Bahnland-Bayern-Ausschreibungen 201 4 BAHNLAND BAYERN Ausschreibungen

2014 Dieselnetz Augsburg I Sehr geehrte Vorgaben der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG) Damen und Herren,

Ende 2007 nahm das Dieselnetz Augsburg I als erstes von drei Wettbewerbsprojekten in der Region Augsburg den Betrieb auf den Linien nach Lands- berg und Bad Wörishofen auf. Die Umsetzung der ersten Stufe des „Regio-Schienen-Takts“ brachte den Fahrgästen eine Verbesserung des Fahrplan- angebots.

Mit der Neuausschreibung werden diese Verbesse- rungen langfristig gesichert. So sollen künftig aus- schließlich neue bzw. neuwertige, niederflurige und klimatisierte Züge auf den Strecken des Dieselnet- zes Augsburg I zum Einsatz kommen. Das Projekt sieht zwei Betriebsstufen vor. In der Stufe 1 wird ab Ende 2018 weitgehend der derzeitige Fahrplan angeboten. Dabei wird neben der Linie Augsburg – Kaufering – auch der Zugverkehr Mün- chen/Augsburg – – Füssen in das Diesel- netz Augsburg I integriert. Die Regionalzüge Augs-

burg – Bad Wörishofen werden dagegen 2018 © AG / Uwe Miethe Bestandteil des Dieselnetzes Allgäu. Zwei Dieseltriebwagen der Baureihe 642 sind als RB von Augsburg nach Füssen unterwegs Mit der 2. Stufe, die nach erfolgter Elektrifizierung und passieren hier die Ortschaft Hörmatzen zwischen Lengenwang und Seeg. der Strecke Geltendorf – Memmingen – Lindau voraussichtlich 2020 und nach Fertigstellung der 2. Stammstrecke in München voraussichtlich 2022 Die BEG wird die Verkehre auf den ­ aussichtlich 2022. Der in Planung in Betrieb gehen wird, soll auch das Angebot ange- Linien des Dieselnetzes Augsburg I befindliche Ausbau des sogenannten passt werden: Die Fahrgäste können dann von nach Abschluss einer europaweiten „Westkopfs Pasing“ mit dem mehrspu­ Füssen mehr durchgehende Züge nach Augsburg öffentlichen Ausschreibung neu verge- rigen Ausbau Richtung Fürstenfeldbruck nutzen. Einige Direktverbindungen von Füssen und Marktoberdorf nach München werden bestehen ben. Dazu gehören neben der heutigen wird mittelfristig weitere qualitative Ver- bleiben. Bei allen anderen Fahrten steigen die Linie Augsburg – Kaufering – Landsberg besserungen in der Anbindung des Fahrgäste in Buchloe in neue, elektrische Trieb­ auch die Regionalverkehre München/ Dieselnetzes Augsburg I nach München wagen nach München um, ohne dass es dabei zu Augsburg – Buchloe – Füssen. Die bringen. einer nennenswerten Fahrzeitverlängerung kommt. Fast alle Züge aus Füssen und Marktoberdorf Re­gionalzüge Augsburg – Bad Wöris­ bedienen dann auch den neuen Haltepunkt Kauf- hofen werden zukünftig Bestandteil Betriebsstufe 1: beuren-Neugablonz. des Dieselnetzes Allgäu. Sicherung des Angebotes mit Da auf der Strecke München – Memmin- neuwertigen Fahrzeugen gen – Lindau die Elektrifizierung geplant Der Fahrplan in Betriebsstufe 1 ent- ist, sieht das Projekt zwei Betriebsstufen spricht weitgehend dem heutigen Ange- vor. Die Betriebsstufe 1 beinhaltet das bot. Der Regio-Schienen-Takt zwischen Angebot bis zu dieser Elektrifizierung. Augsburg und Bobingen bleibt als Dr. Johann Niggl Geschäftsführer der Bayerischen Eisenbahngesellschaft Die Betriebsstufe 2 startet nach dieser 15-Minuten-Takt in Lastrichtung zur Elektrifizierung und nach Inbetriebnahme Hauptverkehrszeit erhalten, ebenso der der 2. Stammstrecke in München vor- ganztägige 30-Minuten-Takt zwischen

Planung | Finanzierung | Qualitätssicherung Wir bewegen das Bahnland Bayern 2014

Landsberg und Kaufering mit Anschluss­zügen nach München und ins Allgäu. Auch der Stundentakt zwi- schen Füssen und Buchloe bleibt bestehen.

