Brüssel, 3. Dezember 2014 Newsletter der Europagruppe GRÜNE Rückblick auf die Plenarwochen in Straßburg 20. - 23. Oktober und 24. - 27. November 2014

I. Die Themen Seite

- Luxemburg-Leaks, Misstrauensvotum und Untersuchungsausschuss 2

- Investitionsplan der EU-Kommission 2

- Besuch des Papstes 3

- Plastiktüten 3

- Fluggastdaten-Abkommen mit Kanada 4

- Wahl der EU-Kommission 4

- Haushalt 2015 5

- Ebola-Krise 6

- Mos Maiorum 6

- Europäischer Rat 7

- Europäischer Datenschutzbeauftragter 7

- IS und die Situation in Kobane 8

II. Termine

- Aktuelle Veranstaltungen der Europagruppe GRÜNE 9

1 I. Die Themen

Luxemburg-Leaks, Misstrauensvotum und Untersuchungsausschuss

Aussprache und Abstimmung im Europäischen Parlament

Debatte am Montag, 24. November Abstimmung am Donnerstag, 27. November

+++ Kontakt: MdEP, www.sven-giegold.de +++

Hintergrund: Die Rechtsparteien Front National aus Frankreich und UK Independence Party aus Großbritannien sowie die italienische 5-Sterne-Bewegung sind mit dem Misstrauensvotum gegen die Kommission von Jean-Claude Juncker gescheitert (101 Stimmen dafür, 461 dagegen und 88 Enthaltungen). Die Grünen setzen sich stattdessen für einen Untersuchungsausschuss ein und haben die dafür nötigen 188 Unterschriften fast erreicht. Die Konferenz der Fraktionsvorsitzenden vertagte vergangene Woche ihre Entscheidung darüber, wie mit LuxLeaks umgegangen werden soll. Grüne Position: Die Grünen haben das Misstrauensvotum abgelehnt. Juncker muss bleiben, um zu handeln. Allerdings muss das Europaparlament jetzt alles tun, um Aufklärung zu leisten und Druck aufzubauen. Der Vorschlag von Sozialdemokraten, Konservativen und Liberalen, zwei Berichte des Wirtschafts- und Währungsausschusses vorzulegen, springt dabei zu kurz und ignoriert ein viel stärkeres demokratisches Instrument des Europaparlaments: den von den Grünen geforderten Untersuchungsausschuss. Der aggressive Steuerwettbewerb der Niederlande, Luxemburgs, Irlands und Österreichs ist ein Bruch europäischen Rechts. Nur ein Untersuchungsausschuss kann gezielt untersuchen, ob Mitgliedsstaaten oder die EU-Kommission EU-Recht verletzt haben, weil er Zeugen vorladen, Unterlagen von Mitgliedsstaaten beschaffen und die nötigen Ressourcen bekommen könnte. Die Forderung nach einem Untersuchungsausschuss unterstützen über 30 NGOs. Außerdem haben die Grünen einen Zehn-Punkte-Aktionsplan gegen Steuervermeidung durch Großunternehmen in Europa vorgelegt: Er fordert volle Transparenz über Unternehmensgewinne, eine gemeinsame Grundlage und Mindestsätze für Unternehmenssteuern.

> Grüne Kampagne gegen Steuervermeidung & 10-Punkte-Aktionsplan

> Vorgeschlagenes Mandat für den Untersuchungsausschuss (englisch)

> Mehr als 30 Nichtsregierungsorganisationen fordern Untersuchungsausschuss

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Investitionsplan der EU-Kommission

Aussprache im Europäischen Parlament

Debatte am Mittwoch, 26. November

+++ Kontakt: Reinhard Bütikofer MdEP, www.reinhard-buetikofer.de +++ +++ Kontakt: Sven Giegold MdEP, www.sven-giegold.de +++

