Gemeinde Strukdorf Kreis Selbständiger Bebauungsplan Nr. 1 „nördlich der K 115, südlich der A 20, östlich der Bahnhofstraße 2 und westlich des Lindgrund 1 – Photovoltaik-Freianlage“

Begründung mit Umweltbericht

Verfahrensstand nach BauGB 11.12.2020 Bearbeitung:

§ 3(1) § 4(1) § 3(2) § 4(2) § 4a(3) § 10

Paperbarg 4 ∙ 23843 Bad Oldesloe Tel.: 04531 – 6707 0 ∙ Fax 6707 79 eMail [email protected]

Begründung zum Bebauungsplan Nr. 1 der Gemeinde Strukdorf

Inhaltsverzeichnis

1 Allgemeines ...... 4 2 Gebietsbeschreibung: Größe und Standort in der Gemeinde sowie vorhandene Nutzung ...... 5 3 Anlass der Planung ...... 5 4 Allgemeines Planungsziel ...... 5 5 Rechtliche Rahmenbedingungen, übergeordnete planerische Vorgaben ...... 6

5.1 Landesentwicklungsplan – LEP (2010) ...... 6

5.2 Entwurf Fortschreibung des Landesentwicklungsplanes Schleswig-Holstein 2010 ...... 7

5.3 Regionalplan für den Planungsraum I (Fortschreibung 1998) ...... 8

5.4 Derzeit wirksamer Flächennutzungsplan ...... 9

5.5 Landschaftsplan ...... 10 6 Prüfung von Standortalternativen ...... 11 7 Festsetzungen des Bebauungsplanes ...... 17

7.1 Art der baulichen Nutzung ...... 17

7.2 Maß der baulichen Nutzung ...... 18

7.3 Höhe baulicher Anlagen ...... 18

7.4 Grundflächenzahl (GRZ) ...... 18

7.5 Überbaubare Grundstücksfläche ...... 19

7.6 Führung von Versorgungsleitungen ...... 19

7.7 Grünordnerische Festsetzungen ...... 19

7.7.1 Flächen für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft ...... 19 8 Immissionen ...... 21 9 Natur und Landschaft ...... 22

9.1 Eingriffsregelung ...... 22

9.2 Artenschutz ...... 23

9.3 Geschützte Teile von Natur und Landschaft ...... 23 10 Nachrichtliche Übernahme ...... 23 11 Ver- und Entsorgung ...... 23 12 Archäologie, Altlasten, Kampfmittel ...... 24 13 Einleitung in den Umweltbericht ...... 26

13.1 Beschreibung des Geltungsbereiches ...... 26

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13.2 Kurzdarstellung des Inhalts und der wichtigsten Ziele des Bauleitplans ...... 26

13.3 Darstellung der in einschlägigen Fachgesetzen und Fachplänen festgelegten Ziele des Umweltschutzes, die für den Bauleitplan von Bedeutung sind, und der Art, wie diese Ziele und die Umweltbelange bei der Aufstellung des Bauleitplans berücksichtigt wurden: ...... 27

13.3.1 Fachgesetze ...... 27

13.3.2 Fachpläne ...... 29 14 Beschreibung und Bewertung der erheblichen Umweltauswirkungen ...... 30

14.1 Bestandsaufnahme der einschlägigen Aspekte des derzeitigen Umweltzustands (Basisszenario), einschließlich der Umweltmerkmale der Gebiete, die voraussichtlich erheblich beeinflusst werden . 30

14.2 Übersicht über die voraussichtliche Entwicklung des Umweltzustands bei Nichtdurchführung der Planung……………………………………………………………………………………………………………………………………………37

14.3 Prognose über die Entwicklung des Umweltzustands bei Durchführung der Planung ...... 38

14.4 Beschreibung der geplanten Maßnahmen ...... 47

14.4.1 Maßnahmen zur Vermeidung, Verhinderung und Verringerung ...... 47

14.4.2 Ausgleichsmaßnahmen ...... 48

14.4.3 Überwachungsmaßnahmen ...... 48

14.5 anderweitige Planungsmöglichkeiten ...... 49

14.6 Beschreibung der erheblichen nachteiligen Auswirkungen nach § 1 Absatz 6 Nummer 7 Buchstabe j49 15 Zusätzliche Angaben ...... 54 16 Weiteres Vorgehen ...... 54 17 Quellenverzeichnis ...... 54 18 Billigung ...... 55

Anlagen:  SolPEG Blendgutachten Solarpark Strukdorf – Analyse der potentiellen Blendwirkung einer ge- planten PV Anlage in der Nähe von Strukdorf in Schleswig Holstein, SolPEG, Hamburg 30.10.2020  Grünordnerischer Fachbeitrag zum selbstständigen Bebauungsplan Nr. 1 der Gemeinde Struk- dorf, GSP Ingenieurgesellschaft Gosch & Priewe, Bad Oldesloe 23.10.2020  Standortalternativenprüfung zum selbstständigen Bebauungsplan Nr. 1 der Gemeinde Struk- dorf, GSP Ingenieurgesellschaft Gosch & Priewe, Bad Oldesloe 14.10.2020 o tabellarische Auswertung o Plandarstellung

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Teil I: Begründung

1 Allgemeines Die Gemeindevertretung der Gemeinde Strukdorf hat in ihrer Sitzung am 26.08.2020 die Aufstellung des Selbständigen Bebauungsplanes Nr. 1 „nördlich der K 115, südlich der A 20, östlich der Bahnhof- straße 2 und westlich des Lindgrund 1 – Photovoltaik-Freianlage“ beschlossen. Der Beschluss wurde ortsüblich bekannt gemacht. Der Bebauungsplan Nr. 1 der Gemeinde Strukdorf schafft die planungsrechtliche Voraussetzung für die Errichtung einer Photovoltaikanlage auf einer derzeit noch landwirtschaftlich genutzten Fläche am nördlichen Siedlungsrand der Gemeinde.

Die Gemeinde Strukdorf verfügt über keinen Flächennutzungsplan. Gemäß § 8 Abs. 2 BauGB kann auf die Aufstellung eines Flächennutzungsplanes verzichtet werden, wenn ein selbständiger Bebauungs- plan ausreicht um die städtebauliche Entwicklung zu ordnen. Die Gemeinde Strukdorf verfügt über eine Innenbereichssatzung und es bestehen keine steuerungsbedürftigen Entwicklungsabsichten, so- dass die Aufstellung eines Selbstständigen Bebauungsplanes ausreicht um die städtebauliche Entwick- lung zu ordnen. Um dennoch der Vielfalt der betroffenen Belange gerecht zu werden wurde eine ge- meindeweite Alternativenprüfung möglicher Potenzialflächen durchgeführt. Die Gemeinde Strukdorf hat beschlossen, einen Bebauungsplan für den Geltungsbereich aufzustellen, der aus der Planzeichnung sowie der Begründung mit Anlagen, die sich im Laufe des Verfahrens erge- ben, besteht. Die Zulässigkeit des Vorhabens wird durch die Festsetzungen des Bebauungsplanes Nr. 1 gemäß § 30 BauGB bestimmt.

Die Aufstellung erfolgt nach dem Baugesetzbuch in der Fassung der Bekanntmachung vom 3. Novem- ber 2017, zuletzt geändert durch Art. 6 des Gesetzes vom 27. März 2020, i. V. m. der Baunutzungsver- ordnung (BauNVO) i. d. F. v. 21. November 2017, zuletzt geändert durch Art. 2 des Gesetzes vom 4. Mai 2017, dem Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) in der Fassung vom 29. Juli 2009, zuletzt geän- dert durch Art. 1 des Gesetzes vom 04. März 2020, dem Landesnaturschutzgesetz Schleswig-Holstein (LNatSchG) in der Fassung vom 24. Februar 2010, zuletzt geändert durch Art. 7 des Gesetzes vom 13. November 2019 und der aktuellen Fassung der Landesbauordnung (LBO).

Stand des Verfahrens: Die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit gemäß § 3 Abs. 1 BauGB für den Bebauungsplan Nr. 1 wurde in der Zeit vom … bis ... durchgeführt. Durch das Verfahren nach § 3 Abs. 1 BauGB wurde die Öffentlichkeit frühzeitig über die Inhalte der Planung informiert und konnte sich hinsichtlich vorhan- dener Anmerkungen und Bedenken zu dem vorgestellten Vorhaben äußern. Die frühzeitige Beteiligung der Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange gemäß § 4 Abs. 1 BauGB für den Bebauungsplan Nr. 1 wurde in der Zeit vom … bis … durchgeführt. Das Verfahren nach § 4 Abs. 1 BauGB dient der Sondierung (sog. Scoping), in dem Behörden und sonstigen Trägern öffent- licher Belange Gelegenheit gegeben wird, sich zum erforderlichen Umfang und Detaillierungsgrad der Umweltprüfung zu äußern. Die eingegangenen planungsrelevanten Stellungnahmen und Hinweise wurden geprüft und gegebenenfalls im weiteren Planungsprozess berücksichtigt.

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Am … wurde durch die Gemeindevertretung der Gemeinde Strukdorf der Entwurfs- und Auslegungs- beschluss des Bebauungsplanes Nr. 1 gefasst. Die Beteiligung der Öffentlichkeit gemäß § 3 Abs. 2 BauGB wurde am … ortsüblich und über das Internet bekannt gemacht. Die Behörden und sonstige Träger öffentlicher Belange wurden mit Schreiben vom … aufgefordert, ihre Stellungnahme abzuge- ben. Die Öffentlichkeit und die Behörden und Träger öffentlicher Belange hatten gemäß § 3 Abs. 2 BauGB und § 4 Abs. 2 BauGB Gelegenheit ihre Anregungen und Hinweise zur Planung im Zeitraum … bis … abzugeben. Gemäß §§ 1 und 1a sowie 2 und 2a BauGB ist eine Umweltprüfung durchzuführen, deren Ergebnisse in einem Umweltbericht (UB) dokumentiert werden; der Umweltbericht bildet einen gesonderten Teil dieser Begründung (Teil II). Mit dieser Arbeit wurde die Ingenieurgesellschaft GSP in Bad Oldesloe be- auftragt.

2 Gebietsbeschreibung: Größe und Standort in der Gemeinde sowie vorhandene Nutzung Die Gemeinde Strukdorf liegt zwischen im Westen und Langniendorf im Osten. Westlich von Strukdorf liegt in 13 km Distanz der Zweckverband Mittelzentrum und nördlich von Strukdorf ist in 65 km Entfernung die Landeshauptstadt Kiel gelegen. Nördlich des Sied- lungsraumes der Gemeinde verläuft die Bundesautobahn 20 (A20). Der Geltungsbereich des Bebau- ungsplanes Nr. 1 befindet sich am nördlichen Siedlungsrand der Gemeinde Strukdorf und wird durch die Kreisstraße 115 (K 115) vom Siedlungsraum räumlich getrennt. Die Lage des Plangebiets kann dem dieser Begründung vorausgehenden Lageplan entnommen wer- den. Das Plangebiet befindet sich südlich der A20, nördlich der K 115, nördlich der Ortslage Strukdorf, Gemarkung Strukdorf, Flur 3, Flurstücke 113 und 146. Das Plangebiet wird derzeit landwirtschaftlich genutzt. Das Plangebiet hat eine Größe von ca. 13, 5 ha.

3 Anlass der Planung Das Plangebiet des Bebauungsplanes Nr. 1 wird derzeit landwirtschaftlich genutzt. Die Gemeinde Strukdorf möchte einen Beitrag zum erforderlichen Ausbau von erneuerbaren Energien leisten und die Flächen des Plangebiets im Rahmen des Bebauungsplanes planungsrechtlich so vorbereiten, dass dort eine Photovoltaik-Freianlage errichtet werden kann.

4 Allgemeines Planungsziel Ziel der Planung ist die Schaffung von Planungsrecht, um auf derzeit noch landwirtschaftlichen Nutz- flächen eine Photovoltaik-Freilandanlage, in der mittels Solarzellen ein Teil der Sonnenstrahlung in elektrische Energie umgewandelt wird, zu errichten. Dazu wird im Rahmen der Aufstellung des Bebau- ungsplanes Nr. 1 der Gemeinde Strukdorf ein Sonstiges Sondergebiet gem. § 11 Abs. 2 BauNVO mit der Zweckbestimmung „Photovoltaik“ festgesetzt.

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5 Rechtliche Rahmenbedingungen, übergeordnete planerische Vorgaben Die Städte und Gemeinden haben Bauleitpläne aufzustellen, sobald und soweit es für die städtebauli- che Entwicklung und Ordnung erforderlich ist. Die Bauleitpläne „Flächennutzungspläne“ (vorberei- tende Bauleitplanung) und die „Bebauungspläne“ (verbindliche Bauleitplanung) sind die Steuerungs- instrumente der Gemeinde/Stadt für eine geplante städtebauliche Entwicklung des Gemeindegebie- tes. Die Bauleitpläne sind den Zielen der Raumordnung anzupassen (§ 1 Abs. 3+4 BauGB). Die Ziele der Raumordnung und Landesplanung für die Region ergeben sich aus dem Landesentwick- lungsplan (LEP) 2010 sowie dessen Entwurf der Fortschreibung und aus dem Regionalplan für den Pla- nungsraum I (Fortschreibung 1998). Folgende planerische Vorgaben sind bei der Bauleitplanung aus den bestehenden Fachplänen zu be- rücksichtigen.

5.1 Landesentwicklungsplan – LEP (2010) Der Landesentwicklungsplan enthält für die Gemeinde Strukdorf die nachfolgenden Darstellungen:

 Strukdorf liegt innerhalb einer Landesent- wicklungsachse  Strukdorf befindet sich südlich angrenzend an die Bundesautobahn A 20 sowie die Kreis- straße K 115  Strukdorf liegt zwischen dem 10 km Umkreis des Zweckverbands Mittelzentrum Bad Se- geberg – Wahlstedt und des 10 km Umkreis des Oberzentrums Lübeck  Strukdorf liegt am östlichen Rand eines dünnbesiedelten, abgelegenen Gebietes  Strukdorf grenzt westlich an einen Entwick- lungsraum für Tourismus und Erholung an  Im Nordwesten nördlich der A20 befindet sich ein Vorbehaltsraum für Natur und Land- Abbildung 1: Ausschnitt LEP 2010, Quelle: schleswig- schaft sowie ein Naturpark holstein.de

Die Solarenergienutzung soll unter Berücksichtigung aller relevanten Belange mit Augenmaß ausge- baut werden. Für die Solarenergienutzung besteht ein grundsätzlicher Vorrang auf und an vorhandenen baulichen Anlagen gegenüber der Freiflächennutzung. (3.5.3, 1 G, LEP 2010)

Großflächige Photovoltaikanlagen sollen Gemeindegrenzen übergreifend auf konfliktarme Gebiete konzentriert werden. Zur räumlichen Steuerung der Errichtung dieser Anlagen sollen die im Beratungs- erlass zur Planung von großflächigen Photovoltaikanlagen im Außenbereich in der jeweils aktuellen Fassung getroffenen Regelung berücksichtigt werden. (3.5.3, 2 G, LEP 2010)

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Das Vorhaben des Bebauungsplanes Nr. 1 steht den Zielen und Grundsätzen des Landesentwicklungs- planes nicht entgegen. Der Beratungserlass zur Planung von großflächigen Photovoltaikanlagen im Au- ßenbereich des Innenministeriums, der Staatskanzlei, des Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume und des Ministeriums für Wissenschaft, Wirtschaft und Verkehr vom 05.07.2006 außer Kraft getreten.

