planungsre- levante Tierarten hin untersucht. Auch wurden erste Hinweise zur Nut- zung durch besonders oder streng geschützte Tierarten aufgenommen und eine Datenrecherche durchgeführt. Der Wald innerhalb des Änderungsgebiets ist nur durch schmale Fuß- pfade erschlossen und dürfte trotz der Nähe zu dem Berufsförderungs- werk im Westen, einer stärker befahrenen Straße im Süden und einer großen Ackerfläche im Osten vergleichsweise störungsarm sein. Ein nicht geringer Totholzanteil an stehenden und liegenden Baumstämmen bietet zudem zahlreichen wild lebenden Tiere einen Lebensraum mit Ru- heplätzen. Seltene, eher störungsempfindliche Arten können hier des- halb nicht ausgeschlossen werden. Der Waldbestand weist ein Lebensraumpotential für folgende Tierarten- gruppen auf, welche auf Ebene der verbindlichen Bauleitplanung vertie- fend zu untersuchen sind:  Brutvögel (Vorkommen von typischen Waldarten sind zu erwarten, auch ist mit betrachtungsbedürftigen Spechten und Eulen zu rech- nen)  Fledermäuse (Nutzungen von Biotopbäumen und Jagdhabitat-Nut- zungen sind prüfbedürftig)  Reptilien (Saumstrukturen an den Waldaußenrändern, insbes. in ei- ner Schneise am Nordrand, lassen Vorkommen von streng ge- schützten Arten vermuten)

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 Altholzkäfer, Heuschrecken und Tagfalter (weisen vereinzelt pla- nungsrelevante Arten auf, die durch Bindung an spezifische Habi- tatstrukturen, z. B. Schneisen und Lichtungen innerhalb des Wald- bestandes und/oder lange Entwicklungszeiten in liegendem und ste- hendem Totholz gekennzeichnet sind)

Ausführliche Erläuterungen: siehe Anlage „Einschätzung zu Belangen des Natur- und Artenschutzes“

Schutzgebiete nach Natur- keine Schutzgebiete tangiert schutzrecht, Natura 2000-Ge- biete Die Gebietskulisse des nächst gelegenen Natura 2000-Gebiets (FFH- Gebiet „Mittelrhein“) ist etwa 1,1 km entfernt.

Pauschal geschützte Biotope Pauschal geschützte Biotope nach § 30 BNatSchG oder § 15 LNatSchG sind innerhalb des Plangebiets weder dem digitalen Informationsdienst LANIS zu entnehmen, noch ergaben sich diesbezüglich Hinweise im Rahmen der eigenständigen Bewertung der Geländesituation in 2019. (siehe Anlage „Einschätzung zu Belangen des Natur- und Artenschut- zes“)

Planung vernetzter Biotopsys- - teme Rheinland-Pfalz (VBS), Kreis Mayen-Koblenz Biotopkataster Rheinland- keine Biotope gemäß Biotopkataster RLP betroffen Pfalz

Landesweiter Biotopverbund - nach LEP IV

Regionaler Biotopverbund Vorbehaltsgebiet regionaler Biotopverbund nach RROP

- Kurzbewertung: Arten- und Strukturvielfalt hoch (Diversität):

Repräsentanz im Naturraum hoch

Entwicklungspotential hoch

Ersetzbarkeit, Entwicklungs- hoch dauer, Regenerationsfähigkeit Schutzkategorien keine

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Schutzgut Boden

- Bestandsbeschreibung: Bodentyp, Bodenformen-ge- - Lockerbraunerden, Braunerden aus lösslehmarmer bis –führender sellschaft Bimstephra/-asche über Bimstephra über Lösslehm oder Löss, nach Norden übergehend in - erodierte Parabraunerden aus Löss

Standorttypisierung Böden aus quartären Deckschichten aus Löss, Lössderivaten und Laacher Bimstephra

Bodengefährdung keine Hinweise Altlast, Bodenbelastung

- Kurzbewertung: Seltenheit/ Verbreiterung des gering (verbreitet im Naturraum) Bodentyps

Biotopentwicklungspotential mittel

Lebensraumfunktion mittel-hoch

Natürlichkeit des Bodens hoch unter Wald

Nutzbare Feldkapazität mittel (Lockerbraunerden, Braunerden) bzw. hoch (Parabraunerden)

Nitratrückhaltevermögen mittel

Filter-, Puffer- und Transfor- hoch mationsvermögen für Nähr- und Schadstoffe Natürliche Ertragsfähigkeit/ hoch Bodenfruchtbarkeit Archivfunktion (naturnahe nicht gegeben und kultur- und naturhisto- risch bedeutsame Böden) Empfindlichkeit gegenüber mittlere Erodierbarkeit, Erosionsgefährdung gemindert durch Wald- Erosion bestockung

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Schutzgut Wasser

- Bestandsbeschreibung: Oberflächengewässer: Fließgewässer, keine Fließgewässer Fluss, Bach, Gräben

Stillgewässer keine Stillgewässer

Hochwasserschutz keine Überschwemmungsgebiete tangiert

Grundwasser: Grundwasserlandschaft devonische Schiefer und Grauwacken

Grundwasserneubildung mäßig (ca. 70 mm/a)

Schutzgebiete für Wasser nicht tangiert

Grundwassergefährdung, ungünstige Grundwasserüberdeckung Grundwasserüberdeckung

- Kurzbewertung: Grundwassergefährdung mittel

Nitratrückhaltevermögen mittel

Betroffenheit von Wasserschutzgebie- - ten

Ausprägung von Oberflächengewäs- - sern

Hochwassergefährdung nicht gegeben

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Schutzgut Klima/ Luft

- Bestandsbeschreibung: Klimaraum mäßig feuchtes und warmes Beckenklima Klimatop, Klimastrukturtyp Klimastrukturtyp: - Wälder

Kalt-/ Frischluftentstehungsge- hohe bis mittlere Frisch-/ Kaltluftproduktivität biet - Abflussgebiet Lufthygienische Lage in einem „thermisch belasteten Raum“ Bedingungen

Thermische Belastung thermisch belastet

Anfälligkeit gegenüber den Fol- hoch gen des Klimawandels

- Kurzbewertung: Frisch-/ Kaltluftproduktivität der hoch - mittel Freiflächen Einfluss auf siedlungsklimati- mittel sche Bedingungen

Luftaustauschbahn -

Immissionsbelastung gewisse Immissionsbelastungen durch K 83 und Stadion

thermische Belastung mittel

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Schutzgut Landschaftsbild

- Bestandsbeschreibung: Naturräumliche Einheit Ehrenbreitsteiner Randterrasse

Relief schwach geneigte Oberhang-/Plateaulage zwischen Wambachtal und Mallendarer Bachtal, west- bis nordexponiert, Geländehöhe ca. 180 m bis 192 m ü.NN.

Landschaftsbildeinheit offenlandbetonte Mosaiklandschaft

landschaftsbildprägende - zusammenhängender Laubmischwald/Feldgehölz im Übergangs- Strukturen bereich zwischen Stadtgebiet und offenlandgeprägter Kulturland- schaft - Grenzlinien zwischen Wald und umliegendem Offenland

Orts-/ Siedlungsränder benachbartes Berufsförderungswerk mit großvolumigen, teils hohen Gebäuden nordwestlich des Änderungsbereichs

Vorbelastungen Berufsförderungswerk, Sportanlagen; Elektro-Freileitung mit Gittermasten sowie Umspannwerk südwest- lich des Änderungsbereichs

Schutzgebiete nicht tangiert

- Kurzbewertung: Naturnähe/-ferne hoch

landschaftskulturelle Eigenart hoch

Ensemblewirkung von Gebäu- - den, baulichen Anlagen landschaftliche Vielfalt hoch

Sichtbeziehungen, Sichtachsen mittel (von den Randbereichen Blickbeziehungen zu den bewalde- ten Randhöhen von Westerwald und Rheinhunsrück mit dem Küh- kopf)

räumlich verbindende Struktur, mittel Gliederungselemente

Ungestörtheit von Vorbelastun- mittel gen

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Schutzgut Mensch

- Bestandsbeschreibung: Aufgrund der anthropozentrischen Betrachtungsweise im Rahmen der Analyse und Bewertung der sonstigen Schutzgüter wird für eine Betrachtung des Umweltzu- stands unter dem Punkt „Mensch und Gesundheit“ auf diese sonstigen Schutzgü- tern verwiesen. Nachfolgend wird auf Aspekte eingegangen, die vorrangig im Zu- sammenhang mit dem Schutzgut „Mensch und Gesundheit“ stehen.

Erholungsfunktion - siedlungsnaher Waldbestand, Erschließung lediglich durch Fuß- pfade - prädikatisierter Fernwanderweg „Rheinsteig“ verläuft am östli- chen Rand der Änderungsfläche - Radwanderweg südlich des Änderungsbereichs - Einrichtungen für Freizeitnutzung (Sportanlagen) nördlich

Immissionsbelastung evtl. Emissionsbelastungen durch K 83, Stadion und Hundeschule

Belange der Landwirtschaft/ Tangierung eines Waldbestands Forstwirtschaft

- Kurzbewertung: Erholungsfunktion mittel-hoch

Wohnbereiche/ Siedlungen, - besondere Funktionen der Siedlungen

Ungestörtheit von Immissionen mittel

Forst- und Landwirtschaft, hoch Rohstoffversorgung

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Schutzgut Kultur- und Sachgüter

-Bestandsbeschreibung: Bau-/ Kulturdenkmäler bislang keine archäologischen Fundstellen bekannt (Forderung von Prospektionsmaßnahmen seitens des Landesamts für Denkmal- pflege im Rahmen des Beteiligungsverfahrens)

Bodendenkmäler, nicht verzeichnet Geotope

Sonstige Sachgüter nicht vorhanden

-Kurzbewertung: Vorkommen von Kulturgütern bislang keine Hinweise

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Prognose über die Entwicklung des Umweltzustandes bei Nichtdurchführung der Planung (Nullvariante)

Schutzgut: Entwicklung des Umweltzustandes bei Nichtdurchführung der Planung:

Pflanzen, Tiere, Die geplante Sonderbaufläche liegt im Geltungsbereich des rechtskräftigen Be- Lebensräume bauungsplans „Mallendarer Berg Planbereich Süd“. Dieser setzt ein „Sonderge- biet für Berufsförderung“ fest. Entsprechend ist dort mit der Inanspruchnahme der im Geltungsbereich derzeitig vorhandenen Vegetationsstrukturen (Laubmischwald einheimischer Arten, Feld- gehölz, brachgefallene Fettwiese, Vorwald, Pionierwald) zu rechnen.

Boden Im Bereich des rechtskräftigen Bebauungsplans: Verlust der ökologischen Bodenfunktion durch Versiegelung, Überbauung, Be- festigung von Flächen

Wasserhaushalt Im Bereich des rechtskräftigen Bebauungsplans: Verringerung von Infiltrationsflächen zur Versickerung von Niederschlagswasser

Klima Im Bereich des rechtskräftigen Bebauungsplans: Belastungszunahme durch Hausbrandanlagen, Kfz-Verkehr, Überbauung und Versiegelung. Ausstoß klimarelevanter Gase

Landschaftsbild Im Bereich des rechtskräftigen Bebauungsplans: Ausweitung der Siedlungsflächen, Verlust von zusammenhängenden Wald-/ Ge- hölzflächen, Beeinträchtigung des Landschaftsbilds.

Mensch Im Bereich des rechtskräftigen Bebauungsplans: Verlust von siedlungsnahen Grünfreiflächen mit Bedeutung für die Erholungsnut- zung

Kultur- und keine Veränderung Sachgüter

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Prognose über die Entwicklung des Umweltzustandes bei Durchführung der Planung (voraus- sichtliche Umweltauswirkungen) Ziel/ Inhalt der Planung: Darstellung Sonderbaufläche: 38.497 m²

Schutzgut: Voraussichtliche Umweltauswirkungen: Beein- trächti- gungsin- tensität: Pflanzen, Tiere,  Verlust von Vegetationsstrukturen im Bereich der zukünftigen Son- Lebensräume derbaubauflächen: - mittelalter Laubmischwald einheimischer Arten/ Ahornmischwald hoch- (bis maximal ca. 29.000 m²) sehr hoch - Laubmischwald einheimischer Arten, vergleichsweise jüngerer Bestand (bis max. etwa 5.400 m²) - flächenhafte Hochstaudenflur/ höherwüchsige Grasfläche (bis ca. 3.800 m²) (Inanspruchnahme von Vegetation erfolgt vollständig im Bereich ei- nes bestehenden Bebauungsplans,)

 Verlust der Lebensraumfunktionen der beanspruchten, derzeitig ver- (voraus- gleichsweise störungsarmen Waldbereiche für Individuen der Tier- sichtlich welt, hoch) Inanspruchnahme der Gunstwirkungen des Waldbestands für eher störungsempfindliche Tierarten ; Habitatpotential besteht nach derzeitigem Kenntnisstand für Brutvö- gel (Vorkommen von typischen Waldarten sind zu erwarten), Fleder- mäuse, Bilche, Reptilien, Altholzkäfer, Heuschrecken und Tagfalter. (siehe Anlage „Einschätzung zu Belangen des Natur- und Arten- schutzes“)

Boden nachhaltige Beeinträchtigungen des Bodens durch die Erschließung der Sonderbauflächen (betroffen sind naturnahe Böden unter Wald): hoch  Verlust der ökologischen Bodenfunktionen durch Neuversiegelung bzw. Überbauung  Einschränkung/ Verlust wesentlicher Bodenfunktionen durch (was- serdurchlässige) Befestigung von Flächen  Einschränkung wesentlicher Bodenfunktionen durch Bodenauftrag/ -abtrag

Der maximale Umfang der Flächenversiegelung/-befestigung beträgt voraussichtlich rund 2,3 ha (bei einer GRZ von 0,6.). (Bodenversiegelung erfolgt vollständig im Bereich eines bestehenden Bebauungsplans!)

Wasserhaushalt  Verlust der Versickerungsfähigkeit des Bodens für Niederschlags- mittel wasser im Zusammenhang mit der Neuversiegelung  Erhöhung des oberflächlichen Abflusses

(Bodenversiegelung erfolgt vollständig im Bereich eines bestehenden Bebauungsplans.)

Klima  Inanspruchnahme von Wald-/Freiflächen mit hoher bis mittlerer mittel Frisch-/ Kaltluftproduktivität  Erhöhung der Wärmeabstrahlung und einer Verringerung der Eva- potranspiration durch Neuversiegelung .

 Ausstoß klimarelevanter Gase im Zusammenhang mit der zukünfti- mittel gen Nutzung

(vollständig im Bereich eines bestehenden Bebauungsplans!) © Faßbender Weber Ingenieure PartGmbB • 56656 Brohl-Lützing Umweltbericht zur Neuaufstellung des Flächennutzungsplans VG Vallendar Seite - 139 –

Landschaftsbild nachhaltige Beeinträchtigung des Landschaftsbilds hoch  Inanspruchnahme landschaftsbildprägender Waldflächen am Stadt- rand  Ausweitung des Siedlungsgebiets hangparallel bzw. auf Plateau (Die Fläche stellt eine Ortserweiterung dar, ist dem Siedlungskör- per aber noch zugeordnet.)

Vorbelastung: durch Berufsförderungswerk und Sportanlagen (Inanspruchnahme von Vegetation/ Bebauung erfolgt vollständig im Bereich eines bestehenden Bebauungsplans.)

Mensch Erholungsfunktion, landschaftsbezogene Erholung  Verminderung der Eignung des Teillandschaftsraums für die land- hoch schaftsbezogene Erholung, insbesondere für die Feierabend-/ Wo- chenenderholung durch Verlust landschaftsbildprägender Waldflä- chen am Stadtrand Einrichtungen für die Erholungsnutzung wie Wanderwege sind nicht unmittelbar betroffen. Der angrenzende prädikatisierte Fernwanderweg „Rheinsteig“ wird weiterhin passierbar sein, die Attraktivität wird in die- sem Abschnitt allerdings eingeschränkt.

Immissionen, Klima  Auftreten von Geräusch- und Schadstoffemissionen durch die Nut- zung von Sonderbauflächen sowie während der Bauphasen mittel Es sind keine erhebliche Beeinträchtigungen sensibler Nutzungen im Umfeld zu erwarten. Gleichfalls sind keine Beeinträchtigungen durch von außen ein- wirkende Emissionen zu erwarten.

Land- und Forstwirtschaft  Inanspruchnahme von bis etwa 3,5 ha forstwirtschaftlich genutzter Fläche hoch

Im Übrigen wird für eine Betrachtung der Umweltauswirkungen auf den Menschen aufgrund der vielfältigen Wechselbeziehungen und der anthropozentrischen Betrachtungsweise auf die sonstigen Schutzgüter verwiesen.

Kultur- und nach derzeitigem Kenntnisstand keine Hinweise auf Beeinträchtigun- - Sachgüter gen (Forderung von Prospektionsmaßnahmen seitens des Landesamts für Denkmalpflege im Rahmen des Beteiligungsverfahrens)

Artenschutz- Durch die Verwirklichung der Bauleitplanung können ohne Berücksich- - rechtliche Be- tigung entsprechender Maßnahmen artenschutzrechtliche Verbotstat- lange nach § 44 bestände eintreten. BNatSchG Zur Abwendung artenschutzrechtlicher Verbotstatbestände wird vo-

raussichtlich die Umsetzung folgender Vermeidungs- und Kompensati-

onsmaßnahmen erforderlich (vorbehaltlich dem Ergebnis einer voll- ständigen faunistischen Kartierung):  Schonung von zumindest Teilbereichen des Waldbestands  Fällung von Bäumen und Rodung von Gebüschen ausschließlich vom 1. Oktober bis Ende Februar  Hinweise an die ausführenden Baufirmen hinsichtlich des evtl. Vor- kommens geschützter Tierarten im Baufeld  Schutz wertgebender Vegetationsbestände und von besonders ge- schützten Vogelarten auf angrenzenden Flächen (ggf. durch einen blickdichten Bauzaun während der Bauphase)

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 Vermeidung großflächiger Glasfronten oder spiegelnder Gebäude- fassaden oder Einplanen einer Entspiegelung durch geeignete Maßnahmen  Einsetzen von Beleuchtungsmitteln ohne Lockwirkung  extensive Dach-, Fassaden- Palisadenbegrünung  Anbringen von künstlichen Nisthilfen und Ersatzquartieren  Durchgrünung des Baugebiets, z.B. durch einen breiten Grüngürtel am Plangebietsrand sowie mehrere „Biotopinseln“ innerhalb der Planfläche Es wird darüber hinaus ggf. eine externe Ausgleichsfläche erforderlich sein, z. B. zur Neuanpflanzung einer Ersatzwaldfläche, Ausweisung ei- ner Altholzinsel oder zur Gestaltung eines stufig aufgebauten Waldran- des. Funktional können auch eine Streuobstwiese oder biotopvernet- zende Heckenzüge in bislang offener Landschaft kompensierend wir- ken. Eine Ausgleichsfläche mit Ersatzbaumpflanzungen befindet sich be- reits in 300 m Entfernung östlich vom Plangebiet am Rande der Strom- trasse und könnte ggf. um weitere Bäume ergänzt werden. (Ausführliche Erläuterungen: siehe Anlage „Einschätzung zu Belangen des Natur- und Artenschutzes“)

Natura 2000- Es werden keine Natura 2000-Gebiete durch die Planung tangiert. - Verträglichkeit Das nächstgelegene Natura 2000-Gebiet - das FFH-Gebiet „Mittel- rhein“ – ist etwa 1,1 km entfernt. Als Erhaltungsziele des FFH-Gebiets wurden festgelegt: „Erhaltung oder Wiederherstellung - von naturnahen Ufer- und vielfältigen Sohlstrukturen als Laich- und Rasthabitate für Fischarten, - einer guten Wasserqualität als durchgehende Wanderstrecke für Fische, -von natürlichem Auwald auf Rheininseln.“

Bei den kennzeichnenden Tierarten des FFH-Gebiets handelt es sich ausschließlich um Fische bzw. um eine Muschelart. Erhebliche Beeinträchtigungen des Schutzgebiets sind aufgrund der Distanz sowie der Nichtbetroffenheit von kennzeichnenden Arten nicht zu erwarten.

Auswirkungen Der vorgesehene Planungsbereich der Flächennutzungsplanänderung hoch auf die Fläche weist eine Flächengröße von etwa 3,85 ha auf. Es handelt sich vorrangig um Wald-/Gehölzflächen. Die Verfügbarkeit derartiger Flächen ist begrenzt.

Auswirkungen Der nächste Störfallbetrieb gemäß 12. BImSchV befindet sich gemäß gering hinsichtlich der dem „Verzeichnis der Betriebsbereiche“ etwa 2,5 km entfernt auf der Anfälligkeit für gegenüberliegenden Rheinseite in Koblenz-Kesselheim. Es handelt schwere Unfälle/ sich um ein Tanklager. Katastrophen Aufgrund der Distanz ist diesbezüglich nicht von einer erhöhten Anfäl- ligkeit des Plangebiets für schwere Unfälle/ Katastrophen auszugehen. Laut digitalem Informationsdienst des Landesamts für Geologie und Bergbau Rheinland-Pfalz wurde etwa 700 m entfernt ein Erdbebener- eignis in der Gemarkung Simmern registriert. Es handelte sich jedoch um ein extrem leichtes Beben (generell nicht spürbar, aber messbar). In der Gemarkung Vallendar sind keine Erdbebenereignisse im Infor- mationsdienst eingetragen. Überschwemmungsgebiete sind nicht betroffen. Der Änderungsbereich weist keine besondere Relevanz in Bezug auf die Anfälligkeit für schwere Unfälle und Katastrophen auf.

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Anfall von Ab-  Anfall von Abfällen, abhängig von der Art der zukünftigen Nutzung in mittel fällen der Sonderbaufläche (Die anfallenden Abfälle werden vom Abfallzweckverband Rhein- Mosel-Eifel abgefahren; ein wesentlicher Teil der Abfälle kann ver- wertet werden.)

Kumulationsef-  ggf. durch Ausweisung von Wohnbauflächen unmittelbar östlich des fekte vorliegenden Änderungsbereichs Bei Verwirklichung der Bauleitplanung werden sich voraussichtlich nachteilige Umweltauswirkungen insbesondere auf die Schutzgüter „Boden“, „Pflanzen, Tiere, Lebensräume“ und „Landschaftsbild“ er- geben. Eine Kumulation bzw. Verstärkung negativer Auswirkungen ist vor allem hinsichtlich des Landschaftsbilds sowie des Schutzguts „Pflan- zen, Tiere, Lebensräume“ zu erwarten.

 ggf. im Zusammenhang mit der geplanten „Ultranet-Trasse“ (Ausbau der vorhandenen Hochspannungs-Freileitung) Der Vorschlagskorridor der Ultranet-Trasse überlagert die gesamte Änderungsfläche . Bei Verwirklichung dieser Planung werden sich voraussichtlich nach- teilige Umweltauswirkungen insbesondere auf die Schutzgüter „Landschaftsbild“ und „Mensch“ ergeben. Eine Kumulation bzw. Verstärkung negativer Auswirkungen ist vor allem hinsichtlich des Landschaftsbilds sowie des Schutzguts „Mensch“ zu erwarten.

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Wirkungsgefüge und Wechselwirkungen zwischen den Schutzgütern

Schutzgut

Wirkung auf auf Wirkung Wirkintensität Wirkintensität Wirkintensität Wirkintensität Wirkintensität Wirkintensität Wirkintensität Wirkintensität

- u. sonstige Sachgüter sonstige - u.

Gesundheit/Wohlbefinden Gesundheit/Wohlbefinden Erholung/Freizeit Wohnen/Wohnumfeld Pflanzen Tiere Vielfalt biologische Bodenfunktion ökolog. Lebensraum Ertragspotential natürl. Speicher-/ Regulationsfunkt Lebensraumfunkt. Grundwasserdarg. Ausgleichsfunkt. klimat. Ausgleichsfunkt. lufthygien. Mensch - - - Lebensräume - - - Boden - - - - Wasser - - Klima - - Funktion, Landschaftsästhet. Siedlungsbild, Erholungsfunkt. Kultur Wirkung von Mensch Konkur-rie- Veränderung Inanspruch- Nutzung Anthropogene Freizeit-/ Er- Vom Men- rende der Nutzung, nahme von Bo- Trinkwasser, Klimabelas- holungsnut- schen ge- Rauman-sprü- Pflege; Zerstö- den, Versiege- Abflussverhal- tungen, Stadt- zung, Gestal- schaffene che, anthropo- > rung von Le- > lung, Verdich- >> ten von Ober- - klima  tung von > Kultur- u. - gen bedingte bensräumen tung, Stoffein- flächenwasser Landschaft Sachgüter Immissionen, träge ... Pflanzen, Nahrungs- Konkurrenz um Standortgrund- Bodenwasser- Binden von Elemente der Teil von Kul- Tiere, Le- grundlage, Standort, Arter- lage, Lebens- haushalt, Schadstoffen, Landschaft tur- u. Sach- bens- Teil der natür- > haltung/Syner- > raum, Nahrungs-  (Teil)Lebens- < Sauerstoffpro- < > gütern - räume lichen Umge- gien quelle, Kreislauf raum Gewäs- duzent bung Boden  Pflanze ser Boden Lebensgrund- Lebensraum, Anreicherung, Filterwirkung, Mikro-/ Strukturele- Archivfunk- lage, Produkti- Standortgrund- Deposition von Stoffeintrag Mesoklima- mente tion onsgrundlage, lage Stoffen bedingungen, >> >  < < < - Standort der Bodentempe- Ressourcen- ratur träger Wasser Trink- u. Limnische Le- Bodenwasser- Stoffeintrag, Lokalklima, Struktur-/ Ge- Teil von Kul- Brauchwas- bensräume, haushalt, Verla- Wasserkreis- Luftfeuchte, staltungsele- tur- u. Sach-

sernutzung, Nahrungs- gerung von Stof- lauf Nebel, Wol- ment gütern << -   < - - Heilwasser grundlage fen, nasse Depo- ken

sition

Klima, Lebensgrund- (Teil)Lebens- Bodenluft, Stand- Temperatur- Beeinflussung Bioklima, bi- Beständig- Luft lage, Atemluft, raum, Standort- ortverhältnisse verhältnisse, regionaler/lo- oklimatische keit/Zerfall stadtklimati-  verhältnisse, < (Bodenklima,  Transportme- < kaler Klima- < Belastung < von Kultur- - sche Bedin- Wuchsbedin- Erosion, Verlage- dium verhältnisse gütern gungen gungen rung von Stoffen) Land- Ästhetische Lebensraum- Bodennutzung Gewäs- Stadtklima, Natur-/ Kul- Kultur-/ schaft Empfindung, struktur serstruktur, Durchlüftung, turlandschaft Stadt/ In- Wohlbefinden > > > Wasserhaus- > Windströ-  - dustrieland- - halt mung schaft als Kulturgut Kultur- Kulturerbe, Ensemblewir- Standörtl. Archiv- Teil von Kul- Verwitterung/ Kulturhis-tori- / und Sach- Kulturge- kung funktion, natur- u. turdenkmälern Zerfall und sche Ele- güter schichte - - kulturgeschichtli- - und Kultur- - Schädigung - mente der - - che Urkunde landschafts- Landschaft elementen

Wirkungszusammenhang besteht: < = Wirkungsintensität gering > = Wirkungsintensität hoch  = Wirkungsintensität mittel << = Wirkungsintensität sehr gering >> = Wirkungsintensität sehr hoch - = kein Wirkungszusammenhang

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Gebietsspezifische Zielsetzungen und Hinweise für die Planung (Maßnahmen zur Ver- meidung, Minderung und zum Ausgleich nachteiliger Umweltauswirkungen)

Schutzgut: Pflanzen, Tiere,  Neuentwicklung standortgerechter Biotopstrukturen auf den nicht überbau- Lebensräume ten Freiflächen der Sonderbauflächen (zumindest auf Teilbereichen), z.B. durch - Ausweisung einer strukturreichen Randeingrünung im Übergang zur an- schließenden freien Landschaft - Vorgabe eines Gestaltungsrahmens für die nicht überbauten bzw. nicht befestigten Grundstücksflächen und ein Gebot zur Anpflanzung standort- typischer Laubgehölze - Durchgrünung des Plangebiets (siehe auch „artenschutzrechtliche Vermei- dungsmaßnahmen- und Kompensationsmaßnahmen“)

 Erhalt von zumindest Teilbereichen des Waldbestands

 Durchführung vertiefender Untersuchungen zur Fauna auf Ebene der verbindli- chen Bauleitplanung (untersuchungsbedürftige Artengruppen: Brutvögel, Fle- dermäuse, Bilche, Reptilien, Altholzkäfer, Heuschrecken und Tagfalter. )

 Berücksichtigung von artenschutzrechtlichen Vermeidungsmaßnahmen- und Kompensationsmaßnahmen (vorbehaltlich dem Ergebnis einer vollständigen faunistischen Kartierung): - Schonung von zumindest Teilbereichen des Waldbestands - Fällung von Bäumen und Rodung von Gebüschen ausschließlich vom 1. Oktober bis Ende Februar - Hinweise an die ausführenden Baufirmen hinsichtlich des evtl. Vorkom- mens geschützter Tierarten im Baufeld - Schutz wertgebender Vegetationsbestände und von besonders geschütz- ten Vogelarten auf angrenzenden Flächen (ggf. durch einen blickdichten Bauzaun während der Bauphase) - Vermeidung großflächiger Glasfronten oder spiegelnder Gebäudefassa- den oder Einplanen einer Entspiegelung durch geeignete Maßnahmen - Einsetzen von Beleuchtungsmitteln ohne Lockwirkung - Anbringen von künstlichen Nisthilfen und Ersatzquartieren - extensive Dach-, Fassaden- Palisadenbegrünung - Durchgrünung des Baugebiets, z.B. durch einen breiten Grüngürtel am Plangebietsrand sowie mehrere „Biotopinseln“ innerhalb der Planfläche Es wird darüber hinaus ggf. eine externe artenschutzrechtliche Ausgleichsflä- che erforderlich sein, z. B. zur Neuanpflanzung einer Ersatzwaldfläche, Aus- weisung einer Altholzinsel oder zur Gestaltung eines stufig aufgebauten Waldrandes. Funktional können auch eine Streuobstwiese oder biotopvernet- zende Heckenzüge in bislang offener Landschaft kompensierend wirken. Eine Ausgleichsfläche mit Ersatzbaumpflanzungen befindet sich bereits in 300 m Entfernung östlich vom Plangebiet am Rande der Stromtrasse und könnte ggf. um weitere Bäume ergänzt werden.

 Umsetzung funktionsgerechter naturschutzfachlicher Ausgleichsmaßnah- men auf außerhalb liegenden Flächen (voraussichtlich in Kombination mit den artenschutzrechtlichen Ausgleichsmaßnahmen)

Boden  Begrenzung der Überbauung

 Erhalt von zumindest Teilbereichen des Waldbestands mit naturnahen Bö- den

 Anlage der nicht überbauten Grundstücksflächen als Grünfreiflächen unter Vorgabe eines Gestaltungsrahmens, um eine natürliche Bodenentwicklung zu gewährle isten.

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 Durchführung funktionsgerechter Kompensationsmaßnahmen auf außerhalb liegenden Flächen (voraussichtlich verknüpfbar mit der Kompensation für Eingriffe in die Schutzgüter „Pflanzen, Tiere, Lebensräume“ und „Land- schaftsbild“)

Wasserhaushalt  Erhaltung der Versickerungskapazität der Böden, standortgerechte Begrü- nung der Freiflächen  Verwendung versickerfähiger Beläge im Bereich von Hofflächen, Wegen, Stellplätzen usw.  Rückhaltung des Niederschlagswassers, Verwendung als Brauchwasser  breitflächige Versickerung des überschüssigen Niederschlagswassers, so- fern die standörtlichen Voraussetzungen dies zulassen  Etwaig verbleibende Beeinträchtigungen des Wasserhaushalts müssen durch Zuordnung einer (multifunktionalen) funktionsgerechten Kompensati- onsmaßnahme auf einer externen Fläche kompensiert werden.

Klima  standortgemäße Begrünung der Freiflächen einschließlich einer Mindestbe- pflanzung mit Laubgehölzen

Landschaftsbild  Aufbau einer strukturreichen Randeingrünung im Übergang zur anschließen- den freien Landschaft bzw. im Übergang zum zukünftig östlich anschließen- den Wohnbaugebiet oder Erhalt von randlichen Teilbereichen des Waldbestands zur Gewährleis- tung einer funktionsgerechten Eingrünung  Höhenbegrenzung der Gebäude  Vorgabe eines Gestaltungsrahmens für die nicht überbauten bzw. nicht be- festigten Grundstücksflächen/ Gebot zur Anpflanzung standorttypischer Laubgehölze als Beitrag zur gestalterischen Einbindung der baulichen Anla- gen im Gebiet und zur optischen Auflockerung  Umsetzung funktionsgerechter Kompensationsmaßnahmen auf außerhalb liegenden Flächen (voraussichtlich verknüpfbar mit der Kompensation für Eingriffe in die Schutzgüter „Pflanzen, Tiere, Lebensräume“ und „Boden“)

Mensch  ggf. vertiefende Untersuchung der Belange des Immissionsschutzes auf Ebene der verbindlichen Bauleitplanung (sofern Wohnbauflächen im An- schluss entstehen)

Berücksichtigung des Schutzguts im Übrigen in Verbindung mit Vorgaben für eine möglichst verträgliche Einbindung der Sonderbauflächen, siehe Schutzgut „Land- schaftsbild“.

Kultur- und  Durchführung von Prospektionsmaßnahmen Sachgüter  bei Bedarf Berücksichtigung entsprechender Maßnahmen (Sicherung etwaiger archäologischer Befunde im Untergrund)

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2.8 Bereich “Wambachparkplatz“ Vallendar

Beschreibung und Bewertung der natürlichen Grundlagen (Bestandsaufnahme des derzeiti- gen Umweltzustands)

Bezeichnung: Ort/Stadt: Stadt Vallendar

Fläche: 3.468 m²

geplante Darstellung im Flächennutzungsplan: Parkplatz

Darstellung im wirksamen Flächennutzungs- öffentliche Grünfläche, Entforstung: Folgenutzung plan: Feuchtwald

Darstellung im Landschaftsplan: - Sicherung und Entwicklung naturnaher Wälder - Feldgehölz

derzeitige Nutzung: derzeitig ohne Nutzung

Luftbildausschnitt (unmaßstäblich)

Schutzgut Pflanzen, Tiere, Lebensräume

- Bestandsbeschreibung:

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Biotop-/Nutzungstypen Die unmittelbar als Parkplatz vorgesehene Fläche in der ehemaligen (siehe Plan „Biotop- und Nutzungs- Wiesenaue des Wambachs liegt auf zwei Aufschüttungsebenen. strukturen“ in der Anlage) Der unterhalb des angrenzenden Waldwegeniveaus gelegene nörd- liche Bereich ist von einer monotonen Neophytenflur (dominant: Ka- nadische Goldrute) nahezu vollständig eingenommen. An ihrem Südrand stößt die Goldrutenfläche an eine deutliche Bö- schung, die bis auf das Höhenniveau des westlich begrenzenden Waldwegs übergeht. Der Plateaurand ist auf mind. 25 m Breite mit Weidengebüsch, Hainbuche und Haselstrauch bewachsen. Ganz am Südrand der Plangebietsfläche befindet sich ein abgestorbener Baum mit abstehender Borke. Außerhalb des Plangebiets setzt sich die hohe Aufschüttungsfläche südlich angrenzend fort. Der ehemalige Bachlauf ist auf die Ostflanke im Talgrund und den dortigen Waldrand verlegt und fließt dort im Abstand einer Baum- reihe vom geplanten Parkplatz entfernt in Richtung Norden. Auf Höhe der erwähnten Böschungskante folgt der Bachlauf der steilen Böschungsneigung sturzbachartig nach unten, um dann versteckt unter einer weiteren hochwüchsigen Neophytenflur dem Erlenwäld- chen im Norden zuzufließen.

Folgende Biotoptypen können differenziert werden: - nitrophile frische Hochstaudenflur/ Neophytenflur mit Kanadi- scher Goldrute, Sachalin-Knöterich, Indisches Springkraut, Brennessel (brachgefallene Fettweide) - Weiden-Auengebüsch mit Hainbuche und Hasel - befestigter Fahrweg

Umgebungsstrukturen: - östlich: Bachlauf (Wambach) mit naturnahem Charakter und bachbegleitendem Erlenwald; Laubmischwald - westlich: Laubmischwald - südlich: Neophytenflur, Kleingehölze - nördlich: nitrophile frische Hochstaudenflur/ Neophytenflur Er- lenwald

Abbildung 26: Neophytenfluren

Abbildung 27 : Wambach östlich des Änderungsbereichs

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Abbildung 28: abgestorbener Baum am Südrand des Änderungsbe- reichs

heutige potentielle natürliche Vege- Perlgras-Buchenwald basenreicher Tieflagen, im Bereich des Bach- tation (hpnV) laufs übergehend in den Hainmieren-Schwarzerlen-Bachuferwald

Tierwelt Der Änderungsbereich wurde im Jahr 2019 im Vorgriff auf wertge- bende Vegetationseinheiten und Habitatstrukturen für vermutlich pla- nungsrelevante Tierarten hin untersucht. Auch wurden erste Hin- weise zur Nutzung durch besonders oder streng geschützte Tierar- ten aufgenommen und eine Datenrecherche durchgeführt. Das Gelände übernimmt die Funktion einer Biotopvernetzung in Längsachse des Wambachtals. Das Planungsgebiet und sein näheres Umfeld weist ein Lebens- raumpotential für folgende Tierartengruppen auf, welche auf Ebene der verbindlichen Planung vertiefend zu untersuchen sind:  Brutvögel (Vorkommen können Arten der Röhrichte und Feucht- wälder mit umfassen, da der unmittelbar benachbart fließende Wambach eine naturnahe Ausprägung aufweist)  Fledermäuse (Nutzung von einem Biotopbaum und insektenrei- che Jagdareale sind prüfbedürftig)  Bilche (insbesondere Prüfung auf Vorkommen der streng ge- schützten Haselmaus)  Amphibien u. Reptilien (vielfältige Saumstrukturen lassen Vor- kommen von streng geschützten Arten nicht ausschließen)

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 Altholzkäfer, Libellen, Heuschrecken und Tagfalter (weisen ver- einzelt planungsrelevante Arten auf, die durch Bindung an spe- zifische Habitatstrukturen, z. B. Feuchtwiesen, Erlenwald und Waldränder, und/oder lange Entwicklungszeiten in alten Laub- bäumen gekennzeichnet sind)  Fische u. Makrozoobenthos (der Wambach weist im Planungs- raum eine naturnahe Begleitflora auf, so dass ggf. auch wertbe- stimmende Fließgewässertiere erwartet werden können) Ausführliche Erläuterungen: siehe Anlage „Einschätzung zu Belan- gen des Natur- und Artenschutzes“

Schutzgebiete nach Naturschutz- keine Schutzgebiete tangiert recht, Natura 2000-Gebiete Die Gebietskulisse des nächst gelegenen Natura 2000-Gebiets (FFH-Gebiet „Mittelrhein“) ist etwa 1 km entfernt.

Pauschal geschützte Biotope Der Wambach ist in seinem südlich zur Planfläche angrenzenden Abschnitt als naturnah kartiert (Vegetationstyp: „Alnion incanae“ mit einem Begleitbaumbestand aus Erle, Esche u. Weiden) und unter der Biotopnummer BT-5611-0101-2007 als pauschal geschützter Bi- otop nach § 30 BNatSchG eingeordnet („Bachmittellauf im Mittelge- birge“). Der Bachlauf ist in Höhe des Änderungsgebiets allerdings schmal- bandig dicht mit Erlen bestanden, deren Stämme auch vom Gewäs- ser dauerhaft umflossen werden. Weiter nördlich schließt sich wie- derum ein regelrechter Erlenwald an, der von zwei Bacharmen durchflossen wird. Es ist zu prüfen, ob diese Bachabschnitte nicht ebenfalls im Sinne des § 30 BNatSchG pauschal geschützt sind. Trotz ehemaliger Weidenutzung sind im Änderungsbereich und im nahem Umfeld Grünlandflächen nach § 15 LNatSchG Rhld.-Pf. we- der dem landesweiten Datenpool LANIS (LfU Rheinland-Pfalz) zu entnehmen, noch ergaben sich diesbezüglich Hinweise im Rahmen der eigenständigen Bewertung der Geländesituation 2019.

Planung vernetzter Biotopsysteme Darstellung „Übrige Wälder und Forsten“ in der Zielekarte der VBS Rheinland-Pfalz (VBS), Kreis Ma- yen-Koblenz

Biotopkataster Rheinland-Pfalz Das gesamte Wambachtal südlich der geplanten Parkplatzfläche ist auf 52 ha als Biotopkomplex (BK-5611-0019-2007) kartiert: Gebietsbeschreibung: „Naturnahes Bachtal, in dem vereinzelt ge- setzlich geschützte Biotope, wie Halbtrockenrasen, ein Erlen- Sumpfwald oder ein Großseggenried liegen. Die Hänge sind über- wiegend mit Gebüschen mittlerer Standorte, Laubmischwäldern und sekundären Eichen-Hainbuchenwälder bestockt. Lokal ist die Robi- nie dominant. Der gesamte Bereich ist insbesondere aus faunisti- schen Gründen schützenswert.“ Die Aufschüttungsfläche im Plangebiet weist diese Qualitäten aller- dings nicht auf und ist deshalb auch konsequenterweise nicht in die Kartierfläche der landesweiten Biotopkartierung eingeschlossen worden.

Landesweiter Biotopverbund nach - LEP IV

Regionaler Biotopverbund nach Vorbehaltsgebiet regionaler Biotopverbund (teilweise ) RROP

- Kurzbewertung:

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Arten- und Strukturvielfalt (Diversi- hoch tät):

Repräsentanz im Naturraum mittel-hoch

Entwicklungspotential hoch

Ersetzbarkeit, Entwicklungsdauer, gering, tlw. mittel Regenerationsfähigkeit Schutzkategorien nicht unmittelbar tangiert (§30-Biotop im Anschluss)

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Schutzgut Boden

- Bestandsbeschreibung: Bodentyp, Bodenformen-ge- Im Änderungsgebiet wurde der natürliche Bodenaufbau anthropogen ver- sellschaft ändert. Kennzeichnend sind Aufschüttungen: - Regosole aus Kippschutt (Bauschutt und Müll) und Regosol aus grusfüh- rendem Kipplehm über Kippschutt

Beim natürlich anstehenden Bodentyp handelt es sich um Gley und Gley- Kolluvisol aus grus-/schuttführendem Bachsand und -lehm, über grus-/ schuttführendem Bachsand bis –schuttsand.

Standorttypisierung Böden aus technogenen Kippsubstraten

Bodengefährdung möglich Altlast, Bodenbelastung - Kurzbewertung: Seltenheit/ Verbreiterung des gering (anthropogen stark überformter Boden) Bodentyps

Biotopentwicklungspotential mittel

Lebensraumfunktion mittel-gering

Natürlichkeit des Bodens sehr gering

Nutzbare Feldkapazität -

Nitratrückhaltevermögen -

Filter-, Puffer- und Transforma- - tionsvermögen für Nähr- und Schadstoffe Natürliche Ertragsfähigkeit/ mittel Bodenfruchtbarkeit Archivfunktion (naturnahe und / kultur- und naturhistorisch be- deutsame Böden) Empfindlichkeit gegenüber hoch, jedoch gemindert durch ganzjährige Vegetationsbedeckung Erosion

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Schutzgut Wasser

- Bestandsbeschreibung: Oberflächengewässer: Fließgewässer, Wambach (Gewässer III. Ordnung) unmittelbar östlich an- Fluss, Bach, Gräben schließend (Gesamtbewertung Gewässerstrukturgüte: „deut- lich bzw. stark verändert“)

Stillgewässer keine Stillgewässer

Hochwasserschutz keine Überschwemmungsgebiete tangiert

Grundwasser: Grundwasserlandschaft devonische Schiefer und Grauwacken

Grundwasserneubildung mäßig (ca. 70 mm/a)

Schutzgebiete für Wasser nicht tangiert

Grundwassergefährdung, ungünstige Grundwasserüberdeckung Grundwasserüberdeckung

- Kurzbewertung: Grundwassergefährdung hoch

Nitratrückhaltevermögen -

Betroffenheit von Wasserschutzge- - bieten

Ausprägung von Oberflächengewäs- - sern

Hochwassergefährdung gering

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Schutzgut Klima/ Luft

- Bestandsbeschreibung: Klimaraum mäßig feuchtes und warmes Beckenklima Klimatop, Klimastrukturtyp Klimastrukturtyp: - Offenland, Freifläche, mittlere und trockene Standorte

Kalt-/ Frischluftentstehungsge- hohe Frisch-/ Kaltluftproduktivität; biet Wambachtal dient als Luftaustauschbahn. - Abflussgebiet Lufthygienische Lage in einem „thermisch belasteten Raum“ Bedingungen

Thermische Belastung thermisch belastet

Anfälligkeit gegenüber den Fol- gering- mittel gen des Klimawandels - Kurzbewertung: Frisch-/ Kaltluftproduktivität der hoch Freiflächen Einfluss auf siedlungsklimati- gering-mittel sche Bedingungen

Luftaustauschbahn tangiert (Wambachtal als Luftaustauschbahn)

Immissionsbelastung gering

thermische Belastung hoch

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Schutzgut Landschaftsbild

- Bestandsbeschreibung: Naturräumliche Einheit Ehrenbreitsteiner Randterrasse

Relief Lage in der schmalen Talsohle des Wambachtals; Geländehöhe ca. 100 m ü.NN.