Hintergrund: Am Mittwoch präsentierte Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker seinen mit Spannung erwarteten Investitionsplan. Diese erste große politische Initiative der EU-Kommission, und die Nummer eins in den politischen Leitlinien von Jean-Claude Juncker, sieht vor, in den nächsten drei Jahren Investitionen im Umfang von 315 Milliarden Euro zu mobilisieren. 21 Milliarden Euro an Garantien und Kapital aus dem Europäischen Haushalt und von der Europäischen Investitionsbank sollen mit privaten Investitionen auf diesen Betrag gehebelt werden. Viele Details 2 bezüglich des neuen Fonds und die Verteilung von Risiken und Ertragschancen zwischen Privatinvestoren und Staat sind allerdings noch unklar. Grüne Position: Sein Investitionsprogramm könnte einen Kurswechsel in der gemeinsamen europäischen Wirtschaftspolitik einleiten. Weg von der verheerenden Austeritätspolitik und hin zu einer überfälligen Belebung der Wirtschaft in Europa, worauf die Grünen seit langem drängen. Allerdings darf es bei Junckers Investitionsplan nicht zur Förderung überkommener Strukturen kommen. Das konsequente Setzen auf ökologische Innovationen ist bislang ein blinder Fleck in diesem Programm. Die Grünen werden auch genau prüfen, ob der Fonds privaten Investoren risikolose Gewinne zuschanzt. In der sozialen Marktwirtschaft müssen privaten Gewinnen entsprechende private Risiken entgegenstehen. Junckers Investitionsplan hat einen entscheidenden Konstruktionsfehler, weil eine gerechte Steuerpolitik als langfristige Finanzierungsquelle für öffentliche Investitionen fehlt. Eine gerechte Steuerpolitik ist der Schlüssel für frisches Geld für öffentliche Investitionen.

> Pressemitteilung von Reinhard Bütikofer und Sven Giegold

> Der Grüne Investitionsplan (englisch)

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Besuch des Papstes

Ansprache von Papst Franziskus vor dem Europäischen Parlament

Dienstag, 25. November

+++ Kontakt: MdEP, www.rebecca-harms.de +++

Hintergrund: Nach 25 Jahren hat wieder ein Papst vor dem Europäischen Parlament gesprochen. Papst Franziskus folgte damit einer Einladung von Parlamentspräsident Schulz. Grüne Position: Der Besuch des Papstes war nicht unumstritten, dennoch wurde seine Rede von Kritikerinnen und Kritikern ebenso wie Papstanhängern mit Spannung erwartet. In seiner Rede fand der Papst klare Worte insbesondere als Mahner für mehr Solidarität und Gerechtigkeit und im Kampf gegen Armut. Auch betonte der Papst in seiner Rede Ideen zu Klima- und Umweltschutz. Sein Appel war, dass das Europäische Parlament sich dafür einsetzen müsse, dass ein Europa der Menschen im Vordergrund der politischen Arbeit steht. Die Grünen haben dem Papst zudem einen persönlichen Brief übergeben, in dem sie ihm ihre Unterstützung beim Klimaschutz und in der Flüchtlingsfrage zugesagt haben. Zugleich haben die Grünen ihre Kritik zur Haltung der katholischen Kirche bei den reproduktiven Rechten der Frauen oder LGBTI-Fragen geäußert. Als Gäste zu der Debatte haben die Grünen Vertreter von Nicht-Regierungsorganisationen eingeladen, die sich für LGBTI, Frauen- und Flüchtlingsrechte einsetzen.

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Plastiktüten

Abstimmung im Umweltausschuss des Europäischen Parlaments ordentliche Gesetzgebung

Montag, 24. November

+++ Kontakt: Martin Häusling MdEP, www.martin-haeusling.de +++

3 Hintergrund: Der Ministerrat hat am 21. November dem Richtlinien-Vorschlag von Europäischer Kommission und Parlament zugestimmt, der Umweltausschuss des Europaparlaments folgte in der vergangenen Woche. Somit stehen die Details zu einer neuen EU-Richtlinie zur Verwendung von Plastiktüten nun fest. Die EU-Staaten können zwischen den folgenden Möglichkeiten wählen, um die Zahl von Plastiktüten zu verringern: a) Reduktionsziele auf 40 Tüten/Person bis Ende 2025 b) Verbrauchs-Gebühr bis Ende 2018 Zudem muss die Kommission eine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) der kritischen Oxo-Tüten durchführen, um gegebenenfalls Reduktionsvorschläge vorzulegen. Ergebnis aus Grüner Sicht: Das Grüne Verhandlungsteam hat maßgeblichen Anteil am Erfolg der Verhandlungen. Ausgangsposition der Kommission und des Ministerrates waren lediglich nationale Verbote ohne quantifizierbare Zielvorgaben. Unser weiteres Ziel ist es, die besonders umweltschädlichen Oxo-Tüten zu verbieten, da diese sich beim Verfall in Mikro-Teilchen zersetzen und die Meere und Umwelt nachhaltig schädigen. Die UVP der Kommission und der nachfolgende Gesetzesvorschlag könnten Schritte zur Erreichung dieses Ziels sein, idealerweise einhergehend mit einer Förderung von biologisch abbaubaren Plastiktüten.

