Künstlerhäuser in Nrw
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Natur Heimat Kultur DAS MAGAZIN DER NORDRHEIN-WESTFALEN-STIFTUNG KÜNSTLERHÄUSER IN NRW NR. 1 | 2019 Bonner Republik: Südwestfalen: Gleichberechtigung: Ahrenbachtal: Rückkehr des Blühender 100 Jahre Die Vielfalt Bundesbüdchens Artenreichtum Frauenwahlrecht der Falter Liebe Leserinnen, liebe Leser, von der vielfältigen Kultur in Zur Kultur gehört aber nicht nur das Schaffen, sondern auch das Nordrhein-Westfalen kann Bewahren. Tatkräftige Freundeskreise und Museumsvereine man sich auf ganz unterschied- sorgen dafür, dass die in diesem Heft vorgestellten Künstlerhäuser liche Weise ein Bild machen. heute öffentlich zugänglich sind oder sogar um Museumsbauten Schauen Sie doch einmal da erweitert werden konnten. Oft helfen Ehrenamtliche überdies im vorbei, wo Bilder buchstäblich laufenden Betrieb der Häuser. Das sind großartige Erfolge, wenn zu Hause sind – in den man bedenkt, dass das Macke-Haus in Bonn fast einmal eine bedeutenden Künstlerhäusern, Gaststätte und das Koekkoek-Haus in Kleve beinahe eine Bank- MKW/Bettina Engel-Albustin die es im Rheinland und in filiale geworden wären. Mit der NRW-Stiftung hat das Ehrenamt Westfalen gibt. Rheinisch- in Nordrhein-Westfalen eine starke Partnerin, die in all diesen westfälische Themen und Landschaften erlebt man hier in ein- Häusern helfen konnte. Die NRW-Künstlerhäuser bieten lebendige drucksvollen Perspektiven, streng komponiert oder kühn Kultur an authentischen Schauplätzen. Ich wünsche Ihnen expressionistisch, in glühenden Farben oder in klarem Schwarz- malerische Momente und viel Freude bei den Entdeckungen! Weiß, romantisch oder modern. Zugleich können Sie in das alltägliche Leben von Künstlern und ihren Familien eintauchen. Ihre Besuche bei August Macke, Peter August Böckstiegel, Otto Pankok, Karl Junker oder Barend Cornelis Koekkoek führen an Orte, Isabelle Pfeiffer-Poensgen an denen Künstler gewirkt haben, und in Regionen, die Inspiration NRW-Ministerin für Kultur und Wissenschaften, für große Werke waren. stv. Vorsitzende im Stiftungsrat der NRW-Stiftung GEMEINSAM FÜR EIN LEBENDIGES LAND berall im Lande gibt es Initiativen, Vereine und Verbände, die sich mit viel Herz und Sachverstand für die Naturschön- Üheiten und die kulturellen Schätze in Nordrhein-Westfalen einsetzen. Seit 1986 hilft ihnen die NRW-Stiftung nach besten Kräften und hat bereits über 3.100 Projekte fördern können. Alle Naturschutz- und Kulturprojekte der NRW-Stiftung haben Alexander Heyd eines gemeinsam: Menschen setzen sich für ihr Land ein und Mittelalterlicher Gemeinschaftsgarten auf der Bastionsfläche sichern und erhalten Natur und Landschaft, Denkmäler und der Burg Blankenberg in Hennef. Kulturgüter. Sie bereichern damit die Schönheit, die Vielfalt und die Geschichte unseres Landes. Die NRW-Stiftung will möglichst viele Menschen für diese Ziele Mitglied werden und Gutes tun! gewinnen. Dafür gibt es den Förderverein NRW-Stiftung. Zum Geburtstag, zu Weihnachten oder einfach so: Als fördernde Mitglieder unterstützen bereits viele Bürgerinnen Eine Mitgliedschaft im Förderverein NRW-Stiftung kommt immer und Bürger, darunter auch bekannte Persönlichkeiten aus gut an – bei Ihnen, bei