Die Lepidopteren-Fauna Der Pfalz I. Teil a . Systematisch
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Die Lepidopteren-Fauna der Pfalz I. Teil A. Systematisch-chorologischer Teil. Inhaltsübersicht Seite E in fü h r u n g ................................................................... 51 I. Echte Tagfalter, Rhopalocera Familie P a p ilio n id a e ................................................. 61 Familie Pieridae............................................................. 64 Familie S a t y r id a e ....................................................... 79 Familie N y m p h a lid a e ................................................. 98 Familie R io d in id a e ....................................................... 126 Familie L ycaen id ae....................................................... 127 II. Unechte Tagfalter, Grypocera Familie H esperidae....................................................... 155 Einleitendes. Die letzte zusammenfassende Darstellung der pfälzischen Lepidopteren- fauna — Griebels „Lepidopteren-Fauna der bayerischen Rheinpfalz“ — erschien vor fast 50 Jahren. Seither ist diese Arbeit — die in sehr dankens werter Weise die sogenannten Makro- und Mikrolepidopteren gleicher maßen berücksichtigte — sowohl für den heimischen Sammler wie für alle, die sich im Verlauf von systematischen oder tiergeographischen Arbeiten mit der Schmetterlingsfauna der Pfalz zu befassen hatten, die wesentliche, wenn nicht einzige Arbeitsgrundlage geblieben. Trotz vieler unbestreit barer Vorzüge der GRiEBEL’schen Fauna wurde nun in letzter Zeit mehr und mehr der Wunsch nach einer Neubearbeitung der pfälzischen Lepi- dopterenfauna laut. Der Hauptgrund hierfür bestand verständlicherweise darin, daß während des fast ein halbes Jahrhundert umfassenden Zeit raums seit dem Erscheinen des „Griebel“ eine große Zahl neuer Arten zu der alten Liste hinzugetreten sind, deren pfälzisches Vorkommen bisher entweder nur an für viele Bearbeiter schwer zugänglicher Stelle oder auch überhaupt noch nicht veröffentlicht wurde. Dieser Zuwachs ist vor allem der überaus eifrigen Sammeltätigkeit zahlreicher Pfälzer Entomo logen zu danken; die gegenüber früheren Zeiten weitaus gleichmäßigere Durcharbeitung des Gesamtgebietes (die allerdings noch weiter vervoll ständigt werden könnte!) und die Anwendung neuer besonders effektiver Sammelmethoden (wie etwa der Nachtfang am ultravioletten Licht!) haben zweifellos wesentlich zu diesem Erfolg beigetragen. Andererseits ergab die genaue Durcharbeitung schwieriger und nahverwandter Artengruppen, wie sie in den letzten Jahrzehnten mit so viel Erfolg durchgeführt wurde, und die kritische Überprüfung der alten faunistischen Angaben hier und da die Notwendigkeit, Zitate der GRiEBEL’schen Fauna abzuändern oder zu streichen. Nach dem augenblicklichen Stand der Dinge müßten allein unter den Makrolepidopteren 81 neue Arten der Liste eingefügt und mindestens 31 ursprünglich darin enthaltene gestrichen werden. Schon die Notwendig keit so erheblicher Änderungen im Artenbestand der pfälzischen Lepi dopteren ließ die Neubearbeitung der Gesamtfauna mehr als nur wün schenswert erscheinen. Hinzu kam, daß sich damit zugleich die Möglichkeit ergab, diese neue Zusammenstellung wenigstens in einigen wesentlichen Punkten stärker den Erfordernissen anzupassen, die eine moderne zoo geographische und chorologische Betrachtungsweise fordern muß, und etwa Angaben über Subspecies-Zugehörigkeit, Zuordnung zu einem bestimmten Faunenelement etc. einfügen zu können. Auf Grund solcher Überlegungen wurde bei einem Treffen der pfälzischen Entomologen im Winter 1953 in Neustadt a. d. W. der Beschluß gefaßt, endgültig die Herausgabe einer neuen Schmetterlingsfauna der Pfalz in Angriff zu nehmen. Nach Ab schluß der notwendigen Vorarbeiten und nach der zeitraubenden Samm lung, Ordnung und kritischen Sichtung des von zahlreichen Mitarbeitern beigesteuerten Materials liegt nunmehr als erstes greifbares Ergebnis dieses Beschlusses die Zusammenstellung der Tagfalter unserer engeren Heimat vor. Die Bearbeitung der übrigen Gruppen — einschließlich der sog. Microlepidopteren — ist vorgesehen; die Ergebnisse dieser Arbeit werden späterhin gruppenweise (entsprechend der vorangestellten Glie derung) und in zwangloser Folge veröffentlicht werden.1) Hauptübersichts-Plan Dieser Hauptübersichtsplan gibt die Gliederung der Gesamtarbeit wieder, deren Veröffentlichung sich über einen längeren Zeitraum erstrecken wird. Die derzeitige Veröffentlichung umfaßt lediglich die Abschnitte A l a und b. A. Systematisch-chorologischer Teil. B. Allgemeiner Teil. Einleitendes. Vorwort. I. Die Tagfalter. I. Geschichtliches. a) Rhopalocera. II. Die ökologische Gliederung b) Grypocera. der Pfälzer Lepidopteren. II. Die Schwärmer und Spinner. III. Die Zoogeographie der Pfälzer Lepidopteren. III. Die