5.2 Entwurf Fortschreibung des Landesentwicklungsplanes Schleswig-Holstein 2010 Mit der Kabinettsbefassung zur Fortschreibung des Landesentwicklungsplanes am 27.November 2018 wurde der Planentwurf auf der Internetseite der Online-Beteiligungsplattform BOB-SH freigeschaltet. Das gesetzlich vorgegebene Online-Beteiligungsverfahren startete am 18. Dezember 2018 und endete am 31. Mai 2019. Die Hauptkarte des Entwurfes zur Fort- schreibung des Landesentwicklungsplans Schleswig-Holstein enthält für die Gemeinde die folgende ergänzende Darstellung

 Südöstlich von Strukdorf verläuft ein Lei- tungsnetz Strom (Höchstspannung, 220- 380 kV) Die Darstellung des Naturparks im Nordwesten sowie des dünnbesiedelten, abgelegenen Ge- bietes ist in der Hauptkarte nicht mehr ent- halten.

Abbildung 2 Ausschnitt Entwurf Fortschreibung LEP SH (2018), Quelle:www.schleswig-holstein.de

Solarenergie Die Potenziale der Solarenergie sollen in Schleswig-Holstein auf Gebäuden und Freiflächen weiter ent- wickelt werden. Bei der Solarenergienutzung werden zwei Anwendungsarten unterschieden: die Strom- erzeugung mittels Photovoltaikanlagen und die Wärmeerzeugung mittels Solarthermieanlagen. Beide Anwendungen sollen raumverträglich und möglichst freiraumschonend ausgebaut werden. (4.5.2, 1 G) Die Standortwahl raumbedeutsamer Freiflächen-Photovoltaik- und Solarthermieanlagen soll vorrangig ausgerichtet werden auf - bereits versiegelte Flächen - Konversionsflächen aus wirtschaftlicher, verkehrlicher, wohnungsbaulicher oder militärischer Nutzung - Flächen entlang von Autobahnen und Schienenwegen mit überregionaler Bedeutung oder - vorbelastete Flächen oder Gebiete, die aufgrund vorhandener Infrastrukturen ein einge- schränktes Freiraumpotenzial aufweisen

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Längere bandartige Strukturen sowie gravierende Beeinträchtigungen des Landschaftsbildes sollen ver- mieden werden. Für eine landschaftsgerechte Eingrünung von Freiflächen-Photovoltaikanlagen soll Vorsorge getroffen werden. (4.5.2, 2 G) Entlang von Autobahnen und überregionalen Schienenwegen besteht ein erhöhter Koordinierungsbe- darf durch die räumliche Konzentration von Freiflächen-Photovoltaikanlagen. Ihre Planung ist deshalb an geeigneten Streckenabschnitten Gemeindegrenzen übergreifend, möglichst auf der Grundlage eine Standortkonzeption, abzustimmen. (4.5.2, 3 G) Die Nutzung bestehender Dach- und Gebäudeflächen sowie anderer versiegelter Flächen soll deshalb der Inanspruchnahme von Freiflächen für Photovoltaikanlagen vorgezogen werden. (4.5.2, 4 G) Die Gemeinde Strukdorf folgt den Vorgaben des Entwurfes des Landesentwicklungsplanes, indem sie eine derzeit noch landwirtschaftlich genutzte Fläche planungsrechtlich so vorbereitet, dass dort eine Photovoltaik-Freianlage errichtet werden kann. Das Plangebiet befindet sich unmittelbar angrenzend an die Bundesautobahn A 20. Eine Gemeindegrenzen überschreitende Abstimmung kann im Rahmen der Beteiligung der Nachbar- gemeinden gem. § 2 Abs. 2 Nr. 1 und 2 BauGB sowie der Verfahren gem. §§ 3 Abs. 1 und 2 sowie 4 Abs. 1 und 2 BauGB sichergestellt werden. Zudem wurde eine gemeindeinterne Prüfung von Standortalter- nativen durchgeführt, die weiteren Planungen in Nachbargemeinden zu Grunde gelegt wird, um die Entstehung bandartiger Strukturen und räumliche Konzentration von Photovoltaik-Freianalgen zu ver- hindern.

5.3 Regionalplan für den Planungsraum I (Fortschreibung 1998) Die Regionalpläne beinhalten den langfristigen Entwicklungs- und Orientierungsrahmen für die räum- liche Entwicklung des Planungsraumes aus überörtlicher Sicht. Der Regionalplan für den Planungsraum I (RP I) Schleswig-Holstein für die Kreise Herzogtum Lauen- burg, Pinneberg, Segeberg und Stormarn enthält für die Gemeinde Strukdorf die nachfolgenden Dar- stellungen:

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 die Gemeinde Strukdorf liegt östlich der Bundesautobahn A20, im Regionalplan von 1998 noch nicht dargestellt  nördlich des Siedlungsgebietes von Struk- dorf liegt die K 115  östlich der Gemeinde Strukdorf verläuft ein Gebiet mit besonderer Bedeutung für Natur und Landschaft (Gebiet mit besonderer Be- deutung zum Aufbau eines Schutzgebiets- und Biotopverbundsystems)  im Norden und Osten von Strukdorf befin- det sich ein Gebiet mit besonderer Bedeu- tung für Tourismus und Erholung  Im Südosten von Strukdorf befindet sich ein Abbildung 3: Ausschnitt Regionalplan I 1998, Quelle: schles- Regionaler Grünzug wig-holstein.de

Aufgrund des geplanten Ausstiegs der norddeutschen Länder Niedersachsen, Hamburg und Schleswig- Holstein aus der Atomenergie kann neben der Nutzung regenerativer Energieträger (zum Beispiel Wind- kraftanlagen) auch die Planung moderner Kohle- und Gaskraftwerke im Planungsraum eventuell erfor- derlich werden. […] Zusätzlich soll das Potential an erneuerbaren Energien Biomasse und Solarenergie stärker genutzt werden (6.4., G 6.4.1) Die Gemeinde Strukdorf folgt den Vorgaben des Regionalplanes, indem sie im Rahmen des Bebauungs- planes Nr. 1 die planungsrechtlichen Voraussetzungen schafft, um eine Photovoltaik-Freiflächenanlage zu errichten und somit die Nutzung erneuerbarer Energie fördert.

5.4 Derzeit wirksamer Flächennutzungsplan Die Gemeinde Strukdorf verfügt über keinen Flächennutzungsplan. Die Aufstellung des Bebauungspla- nes Nr. 1 erfolgt als Selbständiger Bebauungsplan gemäß § 8 Abs. 2 Nr. 2 BauGB und in Verbindung mit einer umfassenden Standtortalternativenprüfung im Gemeindegebiet (s. Ziff. 6). Die Gemeinde Strukdorf verfügt über eine Innenbereichssatzung sowie einen Landschaftsplan als Plan- grundlagen und es bestehen erkennbar keine steuerungsbedürftigen Entwicklungsabsichten. Die Auf- stellung des Bebauungsplanes Nr. 1 dient lediglich der Ermöglichung einer voraussichtlich temporären Photovoltaik-Freilandanlage und bereitet keine klassische Siedlungsentwicklung vor. Im Falle einer großräumigen Siedlungsentwicklung wird sich die Gemeinde mit der Notwendigkeit der Steuerung der gemeindeweiten Bodennutzung auseinandersetzen. Um der Vielfalt der betroffenen Belange im Rahmen der Ausweisung einer Fläche für die Errichtung einer Photovoltaikanlage gerecht zu werden wurde eine gemeindeweite Alternativenprüfung mögli- cher Potenzialflächen durchgeführt, sodass die Aufstellung eines Selbstständigen Bebauungsplanes ausreicht um die städtebauliche Entwicklung im Sinne der Ermöglichung einer Photovoltaikanlage zu ordnen.

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5.5 Landschaftsplan Die Landschaftsplanung soll die Ziele des Naturschutzes und der Landschaftspflege konkretisieren und die Erfordernisse und Maßnahmen zur Verwirklichung dieser Ziele aufzeigen. Die überörtlichen Ziele, Erfordernisse und Maßnahmen werden für den Bereich des Landes im Landschaftsprogramm, für Teile des Landes in den Landschaftsrahmenplänen dargestellt. Auf regionaler Ebene konkretisiert der Land- schaftsplan die Vorgaben des Landschaftsprogramms und des Landschaftsrahmenplanes. Die Ziele der Landschaftsplanung sind in der Abwägung im Rahmen der Bauleitplanung zu berücksichtigen.

Der derzeit festgestellte Landschaftsplan (2002) stellt im Bestand für das Plangebiet eine ackerbauliche Nutzung dar. Gemäß Planzeichnung verläuft zu beiden Sei- ten der K 115 (im Landschaftsplan B 206) ein Redder, welcher im mittleren Streckenab- schnitt häufig unterbrochen wird. Auf der Fläche ist ein Weiden-/ Knickgehölz dargestellt. Seit Erstellung des Landschaftspla- nes wurde das Biotop allerdings durch die A20 Abbildung 4: Landschaftsplan Strukdorf: Nutzungstypen, überplant (s. Entwicklungskarte links unten). Quelle: Amt Trave-Land Die Entwicklungskarte formuliert für die Flä- che keine konkreten Ziele außer der Führung einer Mittelspannungsfreileitung über den westlichen Teil der Fläche. Besagte Leitung wurde zum Zeitpunkt der vorliegenden Pla- nung noch nicht umgesetzt.

Abbildung 5: Landschaftsplan Strukdorf: Entwicklung, Quelle: Amt Trave-Land

Durch die Planung wird von der Darstellung des Landschaftsplanes abgewichen. Die Abweichung von den Darstellung ist jedoch nicht als erheblich zu betrachten, da keine besonders geschützten Biotope beeinträchtigt werden und durch die Maßnahme eine Vollversiegelung lediglich für die Trafostationen entsteht. Nach Ablauf der Nutzungsphase kann die Anlage vollständig zurückgebaut werden.

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6 Prüfung von Standortalternativen Im Rahmen der Aufstellung des Bebauungsplanes Nr. 1 der Gemeinde Strukdorf wurde eine städte- bauliche Prüfung zu möglichen Standortalternativen für die Errichtung einer Freiland-Photovoltaikan- lage durchgeführt. Ziel war die Identifikation von Potenzialflächen für ein solches Vorhaben im Ge- meindegebiet Strukdorf. Gemäß § 1a Abs. 2 Satz 4 BauGB ist zu begründen, warum Flächen für landwirtschaftliche Nutzung umgewandelt werden und nicht Maßnahmen im Rahmen einer Innenentwicklung genutzt werden. Für eine Freiland-Photovoltaikanlage stehen in der kleinen, ländlich gelegenen Gemeinde keine Flächen im Innenbereich zur Verfügung. In der Folge umfasst die Prüfung der Standortalternativen im Einklang mit § 11 EEG lediglich ackerbaulich genutzte Flächen. Die Errichtung einer Photovoltaik-Freiflächenanlage ist in ihrer Wirtschaftlichkeit abhängig von den durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz getroffenen Regelungen und Garantien hinsichtlich Ab- nahme und Vergütung des erzeugten Stroms. Das Fördergebot des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (§ 37 Abs. 1 Nr. 3 c EEG) schränkt die Ausweisung der Sondergebiete für großflächige Freiflächen-Photo- voltaikanlagen auf einen Korridor von 110 m entlang von Bahnlinien und Autobahnen ein, weshalb im Rahmen des geplanten Vorhabens lediglich Flächen entlang der Bundesautobahn 20 (A 20) betrachtet wurden. Entlang von Bundesautobahnen besteht gem. § 9 Abs. 1 FStrG in einer Entfernung von bis zu 40 m ein Anbauverbot. Als Grundlage dienen der Landschaftsplan der Gemeinde Strukdorf aus dem Jahr 2002, Luftbilder so- wie eine Ortsbegehung. Die Fragestellung zumutbarer Alternativen im Gemeindegebiet wird wie folgt definiert:  Fläche angrenzend an die A 20, dementsprechend EEG förderwürdig und emissionsbelas- tet  Lage außerhalb ökologisch sensibler Gebiete oder von ausgewiesenen Schutzgebieten  Ackerfläche mit bestehender Zuwegung Um Konflikte mit dem Naturschutz zu vermeiden, wurden geschützte Landschaftsbestandteile, Bio- tope sowie Waldflächen berücksichtigt und im Übersichtsplan dargestellt. Die Alternativenprüfung liegt in detaillierter tabellarischer Form als Anlage bei. Im Folgenden wird die Bewertung der einzelnen Flächen zusammenfassend dargestellt. Südlich der A 20 sind zwei Flächen verortet, nördlich der befinden sich fünf weiter Flächen (s. Abb. 6) Abschließend wurden zwei Potenzialflächen als nicht geeignet, zwei als bedingt geeignet und drei als geeignet eingestuft.

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Abbildung 6: Übersicht Alternativflächen (Quelle GSP Ing.)

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Fläche Nr. 1 - Vorhabengebiet Die Fläche wird derzeit ackerbaulich genutzt und ent- spricht somit den EEG Förderrichtlinien. Im Süden wird die Fläche von prägenden Gehölzbeständen (tw. Knick) gesäumt, weiter hat sie naturschutzfachlich keine be- sondere Bedeutung. Das Gelände steigt nach Osten an. Aufgrund der Lage am nördlichen Ortsrand der Ge- meinde sowie zwischen A 20 und K 115 entsteht durch die Nutzung der Fläche durch eine Photovoltaikanlage nur eine geringfügige Beeinträchtigung des Landschafts- Abbildung 7: Alternativfläche Nr. 1 bildes. Das Gebiet ist von Westen und Osten her einseh- bar, aber aufgrund von Knickstrukturen und der Höhen- lage des Gebietes bestehen kaum Blickbeziehungen zwi- schen Wohnbebauung und Plangebiet. Es ist mit Lärm-, Staub- und Schadstoffimmissionen durch die A 20 und K 115 zu rechnen. Die Erschließung ist unproblematisch. Insgesamt ist die Fläche Nr. 1 für eine Bebauung mit ei- ner PV-Anlage geeignet, da kaum Biotopstrukturen auf der Fläche und in der Umgebung betroffen sind. Zudem ist die Einsehbarkeit der Fläche gering, sodass das Land- schaftsbild lediglich geringfügig beeinflusst und die süd- lich gelegene Wohnbebauung von der Fläche weitge- hend abgeschirmt ist.