Landschaftsbildeinheit offenlandbetonte Mosaiklandschaft

landschaftsbildprägende Lage in einem naturnahen, stadtnahen Bachtal mit bewaldeten Strukturen Hangzonen; Planungsbereich gekennzeichnet durch Brachflächen mit Hochstau- denfluren und eingestreuten Gebüschen in der Talsohle des Wam- bachtals; eingeschränkte Einsehbarkeit

Orts-/ Siedlungsränder aufgrund der topografischen Lage in einem eingeschnitten Talraum und der umgebenden Hangwaldflächen keine Sichtbeziehungen zum Siedlungsgebiet

Vorbelastungen geringfügig durch standortfremde Neophytenbestände

Schutzgebiete nicht tangiert

- Kurzbewertung: Naturnähe/-ferne mittel-hoch

landschaftskulturelle Eigenart hoch

Ensemblewirkung von Gebäu- - den, baulichen Anlagen landschaftliche Vielfalt hoch

Sichtbeziehungen, Sichtachsen eingeschränkt, Blickbeziehungen zu bewaldeten Hangzonen

räumlich verbindende Struktur, hoch (Ufergehölzsaum entlang des Wambachs , Gehölzsaum am Gliederungselemente Waldweg)

Ungestörtheit von Vorbelastun- hoch gen

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Schutzgut Mensch

- Bestandsbeschreibung: Aufgrund der anthropozentrischen Betrachtungsweise im Rahmen der Analyse und Bewertung der sonstigen Schutzgüter wird für eine Betrachtung des Umweltzu- stands unter dem Punkt „Mensch und Gesundheit“ auf diese sonstigen Schutzgü- tern verwiesen. Nachfolgend wird auf Aspekte eingegangen, die vorrangig im Zu- sammenhang mit dem Schutzgut „Mensch und Gesundheit“ stehen.

Erholungsfunktion - Lage in einem siedlungsnahen, naturnahen Bachtal mit Bedeu- tung für die Naherholung - prädikatisierter Fernwanderweg „Rheinsteig“ verläuft am westli- chen Rand der Änderungsfläche (Änderungsfläche selbst ist nicht durch Wege erschlossen.)

Immissionsbelastung gering

Belange der Landwirtschaft/ nicht tangiert Forstwirtschaft

- Kurzbewertung: Erholungsfunktion hoch

Wohnbereiche/ Siedlungen, be- - sondere Funktionen der Sied- lungen

Ungestörtheit von Immissionen hoch

Forst- und Landwirtschaft, Roh- - stoffversorgung

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Schutzgut Kultur- und Sachgüter

- Bestandsbeschreibung: Bau-/ Kulturdenkmäler keine archäologischen Fundstellen bekannt

Bodendenkmäler, nicht verzeichnet Geotope

Sonstige Sachgüter nicht vorhanden

-Kurzbewertung: Vorkommen von Kulturgütern bislang keine Hinweise

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Prognose über die Entwicklung des Umweltzustandes bei Nichtdurchführung der Pla- nung (Nullvariante)

Schutzgut: Entwicklung des Umweltzustandes bei Nichtdurchführung der Planung:

Pflanzen, Tiere, keine wesentliche Veränderung Lebensräume Die bioökologische Funktion der Gehölzbestände wird mit zunehmendem Reife- grad tendenziell ansteigen. Davon werden v.a. gehölzgebundene Vogelarten profitieren. Gleichzeitig werden bislang offene Bereiche zunehmend verbuschen. Deren Ha- bitatqualität z.B. für Insekten wird beansprucht.

Boden keine wesentliche Veränderung

Wasserhaushalt keine wesentliche Veränderung

Klima keine wesentliche Veränderung

Landschaftsbild zunehmende Verbuschung der bislang offenen Bereiche, im Übrigen keine wesentliche Veränderung

Mensch keine wesentliche Veränderung

Kultur- und keine Veränderung Sachgüter

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Prognose über die Entwicklung des Umweltzustandes bei Durchführung der Planung (voraus- sichtliche Umweltauswirkungen) Ziel/ Inhalt der Planung: Darstellung Parkplatz: 3.468 m²

Schutzgut: Voraussichtliche Umweltauswirkungen: Beeinträch- tigungsin- tensität: Pflanzen, Tiere,  Inanspruchnahme voraussichtlich sämtlicher Vegetationsstrukturen Lebensräume im Bereich des zukünftigen Parkplatzes: Brachflächen auf aufgeschütteter Fläche in der Talsohle des Wam- mittel- bachs: hoch -nitrophile frische Hochstaudenflur/ Neophytenflur -eingestreute Weiden-Auengebüsch (insgesamt maximal ca. 2.500 m²)

 Unterbinden eines etwaigen Entwicklungspotential des in der Nähe hoch verlaufenden Wambachs

 Verlust der Lebensraumfunktionen der beanspruchten Vegetations- (voraus- strukturen für Individuen der Tierwelt; sichtlich Habitatpotential besteht nach derzeitigem Kenntnisstand für hoch) Brutvögel, Fledermäuse, Bilche, Amphibien u. Reptilien, Altholzkä- fer, Libellen, Heuschrecken und Tagfalter (siehe Anlage „Einschätzung zu Belangen des Natur- und Arten- schutzes“)

Boden nachhaltige Beeinträchtigungen des Bodens (Betroffenheit von anthro- pogen veränderten Böden)  Verlust der ökologischen Bodenfunktionen durch Neuversiegelung mittel-ge- oder Einschränkung/ Verlust wesentlicher Bodenfunktionen durch ring (wasserdurchlässige) Befestigung von Flächen

Der maximale Umfang der Flächenversiegelung/-befestigung beträgt rund 2.500 m² (bei Beanspruchung sämtlicher bislang unbefestigter Freiflächen).

Wasserhaushalt  Verlust der Versickerungsfähigkeit des Bodens für Niederschlags- gering wasser im Zusammenhang mit der Neuversiegelung  Erhöhung des oberflächlichen Abflusses

 Unterbinden eines etwaigen Entwicklungspotential des in der Nähe hoch verlaufenden Wambachs

Klima  Inanspruchnahme von Freiflächen mit hoher Frisch-/ Kaltluftproduk- gering tivität (relativ geringe Flächeninanspruchnahme)  Erhöhung der Wärmeabstrahlung und einer Verringerung der Eva- potranspiration durch Neuversiegelung.

 Ausstoß klimarelevanter Gase im Zusammenhang mit der zukünfti- gering gen Nutzung

Landschaftsbild  Beeinträchtigung der örtlichen Wahrnehmung durch Verlust eines mittel- naturnahen Brachekomplexes in der Talaue des ansonsten unbe- hoch bauten Bachtals, Ersatz durch Parkplatz (jedoch mit eingeschränkter Einsehbarkeit, ohne fernsichtliche Be- ziehungen)

Vorbelastung: durch standortfremde Neopgytenfluren Mensch Erholungsfunktion, landschaftsbezogene Erholung

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 Verbesserung der Parkmöglichkeiten für Erholungssuchende (Nut- positive zung als Wanderparkplatz) Auswir-  günstige Lage zur Verbesserung der kirchlichen Infrastrukturen kungen (nahe gelegene Theologische Hochschule) und f Der prädikatisierte Fernwanderweg „Rheinsteig“ wird weiterhin passier- bar sein.

Immissionen, Klima Auftreten von Geräusch- und Schadstoffemissionen durch die Nutzung gering des Parkplatzes sowie während der Bauphasen Es sind keine erhebliche Beeinträchtigungen sensibler Nutzungen im Umfeld zu erwarten.

Land- und Forstwirtschaft - keine Beeinträchtigungen

Im Übrigen wird für eine Betrachtung der Umweltauswirkungen auf den Menschen aufgrund der vielfältigen Wechselbeziehungen und der anthropozentrischen Betrachtungsweise auf die sonstigen Schutzgüter verwiesen.

Kultur- und voraussichtlich keine Auswirkungen - Sachgüter

Artenschutz- Ohne Berücksichtigung entsprechender Maßnahmen können bei Reali- - rechtliche Be- sierung der Planung artenschutzrechtliche Verbotstatbestände eintre- lange nach § 44 ten. BNatSchG Zur Abwendung artenschutzrechtlicher Verbotstatbestände wird vo-

raussichtlich die Umsetzung folgender Vermeidungs- und Kompensati-

onsmaßnahmen erforderlich (vorbehaltlich dem Ergebnis einer voll- ständigen faunistischen Kartierung):  Fällung von Bäumen und Rodung von Gebüschen ausschließlich vom 1. Oktober bis Ende Februar  Schonung von Gehölzen (v.a. Weiden-Auengebüsch)  Schutz des Wambachs und seiner Fauna, Verhindern von Staub- und Schadstoffeinträgen  Schutz angrenzender Vegetationsbestände und von Niststätten (z.B. durch einen blickdichten Bauzaun während der Bauphase)  Hinweise an die ausführende Baufirma hinsichtlich des evtl. Vor- kommens geschützter Tierarten im Baufeld  Einsetzen von Beleuchtungsmitteln ohne Lockwirkung  Anbringen von künstlichen Nisthilfen für Höhlen- und Nischenbrüter  Durchgrünung des Parkplatzes in Form standortgerechter Gebü- sche und Laubbäume, die dem auenartigen Charakter des Talzugs und den Habiatansprüchen der lokalen Fauna entsprechen (ggf. Haselsträucher für die Haselmaus).  ggf. Umsetzung einer Ausgleichsmaßnahme außerhalb des Ände- rungsbereichs (z.B. durch Renaturierung des Neophytenbestands nördlich des geplanten Parkplatzes und Überführung in eine Auwie- senlandschaft) (Ausführliche Erläuterungen: siehe Anlage „Einschätzung zu Belangen des Natur- und Artenschutzes“)

Natura 2000- Natura 2000-Gebiete werden durch die Planung nicht tangiert. - Verträglichkeit Die Gebietskulisse des nächstgelegenen Natura 2000-Gebiets - des FFH-Gebiets „Mittelrhein“ – ist etwa 1 km entfernt. Als Erhaltungsziele des FFH-Gebiets wurden festgelegt: „Erhaltung oder Wiederherstellung

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- von naturnahen Ufer- und vielfältigen Sohlstrukturen als Laich- und Rasthabitate für Fischarten, - einer guten Wasserqualität als durchgehende Wanderstrecke für Fische, -von natürlichem Auwald auf Rheininseln.“

Bei den kennzeichnenden Tierarten des FFH-Gebiets handelt es sich ausschließlich um Fische bzw. um eine Muschelart. Erhebliche Beeinträchtigungen des Schutzgebiets sind aufgrund der Distanz sowie der Nichtbetroffenheit von kennzeichnenden Arten nicht zu erwarten.

Auswirkungen Der vorgesehene Änderungsbereich weist eine Flächengröße von rund hoch auf die Fläche 0,35 ha auf. Abgesehen von dem bereits befestigten Wegebereich (etwa 1.000 m²) handelt es sich um derzeitig ungenutzte, brachliegende Flächen. Die Verfügbarkeit derartiger Flächen ist gering.

Auswirkungen Der nächste Störfallbetrieb gemäß 12. BImSchV befindet sich gemäß gering hinsichtlich der dem „Verzeichnis der Betriebsbereiche“ etwa 2,5 km entfernt auf der Anfälligkeit für gegenüberliegenden Rheinseite in Koblenz-Kesselheim. Es handelt schwere Unfälle/ sich um ein Tanklager. Katastrophen Aufgrund der Distanz ist diesbezüglich nicht von einer erhöhten Anfäl- ligkeit des Plangebiets für schwere Unfälle/ Katastrophen auszugehen . Laut digitalen Informationsdienst des Landesamts für Geologie und Bergbau Rheinland-Pfalz wurde etwa 1,8 km entfernt ein Erdbebener- eignis in der Gemarkung Simmern registriert. Es handelte sich jedoch um ein extrem leichtes Beben (generell nicht spürbar, aber messbar ). Überschwemmungsgebiete sind nicht betroffen. Der Änderungsbereich weist keine besondere Relevanz in Bezug auf die Anfälligkeit für schwere Unfälle und Katastrophen auf.

Anfall von Ab- nicht gegeben - fällen

Kumulationsef- Unmittelbar nördlich und südlich der geplanten Parkplatzfläche sind die fekte Anlage von Rückhaltebecken zur Verbesserung des Retentionsvolu- mens in der Talaue vorgesehen. Diese Becken sollen in Erdbauweise angelegt werden. Unmittelbar östlich der vorgesehen Parkplatzfläche soll ein Verbin- dungsgraben angelegt werden.

Abbildung 29: Ausschnitt aus dem Lageplan für die Rückhaltebecken (Vorabzug, unmaßstäblich); Bearbeitung: Ingenieure Hartwig GmbH

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Bei Verwirklichung dieser Planung werden sich voraussichtlich nachtei- lige Umweltauswirkungen insbesondere auf die Schutzgüter „Boden“, „Pflanzen, Tiere, Lebensräume“ und „Landschaftsbild“ ergeben. Eine Kumulation bzw. Verstärkung negativer Auswirkungen ist vor allem hinsichtlich des Schutzguts „Pflanzen, Tiere, Lebensräume“ zu erwar- ten.

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Wirkungsgefüge und Wechselwirkungen zwischen den Schutzgütern

Schutzgut

Wirkung auf auf Wirkung Wirkintensität Wirkintensität Wirkintensität Wirkintensität Wirkintensität Wirkintensität Wirkintensität Wirkintensität

- u. sonstige Sachgüter sonstige - u.

Gesundheit/Wohlbefinden Gesundheit/Wohlbefinden Erholung/Freizeit Wohnen/Wohnumfeld Pflanzen Tiere Vielfalt biologische Bodenfunktion ökolog. Lebensraum Ertragspotential natürl. Speicher-/ Regulationsfunkt Lebensraumfunkt. Grundwasserdarg. Ausgleichsfunkt. klimat. Ausgleichsfunkt. lufthygien. Mensch - - - Lebensräume - - - Boden - - - - Wasser - - Klima - - Funktion, Landschaftsästhet. Siedlungsbild, Erholungsfunkt. Kultur Wirkung von Mensch Konkur-rie- Veränderung Inanspruch- Nutzung Anthropogene Freizeit-/ Er- Vom Men- rende der Nutzung, nahme von Bo- Trinkwasser, Klimabelas- holungsnut- schen ge- Rauman-sprü- Pflege; Zerstö- den, Versiege- Abflussverhal- tungen, Stadt- zung, Gestal- schaffene che, anthropo-  rung von Le- > lung, Verdich- >> ten von Ober-  klima << tung von > Kultur- u. - gen bedingte bensräumen tung, Stoffein- flächenwasser Landschaft Sachgüter Immissionen, träge ... Pflanzen, Nahrungs- Konkurrenz um Standortgrund- Bodenwasser- Binden von Elemente der Teil von Tiere, Le- grundlage, Standort, Arter- lage, Lebens- haushalt, Schadstoffen, Landschaft Kultur- u. bens- Teil der natür- > haltung/Syner- > raum, Nahrungs-  (Teil)Lebens-  Sauerstoffpro- < > Sachgü- - räume lichen Umge- gien quelle, Kreislauf raum Gewäs- duzent tern bung Boden  Pflanze ser Boden Lebensgrund- Lebensraum, Anreicherung, Filterwirkung, Mikro-/ Strukturele- Archiv- lage, Produkti- Standortgrund- Deposition von Stoffeintrag Mesoklima- mente funktion onsgrundlage, lage Stoffen bedingungen, >> >>  < < < - Standort der Bodentempe- Ressourcen- ratur träger Wasser Trink- u. Limnische Le- Bodenwasser- Stoffeintrag, Lokalklima, Struktur-/ Ge- Teil von Brauchwas- bensräume, haushalt, Verla- Wasserkreis- Luftfeuchte, staltungsele- Kultur- u.

sernutzung, Nahrungs- gerung von Stof- lauf Nebel, Wol- ment Sachgü- << > >  < > - Heilwasser grundlage fen, nasse Depo- ken tern

sition

Klima, Lebensgrund- (Teil)Lebens- Bodenluft, Stand- Temperatur- Beeinflussung Bioklima, bi- Bestän- Luft lage, Atemluft, raum, Standort- ortverhältnisse verhältnisse, regionaler/lo- oklimatische dig- stadtklimati-  verhältnisse, < (Bodenklima,  Transportme- < kaler Klima- < Belastung < keit/Zerfall - sche Bedin- Wuchsbedin- Erosion, Verlage- dium verhältnisse von Kul- gungen gungen rung von Stoffen) turgütern Land- Ästhetische Lebensraum- Bodennutzung Gewäs- Stadtklima, Natur-/ Kul- Kultur-/ schaft Empfindung, struktur serstruktur, Durchlüftung, turlandschaft Stadt/ In- Wohlbefinden Wasserhaus- Windströ- dustrie- > > > >  - - halt mung landschaft als Kultur- gut Kultur- Kulturerbe, Ensemblewir- Standörtl. Archiv- Teil von Kul- Verwitterung/ Kulturhis-tori- / und Sach- Kulturge- kung funktion, natur- u. turdenkmälern Zerfall und sche Ele- güter schichte - - kulturgeschichtli- - und Kultur- - Schädigung - mente der - - che Urkunde landschafts- Landschaft elementen

Wirkungszusammenhang besteht: < = Wirkungsintensität gering > = Wirkungsintensität hoch  = Wirkungsintensität mittel << = Wirkungsintensität sehr gering >> = Wirkungsintensität sehr hoch - = kein Wirkungszusammenhang

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Gebietsspezifische Zielsetzungen und Hinweise für die Planung (Maßnahmen zur Ver- meidung, Minderung und zum Ausgleich nachteiliger Umweltauswirkungen)

Schutzgut: Pflanzen, Tiere,  Ausbildung einer ausreichend breiten Pufferzone zwischen geplantem Park- Lebensräume platz und naturnahem Bachlauf mit begleitendem Ufergehölzsaum (ggf. nach § 30 BNatschG geschützt)

 Neuentwicklung standortgerechter Biotopstrukturen/ Durchgrünung des Parkplatzes (z.B. durch Anpflanzung standorttypischer Laubbäume/ randli- cher Hecken aus standorttypischen Laubgehölzen)

 Schonung von Gehölzen/ Weiden-Auengebüschen (siehe auch „artenschutz- rechtliche Vermeidungsmaßnahmen- und Kompensationsmaßnahmen“)

 Durchführung vertiefender Untersuchungen zur Fauna auf Ebene der verbind- lichen Bauleitplanung (untersuchungsbedürftige Artengruppen: Brutvögel, Fledermäuse, Bilche, Amphibien u. Reptilien, Altholzkäfer, Libellen, Heu- schrecken und Tagfalter)

 Berücksichtigung von artenschutzrechtlichen Vermeidungsmaßnahmen- und Kompensationsmaßnahmen (vorbehaltlich dem Ergebnis einer vollständigen faunistischen Kartierung): - Fällung von Bäumen und Rodung von Gebüschen ausschließlich vom 1. Oktober bis Ende Februar - Schonung von Gehölzen (v.a. Weiden-Auengebüsch) - Schutz des Wambachs und seiner Fauna, Verhindern von Staub- und Schadstoffeinträgen - Schutz angrenzender Vegetationsbestände und von Niststätten (z.B. durch einen blickdichten Bauzaun während der Bauphase) - Hinweise an die ausführende Baufirma hinsichtlich des evtl. Vorkom- mens geschützter Tierarten im Baufeld - Einsetzen von Beleuchtungsmitteln ohne Lockwirkung - Anbringen von künstlichen Nisthilfen für Höhlen- und Nischenbrüter - Durchgrünung des Parkplatzes in Form standortgerechter Gebüsche und Laubbäume, die dem auenartigen Charakter des Talzugs und den Habiatansprüchen der lokalen Fauna entsprechen (ggf. Haselsträucher für die Haselmaus). - ggf. Umsetzung einer Ausgleichsmaßnahme außerhalb des Änderungs- bereichs (z.B. durch Renaturierung des Neophytenbestands nördlich des geplanten Parkplatzes und Überführung in eine Auwiesenlandschaft)

 Durchführung einer funktionsgerechten naturschutzfachlichen Ausgleichs- maßnahme auf einer außerhalb liegenden Fläche (ggf. kombinierbar mit ar- tenschutzrechtlicher Ausgleichsmaßnahme)

Boden  Begrenzung der überbaubaren Flächen

 Erhalt von zumindest Teilfunktionen des Bodens durch wasserdurchlässige Ausführung des Parkplatzes

 Durchführung funktionsgerechter Kompensationsmaßnahmen auf außerhalb liegenden Flächen (voraussichtlich verknüpfbar mit der Kompensation für Eingriffe in die Schutzgüter „Pflanzen, Tiere, Lebensräume“ und „Land- schaftsbild“)

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Wasserhaushalt  Erhaltung der Versickerungskapazität der Böden, wasserdurchlässige Aus- führung des Parkplatzes

 Ausbildung einer ausreichend breiten Pufferzone im Übergang zum naturna- hen Wambach

 Schutz des Wambachs und seiner Fauna, Verhindern von Staub- und Schad- stoffeinträgen

Klima  standortgemäße Begrünung des Parkplatzes z.B. durch Anpflanzung stand- orttypischer Laubbäume/ randlicher Hecken aus standorttypischen Laubge- hölzen

Landschaftsbild  Ausbildung einer ausreichend breiten Pufferzone zwischen geplantem Park- platz und naturnahem Bachlauf mit begleitendem Ufergehölzsaum

 gestalterische Einbindung mittels Durchgrünung des Parkplatzes z.B. durch Anpflanzung standorttypischer Laubbäume/ randlicher Hecken aus standort- typischen Laubgehölzen

 Erhalt von Teilbereichen (v.a. Weiden-Auengebüsch)

 Erfordernis funktionsgerechter Kompensationsmaßnahmen auf außerhalb liegenden Flächen (voraussichtlich verknüpfbar mit der Kompensation für Eingriffe in die Schutzgüter „Pflanzen, Tiere, Lebensräume“ und „Boden“)

Mensch Berücksichtigung des Schutzguts in Verbindung mit Vorgaben für eine möglichst verträgliche Einbindung, siehe Schutzgut „Landschaftsbild“.

Kultur- und  rechtzeitige Abstimmung des Beginns der Erdarbeiten mit der Direktion Lan- Sachgüter desarchäologie

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2.9 Bereich “Ladestraße“ Vallendar

Beschreibung und Bewertung der natürlichen Grundlagen (Bestandsaufnahme des derzeitigen Umweltzustands)

Bezeichnung: Ort/Stadt: Stadt Vallendar

Fläche: 5.527 m²

geplante Darstellung im Flächennutzungsplan: gewerbliche Bauflächen (Bauhof)

Darstellung im wirksamen Flächennutzungs- Fläche für Bahnanlagen, öffentliche Grünfläche plan: Darstellung im Landschaftsplan: - Siedlungsflächen ohne Ziele - Grünanlagen: Sicherung vorhandener Grün- und Freiflächen als Räume für Spiel-, Sport-, Erholungs- und Freizeitverbringung - Feldgehölz

derzeitige Nutzung: Lagerplatz (ehemals Rheinhafengelände)

Luftbildausschnitt (unmaßstäblich)

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Schutzgut Pflanzen, Tiere, Lebensräume

- Bestandsbeschreibung: Biotop-/Nutzungstypen Änderungsbereich (ehemals Teil des Rheinhafengeländes/ (siehe Plan „Biotop- und Nutzungs- Schüttgüterverladung) ist derzeitig weitgehend vegetationslos: strukturen“ in der Anlage) - befestigte Lagerflächen (Beton, Natursteinpflaster), bereichs- weise mit abgelagertem Grünschnitt sowie Container-Stell- platz - Erdwall mit ruderalen Hochstaudenfluren trockener Stand- orte im nordöstlichen Randbereich - kleinflächig/ randlich Gebüsch/ Gebüschstreifen mit Vogelkir- sche, Robinie, Espe, Bergahorn

Umgebungsstrukturen: - südwestlich: Feldgehölz aus heimischen Laubbaumarten (Bergahorn, Esche, Espe), Rhein mit Ufergehölzen - nordöstlich: Gebüschstreifen, Bahngelände/ Bahnstrecke - südöstlich: Lagerplatz, Bahnhof, Rheinbrücke nordwestlich: Lagerplatz für Container

Abbildung 30: versiegelte Platzflächen

Abbildung 31: mittels Natursteinpflaster befestigte Flächen, rand- lich Erdwall mit trockenen Hochstaudenfluren

Abbildung 32 : Container -Stellplatz

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heutige potentielle natürliche Vegeta- Sternmieren-Stieleichen-Hainbuchenwald tion (hpnV)

Tierwelt Im Zusammenhang mit der geplanten Aufstellung eines Bebauungsplans „Rheinufer-Nord“ sowie der Planung eines hochwasserfreien Ausbaus der Kreisstraße 82 wurde im Jahr 2015 eine Reptilienkartierung im Änderungsbereich durchgeführt und im Jahr 2016 ein entsprechendes Konzept von einem Fachgutachter ausgearbeitet (Landesbetrieb Mobilität Cochem- Koblenz - Schlingnatter-Mauereidechsen-Habitat Vallendar K 82 sowie Bebauungsplan „Rheinufer Nord“ der Stadt Vallendar - Vorläufiger Endbericht. Stand: April 2016. Bearbeitung: Willigalla-ökologische Gutachten, Mainz). Das Untersuchungsgebiet umfasste u.a. den vorliegenden Änderungsbereich. Bei einer Kartierung aus dem Jahr 2003 wurden auf dem Gelände Mauereidechsen nachgewiesen (Grontmij 2004).

Im Rahmen der Reptilienkartierung im Jahr 2015 konnten auf dem Plangebiet selbst keine Mauereidechsen mehr festgestellt werden. Allerdings wurden in der Umgebung im Abstand von ca. 100 m zum Plangebiet sowohl Mauereidechsen als auch eine Schlingnatter kartiert (WÖG 2015).

Schutzgebiete nach Naturschutzrecht, keine Schutzgebiete tangiert Natura 2000-Gebiete Die Gebietskulisse des FFH-Gebiets „Mittelrhein“ schließt unmit- telbar nach Südwesten an.

Pauschal geschützte Biotope Pauschal geschützte Biotope nach § 30 BNatSchG oder § 15 LNatSchG sind innerhalb des Plangebiets weder dem digitalen Informationsdienst LANIS zu entnehmen, noch ergaben sich dies- bezüglich Hinweise im Rahmen der eigenständigen Bewertung der Geländesituation in 2019.

Planung vernetzter Biotopsysteme keine Darstellung in Bestands-/Zielekarte der VBS Rheinland-Pfalz (VBS), Kreis Mayen- Koblenz

Biotopkataster Rheinland-Pfalz keine Biotope gemäß Biotopkataster RLP betroffen

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Landesweiter Biotopverbund nach Lage im landesweiten Biotopverbund LEP IV

Regionaler Biotopverbund nach RROP Vorbehaltsgebiet regionaler Biotopverbund

- Kurzbewertung: Arten- und Strukturvielfalt (Diversität): mittel

Repräsentanz im Naturraum gering

Entwicklungspotential hoch

Ersetzbarkeit, Entwicklungsdauer, Re- mittel-gering generationsfähigkeit Schutzkategorien keine

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Schutzgut Boden

- Bestandsbeschreibung: Bodentyp, Bodenformen-ge- natürlicher Bodenaufbau überformt/ beseitigt; sellschaft Fläche stellt sich als weitgehend versiegelter Lagerplatz dar .

Standorttypisierung anthropogen überformte Böden

Bodengefährdung Vorkommen von Altlasten aufgrund der Vornutzung nicht auszu- Altlast, Bodenbelastung schließen.

- Kurzbewertung: Seltenheit/ Verbreiterung des gering Bodentyps

Biotopentwicklungspotential gering

Lebensraumfunktion gering

Natürlichkeit des Bodens sehr gering

Nutzbare Feldkapazität stark eingeschränkt

Nitratrückhaltevermögen stark eingeschränkt

Filter-, Puffer- und Transforma- stark eingeschränkt tionsvermögen für Nähr- und Schadstoffe Natürliche Ertragsfähigkeit/ stark eingeschränkt Bodenfruchtbarkeit Archivfunktion (naturnahe und / kultur- und naturhistorisch be- deutsame Böden) Empfindlichkeit gegenüber / Erosion

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Schutzgut Wasser

- Bestandsbeschreibung: Oberflächengewässer: Fließgewässer, kein Fließgewässer im Änderungsbereich, Fluss, Bach, Gräben Rhein unmittelbar im Südwesten anschließend

Stillgewässer nicht vorhanden

Hochwasserschutz Lage innerhalb des hochwassergefährdeten Gebiets; teil- weise Lage innerhalb des gesetzlichen Überschwem- mungsgebiets des Rheins

Grundwasser: Grundwasserlandschaft quartäre und pliozäne Sedimente

Grundwasserneubildung mäßig (75 mm/a)

Schutzgebiete für Wasser nicht tangiert

Grundwassergefährdung, ungünstige Grundwasserüberdeckung Grundwasserüberdeckung

- Kurzbewertung: Grundwassergefährdung hoch

Nitratrückhaltevermögen gering

Betroffenheit von Wasserschutzgebie- - ten

Ausprägung von Oberflächengewäs- - sern

Hochwassergefährdung hoch

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Schutzgut Klima/ Luft

- Bestandsbeschreibung: Klimaraum mäßig feuchtes und warmes Beckenklima Klimatop, Klimastrukturtyp Klimastrukturtyp: -Siedlungsgebiet

Kalt-/ Frischluftentstehungsge- geringe Frisch-/ Kaltluftproduktivität, Flächen bereits weitgehend biet versiegelt - Abflussgebiet Lufthygienische Lage in einem „thermisch stark belasteten Raum“ Bedingungen

Thermische Belastung Lage im Neuwieder Becken mit thermisch starker Belastung und schlechter Durchlüftung

Anfälligkeit gegenüber den Fol- hoch (Folgen des Klimawandels in Form von Wetterextremen wie gen des Klimawandels z. B. Überflutungen könnten das Gelände aufgrund der Lage im hochwassergefährdeten Gebiet betreffen.)

- Kurzbewertung: Frisch-/ Kaltluftproduktivität der gering Freiflächen

Einfluss auf siedlungsklimati- - sche Bedingungen

Luftaustauschbahn -

Immissionsbelastung hoch (Bahnstrecke, Bundesstraße 42, Rheinschifffahrt)

thermische Belastung hoch

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Schutzgut Landschaftsbild

- Bestandsbeschreibung: Naturräumliche Einheit Neuwieder Rheintalweitung

Relief Lage in der Talaue des Rheintals Gelände fast eben, Geländehöhe ca. 60 m ü.NN.

Landschaftsbildeinheit Flussauenlandschaft-Ebene

landschaftsbildprägende - befestigte, weitgehend vegetationslose Lagerfläche Strukturen - isolierte Lage zwischen Bahnstrecke und Rhein Fläche ist vom Stadtgebiet Vallendar aus lediglich von den auf den Hangzonen gelegenen Siedlungsbereichen einsehbar.

Orts-/ Siedlungsränder durch Bahnstrecke vom Siedlungsbereich getrennt

Vorbelastungen vorhandene Versiegelung/ Nutzung; angrenzende Bahnstrecke, umliegende Siedlungs- und Verkehrs- flächen

Schutzgebiete nicht tangiert

- Kurzbewertung: Naturnähe/-ferne gering

landschaftskulturelle Eigenart gering

Ensemblewirkung von Gebäu- - den, baulichen Anlagen landschaftliche Vielfalt mittel

Sichtbeziehungen, Sichtachsen eingeschränkt

räumlich verbindende Struktur, mittel Gliederungselemente

Ungestörtheit von Vorbelastun- gering gen

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Schutzgut Mensch

- Bestandsbeschreibung: Aufgrund der anthropozentrischen Betrachtungsweise im Rahmen der Analyse und Bewertung der sonstigen Schutzgüter wird für eine Betrachtung des Umweltzu- stands unter dem Punkt „Mensch und Gesundheit“ auf diese sonstigen Schutzgü- tern verwiesen. Nachfolgend wird auf Aspekte eingegangen, die vorrangig im Zu- sammenhang mit dem Schutzgut „Mensch und Gesundheit“ stehen.

Erholungsfunktion aufgrund der Nutzung und der isolierten Lage nicht für Erholungs- zwecke geeignet

Immissionsbelastung hoch (Bahnstrecke, Bundesstraße 42, Rheinschifffahrt)

Belange der Landwirtschaft/ nicht tangiert Forstwirtschaft

- Kurzbewertung: Erholungsfunktion sehr gering

Wohnbereiche/ Siedlungen, / besondere Funktionen der Siedlungen Ungestörtheit von Immissionen gering

Forst- und Landwirtschaft, nicht tangiert Rohstoffversorgung

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Schutzgut Kultur- und Sachgüter

- Bestandsbeschreibung: Bau-/ Kulturdenkmäler keine archäologischen Fundstellen bekannt

Bodendenkmäler, nicht verzeichnet Geotope

Sonstige Sachgüter nicht vorhanden

- Kurzbewertung: Vorkommen von Kulturgütern bislang keine Hinweise

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Prognose über die Entwicklung des Umweltzustandes bei Nichtdurchführung der Planung (Nullvariante)

Schutzgut: Entwicklung des Umweltzustandes bei Nichtdurchführung der Planung:

Pflanzen, Tiere, keine wesentliche Veränderung Lebensräume Die bioökologische Funktion der Gehölzbestände wird mit zunehmendem Rei- fegrad tendenziell ansteigen.

Boden keine wesentliche Veränderung

Wasserhaushalt keine wesentliche Veränderung

Klima keine wesentliche Veränderung

Landschaftsbild keine wesentliche Veränderung

Mensch keine wesentliche Veränderung

Kultur- und keine Veränderung Sachgüter

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Prognose über die Entwicklung des Umweltzustandes bei Durchführung der Planung (voraus- sichtliche Umweltauswirkungen) Ziel/ Inhalt der Planung: Darstellung gewerbliche Bauflächen (Bauhof): 4.793 m²

Schutzgut: Voraussichtliche Umweltauswirkungen: Beein- trächti- gungsin- tensität: Pflanzen, Tiere,  Verlust der Vegetationsstrukturen im Bereich der gewerblichen Bau- Lebensräume flächen (Änderungsbereich ist derzeitig weitgehend vegetationslos. gering- Vegetationsstrukturen finden sich nur in Teilbereichen): mittel - Erdwall mit ruderalen Hochstaudenfluren trockener Standorte (ca. 1.200 m²) - Gebüsch/ Gebüschstreifen (ca. 200 m²)

 Verlust von potentiellen Habitatflächen für Reptilien, ggf. Amphibien (vermut- lich mittel)

Boden  Verlust der ökologischen Bodenfunktionen durch Neuversiegelung gering bzw. Überbauung im Bereich bislang unversiegelter Teilbereiche

Hinweis: natürlicher Bodenaufbau überformt/ beseitigt; Fläche stellt sich derzeitig als weitgehend versiegelter Lagerplatz dar.

Wasserhaushalt  Verlust der Versickerungsfähigkeit des Bodens für Niederschlags- gering wasser im Zusammenhang mit der Neuversiegelung im Bereich bis- lang unversiegelter Teilbereiche  ggf. Beeinträchtigung des Hochwasserabflusses (hoch)

Klima  Inanspruchnahme von Freiflächen mit geringer Frisch-/ Kaltluftpro- gering duktivität

 Ausstoß klimarelevanter Gase im Zusammenhang mit der zukünfti- mittel gen gewerblichen Nutzung

Landschaftsbild  etwaige Beeinträchtigung der Wahrnehmung des Rheinuferbereichs mittel durch Neuerrichtung von baulichen Anlagen (insbesondere sofern Hochbauten errichtet werden sollten)  ggf. Beeinträchtigung von Blickbeziehungen vom Rhein bzw. von der Insel Niederwerth auf rückwärtige Flächen

Eine Vorbelastung hinsichtlich des Landschaftsbilds ergibt sich durch die vorhandene Nutzung und die Vorprägung durch Bahnstrecke, Bundesstraße usw.

Mensch Erholungsfunktion, landschaftsbezogene Erholung Auswirkungen auf die Erholungsfunktion sind nicht zu erwarten. -

Immissionen, Klima Auftreten von Geräusch- und Schadstoffemissionen durch die gewerbli- che Nutzung sowie während der Bauphasen gering Es sind keine erhebliche Beeinträchtigungen sensibler Nutzungen im Umfeld (Wohnnutzung) zu erwarten. Der Änderungsbereich ist hinsichtlich Immissionen bereits vorgeprägt.

Land - und Forstwirtschaft

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Land- und forstwirtschaftliche Belange werden nicht tangiert. -

Im Übrigen wird für eine Betrachtung der Umweltauswirkungen auf den Menschen aufgrund der vielfältigen Wechselbeziehungen und der anthropozentrischen Betrachtungsweise auf die sonstigen Schutzgüter verwiesen.

Kultur- und voraussichtlich keine Auswirkungen - Sachgüter

Artenschutz- Im Zusammenhang mit der geplanten Aufstellung eines - rechtliche Be- Bebauungsplans „Rheinufer-Nord“ sowie der Planung eines lange nach § 44 hochwasserfreien Ausbaus der Kreisstraße 82 wurde im Jahr 2015 eine BNatSchG Reptilienkartierung im Änderungsbereich durchgeführt und im Jahr 2016 ein entsprechendes Konzept von einem Fachgutachter ausgearbeitet (Landesbetrieb Mobilität Cochem-Koblenz - Schlingnatter- Mauereidechsen-Habitat Vallendar K 82 sowie Bebauungsplan „Rheinufer Nord“ der Stadt Vallendar - Vorläufiger Endbericht. Stand: April 2016. Bearbeitung: Willigalla-ökologische Gutachten, Mainz). Das Untersuchungsgebiet umfasste u.a. den vorliegenden Änderungsbereich.

Im Rahmen der Reptilienkartierung im Jahr 2015 konnten auf dem Plangebiet selbst keine Mauereidechsen festgestellt werden. Allerdings wurden in der Umgebung im Abstand von ca. 100 m zum Plangebiet sowohl Mauereidechsen als auch eine Schlingnatter kartiert (WÖG 2015). Daher wurde es als erforderlich angesehen, die Belange der Reptilien bei der weiteren Planung zu berücksichtigen, um die lokalen Populatio- nen erhalten zu können und das Eintreten artenschutzrechtlicher Ver- botstatbestände zu verhindern.

Seitens des Fachbüros Willigalla wurden folgende artenschutzrechtliche Ausgleichsmaßnahmen vorgeschlagen: - Anlage von insgesamt 12 Stück strukturierten Steinriegeln - Anlage von zwei Totholzhaufen Dadurch können etwaige Verluste von Reptilien-Lebensräumen ausge- glichen werden. Zudem wurden folgende Vermeidungsmaßmaßnahmen vorgeschlagen, um Tötungen von Individuen zu vermeiden: Die geplanten Parkplatzflächen sollten möglichst unattraktiv für Reptilien gestaltet werden, damit verhindert wird, dass die Reptilien die Parkplatz- flächen als permanenten Lebensraum nutzen und sich der Gefahr aus- setzen, durch Fahrzeuge getötet zu werden. Auf den Parkplatzflächen sollten keine Strukturen geschaffen werden, die die Tiere als Versteckmöglichkeiten nutzen könnten (Steinhaufen, geschotterte Flächen mit größeren Höhlenräumen (>1 cm), grabbare Böden o.ä.). Des Weiteren sollten die Flächen sollten nicht asphaltiert werden, da die schwarzen Flächen gerne von Reptilien zur Thermore- gulation aufgesucht werden. In Höhe des Bahnhofes ist eine Fußgängerunterquerung der Bahnschie- nen geplant. Diese ist bei Querung der Maßnahme 3 (Anlage von vier Steinriegeln) so zu gestalten, dass sie für Reptilien passierbar bleibt und keine Barriere darstellt.

Sofern diese gutachterlich vorgeschlagenen Maßnahmen zur Vermei- dung, Minderung und Kompensation von Artenschutzkonflikten berück- sichtigt werden, können artenschutzrechtliche Verbotstatbestände nach § 44 Abs. 1 voraussichtlich abgewendet werden .

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Natura 2000- Natura 2000-Gebiete werden durch die Planung nicht unmittelbar tan- - Verträglichkeit giert. Die Gebietskulisse des FFH-Gebiets „Mittelrhein “ schließt aber unmit- telbar an den Änderungsbereich an. Als Erhaltungsziele des FFH-Gebiets wurden festgelegt: „Erhaltung oder Wiederherstellung - von naturnahen Ufer- und vielfältigen Sohlstrukturen als Laich- und Rasthabitate für Fischarten, - einer guten Wasserqualität als durchgehende Wanderstrecke für Fische, -von natürlichem Auwald auf Rheininseln.“

Bei den kennzeichnenden Tierarten des FFH-Gebiets handelt es sich ausschließlich um Fische bzw. um eine Muschelart und somit um was- serbewohnende Arten. Es kommt zu keinem Flächenentzug im FFH-Gebiet. Erhebliche Beeinträchtigungen des Schutzgebiets sind nicht zu erwar- ten, da keine kennzeichnende Arten und Lebensraumtypen betroffen sind.

Auswirkungen Der vorgesehene Änderungsbereich weist eine Flächengröße von gering auf die Fläche 4.793 m² auf. Betroffen sind weitgehend bereits versiegelte Flächen (ehemals Teil des Rheinhafengeländes). Es handelt sich somit um eine Wiedernutzbarmachung.

Auswirkungen Der nächste Störfallbetrieb gemäß 12. BImSchV befindet sich gemäß hoch hinsichtlich der dem „Verzeichnis der Betriebsbereiche“ etwa 1,4 km entfernt auf der Anfälligkeit für gegenüberliegenden Rheinseite in Koblenz-Kesselheim. Es handelt schwere Unfälle/ sich um ein Tanklager. Katastrophen Aufgrund der Distanz ist diesbezüglich nicht von einer erhöhten Anfäl- ligkeit des Plangebiets für schwere Unfälle/ Katastrophen auszugehen . In der Gemarkung Vallendar sind keine Erdbebenereignisse im Infor- mationsdienst des Landesamts für Geologie und Bergbau Rheinland- Pfalz eingetragen. Der Änderungsbereich liegt jedoch in einem hochwassergefährdeten Gebiet. Insofern besteht eine erhöhte Anfälligkeit gegenüber Naturkatastro- phen.

Anfall von Ab-  Anfall von gewerblichen Abfällen zur Verwertung sowie zur Beseiti- mittel- fällen gung hoch (Die anfallenden Abfälle werden vom Abfallzweckverband Rhein- Mosel-Eifel abgefahren; ein wesentlicher Teil der Abfälle kann ver- wertet werden.)

Kumulationsef- / fekte

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Wirkungsgefüge und Wechselwirkungen zwischen den Schutzgütern

Schutz- gut

Wirkung auf auf Wirkung Wirkintensität Wirkintensität Wirkintensität Wirkintensität Wirkintensität Wirkintensität Wirkintensität Wirkintensität

- u. sonstige Sachgüter sonstige - u.