In Buchloe können Fahrgäste aus Kaufbeuren, Marktoberdorf und Füs- sen von den jeweils im Zweistunden- takt nach Augsburg und München verkehrenden Zügen direkt am selben Bahnsteig in Richtung München bzw. Augsburg umsteigen. Zwischen Füssen und München wer- den neue, niederflurige und klimati- sierte Züge mit hoher Kapazität ver- kehren. © Uwe Miethe

An Sonntagen wird weiterhin der zusätzliche „Neuschwanstein-Express“ Der Stundentakt zwischen Füssen und Anschlussverbindungen an zu stark nachgefragten Tageszeiten Buchloe bleibt bestehen. Die meisten Knotenbahnhöfen gesichert München und Füssen direkt verbinden. Züge ab Füssen und Marktoberdorf fah- Die BEG sichert mit ihren Vorgaben Der Stundentakt zwischen Kaufering ren weiter nach Augsburg und bedienen wichtige Elemente des bestehenden und Augsburg wird durch zusätzliche den neuen Halt Kaufbeuren-Neugab- attraktiven Fahrplans. Neben dem dich- Züge im Schüler- und Berufsverkehr lonz. Über den ganzen Tag verteilt wer- ten Angebot im Regio-Schienen-Takt ergänzt. Dabei sollen die Arbeitszeiten den einige durchgehende Fahrten von Augsburg – Bobingen zwischen 05:00 im Gewerbegebiet in Graben berück- Füssen nach München angeboten. In und nach 00:00 Uhr zusammen mit sichtigt werden. Zudem werden im diesen Fällen muss in Buchloe in Rich- Zügen des Dieselnetzes Allgäu werden Schüler- und Berufsverkehr weitere Züge tung Augsburg umgestiegen werden. auch zukünftig im Knotenbahnhof Kau- ab Markt­oberdorf verkehren, die alle fering mindestens stündlich Anschluss- Halte in Richtung Augsburg anfahren. verbindungen nach München und in Der Fahrplan berücksichtigt dabei auch Richtung Allgäu angeboten. In Kaufbeu- die Anschlussverbindung in Kaufbeuren ren bzw. Biessenhofen kann aus Rich- bzw. Biessenhofen aus Richtung Markt- tung Füssen und Marktoberdorf in Rich- oberdorf und Füssen nach Kempten. tung Kempten umgestiegen werden.

Betriebsstufe 2: Der Zeitplan Neuordnung nach Elektrifizierung Die BEG vergibt alle Leistungen des Diesel- Nach Abschluss der Elektrifizierung der netzes Augsburg I nach europäischem Strecke Geltendorf – Memmingen – Recht im Wettbewerb. Angebote können Lindau und der Inbetriebnahme der fotolia.com © paul prescott, bis April 2015 abgegeben werden. Der 2. S-Bahn-Stammstrecke in München Landsberg Zuschlag wird voraussichtlich im Juli 2015 startet voraussichtlich im Dezember erteilt. Da Qualitätszusagen in den Ange- 2022 die Betriebsstufe 2. Der Regio- Ansonsten bestehen in Buchloe kurze boten berücksichtigt werden, die über die Schienen-Takt von Augsburg nach Umsteigezeiten auf moderne elektrische von der BEG festgelegten Mindeststan- Bobingen mit der Anbindung Lands- Züge in Richtung München, die nach dards hinausgehen, erfolgt der Zuschlag bergs bleibt dabei weitgehend erhalten. heutigem Planungsstand spätestens mit auf das wirtschaftlichste, nicht zwangs- Inbetriebnahme der 2. Stammstrecke läufig auf das preisgünstigste Angebot. und des mehrspurigen Ausbaus auf der Um eine möglichst reibungslose Betriebs- Strecke Eichenau – Pasing umsteigefrei aufnahme zu gewährleisten, muss der bis in die Münchner Innenstadt verkeh- zukünftige Betreiber die fristgerechte ren. Der zusätzliche „Neuschwanstein- Umsetzung der Vorbereitungen garantie- Den vorliegenden Flyer können Express“ wird in der Betriebsstufe 2 ren. Der Vertrag beginnt im Dezember Sie auch unter www.beg- nicht nur sonntags, sondern auch sams- 2018 und endet 2030 nach einer Laufzeit ausschreibungen.de herunterladen. tags zu stark nachgefragten Tageszeiten von zwölf Jahren. München und Füssen direkt verbinden.