Fläche Nr. 2 Die Fläche wird derzeit ackerbaulich genutzt und ent- spricht somit den EEG Förderrichtlinien. Die Fläche wird im Süden von Knickstrukturen gesäumt und grenzt im Osten an naturnahe Regenrückhaltebecken an. Zudem befindet im Anschluss an diese Becken ein gesetzlich ge-

schütztes Biotop gem. § 30 Abs. 2 Nr. 1 i.V.m. einer Bio- Abbildung 8: Alternativfläche Nr. 2 topverbundachse. Naturschutzfachlich hat die Fläche je- doch weiter keine besondere Bedeutung. Das Gelände ist bewegt. Aufgrund der Lage zwischen A 20 und K 115 entsteht durch die Nutzung der Fläche durch eine Photovoltaik- anlage nur eine geringfügige Beeinträchtigung des Land- schaftsbildes. Das Gebiet befindet sich in Siedlungsnähe ist jedoch lediglich von der Autobahn her einsehbar.

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Es ist mit Staub-, Schadstoff- und Lärmimmissionen durch die A 20 und K 115 zu rechnen. Die Erschließung ist unproblematisch. Insgesamt ist die ist die Fläche Nr. 2 für eine Bebauung mit einer PV-Anlage bedingt geeignet, da sich angren- zend an die Fläche besonders geschützte Grünstruktu- ren befinden und die Fläche von der Autobahn stark ein- sehbar ist. Allerdings wird das Landschaftsbild aufgrund der Lage der Fläche und die südöstlich gelegene Wohn- bebauung aufgrund bestehender Gehölzstrukturen le- diglich geringfügig beeinflusst.

Fläche Nr. 3 Die Fläche wird derzeit ackerbaulich genutzt und ent- spricht somit den EEG Förderrichtlinien. Im Westen, Nordwesten und Osten wird die Fläche von prägenden Gehölzbeständen gesäumt. Naturschutzfachlich hat die Fläche weiter keine besondere Bedeutung. Die Fläche ist Teil der Knick- und Ackerlandschaft und nach Süden und teilweise Norden stark einsehbar. Sie

weist eine bewegte Geländeoberfläche mit mittiger Abbildung 9: Alternativfläche Nr. 3 Senke auf. Es ist mit Staub-, Schadstoff- und Lärmimmissionen durch die A 20 zu rechnen. Die Erschließung ist unprob- lematisch. Insgesamt ist die Fläche Nr. 3 für eine Bebauung mit ei- ner PV-Anlage geeignet, da kaum Biotopstrukturen auf der Fläche und in der Umgebung betroffen sind, die Flä- che zwar von der A 20 aus einsehbar ist, das Land- schaftsbild aufgrund der Lage entlang der Autobahn je- doch lediglich geringfügig beeinflusst wird.

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Fläche Nr. 4 Die Fläche wird derzeit ackerbaulich genutzt und ent- spricht somit den EEG Förderrichtlinien. Die Fläche grenzt im Süden an naturnahe Regenrückhaltebecken sowie im Osten direkt an ein gesetzlich geschütztes Bio- top gem. § 30 Abs. 2 Nr. 1 i.V.m. einer Biotopverbun- dachse an. Darüber hinaus hat die Fläche naturschutz- fachlich lediglich eine allgemeine Bedeutung. Die Fläche ist Teil der Knick- und Ackerlandschaft und

insbesondere von Süden und teilweise von Norden ein- Abbildung 10: Alternativfläche Nr. 4 sehbar. Sie weist eine stark bewegte Geländeoberflä- che, die nach Westen ansteigt, auf. Aufgrund der Lage der Regenrückhaltebecken im Süden der Fläche ist eine Landschaftsbild schonende Anordnung der PV-Module in Autobahnnähe kaum möglich. Es ist mit Staub-, Schadstoff- und Lärmimmissionen durch die A 20 zu rechnen. Die Erschließung ist unprob- lematisch. Insgesamt ist die Fläche Nr. 4 für eine Bebauung mit ei- ner PV-Anlage nicht geeignet, da insbesondere im Os- ten und Süden direkt (Biotop-)Strukturen angrenzen und die Fläche von der Autobahn abgerückt in die of- fene Knick- und Agrarlandschaft reicht.

Fläche Nr. 5

Die Fläche wird derzeit ackerbaulich genutzt und ent- spricht somit den EEG Förderrichtlinien. Die Fläche ist im Norden und Westen von prägenden Gehölzbestän- den gesäumt und grenzt im Südosten an naturnahe Re- genrückhaltebecken an. Östlich der Fläche liegt ein ge- setzlich geschützten Biotops gem. § 30 Abs. 2 Nr. 1 i.V.m. einer Biotopverbundachse. Darüber hinaus hat die Fläche naturschutzfachlich weiter keine besondere Bedeutung.

Die Fläche ist Teil der Knick- und Ackerlandschaft und ist Abbildung 11: Alternativfläche Nr. 5 von Osten und teilweise von Norden einsehbar. Sie weist eine bewegte Geländeoberfläche, die nach Osten ansteigt, auf.

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Es ist mit Staub-, Schadstoff- und Lärmimmissionen durch die A 20 zu rechnen. Die Erschließung ist unprob- lematisch Insgesamt ist die Fläche Nr. 5 für eine Bebauung mit ei- ner PV-Anlage bedingt geeignet, da sich angrenzend an die Fläche besonders geschützte Biotopstrukturen be- finden, die Fläche von der Autobahn sowie von (Nord- )Westen stark einsehbar ist und die Knick- und Agrarlandschaft beeinflusst wird.

Fläche Nr. 6

Die Fläche wird derzeit ackerbaulich genutzt und ent- spricht somit den EEG Förderrichtlinien. Sie ist im Nor- den, Osten und Westen von prägenden Gehölzstruktu- ren gesäumt und grenzt im Osten an ein Waldgebiet. Darüber hinaus hat die Fläche naturschutzfachlich wei- ter keine besondere Bedeutung. Die Fläche ist Teil der Knick- und Ackerlandschaft und von Westen sowie z.T. von Süden einsehbar. Sie weist eine bewegte Geländeoberfläche, die nach Westen an- Abbildung 12: Alternativfläche Nr. 6 steigt, auf. Aufgrund der Ausdehnung des Waldes am südlichen Flächenrand ist eine Anordnung der PV-Mo- dule in Autobahnnähe eingeschränkt möglich. Es ist mit Staub-, Schadstoff- und Lärmimmissionen durch die A 20 zu rechnen. Die Erschließung ist unprob- lematisch Insgesamt ist die Fläche Nr. 6 für eine Bebauung mit ei- ner PV-Anlage bedingt geeignet, da sich angrenzend an die Fläche besonders geschützte Biotopstrukturen be- finden und die Fläche im Südosten von der Autobahn trennen sowie die Fläche tw. von der Autobahn einseh- bar ist.

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Fläche Nr. 7

Die Fläche wird derzeit ackerbaulich genutzt und ent- spricht somit den EEG Förderrichtlinien. Sie ist im Nor- den, Osten und Westen von prägenden Gehölzstruktu- ren gesäumt, im Westen schließt sich eine große Wald- fläche an. Darüber hinaus hat die Fläche naturschutz- fachlich jedoch nur eine allgemeine Bedeutung. Die Fläche ist Teil der Knick- und Ackerlandschaft und lediglich von Süden einsehbar. Sie weist eine stark be- wegte Geländeoberfläche, die nach Osten ansteigt, auf. Es ist mit Staub-, Schadstoff- und Lärmimmissionen

durch die A 20 zu rechnen. Die Erschließung ist unprob- Abbildung 13: Alternativenfläche Nr. 7 lematisch.

Insgesamt ist die Fläche Nr. 7 für eine Bebauung mit ei- ner PV-Anlage bedingt geeignet, da sich angrenzend an die Fläche Waldflächen befinden und die Fläche von der Autobahn stark einsehbar ist.

7 Festsetzungen des Bebauungsplanes Sämtliche Festsetzungen des Bebauungsplanes Nr. 1 der Gemeinde Strukdorf sind darauf ausgerichtet, dass sich die baulichen Anlagen des Sondergebietes „Photovoltaik“ in das Landschaftsbild und die Um- gebung einfügen, ohne diese zu beeinträchtigen.

7.1 Art der baulichen Nutzung (§ 9 Abs. 1 Nr. 1 BauGB i.V.m. § 1 Abs. 5 und Abs. 6 Nr. 1 und § 11 BauNVO)

In dem Sonstigen Sondergebiet (SO) mit der Zweckbestimmung „Photovoltaikanlage“ sind bauliche An- lagen zur Stromerzeugung aus Sonnenenergie zulässig. Außerdem zulässig sind Nebenanlagen und not- wendige Betriebseinrichtungen wie Wechselrichter, Trafostationen, Zuwegungen, Leitungen und Ein- friedungen.

Die Gemeinde Strukdorf strebt an einen Beitrag beim Umstieg des Energiesystems auf erneuerbare Energien zu leisten und setzt für das Plangebiet des Bebauungsplanes Nr. 1 der Gemeinde Strukdorf ein Sondergebiet mit der Zweckbestimmung „Photovoltaik“ gem. § 11 Abs. 2 BauNVO fest. Zulässig sind neben den baulichen Anlagen zur Stromerzeugung aus Sonnenenergie auch Nebenanlagen und sonstige notwendige Betriebseinrichtungen, wie z. B. Trafostationen, Wechselrichter, Leitungen, Zu- wegungen und Einfriedigungen. Mit der Planung wird die Errichtung einer Freiland-Photovoltaikanlage ermöglicht, eine darüber hinaus gehende Siedlungsentwicklung wird nicht angestrebt und dementsprechend durch die Planung nicht vorbereitet. Die überplante Fläche ist darüber hinaus aufgrund der Lärm- und Luftbelastung durch die angrenzende Autobahn nicht für eine Wohnbebauung geeignet. Die mangelnde direkte Anbindung an

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die Autobahn und das bewegte Gelände qualifizieren die Fläche ebenfalls nicht für eine gewerbliche Entwicklung. Die Flexibilität der Photovoltaikmodule sowie deren Unempfindlichkeit gegenüber Stö- rungen erlaubt hingegen eine optimale Ausnutzung der Fläche.

7.2 Maß der baulichen Nutzung Durch die Begrenzung des Maßes der baulichen Nutzung wird sichergestellt, dass die baulichen Anla- gen der Photovoltaik-Module keine beeinträchtigende Wirkung auf die benachbarte Bebauung entfal- ten.

7.3 Höhe baulicher Anlagen (§ 9 Abs. 1 Nr. 1 BauGB i. V. m. § 18 BauNVO) In dem sonstigen Sondergebiet (SO) Photovoltaik wird eine minimale Höhe von 0,7 m über Gelände- fläche festgesetzt. Die maximale Höhe der Solarmodule sowie sonstiger baulicher Anlagen und Ne- benanlagen wird auf 4 m beschränkt. Die Festsetzungen erfolgen durch die Höhenangaben über der bestehenden Geländeoberfläche. Diese kann gem. Ziff. 4.8 geringfügig angepasst werden.

In dem Sondergebiet (SO) mit der Zweckbestimmung „Photovoltaik“ wird festgesetzt, dass die Unter- kanten der Solarmodule einen entsprechenden Abstand (0,7 m) zur Geländeoberfläche einzuhalten haben. Diese Festsetzung soll die Entwicklung einer geschlossenen Vegetationsdecke durch ausrei- chenden Streulichteinfall unter den Modulen ermöglichen, die Mahd vereinfachen sowie die Möglich- keit einer Beweidung offen halten. Die maximale Höhe der Solarmodule und sonstiger baulicher Anla- gen sowie Nebenanlagen im Plangebiet wird auf 4 m begrenzt. Die Festsetzungen erfolgen durch die Höhenangabe über der bestehenden Geländeoberfläche und sollen die Höhe der Anlagen zum Schutz des Landschaftsbildes begrenzen.

7.4 Grundflächenzahl (GRZ) (§9 Abs. 1 Nr. 1 BauGB i. V. m. § 19 BauNVO) Für das Sonstige Sondergebiet (SO) mit der Zweckbestimmung „Photovoltaik“ wird eine maximal zu- lässige Grundflächenzahl (GRZ) von 0,7 festgesetzt. Diese Festsetzung ist zum einen erforderlich, um die optimale Ausnutzung der Fläche zu gewährleisten, zum anderen werden neben den baulichen An- lagen (z. B. Trafostation) und die durch die Pfosten der Solarmodule versiegelten, auch die unversie- gelten durch die Solarmodule lediglich überdeckten Flächen, bei der Berechnung der Grundflächenzahl mit einbezogen. Grundsätzlich wird aber nur die Fläche der Trafostation tatsächlich versiegelt. Unter den Photovoltaik-Modulen bleibt das Schutzgut Boden erhalten, da die Unterkonstruktionen nur ge- rammt werden und keine Fundamente oder ähnliches errichtet werden. Sämtliche Wege im Plangebiet sowie Zuwegungen sind mit versickerungsfähigen Materialien auszuführen, sodass auch hier keine Vollversiegelung stattfindet. Der Grad der Überdeckung ist vertretbar, da auf diese Weise eine weitgehende Ausnutzung der Fläche bei gleichzeitiger Unterschreitung der gem. BauNVO zulässigen Grundfläche von 0,8 ermöglicht wird.

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7.5 Überbaubare Grundstücksfläche (§ 9 Abs. 1 Nr. 2 BauGB i. V. m. §§ 23 BauNVO) Für die baulichen Anlagen des Sondergebietes wird eine die gesamte Fläche des Sonstigen Sonderge- bietes umfassende überbaubare Grundstücksfläche (Baufenster) festgesetzt. Somit wird eine höchst mögliche Flexibilität bei der Errichtung der Solarmodule und den notwendigen Solarmodulen gewähr- leistet. Bei der Ausweisung des Baufensters werden die Knickstrukturen im Süden des Plangebiets be- rücksichtigt. Zum Schutz angrenzender Strukturen wurden die Baugrenzen zum Plangebietsrand mind. 3 m abgerückt.

