Der Weg Nach Ischgl. Die Entwicklung Des Tourismusortes Ischgl Im Zusammenhang Mit Der Ver- Kehrstechnischen Erschließung Und Dem Ausbau Der Talstraße Ende Des 19
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Philosophisch-Historische Fakultät Institut für Geschichtswissenschaften und Europäische Ethnologie Leopold-Franzens-Universität Innsbruck Der Weg nach Ischgl. Die Entwicklung des Tourismusortes Ischgl im Zusammenhang mit der ver- kehrstechnischen Erschließung und dem Ausbau der Talstraße Ende des 19. Jahrhunderts unter Berücksichtigung einer kompetenzorientierten Aufbereitung für den Unterricht an der NMS Paznaun Diplomarbeit zur Erlangung des akademischen Grades Magistra der Philosophie (Mag. phil.) eingereicht von Sabine Digruber bei Univ.-Prof. Mag. Dr. Kurt Scharr Innsbruck, Mai 2020 Danksagung Besonderen Dank möchte ich an dieser Stelle meinem Betreuer Herrn Univ.-Prof. Mag. Dr. Kurt Scharr für die Unterstützung und die angenehme Zusammenarbeit aussprechen. Ihre hilf- reichen Anregungen und die Freiheit bei der Gestaltung meiner Arbeit habe ich sehr geschätzt. Erwähnen möchte ich auch Mag. Bruno Pfeifer, welcher mir sehr viele Hilfestellungen für diese Diplomarbeit lieferte und immer ein offenes Ohr für meine Fragen hatte. Bedanken möchte ich mich auch bei all meinen Freunden, die mir während meiner Studienzeit und ganz besonders auch beim Schreiben dieser Diplomarbeit immer wieder mit Rat und Tat zur Seite standen. Ein ganz besonderer Dank gilt meinen Eltern Annelies und Werner und meinem Bruder Mar- kus, welche mich immer mit allen Mitteln unterstützt haben – ohne euch wäre dies nicht mög- lich gewesen. Vielen Dank! 2 Abstract Die vorliegende Arbeit gibt einen Überblick über die Entwicklung des Tourismusortes Ischgl im Paznauntal unter besonderer Berücksichtigung der verkehrstechnischen Erschließung des Ortes und dem Ausbau der Talstraße Ende des 19. Jahrhunderts. Die über das Engadin besiedelte Gemeinde Ischgl im Nordtiroler Oberland ist heute insbeson- dere für ihren Wintertourismus bekannt. Bis ins 18. Jahrhundert bestand jedoch noch keine ausgebaute Straßenverbindung zum Inntal und das Dorf lebte lange Zeit vor allem vom Saum- handel mit der Schweiz. Als dieser Handel aufgrund der Lockerung der politischen Beziehung zum Engadin und der Verschlechterung der Wege zum Erliegen kam, konnte sich ein Großteil der Bevölkerung des kargen Tales nicht mehr selbst ernähren, was zu Beginn des 19. Jahrhun- derts eine starke Abwanderung aus dem gesamten Paznaun zur Folge hatte. Das Ende des 19. Jahrhunderts brachte jedoch einen Umschwung mit sich. Die Berge wurden nicht mehr als Bedrohung wahrgenommen, sondern vielmehr als Ort der Freizeit gesehen. So nahm auch in Ischgl der Tourismus einen immer höheren Stellenwert ein. Diese Entwicklung ließ auch die Forderung nach einer neuen Talstraße, statt des bisherigen Karrenweges lauter werden. Die zunehmende Mobilisierung unterstrich die Notwendigkeit eines verbesserten Tal- weges und im Jahr 1885 wurde schließlich mit dem Ausbau dieser Straße begonnen. Es folgten ständige Erneuerungen und Erweiterungen bis hin zu etlichen Sicherungsarbeiten des Weges. So avancierte das Bergbauerndorf Ischgl nicht zuletzt auch dadurch zum heute international bekannten Wintersportort. Diese Arbeit soll daher im Besonderen den Ausbau der Talstraße Ende des 19. Jahrhunderts aber auch die vorhergehenden und darauffolgenden verkehrstechnischen Entwicklungen des Ortes in Verbindung mit der Fremdenverkehrsentwicklung in Ischgl nachzeichnen und so ver- suchen zu klären, wie es zum Straßenbau kam, wer dafür verantwortlich war, inwieweit ein Zusammenhang zwischen Tourismus und Straßenbau bestand und inwiefern der Fremdenver- kehr in Ischgl Einfluss auf die Konzeption der Verkehrsverbindung ins Tal hatte. 3 Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung ........................................................................................................................... 6 Quellen und Vorgehensweise ...................................................................................... 8 2. Das Dorf Ischgl ................................................................................................................ 11 Geographische Lage und Klima ................................................................................ 11 Die Geschichte des Ortes bis ins 19. Jahrhundert ..................................................... 13 2.2.1. Besiedlungs- und Herrschaftsgeschichte ............................................................ 13 2.2.2. Aus der Wirtschafts- und Sozialgeschichte ........................................................ 15 2.2.2.1. Handel, Landwirtschaft, Handwerk ............................................................ 15 2.2.2.2. Krieg, Hungersnot und Armut .................................................................... 