02 Bahnland-Bayern-Ausschreibungen

Einsatz moderner, niederfluriger Fahrzeuge

Mit Ausnahme der Strecke von Mün- größeren Kapazitäten mit einer Höchst- chen nach Füssen dürfen niederflurige geschwindigkeit von 140 Stundenkilo- Gebrauchtfahrzeuge ab Baujahr 2000 metern vorgesehen. Die Auswahl des eingesetzt werden. Sie müssen wie fast Herstellers und der Modelle obliegt alle modernen Schienenfahrzeuge in dabei dem künftigen Betreiber. Die Bayern mit Klimaanlage und barriere- Fahrzeuge müssen barrierefrei sein und freier Toilette sowie einem Mehrzweck- über einen Niederflureinstieg verfügen. bereich zum Transport von Kinderwa- Wegen der hohen Investitionssumme gen, Rollstühlen, Fahrrädern und sons- erleichtert der Freistaat die Finanzie- tigem Sperrgepäck ausgerüstet sein. © Deutsche Bahn AG rung von Neufahrzeugen durch eine Um einen stabilen Fahrplan gewährleis- Kapitaldienstgarantie. Mit dem Angebot ten zu können, müssen die Fahrzeuge Für Fahrten zwischen München und der Kapitaldienstgarantie verspricht mindestens eine Geschwindigkeit von Füssen gelten höhere Anforderungen: sich die BEG eine Intensivierung und 120 Stundenkilometern erreichen. Hier sind neue Fahrzeuge mit zum Teil Förderung des Wettbewerbs.

100 Prozent Zugbegleiterquote zwischen München und Buchloe sowie nach Füssen

Um den Fahrgästen einen umfangrei- forderungen an Ausbildung und Qualifi- chen Service zu garantieren, verlangt kation des Zugpersonals hat die BEG die BEG zwischen München und Buch- klar definiert. In Zügen ohne Begleit- loe sowie in touristischen Zügen von personal muss der Triebfahrzeugführer und nach Füssen grundsätzlich min- u. a. die Fahrgastinformation, das Stör- destens einen Zugbegleiter pro Zug. und Notfallmanagement und die Bedie- Alle übrigen Züge müssen zu 25 Pro- nung der technischen Einstiegshilfe für zent mit mindestens einem Zugbeglei- mobilitätseingeschränkte Fahrgäste ter besetzt sein. Auch die Mindestan- übernehmen. © Uwe Miethe

Vorgaben der BEG zum Sitz- platzangebot

Die BEG macht Mindestvorgaben zur Sitzplatzanzahl insbesondere bei stark frequentierten Zügen im Berufs- und Schüler- sowie Freizeitverkehr, beson- ders im touristischen Verkehr in Rich- tung Füssen. Gefordert werden bis zu 520 Sitzplätze in der 2. Klasse und zusätzliche Sitzplätze in der 1. Klasse. © kasto, fotolia.com

03 2014

Fahrscheine für Regionalzüge gemäß Verkauf von Fernverkehrsfahrscheinen Forderungen einem Tarif auf Höhe und nach Struk- ist wünschenswert. Die Anerkennung bei Tarif und tur des DB-Tarifs. von Fahrscheinen erweiterter Verkehrs- Die Ausgestaltung der Vertriebswege verbünde erfolgt nur, wenn damit Vertrieb überlässt die BEG dabei grundsätzlich keinerlei wirtschaftliche Nachteile für dem Betreiber, formuliert aber einige den Betreiber und keine zusätzlichen Mindestanforderungen. Tarife und Son- Kosten für den Freistaat entstehen. Die BEG stellt folgende Forderungen in derangebote, wie z. B. das Bayern- Zudem fordert die BEG das Angebot Bezug auf Tarif und Vertrieb: Der Fahr- Ticket oder Verbundfahrscheine, müs- einer Freizeitkarte und eines Kurz­ gast muss ohne besonderen Aufwand sen anerkannt werden. Der zusätzliche streckentickets. jederzeit einen Fahrschein kaufen kön- nen und an jeder Station umfassende Informationen darüber erhalten, wo Tickets zu erwerben sind. Dazu zählen sowohl Verbundfahrscheine als auch