7.6 Führung von Versorgungsleitungen (§ 9 Abs. 1 Nr. 13 BauGB) Die Verlegung von Erdkabeln ist auf allen Flächen des Sondergebietes „Photovoltaikanlage“ sowie auf allen Grünflächen mit der Zweckbestimmung „Extensivgrünland - Blühwiese“ zulässig. Das Verlegen in den Maßnahmenflächen mit der Zweckbestimmung „Knickschutzstreifen“ und „Knickanpflanzung“ ist im Sinne des Naturschutzes nicht zulässig. Die Verlegung von Erdkabeln ist auf allen Flächen des Sondergebiets „Photovoltaikanlage“ sowie auf allen Grünflächen mit der Zweckbestimmung „Extensivgrünland - Blühwiese“ zulässig. Die Festsetzung sichert ab, dass alle notwendigen Versorgungsleitungen im Plangebiet verlegt werden können und die Funktion der Photovoltaik-Freiflächenanlage gewährleistet werden kann. Das Verlegen von Leitungen in den Maßnahmenflächen mit der Zweckbestimmung „Knickschutzstreifen“ und „Knickanpflanzung“ ist im Sinne des Naturschutzes nicht zulässig.

7.7 Grünordnerische Festsetzungen

7.7.1 Flächen für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft (§ 9 Abs. 1 Nr. 20 BauGB) Auf der Fläche für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Land- schaft mit der Zweckbestimmung „Knickanpflanzung“ und der Kennziffer 1 (K 1) ist entlang des westli- chen Randes dieser Maßnahmenfläche ein rd. 1 m hoher, im Fuß rd. 3 m breiter und in der Krone rd. 1 m breiter Erdwall anzulegen und mit gebietsheimischen Arten des Schlehen-Hasel-Knicks zu bepflanzen. Entlang des östlichen Randes ist eine ebenerdige im Fuß rd. 3 m breite Feldhecke mit gebietsheimischen Arten des Schlehen-Hasel-Knicks anzulegen. Zwischen dem Knickwall und der Feldhecke ist ein Abstand von mind. 5 m einzuhalten. Die verbleibende Fläche ist zu einer Gras- und Krautflur zu entwickeln. Eine ordnungsgemäße Gehölzpflege der Redder- struktur darf nur zeitlich versetzt erfolgen, so dass immer entweder der Knick oder die Feldhecke eine abschirmende Wirkung zur angrenzenden Wohnbebauung erzielen kann. Auf der Fläche für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Land- schaft mit der Zweckbestimmung „Knickanpflanzung“ und der Kennziffer 2 (K 2) ist entlang des westli- chen Randes dieser Maßnahmenfläche ein rd. 1 m hoher, im Fuß rd. 3 m breiter und in der Krone rd. 1 m breiter Erdwall anzulegen und mit gebietsheimischen Arten des Schlehen-Hasel-Knicks zu bepflan- zen. Die verbleibende Fläche ist zu einer Gras- und Krautflur zu entwickeln.

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Die Fläche zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Natur und Landschaft mit dem Entwicklungs- ziel „Knickschutzstreifen“ ist zu einer Gras- und Krautflur zu entwickeln. Die Flächen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Natur und Landschaft mit dem Entwick- lungsziel „Extensivgrünland - Blühwiese“ (BW) sind mit einer geeigneten, arten- und blühreichen Saat aus regionaler Herkunft anzusäen und dauerhaft extensiv als Mähwiese zu bewirtschaften. Die Fläche unterhalb der Photovoltaikanlagen im festgesetzten sonstigen Sondergebiet mit der Zweck- bestimmung „ Photovoltaikanlage“ ist mit einer geeigneten, arten- und blühreichen Saat aus regionaler Herkunft auszusäen und dauerhaft extensiv zu bewirtschaften oder zu pflegen. Alle anzupflanzenden oder mit einem Erhaltungsgebot versehenen Vegetationselemente sind auf Dauer zu erhalten. Abgänge sind in gleicher Art und Qualität zu ersetzen. Bauliche Anlagen jeglicher Art, Bodenversiegelungen, Auf- und Abgrabungen sowie Lagerplätze sind im Bereich der Maßnahmenfläche unzulässig. Die Wege im Sonstigen Sondergebiet sowie die Zufahrt sind aus versickerungsfähigem Material herzu- stellen. Das anfallende Niederschlagswasser ist im Plangebiet zu versickern. Der Geländeverlauf ist zu erhalten. Aufschüttungen und Abgrabungen sowie Stützmauern sind auf den Flächen des Sondergebietes „Photovoltaikanlage“ zum Einfügen baulicher Anlagen nur bis max. 0,5 m in Bezug auf die Geländeoberfläche zulässig. Bodenaushub ist flächenintern zu verwenden. Die neue Geländehöhe ist Bezugshöhe für die Höhe der baulichen Anlagen (Ziff. 2.) Notwendige Zäune, die zum Schutz der Anlage errichtet werden müssen, dürfen eine Höhe von 2,00 m über Boden nicht überschreiten. Der Bodenabstand des Zaunes hat mindestens 10 cm zu betragen. Die im Plangebiet ausgewiesenen Maßnahmenflächen mit der Zweckbestimmung „Knickanpflanzung“ sollen mögliche Beeinträchtigungen der angrenzenden Wohnbebauung und des Landschaftsbildes durch die Photovoltaikanlage unterbinden. Mit den gebietsheimischen Gehölzen soll eine naturnahe Abschirmung der Fläche erzielt werden, die den Strukturen im betroffenen Naturraum entspricht. Der Knick/die Feldhecke Osten und Westen sind in einem Abstand von mind. 5 m zueinander zu pflanzen um eine ausreichende Belichtung der Flächen zwischen den Gehölzen sicher zu stellen und damit eine hochwertige Redderstruktur zu schaffen. Abstandsflächenzwischen der Photovoltaikanlage und den Knicks sollen die Beeinträchtigung dieser Biotopstruktur unterbinden. Diese Knickschutzstreifen sind zu einer Gras- und Krautflur zu entwickeln und von sämtlichen baulichen Anlagen, Versiegelungen sowie Auf- und Abgrabungen freizuhalten. Im Norden und Süden werden weitere Maßnahmenflächen ausgewiesen, denen ein Teil des natur- schutzfachlichen Ausgleichs zugeordnet wird. Diese Flächen sollen zu einer artenreichen Blühwiese entwickelt werden und so den Biotopverbund im Landschaftsraum stärken. Des Weiteren wird für die Unternutzung der Photovoltaikanlage eine extensive Grünlandnutzung festgesetzt. Das Gelände steigt deutlich nach Osten an und ist grundsätzlich stark bewegt. Das Landschaftsbild wird durch das hügelige Erscheinungsbild geprägt. Zum Schutz des Landschaftsbildes und des Bodens wird, neben Festsetzungen zur Eingrünung, die Veränderung des Geländeverlaufs auf max. 0,5 m be- schränkt.

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Die gesamte Anlage muss aus versicherungstechnischen Gründen von einem Zaun eingefasst werden. Um sicherzustellen, dass dieser Zaun keine Barriere im Biotopverbund darstellt, werden Festsetzungen zur Höhe des Zaunes sowie zum Abstand der Unterkante zum Boden getroffen. Die Wege im Gebiet sind aus versickerungsfähigem Material herzustellen, sodass Niederschlagswasser versickern kann. Durch die Versickerung des anfallenden Niederschlagswasser im Plangebiet, kann ein naturnaher Wasserhaushalt weitgehend erhalten werden.

8 Immissionen Das Plangebiet befindet sich in unmittelbarer Nähe zur Bundesautobahn 20 (A 20). Die Photovoltaik- module funktionieren quasi geräuschlos und ohne stoffliche Emissionen. Lärmimmissionen können von Trafogebäuden und Wechselrichtern ausgehen, diese sind allerdings örtlich begrenzt. Durch die unmittelbare Nähe zur A20 und der entsprechenden Lärmvorbelastung ist nicht von einer Auswirkung des Plangebiets auf die südlich und östlich angrenzende Wohnbebauung auszugehen. Die Photovoltaikmodule sind mit einer Antireflexschicht ausgestattet, sodass nur wenig auftreffendes Sonnenlicht wieder abgestrahlt wird. Zusätzlich wird das Plangebiet im westlichen und östlichen Be- reich eingegrünt, um einen Sichtschutz zur angrenzenden Wohnbebauung zu gewährleisten. Eine Blendwirkung auf die angrenzende A 20 kann durch die Ausrichtung der Photovoltaikmodule nach Sü- den verhindert werden. Die südlich gelegene Wohnbebauung wird von der Fläche durch Knicks zu bei- den Seiten der die Gebiete trennenden K 115 abgeschirmt. Lediglich auf Höhe der Einmündung der Dorfstraße zur K 115 ist eine unverstellte Sicht auf die Fläche vorhanden.

8.1 Blendgutachten Im Zuge des Bauleitplanverfahrens des Bebauungsplanes Nr. 1 der Gemeinde Strukdorf wurde durch das Büro SolPEG ein Blendgutachten zur Berücksichtigung potenzieller Blendwirkungen der geplanten Photovoltaik-Freilandanlage erstellt. Die Analyse von 7 exemplarisch gewählten Messpunkten im Bereich der geplanten PV Anlage Strukdorf zeigt eine geringfügige, theoretische Wahrscheinlichkeit für Reflexionen. Verkehrsteilnehmer auf der A 20 sind nicht von potentiellen Reflexionen durch die PV Anlage betroffen, da im gesamten Bereich eine Böschung/Lärmschutzwall den Blick auf die Fläche der PV Anlage verdeckt. Die untersuchten Im- missionsorte auf der Straße K 115 im Bereich der Einmündung der Dorfstraße und der Bahnhofstraße zeigen keine relevanten Reflexionen oder diese treten in einer Entfernung und/oder in einem Einfalls- winkel auf, der außerhalb des für Fahrzeugführer relevanten Sichtwinkels liegt und daher zu vernach- lässigen sind. Anwohner bzw. schutzwürdige Räume im Bereich zwischen K 115/Dorfstraße und Schmie- destraße können nicht von Reflexionen durch die PV Anlage erreicht werden da überwiegend kein di- rekter Sichtkontakt zur Immissionsquelle besteht. Es ist davon auszugehen, dass die theoretisch berech- neten Reflexionen in der Praxis keine Blendwirkung entwickeln werden. Lediglich im Bereich des Ge- bäudes an der Adresse Lindgrund Nr. 1 könnten Reflexionen in einem Umfang auftreten, der ggf. als störend empfunden werden kann. Hier sollte ggf. mit den Anwohnern eine Sichtschutzmaßnahme ab- gestimmt werden, die in Form einer Begrünung/Hecke oder eines Sichtschutzzaunes (Höhe ca. 1,6 m – 2 m) realisiert werden kann.

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Die potentielle Blendwirkung der hier betrachteten PV Anlage Strukdorf kann als „geringfügig“ klassi- fiziert werden. Im Vergleich zur Blendwirkung durch direktes Sonnenlicht oder durch Spiegelungen von Windschutzscheiben, Wasserflächen, Gewächshäusern o.ä. ist diese „vernachlässigbar“. Unter Berück- sichtigung von weiteren Einflussfaktoren wie z. B. Geländestruktur, lokalen Wetterbedingungen (Früh- neben, etc.) kann die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten von Reflexion der PV Anlage als äußerst gering eingestuft werden. Eine Beeinträchtigung von Fahrzeugführern (PKW / LKW) durch Reflexionen der geplanten PV Anlage kann mit hinreichender Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden. Anwoh- ner bzw. schutzwürdige Zonen der Ortschaft Strukdorf können überwiegend nicht von Reflexionen durch die PV Anlage erreicht werden. Vor dem Hintergrund dieser Ergebnisse sind – außer den genann- ten – keine speziellen Sichtschutzmaßnahmen erforderlich bzw. angeraten. Die genannten Sichtschutzmaßnahmen zur östlich angrenzenden Wohnbebauung werden in Form ei- nes Redders realisiert. Durch die Festsetzung eines solchen doppelreihigen Knicks ist es möglich, die Knicks im zeitlichen Abstand auf den Stock zu setzen und so einen dauerhaften Schutz der Wohnbe- bauung gegen Blendwirkungen zu gewährleisten.

9 Natur und Landschaft

9.1 Eingriffsregelung Sind auf Grund einer Aufstellung, Änderung, Ergänzung oder Aufhebung eines Bauleitplanes Eingriffe in Natur und Landschaft zu erwarten, ist gemäß § 18 Bundesnaturschutzgesetz über dessen Vermei- dung, Ausgleich und Ersatz unter entsprechender Anwendung der §§ 14 und 15 Bundesnaturschutzge- setz zu entscheiden. Zudem sind im Sinne des § 1a Abs. 2 Baugesetzbuch die in § 2 Bundesboden- schutzgesetz genannten Funktionen des Bodens nachhaltig zu sichern, die geschützten Teile von Natur und Landschaft des Kapitel 4 des Bundesnaturschutzgesetzes zu berücksichtigen sowie die arten- schutzrechtlichen Bestimmungen des § 44 Abs. 1 Bundesnaturschutzgesetz zu beachten. Das Plangebiet, für das Baurechte geschaffen werden, wird derzeit als Acker intensiv bewirtschaftet. Knickstrukturen liegen im Süden der Fläche. Die Abarbeitung der grünordnerischen Belange erfolgt in Anlehnung an den Erlass – Verhältnis der naturschutzrechtlichen Eingriffsregelung zum Baurecht, Gemeinsamer Erlass des Ministeriums für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume und des Innenministeriums vom 09.12.2013, sowie dessen Anlage. Für Eingriffe in Knickstrukturen finden die Durchführungsbestim- mungen zum Knickschutz des Ministeriums für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume vom 20.01.2017 Anwendung. Die Ermittlung des Kompensationsumfanges ist im Umweltbericht im Abschnitt Grünordnerischer Fachbeitrag, naturschutzfachliche Eingriffsregelung, dargestellt. Demnach sind 23.430 m² Ausgleichs- fläche für den Bebauungsplan Nr. 1 nachzuweisen. Der erforderliche Ausgleich wird auf rd. 23.880 m2 innergebietlich über Maßnahmenflächen mit der Festsetzung geeigneter Entwicklungsziele im Plange- biet nachgewiesen. Der Ausgleich für mögliche Artenschutzbelange wird im weiteren Verfahren er- gänzt.

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9.2 Artenschutz Nach § 44 Bundesnaturschutzgesetz gelten für besonders geschützte und bestimmte andere Tier- und Pflanzenarten besondere Schutzvorschriften. Prinzipiell wird davon ausgegangen, dass die Planung diese Schutzbestimmungen nicht berühren. Hierzu wird ein gesondertes artenschutzfachliches Gut- achten erstellt. Planungsrelevante Arten des allgemeinen Artenschutzes werden im Rahmen der Abarbeitung der Ein- griffsregelung berücksichtigt. Durch die Ausweisung hochwertiger Biotopstrukturen im Plangebiet und die Vermeidung von Barrieren durch Einfriedungen können erhebliche Beeinträchtigungen vermeiden und die Artenvielfalt in Teilen erhöht werden.

9.3 Geschützte Teile von Natur und Landschaft Im Süden des Plangebiet verlaufen teilweise Knicks, die den gesetzlichen Bestimmungen des § 30 BNatSchG i.V.m. § 21 LNatSchG unterliegen. Erhebliche Beeinträchtigungen der geschützten Knicks im Geltungsbereich bzw. dessen Wirkbereich sind gem. § 30 Abs. 2 BNatSchG grundsätzlich un- zulässig und zu vermeiden.