uns und all unseren Partnern, die sich Kultur, Politik und Wirtschaft, die Arbeit der NRW-Stiftung. landesweit für Natur und Kultur einsetzen. Über Neues berichtet regelmäßig dieses Magazin. Unterstützen Sie uns mit einer Mitgliedschaft, egal ob für Sie selbst oder als Geschenk. Einfach online beantragen oder per Postkarte einen Gutschein bestellen. Alle Informationen finden Sie am Ende des Heftes. Förderverein NRW-Stiftung Roßstraße 133 · 40476 Düsseldorf Tel. (02 11) 4 54 85-0 · www.nrw-stiftung.de 2 Die NRW-Stiftung 1|2019 Heinrich Heine in der Bronx 32 – 33 Kaiserin Sisi unterstützte ein Heine-Denkmal INHALT für Düsseldorf - doch es steht in New York. Schaufenster 4 – 5 Gleiches Recht für alle 34 – 37 Zu entdecken in NRW: Ein Käsemuseum für Kleve, 1919 bekamen Frauen in Deutschland das Wahlrecht, Jüdisches Museum „MiQua“ vor dem Kölner Rathaus, und es gab erstmals weibliche Abgeordnete – auch aus Artenschutz auf Gelsenkirchener Kokereigelände. Rheinland und Westfalen. / Interview mit der ehemaligen Bundestagspräsidentin Prof. Dr. Rita Süssmuth. Titelthema: Künstlerhäuser in NRW 6 – 12 Ein Besuch in den Wohnhäusern von Böckstiegel, Junker, Koekkoek, Macke und Pankok. picture alliance/akg images Nina Maria Oetker „L´Chaim – Auf das Leben!“ 38 – 39 Im Anschluss an sein 25-jähriges Bestehen Blick über die Grenze 13 – 14 präsentiert das Jüdische Museum Westfalen seine So arbeitet die niederländische Stiftung neue Dauerausstellung. „Geldersch Landschap & Kasteelen“. Blühende Vielfalt 15 – 17 Die Wiederbelebung historischer Obstwiesen in Südwestfalen. Werner Stapelfeldt Erfolgreiche Pflegearbeiten 40 – 42 Aktiver Naturschutz am Bielenberg. Naturschutzzentrum Märkischer Kreis Heimat-Touren NRW 43 Schüler auf Entdeckungstour im eigenen Land. Monarch auf dem Sockel 18 – 20 Ein modernes Besucherzentrum in Porta Westfalica Meldungen 44 – 47 macht Geschichte zum Erlebnis. Engagementpreis NRW / NRW-Traditionen im Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes / Schloss Burgau in Düren / Neue App Zu Ehren von Georg Sennert 21 zur Geschichte der Zeche Sachsen/ Fotowettbewerb Kalender Ein Platz im Brachter Wald erinnert an den 2020 / Bethaus der Bergleute in Witten verstorbenen Naturschützer. Förderverein 48 – 49 Schauplatz Drachenburg 22 – 24 Duisburg und Wuppertal schließen die letzten weißen „Bares für Rares“ und „Babylon Berlin“ nutzen die Flecken auf der Landkarte der Mitgliedschaften / Neue rheinische Schlosskulisse für Dreharbeiten. Regionalbotschafter für die Kreise Steinfurt und Soest Naturschutzgebiet Ahrenbachtal 25 – 27 Spenden/Zustiften 50 – 51 Lebensraum für Landkärtchen, Schillerfalter Neue Buntglasfenster für Schloss Drachenburg / Kuratoren- und Kaisermantel. Treffen in Münster / Hilfe für den Kindergarten Altenberge! Die Rückkehr des Bundesbüdchens 28 – 29 Nicki Nuss 52 – 53 Historischer Verkaufspavillon kehrt in Nicki entdeckt die Malerei ehemaliges Bonner Regierungsviertel zurück. Ausflugstipps 54 – 58 Naturranger im Sauerland 30 – 31 Am Wochenende noch nichts vor? NRW hat einiges zu bieten… Engagement und Integrationsarbeit werden mit Sonderpreis der NRW-Stiftung ausgezeichnet. Impressum 59 3 p KÄSEMUSEUM KLEVE Gut Hogefeld präsentiert sich seit 1868 