Oktober 2010
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Kultur l Veranstaltungen l Termine l Aktuelles l Gastronomie l Shopping OKTOBER 2010 AUSGABE 20 Eisenbahnfreuden Die Kamera im Waffenrock Der Modelleisenbahnklub Das Stadtmuseum zeigt private Fotos von »Jena 49 e. V.« im Porträt. Wehrmachtsoldaten im 2. Weltkrieg. ge i E Anz IgnorIng Changes sInCe 1795. 1949 wurde das deutsche 1795 schrieb Jakob böhm GrundGesetz Geschrieben. die rezeptur für Jim beam. 1951 wurde es geändert. 1954 geändert, 1956 geändert, 1959 geändert, 1961 geändert, 1968 geändert, 1969 geändert, 1971 geändert, 1972 geändert, 1975 geändert, 1976 geändert, 1983 geändert, 1990 geändert, 1992 geändert, 1994 geändert, 1997 geändert, 2006 geändert, und 2009 geändert. 45768_JB_215J_limited_A4.indd 1 25.08.10 10:28 Willkommen 3 | eDitorial | | inhalt | Jena Treffpunkt Bibliothek 20 Liebe Leserinnen, »Fremde im Visier.« Deutsche Soldatenfotos liebe Leser, im Stadtmuseum Jena 4 die Frage, ob das Buch als Medium längst veraltet und abgelöst ist, Bier und Musik 19. Irische Tage 6 wird seit Jahren wiederholt gestellt und oft auf sehr unterschiedliche Art beantwortet. Der Zulauf zu Veranstaltungen wie den bekannten Interview mit Klaus Lenz 7 Buchmessen in Frankfurt und Leipzig steht dieser Vermutung jedoch Ein Abo für die Umwelt 22 Neue Spielzeit am Theaterhaus 8 ebenso entgegen wie das ungebrochene Interesse an Bibliotheksaus- weisen, Büchergutscheinen und Lesungen. Begehrt sind auch die Stu- dienplätze am Deutschen Literaturinstitut Leipzig, welches, als eine von nur zwei deutschen Hochschulen, begabten jungen Federführern die Möglichkeit bietet, ihr Schreibtalent per Ausbildung zu professio- nalisieren. Im Rahmen des 16. Jenaer Lesemarathons kommen die Jenenser und Jenaer so auch in den Genuss, mit Juli Zeh – deren De- Interview mit Tocotronic 24 bütroman »Adler und Engel« mittlerweile in 29 Sprachen übersetzt Modellbahnträume 28 worden ist – eine der preisgekrönten Autorinnen der Leipziger Lite- ratenschule sehen und hören zu können. Da auch viele andere Pro- Im Konzert: Phillip Boa 9 Messe sport.aktiv 31 grammpunkte des Lesemarathons Gehör verdienen, können Sie sich Yeahna City Soul Club 10 DVD-Empfehlungen 32 im vorliegenden Heft dazu näher informieren. 17. Jazzmeile Thüringen 12 Fish im Volkshaus 33 Die zahlreichen Veranstaltungen, die die Jenaer Ernst-Abbe Bü- cherei im Zusammenhang mit der bundesweiten Aktionswoche der Musikparadies Jena 14 Arbeitsagentur Jena 34 Bibliotheken vom 25. bis 29.10.2010 in der neuen mitte Jena anbietet, Bernd Begemann kommt! 15 Kinderseite 36 sorgen zudem dafür, dass ein Publikum jeden Alters sich intensiv mit Sprache, dem Lesen und dem Medium Buch beschäftigen kann. Fledermäuse Kinderkochen-Tipp 37 unterm Dachboden 16 Und, um auf die Ausgangsfrage zurückzukommen: In Anbetracht Gut informiert ins der jährlichen Neuveröffentlichungen besteht auch ganz allgemein Jenaer Studentendasein 38 kein Grund zu der Sorge, dass das Buch vom Aussterben bedroht Wir fragen, Jena antwortet 50 ist – ganz im Gegenteil: Wo früher die Rarität der Bücher den Er- Kalender kenntnisgewinn erschwert oder gar verhindert hat, tut es heute ihre Überzahl. Viel Freude beim Zuhören und