10 Nachrichtliche Übernahme

Bauliche Anlagen an Bundesfernstraßen Das Plangebiet befindet sich südlich der Bundesautobahn A 20. Die entsprechenden Vorgaben des § 9 des Bundesfernstraßengesetzes (FStrG) sind zu beachten. Längs der Bundesautobahnen dürfen Hoch- bauten jeder Art in einer Entfernung bis zu 40 Meter dürfen nicht errichtet werden.

Bauliche Anlagen an Kreisstraßen Südlich des Plangebietes verläuft die Kreisstraße K 115. Die entsprechenden Vorgaben des § 29 des Straßen- und Wegegesetz des Landes Schleswig-Holstein (StrWG) zum Anbauverbot sind zu beachten. Außerhalb der zur Erschließung der anliegenden Grundstücke bestimmten Teile der Ortsdurchfahrt dürfen Hochbauten jeder Art an Kreisstraßen in einer Entfernung bis zu 15 m nicht errichtet werden.

Knickstrukturen Im Süden des Plangebietes befinden sich Knickstrukturen, die dem gesetzlichen Biotopschutz des § 30 BNatSchG i.V.m. § 21 Abs. 1 Ziffer 4 LNatSchG unterliegen. Die Knickstrukturen werden als nachrichtliche Übernahme gem. § 9 Abs. 6 BauGB in die Planzeichnung übernommen. Schutzobjekte umfassen den Knickwall inkl. eines 0,5 m breiten Knicksaums. Die Knicks sind gem. der Durchführungsbestimmungen zum Knickschutz zu pflegen.

11 Ver- und Entsorgung

Verkehrserschließung Das Plangebiet wird im Süden über die Dorfstraße (K 115) erschlossen. Eine Zufahrt mit einer Breite von ca. 5 m ist vorhanden. Die Einfahrt diente bislang zur Erschließung des Grundstückes für die Land- wirtschaft. Die bestehende Zufahrt ist asphaltiert.

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Für die Zufahrt zum Baugrundstück gelten die Bedingungen einer Sondernutzungserlaubnis, diese ist formlos vor Baubeginn unter Beifügung eines Lageplanes beim Tiefbau des Kreises zu beantragen. Die Zufahrt zum Baugrundstück ist nach den Auflagen des Kreises Segeberg anzulegen und zu unterhalten.

Netzanbindung Es handelt sich um eine netzgekoppelte Anlage, d. h. es wird mit Hilfe von drehzentralen Wechselrich- tern der in den Modulen entstehende Gleichstrom in Wechselstrom gewandelt und ins Mittelspan- nungsnetz eingespeist. Die Einspeisung erfolgt in der Übergabestation auf dem Anlagengrundstück.

Niederschlagwasser Das im Plangebiet anfallende Niederschlagswasser kann unmittelbar unter den Solarmodulen versi- ckern.

Brandschutz / Löschwasserversorgung Die Löschwasserversorgung erfolgt über die öffentliche Wasserversorgung. Die Anforderungen der Musterrichtlinie für Flächen für die Feuerwehr 2007 sind zu berücksichtigen. Maßnahmen, die die Zugänglichkeit zum Grundstück für die Feuerwehr regeln werden im Laufe des weiteren Verfahrens festgelegt.

12 Archäologie, Altlasten, Kampfmittel

Innerhalb des Plangebiets sind keine Altlasten oder Kampfmittel bekannt. Zufallsfunde von Munition sind jedoch nicht gänzlich auszuschließen und unverzüglich der Polizei zu melden.

Der Archäologische Atlas des Landes Schleswig-Holstein weist einen Teil des Plangebietes als Archäo- logisches Interessengebiet aus. Bei den Interessengebieten handelt es sich um Bereiche gem. § 12 (2) Nr. 6 DSchG, von denen bekannt ist oder den Umständen nach zu vermuten ist, dass sich dort Kultur- denkmale befinden. Bei allen Vorhaben und Maßnahmen mit Erdarbeiten in diesen Bereichen ist eine frühzeitige Beteiligung des Archäologischen Landesamtes S-H nach § 12 DSchG notwendig. Im östlichen Teil des Plangebietes (im Wesent- lich auf dem Flurstück 146) liegt das Archäologi- sche Interessengebiet Nr. 5.

Abbildung 14: Ausschnitt Archäologisches Atlas: Archäologi- sches Interessengebiet, Quelle: Amt Digitaler Atlas Nord

Sollten während der Erdarbeiten Kulturdenkmale entdeckt werden, gilt § 15 DSchG:

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Wer Kulturdenkmale entdeckt oder findet, hat dies unverzüglich unmittelbar oder über die Gemeinde der oberen Denkmalschutzbehörde mitzuteilen. Die Verpflichtung besteht ferner für die Eigentümerin oder den Eigentümer und die Besitzerin oder den Besitzer des Grundstücks oder des Gewässers, auf oder in dem der Fundort liegt, und für die Leiterin oder den Leiter der Arbeiten, die zur Entdeckung oder zu dem Fund geführt haben. Die Mitteilung einer oder eines der Verpflichteten befreit die übrigen. Die nach Satz 2 Verpflichteten haben das Kulturdenkmal und die Fundstätte in unverändertem Zustand zu erhalten, soweit es ohne erhebliche Nachteile oder Aufwendungen von Kosten geschehen kann. Diese Verpflichtung erlischt spätestens nach Ablauf von vier Wochen seit der Mitteilung. Archäologische Kulturdenkmals sind nicht nur Funde, sondern auch dingliche Zeugnisse wie Verände- rungen und Verfärbungen in der natürlichen Bodenbeschaffenheit.

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Umweltbericht zum Bebauungsplanes Nr. 1 der Gemeinde Strukdorf

Teil II: Umweltbericht

13 Einleitung in den Umweltbericht

Nach § 2a BauGB hat die Gemeinde im Aufstellungsverfahren dem Entwurf des Bauleitplanes eine Be- gründung beizufügen. Der Umweltbericht bildet einen gesonderten Teil dieser Begründung, in dem entsprechend dem Stand des Verfahrens die aufgrund der Umweltprüfung nach § 2 (4) BauGB ermit- telten und bewerteten Belange des Umweltschutzes darzulegen sind. Die inhaltlichen Anforderungen an den Umweltbericht ergeben sich aus der Anlage im BauGB zu dem § 2 (4) und § 2a BauGB. Nach dem Umweltverträglichkeitsgesetz (UVPG) ist gem. Anlage 1 Nummer 18.7 für den Bau eines Städtebauprojektes für sonstige bauliche Anlagen, für welche im bisherigen Außenbereich im Sinne des § 35 des Baugesetzbuches ein Bebauungsplan aufgestellt wird, mit einer zulässigen Grundfläche im Sinne des § 19 Abs. 2 der Baunutzungsverordnung von weniger als 10.000 m2 eine allgemeine Vor- prüfung des Einzelfalls erforderlich. In § 50 UVPG heißt es zudem, dass wenn bei Vorhaben nach Anlage 1 Nummer 18.1 bis 18.9 Bebauungspläne aufgestellt, geändert oder ergänzt werden, die Umweltver- träglichkeitsprüfung einschließlich der Vorprüfung im Aufstellungsverfahren als Umweltprüfung nach den Vorschriften des Baugesetzbuchs durchgeführt wird. Im Folgenden erfolgt eine kurze Einschätzung der Umweltbelange. Sie dient der Abstimmung mit den Behörden und sonstigen Trägern öffentlicher Belange im Rahmen des vorliegenden Verfahrens nach § 4 (1) Satz 1 BauGB für den erforderlichen Umfang und Detaillierungsgrad der Umweltprüfung. Die de- taillierte Erarbeitung des Umweltberichtes erfolgt dann im weiteren Verfahren.

13.1 Beschreibung des Geltungsbereiches Der Geltungsbereich des Bauleitplanes liegt nördlich des Siedlungsraumes Strukdorf zwischen der Bun- desautobahn A 20 und der Kreisstraße K 115. Die Fläche wird derzeit ackerbaulich bewirtschaftet. Im Süden begrenzen Knickstrukturen den Ackerschlag. Im Norden begrenzt der Lärmschutzwall der Auto- bahn das Plangebiet. Im Osten grenzt ein Wohngebäude direkt an das Plangebiet. Im Westen befindet sich ein Kinderzirkus, welcher durch eine ca. 75 m breite Ackerfläche vom Geltungsbereich des Bebau- ungsplanes Nr. 1 getrennt wird. Südlich des Plangebietes befindet sich die Ortslage von Strukdorf. Die umliegende Landschaft wird in- tensiv landwirtschaftlich bewirtschaftet. Das Plangebiet des Bebauungsplanes hat eine Größe von ca. 13,5 ha.

13.2 Kurzdarstellung des Inhalts und der wichtigsten Ziele des Bauleitplans Durch die vorliegende Bauleitplanung sollen die planungsrechtlichen Voraussetzungen zum Bau einer Photovoltaik-Freianlage geschaffen werden. Dafür wird auf der Ebene des Bebauungsplanes ein Son- dergebiet mit der Zweckbestimmung „Photovoltaikanlage“ festgesetzt. Um den erforderlichen natur- schutzfachlichen Ausgleich innergebietlich zu regeln, beinhalten die Festsetzungen zudem mehrere Maßnahmenfläche. Zudem werden die vorhandenen Knicks nachrichtlich übernommen und der erfor- derliche Knickschutz definiert. Im Plangebiet werden die folgenden Festsetzungen getroffen:

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Umweltbericht zum Bebauungsplanes Nr. 1 der Gemeinde Strukdorf

 Sonstiges Sondergebiet mit der Zweckbestimmung Photovoltaik in einer Größe von rd. 11,7 ha mit einer Grundflächenzahl von 0,7 und einem baulichen Höchstmaß von max. 4,0 m  Grünflächen überlagert mit einer Maßnahmenfläche für eine Blühwiese auf einer Fläche von rd. 9.640 m²  Grünflächen überlagert mit einer Maßnahmenfläche für den Knickschutz auf einer Fläche von rd. 5.820 m²  Grünfläche überlagert mit einer Anpflanzfläche für Knick auf einer Fläche von rd. 3.500 m²

13.3 Darstellung der in einschlägigen Fachgesetzen und Fachplänen festgelegten Ziele des Umwelt- schutzes, die für den Bauleitplan von Bedeutung sind, und der Art, wie diese Ziele und die Umweltbelange bei der Aufstellung des Bauleitplans berücksichtigt wurden:

13.3.1 Fachgesetze Ziele des Umweltschutzes Art und Weise, wie das Ziel umgesetzt / beachtet wird Baugesetzbuch: Gemäß § 1 (6) Nr. 7 sind die Belange des Umweltschutzes einschließlich des Naturschutzes und der Landschaftspflege in der Bauleitplanung zu berücksichtigen. Nach § 1a BauGB sind die umweltschüt- zenden Belange in der Bauleitplanung einzustellen. - § 1 (6) Nr. 7 BauGB (Belang e): Vermeidung von Im Plangebiet werden Festsetzungen zur Versicke- Emissionen sowie der sachgerechte Umgang mit rung von Oberflächenwasser getroffen. Abfällen und Abwässern Baubedingte Bauabfälle und Bodenmassen sind im Rahmen der Baumaßnahmen durch die beauftragten Firmen fachgerecht zu entsorgen. - § 1 (6) Nr. 7 BauGB (Belang f): Die Nutzung er- Die Freiland-Photovoltaikanlage dient der Erzeugung neuerbarer Energien sowie die sparsame und ef- regenerativer Energie. Die gewonnene Energie wird fiziente Nutzung von Energie über eine Übergabestation in das Stromnetz eingelei- tet. - § 1 (6) Nr. 7 BauGB (Belang h): Die Erhaltung der Das Plangebiet liegt nicht in einem Gebiet, für wel- bestmöglichen Luftqualität in Gebieten, in denen ches besondere Rechtsverordnungen der Europäi- die durch Rechtsverordnung zur Erfüllung von schen Union mit festgelegten Immissionsgrenzwerte Rechtsakten der Europäischen Union festgelegte gelten. Immissionsgrenzwerte nicht überschritten wer- Durch die Planung kommt es zu keiner Steigerung ver- den dürfen kehrsbedingter Luftschadstoffe oder zu einer Steige- rung von Luftschadstoffen durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe. Die Erzeugung regenerativer Energie vermindert vielmehr den Verbrauch von Energiequellen, die mit Verunreinigungen der Luft einhergehen. Bodenschutzklausel (§ 1a (2) BauGB): Mit Grund und Für eine Photovoltaik-Freianlageanlage stehen in der Boden soll sparsam umgegangen werden. Bevor zu- kleinen ländlich gelegenen Gemeinde keine Flächen sätzliche Flächen für bauliche Nutzungen in Anspruch im Innenbereich zur Verfügung. Die Gemeinde Struk- genommen werden, soll die Wiedernutzbarmachung dorf verfügt über keinen Flächennutzungsplan. Im von Flächen, die Nachverdichtungen und andere Rahmen der Bauleitplanung wurde eine umfassende Maßnahmen zur Innenentwicklung geprüft werden Standortprüfung durchgeführt, welche sich im Ein- klang mit § 11 EEG auf ackerbaulich genutzte Flächen entlang der A20 konzentriert. Umwidmungssperrklausel (§ 1a (2) BauGB): Es ist zu Im Rahmen der Bauleitplanung wurde eine umfas- prüfen, ob es Alternativen zur Inanspruchnahme von sende gemeindeinterne Standortprüfung durchge- landwirtschaftlichen, als Wald oder für Wohnzwecke

