Hans Grimm, Erwin Guido Kolbenheyer Und Wilhelm Stapel

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Hans Grimm, Erwin Guido Kolbenheyer Und Wilhelm Stapel 2. Die Hauptfiguren: Hans Grimm, Erwin Guido Kolbenheyer und Wilhelm Stapel 2.1 Lebenswege bis zum Ende des Ersten Weltkriegs ZUR BIOGRAFIE HANS GRIMMS BIS ZUM ENDE DES ERSTEN WELTKRIEGS – Hans Grimm wurde am 22. März 1875 in Wiesbaden als Sohn des Juristen und späteren Land- tagsabgeordneten der Nationalliberalen Partei, Julius Grimm (1821–1911)1, gebo- ren. 1894 begann Grimm, der infolge eines Unfalls in seiner Kindheit stark sehbe- hindert war, ein Studium der Literaturwissenschaft an der Universität Lausanne, brach dieses jedoch bereits nach einem Semester ab, um auf Anraten seines Vaters eine Großkaufmannslehre in London anzutreten. Nach abgeschlossener Aus- bildung lebte Grimm von 1898 bis 1908 in der britischen Kapkolonie (heute Südafrika), wo er zunächst als Angestellter eines Handelsunternehmens in Port Elizabeth arbeitete. 1901 bezog er eine „versteckt gelegene Farm am Flusse Nah- oon“ in der Nähe von East London, wo er als selbstständiger Kaufmann tätig wurde.2 1908 gab Grimm diesen Beruf jedoch zugunsten der Schriftstellerei auf und kehrte nach Deutschland zurück. Im Auftrag der damals nationalliberal aus- gerichteten Täglichen Rundschau reiste er 1910 als Korrespondent für einige Monate in die deutsche Kolonie Deutsch-Südwestafrika (heute Namibia), ehe er im Herbst 1910 endgültig nach Deutschland übersiedelte. Während seiner Jahre in Südafrika fühlte sich Grimm noch der nationallibera- len Partei zugehörig, wie er im Januar 1925 gegenüber dem Hauptinitiator des Deutschen Herrenklubs3 und Herausgeber der Zeitschrift Das Gewissen, Heinrich von Gleichen-Rußwurm4, betonte. Vor dem Weltkrieg, so Grimm, seien ohnehin fast alle „Auslandsdeutschen“ der Überzeugung gewesen, „irgendwie demokra- tisch zu sein“5. Schon bald aber habe er in seiner „politischen Umgebung statt Echtheit […] Phrase“ gespürt, sodass er sich nach seiner endgültigen Rückkehr nach Deutschland „als Nationalsozialist“ verstanden habe. Gemeint war hier der „Nationalsozialismus Friedrich Naumanns“, der dann durch das „streberische stolze Bürgertum“ verkommen und „zu Grunde“ gegangen sei.6 1 Julius Grimm hatte vorübergehende Jura-Professuren in Bonn und Basel inne, ehe er 1857 in Wien zum Generalsekretär der österreichischen Südbahngesellschaft berufen wurde, ein Amt, das er bis 1868 ausübte. Im Vorfeld der deutschen Reichsgründung kehrte Julius Grimm ins Reich zurück, wo er sich „geschichtlichen und rechtsgeschichtlichen Forschungen“ wid- mete und „in der frühen Kolonialbewegung und in der nationalliberalen Partei als Mitglied des Zentralvorstandes und als Abgeordneter“ engagierte. Vgl. Grimm, Heimat [1930], S. 9–11. 2 Informationen und Zitat aus: Grimm, Über mich selbst [1929], S. 17 f. 3 Vgl. Schoeps, Herrenklub; Malinowski, „Führertum“; Kemper, „Gewissen“, S. 166–169. 4 Zur Person Heinrich von Gleichen-Rußwurms (1882–1959) und seiner Zeitschrift vgl. Kem- per, „Gewissen“. 5 DLA, A:Grimm, Hans Grimm an Heinrich von Gleichen-Rußwurm, 12. Januar 1925. 