> Pressemitteilung von Martin Häusling

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Fluggastdaten-Abkommen mit Kanada

Antrag zur Vorlage vor dem Europäischen Gerichtshof

Abstimmung am Dienstag, 25. November

+++ Kontakt: , www.janalbrecht.eu +++

Hintergrund: Das neue Abkommen zwischen der EU und Kanada zur Vorratsspeicherung und Auswertung der persönlichen Daten von Flugreisenden wurde im Juni unterzeichnet und lag nun dem Europäischen Parlament zur Ratifizierung vor. Grüne, Liberale, Sozialdemokraten und die Linken bestanden darauf, das Abkommen dem Europäischen Gerichtshof vorzulegen, bevor das Parlament darüber entscheidet. Diese Forderung fand eine klare Mehrheit von 383 gegen 271 Stimmen. Grüne Position: Der Europäische Gerichtshof hat in seinem Urteil zur Vorratsdatenspeicherung vom 8. April 2014 der anlasslosen Speicherung von personenbezogenen Daten einen Riegel vorgeschoben. Im Lichte dieses Urteils muss auch das geplante Abkommen auf den Prüfstand. Es gibt keinen Beleg dafür, dass die anlasslose Speicherung von Fluggastdaten den Sicherheitsbehörden hilft, Terroristen abzuwehren. Den Anschlag auf das kanadische Parlament in Ottawa im Oktober hat auch die bereits heute illegal praktizierte Weitergabe von Fluggastdaten nicht verhindert. Währenddessen ist nun klar, dass bereits vorhandenen Verdachtsmomenten schlicht nicht nachgegangen wurde. Es ist beschämend, dass die Konservativen sich gegen diese Grundrechte- Prüfung gewehrt haben.

> Artikel: „CDU/CSU scheitern im Europaparlament“ ------

Wahl der EU-Kommission

Vorstellung und Wahl der neuen Europäischen Kommission

Debatte und Abstimmung am Mittwoch, 22. Oktober

+++ Kontakt: Rebecca Harms MdEP, www.rebecca-harms.de +++ 4 Hintergrund: Nach Abschluss der Hearings der neuen Kandidatin Bulc für das Amt der Verkehrskommissarin und des Kandidaten Šefčovič als Kommissar für die Energieunion am Montagabend, wurde die neue die EU-Kommission in der Plenarabstimmung mit großer Mehrheit bestätigt. Ihre Amtszeit beträgt fünf Jahre. Grüne Position: Die Grünen gratulieren Jean-Claude Juncker und seinen 27 Kommissarinnen und Kommissaren. Allerdings hat unsere Fraktion gegen die neue Kommission gestimmt. Es gibt viele Gründe dafür. So sind die Themen Nachhaltigkeit und Klimaschutz stark in den Hintergrund gedrängt. Auch der neue Energiekommissar Canete hat sich eher für seine Verbindung zur Ölindustrie ausgezeichnet als im Bereich der Erneuerbaren und Energieeffizienz. Jean-Claude Juncker hat im Fall von Navracsics, des neuen Kommissars für Bildung, Kultur, Jugend, das Votum des Kulturausschusses im EU-Parlament missachtet. Dennoch wollen wir mit der Kommission für eine nachhaltige und Grüne EU auch in der Zukunft zusammenarbeiten und dazu frisch gekürte Kommissare in unsere Fraktionssitzungen einladen.