Gesundheit/Wohlbefinden Gesundheit/Wohlbefinden Erholung/Freizeit Wohnen/Wohnumfeld Pflanzen Tiere Vielfalt biologische Bodenfunktion ökolog. Lebensraum Ertragspotential natürl. Speicher-/ Regulationsfunkt Lebensraumfunkt. Grundwasserdarg. Ausgleichsfunkt. klimat. Ausgleichsfunkt. lufthygien. Mensch - - - Lebensräume - - - Boden - - - - Wasser - - Klima - - Funktion, Landschaftsästhet. Siedlungsbild, Erholungsfunkt. Kultur Wirkung von Mensch Konkur-rie- Veränderung Inanspruch- Nutzung Anthropogene Freizeit-/ Er- Vom Men- rende der Nutzung, nahme von Bo- Trinkwasser, Klimabelastun- holungsnut- schen ge- Rauman-sprü- Pflege; Zerstö- den, Versiege- Abflussverhal- gen, Stadtklima zung, Gestal- schaffene che, anthropo- < rung von Le- < lung, Verdich- << ten von Ober- > - tung von < Kultur- u. - gen bedingte bensräumen tung, Stoffein- flächenwasser Landschaft Sachgüter Immissionen, träge ... Pflanzen, Nahrungs- Konkurrenz um Standortgrund- Bodenwasser- Binden von Elemente der Teil von Tiere, grundlage, Standort, Arter- lage, Lebens- haushalt, Schadstoffen, Landschaft Kultur- u. Lebens- Teil der natür-  haltung/Syner-  raum, Nahrungs-  (Teil)Lebens- < Sauerstoffpro- <  Sachgütern - räume lichen Umge- gien quelle, Kreislauf raum Gewäs- duzent bung Boden  Pflanze ser Boden Lebensgrund- Lebensraum, Anreicherung, Filterwirkung, Mikro-/ Strukturele- Archivfunk- lage, Produkti- Standortgrund- Deposition von Stoffeintrag Mesoklima-be- mente tion onsgrundlage, lage Stoffen dingungen, Bo-  >  < < - - Standort der dentemperatur Ressourcen- träger Wasser Trink- u. Limnische Le- Bodenwasser- Stoffeintrag, Lokalklima, Struktur-/ Ge- Teil von Brauchwas- bensräume, haushalt, Verla- Wasserkreis- Luftfeuchte, Ne- staltungsele- Kultur- u.

sernutzung, Nahrungs- gerung von Stof- lauf bel, Wolken ment Sachgütern - >  < < > - Heilwasser grundlage fen, nasse Depo-

sition

Klima, Lebensgrund- (Teil)Lebens- Bodenluft, Stand- Temperatur- Beeinflussung Bioklima, bi- Beständig- Luft lage, Atemluft, raum, Standort- ortverhältnisse verhältnisse, regionaler/loka- oklimatische keit/Zerfall stadtklimati- < verhältnisse, < (Bodenklima,  Transportme- < ler Klimaverhält- << Belastung < von Kultur- - sche Bedin- Wuchsbedin- Erosion, Verlage- dium nisse gütern gungen gungen rung von Stoffen) Land- Ästhetische Lebensraum- Bodennutzung Gewäs- Stadtklima, Natur-/ Kul- Kultur-/ schaft Empfindung, struktur serstruktur, Durchlüftung, turlandschaft Stadt/ In- Wohlbefinden   > Wasserhaus- > Windströmung << - dustrieland- - halt schaft als Kulturgut Kultur- Kulturerbe, Ensemblewir- Standörtl. Archiv- Teil von Kul- Verwitterung/ Kulturhis-tori- / und Kulturge- kung funktion, natur- u. turdenkmälern Zerfall und sche Ele- Sachgü- schichte - - kulturgeschichtli- - und Kultur- - Schädigung - mente der - - ter che Urkunde landschafts- Landschaft elementen

Wirkungszusammenhang besteht: < = Wirkungsintensität gering > = Wirkungsintensität hoch  = Wirkungsintensität mittel << = Wirkungsintensität sehr gering >> = Wirkungsintensität sehr hoch - = kein Wirkungszusammenhang

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Gebietsspezifische Zielsetzungen und Hinweise für die Planung (Maßnahmen zur Vermeidung, Minderung und zum Ausgleich nachteiliger Umweltauswirkungen)

Schutzgut: Pflanzen, Tiere,  Durchführung vertiefender Untersuchungen zur Fauna auf Ebene der verbind- Lebensräume lichen Bauleitplanung (untersuchungsbedürftige Artengruppe: Reptilien, Am- phibien)

 Umsetzung artenschutzrechtlicher Vermeidungsmaßnahmen bzw. Aus- gleichsmaßnahmen (siehe Punkt „Artenschutzrechtliche Belange nach § 44 BNatSchG“) unter Berücksichtigung der Ergebnisse der vertiefenden Unter- suchungen zur Fauna

 Neuentwicklung standortgerechter Biotopstrukturen auf den nicht überbau- ten Freiflächen der gewerblichen Bauflächen (zumindest auf Teilbereichen), Entsiegelung von Teilflächen (Standort ist wegen Nachnutzung einer bereits weitgehend versiegelten Fläche grundsätzlich gut geeignet.)

Boden  Anlage der nicht überbauten Grundstücksflächen als Grünfreiflächen unter Vorgabe eines Gestaltungsrahmens, um eine natürliche Bodenentwicklung zu gewährleisten, Entsiegelung von Teilflächen (Standort ist wegen Nachnutzung einer bereits weitgehend versiegelten Fläche grundsätzlich gut geeignet.)

Wasserhaushalt  vertiefende Berücksichtigung wasserwirtschaftlicher Belange auf Ebene der verbindlichen Planung (Lage im hochwassergefährdeten Gebiet und teil- weise im Überschwemmungsgebiet)  Ermöglichen einer Versickerung von Niederschlagswasser zumindest auf Teilflächen  Verwendung versickerfähiger Beläge im Bereich von Hofflächen, Wegen, Stellplätzen usw.  Rückhaltung des Niederschlagswassers, Verwendung als Brauchwasser

Klima  standortgemäße Begrünung der Freiflächen einschließlich einer Mindestbe- pflanzung mit Laubgehölzen

Landschaftsbild  Ausschluss von Gebäuden mit einer Höhenentwicklung, welche das Erschei- nungsbild des Rheinuferbereichs nachteilig verändern, Aufrechterhaltung von Blickbeziehungen vom Rhein auf rückwärtige Flächen  Vorgabe eines Gestaltungsrahmens für die nicht überbauten bzw. nicht be- festigten Grundstücksflächen/ Gebot zur Anpflanzung standorttypischer Laubgehölze als Beitrag zur gestalterischen Einbindung und zur optischen Auflockerung (Standort ist wegen Nachnutzung einer bereits weitgehend versiegelten Fläche grundsätzlich gut geeignet.)

Mensch Berücksichtigung des Schutzguts in Verbindung mit Vorgaben für eine möglichst verträgliche Einbindung der Bauflächen, siehe Schutzgut „Landschaftsbild“.

Kultur- und  rechtzeitige Abstimmung des Beginns der Erdarbeiten mit der Direktion Lan- Sachgüter desarchäologie

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2.10 Bereich “Rheinradweg Vallendar und Bendorf“ Vallendar In die Flächennutzungsplanung aufgenommen wird der Ausbau eines Fahrradweges zwischen den Städ- ten Bendorf und Vallendar. Hier wurde bereits 2011 von beiden Städten ein Bauleitplanverfahren bis zur Offenlage vorbereitet. Aufgrund der Lage des noch zu planenden Radweges in der Nähe bzw. in Schutzgebieten wären für eine Fortführung der Planung umfangreiche faunistische Untersuchungen erforderlich. Deshalb ruht das Ver- fahren. Eine Darstellung im Flächennutzungsplan erfolgt unabhängig von einer evtl. Fortführung des Verfahrens und dessen Umsetzung. Damit ermöglicht zumindest der vorbereitende Bauleitplan eine evtl. Fortführung und Umsetzung der Planung.

Beschreibung und Bewertung der natürlichen Grundlagen (Bestandsaufnahme des derzeitigen Umweltzustands)

Bezeichnung: Ort/Stadt: Stadt Vallendar

Fläche: 7.155 m²

geplante Darstellung im Flächennutzungsplan: Verkehrsfläche

Darstellung im wirksamen Flächennutzungs- Flächen für Bahnanlagen plan: tlw. Biotoppauschalschutz gemäß § 24 LPflG, Schwa- nenblumenschilfröhricht

Darstellung im Landschaftsplan: Säume, Hochstaudenfluren, Ruderalfluren: Erhalt un- terschiedlicher Sukzessionsstadien… Feldgehölz, Kleingehölz: Erhalt Entwicklung von Klein- strukuren als Habitate

derzeitige Nutzung: Flächen ohne Nutzung

Luftbildausschnitt (unmaßstäblich)

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Schutzgut Pflanzen, Tiere, Lebensräume

- Bestandsbeschreibung: Biotop-/Nutzungstypen Flächen zwischen der Bahnstrecke und dem unmittelbaren (Es wird auf den Bestandsplan bei Rheinuferbereich: den naturschutzfachlichen Unterla- - Böschungshecke/Bahnböschung, Damm, ruderale trockene li- gen zum Bebauungsplan verwie- nienförmige Hochstaudenfluren, Neophytenfluren sen.) - ruderale, feuchte (nasse) Säume bzw. linienförmige Hochstau- denfluren/ Neophytenfluren - Gleisanlagen-Brache/Bahnböschung - Sport- u. Erholungsanlage mit geringem Versiegelungsgrad (Anglerheim)

Umgebungsstrukturen: nach Nordosten: Bahngelände/ Bahnstrecke nach Südwesten: - Röhrichtbestände hochwüchsiger Arten, - ruderale, feuchte (nasse) Säume bzw. linienförmige Hochstau- denfluren/ Neophytenfluren - Weiden-Auengebüsche - Rhein nach Südosten: - Lagerplatz für Container

isolierte Lage zwischen Bahnstrecke/ Bundesstraße und Rhein

Abbildung 33: brachliegende Flächen im Anschluss an die Bahn- strecke

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Abbildung 34: Brachflächen zwischen Bahnstrecke und Rhein (im Hintergrund: Insel Graswerth)

heutige potentielle natürliche Vege- Silberweiden- und Bruchweidenwälder sowie Standorte natürlicher tation (hpnV) Uferweidengebüsche, tiefer Hochwasserbereich

Tierwelt, faunistische Erhebungen Im Zusammenhang mit den bisherigen Planungen zum Radwege- bau wurde im Zeitraum vom Winter 2008/09 bis Sommer 2009 eine Erfassung der Wintergäste, Zugvögel und Brutvögel durchgeführt (Bearbeitung: Dr. Kübler GmbH, Rengsdorf). Dabei wurden 56 Vogelarten im Untersuchungsgebiet nachgewie- sen. Besonders hervorzuheben waren mehrere Brutreviere des Teich- rohrsängers, die an die vereinzelten Schilfröhrichtbestände im Uferbereich des Rheins gebunden sind. Die charakteristischen Arten gehören zu den Brutvögeln der Schilfröhrichte, Flussufer und Weiden-Auengebüsche sowie zu den Wasservögeln, die den Stromarm als Nahrungshabitat, Über- winterungshabitat und Rastplatz nutzen (bedeutend v.a. für die Schellente). Bei den örtlichen Erhebungen gelangen zudem vereinzelt Nach- weise von Individuen der streng geschützten Mauereidechse im Bereich der Bahnböschung.

Schutzgebiete nach Naturschutz- keine Schutzgebiete tangiert recht, Natura 2000-Gebiete Die Gebietskulisse des FFH-Gebiets „Mittelrhein“ schließt unmittel- bar nach Südwesten an die geplanten Radwegetrasse an. Das Naturschutzgebiet „Insel Graswerth“ befindet sich unmittelbar westlich der in der Gemarkung Vallendar geplanten Radwege- trasse.

Pauschal geschützte Biotope Pauschal geschützte Biotope nach § 30 BNatSchG oder § 15 LNatSchG sind im unmittelbaren Bereich der geplanten Radwege- trasse nicht vorhanden. Im nahe gelegenen Uferbereich des Rheins befinden sich aber nach § 30 pauschal geschützte Biotoptypen.

Planung vernetzter Biotopsysteme keine Darstellung in Bestands-/Zielekarte der VBS (im Bereich des Rheinland-Pfalz (VBS), Kreis Ma- geplanten Radwegs) yen-Koblenz im Bereich des Rheins: „Entwicklung von Flüssen und Altwässern“ (Darstellung der Zielekarte)

Biotopkataster Rheinland-Pfalz nicht unmittelbar tangiert;

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Lage im unmittelbaren Anschluss an das schutzwürdige Biotop „Rhein und Rheinufer im Bereich der Rheininseln Ketsch, Gras- werth und Niederwerth“ (BK-5511-0535-2006).

Landesweiter Biotopverbund nach Lage im landesweiten Biotopverbund LEP IV

Regionaler Biotopverbund nach - RROP

- Kurzbewertung: Arten- und Strukturvielfalt (Diversi- hoch tät):

Repräsentanz im Naturraum hoch

Entwicklungspotential hoch (Lage im Auenbereich, jedoch eingeschränkt durch isolierte Lage)

Ersetzbarkeit, Entwicklungsdauer, mittel, tlw. hoch Regenerationsfähigkeit Schutzkategorien keine

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Schutzgut Boden

- Bestandsbeschreibung: Bodentyp, Bodenformen-ge- In der Bodenkarte von Rheinland-Pfalz, Blatt 5511 Bendorf sind keine sellschaft natürlichen Böden zwischen dem Vallendar Stromarm und der Bahntrasse dargestellt. Der Bereich ist als Siedlungs-/ Verkehrsfläche ohne Hinweise auf Bodentypen und Bodenarten gekennzeichnet. Analog zu dem Uferbereich der gegenüber liegenden Insel Graswerth ließe sich die Annahme treffen, dass die ursprüngliche Bodenform aus Vega aus kiesführendem Auensand bestand, welcher in Folge des Ausbaus der Verkehrsinfrastruktur vollständig überformt und der natür- lichen Bodengenese entzogen wurde.

Standorttypisierung Ab-/Auftragsböden im Bereich der holozänen Flussaue des Rheins

Bodengefährdung Vorkommen nicht auszuschließen Altlast, Bodenbelastung - Kurzbewertung: Seltenheit/ Verbreiterung des gering (in Siedlungsgebieten und am Rand von Verkehrsanlagen Bodentyps verbreitet)

Biotopentwicklungspotential eingeschränkt

Lebensraumfunktion hoch

Natürlichkeit des Bodens sehr gering

Nutzbare Feldkapazität /

Nitratrückhaltevermögen gering

Filter-, Puffer- und Transforma- gering tionsvermögen für Nähr- und Schadstoffe Natürliche Ertragsfähigkeit/ / Bodenfruchtbarkeit Archivfunktion (naturnahe und / kultur- und naturhistorisch be- deutsame Böden) Empfindlichkeit gegenüber gering Erosion

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Schutzgut Wasser

- Bestandsbeschreibung: Oberflächengewässer: Fließgewässer, Rhein unmittelbar im Südwesten anschließend Fluss, Bach, Gräben Stillgewässer nicht vorhanden

Hochwasserschutz Lage innerhalb des hochwassergefährdeten Gebiets; teil- weise Lage im gesetzlichen Überschwemmungsgebiet des Rheins

Die Trasse befindet sich überwiegend zwischen der Hoch- wasserlinie eines 5-jährigen Hochwasserereignisses und einem mittleren Hochwasserereignis. Zudem befindet sich der geplante Radweg 3,7 – 6 m ober- halb der Mittelwasserlinie des Rheins. Der geplante Radweg liegt vollständig im nachrichtlich dar- gestellten 200 jährigen Hochwasserprofil (HQ200). Teil- weise befindet sich die Trasse im Abflussprofil des Über- schwemmungsgebiets.

Grundwasser: Grundwasserlandschaft quartäre und pliozäne Sedimente

Grundwasserneubildung mäßig (75 mm/a)

Schutzgebiete für Wasser nicht tangiert

Grundwassergefährdung, ungünstige Grundwasserüberdeckung Grundwasserüberdeckung

- Kurzbewertung: Grundwassergefährdung hoch

Nitratrückhaltevermögen gering

Betroffenheit von Wasserschutzgebieten -

Ausprägung von Oberflächengewässern -

Hochwassergefährdung hoch

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Schutzgut Klima/ Luft

- Bestandsbeschreibung: Klimaraum mäßig feuchtes und warmes Beckenklima Klimatop, Klimastrukturtyp Klimastrukturtyp: - Gebüsche, Hecken, Baumreihen und Baumgruppen im Komplex mit Offenlandbereichen, Grünanlagen

Kalt-/ Frischluftentstehungsge- hohe -mittlere Frisch-/ Kaltluftproduktivität biet - Abflussgebiet Lufthygienische Lage in einem „thermisch stark belasteten Raum“ Bedingungen

Thermische Belastung Lage im Neuwieder Becken mit thermisch starker Belastung und schlechter Durchlüftung

Anfälligkeit gegenüber den Fol- hoch (Folgen des Klimawandels in Form von z. B. Überflutungen gen des Klimawandels könnten das Gebiet aufgrund der Lage innerhalb des hochwasser- gefährdeten Gebiets betreffen.)

- Kurzbewertung: Frisch-/ Kaltluftproduktivität der mittel-hoch Freiflächen Einfluss auf siedlungsklimati- - sche Bedingungen

Luftaustauschbahn gering

Immissionsbelastung hoch (Bahnstrecke, Bundesstraße 42, Rheinschifffahrt)

thermische Belastung hoch

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Schutzgut Landschaftsbild

- Bestandsbeschreibung: Naturräumliche Einheit Neuwieder Rheintalweitung

Relief Lage in der Talaue des Rheintals Gelände fast eben, Geländehöhe ca. 62-65 m ü.NN.

Landschaftsbildeinheit Flussauenlandschaft-Ebene

landschaftsbildprägende - mosaikartige, dickichtartige Vegetationsstrukturen aus verbuschen- Strukturen den Hochstaudenfluren und Weidengebüschen in einem schmalen Geländestreifen zwischen Bahnstrecke und Rhein -Blickbeziehungen zur Insel Graswerth mit naturnaher Auwaldvege- tation

Orts-/ Siedlungsränder -

Vorbelastungen angrenzende Bahnstrecke, umliegende Verkehrsflächen

Schutzgebiete FFH-Gebiet und Naturschutzgebiet im unmittelbaren Anschluss

- Kurzbewertung: Naturnähe/-ferne in Teilen hoch

landschaftskulturelle Eigenart hoch

Ensemblewirkung von Gebäu- - den, baulichen Anlagen landschaftliche Vielfalt hoch

Sichtbeziehungen, Sichtachsen mittel-hoch

räumlich verbindende Struktur, hoch Gliederungselemente

Ungestörtheit von Vorbelastun- gering-mittel gen

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Schutzgut Mensch

- Bestandsbeschreibung: Aufgrund der anthropozentrischen Betrachtungsweise im Rahmen der Analyse und Bewertung der sonstigen Schutzgüter wird für eine Betrachtung des Umweltzu- stands unter dem Punkt „Mensch und Gesundheit“ auf diese sonstigen Schutzgü- tern verwiesen. Nachfolgend wird auf Aspekte eingegangen, die vorrangig im Zu- sammenhang mit dem Schutzgut „Mensch und Gesundheit“ stehen. Erholungsfunktion - ein Anglerheim - im Übrigen aufgrund der isolierten Lage, der zumeist dickichtarti- gen Vegetation und dem Fehlen einer Wegeerschließung derzei- tig nur sehr bedingt für Erholungszwecke geeignet

Immissionsbelastung hoch (Bahnstrecke, Bundesstraße 42, Rheinschifffahrt)

Belange der Landwirtschaft/ nicht tangiert Forstwirtschaft

- Kurzbewertung: Erholungsfunktion überwiegend gering

Wohnbereiche/ Siedlungen, / besondere Funktionen der Siedlungen

Ungestörtheit von Immissionen gering

Forst- und Landwirtschaft, nicht tangiert Rohstoffversorgung

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Schutzgut Kultur- und Sachgüter

-Bestandsbeschreibung: Bau-/ Kulturdenkmäler keine archäologischen Fundstellen bekannt

Bodendenkmäler, nicht verzeichnet Geotope

Sonstige Sachgüter nicht vorhanden

-Kurzbewertung: Vorkommen von Kulturgütern bislang keine Hinweise

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Prognose über die Entwicklung des Umweltzustandes bei Nichtdurchführung der Planung (Nullvariante)

Schutzgut: Entwicklung des Umweltzustandes bei Nichtdurchführung der Planung:

Pflanzen, Tiere, keine wesentliche Veränderung Lebensräume Sukzessionsprozesse werden andauern.Die bioökologische Funktion der Ge- hölzbestände wird mit zunehmendem Reifegrad tendenziell ansteigen.

Boden keine wesentliche Veränderung

Wasserhaushalt keine wesentliche Veränderung

Klima keine wesentliche Veränderung

Landschaftsbild keine wesentliche Veränderung

Mensch keine wesentliche Veränderung

Kultur- und keine Veränderung Sachgüter

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Prognose über die Entwicklung des Umweltzustandes bei Durchführung der Planung (voraussichtliche Umweltauswirkungen) Ziel/ In- Darstellung Verkehrsfläche: 7.155 m² halt der Planung: Der Radweg soll zu großen Teilen auf Gabionen gebaut sowie auf der gesamten Länge mit einer bi- tuminösen Tragdeckschicht versehen werden. Durch den Neubau soll eine verkehrssicherere Alternative zu dem aktuell gefahrenträchtigen Radwege- abschnitt auf den Mehrzweckstreifen der B42 zwischen Bendorf und Vallendar geschaffen werden.

Schutzgut: Voraussichtliche Umweltauswirkungen: Beein- trächti- gungsin- tensität: Pflanzen, Tiere,  Verlust der Vegetationsstrukturen im Baufeld des Radwegs: Lebensräume - Böschungshecken einschließlich Laubbäumen - ruderale trockene und frische Hochstaudenfluren bzw. Säume, hoch v.a. Brennesselfluren mit Neophytenbeständen (Inanspruchnahme: gesamt ca. 6.200 m²)

 bauzeitliche und nutzungsbedingte Störung (visuelle Beeinträchti- (vermut- gung, Geräusche usw.) der Avifauna . lich hoch) Potentiell betroffen sind insbesondere Brutvögel der Schilf-Röh- richte, Flussufer und Weiden-Auengebüsche- Daneben sind insbesondere die Arten der Wasserflächen betroffen, die den Stromarm (und die Uferbiotope) als Nahrungshabitat, Über- winterungshabitat und Rastplatz nutzen

gering  bauzeitliche und nutzungsbedingte Beeinträchtigung des Lebens- raum der Mauereidechse (nicht erheblich)

Boden  Verlust der ökologischen Bodenfunktionen durch Neuversiegelung hoch von bislang offenen Böden (betroffen sind anthropogen veränderte Böden)  Verlust der ökologischen Bodenfunktionen durch Neuversiegelung mittel von bislang teilversiegelten Flächen

Der Umfang der Flächeninanspruchnahme beträgt etwa 6.200 m².

Wasserhaushalt  Retentionsraumverlust im Überschwemmungsgebiet des Rheins gering  Verringerung des Abflussquerprofils sehr ge- ring

 Verlust der Versickerungsfähigkeit des Bodens für Niederschlags- sehr ge- wasser im Zusammenhang mit der Neuversiegelung im Bereich bis- ring lang unversiegelter Bereiche (jedoch seitliche Versickerung, dadurch Erhalt der örtlichen Wasserbilanz)

Klima  Inanspruchnahme von Freiflächen mit geringer Frisch-/ Kaltluftpro- sehr ge- duktivität ring

Landschaftsbild Beeinträchtigung der Wahrnehmung des Rheinuferbereichs durch - Verlust von Vegetationsstrukturen und Neubau des Radwegs hoch - vereinzelte Beseitigung von Gehölzstrukturen - bereichsweise Überformung der derzeitigen Geländetopografie - Zunahme der anthropogenen Präsenz im Rheinuferbereich

Vorbelastung: durch die Vorprägung durch Bahnstrecke, Bundes- straße usw.

Mensch Erholungsfunktion, landschaftsbezogene Erholung

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 Entwicklung einen attraktiven Rhein-Radwegeabschnitts als Alterna- tive zu dem derzeitig unattraktiven und gefahrenträchtigen Rad- positive wegeabschnitt auf den Mehrzweckstreifen der B42 zwischen Ben- Auswir- dorf und Vallendar kungen  Schaffung eines Lückenschlusses im überregionalen touristischen Radwegenetz  Schaffung einer Pendlerschnellverbindung zwischen Bendorf und Vallendar

Immissionen, Klima Auftreten von Geräusch- und Schadstoffemissionen während der Bau- gering phasen Der Änderungsbereich ist hinsichtlich Immissionen bereits vorgeprägt.

Land- und Forstwirtschaft - Land- und forstwirtschaftliche Belange werden nicht tangiert.

Sonstiges  Schaffung einer verkehrssichereren Alternative zu dem derzeitig ge- positive fahrenträchtigen Radwegeabschnitt auf den Mehrzweckstreifen der Auswir- B42 zwischen Bendorf und Vallendar (durch Bau einer vom motori- kungen sierten Verkehr getrennten Radwegtrasse)

Im Übrigen wird für eine Betrachtung der Umweltauswirkungen auf den Menschen aufgrund der vielfältigen Wechselbeziehungen und der anthropozentrischen Betrachtungsweise auf die sonstigen Schutzgüter verwiesen.

Kultur- und voraussichtlich keine Auswirkungen Sachgüter

Artenschutz- Voraussichtlich kann das Eintreten artenschutzrechtlicher Verbotstat- - rechtliche Be- bestände bei Berücksichtigung funktionaler Vermeidungs- und CEF- lange nach § 44 Maßnahmen abgewendet werden. BNatSchG Artenschutzrechtliche Belange müssen aber auf Ebene der verbindli- chen Planung vertiefend betrachtet werden.

In diesem Zusammenhang ist die Durchführung aktueller und detaillier- ter Untersuchungen zur Fauna erforderlich.

Natura 2000- Die geplante Trasse des Radwegs verläuft auf der gesamten Länge auf - Verträglichkeit oder an der Grenze des FFH-Gebiets „Mittelrhein“.

Im Rahmen der bisherigen Planungen zum Radwegebau wurden des- halb eine FFH-Vorprüfung sowie eine FFH-Verträglichkeitsprüfung er- stellt (Bearbeitung: Dr. Kübler GmbH, Rengsdorf).

Die FFH-Verträglichkeitsprüfung kommt zu folgendem Ergebnis: „Erhebliche Verluste oder erhebliche Beeinträchtigungen von kenn- zeichnenden FFH-Lebensraumtypen können durch Minimierungs- und Vermeidungsmaßnahmen vermieden (Verlegung der Trasse soweit wie möglich auf den Bahndamm). Von Beeinträchtigungen der Arten nach Anhang II ist nicht auszuge- hen, da diese als reine Wasserbewohner anzusehen sind, die eingriffs- bedingt nicht betroffen sind. Allerdings sind Beeinträchtigungen von charakteristischen (Vogel-) Ar- ten der Lebensraumtypen durch visuelle Störungen durch Radfahrer und Fußgänger nicht auszuschließen. Die betroffenen charakteristischen Arten gehören zu den Brutvögeln der Schilfröhrichte, Flussufer und Weiden-Auengebüsche (bspw. Teichrohrsänger) sowie zu den Wasservögeln, die den Stromarm als

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Nahrungshabitat, Überwinterungshabitat und Rastplatz nutzen (bedeu- tend v.a. für die Schellente). Die Störungen durch den Radweg könnten zu einer Verschlechterung des lokalen Erhaltungszustands der charakteristischen Arten führen. Dies kann jedoch durch spezifische Schadensbegrenzungsmaß- nahmen verhindert werden .“ Eine FFH-Verträglichkeit ist somit bei Berücksichtigung spezifischer Schadensbegrenzungsmaßnahmen voraussichtlich gegeben.

Auswirkungen Der Umfang der Flächeninanspruchnahme beträgt etwa 6.200 m². hoch auf die Fläche Betroffen sind teilversiegelte sowie bislang unversiegelte Flächen. Die Verfügbarkeit unversiegelter Flächen ist begrenzt.

Auswirkungen Der nächste Störfallbetrieb gemäß 12. BImSchV befindet sich gemäß gering hinsichtlich der dem „Verzeichnis der Betriebsbereiche“ etwa 1,5 km entfernt auf der Anfälligkeit für gegenüberliegenden Rheinseite in Koblenz-Kesselheim. Es handelt schwere Unfälle/ sich um ein Tanklager. Katastrophen Aufgrund der Distanz ist diesbezüglich nicht von einer erhöhten Anfäl- ligkeit des Plangebiets für schwere Unfälle/ Katastrophen auszugehen. In der Gemarkung Vallendar sind keine Erdbebenereignisse im Infor- mationsdienst des Landesamts für Geologie und Bergbau Rheinland- Pfalz eingetragen. Die geplante Trasse liegt in einem hochwassergefährdeten Gebiet. Insofern besteht eine erhöhte Anfälligkeit gegenüber Naturkatastro- phen. Der Radweg als solcher weist demgegenüber allerdings nur eine ge- ringe Empfindlichkeit auf.

Anfall von Ab- lediglich während der Bauausführung gering fällen

Kumulationsef- / fekte

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Wirkungsgefüge und Wechselwirkungen zwischen den Schutzgütern

Schutzgut

Wirkung auf auf Wirkung Wirkintensität Wirkintensität Wirkintensität Wirkintensität Wirkintensität Wirkintensität Wirkintensität Wirkintensität

- u. sonstige Sachgüter sonstige - u.

Gesundheit/Wohlbefinden Gesundheit/Wohlbefinden Erholung/Freizeit Wohnen/Wohnumfeld Pflanzen Tiere Vielfalt biologische Bodenfunktion ökolog. Lebensraum Ertragspotential natürl. Speicher-/ Regulationsfunkt Lebensraumfunkt. Grundwasserdarg. Ausgleichsfunkt. klimat. Ausgleichsfunkt. lufthygien. Mensch - - - Lebensräume - - - Boden - - - - Wasser - - Klima - - Funktion, Landschaftsästhet. Siedlungsbild, Erholungsfunkt. Kultur Wirkung von Mensch Konkur-rie- Veränderung Inanspruch- Nutzung Anthropogene Freizeit-/ Er- Vom Men- rende der Nutzung, nahme von Bo- Trinkwasser, Klimabelastun- holungsnut- schen ge- Rauman-sprü- Pflege; Zerstö- den, Versiege- Abflussverhal- gen, Stadtklima zung, Gestal- schaffene che, anthropo- < rung von Le- > lung, Verdich- > ten von Ober- > - tung von > Kultur- u. - gen bedingte bensräumen tung, Stoffein- flächenwasser Landschaft Sachgüter Immissionen, träge ... Pflanzen, Nahrungs- Konkurrenz um Standortgrund- Bodenwasser- Binden von Elemente der Teil von Kul- Tiere, Le- grundlage, Standort, Arter- lage, Lebens- haushalt, Schadstoffen, Landschaft tur- u. Sach- bens- Teil der natür- > haltung/Syner-  raum, Nahrungs-  (Teil)Lebens- > Sauerstoffpro- < > gütern - räume lichen Umge- gien quelle, Kreislauf raum Gewäs- duzent bung Boden  Pflanze ser Boden Lebensgrund- Lebensraum, Anreicherung, Filterwirkung, Mikro-/ Strukturele- Archivfunk- lage, Produkti- Standortgrund- Deposition von Stoffeintrag Mesoklima-be- mente tion onsgrundlage, lage Stoffen dingungen, Bo- > >  < < - - Standort der dentemperatur Ressourcen- träger Wasser Trink- u. Limnische Le- Bodenwasser- Stoffeintrag, Lokalklima, Struktur-/ Ge- Teil von Kul- Brauchwas- bensräume, haushalt, Verla- Wasserkreis- Luftfeuchte, Ne- staltungsele- tur- u. Sach-

sernutzung, Nahrungs- gerung von Stof- lauf bel, Wolken ment gütern - > > < < > - Heilwasser grundlage fen, nasse Depo-

sition

Klima, Lebensgrund- (Teil)Lebens- Bodenluft, Stand- Temperatur- Beeinflussung Bioklima, bi- Beständig- Luft lage, Atemluft, raum, Standort- ortverhältnisse verhältnisse, regionaler/loka- oklimatische keit/Zerfall stadtklimati- << verhältnisse, < (Bodenklima,  Transportme- < ler Klimaverhält- << Belastung < von Kultur- - sche Bedin- Wuchsbedin- Erosion, Verlage- dium nisse gütern gungen gungen rung von Stoffen) Land- Ästhetische Lebensraum- Bodennutzung Gewäs- Stadtklima, Natur-/ Kul- Kultur-/ schaft Empfindung, struktur serstruktur, Durchlüftung, turlandschaft Stadt/ In- Wohlbefinden >  > Wasserhaus- > Windströmung << - dustrieland- - halt schaft als Kulturgut Kultur- Kulturerbe, Ensemblewir- Standörtl. Archiv- Teil von Kul- Verwitterung/ Kulturhis-tori- / und Sach- Kulturge- kung funktion, natur- u. turdenkmälern Zerfall und sche Ele- güter schichte - - kulturgeschichtli- - und Kultur- - Schädigung - mente der - - che Urkunde landschafts- Landschaft elementen

Wirkungszusammenhang besteht: < = Wirkungsintensität gering > = Wirkungsintensität hoch  = Wirkungsintensität mittel << = Wirkungsintensität sehr gering >> = Wirkungsintensität sehr hoch - = kein Wirkungszusammenhang

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Gebietsspezifische Zielsetzungen und Hinweise für die Planung (Maßnahmen zur Vermeidung, Minderung und zum Ausgleich nachteiliger Umweltauswirkungen)

Schutzgut: Pflanzen, Tiere,  Anlage der Radwegetrasse so dicht wie möglich auf bzw. an die Bahnbö- Lebensräume schung zur Minderung der Eingriffe

 Durchführung aktueller vertiefender Untersuchungen zur Fauna und Berück- sichtigung artenschutzrechtlicher Belange auf Ebene der verbindlichen Pla- nung

 Umsetzung funktionsgerechter naturschutzrechtlicher Ausgleichsmaßnah- men (gleichzeitig Schadensbegrenzungsmaßnahmen im Hinblick auf das FFH-Gebiet, artenschutzrechtliche CEF-Maßnahmen) durch - Entwicklung von Schilfröhrichten, Umwandlung von ruderalen Brennnes- selfluren in Schilfröhrichte, tlw. in Verbindung mit der Anlage einer Re- tentionsmulde - Anpflanzen von Sichtschutzgehölzen (Weiden) (vorbehaltlich der Ergebnisse aktueller vertiefender Untersuchungen zur Fauna)

 Berücksichtigung von Vermeidungsmaßnahmen (vorbehaltlich der Ergeb- nisse vertiefender aktueller Untersuchungen): - Baufeldfreimachung mit Rodung aller Bäume und Mahd der Hochstau- denflur außerhalb der Brutsaison und außerhalb der Überwinterungszeit der Zugvögel, Einhaltung des Bauzeitenfensters - Umsetzung der Unterhaltungspflege außerhalb der Brutzeit und der Rast- und Überwinterungszeit von Zugvögeln (August – Oktober) - Verbot des Weges für Kleinkrafträder, Quads o.ä. und entsprechende Absicherung durch absenkbare Pfosten / Schranken

Boden  Anlage der Radwegetrasse so dicht wie möglich auf bzw. an die Bahnbö- schung zur Minderung der Eingriffe  Durchführung funktionsgerechter Ausgleichsmaßnahmen

Wasserhaushalt  vertiefende Berücksichtigung wasserwirtschaftlicher Belange auf Ebene der verbindlichen Planung (Lage im hochwassergefährdeten Gebiet und teil- weise im Überschwemmungsgebiet)

Klima -

Landschaftsbild  Anlage der Radwegetrasse so dicht wie möglich auf bzw. an die Bahnbö- schung zur Reduzierung der Eingriffe  Durchführung funktionsgerechter Ausgleichsmaßnahmen (voraussichtlich verknüpfbar mit der Kompensation für Eingriffe in das Schutzgut „Pflanzen, Tiere, Lebensräume“)

Mensch Berücksichtigung des Schutzguts in Verbindung mit Vorgaben für eine möglichst verträgliche Einbindung, siehe Schutzgut „Landschaftsbild“.

Kultur- und  rechtzeitige Abstimmung des Beginns der Erdarbeiten mit der Direktion Lan- Sachgüter desarchäologie

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2.11 Bereich „Beibehaltung der geplanten Baufläche „In der Hohl“ Weitersburg

Beschreibung und Bewertung der natürlichen Grundlagen (Bestandsaufnahme des derzeitigen Umweltzustands)

Bezeichnung: Ort/Stadt: OG Weitersburg

Fläche: 28.083 m²

geplante Darstellung im Flächennutzungsplan: Wohnbauflächen

Darstellung im wirksamen Flächennutzungs- Wohnbaufläche mit besonderer grünordnerischer Bin- plan: dung

Darstellung im Landschaftsplan: -Siedlungsfläche -Wälder mit Maßnahmen zum Erhalt, zur Entwicklung und zur Verbesserung der landschaftsökologischen Funktion des Waldes

derzeitige Nutzung: gartenbauliche Nutzung, Grünlandnutzung, Flächen ohne Nutzung

Luftbildausschnitt (unmaßstäblich)

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Schutzgut Pflanzen, Tiere, Lebensräume

- Bestandsbeschreibung: Biotop-/Nutzungstypen Biotopkomplex mit alter Kleingartensiedlung und vorwaldartig (siehe Plan „Biotop- und Nutzungs- durchgewachsenem Baumbestand auf einem nach Süden expo- strukturen“ in der Anlage) nierten Hangbereich mit - Kleingärten mit hoher struktureller Vielfalt (Rasenbereiche, Ein- zelbäume, vorw. halbstämmige Obstbäume, Grabeland, He- cken, Beerensträucher, Einzelsträucher, Lauben) - Streuobstbrachen (verbuscht) - Gartenbrachen - Weide mit einzelnen Obstbäumen höheren Bestandsalters - Vorwald/ Pionierwald - Robinienmischwald - befestigter Weg

Umgebungsstrukturen: - südlich und westlich: Wohnbebauung - östlich: Gehölze, Wiesen, Brachen - nördlich: Autobahn BAB 48, Wiesenfläche

Abbildung 35: Blick vom durch das Gebiet führenden Weg mit Kleingärten (rechts) und dichter, vorwaldartiger Vegetation

Abbildung 36: Pferdeweide mit Obstbäumen

Abbildung 37 : Flächen mit dichter, vorwaldartiger Vegetation

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heutige potentielle natürliche Vegeta- -Geißblatt-Traubeneichen-Hainbuchenwald, stark wechseltro- tion (hpnV) ckene Variante, übergehend in den -Habichtskraut-Traubeneichenwald-Trockenstandort im Südwes- ten und den -Sternmieren-Stieleichen-Hainbuchenwald im Osten

Tierwelt Im Jahr 2019 wurde das Planungsgebiet im Vorgriff auf wertge- bende Vegetationseinheiten und Habitatstrukturen für vermutlich planungsrelevante Tierarten hin untersucht. Auch wurden erste Hinweise zur Nutzung durch besonders oder streng geschützte Tierarten aufgenommen und eine Datenrecherche durchgeführt. Das nach Süden abfallende Gelände ist reichhaltig gegliedert und in vielen Einzelgärten nach Nutzungsaufgabe in Sukzession be- griffen. Vielfach unberührt von menschlichen Aktivitäten stellt das Plangebiet sicherlich ein Rückzugsgebiet für zahlreiche wild le- bende Tiere dar. Seltene, auch störungsempfindliche Arten kön- nen hier erwartet werden Das Änderungsgebiet und sein näheres Umfeld weist ein Lebens- raumpotential für folgende Tierartengruppen auf, welche auf Ebene der verbindlichen Bauleitplanung vertiefend zu untersu- chen sind:  Brutvögel (Nachweise von typischen Waldarten liegen bereits vor, mit betrachtungsbedürftigen Spechten und Eulen ist zu rechnen)  Fledermäuse (Nutzungen von Biotopbäumen und ggf. unterir- dischen Hohlräumen alter Bergbautätigkeiten sowie Jagdha- bitat-Nutzungen sind prüfbedürftig)  Bilche (Vorkommen zahlreicher Haselsträucher machen u. a. eine gezielte Nachsuche nach evtl. Vorkommen der Hasel- maus erforderlich)  Reptilien (zahlreiche Saumstrukturen, inkl. Stein-, Astschnitt- u. Komposthaufen in den Gärten, lassen Vorkommen von streng geschützten Arten erwarten)  Altholzkäfer, Heuschrecken und Tagfalter (weisen vereinzelt planungsrelevante Arten auf, die durch Bindung an spezifi- sche Habitatstrukturen, z. B. Schneisen und Lichtungen mit grenzlinienreichen, stufig aufgebauten Waldrändern und/oder lange Entwicklungszeiten in alten Laubbäumen gekennzeich- net sind.) Ausführliche Erläuterungen: siehe Anlage „Einschätzung zu Be- langen des Natur - und Artensc hutzes“ Schutzgebiete nach Naturschutzrecht, keine Schutzgebiete tangiert

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Natura 2000-Gebiete Die Gebietskulisse des nächst gelegenen Natura 2000-Gebiets (FFH-Gebiet „Mittelrhein“) ist etwa 200 m entfernt.

Das Landschaftsschutzgebiet „Rheinnieder bei Vallendar“ befin- det sich etwa 60 m südwestlich des Änderungsbereichs. Zwischen dem Änderungsbereich und dem Schutzgebiet verläuft eine Ge- meindestraße.

Pauschal geschützte Biotope Pauschal geschützte Biotope nach § 30 BNatSchG oder § 15 LNatSchG sind innerhalb des Plangebiets weder dem digitalen In- formationsdienst LANIS zu entnehmen, noch ergaben sich dies- bezüglich Hinweise im Rahmen der eigenständigen Bewertung der Geländesituation in 2019. (siehe Anlage „Einschätzung zu Belangen des Natur- und Arten- schutzes“)

Planung vernetzter Biotopsysteme Darstellung „Erhalt bzw. Entwicklung von mageren Wiesen und Rheinland-Pfalz (VBS), Kreis Mayen- Weiden mittlerer Standorte mit Streuobst“ sowie „Entwicklung von Koblenz Halbtrockenrasen und Weinbergsbrachen“ in der Zielekarte der VBS

Biotopkataster Rheinland-Pfalz keine Biotope gemäß Biotopkataster RLP betroffen

Landesweiter Biotopverbund nach - LEP IV

Regionaler Biotopverbund nach - RROP

- Kurzbewertung: Arten- und Strukturvielfalt (Diversität): hoch

Repräsentanz im Naturraum hoch

Entwicklungspotential hoch

Ersetzbarkeit, Entwicklungsdauer, Re- mittel-hoch generationsfähigkeit Schutzkategorien -

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Schutzgut Boden

- Bestandsbeschreibung: Bodentyp, Bodenformen-gesell- - Pararendzina aus Löss schaft - Kolluvisol und Gley-Kolluvisol aus bimstephraführendem Kolluvial- schluff und –lehm über Bimstephra oder Löss

Standorttypisierung Böden im Verbreitungsgebiet pleistozäner äolischer Sedimente, Bö- den aus quartären Deckschichten, Böden aus bimstephrahaltigen Kolluvialsedimenten

Bodengefährdung keine Hinweise Altlast, Bodenbelastung

- Kurzbewertung: Seltenheit/ Verbreiterung des mittel (Pararendzina als mäßig verbreiteter Bodentyp im Verbrei- Bodentyps tungsgebiet pleistozäner äolischer Sedimente) bzw. mittel-hoch (Kol- luvisol und Gley-Kolluvisol als wenig verbreiteter Bodentyp an Unter- hängen und in Talllagen)

Biotopentwicklungspotential hoch (Pararendzina) bzw. mittel (Kolluvisol)

Lebensraumfunktion hoch

Natürlichkeit des Bodens unter Grünland und Gehölzen hoch

Nutzbare Feldkapazität hoch

Nitratrückhaltevermögen mittel

Filter-, Puffer- und Transforma- mittel bis hoch tionsvermögen für Nähr- und Schadstoffe Natürliche Ertragsfähigkeit/ hoch (Pararendzina) bzw. mittel-hoch (Kolluvisol) Bodenfruchtbarkeit Archivfunktion (naturnahe und / kultur- und naturhistorisch be- deutsame Böden) Empfindlichkeit gegenüber grundsätzlich mittel bis hoch (Hanglage), jedoch gemindert durch Erosion ganzjährige Vegetationsbedeckung

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Schutzgut Wasser

- Bestandsbeschreibung: Oberflächengewässer: Fließgewässer, keine Fließgewässer vorhanden Fluss, Bach, Gräben Stillgewässer keine Stillgewässer

Hochwasserschutz keine Überschwemmungsgebiete tangiert

Grundwasser: Grundwasserlandschaft devonische Schiefer und Grauwacken

Grundwasserneubildung mäßig (ca. 75 mm/a)

Schutzgebiete für Wasser nicht tangiert

Grundwassergefährdung, mittlere Grundwasserüberdeckung Grundwasserüberdeckung

- Kurzbewertung: Grundwassergefährdung gering

Nitratrückhaltevermögen mittel

Betroffenheit von Wasserschutzgebie- - ten

Ausprägung von Oberflächengewäs- - sern

Hochwassergefährdung -

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Schutzgut Klima/ Luft

- Bestandsbeschreibung: Klimaraum mäßig feuchtes und warmes Beckenklima Klimatop, Klimastrukturtyp Klimastrukturtypen: - Offenland, Freifläche, mittlere und trockene Standorte - Gebüsche, Hecken, Baumreihen und Baumgruppen im Komplex mit Offenlandbereichen, Grünanlagen

Kalt-/ Frischluftentstehungsge- hohe bis mittlere Frisch-/ Kaltluftproduktivität biet (Abfluss über die Hangzone in Richtung des zentralen Siedlungsbe- - Abflussgebiet reichs)

Lufthygienische Lage in einem „thermisch belasteten Raum“ Bedingungen Lufthygienische Belastungen durch nahe gelegenen BAB 48

Thermische Belastung thermisch belastet

Anfälligkeit gegenüber den Fol- hoch (gartenbauliche Nutzung) bzw. gering-mittel (Brachen) gen des Klimawandels - Kurzbewertung: Frisch-/ Kaltluftproduktivität der hoch -mittel Freiflächen Einfluss auf siedlungsklimati- mittel sche Bedingungen

Luftaustauschbahn nicht tangiert

Immissionsbelastung mittel durch nahe gelegene BAB 48

thermische Belastung hoch

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Schutzgut Landschaftsbild

- Bestandsbeschreibung: Naturräumliche Einheit Ehrenbreitsteiner Randterrasse

Relief Lage auf einer mittel bis stark geneigten Hangzone; Süd- bis Südost-Expositon Geländehöhe ca. 135 m bis 155 m ü.NN.