Personenbediente Verkaufsstellen

Fahrscheine müssen im personenbe- dienten Verkauf – neben den großen Bahnhöfen wie Augsburg Hbf, Mün- © Michael Bader chen Hbf und München-Pasing – auch in Buchloe, Geltendorf, Kaufbeuren, Die BEG fordert, dass in den perso- im Ausschreibungsnetz. Dort sollen Bobingen, Schwabmünchen, Markt­ nenbedienten Verkaufsstellen mindes- den Fahrgästen weitere Serviceleistun- oberdorf, Landsberg (Lech), Füssen tens die Nahverkehrstarife für die aus- gen und Infor­mationen zur Verfügung und Kaufering erhältlich sein. Es werden geschriebenen Verkehre und darüber stehen (z. B. Fundsachenverwaltung, je nach Größe und regionaler Bedeu- hinaus Fahrscheine zu allen deutschen Auskünfte über touristische Sehens- tung des Bahnhofs Mindestöffnungs- Tarifpunkten verkauft werden. Eine würdigkeiten oder aktuelle Kultur- und zeiten von 70 bzw. 35 bis 55 Stunden weitere Forderung ist die Einrichtung Sportveranstaltungen). pro Woche vorgegeben. eines Kundencenters in zentraler Lage

Freizeitkarte Beide Ticketangebote sind gültig

■ Übertragbare Monatskarte außerhalb der Hauptverkehrszeiten:

■ 25 Prozent Ermäßigung gegenüber Montag bis Freitag ab 09:00 Uhr, an Normalpreis Samstagen, Sonntagen und Feier­ tagen ganztags. Kurzstreckenticket

■ 50 km hin und zurück Anerkennung von Kur- bzw. Gäste­ an einem Tag karte als Fahrschein, sofern finanzieller

■ Halber Normalfahrpreis Ausgleich durch Dritte (z. B. Touris- in der 2. Klasse musgemeinden) getragen wird.

■ Unentgeltliche Mitnahme eigener Kinder bis einschließlich 14 Jahre

04 2014

Wettbewerbsprojekt „Dieselnetz Augsburg I“

Wesentliche Inhalte der Vergabe (Stand: November 2014) Ausschreibungsprojekt „D-Netz Augsburg“ Betriebsstufe 1 Betriebsstufe 1:

Augsburg Hbf

1

Bobingen

Schwabmünchen Mering/ Lagerlechfeld Augsburg Hbf München Hbf Pasing Memmingen/ Kaufering Geltendorf Lindau 3 Buchloe Dießen/ Landsberg Weilheim (Oberbay ) (Lech) Stundentakt Stundentakt zur Hauptverkehrszeit (Lastrichtung) Kempten/ Kaufbeuren Zweistundentakt Lindau/ Einzelne Fahrten Oberstdorf 2 Neuschwanstein-Express (So.) Parallelverkehr

1 Augsburg – Bobingen Marktoberdorf Regio-Schienen-Takt (15-Minuten-Takt im Berufsverkehr in Lastrichtung)

2 Buchloe – Füssen Von/nach Füssen stündliche Reisemöglichkeit nach/von München und Augsburg (Zweistundentakt direkt, alle zwei Stunden mit Umsteigen bei fast gleicher Fahrzeit)

3 Kaufering – Landsberg (Lech) Füssen Anschluss von fast jedem Zug aus Landsberg und dem Lechfeld nach München und Buchloe (–Allgäu)

Netz und Angebot

Streckennetz Künftiges Grundangebot ■ Augsburg – Bobingen – Betriebsstufe 2: Unterstellt ■ München/Augsburg – Betriebsstufe 1: Status quo Buchloe (2h-Takt) die Elektrifizierung München – Füssen ■ Augsburg – Buchloe – ■ Augsburg – Bobingen – Memmingen – Lindau sowie ■ Augsburg – Landsberg Füssen (2h-Takt) Kaufering (Verstärkerzüge) die zweite S-Bahn-Stamm-