6 Ebd. 34 2. Hans Grimm, Erwin Guido Kolbenheyer und Wilhelm Stapel Nach seiner Rückkehr ins Deutsche Reich studierte Grimm seit 1911 Staats- wissenschaften und Nationalökonomie an den Universitäten München und Hamburg. Sein eigentliches Interesse galt jedoch schon zu diesem Zeitpunkt der Schriftstellerei. 1913 gelang es Grimm durch die Südafrikanischen Novellen als Autor erstmals größere Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.7 Berühmtheit freilich sollte er erst dreizehn Jahre später mit der Publikation des Romans Volk ohne Raum erlangen.8 Bis Anfang der 1920er Jahre war Grimm für die Tägliche Rund- schau, die Frankfurter Zeitung, die Vossische Zeitung und die Afrika-Post als Süd­ afrika-Korrespondent tätig9 und veröffentlichte 1913 ein „praxisorientiertes Handbuch für Afrikaaussiedler“10 mit dem Titel Afrikafahrt West. Während der rassistische Einschlag des letztgenannten Handbuchs evident ist11, bestehen hin- sichtlich der ideologischen Belastung der Südafrikanischen Novellen divergierende Auffassungen: So hat der Germanist Klaus von Delft die Erzählungen in Schutz genommen und hervorgehoben, „wie sehr Grimms dichterische Texte zu Grimms kolonialistischer und raumideologischer Publizistik im Widerspruch“12 stünden. Im Gegensatz dazu hat die Historikerin Annette Gümbel zahlreiche rassistische und raumideologische Versatzstücke im Frühwerk Grimms herausgearbeitet13 – ein Befund, der von Thomas Schwarz für den im Ersten Weltkrieg verfassten Roman Der Ölsucher von Duala bestätigt worden ist.14 Nach Auffassung des Lite- raturhistorikers Uwe-Karsten Ketelsen war bei keinem der „Schriftsteller der politischen Rechten“ vor Grimm „der Zusammenhang zwischen literarischem Anspruch und unmittelbarer politischer Wirkungsabsicht so groß“15 gewesen wie bei dem Schöpfer von Volk ohne Raum. Den Ausbruch des Ersten Weltkriegs erlebte Grimm als einen „Kampf, in dem Deutschland Westeuropa gegen den Einfluss der slawischen Welt“16 zu vertei- digen habe. Der Glaube an einen immerwährenden, feindlichen Gegensatz zwi- schen den slawischen und germanischen Völkern – ein fester Topos völkischer Publizistik seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert, der bis in höchste politische 7 Zur Rezeption des Frühwerks vgl. Gümbel, Volk, S. 57–62. 8 Zu den Inhalten des Romans vgl. den Exkurs im Anschluss an Kap. 2.2.1. 9 Die von Grimm verfassten Berichte finden sich zusammengefasst in: Grimm, Südafrika [1978]. 10 Gümbel, Volk, S. 51. 11 In dem Kapitel „Was Dich in der Kolonie erwartet“ warnte Grimm seine auswanderungswil- ligen Leser etwa nachdrücklich vor der „schwere[n] Gefahr der Vermischung von Farbigen und Weißen“. Als besonders verheerend erachtete Grimm geschlechtliche Beziehungen zwi- schen weißen Frauen und farbigen Männer: „Unsühnbar“, so Grimm, sei in Afrika „nur ein Verbrechen“, nämlich „wenn ein weißes Weib mit einem Farbigen in Geschlechtsverkehr tritt. Sie liefert die Ehre der ganzen Rasse aus, und kein Tod ist schnell und kein Grab ist tief und verschwiegen genug für solche Ungeheuerlichkeit“ (ebd., S. 175). 12 Delft, Erzählungen, S. 204. 13 Vgl. Gümbel, Volk, S. 42–56. Zur Frequenz und Bedeutung rassistischer Aussagen in Grimms Werken auch: Frątczak, Problem. 14 Vgl. Schwarz, Ekel, S. 43 f. Der Autor betont hier primär die literarische Verarbeitung und Popularisierung „rassenhygienischen“ Denkens. 15 Ketelsen, Literatur [1992], S. 199, 201. 16 Gümbel, Volk, S. 33. 