Landschaftsbildeinheit offenlandbetonte Mosaiklandschaft

landschaftsbildprägende - Hangzone mit überwiegend naturnahem Charakter im An- Strukturen schluss an den Siedlungsbereich; gekennzeichnet durch dichte, vorwaldartige Brachflächen, strukturreiche Kleingärten im oberen Bereich sowie eine Pfer- deweide mit Obstbäumen

- teilweise sichtexponierte Hanglage

Orts-/ Siedlungsränder - stark durchgrünter, offen bebauter Siedlungsbereich im An- schluss - benachbarter Siedlungsbereich ist teilweise vom Änderungsbe- reich aus nicht einsehbar.

Vorbelastungen - durch nahe gelegene BAB 48 (Geräuschbelastungen, Zerschnei- dung des Teillandschaftsraums) - Funkmast (Stahlgittermast) etwa 300 m nordöstlich

Schutzgebiete nicht tangiert

- Kurzbewertung: Naturnähe/-ferne hoch

landschaftskulturelle Eigenart hoch

Ensemblewirkung von Gebäu- gering den, baulichen Anlagen landschaftliche Vielfalt hoch

Sichtbeziehungen, Sichtachsen hoch

räumlich verbindende Struktur, hoch Gliederungselemente

Ungestörtheit von Vorbelastun- mittel gen

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Schutzgut Mensch

- Bestandsbeschreibung: Aufgrund der anthropozentrischen Betrachtungsweise im Rahmen der Analyse und Bewertung der sonstigen Schutzgüter wird für eine Betrachtung des Umweltzu- stands unter dem Punkt „Mensch und Gesundheit“ auf diese sonstigen Schutzgü- tern verwiesen. Nachfolgend wird auf Aspekte eingegangen, die vorrangig im Zu- sammenhang mit dem Schutzgut „Mensch und Gesundheit“ stehen. Erholungsfunktion private Kleingärten mit Bedeutung für die Freizeit-/ Erholungsnut- zung der Nutzer

Immissionsbelastung hoch durch nahe gelegene BAB 48

Belange der Landwirtschaft/ Tangierung einer Pferdeweide (vermutlich Hobbytierhaltung) Forstwirtschaft

- Kurzbewertung: Erholungsfunktion mittel-hoch

Wohnbereiche/ Siedlungen, - besondere Funktionen der Siedlungen

Ungestörtheit von Immissionen mittel

Forst- und Landwirtschaft, gering Rohstoffversorgung

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Schutzgut Kultur- und Sachgüter

- Bestandsbeschreibung: Bau-/ Kulturdenkmäler keine archäologischen Fundstellen bekannt

Bodendenkmäler, nicht verzeichnet Geotope

Sonstige Sachgüter nicht vorhanden

- Kurzbewertung: Vorkommen von Kulturgütern bislang keine Hinweise

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Prognose über die Entwicklung des Umweltzustandes bei Nichtdurchführung der Planung (Nullvariante)

Schutzgut: Entwicklung des Umweltzustandes bei Nichtdurchführung der Planung:

Pflanzen, Tiere, Bei Verzicht auf Nutzungsänderung in Wohnbauflächen: Lebensräume keine wesentliche Veränderung Die bioökologische Funktion der Gehölzbestände wird mit zunehmendem Reife- grad tendenziell ansteigen. Teilweise werden Obstbaumbestände bei ausblei- bender Pflege zusammenbrechen.

Boden Bei Verzicht auf Nutzungsänderung in Wohnbauflächen: keine wesentliche Veränderung

Wasserhaushalt Bei Verzicht auf Nutzungsänderung in Wohnbauflächen: keine wesentliche Veränderung

Klima Bei Verzicht auf Nutzungsänderung in Wohnbauflächen: keine wesentliche Veränderung

Landschaftsbild Bei Verzicht auf Nutzungsänderung in Wohnbauflächen: keine wesentliche Veränderung,

Mensch Bei Verzicht auf Nutzungsänderung in Wohnbauflächen: keine wesentliche Veränderung,

Kultur- und Bei Verzicht auf Nutzungsänderung in Wohnbauflächen: Sachgüter voraussichtlich keine Veränderung

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Prognose über die Entwicklung des Umweltzustandes bei Durchführung der Planung (voraus- sichtliche Umweltauswirkungen) Ziel/ Inhalt der Planung: Darstellung Wohnbauflächen: 28.083 m²

Beeinträchtigungs- Schutzgut: Voraussichtliche Umweltauswirkungen: intensität:

Pflanzen, Tiere,  weitgehender Verlust der Vegetationsstrukturen im Bereich der Lebensräume Wohnbauflächen: hoch etwa 2,8 ha großer Komplex aus - Kleingärten mit hoher struktureller Vielfalt - Weide mit einzelnen Obstbäumen höheren Bestandsalters - Streuobstbrachen (verbuscht) - Gartenbrachen - Vorwald/ Pionierwald - Robinienmischwald (sämtlich im Bereich bereits ausgewiesener Wohnbauflächen)

 Verlust bzw. Reduzierung der Lebensraumfunktionen für Individuen der Tierwelt; bauliche Inanspruchnahme eines vermutlichen Rückzugsgebiet (voraus- für zahlreiche wild lebende Tiere (von menschlichen Aktivitäten sichtlich weitgehend unberührtes Gelände); hoch) Habitatpotential besteht nach derzeitigem Kenntnisstand für Brut- vögel, Fledermäuse, Bilche, Reptilien, Altholzkäfer, Heuschre- cken und Tagfalter (siehe Anlage „Einschätzung zu Belangen des Natur- und Arten- schutzes“)

Boden nachhaltige Beeinträchtigungen des Bodens (betroffen sind mäßig bis hoch gering verbreitete Bodentypen):  Verlust der ökologischen Bodenfunktionen durch Neuversiegelung bzw. Überbauung  Einschränkung/ Verlust wesentlicher Bodenfunktionen durch (was- serdurchlässige) Befestigung von Flächen (im Bereich bereits ausgewiesener Wohnbauflächen)

Der maximale Umfang der Flächenversiegelung/-befestigung beträgt voraussichtlich rund 1,7 ha (bei einer GRZ von 0,4 zuzüglich der zuläs- sigen Überschreitung durch Nebenanlagen usw.).

Wasserhaushalt  Verlust der Versickerungsfähigkeit des Bodens für Niederschlags- mittel wasser im Zusammenhang mit der Neuversiegelung  Erhöhung des oberflächlichen Abflusses

(im Bereich bereits ausgewiesener Wohnbauflächen)

Klima Inanspruchnahme von Freiflächen mit hoher bis mittlerer Frisch-/ mittel- Kaltluftproduktivität (derzeitig Frischluftabfluss über die Hangzone in hoch Richtung des zentralen Siedlungsbereichs)  Erhöhung der Wärmeabstrahlung und einer Verringerung der Eva- potranspiration durch Neuversiegelung.

 Ausstoß klimarelevanter Gase im Zusammenhang mit der zukünfti- mittel gen wohnbaulichen Nutzung

(im Bereich bereits ausgewiesener Wohnbauflächen)

Landschaftsbild nachhaltige Beeinträchtigung des Landschaftsbilds:

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 Inanspruchnahme eines strukturreichen, naturnahen Biotop-/ Nut- hoch zungskomplexes aus zumeist vorwaldartigen Brachflächen, struk- turreichen Kleingärten sowie einer Pferdeweide mit Obstbäumen in teils sichtexponierter Hanglage in unmittelbarer Siedlungsnähe, Ersatz durch Wohnbauflächen  Beseitigung von landschaftsbildprägendem Gehölzbestand (Vor- wald, Obstbäume)  Verschiebung des Siedlungsrands in die freie Landschaft, Erweite- rung bestehender Wohnbauflächen (Die Fläche stellt eine Arrondierung des bestehenden Siedlungsbe- reichs dar.)  Veränderungen der natürlichen Geländetopografie in Hanglage (im Bereich bereits ausgewiesener Wohnbauflächen)

Vorbelastung; insbesondere durch nahe gelegene BAB 48

Mensch Erholungsfunktion, landschaftsbezogene Erholung  Verminderung der Eignung des Teillandschaftsraums für die land- mittel- schaftsbezogene Erholung, insbesondere für die Feierabend-/ Wo- hoch chenenderholung durch Verlust eines kleinräumig strukturierten Komplexes in unmittelbarer Siedlungsnähe  Inanspruchnahme von privaten Kleingärten

Immissionen, Klima  Auftreten von Geräusch- und Schadstoffemissionen durch die Nut- zung von Wohnbauflächen sowie während der Bauphasen gering Es sind keine erhebliche Beeinträchtigungen sensibler Nutzungen im Umfeld (Wohnnutzung) zu erwarten.

 ggf. Beeinträchtigungen der Anwohner im zukünftigen Wohnbauge- (hoch) biet durch von außen einwirkende Emissionen aufgrund der Nähe zur BAB 48

Land- und Forstwirtschaft  Beanspruchung von etwa 0,2 ha Weidefläche gering

Im Übrigen wird für eine Betrachtung der Umweltauswirkungen auf den Menschen aufgrund der vielfältigen Wechselbeziehungen und der anthropozentrischen Betrachtungsweise auf die sonstigen Schutzgüter verwiesen

Kultur- und voraussichtlich keine Auswirkungen - Sachgüter

Artenschutz- Bei Realisierung der Bauleitplanung können ohne Berücksichtigung - rechtliche Be- entsprechender Maßnahmen artenschutzrechtliche Verbotstatbestände lange nach § 44 eintreten. BNatSchG Es wird zur Abwendung artenschutzrechtlicher Verbotstatbestände vo- raussichtlich die Umsetzung folgender Vermeidungs- und Kompensati- onsmaßnahmen erforderlich (vorbehaltlich dem Ergebnis einer voll- ständigen faunistischen Kartierung):  weitestmögliche Schonung von Gehölzbeständen  Fällung von Bäumen und Rodung von Gebüschen ausschließlich vom 1. Oktober bis Ende Februar  Vermeidung großflächiger Glasfronten oder spiegelnder Gebäude- fassaden oder Einplanen einer Entspiegelung durch geeignete Maßnahmen  Einsetzen von Beleuchtungsmitteln ohne Lockwirkung

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 Hinweise an die ausführenden Baufirmen hinsichtlich des evtl. Vor- kommens geschützter Tierarten im Baufeld  Durchführung von Besatzkontrollen an Schuppen/ Gartenhütten vor Durchführung von Abrissmaßnahmen  Durchführung einer geophysikalischen Baugrunduntersuchung bei Aushebung von Baugruben in ehemaligen Bergwerksbereiche; im Bedarfsfall Durchführung einer Besatzkontrolle im Rahmen einer Umweltbaubegleitung  Schutz wertgebender Vegetationsbestände und von besonders ge- schützten Vogelarten auf angrenzenden Flächen (ggf. durch einen blickdichten Bauzaun) während der Bauphase  extensive Dach-, Fassaden- Palisadenbegrünung  Anbringen von künstlichen Nisthilfen und Ersatzquartieren  Durchgrünung des Baugebiets, z.B. Entwicklung eines breiten Grüngürtels am West-, Süd- und vor allem am Ostrand sowie meh- rerer „Biotopinseln“ innerhalb der B-Plan-Fläche Es wird darüber hinaus aber wahrscheinlich auch eine externe arten- schutzrechtliche Ausgleichsfläche erforderlich werden. Sollten noch alte, bislang unentdeckte Stollengänge ehemaliger Berg- bautätigkeiten erhalten sein, sind diese je nach Größe als mögliche Überwinterungsplätze für streng geschützte Fledermäuse zu werten und ggf. nicht überbaubar.

Natura 2000- Natura 2000-Gebiete werden durch die Planung nicht tangiert. - Verträglichkeit Die Gebietskulisse des nächstgelegenen Natura 2000-Gebiets - des FFH-Gebiets „Mittelrhein“ – ist etwa 200 m entfernt. Als Erhaltungsziele des FFH-Gebiets wurden festgelegt: „Erhaltung oder Wiederherstellung - von naturnahen Ufer- und vielfältigen Sohlstrukturen als Laich- und Rasthabitate für Fischarten, - einer guten Wasserqualität als durchgehende Wanderstrecke für Fische, -von natürlichem Auwald auf Rheininseln.“

Es handelt sich bei den kennzeichnenden Tierarten des FFH-Gebiets ausschließlich um Fische bzw. um eine Muschelart. Erhebliche Beeinträchtigungen des Schutzgebiets sind nicht zu erwar- ten, da keine kennzeichnende Arten und Lebensraumtypen nicht betrof- fen sind und die Distanz zum FFH-Gebiet recht groß ist.

Auswirkungen Der vorgesehene Planungsbereich der Flächennutzungsplanänderung hoch auf die Fläche weist eine Flächengröße von etwa 2,8 ha auf. Es handelt sich um derzeitig unbebaute Flächen. Die Verfügbarkeit derartiger Flächen ist begrenzt.

Auswirkungen Der nächste Störfallbetrieb gemäß 12. BImSchV befindet sich gemäß gering hinsichtlich der dem „Verzeichnis der Betriebsbereiche“ etwa 1,7 km entfernt auf der Anfälligkeit für gegenüberliegenden Rheinseite in Koblenz-Kesselheim. Es handelt schwere Unfälle/ sich um ein Tanklager. Katastrophen Aufgrund der Distanz ist diesbezüglich nicht von einer erhöhten Anfäl- ligkeit des Plangebiets für schwere Unfälle/ Katastrophen auszugehen . Laut digitalen Informationsdienst des Landesamts für Geologie und Bergbau Rheinland-Pfalz wurden im näheren Umfeld keine Erdbebene- reignisse registriert. Überschwemmungsgebiete sind nicht betroffen. Der Änderungsbereich weist keine besondere Relevanz in Bezug auf die Anfälligkeit für schwere Unfälle und Katastrophen auf.

© Faßbender Weber Ingenieure PartGmbB • 56656 Brohl-Lützing Umweltbericht zur Neuaufstellung des Flächennutzungsplans VG Vallendar Seite - 210 –

Anfall von Ab-  Anfall von Abfällen zur Verwertung sowie zur Beseitigung aus priva- mittel fällen ten Haushaltungen (Hausmüll) (Die anfallenden Abfälle werden vom Abfallzweckverband Rhein- Mosel-Eifel abgefahren; ein wesentlicher Teil der Abfälle kann ver- wertet werden.)

Kumulationsef- - fekte

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Wirkungsgefüge und Wechselwirkungen zwischen den Schutzgütern

Schutzgut

Wirkung auf auf Wirkung Wirkintensität Wirkintensität Wirkintensität Wirkintensität Wirkintensität Wirkintensität Wirkintensität Wirkintensität

- u. sonstige Sachgüter sonstige - u.

Gesundheit/Wohlbefinden Gesundheit/Wohlbefinden Erholung/Freizeit Wohnen/Wohnumfeld Pflanzen Tiere Vielfalt biologische Bodenfunktion ökolog. Lebensraum Ertragspotential natürl. Speicher-/ Regulationsfunkt Lebensraumfunkt. Grundwasserdarg. Ausgleichsfunkt. klimat. Ausgleichsfunkt. lufthygien. Mensch - - - Lebensräume - - - Boden - - - - Wasser - - Klima - - Funktion, Landschaftsästhet. Siedlungsbild, Erholungsfunkt. Kultur Wirkung von Mensch Konkur-rie- Veränderung Inanspruch- Nutzung Anthropogene Freizeit-/ Er- Vom rende der Nutzung, nahme von Bo- Trinkwasser, Klimabelas- holungsnut- Men- Rauman-sprü- Pflege; Zerstö- den, Versiege- Abflussverhal- tungen, Stadt- zung, Gestal- schen che, anthropo- rung von Le- lung, Verdich- ten von Ober- klima tung von geschaf- > >> >> - < > - gen bedingte bensräumen tung, Stoffein- flächenwasser Landschaft fene Immissionen, träge Kultur- ... u. Sach- güter Pflanzen, Nahrungs- Konkurrenz um Standortgrund- Bodenwasser- Binden von Elemente der Teil von Tiere, Le- grundlage, Standort, Arter- lage, Lebens- haushalt, Schadstoffen, Landschaft Kultur- bens- Teil der natür- > haltung/Syner- > raum, Nahrungs-  (Teil)Lebens- < Sauerstoffpro- < > u. Sach- - räume lichen Umge- gien quelle, Kreislauf raum Gewäs- duzent gütern bung Boden  Pflanze ser Boden Lebensgrund- Lebensraum, Anreicherung, Filterwirkung, Mikro-/ Strukturele- Archiv- lage, Produkti- Standortgrund- Deposition von Stoffeintrag Mesoklima- mente funktion onsgrundlage, lage Stoffen bedingungen, >> >  < < < - Standort der Bodentempe- Ressourcen- ratur träger Wasser Trink- u. Limnische Le- Bodenwasser- Stoffeintrag, Lokalklima, Struktur-/ Ge- Teil von Brauchwas- bensräume, haushalt, Verla- Wasserkreis- Luftfeuchte, staltungsele- Kultur-

sernutzung, Nahrungs- gerung von Stof- lauf Nebel, Wol- ment u. Sach- << -   < - - Heilwasser grundlage fen, nasse Depo- ken gütern

sition

Klima, Lebensgrund- (Teil)Lebens- Bodenluft, Stand- Temperatur- Beeinflussung Bioklima, bi- Bestän- Luft lage, Atemluft, raum, Standort- ortverhältnisse verhältnisse, regionaler/lo- oklimatische dig- stadtklimati- verhältnisse, (Bodenklima, Transportme- kaler Klima- Belastung keit/Zer-  <  < < < - sche Bedin- Wuchsbedin- Erosion, Verlage- dium verhältnisse fall von gungen gungen rung von Stoffen) Kultur- gütern Land- Ästhetische Lebensraum- Bodennutzung Gewäs- Stadtklima, Natur-/ Kul- Kultur-/ schaft Empfindung, struktur serstruktur, Durchlüftung, turlandschaft Stadt/ Wohlbefinden Wasserhaus- Windströ- Indust-  > > halt  mung  - rieland- - schaft als Kul- turgut Kultur- Kulturerbe, Ensemblewir- Standörtl. Archiv- Teil von Kul- Verwitterung/ Kulturhis-tori- / und Sach- Kulturge- kung funktion, natur- u. turdenkmälern Zerfall und sche Ele- güter schichte - - kulturgeschichtli- - und Kultur- - Schädigung - mente der - - che Urkunde landschafts- Landschaft elementen

Wirkungszusammenhang besteht: < = Wirkungsintensität gering > = Wirkungsintensität hoch  = Wirkungsintensität mittel << = Wirkungsintensität sehr gering >> = Wirkungsintensität sehr hoch - = kein Wirkungszusammenhang

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Gebietsspezifische Zielsetzungen und Hinweise für die Planung (Maßnahmen zur Vermei- dung, Minderung und zum Ausgleich nachteiliger Umweltauswirkungen)

Schutzgut: Pflanzen, Tiere,  Erhalt von Teilbereichen mit hochwertiger Biotopausstattung / Sicherung Lebensräume von zumindest Teilflächen mit altem (Obst-) Baumbestand

 Neuentwicklung standortgerechter Biotopstrukturen auf den nicht über- bauten Freiflächen des Gebiets (zumindest auf Teilbereichen), z.B. durch Vorgabe eines Gestaltungsrahmens für die nicht überbauten bzw. nicht be- festigten Grundstücksflächen und ein Gebot zur Anpflanzung standorttypi- scher Laubgehölze; großflächige Durchgrünung des Gebiets (siehe auch „artenschutzrechtliche Vermeidungsmaßnahmen- und Kompensationsmaßnahmen“)

 Durchführung vertiefender Untersuchungen zur Fauna auf Ebene der ver- bindlichen Bauleitplanung (untersuchungsbedürftige Artengruppen: Brut- vögel, Fledermäuse, Bilche, Reptilien, Altholzkäfer, Heuschrecken und Tagfalter)

 Berücksichtigung von artenschutzrechtlichen Vermeidungsmaßnahmen- und Kompensationsmaßnahmen (vorbehaltlich dem Ergebnis einer voll- ständigen faunistischen Kartierung): - weitestmögliche Schonung von Gehölzbeständen - Fällung von Bäumen und Rodung von Gebüschen ausschließlich vom 1. Oktober bis Ende Februar - Anbringen von künstlichen Nisthilfen und Ersatzquartieren - Vermeidung großflächiger Glasfronten oder spiegelnder Gebäudefas- saden oder Einplanen einer Entspiegelung durch geeignete Maßnah- men - Einsetzen von Beleuchtungsmitteln ohne Lockwirkung - Hinweise an die ausführenden Baufirmen hinsichtlich des evtl. Vor- kommens geschützter Tierarten im Baufeld - Durchführung von Besatzkontrollen an Schuppen/ Gartenhütten vor Durchführung von Abrissmaßnahmen - Durchführung einer geophysikalischen Baugrunduntersuchung bei Aushebung von Baugruben in ehemaligen Bergwerksbereiche; im Be- darfsfall Durchführung einer Besatzkontrolle im Rahmen einer Umwelt- baubegleitung - Schutz wertgebender Vegetationsbestände und von besonders ge- schützten Vogelarten auf angrenzenden Flächen (ggf. durch einen blickdichten Bauzaun) während der Bauphase - extensive Dach-, Fassaden- Palisadenbegrünung - Durchgrünung des Baugebiets, z.B. Entwicklung eines breiten Grün- gürtels am West-, Süd- und vor allem am Ostrand sowie mehrerer „Bi- otopinseln“ innerhalb der B-Plan-Fläche - ggf. Durchführung artenschutzrechtlicher Ausgleichsmaßnahmen auf einer externen Fläche

 Sollten noch alte, bislang unentdeckte Stollengänge ehemaliger Berg- bautätigkeiten erhalten sein, sind diese je nach Größe als mögliche Über- winterungsplätze für streng geschützte Fledermäuse zu werten und ggf. nicht überbaubar.

 Durchführung funktionsgerechter naturschutzrechtlicher Ausgleichsmaß- nahmen auf außerhalb liegenden Flächen, ggf. kombinierbar mit arten- schutzrechtlichen Ausgleichsmaßnahmen

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Boden  Anlage der nicht überbauten Grundstücksflächen als Grünfreiflächen unter Vorgabe eines Gestaltungsrahmens, um eine natürliche Bodenentwick- lung zu gewährleisten.

 Begrenzung der überbaubaren Flächen

 Erhalt von Teilbereichen

 Umsetzung funktionsgerechter Kompensationsmaßnahmen auf außerhalb liegenden Flächen (voraussichtlich verknüpfbar mit der Kompensation für Eingriffe in die Schutzgüter „Pflanzen, Tiere, Lebensräume“ und „Land- schaftsbild“)

Wasserhaushalt  Erhaltung der Versickerungskapazität der Böden, standortgerechte Begrü- nung der Freiflächen innerhalb der Wohnbauflächen  Verwendung versickerfähiger Beläge im Bereich von Hofflächen, Wegen, Stellplätzen usw.  Rückhaltung des Niederschlagswassers, Verwendung als Brauchwasser  breitflächige Versickerung des überschüssigen Niederschlagswassers, so- fern die standörtlichen Voraussetzungen dies zulassen

 Etwaig verbleibende Beeinträchtigungen des Wasserhaushalts müssen durch Zuordnung einer (multifunktionalen) funktionsgerechten Kompensa- tionsmaßnahme auf einer externen Fläche kompensiert werden.

Klima  standortgemäße Begrünung der Freiflächen einschließlich einer Mindest- bepflanzung mit Laubgehölzen

Landschaftsbild  Erhalt von Teilbereichen mit hochwertiger Biotopausstattung / Sicherung von zumindest Teilflächen mit altem (Obst-) Baumbestand, Einbindung in das Freiflächenkonzept

 Vorgaben zur ortsgerechten Gestaltung der Gebäude (Dachformen, Fas- sadengestaltung, Gebäudehöhen, usw.)

 Vorgabe eines Gestaltungsrahmens für die nicht überbauten bzw. nicht befestigten Grundstücksflächen/ Gebot zur Anpflanzung standorttypischer Laubgehölze als Beitrag zur gestalterischen Einbindung der baulichen An- lagen im Gebiet und zur optischen Auflockerung

 Umsetzung funktionsgerechter Kompensationsmaßnahmen auf außerhalb liegenden Flächen (voraussichtlich verknüpfbar mit der Kompensation für Eingriffe in die Schutzgüter „Pflanzen, Tiere, Lebensräume“ und „Boden“)

Mensch  vertiefende Berücksichtigung immissionsschutzrechtlicher Belange auf- grund der Nähe zur BAB 48

im Übrigen Berücksichtigung des Schutzguts in Verbindung mit Vorgaben für eine möglichst verträgliche Einbindung der Bauflächen, siehe Schutzgut „Land- schaftsbild“.

Kultur- und  rechtzeitige Abstimmung des Beginns der Erdarbeiten mit der Direktion Sachgüter Landesarchäologie

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2.12 Bereich „Beibehaltung und Erweiterung der geplanten gewerblichen Bauflä- chen „Auf der Höhe/ Auf´m großen Stück“ Weitersburg

Beschreibung und Bewertung der natürlichen Grundlagen (Bestandsaufnahme des derzeitigen Umweltzustands)

Bezeichnung: Ort/Stadt: OG Weitersburg

Fläche: 70.781 m² (davon 33.364 m² Beibehaltung aus wirksamen FNP)

geplante Darstellung im Flächennutzungsplan: gewerbliche Bauflächen

Darstellung im wirksamen Flächennutzungsplan: gewerbliche Bauflächen mit besonderer grünordneri- scher Bindung

Darstellung im Landschaftsplan: -Acker: Bewirtschaftung gemäß den Grundsätzen der „guten fachlichen Praxis“ -Feldgehölz -Grünland -Streuobst

derzeitige Nutzung: landwirtschaftliche Nutzung

Luftbildausschnitt (unmaßstäblich)

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Schutzgut Pflanzen, Tiere, Lebensräume

- Bestandsbeschreibung: Biotop-/Nutzungstypen Die Änderungsflächen liegen auf einem überwiegend ackerbaulich ge- (siehe Plan „Biotop- und Nut- nutzten Bergplateau, das nur noch wenige Feldgehölze oder andere zungsstrukturen“ in der Anlage) naturnahe Landschaftsstrukturen aufweist. Der auf Teilbereichen der Plangebietsfläche vorhandene Obstbaum- bestand ist in Teilen zwar überaltert, enthält aber viele Höhlenbäume. Folgende Einzelstrukturen können differenziert werden: - Ackerland - Streuobstweide (Pferdebeweidung) mit zumeist hochstämmigen, großkronigen Obstbäumen im höheren Bestandsalter - streifenartige Obstwiese mit Besatz aus alten, großkronigen Obt- bäumen - Rasen

Umgebungsstrukturen: - südlich: ehemalige landwirtschaftliche Hofstelle, Gewerbegebiet, Kreisstraße - östlich: Gewerbegebiet, tlw. mit randlicher Baumhecke - westlich: Misch- und Wohnbebauung - nördlich: Ackerland, Grünland, Streuobst, gewerbliche Baufläche

Abbildung 38: Blick auf Ackerflächen im nördlichen Teil des Gebiets

Abbildung 39: streifenförmige Obstwiese

Abbildung 40: Streuobstweide im südlichen Bereich des Änderungs- gebiets

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heutige potentielle natürliche Ve- Perlgras-Buchenwald basenreicher Tieflagen getation (hpnV)

Tierwelt Im Jahr 2019 wurde das Änderungsgebiet im Vorgriff auf wertgebende Vegetationseinheiten und Habitatstrukturen für vermutlich planungsre- levante Tierarten hin untersucht. Zudem wurden erste Hinweise zur Nutzung durch besonders oder streng geschützte Tierarten aufgenommen und eine Datenrecherche durchgeführt. Der bereichsweise im Gebiet vorhandene Obstbaumbestand ist in Tei- len zwar überaltert, bietet aber mit vielen Höhlenbäumen Lebensraum für ggf. seltene Tierarten Das Gelände weist ein Lebensraumpotential für folgende Tierarten- gruppen auf, welche auf Ebene der verbindlichen Bauleitplanung ver- tiefend zu untersuchen sind:  Brutvögel (insbes. Suche nach Bodenbrütern im weitläufigen Acker sowie Bewohnern in Feldgehölz/Obstbäumen, auch Nahrungsha- bitat für Greifvögel)  Fledermäuse (Nutzungen von Biotopbäumen sowie Jagdhabitat- Nutzungen von Feldgehölzen und Obstbaumbeständen sind prüf- bedürftig)  Bilche (evtl. Vorkommen wahrscheinlich nur besonders geschütz- ter Arten)  Wildkatze (Prüfung auf Habitateignung, da sich im Datenpool LA- NIS des LfU RLP ein Fundpunkt in 600 m Entfernung befindet)  Reptilien (Saumstrukturen auf Streuobstwiesen und entlang Feld- gehölz lassen Vorkommen von streng geschützten Arten nicht aus- schließen)  Altholzkäfer, Heuschrecken und Tagfalter (weisen vereinzelt pla- nungsrelevante Arten auf, mit Bindung an spezifische Habitatstruk- turen, z. B. Heckenstrukturen, und/oder lange Entwicklungszeiten in alten Streuobstbäumen)

Ausführliche Erläuterungen: siehe Anlage „Einschätzung zu Belangen des Natur- und Artenschutzes“

Schutzgebiete nach Naturschutz- keine Schutzgebiete tangiert recht, Natura 2000-Gebiete Die Gebietskulisse des nächst gelegenen Natura 2000-Gebiets (FFH- Gebiet „Brexbach- und Saynbachtal“) ist etwa 700 m entfernt.

Pauschal geschützte Biotope Pauschal geschützte Biotope nach § 30 BNatSchG oder § 15 LNatSchG sind innerhalb des Änderungsgebiets weder dem digitalen

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Informationsdienst LANIS zu entnehmen, noch ergaben sich diesbe- züglich Hinweise im Rahmen der eigenständigen Bewertung der Ge- ländesituation in 2019. (siehe Anlage „Einschätzung zu Belangen des Natur- und Artenschut- zes“)

Planung vernetzter Biotopsys- Darstellung „Entwicklung von mageren Wiesen und Weiden mittlerer teme Rheinland-Pfalz (VBS), Standorte mit Streuobst“ in der Zielekarte der VBS Kreis Mayen-Koblenz

Biotopkataster Rheinland-Pfalz keine Biotope gemäß Biotopkataster RLP betroffen

Landesweiter Biotopverbund - nach LEP IV

Regionaler Biotopverbund nach Vorbehaltsgebiet regionaler Biotopverbund (teilweise) RROP

- Kurzbewertung: Arten- und Strukturvielfalt (Diver- mittel-hoch sität):

Repräsentanz im Naturraum hoch

Entwicklungspotential hoch

Ersetzbarkeit, Entwicklungs- gering - hoch dauer, Regenerationsfähigkeit Schutzkategorien keine

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Schutzgut Boden

- Bestandsbeschreibung: Bodentyp, Bodenformen-ge- Böden aus (quartären Deckschichten über) Löss und Lössderivaten: sellschaft - erodierte Braunerde aus lösslehmreichem, bimstephraführendem Schluff (Hauptlage) über Lösslehm oder grus-/kiesführendem Kryo-/ Schwemmlösslehm

Standorttypisierung Standort mit hohem Wasserspeicherungsvermögen und schlechtem bis mittlerem natürlichem Basenhaushalt Bodengefährdung keine Hinweise Altlast, Bodenbelastung - Kurzbewertung: Seltenheit/ Verbreiterung des gering (verbreitet im Bereich der verebneten Hauptterrasse, vor- Bodentyps wiegend ackerbaulich genutzt)

Biotopentwicklungspotential mittel-hoch

Lebensraumfunktion hoch

Natürlichkeit des Bodens unter ackerbaulicher Nutzung mittel-gering, unter Grünland hoch

Nutzbare Feldkapazität hoch (mittlere Wasserdurchlässigkeit)

Nitratrückhaltevermögen mittel (hohe relative Bindungsstärke)

Filter-, Puffer- und Transforma- mittel-hoch tionsvermögen für Nähr- und Schadstoffe Natürliche Ertragsfähigkeit/ hoch Bodenfruchtbarkeit Archivfunktion (naturnahe und / kultur- und naturhistorisch be- deutsame Böden) Empfindlichkeit gegenüber hoch unter Acker, mittel-gering unter Grünland Erosion

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Schutzgut Wasser

- Bestandsbeschreibung: Oberflächengewässer: Fließgewässer, keine Fließgewässer vorhanden Fluss, Bach, Gräben Stillgewässer keine Stillgewässer

Hochwasserschutz keine Überschwemmungsgebiete tangiert

Grundwasser: Grundwasserlandschaft devonische Schiefer und Grauwacken

Grundwasserneubildung mäßig (ca. 75 mm/a)

Schutzgebiete für Wasser nicht tangiert

Grundwassergefährdung, günstige – mittlere Grundwasserüberdeckung Grundwasserüberdeckung

- Kurzbewertung: Grundwassergefährdung mittel

Nitratrückhaltevermögen mittel

Betroffenheit von Wasserschutzgebieten -

Ausprägung von Oberflächengewässern -

Hochwassergefährdung

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Schutzgut Klima/ Luft

- Bestandsbeschreibung: Klimaraum mäßig feuchtes und warmes Beckenklima Klimatop, Klimastrukturtyp Klimastrukturtyp: - Offenland, Freifläche, mittlere und trockene Standorte

Kalt-/ Frischluftentstehungsge- hohe Frisch-/ Kaltluftproduktivität; biet Frischluftschneise in Richtung Weitersburg/ Vallendar wird tangiert. - Abflussgebiet Lufthygienische Lage in einem „thermisch belasteten Raum“; Bedingungen Lufthygienische Belastungen durch nahe gelegenen BAB 48

Thermische Belastung thermisch belastet

Anfälligkeit gegenüber den Fol- hoch; gen des Klimawandels Folgen des Klimawandels in Form von z. B. Steigerung der Tempe- raturen können insbesondere bei Ackernutzung einerseits zu einem erhöhten Ertragspotential führen, andererseits z. B. durch Zunahme von Wetterextremen zu Ernteausfällen/ -minderungen führen.

- Kurzbewertung: Frisch-/ Kaltluftproduktivität der hoch Freiflächen Einfluss auf siedlungsklimati- mittel sche Bedingungen

Luftaustauschbahn tangiert (Frischluftschneise in Richtung Weitersburg/ Vallendar)

Immissionsbelastung hoch durch nahe gelegene BAB 48 und anschließendes Gewerbege- biet

thermische Belastung hoch

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Schutzgut Landschaftsbild

- Bestandsbeschreibung: Naturräumliche Einheit Ehrenbreitsteiner Randterrasse

Relief Lage auf einer nur schwach geneigten Hochfläche; Süd- bis Westexposition; Geländehöhe ca. 194 m bis 202 m ü.NN.

Landschaftsbildeinheit offenlandbetonte Mosaiklandschaft

landschaftsbildprägende - strukturarmer Ackerschlag im Norden/Westen Strukturen - Streuobstweide mit überwiegend bildprägendem, großkroni- gem Baumbestand; - Änderungsbereich im südlichen Teil umgeben von gewerbli- chen Bauflächen - keine besondere Fernwirkung

Orts-/ Siedlungsränder umliegende Siedlungsflächen (Gewerbe) nur bedingt land- schaftsgemäß eingebunden

Vorbelastungen - durch umliegende gewerbliche Bauflächen sowie Ge- räuscheinträge von der BAB 48 und K 81 - durch Elektro-Freileitung mit Gittermasten im Offenland nörd- lich des Änderungsbereichs

Schutzgebiete nicht tangiert

- Kurzbewertung: Naturnähe/-ferne mittel-gering

landschaftskulturelle Eigenart mittel

Ensemblewirkung von Gebäu- - den, baulichen Anlagen landschaftliche Vielfalt mittel

Sichtbeziehungen, Sichtachsen mittel, tlw. gering

räumlich verbindende Struktur, gering Gliederungselemente

Ungestörtheit von Vorbelastun- gering-mittel gen

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Schutzgut Mensch

- Bestandsbeschreibung: Aufgrund der anthropozentrischen Betrachtungsweise im Rahmen der Analyse und Bewertung der sonstigen Schutzgüter wird für eine Betrachtung des Umweltzu- stands unter dem Punkt „Mensch und Gesundheit“ auf diese sonstigen Schutzgü- tern verwiesen. Nachfolgend wird auf Aspekte eingegangen, die vorrangig im Zu- sammenhang mit dem Schutzgut „Mensch und Gesundheit“ stehen. Erholungsfunktion - prädikatisierter Fernwanderweg „Rheinsteig“ verläuft durch die Änderungsfläche im Bereich eines Wirtschaftswegs.

Immissionsbelastung hoch durch nahe gelegene BAB 48, K 81 und anschließendes Ge- werbegebiet

Belange der Landwirtschaft/ tangiert (landwirtschaftlich genutzte Flächen in der Nähe einer Forstwirtschaft landwirtschaftlichen Hofstelle)

- Kurzbewertung: Erholungsfunktion gering

Wohnbereiche/ Siedlungen, Wohn- / Mischbebauung westlich anschließend besondere Funktionen der Siedlungen

Ungestörtheit von Immissionen gering-mittel

Forst- und Landwirtschaft, hoch Rohstoffversorgung

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Schutzgut Kultur- und Sachgüter

- Bestandsbeschreibung: Bau-/ Kulturdenkmäler keine archäologischen Fundstellen bekannt

Bodendenkmäler, nicht verzeichnet Geotope

Sonstige Sachgüter nicht vorhanden

- Kurzbewertung: Vorkommen von Kulturgütern bislang keine Hinweise

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Prognose über die Entwicklung des Umweltzustandes bei Nichtdurchführung der Planung (Nullvariante)

Schutzgut: Entwicklung des Umweltzustandes bei Nichtdurchführung der Planung:

Pflanzen, Tiere, Im Bereich bereits dargestellter gewerblicher Bauflächen: Lebensräume voraussichtlich Verlust sämtlicher Vegetationsstrukturen (Ackerland, Fettwiese Streuobstweide, Baumhecke), Inanspruchnahme von Habitatstrukturen

Im Übrigen keine wesentliche Veränderung, voraussichtlich Beibehaltung der landwirtschaftlichen Nutzung Die bioökologische Funktion der Gehölzbestände wird mit zunehmendem Reife- grad tendenziell ansteigen. Teilweise werden Obstbaumbestände bei ausblei- bender Pflege zusammenbrechen.

Boden Im Bereich bereits dargestellter gewerblicher Bauflächen: Verlust der ökologischen Bodenfunktion durch Versiegelung, Überbauung, Be- festigung von Flächen;

Im Übrigen keine wesentliche Veränderung

Wasserhaushalt Im Bereich bereits dargestellter gewerblicher Bauflächen: Verringerung von Infiltrationsflächen zur Versickerung von Niederschlagswasser

Im Übrigen keine wesentliche Veränderung

Klima Im Bereich bereits dargestellter gewerblicher Bauflächen: Belastungszunahme durch Emissionen, Überbauung und Versiegelung. Ausstoß klimarelevanter Gase im Zusammenhang mit der zukünftigen Sied- lungsnutzung

Im Übrigen keine wesentliche Veränderung

Landschaftsbild Im Bereich bereits dargestellter gewerblicher Bauflächen: Ausweitung der Sied- lungsflächen, Verlust an Kulturlandschaft, Beeinträchtigung des örtlichen Er- scheinungsbilds

Im Übrigen keine wesentliche Veränderung

Mensch Im Bereich bereits dargestellter gewerblicher Bauflächen: Verlust von siedlungs- nahen Grünfreiflächen mit Bedeutung für die Erholungsnutzung; Minderung des Erlebniswerts für Nutzer des „Rheinsteigs“

Im Übrigen keine wesentliche Veränderung

Kultur- und voraussichtlich keine Veränderung Sachgüter

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Prognose über die Entwicklung des Umweltzustandes bei Durchführung der Planung (voraus- sichtliche Umweltauswirkungen) Ziel/ Inhalt der Planung: Darstellung gewerbliche Bauflächen: 70.781 m² (davon 33.364 m² Beibe- haltung aus wirksamen FNP)

Schutzgut: Voraussichtliche Umweltauswirkungen: Beein- trächti- gungsin- tensität: Pflanzen, Tiere,  Inanspruchnahme der Vegetationsstrukturen im Bereich der zukünf- Lebensräume tigen gewerblichen Bauflächen: - Ackerland (bis ca. 5,7 ha) mittel- - Streuobstweide mit hochstämmigen, großkronigen Obstbäumen hoch im höheren Bestandsalter (bis ca. 1,2 ha) - streifenartige Obstwiese mit Besatz aus alten, großkronigen Obst- bäumen (bis ca. 0,17 ha) (Inanspruchnahme teilweise im Bereich bereits ausgewiesener ge- werblicher Bauflächen)

 Verlust der Lebensraumfunktionen der beanspruchten Vegetations- (voraus- strukturen für Individuen der Tierwelt, Inanspruchnahme von Höh- sichtlich lenbäume als potentielle Lebensstätten für seltene Tierarten; hoch) Habitatpotential besteht nach derzeitigem Kenntnisstand für Brutvö- gel, Fledermäuse, Bilche, Reptilien, Altholzkäfer, Heuschrecken und Tagfalter, ggf. sogar für Wildkatze (Fundpunkt in 600 m Entfernung); (siehe Anlage „Einschätzung zu Belangen des Natur- und Arten- schutzes“)

Boden nachhaltige Beeinträchtigungen des Bodens: hoch  Verlust der ökologischen Bodenfunktionen durch Neuversiegelung bzw. Überbauung  Einschränkung/ Verlust wesentlicher Bodenfunktionen durch (was- serdurchlässige) Befestigung von Flächen

(Flächeninanspruchnahme teilweise im Bereich bereits ausgewiesener gewerblicher Bauflächen)

Der maximale Umfang der Flächenversiegelung/-befestigung beträgt voraussichtlich rund 4,2 ha (bei einer GRZ von 0,8).

Wasserhaushalt  Verlust der Versickerungsfähigkeit des Bodens für Niederschlags- mittel wasser im Zusammenhang mit der Neuversiegelung  Erhöhung des oberflächlichen Abflusses

Klima  Inanspruchnahme von Freiflächen mit hoher Frisch-/ Kaltluftproduk- mittel tivität  Erhöhung der Wärmeabstrahlung und einer Verringerung der Eva- potranspiration durch Neuversiegelung.

