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NR. 458| 38. KW I 20.09.2019 I ISSN 1860-6369 I kostenlos per E-Mail Sehr geehrte Damen und Herren, es sieht so aus, als würden unsere Kinder es für völlig normal halten, ren, weil ihn Regulierung von der Immobilienvermögensbildung dass jeder, der Geld parken will, dafür „Parkgebühren“ bezahlen ausschließt, oder der keine Perspektiven mehr sieht, für ein Alter in muss. Ist ja auch logisch, oder? Der Held der Würde zu sparen. Der wird dann „Alternativen“ wählen. „Verzweiflungsökonomie“ Mario Draghi hat sein Abschiedsge- schenk hinterlassen. Lange liegt der point of no return hinter uns. Wir Das lässt sich verhindern, wenn Deutschland auch noch sind in die nächste Reusenkammer der Geldpolitik geschwommen. das letzte selbstauferlegte Tabu abschafft, und sich für Bildung, Sie erinnern sich, als mit dem Euro die Zinsen in Spanien, Griechen- Infrastruktur und Wohnungen neu verschuldet. Die volkswirtschaft- land und Italien von zweistelligen Werten auf deutsches Niveau san- lichen Renditen von Bildung und Infrastruktur sprechen für sich. ken, wurde eine ungeheure Investitionstätigkeit entwickelt – bis zur Daran könnten sich auch unsere Kinder beteiligen. Wie ich letztens Krise. Seit ein paar Jahren haben wir das Konjunkturprogramm auch mit Michael Denk diskutierte, könnten staatliche Fondslösungen, bei uns. Die Erde müsste bei den für uns viel zu niedrigen Zinsen vor die sich zu „0%“ auf 30 Jahre finanzieren könnten, Wohnraum Aktivität brennen . Stattdessen erreichten wir eine Zombifizierung schaffen und günstig vermieten. Das schafft anders als Regulie- von Staaten, Unternehmen und Immobilien. Wohnungs- rung echten Wohnraum, kostet keinen Cent, reguliert mittelfristig Baugenehmigungen sind rückläufig. Und das in einer Branche, in der den Mietmarkt, eröffnet Privatisierungsaussichten und stützt anti- man nach allen Wanderungs-, Bevölkerungs- und Einkommens- zyklisch die Konjunktur. Kommunen könnten leichter Grundstücke Prognosen eigentlich nichts falsch machen kann. Welche Immobilien bereitstellen. Selbst wenn das Preisniveau konsolidiert, ändern erwirtschaften noch 4% Zinsen? Aber da hilft kein Lamentieren, wir sich nur Bewertungen und die Mietüberschüsse tilgen weiter. müssen weiterdenken. Uns geht es gut. Warum funktioniert das? Wie lange funktioniert das? Gibt es natürliche Grenzen? Vielleicht geht ja auch alles gut. Aus der sozialen Markt- wirtschaft wird dann die Klimawirtschaft. KI-Regulierung ersetzt Der Witz ist, das klappt. Das ist wie im Märchen von Hans den dummen Markt. Ewig sinkende Zinsen schaffen Vermögen. Christian Andersen „Des Kaisers neue Kleider“. Dem wird vorge- Medizin macht neue, gesunde Menschen. Der Staat weiß alles gaukelt, dass das feine Hightech-Gespinst seiner Kleider nur die über jeden und hilft ihm frühzeitig, seinen Weg zu finden. Die Welt Klugen sehen könnten. Da aber jeder, der nichts sah, entweder nicht verzichtet auf Wettbewerb und wird an unserem neuen Wesen dumm sein wollte oder bei Widerspruch sozialen Abstieg befürchte- genesen. Meist siegt aber doch der gesunde Menschenverstand. te, bewunderte jeder die neuen Kleider. Bis ein kleines Kind auf einer Die Welt ist nicht verrückt („Der Immobilienbrief“ 457). WeWork Prozession sagt: „Aber er hat ja nichts an!“ Auch das feine Hightech- setzt Börsengang aus. Mein Gedanke aus Juni, „dass die da gera- Gespinst der Geldpolitik funktioniert als self-fulfilling-prophecy so de angekündigte Facebook-Währung Libra wohl eher nicht das lange, so lange jeder, der den Glauben daran zerstören könnte, Währungssystem neu erfinden würde, sondern wahrscheinlicher sozialen Abstieg zu befürchten hätte. Die Zinsentwicklung hat durch das Ende der (legalen) Kryptowährungen bedeuten könnte,“ Asset Inflation ungeheure Vermögenswerte geschaffen. Davon profi- („Der Immobilienbrief“ 453), setzt sich anscheinend durch. Die tierten die Immobilienwirtschaft und insbesondere die Bestandshal- EZB und Olaf Scholz äußerten sich auf dem EU- ter. Natürlich müssten „eigentlich“ die Geschäftsmodelle vieler Versi- Finanzministertreffen entsprechend. cherer tot sein. Aber Anleiherenditen sind bei sinkenden Zinsen durch Kurssteigerungen auskömmlich – solange sie sinken. Bei Und übrigens: Nächsten Freitag findet das PlatowForum immer weiter steigenden Sachwertpreisen lohnt sich jedes Invest- „Beteiligungen“ in statt. Für meine Leser habe ich ment, auch wenn die laufenden Renditen längst bei „Null“ angelangt noch ein Kontingent. Über die Bedeutung des Bausparens im sind – solange sie steigen. Aber im Vergleich zu Anleihen haben Nullzinsumfeld habe ich ein Gespräch mit Michael Ost, stellv. Immobilien und Aktien einen riesengroßen Vorteil. Die Zinssen- VV der BHW Bausparkasse AG geführt kungsorgie ist endlich. Aktien und Immobilien hängen dagegen (Seite 18). Prof. Steffen Metzner, empira unendlich an der wirtschaftlichen Entwicklung. analysiert den wichtigsten Treiber der Büro- nachfrage (Seite 23). Die Expo Real zeigt Das geht solange gut, solange nicht ein „Kind“, das keinen wieder Rekorde (Seite 3). Ansonsten: Vielen politischen Zwängen unterworfen ist, mit Blick auf Staaten, Unter- Dank fürs Lesen, viel Erfolg in München. nehmen und hochbewerteten Immobilien laut ruft, „Die sind ja alle Wenn Sie in unserer Expo Real Ausgabe nackt!“. Aber jeder, der laut genug rufen kann, würde selbst drama- dabei sein wollen, melden Sie sich bis Mitte tisch abgestraft. Seit „Greta“ wissen wir aber, dass man nicht groß nächster Woche. sein muss, um laut zu rufen, sondern nur die Befürchtungen der Zeit aussprechen muss. Wahrscheinlicher ist deshalb, dass das „Kind“ Werner Rohmert der einfache Wähler ist, der als Arbeiter, Taxifahrer oder auch als gut Herausgeber verdienender Angestellter keine Möglichkeit sieht, selbst zu profitie-

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Inhaltsverzeichnis

Editorial (Werner Rohmert) 1 Im Gespräch mit Michael Ost, BHW Expo Real 2019 wird Messe der Rekorde 3

Pfandbriefbanken kritisieren neues EZB- Bausparer leisten einen entscheidenden Beitrag Ankaufprogramms 6 zur Schaffung von Wohnraum 18 Flexible Büroflächen auch in B-Märkten auf

Wachstumskurs 8 Gastbeitrag Bestandshalter bauen ihre Gewerbeimmobilien jetzt selber 10 EZB befeuert Asset Inflation (Vornholz) 19 Einzelhandel wird für Finanzierer zur heißen Kartoffel 11 Hohe Beschäftigung und zunehmende Tertiärisierung treiben die Büromärkte (Metzner) 23 Im „perfect storm“ steigen Wohnungsmieten und -preise in Europa 12

JLL Multimarktführer im Makler-Ranking des Aus unserer Medienkooperation mit Immobilienmanager 14 „immobilien intern“

Geringste Eigentumsquoten in Deutschland 17 Es war einmal: Das Wohnraummärchen der Deutschland und Österreich vor denselben Koalition 23 Herausforderungen 20

Wealthcap startet neuen Publikums-AIF mit Der Immobilienbrief (Karin Krentz) Büroimmobilien 22 ab S. 30 DFV Hotelinvest 6 mit steigenden  Der Immobilienbrief Berlin im Gespräch mit Platzierungszahlen 22 Michael Saddei, Managing Director Alpine LBBW Research-Studie zu Wohnimmobilien 25 Finanz Bau  Verdrängungseffekte sorgen für Preis- Wohnen auf kleiner Fläche boomt 26 schub auch am Stadtrand Handelsimmobilien bieten im aktuellen  BFW: Gesetzentwurf zum Mietendeckel ist Marktumfeld Opportunitäten 27 verfassungswidrig JLL verlegt seine Sommer-Pressekonferenz aufs  Gesetzesvorhaben in Berlin frieren Woh- Wasser 27 nungsmarkt ein  Die Grünen und der Mietendeckel Smart Factory für Fertighausbau von Hotels und  Steht eine Fusion von TLG und Around- Krankenhäusern 29 town bevor Firmen und Personen 39 Impressum 39

Autoren der heutigen Ausgaben sind: Marion Götza, Redakteurin „Der Immobilienbrief“; Jürgen Hoffmann; Karin Krentz, Korrespondentin Berlin; Prof. Dr. Steffen Metzner MRICS, Empira Gruppe; Sabine Richter, Korrespondentin ; Werner Rohmert, „Der Immobilienbrief“, Immobilienspezialist „Der Platow Brief; Dr. Günter Vornholz, Prof. für Immobilienökonomie an der EBZ Business School in Bochum

Partner und Sponsoren der heutigen Ausgabe: Aurelis Real Estate, Barings Real Estate Advisers, BVT Unternehmens- gruppe, Deka Immobilien Investment, Deutsche Bank Group, Empira AG, Garbe Unternehmensgruppe, GEG German Estate Group AG, Messe München, Project Gruppe, publity AG, Real I.S. AG, RAG Montan Immobilen sowie die vdp Research. NR.NR. 458458 || 38.38. KWKW II 20.09.201920.09.2019 II ISSNISSN 18601860-6369-6369 II SEITESEITE 33

Personalien Expo Real sieht „keinerlei Ansatz krisenhafter Entwicklung“ Expo Real 2019 wird Messe der Rekorde Bremen: Seit 1. September

2019 verantworten die neuen Werner Rohmert, Hrsg. „Der Immobilienbrief“, Geschäftsführer Andreas Prey Immobilienspezialist „Der Platow Brief“ und Lars Poppenheger die

Entwicklung der HTB Hansea- Natürlich reflektiere die Branche über Zukunftserwartungen auf konsolidiertem tische Fondsinvest GmbH. Niveau und nehme regelmäßig Risikoanpassungen vor, jedoch spüre die Messe Der bisherige Geschäftsführer, „nicht im Ansatz irgendwelche krisenhaften Entwicklungen“, stellte Klaus Dittrich, Marco Ambrosius, verlässt Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe München anlässlich des traditionellen die HTB Gruppe Ende Sep- Presse-Dinners zur Vorbereitung der Expo Real fest. Er stellte erneut ein Rekord- tember, um sich einer neuen Zahlenwerk für die kommende Expo Real vor. Das Stimmungsbarometer aus beruflichen Herausforderung der Befragung von annähernd 1 900 Immobilienprofis verbreitet nach wie vor zu stellen. Die Geschäftsfüh- Gesundheitsbotschaften der Branche. Aussteller und Besucher würden noch rung der Kapitalverwaltungsge- einmal zulegen. sellschaft HTB Hanseatische

Fondshaus GmbH besteht Klaus Dittrich, Vors. GF der Messe München (Bild), weiterhin aus Christian erwartet bei den Ausstellern der Expo Real 2019 erneut Averbeck und René Trost. einen leichten Zuwachs auf knapp 2.130 Aussteller nach

2.095 Ausstellern im vergangenen Jahr und 2.003 bezie- Frankfurt: Die Geschäftsfüh- hungsweise 1 768 Ausstellern in den beiden Vorjahren rung der Deka Vermögensma- 2017 und 2016. Entsprechend positiv entwickeln sich die nagement GmbH wird mit Vorregistrierungszahlen, die einen Besucherandrang min- Wirkung zum 1. Februar 2020 destens auf der Höhe des Vorjahres von 45.100 Teilneh- um Dirk Heuser erweitert. Heu- mern erwarten lassen. 2017 waren es noch knapp 41.800 ser wird für die Themen Portfo- und 2016 rund 39.100 Besucher gewesen. Mit der Eröff- liomanagement und individuel- nung einer neuen Halle wächst die Messe damit in 7 Hal- le Vermögensverwaltung sowie len auf 72.250 qm. Schwerpunkt der Messethemen sei das Fondsmanagement der Innovation in der Immobilienwirtschaft. Rund 75 Startups Boutiquefonds verantwortlich nehmen als Aussteller an der Messe teil. Die internationale Bedeutung der Messe auch als sein. Zuvor war der 45-jährige Stimmungsbild nehme zu. Die wichtigsten Teilnehmerländer sind nach Deutschland Öster- Heuser 10 Jahre bei der Com- reich, die Niederlande, Schweiz, Polen, Großbritannien, Frankreich, Rumänien, USA, merzbank. Tschechien und Luxemburg.

Grünwald: Zum 1. Oktober In Gesprächen werde deutlich, meinte Dittrich, dass die Expo Real Teilnehmer 2019 wird Axel Drwenski neuer nach wie vor gute Ergebnisse erwarten, aber auch wüssten, dass die Entwicklung so nicht Head of Research der KGAL auf Dauer weitergehen könne. Viele Unternehmen nähmen eine erneute Risikobewertung Investment Management vor. Zudem sei die Branche auf mögliche Negativentwicklungen besser vorbereitet als je GmbH & Co. KG. Als Leiter zuvor. Hier stellt sich natürlich für "Der Immobilienbrief" die Frage nach möglichen Krisen- Research wird er mit seinem vorbereitungen. Bestandshalter können ihre Bestände analysieren, miettechnisch optimie- Team dabei alle für die KGAL ren und darauf hoffen, dass die Mietverträge eine Krise durchstehen. Hauptrisikotreiber relevanten Märkte und Asset- sind die Banken, die bei Non-Recourse-Finanzierung auf Bruch von Covenants auch bei klassen – Schwerpunkt Immo- ansonsten störungsfreiem Engagement reagieren müssen. Die Einstellung des Einkaufs bilien, Infrastruktur und Aviati- bei Kapitalsamm- on – analysieren und bewer- lern wäre auch ten. Drwenski kommt von der keine geeignete Commerz Real. Vorbereitung, schließlich würde heute jeder zu den damals als überteuert ange- sehenen Preise von vor 3 Jahren mit Begeisterung

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einkaufen. Bei Projektentwicklern wäre der Verzicht auf die Zu den wichtigen Stimmungsthemen gehören neben Brexit, Durchführung von eng kalkulierten Grenzprojekten auch Zinspolitik und Wohnen auch Investitionssummen, Top- eher eine Geschäftsaufgabe. Einflussfaktoren sowie beliebte Investitionsstandorte. Die europäische Immobilienwirtschaft erwarte mehrheitlich er- Als neuer Risikofaktor kommen aus "Der Platow neut gute Ergebnisse für 2019, resümiert Dittrich. Interes- Brief"-/"Der Immobilienbrief"-Sicht stark expansive Crowd- sant sei, dass die Niedrigzinspolitik lediglich polarisiere, aber Finanzierungen hinzu, deren Nachrang-Anleihen schon in keiner eindeutig mehrheitlichen Zustimmung oder Ableh- einer Konsolidierungsphase mit lediglich verlängerter Ver- nung unterliege. Jeweils die Hälfte der Befragten betrachtet marktung und nur leichtem Preiseinbruch mit Prolongations- diese Entwicklung als Segen beziehungsweise als Fluch. notwendigkeiten konfrontiert würden, die der Markt oder die 79% der Befragten erwarten für ihr Unternehmen 2019 ein Banken dann nicht mehr mitmachen. Dann sind viele wäh- eher gutes Ergebnis,14% sogar ein Rekordjahr. lende Kleinan- leger betroffen Deutschland gelte weiterhin als sicherer Hafen. Die und rufen eine Immobilienprofis erwarten weiter steigende Investitionssum- weitere Regu- men (55%) oder zumindest gleichbleibende Investitionen lierungswelle (38%). Mit Blick auf die EU außer Deutschland rechnen im- nach Fonds- merhin 44% mit einer erneuten Steigerung und 47% mit Vorbild hervor. einem gleichbleibenden Niveau. Nur zu UK erwarten 62% der Befragten sinkende Investitionssummen. Die wichtigsten Interessant ist das aktuelle Expo Real Stimmungsba- Einflussfaktoren für die Immobilienbranche in Europa seien rometer, das 1 880 Teilnehmer befragte, und ein aussage- „Bezahlbares“ Wohnen (57%), Zinspolitik (53%), Flächen- kräftiges Stimmungsbild der Immobilienwirtschaft zeichnet. mangel (49%), Fachkräftemangel (45%), Digitalisierung

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(39%), hoher Liquiditätsdruck Personalien bei internationalen Investoren (38%) sowie Klimawandel/ Frankfurt: Bei der publity AG Klimaschutz (37%). ist Prof. Dr. med. Holger Till (57) neu in den Aufsichtsrat bestellt Hinsichtlich der Stand- worden. Prof. Till ist seit mehr ortstrategie gaben 49% an, als zwei Jahrzehnten internatio- dass sie bei A-Standorten blei- nal in verschiedenen Führungs- ben und nicht verstärkt in B- positionen tätig. Die gerichtliche Standorte investieren wollen. Bestellung von Prof. Till erfolgt, Die wichtigsten Top-B- nachdem der bisherige stellver- Standorte für künftige Investiti- tretende Aufsichtsratsvorsitzen- onen in Büroimmobilien in de Norbert Kistermann sein Amt Deutschland seien Leipzig aus persönlichen Gründen nie- (21%), Nürnberg (18%), Han- dergelegt hat. nover (17%), Dresden (16%) Der Aufsichtsrat setzt sich damit und Wiesbaden (15%). Ebenfalls 49% gaben an, dass sie weiterhin nur in Deutschland zukünftig aus Hans-Jürgen investieren würden. Die beliebtesten Zielmärkte der anderen sind Österreich/Schweiz Klumpp (Vorsitzender), Prof. (30%), BeNeLux (14%), USA (14%), Nordeuropa (12%) sowie Frankreich und Mittel- & Dr. med. Holger Till (stellv. Vor- Osteuropa (je 11%). An Nutzungsarten würden in Deutschland besonders Gesundheits- sitzender) und Frank Venne- und Pflegeimmobilien (64%) an Bedeutung gewinnen. Wohnen (56%), gemischt genutz- mann zusammen. ten Immobilien (55%), Mikrowohnen (50%) und Logistikimmobilien (45%) folgen danach in der Investorenstrategie. 