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Ziele des Umweltschutzes Art und Weise, wie das Ziel umgesetzt / beachtet wird genutzten Flächen gibt. Insbesondere sind die Mög- führt. Zu der Inanspruchnahme landwirtschaftlich ge- lichkeiten der Innenentwicklung zu prüfen. Finden nutzter Flächen standen in der Gemeinde keine Alter- sich keine Alternativen, ist die Flächeninanspruch- nativen zur Verfügung. nahme auf den notwendigen Umfang zu begrenzen. Klimaschutzklausel (§ 1a (5) BauGB): Den Erfordernis- Die im Plangebiet zugelassenen Photovoltaikanlagen sen des Klimaschutzes soll sowohl durch Maßnah- sind Maßnahmen, die dem Klimawandel entgegen- men, die dem Klimawandel entgegenwirken, als auch wirken sollen, da sie der Nutzung regenerativer Ener- durch solche, die der Anpassung an den Klimawandel gien dienen. dienen, Rechnung getragen werden. Bundes-/Landesnaturschutzgesetz Ziel des Bundesnaturschutzgesetzes und deren ge- Das Gesetz findet im Rahmen der naturschutzfachli- setzlichen Regelungen auf Landesebene ist die Siche- chen Betrachtungen, des Artenschutzes und des Bio- rung der Leistungs- und Funktionsfähigkeit des Natur- topschutzes durch geeignete Vermeidungs-, Minimie- haushaltes, der Regenerationsfähigkeit und der nach- rungs- und Kompensationsmaßnahmen Anwendung. haltigen Nutzungsfähigkeit der Naturgüter. Dafür sind gem. § 1 Bundesnaturschutzgesetz „Natur und Landschaft […] im besiedelten und unbe- siedelten Bereich nach Maßgabe der nachfolgenden Absätze so zu schützen, dass 1. die biologische Vielfalt, 2. die Leistungs- und Funktionsfähigkeit des Natur- haushalts einschließlich der Regenerationsfähig- keit und nachhaltigen Nutzungsfähigkeit der Na- turgüter sowie 3. die Vielfalt, Eigenart und Schönheit sowie der Er- holungswert von Natur und Landschaft auf Dauer zu sichern; der Schutz umfasst auch die Pflege, die Entwicklung und, soweit erforderlich, die Wiederherstellung von Natur und Landschaft“ Bundesbodenschutzgesetz Das Bodenschutzgesetz hat die Sicherung und Wie- Das Gesetz wird durch Regelungen zu möglichen Ver- derherstellung der nachhaltigen Funktionen des Bo- siegelungen und zum vorsorgenden Bodenschutz be- dens zum Ziel. rücksichtigt. Bundesimmissionsschutzgesetz Das Bundesimmissionsschutzgesetz hat insbesondere Der Betrieb der Photovoltaikanlage ist mit keinen Ge- den Ausschluss schädlicher Umweltauswirkungen räusch- oder Geruchsimmissionen verbunden. zum Ziel. Bundes-/Landeswaldgesetz Das Gesetz und seine Regelungen auf Landesebene Im Plangebiet sowie an die Fläche angrenzend befin- haben das Ziel, den Wald wegen seines wirtschaftli- den sich keine Waldflächen gemäß LWaldG SH. Auf- chen Nutzens und wegen seiner Bedeutung für die grund der Trennung durch die A 20 und die Abschir- Umwelt zu erhalten, erforderlichenfalls zu mehren mung der Fläche von den nördlich der A 20 gelegenen und seine ordnungsgemäße Bewirtschaftung nach- Waldflächen, ist nicht von einer Beeinträchtigung haltig zu sichern. auszugehen.

FFH- und die EU-Vogelschutzrichtlinie Die Richtlinien haben das wesentliche Ziel, ein zusam- Das Plangebiet befindet sich in rd. 3-4,2 km Distanz menhängendes europaweites Netz von Schutzgebie- zum Netz Natura 2000 gehörenden Schutzgebieten. ten zu entwickeln (Netz Natura 2000). Aufgrund der Entfernung zu diesen ergeben sich

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Ziele des Umweltschutzes Art und Weise, wie das Ziel umgesetzt / beachtet wird keine Anhaltspunkte dafür, dass durch die Festset- zungen des Vorhabens die Erhaltungsziele für die Schutzgebiete berührt werden könnten.

Wasserhaushaltsgesetz Es dient der Verhütung einer Verunreinigung des Das Gesetz wird insbesondere durch geeignete Rege- Wassers oder sonstiger nachteiliger Veränderungen lungen zur Versiegelung und Rückhaltung / Versicke- seiner Eigenschaften. rung anfallender Niederschlagswasser berücksichtigt.

13.3.2 Fachpläne Ziele des Umweltschutzes Art und Weise, wie das Ziel umgesetzt / beachtet wird Baugesetzbuch: § 1 (6) Nr. 7 BauGB (Belang g): Die Darstellung von Landschaftsplänen sowie von sonstigen Plänen, insbesondere des Wasser-, Abfall- und Immissionsschutzrechtes Landschaftsprogramm Im Landschaftsprogramm werden die Erfordernisse Nach dem Landschaftsprogramm von 1999 liegt das und Maßnahmen des Naturschutzes und der Land- Plangebiet in einem Gebiet mit besonderer Bedeutung schaftspflege für das gesamte Land Schleswig-Hol- für die Bewahrung der Landschaft, ihrer Vielfalt, Ei- stein dargestellt. genart und Schönheit sowie als Erholungsraum. Im westlichen Gemeindegebiet liegt eine Verbundachse des landesweiten Schutzgebiets- und Biotopverbund- systems. Die Darstellungen des Landschaftsprogramms werden von der Planung nicht berührt.

Landschaftsrahmenplan Der Landschaftsrahmenplan ist der zentrale Fach- Nach dem Landschaftsrahmenplan von 2020 liegt das plan des Naturschutzes für die regionale Ebene in nordöstliche Gemeindegebiet Strukdorfs in einem Ge- Schleswig-Holstein. biet, das die Voraussetzung für eine Unterschutzstel- lung nach § 26 Abs. 2 BNatSchG i.V.m. § 15 LNatSchG als Landschaftsschutzgebiet erfüllt sowie in einem Ge- biet mit besonderer Erholungsfunktion. Östlich des Gemeindegebietes befindet sich zudem Waldflächen. Westlich des Siedlungsraumes und des Plangebietes verläuft eine Biotopverbundachse entlang der Struk- dorfer Aue. Die Darstellungen des Landschaftsrahmenplanes wer- den von der Planung nicht berührt. Landschaftsplan Für die örtliche Ebene werden die konkreten Ziele, Der derzeit festgestellte Landschaftsplan (2002) stellt Erfordernisse und Maßnahmen des Naturschutzes im Bestand für das Plangebiet eine ackerbauliche Nut- und der Landschaftsplanung für die Gebiete der Ge- zung dar. meinden in Landschaftsplänen dargestellt. Gemäß Planzeichnung verläuft zu beiden Seiten der K 115 (im Landschaftsplan B 206) ein Redder, welcher im mittleren Streckenabschnitt häufig unterbrochen wird.

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Ziele des Umweltschutzes Art und Weise, wie das Ziel umgesetzt / beachtet wird Auf der Fläche ist ein Weiden-/ Knickgehölz darge- stellt. Seit Erstellung des Landschaftsplanes wurde das Biotop allerdings durch die A20 überplant (s. Entwick- lungskarte links unten).

Die Entwicklungskarte formuliert für die Fläche keine konkreten Ziele außer der Führung einer Mittelspan- nungsfreileitung über den westlichen Teil der Fläche. Besagte Leitung wurde zum Zeitpunkt der vorliegen- den Planung noch nicht umgesetzt. Die Bundesrepublik Deutschland hat sich zum Ziel ge- setzt, ihre Treibhausgasemissionen bis Mitte dieses Jahrhunderts um rund 95 % gegenüber 1990 zu redu- Abbildung 15: Landschaftsplan Strukdorf: Nutzungstypen, zieren. Eine Schlüsselstellung nimmt hierbei der Um- Quelle: Amt Trave-Land stieg des Energiesystems auf 100 % erneuerbare Ener- gien ein. Eine wichtige erneuerbare Energiequelle ist dabei die Nutzung der Sonnenenergie durch Photovol- taikanlagen. Im Entwurf zur Fortschreibung des Lan- desentwicklungsplanes Schleswig-Holstein sollen raumbedeutsame Freiflächen-Photovoltaikanlagen u.a. vorrangig entlang von Autobahnen und Schienen- wegen mit überregionaler Bedeutung errichtet wer- den. Zur Aufstellung des Landschaftsplans im Jahr 2002 wa- ren Freiflächen-Photovoltaikanlage noch nicht aktuel- les Thema in der gemeindlichen Flächenentwicklung, so dass die Gemeinde Strukdorf eine entsprechende Flächennutzung in ihrem Landschaftsplan nicht be- rücksichtigt hatte. Die im Plangebiet vorgesehene Photovoltaikanlage Abbildung 16: Landschaftsplan Strukdorf: Entwicklung, berücksichtigt die landesplanerischen Vorgaben. Die Quelle: Amt Trave-Land Fläche ist aus landschaftsplanerischer Sicht für eine entsprechende Flächennutzung geeignet. Bedeut- same Biotopstrukturen werden nicht berührt und die Umweltbelange im Umweltbericht ausreichend be- rücksichtigt. Durch die Planung wird von der Darstellung des Land- schaftsplanes abgewichen. Die Abweichung ist jedoch nicht als erheblich zu betrachten, da keine besonders geschützten Biotope beeinträchtigt werden und durch die Maßnahme eine Vollversiegelung lediglich für die Trafostationen entsteht. Nach Ablauf der Nutzungs- phase kann die Anlage vollständig zurückgebaut wer- den.

14 Beschreibung und Bewertung der erheblichen Umweltauswirkungen Zur Beurteilung der Bestandsituation erfolgte eine Ortsbegehung mit Biotoptypenbegehung in der 40. KW 2020. Die Ergebnisse sind im Bestandsplan des grünordnerischen Fachbeitrages dargestellt.

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14.1 Bestandsaufnahme der einschlägigen Aspekte des derzeitigen Umweltzustands (Basisszena- rio), einschließlich der Umweltmerkmale der Gebiete, die voraussichtlich erheblich beein- flusst werden

Schutzgut Pflanzen Das Plangebiet liegt nördlich der Ortslage von Strukdorf und wird derzeit intensiv landwirtschaftlich genutzt. Im Norden wird die Bundesautobahn A 20 von einem Lärmschutzwall abgeschirmt, der mit Ruderalflur, einzelnen Obstbäumen, insbesondere Apfel- und Kirschbäumen und verschiedenen wei- teren Laubgehölzen bewachsen ist. Die Kreisstraße K 115 im Süden wird durch Knickstrukturen zum Plangebiet abgegrenzt. Diese setzen sich im westlichen Teil im Wesentlichen aus Silberpappeln und typischen Knickgehölzen wie Haselnuss, Weißdorn, Buchen- und Eichenaufwuchs zusammen. Nach Osten stellt sich der Knick als ausgewach- sener Knick aus Silberpappeln und Eichen sowie Brennnesel, Rosen- und Brombeeraufwuchs dar. Öst- lich der Zufahrt schließt sich eine Weißdornhecke an, welche in einen Knick aus Eichen, Ahorn und Eschen, in Verbindung mit Haselnuss-, Rosen-, Weiden- und Buchengehölz sowie Brombeergebüsch übergeht. Im Osten schließt sich ein Wohnhaus mit angrenzendem Wirtschaftsgebäude, einem vorgelagerten Hausgarten sowie vier jungen Eichen und Buchen an der Grenze zur Fläche an. Im Westen schließt sich Grünland, welches als Pferdekoppel genutzt wird an die Fläche an. Das Plangebiet ist von allgemeiner Bedeutung für Natur und Landschaft. Nur die angrenzenden Knickstrukturen sind von besonderer Bedeutung. Sie unterliegen dem gesetzlichen Biotopschutz gem. § 30 BNatSchG i.V. m. § 21 LNatSchG.

Schutzgut Tiere Die Ackerfläche wird aufgrund ihrer intensiven Nutzung und dem Fehlen von Strukturen nicht als be- deutende Lebensstätte für Offenlandvögel eingestuft. In den vorhandenen Gehölzstrukturen können verbreitet Brutvögel der Gehölze, die für Knicks und Siedlungsbereiche typisch sind, vorkommen. Die landwirtschaftlichen Flächen im Wirkraum werden alle intensiv genutzt und sind von geringer Be- deutung für geschützte Arten. Ein einzelnes Vorkommen von Feldlerche kann jedoch nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Aufgrund der umliegenden Bebauung mit Quartiersmöglichkeiten für Fleder- mäuse ist auch von einer Nutzung insbesondere der Saumbereiche entlang der Knicks als Jagdrevier durch Fledermäuse auszugehen. Der Knick ist grundsätzlich als Leitlinien für Flugrouten anzusetzen. Zur Beurteilung der Artenschutzbelange wurde ein Artenschutzfachliches Gutachten in Auftrag gege- ben. Mit Vorlage des Gutachtens werden die Aussagen zum Schutzgut Tiere ergänzt. Die übergeordneten Planvorgaben stellen westlich des Siedlungsraumes eine Biotopverbundachse dar. Diese verläuft entlang der Strukdorfer Aue und quert die A 20 im nordwestlichen Gemeindegebiet. Ein Verbund über die Bundesautobahn hinweg ist unwahrscheinlich, da keine Kreuzungsmöglichkeiten be- stehen

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Schutzgut Fläche Das Schutzgut Fläche beschäftigt sich mit der Thematik des Flächenverbrauchs bzw. der Flächeninan- spruchnahme insbesondere durch bauliche Nutzung und ist u.a. im § 1a Abs. 2 BauGB verankert. Dem- nach sollen landwirtschaftlich, als Wald oder für Wohnzwecke genutzte Flächen nur im notwendigen Umfang umgenutzt werden. Das Plangebiet unterliegt derzeit einer landwirtschaftlichen Nutzung und wird als Acker intensiv bewirtschaftet. Es ist südlich der A 20 und nördlich der K 115 gelegen. Das Plangebiet ist insbesondere im westlichen Bereich stark bewegt. Das Gelände steigt nach Osten hin an. Die Höhen variieren von 42 m ü. NN. im Westen des Gebietes zu 69 m ü. NN. im Osten.

Abbildung 17: Ausschnitt Topographische Karte, Quelle: Di- gitaler Atlas Nord

Schutzgut Boden Naturräumlich ist das Plangebiet dem östlichen Hügelland zuzuordnen, wobei Strukdorf im Grenzbe- reich der Teillandschaftsbereiche „Ahrensböker Endmoränengebiet“ und „Seengebiet der oberen Trave“ zu verorten ist. Die Landschaft wurde aus Ablagerungen des Glazials und Periglazials geformt, im Plangebiet liegt gem. Landschaftsplan sandiger Lehm vor. Diese Angabe deckt sich mit der Aussage des Landwirtschafts- und Umweltatlas SH gemäß welchem vorwiegend Pseudogley aus Geschiebe- decklehm bis Geschiebedecksand über Geschiebelehm im Plangebiet ansteht. Die natürlichen Bodenfunktionen und die Archivfunktion basieren auf den physikalischen, chemischen und biologischen Eigenschaften der Böden. Die Bewertung der Bodenfunktionen erfolgt gemäß den Kennwerten des Landwirtschafts- und Umweltatlas Schleswig-Holstein. Die gezielte Beschränkung auf die Bewertung der Bodenfunktionen, die für das Planungsziel relevant sind, schafft eine effektive und transparente Entscheidungsgrundlage. Regelmäßig relevant sind die Lebensraumfunktion mit ihren Kriterien Naturnähe, Standortpotenzial für natürliche Pflanzengesellschaften und natürliche Boden- fruchtbarkeit sowie die Archivfunktionen. Da keine sensiblen Nutzungen geplant sind, wird die Boden- funktion „Nr. 1c) Abbau-, Ausgleichs- und Aufbaumedium für stoffliche Einwirkungen auf Grund der Filter-, Puffer- und Stoffumwandlungseigenschaften“ nicht betrachtet. Dementsprechend werden vier der fünf Boden(teil)funktionen gem. § 2 Abs. 1 BBodSchG betrachtet und abschließend die bodenfunk- tionale Gesamtleistung dargestellt.