 Ausstoß klimarelevanter Gase im Zusammenhang mit der zukünfti- mittel gen gewerblichen Nutzung

(Inanspruchnahme teilweise im Bereich bereits ausgewiesener ge- werblicher Bauflächen)

Landschaftsbild nachhaltige Beeinträchtigung des Landschaftsbilds

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 Inanspruchnahme von teils kulturlandschaftlich typischen, landwirt- mittel schaftlichen Nutzflächen, Ersatz durch gewerbliche Bauflächen  Inanspruchnahme landschaftsbildprägender Gehölzbestände (Streuobstbäume)  Erweiterung des bestehenden Gewerbegebiets (Aufgrund der Lage des Änderungsbereichs mit den umgebenden gewerblichen Bauflä- chen handelt es sich aber um eine sinnvolle Abrundung des Sied- lungsbereichs.) (Flächeninanspruchnahme teilweise im Bereich bereits ausgewiesener gewerblicher Bauflächen)

Vorbelastung: durch vorhandene gewerbliche Bauflächen im Umfeld

Mensch Erholungsfunktion, landschaftsbezogene Erholung  Der prädikatisierte Fernwanderweg „Rheinsteig“ wird weiterhin pas- mittel sierbar sein, die Attraktivität wird in diesem Abschnitt allerdings ein- geschränkt.

Immissionen, Klima  Auftreten von Geräusch- und Schadstoffemissionen durch die ge- (hoch) werbliche Nutzung sowie während der Bauphasen; Beeinträchtigungen der westlich anschließenden Wohn- und Mischbebauung sind nicht von vorneherein auszuschließen.

Land- und Forstwirtschaft  Inanspruchnahme von etwa 7 ha landwirtschaftlich genutzten Flä- chen, davon ca. 5,7 ha Ackerflächen hoch Es handelt sich um hofnahe Flächen eines in der Nähe angesiedel- ten Betriebs. Teilweise wird es zudem zu einer Zerschneidung von Flurstücken und Bewirtschaftungseinheiten kommen.

Im Übrigen wird für eine Betrachtung der Umweltauswirkungen auf den Menschen aufgrund der vielfältigen Wechselbeziehungen und der anthropozentrischen Betrachtungsweise auf die sonstigen Schutzgüter verwiesen.

Kultur- und voraussichtlich keine Auswirkungen - Sachgüter

Artenschutz- Ohne Berücksichtigung entsprechender Maßnahmen können im Zuge - rechtliche Be- der Verwirklichung der Bauleitplanung artenschutzrechtliche Verbots- lange nach § 44 tatbestände eintreten. BNatSchG Der auf 6,5 % der Plangebietsfläche vorhandene Obstbaumbestand ist

in Teilen zwar überaltert, bietet aber mit vielen Höhlenbäumen Lebens-

raum für ggf. seltene Tierarten. In einem übergreifenden Planungskonzept sollte deshalb geprüft wer- den, ob wertgebende Bereiche der Plangebietsflächen (insbesondere Streuobstbestände) von einer Bebauung freigehalten werden oder al- ternativ/ergänzend eine randliche Neueingrünung mit Feldgehölzen und Obstbaumwiesen zielführender ist, um artenschutzrechtliche Ver- botstatbestände des § 44 BNatSchG abwenden. Ggf. ist hierzu allerdings ein zeitlicher Vorlauf erforderlich, damit neu angelegte Habitatstrukturen die beanspruchten funktional übernehmen können. Die Bereitstellung von Nisthilfen und Ersatzquartieren kann dabei un- terstützen, einer möglichen Beeinträchtigung wertgebender Wildtierbe- stände entgegenzuwirken.

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Auch könnte eventuell eine zusätzliche externe Ausgleichsfläche erfor- derlich werden, z. B. für Feldlerchenfenster. Zur Abwendung artenschutzrechtlicher Verbotstatbestände wird somit voraussichtlich die Umsetzung folgender Vermeidungs- und Kompen- sationsmaßnahmen erforderlich (vorbehaltlich dem Ergebnis einer voll- ständigen faunistischen Kartierung):  weitestmögliche Schonung des Gehölzbestands (insbesondere Streuobstbestände)  Fällung von Bäumen und Rodung von Gebüschen ausschließlich vom 1. Oktober bis Ende Februar  Hinweise an die ausführenden Baufirmen hinsichtlich des evtl. Vor- kommens geschützter Tierarten im Baufeld  Durchführung von Besatzkontrollen an Schuppen vor Durchführung von etwaigen Abrissmaßnahmen  Schutz wertgebender Vegetationsbestände und von besonders ge- schützten Vogelarten auf angrenzenden Flächen (ggf. durch einen blickdichten Bauzaun) während der Bauphase  Anbringen von künstlichen Nisthilfen und Ersatzquartieren  Vermeidung großflächiger Glasfronten oder spiegelnder Gebäude- fassaden oder Einplanen einer Entspiegelung durch geeignete Maßnahmen  extensive Dach-, Fassaden- Palisadenbegrünung  Einsetzen von Beleuchtungsmitteln ohne Lockwirkung  Durchgrünung des Baugebiets, z.B. Entwicklung eines breiten Grüngürtels am Nordrand als Puffer zu angrenzenden Biotopen so- wie mehrerer „Biotopinseln“ innerhalb der B-Plan-Fläche Ggf. ist auch die Durchführung einer artenschutzrechtlichen Ausgleichs- maßnahme auf einer externen Fläche erforderlich. Empfehlenswert wäre dies innerhalb des südlich vom Plangebiet liegenden Biotopkom- plexes BK-5511-0513-2006 „Streuobstkomplex O Weitersburg und Streuobsthänge am Wüstenhof“. Je nach Untersuchungsergebnis ist ggf. aber auch in den nördlich zum geplanten Baugebiet angrenzenden Ackerflächen die Anlage von „Feldlerchenfenstern“ erforderlich. (Ausführliche Erläuterungen: siehe Anlage „Einschätzung zu Belangen des Natur- und Artenschutzes“)

Natura 2000- Natura 2000-Gebiete werden durch die Planung nicht tangiert. - Verträglichkeit Die Gebietskulisse des nächstgelegenen Natura 2000-Gebiets - des FFH-Gebiets „Brexbach- und Saynbachtal“ – ist etwa 700 m entfernt. Als Erhaltungsziele des FFH-Gebiets wurden festgelegt: „Erhaltung oder Wiederherstellung - der natürlichen Gewässer- und Uferzonendynamik, der typischen Ge- wässerlebensräume und -gemeinschaften sowie der Gewässerquali- tät und Durchgängigkeit der Fließgewässer für Wanderfische und als Lebensraum autochthoner Fischarten, von Bachmuschel und Stein- krebs, - von Wald, - von nicht intensiv genutztem Grünland und von möglichst unbeein- trächtigten Felslebensräumen, - von Fledermauswochenstuben und vielfältigen Jagdhabitaten für Fle- dermäuse.“

Erhebliche Beeinträchtigungen des Schutzgebiets sind nicht zu erwar- ten, da die Distanz zum FFH-Gebiet recht groß ist und von keinen rele- vanten Wechselbeziehungen zwischen Änderungsbereich und dem Schutzgebiet ausgegangen wird.

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Auswirkungen Der vorgesehene Änderungsbereich weist eine Flächengröße von etwa hoch auf die Fläche 7 ha auf. Es handelt sich um derzeitig weitgehend landwirtschaftlich genutzte Flächen. Die Verfügbarkeit ist begrenzt.

Auswirkungen Der nächste Störfallbetrieb gemäß 12. BImSchV befindet sich gemäß gering hinsichtlich der dem „Verzeichnis der Betriebsbereiche“ etwa 3,2 km entfernt auf der Anfälligkeit für gegenüberliegenden Rheinseite in Koblenz-Kesselheim. Es handelt schwere Unfälle/ sich um ein Tanklager. Katastrophen Aufgrund der Distanz ist diesbezüglich nicht von einer erhöhten Anfäl- ligkeit des Plangebiets für schwere Unfälle/ Katastrophen auszugehen. Laut digitalen Informationsdienst des Landesamts für Geologie und Bergbau Rheinland-Pfalz wurde etwa 1,2 km entfernt ein Erdbebener- eignis in der Gemarkung Bendorf registriert. Es handelte sich jedoch um ein extrem leichtes „Mikro-Beben“. Überschwemmungsgebiete sind nicht betroffen . Der Änderungsbereich weist keine besondere Relevanz in Bezug auf die Anfälligkeit für schwere Unfälle und Katastrophen auf.

Anfall von Ab-  Anfall von Abfällen zur Verwertung sowie zur Beseitigung aus Ge- mittel- fällen werbebetrieben hoch Die anfallenden Abfälle werden vom Abfallzweckverband Rhein- Mosel-Eifel abgefahren; ein wesentlicher Teil der Abfälle kann ver- wertet werden.

Kumulationsef- - fekte

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Wirkungsgefüge und Wechselwirkungen zwischen den Schutzgütern

Schutzgut

Wirkung auf auf Wirkung Wirkintensität Wirkintensität Wirkintensität Wirkintensität Wirkintensität Wirkintensität Wirkintensität Wirkintensität

- u. sonstige Sachgüter sonstige - u.

Gesundheit/Wohlbefinden Gesundheit/Wohlbefinden Erholung/Freizeit Wohnen/Wohnumfeld Pflanzen Tiere Vielfalt biologische Bodenfunktion ökolog. Lebensraum Ertragspotential natürl. Speicher-/ Regulationsfunkt Lebensraumfunkt. Grundwasserdarg. Ausgleichsfunkt. klimat. Ausgleichsfunkt. lufthygien. Mensch - - - Lebensräume - - - Boden - - - - Wasser - - Klima - - Funktion, Landschaftsästhet. Siedlungsbild, Erholungsfunkt. Kultur Wirkung von Mensch Konkur-rie- Veränderung Inanspruch- Nutzung Anthropogene Freizeit-/ Er- Vom Men- rende der Nutzung, nahme von Bo- Trinkwasser, Klimabelas- holungsnut- schen ge- Rauman-sprü- Pflege; Zerstö- den, Versiege- Abflussverhal- tungen, Stadt- zung, Gestal- schaffene che, anthropo- > rung von Le- > lung, Verdich- >> ten von Ober- - klima < tung von > Kultur- u. - gen bedingte bensräumen tung, Stoffein- flächenwasser Landschaft Sachgüter Immissionen, träge ... Pflanzen, Nahrungs- Konkurrenz um Standortgrund- Bodenwasser- Binden von Elemente der Teil von Kul- Tiere, Le- grundlage, Standort, Arter- lage, Lebens- haushalt, Schadstoffen, Landschaft tur- u. Sach- bens- Teil der natür- > haltung/Syner- > raum, Nahrungs-  (Teil)Lebens- < Sauerstoffpro- < > gütern - räume lichen Umge- gien quelle, Kreislauf raum Gewäs- duzent bung Boden  Pflanze ser Boden Lebensgrund- Lebensraum, Anreicherung, Filterwirkung, Mikro-/ Strukturele- Archivfunk- lage, Produkti- Standortgrund- Deposition von Stoffeintrag Mesoklima- mente tion onsgrundlage, lage Stoffen bedingungen, >> >  < < < - Standort der Bodentempe- Ressourcen- ratur träger Wasser Trink- u. Limnische Le- Bodenwasser- Stoffeintrag, Lokalklima, Struktur-/ Ge- Teil von Kul- Brauchwas- bensräume, haushalt, Verla- Wasserkreis- Luftfeuchte, staltungsele- tur- u. Sach-

sernutzung, Nahrungs- gerung von Stof- lauf Nebel, Wol- ment gütern << -   < - - Heilwasser grundlage fen, nasse Depo- ken

sition

Klima, Lebensgrund- (Teil)Lebens- Bodenluft, Stand- Temperatur- Beeinflussung Bioklima, bi- Beständig- Luft lage, Atemluft, raum, Standort- ortverhältnisse verhältnisse, regionaler/lo- oklimatische keit/Zerfall stadtklimati-  verhältnisse, < (Bodenklima,  Transportme- < kaler Klima- < Belastung < von Kultur- - sche Bedin- Wuchsbedin- Erosion, Verlage- dium verhältnisse gütern gungen gungen rung von Stoffen) Land- Ästhetische Lebensraum- Bodennutzung Gewäs- Stadtklima, Natur-/ Kul- Kultur-/ schaft Empfindung, struktur serstruktur, Durchlüftung, turlandschaft Stadt/ In- Wohlbefinden > > > Wasserhaus-  Windströ-  - dustrieland- - halt mung schaft als Kulturgut Kultur- Kulturerbe, Ensemblewir- Standörtl. Archiv- Teil von Kul- Verwitterung/ Kulturhis-tori- / und Sach- Kulturge- kung funktion, natur- u. turdenkmälern Zerfall und sche Ele- güter schichte - - kulturgeschichtli- - und Kultur- - Schädigung - mente der - - che Urkunde landschafts- Landschaft elementen

Wirkungszusammenhang besteht: < = Wirkungsintensität gering > = Wirkungsintensität hoch  = Wirkungsintensität mittel << = Wirkungsintensität sehr gering >> = Wirkungsintensität sehr hoch - = kein Wirkungszusammenhang

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Gebietsspezifische Zielsetzungen und Hinweise für die Planung (Maßnahmen zur Vermeidung, Minderung und zum Ausgleich nachteiliger Umweltauswirkungen)

Schutzgut: Pflanzen, Tiere,  Erhalt von Teilbereichen mit hochwertiger Biotopausstattung (insbesondere Lebensräume Erhalt der Gehölze/ höhlenreiche Streuobstbestände im südlichen Bereich nahe dem ehemaligen Aussiedlerhof sowie des streifenförmigen Obstbaumbe- stands), siehe auch „Berücksichtigung von artenschutzrechtlichen Vermei- dungsmaßnahmen- und Kompensationsmaßnahmen“

 Neuentwicklung standortgerechter Biotopstrukturen auf den nicht überbauten Freiflächen der gewerblichen Bauflächen (zumindest auf Teilbereichen), z.B. durch Vorgabe eines Gestaltungsrahmens für die nicht überbauten bzw. nicht befestigten Grundstücksflächen und ein Gebot zur Anpflanzung standorttypi- scher Laubgehölze

 Durchführung vertiefender Untersuchungen zur Fauna auf Ebene der verbind- lichen Bauleitplanung; untersuchungsbedürftige Artengruppen: Brutvögel, Fledermäuse, Bilche, Reptilien, Altholzkäfer, Heuschrecken und Tagfalter, Wildkatze

 Berücksichtigung von artenschutzrechtlichen Vermeidungsmaßnahmen- und Kompensationsmaßnahmen (vorbehaltlich dem Ergebnis einer vollständigen faunistischen Kartierung): - weitestmögliche Schonung des Gehölzbestands (insbesondere Streuobst- bestände) - Fällung von Bäumen und Rodung von Gebüschen ausschließlich vom 1. Oktober bis Ende Februar - Hinweise an die ausführenden Baufirmen hinsichtlich des evtl. Vorkom- mens geschützter Tierarten im Baufeld - Durchführung von Besatzkontrollen an Schuppen vor Durchführung von etwaigen Abrissmaßnahmen - Schutz wertgebender Vegetationsbestände und von besonders geschütz- ten Vogelarten auf angrenzenden Flächen (ggf. durch einen blickdichten Bauzaun) während der Bauphase - Anbringen von künstlichen Nisthilfen und Ersatzquartieren - Vermeidung großflächiger Glasfronten oder spiegelnder Gebäudefassa- den oder Einplanen einer Entspiegelung durch geeignete Maßnahmen - extensive Dach-, Fassaden- Palisadenbegrünung - Einsetzen von Beleuchtungsmitteln ohne Lockwirkung - Durchgrünung des Baugebiets, z.B. Entwicklung eines breiten Grüngürtels am Nordrand als Puffer zu angrenzenden Biotopen sowie mehrerer „Bioto- pinseln“ innerhalb der B-Plan-Fläche - ggf. Durchführung einer artenschutzrechtlichen Ausgleichsmaßnahme auf einer externen Fläche. Empfehlenswert wäre dies innerhalb des südlich vom Plangebiet liegenden Biotopkomplexes BK-5511-0513-2006 „Streu- obstkomplex O Weitersburg und Streuobsthänge am Wüstenhof“. Je nach Untersuchungsergebnis ist ggf. aber auch in den nördlich zum geplanten Baugebiet angrenzenden Ackerflächen die Anlage von „Feldlerchenfens- tern“ erforderlich.

 Durchführung funktionsgerechter naturschutzrechtlicher Ausgleichsmaßnah- men auf außerhalb liegenden Flächen (ggf. kombinierbar mit artenschutzrecht- lichen Ausgleichsmaßnahmen)

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Boden  Anlage der nicht überbauten Grundstücksflächen als Grünfreiflächen unter Vorgabe eines Gestaltungsrahmens, um eine natürliche Bodenentwicklung zu gewährleisten.

 Begrenzung der überbaubaren Flächen

 Freihalten von Teilbereichen (bevorzugt derzeitigen Grünlandbereichen/Streu- obstbeständen)

 Umsetzung funktionsgerechter Kompensationsmaßnahmen auf außerhalb lie- genden Flächen (voraussichtlich verknüpfbar mit der Kompensation für Ein- griffe in die Schutzgüter „Pflanzen, Tiere, Lebensräume“ und „Landschafts- bild“)

Wasserhaushalt  Erhaltung der Versickerungskapazität der Böden, standortgerechte Begrünung der Freiflächen innerhalb der gewerblichen Bauflächen  Verwendung versickerfähiger Beläge im Bereich von Hofflächen, Wegen, Stell- plätzen usw.  Rückhaltung des Niederschlagswassers, Verwendung als Brauchwasser  breitflächige Versickerung des überschüssigen Niederschlagswassers, sofern die standörtlichen Voraussetzungen dies zulassen

 Etwaig verbleibende Beeinträchtigungen des Wasserhaushalts müssen durch Zuordnung einer (multifunktionalen) funktionsgerechten Kompensationsmaß- nahme auf einer externen Fläche kompensiert werden.

Klima  standortgemäße Begrünung der Freiflächen einschließlich einer Mindestbe- pflanzung mit Laubgehölzen

Landschaftsbild  Sicherung von Teilflächen mit landschaftsbildprägendem Gehölzbestand (ins- besondere Erhalt der Gehölze/ Streuobstbestände im südlichen Bereich nahe dem ehemaligen Aussiedlerhof sowie des streifenförmigen Obstbaumbe- stands), Einbindung in das Freiflächenkonzept

 Maßnahmen zur landschaftsgemäßen Einbindung der baulichen Anlagen (ge- werbliche Zweckbauten) - Vorgabe eines Gestaltungsrahmens für die nicht überbauten bzw. nicht befestigten Grundstücksflächen/ Gebot zur Anpflanzung standorttypischer Laubgehölze - Höhenbegrenzung der Gebäude

 Realisierung funktionsgerechter Kompensationsmaßnahmen auf außerhalb liegenden Flächen (voraussichtlich verknüpfbar mit der Kompensation für Ein- griffe in die Schutzgüter „Pflanzen, Tiere, Lebensräume“ und „Boden“)

Mensch  vertiefende Untersuchung der Belange des Immissionsschutzes auf Ebene der verbindlichen Bauleitplanung, (Aufgrund der nach Westen anschließenden Wohn- und Mischbebauung dürfen sich voraussichtlich keine größeren Emittenten ansiedeln.)

Berücksichtigung des Schutzguts im Übrigen in Verbindung mit Vorgaben für eine möglichst verträgliche Einbindung der Bauflächen, siehe Schutzgut „Landschafts- bild“.

Kultur- und  Durchführung von Prospektionsmaßnahmen Sachgüter  bei Bedarf Berücksichtigung entsprechender Maßnahmen (Sicherung archäo- logischer Befunde im Untergrund)

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2.13 Bereich “Geplante Wohnbauflächen nördlich und gemischte Bauflächen südlich des Kindergartens „Ober der Heege/ Ober´m Dorf“ Weitersburg

Beschreibung und Bewertung der natürlichen Grundlagen (Bestandsaufnahme des derzeitigen Umweltzustands)

Bezeichnung: Ort/Stadt: OG Weitersburg

Fläche: 34.251 m² Wohnbaufläche (nördlich Kindergarten) und 4.653 m² gemischte Baufläche (südlich Kindergarten) geplante Darstellung im Flächennutzungsplan: Wohnbauflächen/ gemischte Bauflächen

Darstellung im wirksamen Flächennutzungs- nördlich Kindergarten: plan: -Wohnbauflächen mit besonderer grünordnerischer Bindung und Gemeinbedarfsfläche

südlich Kindergarten: -Parkplatz - Grünfläche mit Zweckbestimmung Parkanlage Darstellung im Landschaftsplan: -Streuobst - Erhalt des Grünlandanteils derzeitige Nutzung: landwirtschaftliche Nutzung

Luftbildausschnitt (unmaßstäblich)

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Schutzgut Pflanzen, Tiere, Lebensräume

- Bestandsbeschreibung: Biotop-/Nutzungstypen Die Planflächen nördlich und südlich des Kindergartens stellen (siehe Plan „Biotop- und Nutzungs- sich derzeitig als überwiegend kleinparzelliges Grünland mit strukturen“ in der Anlage) Pferde- und Rinderbeweidung sowie einigen alten Obstbäumen und verbuschenden Heckenbereichen dar. Im Gebiet befinden sich auch einzelne Schuppen und größere Holzlagerstätten. Die Änderungsflächen nehmen Teile eines großflächigen Biotop- komplexareals mit hochwertigem Streuobstbestand der landes- weiten Biotopkartierung ein, siehe Punkt „Biotopkataster Rhein- land-Pfalz“.

Folgende Biotop-/Nutzungsstrukturen können differenziert wer- den: nördlich Kindergarten (geplante Wohnbaufläche): -Streuobstweiden mit vorwiegend hochstämmigen Obstbäumen im höheren Bestandsalter - Mähweiden (Pferdebeweidung) - Gärten - Streuobstbrache - Lagerplatz

südlich Kindergarten (geplante gemischte Baufläche): -Mähweide -Streuobstweide mit hoch- und halbstämmigen Obstbäumen

Innerhalb des Planareals wurden 14 Bäume mit Stammlöchern oder Borkenabplatzungen entdeckt, die Höhlenbrütern, Fleder- mäusen oder Bilchen einen Unterschlupf bieten könnten. Wei- tere befinden sich im östlich angrenzenden Obstwiesenbereich.

Umgebungsstrukturen: Siedlungsflächen (gemischte Bauflächen, Wohnbauflächen, Kin- dergarten, Grundschule), Streuobstweiden, Mähweiden, Gärten

Abbildung 41: Mähweiden und Streuobstbestände in der nördli- chen Teilfläche

Abbildung 42: Mähweiden mit Streuobst in der nördlichen Teilflä- che

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Abbildung 43: Mähweide und Streuobstbestand (südliche Teilflä- che)

heutige potentielle natürliche Vegeta- Perlgras-Buchenwald basenreicher Tieflagen tion (hpnV)

Tierwelt Die Änderungsbereiche nördlich und südlich des Kindergartens wurden im Jahr 2019 im Vorgriff auf wertgebende Vegetationsein- heiten und Habitatstrukturen für vermutlich planungsrelevante Tierarten hin untersucht. Auch wurden erste Hinweise zur Nut- zung durch besonders oder streng geschützte Tierarten aufge- nommen und eine Datenrecherche durchgeführt. Die beiden Plangebietsflächen nehmen Teile eines großflächigen Biotopkomplexareals mit hochwertigem Streuobstbestand der landesweiten Biotopkartierung ein. Sie übernehmen vermutlich die Funktion einer Biotopvernetzung und Pufferzone zwischen bestehendem Siedlungsrand und den östlich angrenzenden Streuobstbeständen. Das Gebiet weist ein Lebensraumpotential für folgende Tierarten- gruppen auf, welche auf Ebene der verbindlichen Bauleitplanung vertiefend zu untersuchen sind:  Brutvögel (insbes. Suche nach Baumhöhlen- und Nischenbrü- tern in Schuppen und Obstbäumen, inkl. Spechte und Eulen)  Fledermäuse (Nutzungen von Biotopbäumen und Gartenlau- ben/Schuppen sind prüfbedürftig)

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 Bilche (Vorkommen beschränken sich wahrscheinlich auf be- sonders geschützte Arten, im Nordbereich aber auch Suche nach der Haselmaus erforderlich)  Reptilien (Saumstrukturen auf Streuobstwiesen sowie entlang Feldwege/Holzscheitlager lassen Vorkommen von streng ge- schützten Arten vermuten)  Altholzkäfer, Heuschrecken und Tagfalter (weisen vereinzelt planungsrelevante Arten auf, mit Bindung an spezifische Ha- bitatstrukturen, z. B. Heckenstrukturen, und/oder lange Ent- wicklungszeiten in alten Streuobstbäumen, Nachweis von Hirschkäfervorkommen liegt bereits vor) Ausführliche Erläuterungen: siehe Anlage „Einschätzung zu Be- langen des Natur- und Artenschutzes“

Schutzgebiete nach Naturschutzrecht, keine Schutzgebiete tangiert Natura 2000-Gebiete Die Gebietskulisse des nächst gelegenen Natura 2000-Gebiets (FFH-Gebiet „Brexbach- und Saynbachtal“) ist etwa 1 km entfernt.

Pauschal geschützte Biotope Pauschal geschützte Biotope nach § 30 BNatSchG oder § 15 LNatSchG sind innerhalb des Änderungsbereichs weder dem di- gitalen Informationsdienst LANIS zu entnehmen, noch ergaben sich diesbezüglich Hinweise im Rahmen der eigenständigen Be- wertung der Geländesituation in 2019. (siehe Anlage „Einschätzung zu Belangen des Natur- und Arten- schutzes“)

Planung vernetzter Biotopsysteme Darstellung „Entwicklung von mageren Wiesen und Weiden mitt- Rheinland-Pfalz (VBS), Kreis Mayen- lerer Standorte mit Streuobst“ in der Zielekarte der VBS Koblenz

Biotopkataster Rheinland-Pfalz Weite Teile des Änderungsbereichs befinden sich innerhalb des insgesamt 23 Hektar großen schutzwürdigen Biotops „Streuobst- komplex O Weitersburg und Streuobsthänge am Wüstenhof“ (BK- 5511-0513-2006). Gebietsbeschreibung: „Streuobstkomplex bestehend aus Bra- chen und überwiegend rinderbeweideten Obstwiesen am Ortrand von Weitersburg (Gefahr der Bebauung) sowie schaf- und pferde- beweideten Hängen mit Streuobstresten am Wüstenhof. Der überalterte Obstbaumbestand ist insgesamt ungepflegt, tlw. ab- gängig auf relativ eutrophem Grünland; zahlreiche Brennessel- herden besonders unter Bäumen, die nicht mehr beerntet werden. Zwischen Wüstenhof und Schnatzenmühle säumt eine gut ausge- prägte Baumhecke (Stockausschläge) den Rheinsteig. An die dor- tige Streuobstwiese grenzt ein naturnaher Abschnitt des Meerba- ches (der die Mindestlänge für den Pauschalschutz nur um etwa 10 m unterschreitet).“

Landesweiter Biotopverbund nach - LEP IV

Regionaler Biotopverbund nach - RROP

- Kurzbewertung: Arten- und Strukturvielfalt (Diversität): hoch

Repräsentanz im Naturraum hoch -sehr hoch

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Entwicklungspotential hoch

Ersetzbarkeit, Entwicklungsdauer, Re- hoch generationsfähigkeit Schutzkategorien -

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Schutzgut Boden

-Bestandsbeschreibung: Bodentyp, Bodenformen-ge- Böden aus (quartären Deckschichten über) Löss und Lössderivaten: sellschaft - erodierte Braunerde aus lösslehmreichem, bimstephraführendem Schluff (Hauptlage) über Lösslehm oder grus-/kiesführendem Kryo-/ Schwemmlösslehm

Böden aus lößlehmhaltigen Kolluvialsedimenten: - Kolluvisol aus grusführendem Kolluvialösslehm über Lösslehm oder grus-/kiesführendem Kryo-/Schwemmlösslehm

Standorttypisierung Standort mit hohem Wasserspeicherungsvermögen und schlechtem bis mittlerem Basenhaushalt

Bodengefährdung keine Hinweise Altlast, Bodenbelastung

-Kurzbewertung: Seltenheit/ Verbreiterung des gering (erodierte Braunerden als verbreiteter Bodentyp im Bereich Bodentyps der verebneten Hauptterrasse) bzw. hoch (Kolluvisol als wenig verbreiteter Bodentyp am Unterhang und in Talllagen) Biotopentwicklungspotential mittel-hoch

Lebensraumfunktion hoch (erodierte Braunerden) bzw. mittel-hoch (Kolluvisol)

Natürlichkeit des Bodens unter Grünland hoch

Nutzbare Feldkapazität hoch (mittlere Wasserdurchlässigkeit)

Nitratrückhaltevermögen mittel (erodierte Braunerden) bzw. hoch (Kolluvisol)

Filter-, Puffer- und Transforma- mittel-hoch (erodierte Braunerden) bzw. hoch (Kolluvisol) tionsvermögen für Nähr- und Schadstoffe Natürliche Ertragsfähigkeit/ hoch Bodenfruchtbarkeit Archivfunktion (naturnahe und / kultur- und naturhistorisch be- deutsame Böden) Empfindlichkeit gegenüber mittel-gering unter Grünland Erosion

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Schutzgut Wasser

- Bestandsbeschreibung: Oberflächengewässer: Fließgewässer, keine Fließgewässer vorhanden Fluss, Bach, Gräben Stillgewässer keine Stillgewässer

Hochwasserschutz keine Überschwemmungsgebiete tangiert

Grundwasser: Grundwasserlandschaft devonische Schiefer und Grauwacken

Grundwasserneubildung mäßig (ca. 75 mm/a)

Schutzgebiete für Wasser nicht tangiert

Grundwassergefährdung, günstige – mittlere Grundwasserüberdeckung Grundwasserüberdeckung

- Kurzbewertung: Grundwassergefährdung gering

Nitratrückhaltevermögen mittel bzw. hoch

Betroffenheit von Wasserschutzge- - bieten

Ausprägung von Oberflächengewäs- - sern

Hochwassergefährdung keine

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Schutzgut Klima/ Luft

- Bestandsbeschreibung: Klimaraum mäßig feuchtes und warmes Beckenklima Klimatop, Klimastrukturtyp Klimastrukturtyp: - Offenland, Freifläche, mittlere und trockene Standorte -Offenland ( Wiesen und Weiden ) mit Einzelgehölzen

Kalt-/ Frischluftentstehungsge- hohe Frisch-/ Kaltluftproduktivität biet - Abflussgebiet Lufthygienische Lage in einem „thermisch belasteten Raum“; Bedingungen lufthygienische Belastungen durch nahe gelegenen BAB 48

Thermische Belastung thermisch belastet

Anfälligkeit gegenüber den Fol- mittel-hoch (Grünlandnutzung) gen des Klimawandels - Kurzbewertung: Frisch-/ Kaltluftproduktivität der hoch Freiflächen Einfluss auf siedlungsklimati- gering sche Bedingungen

Luftaustauschbahn -

Immissionsbelastung mittel durch die etwa 400 m entfernt verlaufende BAB 48 sowie den anschließenden Sportplatz

thermische Belastung hoch

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Schutzgut Landschaftsbild

- Bestandsbeschreibung: Naturräumliche Einheit Ehrenbreitsteiner Randterrasse

Relief Lage auf einer nur schwach geneigten Hangzone; Süd- bis Westexposition; Geländehöhe ca. 180 m bis 186 m ü.NN.

Landschaftsbildeinheit offenlandbetonte Mosaiklandschaft

landschaftsbildprägende - strukturreiche, von zumeist beweidetem Grünland und Streuobst Strukturen bestimmte Ortsrandsituation, - weitgehend kulturlandschaftlich typischer Charakter, - erlebniswirksame Streuobstbestände

Orts-/ Siedlungsränder umliegende Bebauung (Wohnbebauung, Schulgelände, Sportanla- gen und Kindertagesstätte) relativ gut eingebunden

Vorbelastungen durch benachbartes Schulgeländes, Sportanlagen und Kinderta- gesstätte; durch Geräuscheinträge von der BAB 48

Schutzgebiete nicht tangiert

- Kurzbewertung: Naturnähe/-ferne mittel-hoch m landschaftskulturelle Eigenart hoch-sehr hoch

Ensemblewirkung von Gebäu- - den, baulichen Anlagen landschaftliche Vielfalt hoch

Sichtbeziehungen, Sichtachsen mittel

räumlich verbindende Struktur, hoch Gliederungselemente

Ungestörtheit von Vorbelastun- mittel gen

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Schutzgut Mensch

- Bestandsbeschreibung: Aufgrund der anthropozentrischen Betrachtungsweise im Rahmen der Analyse und Bewertung der sonstigen Schutzgüter wird für eine Betrachtung des Umweltzu- stands unter dem Punkt „Mensch und Gesundheit“ auf diese sonstigen Schutzgü- tern verwiesen. Nachfolgend wird auf Aspekte eingegangen, die vorrangig im Zu- sammenhang mit dem Schutzgut „Mensch und Gesundheit“ stehen.

Erholungsfunktion - siedlungsnaher, durch Wege erschlossener Freiflächenkomplex mit kulturlandschaftlich typischem Charakter und erlebniswirksa- men Strukturen - Ein regionaler Wanderweg verläuft durch die nördliche Ände- rungsfläche. - Ein örtlicher Wanderweg verläuft am Rand der Änderungsflä- chen.

Immissionsbelastung mittel durch die etwa 400 m entfernt verlaufende BAB 48 sowie den anschließenden Sportplatz

Belange der Landwirtschaft/ tangiert (landwirtschaftlich genutzte Flächen) Forstwirtschaft

- Kurzbewertung: Erholungsfunktion hoch

Wohnbereiche/ Siedlungen, (Wohn-/Mischgebiet angrenzend) besondere Funktionen der Siedlungen

Ungestörtheit von Immissionen mittel

Forst- und Landwirtschaft, mittel-hoch Rohstoffversorgung

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Schutzgut Kultur- und Sachgüter

- Bestandsbeschreibung: Bau-/ Kulturdenkmäler bislang keine archäologischen Fundstellen bekannt (Forderung von Prospektionsmaßnahmen seitens des Landesamts für Denkmal- pflege im Rahmen des Beteiligungsverfahrens)

Bodendenkmäler, nicht verzeichnet Geotope

Sonstige Sachgüter nicht vorhanden

- Kurzbewertung: Vorkommen von Kulturgütern bislang keine Hinweise

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Prognose über die Entwicklung des Umweltzustandes bei Nichtdurchführung der Planung (Nullvariante)

Schutzgut: Entwicklung des Umweltzustandes bei Nichtdurchführung der Planung:

Pflanzen, Tiere, Im Bereich bereits dargestellter Wohnbauflächen: Lebensräume voraussichtlich Verlust sämtlicher Vegetationsstrukturen (Streuobstweiden, Fett- weiden), Inanspruchnahme von Habitatstrukturen

Im Übrigen keine wesentliche Veränderung, voraussichtlich Beibehaltung der landwirtschaftlichen Nutzung Die bioökologische Funktion der Obstbaumbestände wird mit zunehmendem Reifegrad tendenziell ansteigen. Teilweise werden Obstbaumbestände bei aus- bleibender Pflege zusammenbrechen.

Boden Im Bereich bereits dargestellter Wohnbauflächen: Verlust der ökologischen Bodenfunktion durch Versiegelung, Überbauung, Be- festigung von Flächen;

Im Übrigen keine wesentliche Veränderung

Wasserhaushalt Im Bereich bereits dargestellter Wohnbauflächen: Verringerung von Infiltrationsflächen zur Versickerung von Niederschlagswasser

Im Übrigen keine wesentliche Veränderung

Klima Im Bereich bereits dargestellter Wohnbauflächen: Belastungszunahme durch Emissionen, Überbauung und Versiegelung. Ausstoß klimarelevanter Gase im Zusammenhang mit der zukünftigen Sied- lungsnutzung

Im Übrigen keine wesentliche Veränderung

Landschaftsbild Im Bereich bereits dargestellter Wohnbauflächen: Ausweitung der Siedlungsflächen, Verlust an Kulturlandschaft, Beeinträchtigung des örtlichen Erscheinungsbilds

Im Übrigen keine wesentliche Veränderung

Mensch Im Bereich bereits dargestellter Wohnbauflächen: Verlust von siedlungsnahen Grünfreiflächen mit Bedeutung für die Erholungsnutzung; Minderung des Erlebniswerts für Nutzer der Wanderwege

Im Übrigen keine wesentliche Veränderung

Kultur- und voraussichtlich keine Veränderung Sachgüter

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Prognose über die Entwicklung des Umweltzustandes bei Durchführung der Planung (voraus- sichtliche Umweltauswirkungen)

Ziel/ Inhalt der Planung: Darstellung (Beibehaltung) von Wohnbauflächen: 34.251 m²; Darstellung gemischter Bauflächen: 4.653 m²

Schutzgut: Voraussichtliche Umweltauswirkungen: Beein- trächti- gungsin- tensität: Pflanzen, Tiere,  Verlust der Vegetationsstrukturen im Bereich der zukünftigen Wohn- Lebensräume und Mischbauflächen: - Streuobstweiden mit Obstbäumen im vorw. höheren Bestandsal- hoch ter (bis ca. 9.000 m²) - Mähweiden (bis ca. 22.600 m²) - Gärten (bis ca. 3.300 m²) - Streuobstbrache (bis ca. 1.500 m²) - Lagerplatz (bis ca. 1.600 m²)

(Inanspruchnahme weitgehend im Bereich bereits ausgewiesener Wohnbauflächen)

 Verlust einer ca. 3.500 m² großen Teilfläche des schutzwürdigen hoch Biotops „Streuobstkomplex O Weitersburg und Streuobsthänge am Wüstenhof“ (entspricht ca. 1,5 % der Gesamtfläche der BK-Fläche)

 deutliche Einschränkung der Funktion einer Biotopvernetzung und Pufferzone zwischen bestehendem Siedlungsrand und den östlich mittel- angrenzenden Streuobstbeständen hoch

 Verlust der Lebensraumfunktionen der beanspruchten Vegetations-

strukturen für Individuen der Tierwelt; (voraus- Habitatpotential besteht nach derzeitigem Kenntnisstand für Brutvö- sichtlich gel, Fledermäuse, Bilche, Reptilien, Altholzkäfer, Heuschrecken und hoch) Tagfalter.

(siehe Anlage „Einschätzung zu Belangen des Natur- und Arten- schutzes“)

Boden nachhaltige Beeinträchtigungen des Bodens:  Verlust der ökologischen Bodenfunktionen durch Neuversiegelung hoch bzw. Überbauung  Einschränkung/ Verlust wesentlicher Bodenfunktionen durch (was- serdurchlässige) Befestigung von Flächen

(Flächeninanspruchnahme weitgehend im Bereich bereits ausgewiese- ner Wohnbauflächen)

Der maximale Umfang der Flächenversiegelung/-befestigung beträgt voraussichtlich rund 2,3 ha (bei einer GRZ von 0,4 zuzüglich der zuläs- sigen Überschreitung durch Nebenanlagen usw. bzw. bei einer GRZ von 0,6).

Wasserhaushalt  Verlust der Versickerungsfähigkeit des Bodens für mittel

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Niederschlagswasser im Zusammenhang mit der Neuversiegelung  Erhöhung des oberflächlichen Abflusses Klima  Inanspruchnahme von Freiflächen mit hoher Frisch-/ Kaltluftproduk- mittel tivität  Erhöhung der Wärmeabstrahlung und einer Verringerung der Eva- potranspiration durch Neuversiegelung.

 Ausstoß klimarelevanter Gase im Zusammenhang mit der zukünfti- mittel gen Wohn- und Mischnutzung

Landschaftsbild nachhaltige Beeinträchtigung des Landschaftsbilds  Verlust eines kulturlandschaftlich typischen Komplexes aus zu- hoch meist beweidetem Grünland, Obstbaumbeständen und Gärten, Ersatz durch Wohn- und Mischbauflächen  Beseitigung von bildprägendem Obstbaumbestand  Beeinträchtigung einer kulturraumtypischen Ortsrandsituation  Ausweitung des Siedlungsgebiets (Aufgrund der Lage des Änderungsbereichs mit den umgebenden be- stehenden Bauflächen handelt es sich aber um eine Abrundung des Siedlungsbereichs.)

Eine besondere Fernwirkung entfaltet das Gebiet nicht.

(Flächeninanspruchnahme weitgehend im Bereich bereits ausgewiese- ner Wohnbauflächen)

Mensch Erholungsfunktion, landschaftsbezogene Erholung  Verminderung der Eignung des Teillandschaftsraums für die land- mittel- schaftsbezogene Erholung, insbesondere für die Feierabend-/ Wo- hoch chenenderholung durch Verlust eines kulturlandschaftlich typi- schen Komplexes am Siedlungsrand  Inanspruchnahme von privaten Gärten  Der durch den nördlichen Änderungsbereich verlaufende regionale Wanderweg sowie der Ortswanderweg am Rand der Änderungsflä- chen werden weiterhin passierbar sein, die Attraktivität wird in die- sem Abschnitt allerdings eingeschränkt.

Immissionen, Klima  Auftreten von Geräusch- und Schadstoffemissionen durch die gering Wohn- und Mischnutzung sowie während der Bauphasen

Land- und Forstwirtschaft  Beanspruchung von etwa 3,3 ha landwirtschaftlich genutzten Flä- mittel- chen (Grünland) hoch

Im Übrigen wird für eine Betrachtung der Umweltauswirkungen auf den Menschen aufgrund der vielfältigen Wechselbeziehungen und der anthropozentrischen Betrachtungsweise auf die sonstigen Schutzgüter verwiesen.

Kultur- und derzeitig keine Hinweise auf Beeinträchtigungen - Sachgüter

Artenschutz- Bei Verwirklichung der Bauleitplanung können ohne Berücksichtigung - rechtliche entsprechender Maßnahmen artenschutzrechtliche Verbotstatbestände eintreten.

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Belange nach Zur Abwendung artenschutzrechtlicher Verbotstatbestände wird vo- § 44 BNatSchG raussichtlich die Umsetzung folgender Vermeidungs- und Kompensati- onsmaßnahmen erforderlich (vorbehaltlich dem Ergebnis einer voll- ständigen faunistischen Kartierung):  weitestmögliche Schonung von Gehölzen  Fällung von Bäumen und Rodung von Gebüschen ausschließlich vom 1. Oktober bis Ende Februar  Hinweise an die ausführenden Baufirmen hinsichtlich des evtl. Vor- kommens geschützter Tierarten im Baufeld bei Rodungs- und Ab- rissarbeiten  Schutz angrenzender Vegetationsbestände und von Niststätten (ggf. durch blickdichten Zaun während der Bauphase)  Durchführung von Besatzkontrollen vor dem Abriss von Schuppen und Hütten  extensive Dach-, Fassaden- Palisadenbegrünung  Vermeidung großflächiger Glasfronten oder spiegelnder Gebäude- fassaden oder Einplanen einer Entspiegelung durch geeignete Maßnahmen  Einsetzen von Beleuchtungsmitteln ohne Lockwirkung  Anbringen von künstlichen Nisthilfen und Ersatzquartieren  Durchgrünung der Bauflächen; Neuanlage eines breiten Grüngür- tels am Ostrand als Puffer zum angrenzenden Biotopkomplex so- wie mehrerer „Biotopinseln“ innerhalb des Gebiets Ggf. ist auch eine externe artenschutzrechtliche Ausgleichsfläche erfor- derlich zur Aufstockung und langjährigen Erhaltung des Bestandes an Feldgehölzen und Obstbaumwiesen im Umfeld. Hinsichtlich des zu befürchtenden Brutbaumverlustes für Hirschkäfer kann eine „Hirschkäferwiege“ aus Holzscheiten kompensatorisch wir- ken. (Ausführliche Erläuterungen: siehe Anlage „Einschätzung zu Belangen des Natur- und Artenschutzes“)

Natura 2000- Natura 2000-Gebiete werden durch die Planung nicht tangiert. - Verträglichkeit Die Gebietskulisse des nächstgelegenen Natura 2000-Gebiets - des FFH-Gebiets „Brexbach- und Saynbachtal“ – ist etwa 1 km entfernt. Als Erhaltungsziele des FFH-Gebiets wurden festgelegt: „Erhaltung oder Wiederherstellung - der natürlichen Gewässer- und Uferzonendynamik, der typischen Ge- wässerlebensräume und -gemeinschaften sowie der Gewässerqualität und Durchgängigkeit der Fließgewässer für Wanderfische und als Le- bensraum autochthoner Fischarten, von Bachmuschel und Steinkrebs, - von Wald, - von nicht intensiv genutztem Grünland und von möglichst unbeein- trächtigten Felslebensräumen, - von Fledermauswochenstuben und vielfältigen Jagdhabitaten für Fle- dermäuse.“

Erhebliche Beeinträchtigungen des Schutzgebiets sind nicht zu erwar- ten, da die Distanz zum FFH-Gebiet recht groß ist und von keinen rele- vanten Wechselbeziehungen zwischen Änderungsbereich und dem Schutzgebiet ausgegangen wird.