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Pfandbriefbanken kritisieren neues EZB-Ankaufprogramms Klare Worte der Bond Spezialisten

Die Pfandbriefbanken sehen die Rückkehr der Europäi- (TLTRO III) der EZB zu sehen. Dadurch sei zu erwarten, schen Zentralbank als Netto-Käufer am Covered-Bond- dass die aus den Ankäufen resultierende Ausweitung der Markt kritisch. Mit einem Bestand von knapp 270 Milliar- Nachfrage auf ein entsprechend ermäßigtes Covered-Bond- den Euro ist die EZB bereits heute der größte Anleger Angebot träfe. Der Pfandbrief wurde als Markenzeichen des am Covered-Bond-Markt. Obwohl die Emittenten zwar originären deutschen Kapitalmarktes am 29. August 250 auf den ersten Blick von den extrem günstigen Refinan- Jahre alt (siehe "Der Immobilienbrief" Nr. 457) Anders als zierungsbedingungen profitierten, drohe nun eine aber- Verbriefungen nach angelsächsischem Vorbild ist in 250 malige Verfestigung des ohnehin schon völlig verzerr- Jahren kein deutscher Pfandbrief ausgefallen. Die Meinung ten Renditeumfelds im gesamten Covered Bond Markt. der Pfandbriefbanken sollte so besonderes Gewicht haben. Damit bestehe die unmittelbare Gefahr, dass ein funktio- Heute ist der Pfandbrief aktueller denn je. Schließlich gibt er nierender Markt durch Maßnahmen der Zentralbank oh- Material für die EZB-Ankäufe, die die Nachfrage spürbar ne Not weiteren Schaden nehme, sagte Jens Tolckmitt, erhöhen und weiteren Druck auf die Renditen ausüben.  HGF des vdp.   Die Wiederaufnahme von Nettokäufen sei auch vor dem  Hintergrund des neuen langfristigen Refinanzierungstenders    

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Flexible Büroflächen auch in B-Märkten auf Wachstumskurs Berlin bleibt Flex-Hauptstadt – B-Top 3 sind Nürnberg, Hannover und Essen

Werner Rohmert, Hrsg. „Der Immobilienbrief“, Immobilienspezialist „Der Platow Brief“

Die Nachfrage nach flexiblen Büroflächen entwickelt Spreemetropole hinter London, Paris und Amsterdam auf deutschlandweit eine spezifisch eigene Dynamik, Platz 4 in Europa. In Deutschland behauptet sich München berichtet JLL im neuesten Report von JLL „Flex Space auf Platz 2. Größte Betreiber in Deutschland sind Design goes beyond“. Der „Flex-Markt“ ist auf Wachstums- Office, WeWork und Regus. kurs, die Betreiber expandieren, nicht nur in den großen Big 7, sondern auch in B-Märkten/Secondary Auch in den Secondary Cities sei die zunehmende Cities1. Relevanz flexibler Büroflächen-Angebote unübersehbar, berichtet der A-Lagen Spezialist JLL. Business Center sind Nachdem die Absage des WeWork Börsengangs aus in diesen Märkten bereits seit vielen Jahren bestens etab- "Der Immobilienbrief"-Sicht zumindest in den USA eine liert, kleinere Coworking-Anbieter haben in den vergange- Rückkehr des gesunden Menschenverstandes andeu- tet, stellt sich die Frage nach der Nachfrage- Entwicklung. Sicherlich noch mit Hype-Gefühl hat JLL eine Recherche zu flexiblen Büroflächen in B-Märkten gestartet. Nach alter Erfahrung mit der Bearbeitung notleidender Flexible Space Flächen in früheren Hypes bereits in den 90ern mahnt "Der Immobilienbrief" eher Zurückhaltung bei der Neuentwicklung an. Natürlich entspricht Co-Working aktuellen Entwicklungen und Mieterbedürfnissen. Jedoch bleibt das eine Nische. Der Attraktivität aus Nutzersicht steht aber die Kostensicht gegenüber. Letztlich interessiert uns aus Immobilien- sicht vor allen die Vermietersituation. Die ist schwach. Für viele spezielle Flächen dürfte es ohne teure Um- bauten keine Nachmieter geben. Das verbessert die Nachverhandlungsposition des Mieters in Schwäche- phasen. Die Mietverträge sind neben der existenziellen nen Jahren ebenfalls Standorte eröffnet. Derzeit sind De- Mieterbonität auf variable Komponenten und etwaige sign Offices und rent24 die beiden größten Hybrid- faktische Abhängigkeiten zu überprüfen. Woher bei Betreiber in Secondary Cities. Das Potential umfasse rund kleinen Betreibern oder großen Verlustmaschinen eine 80 Städte mit mehr als 100.000 Einwohnern und fast 50 Mieterbonität herkommen soll, bleibt überlegenswert. Städte mit einem Büroflächenbestand von jeweils über 1 Speziell im Flexible Space Bereich ist das Neue der Mio. qm. Entsprechend sieht Andree Scherer, JLL Leader Feind des Alten. Das tangiert den Lebenszyklus. Aber Flex, Wachstum an Flex Spaces in den B-Märkten. Viele zurück zur JLL-Studie. Großunternehmen in Secondary Cities säßen in eigenge- nutzten Immobilien und hätten häufig Flächenengpässe In einem von Flächenknappheit gekennzeichneten Markt- bzw. einen flexiblen Bedarf. umfeld setze sich der Trend in allen Angebotssegmenten von Coworking bis Hybrid-Modell fort. Die Expansionsge- Die Nachfragetreiber in den Secondary Cities sind schwindigkeit flexibler Flächen in den deutschen Big 7 hal- vergleichbar mit jenen der Big 7: Flexibilität, Flächenverfüg- te unvermindert an. Das stärkste Wachstum entfalle dabei barkeit, Einfachheit und Community. Hinzu kommt eine auf Betreiber, die ihre Standorte nach dem Hybrid-Modell variable und temporäre Nutzung als Satelliten- und Projekt- ausrichten, berichtet JLL. Die Betreiber positionierten sich standort. Das von Flex Space-Betreibern angemietete Flä- in einem nachfrage-dominierten Umfeld, das durch die chenvolumen ist naturgemäß aber deutlich geringer als in Konkurrenz um die besten, zentral gelegenen Flächen ge- A-Städten. In den von JLL untersuchten 12 Secondary Ci- kennzeichnet sei. Aktuell seien an 600 Standorten von 260 ties wurden 193 000 qm verteilt auf 140 Betreiber an 191 Betreibern über 1 Mio. qm Fläche angemietet. Knapp drei Standorten angemietet. Davon seien bereits 69% eröffnet. Viertel davon seien bereits eröffnet. Lt. Stephan Leimbach, Nürnberg hat die meisten Flex Space Flächen (rund 39 000 Head of Office Leasing ist Berlin weiterhin die ‚Flex- qm), gefolgt von Hannover (knapp 27 000 qm) und Essen Hauptstadt‘ in Deutschland. Mit rund 360 000 qm liegt die (rund 24 000 qm). Wie in den Big 7 sei auch in den Se- NR.NR. 458458 || 38.38. KWKW II 20.09.201920.09.2019 II ISSNISSN 18601860-6392-6369 II SEITESEITE 99

condary Cities die Anbieterstruktur von vielen kleinen Betreibern geprägt. Von insge- Deal-Mix samt rund 140 Betreibern verfügen 120 über nur 1 Standort.

Barcelona: Der von der Catella Interessant sei, dass die Angebotspreise der Office-Anbieter in den Se- Real Estate AG initiierte Nachhal- condary Cities nur zwischen 10% und 20% unter denen der Big 7 lägen, aber das tigkeitsfonds „Sarasin Sustainable Mietpreisniveau meist bei lediglich 50% der Big 7 lägen, ergänzt Leimbach. Da Mie- Properties – European Cities“ hat ten ein signifikanter Kostenfaktor seien, hätten die Betreiber in den Secondary Cities seinen ersten Erwerb eines Büroge- bei nur wenig geringeren Angebotspreisen deutliche Kostenvorteile. Auch die Kosten bäudes in Barcelona in der Carrer de Felipe II abgeschlossen. Verkäu- fer war ein Fonds der Shaftesbury Asset Management. Die im Jahr 1961 erbaute Immobilie befindet sich im Stadtteil La Sagrera und verfügt über eine Mietfläche von rd. 5.800 qm. Sie ist vollständig an zwei Nutzer vermietet. Haupt- mieter ist die Marketing Agentur CPM mit rd. 70% der Mietfläche. Der Ankauf in Barcelona war die für Personal und Flächenausstattung seien in den Secondary Cities eher geringer erste gemeinschaftliche Transaktion als in den Big 7. sind die Angebotspreise für einen Hot Desk in Essen und Münster. zwischen der Catella Real Estate Dort würden im Mittel monatlich jeweils 200 Euro/wechselnder Arbeitsplatz im Groß- AG und der Catella Asset Manage- raum verlangt. Auch für einen Fixed Desk sind beide Städte mit im Mittel 290 Euro/ ment Iberia. Catella Real Estate Arbeitsplatz am teuersten. Bei „Private Offices“ stehen derzeit Hannover mit 625 wurde von CMS, Hogan Lovells, Euro/Monat und Mannheim mit 600 Euro an der Spitze.  KPMG und Artelia beraten.

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Bestandshalter bauen ihre Gewerbeimmobilien jetzt selber

Werner Rohmert, Hrsg. „Der Immobilienbrief“, Immobilienspezialist „Der Platow Brief“

Während bis 2015 Projektentwicklung und Bestandshal- und Investitionsmöglichkeiten werde riskant und immer tung klar getrennt waren, werden aktuell Projektentwick- schwieriger. Der Wohnungsboom scheine vorbei zu sein. lungsaktivitäten bei Gewerbeimmobilien in Deutschland Das Volumen der Wohnungsentwicklungen stagniere jetzt zunehmend von institutionellen Investoren für das eige- auch bei den Investor-Developments, meint Schulten. Da- ne Portfolio durchgeführt. Dies zeigt eine Sonderanalyse gegen seien Hotels und jetzt wieder Büros im Aufwind. Über der Projektentwicklerstudie, die bulwiengesa in Ergän- alle Nutzungsarten hinweg machen die Entwicklungen für zung zur traditionellen Developmentstudie im Auftrag eigene Bestände in München fast 63% des Projektvolu- der CA Immo erstellt hat. Der Marktanteil der Investor- mens aus. In Berlin und Stuttgart werden 47,5 beziehungs- Developments, mit denen Investoren selber als Entwick- weise 47,8% erreicht. In Hamburg werden 44% der Flächen ler für den eigenen Bestand auftreten, hat ihren Anteil für eigene Portfolien gebaut. am Projektentwicklungsvolumen von rund 20% im Jahr 2016 auf etwa 40% im Jahr 2019 erhöht, erläutert Andre- In Berlin seien starkes Wachstum der Bürobeschäfti- as Schulten von bulwiengesa. Insgesamt stieg das Pro- gung und rückläufige Leerstandsraten als wichtigste Treiber jektentwicklungsvolumen der klasischen Entwickler seit des Büroneubaus am stärksten entwickelt. Analog würden 2010 von ca. 21 Mrd. Euro auf etwa 28 Mrd. Euro. Bis hier Fertigstellungszahlen bei Büros von rund 260 000 qm 2015 war das Investor-Development eher unbedeutend im Jahr 2018 auf etwa 520 000 qm im Jahr 2022 anwach- und statistisch nicht erfasst. Inzwischen liegt es bei etwa sen. Alle anderen Top-Städte blieben weitgehend auf relativ 19 Mrd. Euro. niedrigem Niveau, ergänzt Schulten. Aber auch in München und Hamburg halte das Bürobeschäftigtenwachstum der Auch die CA Immo baue im aktuellen Marktumfeld lieber vergangenen Jahre an. Trotz steigender Bautätigkeit sieht selbst, als auf zur Portfoliostrategie passende Objekte zu Schulten anders als in vorangegangenen Zyklen bis warten, bestätigt CA IMMO Chef Andreas Quint. Die Statistik 2022 einen anhaltend niedrigen Büroleerstand in den wird auch dadurch ergänzt, dass auf der anderen Seite sich Metropolen. Berlin und München blieben bis 2022 unter immer mehr Entwickler mit dem Aufbau eigener Bestände zu 2%. Die Bürospitzenmieten würden in Berlin, München und Bestandshaltern entwickelten, ergänzt Andreas Schulten von Frankfurt weiter steigen. Gemessen am gesamten Projekt- bulwiengesa. Die dauernde Suche nach Grundstücken volumen (Trader- als auch Investor-Developments) im Seg- ment Büroimmobilien ist die ZECH Group der größte Entwickler in Deutschland. Zweit- größter Entwickler ist die CA Immo mit Ent- wicklungen vor allem für den eigenen Be- stand, gefolgt von Groß & Partner (nur Trading-Developer) und der CONSUS. 

NR.NR. 458 458 | |38. 38. KW KW I I20.09.2019 20.09.2019 I IISSN ISSN 1860 1860-6369-6392 I ISEITE SEITE 11 11

Einzelhandel wird für Finanzierer zur heißen Kartoffel Finanzierungsstimmung bleibt im negativen Bereich

Der Deutscher Immobilienfinanzierungsindex (DIFI) des ten. Die Assetklasse Einzelhandel erreiche bezüglich ZEW - Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsfor- der Zukunftserwartungen einen neuen Tiefstand. Kein schung und JLL bleibt als Stimmungsindikator für ge- einziges teilnehmendes Institut erwarte derzeit noch eine werbliche Immobilienfinanzierungen in Deutschland, Verbesserung für die Finanzierung des stationären Einzel- auch im Q3 2019 mit nur geringer Veränderung zum Vor- handels. Zwei Drittel prognostizierten weitere Verschlechte- quartal weiter im negativen Bereich. Damit bestätigt sich rungen, fasst Herz zusammen. Auch die anderen Nutzungs- der Trend der letzten drei Jahre. arten bewerten die Befragten in der zweiten Jahreshälfte eher pessimistisch. Zwar seien diese Daten noch nicht Für die kommenden 6 Monate sind die Erwartungen deutlich besorgniserregend, jedoch könne der konjunkturelle eingetrübt, notiert Anke Herz, JLL-Team Leader Debt Advi- Abwärtstrend noch stärker Einfluss auf die Immobilienfinan- sory. Dabei hatte sich das letzte Halbjahr wenigstens noch zierung der einzelnen Assetklassen nehmen, so Carolin mit Ausnahme des Einzelhandelssektor noch recht gut gehal- Schmidt vom ZEW.

Mit einem Stand von 15,7 Punkten nähert sich das als sicher geltende, allerdings niedrig verzinste Refinanzierungsinstrument „Pfandbrief“ dem hohen Niveau von 2016 an. Deutlich in der Einschätzung zugelegt haben auch Immobilien- aktien. Zwar flache die Enteignungsdiskussion ab, jedoch bestünden Regulierungsrisiken. Die Umfrageteilnehmer erwarteten zudem, dass die Relevanz von Mezzanine-Kapital künftig zunehmen werde. Für 52% spiele Mezzanine- Kapital bei der Finanzierungsstruktur bereits eine Rolle. 

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Im „perfect storm“ steigen Wohnungsmieten und -preise in Europa Deutschland immer noch preiswert

Die Analyse der europäischen Wohnungsmärkte ließe der Preisentwicklung bzw. sinkender Ankaufsrenditen dürfte sich in einer kurzen Formel zusammenfassen. Mieten die Zinsentwicklung sein. Arbitrage-Prozesse führen in der und Kaufpreise steigen. Die Renditen sinken. Überall in „Nullzins-Ära“ aus zur hoffnungsgetriebenen „Null-Rendite- Europa zeigten die Wohnungsmärkte von Metropolen Immobilie“, wie Werner Rohmert im kommenden Platow und auch regionalen Standorten beeindruckende Spezial weiter ausführen wird. Es gibt jedoch einen gewalti- Wachstumsraten, berichtet Professor Thomas Beyerle, gen Unterschied: Hohe Renditen aus sinkenden Anlei- Group Head of Catella Research. Die Menschen zögen herenditen sind endlich. Steigende Mieten und Preise und weiter in Städte und Ballungszentren. Aber trotz dieses, auch Aktienkurse hängen dagegen von nicht endlichen aus Investorensicht "perfect storms", würden auch die volkswirtschaftlichen Prozessen ab. Entwicklungen sichtbar, die die Verantwortlichen unter Druck setzten. Erschwingliches Wohnen, soziales Catella Research hat erneut den gewerblichen Gleichgewicht und "Stadt der kurzen Wege" als Antwort Wohnimmobilienmarkt von 59 Städten in 19 Ländern Euro- auf die sich dramatisch verändernden Mobilitätsanforde- pas insbesondere auch auf den Zusammenhang zwischen rungen seien die Schlagworte. (WR) BIP und Wohnungspreisen analysiert. Das Ergebnis sei kaum überraschend. In 15 Ländern erwirtschafte die Haupt- Noch nie seit Ende der 1970er Jahre sei die Diskrepanz zwi- stadt das höchste BIP und folglich seien auch die Wohnim- schen Mieten und Kaufpreisen in Europa so ausgeprägt ge- mobilienpreise hier am teuersten. Ausnahme seien Deutsch- wesen. Urbanisierung, Dichte und Grundstückspreissteige- land, Österreich, Spanien und die Schweiz, wo die Woh- rung gingen Hand in Hand, berichtet Thomas Beyerle, Group nungspreise in der Hauptstadt nicht das höchste Niveau Head of Catella Research. Das führt aus "Der Immobilien- ausweisen.  brief"-Sicht vielleicht ein wenig in die Irre. Hauptgrund

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Deal-Mix Die durchschnittliche Wohnungsmiete (alle Baujahre) der 59 untersuchten Städte liege derzeit bei 15,13 pro qm. Das relativiert aus Platowsicht das derzeit poli- Wörth: Garbe Industrial Real tisch gehypte deutsche Mietniveau. Im Durchschnitt geben die Einwohner von Genf mit Estate GmbH hat ein 34.000 qm 28,50 Euro, Paris mit 27,90 Euro und Dublin mit 26 Euro das meiste Geld für eine Miet- großes Grundstück erworben. wohnung aus. Nur Oslo und Luxemburg erreichen noch die Marke von über 25 Euro. Hier soll eine Multi-User-Immo- Die günstigsten Mietpreise fänden sich mit 8,50 in Riga, gefolgt von Lüttich mit 9 Euro. bilie mit einer Gesamtmietfläche von 14.500 qm entstehen. Der durchschnittliche Kaufpreis für eine Eigentumswohnung in Europa (alle Baujahre) betrage derzeit 4 594 Euro pro qm. Die Preise reichen von 1 450 Euro pro Hamburg: Die HanseMerkur qm in Riga bis 16 420 Euro in London. Die durchschnittliche europäische Spitzenrendite Grundvermögen AG hat für für Mehrfamilienhäuser liegt derzeit bei 3,72% entsprechender der 27-fachen Nettokalt- ihren offenen Immobilienspezial- miete. Die niedrigste Rendite aller europäischen Wohnungsmärkte ist in Stockholm mit fonds HMG Grundwerte Wohnen 1,75% bzw. der 57-fachen Jahresmiete zu finden, gefolgt von Zürich mit 1,90%. Catella PLUS II eine innerhalb der erwartet weiter steigende Preise.  Quartiersentwicklung ‚Jenfelder Au‘ liegende, rund 11.200 qm große Projektentwicklung mit 120 Wohneinheiten und 100 Tiefgara- genplätzen erworben. Auf dem rund. 35 ha großen Ge- lände der ehemaligen Lettow- Vorbeck-Kaserne entstehen bis zum Jahr 2023 mehrere Baupro- jekte mit Wohnraum für über 2.000 Menschen.