selbst Lesen wünscht Filmempfehlungen Schillerhof Ihnen Ihr Stadtmagazin 07 zum Herausnehmen 26 16. Jenaer Lesemarathon 18 Kulturkalender Oktober 40 | impressum | Druck Beilagen-Hinweis Vogel Druck und Medienservice Diese Ausgabe enthält als Sonderbeilage: Empfehlungen des Kinos im Schillerhof. Verlag Matthias Eichardt (mei), Michael Franz (mfr), GmbH, Leibnizstraße 5, Florian Görmar Verlag Dr. Beate Gräf (bgr), Florian Görmar (fgo), 97204 Höchberg Abonnement Am Planetarium 37, 07743 Jena Sebastian Harz (sha), Sabrina Jaehn (sja), Fotos / Bildnachweis 10 Ausgaben 20,– € incl. Porto im inland Telefon: 036 41-54 34 48 Denny Kleindienst (dkl), Dr. Matias Mieth (mam), Titel: Anna Schroll: Privatbesitz Ernst erscheinungsweise zehnmal pro Jahr eMail: [email protected] Feuerhake, Leer; nicht immer gelingt es, Angela Schubert (asc), Anna Maria Schmidt die Rechteinhaber von Fotos zweifelsfrei Anzeigen- und redaktionsschluss internet: www.stadtmagazin07.de (ams), Konrad Spath (ksp), Julia Tripke (jtr) zu ermitteln. Berechtigte Anspruchsin- haber wenden sich bitte an den Verlag. 11.10.2010 für die Ausgabe november 2010 Herausgeber, eigentümer und Veranstaltungshinweise werden kostenlos abgedruckt, aber eine Anzeigenleitung verantwortlicher Chefredakteur Layout, satz & Litho Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit kann nicht übernom- Florian Görmar, Telefon: 036 41-54 34 48 men werden. Veranstalter, die honorarpflichtige Fotos zur Ankündi- i. s.d. p. Florian Görmar 7zeichen / Carsten Spielmann gung ihres Programms an das Stadtmagazin 07 übergeben, sind für die Forderungen des Urhebers selbst verantwortlich. Für den inhalt Am Planetarium 37, 07743 Jena Anzeigen Ralf Kränert, Telefon: 0177-272 09 97 [email protected] geschalteter Anzeigen wird keine Gewähr übernommen. nament- oder schriftlich an die Verlagsadresse. lich gekennzeichnete Artikel geben nicht in jedem Fall die Meinung Lars Hägewald des Herausgebers wieder. Für unverlangt eingesandte Manuskripte, redaktion Fotos und sonstige Unterlagen kann keine Gewähr übernommen Am Planetarium 37, 07743 Jena Es gilt die Anzeigenpreisliste vom 01.09.2010. [email protected] werden. Die Urheberrechte für gestaltete Anzeigen, Fotos, Berichte sowie der gesamten graphischen Gestaltung liegen beim Verlag und Stadtmagazin 07 ist Mitglied dürfen nur mit schriftlicher Genehmigung und gegebenenfalls gegen Autoren dieser Ausgabe (mit Kürzel) redaktionelles Lektorat Honorarzahlung weiterverwendet werden. Gerichtsstand ist Jena. Florian Berthold (flb), Prof. Dr. Stephan Degle (sde), bei City-Medien Verlagsgesellschaft mbH Jenny Brys Es gelten die Allgemeinen Geschäftsbedingungen. 4 oktober 2010 | zeitgeschichte | Knipsereien unter Den soldaten waren gern gesehen, es gab sogar Ratgeber, wie Kameraden am besten in Szene zu setzen seien. Westeuropas, während des Vormarsches in der Sowjetunion, auf dem Balkan oder in Fremde im Visier. Nordafrika den Auslöser zu betätigen, hat mehrere Gründe. Nachdem billigere und leichter zu bedienende Kameras auf den Fotoalben aus dem Markt gekommen waren, war Knipsen in der ›Volksgemeinschaft‹ zu einem populä- ren Massenvergnügen geworden. Der andere Grund: die ermunternde Aufforderung des