Auswirkungen Der vorgesehene Änderungsbereich weist eine Flächengröße von hoch auf die Fläche 34.251 m² bzw. 4.653 m² auf. Es handelt sich um derzeitig weitgehend landwirtschaftlich genutzte Flächen. Die Verfügbarkeit ist begrenzt.

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Auswirkungen Der nächste Störfallbetrieb gemäß 12. BImSchV befindet sich gemäß gering hinsichtlich der dem „Verzeichnis der Betriebsbereiche“ etwa 2,5 km entfernt auf der Anfälligkeit für gegenüberliegenden Rheinseite in Koblenz-Kesselheim. Es handelt schwere Unfälle/ sich um ein Tanklager. Katastrophen Aufgrund der Distanz ist diesbezüglich nicht von einer erhöhten Anfäl- ligkeit des Plangebiets für schwere Unfälle/ Katastrophen auszugehen. Laut digitalen Informationsdienst des Landesamts für Geologie und Bergbau Rheinland-Pfalz wurden im näheren Umfeld keine Erdbebene- reignisse registriert. Überschwemmungsgebiete sind nicht betroffen. Der Änderungsbereich weist keine besondere Relevanz in Bezug auf die Anfälligkeit für schwere Unfälle und Katastrophen auf.

Anfall von Ab-  Anfall von Abfällen zur Verwertung sowie zur Beseitigung aus pri- mittel fällen vaten Haushaltungen und ggf. Gewerbebetrieben. (Die anfallenden Abfälle werden vom Abfallzweckverband Rhein- Mosel-Eifel abgefahren; ein wesentlicher Teil der Abfälle kann verwertet werden.)

Kumulationsef- Eine Kumulierung mit Auswirkungen von etwaigen Vorhaben benach- fekte barter Plangebiete ist nicht zu erwarten; Vorhaben im näheren Umfeld sind nicht bekannt.

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Wirkungsgefüge und Wechselwirkungen zwischen den Schutzgütern

Schutzgut

Wirkung auf auf Wirkung Wirkintensität Wirkintensität Wirkintensität Wirkintensität Wirkintensität Wirkintensität Wirkintensität Wirkintensität

- u. sonstige Sachgüter sonstige - u.

Gesundheit/Wohlbefinden Gesundheit/Wohlbefinden Erholung/Freizeit Wohnen/Wohnumfeld Pflanzen Tiere Vielfalt biologische Bodenfunktion ökolog. Lebensraum Ertragspotential natürl. Speicher-/ Regulationsfunkt Lebensraumfunkt. Grundwasserdarg. Ausgleichsfunkt. klimat. Ausgleichsfunkt. lufthygien. Mensch - - - Lebensräume - - - Boden - - - - Wasser - - Klima - - Funktion, Landschaftsästhet. Siedlungsbild, Erholungsfunkt. Kultur Wirkung von Mensch Konkur-rie- Veränderung Inanspruch- Nutzung Anthropogene Freizeit-/ Er- Vom Men- rende der Nutzung, nahme von Bo- Trinkwasser, Klimabelas- holungsnut- schen ge- Rauman-sprü- Pflege; Zerstö- den, Versiege- Abflussverhal- tungen, Stadt- zung, Gestal- schaffene che, anthropo- > rung von Le- > lung, Verdich- >> ten von Ober- - klima < tung von > Kultur- u. - gen bedingte bensräumen tung, Stoffein- flächenwasser Landschaft Sachgüter Immissionen, träge ... Pflanzen, Nahrungs- Konkurrenz um Standortgrund- Bodenwasser- Binden von Elemente der Teil von Kul- Tiere, Le- grundlage, Standort, Arter- lage, Lebens- haushalt, Schadstoffen, Landschaft tur- u. Sach- bens- Teil der natür- > haltung/Syner- > raum, Nahrungs-  (Teil)Lebens- < Sauerstoffpro- < > gütern - räume lichen Umge- gien quelle, Kreislauf raum Gewäs- duzent bung Boden  Pflanze ser Boden Lebensgrund- Lebensraum, Anreicherung, Filterwirkung, Mikro-/ Strukturele- Archivfunk- lage, Produkti- Standortgrund- Deposition von Stoffeintrag Mesoklima- mente tion onsgrundlage, lage Stoffen bedingungen, >> >  < < < - Standort der Bodentempe- Ressourcen- ratur träger Wasser Trink- u. Limnische Le- Bodenwasser- Stoffeintrag, Lokalklima, Struktur-/ Ge- Teil von Kul- Brauchwas- bensräume, haushalt, Verla- Wasserkreis- Luftfeuchte, staltungsele- tur- u. Sach-

sernutzung, Nahrungs- gerung von Stof- lauf Nebel, Wol- ment gütern << -   < - - Heilwasser grundlage fen, nasse Depo- ken

sition

Klima, Lebensgrund- (Teil)Lebens- Bodenluft, Stand- Temperatur- Beeinflussung Bioklima, bi- Beständig- Luft lage, Atemluft, raum, Standort- ortverhältnisse verhältnisse, regionaler/lo- oklimatische keit/Zerfall stadtklimati-  verhältnisse, < (Bodenklima,  Transportme- < kaler Klima- < Belastung < von Kultur- - sche Bedin- Wuchsbedin- Erosion, Verlage- dium verhältnisse gütern gungen gungen rung von Stoffen) Land- Ästhetische Lebensraum- Bodennutzung Gewäs- Stadtklima, Natur-/ Kul- Kultur-/ schaft Empfindung, struktur serstruktur, Durchlüftung, turlandschaft Stadt/ In- Wohlbefinden > > > Wasserhaus- > Windströ-  - dustrieland- - halt mung schaft als Kulturgut Kultur- Kulturerbe, Ensemblewir- Standörtl. Archiv- Teil von Kul- Verwitterung/ Kulturhis-tori- / und Sach- Kulturge- kung funktion, natur- u. turdenkmälern Zerfall und sche Ele- güter schichte - - kulturgeschichtli- - und Kultur- - Schädigung - mente der - - che Urkunde landschafts- Landschaft elementen

Wirkungszusammenhang besteht: < = Wirkungsintensität gering > = Wirkungsintensität hoch  = Wirkungsintensität mittel << = Wirkungsintensität sehr gering >> = Wirkungsintensität sehr hoch - = kein Wirkungszusammenhang

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Gebietsspezifische Zielsetzungen und Hinweise für die Planung (Maßnahmen zur Vermei- dung, Minderung und zum Ausgleich nachteiliger Umweltauswirkungen)

Schutzgut: Pflanzen, Tiere,  Erhalt von zumindest Teilbereichen mit hochwertiger Biotopausstattung (alte Lebensräume Obstbaumbestände)

 Entwicklung standortgerechter Biotopstrukturen auf den nicht überbauten Freiflächen (zumindest auf Teilbereichen), z.B. durch - Durchgrünung der Bauflächen in Form linearer und ggf. punktueller „Ge- hölzinseln“ (siehe auch „artenschutzrechtliche Vermeidungsmaßnah- men- und Kompensationsmaßnahmen“) - Ausweisung einer strukturreichen Randeingrünung im Übergang zur nach Osten anschließenden freien Landschaft - Vorgabe eines Gestaltungsrahmens für die nicht überbauten bzw. nicht befestigten Grundstücksflächen und ein Gebot zur Anpflanzung stand- orttypischer Laubgehölze

 Durchführung vertiefender Untersuchungen zur Fauna auf Ebene der ver- bindlichen Bauleitplanung (untersuchungsbedürftige Artengruppen: Brutvögel, Fledermäuse, Bilche, Reptilien, Altholzkäfer, Heuschrecken und Tagfalter.)

 Berücksichtigung von artenschutzrechtlichen Vermeidungsmaßnahmen- und Kompensationsmaßnahmen (vorbehaltlich dem Ergebnis einer vollstän- digen faunistischen Kartierung): - weitestmögliche Schonung von Gehölzen - Fällung von Bäumen und Rodung von Gebüschen ausschließlich vom 1. Oktober bis Ende Februar - Hinweise an die ausführenden Baufirmen hinsichtlich des evtl. Vorkom- mens geschützter Tierarten im Baufeld bei Rodungs- und Abrissarbeiten - Schutz angrenzender Vegetationsbestände und von Niststätten (ggf. durch blickdichten Zaun während der Bauphase) - Durchführung von Besatzkontrollen vor dem Abriss von Schuppen und Hütten - extensive Dach-, Fassaden- Palisadenbegrünung - Vermeidung großflächiger Glasfronten oder spiegelnder Gebäudefassa- den oder Einplanen einer Entspiegelung durch geeignete Maßnahmen - Einsetzen von Beleuchtungsmitteln ohne Lockwirkung - Anbringen von künstlichen Nisthilfen und Ersatzquartieren - Durchgrünung der Bauflächen; Neuanlage eines breiten Grüngürtels am Ostrand als Puffer zum angrenzenden Biotopkomplex sowie mehrerer „Biotopinseln“ innerhalb des Gebiets Ggf. ist auch eine externe artenschutzrechtliche Ausgleichsfläche zur Auf- stockung und langjährigen Erhaltung des Bestandes an Feldgehölzen und Obstbaumwiesen im Umfeld erforderlich. Hinsichtlich des zu befürchtenden Brutbaumverlustes für Hirschkäfer kann eine „Hirschkäferwiege“ aus Holzscheiten kompensatorisch wirken.

 Bebauung des Gebiets möglichst in mehreren Bauabschnitten zur Eingriffs- minderung

 Durchführung funktionsgerechter naturschutzrechtlicher Ausgleichsmaß- nahmen auf außerhalb liegenden Flächen, ggf. kombinierbar mit arten- schutzrechtlichen Ausgleichsmaßnahmen

Boden  Anlage der nicht überbauten Grundstücksflächen als Grünfreiflächen unter Vorgabe eines Gestaltungsrahmens, um eine natürliche Bodenentwicklung zu gewährleisten.

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 Begrenzung der überbaubaren Flächen

 Erhalt von zumindest Teilbereichen (siehe „Pflanzen, Tiere, Lebensräume“), Freihaltung von baulicher Inanspruchnahme

 Umsetzung funktionsgerechter Kompensationsmaßnahmen auf außerhalb liegenden Flächen (voraussichtlich verknüpfbar mit der Kompensation für Eingriffe in die Schutzgüter „Pflanzen, Tiere, Lebensräume“ und „Land- schaftsbild“)

Wasserhaushalt  Erhaltung der Versickerungskapazität der Böden, standortgerechte Begrü- nung der Freiflächen innerhalb der Wohn- und Mischbauflächen  Verwendung versickerfähiger Beläge im Bereich von Hofflächen, Wegen, Stellplätzen usw.  Rückhaltung des Niederschlagswassers, Verwendung als Brauchwasser  breitflächige Versickerung des überschüssigen Niederschlagswassers, so- fern die standörtlichen Voraussetzungen dies zulassen

 Etwaig verbleibende Beeinträchtigungen des Wasserhaushalts müssen durch Zuordnung einer (multifunktionalen) funktionsgerechten Kompensati- onsmaßnahme auf einer externen Fläche kompensiert werden.

Klima  standortgemäße Begrünung der Freiflächen einschließlich einer Mindestbe- pflanzung mit Laubgehölzen

Landschaftsbild  Sicherung von zumindest Teilflächen mit erlebniswirksamen, landschafts- bildprägenden Streuobstbeständen, Einbindung in das Freiflächenkonzept

 Aufbau einer strukturreichen Randeingrünung im Übergang zur anschließen- den freien Landschaft (nach Osten)

 Bebauung möglichst in mehreren Bauabschnitten, um die Betroffenheit des Landschaftsbilds zu mindern

 Vorgabe eines Gestaltungsrahmens für die nicht überbauten bzw. nicht be- festigten Grundstücksflächen/ Gebot zur Anpflanzung standorttypischer Laubgehölze als Beitrag zur gestalterischen Einbindung der baulichen Anla- gen im Gebiet und zur optischen Auflockerung

 Vorgaben zur ortsgerechten Gestaltung der Gebäude (Dachformen, Fassa- dengestaltung, Gebäudehöhen, usw.)   Durchführung funktionsgerechter Kompensationsmaßnahmen auf außer- halb liegenden Flächen (voraussichtlich verknüpfbar mit der Kompensation für Eingriffe in die Schutzgüter „Pflanzen, Tiere, Lebensräume“ und „Boden“)

Mensch  Realisierung der Bebauung möglichst in mehreren Bauabschnitten, um Be- troffenheit landwirtschaftlicher Belange zu mindern

 Gewährleistung der Passierbarkeit der durch das Gebiet führenden Wege für Spaziergänger und Radfahrer

Berücksichtigung des Schutzguts im Übrigen in Verbindung mit Vorgaben für eine möglichst verträgliche Einbindung der Bauflächen, siehe Schutzgut „Landschafts- bild“.

Kultur- und  Durchführung bauvorbereitender Untersuchungen nach den Maßgaben der Sachgüter Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz, bei Bedarf Berücksichtigung entsprechender Maßnahmen (Sicherung der ar- chäologischen Befunde im Untergrund)

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2.14 Bereich “Geplante Straßenanbindung an vorhandenes Baugebiet Gumschlag“

Beschreibung und Bewertung der natürlichen Grundlagen (Bestandsaufnahme des der- zeitigen Umweltzustands)

Bezeichnung: Ort/Stadt: OG Weitersburg/ Stadt Vallendar

Fläche: Verkehrsflächen: 12.376 m²

geplante Darstellung im Flächennutzungsplan: Verkehrsflächen

Darstellung im wirksamen Flächennutzungs- Verkehrsfläche: Waldfläche und Fläche für extensi- plan: ves Dauergrünland, kurzfristig (Erosionsschutz)

Darstellung im Landschaftsplan: Streuobst, Schutz vor Bodenerosion, Wälder ohne landespfl. Maßnahmen

derzeitige Nutzung: - forstwirtschaftliche Nutzung -landwirtschaftliche Nutzung

Luftbildausschnitt (unmaßstäblich)

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Schutzgut Pflanzen, Tiere, Lebensräume

- Bestandsbeschreibung: Biotop-/Nutzungstypen Die Trasse soll weitgehend im Bereich bestehender Wald- und (siehe Plan „Biotop- und Nutzungs- Feldwege geführt werden. strukturen“ in der Anlage) Der östliche Trassenabschnitt durchschneidet einen bewaldeten Steilhang mit mittelalten Beständen. Der westliche Bereich wird durch einen Offenlandkomplex auf dem Höhenrücken verlaufen. Folgende Strukturen können differenziert werden: - Fahrwege/ Waldwege (unterschiedlich ausgebaut) - Robinienmischwald (Entwicklungsstand: bis mittleres Baum- holz) - Fichtenmischwald mit einheimischen Laubbaumarten (Berg- ahorn, Robinie) - Buchenwald mit einheimischen Laubbaumarten (Hainbuche, Bergahorn, Vogelkirsche) - Feldgehölz aus vorwiegend Traubeneichen im höheren Be- standsalter - Sport- und Erholungsanlage (Spielplatz mit Baumbestand) - Ackerland (im Bereich des Höhenrückens) - bituminös befestigter Feldweg - Ferbach (Gewässer III. Ordnung) in Höhe der geplanten Stra- ßenanbindung an die Höhrer Straße verrohrt

Im Einfahrtsbereich an der L 308 sich ein leerstehendes Ge- bäude, zudem befindet sich eine Stromverteilerstation auf halber Hanghöhe am Rand des vorhandenen Asphaltwegs.

Umgebungsstrukturen: - Wald unterschiedlicher Ausprägung auf den Hangzonen - Ackerland und Streuobstweide - Familienferienstätte „Haus der Familie“ - Friedhof

Abbildung 44: bituminos befestigter Abschnitt des vorhandenen, auszubauenden Fahrwegs

Abbildung 45: teilbefestigter Waldweg im Bereich der geplanten Straßenanbindung

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Abbildung 46: Ackerland auf dem Höhenrücken im Bereich der geplanten Straßenanbindung

heutige potentielle natürliche Vegeta- Perlgras-Buchenwald basenreicher Tieflagen tion (hpnV)

Tierwelt Der vorgesehene Trassenbereich und sein Umfeld wurden in 2019 im Vorgriff auf wertgebende Vegetationseinheiten und Habi- tatstrukturen für vermutlich planungsrelevante Tierarten hin unter- sucht. Auch wurden erste Hinweise zur Nutzung durch besonders oder streng geschützte Tierarten aufgenommen und eine Daten- recherche durchgeführt. In dem Waldbestand auf den Hangzonen können seltene, eher störungsempfindliche Arten erwartet werden. Der vorgesehene Trassenbereich und sein näheres Umfeld wei- sen ein Lebensraumpotential für folgende Tierartengruppen auf, welche auf Ebene der verbindlichen Planung vertiefend zu unter- suchen sind:  Brutvögel (mit Vorkommen von typischen Waldarten, inkl. betrachtungsbedürftigen Spechten und Eulen ist zu rechnen)  Fledermäuse (Nutzungen von Biotopbäumen sowie ggf. Felsspalten in Hanganschnitten und Spalten an Dachkante eines Trafogebäudes sind prüfbedürftig)  Dachs (aktiver Dachsbau befindet sich im Bereich der ge- planten Serpentinenschleife)

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 Bilche (Vorkommen mehrerer Bereiche mit Haselsträuchern machen u. a. eine gezielte Nachsuche nach evtl. Vorkom- men der Haselmaus erforderlich)  Reptilien (Saumstrukturen im westlichen Planungsabschnitt vor Waldrand und Grasnarbe entlang Wirtschaftsweg lassen Vorkommen von streng geschützten Arten erwarten, Nach- weis von Mauereidechsen nach LANIS im 300 m-Umkreis)  Altholzkäfer (weisen vereinzelt planungsrelevante Arten auf, die durch lange Entwicklungszeiten in alten Laubbäumen ge- kennzeichnet sind) Ausführliche Erläuterungen: siehe Anlage „Einschätzung zu Be- langen des Natur- und Artenschutzes“

Schutzgebiete nach Naturschutzrecht, keine Schutzgebiete tangiert Natura 2000-Gebiete Die Gebietskulisse des nächst gelegenen Natura 2000-Gebiets (FFH-Gebiet „Mittelrhein“) ist etwa 1 km entfernt.

Pauschal geschützte Biotope Pauschal geschützte Biotope nach § 30 BNatSchG oder § 15 LNatSchG sind innerhalb des Änderungsgebiets weder dem digi- talen Informationsdienst LANIS zu entnehmen, noch ergaben sich diesbezüglich Hinweise im Rahmen der eigenständigen Bewer- tung der Geländesituation in 2019. (siehe Anlage „Einschätzung zu Belangen des Natur- und Arten- schutzes“)

Planung vernetzter Biotopsysteme Darstellung „Übrige Wälder und Forsten“ in der Zielekarte der Rheinland-Pfalz (VBS), Kreis Mayen- VBS Koblenz Biotopkataster Rheinland-Pfalz Es werden keine im Biotopkataster Rheinland-Pfalz erfassten Flä- chen tangiert. Südlich der geplanten Straßenanbindung befindet sich eine Teil- fläche des insgesamt 13 Hektar großen schutzwürdigen Biotops „Sukzessions-Südhänge am NO Ortsrand Vallendar“ (BK-5511- 0515 -2006). Landesweiter Biotopverbund nach - LEP IV Regionaler Biotopverbund nach Vorbehaltsgebiet regionaler Biotopverbund RROP

- Kurzbewertung: Arten- und Strukturvielfalt (Diversität): hoch

Repräsentanz im Naturraum hoch

Entwicklungspotential hoch

Ersetzbarkeit, Entwicklungsdauer, Re- hoch, tlw. gering (Acker) generationsfähigkeit Schutzkategorien -

Schutzgut Boden

- Bestandsbeschreibung:

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Bodentyp, Bodenformen-ge- - erodierte Braunerden und Regosole aus lösslehmführendem , bims- sellschaft tephraarmem, schuttführendem Schluff und Lehm über Silit- und Tonschiefer

Standorttypisierung Böden im Verbreitungsgebiet unterdevonischer Schiefer und Sand- steine, Böden im Verbreitungsgebiet pleistozäner Sedimente

Bodengefährdung keine Hinweise Altlast, Bodenbelastung

- Kurzbewertung: Seltenheit/ Verbreiterung des mittel-hoch Bodentyps

Biotopentwicklungspotential mittel

Lebensraumfunktion mittel-hoch

Natürlichkeit des Bodens unter Grünland und Wald hoch, unter Acker mittel-gering

Nutzbare Feldkapazität mittel

Nitratrückhaltevermögen mittel

Filter-, Puffer- und Transforma- mittel tionsvermögen für Nähr- und Schadstoffe Natürliche Ertragsfähigkeit/ mittel-hoch Bodenfruchtbarkeit Archivfunktion (naturnahe und / kultur- und naturhistorisch be- deutsame Böden) Empfindlichkeit gegenüber grundsätzlich mittel bis hoch (Hanglage), jedoch gemindert durch Erosion ganzjährige Vegetationsbedeckung im Bereich von Wald und Grün- land

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Schutzgut Wasser

- Bestandsbeschreibung: Oberflächengewässer: Fließgewässer, Ferbach (Gewässer III. Ordnung) in Höhe der geplanten Fluss, Bach, Gräben Straßenanbindung an die Höhrer Straße verrohrt;

im Übrigen keine Fließgewässer vorhanden

Stillgewässer keine Stillgewässer

Hochwasserschutz keine Überschwemmungsgebiete tangiert

Grundwasser: Grundwasserlandschaft devonische Schiefer und Grauwacken

Grundwasserneubildung mäßig (ca. 70 mm/a)

Schutzgebiete für Wasser nicht tangiert

Grundwassergefährdung, günstige – mittlere Grundwasserüberdeckung Grundwasserüberdeckung

- Kurzbewertung: Grundwassergefährdung gering-mittel

Nitratrückhaltevermögen mittel

Betroffenheit von Wasserschutzgebieten -

Ausprägung von Oberflächengewässern - (verrohrt)

Hochwassergefährdung -

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Schutzgut Klima/ Luft

- Bestandsbeschreibung: Klimaraum mäßig feuchtes und warmes Beckenklima Klimatop, Klimastrukturtyp Klimastrukturtypen: - Wälder - Offenland, Freifläche, mittlere und trockene Standorte

Kalt-/ Frischluftentstehungsge- überwiegend hohe Frisch-/ Kaltluftproduktivität biet - Abflussgebiet Lufthygienische Lage in einem „thermisch belasteten Raum“ Bedingungen

Thermische Belastung thermisch belastet

Anfälligkeit gegenüber den Fol- hoch (ackerbauliche und forstwirtschaftliche Nutzung) gen des Klimawandels - Kurzbewertung: Frisch-/ Kaltluftproduktivität der überwiegend hoch, teilweise mittel Freiflächen Einfluss auf siedlungsklimati- mittel sche Bedingungen

Luftaustauschbahn -

Immissionsbelastung mittel durch Landesstraße 308 (Höhrer Straße)

thermische Belastung hoch

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Schutzgut Landschaftsbild

- Bestandsbeschreibung: Naturräumliche Einheit Ehrenbreitsteiner Randterrasse

Relief Lage auf einer schwach geneigten Hangzone mit Süd- bis Ostexpo- sition auf einem Höhenrücken sowie auf einer sehr stark geneigten, ostexponierten Hangzonen des Ferbachtals; Geländehöhe ca. 90 m bis 185 m ü.NN.

Landschaftsbildeinheit offenlandbetonte Mosaiklandschaft

landschaftsbildprägende - Hangzone mit ausgedehnten Waldflächen, mehrgeschossige Fami- Strukturen lienerholungsstätte in Alleinlage innerhalb des Waldbestands; - strukturreiche Waldrandzone im Übergang zum durch landwirt- schaftliche Nutzung geprägten Höhenrücken - Höhenrücken mit Ackerschlägen und Streuobstbeständen im Über- gang zum südlich anschließenden Hangwald

Orts-/ Siedlungsränder mehrgeschossige Familienerholungsstätte in Alleinlage innerhalb der bewaldeten Hangzone

Vorbelastungen insbesondere durch mehrgeschossige Familienerholungsstätte, Se- niorenheim

Schutzgebiete nicht tangiert

- Kurzbewertung: Naturnähe/-ferne hoch

landschaftskulturelle Eigenart hoch

Ensemblewirkung von Gebäu- - den, baulichen Anlagen landschaftliche Vielfalt mittel-hoch

Sichtbeziehungen, Sichtachsen gering (im Wald) bzw. hoch (im Bereich des Offenlands auf dem Hö- henrücken)

räumlich verbindende Struktur, hoch Gliederungselemente

Ungestörtheit von Vorbelastun- mittel gen

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Schutzgut Mensch

-Bestandsbeschreibung: Aufgrund der anthropozentrischen Betrachtungsweise im Rahmen der Analyse und Bewertung der sonstigen Schutzgüter wird für eine Betrachtung des Umweltzu- stands unter dem Punkt „Mensch und Gesundheit“ auf diese sonstigen Schutzgü- tern verwiesen. Nachfolgend wird auf Aspekte eingegangen, die vorrangig im Zu- sammenhang mit dem Schutzgut „Mensch und Gesundheit“ stehen. Erholungsfunktion Familienerholungsstätte „Haus der Familie“ in der Nähe der geplan- ten Straßenanbindung

Immissionsbelastung durch Landesstraße 308 (Höhrer Straße)

Belange der Landwirtschaft/ tangiert (landwirtschaftlich und forstwirtschaftlich genutzte Flächen, Forstwirtschaft jedoch in relativ geringem Umfang)

-Kurzbewertung: Erholungsfunktion hoch

Wohnbereiche/ Siedlungen, be- - sondere Funktionen der Siedlun- gen

Ungestörtheit von Immissionen mittel

Forst- und Landwirtschaft, Roh- hoch stoffversorgung

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Schutzgut Kultur- und Sachgüter

-Bestandsbeschreibung: Bau-/ Kulturdenkmäler bislang keine archäologischen Fundstellen im Änderungsbereich bekannt, jedoch Vorkommen einer vorgeschichtlichen Fundstelle in der Nähe

Bodendenkmäler, nicht verzeichnet Geotope

Sonstige Sachgüter nicht vorhanden

-Kurzbewertung: Vorkommen von Kulturgütern möglich (vorgeschichtliche Fundstelle in der Nähe)

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Prognose über die Entwicklung des Umweltzustandes bei Nichtdurchführung der Planung (Nullvariante)

Schutzgut: Entwicklung des Umweltzustandes bei Nichtdurchführung der Planung:

Pflanzen, Tiere, Bislang offene Grünlandbrachen werden zunehmend verbuschen. Deren Habi- Lebensräume tatqualität z.B. für Insekten wird beansprucht. Die bioökologische Funktion der Gehölzbestände / Waldbestände wird mit zu- nehmendem Reifegrad tendenziell ansteigen. Im Übrigen keine wesentliche Veränderung

Boden keine wesentliche Veränderung

Wasserhaushalt keine wesentliche Veränderung

Klima keine wesentliche Veränderung

Landschaftsbild Bislang offene Grünlandbrachen werden zunehmend verbuschen. Im Übrigen keine wesentliche Veränderung

Mensch keine wesentliche Veränderung

Kultur- und keine Veränderung Sachgüter

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Prognose über die Entwicklung des Umweltzustandes bei Durchführung der Planung (voraus- sichtliche Umweltauswirkungen) Ziel/ Inhalt der Planung: Darstellung Verkehrsflächen (Straßenanbindung): 12.376 m²

Schutzgut: Voraussichtliche Umweltauswirkungen: Beein- trächti- gungsin- tensität: Pflanzen, Tiere,  Verlust von Vegetationsstrukturen im Bereich der zukünftigen Stra- Lebensräume ßenanbindung (Die Straßenanbindung soll weitgehend im Bereich vorhandener Waldwege/Fahrwege geführt werden): - Waldflächen (teilweise im Anschluss an vorhandene Waldwege/ hoch Fahrwege bei Fahrbahnverbreiterung): bis ca. 5.400 m² - Ackerland: bis ca. 4.100 m² - Spielplatz mit Baumbestand: bis ca. 500 m²

 Verlust der Lebensraumfunktionen der beanspruchten Vegetations- (voraus- strukturen für Individuen der Tierwelt; sichtlich Habitatpotential besteht nach derzeitigem Kenntnisstand für Brutvö- hoch) gel, Fledermäuse, Dachs, Bilche, Reptilien, Altholzkäfer.  Erhöhung des Tötungsrisikos für Wildtiere durch Kfz-Verkehr  Auftreten von Störfaktoren in einem bislang vom Straßenverkehr weitgehend unbeeinträchtigten Waldbereich (siehe Anlage „Einschätzung zu Belangen des Natur- und Arten- schutzes“)

Boden nachhaltige Beeinträchtigungen des Bodens (betroffen sind tlw. natur- nahe Böden im Wald): hoch-sehr  Verlust der ökologischen Bodenfunktionen durch Neuversiegelung hoch bzw. Überbauung  Einschränkung/ Verlust wesentlicher Bodenfunktionen durch (was- serdurchlässige) Befestigung von Flächen

Der Umfang der Flächenversiegelung im Bereich der Straßenanbin- dung beträgt voraussichtlich rund 7.000 m².

Wasserhaushalt  Verlust der Versickerungsfähigkeit des Bodens für Niederschlags- mittel wasser im Zusammenhang mit der Neuversiegelung  Erhöhung des oberflächlichen Abflusses

Klima  Inanspruchnahme von Freiflächen mit überwiegend hoher Frisch-/ mittel Kaltluftproduktivität  Erhöhung der Wärmeabstrahlung und einer Verringerung der Eva- potranspiration durch Neuversiegelung.

 Ausstoß klimarelevanter Gase im Zusammenhang mit der zukünfti- mittel gen Wohnnutzung bzw. der Nutzung der Straßenanbindung

Landschaftsbild nachhaltige Beeinträchtigung des Landschaftsbilds im Bereich der ge- planten Straßenanbindung:  Inanspruchnahme von Waldflächen (teilweise im Anschluss an vor- mittel- handene Waldwege/Fahrwege), jedoch ohne Fernwirkung hoch  Durchführung von Felsanschnitten und Böschungsanschüttungen, Veränderung der natürlichen Geländegestalt (ohne Fernwirkung)  Beeinträchtigung der Waldrandsituation im Übergang zwischen Hangwald und Offenland

Mensch Erholungsfunktion, landschaftsbezogene Erholung

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 ggf. Beeinträchtigung der Erholungsfunktion in der Familienerho- hoch lungsstätte „Haus der Familie“ durch die Zunahme von Kfz-Verkehr (Straßenanbindung)

Immissionen, Klima  Auftreten von Geräusch- und Schadstoffemissionen während der mittel Bauphasen bei der Straßenanbindung  Auftreten von Geräusch- und Schadstoffemissionen durch Kfz-Ver- kehr auf der Zweitanbindung,

 Entlastung der vorhandenen Anbindung vom Stadtkern Vallendar positive durch die Zweitanbindung, dadurch Reduzierung der Immissions- Auswir- belastung in Vallendar kungen

Land- und Forstwirtschaft  Beanspruchung von etwa 0,4 ha landwirtschaftlich genutzten Flä- hoch chen (Ackerland), Inanspruchnahme und Zerschneidung von Forstflächen durch Zweitanbindung (ca. 0,5 ha)

Im Übrigen wird für eine Betrachtung der Umweltauswirkungen auf den Menschen aufgrund der vielfältigen Wechselbeziehungen und der anthropozentrischen Betrachtungsweise auf die sonstigen Schutzgüter verwiesen.

Kultur- und derzeitig keine Hinweise auf Beeinträchtigungen - Sachgüter

Artenschutz- Bei Verwirklichung der Straßenanbindung können ohne Berücksichti- - rechtliche Be- gung entsprechender Maßnahmen artenschutzrechtliche Verbotstatbe- lange nach § 44 stände eintreten. BNatSchG Zur Abwendung artenschutzrechtlicher Verbotstatbestände wird vo-

raussichtlich die Umsetzung folgender Vermeidungs- und Kompensati- onsmaßnahmen erforderlich (vorbehaltlich dem Ergebnis einer voll- ständigen faunistischen Kartierung):  weitestmögliche Schonung von Gehölzbeständen  Fällung von Bäumen und Rodung von Gebüschen ausschließlich vom 1. Oktober bis Ende Februar  Hinweise an die ausführenden Baufirmen hinsichtlich des evtl. Vor- kommens geschützter Tierarten im Baufeld  Verwendung von Beleuchtungsmitteln ohne Lockwirkung (z. B. Nat- riumdampf, getacktete LED o. ä.) für Baustellen- und Straßenver- kehr  Durchführung von Besatzkontrollen bei etwaiger Durchführung von Abrissmaßnahmen (hier evtl. des leerstehenden Hauses und der Stromverteilerstation)  Schutz angrenzender Vegetationsbestände und von Lebensstätten (z.B. blickdichter Bauzaun während der Bauphase)  Verzicht auf Bodenverdichtungen und Bodenabtrag bis Ende Mai in Bereichen mit Haselmausvorkommen  Bereitstellen von künstlichen Nisthilfen und Ersatzquartieren  Anlage einer Trassenrandbegrünung außerhalb des Waldes (Baum- und Heckenreihen parallel zur Straßentrasse), Beitrag zur Kollisionsminderung quer zur Straßentrasse tieffliegender Vögel und Fledermäuse, Aufwertung der Biotopvernetzung  Entwicklung von Ersatzhabitaten auf einer externen artenschutz- rechtlichen Ausgleichsfläche, z.B. Ausweisung einer Altholzinsel mit langfristigem Nutzungsverzicht in störungsarmen

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Waldbereichen innerhalb des funktional-ökologischen Umfeldes, aber fernab der Neubaustraße (Ausführliche Erläuterungen: siehe Anlage „Einschätzung zu Belangen des Natur- und Artenschutzes“)

Natura 2000- Es befinden sich keine Natura 2000-Gebiete im Bereich der geplanten - Verträglichkeit Straßenanbindung. Die Gebietskulisse des nächstgelegenen Natura 2000-Gebiets - des FFH-Gebiets „Mittelrhein “ – ist etwa 1 km entfernt. Als Erhaltungsziele des FFH-Gebiets wurden festgelegt: „Erhaltung oder Wiederherstellung - von naturnahen Ufer- und vielfältigen Sohlstrukturen als Laich- und Rasthabitate für Fischarten, - einer guten Wasserqualität als durchgehende Wanderstrecke für Fische, -von natürlichem Auwald auf Rheininseln.“

Bei den kennzeichnenden Tierarten des FFH-Gebiets handelt es sich ausschließlich um Fische bzw. um eine Muschelart. Erhebliche Beeinträchtigungen des Schutzgebiets sind aufgrund der Distanz zum FFH-Gebiet sowie der Nichtbetroffenheit von kennzeich- nenden Arten und Lebensraumtypen nicht zu erwarten.

Auswirkungen Der vorgesehene Änderungsbereich weist eine Flächengröße von hoch auf die Fläche 12.376 m² auf. Neben bereits befestigten Wegeflächen werden forst- und landwirt- schaftlich genutzte Flächen beansprucht. Die Verfügbarkeit ist begrenzt.

Auswirkungen Der nächste Störfallbetrieb gemäß 12. BImSchV befindet sich gemäß gering hinsichtlich der dem „Verzeichnis der Betriebsbereiche“ etwa 2,4 km entfernt auf der Anfälligkeit für gegenüberliegenden Rheinseite in Koblenz-Kesselheim. Es handelt schwere Unfälle/ sich um ein Tanklager. Katastrophen Aufgrund der Distanz ist diesbezüglich nicht von einer erhöhten Anfäl- ligkeit des Plangebiets für schwere Unfälle/ Katastrophen auszugehen. Laut digitalen Informationsdienst des Landesamts für Geologie und Bergbau Rheinland-Pfalz wurden im näheren Umfeld keine Erdbebene- reignisse registriert. Überschwemmungsgebiete sind nicht betroffen . Der Änderungsbereich weist keine besondere Relevanz in Bezug auf die Anfälligkeit für schwere Unfälle und Katastrophen auf.

Anfall von Ab- geringfügiger Anfall im Rahmen der Bauausführung gering fällen

Kumulationsef- durch Zweitanbindung Entlastung der vorhandenen Anbindung vom positive fekte Stadtkern Vallendar, dadurch Reduzierung der Immissionsbelastung in Auswir- Vallendar kung

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Wirkungsgefüge und Wechselwirkungen zwischen den Schutzgütern

Schutzgut

Wirkung auf auf Wirkung Wirkintensität Wirkintensität Wirkintensität Wirkintensität Wirkintensität Wirkintensität Wirkintensität Wirkintensität

- u. sonstige Sachgüter sonstige - u.

Gesundheit/Wohlbefinden Gesundheit/Wohlbefinden Erholung/Freizeit Wohnen/Wohnumfeld Pflanzen Tiere Vielfalt biologische Bodenfunktion ökolog. Lebensraum Ertragspotential natürl. Speicher-/ Regulationsfunkt Lebensraumfunkt. Grundwasserdarg. Ausgleichsfunkt. klimat. Ausgleichsfunkt. lufthygien. Mensch - - - Lebensräume - - - Boden - - - - Wasser - - Klima - - Funktion, Landschaftsästhet. Siedlungsbild, Erholungsfunkt. Kultur Wirkung von Mensch Konkur-rie- Veränderung Inanspruch- Nutzung Anthropogene Freizeit-/ Er- Vom Men- rende der Nutzung, nahme von Bo- Trinkwasser, Klimabelas- holungsnut- schen ge- Rauman-sprü- Pflege; Zerstö- den, Versiege- Abflussverhal- tungen, Stadt- zung, Gestal- schaffene che, anthropo- > rung von Le- > lung, Verdich- >> ten von Ober- - klima < tung von > Kultur- u. - gen bedingte bensräumen tung, Stoffein- flächenwasser Landschaft Sachgüter Immissionen, träge ... Pflanzen, Nahrungs- Konkurrenz um Standortgrund- Bodenwasser- Binden von Elemente der Teil von Tiere, Le- grundlage, Standort, Arter- lage, Lebens- haushalt, Schadstoffen, Landschaft Kultur- u. bens- Teil der natür- > haltung/Syner- > raum, Nahrungs-  (Teil)Lebens- < Sauerstoffpro- < > Sachgü- - räume lichen Umge- gien quelle, Kreislauf raum Gewäs- duzent tern bung Boden  Pflanze ser Boden Lebensgrund- Lebensraum, Anreicherung, Filterwirkung, Mikro-/ Strukturele- Archiv- lage, Produkti- Standortgrund- Deposition von Stoffeintrag Mesoklima- mente funktion onsgrundlage, lage Stoffen bedingungen, >> >  < < < - Standort der Bodentempe- Ressourcen- ratur träger Wasser Trink- u. Limnische Le- Bodenwasser- Stoffeintrag, Lokalklima, Struktur-/ Ge- Teil von Brauchwas- bensräume, haushalt, Verla- Wasserkreis- Luftfeuchte, staltungsele- Kultur- u.

sernutzung, Nahrungs- gerung von Stof- lauf Nebel, Wol- ment Sachgü- << -   < - - Heilwasser grundlage fen, nasse Depo- ken tern

sition

Klima, Lebensgrund- (Teil)Lebens- Bodenluft, Stand- Temperatur- Beeinflussung Bioklima, bi- Bestän- Luft lage, Atemluft, raum, Standort- ortverhältnisse verhältnisse, regionaler/lo- oklimatische dig- stadtklimati-  verhältnisse, < (Bodenklima,  Transportme- < kaler Klima- < Belastung < keit/Zerfall - sche Bedin- Wuchsbedin- Erosion, Verlage- dium verhältnisse von Kul- gungen gungen rung von Stoffen) turgütern Land- Ästhetische Lebensraum- Bodennutzung Gewäs- Stadtklima, Natur-/ Kul- Kultur-/ schaft Empfindung, struktur serstruktur, Durchlüftung, turlandschaft Stadt/ In- Wohlbefinden Wasserhaus- Windströ- dustrie- > > > >  - - halt mung landschaft als Kultur- gut Kultur- Kulturerbe, Ensemblewir- Standörtl. Archiv- Teil von Kul- Verwitterung/ Kulturhis-tori- / und Sach- Kulturge- kung funktion, natur- u. turdenkmälern Zerfall und sche Ele- güter schichte - - kulturgeschichtli- - und Kultur- - Schädigung - mente der - - che Urkunde landschafts- Landschaft elementen

Wirkungszusammenhang besteht: < = Wirkungsintensität gering > = Wirkungsintensität hoch  = Wirkungsintensität mittel << = Wirkungsintensität sehr gering >> = Wirkungsintensität sehr hoch - = kein Wirkungszusammenhang

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Gebietsspezifische Zielsetzungen und Hinweise für die Planung (Maßnahmen zur Vermei- dung, Minderung und zum Ausgleich nachteiliger Umweltauswirkungen)

Schutzgut: Pflanzen, Tiere,  weitestmögliche Minimierung einer zusätzlichen Inanspruchnahme von Ve- Lebensräume getationsflächen, Anlage der Straßenanbindung möglichst unter Ausnutzung vorhandener Wegeflächen

 Durchführung vertiefender Untersuchungen zur Fauna auf Ebene der ver- bindlichen Bauleitplanung (untersuchungsbedürftige Artengruppen: Brutvögel, Fledermäuse, Dachs, Bil- che, Reptilien, Altholzkäfer)

 Berücksichtigung von artenschutzrechtlichen Vermeidungsmaßnahmen- und Kompensationsmaßnahmen (vorbehaltlich dem Ergebnis einer vollstän- digen faunistischen Kartierung): - weitestmögliche Schonung von Gehölzbeständen - Fällung von Bäumen und Rodung von Gebüschen ausschließlich vom 1. Oktober bis Ende Februar - Hinweise an die ausführenden Baufirmen hinsichtlich des evtl. Vorkom- mens geschützter Tierarten im Baufeld - Verwendung von Beleuchtungsmitteln ohne Lockwirkung (z. B. Natrium- dampf, getacktete LED o. ä.) für Baustellen- und Straßenverkehr - Durchführung von Besatzkontrollen bei etwaiger Durchführung von Ab- rissmaßnahmen (hier evtl. des leerstehenden Hauses und der Stromver- teilerstation) - Schutz angrenzender Vegetationsbestände und von Lebensstätten (z.B. blickdichter Bauzaun während der Bauphase) - Verzicht auf Bodenverdichtungen und Bodenabtrag bis Ende Mai in Be- reichen mit Haselmausvorkommen - Bereitstellen von künstlichen Nisthilfen und Ersatzquartieren - Anlage einer Trassenrandbegrünung außerhalb des Waldes (Baum- und Heckenreihen parallel zur Straßentrasse), Beitrag zur Kollisionsminde- rung quer zur Straßentrasse tieffliegender Vögel und Fledermäuse, Auf- wertung der Biotopvernetzung - Entwicklung von Ersatzhabitaten auf einer externen artenschutzrechtli- chen Ausgleichsfläche, z.B. Ausweisung einer Altholzinsel mit langfristi- gem Nutzungsverzicht in störungsarmen Waldbereichen innerhalb des funktional-ökologischen Umfeldes, aber fernab der Neubaustraße

 Umsetzung funktionsgerechter naturschutzfachlicher Ausgleichsmaßnah- men (z.B. durch waldaufwertende Maßnahmen bzw. Ausweisung von Althol- zinseln), voraussichtlich kombinierbar mit artenschutzrechtlichem Ausgleich

Boden  weitestmögliche Minimierung einer zusätzlichen Flächeninanspruchnahme, Anlage der Straßenanbindung möglichst im Bereich vorhandener Wegeflä- chen  Erfordernis funktionsgerechter Ausgleichsmaßnahmen (z.B. durch waldauf- wertende Maßnahmen)

Wasserhaushalt  Versickerung des anfallenden unbelasteten Niederschlagswassers vor Ort  Etwaig verbleibende Beeinträchtigungen des Wasserhaushalts müssen durch Zuordnung einer (multifunktionalen) funktionsgerechten Kompensati- onsmaßnahme auf einer externen Fläche kompensiert werden.

Klima  weitestmögliche Minimierung einer zusätzlichen Inanspruchnahme von Ve- getationsflächen, Anlage der Straßenanbindung möglichst unter Ausnutzung vorhandener Wegeflächen

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Landschaftsbild  weitestmögliche Minimierung einer zusätzlichen Inanspruchnahme von Ve- getationsflächen, Anlage der Straßenanbindung möglichst unter Ausnutzung vorhandener Wegeflächen  ggf. landschaftliche Einbindung der Verkehrsfläche im Offenland durch standortgerechte Gehölzpflanzungen

Mensch Berücksichtigung des Schutzguts in Verbindung mit Vorgaben für eine möglichst verträgliche Einbindung der Straßenanbindung, siehe Schutzgut „Landschafts- bild“.