mit einem repräsentativen Wohnhaus im KÄSE AUS RINDERN neugotischen Stil inklusive Turm. m Jahr 1862 wurde über den Handel in Kleve die denkwürdige 1824 hatte sich Maria Reymer bei Feststellung getroffen, die Stadt habe nur „wenig Waren Verwandten in Utrecht heimlich die I bezogen, desto mehr aber Käse versandt“. Verspottete hier Kunst abgeschaut, Schnittkäse nach etwa ein verkappter Satiriker die Qualität der städtischen Exporte? Holländer Art herzustellen – ein Nein, Käsereien spielten für die Wirtschaft des Raums Kleve Verfahren, das in der niederrheinischen tatsächlich eine herausragende Rolle. Dahinter verbarg sich aber Heimat der jungen Frau damals niemand keine uralte Tradition, angefangen hatte alles iStock/Nieuwenhuisen mehr beherrschte. Ein Jahr später kaum vierzig Jahre zuvor. Die Initiative war begann Maria zusammen mit ihrem Vater Theodor auf Gut Hogefeld damals von einer jungen Frau namens Maria in Rindern selbst mit der Käseherstellung. Einem Bericht von 1829 Reymer aus dem Ort Rindern ausgegangen, zufolge sei dadurch nicht nur die Zubereitung nach holländischer der heute ein Stadtteil von Kleve ist. Art „ins Vaterland“ verpflanzt worden, Theodor Reymer erlaube es auch jedermann, „diese Zubereitung in seinem Hause zu erlernen.“ Dadurch sei der Gegend eine ganz neue Erwerbsquelle erwachsen. In den Originalräumen soll ein Museum an die Pioniertat von Maria Reymer (oben) für die Nahrungs- Die „Verfertigung der Käse nach holländischer Art“ sei „nunmehr mittelerzeugung erinnern. als heimisch zu betrachten“. Käse museal Gut Hogefeld gibt es immer noch, und auch die ehemaligen Käserei-Räume sind noch erhalten. Der heutige Eigentümer stellt sie auf einer Fläche von rund 140 Quadratmetern jetzt für ein Museum zur Verfügung. Der Verein „Arenacum“ – so hieß Rindern in römischer Zeit – baut darin zusammen mit dem Verein „Milch & Kultur Rheinland und Westfalen“ eine Ausstellung zur nieder- rheinischen Käseproduktion im Gefolge Maria Reymers auf. „Milch & Kultur“ sorgt für die Exponate, der Verein Arenacum sichert den Betrieb, die NRW-Stiftung hilft bei der Sanierung und der Einrichtung der Räume. Maria und Theodor Reymer erhielten übrigens 1830 das preußische „Allgemeine Ehrenzeichen 2. Klasse“, an Maria erinnert seit 1925 auch ein Gedenkstein. 4 Fotos: Kurt Michelis Die NRW-Stiftung 1|2019 SCHAUFENSTER p ARCHÄOLOGIE IM MIQUA rüher sprach man von der „Archäologischen Zone“ am Kölner Die NRW-Stiftung unterstützt die Fördergesellschaft des geplanten Rathaus, neuerdings sagt man MiQua. Der Ausdruck ist eine Jüdischen Museums, um eine Ausstellung für alle zu ermöglichen FZusammenziehung aus Mikwe und (archäologischem) Quartier. – barrierearm, mit Tastmodellen und Tafeln auch in Blindenschrift Eine Mikwe – also ein jüdisches Ritualbad – war Teil des mittel- sowie mit Audioguides in verschiedenen Sprachen und für unter- alterlichen Kölner Judenviertels, über das sich das Ausgrabungs- schiedliche Ansprüche. Im Außenbereich soll die „MiQuaBox“ areal erstreckt. Spuren aus der Römerzeit und weitere Überreste das Interesse von Kindern und Jugendlichen wecken. Per App des Mittelalters haben sich hier ebenfalls erhalten. Auf dem lassen sich künftig zudem Orte der jüdischen Geschichte