Zweiten Weltkrieg Propagandaministeriums an die Soldaten, die Kamera auch im Krieg zu gebrauchen, jedoch Ausstellung im stadtmuseum JenA vom 24. September mit nicht immer strikt befolgten Einschrän- 2010 bis 23. Januar 2011. kungen. Das Fotografieren von Hinrichtungen durch die Wehrmacht wurde 1941 strengstens ntgegen landläufigen Vorstellungen von Die Fotos zeigen, wie der Krieg von den verboten. Dennoch sind in den Alben auch weitreichenden Fotografierverboten Soldaten gesehen wurde – nicht wie er war. Kriegsverbrechen dokumentiert – wenn nicht Eförderten die Nazis die Knipserei unter Viele ließen sich von der offiziellen Propa- durch Aufnahmen von der Tat selbst, so doch ihren Soldaten ausdrücklich: Die Landser gandaperspektive beeinflussen. Oft zeigen indirekt: durch Fotos von Erschossenen und sollten Aufnahmen für Wettbewerbe ein- die Fotografien nicht den Tod, sondern das Erhängten, von Zivilisten, die offenbar ihre senden; es gab Ratgeber, wie Kameraden am Lebendige, um der Heimat, den Frauen und eigenen Gräber schaufeln. In mehreren Al- besten in Szene zu setzen seien. Manche Mo- den Müttern, mitzuteilen: »Uns geht es gut«. ben fand Kuratorin Petra Bopp, dass Fotos tive wurden gar in ›Musterbüchern‹ zum Kauf Erstaunlich ist, wie viel damals bereits in von Gräueltaten nachträglich aus dem Album angeboten. Farbe fotografiert wurde. Immer noch ist entfernt worden waren. »Erschossene Par- Jetzt sind Fotografien von deutschen Sol- das Bild des Zweiten Weltkriegs vor allem tisanen in Pleskau« steht da schon mal, das daten aus dem Zweiten Weltkrieg im Stadt- schwarzweiß. Doch seit 1936 waren Farbdia- Bild dazu fehlt. museum Jena zu sehen. Die Ausstellung filme auf dem Markt, und es war nicht zuletzt Die Bilder zeigen mit touristischem Blick »Fremde im Visier« zu Fotoalben aus dem der Kriegsbeginn, der einen Boom bei der mal die Akropolis, mal gehängte Zivilisten, Zweiten Weltkrieg sorgte schon in München Farbfotografie auslöste. Das bittere Erleben mal Etappenfeiern, mal gefangene Feinde. und Frankfurt/M. für Furore. Suchaufru- zum Kriegsende hin wurde dagegen wieder Fast heiter noch wirken in der Ausstellung fe waren in Tageszeitungen veröffentlicht in Schwarzweiß geknipst – Farbfilme stan- jene Bilder, die während der Besetzung Frank- worden, hunderte Besitzer von privaten den 1944/45 kaum noch zur Verfügung. reichs und Griechenlands entstehen: In lässi- Kriegsalben – auch aus Thüringen – hatten Die soldatische Foto-Begeisterung, wäh- ger Haltung lässt man sich vor dem in den reagiert. rend des Überfalls auf Polen, der Besetzung Himmel ragenden Eiffelturm fotografieren. Fotos:Privatbesitz Ernst Feuerhake,Leer; Privatbesitz Alfons Eggert, Münster; Privatbesitz Gerloff, Achim Wiesbaden oktober 2010 5 Begleitprogramm Der iDyllische Schein trügt. Das Bild mit der Beschriftung Do, 7. oktober 2010 »Die Minenprobe« dokumentiert »zwei oder drei Dinge, die ich von zynische Grausamkeit: Die junge Frau musste durch einen Fluss Film von Malte Ludin ihm weiß.« waten, in dem die deutsche Hanns Ludin wird bereits als junger Offizier Wehrmacht Minen vermutete. berühmt, weil er schon während der Weimarer Republik in der Reichswehr für Hitler konspiriert. Mit 28 Jahren befehligt