Dresden: Das Wohnportfolio EMIL wurde verkauft. Es handelt sich um ein Paket mit 18 Mehrfa- milienhäusern, das von der Wohninvest Holding GmbH an Lokal in Ihrem Markt. die Wertgrund verkauft wurde. BNPPRE war bei der Transakti- on beratend tätig, der Kaufpreis beläuft sich auf mehr als 30 Mio. Euro. Die 18 Mehrfamilienhäuser MEHR ALS 35 IMMOBILIEN—EXPERTEN IN DEUTSCHLAND verfügen über eine Gesamt- mietfläche von gut 14.000 qm. BERLIN DÜSSELDORF FRANKFURT HAMBURG MÜNCHEN Das Portfolio umfasst 220 Woh- nungen sowie neun Gewerbeein- heiten und verteilt sich auf sieben Mit mehr als 75 Immobilien—Experten in 12 Büros in Europa—davon Standorte. Der Vermietungsstand 5 in Deutschland—unsere etablierten Netzwerke und starken lokalen der Objekte insgesamt liegt bei Beziehungen bieten einen einzigartigen Zugang zu Off-Market Deals. durchschnittlich etwa 90%. Von Core bis Opportunistic verfolgen wir einen aktiven Managementansatz Braunschweig: Die Warburg- mit dem Ziel, das ganze Potenzial einer jeden Immobilie zu maximieren. HIH Invest Real Estate hat ein Bürogebäude von Siemens Mobi- lity erworben und in den Dach- fonds einer Sparkasse einge- bracht. Das Objekt hat eine Ge- samtmietfläche von 12.350 qm BARINGS.COM und ist vollvermietet. Mieter ist Stand: 30. Juni 2019 ebenfalls Siemens Mobility 19-953615 Siemens Mobility wurde bei der Transaktion von CBRE beraten. NR.NR. 458 458 | |38. 38. KW KW I I20.09.2019 20.09.2019 I IISSN ISSN 1860 1860-6369-6392 I ISEITE SEITE 14 14

Die Mehrheit aller Länder hat ihr Industriezentrum aus. Das Unternehmen erzielte nur noch weniger als die in der Hauptstadt. Urbanisierungs- und Polarisierungseffek- Hälfte seines Gesamtumsatzes von knapp 238 Mio. Euro te tragen erheblich zu weiteren Unterschieden zwischen mit dem Verkauf und der Vermietung von Gewerbeobjekten. den Städten der einzelnen Länder bei. Aus Investorensicht Nur noch knapp 116 Mio. Euro resultierten aus dem traditio- bietet für Catella der europäische Wohnungsmarkt ein nellen Vermittlungsgeschäft. Mit dem Verkauf von Gewer- ausgezeichnetes Diversifikationspotenzial mit einem ausge- beimmobilien erzielte JLL noch 68,1 Mio. Euro und mit der wogenen Risiko-/Renditeprofil, aber wir sollten uns lt. Bey- Vermietung von Gewerbeimmobilien 48 Mio. Euro. erle auch bewusst sein, dass wir auf regulatorische Marktin- terventionen von Regierungen oder Behörden vorbereitet Die erfolgreichsten Gewerbemakler sind JLL mit 238 sein müssen. Mio. Euro, BNPPRE mit 181 Mio. Euro und Colliers Interna- tional mit gut 109 Mio. Euro. CBRE und Savills machen keine Angaben, dürften aber aufgrund des großen Abstan- JLL Multimarktführer im Makler-Ranking des zu den Nächstplatzierten, die bereit sind, ihre Zahlen offen zu legen, in den Top 5 angesiedelt sein. 2017 lag des Immobilienmanager CBRE nach Angaben des Bundesanzeigers mit 104,7 Mio. Wohnen weit vorne, Makler profitieren Euro auf Platz drei. Savills lag auf Platz 5 knapp vor Engel vom Rekordmarkt & Völkers mit 38,1 Mio. Euro in 2018. Die Folgeplätze bei Gewerbe machten im Jahr 2018 DIP Deutsche Immobi- Werner Rohmert, Hrsg. „Der Immobilienbrief“, lien-Partner mit 21,9 Mio. Euro, Aengevelt Immobilien Immobilienspezialist „Der Platow Brief“ mit 19,3 Mio. Euro, Realogis mit 13,3 Mio. Euro, DAVE mit 12,1 Mio. Euro, Sparkassen-Immobilienvermittlung Bay- Das Branchenmagazin "Immobilienmanager" hat sein ern mit 11,5 Mio. Euro, mit 7,8 Mio. Euro und jährliches Makler-Ranking vorgelegt. Nahezu alle Rang- Brockhoff & Partner mit 5,5 Mio. Euro unter sich aus. listen rund um Gewerbeimmobilien werden von JLL angeführt. Insgesamt profitierten die deutschen Makler Im Ranking der Nettoprovisionsumsätze für Gewer- von einem hervorragenden Jahr auf dem deutschen beverkäufe konnten die drei Erstplatzierten ihre Plätze ver- Gewerbeimmobilienmarkt. Im Gewerbebereich konnten teidigen. Hier gab JLL nach 69,4 Mio. Euro im Vorjahr auf laut Immobilienmanager auf den ersten 6 Rängen die 68,1 Mio. Euro nach. Einen großen Sprung nach vorne führenden Unternehmen ihre Positionen im Vergleich machte Colliers von 49 Mio. Euro auf 64,4 Mio. Euro. Mit zum Vorjahr beibehalten. Nahezu alle teilnehmenden großem Abstand folgt Engel & Völkers mit 22,5 Mio. Euro Makler konnten im Geschäftsjahr 2018 ihre Umsätze im vor DIP mit knapp 14 Mio. Euro. Bei dem Nettoprovision- Vorjahresvergleich deutlich steigern. sumsatz aus Vermietung von Gewerbeimmobilien liegt wie- derum JLL mit 48 Mio. Euro vor Colliers mit 38,4 Mio. Euro Als interessanteste Entwicklung macht das Branchenmaga- und Engel & Völkers mit 15,6 Mio. Euro. Realogis, Strabag, zin die Provisionsentwicklungen des Multimarkführers JLL DIP, Aengevelt, Brockhoff, DAVE, und Cubion komplettieren die Top 10.

Auch in der Vermietung von Büroimmobilien spie- len dieselben Player vorne mit. JLL erreicht 37 Mio. Euro, Colliers 30,5 Mio. Euro, Engel & Völkers 8,6 Mio. Euro, Strabag 7 Mio. Euro und DIP 3,4 Mio. Euro. Im Gesamtjahr 2018 lag das Büroflächen-Umsatzvolumen in den Big 7- Standorten mit knapp 4 Mio. qm unter dem Rekordjahr 2017. Im Bürosegment sind Konzentrationsprozesse er- kennbar, denn die Erstplatzierten konnten ihre Umsätze steigern, während viele andere Makler laut Immobilienma- nager in diesem Segment teilweise Rückgänge einstecken mussten. Auch hier hat Colliers wieder von 20 Mio. Euro im Vorjahr auf 30,5 Mio. Euro in 2018 die größte Steigerung vorgelegt.

Der Immobilienmanager hat erst mal in diesem Jahr den Bereich Industrieimmobilien nach Lager- und Logistiko- bjekten separat nachgefragt. JLL konnte sich auch hier auf Platz eins mit 8,4 Mio. Euro vor Colliers mit 6,8 und Realo-

NR.NR. 458 458 | |38. 38. KW KW I I20.09.2019 20.09.2019 I IISSN ISSN 1860 1860-6369-6392 I ISEITE SEITE 15 15

gis mit 2,8 und DAVE mit 2,4 Mio. Euro und DIP mit 958 000 Die meisten Wohnungsmakler sind auch im Bereich Euro positionieren. Obwohl die regionalen Makler ihren Markt Vermietung tätig, jedoch macht dieses Segment nur einen besonders gut kennen, können lediglich Brockhoff und Cubion kleinen Teil des Nettoprovisionsumsatzes aus. So liegt hier Werte von gut 5 Mio. Euro Nettoprovisionsumsatz aufzeigen. Engel & Völkers mit 5,8 Mio. Euro bzw. gut 2% Umsatzan- Die nachfolgenden Gesellschaften erreichen zwischen 945 teil auf dem ersten Platz, während die Sparkassenvermitt- 000 und 240 000 Euro Umsatz. lung aus Bayern mit 1,3 Mio. Euro nur wenig mehr als 1% ihrer Verkaufsumsätze in der Vermietung erzielen kann. Auch wenn sich anscheinend das langsame Erreichen Nur 4 Makler machen überhaupt mit Wohnungsvermietung des Höhepunktes des Zyklus bei Wohnimmobilien abzeichnet, mehr als 500.000 Euro Umsatz. Ab Platz 18 weist das wurden die mit Abstand höchsten Provisionsumsätze im Be- Ranking des Immobilienmanagers Werte unterhalb von reich Wohnen erwirtschaftet. Die Sparkassen-Finanzgruppe 100.000 Euro Umsatz für die Vermietung aus. Entspre- schaffte eine Umsatzsteigerung von 456 Mio. Euro auf 524 chend liegt der Verkauf von Wohnungen bei den großen Mio. Euro. Engel & Völkers steigerte sich von 222 Mio. Euro Maklerhäusern bei weit über 95%. Immobilienmanager auf 247,5 Mio. Euro. Über 100 Mio. Euro jeweils mit positiver resümiert, dass der Verkauf von Wohnimmobilien der ent- Entwicklung erzielten LBS Immobilien Nordwest mit 130 Mio. scheidende Umsatzbringer für Wohnungs-Makler ist. Da- Euro, Sparkassen-Vermittlung Bayern mit knapp 110 Mio. her würde das Bestellerprinzip für dieses Segment die Euro und alleine die Sparkasse Nürnberg mit knapp 105 Mio. Maklerzunft besonders hart treffen. Von der aktuellen, po- Euro. Oberhalb der 50 Mio. Grenze liegen dann noch die sitiven Marktentwicklung profitierten 80% der Teilnehmer Postbank Immobilien mit 68,6 Mio. Euro und Planethome der Befragung.  mit 64 Mio. Euro. Insgesamt entwickelte sich der Nettoprovisi- onsumsatz für das Segment Wohnen für die überwiegende Mehrheit der Makler positiv, berichtet Immobilienmanager.

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Deal-Mix Geringste Eigentumsquoten in Deutschland 6 deutsche Städte unter den letzten 12 Köln: Die Stadt Köln hat an zwei Standorten in der Innen- Werner Rohmert, Hrsg. „Der Immobilienbrief“, stadt neue Interimsflächen für Immobilienspezialist „Der Platow Brief“ das Historische Stadtarchiv an- gemietet. Bei beiden Mietver- Regelmäßig wird in der Presse und in der Immobilienwirtschaft aus naheliegen- tragsabschlüssen war JLL ver- dem Interesse die relativ geringe Eigentumsquote in Deutschland beklagt und mittelnd und beratend tätig. Ein Großstädte als Beispiel angefügt. Dabei ist der große Mietmarkt, zumindest in Büro- und Geschäftshaus mit Zeiten spürbarer Zinsen, einer der großen Wettbewerbsvorteile Deutschlands, der rund 2.500 qm wird voraussicht- Mobilität erhöht, in der Industrialisierung menschenwürdiges Wohnen und kleine- lich zum Jahresende 2019 in der re Haushalte ermöglichte und nach dem Krieg schnellstmöglich den Bedarf deck- Brabanter Straße 2-4 bezogen. te. Die Altersvorsorge, die anderswo vom Wohneigentum abhängt, wurde staat- Nutzen wird das Historische Ar- lich gesichert. Mieten ist Teil deutscher Entwicklung, die die Schaffung junger, chiv die Flächen im Erdgeschoss mobiler, insbesonderer städtischer Haushalte ermöglichte. für Ausstellungsflächen und Vor- tragsräume. In den oberen Ge- Inwieweit bei geänderten Rahmenbedingungen des Sparens, der privaten Altersvorsor- schossen werden Lesesäle und ge und der Rentenproblematik es Sinn macht, Wohneigentum stärker zu fördern ist zu Büros untergebracht. Vermieter diskutieren. Genauso ist da aber zu untersuchen, ob es nicht sinnvoller wäre, wenn ist eine Immobilien- staatliche Fondslösungen, die sich zu „0%“ auf 30 Jahre finanzieren könnten, Wohn- Investmentgesellschaft. Darüber raum schaffen und günstig vermieten würden. Das schafft anders als Regulierung ech- hinaus wurden in der Rich- ten Wohnraum, kostet keinen Cent, reguliert mittelfristig den Mietmarkt, eröffnet Privati- modstraße 4-6 etwa 1.400 qm sierungsaussichten und stützt antizyklisch die Konjunktur. Kommunen könnten leichter Bürofläche angemietet. Der Be- Grundstücke bereitstellen. Wenn sich die Zinssituation ändert, wird das Modell ange- zug ist für Mitte 2021 geplant. Ab passt. Selbst wenn das Preisniveau konsolidiert, ändern sich nur Bewertungen und die diesem Zeitpunkt wird die Zent- Mietüberschüsse tilgen weiter. Wohneigentum ist also kein Vorteil an sich. ralbibliothek saniert und in der Zwischenzeit einen Teil der Aktuell hat JLL im Report „European City Dynamics 2019“ die Eigentumsquoten Räumlichkeiten in die Rich- in Europa analysiert. Deutsche Großstädte gehören in Europa zu den Standorten mit modstraße verlagern. Vermieter dem geringsten Anteil an Wohneigentum. Gleich 6 deutsche Vertreter sind unter den ist hier ebenfalls ein institutionel- zwölf europäischen Großstädten mit den geringsten Eigentumsquoten zu finden. Die ler Investor. wenigsten Eigenheimbesitzer wohnen mit 11% hierzulande in Leipzig. Das wird in Euro- pa nur noch von Genf (6 %) und Zürich (9 %) unterboten. Im Durchschnitt der EU woh- Leipzig: Das TORO-Portfolio nen im Schnitt sieben von zehn Haushalten im Eigenheim. Auf Platz zwei der deut- in Leipzig & Markkleeberg, schen Städte mit den niedrigsten Eigenheimquoten liegen Dresden und Berlin mit je bestehend aus sechs Wohn- und 14%. Frankfurt kommt auf 19%, Düsseldorf und Hamburg folgen mit je 23%. München Geschäftshäusern, wurde ver- liegt mit 23,8% knapp dahinter. Die höchsten Eigenheimquoten finden sich in Osteuro- kauft: Die ZBI Gruppe erwarb pa. Rumäniens Hauptstadt Bukarest sowie die beiden polnischen Großstädte Lodz und die Objekte von einem pan- Kattowitz rangieren mit jeweils 90% an der Spitze. europäischen Family Office. BNPPRE war bei der Trans- Konstantin Kortmann, Head of Residential Investment JLL sieht aktion beratend tätig. Gründe für die aktuelle Verstärkung des Miettrends in dem Metropolenzuzug jüngerer Insgesamt verfügt das Portfolio über eine Mietfläche von rund 10.000 qm, davon gut 9.000 qm Wohnfläche (verteilt auf 132 Wohneinheiten) und 1.000 qm Gewerbefläche (9 Gewerbeein- heiten). Der Vermietungsstand liegt bei knapp 92%. Die sechs Liegenschaften verteilen sich auf die Leipziger Stadtteile Marien- brunn, Möckern, Holzhausen, Dolitz-Dösen sowie auf den Vor- ort Markkleeberg. NR.NR. 458 458 | |38. 38. KW KW I I20.09.2019 20.09.2019 I IISSN ISSN 1860 1860-6369-6392 I ISEITE SEITE 18 18

Menschen. Generell fielen zwei Trends ins Auge, wenn man In einem gesunden Markt herrsche eine gewisse die Wohnimmobilienmärkte europäischer Großstädte ver- Balance aus Besitzen und Mieten, so Kortmann.. In gleiche. Zum einen wächst die Bevölkerung in den Groß- Deutschland komme allerdings die besondere Situation hin- städten, zum anderen gibt es in Europa eine große Vielfalt zu, dass Mieter faktisch kaum Nachteile gegenüber einem an Wohnformen. Schon in zehn Jahren dürften rund drei Eigentümer hätten. Die Lage in Deutschland werde sich zu- Viertel der europäischen Bevölkerung in den Städten hei- dem durch die aktuellen Regulierungsinitiativen verschieben. misch sein. Der Bedarf an Wohnraum, aber auch an Ar- Es sei davon auszugehen, dass sich der Druck von den beitsplätzen bleibe auf hohem Niveau. Sogar dort, wo die dann regulierten auf die freien Bereiche verlagern wird. Ein Einwohnerzahl stagniere, nehme die Zahl der Haushalte zu. stark regulierter Mietmarkt, werde das Angebot noch weiter Zudem differenziere sich der Bedarf. Während die europäi- schrumpfen lassen, so dass viele Wohnungssuchende nur schen Gesellschaften im Schnitt immer älter würden, wach- auf den Eigentumsmarkt ausweichen können, was dort wie- se auf der in fast 40% der Städte der Anteil der Jüngeren. derum Nachfrage und Preise befeuern werde.  Das biete Investoren die Chance zur Diversifizierung über  Immobilien für alle Lebensphasen. 

Bausparer leisten einen entscheidenden Beitrag zur Schaffung von Wohnraum

Im "Der Immobilienbrief"-Gespräch: Michael Ost, stellvertretender Vorsitzender des Vorstands der BHW Bausparkasse AG

Rohmert: Sie sprechen davon, dass Bausparen Ost: Die drängendsten Probleme sind eindeutig der einen gesamtgesellschaftlichen Zweck erfüllt. Worin Wohnraummangel und die immense CO2-Belastung des besteht der? Klimas durch den aktuellen Wohnungsbestand. In Deutsch- land gibt es über 26 Millionen Häuser, die vor 1978 gebaut Ost: Die Deutschen belegen bei der Wohneigentums- wurden, sanierungsbedürftig sind und nicht den aktuellen quote den vorletzten Platz in Europa, die Alterssicherung energetischen Standards entsprechen. Auf sie entfallen 36 und -vorsorge bei sozial Schwächeren ist prekär, Mietwoh- Prozent der insgesamt in privaten Haushalten verbrauchten nungen werden immer teurer und - vor allem in den Bal- Energie und damit verursachen sie rund ein Drittel des ge- lungszentren und Metropolen - fast unbezahlbar für Normal- samten Ausstoßes an Kohlendioxid in Deutschland. verdiener. In diesem Szenario gewinnt Bausparen trotz Niedrigzinsumfeld eine immer größere Bedeutung. Bauspa- Rohmert: Schauen wir zunächst auf den Wohnraumman- ren hilft jungen Menschen, Rücklagen zu bilden und Vermö- gel. Inwieweit ist der Bausparer Teil der Lösung bei der gen aufzubauen – und damit Eigenkapital für den späteren Beseitigung dieses Problems? Kauf der eigenen vier Wände. Es belohnt die Spardisziplin bei der Kreditvergabe und bietet zudem sichere Finanzie- Ost: Bausparer leisten einen entscheidenden Beitrag zur rungsmöglichkeiten, unabhängig von der Entwicklung des Schaffung von Wohnraum und helfen damit, die Nachfragesi- Zinsmarktes. Bausparen erleichtert so vielen Menschen den tuation am Markt zu entspannen. Der aktuelle Postbank Einzug in die eigene Immobilie. Ein Haus begleitet seine Wohnatlas für 2019 zeigt, dass Wohnen im Eigentum in 95 Besitzer oft durch das ganze Leben und spielt neben der Prozent aller Landkreise und Städte billiger ist als Mieten. eigenen Altersvorsorge auch als Erbe für Kinder oder Enkel Dennoch ist die Wohneigentumsquote rückläufig. Denn mit eine große Rolle. Menschen, die in ihren eigenen vier Wän- dem Anstieg der Immobilienpreise ist das notwendige Eigen- den leben, entwickeln Eigeninitiative und einen ganz beson- kapital für den Durchschnittsverdiener kaum mehr aufbaubar. deren Bezug zu ihrem Haus, aber auch zu ihrer Nachbar- Selbst Gutverdiener schrecken vor den hohen Nebenkosten schaft und ihrer Stadt. Eigentum hat Nebenwirkungen – es zurück, die bei einem Immobilienkauf entstehen. Bausparer verwurzelt und verpflichtet zugleich. Die Sehnsucht nach haben hier natürlich häufig die Nase vorn, denn durch das Mietfreiheit und Unabhängigkeit wird so zum Motor für zielgerichtete, disziplinierte Ansparen von Kapital haben sie soziale Bindungen und beachtliche Investitionen. Insofern sich in aller Regel bereits vor dem Immobilienkauf einen soli- erfüllt Bausparen in vieler Hinsicht einen gesamtgesell- den finanziellen Grundstock geschaffen. Und jeder Kauf – schaftlichen Zweck. gleichgültig ob Bestandsimmobilie oder Neubau - trägt zu einer Entlastung des Wohnungsmarktes bei, denn die frei- Rohmert: Der Wohnimmobilienmarkt in Deutschland hat werdenden Mietwohnungen stehen anderen Wohnungssu- zahlreiche Problemfelder. Was sind die aus Ihrer Sicht chenden zur Verfügung.  dringlichsten? NR.NR. 458 458 | |38. 38. KW KW I I20.09.2019 20.09.2019 I IISSN ISSN 1860 1860-6369-6392 I ISEITE SEITE 19 19