Eulen. IV. Fundort-Verzeichnis. IV. Die Spanner. V. Mitarbeiterverzeichnis. V. Die Zünsler. VI. Literatur-Verzeichnis. VI. Die Wickler. a) Pfälzer Fauna. VII. Die übrigen Kleinschmetterlinge. b) Nachbargebiete. c) Sonstiges. Die einleitenden Worte, die hier dem speziellen Teil vorausgeschickt werden, sollen natürlich keinesfalls eine eingehendere allgemeine Be sprechung unserer Lepidopterenfauna in zoogeographischer und ökolo gischer Hinsicht ersetzen. Dieser allgemeine Teil soll vielmehr — im Ge gensatz zu der sonst vielfach üblichen Gepflogenheit bei faunistischen Veröffentlichungen — erst nach Abschluß des systematisch-chorologischen Teils gebracht werden. Wir haben diese Reihenfolge gewählt, weil es uns sinnvoller erscheint, zunächst das Tatsachenmaterial zu besprechen und erst dann die allgemeinen Folgerungen zu ziehen, als den umgekehrten Weg zu gehen. Der einzige Zweck der hier vorausgeschickten Zeilen ist daher nur, einige zum Verständnis für die nachfolgenden Ausführungen des speziellen Teils notwendige Erklärungen zu geben, durch welche die Arbeitsweise, die Gliederung des Textes und die verwendeten Abkür zungen erläutert werden sollen. 1. Umgrenzung des Beobachtungsgebiets. Das bearbeitete Gebiet stimmt in seinen Grenzen mit der politischen Umgrenzung der Rheinpfalz überein. Obwohl man gegen eine derartige Grenzziehung zweifellos mit einem gewissen Recht den Vorwurf erheben kann, sie sei alles andere als natürlich, haben wir uns trotzdem — vor allem aus praktischen Erwägungen heraus — entschlossen, diese bereits von früheren Autoren gewählte Umreißung unseres Arbeitsgebietes bei zubehalten. Sie hat auf jeden Fall den nicht zu unterschätzenden Vorteil, daß auf diese Weise die Kontinuität zu früheren Bearbeitern gewahrt bleibt, was besonders für spätere Untersuchungen über Änderungen in der Faunenzusammensetzung wichtig ist. Darüber hinaus wäre eine wirklich stichhaltige natürliche Umgrenzung des Gebiets auch durch die bloße Ein beziehung einiger weiterer Grenzbezirke nicht zu erreichen gewesen; nur eine sehr viel großräumigere Lösung — zu der uns aber Zeit, Raum und Mitarbeiter fehlten — könnte hier wirklich befriedigen. Trotz gewisser Bedenken haben wir daher die alte Grenzziehung (Pfalz einschließlich des pfälz. Teils des Saarlandes) beibehalten. Das Gesamtgebiet wurde — um die oft große Zahl der vorliegenden Fundortsangaben einigermaßen übersichtlich zu ordnen und sie damit auch für nichtpfälzische Entomologen leichter auffindbar zu machen — in vier Teilbezirke untergliedert, die sich in ihrer Umgrenzung — allerdings stark schematisiert — an bestehende ökologische Gliederungen unseres Gebiets anlehnen (Abb. S. 61 ff.). Es handelt sich dabei um nachgenannte — im Folgenden stets durch die Buchstaben A—D gekennzeichneten — Bezirke: A. Das ökologisch recht mannigfaltige, vorwiegend aber (an felsigen Berg lehnen mit lichtem Buschwald entlang von Waldlauter, Glan, Nahe und Alsenz mit ihren Seitentälchen) xerothermen Charakter tragende nord pfälzische Berg- und Hügelland, einschließlich des Donnersberg-Gebiets; B. Der im Durchschnitt, besonders westlich der Wasserscheide, die kühl feuchtesten Biotope beherbergende Pfälzerwald, der heute nach den star ken Holzeinschlägen der letzten 12 Jahre an manchen Stellen wieder Nadelholzaufforstungen mit montanem Charakter trägt und dem sich an seiner Nord westflanke die Reste des früher sehr ausgedehnten Hochmoor gebietes (sog. Landstuhler Bruch) anschließen, das biotopisch jedoch nicht zum Pfälzerwald gehört; C. Die Weinbauzone des Östlichen Gebirgsrandes, die sich in Form eines schmalen Streifens von vorwiegend nordsüdlichem Verlauf zwischen die Bezirke B und D schiebt, und die besonders durch ihren extrem xerothermen Charakter, durch häufiges Vorkommen von Kalkuntergrund und durch die besonders intensive Zerstörung ihrer na türlichen Biotope durch landwirtschaftliche Nutzung bestimmt wird; D. Die eigentliche Rheinebene mit ausgesprochen feuchtwarmem Klima und einem Landschaftscharakter, der — soweit er nicht durch Kultivierung verändert wurde — durch ausgedehnte Auwaldungen, durch Niederungs moore und trockene Sandheiden bestimmt wird. Mit Hilfe dieser Aufgliederung soll — das sei ausdrücklich betont — nicht etwa eine ökologische Gliederung der Pfalz gegeben werden (die sich in Wirklichkeit sehr viel mannigfaltiger und komplizierter gestalten würde), sondern es soll damit lediglich ein leicht zu handhabendes Ein teilungsschema für praktische Ordnungszwecke geschaffen werden, das noch den Vorteil hat, sich wenigstens in grober Form bestimmten ökolo gischen Gegebenheiten des Beobachtungsraums anzupassen. 2. Gliederung des speziellen Teils. Um nach Möglichkeit Raum zu sparen, Wiederholungen zu vermeiden und die Übersichtlichkeit der Darstellung zu erhöhen, haben wir jeweils alle für eine bestimmte