> Plenarrede von Rebecca Harms

> Pressemitteilung von Rebecca Harms

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Haushalt 2015

Berichte Eider Gardiazabal Rubial (S&D, Spanien)

Haushaltsverfahren

Debatte am Dienstag, 21. Oktober Abstimmung am Mittwoch, 22. Oktober

+++ Kontakt: Helga Trüpel MdEP, www.helgatruepel.de +++ +++ Kontakt: Martin Häusling MdEP, www.martin-haeusling.de +++

Hintergrund: Nachdem sich Rat und Parlament nicht auf einen Haushaltsabschluss für 2015 hatten einigen können, legte die EU-Kommission am vergangenen Freitag einen neuen Entwurf vor. Die Kommission macht darin einen Schritt auf die EU-Mitgliedsstaaten zu, in dem sie die angeforderten Zahlungen um 800 Millionen Euro reduziert. Auf Grundlage des Vorschlags sollen Rat und Parlament bis Ende des Jahres einen Abschluss finden. Ergebnis aus Grüner Sicht: Die Grünen bedauern, dass die Verweigerungshaltung der Mitgliedsstaaten - allen voran der deutschen Bundesregierung - die Kommission nun dazu gezwungen hat, von ihren ursprünglichen Forderungen abzurücken. Die Grünen unterstützen die Parlamentsforderung. Angesichts der dramatischen Haushaltslage wollen sie eine deutliche Erhöhung der Finanzmittel, damit Forschungsprogramme wie geplant durchgeführt werden können, Kommunen, Vereine oder KMUs nicht länger auf Ihre Förderung warten oder nicht bei den Erasmus- Stipendien gekürzt werden muss. Der Kurs der Mitgliedsstaaten ist unverantwortlich: Sie versprechen vollmundig, bleiben aber dann die dafür notwendigen Zahlungen schuldig und riskieren den finanziellen Kollaps der EU! Unsere Grüne Forderung nach einem Ende der Subventionierung von Stierkämpfen aus dem EU-Haushalt hat in der Abstimmung über die Parlamentsposition leider keine eindeutige Mehrheit gefunden. In der entscheidenden Abstimmung fehlten nur wenige Stimmen von Sozialdemokraten und Konservativen.

> Artikel: CDU/CSU und SPD sichern EU-Subventionen für Stierkampf

5 Ebola-Krise

Aussprache mit der Europäischen Kommission

Debatte am Montag, 20. Oktober

+++ Kontakt: Maria Heubuch MdEP, www.maria-heubuch.de +++

Hintergrund: Die WHO schätzt die Anzahl der Todesopfer durch Ebola auf 7000, seit dem Ausbruch der Epidemie sind mehr als 15.000 Menschen erkrankt. Die EU und ihre Mitgliedsstaaten haben Hilfen von einer Milliarde Euro zugesagt, 373 Millionen Euro stammen aus dem Haushalt der Kommission. Der Kommissar für humanitäre Hilfe und Ebola-Koordinator der EU, Christos Stylianides, berichtete dem Entwicklungshilfeausschuss von seiner Reise in die betroffenen Gebiete. Er hatte zu einem verstärkten Engagement bei der Eindämmung der Krise aufgerufen. Viele lokale Wirtschaftssysteme sind zusammengebrochen, die Ernährungslage der Bevölkerung hat sich dramatisch verschlechtert. Zu Recht warnen Hilfsorganisationen vor einer Hungersnot. Grüne Position: Die Reise des Kommissars ist ein wichtiges Signal der Solidarität mit der betroffenen Bevölkerung und den mutigen Helfern. Stylianides' Forderungen nach verstärktem europäischem Engagement können nur unterstrichen werden. Seit Monaten fordern die Grünen nicht nur eine Aufstockung der finanziellen Mittel, sondern auch materielle Hilfe in Form von medizinischem Personal, Ausrüstung, Behandlungszentren und der Einrichtung einer Luftbrücke. Kommissar Stylianides' Vorschlag einer Bedarfserfassung kann einen wichtigen Beitrag leisten, um die Hilfsmaßnahmen besser auf die Notwendigkeiten in den betroffenen Ländern abzustimmen. Bisher laufen die Maßnahmen nur schleppend an, insbesondere die Hilfe aus Deutschland lässt auf sich warten. Langfristig muss Europa die betroffenen Länder dabei unterstützen, funktionierende Gesundheitssysteme aufzubauen. Ebola zeigt die Schwächen der internationalen Zusammenarbeit.