Rohmert: Welche Rolle haben die Bausparer bei der Klimawende? Neuigkeiten der IMMAC Holding AG Ost: Bausparer spielen dabei eine erhebliche Rolle! Denn sie sparen nachhaltig Hamburg: Die IMMAC Holding und effektiv für die Modernisierung und energetische Sanierung ihrer Immobilien. Ziel AG hat sämtliche Geschäftsan- des Umweltbundesamtes ist, dass wir in Deutschland bis zur Mitte dieses Jahrhunderts teile an der HKA Hanseatische klimaneutral wohnen. Aktuell entfallen aber allein 36 Prozent der CO2-Emissionen pri- Kapitalverwaltung AG über- vater Haushalte in Deutschland auf das Wohnen. Wir haben einen riesigen Handlungs- nommen. Die Hanseatische bedarf bei der energetischen Sanierung dieser Gebäude. Der überwiegende Teil der zeichnet bereits seit 2013 als aktuell genutzten Bestandsimmobilien wird auch noch in 30 Jahren die breite Basis des KVG für sämtliche Fondsemissio- Wohnungsbestandes ausmachen, da Investitionen in den Neubau rückläufig sind. Rein nen der IMMAC und der Deut- technisch könnte der Verbrauch bei einer energetischen Sanierung aller betroffenen sche Fondsvermögen verant- Wohngebäude um fast 60 Prozent sinken. Doch die Sanierungsrate der Gebäude liegt wortlich, verwaltet das gesamte derzeit noch bei unter 1 Prozent. Hier besteht meiner Meinung nach erheblicher Hand- Bestandsportfolio sowie alle an- lungsbedarf. Ohne Mitwirkung der Immobilienbesitzer – viele von ihnen Bausparer - nähernd 100 Fonds der Gruppe. besteht keine Chance, die Klimaziele zu erreichen. Die notwendigen Investitionen in Mit Wirksamkeit des Kaufvertra- energetische Sanierungsmaßnahmen müssen schließlich auch durchgeführt werden ges kann die IMMAC group nun- und vor allem auch finanzierbar sein für den Einzelnen. Ein Bausparvertag mit seinen mehr wieder die vollständige Pro- durchschnittlichen Summen von 35.000 bis 50.000 Euro eignet sich ideal, um diese zesskette innerhalb der Konzern- Maßnahmen zu realisieren. Ohne Grundschuldeintrag und zu einem festen Zinssatz. gruppe abdecken. Vor diesem Hintergrund hat IM- Rohmert: Wie kann der Staat den Wohnungseigentümern bei der energetischen MAC den Posten des Portfoliovor- Sanierung unter die Arme greifen? stands neu besetzt. Tim Sauer, im IMMAC Konzern gleichzeitig Ost: Die energetische Gebäudesanierung ist seit vielen Jahren im Gespräch und verantwortlich für die Marktseite auch im Koalitionsvertrag festgeschrieben. Das ist sinnvoll, denn durch die Sanierung der Deutsche Fondsvermögen und Instandsetzung von Altimmobilien wird nicht nur das Klima entlastet, sondern auch wurde zum neuen Portfoliovor- neuer Wohnraum geschaffen. Diesen Umstand sollte der Staat nicht aus den Augen stand der Hanseatischen bestellt. verlieren. Modernisierungen für mehr Komfort und eine bessere Energiebilanz sind kei- Er vertritt die Hanseatische ge- ne Maßnahmen zweiter Klasse, sondern dringend notwendige und vor allem nachhalti- meinsam mit dem bereits seit ge Investitionen. In der öffentlichen Diskussion über die sicherlich ebenfalls benötigten Jahren verantwortlichen Risiko- Neubauten geht dieser Aspekt zuweilen unter. Das ist sehr schade, denn Deutschlands vorstand Tim Ruttmann. Modernisierer haben staatliche Förderung und Unterstützung mindestens genauso sehr verdient wie Käufer von Neubauten. Um die hier notwendige Balance herzustellen, sind Hamburg: Der bisherige Plat- dringend Maßnahmen erforderlich: Dazu gehört für mich der Ausbau staatlich geförder- zierungsverlauf der aktuellen risi- ten, unabhängigen Beratungsangeboten für Immobilienbesitzer, die Hilfe und Orientie- kogemischten Kapitalanlage von rung bieten bei der Planung notwendiger Sanierungsschritte und die umfassende, indivi- IMMAC, dem DFV Hotelinvest 6, duelle Finanzierungskonzepte aufsetzen. Und natürlich effektive Förderprogramme, die zeigt, wie das Angebot die Be- dem Bauherren helfen, die finanziellen Belastungen zu stemmen. In dieser Hinsicht gibt dürfnisse von Anlegern und In- es in Deutschland noch erheblichen Handlungsbedarf.  vestoren befriedigt. Deutsche Versicherungsgesellschaften, ebenso wie private Anleger, EZB befeuert Asset Inflation haben in diesen Fonds investiert. EBZ-Experte warnt vor steigenden Risiken einer Auch Privatbanken sowie Genos- Immobilienpreisblase senschaftsbankenwollen sich ebenfalls an der Platzierung des verbleibenden Eigenkapitals Dr. Günter Vornholz, Professor für Immobilienökonomie an der EBZ Business beteiligen. School, befürchtet, dass die weitere Lockerung der Geld- Florian Bormann, Geschäfts- politik, die die Europäische Zentralbank (EZB) in ihrer führer IMMAC Immobilienfonds Sitzung letzte Woche beschlossen hat, das Risiko einer GmbH, sieht sich im Engagement Preisblase am Immobilienmarkt weiter verstärken wird. der Gruppe bestätigt und meint „unsere Expertise im Bereich der So wird laut Beschluss der Einlagenzinssatz, zu dem Betreiberimmobilien wird auch im Geschäftsbanken überschüssiges Geld bei der Notenbank parken, von bisher -0,4 Prozent auf nun -0,5 Prozent gesenkt. Markt der Hotelinvestments sehr Damit sollen die Finanzinstitute angeregt werden, mehr Kredi- gut angenommen“. te zu vergeben. Zudem will die Notenbank die Anleihekäufe wieder aufnehmen – und dafür ab November monatlich 20 NR.NR. 458 458 | |38. 38. KW KW I I20.09.2019 20.09.2019 I IISSN ISSN 1860 1860-6369-6392 I ISEITE SEITE 20 20

Milliarden Euro einsetzen. Dies erhöht die Liquidität bei den Deutschland und Österreich vor Finanzinstitutionen. „Diese Maßnahmen werden das Risiko einer Preisblase am Immobilienmarkt weiter verstärken“, be- denselben Herausforderungen: fürchtet Prof. Dr. Günter Vornholz. »Nur der Wohnungsneubau hilft gegen die Knappheit« Die Einführung der sehr lockeren Geldpolitik der EZB hatte dazu geführt, dass die Preise der Immobilien in den letz- Niedrigzinsen und Politik sorgen für Dynamik auf den ten Jahren deutlich stärker als die Mieten gestiegen sind. Der Immobilienmärkten, sowohl in Deutschland als auch Preis spiegelt vielfach nicht mehr den fundamentalen Wert einer Immobilie wider. Seit Einführung des Programms der im Nachbarland Österreich, denn Wohnraum ist ein Anleihekäufe stiegen die Mieten in den Städten um jährlich rares Gut. Der auf Immobilienbeteiligungen und - rund 4 Prozent aufgrund demografischer und der Einkom- entwicklungen spezialisierte PROJECT Unternehmens- mensentwicklungen. Die Preise für Immobilien sind hingegen verbund fokussiert sich nicht nur auf deutsche ungefähr um das Doppelte angestiegen, was deutlich mit der A-Städte, sondern verstärkt seine Ambitionen seit eini- EZB-Geldpolitik korreliert. Durch die jüngsten Beschlüsse der gen Jahren auch in Wien. Dort trafen sich am 12. Sep- EZB ist die Basis dafür gelegt worden, dass diese exorbitan- tember Pressevertreter und Immobilienexperten zur ten Preissteigerungen weiter und vor allem auch beschleunigt 9. »Fränkischen Nacht«. Im Rahmen der Pressekonfe- fortgesetzt werden. Es ist daher zu befürchten, dass die Ge- renz im Wiener -Stadion erklärte Ottmar Heinen, fahr einer Preisblase, vor allem bei den städtischen Wohnim- Vorstandssprecher der PROJECT Beteiligungen AG, mobilien, weiter steigt, so Vornholz. Die EBZ Business School warum Wien den Vergleich mit den deutschen A- – University of Applied Sciences mit Sitz in Bochum bietet Städten nicht scheuen muss und warum sich aus deut- immobilienwirtschaftliche Bachelor- sowie Masterstudiengän- scher Sicht der Blick nach Wien lohnt.  ge an, die auch berufs- oder ausbildungsbegleitend sowie als Vollzeitstudium absolviert werden können. (www.ebz-business -school.de) 

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RAG

Immobilienangebot NRW Seit 40 Jahren sind wir im Verbund des RAG-Konzerns Wir bieten Grundstücke für Gewerbe und Dienstleistungen, bekannt für erfolgreiche Lösungen in der Flächen- und Logistik und Wohnen an Ruhr und Saar. Einen Überblick über Projektentwicklung. unser Flächenportfolio finden Sie auf unserer Homepage Unser Spezialgebiet: die effiziente Revitalisierung oder rufen Sie uns einfach an. Wir freuen uns auf Sie! industriell vorgenutzter Areale - von der Sanierung über die Planung und Entwicklung bis zur Vermarktung. Die Zukunft ist unser Revier. NR. 458 | 38. KW I 20.09.2019 I ISSN 1860-6369 I SEITE 21

Deals »PROJECT ist vor knapp vier Jahren erstmals in Wien tätig geworden, weil die Stadt für Investoren ein hohes Potenzial bietet. Die Kaufpreise bewegen sich noch nicht auf dem Frankfurt: Die Unterneh- hohen Niveau wie in Deutschland. Dennoch sorgen auch hier weiter sinkende Zinsen ver- mensgruppe Nassauische bunden mit einer Angebotsknappheit inzwischen für Preisdruck«, begründet Heinen diesen Schritt. Die stetig wachsende und lebenswerte Metropole Wien – die zweitgrößte im Heimstätte | Wohnstadt plant deutschsprachigen Raum – ist als Standort internationaler Konzerne und Universitäten ein ihre Bestände in der Adolf- wichtiger Hub in Richtung Osten und Asien. »Als A-Stadt wird sie auch in schwierigen Zei- Miersch-Siedlung in Frankfurt- ten noch eine stabile Bautätigkeit aufweisen«, davon ist Heinen überzeugt. PROJECT fo- Niederrad zu erweitern. Vor kussiert mit einem eigenkapitalbasierten Investitionskonzept auf den auch in Wien beson- kurzem wurden 1.100 qm ders gefragten bezahlbaren Wohnungsneubau, vorzugsweise für Eigennutzer. Grundstücksfläche in der

Melibocusstraße 48 von einer Beim Vergleich mit Wien werde in deutschen Metropolen der von der Politik verfolgte Irrweg privaten Erbengemeinschaft offensichtlich. Staatliche Eingriffe wie der Mietendeckel, wie er derzeit in Berlin vorbereitet erworben. Hinzukommen sollen wird, würden die Knappheit nicht beseitigen, sondern erhöhen, warnt Ottmar Heinen, Vor- noch rund 250 qm zur Arron- standssprecher der PROJECT Beteiligungen AG. Vor Kurzem hat die deutsche Bundesre- dierung von der Stadt Frank- gierung die Mietpreisbremse für Bestandswohnungen, die Investoren verunsicherte, bis furt. Voraussichtlich ab 2021 2025 verlängert. Regulierungen des Wohnungsmarkts sind in Wien, wo die Stadt historisch sollen in zwei Wohngebäuden den größten Teil der Mietwohnungen besitzt, sind seit langem gang und gäbe und für In- 32 neue bezahlbare Wohnun- vestoren kein Aufregerthema, zumal diese lediglich Altbauten betreffen. Die übertriebene gen entstehen, mindestens Spekulation auf Grundstücke soll limitiert werden, allerdings sind die Restriktionen lokal auf ein Drittel davon gefördert. bestimmte Bauzonen begrenzt. Hinzu kommen 22 Tiefgara- genplätze sowie zehn eben- »Wir haben uns darauf eingestellt und nur unbelastete Grundstücke in der Pipe- erdige Stellplätze. Die line« fasst Dieter Schmahel, Vorstand der PROJECT PI Real Estate CEE AG, zusammen. Gesamtinvestitionen betragen Trotz der auch in Wien anhaltenden Preissteigerung lohne es sich, Eigentumswohnungen rund 11,5 Mio. Euro. zu kaufen. Die Wohnungsknappheit bleibe wegen eines kontinuierlich hohen Zuzugs von derzeit über 20.000 Neubürgern pro Jahr bestehen. Sowohl Eigennutzer als auch Vorsor- Stuttgart: LaSalle Investment gekäufer blickten jedoch auf das Budget. Kleinere, aber effizient geplante Wohnungen sei- Management hat die Immobi- en gefragt. lie Torstraße 15 an die Stadt Stuttgart veräußert. Das na- Dr. Christoph Urbanek, in Wien ansässiger Immobilienfinanzierungsexperte hezu voll vermietete Objekt und Anwalt bei DLA Piper, sieht für beide Länder keine Immobilienblase: Zwar bewegten zählte zum Bestand des Fonds sich die Preise sowohl in den deutschen Metropolen als auch an manchen Innenstadtlagen LaSalle E-REGI. Das für die in Wien inzwischen auf einem sehr hohen Niveau. Dennoch könne von einer Preisblase Privatbank Ellwanger und nicht die Rede sein. Das Verhältnis der Immobilienpreise zum Einkommen, die konstante Geiger erbaute sechsstöcki- Verschuldung der Haushalte und die beständig niedrigen Zinsen sprächen eine andere ge Gebäude verfügt über eine Sprache, so Urbanek. Langfristig sei aufgrund der erwarteten konjunkturellen Abschwä- Gesamtmietfläche von 6.313 chung eine Preisentspannung auf der Baukostenseite zu erwarten, wenngleich der Zeit- qm und 49 Tiefgaragenstell- punkt noch unklar sei. Diese Entspannung hätte durchaus auch positive Seiten für Entwick- plätze. Derzeitiger Hauptmieter ler und Investoren. Genehmigungszeiten könnten kürzer werden und gleichzeitig könnte die des flexibel nutzbaren Multi- Auslastung der Gewerke sinken, dadurch lassen sich Projekte effizienter und im Idealfall Tenant-Objekts ist die Kran- auch günstiger entwickeln«, erklärt Ottmar Heinen. kenversicherung Barmer GEK. PROJECT hat derzeit in Deutschland und Österreich eine gefüllte Projektpipeline Aarhus: Die PATRIZIA AG mit einem Volumen von drei Milliarden Euro. Das eingesammelte Eigenkapital könne nach hat zusammen mit Universal- erfolgter Ankaufsprüfung schnell in ein passendes Projekt fließen, ohne dass ein finanzie- Investment im Auftrag der rendes Institut dazwischen geschaltet werden muss, erklärt Heinen die Strategie der an 8 Bayerischen Versorgungs- Metrolpolstandorten vertreten PROJECT Immobilien Gruppe. Regionaler Marktzugang zu Grundstücken und gute Kontakten zu den entscheidenden Behörden und Gewerken seien kammer (BVK) ein Wohnbau- wichtigste Erfolgskriterien. In Wien seien derzeit 8 Neubauprojekte in der Entwicklung. Ins- projekt mit 136 Einheiten im gesamt seien es im deutschsprachigen Raum 130 Immobilienentwicklungen mit einem Ver- dänischen Aarhus erworben. kaufsvolumen von rund 3,4 Milliarden Euro.  Verkäufer ist ein Konsortium  privater Investoren.  Die Wohnanlage umfasst rund  8.700 qm Wohnfläche und 38

Tiefgaragenplätze. NR.NR. 458 458 | |38. 38. KW KW I I20.09.2019 20.09.2019 I IISSN ISSN 1860 1860-6369-6392 I ISEITE SEITE 22 22

Wealthcap startet neuen Publikums-AIF DFV Hotelinvest 6 mit steigenden mit Büroimmobilien Platzierungszahlen „Wealthcap Immobilien Deutschland 42“ Der bisherige Platzierungsverlauf der aktuellen risikoge- Wealthcap startet den Vertrieb seines neuen geschlosse- mischten Kapitalanlage von IMMAC, dem DFV Hotelinvest nen Publikums-AIF „Wealthcap Immobilien Deutschland 6, entwickele sich erfreulich. Nach intensiver Prüfung hät- 42“. Der Fonds wird ein Portfolio aus drei modernen, ten bereits deutsche Versicherungsgesellschaften, ebenso kürzlich sanierten oder neu gebauten Büroimmobilien an wie private Anleger in den Fonds investiert. Inzwischen führenden deutschen Wirtschaftsstandorten mit hoher seien auch Privatbanken zu einer positiven Beurteilung Zukunftsfähigkeit umfassen. Die prognostizierte jährliche gekommen. Florian Bormann, Geschäftsführer IMMAC Im- Ausschüttung beläuft sich auf circa 3,5 Prozent bei einer mobilienfonds GmbH zuständig für den Vertrieb sieht sich geplanten Fondslaufzeit bis 2031. Beteiligungen sind ab im Engagement der Gruppe bestätigt und meint „unsere einem Mindestanlagebetrag von 10.000 Euro, zuzüglich Expertise im Bereich der Betreiberimmobilien wird auch im fünf Prozent Agio, möglich. Markt der Hotelinvestments sehr gut angenommen“. Die MMAC group ist ein ihren auf den Healthcare Sektor spezi- Zum Start des Fonds sei bereits ein Gebäude in Berlin mit alisiertes Investmentunternehmen für Sozial-Immobilien, knapp 10.500 qm Mietfläche angebunden, berichtet Hotels sowie Infrastruktur und hat über 1,7 Mrd. Euro In- Wealthcap. Hinzu kommen 169 Pkw-Stellplätze. Die 1996 vestitionsvolumen realisiert. Die regulierte Kapitalverwal- erbaute Immobilie in der Carnotstraße ist bis Ende 2028 an tungsgesellschaft der Gruppe betreut rd. 7500 Anleger in die IAV GmbH − Ingenieurgesellschaft für Auto und Verkehr über 80 Spezial- und Publikumsfonds.   − vermietet. Zwei weitere Investitionsobjekte, eines davon in  Freiburg, sind geplant und sollen das Portfolio weiter diversifi-  zieren. 

 „Auch mit unserem aktuellen Fonds setzen wir unse-  re Strategie bei Immobilienbeteiligungen konsequent fort:  Durch unseren bewährten Wealthcap-Auswahlprozess si-  chern wir, dass die möglichen Objekte unsere hohen Ansprü-  che hinsichtlich Gebäudequalität, Mikrolage und Mieterstruk-  tur erfüllen“, sagt Gabriele Volz, Geschäftsführerin von  Wealthcap. Der neue Publikums-AIF ist Teil einer Invest-  mentplattform von Wealthcap, die Privatkunden sowie institu-  tionellen Investoren, individuelle und zielgruppengerechte  Angebote bietet. Der Mitte 2018 aufgelegte „Wealthcap Im-  mobilien Deutschland 41“ ist bereits zu circa 90 Prozent aus-  platziert.              tagesaktuell. kostenlos. informativ.    www.rohmert-medien.de

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Aus unserer Medienkooperation mit sichtspunkt über eine Gesetzgebungskompetenz zur Einfüh- „immobilien intern“ rung eines sogenannten Mietendeckels. Um nicht mit leeren Händen dazustehen, will der Berliner Senat jetzt ein „Mieter- Grundsteuer-Entlastungsgesetz“ (DS 434/19) über den Bun- desrat einbringen. Danach sollen Vermieter die Steuer nicht Ausgabe Nr. immo 19/19 | Düsseldorf, 19. September mehr auf Mieter umlegen können. Künftig soll § 556 BGB 2019 | 29. Jahrgang | ISSN 1431-1275 lauten: „Die Vertragsparteien können vereinbaren, dass der Mieter Betriebskosten, mit Ausnahme der Grundsteuer,  Bauträgerfälle: Auf der Zielgeraden angekommen  trägt.“ Bestandsschutz für Altverträge gibt es nur bis EuGH nimmt Widerrufs-Joker aus dem Spiel  Suizid- 31.12.2020. So wird ein Märchen zum Albtraum für Vermie- gefahr des Mieters stoppt Wohnungsräumung  Aus der ter.  Praxis: Modifizierte Stimmrechtsverteilung in

„Geisterwohnungen“  Keine Bankgebühr bei Umschul- dung eines Immobilienkredits  Beilage: Übertragung von Grundbesitz. Doch zuerst, liebe -Leserin, lieber Le- Hohe Beschäftigung und zunehmende ser, geht es um märchenhafte Versprechen: Tertiärisierung treiben die Büromärkte

Es war einmal: Das Wohnraum- Prof. Dr. Steffen Metzner MRICS, märchen der Koalion Empira Gruppe