2.1 Lebenswege bis zum Ende des Ersten Weltkriegs 35 Kreise das Denken der Zeit prägte17 – schlug sich in zahlreichen Veröffentlichun- gen des Dichters nieder. Noch nach 1945 sollte er eines der Kernelemente in Grimms penetranten Versuchen bilden, das Erbe des Nationalsozialismus zu wahren und zu verteidigen.18 Während des Ersten Weltkriegs wurde Grimm nach einer kurzen militärischen Ausbildung im Elsass im Oktober 1916 zum Militärdienst einberufen. Als ein „ungedienter Landsturmmann“ wurde er zunächst im Etappendienst als Tele- fonist hinter der Somme-Front eingesetzt. Bald jedoch wurde Grimm „in die Schreibstube einer Artilleriebrigade kommandiert“, wo er – laut Eigenaussage – rasch zum „ersten Nachrichtenoffizier der Heeresgruppe [Kronprinz] Rupprecht in Mons“19 aufstieg. Aufgrund seiner sehr guten Englischkenntnisse wurde Grimm in der Folgezeit zu vielen Dolmetscherarbeiten herangezogen; auch er- stellte er auf Weisung Erich Ludendorffs einen Stimmungsbericht über ein Lager englischer Kriegsgefangener.20 Im Anschluss daran verfasste Grimm „im Auftrag der Obersten Heeresleitung“21 den Roman Der Ölsucher von Duala, der aufgrund von Papiermangel jedoch erst Ende 1918 veröffentlicht werden konnte. Der Ro- man folgt – nach der Einschätzung Uwe-Karsten Ketelsens – der Absicht, „die kolonialen Ambitionen des deutschen Reiches und seiner Führungsschichten“22 zu propagieren. Grimm selbst hingegen verstand sein Werk als ein unpolitisches und historisch authentisches Zeugnis „über das Martyrium der aus Kamerun und Togo nach Dohomey verschleppten deutschen Zivilisten“23. Die im Jahr 1914 ein- setzende Handlung des Romans schildert das Schicksal des Hamburger Kauf- mannssohns Kersten Düring, der in die Kolonie Kamerun auswandert, um dort nach Öl zu bohren. Während des Krieges wird Düring zusammen mit anderen deutschen Kolonisten durch französische Truppen gefangengenommen und gewaltsam verschleppt, um schließlich in einem Kriegsgefangenenlager einen qualvollen Tod zu erleiden.24 Der Ölsucher von Duala wurde in der späteren nati- onalsozialistischen Literaturgeschichtsschreibung zum „Notbuch der weißen Rasse überhaupt“ erklärt und zu einem „Menetekel von mahnender Eindringlichkeit“25 stilisiert; das 1933 neu aufgelegte Buch eignete sich für den Langen Müller Verlag (LMV) exzellent zur „Profilierung im nationalsozialistischen Deutschland“26. 17 Verwiesen sei nur auf die berüchtigten rassistischen Auslassungen Wilhelms II. aus dem De- zember 1912, wonach ein „Endkampf der Slaven und Germanen“ bevorstehe, in dem sich die Briten auf die Seite der „Gallo-Slaven gegen die Germanen“ schlagen würden (Röhl, Wil- helm II., S. 103). 18 Vgl. Kap. 6.2. 19 Grimm, Warum, S. 91 f. 20 Vgl. Gümbel, Volk, S. 34. 21 Ebd., S. 55. 22 Ketelsen, Literatur [1992], S. 200. 23 Grimm, Warum [1954], S. 95. 24 Informationen zum Entstehungshintergrund von Der Ölsucher von Duala in: Gümbel, Volk, S. 55–57. 25 Langenbucher, Dichtung, S. 77 (Herv. i. Orig.). 26 Meyer, Verlagsfusion, S. 211. 36 2. Hans Grimm, Erwin Guido Kolbenheyer und Wilhelm Stapel Nach Abschluss seines Romans arbeitete Grimm bis Kriegsende in der Aus- landsabteilung der Obersten Heeresleitung in Berlin. Seine Aufgaben konzentrier- ten sich
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