■ München – Buchloe – ■ Augsburg – Buchloe – strecke in München; startet Traktionsart Füssen (2h-Takt) Marktoberdorf (Verstärker- voraussichtlich ab Dezember ■ Diesel ■ Augsburg – Bobingen – züge) 2022 Kaufering – Landsberg ■ München – Buchloe – ■ Augsburg – Buchloe – Derzeitiger Betreiber (1h-Takt) Füssen („Neuschwanstein- Füssen (1h-Takt mit

■ DB Regio AG ■ Kaufering – Landsberg Express“, sonntags) einzelnen Lücken) (1h-Takt)

05 Bahnland-Bayern-Ausschreibungen © manfredxy , shutterstock.com © manfredxy © inkwelldodo, fotolia.com

AusschreibungsprBlick über Augsburg ojekt „D-NetzFuggerei, Augsburg Augsburg“ Betriebsstufe 2 Betriebsstufe 2:

Augsburg Hbf

1

Bobingen

Schwabmünchen Mering/ Lagerlechfeld Augsburg Hbf München Hbf Pasing Memmingen/ Geltendorf Lindau Kaufering Buchloe 3 Dießen/ Landsberg Weilheim (Oberbay) (Lech) Stundentakt Stundentakt zur Hauptverkehrszeit (Lastrichtung) Kempten/ Kaufbeuren Einzelne Fahrten Lindau/ Neuschwanstein-Express (Sa. u. So.) Oberstdorf 2 Parallelverkehr

1 Augsburg – Bobingen Regio-Schienen-Takt (15-Minuten-Takt Marktoberdorf im Berufsverkehr in Lastrichtung)

2 Buchloe – Füssen Von/nach Füssen stündliche Reisemöglichkeit nach München und Augsburg. Nach/von München mit Umsteigen in Buchloe; mehrerere Farten täglich durchgehend von/nach München, dann mit Umsteigen in Buchloe von/nach Augsburg

3 Kaufering – Landsberg (Lech) Anschluss von fast jedem Zug aus Landsberg Füssen und dem Lechfeld nach München und Buchloe (–Allgäu)

■ Augsburg – Bobingen – ■ München – Buchloe – Verbesserungen Angebotsumfang Kaufering – Landsberg Füssen (mehrere Fahrten gegenüber heute ■ Betriebsstufe 1: Etwa 2,7 (1h-Takt) täglich) ■ Neue Fahrzeuge im Verkehr Mio. Zugkilometer im Jahr

■ Kaufering – Landsberg ■ München – Buchloe – zwischen Füssen und Mün- ■ Betriebsstufe 2: Etwa 2,4 (1h-Takt) Füssen („Neuschwanstein- chen, neuwertige Fahr- Mio. Zugkilometer im Jahr =

■ Augsburg – Bobingen – Express“, Sa. und So.) zeuge auf allen übrigen Steigerung um acht Prozent Kaufering (Verstärkerzüge) Strecken gegenüber substituiertem ■  ■ Augsburg – Bobingen – Klar merkbare Taktzeiten Bestand 2014 Buchloe – Marktoberdorf (Verstärkerzüge)