„Vor langer, langer Zeit ...“ Falsch, vor genau einem Jahr Die Arbeitswelt befindet sich im stetigen Wandel. Daran legte die Bundesregierung ein Versprechen ab: „Wir wollen müssen sich die jeweiligen Immobilienmärkte anpassen. eine große Kraftanstrengung unternehmen, um unser Ziel Immer mehr Menschen arbeiten an Büroarbeitsplätzen. von mehr Wohnungen zu erreichen“, sagte Kanzlerin Angela Durch diese zunehmende Tertiärisierung der Wirt- Merkel (CDU) nach dem Wohngipfel von Politik und schaftsstruktur wird das Büroflächenangebot mancher- Wirtschaft am 21.9.2018. „Wir werden in dieser Legislatur- orts zu einem Engpass für das Unternehmens- und letzt- periode die Voraussetzungen dafür schaffen, dass 1,5 Millio- lich auch für das gesamte Wirtschaftswachstum an ei- nen neue Wohnungen gebaut werden können“, so die Kanz- nem Standort. Die Empira Gruppe hat in einer Studie die lerin. Von diesem märchenhaften Bauboom existieren bis Entwicklung der Büromärkte vor dem Hintergrund be- heute aber nur politische Wunschvorstellungen. grenzter Flächenangebote und einer steigenden Bürobe- Realität ist bisher einzig das Gesetz zur steuerlichen Förde- schäftigung in 15 deutschen Städten verglichen. Die rung des Mietwohnungsneubaus. Hier hat die Bundes- zunehmende Flächenknappheit gerade an größeren regierung Wort gehalten, die angekündigten steuerlichen Dienstleistungsstandorten bietet Chancen für Investoren Anreize für den Wohnungsneubau durch die Einführung und Entwickler. einer Sonder-AfA für Mietwohnungen in § 7b EStG zu Die positive Immobilienmarktentwicklung, insbesondere die schaffen. Am 8.8.2019 wurde das Gesetz im BGBl I 2019 entsprechenden Veränderungen bei Leerstand, Mietzins und (S. 1122) verkündet. Wir werden hierzu in Kürze ausführ- Rendite, ist die Folge sowohl sozioökonomischer als auch lich in einer Sonderbeilage berichten. konjunktureller Entwicklungen. Vorgelagerte Märkte und Doch damit allein wachsen keine 1,5 Mio. neue Wohnungen Wertschöpfungsstufen sorgen für wirtschaftliche Dynamik, aus dem Boden. Dafür braucht es vor allem vertrauensbil- mehr Kaufkraft und letztlich eine Flächennachfrage, die sich dende Maßnahmen für Investoren. Doch davon ist weit und später in den Büroimmobilienmärkten widerspiegelt. Mehr breit nichts zu spüren. Während die Bundesregierung am Beschäftigte bedeuten grundsätzlich einen Mehrbedarf an 18.8. verkündet, die Mietpreisbremse solle um weitere fünf Gewerbeflächen, sei es in Büros, Fabriken, Geschäften oder Jahre verlängert und der Betrachtungszeitraum von vier auf anderen Einrichtungen. Qualitative oder organisatorische sechs Jahre erweitert werden, kommt kurz darauf die Hiobs- Effekte durch Homeoffice oder Desk-Sharing kehren diesen botschaft vom Mietendeckel in Berlin (wir hatten hierüber in grundsätzlichen Trend nicht um. Ein wichtiger Indikator für 'immo' 18/19 berichtet). Der Gegenschlag der Wohnungs- den Büroimmobilienmarkt ist somit die Arbeitslosenquote wirtschaft hat nicht lange auf sich warten lassen: Ein per beziehungsweise die Beschäftigungsentwicklung. Landesgesetz -eingeführter Mietendeckel wäre verfassungs- widrig, sagt der ehemalige Präsident des Bundesverfassungs Beschäftigungsentwicklung als Indikator für Bü- -gerichts Hans Jürgen Papier in einem Rechtsgutachten im romärkte: Analog zum gesamtdeutschen Trend erlebten Auftrag des Bundesverbandes deutscher Wohnungs- und alle in der Studie betrachteten Einzelstandorte einen teils Immobilienunternehmen (GdW). Das Land Berlin ver- erheblichen Rückgang der Arbeitslosenzahlen. Leipzig, das fügt nach dem Grundgesetz unter keinem rechtlichen Ge- unter den 15 näher beleuchteten Städten zu Beginn des Be- NR.NR. 458 458 | |38. 38. KW KW I I20.09.2019 20.09.2019 I IISSN ISSN 1860 1860-6369-6392 I ISEITE SEITE 24 24

an der Spitze liegt Bonn, wo sich der erbrachte Wert der trachtungszeitraums ab 2003 noch die höchste Arbeitslosen- Dienstleistungszweige auf 94,3 Prozent der gesamten Wirt- quote aufwies, konnte diese um mehr als zwölf Prozent- schaftsleistung summiert. punkte auf nunmehr 6,7 Prozent (Jahresdurchschnitt 2018) verringern. Auch Berlin verzeichnete einen starken Rück- Der Tertiarisierungsgrad als weitere Messgröße gang der Arbeitslosenquote; im Vergleich zu 2003 lag diese zur Beurteilung der (regionalen) Bedeutung von Dienstleis- 2018 um zehn Prozentpunkte niedriger. Hintere Plätze neh- tungsbranchen zeigt das Verhältnis von sozialversiche- men einige Ruhrgebietsstädte ein. Dortmund und Essen rungspflichtig Beschäftigten im tertiären Sektor haben immer noch Arbeitslosenquoten von mehr als zehn (Dienstleistungszweige) zu allen sozialversicherungspflich- Prozent. tig Beschäftigten am Arbeitsort. Der Tertiarisierungsgrad in

den betrachteten Städten liegt zumeist deutlich über dem Standort mit der durchgängig niedrigsten Arbeitslo- Bundeswert von etwa 70 Prozent. Den geringsten Anteil senquote ist die bayerische Landeshauptstadt München. zeigt Bremen mit aktuell rund 77 Prozent, den höchsten hat 2018 betrug die Quote lediglich 3,8 Prozent (2003: 6,8 Pro- Bonn mit nahezu 92 Prozent der Beschäftigten im tertiären zent). Ähnlich niedrig zeigt sich diese Kennzahl in Stuttgart Sektor. Danach folgen Frankfurt am Main mit 89,3 Prozent mit 4,2 Prozent. Frankfurt am Main und Nürnberg liegen mit und Düsseldorf mit 87,4 Prozent. Interessant sind die Ver- jeweils 5,4 Prozent im Bereich der gesamtdeutschen Quote änderungsraten im Zehnjahresvergleich bei der dienstleis- von 5,2 Prozent (Jahresdurchschnitt 2018). Das Mittel der tungsbezogenen Bruttowertschöpfung nach Geld und beim 15 Städte bewegt sich momentan bei 6,9 Prozent, das sind Tertiarisierungsgrad nach Beschäftigten (Abbildung 2). fast sechs Prozentpunkte niedriger als noch zwölf Jahre zuvor. Die Arbeitslosenquote ist ein erster Indikator für die Bürobeschäftigte versus Büromieten: Aus den gezeig- realen Beschäftigungseffekte und die entsprechende Nach- ten Entwicklungen bei Beschäftigungsintensität und Bran- frage nach Flächen für Produktion, Verwaltung, Handel und chenstrukturen lassen sich die Bürobeschäftigten über- anderes. Die Verbesserungen der Arbeitsmarktsituation schlägig bestimmen und als Indikator für die Büroflächen- kommen somit direkt oder indirekt den Büroimmobilienmärk- nachfrage nutzen. Auch diese Zahl ist in den vergangenen ten zugute. Jahren in fast allen in der Studie be- trachteten Städten (außer in Leipzig und Essen) gestiegen. In Berlin wuchs die Anzahl der Bürobeschäftigten um 20 Prozent auf mehr als 600.000, was die höchste Änderung in absoluten wie in relativen Zahlen darstellt. Dortmund folgt mit einer Steigerung von 15,3 Prozent vor München mit 13,5 Prozent. Weitere Abbildung 1: Entwicklung Arbeitslosenquote; jeweils Maximal- und Minimalwerte sowie Durchschnitt der 15 Standorte (Quelle: Standorte haben Zuwachsraten zwischen 7,5 Prozent Statistische Ämter des Bundes und der Länder auf Basis der Ar- (Bonn) und 11,7 Prozent (Köln und Nürnberg). beitsmarktstatistik der Bundesagentur für Arbeit; eigene Berechnung und Darstel- lung)

Dienstleistungsanteil entscheidend für den Bürobedarf: Mit gängigen Kennzahlen zu Arbeitsmarkt und Wirt- schaftsleistung lässt sich die Dynamik einer Region oder Stadt insgesamt grundsätzlich gut beurteilen. In der Abbildung 2: Entwicklung des Anteils des Dienstleistungsbereichs nach Bruttowertschöp- näheren Betrachtung sind Büromärkte fung (Abschnitte G-T nach WZ 2008) sowie Beschäftigten (Anteil Beschäftigte im Dienstleis- jedoch von konkreten Nutzungen und tungsbereich) für ausgewählte Standorte (Quelle: Bundesagentur für Arbeit, Statistische Ämter Branchen abhängig. Einen Einblick in des Bundes und der Länder; eigene Berechnung und Darstellung) die jeweiligen Wirtschaftsstrukturen bietet die detaillierte Statistik der Bruttowertschöpfung Der angenommene Zusammenhang von Bürobe- (BWS). Relevant für Büromärkte sind die innerhalb der BWS schäftigten und Büromieten gilt sowohl für das jeweilige aufgeführten dienstleistungsnahen Wirtschafsbereiche Niveau als auch für die entsprechenden Veränderungsra- (Abschnitte G-T nach WZ 2008). Diese Dienstleistungsberei- ten. Selbstverständlich gibt es Unterschiede und Ausreißer. che machen aktuell an allen 15 betrachteten Standorten Die Annahme, dass eine hohe Nachfrage auf eine hohe mindestens zwei Drittel der regionalen BWS aus. Deutlich Miete trifft, bestätigen vor allem München und Berlin. Dies NR.NR. 458 458 | |38. 38. KW KW I I20.09.2019 20.09.2019 I IISSN ISSN 1860 1860-6369-6392 I ISEITE SEITE 25 25

trifft nicht nur für die absolute Mietenhöhe zu. Die Entwick- Nutzung vorgelagerter Faktoren in der Markt- lungsmatrix (Abbildung 3) zeigt neben Berlin und München prognose: Der Arbeitsmarkt ist ein wesentlicher Treiber beispielsweise Städte wie Dortmund und Nürnberg mit eben- für den Immobilienmarkt. Aus vorgelagerten Faktoren las- falls hohen Zuwächsen bei Beschäftigung und Mieten. Es- sen sich Rückschlüsse auf die Entwicklung regionaler Büro- sen und Leipzig weisen mit 43,8 beziehungsweise 40,3 Pro- märkte ziehen. Häufig sind Konjunktur- und Arbeitsmarkt- zent die höchsten Mietwachstumsraten nach Berlin auf, sind prognosen verfügbar und inhaltlich fundiert. Der Immobilien- allerdings abweichend vom allgemeinen Trend die einzigen markt entwickelt sich jedoch nicht immer parallel. Typischer- Standorte, an denen die Bürobeschäftigung im Vergleich zu weise sind weitere Faktoren wie Time Lags (z. B. für Suche 2014 marginal abnahm.  und Verhandlung), Basiseffekte (z. B. niedrige Ausgangs- miete) und Son- dereinflüsse (z. B. die Verlagerung größerer Unterneh- men oder Behörden) zu beachten. Durch Vernetzung ver- schiedener Kenn- zahlen, Wirkungen und Analysemetho- den lassen sich marktbezogene Be- urteilungs- und Ent- scheidungsprozesse aber stetig verbes- sern. (Die Studie finden Sie hier zum Download:

Abbildung 3: Vergleich der Änderungsraten von Büromiete und www.empira.ch/de/aktuelles) Bürobeschäftigten, ausgewählte Standorte (Quelle: Bundesagentur für Arbeit, F+B GmbH, Stadt Hannover; eigene Berechnung und Darstellung)

Zins-/Einkommensrelation in 10 Jahren trotz hoher Preise halbiert LBBW Research-Studie zu Wohnimmobilien

Werner Rohmert, Hrsg. „Der Immobilienbrief“, Immobilienspezialist „Der Platow Brief“

Klagen über dramatisch steigende Preise, die sich im- Die dramatischen Steigerungen der letzten Jahre haben mer weiter von Mietrelationen entfernen, erwecken den eine neue Untersuchung sinnvoll gemacht. Allerdings wird Eindruck, Wohnimmobilien würden immer uner- bei der Erschwinglichkeit nicht betrachtet, welchen Restrikti- schwinglicher. Andererseits ist es aus Arbitragege- onen bei der Kreditvergabe sich Banken unterwerfen und so sichtspunkten logisch, dass das Entgelt für die Nut- interessierte Zielgruppen wie Altersgruppen mit absehbar zung von Sachkapital sinkt, wenn das Entgelt für die begrenzten Einkommensperspektiven und junge Familien Nutzung von Finanzkapital, genannt Zins, seinerseits vom Erwerb ausschließen. Wer ins Finanzierungsschema sinkt. Da die Mieten nicht sinken, sondern abge- passt, ist dafür aber wieder auf dem Weg zur 110%- schwächt steigen, ist es logisch, dass die Kaufpreise Finanzierung, wie uns im vertraulichen Background regel- stärker steigen. Dies wird regelmäßig mit dem Ergebnis mäßig bestätigt wird. Bankenskandale stellen sich aber im- untersucht, dass Eigentum nach den boomenden 70er mer erst hinterher als solche heraus. und frühen 90er Jahren mit hohen Zinsen heute eher erschwinglich ist. In einer aktuellen Studie kommt das LBBW Research zu dem Schluss, dass der Standort darüber entscheidet, ob eine Immobilie in den vergangenen Jahren erschwinglicher NR.NR. 458 458 | |38. 38. KW KW I I20.09.2019 20.09.2019 I IISSN ISSN 1860 1860-6369-6392 I ISEITE SEITE 26 26 geworden ist oder nicht. Seit 2003 haben sich Eigentums- Wohnen auf kleiner Fläche boomt wohnungen und Einfamilienhäuser um 64% bzw. 60% Temporäres Wohnen in Deutschland verteuert. Der markante Anstieg besonders seit dem Jahr 2011 sei im Wesentlichen dem Zusammenspiel aus star- kem Bevölkerungswachstum, geringen Baukapazitäten In dem Spotlight „Temporäres Wohnen Deutschland: und einer lockeren Geldpolitik der EZB geschuldet, urteilt Befristet, klein und teuer?“ zeigt Savills am Beispiel LBBW-Analyst Martin Güth in seiner aktuellen Studie. In Berlin, dass die Apartments bis zu einer Wohndauer den 7 größten Städten verteuerten sich Eigentumswoh- von drei Jahren günstiger sind als eine klassische Ein- nungen seit 2010 um 94%. Raum-Wohnung. (MG)

Auf der anderen Seite wurde die Finanzierung von In Deutschland boomt der Bau kleiner Wohnungen. So Immobilien durch die Niedrigzinsen erschwinglicher. Im stieg die Zahl von Ein-Raum-Wohnungen zwischen den Jahr 2009 lag lt. LBBW der Anteil der Zinszahlungen für Jahren 2010 und 2018 um rund 11% und wuchs damit Wohnungsbaukredite der privaten Haushalte mit 3,0% des mehr als zweieinhalb Mal so schnell wie der gesamte Woh- Einkommens noch doppelt so hoch wie Ende 2018. Be- nungsbestand. Ein nennenswerter Teil dieses Wachstums sonders seit Jahresbeginn seien die Hypothekenzinsen dürfte laut Savills dem Markt für temporäres Wohnen zuzu- noch einmal kräftig von 1,5% auf jetzt unter 1% ins Rut- ordnen sein. „Im Temporären Wohnen werden besonders schen gekommen. Der Kreditnehmer könne sich nun ein kleine, möblierte Ein-Raum-Wohnungen angeboten. Übli- cherweise bleiben die Nutzer hier nur einige Monate bis wenige Jahre lang wohnen“, erläutert Matti Schenk, Senior Consultant Research bei Savills.

Auf den ersten Blick bestehen die Angebote ledig- lich aus sehr kleinen Apartments, die für eine befristete Wohndauer konzipiert sind und zu vergleichsweise hohen Preisen angeboten werden. So sind die Apartments in den privaten Wohnanlagen des Temporären Wohnens in Berlin im Median 21 qm groß und kosten 618 Euro im Monat (inklusive aller Kosten). Das sind rund 29 Euro je qm.

In fast allen Wohnanlagen gibt es zusätzlich zu um 50% größeres Darlehen leisten als zu Jahresanfang. den Apartments verschiedene Gemeinschaftsflächen, die Gestiegene Preise stünden also gesunkenen Zinsen ge- von allen Bewohnern genutzt werden können. Dabei han- genüber. Es hänge vom individuellen Standort der Immo- delt es sich oftmals um Funktionsflächen wie etwa Wasch- bilie ab, ob die jährliche Zinsbelastung gesunken sei oder räume. Flächen, die hauptsächlich für die Bildung einer ob der Anstieg der Immobilienpreise den Zinsrückgang Gemeinschaft da sind, gibt es deutlich seltener. Vor allem überkompensiere, erklärt Güth. In Stuttgart sei die Zinsbe- bei Angeboten, die sich nicht explizit an Studierende oder lastung bei Eigentumswohnungen bei langfristiger Finan- junge Berufstätige richten, ist der Umfang der Gemein- zierung wegen der hohen Preissteigerungen angestiegen. schaftsflächen begrenzt. In Essen sei die Zinsbelastung 2018 geringer als noch 2011. Gefährlich sei aber die Schuldenfalle bei klassi- Was sich hingegen in fast allen Konzepten des schen Annuitätendarlehen. Daher müssen Käufer auf eine Temporären Wohnens wiederfindet, ist ein größerer Kom- hinreichend hohe jährliche Tilgung achten, um zum Bei- fort für die Mieter im Vergleich zu Wohnungen am klassi- spiel schuldenfrei in Rente gehen zu können.  schen Wohnungsmarkt. Durch das All-In-Konzept sparen  die Nutzer Zeit und Kosten. Zudem können die Apartments  deutlich leichter angemietet werden, weil die Betreiber ei-  gene Homepages oder Buchungsportale anbieten. Das ist  vermutlich ihr größter Wettbewerbsvorteil.“, schlussfolgert  Schenk.   Savills hat die Kosten der beiden Optionen – Tem-  poräres Wohnen oder der klassische Wohnungsmarkt – am  Beispiel Berlin verglichen. Das Ergebnis: Werden alle Kos-  ten berücksichtigt, ist das Apartment im Temporären Woh- nen im ersten Jahr im Durchschnitt gut 1.200 Euro günsti- ger als die Ein-Raum-Wohnung am klassischen Woh- NR.NR. 458 458 | |38. 38. KW KW I I20.09.2019 20.09.2019 I IISSN ISSN 1860 1860-6369-6392 I ISEITE SEITE 27 27

vor. Zum Kreis der Top-Performer zähle auch weiterhin Deutschland mit einer sehr guten Verbraucherstimmung. Ausländische Kapitalsammelstellen sondierten den deut- schen Einzelhandel trotz stagnierender Mieten auch für opportunistische Investments. Im Kreis der europäischen Top-Five habe sich auch Polen etabliert, wobei Waldburg zu Vorsicht mahnt. Zu festen Größen im Index hätten sich auch die ehemaligen Sorgenkinder Spanien und Irland entwickelt.

Anderswo gäben auffällige nationale Veränderun- gen Anlass, Investitionsentscheidungen auf den Prüfstand zu stellen. Die stärksten Verluste verbuchte im Jahresver- lauf Tschechien. Auch in Belgien und Schweden sollten die nungsmarkt. Die Differenz resultiert vor allem aus Einmal- Segel für Einzelhandelsinvestments weiter eingerollt kosten, denn bei den laufenden monatlichen Kosten ist die bleiben. Auffällig sei Großbritannien. Durch das unvermin- Ein-Raum-Wohnung ca. 480 Euro pro Jahr günstiger. derte Wachstum bei den Einzelhandelsumsätzen konnte Dennoch bleibt das Apartment bis zu einer Wohndauer der weitere Absturz des UK-Index zum zweiten Quartal von drei Jahren günstiger als die Ein-Raum-Wohnung. 2019 aufgehalten werden. Mit einem kleinen Plus seien Großbritannien und Italien sogar die einzigen Länder mit Positivtrend im Jahresvergleich. Das läge aber daran, dass die Brexit-Entscheidung noch keine neuen Realitäten ge- Handelsimmobilien bieten im aktuellen schaffen habe. Erlebe UK den erwarteten dramatischen Absturz seines BIP, werde der Einzelhandel die Auswirkun- Marktumfeld Opportunitäten gen neben dem Logistiksegment und vermutlich auch der Positive Signale für Deutschland, Irland, Hotellerie am unmittelbarsten spüren, erwartet Henrike Spanien und Portugal Waldburg.  