17 3. Der Tourismus in Tirol bis zum Ersten Weltkrieg ...................................................... 20 Tourismus und Fremdenverkehr – Begriffsgeschichte, Definition und Abgrenzung 21 Die Eroberung der Berge – die Alpen als touristische Zielregion ............................. 23 Die Alpen und ihre Vereine – der Beginn der Tourismusförderung ......................... 26 Die Sommerfrische – Erholung auf dem Land .......................................................... 28 Die Eisenbahn – ein Pionier des Tourismus .............................................................. 30 Der Straßenverkehr – auf neuen Wegen ans Reiseziel .............................................. 34 4. Der Weg nach Ischgl – Der Ausbau der Talstraße ins Paznaun ................................ 37 Vor dem Ausbau – alter Talweg und neue Hoffnung ................................................ 37 Die Protagonisten des Straßenbaus – Unterstützer, Gegner und Leitfiguren ............ 41 Die Finanzierung – eine große Herausforderung ...................................................... 45 Der Ausbau – von Bautätigkeiten, Eröffnung und Instandhaltung ........................... 51 Nach dem Ausbau – weitere Entwicklungen in Ischgl bis 1914 ............................... 55 5. Perspektivenwechsel – die Talstraße in Bilddokumenten ........................................... 60 6. Der Tourismus und die Talstraße – ein Überblick der letzten hundert Jahre .......... 73 7. Schlussbetrachtung ......................................................................................................... 78 8. Archivmaterial zum Ausbau der Talstraße ins Paznaun ............................................ 81 4 8.1.1. Faszikel 10: Straßenakten, Konkurrenzstraße 1884–1909 ................................. 83 8.1.2. Faszikel 11: Paznauner Konkurrenzstraße 1884–1912 .................................... 103 9. Fachdidaktische Aufbereitung ..................................................................................... 120 Kompetenzbereiche ................................................................................................. 120 Lehrplanbezug ......................................................................................................... 122 Rahmenbedingungen ............................................................................................... 123 Stundenbilder ........................................................................................................... 124 Anhang: Materialien und Arbeitsblätter .................................................................. 129 10. Literatur- und Quellenverzeichnis .............................................................................. 138 Literatur ................................................................................................................ 138 Zeitungen und Zeitschriften ................................................................................. 142 Quellen ................................................................................................................. 143 Bildquellen ........................................................................................................... 144 11. Abbildungsverzeichnis .................................................................................................. 145 12. Tabellenverzeichnis ....................................................................................................... 145 13. Abkürzungsverzeichnis ................................................................................................ 146 14. Eidesstattliche Erklärung ............................................................................................. 147 5 „Um dem Puls der Zeit gerecht zu werden, spann der Mensch seine neue Lebensader, die Straße, rund um den Globus und goss so die ‚Zukunft der Mobilität‘“1 1. Einleitung Das „Ibiza der Alpen“, wie Ischgl auch gerne genannt wird, zählt heute mit ca. 1.600 Einwoh- nern, 11.900 Gästebetten, 45 Liftanlagen, 239 Pistenkilometern und insgesamt mehr als 1.400.000 Nächtigungen in der Wintersaison zu den bekanntesten Skidestinationen Öster- reichs.2 Nur 150 Jahre früher war Ischgl jedoch noch ein von Armut geprägtes Bergbauerndorf, welches die Bevölkerung häufig zur Abwanderung aufgrund des Fehlens jeglicher Perspektive veranlasste.3 Erst Ende des 19. Jahrhunderts zeichnete sich langsam ein Umschwung ab, auch weil eine neue Talstraße den Puls der Zeit nach Ischgl brachte. Hier möchte diese Diplomarbeit ansetzen und macht es sich zum Ziel, die Entwicklung des Ortes Ischgl nachzuzeichnen. Ihren Fokus legt sie dabei auf den Ausbau der Talstraße Ende des 19. Jahrhunderts unter Einbeziehung des touristischen Aspekts. Es wird versucht zu klären, wie es zum Ausbau der Talstraße ins Paznaun Ende des 19. Jahrhunderts kam, inwieweit ein Zu- sammenhang zwischen Tourismus und dem Straßenausbau bestand, ob die