06 Bahnland-Bayern-Ausschreibungen

Wichtige Mindestvorgaben

Fahrzeuge Barrierefreiheit Zugbegleiter Kaufbeuren, Kaufering, Lands­ ■ Fahrzeuge auf der Strecke ■ Barrierefreier Einstieg ■ Mindestquote 100 Prozent berg (Lech), Marktoberdorf, München – Füssen: (bei 55 cm Bahnsteighöhe) in Zügen von und nach München Hbf, München- Neufahrzeuge (Auswahl des ■ Mindestens zwei Rollstuhl- München sowie in touris- Pasing, Schwabmünchen Fahrzeugherstellers und plätze im Fahrgastraum pro tischen Zügen von und ■ Auch bei Kaufmöglichkeit am -modells sowie der Ausstat- Zugteil nach Füssen. 25 %-Quote Bahnhof: Ticketerwerb im Zug tungsdetails ist dem Verkehrs- in allen übrigen Zügen mit Aufpreis möglich unternehmen überlassen) Qualität ■ Detaillierte Vorgaben zu ■ Mindestens ein Kunden­center ■ Fahrzeuge auf den übrigen ■ Hohe Anforderungen an Pünkt- Qualifikation und Ausbildung mit zusätzlichen Service­ Strecken: lichkeit, Anschlusssicherung, aufgaben (z. B. Fundsachen) Gebrauchtfahrzeuge ab Störfallmanagement, Sitzplatz- Fahrgastinformation Baujahr 2000 (Auswahl des kapazitäten, Information, Sau- ■ Dynamische Information Tarif Fahrzeugherstellers und berkeit, Serviceorientierung (Anzeiger, Durchsagen) ■ Anwendung und Anerkennung -modells sowie der Aus­ ■ Einsatz umfangreicher Quali- im Fahrzeug von DB-Nahverkehrstarif und stattungsdetails ist dem tätsmesssysteme zur Kontrolle ■ Lieferung von Soll- und Sonderangeboten (z. B. Verkehrsunternehmen ■ Vertragsstrafen („Pönalen“) bei Echtzeitdaten an den Bayern-Ticket); möglichst überlassen) Nichteinhaltung der Vorgaben bayernweiten Datenpool Tarifkooperation mit Fernver- ■ Wegen der hohen Investiti- für Auskunftssysteme kehrsanbietern onssumme erleichtert der Kapazitäten (DEFAS BAYERN) ■ Sonderangebote außerhalb Freistaat die Finanzierung ■ Mindestvorgaben für Sitzplät- der Hauptverkehrszeiten: der Neufahrzeuge durch ze für alle nachfragestarken Vertrieb Kurzstreckenticket (50 km hin eine Kapitaldienstgarantie Züge im Berufs- und Schü- ■ Verkauf am Bahnhof oder im und zurück); Freizeitkarte als lerverkehr sowie im Freizeit- Zug durch Personal oder übertragbare, ermäßigte Fahrradmitnahme verkehr insbesondere Rich- Automaten (Vertriebsweg ist Monatskarte; Anerkennung ■ Große Mehrzweckbereiche tung Füssen grundsätzlich dem Verkehrs­- von Kur- und Gästekarten als unternehmen überlassen) Fahrschein, sofern Einnah- ■ Personenbedienter Verkauf meausgleich durch Dritte mit Mindestöffnungszeiten in sichergestellt ist Verfahren Augsburg Hbf, Bobingen, ■ Verkauf und Anerkennung der Buchloe, Füssen, Geltendorf, Verbundtarife von AVV und MVV

Verfahrensart Vertragslaufzeit ■ Europaweite öffentliche ■ Dezember 2018 bis Ausschreibung Dezember 2030

Vergabestelle Wertung der Angebote Grundsätzliche Verantwortlichkeiten ■ Bayerische Eisenbahn- ■ Das wirtschaftlichste, nicht gesellschaft mbH zwangsläufig das preisgüns- tigste Angebot erhält den Kosten- und Erlösverteilung gereicht (Anpassungen des Abstimmung der Planungen Zuschlag, da auch Qualitäts- ■ Prinzip der unternehme- Bestellerentgelts). ■ Aufgabenträger für den all- zusagen berücksichtigt wer- rischen Verantwortung: gemeinen ÖPNV (Landkreise, den, die über die Mindestan- BEG schließt Nettovertrag, Infrastruktur kreisfreie Städte) wurden forderungen hinausgehen d. h., das Verkehrsunterneh- ■ Die BEG hat keinen direkten gemäß dem bayerischen (u. a. Fahrzeugausstattung, men behält neben dem Einfluss auf die Infrastruktur, ÖPNV-Gesetz beteiligt, u. a. Zugbegleitereinsatz, Service, Zuschuss der BEG (Bestel- trägt jedoch über das Bestel- im Rahmen jähr­licher Regio- Fahrgast­information). lerentgelt) alle Einnahmen aus lerentgelt die Nutzungsge- nalkonferenzen dem Ticketverkauf (Anreiz, bühren. Das Verkehrsunter- Betriebsaufnahme­ durch Kundenorientierung die nehmen (nicht die BEG) Zeitplan vorbereitungen Einnahmen zu erhöhen). schließt die Nutzungsver­träge ■ Bekanntmachung: ■ Bis zur Betriebsaufnahme ■ BEG übernimmt aber wesent- mit den Infrastruktur­ November 2014 muss das Verkehrsunter- liche Risiken: Steigerungen unternehmen: ■ Angebotsabgabe: nehmen regelmäßig die der Infrastrukturgebühren, - DB Netz AG April 2015 fristgerechte Umsetzung der Energie- und Per­sonalkosten - DB Station&Service AG ■ Zuschlag: Juli 2015 Vorbereitungen nachweisen. werden zum Großteil durch-