 An apokalyptischen Szenarien für den stationären Einzelhandel bestünde aktuell kein Mangel, meint Uni- Perspektivwechsel: JLL verlegt seine on Investment (UI). Konjunktur, zyklischer Abschwung Sommer-Pressekonferenz aufs Wasser und E-Commerce nährten Phantasien von Unter- gangspropheten. Investoren tendierten dazu, Märkte Die Hafencity ist auf dem richtigen Weg, die City aufgrund von politischen Wirren zu stark abzustrafen, muss sich neu erfinden sagt Henrike Waldburg, Leiterin -Investment bei

UI. Das böte Chancen für opportunistische Invest- Sabine Richter ments. Der aktuelle Global Retail Attractiveness Index

(GRAI) von Gfk und Union Investment zeige, dass die JLL hat sich für seine Sommer-Pressekonferenz eine meisten Einzelhandelsmärkte in Europa in ihren einerseits ungewöhnliche, andererseits auch wieder nahe- Grundfesten intakt seien. liegende „Location“ ausgesucht. Statt im neuen Büro im

Alten Steinweg hatte das Unternehmen auf die Barkasse Trotz Handelsstreit und Brexit-Chaos bleibe bei schwä- Hansa III geladen, mit der es dann moderat schaukelnd cherer Stimmung der Retail Index für die 15 größten euro- zwei Stunden lang durch den Hafen in Richtung Elbbrü- päischen Märkte im zweiten Quartal 2019 relativ stabil, cken ging. meint Henrike Waldburg, Leiterin Retail-Investment bei

Union Investment. Als wesentliche Stütze erwiesen Am Wasser liegen die interessantesten Stadtentwicklungs- sich die europäischen Arbeitsmärkte. Der Global Retail projekte Hamburgs. Ob fertige Bauten, Kräne über Baugru- Attractiveness Index (GRAI) von UI bildet die Attraktivität ben oder noch-Brachflächen: Die Wasserseite eröffnet der Einzelhandelsmärkte von insgesamt 20 Ländern in neue Blickwinkel, und Perspektiven - und regt die Phanta- Europa, Amerika und Asien-Pazifik ab. sie an. Der Barkassenführer, auch „He lücht“ genannt (für

nicht Hamburger: „er schwindelt“, weil auf einer Hafenrund- Portugal bestätige seine Spitzenposition im EU-15- fahrt gern allerlei Seemannsgarn erzählt wird) konnte sich Index. Das Land sei zwar bei der Verbraucherstimmung auf den Schiffsverkehr konzentrieren. Den Überblick über zurückgefallen, weise aber bei den Arbeitsmarktdaten und den aktuellen Entwicklungsstand der Hafencity lieferte ein den Umsätzen im Einzelhandel erneut exzellente Werte Fachmann, JLL Niederlassungsleiter Richard Winter.  NR.NR. 458 458 | |38. 38. KW KW I I20.09.2019 20.09.2019 I IISSN ISSN 1860 1860-6369-6392 I ISEITE SEITE 28 28

Hamburg sei mit seinem neuen Stadtteil auf dem Trocknet das Überseequartier die klassische Innen- richtigen Weg. „Mit der Hafencity wird die Fläche der Ham- stadt also weiter aus? Der Trägerverbund Innenstadt e.V., in burger City um 40% erweitert. Rund 15.000 Menschen dem sich die Gewerbetreibenden und Grundeigentümer aus werden dort nach Fertigstellung entlang der Wasserkante Hamburgs Innenstadt organisieren, befürchtet einen Umsatz- wohnen“, sagt Winter. Über 7.500 Wohnungen entstehen rückgang von 9 bis 15%, wenn das Einkaufsquartier 2022 dort, zudem werden etwa 45.000 Arbeitsplätze geschaffen, eröffnet wird. Der Trägerverbund stützt sich dabei auf Stu- davon 35.000 Büroarbeitsplätze. Als Wohn- und Büroflä- dien von GfK und bulwiengesa. Durch das Überseequartier chenstandort hat sich das größte innerstädtische Stadtent- werden die Hamburger Lauflagen Mönckebergstraße und die wicklungsprojekt mit seinen vielen architektonischen High- Spitalerstraße große Konkurrenz erhalten“, bestätigt Winter. lights längst etabliert. Der Büroflächenbestand beträgt „Die große Herausforderung in der Innenstadt ist, das Einzel- 380.700 qm, hier wird ein Flächenumsatz von 34.200 qm handelsthema neu zu definieren. pro Jahr erzielt. Die Spitzenmiete beträgt 25 Euro. Dass das neue Center auch Chancen für Hamburg Die Hafencity wächst weiter: In der Hafencity bietet, hebt Sandra Ludwig, Head of Retail Investment JLL kommen in diesem Jahr viele Bauprojekte voran. Das Germany heraus: „Die neuen Handelsflächen im Übersee- Strandkai Quartier (Wohnen, Büro, Hotel, Einzelhandel, quartier werden insbesondere viele Touristen anziehen und Gastronomie) wird 2025 fertig, desgleichen das Elbbrücken die Frequenz in der Hafencity erhöhen. Das wird die traditio- Quartier (Büro, Hotel, Einzelhandel, Gastronomie, Woh- nelle Innenstadtlage jedoch nicht nachhaltig schwächen. Das nungen). Aber der Blick der Stadtplaner richtet sich schon Überseequartier ist vielmehr als Ergänzung zu sehen.“ Es auf die angrenzenden Gebiete wie Billebogen und Kleiner dürfte auch neue Anstöße liefern. So könnten sich beispiels- Grasbrook, für dessen 450 Hektar Fläche der städtebauli- weise die Lagen an der Verbindungsachse zwischen che Wettbewerb gerade erst gestartet wurde. Mönckebergstraße und Hafencity künftig deutlich besser entwickeln und attraktiver werden. Für ein weiteres spektakuläres und nicht unum- strittenes Projekt, den 245 Meter großen Wolkenkratzer an Die City muss an ihrem Profil arbeiten: Ludwig: „Die tradi- den Elbbrücken, sind die Realisierungschancen jüngst tionelle Innenstadt wird niemals sterben.“ Dennoch sei klar, stark gestiegen, meint Richard Winter. Die Hamburgische dass die City dringend an ihrem Profil arbeiten müsse, um Bürgerschaft hat grünes Licht für den Verkauf des Grund- sich gegen die Onlinekonkurrenz zu behaupten. Der Online- stücks gegeben. Der Elbtower soll eine Art Schlussstein handel nimmt dem stationären Handel bekanntlich Frequenz, der Hafencity werden und den Stadteingang prägen. Der aber vor allem Umsatz weg. Die Folgen sind sinkende Mie- fünfgeschossige Sockel soll für die Öffentlichkeit zugäng- ten, Geschäftsaufgaben oder, häufig in Hamburg zu be- lich sein. Angedacht sind Geschäfte, ein Restaurant, ein obachten, -verkleinerungen. Dabei sieht Winter vier Schlüs- Hotel, ein Fitness-Center mit Spa und einiges mehr. In der sel zum Erfolg: Mehr Wohnen, mehr Hotels, mehr Gastrono- Mitte wird der Sockel durch ein Atrium mit Tageslicht ver- mie und mehr Entertainment. „Jedes Kino, das die Innen- sorgt. Finanziert und realisiert werden soll das mindestens stadt verlassen hat, hat Besucher und damit Frequenz am 700 Mio. Euro teure Bauvorhaben durch die Signa Prime Abend aus der Innenstadt herausgezogen“, so Winter. „Die Selection AG, ein Unternehmen der Signa Holding des Aufenthaltsqualität muss weiter verbessert werden. Das österreichischen Investors René Benko. Die Pläne stam- heißt weniger Autos im Stadtraum, mehr Sitzgelegenheiten men vom renommierten Architektenbüro David Chipper- im öffentlichen Raum, schönere Plätze.“ Die Umgestaltung field. Die Bauarbeiten sollen frühestens im Jahr 2021 des Jungfernstiegs vor 15 Jahren sei ein positives Beispiel beginnen. für eine gelungene Stadterneuerung. Und auch der Umbau des Ballindamms werde die Aufenthaltsqualität noch einmal Viele Schlagzeilen macht auch das Einkaufszent- deutlich erhöhen. rum von Unibail-Rodamco-Westfield im südlichen Über- seequartier, das 2022 eröffnen soll. Es ist dann das größte Die Qualitäten der Hamburger Innenstadt werden der Stadt. 200 Läden mit insgesamt 80.500 qm Fläche auf derzeit an vielerlei Stellen gehoben. Einen großen Anteil drei Ebenen werden in der Hafencity entstehen, dazu drei daran haben die Grundeigentümer selbst, Hamburg ist mit Hotels, 650 Wohnungen im hochwertigen Segment, 48.000 derzeit acht Innenstadt-BIDs bundesweiter Vorreiter und qm Büroflächen und ein Kreuzfahrtterminal. Per saldo eine Hochburg. Zwei weitere stehen in den Startlöchern. Seit Verbindung aus Freizeit, Shoppen, Wohnen und Arbeiten 2015 investieren Grundeigentümer 53,4 Mio. Euro überwie- mit innovativen Services und Angeboten. Dazu mehr als 40 gend in die Gestaltung des öffentlichen Raums, aber auch in Gastronomie-Konzepte, von Sportbars über bekannte Ket- Marketing, Service, Sicherheit und Sauberkeit. Straßen wur- ten bis zum Sterne-Restaurant. Es soll Kulturangebote, ein den mit neuen Belegen aufgewertet, attraktiver beleuchtet, Kino und regelmäßige Events geben. Für Erreichbarkeit Bordsteinkanten wurden abgesenkt, breitere, hochwertig werden eine U-Bahn-Station, diverse Mobilitätsservices, gestaltete Fußwege geschaffen. Events sollen die Bürger 2.500 Parkplätze und 3.500 Fahrradabstellplätze sorgen. zum längeren Verweilen veranlassen. Aber auch die Stadt ist

NR.NR. 458 458 | |38. 38. KW KW I I20.09.2019 20.09.2019 I IISSN ISSN 1860 1860-6369-6392 I ISEITE SEITE 29 29

nicht untätig. Zentrale Plätze wurden bereits aufgewertet, larbauweise schlüsselfertig hergestellt werden. „Die auto- weitere sollen folgen. matisierte Produktion von modularisierten Gebäudekomple- xen ist der einzige Weg, die Baukosten im Immobiliensek- Auch in den Hochfrequenzlagen Spitaler und tor zu senken und gleichzeitig die Qualität zu steigern“, Mönckebergstraße, die wegen der Sortimentsüberschnei- sagt Admares-Chef Mikael Hedberg. Das ist sein Ge- dungen besonders durch das neue Center in der Hafenci- schäftsmodell: „Wir wollen Gebäude so bauen wie man ty bedroht sind, sind größere Baumaßnahmen mit Zielrich- heute Autos in Fabriken herstellt.“ Wohl auch deshalb las- tung Kundenfreundlichkeit geplant. Ein vieldiskutiertes sen sich die Finnen von der Managementberatung Porsche Thema ist die Autofreiheit in der City. Mit der Eröffnung Consulting bei der Ausgestaltung der Smart Factory, einer befristet autofreien Zone in Rathausnähe, kommt sie Prozessoptimierung, Organisation und bei der Realisierung erst einmal in kleiner Ausführung. Es zeichnet sich aber unterstützen. Berater Matthias Möhrke, Associate Partner ab, dass das Thema Autofreiheit und seine Folgen für den bei Porsche Consulting: „80 bis 95% der Wertschöpfung Handel im Bürgerschaftswahlkampf eine zentrale Rolle finden in der Fabrik statt. Ein Großteil herkömmlicher Ar- spielen dürfte. Zentrale Frage ist, ob die Grundlagen für beitsabläufe im Gebäudebau wird obsolet. Auf der Baustel- die Realisierung eines autofreien Konzepts vorhanden le werden nur noch die letzten kleinen Schritte ausgeführt.“ sind. Das erste Projekt im Rathausquartier kommt jeden- Plug and play. falls bei Bürgern und Einzelhändlern gut an, die frei ge- wordenen Flächen werden zu Gunsten des Lebensgefühls Die in Turku gefertigten Module enthalten bereits phantasievoll bespielt. die technische Gebäudeinfrastruktur. Dazu zählen sämtli- che Leitungsstränge, etwa für Wasser und Strom. Auch Wohnen ist ein Schlüssel zur Stadterneuerung: Fliesen, wenn gewünscht, werden bereits in der Fabrik auf Dass in der Innenstadt nach 20 Uhr die Bordsteine hoch- Böden und Wände geklebt. Und bei Bedarf wird sogar die geklappt werden, ist nach Meinung von Richard Winter Halterung für einen Fernseher vormontiert – genau an der eins der zentralen Probleme der City. „Wenn in der Ham- Stelle, die der Kunde wünscht. Admares verspricht bezugs- burger City wieder 30.000 Menschen wohnen, sind wir auf fertige Immobilien ab Werk. Dafür könne selbst die indivi- dem richtigen Weg“, sagt er. Die Stadt habe sich in den duelle Möblierung in der Fabrik erfolgen. Lange Wartezei- vergangenen 100 Jahren viel Mühe gegeben, das Woh- ten auf Möbellieferungen gehören der Vergangenheit an. nen aus der Innenstadt zu vertreiben. Winter: „Um 1900 haben noch 100.000 Menschen in der City gewohnt, 1980 Vieles klingt noch nach Zukunft. Die Vorausset- waren es nur noch 5.000.“ Das räche sich nun. Die Reur- zungen sind aber schon geschaffen. Roland Sitzberger, der banisierung sei darum unabdingbar. Mischnutzung bleibe für die Bauindustrie zuständige Partner bei Porsche Con- dabei das Gebot der Stunde.  sulting, rechnet mit großer Nachfrage. Er ist von der Leis- tungsfähigkeit in der Produktion überzeugt: „Unter Volllast wird in der Hauptmontage etwa alle 30 Minuten ein Modul Smart Factory für Fertighausbau von fertiggestellt. Die Gesamtbauzeit verkürzt sich verglichen mit einer traditionellen Abwicklung um bis zu 70%.“ Sitzber- Hotels und Krankenhäusern ger: „Durch die Modulbauweise lassen sich die Kosten für die Errichtung eines Hotels oder Krankenhauses um durch- Jürgen Hoffmann schnittlich etwa 30% senken.“

Building Information Modeling (BIM) ist in aller Munde Zeit sparen und gleichzeitig die Zuverlässigkeit - die Methode der vernetzten Planung und Herstellung erhöhen soll auch der geplante letzte Schritt: Der Auftrag- von Gebäuden. Im Wohnungsbau versuchen bereits geber der Immobilie legt die Details seiner Bestellung in seit längerem mehrere Unternehmen, alle relevanten einem Online-Konfigurator fest. Von dort fließen die Daten Bauwerksdaten digital zu erfassen, zu modellieren an die Produktionslinie. Admares will zunächst den US- und zu kombinieren. Das Ziel: Gebäude in kürzerer Markt bedienen, später den europäischen, arabischen und Bauzeit und kostengünstiger zu errichten. afrikanischen. „Dieses Geschäftsmodell lässt sich auch auf andere Immobilien und andere Branchen übertragen“, ist In Skandinavien werden schwimmende Villen und künstli- Sitzberger sicher. Sein Resümee: „Die neue Fabrik ist eine che Wellness-Inseln schon seit Jahren nach dem effizien- Revolution für das Baugewerbe."  ten Prinzip gefertigt. Pionier in diesem BIM-Segment ist die finnische Firma Admares. Die will spätestens 2022 nahe der Stadt Turku die weltweit erste Fabrik anlaufen lassen, in der ganze Hotels und Krankenhäuser in Modu-

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Personalien Neues aus und über Berlin

Die Dorea-Gruppe hat zum 1. September Stephan Der Immobilienbrief Berlin im Gespräch mit Michael Saddei, Demmerle (48) zum neuen Managing Director Alpine Finanz Bau, … Chief Operating Manager berufen. Der gelernte Hotel- Karin Krentz manager war zuletzt bei der

NH Hotelgruppe als Director …über nicht nur kurzfristige Auswirkungen politischer Maßnahmen der Berliner Landes- of Operations Northern Euro- regierung bis hin zur Verunsicherung der immobilienwirtschaftlichen Akteure, aber auch pe. Demmerle löst Karsten über Maßnahmen, wie dringende Probleme zu lösen wären und den dafür fehlenden Matzat (59) ab. Mit Wirkung Weitblick Berliner Politik sowie das langfristige Entwicklungspotential der Airport-Region zum 1. Oktober wird Oliver

Beck (53) seine Tätigkeit als Alpine Finanz Bau GmbH, Chief Financial Manager in Foto: © Alpine Finanz Bau Spezialist für Büro- und Gewer- Berlin aufnehmen. Zuletzt war beliegenschaften, befasst sich seit er acht Jahre als kaufmän- 1990 mit der Bereitstellung von nischer Geschäftsführer für Immobilien sowie mit der Planung den Tourismuskonzern TUI, und Entwicklung, dem Bau und der bei der Tochter Leisure Vermarktung von Geschäfts- und Travel GmbH, tätig. Bürogebäuden am Flughafen

Schönefeld (SXF) sowie am neuen Das PropTech Unternehmen Flughafen Berlin Brandenburg CoPlannery gewinnt den (BER). Dazu passt als neueste Kommunikationsexperten Entwicklung: Das Airport Center Thomas Rücker für seinen Schönefeld wird zum BB Business Beirat. Thomas Rücker ist Hub und geht im 3. Quartal 2021 Geschäftsführender Gesell- mit einer fast verdoppelten Mietflä- schafter von RUECKER- che ans Netz. Ursache dieses CONSULT. Neben Thomas Wachstums ist der Bau des 17.000 Rücker unterstützen Dr. qm großen Landmark-Gebäudes Michael Saddei Michael Bütter und Frank Hub 3, das neben den beiden D. Masuhr CoPlannery als Bestandsgebäuden und in fußläufiger Entfernung zum Airport Schönefeld neu entsteht. Beiratsmitglieder. CoPlannery Der Spatenstich ist zu Beginn des vierten Quartals 2019 geplant. ist ein digitales Market Net- work für die Planung, Entwick- Das Unternehmen ist eine Tochtergesellschaft des Familienunternehmens Alpine lung und Vermarktung von Finanz Immobilien AG, bereits in dritter Generation geführt mit Sitz in Glattbrugg, Schweiz. Neubauprojekten, welches Deren Kerngeschäft ist die Entwicklung von Immobilien, Planung, Bau, Vermietung und sich zum Ziel gesetzt hat, An- Verwaltung von modernen Geschäfts- und Bürogebäuden. bieter von Neubauimmobilien mit Immobilienkäufern näher In der Schweiz ist die Alpine Finanz Immobilien AG seit über 40 Jahren in den bes- zusammenzubringen. Zudem ten Lagen in Zürich-Nord und anderen attraktiven Wirtschaftsräumen tätig. Die Wurzeln begegnet CoPlannery Baut- reichen bis ins 19. Jahrhundert zurück. 1856 gründeten die Gebrüder Girschek im rägern mit der Bereitstellung kaiserlich-königlichen Österreich eine Firma für Eisenhandel, die sich im Verlauf der Jahre eines digitalen Tools zur Digi- zu einem führenden Stahlhandelsunternehmen in Osteuropa entwickelte. 1945 wurde der talisierung der Vermarktungs- Firmensitz nach Deutschland verlegt. Die Aktivitäten der Firma umfassten den damaligen prozesse. Ostblock, reichten im Westen bis Argentinien und im Osten bis nach Singapur. Mit der Verlegung der Zentrale in die Schweiz begann 1970 der Aufbau des Immobilienbereichs in der Schweiz und in Deutschland unter dem Namen ALPINE FINANZ. Dieser Geschäfts- bereich entwickelte sich in der Folge so erfolgreich, dass er das Stahlgeschäft nach und nach verdrängte: Planung, Bau und Bewirtschaftung moderner Bürogebäude sind heute die Hauptgeschäftstätigkeiten. Die Eisenwaren- und Stahlhandelstätigkeit wurde Anfang der 90er-Jahre eingestellt. Heute sind im Portfolio neben Büroimmobilien in den letzten

Jahren auch vermehrt Wohnliegenschaften sowie Retail- und Hotel-Projekte an viel- versprechenden Lagen in der Schweiz und in Berlin zu finden. ► Nr. 458, 38. KW, 20.09.2019