Kultur- und  Durchführung bauvorbereitender Untersuchungen (geomagnetische Pros- Sachgüter pektion) nach den Maßgaben der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rhein- land-Pfalz, bei Bedarf Berücksichtigung entsprechender Maßnahmen (Sicherung archäo- logischer Befunde im Untergrund)

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2.15 Bereich “ Geplante Sonderbaufläche für Fremdenverkehr „Wüstenhof“ Weiters- burg

Beschreibung und Bewertung der natürlichen Grundlagen (Bestandsaufnahme des derzeitigen Umweltzustands)

Bezeichnung: Ort/Stadt: OG Weitersburg

Fläche: 11.080 m²

geplante Darstellung im Flächennutzungsplan: Sondergebietsfläche für Fremdenverkehr

Darstellung im wirksamen Flächennutzungs- Fläche für Acker und Grünland ohne ausgespro- plan: chene Schutzfunktion; Fläche für Wald; Flächen für Maßnahmen zum Schutz und zur Entwicklung von Natur und Landschaft

Sonderkulturen; Unterhaltung, Nutzung und Pflege gem. den Grundsätzen der „guten fachlichen Pra- xis“ Kleingehölz: Erhalt standorttypischer Gehölzbe- Darstellung im Landschaftsplan: stände im Bereich der intensiv genutzten Kultur- landschaft, Verbesserung der Strukturvielfalt. Neu- anlage in defizitären Bereichen der Agrarlandschaft Grünland Erhalt des Grünlandanteils, Verbesse- rung der natürlichen Artenvielfalt von Wiesen und Weiden. Streuobst, Schutz vor Bodenerosion, Wälder ohne landespfl. Maßnahmen

derzeitige Nutzung: - Gastronomie-/Fremdenverkehrsbetrieb, landwirtschaftliche Hofflächen

Luftbildausschnitt (unmaßstäblich)

Schutzgut Pflanzen, Tiere, Lebensräume

-Bestandsbeschreibung:

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Biotop-/Nutzungstypen In dem Änderungsbereich befindet sich neben einer landwirtschaftli- (siehe Plan „Biotop- und Nutzungs- chen Hofstelle der Gastronomie- und Fremdenverkehrsbetrieb „Wüs- strukturen“ in der Anlage) tenhof“ (Ausflugslokal, Ferienwohnungen), ein ehemaliges landwirt- schaftliches Anwesen im Außenbereich. Der Wüstenhof befindet sich am Rand eines landwirtschaftlich ge- nutzten Plateaus. Nach Westen und Süden schließen die Hangzo- nen des Meer-/Wüstenbachtals mit Streuobstbeständen, Gebüschen und Wald an. Das Anwesen weist Frei-/Gartenflächen mit teils altem Laubbaum bestand, Staudenbeete, Rasenbereiche und einen Obstgarten auf. Zwei alte Sommerlinden sind als Landschaftsbestandteil geschützt. Nördlich der zwei Sommerlinden befinden sich zudem zwei dick- stämmige Hainbuchen mit Stammlöchern. Bei dem Gebäudebestand handelt es sich sowohl um historische Ge- bäude wie eine Fachwerkscheune und eine Scheune aus Naturstein als auch neuere Gebäude, z.B. ein Ferienhaus. Im nördlichen Teil des Änderungsbereichs – im Übergang zum Wüs- tenbachtal - befinden sich eine brachgefallene Streuobstweide und ein Teil einer gut ausgeprägten Baumhecke. Folgende Biotop-/Nutzungstypen werden differenziert: - Freiflächen mit teils altem Laubbaumbestand (Baumgruppen, Baumreihen, Einzelbäume), z.T. mit Höhlungen - Rasenbereiche - Staudenbeete - Streuobstgarten - Streuobstweide (im Gebiet brachgefallen/ verbuschend) - landwirtschaftliche (teils historische) Gebäude/ Wohn-/ Ferienhäu- ser, Gastwirtschaft - befestigte Hof-/Wegeflächen, Außenterrasse - Baumhecke (Hainbuchen, Weißdorn, Hasel) entlang des Rhein- steigs (randlich tangiert)

Umgebungsstrukturen: - Fettwiesen, Grünlandbrache - Streuobstweide

Abbildung 47: Blick auf den Wüstenhof

Abbildung 48 : bestehende Ferienwohnungen

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Abbildung 49: Beispiel für alten Baumbestand (mit Höhlungen)

heutige potentielle natürliche Vege- Perlgras-Buchenwald basenreicher Tieflagen tation (hpnV)

Tierwelt Im Jahr 2019 wurde das Gelände im Vorgriff auf wertgebende Vege- tationseinheiten und Habitatstrukturen für vermutlich planungsrele- vante Tierarten hin untersucht. Es wurden zudem erste Hinweise zur Nutzung durch besonders oder streng geschützte Tierarten aufge- nommen und eine Datenrecherche durchgeführt. Das Gebäudeensemble des „Wüstenhofs“ beinhaltet mehrere alte Scheunen mit Fachwerkgebälk und zahlreichen Spalten und Ni- schen, die von Eulen und Nischenbrütern, Bilchen und Fledermäu- sen besiedelt sein können. Auch stehen zwei Hainbuchen mit großen Stammaushöhlungen am „Goethedenkmal“. Das Gelände weist ein Lebensraumpotential für folgende Tierarten- gruppen auf, welche auf Ebene der verbindlichen Planung vertiefend zu untersuchen sind:  Brutvögel (Suche nach betrachtungsbedürftigen Nistplätzen von Nischenbrütern und ggf. Spechten/Eulen in den alten Ge- bäuden und Höhlenbäumen)  Fledermäuse (Nutzungen von Fassadenspalten, des Dachge- bälks und an der Dachabkantung sind prüfbedürftig, bei Baum- fällungen auch Baumhöhlen)

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 Bilche (in den Gebäuden und Höhlenbäumen sind u. a. Vorkom- men besonders geschützter Tiere nicht auszuschließen)  Reptilien (Saumstrukturen lassen Vorkommen von streng ge- schützten Arten in sonnenexponierten Randflächen an steiler Geländekante nicht ausschließen)  Altholzkäfer (nur bei Eingriffen in den Baumbestand beim „Goe- thedenkmal“) Ausführliche Erläuterungen: siehe Anlage „Einschätzung zu Belan- gen des Natur- und Artenschutzes“

Schutzgebiete nach Naturschutz- Auf einer Freifläche nahe dem Goethe-Denkmal sind zwei alte Som- recht, Natura 2000-Gebiete merlinden als geschützter Landschaftsbestandteil („Zwei Sommerlin- den beim Goethe-Denkmal“ LB 7137-037) geschützt.

Im Übrigen werden keine Schutzgebiete/-objekte tangiert Die Gebietskulisse des nächst gelegenen Natura 2000-Gebiets (FFH-Gebiet „Mittelrhein“) ist etwa 1 km entfernt.

Pauschal geschützte Biotope Pauschal geschützte Biotope nach § 30 BNatSchG oder § 15 LNatSchG sind innerhalb des Änderungsbereichs weder dem digita- len Informationsdienst LANIS zu entnehmen, noch ergaben sich diesbezüglich Hinweise im Rahmen der eigenständigen Bewertung der Geländesituation in 2019. (siehe Anlage „Einschätzung zu Belangen des Natur- und Arten- schutzes“)

Planung vernetzter Biotopsysteme Darstellung „Entwicklung von (mageren) Wiesen und Weiden mittle- Rheinland-Pfalz (VBS), Kreis Ma- rer Standorte mit Streuobst“ in der Zielekarte der VBS yen-Koblenz

Biotopkataster Rheinland-Pfalz Im nördlichen Bereich tangiert der Änderungsbereich das insgesamt 23 Hektar große schutzwürdige Biotop „Streuobstkomplex O Wei- tersburg und Streuobsthänge am Wüstenhof“ (BK-5511-0513-2006). Gebietsbeschreibung: Streuobstkomplex bestehend aus Brachen und überwiegend rinderbeweideten Obstwiesen am Ortrand von Weitersburg (Gefahr der Bebauung) sowie schaf- und pferdebewei- deten Hängen mit Streuobstresten am Wüstenhof. Der überalterte Obstbaumbestand ist insgesamt ungepflegt, tlw. abgängig auf relativ eutrophem Grünland; zahlreiche Brennesselherden besonders unter Bäumen, die nicht mehr beerntet werden. Zwischen Wüstenhof und Schnatzenmühle säumt eine gut ausgeprägte Baumhecke (Stock- ausschläge) den Rheinsteig. An die dortige Streuobstwiese grenzt ein naturnaher Abschnitt des Meerbaches. Schutzziel: Erhalt und Entwicklung eines strukturreichen Streuobst- wiesengürtels um die Ortslagen bzw. um die Gehöfte

Landesweiter Biotopverbund nach - LEP IV

Regionaler Biotopverbund nach Vorbehaltsgebiet regionaler Biotopverbund RROP

- Kurzbewertung: Arten- und Strukturvielfalt (Diver- hoch sität):

Repräsentanz im Naturraum mittel

Entwicklungspotential mittel

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Ersetzbarkeit, Entwicklungs- mittel-hoch dauer, Regenerationsfähigkeit Schutzkategorien -

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Schutzgut Boden

- Bestandsbeschreibung: Bodentyp, Bodenformen-ge- -erodierte Braunerde aus lößlehmführendem, bimstephra-/ schuttfüh- sellschaft rendem Schluff und Lehm z.T. über grusführendem Lösslehm über grus-/schuttführendem Schluff bis Grusschluff

- erodierte Braunerde und Regosol aus lösslehmführendem, bimste- phraarmem/ schuttführendem Schluff und Lehm über grus-/ schuttfüh- rendem Schluff bis Grus-/Schuttschluff über Silt- und Tonschiefer

natürlicher Bodenaufbau im Bereich von Hofstelle/ Gastronomiebetrieb anthropogen verändert

Standorttypisierung Böden aus quartären Deckschichten, im Bereich von Hofstelle/ Gastrono- miebetrieb anthropogen verändert

Bodengefährdung keine Hinweise Altlast, Bodenbelastung

-Kurzbewertung: Seltenheit/ Verbreiterung des mittel-hoch Bodentyps

Biotopentwicklungspotential mittel

Lebensraumfunktion mittel-hoch

Natürlichkeit des Bodens unter Grünland hoch, im Übrigen im Bereich von Hofstelle/ Gastro- nomiebetrieb eingeschränkt Nutzbare Feldkapazität mittel

Nitratrückhaltevermögen mittel

Filter-, Puffer- und Transforma- mittel tionsvermögen für Nähr- und Schadstoffe Natürliche Ertragsfähigkeit/ mittel-hoch Bodenfruchtbarkeit Archivfunktion (naturnahe und / kultur- und naturhistorisch be- deutsame Böden) Empfindlichkeit gegenüber grundsätzlich mittel bis hoch, jedoch gemindert in Bereichen mit Erosion ganzjähriger Vegetationsbedeckung

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Schutzgut Wasser

- Bestandsbeschreibung: Oberflächengewässer: Fließgewässer, keine Fließgewässer vorhanden Fluss, Bach, Gräben Stillgewässer keine Stillgewässer

Hochwasserschutz keine Überschwemmungsgebiete tangiert

Grundwasser: Grundwasserlandschaft devonische Schiefer und Grauwacken

Grundwasserneubildung mäßig (ca. 70 mm/a)

Schutzgebiete für Wasser nicht tangiert

Grundwassergefährdung, günstige – mittlere Grundwasserüberdeckung Grundwasserüberdeckung

- Kurzbewertung: Grundwassergefährdung gering

Nitratrückhaltevermögen mittel

Betroffenheit von Wasserschutzgebie- - ten

Ausprägung von Oberflächengewäs- - sern

Hochwassergefährdung -

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Schutzgut Klima/ Luft

- Bestandsbeschreibung: Klimaraum mäßig feuchtes und warmes Beckenklima Klimatop, Klimastrukturtyp - Einzelgebäude, bauliche Anlagen im Außenbereich - Offenland ( Wiesen und Weiden) mit Einzelgehölzen

Kalt-/ Frischluftentstehungsge- geringe bzw. hohe Frisch-/ Kaltluftproduktivität biet - Abflussgebiet Lufthygienische Lage in einem „thermisch belasteten Raum“; Bedingungen Lufthygienische Belastungen durch die etwa 250 m entfernt ver- laufende BAB 48

Thermische Belastung thermisch belastet

Anfälligkeit gegenüber den Fol- gering-mittel gen des Klimawandels - Kurzbewertung: Frisch-/ Kaltluftproduktivität der gering bzw. hoch Freiflächen Einfluss auf siedlungsklimati- - sche Bedingungen

Luftaustauschbahn -

Immissionsbelastung mittel durch die etwa 250 m entfernt verlaufende BAB 48

thermische Belastung hoch

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Schutzgut Landschaftsbild

- Bestandsbeschreibung: Naturräumliche Einheit Ehrenbreitsteiner Randterrasse

Relief Lage am Rand eines Plateaus im Übergang zu der süd- bis westexponierten Hangzone des Meer-/Wüstenbachtals; Geländehöhe ca. 172 m bis 190 m ü.NN.

Landschaftsbildeinheit offenlandbetonte Mosaiklandschaft

landschaftsbildprägende - Hofstellen am Rand eines landwirtschaftlich genutzten Pla- Strukturen teaus im Übergang zu überwiegend bewaldeten Hangzonen, - alter Laubbaumbestand - teils historischer Gebäudebestand - Fernblicke über das Mittelrheinische Becken

Abbildung 50: Schrägluftbildaufnahme (Quelle:www.ausflugslo- kal-wuestenhof.de)

Orts-/ Siedlungsränder Hofstellen im Außenbereich, landschaftsgemäße Einbindung durch verschiedenartige Gehölzbestände, teils historischer Gebäudebestand

Vorbelastungen durch die etwa 250 m entfernt verlaufende BAB 48; Funkmast (Stahlgittermast) etwa 350 m südwestlich

Schutzgebiete nicht tangiert

- Kurzbewertung: Naturnähe/-ferne mittel

landschaftskulturelle Eigenart mittel

Ensemblewirkung von Gebäu- mittel-hoch den, baulichen Anlagen landschaftliche Vielfalt mittel

Sichtbeziehungen, Sichtach- hoch (aufgrund der topografischen Lage sehr gute Fernsicht) sen

räumlich verbindende Struktur, Baumreihen, Baumgruppen mit alten Laubbäumen Gliederungselemente

Ungestörtheit von Vorbelas- mittel tungen

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Schutzgut Mensch

- Bestandsbeschreibung: Aufgrund der anthropozentrischen Betrachtungsweise im Rahmen der Analyse und Bewertung der sonstigen Schutzgüter wird für eine Betrachtung des Umweltzu- stands unter dem Punkt „Mensch und Gesundheit“ auf diese sonstigen Schutzgü- tern verwiesen. Nachfolgend wird auf Aspekte eingegangen, die vorrangig im Zu- sammenhang mit dem Schutzgut „Mensch und Gesundheit“ stehen. Erholungsfunktion - Gastronomie- und Fremdenverkehrsbetrieb (Ausflugslokal, Feri- enwohnungen)

- Aussichtspunkt mit sehr guter Fernsicht

- Der prädikatisierte Fernwanderweg „Rheinsteig“ verläuft durch das Gelände des Wüstenhofs.

Immissionsbelastung durch die etwa 250 m entfernt verlaufende BAB 48, zudem durch an- und abfahrende Kfz (Besucher der Gaststätte usw.)

Belange der Landwirtschaft/ - Forstwirtschaft

- Kurzbewertung: Erholungsfunktion hoch

Wohnbereiche/ Siedlungen, be- mittel sondere Funktionen der Sied- lungen

Ungestörtheit von Immissionen mittel

Forst- und Landwirtschaft, Roh- - stoffversorgung

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Schutzgut Kultur- und Sachgüter

- Bestandsbeschreibung: Bau-/ Kulturdenkmäler teils historischer Gebäudebestand, jedoch keine ausgewiesenen Kulturdenkmäler bislang keine archäologischen Fundstellen bekannt

Bodendenkmäler, nicht verzeichnet Geotope

Sonstige Sachgüter Gebäudebestand

- Kurzbewertung: Vorkommen von Kulturgütern bislang keine Hinweise

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Prognose über die Entwicklung des Umweltzustandes bei Nichtdurchführung der Planung (Nullvariante)

Schutzgut: Entwicklung des Umweltzustandes bei Nichtdurchführung der Planung:

Pflanzen, Tiere, keine wesentliche Veränderung Lebensräume Die bioökologische Funktion der Gehölzbestände wird mit zunehmendem Reife- grad tendenziell ansteigen.

Boden keine wesentliche Veränderung

Wasserhaushalt keine wesentliche Veränderung

Klima keine wesentliche Veränderung

Landschaftsbild keine wesentliche Veränderung

Mensch keine wesentliche Veränderung

Kultur- und keine Veränderung Sachgüter

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Prognose über die Entwicklung des Umweltzustandes bei Durchführung der Planung (voraus- sichtliche Umweltauswirkungen) Ziel/ Inhalt der Planung: Darstellung von Sondergebietsfläche für Fremdenverkehr: 11.080 m²

(Ziel: Sicherung des faktischen Bestands und Ermöglichen geringfügiger Erweiterungen )

Schutzgut: Voraussichtliche Umweltauswirkungen: Beein- trächti- gungsin- tensität: Pflanzen, Tiere,  (kleinflächiger) Verlust von Vegetationsstrukturen im Rahmen einer Lebensräume zukünftigen Ausweitung des Fremdenverkehrsbetriebs (Neubau gering von Ferienwohnungen), voraussichtlich im Bereich derzeitiger Ra- senbereiche (Angaben auf Grundlage eines Vorentwurfs)

 Umbau ehemaliger landwirtschaftl. Gebäude zu Ferienwohnungen

 Verlust der Habitatfunktionen der (kleinflächig) beanspruchten Ve- getationsstrukturen (Habitatpotential besteht nach derzeitigem (voraus- Kenntnisstand für Brutvögel, Fledermäuse, Bilche, Reptilien, ggf. sichtlich Altholzkäfer) gering-  ggf .Verlust etwaiger Habitatfunktionen/ Beeinträchtigung gebäude- mittel) bewohnender Tierarten (durch Umbaumaßnahmen)

Boden nachhaltige Beeinträchtigungen des Bodens im Rahmen einer zukünfti- gen Ausweitung des Fremdenverkehrsbetriebs (Neubau Ferienwohnun- mittel gen):  Verlust der ökologischen Bodenfunktionen durch Neuversiegelung bzw. Überbauung  Einschränkung/ Verlust wesentlicher Bodenfunktionen durch (was- serdurchlässige) Befestigung von Flächen

Wasserhaushalt  Verlust der Versickerungsfähigkeit des Bodens für Niederschlags- gering- wasser im Zusammenhang mit der Neuversiegelung mittel  Erhöhung des oberflächlichen Abflusses

Klima  Inanspruchnahme von Freiflächen mit hoher Frisch-/ Kaltluftproduk- gering tivität (relativ kleinflächig)  Erhöhung der Wärmeabstrahlung und einer Verringerung der Eva- potranspiration durch Neuversiegelung .

 Zunahme des Ausstoßes klimarelevanter Gase im Zusammenhang mit der Erweiterung der zukünftigen Nutzung (insbesondere durch gering an- und abfahrende Kfz)

Landschaftsbild  ggf. nachteilige Auswirkungen auf das Landschaftsbild durch Neu- mittel- bau von Ferienwohnungen in sichtexponierter Lage im Außenbe- hoch reich

Durch den Umbau bestehender landwirtschaftlicher Gebäude zu Feri- enwohnungen sind keine nachteiligen Auswirkungen auf landschaftli- che Wahrnehmung zu erwarten.

Mensch Erholungsfunktion, landschaftsbezogene Erholung

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 Die vorgesehenen Maßnahmen dienen der Verbesserung/Aufwer- positive tung des Angebots für Fremdenverkehr/ Erholung. Auswir- kungen Immissionen, Klima  Auftreten von Geräusch- und Schadstoffemissionen während der Bauphasen gering  geringfügige Zunahme von Geräusch- und Schadstoffemissionen durch an- und abfahrende Kfz im Zusammenhang mit der Auswei- tung des Fremdenverkehrsbetriebs

Land- und Forstwirtschaft keine relevanten Beeinträchtigungen landwirtschaftlicher Belange -

Im Übrigen wird für eine Betrachtung der Umweltauswirkungen auf den Menschen aufgrund der vielfältigen Wechselbeziehungen und der anthropozentrischen Betrachtungsweise auf die sonstigen Schutzgüter verwiesen.

Kultur- und derzeitig keine Hinweise auf Beeinträchtigungen Sachgüter

Artenschutz- Bei Durchführung von Neu-/Umbaumaßnahmen können ohne Berück- rechtliche Be- sichtigung entsprechender Maßnahmen artenschutzrechtliche Verbots- lange nach § 44 tatbestände eintreten. BNatSchG Zur Abwendung artenschutzrechtlicher Verbotstatbestände wird vo-

raussichtlich die Umsetzung folgender Vermeidungs- und Kompensati- onsmaßnahmen erforderlich (vorbehaltlich dem Ergebnis einer voll- ständigen faunistischen Kartierung):  weitestmögliche Schonung von Gehölzbestand. Dies gilt insbeson- dere für die als geschützter Landschaftsbestandteil ausgewiesenen Sommerlinden sowie zwei Hainbuchen mit Stammlöchern am „Goethedenkmal“.  Fällung von Bäumen und Rodung von Gebüschen ausschließlich vom 1. Oktober bis Ende Februar  Hinweise an die ausführenden Baufirmen hinsichtlich des evtl. Vor- kommens geschützter Tierarten im Baufeld bei Rodungs- und Ab- rissarbeiten  Durchführung von Besatzkontrollen vor Umbaumaßnahmen an al- ten, spalten- und nischenreichen Gebäuden  Schutz angrenzender Vegetationsbestände und von Niststätten  Vermeidung großflächiger Glasfronten oder spiegelnder Gebäude- fassaden oder Einplanen einer Entspiegelung durch geeignete Maßnahmen  Einsetzen von Beleuchtungsmitteln ohne Lockwirkung  extensive Dach-, Fassaden- Palisadenbegrünung  Bereitstellen von künstlichen Nisthilfen und Ersatzquartieren  Durchgrünung des Gebiets; Neuanlage von Grüngürteln am Nord- und Ostrand Für Reptilien sind ggf. Steinschüttungen und ein im Sommer „ruhen- der“ Komposthaufen ersatzweise anzulegen. (Ausführliche Erläuterungen: siehe Anlage „Einschätzung zu Belangen des Natur- und Artenschutzes“)

Natura 2000- Der Änderungsbereich tangiert keine Natura 2000-Gebiete. Verträglichkeit Die Gebietskulisse des nächstgelegenen Natura 2000-Gebiets - des FFH-Gebiets „Mittelrhein“ – ist etwa 1 km entfernt. Als Erhaltungsziele des FFH-Gebiets wurden festgelegt: „Erhaltung oder Wiederherstellung

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- von naturnahen Ufer- und vielfältigen Sohlstrukturen als Laich- und Rasthabitate für Fischarten, - einer guten Wasserqualität als durchgehende Wanderstrecke für Fische, -von natürlichem Auwald auf Rheininseln.“

Es handelt sich bei den kennzeichnenden Tierarten des FFH-Gebiets ausschließlich um Fische bzw. um eine Muschelart. Erhebliche Beeinträchtigungen des Schutzgebiets sind nicht zu erwar- ten, da keine kennzeichnende Arten und Lebensraumtypen betroffen sind und die Distanz zum FFH-Gebiet recht groß ist.

Auswirkungen Der vorgesehene Änderungsbereich weist eine Flächengröße von gering auf die Fläche 11.080 m² auf. Das Gelände ist derzeitig bereits in weiten Teilen bebaut bzw. befes- tigt. Die Neubeanspruchung von bislang unbebauten Flächen wird rela- tiv geringfügig ausfallen.

Auswirkungen Der nächste Störfallbetrieb gemäß 12. BImSchV befindet sich gemäß gering hinsichtlich der dem „Verzeichnis der Betriebsbereiche“ etwa 2,5 km entfernt auf der Anfälligkeit für gegenüberliegenden Rheinseite in Koblenz-Kesselheim. Es handelt schwere Unfälle/ sich um ein Tanklager. Katastrophen Aufgrund der Distanz ist diesbezüglich nicht von einer erhöhten Anfäl- ligkeit des Plangebiets für schwere Unfälle/ Katastrophen auszugehen.

Laut digitalen Informationsdienst des Landesamts für Geologie und Bergbau Rheinland-Pfalz wurden im näheren Umfeld keine Erdbebene- reignisse registriert.

Überschwemmungsgebiete sind nicht betroffen.

Der Änderungsbereich weist keine besondere Relevanz in Bezug auf die Anfälligkeit für schwere Unfälle und Katastrophen auf.

Anfall von Ab-  Zunahme von Abfällen zur Verwertung sowie zur Beseitigung im Zu- gering fällen sammenhang mit der Ausweitung des Fremdenverkehrsbetriebs (Die anfallenden Abfälle werden vom Abfallzweckverband Rhein-Mo- sel-Eifel abgefahren; ein wesentlicher Teil der Abfälle kann verwertet werden.)

Kumulationsef- - fekte

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Wirkungsgefüge und Wechselwirkungen zwischen den Schutzgütern

Schutz- gut

Wirkung auf auf Wirkung Wirkintensität Wirkintensität Wirkintensität Wirkintensität Wirkintensität Wirkintensität Wirkintensität Wirkintensität

- u. sonstige Sachgüter sonstige - u.

Gesundheit/Wohlbefinden Gesundheit/Wohlbefinden Erholung/Freizeit Wohnen/Wohnumfeld Pflanzen Tiere Vielfalt biologische Bodenfunktion ökolog. Lebensraum Ertragspotential natürl. Speicher-/ Regulationsfunkt Lebensraumfunkt. Grundwasserdarg. Ausgleichsfunkt. klimat. Ausgleichsfunkt. lufthygien. Mensch - - - Lebensräume - - - Boden - - - - Wasser - - Klima - - Funktion, Landschaftsästhet. Siedlungsbild, Erholungsfunkt. Kultur Wirkung von Mensch Konkur-rie- Veränderung Inanspruch- Nutzung Anthropogene Freizeit-/ Er- Vom Men- rende der Nutzung, nahme von Bo- Trinkwasser, Klimabelastun- holungsnut- schen ge- Rauman-sprü- Pflege; Zerstö- den, Versiege- Abflussverhal- gen, Stadtklima zung, Gestal- schaffene che, anthropo- << rung von Le- < lung, Verdich-  ten von Ober- - - tung von < Kultur- u. - gen bedingte bensräumen tung, Stoffein- flächenwasser Landschaft Sachgüter Immissionen, träge ... Pflanzen, Nahrungs- Konkurrenz um Standortgrund- Bodenwasser- Binden von Elemente der Teil von Tiere, grundlage, Standort, Arter- lage, Lebens- haushalt, Schadstoffen, Landschaft Kultur- u. Lebens- Teil der natür-  haltung/Syner-  raum, Nahrungs-  (Teil)Lebens- < Sauerstoffpro- < > Sachgü- - räume lichen Umge- gien quelle, Kreislauf raum Gewäs- duzent tern bung Boden  Pflanze ser Boden Lebensgrund- Lebensraum, Anreicherung, Filterwirkung, Mikro-/ Strukturele- Archiv- lage, Produkti- Standortgrund- Deposition von Stoffeintrag Mesoklima-be- mente funktion onsgrundlage, lage Stoffen dingungen, Bo- > >  < < < - Standort der dentemperatur Ressourcen- träger Wasser Trink- u. Limnische Le- Bodenwasser- Stoffeintrag, Lokalklima, Struktur-/ Ge- Teil von Brauchwas- bensräume, haushalt, Verla- Wasserkreis- Luftfeuchte, Ne- staltungsele- Kultur- u.

sernutzung, Nahrungs- gerung von Stof- lauf bel, Wolken ment Sachgü- - > >  < > - Heilwasser grundlage fen, nasse Depo- tern

sition

Klima, Lebensgrund- (Teil)Lebens- Bodenluft, Stand- Temperatur- Beeinflussung Bioklima, bi- Beständig- Luft lage, Atemluft, raum, Standort- ortverhältnisse verhältnisse, regionaler/loka- oklimatische keit/Zerfall stadtklimati- < verhältnisse, < (Bodenklima,  Transportme- < ler Klimaverhält- < Belastung < von Kul- - sche Bedin- Wuchsbedin- Erosion, Verlage- dium nisse turgütern gungen gungen rung von Stoffen) Land- Ästhetische Lebensraum- Bodennutzung Gewäs- Stadtklima, Natur-/ Kul- Kultur-/ schaft Empfindung, struktur serstruktur, Durchlüftung, turlandschaft Stadt/ In- Wohlbefinden Wasserhaus- Windströmung dustrie-  > >  < - - halt landschaft als Kultur- gut Kultur- Kulturerbe, Ensemblewir- Standörtl. Archiv- Teil von Kul- Verwitterung/ Kulturhis-tori- / und Kulturge- kung funktion, natur- u. turdenkmälern Zerfall und sche Ele- Sachgü- schichte - - kulturgeschichtli- - und Kultur- - Schädigung - mente der - - ter che Urkunde landschafts- Landschaft elementen

Wirkungszusammenhang besteht: < = Wirkungsintensität gering > = Wirkungsintensität hoch  = Wirkungsintensität mittel << = Wirkungsintensität sehr gering >> = Wirkungsintensität sehr hoch - = kein Wirkungszusammenhang

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Gebietsspezifische Zielsetzungen und Hinweise für die Planung (Maßnahmen zur Vermei- dung, Minderung und zum Ausgleich nachteiliger Umweltauswirkungen)

Schutzgut: Pflanzen, Tiere,  Minimierung einer Neuinanspruchnahme von Vegetationsstrukturen Lebensräume Ausnutzen des Potentials zur Umnutzung von Bestandsgebäuden Verzicht auf Inanspruchnahme/ Beeinträchtigung bioökologisch hochwerti- ger Strukturelemente: alter Baumbestand

 Die beiden Sommerlinden am „Goethedenkmal“ sind als geschützte Land- schaftsbestandteile (GLB) im Schutzgebietskataster seit 1985 eingetragen und dürfen durch bauliche Maßnahmen nicht in ihrer Vitalität eingeschränkt werden. Die Beanspruchung ihres Wurzelraums durch einen Neubau verbie- tet sich daher.

 Durchführung vertiefender Untersuchungen zur Fauna auf Ebene der ver- bindlichen Planung (untersuchungsbedürftige Artengruppen: Brutvögel, Fledermäuse, Bilche, Reptilien, ggf. Altholzkäfer)

 Berücksichtigung von artenschutzrechtlichen Vermeidungsmaßnahmen- und Kompensationsmaßnahmen (vorbehaltlich dem Ergebnis einer vollstän- digen faunistischen Kartierung): - weitestmögliche Schonung von Gehölzbestand. Dies gilt insbesondere für die als geschützter Landschaftsbestandteil ausgewiesenen Som- merlinden sowie zwei Hainbuchen mit Stammlöchern am „Goethedenk- mal“. - Fällung von Bäumen und Rodung von Gebüschen ausschließlich vom 1. Oktober bis Ende Februar - Hinweise an die ausführenden Baufirmen hinsichtlich des evtl. Vorkom- mens geschützter Tierarten im Baufeld bei Rodungs- und Abrissarbeiten - Durchführung von Besatzkontrollen vor Umbaumaßnahmen an alten, spalten- und nischenreichen Gebäuden - Schutz angrenzender Vegetationsbestände und von Niststätten - Vermeidung großflächiger Glasfronten oder spiegelnder Gebäudefassa- den oder Einplanen einer Entspiegelung durch geeignete Maßnahmen - Einsetzen von Beleuchtungsmitteln ohne Lockwirkung - extensive Dach-, Fassaden- Palisadenbegrünung - Bereitstellen von künstlichen Nisthilfen und Ersatzquartieren - Durchgrünung des Gebiets; Neuanlage von Grüngürteln am Nord- und Ostrand - ggf. Schaffung von Steinschüttungen und eines im Sommer „ruhenden“ Komposthaufens für Reptilien

 ggf. Erfordernis funktionsgerechter naturschutzfachlicher Ausgleichsmaß- nahmen (voraussichtlich verknüpfbar mit der Kompensation für Eingriffe in die Schutzgüter „Boden“ und „Landschaftsbild“)

Boden  Minimierung einer Neuinanspruchnahme von bislang unbebauten Flächen  Ausnutzen des Potentials zur Umnutzung von Bestandsgebäuden  ggf. Erfordernis funktionsgerechter Kompensationsmaßnahmen (voraus- sichtlich verknüpfbar mit der Kompensation für Eingriffe in die Schutzgüter „Pflanzen, Tiere, Lebensräume“ und „Landschaftsbild“)

Wasserhaushalt  Minimierung einer Neuinanspruchnahme von bislang unbebauten Flächen  bevorzugte Umnutzung von Bestandsgebäuden

Klima  Minimierung einer Neuinanspruchnahme von Vegetationsstrukturen

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Landschaftsbild  Minimierung einer Neuinanspruchnahme von Vegetationsstrukturen  Ausnutzen des Potentials zur Umnutzung von Bestandsgebäuden  Verzicht auf Inanspruchnahme landschaftsbildprägender Strukturelemente (alter Baumbestand, Streuobst) landschaftsgerechte Einbindung von neuen Gebäuden durch funktionshe- rechte Gehölzpflanzungen Vorgaben zur ortsgerechten Gestaltung der Gebäude (Dachformen, Fassa- dengestaltung, Gebäudehöhen, usw.)  ggf. Erfordernis funktionsgerechter Ausgleichsmaßnahmen (voraussichtlich verknüpfbar mit der Kompensation für Eingriffe in die Schutzgüter „Pflanzen, Tiere, Lebensräume“ und „Boden“)

Mensch Berücksichtigung des Schutzguts in Verbindung mit Vorgaben für eine möglichst verträgliche Einbindung, siehe Schutzgut „Landschaftsbild“

Kultur- und  Vorgaben zur orts-/landschaftsgerechten Gestaltung der Gebäude, Sachgüter  Vermeidung von Beeinträchtigungen der Gestaltwirkung vorhandener histo- rischer Gebäude

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2.16 Bereich “Geplante Sondergebietsfläche „Wendelinushof“ Weitersburg

Beschreibung und Bewertung der natürlichen Grundlagen (Bestandsaufnahme des derzeitigen Umweltzustands)

Bezeichnung: Ort/Stadt: OG Weitersburg

Fläche: 8.016 m²

geplante Darstellung im Flächennutzungsplan: Sondergebietsfläche für Landwirtschaft und Frem- denverkehr

Darstellung im wirksamen Flächennutzungs- Fläche für Acker und Grünland ohne ausgespro- plan: chene Schutzfunktion

Darstellung im Landschaftsplan: Kleingehölz: Erhalt standorttypischer Gehölzbe- stände im Bereich der intensiv genutzten Kulturland- schaft, Verbesserung der Strukturvielfalt. Neuanlage in defizitären Bereichen der Agrarlandschaft Grünland Erhalt des Grünlandanteils, Verbesserung der natürlichen Artenvielfalt von Wiesen und Weiden. Streuobst, Schutz vor Bodenerosion, Wälder ohne landespfl. Maßnahmen

derzeitige Nutzung: landwirtschaftliche Hof-/Nutzflächen mit Gastrono- mie-/Fremdenverkehrsbetrieb

Luftbildausschnitt (unmaßstäblich)

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Schutzgut Pflanzen, Tiere, Lebensräume

- Bestandsbeschreibung: Biotop-/Nutzungstypen Im Änderungsbereich befindet sich der Wendelinushof, eine landwirt- (siehe Plan „Biotop- und Nut- schaftliche Hofstelle (Weingut) mit angegliedertem Gastronomie- und zungsstrukturen“ in der Anlage) Fremdenverkehrsbetrieb. Der Aussiedlerhof liegt innerhalb eines durch landwirtschaftliche Nutzung geprägten Geländeplateaus. Bei den nicht durch Gebäude überbauten Bereichen handelt es sich um befestigte Hof-/ Stellplatzflächen, eine Außenterrasse sowie eine große Rasenfläche mit einem Zierteich. Der Anteil an Gehölzen ist relativ gering. Prägnant sind zwei alte Lin- den als Hofbäume, zudem befindet sich ein Teilbereich einer wege- begleitenden Baumhecke innerhalb des Plangebiets. Folgende Biotop-/Nutzungstypen werden differenziert: - Rasenbereiche - Gartenteich - vereinzelter Baumbestand (2 Linden im hohen Bestandsalter, ein- mal mit einer Stammaushöhlung und einem Elsternest in der Baumkrone) - landwirtschaftliche Wirtschaftsgebäude/ Wohn-/ Ferienhäuser - befestigte Hof-/Wege-/Stellflächen, Außenterrasse - Teilbereich einer Baumhecke aus Laubgehölzen entlang eines Wirt- schaftswegs - Schnitthecke

Umgebungsstrukturen: - Ackerland (vorrangig) - eine Streuobstweide - Baumhecke entlang eines Wirtschaftswegs

Abbildung 51: Blick auf die Hofstelle von Norden

Abbildung 52 :Freisitz mit anschließender Rasenfläche

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Abbildung 53: Hofbäume

heutige potentielle natürliche Ve- Perlgras-Buchenwald basenreicher Tieflagen getation (hpnV)

Tierwelt Der Änderungsbereich wurde im Jahr 2019 im Vorgriff auf wertge- bende Vegetationseinheiten und Habitatstrukturen für vermutlich pla- nungsrelevante Tierarten hin untersucht. Auch wurden erste Hinweise zur Nutzung durch besonders oder streng geschützte Tierarten aufge- nommen und eine Datenrecherche durchgeführt.

Das Gebäudeensemble des „Wendelinushofes“ beinhaltet eine große Lager-/Werkshalle und Garagen mit zahlreichen Spalten und Nischen, die von Eulen und Nischenbrütern, Bilchen und Fledermäusen besie- delt sein können. Auch stehen zwei Linden im Innenhof, einmal mit einer Stammaushöhlung und einem Elsternest in der Baumkrone. Reptilien finden evtl. in organischen Abfällen (Trester, Kompost) Mög- lichkeiten zur Eiablage. Das Gelände weist ein Lebensraumpotential für folgende Tierarten- gruppen auf, welche auf Ebene der verbindlichen Planung vertiefend zu untersuchen sind:  Brutvögel (Suche nach betrachtungsbedürftigen Nistplätzen von Nischenbrütern und ggf. Spechten/Eulen in alten Gebäudeteilen und Höhlenbäumen)  Fledermäuse (Nutzungen von Fassadenspalten, des Dachgebälks und an der Dachabkantung sind prüfbedürftig, bei Baumfällungen auch Baumhöhlen)

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 Bilche (in den Gebäuden und dem Höhlenbaum sind u. a. Vorkom- men besonders geschützter Tiere nicht auszuschließen)  Reptilien (Saumstrukturen in sonnenexponierten Randflächen so- wie Anhäufung von gärfähigem organischem Material lassen Vor- kommen von streng geschützten Arten nicht ausschließen)  Altholzkäfer (nur bei Eingriffen in den Baumbestand im Innenhof)

(Ausführliche Erläuterungen: siehe Anlage „Einschätzung zu Belangen des Natur- und Artenschutzes“)

Schutzgebiete nach Naturschutz- keine Schutzgebiete tangiert recht, Natura 2000-Gebiete Die Gebietskulisse des nächst gelegenen Natura 2000-Gebiets (FFH- Gebiet „Mittelrhein“) ist etwa 1,4 km entfernt.

Pauschal geschützte Biotope Pauschal geschützte Biotope nach § 30 BNatSchG oder § 15 LNatSchG sind innerhalb des Änderungsgebiets weder dem digitalen Informationsdienst LANIS zu entnehmen, noch ergaben sich diesbe- züglich Hinweise im Rahmen der eigenständigen Bewertung der Ge- ländesituation in 2019. (siehe Anlage „Einschätzung zu Belangen des Natur- und Artenschut- zes“)

Planung vernetzter Biotopsys- keine Darstellungen in der Zielekarte der VBS teme Rheinland-Pfalz (VBS), Kreis Mayen-Koblenz

Biotopkataster Rheinland-Pfalz Es werden keine schutzwürdigen Biotope gemäß Biotopkataster Rheinland-Pfalz tangiert.

Landesweiter Biotopverbund - nach LEP IV

Regionaler Biotopverbund nach Vorbehaltsgebiet regionaler Biotopverbund RROP

- Kurzbewertung: Arten- und Strukturvielfalt (Diver- mittel-gering sität):

Repräsentanz im Naturraum gering

Entwicklungspotential gering

Ersetzbarkeit, Entwicklungs- gering, tlw. hoch (Baumbestand) dauer, Regenerationsfähigkeit Schutzkategorien -

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Schutzgut Boden

-Bestandsbeschreibung: Bodentyp, Bodenformen-ge- - Braunerde aus lösslehmreichem, bimstephraführendem Schluff über sellschaft (Pseudogley-)Braunerde aus Lösslehm oder grus-/ kiesführendem Kryo-/Schwemmlösslehm

natürlicher Bodenaufbau im Bereich der Hofstelle bereichsweise anthro- pogen verändert

Standorttypisierung Böden aus quartären Deckschichten

Bodengefährdung keine Hinweise Altlast, Bodenbelastung -Kurzbewertung: Seltenheit/ Verbreiterung des gering (verbreitet auf der Hauptterrasse) Bodentyps

Biotopentwicklungspotential mittel

Lebensraumfunktion mittel-hoch

Natürlichkeit des Bodens unter ackerbaulicher Nutzung sowie im Bereich von Hofstelle/ Gastro- nomiebetrieb deutlich eingeschränkt

Nutzbare Feldkapazität mittel

Nitratrückhaltevermögen mittel

Filter-, Puffer- und Transfor- mittel mationsvermögen für Nähr- und Schadstoffe Natürliche Ertragsfähigkeit/ mittel-hoch Bodenfruchtbarkeit Archivfunktion (naturnahe / und kultur- und naturhisto- risch bedeutsame Böden) Empfindlichkeit gegenüber grundsätzlich mittel bis hoch, jedoch gemindert in Bereichen mit Erosion ganzjähriger Vegetationsbedeckung

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Schutzgut Wasser

-Bestandsbeschreibung: Oberflächengewässer: Fließgewässer, keine Fließgewässer vorhanden Fluss, Bach, Gräben Stillgewässer keine Stillgewässer

Hochwasserschutz keine Überschwemmungsgebiete tangiert

Grundwasser: Grundwasserlandschaft devonische Schiefer und Grauwacken

Grundwasserneubildung mäßig (ca. 70 mm/a)

Schutzgebiete für Wasser nicht tangiert

Grundwassergefährdung, günstige – mittlere Grundwasserüberdeckung Grundwasserüberdeckung

-Kurzbewertung: Grundwassergefährdung gering

Nitratrückhaltevermögen mittel

Betroffenheit von Wasserschutzgebieten -

Ausprägung von Oberflächengewässern -

Hochwassergefährdung -

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Schutzgut Klima/ Luft

- Bestandsbeschreibung: Klimaraum mäßig feuchtes und warmes Beckenklima Klimatop, Klimastrukturtyp - Einzelgebäude, bauliche Anlagen im Außenbereich - Offenland ( Wiesen und Weiden) mit Einzelgehölzen

Kalt-/ Frischluftentstehungsge- geringe bzw. hohe Frisch-/ Kaltluftproduktivität biet - Abflussgebiet Lufthygienische Lage in einem „thermisch belasteten Raum“ Bedingungen

Thermische Belastung thermisch belastet

Anfälligkeit gegenüber den Fol- gering- mittel gen des Klimawandels - Kurzbewertung: Frisch-/ Kaltluftproduktivität der gering (Hofflächen) bzw. hoch (Offenland) Freiflächen Einfluss auf siedlungsklimati- - sche Bedingungen

Luftaustauschbahn -

Immissionsbelastung -

thermische Belastung

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Schutzgut Landschaftsbild

- Bestandsbeschreibung: Naturräumliche Einheit Ehrenbreitsteiner Randterrasse

Relief Lage auf einem Plateau/ Höhenrücken zwischen Ferbachtal und Meer-/Wüstenbachtal; Geländehöhe ca. 195 m ü.NN.