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Mos Maiorum

Aussprache mit dem Europäischen Rat

Debatte am Mittwoch, 22. Oktober

+++ Kontakt: MdEP, www.ska-keller.de +++

Hintergrund: Der europaweite Polizeieinsatz „Mos Maiorum“ richtete sich gegen Flüchtlinge und MigrantInnen ohne gültige Aufenthaltspapiere. Tausende von Polizisten aus 26 Ländern des EU- Schengenraums, darunter auch Deutschland, kontrollierten dafür vom 19. bis 26. Oktober Bahnhöfe, Busstationen und öffentliche Plätze, um irreguläre MigrantInnen und Flüchtlinge aufzuspüren. Die Grünen hatten das Thema mit auf die Plenaragenda des Europaparlaments gesetzt. Ergebnis aus Grüner Sicht: Der Polizeieinsatz wurde insgesamt kritisch diskutiert. Neben den Grünen mahnten auch Sozialdemokraten und Linke, dass Flüchtlinge nicht wie Verbrecher behandelt werden dürften. Zurzeit sind tausende Flüchtlinge in Europa auf der Suche nach Schutz vor tödlichen Gefahren in ihren Herkunftsländern. Die allerwenigsten von ihnen kommen mit einer gültigen Einreiseerlaubnis für die EU. Viele Abgeordnete kritisierten außerdem, dass die Polizei kein diskriminierendes ethnisches Profiling betreiben dürfe. Selbst Konservative verlangten vom Rat volle Einsicht in die Polizeiaktion und eine Offenlegung der Ergebnisse.

> Plenarrede von Ska Keller

> Pressemitteilung von Ska Keller

6 Europäischer Rat

Aussprache mit dem Europäischem Rat und der Europäischen Kommission

Debatte am Dienstag, 21. Oktober

+++ Kontakt: Rebecca Harms MdEP, www.rebecca-harms.de +++

Hintergrund: Am 24. Oktober einigte sich der Europäische Rat auf die neue EU-Klima- und Energiepolitik bis 2030. Die Treibhausgasemissionen sollen um 40 Prozent gegenüber 1990 verringert werden. Der Anteil der erneuerbaren Energien am EU-Energieverbrauch soll – auf EU- Ebene verbindlich – mindestens 27 Prozent und die Energieeffizienz bis 2030 auf EU-Ebene mindestens 27 Prozent betragen. Ergebnis aus Grüner Sicht: Die beschlossene Zieltrias ist enttäuschend. Wichtige Errungenschaften gerade bei Energie-Effizienz und erneuerbaren Energien gehen verloren und schieben die Europäische Energiewende auf die lange Bank. Eine stärkere Nutzung erneuerbarer Energien und ein höheres Maß an Energieeinsparungen kommen nicht nur dem Klima zugute, sondern reduzieren zugleich Europas Importabhängigkeit von fossilen Brennstoffen. Ehrgeizige Klimaziele können auch für Innovationen in der Wirtschaft sorgen. Ihrer vermeintlichen Vorreiterrolle in den internationalen Klimaverhandlungen wird die EU so nicht gerecht.

> Pressemitteilung von Rebecca Harms

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Europäischer Datenschutzbeauftragter

Neubesetzung Datenschutzbeauftragter und Stellvertreter

Anhörung der KandidatInnen im LIBE-Ausschuss am Montag, 20. Oktober Orientierungsabstimmung im LIBE-Ausschuss am Dienstag, 21. Oktober