Wie ist Ihre Beziehung zu Berlin? Es gibt wieder Gespräche zwischen Berlin und Branden- burg hinsichtlich gemeinsamer Regionalplanung. Ich bin kein gebürtiger Berliner, sondern wie viele andere Welche spezielle Frage, Anregungen oder gar Wünsche Zugezogener, aber bereits seit Jahrzehnten in der Immobili- hätten Sie an die eine oder andere Landesregierung? enbranche der Hauptstadtregion aktiv. Daher kenne und beobachte ich die Entwicklung der Stadt sehr genau. Für Die Airport Region Berlin Brandenburg steht wie keine zwei- mich ist Berlin derzeit eine der spannendsten Metropolen te Region im Fokus beider Landesregierungen, schließlich der Welt und ich freue mich, die Internationalisierung der ist der BER das größte gemeinsame Infrastrukturprojekt. Stadt und das Wachstum miterleben und mit gestalten zu Wichtig ist für uns, dass die ohnehin schon sehr gute Ver- können. kehrsinfrastruktur auch an die Erfordernisse des Großflugha- fens und des Wachstums der Gemeinde Schönefeld ange- Wie schätzen Sie die Perspektiven des Berliner passt wird. Zum Beispiel durch eine hohe Taktfrequenz bei Immobilienmarktes im Allgemeinen der Regional- und S-Bahn und durch zahlreiche Haltepunkte und speziell in Ihrem Tätigkeitsbereich ein? sowie den Ausbau der U-Bahnlinie U7. Zudem muss der BER auch die Rahmenbedingungen erhalten, die einen wett- Die derzeitigen politischen Maßnahmen der Berliner Lan- bewerbsfähigen Betrieb ermöglichen, etwa in Bezug auf desregierung wirken sich nicht nur kurzfristig negativ auf Betriebszeiten und Startgebühren. Und natürlich wünschen den Berliner Immobilienmarkt aus. Aufgrund der Verunsi- wir uns auch, dass die Gemeinden besser mit Personal aus- cherung rechne ich mit einem Rückgang der Neubauzahlen gestattet werden, damit Bebauungspläne und Bauanträge zunächst im Wohn- und später auch im Gewerbesegment. schneller beschieden werden können. Dadurch wird die Verknappung weiter steigen. Die Schere geht immer weiter auseinander zwischen Neubau und Be- (Neuste Entwicklung hier: Das Eisenbahn-Bundesamt darf. Denn Berlin wird weiterhin wachsen und der Druck auf hat am 30. August dieses Jahres die Planung der Deutschen die Preise nimmt noch stärker zu. Diese Entwicklung bestä- Bahn für den Ausbau der Bahnstrecke zwischen der Landes- tigt unsere Strategie als Alpine Finanz Bau, im Berliner grenze Berlin/Brandenburg und Blankenfelde genehmigt. Umland und hier besonders in der Airport Region Berlin Damit kann jetzt auf dem noch ver-bliebenen der insgesamt Brandenburg aktiv zu sein. Diese Region wird dank des vier Planfeststellungsabschnitte der Dresdner Bahn gebaut Flughafens, der verkehrsgünstigen Lage am Berliner Stadt- werden. Auf dem Streckenabschnitt werden zwei neue, rand nah an Dresden und Leipzig und der dynamischen elektrifizierte Fernbahngleise für Geschwindigkeiten bis zu Wirtschaftsentwicklung im Südosten weiter boomen. 200 km/h und eine Verbindungskurve zum Flughafen BER Die Maßnahmen des Berliner Senats treiben die Menschen hergestellt. So wird der Flughafen BER vom Berliner Haupt- und Unternehmen ja geradezu in unsere Region. Hinzu bahnhof ab Dezember 2025 in 20 Minuten zu erreichen sein. kommt, dass Investoren hier in unserer Region auch andere KK) politische Rahmenbedingungen vorfinden. Wo sehen Sie sich und Ihr Unternehmen Berlin oder Brandenburg? Wo legt Ihr Unternehmen in zehn Jahren? den Schwerpunkt und warum? In zehn Jahren haben wir alle unsere Baugrundstücke entwi- Die Alpine Finanz Bau legt ihren Schwerpunkt – übrigens ckelt und gehören in der florierenden Airport Region Berlin bereits seit 1990! – in der Airport Region Berlin Branden- Brandenburg zu den Vermietern mit dem größten Angebot burg und gehört dort zu den größten Vermietern und Eigen- an individuell zugeschnittenen Büroimmobilien – von Eco- tümern. Wir gehen davon aus, dass sowohl das Wachstum nomy Class bis Premium Class, adaptiert an die Bedürfnisse des Flughafens, aber auch die verkehrsgünstige Lage am unserer Mieter. Außerdem werden wir uns in der Region als Rande Berlins mit Autobahn-, Regional- und S-Bahn- Wohnbestandshalter etabliert haben. Anschluss und kurzen Fahrtzeiten nach Dresden, Leipzig, Frankfurt/Oder, Cottbus, bis hin nach Polen zu einem sehr Wo birgt aus Ihrer Sicht die Metropole Berlin noch dynamischen Wachstum führen wird. Wenn man sich Potenzial in der Stadtentwicklung und warum? andere Regionen rund um existierende Flughäfen gleicher Größenordnung anschaut, dann wird klar, welches Potential Berlin hat noch unheimlich großes Potential sich weiterzu- Schönefeld und der Berliner Süden heute schon haben. entwickeln. Die Frage ist nur, ob die politischen und gesell- Und unabhängig vom neuen Großflughafen BER existiert schaftlichen Rahmenbedingungen es auch zulassen, dass mit Schönefeld ja bereits ein funktionierender Flughafen am dieses Potential gehoben wird. Von Blankenburg über Tem- Standort, der es den Unternehmen ermöglicht, international pelhof und Tegel bis zum Güterbahnhof Köpenick dauern zu agieren. alle großen Entwicklungen viel zu lange oder sind wieder► Nr. 458, 38. KW, 20.09.2019

infrage gestellt worden. Daher wird aus meiner Sicht das dessen in andere Regionen – wie das Berliner Umland – Wachstum – abgesehen von Nachverdichtungen in der oder wieder ganz in andere Länder wie Portugal oder City, etwa durch Hochhäuser oder Aufstockungen – künftig Spanien aus. Das wird den Druck auf Wohnungen und an den Entwicklungsachsen der Bahnen und Straßen er- Gewerbe noch weiter verschärfen, denn die Stadt wächst ja folgen und überwiegend im sogenannten Verflechtungs- weiter und die Schere geht weiter auseinander. Was helfen raum, also auch auf Brandenburger Gebiet. Gemeinden wie würde, wäre die Vereinfachung, Beschleunigung und Falkensee, Teltow, Königs Wusterhausen und allen voran Entbürokratisierung der Genehmigungsprozesse, die Zur- Schönefeld werden davon profitieren. Wichtig ist, dass verfügungstellung landeseigener Grundstücke für die priva- diese neuen Quartiere dann auch infrastrukturell gut ten Projektentwickler und eine konkrete Absprache mit der erschlossen werden, dann können beide Bundesländer Immobilienwirtschaft über Miethöhen und Sozialquoten. Weil davon profitieren. der Weitblick der aktuellen Politik fehlt, wird sich nichts verbessern – vor allem nicht für die Mieter. Was sollte die Berliner Politik unbedingt dafür ändern? Hat die Berliner Politik die richtige Lösung für das Wie haben Sie in die Immobilienbranche gefunden? dringende Wohnungsproblem? Ich hatte mit Mitte 20 im Ausland für eine große spanische Berlin hat weder für das Wohnungs- noch für das Gewerbe- Baugesellschaft gearbeitet, und dort Villen und Apparte- problem eine Lösung. Die Regierung versucht doch nur, an ments verkauft. Das war der Beginn meiner Karriere in der den Symptomen herumzudoktern, und bewirkt dabei das Immobilienbranche. Gegenteil: Die Branche ist verunsichert, was den Woh- nungsbau in Berlin auf jeden Fall hemmt, und weicht statt- Womit haben Sie Ihr erstes Geld verdient?

Meine Mutter war Chefsekretärin bei Raab & Foto: © Strabag | Upper West | Architekt Prof. Christoph Langhof Karcher und hatte mir meinen ersten Job besorgt. Meine Aufgabe war es damals, bei Raab & Karcher auf Montage Tankstellen zu reparieren, so habe ich meinen Führerschein neben der Schule finanziert.

Was ist Ihr Lieblingsort in Berlin oder Brandenburg?

Der Garten bei Freunden in Babelsberg – am liebsten zum Grillen.

Ihre Lieblingsimmobilie?

Das ist das Chrysler Building in New York – eine faszinierende Art-Déco-Ikone. In Berlin ist das neu entstandene sehr elegante Upper West meine Lieblingsimmobilie.

Und mit wem aus der Immobilien- oder Finanzbranche würden Sie einmal gerne zum Mittag/Abendessen gehen und warum?

Sehr gerne würde ich Warren Buffet treffen, denn er investiert langfristig sowie konserva- tiv und ist damit sehr erfolgreich. Außerdem verfügt er über eine extrem soziale Ader. □

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Wohnimmobilien: Deals Verdrängungseffekte sorgen für Preisschub auch am Stadtrand Die "Berliner Zeitung" kommt in neue Hände: Die Berliner Die HypoVereinsbank hat zum Wohnimmobilienmarkt in Berlin nach längerer Zeit einen Privatleute Silke und Holger neuen Marktbericht veröffentlicht. Der Immobilienboom in Berlin setzte sich zuletzt mit Friedrich übernehmen den hoher, wenn auch in leicht abgeschwächter Dynamik fort. „Charakteristisch sind nahezu Verlag mit "Berliner Zeitung", flächendeckende Preissteigerungen, die immer noch zu den höchsten deutschlandweit "Berliner Kurier" und "Berliner zählen. Besonders hohe Zuwachsraten werden in allen Segmenten, vor allem in den güns- Abendblatt" sowie deren Digital- tigeren Stadtteilen durch Ausweich- und Verdrängungseffekte registriert“, sagt Frank angeboten von DuMont. Damit Werner, Leiter Vermögens- und Immobilienfinanzierungsspezialisten in der Region Ost. geht der Verlag nach mehr als Einen besonderen Wachstumsschub verzeichnen aktuell die aufstrebenden Ostbezirke – zehn Jahren aus dem Verbund insbesondere Lichtenberg, Pankow und Treptow-Köpenick. Ungebrochen ist die Nachfrage von DuMont an die neuen international agierender privater und institutioneller Kapitalanleger. Berliner Immobilien Eigentümer. werden im internationalen Metropolenvergleich nach wie vor nicht nur als günstig erachtet,

sondern auch als Investment mit Wertsteigerungspotenzial. Der Projekt- und Gebietsent- wickler BPD (Bouwfonds Pro- Finanzierung von Wohnimmobilien: Möglichst lang perty Development) sichert sich in attraktiver Citylage, in un- In Bezug auf die Finanzierung der Wohnimmobilien beobachtet die HypoVereinsbank bei mittelbarer Nähe des Teltow- ihren Kunden in Berlin in der Breite ein sehr rationales Verhalten bei der Finanzierungs- kanals, eine neue Liegenschaft. entscheidung. „Im Moment bringen Privatkunden bei der Immobilienfinanzierung rund Auf dem 1.750 qm großen 20 Prozent Eigenkapital mit“, erklärt Frank Werner. „Bei der vermögenden Private Banking- Grundstück in der Kurfürstenstr. Klientel in der Hauptstadtregion liegt der Eigen-kapitalanteil nochmal deutlich höher bei plant der Projekt- und Gebiets- durchschnittlich rund 40 Prozent“, so Werner. In diesem Kundensegment verzeichnet die entwickler drei Townhäuser Bank gerade auch die stärkste Wachstumsdynamik: „Aufgrund der hohen Nachfrage sowie ca. 20 Eigentumswoh- gerade durch die Erbengeneration, insbesondere zu Themen wie Vermögensnachfolge- nungen. BPD freut sich bei dem und Finanzplanung, bauen wir unser Angebot in der Hauptstadtregion mit einer Ver- Projekt über eine Zusammen- doppelung unserer Berater und Spezialisten im Private Banking nochmals aus“, kündigt arbeit mit dem Architekturbüro Werner weitere Wachstumsinitiativen der HVB in Berlin an. In der Immobilienfinanzierung Anne Lampen BDA. entscheiden sich aufgrund der niedrigen Zinsen in allen Kundensegmenten, im Filialge-

schäft wie auch im Private Banking, immer mehr Immobilienkäufer für sehr lange Zins- REInvest Asset Management bindungen mit bis zu 30 Jahren. S.A. hat das Neubauprojekt

CoFactory Berlin Mitte in Zu- Die Bank stellt zudem einen Trend bei ihren Berliner Kunden fest: In der jetzigen sammenarbeit mit der Profi- Niedrigzinsphase nutzen immer mehr Kunden die günstigen Marktkonditionen zur Partner AG fertiggestellt und Finanzierung für Renovierungs- und Modernisierungsmaßnahmen. Da diese meist unter langfristig voll vermietet. Erwor- 50.000 Euro liegen, fragen Kunden gezielt Modernisierungskredite in Form klassischer ben wurde die CoFactory Berlin Ratenkredite nach. „Gerade bei diesen kleineren Finanzierungsvorhaben präferieren die Mitte als Projekt im November Kunden in der Region eher Ratenkredite mit unkomplizierten Kreditanträgen und sehr 2017 für den in deutsche Büro- schnellen Kreditzusagen“, stellt Finanzierungsspezialist Werner fest. Auch müssten keine immobilien investierenden Sicherheiten gestellt werden. Fonds DRED. Das Bürogebäu- de befindet sich in der Gent- Prognose: Stärkerer Mietwohnungsbau könnte die Lage beruhigen hiner Straße 32- 34 im Stadtteil

Tiergarten. Insgesamt umfasst Auch in den sich abzeichnenden wirtschaftlich schwächeren Zeiten wird Berlin dank seiner das Gebäude rd. 6.100 qm immer besser aufgestellten Wirtschaftsstruktur auf dynamischem Aufholkurs bleiben. Bei Mietfläche sowie 25 Tiefgara- leicht schwächerem Einwohnerwachstum dürfte vor allem die anhaltende Niedrig- genstellplätze. Das Gebäude ist zins-phase vorerst für ein weiterhin großes Interesse an Wohnimmobilien in der Hauptstadt langfristig an Titel Media sowie sorgen. Der Wohnungsbau scheint sich mit Blick auf die Genehmigungszahlen und die Sennder Logistik vermietet. aktuelle Gemengelage seinem Peak zu nähern (Engpässe in der Bauwirtschaft, zunehmende Flächenknappheit, Konkurrenz durch attrak-tiveren Bürobau), weshalb der immer noch wachsende Bedarf bei hohen Zuzugsraten vorerst weiter nicht gedeckt werden kann. Ein flächendeckender Preisrückgang sei eher unwahrscheinlich. □ Nr. 458, 38. KW, 20.09.2019

BFW: Gesetzentwurf zum Mietendeckel ist verfassungswidrig und hat schwere handwerkliche Fehler

Der BFW Landesverband Berlin/Brandenburg hat im worden sind, Foto: © BFW Namen und als Interessenvertreter der privaten mittel- betont der BFW. ständischen Immobilienwirtschaft seine Stellungnahme Der Berliner zum Berliner Mietendeckel abgegeben. Dabei kritisiert der Mietspiegel 2019 BFW scharf den von Katrin Lompscher, Berlins Senatorin wurde erst vor für Stadtentwicklung und Wohnen, vorgelegten Gesetzent- vier Monaten wurf. Dieser werde massiv in die Geschäftstätigkeit der vom Senat ver- Unternehmen in rechtlicher, tatsächlicher und wirtschaft- öffentlicht, nach- licher Weise eingreifen, heißt es in der Stellungnahme zum dem er gemein- Gesetzentwurf: „Er ist politisch motiviert, nicht durch Zahlen sam mit drei belastbar und zerstört auf Jahre die Möglichkeit zu einem Vermieter- und Berliner Mietspiegel zurückzukehren.“ Der BFW und die Mieterverbänden private Immobilienwirtschaft lehnen den Gesetzentwurf erarbeitet und daher vollumfänglich ab. erstmals seit 2013 wieder von Susanne Klabe, die Geschäftsführerin des BFW Landes- allen anerkannt verbandes Berlin/Brandenburg e.V., sagt: „Der vorliegen- wurde, darunter de Entwurf ist eher ein politischer Fahrplan als ein Gesetz- vom BFW entwurf mit Qualität. Wir sind überzeugt: Der Mietendeckel Landesverband. BFW-Geschäftsführerin Susanne Klabe ist verfassungswidrig, er blockiert Investitionen in der Hauptstadt, schadet dem Wirtschaftsstandort und schafft Den Nachweis einer gefühlten Mietsteigerung bleibt keine einzige neue Wohnung in Berlin. Offensichtlich ist es der Entwurf ebenfalls schuldig. Der BFW dagegen hat die auch, dass bei der Erarbeitung des Entwurfs auf das fun- Tabellenfelder des Mietspiegels 2013, den der Senat als dierte Wissen von Fachleuten verzichtet wurde, weil er Basis für den Gesetzentwurf genommen hat, und die Felder gravierende handwerkliche Fehler beinhaltet.“ des Mietspiegels 2019 übereinandergelegt und analysiert.

Der BFW bekräftigt erneut seine Position, dass die Bereits auf den ersten Blick sei erkennbar, dass die Entwick- Einführung eines Berliner Mietendeckels nicht mit dem lung der Haushaltsnettoeinkommen zwischen 2013 und Grundgesetz vereinbar ist. Zu diesem Ergebnis war im 2019 mit der Preisentwicklung in rund 80 Prozent der Felder Frühjahr ein Rechtsgutachten gekommen, das die Rechts- Schritt gehalten habe, heißt es in der Stellungnahme. anwaltskanzlei Greenberg Traurig im Auftrag des BFW Landesverbandes Berlin/Brandenburg erarbeitet hatte. Der BFW verteidigt den Berliner Mietspiegel als ein Demnach fehlt dem Berliner Gesetzgeber allein schon die fundiertes und bewährtes Ausgleichsinstrument zwischen erforderliche Gesetzgebungskompetenz. Mieter und Vermieter. Zugleich warnt er vor den Folgen, sollte das Gesetz Anfang 2020 wirksam und der Miet-spiegel Ungeachtet dessen, dass das geplante Regelwerk faktisch außer Kraft gesetzt werden. Erst für das Jahr 2032 des Landes Berlin gegen das Grundgesetz verstößt und könnte der nächste Mietspiegel für die Hauptstadt auf der deshalb von Anfang an unwirksam ist, gibt der BFW die Grundlage des Bürgerlichen Gesetzbuches wieder erarbeitet vom Senat erbetene Stellungnahme zu dem geplanten werden. Mieterhöhungen ab 2026 wären dann dem freien Mietendeckel-Gesetz auch inhaltlich ab. Dem Entwurf Spiel der Kräfte ausgesetzt – mit der Folge deutlich höherer attestiert der BFW schwere handwerkliche Fehler: So be- Mieten. „Der Umgang mit dem Mietspiegel, der das einzig ziehe dieser sich ausdrücklich auf die Angebotsmieten in transparente Mittel gleichermaßen für Mieterinnen und Berlin, damit wurde vom Senat eine falsche Bezugsgröße Mieter sowie Vermieter ist, grenzt an eine beispiellose Ver- gewählt, um eine angebliche Mietenexplosion zu antwortungslosigkeit. Die Jahrzehnte lange Erfahrung wirft begründen. Lediglich 50.000 Wohnungen, die in der Neu- der rot-rot-grüne Senat mit seinen ausschließlich politisch vermietung auf Portalen angeboten wurden, sind dabei zur motivierten Mietobergrenzen einfach auf den Müll. Wir for- Berechnungsgrundlage gemacht worden. Dem stehen dern den Senat nachdrücklich auf, den Berliner Mietspiegel 1,5 Mio. Mietwohnungen gegenüber, die im Mietspiegel in seiner Systematik beizubehalten und die Vorbereitungen 2019 statistisch sauber erfasst, gewichtet und bewertet für den Mietspiegel 2021 zu treffen“, sagt Susanne Klabe. ►