Landschaftsbildeinheit offenlandbetonte Mosaiklandschaft

landschaftsbildprägende - Hofstelle inmitten einer vorwiegend ackerbaulich geprägten Strukturen Feldflur auf einem Plateau/ Höhenrücken - abgesehen von vereinzelten Baumbestand („Hofbäume“) und ei- ner randlichen wegebegleitenden Baumhecke strukturarmer Charakter - Fernsichtbeziehungen über das Mittelrheinische Becken

Orts-/ Siedlungsränder Hofstelle in Alleinlage im Außenbereich, lediglich bedingte Ein- bindung in die umgebende Landschaft

Vorbelastungen durch Strukturarmut der ackerbaulich genutzten Feldflur

Schutzgebiete nicht tangiert

- Kurzbewertung: Naturnähe/-ferne gering

landschaftskulturelle Eigenart gering

Ensemblewirkung von Gebäu- - den, baulichen Anlagen landschaftliche Vielfalt gering-mittel

Sichtbeziehungen, Sichtachsen hoch (aufgrund der topografischen Lage Fernsichtbeziehungen über das Mittelrheinische Becken), jedoch keine Blickbeziehun- gen vom/zum Siedlungsbereich Vallendar

räumlich verbindende Struktur, gering-mittel Gliederungselemente

Ungestörtheit von Vorbelastun- mittel gen

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Schutzgut Mensch

- Bestandsbeschreibung: Aufgrund der anthropozentrischen Betrachtungsweise im Rahmen der Analyse und Bewertung der sonstigen Schutzgüter wird für eine Betrachtung des Umweltzu- stands unter dem Punkt „Mensch und Gesundheit“ auf diese sonstigen Schutzgü- tern verwiesen. Nachfolgend wird auf Aspekte eingegangen, die vorrangig im Zu- sammenhang mit dem Schutzgut „Mensch und Gesundheit“ stehen. Erholungsfunktion - Gastronomie- und Fremdenverkehrsbetrieb (Winzerwirtschaft, Ferienwohnungen) - Ein Hauptwanderweg verläuft über den Wirtschaftsweg am westlichen Rand der Hofstelle.

Immissionsbelastung gering durch an- und abfahrende Kfz

Belange der Landwirtschaft/ tangiert (landwirtschaftliche Hofstelle) Forstwirtschaft

- Kurzbewertung: Erholungsfunktion mittel

Wohnbereiche/ Siedlungen, mittel besondere Funktionen der Siedlungen

Ungestörtheit von Immissio- mittel nen

Forst- und Landwirtschaft, hoch Rohstoffversorgung

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Schutzgut Kultur- und Sachgüter

- Bestandsbeschreibung: Bau-/ Kulturdenkmäler bislang keine archäologischen Fundstellen bekannt

Bodendenkmäler, nicht verzeichnet Geotope

Sonstige Sachgüter nicht vorhanden

- Kurzbewertung: Vorkommen von Kulturgütern bislang keine Hinweise

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Prognose über die Entwicklung des Umweltzustandes bei Nichtdurchführung der Planung (Nullvariante)

Schutzgut: Entwicklung des Umweltzustandes bei Nichtdurchführung der Planung:

Pflanzen, Tiere, keine wesentliche Veränderung Lebensräume Die bioökologische Funktion des vereinzelt vorhandenen Baumbestands wird mit zunehmendem Reifegrad tendenziell ansteigen.

Boden keine wesentliche Veränderung

Wasserhaushalt keine wesentliche Veränderung

Klima keine wesentliche Veränderung

Landschaftsbild keine wesentliche Veränderung

Mensch keine wesentliche Veränderung

Kultur- und keine Veränderung Sachgüter

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Prognose über die Entwicklung des Umweltzustandes bei Durchführung der Planung (voraus- sichtliche Umweltauswirkungen) Ziel/ Inhalt der Planung: Darstellung von Sondergebietsfläche für Landwirtschaft und Fremdenverkehr: 8.016 m² (Ziel: Sicherung des faktischen Bestands und Ermöglichen geringfügiger Erweiterungen )

Schutzgut: Voraussichtliche Umweltauswirkungen: Beein- trächti- gungsin- tensität: Pflanzen, Tiere,  etwaiger (kleinflächiger) Verlust von Vegetationsstrukturen im Rah- Lebensräume men einer zukünftigen geringfügigen Ausweitung des Fremdenver- kehrsbetriebs: gering -Rasen - Ackerland (Umfang der Inanspruchnahme derzeitig nicht quantifizierbar)

 Verlust der Habitatfunktionen der (kleinflächig) beanspruchten Ve- (voraus- getationsstrukturen sichtlich  ggf .Verlust etwaiger Habitatfunktionen/ Beeinträchtigung gebäude- gering- bewohnender Tierarten (durch Umbaumaßnahmen) mittel)

Boden etwaige Beeinträchtigungen des Bodens im Rahmen einer zukünftigen geringfügigen Ausweitung des Fremdenverkehrsbetriebs: gering-  Verlust der ökologischen Bodenfunktionen durch Neuversiegelung mittel bzw. Überbauung  Einschränkung/ Verlust wesentlicher Bodenfunktionen durch (was- serdurchlässige) Befestigung von Flächen

Der maximale Umfang der Flächenversiegelung/-befestigung ist derzei- tig nicht quantifizierbar.

Wasserhaushalt  etwaiger Verlust der Versickerungsfähigkeit des Bodens für Nieder- schlagswasser im Zusammenhang mit der Neuversiegelung gering-  Erhöhung des oberflächlichen Abflusses mittel

Klima  ggf. Inanspruchnahme von Freiflächen mit hoher Frisch-/ Kaltluftpro- gering duktivität (relativ kleinflächig)  Erhöhung der Wärmeabstrahlung und einer Verringerung der Eva- potranspiration durch Neuversiegelung .

 etwaige Erhöhung des Ausstoßes klimarelevanter Gase im Zusam- gering menhang mit der Erweiterung der zukünftigen Nutzung (insbeson- dere durch an- und abfahrende Kfz)

Landschaftsbild  ggf. nachteilige Auswirkungen auf das Landschaftsbild durch Neu- mittel bau von Gebäuden/ bauliche Erweiterungen in exponierter Lage im Außenbereich (Gegenüber dem derzeitigen Zustand sind jedoch keine signifikanten zusätzlichen Auswirkungen zu erwarten.)

Durch den Umbau bestehender landwirtschaftlicher Gebäude zu Feri- enwohnungen sind keine nachteiligen Auswirkungen auf landschaftli- che Wahrnehmung zu erwarten.

Mensch Erholungsfunktion, landschaftsbezogene Erholung

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 Die vorgesehenen Maßnahmen dienen der Verbesserung/Aufwer- positive tung des Angebots für Fremdenverkehr/ Erholung. Auswir- kungen Immissionen, Klima  Auftreten von Geräusch- und Schadstoffemissionen während der Bauphasen gering  geringfügige Zunahme von Geräusch- und Schadstoffemissionen durch an- und abfahrende Kfz im Zusammenhang mit einer etwai- gen Ausweitung des Fremdenverkehrsbetriebs

Land- und Forstwirtschaft keine relevanten Beeinträchtigungen landwirtschaftlicher Belange -

Im Übrigen wird für eine Betrachtung der Umweltauswirkungen auf den Menschen aufgrund der vielfältigen Wechselbeziehungen und der anthropozentrischen Betrachtungsweise auf die sonstigen Schutzgüter verwiesen.

Kultur- und derzeitig keine Hinweise auf Beeinträchtigungen Sachgüter

Artenschutz- Es können ohne Berücksichtigung entsprechender Maßnahmen arten- - rechtliche Be- schutzrechtliche Verbotstatbestände bei Neu-/Umbaumaßnahmen ein- lange nach § 44 treten. BNatSchG Zur Abwendung artenschutzrechtlicher Verbotstatbestände wird vo-

raussichtlich die Umsetzung folgender Vermeidungs- und Kompensati- onsmaßnahmen erforderlich (vorbehaltlich dem Ergebnis einer voll- ständigen faunistischen Kartierung):  weitestmögliche Schonung von Gehölzbestand. Dies gilt insbeson- dere für die großkronigen Sommerlinden im Innenhof.  Hinweise an die ausführenden Baufirmen hinsichtlich des evtl. Vor- kommens geschützter Tierarten im Baufeld bei Rodungs- und Ab- rissarbeiten  Fällung von Bäumen und Rodung von Gebüschen ausschließlich vom 1. Oktober bis Ende Februar  Durchführung von Besatzkontrollen vor Umbaumaßnahmen an Hallen/ Garagen  Schutz angrenzender Vegetationsbestände und von Niststätten  Einsetzen von Beleuchtungsmitteln ohne Lockwirkung  Bereitstellen von künstlichen Nisthilfen und Ersatzquartieren  Durchgrünung des Gebiets durch Neuanlage eines Grüngürtels um die Hofstelle Ein Erhalt und nach Möglichkeit die Ausweitung vorhandener Baumhe- cken und Streuobstweiden sollte angestrebt werden, insbes. unter Be- trachtung eines regionalen Biotopverbundes, auch zur landschaftsge- stalterischen Anbindung an Waldränder im weiteren Umfeld zum Wein- gut. Für Reptilien sind ggf. Steinschüttungen und ein im Sommer „ru- hender“ Komposthaufen ersatzweise anzulegen. (Ausführliche Erläuterungen: siehe Anlage „Einschätzung zu Belangen des Natur- und Artenschutzes“)

Natura 2000- Natura 2000-Gebiete werden durch die Planung nicht tangiert. - Verträglichkeit

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Das nächstgelegene Natura 2000-Gebiet - das FFH-Gebiet „Mittel- rhein“ – ist etwa 1,4 km entfernt. Als Erhaltungsziele des FFH-Gebiets wurden festgelegt: „Erhaltung oder Wiederherstellung - von naturnahen Ufer- und vielfältigen Sohlstrukturen als Laich- und Rasthabitate für Fischarten, - einer guten Wasserqualität als durchgehende Wanderstrecke für Fische, -von natürlichem Auwald auf Rheininseln.“

Bei den kennzeichnenden Tierarten des FFH-Gebiets handelt es sich ausschließlich um Fische bzw. um eine Muschelart. Erhebliche Beeinträchtigungen des Schutzgebiets sind nicht zu erwar- ten, da keine kennzeichnende Arten und Lebensraumtypen betroffen sind und die Entfernung zum FFH-Gebiet recht groß ist.

Auswirkungen Der vorgesehene Änderungsbereich weist eine Flächengröße von gering auf die Fläche 8.016 m² auf. . Das Gelände ist derzeitig bereits in weiten Teilen bebaut bzw. befes- tigt. Die Neubeanspruchung von bislang unbebauten Flächen wird rela- tiv geringfügig ausfallen.

Auswirkungen Der nächste Störfallbetrieb gemäß 12. BImSchV befindet sich gemäß gering hinsichtlich der dem „Verzeichnis der Betriebsbereiche“ etwa 2,7 km entfernt auf der Anfälligkeit für gegenüberliegenden Rheinseite in Koblenz-Kesselheim. Es handelt schwere Unfälle/ sich um ein Tanklager. Katastrophen Aufgrund der Distanz ist diesbezüglich nicht von einer erhöhten Anfäl- ligkeit des Plangebiets für schwere Unfälle/ Katastrophen auszugehen. Laut digitalen Informationsdienst des Landesamts für Geologie und Bergbau Rheinland-Pfalz wurden im näheren Umfeld keine Erdbebene- reignisse registriert. Überschwemmungsgebiete sind nicht betroffen. Der Änderungsbereich weist keine besondere Relevanz in Bezug auf die Anfälligkeit für schwere Unfälle und Katastrophen auf.

Anfall von Ab-  ggf. Zunahme von Abfällen zur Verwertung sowie zur Beseitigung im gering fällen Zusammenhang mit der Ausweitung des Fremdenverkehrsbetriebs (Die anfallenden Abfälle werden vom Abfallzweckverband Rhein- Mosel-Eifel abgefahren; ein wesentlicher Teil der Abfälle kann ver- wertet werden.)

Kumulationsef- - fekte

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Wirkungsgefüge und Wechselwirkungen zwischen den Schutzgütern

Schutz- gut

Wirkung auf auf Wirkung Wirkintensität Wirkintensität Wirkintensität Wirkintensität Wirkintensität Wirkintensität Wirkintensität Wirkintensität

- u. sonstige Sachgüter sonstige - u.

Gesundheit/Wohlbefinden Gesundheit/Wohlbefinden Erholung/Freizeit Wohnen/Wohnumfeld Pflanzen Tiere Vielfalt biologische Bodenfunktion ökolog. Lebensraum Ertragspotential natürl. Speicher-/ Regulationsfunkt Lebensraumfunkt. Grundwasserdarg. Ausgleichsfunkt. klimat. Ausgleichsfunkt. lufthygien. Mensch - - - Lebensräume - - - Boden - - - - Wasser - - Klima - - Funktion, Landschaftsästhet. Siedlungsbild, Erholungsfunkt. Kultur Wirkung von Mensch Konkur-rie- Veränderung Inanspruch- Nutzung Anthropogene Freizeit-/ Er- Vom Men- rende der Nutzung, nahme von Bo- Trinkwasser, Klimabelastun- holungsnut- schen ge- Rauman-sprü- Pflege; Zerstö- den, Versiege- Abflussverhal- gen, Stadtklima zung, Gestal- schaffene che, anthropo- << rung von Le- < lung, Verdich-  ten von Ober- - - tung von < Kultur- u. - gen bedingte bensräumen tung, Stoffein- flächenwasser Landschaft Sachgüter Immissionen, träge ... Pflanzen, Nahrungs- Konkurrenz um Standortgrund- Bodenwasser- Binden von Elemente der Teil von Tiere, grundlage, Standort, Arter- lage, Lebens- haushalt, Schadstoffen, Landschaft Kultur- u. Lebens- Teil der natür-  haltung/Syner-  raum, Nahrungs-  (Teil)Lebens- < Sauerstoffpro- < > Sachgü- - räume lichen Umge- gien quelle, Kreislauf raum Gewäs- duzent tern bung Boden  Pflanze ser Boden Lebensgrund- Lebensraum, Anreicherung, Filterwirkung, Mikro-/ Strukturele- Archiv- lage, Produkti- Standortgrund- Deposition von Stoffeintrag Mesoklima-be- mente funktion onsgrundlage, lage Stoffen dingungen, Bo- > >  < < < - Standort der dentemperatur Ressourcen- träger Wasser Trink- u. Limnische Le- Bodenwasser- Stoffeintrag, Lokalklima, Struktur-/ Ge- Teil von Brauchwas- bensräume, haushalt, Verla- Wasserkreis- Luftfeuchte, Ne- staltungsele- Kultur- u.

sernutzung, Nahrungs- gerung von Stof- lauf bel, Wolken ment Sachgü- - > >  < > - Heilwasser grundlage fen, nasse Depo- tern

sition

Klima, Lebensgrund- (Teil)Lebens- Bodenluft, Stand- Temperatur- Beeinflussung Bioklima, bi- Beständig- Luft lage, Atemluft, raum, Standort- ortverhältnisse verhältnisse, regionaler/loka- oklimatische keit/Zerfall stadtklimati- < verhältnisse, < (Bodenklima,  Transportme- < ler Klimaverhält- < Belastung < von Kul- - sche Bedin- Wuchsbedin- Erosion, Verlage- dium nisse turgütern gungen gungen rung von Stoffen) Land- Ästhetische Lebensraum- Bodennutzung Gewäs- Stadtklima, Natur-/ Kul- Kultur-/ schaft Empfindung, struktur serstruktur, Durchlüftung, turlandschaft Stadt/ In- Wohlbefinden Wasserhaus- Windströmung dustrie-  > >  < - - halt landschaft als Kultur- gut Kultur- Kulturerbe, Ensemblewir- Standörtl. Archiv- Teil von Kul- Verwitterung/ Kulturhis-tori- / und Kulturge- kung funktion, natur- u. turdenkmälern Zerfall und sche Ele- Sachgü- schichte - - kulturgeschichtli- - und Kultur- - Schädigung - mente der - - ter che Urkunde landschafts- Landschaft elementen

Wirkungszusammenhang besteht: < = Wirkungsintensität gering > = Wirkungsintensität hoch  = Wirkungsintensität mittel << = Wirkungsintensität sehr gering >> = Wirkungsintensität sehr hoch - = kein Wirkungszusammenhang

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Gebietsspezifische Zielsetzungen und Hinweise für die Planung (Maßnahmen zur Vermeidung, Minderung und zum Ausgleich nachteiliger Umweltauswirkungen)

Schutzgut: Pflanzen, Tiere,  Minimierung einer Neuinanspruchnahme von Vegetationsstrukturen Lebensräume  Ausnutzung der Möglichkeiten zur Umnutzung von Bestandsgebäuden  Verzicht auf Inanspruchnahme/ Beeinträchtigung bioökologisch relativ hoch- wertiger Strukturelemente (v.a. der alten Hofbäume)

 Durchführung vertiefender Untersuchungen zur Fauna auf Ebene der ver- bindlichen Planung (untersuchungsbedürftige Artengruppen: Brutvögel, Fledermäuse, Bilche, Reptilien, ggf. Altholzkäfer)

 Berücksichtigung von artenschutzrechtlichen Vermeidungsmaßnahmen- und Kompensationsmaßnahmen (vorbehaltlich dem Ergebnis einer vollständigen faunistischen Kartierung): - weitestmögliche Schonung von Gehölzbestand. Dies gilt insbesondere für die großkronigen Sommerlinden im Innenhof. - Hinweise an die ausführenden Baufirmen hinsichtlich des evtl. Vorkom- mens geschützter Tierarten im Baufeld bei Rodungs- und Abrissarbeiten - Fällung von Bäumen und Rodung von Gebüschen ausschließlich vom 1. Oktober bis Ende Februar - Durchführung von Besatzkontrollen vor Umbaumaßnahmen an Hallen/ Garagen - Schutz angrenzender Vegetationsbestände und von Niststätten - Einsetzen von Beleuchtungsmitteln ohne Lockwirkung - Bereitstellen von künstlichen Nisthilfen und Ersatzquartieren - Durchgrünung des Gebiets durch Neuanlage eines Grüngürtels um die Hofstelle - ggf. Anlage von Steinschüttungen und eines im Sommer „ruhenden“ Komposthaufens

 ggf. Erfordernis funktionsgerechter Ausgleichsmaßnahmen (voraussichtlich verknüpfbar mit der Kompensation für Eingriffe in die Schutzgüter „Boden“ und „Landschaftsbild“)

Eine Ausweitung vorhandener Baumhecken und Streuobstweiden sollte zur Kompensation des hohen Versiegelungsgrades im Hofplatzbereich ange- strebt werden, insbesondere unter Betrachtung eines regionalen Biotopver- bundes, auch zur landschaftsgestalterischen Anbindung an Waldränder im weiteren Umfeld zur Hofstelle.

Boden  Minimierung einer Neuinanspruchnahme von bislang unbebauten Flächen  Ausnutzung der Möglichkeiten zur Umnutzung von Bestandsgebäuden  ggf. Erfordernis funktionsgerechter Kompensationsmaßnahmen (voraus- sichtlich verknüpfbar mit der Kompensation für Eingriffe in die Schutzgüter „Pflanzen, Tiere, Lebensräume“ und „Landschaftsbild“)

Wasserhaushalt  Minimierung einer Neuinanspruchnahme von bislang unbebauten Flächen  bevorzugte Umnutzung von Bestandsgebäuden

Klima  Minimierung einer Neuinanspruchnahme von Vegetationsstrukturen

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Landschaftsbild  Minimierung einer Neuinanspruchnahme von Vegetationsstrukturen  Ausnutzung der Möglichkeiten zur Umnutzung von Bestandsgebäuden  Verzicht auf Inanspruchnahme von Gehölzen mit Bedeutung für das örtliche Erscheinungsbild (alte „Hofbäume“, Baumhecke)  landschaftsgerechte Einbindung von neuen Gebäuden durch funktionsge- rechte Gehölzpflanzungen, Verbesserung der Eingrünung der Hofstelle  Vorgaben zur landschaftsgerechten Gestaltung der Gebäude (Dachformen, Fassadengestaltung, Gebäudehöhen, usw.)  ggf. Erfordernis funktionsgerechter Ausgleichsmaßnahmen (voraussichtlich verknüpfbar mit der Kompensation für Eingriffe in die Schutzgüter „Pflanzen, Tiere, Lebensräume“ und „Boden“)

Mensch Berücksichtigung des Schutzguts in Verbindung mit Vorgaben für eine möglichst verträgliche Einbindung, siehe Schutzgut „Landschaftsbild“

Kultur- und - Sachgüter

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3. Zusätzliche Angaben

3.1 Wichtigste Merkmale der verwendeten technischen Verfahren und Untersu- chungsmethoden sowie Hinweise auf Schwierigkeiten oder Lücken bei der Zu- sammenstellung der erforderlichen Informationen  Bewertung der Umweltauswirkungen auf Grundlage von Einzelbeurteilungen der vor- gesehenen, ggf. eingriffserheblichen Darstellungsänderungen  Auswertung des Landschaftsplans  vertiefende Bestandsaufnahme der Biotop-/Nutzungsstrukturen in den Änderungs- bereichen durch örtliche Begehung und Luftbildauswertung  Erfassung wertgebender Vegetationseinheiten und Habitatstrukturen für vermutlich planungsrelevante Arten, erste Kartierung der Nutzung durch besonders oder streng geschützte Tierarten durch einen Biologen (Ausnahme: Änderungsbereiche Radwe- getrasse, Ladestraße)  Auswertung von digitalen Informationsdiensten, einschlägiger Fachliteratur und Fachplanungen  Auswertung der Ergebnisse vorliegender faunistischer Untersuchungen und natur- schutzfachlicher Unterlagen (Änderungsbereiche Radwegetrasse, Ladestraße)  Bewertung der Schutzgüter nach fachlich gebräuchlichen Kriterien  Die Prognose des zukünftigen Umweltzustands erfolgte vor dem Hintergrund des er- mittelten derzeitigen Umweltzustands unter Verwendung verbal-argumentativer, na- turschutzfachlich gebräuchlicher Kriterien.  Einschätzung der Verträglichkeit mit artenschutzrechtlichen Aspekten unter Berück- sichtigung der durchgeführten faunistischen Untersuchungen  Einschätzung der Natura 2000- Verträglichkeit  Ableitung von geeigneten Maßnahmen zur Vermeidung und zum Ausgleich von nachteiligen Umwelt-Auswirkungen

Nach § 2 (4) BauGB beschränkt sich die Ermittlung im Rahmen der Umweltprüfung auf das, was nach gegenwärtigem Wissensstand und zeitgemäßen Prüfmethoden sowie nach Inhalt und Detaillierungsgrad des Bauleitplans vernünftigerweise verlangt werden kann. Eine objektive Erfassung und Bewertung schutzgutübergreifender Wechselwirkungen ist nach gängiger fachlicher Meinung lediglich sehr bedingt möglich. In diesem Zusammenhang ist auf Schwierigkeiten bei einer objektiven, isolierten Erfassung und Bewertung bezüglich des Schutzguts „Mensch und Gesundheit“ hinzuweisen. Aufgrund der anthropozentrischen Betrachtungsweise im Rahmen der Analyse und Bewer- tung der sonstigen Schutzgüter steht eine Betrachtung des Umweltzustands und der -aus- wirkungen unter dem Punkt „Mensch und Gesundheit“ im Zusammenhang mit diesen sons- tigen Schutzgütern; es bestehen vielfältige Wechselbeziehungen zwischen den Schutzgü- tern Landschaftsbild, Boden, Wasser, Lebensräume, Klima und letztlich dem Schutzgut Mensch. Die Informationsgrundlagen sind insgesamt als ausreichend zu betrachten.

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3.2 Geplante Maßnahmen zur Überwachung erheblicher Umweltaus-wirkungen Gemäß § 4c BauGB müssen die Kommunen die erheblichen Umweltauswirkungen über- wachen (Monitoring), die aufgrund der Durchführung der Bauleitpläne eintreten. Hierdurch sollen insbesondere unvorhergesehene nachteilige Auswirkungen frühzeitig erkannt wer- den, um geeignete Maßnahmen zur Abhilfe zu ermöglichen. Die Überwachung nach § 4c BauGB ist jedoch kein Instrument der Vollzugskontrolle. Auf Ebene der Flächennutzungsplanung erscheint die Festlegung von Maßnahmen zur Überwachung erheblicher Umweltauswirkungen nicht zielführend, da die Darstellung von Bauflächen usw. im nicht rechtsverbindlichen Flächennutzungsplan keine unmittelbaren Umweltauswirkungen hat. Planbedingte Umweltauswirkungen werden durch die Flächennutzungsplanung zwar vor- bereitet, aber erst der aus dem Flächennutzungsplan entwickelte Bebauungsplan enthält rechtsverbindliche Festsetzungen für die städtebauliche Ordnung und ist auf einen unmit- telbaren Vollzug angelegt. Auf der Ebene des jeweiligen Bebauungsplanes werden die umwelt-/ eingriffsrelevanten Faktoren rechtsgültig festgelegt und es können die konkret erforderlichen Maßnahmen zur Vermeidung und zum Ausgleich abgeleitet werden. Insofern sind die entsprechenden Maßnahmen zum Monitoring im Einzelfall auf Ebene der verbindlichen (Bauleit-)Planung festzulegen.

3.3 Allgemein verständliche Zusammenfassung Der derzeitig wirksame Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Vallendar stammt aus dem Jahr 1995. Seither wurden insgesamt 11 Deckblattfortschreibungen für die einzel- nen Gemeindegebiete erstellt. In dem Flächennutzungsplan wird die Art der Bodennutzung, welche sich aus der beab- sichtigten städtebaulichen Entwicklung ergibt, in den Grundzügen dargestellt. Dies erfolgt für das gesamte Verbandsgemeindegebiet. Der Flächennutzungsplan soll nunmehr aktualisiert werden. Die Veränderungen der Bevölkerungsentwicklung und -struktur, der wirtschaftlichen Ent- wicklung, die Anpassung an die Ziele der Raumordnung und Landesplanung und andere Faktoren machen diese Aktualisierung des Flächennutzungsplans notwendig. Diese Aktualisierung soll in Form einer „Neuaufstellung“ des Flächennutzungsplanes ge- schehen. Der neue Flächennutzungsplan sieht in verschiedenen Bereichen des Verbandsgemeinde- gebiets Änderungen der bisherigen Darstellungen bzw. Nutzungen vor, welche zu Beein- trächtigungen des Umweltzustands führen könnten. Im vorliegenden Umweltbericht werden dazu die für die Umweltprüfung ermittelten und be- werteten Belange des Umweltschutzes dargestellt. Beschrieben und bewertet werden die voraussichtlich erheblichen Auswirkungen der Pla- nung auf die Schutzgüter Tiere, Pflanzen, Boden, Wasser, Luft, Klima, Mensch sowie auf die Landschaft. Der räumliche Umfang der Umweltprüfung beschränkt sich auf die Bereiche, in denen Dar- stellungsänderungen vorgesehen sind, welche zu Beeinträchtigungen des Umweltzustands führen könnten. Folgende Änderungsbereiche werden im Umweltbericht betrachtet:

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Tabelle 4: Übersicht der Änderungsflächen Geplante Größe Gemeinde Gebiet Nutzung in ha Niederwerth Am Still/ Auf der Rothennahrung Wohnbaufläche 7,05 ehem. Wasserwerk Sonderbaufläche 0,13 Parkplatz zum Wasserwerk Parkplatz 0,12 Gewässerkunde Sonderbaufläche 3,32 OG Niederwerth 10,61 Urbar Aufm alten Schafstall Gewerbliche Baufläche 7,41 Am Höllengraben Gemischte Baufläche 1,46 Hüttenberg Wohnbaufläche 2,70 OG Urbar 11,57 Vallendar Auf der Flur Wohnbaufläche 10,48 Sonderbaufläche Auf der Flur Sonderbaufläche 3,85 Wambachparkplatz Parkplatz 0,35 Ladestraße Gewerbliche Baufläche 0,55 Rheinradweg Radweg 0,72 Stadt Vallendar 15,94 Weitersburg In der Hohl Wohnbaufläche 2,81 Auf der Höhe Gewerbliche Baufläche 3,34 Aufm großen Stück Gewerbliche Baufläche 3,74 Ober der Heege Wohnbaufläche 3,43 Oberm Dorf Gemischte Baufläche 0,47 Zweitanbindung Gumschlag Straße 1,24 Wüstenhof Sonderbaufläche 1,11 Wendelinushof Sonderbaufläche 0,80 OG Weitersburg 16,92 Verbandsgemeinde gesamt 55,05

Überwiegend sollen bislang vorhandene „Flächen für die Landwirtschaft“ oder „Flächen für Wald“ zukünftig als Bauflächen ausgewiesen werden. Teilweise dienen die Darstellungsänderungen auch der Sicherung bzw. Umnutzung des Bestands oder sollen geringfügige Erweiterungen ermöglichen. Die von den Planungen betroffenen Flächen werden im Umweltbericht jeweils in tabellari- schen Übersichten beschrieben und die möglichen Auswirkungen der Planungen auf die Umwelt-Schutzgüter erläutert und bewertet. Dabei konnte auf Daten aus dem Landschaftsplan zurückgegriffen werden. Die betroffenen Flächen wurden aber auch alle in der Örtlichkeit inspiziert. Außerdem wurden im Jahr 2019 in den von Änderungen betroffenen Flächen Untersuchun- gen zu den Lebensraummöglichkeiten für die Tierwelt durchgeführt. Ausgenommen waren nur zwei Flächen, für welche Daten aus vorliegenden Untersuchungen vorlagen. Darüber hinaus wurden Informationen aus digitalen Informationsdiensten herangezogen.

Die Einzelbetrachtungen kommen zu dem Ergebnis, dass durch die geplanten Änderungen der Nutzung vorrangig mit folgenden nachteiligen Auswirkungen auf die Umwelt zu rechnen ist:

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 Beseitigung des Pflanzenbewuchses im Bereich der geplanten Nutzungsänderungen bzw. Bauflächen. Vorwiegend sind Acker- und Wiesenflächen betroffen, teilweise auch Gärten und Obstbaumbestände, Wald- und Gehölzflächen.  Verlust des Lebensraumpotentials für wildlebende Tierarten, vor allem für Vögel, Fle- dermäuse und Insekten. Betrachtet wurden auch Belange des besonderen Artenschutzes. Zudem wurde eingeschätzt, ob die Planungen zu erheblichen Beeinträchtigungen von europäischen Schutzgebieten (FFH-Gebieten oder Vogelschutzgebieten) führen könn- ten. Dies ist nicht der Fall.  Verlust von Bodenfunktionen aufgrund der Überbauung und Befestigung von Boden- flächen  Erhöhung des Oberflächenabflusses von Regenwasser, Verlust oder Einschränkung der Versickerungsfähigkeit durch die Neuversiegelung  Beeinträchtigung des Landschaftsbilds durch den Verlust von Teilen der Kulturland- schaft und die Neuausweisung von Baugebieten; teilweise auch durch die Beseitigung von Gehölzen und Wald. Die Intensität der voraussichtlichen Beeinträchtigungen der Umwelt-Schutzgüter wird teil- weise als hoch eingestuft, insbesondere was die nachteiligen Auswirkungen auf die Tier- und Pflanzenwelt, den Boden und das Landschaftsbild angeht. Besonders im Falle von Änderungsflächen, bei denen in Wald oder Feldgehölze eingegrif- fen werden muss, sowie bei Wiesen mit Streuobstbeständen muss mit einer hohen Beein- trächtigung gerechnet werden. Davon betroffen können vor allem Tierarten wie Vögel und Fledermäuse sein, welche dort ihren Lebensraum haben und oftmals artenschutzrechtlich besonders schutzbedürftig sind. Der Umweltbericht enthält bereits Hinweise für geeignete Maßnahmen, mit denen Beein- trächtigungen der Umwelt voraussichtlich vermindert und ausgeglichen werden können. Diese sind bei den nachfolgenden Planungsschritten zu beachten. Auf Ebene der verbindlichen Bauleitplanung müssen aber vertiefende Untersuchungen ins- besondere zur Tierwelt durchgeführt werden. Danach sind Maßnahmen zur Vermeidung und zum Ausgleich verbindlich und detailliert festzulegen.

Der aktualisierte Flächennutzungsplan trägt den aktuellen und mittelfristig absehbaren Ent- wicklungen im Stadtgebiet Rechnung. Allgemeine und grundsätzliche Alternativen zu den Zielen des Flächennutzungsplans bie- ten sich aufgrund der begrenzten Ausweichmöglichkeiten im Gebiet der Verbandsge- meinde nicht an. Maßnahmen zur Überwachung erheblicher Umweltauswirkungen sind auf Ebene der Be- bauungspläne, welche in der nächsten Planungsebene für die einzelnen Planungsbereiche erstellt werden, festzulegen.

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3.4 Referenzliste der Quellen

Folgende Quellen wurden für die im Bericht enthaltenen Beschreibungen und Bewertun- gen herangezogen:

 Arten- und Biotopschutz, 2. Auflage. Kaule, Giselher. Ulmer-Verlag 1991  Handbuch der Umweltverträglichkeitsprüfung. Storm, Peter-Christoph; Bunge, Thomas. Erich Schmidt-Verlag. 2015  Planung vernetzter Biotopsysteme Rheinland-Pfalz, Kreis Mayen-Koblenz. Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten Rheinland-Pfalz. 1994  Verzeichnis der Betriebsbereiche (Störfallbetriebe) in Rheinland-Pfalz. Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten Rheinland-Pfalz. 2019  Landschaftsplan der Verbandsgemeinde Vallendar  Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Vallendar  Planung vernetzter Biotopsysteme für den Landkreis Mayen-Koblenz  Bodenkarte von Rheinland-Pfalz, Blatt 5511 Bendorf  Entwurf des Bebauungsplans „Radweg zwischen Vallendar und Bendorf“ der Stadt Va- llendar einschließlich Anlagen/ naturschutzfachlicher Unterlagen. Bearbeitung: Dr. Küb- ler GmbH, Rengsdorf  Landesbetrieb Mobilität Cochem-Koblenz - Schlingnatter-Mauereidechsen-Habitat Val- lendar K 82 sowie Bebauungsplan „Rheinufer Nord“ der Stadt Vallendar - Vorläufiger Endbericht. Stand: April 2016. Bearbeitung: Willigalla-ökologische Gutachten, Mainz Internet-Datenquellen:  Digitales Landschaftsinformationssystem der Naturschutzverwaltung Rheinland-Pfalz (www.naturschutz.rlp.de)  Digitales Informationssystem der Wasserwirtschaftsverwaltung Rheinland-Pfalz (www.wasser.rlp.de)  Digitales Informationssystem des Landesamts für Geologie und Bergbau Rheinland- Pfalz (www.lgb-rlp.de)

© Faßbender Weber Ingenieure PartGmbB • 56656 Brohl-Lützing Biotoptypen

EA1 Fettwiese, Flachlandausbildung EB0 Fettweide HA5 Lössacker, lockerer Lehmacker HK8 HA8 Feldfutterbau HJ0 Garten, Baumschule HK4 HJ7 Weihnachtsbaumkultur HA5 HJ8 Landwirtschaftliche Sondernutzung HT3 HK0 Obstanlage HK1 Streuobstgarten HK4 Erwerbsobstanlage HK8 HK6 Extensivobstanlage HK8 Erwerbs- oder Extensivobstanlagenbrache HT0 Hofplatz, Lagerplatz HT3 HT3 Lagerplatz, unversiegelt WB0 Scheune, Schuppen, Abfall EA1 WB2 Viehstall in Einzellage HK6 VB1 HK1 HJ7 HK0

HK6

HA8 AE1 HK0 HK8

EB0

VB1

EB0

WB2 HK6 HA8 HJ8

AF2 HJ8

WB0 BE3 Anlage zum Umweltbericht HJ0 EA1 FG0 Änderungsbereich "Am Still / Auf der Rothennahrung" VB1 HT0 Niederwerth

AF2 Biotop- und Nutzungsstrukturen

M ca. 1:2000 HM6 EB0

WB2 HK6 HA8 HJ8

AF2 HJ8

WB0 BE3

FG0

AF2

HM6

BF2 HT0 BE3

BB1 Biotoptypen HN1

AF2 Pappelwald auf Auenstandort BB1 Gebüschstreifen, Strauchreihe BE3 Pappel-Ufergehölz HM6/BF2 HT0 BF2 Baumgruppe FG0 Abgrabungsgewässer HM6 höherwüchsige Grasfläche HN1 Gebäude HT0 Hofplatz, Lagerplatz

Anlage zum Umweltbericht

Änderungsbereich "Sonderbaufläche Kultur am alten Wasserwerk, Sonderbaufläche Freizeit/Erholung/Kultur (Bundesanstalt für Gewässerkunde)" Niederwerth

Biotop- und Nutzungsstrukturen

M 1:2500 EA1 HJ0 HA0 BF4 HA0 HA0 HJ4

EA1 BD6 BF4 VB2 HA0 HA0 HK3 EA1 VB1 VB1 BD6 FS0/EA1

EA1 HA0 HJ4 BA1 EA1

Biotoptypen

BA1 Feldgehölz aus einheimischen Baumarten BD6 Baumhecke, ebenerdig BF4 Obstbaum EA1 Fettwiese, Flachlandausbildung (Glatthaferwiese) FS0 Rückhaltebecken HA0 Acker HJ0 Garten Anlage zum Umweltbericht HK3 Streuobstweide VB0 Wirtschaftsweg Änderungsbereich VB2 Feld-, Wirtschaftsweg, unbefestigt "Auf´m alten Schafstall" Urbar

Biotop- und Nutzungsstrukturen

M: ca. 1600 AU2/AR1

AU2 HT3

BF1 BF1

Biotoptypen

AU2 Vorwald, Pionierwald AR1 Ahornmischwald BF1 Baumreihe HT3 Lagerplatz, unversiegelt

Anlage zum Umweltbericht

Änderungsbereich "Gemischte Baufläche im Bereich des Bauhofes/ Am Höllengraben" Urbar

Biotop- und Nutzungsstrukturen

M 1:1250 BF4 Biotoptypen

AU2 Vorwald, Pionierwald AR1 Ahornmischwald BF4 BF1 Baumreihe BF4 Obstbaum EB2 frische bis mäßig trockene Mähweide HA0 Acker

BF4

BF4

BF4

EB2 HA0

BF1

Anlage zum Umweltbericht

Änderungsbereich "Hüttenberg" Urbar

Biotop- und Nutzungsstrukturen

M 1:1000 Biotoptypen

AG2 Sonstiger Laubmischwald einheimischer Arten AL1 Douglasienwald BA1 Feldgehölz aus einheimischen Baumarten BF4 Obstbaum EB0 Fettweide HA0 Acker HM6 höherwüchsige Grasfläche HA0 HM8 staudenreiche Fläche LB0 feuchte Annuellenflur HA0

AG2 HA0 BF4

HM6/LB0

HA0

HM8

BA1 AG2/AL1

HA0

Anlage zum Umweltbericht EB0 HA0 Änderungsbereich "Auf der Flur BF4 (südöstlich Berufsförderungswerk)" HA0 Stadt Vallendar BF4 BF4 Biotop- und Nutzungsstrukturen

M1:2000 EA1 VB1

LB1/LB3

FM6 LB1/LB3

VB1

BB4

Biotoptypen Anlage zum Umweltbericht BB4 Weiden-Auengebüsch FM6 Mittelgebirgsbach LB1 Feuchte Hochstaudenflur, flächenhaft Änderungsbereich " Wambachparkplatz " LB3 Neophytenflur Vallendar VB1 Feld-, Wirtschaftsweg, befestigt Biotop- und Nutzungsstrukturen

M 1:1000 BB1

BA1 HT4

HF0/LB2 BB0

BE0 HT4

HW0

Biotoptypen

BA1 Feldgehölz aus einheimischen Baumarten BB1 Gebüschstreifen, Strauchreihe Anlage zum Umweltbericht BB0 Pappel-Ufergehölz BE0 Ufergehölz Änderungsbereich "Ladestraße" HT4 Lagerplatz, versiegelt Vallendar HF0 Halde, Aufschüttung LB2 Trockene Hochstaudenflur, flächenhaft Biotop- und Nutzungsstrukturen

M 1:1250 BD4 Biotoptypen

AN1 Robinienmischwald AU2 Vorwald, Pionierwald EA1 EA1 Fettwiese, Flachlandausbildung EB0 frische bis mäßig trockene Mähweide HK9 Streuobstbrache HS2 Kleingartenanlage mit hoher struktureller Vielfalt VB1 Feldweg, befestigt

HS2 HS2

VB1 HK9 HK9 HS2 EB0

AU2

AN1 Anlage zum Umweltbericht

Änderungsbereich "Beibehaltung der geplanten Baufläche „In der Hohl“ Weitersburg

Biotop- und Nutzungsstrukturen

M ca. 1:1000 Biotoptypen

BD6 Baumhecke, ebenerdig HA0 Acker HK2 Streuobstwiese HK3 Streuobstweide SC0 Gewerbe- und Industrieflächen HT4 Lagerplatz, versiegelt HT1 Hofplatz mit hohem Versiegelungsgrad EA1 Fettwiese, Flachlandausbildung VB1 Feldweg, befestigt HA0

HK2

HA0

VB1 HJ0 VB1

HT4 SC0 BD6 SC0

HA0 VA3

SC0

HK3 HK3

SC0

HT1 Anlage zum Umweltbericht

EA1 Änderungsbereich "Beibehaltung und Erweiterung der geplanten gewerblichen Baufläche Auf der Höhe/ Auf´m großen Stück" Weitersburg

HJ4 SB0 Biotop- und Nutzungsstrukturen

M ca. 1:2500 SB0

SB0 HK9 HK9

HJ0 HT5

EB2

EB2 HK3 HK3 HK9

EB2

HK3

Anlage zum Umweltbericht Biotoptypen Änderungsbereich "Wohnbaufläche nördlich EB2 frische bis mäßig trockene Mähweide Kindergarten HK3 Streuobstweide Ober der Heege" HK9 Streuobstbrache Weitersburg HT5 Lagerplatz HJ0 Garten Biotop- und Nutzungsstrukturen SB0 Gemischte Bauflächen, Wohnbaufläche M 1:1250 HV3

EB2 EB2 BA1

HK3

HJ0

Biotoptypen

BA1 Feldgehölz aus einheimischen Baumarten EB2 frische bis mäßig trockene Mähweide HK3 Streuobstweide HJ0 Garten

Anlage zum Umweltbericht

Änderungsbereich "gemischte Baufläche südlich des Kindergarten Ober´m Dorf" Weitersburg

Biotop- und Nutzungsstrukturen

M 1:1000 Biotoptypen AN1/AJ1/AA2 AA2 Buchenmischwald mit einheimischen Laubbaumarten AJ1 Fichtenmischwald mit einheimischen EE2 Laubbaumarten AN1 Robinienmischwald BA1 Feldgehölz aus einheimischen VB2 Baumarten BF3 Einzelbaum EE2 Brachgefallene Fettweide FM6 Mittelgebirgsbach HA5 Acker HJ0 Garten HK3 Streuobstweide HR2 Junger Friedhof HU2 Sport- und Erholungsanlage mit geringem Versiegelungsgrad KB1 Trockener (frischer) Ruderalsaum bzw. HU2 linienf. Hochstaudenflur VB1 Feld-, Wirtschaftsweg, befestigt BA1 VB2 Feld-, Wirtschaftsweg, unbefestigt

VB1

HR2 HJ0 HA5 AJ1

BA1 HK3 BF3 BF3 KB1 BF3 HU2 HJ0

AN1 VB1

FM6 Anlage zum Umweltbericht

Änderungsbereich "Zweitanbindung Gumschlag" Weitersburg

Biotop- und Nutzungsstrukturen

M ca. 1:2500 HK3

BD6

HK3 HK9 HN1 EA1 HT1

HM8 HN1 HN1 HK1 HM4b HN1 BF1

HM4b HN1 HM4b BF2 EE0

AG2

Biotoptypen

BF1 Baumreihe BF2 Baumgruppe BD6 Baumhecke, ebenerdig EA1 Fettwiese, Flachlandausbildung (Glatthaferwiese) EE0 Gruenlandbrache HK1 Streuobstgarten HK3 Streuobstweide HK9 Streuobstbrache HM4b Rasenplatz HM8 staudenreiche Fläche Anlage zum Umweltbericht HN1 Gebäude HT1 Hofplatz mit hohem Versiegelungsgrad Änderungsbereich Sonderbaufläche für Fremdenverkehr "Wüstenhof" Weitersburg

Biotop- und Nutzungsstrukturen

M 1:1000 HA0 BD6 HA0

HN1

HT1 HK3 HN1 HV3 BF2 BD5 HM4b HN1

HA0 FF1

Biotoptypen

BF2 Baumgruppe BD5 Schnitthecke BD6 Baumhecke, ebenerdig FF1 Teich HA0 Acker HM4b Rasenplatz HN1 Gebaeude HK3 Streuobstweide HV3 Parkplatz HT1 Hofplatz mit hohem Versiegelungsgrad FF1 Teich Anlage zum Umweltbericht

Änderungsbereich Sondergebietsfläche "Wendelinushof" Weitersburg

Biotop- und Nutzungsstrukturen

M 1:1000