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Die Bodenteilfunktionen werden wie folgt bewertet:

Nr. 1a) Lebensgrund- Bei den vorliegenden Böden lage und Lebensraum reicht die Feuchtestufe von für Menschen, Tiere, schwach (rot) bis stark (gelb) Pflanzen und Bodenor- frisch und liegt damit im ganismen durchschnittlichen Bereich der Bewertungsskala.

Abbildung 18: Bodenkundliche Feuchtestufe, Quelle: Landwirtschafts- und Umweltatlas SH.

Nr. 1b) Bestandteil des Die Böden im Plangebiet wei- Naturhaushalts, insbe- sen überwiegend eine höherer sondere mit seinen Nährstoffverfügbarkeit im eff. Wasser und Nährstoff- Wurzelraum (grün) auf. Ledig- kreisläufen lich für eine Teilfläche an der südwestlichen Grenze wird eine mittlere Nährstoffverfüg- barkeit ausgewiesen.

Abbildung 19: Nährstoffverfügbarkeit im eff. Wurzel- raum, Quelle: Landwirtschafts- und Umweltatlas SH. Die Böden im Plangebiet wei- sen überwiegend eine höhere Feldkapazität im eff. Wurzel- raum (hellgrün) auf. Auf einer Teilfläche im Westen sowie im Osten des Plangebietes wird lediglich eine mittlere Feldka- pazität (gelb) ausgewiesen.

Abbildung 20: Feldkapazität im effektiven Wurzelraum, Quelle: Landwirtschafts- und Umweltatlas SH.

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Nr. 2 Funktionen als Das Plangebiet befindet sich Archiv der Natur- und gemäß Landwirtschafts- und Kulturgeschichte Umweltatlas des Landes Schleswig-Holstein im Geotop- Potenzialgebiet. In diesen Ge- bieten steht die Erhaltung der generellen Morphologie im Vordergrund. Zudem liegen Teilbereiche innerhalb eines archäologischen Interessenge- bietes bzw. grenzen an. Gem. Landschaftsprogramm Abbildung 21: Geotop-Potenzialgebiet, Quelle: Land- von 1999 liegen jedoch keine wirtschafts- und Umweltatlas SH. seltenen oder besonders schutzwürdigen Böden vor.

Nr. 3c) Standort für Die Böden im Plangebiet sind land- und forstwirt- durch eine relativ hohe Er- schaftliche Nutzung tragsfähigkeit gekennzeichnet. Diese reicht von Flächen ent- lang der K 115 mit einer Be- wertung mittel (orange) bis zu einer sehr hohen (rot) Ertrags- fähigkeit auf einem Streifen in der Mitte der Fläche.

Abbildung 22: Ertragsfähigkeit, Quelle: Landwirtschafts- und Umweltatlas SH.

Bodenfunktionale Insgesamt wird die boden- Gesamtleistung funktionale Gesamtleistung als überwiegen mittel (orange) bewertet. Insbesondere im Osten weist ein Teil der Fläche sogar eine hohe Gesamtleis- tung aus, während auf einer Teilfläche lediglich eine ge- ringe Leistung erkennbar ist.

Abbildung 23: Bodenfunktionale Gesamtleistung, Quelle: Landwirtschafts- und Umweltatlas SH.

Gem. Landschaftsrahmenplan 2020 stehen im Plangebiet keine verdichtungsempfindlichen Böden an. Als Vorbelastungen der Böden im Plangebiet sind der regelmäßige Bodenumbruch und die landwirt- schaftlichen Einträge durch Dünger und Pflanzenschutzmittel zu nennen.

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Schutzgut Wasser Grundsätzlich weist das Plangebiet eine mittlere Sickerwasserrate auf. Die Fläche wird mittels Drainage entwässert, wodurch sich in zwei flachen Rillen entlang des nördlichen Randes der Plangebietsfläche in geringem Maße Wasser sammelt. Im Plangebiet befinden sich keine Oberflächengewässer. Nordwestlich führt der verrohrte Bach Rot- henbeck am Plangebiet vorbei.

Schutzgut Klima / Luft Das Klima in Schleswig-Holstein ist stark durch die Lage zwischen Nord- und Ostsee geprägt. Es ist mit seinen feuchten, milden Wintern und hohen Niederschlägen als gemäßigtes, feucht temperiertes und ozeanisches Klima zu bezeichnen. Das Planungsgebiet ist lokal überwiegend durch ein sog. Freiland- klima geprägt. Eine besondere lufthygienische und klimatische Ausgleichsfunktion kommt dem Pla- nungsgebiet nicht erkennbar zu. Luftklimatische Vorbelastungen bestehen insbesondere durch die unmittelbare Nähe zur Bundesau- tobahn, welche mit ihrem Kraftfahrzeugverkehr eine wesentliche Immissionsquelle darstellt.

Schutzgut Landschaft / Landschaftsbild Bei dem Untersuchungsraum handelt es sich um landwirtschaftliche Flächen. Das Orts- und Land- schaftsbild prägende Elemente bilden die Knickstrukturen im Süden der Fläche. Der Landschaftsraum um die geplante Photovoltaikanlage selbst ist durch die Lage zwischen der Bundesautobahn und der Kreisstraße vorbelastet. Aufgrund der Knickstrukturen im Süden und des Lärmschutzwalls im Norden bestehen nur geringfügig Blickbeziehungen.

Natura 2000-Gebiete Rd. 3 km nordwestlich des Plangebietes liegt das EU-Vogelschutzgebiet Wardersee (2028-401). Das Gebiet umfasst neben dem Wardersee auch die angrenzenden Überschwemmungswiesen und Wälder und hat eine große Bedeutung für zahlreiche Zugvogelarten. FFH-Gebiete befinden sich rd. 3 km nördlich (Wulfsfelder Moor, 2029-353), rd. 4,2 südwestlich (Wald bei Söhren, 2020-352) sowie rd. 4,2 km westlich (Wald nördlich Steinbek, 2028-359). Aufgrund der Entfernung zum Plangebiet ergeben sich keine Anhaltspunkte dafür, dass durch die Fest- setzungen des Vorhabens die Erhaltungsziele für die Schutzgebiete berührt werden könnten.

Schutzgut Mensch und seine Gesundheit sowie die Bevölkerung insgesamt 30 m südlich des Plangebietes liegt der Ortsrand von Strukdorf. Bei der Bebauung handelt es sich über- wiegend um landwirtschaftliche Betriebe, lediglich im Osten des Plangebietes liegt diesem Wohnbe- bauung mit den zugehörigen Gärten gegenüber. Grundsätzlich wird die Fläche zum Siedlungsraum je- doch nach Süden durch Knicks beidseitig der K 115 abgeschirmt. Lediglich auf Höhe der Zufahrt ist die Fläche einsehbar. Im Osten des Plangebietes grenzt Wohnbebauung unmittelbar an die Fläche an. Im Westen ist in rd. 100 m Entfernung eine alte Hofstelle, welche heute als Kinderzirkus genutzt wird, gelegen.

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Die Freifläche wird intensiv landwirtschaftlich als Acker bewirtschaftet und ist derzeit für eine Erho- lungsnutzung nicht erschlossen.

Kulturgüter und sonstige Sachgüter Der Archäologische Atlas des Landes Schleswig-Holstein weist einen Teil des Plangebietes als Archäo- logisches Interessengebiet aus. Bei den Interessengebieten handelt es sich um Bereiche gem. § 12 (2) Nr. 6 DSchG, von denen bekannt ist oder den Umständen nach zu vermuten ist, dass sich dort Kultur- denkmale befinden. Bei allen Vorhaben und Maßnahmen mit Erdarbeiten in diesen Bereichen ist eine frühzeitige Beteiligung des Archäologischen Landesamtes S-H nach § 12 DSchG notwendig. Im östlichen Teil des Plangebietes (im Wesent- lich auf dem Flurstück 146) liegt das Archäologi- sche Interessengebiet Nr. 5.

Abbildung 24: Ausschnitt Archäologisches Atlas: Archäologi- sches Interessengebiet, Quelle: Amt Digitaler Atlas Nord

Wirkungsgefüge Wechselwirkungen zwischen den Schutzgütern Boden, Wasser, Klima/Luft sowie der Pflanzen- und Tierwelt sind größtenteils naturgegeben und maßgeblich verantwortlich für das Gleichgewicht inner- halb von Ökosystemen. Lediglich der Mensch hat im größeren Umfang die Möglichkeit, auf dieses „Wir- kungsgefüge“ sowohl in positiver als auch in negativer Weise Einfluss zu nehmen. Eine Darstellung der Bedeutung einzelner Schutzgüter kann nicht ohne die zwischen den einzelnen Schutzgütern und innerhalb der Schutzgüter bestehenden Wechselwirkungen geschehen. Zum Beispiel kann die Beurteilung der Bedeutung der Böden nicht erfolgen, ohne deren Grundwasserhaltungs- und Leitungsvermögen, Bodenlufthaushalt, natürliche Ertragsfunktion und Eignung als Lebensraum von Pflanzen und Tieren zu betrachten. Die Bewertung der Biotoptypen schließt die nutzungsbedingte Struktur- und Artenvielfalt einiger Biotoptypen ein und berücksichtigt die Bindung an besondere Bo- den- und Wasserverhältnisse. Besonders wird die Korrelation zwischen Nutzungsintensitäten und der Bewertung der Naturpotenti- ale deutlich. Mit zunehmenden Nutzungseinflüssen nimmt im Allgemeinen die Schutzwürdigkeit, Eig- nung und Empfindlichkeit insbesondere der Schutzgüter Pflanzen und Tiere ab. Die Aufhebung der di- rekten Nutzungseinflüsse, z.B. der Landwirtschaft führt zu relativ hohen Werten für die Schutzgüter Pflanzen und Tiere.

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14.2 Übersicht über die voraussichtliche Entwicklung des Umweltzustands bei Nichtdurchführung der Planung

Schutzgut Pflanzen (§ 1 (6) Nr. 7 BauGB, Belang a) und Tiere Bei Nichtdurchführung der Planung kommt es zu keinen Veränderungen des gegenwärtigen Umwelt- zustandes. Es kommt zu keinen Veränderungen des aufgrund der langjährigen landwirtschaftlichen Nutzung bestehenden abiotischen und biotischen Bedingungen.

Schutzgut Fläche, Boden und Wasser Bei Nichtdurchführung der Planung verbleibt es bei der bisherigen landwirtschaftlichen Nutzung und den daraus resultierenden Auswirkungen auf das Schutzgut Boden und das Grundwasser. Die Fläche wird insbesondere im Norden weiterhin drainiert und das entzogene Wasser abgeleitet.

Schutzgut Klima / Luft Das Schutzgut Klima / Luft wird durch den Verbleib bei der derzeitigen Nutzung nicht verändert. Es kommt weiterhin zu Belastungen der Luft durch Schadstoffe und Staub der angrenzenden A 20.

Schutzgut Landschaft / Landschaftsbild Bei Nichtdurchführung der Planung kommt es zu keinen Veränderungen in Bezug auf das Schutzgut Landschaftsbild. Dieses wird weiterhin durch die landwirtschaftliche Nutzung geprägt.

Natura 2000-Gebiete Es werden keine Auswirkungen auf die Erhaltungsziele der FFH-Gebietes und des EU-Vogelschutzge- bietes erwartet. Die Schutzgebiete können sich gemäß der getroffenen Entwicklungsziele in Anhängig- keit von Auswirkungen anderer Vorhaben entwickeln.

Mensch und seine Gesundheit sowie die Bevölkerung insgesamt Bei Nichtdurchführung der Planung kommt es zu keinen Veränderungen in Bezug auf das Schutzgut Mensch. Auf der Fläche besteht weiterhin eine Belastung mit Lärm- und Luftschadstoffen durch die angrenzende Bundesautobahn A 20.

Kulturgüter und sonstige Sachgüter Bei Nichtdurchführung der Planung kommt es zu keinen Veränderungen möglicherweise vorhandener Kultur- und Sachgütern. Auch werden weiterhin keine Abfälle und Abwässer im Plangebiet anfallen oder erneuerbare Energien genutzt und es werden die bestehenden Emissionen durch den Kfz-Verkehr der Bundesautobahn und die Luftverschmutzungen durch Öl- und Gasheizungen, Viehhaltungen und Kfz-Verkehr der Ortslage Strukdorf und der Kreisstraße K 115 weiterhin unverändert auf das Plangebiet einwirken.

Wirkungsgefüge Die bestehenden Wechselwirkungen werden sich nicht verändern, solange es bei der bisherigen inten- siven ackerbaulichen Nutzung verbleibt.