+++ Kontakt: Jan Philipp Albrecht, www.janalbrecht.eu +++

Hintergrund: Der Europäische Datenschutzbeauftragte ist für die Datenschutzaufsicht in den EU- Institutionen und für die Beratung bei Gesetzgebungsverfahren zuständig. Nach dem Abschied von Peter Hustinx hat die Kommission mit fast einem Jahr Verzögerung fünf KandidatInnen für grundsätzlich geeignet befunden: Darunter der polnische Datenschutzbeauftragte Wojciech Wiewiorowski und der bisherige Stellvertreter Giovanni Butarelli. Die Mitgliedsstaaten haben bereits ihre Präferenz für Buttarelli und Wiewiorowski ausgesprochen. Ergebnis aus Grüner Sicht: Nachdem die die EU-Kommission fast ein Jahr gebraucht hat, um Kandidaten für die Nachfolge des Europäischen Datenschutzbeauftragten vorzuschlagen, haben Parlament und Rat nun zügig gehandelt. Auch das Parlament hat mit den Stimmen der Grünen klar für Buttarelli als neuen Europäischen Datenschutzbeauftragten und Wiewiorowski als neuen Stellvertreter votiert. Damit ist ein gutes neues Team aufgestellt, das in der laufenden EU- Datenschutzreform eine wichtige Stimme sein wird.

7 IS und die Situation in Kobane

Aussprache mit der Europäischen Kommission

Debatte am Mittwoch, 22. Oktober

+++ MdEP, www.barbara-lochbihler.de +++

Hintergrund: Die Offensive der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) geht weiter. Weder Lufteinsätze der US-Armee noch die Verteidigungskämpfe kurdischer Organisationen konnten den IS bislang stoppen. Es ist nicht auszuschließen, dass die insbesondere für Kurdinnen und Kurden bedeutsame Stadt Kobane in die Hand der islamistischen Miliz fällt. Weder die USA noch die EU werden nach bisherigen Bekundungen Bodentruppen in den Nordirak und nach Syrien schicken. Die Türkei ist indes in die Kritik geraten, weil sie lange Zeit nicht konsequent gegen die Terrormiliz vorgegangen ist, zugleich aber nicht alle Flüchtlinge ins Land einreisen lässt und die kurdischen Separatisten der PKK angreift, die als schlagkräftigste Organisation gegen den IS gelten. Grüne Position: Die EU-Außenbeauftragte Lady Ashton ist nicht persönlich zur Aussprache erschienen. Das bestätigt den Eindruck, den auch wir kritisieren: Die EU investiert zu wenig Energie darauf, eine gemeinsame Strategie im Kampf gegen den IS zu entwickeln. Dabei hat der Rat der Außenminister zu Recht festgestellt, dass die EU eine nachhaltige, umfassende regionale Strategie für Syrien und den Irak braucht. Die irakische Zentralregierung muss gestärkt und die Genfer Gespräche müssen unter Einbindung der regionalen Kräfte fortgeführt werden. Die Frage der grenzüberschreitenden Unterstützung der Kurden und die Identität der Kurden darf nicht ausgeklammert werden. Im Vordergrund jeder Initiative muss das Wohl der Zivilbevölkerung stehen.

8 II. Aktuelle Veranstaltungen der Europagruppe GRÜNE

Future Internet Kongress. Keynote von Jan Philipp Albrecht, MdEP. 3. Dezember 2014, Frankfurt am Main. mehr

Öffentliche Anhörung zu Ökolandbau im EU-Agrarausschuss. Mit Berichterstatter Martin Häusling, MdEP. 3. Dezember 2014, Brüssel. mehr

Intermodal/Combined Transport in Europe. Eröffnungsrede von Michael Cramer, MdEP, bei der International Union for Road-Rail Combined Transport (UIRR). 4. Dezember 2014, Brüssel. mehr

The Effects of EU integration on Human Rights and LGTBI. Konferenz mit Eröffnungsrede von , MdEP. 4. Dezember 2014, Banja Luka. mehr

Die Demokratiebewegung in Hongkong – Welche Perspektiven hat die „Regenschirm-Revolution? Mit Helga Trüpel, MdEP. 4. Dezember 2014, Bremen. mehr

Grüne Gentechnik. Podiumsdiskussion der Grünen Hochschulgruppe Kassel mit Martin Häusling, MdEP. 5. Dezember 2014, Kassel. mehr

Europa kontrovers. Europa in der Krise – Gefahr oder Chance für die Europäische Union? Podiumsdiskussion mit Ska Keller, MdEP, u.a. 5. Dezember 2014, Frankfurt/Oder. mehr