07 2014

Hohe Qualitätsanforderungen

Auch in Sachen Qualität stellt die BEG orientierung bei Beschwerden“ und detaillierte Anforderungen an den „Fahrgastinformation“ erfasst und mit zukünftigen Betreiber. So müssen bei- einem Bonus- und Malus-System hin- spielsweise monatliche und jährliche terlegt. Die Bewertung der fünf Berei- Vorgaben für die Pünktlichkeit sowie che erfolgt mit zahlreichen Einzelkrite- konkrete Vorgaben zur Anschlusssiche- rien, die objektiv und detailliert von rung beachtet werden. Zum Einsatz externen Testern geprüft werden. Unter- kommen wird zudem das Qualitäts- schreitet ein Verkehrsunternehmen die messsystem der BEG. Dessen Erhe- von der BEG vorgegebenen Zielwerte, bungsmethode funktioniert wie folgt: muss es Strafzahlungen leisten, hat es Pro Netz finden jährlich – bei kleineren Pluspunkte, bekommt es einen Bonus. Netzen über einen Zeitraum von zwei Jahren – 200 offene und 200 verdeckte Tests sowie 1.000 Fahrgastbefragungen statt. Bei den Tests werden die fünf Kri- Das aktuelle Qualitäts- terien „Sauberkeit“, „Funktionsfähigkeit ranking finden Sie unter © Maksym Yemelyanov, fotolia.com © Maksym Yemelyanov, der Ausstattung“, „Service“, „Kunden­ www.beg-qualitaetsranking.de.

Vorgaben zur Fahrgastinformation

Die BEG schreibt vor, dass der künftige und speichert sogenannte Sollfahrpläne Die BEG-eigene Verbindungsaus- Betreiber seine Fahrgäste vor und wäh- und Echtzeitinformationen der bayeri- kunft mit DEFAS-Daten ist unter rend der Fahrt umfassend auch auf schen Busse und Bahnen und stellt www.bayern-fahrplan.de abruf- Basis von Echtzeitdaten informieren Fahrplanauskünfte per Schnittstelle bar. Unter „Weitere Dienste“ kann muss. Und zwar sowohl in den Fahr- anderen Systemen zur Verfügung. Der auch die Bayern-Fahrplan-App zeugen und an den Stationen als auch Zugriff auf die Daten steht grundsätzlich heruntergeladen werden. über elektronische Auskunftsmedien allen Verkehrsunternehmen, Verkehrs­ wie Internet oder mobile Endgeräte. Der verbünden und Betreibern von Aus- zukünftige Betreiber verpflichtet sich, kunftsdiensten offen. Die Auskünfte wer- alle Daten in das „durchgängige elek­ den auch im eigenen Auskunftsportal, tronische Fahrgastinformations- und dem Bayern-Fahrplan, dargestellt. Seit Anschlusssicherungssystem“, kurz März 2013 gibt es diesen auch als App DEFAS, einzuspeisen. DEFAS sammelt für iOS (Apple) und Android (Google).