Nr. 458, 38. KW, 20.09.2019

News Der BFW warnt vor den Folgen des Mietendeckels, der zu einer Welle von Mietstreitigkeiten führen wird, die bis zur Prüfung des Gesetzes durch das Landes- oder Im Waidmannsluster Damm Bundesverfassungsgericht voraussichtlich ein Volumen von bis zu einer Milliarde Euro 161, 163 im Stadtteil Reini- umfassen könnte. Zu rechnen ist auch mit Tausenden Zustimmungsklagen der Vermieter ckendorf errichtet der Projekt- bei Mieterhöhungen. entwickler und Bauträger PROJECT Immobilien das In seiner Stellungnahme verweist der BFW auf den starken Vertrauensverlust in der Neubauensemble „DAS WAID- mittelständischen Immobilienwirtschaft schon durch die Ankündigung des Mietendeckels. MANNS“. Der Verkauf der 18 Bei einer Umfrage unter BFW-Mitgliedsunternehmen noch vor der Veröffentlichung des neuen Eigentumswohnungen Gesetz-entwurfs erklärten 72 Prozent der Unternehmen, ihre geplanten Investitionen zu hat bereits begonnen. Aufge- stoppen oder aufzugeben. Auch erforderliche Sanierungen und Modernisierungen haben teilt auf zwei Häuser entstehen sie vielfach schon auf Eis gelegt. die Wohnungen und Tief- garage in energieeffizienter Der BFW Landesverband Berlin/Brandenburg wird seine Stellungnahme zum KfW- 55- Bauweise auf einem Mietendeckel – dem vorliegenden Entwurf zum „Gesetz zur Mietenbegrenzung im ca. 2.330 qm großen Grund- Wohnungswesen in Berlin“ – auf seiner Website mit allen Anlagen veröffentlichen, um die stück. Mit einer Gesamtwohn- erforderliche Transparenz in der Diskussion herzustellen. □ fläche von rund 1.880 qm bie- tet „DAS WAIDMANNS“ Zwei- bis Vier- Zimmer- Wohnungen. Der Bau des dreigeschossigen Colliers: Neubaus plus Dachgeschoss Gesetzesvorhaben in Berlin frieren Wohnungsmarkt ein beginnt voraussichtlich bereits in den nächsten Wochen. Nach Angaben von Colliers International frieren die geplanten Gesetzesvorhaben in Berlin, Bis zum Jahr 2023 realisiert wie beispielsweise der Mietendeckel, schon jetzt den Wohnungsmarkt größtenteils ein. der Projektentwickler EDGE Felix von Saucken, Head of Residential bei Colliers International in Deutschland: „Wir das Projekt EDGE East Side sehen aktuell, dass Projektentwickler ihre Wohnungsneubauvorhaben stoppen und auf Eis Berlin. In einem Joint Venture legen. Auch institutionelle Investoren wollen zunehmend nicht mehr in die Assetklasse haben Allianz Real Estate Wohnen in Berlin investieren. Die aufgeheizte politische Diskussion und die angedrohten und Universal- Investment, Maßnahmen wirken kontraproduktiv und führen zu starker Verunsicherung. Das Ziel mehr letztere handelnd für einen Wohnraum günstig zur Verfügung zu stellen wird so nicht erreicht, es wird zu einer Spezialfonds mit der Bayeri- Reduktion der Neubauaktivitäten kommen und zu einer weiteren Verknappung führen.“ schen Versorgungskammer als Investor, das circa 140 Deutschland ist ein Mieterland. Die hiesige Eigentumsquote ist nach den aktuellsten Meter hohe Hochhaus von Zahlen dieses Jahres mit 51,4 Prozent nach wie vor eine der geringsten in Europa. Gleich- EDGE erworben. Für Allianz ist zeitig ist die Bundesrepublik einer der sichersten und solidesten Wohnmärkte in Europa. es das zweite Investment in ein Die Kaufpreise in den Metropolen sind seit der Nachkriegszeit stabil und haben an Wert EDGE Projekt. Das integrative gewonnen. Beim Blick auf die jüngere Vergangenheit zeigt sich ein Preisanstieg bei Mieten Konzept aus privat genutzten, und Preisen, jedoch deutlich geringer als im europäischen Vergleich. halb- öffentlichen und öffent- lichen Flächen verbindet den Von Saucken: „Starke Kostentreiber dafür sind neben langwierigen Genehmigungs- Business- District an der Mer- verfahren die Flut von gesetzlichen Auflagen, die das Bauen in Deutschland deutlich teurer cedes- Benz Arena mit dem als im europäischen Ausland macht. Umso erstaunlicher ist der Fakt, dass Wohnen den- Umfeld auf der anderen Seite noch günstiger als in vielen unserer europäischen Nachbarländer ist. So findet man bei der Warschauer Brücke und einer Fahrtzeit von etwa einer halben Stunde in den meisten Ballungsgebieten immer noch jenseits der Gleise. Dafür wer- Wohnraum für unter 9,00 Euro pro Quadratmeter.“ den wesentliche Bereiche der ersten 4 Ebenen sowie das Deswegen ist laut Colliers International ein Maßnahmenpaket aus Neubau, 35. OG öffentlich zugänglich Flächenaktivierung und spezielleren Finanzierungs- bzw. Subventionierungsformen nötig, gemacht und während der um dem aktuellen Wohnungsmangel in den Metropolen zu begegnen. „Der Zuzug in die üblichen Betriebszeiten des Ballungszentren wird nicht abnehmen. Deswegen ist das Zusammenspiel zwischen Objektes für Besucher privater und öffentlicher Hand die einzig sinnvolle Möglichkeit, der derzeitigen Situation zu begehbar sein. begegnen“, so von Saucken abschließend. □ Nr. 458, 38. KW, 20.09.2019

Die Grünen und der Mietendeckel Grundsätzlich sei „eine politische Steuerung“ aber „unbedingt notwendig“, schreibt Vandrey laut Checkpoint, Ein Disput über das Für oder Wider zum Mietendeckel ist zumal auch ein weniger radikaler Mietendeckel „wesentlich unter den Grünen entbrannt. Dabei sind sie doch Koalitions- besser als die eigentlich gewollte Enteignungsdebatte der partner und sollten dieses Instrument doch mittragen, ohne Linken“ sei. Empfehlung für das weitere Vorgehen: „Nach Wenn und Aber. Oder? innen sollten wir den Referentenentwurf kontrovers diskutieren, nach außen sollten wir eine geschlossene und Petra Vandrey, neue rechtspolitische Sprecherin der abgewogene Position vertreten.“ Grünen-Fraktion im Abgeordnetenhaus, wünscht sich – wie der Checkpoint Newsletter des Tagesspiegel berichtet – Nur Diskussionpapier? „eine weniger radikale Variante“ des Mietendeckels „als es der jetzige Referentenentwurf ist“. In einer internen Mail Das gefällt der wohnungspolitischen Sprecherin der Grünen nennt sie das Vorhaben laut Newsletter „verfassungs- Katrin Schmidberger so gar nicht: Sie erklärte Vandreys rechtlich bedenklich“ und mahnt bei „Eingriffen in das Eigen- Expertise zum „Diskussionspapier einer MdA, das weder zur tum“ mehr Verhältnismäßigkeit an – die Mieten sollten Veröffentlichung, noch als Position für Partei/Fraktion deshalb nur eingefroren, nicht gesenkt werden. Zudem gedacht war“ – und setzte eine eigene Erklärung dagegen, müsse die Lage einer Wohnung weiterhin eine Rolle angekündigt als „Unsere Grüne Position“. spielen, andernfalls drohe eine „Schattenwirtschaft“ mit Schwarzgeldzahlungen. Auszüge (lt. Checkpoint):

Weitere Einwände:  „Wir wollen in Berlin einen Wohnungsmarkt erreichen, bei dem auch Gering- und Normalverdiener/innen wieder  Es drohe ein „Crash“ auf dem Immobilienmarkt, der „die eine Chance haben, zu bezahlbaren Preisen eine Altersabsicherung einer großen Zahl von Kleininvestoren Wohnung zu finden.“ ruiniert“.  „Es gibt kein Recht auf unendliche Renditen, aber es gibt  „Der Zustand der Häuser wird massiv schlechter“. eben auch die Verhältnismäßigkeit, die beim Eingriff in die Eigentumsfreiheit zu gelten hat. Wird diese nicht be-  Mieter hochpreisiger Wohnungen achtet, droht der Mietendeckel vor Gericht zu scheitern.“ würden eher geschützt.  „Es muss zwar eine Härtefallregelung für Eigentümer/  Der bezirkliche Modernisierungsvorbehalt innen geben, jedoch darf auch diese nicht zur Regel gefährde die Klimaschutzziele. werden, sondern muss eine Härte und somit Ausnahme  „Weniger Neubau“ wegen Planungsunsicherheit darstellen.“ für Investoren.  „Was brisant ist: Es gibt bisher kein Konzept für das  „Überlastung der Bezirksämter“. bezirkliche Personal, welches zur Umsetzung dringend  „Flut von Klagen“ vor dem Verwaltungsgericht. nötig ist.“  „Härtefallregelung zu unbestimmt“.  „Fragwürdig bzw. kritikwürdig in dem von der Senatsver- waltung für Stadtentwicklung und Wohnen vorgelegten „Noch mehr Zuzug“ durch den Mietendeckel.  Entwurf ist der Vorschlag, dass die Mieten aller Wohnun-  „Die Stadt wird noch voller, die Infrastruktur noch mehr gen, die in den letzten 15 Jahren modernisiert wurden, überlastet“. einen Aufschlag von 1,40 Euro/qm bekommen sollen.“  „Wir können nicht alle wohnungspolitischen Vorstellun- gen im Gesetz zum Mietendeckel unterbringen, da an- News sonsten damit zu rechnen ist, dass das Gesetz vor Ge- richt als ungültig erklärt wird.“ Die Deutsche Wohnen kann lt. Medienberichten eine knappe halbe Million Mieteinnahmen gleich weiterreichen (Da hat wohl die Wohnungssenatorin Katrin Lompscher von an die Finanzaufsicht: Die Bafin verdonnerte den Konzern, den Linken noch einigen Klärungsbedarf mit ihrem gegen den in Berlin ein Enteignungs-Volksbegehren läuft, Koalitionspartner von den Grünen, oder? KK) □ zu einer Geldbuße von 427.000 Euro, weil der Halbjahres- bericht 2018 nicht rechtzeitig zur Verfügung gestellt wurde.

Nr. 458, 38. KW, 20.09.2019

Personalie Steht eine Fusion Christof Altendorfer (41) hat zum 1. September 2019 die von TLG und Aroundtown bevor? Leitung des Bereichs Invest- ment Management Deutsch- Die TLG Immobilien AG („TLG“) (ISIN: DE000A12B8Z4) hat eine Vereinbarung mit der land bei der CA Immo über- Avisco Gruppe („Avisco“), dem größten Aktionär von Aroundtown SA („Aroundtown“), nommen und wurde zudem über den Erwerb eines Aktienpakets in Höhe von 9,99% des Gesellschaftskapitals von in die Geschäftsführung der Aroundtown für 1.016 Millionen Euro abgeschlossen (der „Anteilserwerb“). Der für den CA Immo Deutschland GmbH Anteilserwerb vereinbarte Preis bewertet Aroundtown mit 8,3 Euro pro Aktie berufen. Er verantwortet in (der „Kaufpreis“), was dem EPRA NAV von Aroundtown am 30. Juni 2019 entspricht. Der dieser Funktion alle Immo- Anteilserwerb ist für den FFO pro Aktie der TLG vom ersten Tag an erhöhend (accretive). bilientransaktionen der CA Immo im deutschen Bundes- Ferner haben TLG und Avisco eine Optionsvereinbarung über einen weiteren Anteil gebiet und ist insbesondere in Höhe von 4,99% am Gesellschaftskapital von Aroundtown abgeschlossen, wonach TLG für die Entwicklung und den ein Erwerbsrecht (Call-Option) zum Kauf dieses Anteils und Avisco ein Veräußerungsrecht Ausbau des Portfolios in (Put-Option) zum Verkauf erhält (die „Option“). Im Fall einer vollständigen Ausübung der den deutschen Kernmärkten Option würde sich die Beteiligung von TLG an Aroundtown von 9,99% auf 14,99% erhöhen Berlin, Frankfurt und München und TLG zum größten Aktionär an Aroundtown machen. Der Preis pro Aktie gemäß der zuständig. Option entspricht dem Kaufpreis des Anteilserwerbs. Die Option kann von beiden Parteien bis zum 28. Februar 2020 ausgeübt werden und hängt von bestimmten Bedingungen wie Geschäftsführer der CA etwa einer Kartellrechts-freigabe ab. Immo Deutschland GmbH Micheale J. Morgan und Bestandteil der Transaktion ist eine zwischen TLG und Avisco getroffene Vereinba- Head of Real Estate Business rung über eine Halteverpflichtung (Lock-Up) bezogen auf 9,99% des Gesellschaftskapitals Operations Deutschland: (auf Grundlage des derzeitigen Gesellschaftskapitals) an Aroundtown bis zum 31. August „Wir gewinnen mit Christof 2020 oder einem möglichen Unternehmenszusammenschluss zwischen TLG und Around- Altendorfer einen erfahrenen town. Avisco unterstützt den möglichen Unternehmenszusammenschluss zwischen TLG und international bestens ver- und Aroundtown. netzten Leiter für sämtliche Investmentaktivitäten der CA Auf Grundlage der Bekanntgabe strebt TLG eine schnellstmögliche Vertretung im Immo am deutschen Markt. Verwaltungsrat (Board of Directors) an, die der Höhe der Beteiligung an Aroundtown ent- Mit seiner hervorragenden spricht. Aroundtown begrüßt es, dass TLG Aktionär der Gesellschaft wird. TLG und Marktkenntnis und seiner Aroundtown beabsichtigen, Verhandlungen in Bezug auf einen möglichen Unternehmens- langjährigen Erfahrung sowohl zusammenschluss im Interesse beider Gesellschaften und ihrer Aktionäre aufzunehmen. im Transaktions- als auch TLG hat die Absicht, als bietende Gesellschaft zu handeln (mit einem sich an dem dann Portfoliomanagement stärken aktuellen EPRA NAV der beiden Gesellschaften orientierenden Umtauschverhältnis, vor- wir so die organisatorischen behaltlich Marktbedingungen und beidseitiger Unternehmensprüfungen) oder eine andere Strukturen für die strategie- Form des Unternehmenszusammenschlusses herbeizuführen, sofern die Parteien dies konforme Entwicklung des einvernehmlich beschließen. Portfolios.“ Der Einstieg des deutlich kleineren SDax-Unternehmens TLG bei dem im MDax- Vor seinem Eintritt bei der CA gelisteten Konkurrenten könnte nach Analystenmeinungen nur der erste Schritt auf dem Immo war Christof Altendorfer Weg zu einer Fusion sein, der erste Schritt, einen paneuropäischen Immobilienkonzern zu in London bei der Norges schaffen mit Fokus auf Deutschland und die Niederlande, so die Meinungen weiter. □ Bank Real Estate Manage- ment (NBREM) als Portfolio Manager tätig. Hier verantwor- tete er seit 2012 den Aufbau und das Management eines hochwertigen Immobilienport- folios im Wert von insgesamt rund zwei Milliarden Euro.

Ein Unternehmen der dfv Mediengruppe

Die spannendsten Themen der Immobilienbranche – treffen Sie beim FEREF 2019 die führenden Akteure der Immobilien- und Finanzwirtschaft, Projektentwickler, Stadtplaner sowie Vertreter der Kommunen und Investoren!

Frankfurt European Real Estate Forum FEREF Wirtschaft trifft Kommune 18. November 2019 · Congress Center Messe Frankfurt

Sichern Sie sich jetzt Ihr Early Bird-Ticket Unter den Sprechern sind: zum Vorzugspreis von 390,00 EUR zzgl. USt.! Weitere Informationen: www.eurofi nanceweek.com/feref2019 Uwe Becker Bürgermeister, Stadt Frankfurt am Main Treiber, Trends und Bremsfaktoren für den Wirtschaftsstandort Deutschland – Perspektiven für die Wohnungswirtschaft Philip Grosse Chief Financial Officer, Mobile Smart City? Deutsche Wohnen SE, Berlin Wann sind die Visionen der schönen neuen digitalen Welt gelebte Realität?

Ist die Region die Stadt der Zukunft? Dr. Andreas Muschter Wie eine Metropolregion punkten kann: Vorsitzender des Vorstands, Commerz Real AG, Die Perspektiven von Rhein-Main im Wiesbaden internationalen Vergleich

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Impressum Firmen und Personen, die in dieser Ausgabe genannt werden:

Rheda-Wiedenbrück, T: 05242- Admares (29), Aengevelt (15), Allianz Real Estate (35),Alpine Finanz Bau GmbH (30), Anne 901250, F: 05242-901251 [email protected], Lampen BDA (33), Aroundtown (37),Artelia (9), Aurelis Real Estate (9),Avisco Gruppe (37), www.rohmert-medien.de, Barings (14), Barmer GEK (21), Bayerische Versorgungskammer (35), Berliner Zeitung (33), Chefredaktion: BFW Landesverband Berlin/Brandenburg (34), BHW Bausparkasse (18), BNPPRE Werner Rohmert (13,14,17,28), BPD (33), Brockhoff & Partner, (14,15), bulwiengesa (10,28), CA Immo (10), Dr. Karina Junghanns (stellv. Chefredaktion) CA Immo Deutschland GmbH (37),Catella Real Estate (9),Catella Research (12,13), CBRE

Immobilienredaktion: (13,14), Colliers International (14,35), Commerz Real (3), Commerzbank (3), Consus (10), Dr. Thomas Beyerle, Dr. Gu- CoPlannery (30), Cording Real Estate (27), CPM (9),Cubion (14,15), DAVE (14,15), Deka drun Escher, Marion Götza, Uli Richter, Werner Rohmert (3,7), Design Office (8), Deutsche Bank Bauspar (5), Deutsche Fondsvermögen (19), Deut- sche Wohnen (36),DFV (19,22), DHG (27), DIP (14,15), DLA Piper (21), Dorea-Gruppe (30), Immobilienaktien: Hans Christoph Ries DuMont (33), EBZ Business School (19), Ellwanger & Geiger (21), Empira (10), Engel & Berlin: Karin Krentz Völkers (14,15), Garbe Industrial Real Estate (12,13), Gfk (28), Greenberg Traurig (34), Hamburg: Sabine Richter Groß & Partner (10), HanseMerkur Grundvermögen (13), HKA Hanseatische Kapitalverwal- München: Thomas Döbel (u.v.a.) tung (19), Hogan Lovells (9), HTB Gruppe (3), HypoVereinsbank (33), HypZert (15), IAV Einzelhandel: (22), IMMAC Holding (19,22), Ixocon (27), JLL (8,10,14,15,17,27,28), KGAL (3),KPMG (9), Dr. Ruth Vierbuchen LaSalle Investment Management (21), LBBW Research (25,26), LBS (15), Leisure Travel Volkswirtschaft: GmbH (30), Messe München (3), Minerva Development (27),Nassauische Heimstätte (21), Prof. Dr. Günter Vornholz NH Hotelgruppe (30), Norges Bank Real Estate Management (37),Patrizia (21), Planethome Hrsg.: Werner Rohmert (15), Porsche Consulting (29), Postbank Immobilien (15), Profi-Parnter AG (33), Project Recht / Anlegerschutzrecht: Gruppe (6,20,21,35), publity (5), Raab & Karcher (32), RAG Montan Immobilien (20), Real RA Klumpe, Schroeder & Part- ner, Köln; Dr. Philipp Härle - Tilp I.S. (4),Realogis (14), Regus (8), REInvest Asset Management S.A. (33), rent24 (8), RA, Berlin; Ruecker-Consult (30), Savills (14,26,27), Sennder Logistik (33), Shaftesbury Asset Manage-

Redaktl. Beirat: Klaus Ans- ment (9), Siemens Mobility (13),Signa Prime Selection (28), Sparkasse Nürnberg (15), Spar- mann (Deutsche Post Immobi- lien), Dr. Kurt E. Becker (BSK), kassen Finanzgruppe (15), Sparkassen-Immobilienvermittlung Bayern (14), Strabag (14), Christopher Garbe (Garbe Unter- Titel Media (33), TLG Immobilien AG (37), Trägerverbund Innenstadt (28),TUI (30), Unibail- nehmensgruppe/Garbe Industrial Rodamco-Westfield (28), Union Investment (27), Universal-Investment (21,35), vdp Real Estate GmbH), Dr. Karl Hamberger (Ernst & Young), (6),Warburg HIH Invest Real Estate (13), WealthCap (22), Wertgrund (13), WeWork Klaus Hohmann, Prof. Dr. Jens (8),Wohninvest Holding (13), Youmex (16), ZBI Gruppe (17), Zech Group (10), ZEW (10). Kleine, Frank Motte, Prof. Dr. Wolfgang Pelzl (Uni Leipzig), Fritz Salditt (Stb.), Andreas Altendorfer, Christof (37); Ambrosius, Marco (3); Averbeck, Christian (3); Beck, Oliver (30); Schulten (Bulwien AG), Dr. Mar- cus Gerasch (arvato) Benko, René (28); Beyerle, Thomas (12); Bormann, Florian (19,22); Bütter Dr., Michael (30),

Wissenschaftliche Partner: Demmerle, Stephan (30); Dittrich, Klaus (3); Drwenski, Axel (3);Felix von Saucken (35); Prof. Dr. Hanspeter Gondring Friedrich, Silke und Holger (33); Güth, Martin (26); Hedberg, Mikael (29); Heinen, Ottmar FRICS (Studiendekan, Duale (21); Herz, Anke (11); Heuser, Dirk (3); Kistermann, Norbert (5); Klabe, Susanne (34); Hochschule Baden- Württemberg Stuttgart) Klumpp, Hans-Jürgen (5); Langhof Prof., Christoph (32); Leimbach, Stephan (8,9); Prof. Dr. Dieter Rebitzer Lompscher, Katrin (34); Ludwig, Sandra (28); Masuhr, Frank D. (30); Matzat, Karsten (30); (Studiendekan/FRICS; Hoch- Morgan, Michaele J. (37); Ost, Michael (18,19); Poppenheger, Lars (3); Prey, Andreas (3); schule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen - Quint, Andreas (10); Rücker, Thomas (30); Ruttmann, Tim (19); Saddei, Michael (30); Sau- Geislingen) er, Tim (19); Schenk, Matti (26); Scherer, Andree (8); Schmahle, Dieter (21); Schmidberger,

Katrin (36); Schmidt, Carolin (11); Schulten, Andreas (10); Sitzberger, Roland (29); Till, Prof. Verlag: Research Medien AG Dr., Holger (5); Tolckmitt, Jens (6); Trost, René (3); Urbanek, Dr., Christoph (21); Vandrey, Nickelstr. 21 Petra (36); Vennemann, Frank (5); Volz, Gabriele (22); Waldburg, Henrike (27); Werner, 33378 Rheda-Wiedenbrück T.: 05242 - 901-250 Frank (33); Winter, Richard (27). F.: 05242 - 901-251

Vorstand: Werner Rohmert Aufsichtsrat: Prof. Dr. Karl- Georg Loritz, Bubenreuth,

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