Filmvorführung: „Europa und Du? Helga Trüpel, MdEP, im Gespräch mit Jung-Regisseuren. 6. Dezember 2014, Bremen. mehr

Die Zukunft der Europäischen Flüchtlingspolitik. Podiumsdiskussion mit Barbara Lochbihler, MdEP, im Rahmen der Tagung "Einwanderungskontingent Europa - Bedrohung oder Chance?". 7. Dezember 2014, Tutzing. mehr

15 Jahre SchlaU - Leben zwischen Traditionen. Ausstellungseröffnung der SchlaU-Schule mit Porträts junger Flüchtlinge in München mit Barbara Lochbihler, MdEP. 8. Dezember 2014, München. mehr

Sexualisierte Gewalt im Kongo. Podiumsdiskussion zum Sacharowpreis 2014 mit Barbara Lochbihler, MdEP. 8. Dezember 2014, München. mehr

The Road Ahead – Recommendations beyond the Horizon. Diskussionsrunde mit Michael Cramer auf dem TRANSFORuM. 8. Dezember 2014, Brüssel. mehr

Zwischen Propaganda und neutraler Berichterstattung – Die Rolle der Medien im Ukraine-Konflikt. Diskussion über die Ukraine-Berichterstattung mit Rebecca Harms, MdEP, u.a. 9 8. Dezember 2014, Brüssel. mehr: [email protected]

5th Annual Data Protection and Privacy Conference. Keynote von Jan Philipp Albrecht, MdEP. 9. Dezember 2014, Brüssel. mehr

Donbas. War & Peace. Ausstellungseröffnung mit Konstantin Yelisieiev, Botschafter der Ukraine bei der EU und Rebecca Harms, MdEP. 9. Dezember 2014, Brüssel. mehr: [email protected]

Russland, der Maidan und die Grünen. Welche Rolle hat die Grüne Außenpolitik? Diskussion mit Andrej Portnov, Historiker, Viola von Cramon, Osteuropa Expertin von Bündnis 90/Die Grünen und Rebecca Harms, MdEP. 11. Dezember 2014, Hannover. mehr: [email protected]

Krisenmanagment in blau-gold? Die Nachbarschaftspolitik der EU. Seminar der Europaschule München mit Terry Reintke, MdEP. 11. Dezember 2014, Brüssel. mehr

Abschiedsfahrt mit dem vorerst letzten Eurocity Wawel. Von Berlin nach Breslau mit Michael Cramer, MdEP. 13. Dezember 2014, Berlin bis Breslau. mehr

Europäische Industriepolitik: Renaissance oder Abstieg – und was hat der Mittelstand davon? Gastrede von Reinhard Bütikofer, MdEP, bei den Witthoher Gesprächen der Wirtschaftsjunioren Schwarzwald- Baar-Heuberg. 15. Dezember 2014, Witthoh, bei Tuttlingen. mehr

Freihandelsabkommen TTIP – Freibrief für Konzerne? Auf Einladung des Ortsverbandes Aalen von Bündnis 90/Die Grünen diskutiert Sven Giegold, MdEP, über das Freihandelsabkommen TTIP. 17. Dezember 2014, Aalen. mehr: [email protected]

FAKT – was bringt es den Schwarzwaldbauern? Vorteile und Auswirkungen des neuen Förderprogramms der Landesregierung, Veranstaltung mit Maria Heubuch, MdEP, u.a. 18. Dezember 2014, St. Märgen. mehr: [email protected]

Frankfurt Luncheon. Reinhard Bütikofer, MdEP, als Gastreder bei Mitgliedern der Atlantik-Brücke. 9. Januar 2015, Frankfurt am Main. mehr

Neujahrsempfang KV Oder-Spree. Mit Ska Keller, MdEP. 17. Januar 2015, Fürstenwalde. mehr

Neujahrsaktion des KV Brandenburg a.d.H. Mit Ska Keller, MdEP. 18. Januar 2015, Brandenburg (Havel). mehr

The Common EU Energy Policy: Wishful Thinking or Reality? Rede von Reinhard Bütikofer, MdEP, beim 9th Energy Forum. 22. Januar 2015, Polen. mehr 10