Verbindungsauskünfte, auch auf Basis von Echtzeitdaten, sollen über Internet und mobile Endgeräte abrufbar sein. © Yuri Arcurs, fotolia.com Arcurs, © Yuri

08 Bahnland-Bayern-Ausschreibungen

Ausbau und Erhalt der Infrastruktur ist Sache des Bundes

Weder die Gleise noch die Bahnhöfe gehören dem Freistaat oder der BEG. Für den Erhalt und den Ausbau der gesamten Infrastruktur ist nach dem Grundgesetz der Bund zuständig. DB Netz als Unternehmen des Bundes ist daher verantwortlich für die Gleise, DB Station&Service, ebenfalls ein Bundes- unternehmen, für die Stationen. Für die Nutzung der Gleise zahlt ein Verkehrs- unternehmen Trassengebühren an DB Netz. Stationsgebühren fallen an, sobald ein Zug an einer Station hält, und gehen an DB Station&Service. All diese soge- nannten Infrastrukturgebühren trägt die BEG über das Bestellerentgelt (s. Kasten unten): zurzeit etwa 5,30 Euro pro gefahrenen Kilometer. Seit 2000 steigen die Infrastrukturgebühren stetig an. Die Regionalisierungsmittel, die der © Harald Biebel, fotolia.com Bund den Ländern zur Bestellung des Regional- und S-Bahn-Verkehrs zur DB Netz und DB Station&Service sind als Tochtergesellschaften der Verfügung stellt, sind dagegen faktisch Deutschen Bahn AG für Gleise und Stationen verantwortlich. gleich geblieben. Die Revision der Re­gionalisierungsmittel wird für die Weiterentwicklung des bayerischen Regional- und S-Bahn-Verkehrs rich- tungsweisend sein.

Nettovertrag als Anreiz: Einnahmen bleiben beim Betreiber

Die Bayerische Eisenbahngesellschaft es im Interesse des Verkehrsunterneh- kapazitäten, zur Pünktlichkeit oder zur schließt mit dem Bewerber, der das mens, die bestmögliche Qualität zu Fahrgastinformation. Für die Umset- wirtschaftlichste Angebot abgibt, bieten. Denn das bringt mehr Fahrgäste zung der Vorgaben ist allerdings der einen Verkehrsdurchführungsvertrag. und damit mehr Erlöse. Durch die Betreiber selbst verantwortlich. Er Bei der Angebotsauswertung zählen Fahrkarteneinnahmen sind die Kosten kann jederzeit in unternehmerischer neben dem Angebotspreis auch Qua- aber nicht gedeckt. Deshalb zahlt die Entscheidung beispielsweise die Sitz- litätszusagen, die über die Mindestan- BEG dem Betreiber einen Zuschuss, platzkapazitäten erhöhen oder mehr forderungen der BEG hinausgehen. das sogenannte Bestellerentgelt. Im Zugbegleiter einsetzen, um Service Der Vertrag ist ein sogenannter Netto- Rahmen ihrer Ausschreibungen legt und Sicherheit für seine Fahrgäste vertrag, es gilt das Prinzip der unter- die Bayerische Eisenbahngesellschaft zu verbessern. Verstößt ein Verkehrs- nehmerischen Verantwortung: Der den Fahrplan fest und macht Mindest- unternehmen gegen die vereinbarten Betreiber darf alle Einnahmen aus vorgaben u. a. zum Service, zum Standards, erhebt die BEG Straf­ dem Ticketverkauf behalten. So liegt Zugbegleitereinsatz, zu Sitzplatz­ zahlungen.

09 Bahnland-Bayern-Ausschreibungen

Die Bayerische Eisenbahn- gesellschaft (BEG)

Die Bayerische Eisenbahngesell- schaft ist ein Unternehmen des Frei- staats Bayern. Im Auftrag des Baye- rischen Verkehrsministeriums plant, finanziert und kontrolliert die BEG den Regional- und S-Bahn-Verkehr in Bayern. Zu ihren wesentlichen Aufgaben gehören die Konzeption und Verbesserung von Fahrplänen sowie die Qualitätssicherung im bayerischen Schienenpersonennah- verkehr (SPNV). Die Aufträge für Verkehrsleistungen werden in Wett- bewerbsverfahren vergeben. Den Auftrag erhält das Verkehrsunter- nehmen, welches das beste Ange- bot im Hinblick auf Preis und Quali- tät abgibt. Dadurch konnte die BEG in den letzten Jahren nicht nur das Fahrplanangebot, sondern auch Qualitätsmerkmale wie Pünktlich- keit, Komfort und Fahrgastinforma­ tion verbessern.

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