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14.3 Prognose über die Entwicklung des Umweltzustands bei Durchführung der Planung Mögliche erhebliche Auswirkungen auf das Schutzgut Pflanzen infolge des Baus und des Vorhandenseins der geplanten Vor- In Bezug auf das Schutzgut Pflanzen kommt es zu B haben, soweit relevant einschließlich Abrissarbeiten keiner erheblichen Beeinträchtigung, da sich auf dem heutigen Ackerschlag derzeit keine dauer- hafte Vegetation ausbilden kann. Es besteht die Gefahr von Beeinträchtigungen angrenzender Knickstrukturen, wenn mit baulichen Anlagen kein ausreichender Abstand eingehalten wird. der Nutzung natürlicher Ressourcen, insbesondere Zukünftig wird sich hier durch eine extensive A Fläche, Boden, Wasser, Tiere, Pflanzen und biologi- Mähnutzung eine Gras- und Krautflur unter den sche Vielfalt, wobei soweit möglich die nachhaltige einzelnen Modulen ausbilden. Es ist mit einem Verfügbarkeit dieser Ressourcen zu berücksichtigen verbesserten Standortpotential für krautige ist standortheimische Pflanzenarten und dadurch auch mit einer Zunahme der Artenvielfalt gegen- über der ackerbaulichen Nutzung zu rechnen. Angesichts der partiellen Überdeckung der Fläche mit Photovoltaikmodulen können sich langfristig angepasst an die Licht- und Wasserverhältnisse kleinräumig unterschiedliche Pflanzenartenge- meinschaften herausbilden und zu einer Erhö- hung der Artenvielfalt beitragen. der Art und Menge an Emissionen von Schadstoffen, keine Lärm, Erschütterungen, Licht, Wärme und Strahlung sowie der Verursachung von Belästigungen der Art und Menge der erzeugten Abfälle und ihrer Sämtliches Oberflächenwasser soll vor Ort versi- Beseitigung und Verwertung ckert werden. Dennoch werden unter und zwi- schen den Modulen unterschiedliche Nässever- hältnisse entwickeln, sodass kleinräumig unter- schiedliche Wachstumsbedingungen für Pflanzen bestehen. der Risiken für die menschliche Gesundheit, das kul- keine turelle Erbe oder die Umwelt (zum Beispiel durch Un- fälle oder Katastrophen) der Kumulierung mit den Auswirkungen von Vorha- keine ben benachbarter Plangebiete unter Berücksichtigung etwaiger bestehender Umweltprobleme in Bezug auf möglicherweise betroffene Gebiete mit spezieller Umweltrelevanz oder auf die Nutzung von natürlichen Ressourcen der Auswirkungen der geplanten Vorhaben auf das Durch die Planung ergeben sich lediglich geringfü- Klima (zum Beispiel Art und Ausmaß der Treibhaus- gige lokalklimatische Veränderungen aufgrund gasemissionen) und der Anfälligkeit der geplanten von Verschattung, welche eine geringe Auswir- Vorhaben gegenüber den Folgen des Klimawandels kung auf die heimische Pflanzenwelt haben. der eingesetzten Techniken und Stoffe keine B = Auswirkungen während der Bauphase A = Auswirkungen während der Betriebsphase

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Mögliche erhebliche Auswirkungen auf das Schutzgut Tiere infolge des Baus und des Vorhandenseins der geplanten Vor- Während der Bauzeit sind Beeinträchtigungen B haben, soweit relevant einschließlich Abrissarbeiten durch Lärm, Licht, Staub und Bewegungen von Fahrzeugen, Maschinen und Menschen zu erwar-

ten. Dadurch kommt es zu Auswirkungen auf

 gefährdete Brutvögel der Gehölze

 Brutvögel der Ruderalflur und Randstreifen der Nutzung natürlicher Ressourcen, insbesondere Aufgrund des Flächenverbrauchs ist in geringem A Fläche, Boden, Wasser, Tiere, Pflanzen und biologi- Maße mit Lebensraumverlusten heimischer Tier- sche Vielfalt, wobei soweit möglich die nachhaltige arten zu rechnen. Deren Lebensraum befindet Verfügbarkeit dieser Ressourcen zu berücksichtigen sich jedoch hauptsächlich in den angrenzenden ist Knick- und Grünstrukturen, welche von der Pla- nung nicht berührt werden. Anlagebedingt wird durch die Unternutzung Acker in Grünfläche mit Photovoltaik umgewan- delt. Im Ganzen kommt es dadurch zu einer Auf- wertung der Lebensraumbedingungen für die Tierpopulationen aufgrund des extensiven Gras- bewuchses und aufgrund des Verzichts auf Dün- ger und Pestiziden. Insbesondere Wirbellose, aber auch kleiner Tierarten wie Amphibien, Rep- tilien und Kleinsäuger können somit neue Rück- zugs- und Trittsteinbiotope in der ansonsten in- tensiv genutzten Landschaft finden. der Art und Menge an Emissionen von Schadstoffen, Anlagenbedingt kommt es zu einer Zunahme op- A Lärm, Erschütterungen, Licht, Wärme und Strahlung tischer Reize, wodurch heimische Tierarten ge- sowie der Verursachung von Belästigungen stört werden können. Die Aufheizung der Solarmodule bei längerer Son- nenexposition, insbesondere bei kühlerer Witte- rung kann zu einer Lockwirkung für Fluginsekten führen. Die maximal erreichten Temperaturen stellen keine Gefahr für Wirbeltiere dar. der Art und Menge der erzeugten Abfälle und ihrer Sämtliches Oberflächenwasser soll vor Ort versi- A Beseitigung und Verwertung ckert werden. Dennoch werden unter und zwi- schen den Modulen unterschiedliche Nässever- hältnisse entwickeln, sodass sich kleinräumig un- terschiedliche Lebensräume für Tiere, insbeson- dere für Bodenlebewesen entwickeln. der Risiken für die menschliche Gesundheit, das kul- keine turelle Erbe oder die Umwelt (zum Beispiel durch Un- fälle oder Katastrophen) der Kumulierung mit den Auswirkungen von Vorha- keine ben benachbarter Plangebiete unter Berücksichtigung etwaiger bestehender Umweltprobleme in Bezug auf möglicherweise betroffene Gebiete mit spezieller Umweltrelevanz oder auf die Nutzung von natürlichen Ressourcen der Auswirkungen der geplanten Vorhaben auf das Für einige Arten ist zumindest zeitweise eine Klima (zum Beispiel Art und Ausmaß der Treibhaus- Attraktionswirkung durch eine Erwärmung des gasemissionen) und der Anfälligkeit der geplanten Nahbereichs zu erwarten. Aus den geringfügigen Vorhaben gegenüber den Folgen des Klimawandels lokalklimatischen Veränderungen im Plangebiet

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lassen sich jedoch keine erheblichen negativen Auswirkungen auf das Schutzgut Tiere ableiten. der eingesetzten Techniken und Stoffe Die erforderliche Einzäunung des Anlagengelän- des kann zu Zerschneidungseffekte insbesondere für die nicht flugfähige heimische Fauna führen B = Auswirkungen während der Bauphase A = Auswirkungen während der Betriebsphase

Mögliche erhebliche Auswirkungen auf das Schutzgut Fläche infolge des Baus und des Vorhandenseins der geplanten Vor- Durch die Planung kommt es zu einem Nutzungs- A haben, soweit relevant einschließlich Abrissarbeiten wandel (statt Acker zukünftig Photovoltaik-An- lage). der Nutzung natürlicher Ressourcen, insbesondere Auswirkungen auf das Schutzgut Fläche durch die A Fläche, Boden, Wasser, Tiere, Pflanzen und biologi- Nutzung natürlicher Ressourcen beschränken sich sche Vielfalt, wobei soweit möglich die nachhaltige ausschließlich auf das Plagebiet und haben keine Verfügbarkeit dieser Ressourcen zu berücksichtigen weiteren Auswirkungen auf die Umgebung. Durch ist die Ermöglichung einer Photovoltaikanlage wird Fläche temporär in Anspruch genommen. der Art und Menge an Emissionen von Schadstoffen, keine Lärm, Erschütterungen, Licht, Wärme und Strahlung sowie der Verursachung von Belästigungen der Art und Menge der erzeugten Abfälle und ihrer Mit der Umsetzung des Plangebietes fallen bau- B Beseitigung und Verwertung bedingt Abfälle an, die auf geordneten Deponien zu entsorgen sind und für welche anderorts Flä- chen in Anspruch genommen werden. der Risiken für die menschliche Gesundheit, das kul- keine turelle Erbe oder die Umwelt (zum Beispiel durch Un- fälle oder Katastrophen) der Kumulierung mit den Auswirkungen von Vorha- Da Photovoltaik-Freianlagen gemäß EEG entlang ben benachbarter Plangebiete unter Berücksichtigung von Autobahnen und Schienenwegen gefördert etwaiger bestehender Umweltprobleme in Bezug auf werden, werden diese Flächen besonders häufig möglicherweise betroffene Gebiete mit spezieller für Solaranlagen in Anspruch genommen Umweltrelevanz oder auf die Nutzung von natürlichen wodurch eine kumulierende Wirkung möglich ist. Ressourcen Im Umfeld des Plangebietes befinden sich jedoch keine weiteren Freiland-Photovoltaikanlagen. der Auswirkungen der geplanten Vorhaben auf das keine Klima (zum Beispiel Art und Ausmaß der Treibhaus- gasemissionen) und der Anfälligkeit der geplanten Vorhaben gegenüber den Folgen des Klimawandels der eingesetzten Techniken und Stoffe keine B = Auswirkungen während der Bauphase A = Auswirkungen während der Betriebsphase

Mögliche erhebliche Auswirkungen auf das Schutzgut Boden infolge des Baus und des Vorhandenseins der geplanten Vor- Durch die Baumaßnahme werden Böden durch A haben, soweit relevant einschließlich Abrissarbeiten Photovoltaikmodule überdeckt und für einige Trafostationen versiegelt. An diesen Stellen wer- den die Bodenfunktionen nachhaltig gestört. Auswirkungen auf den Boden entstehen zudem durch geringfügige Geländeangleichung mit Auf- bzw. Abtrag. Verdichtungen und geringfügige

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Umlagerung führen zu Störungen des Bodengefü- ges, mindern die ökologische Stabilität und verän- dern die Standorteigenschaften in Bezug auf Was- serhaushalt, Bodenleben und Vegetation. Für die Installation der baulichen Anlagen der Photovoltaikanlage werden insgesamt jedoch keine bedeutenden Geländeveränderungen er- forderlich. Durch Verdichtungen im Zuge der Baumaßnah- B men werden die Bodenfunktionen ebenfalls be- einträchtigt. der Nutzung natürlicher Ressourcen, insbesondere Insbesondere durch die Flächeninanspruch- A Fläche, Boden, Wasser, Tiere, Pflanzen und biologi- nahme und Veränderungen im Wasserregiment sche Vielfalt, wobei soweit möglich die nachhaltige durch Teilversiegelungen, kommt es kleinräumig Verfügbarkeit dieser Ressourcen zu berücksichtigen aufgrund des engen Wirkungsgefüges zwischen ist den Schutzgütern zu geringfügigen Veränderun- gen des Bodens mit seinen natürlichen Boden- funktionen. Unter den Photovoltaikmodulen er- reicht den Boden weniger Niederschlag, während zwischen den Modulen mehr Niederschlag auf den Boden gelangt und dort versickert. Durch die Nutzungsänderung wird der derzeitige regelmäßige Bodenumbruch, sowie der Eintrag von Dünger und Pestiziden unterbunden, was sich günstig auf die Bodenfunktionen auswirkt. der Art und Menge an Emissionen von Schadstoffen, keine Lärm, Erschütterungen, Licht, Wärme und Strahlung sowie der Verursachung von Belästigungen der Art und Menge der erzeugten Abfälle und ihrer keine Beseitigung und Verwertung der Risiken für die menschliche Gesundheit, das kul- keine turelle Erbe oder die Umwelt (zum Beispiel durch Un- fälle oder Katastrophen) der Kumulierung mit den Auswirkungen von Vorha- keine ben benachbarter Plangebiete unter Berücksichtigung etwaiger bestehender Umweltprobleme in Bezug auf möglicherweise betroffene Gebiete mit spezieller Umweltrelevanz oder auf die Nutzung von natürlichen Ressourcen der Auswirkungen der geplanten Vorhaben auf das keine Klima (zum Beispiel Art und Ausmaß der Treibhaus- gasemissionen) und der Anfälligkeit der geplanten Vorhaben gegenüber den Folgen des Klimawandels der eingesetzten Techniken und Stoffe Bei Berücksichtigung der gesetzlichen Normen und Gesetze beim Umgang mit dem Boden und dem Einsatz geeigneter Maschinen kommt es zu keinen Auswirkungen. B = Auswirkungen während der Bauphase A = Auswirkungen während der Betriebsphase

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Mögliche erhebliche Auswirkungen auf das Schutzgut Wasser infolge des Baus und des Vorhandenseins der geplanten Vor- Infolge von Flächenüberdeckung kommt es zur A haben, soweit relevant einschließlich Abrissarbeiten geringfügigen Ableitung des Oberflächenwassers und Versickerung an anderer Stelle. Unter den Photovoltaikmodulen erreicht den Boden weni- ger Niederschlag, während zwischen den Modu- len mehr Niederschlag auf den Boden gelangt und dort versickert. Aufgrund der insgesamt kleinräumigen Verände- rungen in der Niederschlagsverteilung sind je- doch keine Auswirkungen auf den Wasserhaus- halt der Fläche oder den Grundwasserstand zu er- warten.

der Nutzung natürlicher Ressourcen, insbesondere Die Auswirkungen auf das Grundwasser sind eng A Fläche, Boden, Wasser, Tiere, Pflanzen und biologi- mit denen des Bodens verknüpft, da sie in erster sche Vielfalt, wobei soweit möglich die nachhaltige Linie in der Unterbindung des Austausches zwi- Verfügbarkeit dieser Ressourcen zu berücksichtigen schen Grundwasser und z.B. Niederschlagswasser ist und in der Veränderung der Wasserbewegungen im Boden infolge der geänderten Bodenstruktu- ren bestehen. Aufgrund Vollständigen Versickerung anfallender Oberflächenwasser ist mit keinen wesentlichen Auswirkungen auf den Wasserhaushalt der Fläche oder den Grundwasserstand zu erwarten. der Art und Menge an Emissionen von Schadstoffen, keine Lärm, Erschütterungen, Licht, Wärme und Strahlung sowie der Verursachung von Belästigungen der Art und Menge der erzeugten Abfälle und ihrer Sämtliches Oberflächenwasser ist im Plangebiet Beseitigung und Verwertung zu versickern, sodass mit keinen wesentlichen Auswirkungen auf den Wasserhaushalt der Fläche oder den Grundwasserstand zu erwarten. der Risiken für die menschliche Gesundheit, das kul- keine turelle Erbe oder die Umwelt (zum Beispiel durch Un- fälle oder Katastrophen) der Kumulierung mit den Auswirkungen von Vorha- keine ben benachbarter Plangebiete unter Berücksichtigung etwaiger bestehender Umweltprobleme in Bezug auf möglicherweise betroffene Gebiete mit spezieller Umweltrelevanz oder auf die Nutzung von natürlichen Ressourcen der Auswirkungen der geplanten Vorhaben auf das keine Klima (zum Beispiel Art und Ausmaß der Treibhaus- gasemissionen) und der Anfälligkeit der geplanten Vorhaben gegenüber den Folgen des Klimawandels der eingesetzten Techniken und Stoffe keine B = Auswirkungen während der Bauphase A = Auswirkungen während der Betriebsphase

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Mögliche erhebliche Auswirkungen auf das Schutzgut Klima / Luft infolge des Baus und des Vorhandenseins der geplanten Vor- Wesentlich Effekte auf das Klima sind nicht zu er- A haben, soweit relevant einschließlich Abrissarbeiten warten. Kleinklimatisch kommt es jedoch zu Ver- änderungen infolge einer Überschattung durch die Modulplatten. der Nutzung natürlicher Ressourcen, insbesondere Durch die Absorption der Sonnenenergie heißen Be Fläche, Boden, Wasser, Tiere, Pflanzen und biologi- sich Moduloberflächen bei längerer Sonnenexpo- sche Vielfalt, wobei soweit möglich die nachhaltige sition stärker auf als Vegetations- und Ackerflä- Verfügbarkeit dieser Ressourcen zu berücksichtigen chen. Die Aufheizung der Oberflächen kann zu ist einer Beeinflussung des lokalen Mikroklimas führen, z.B. durch aufsteigende Warmluft. Gleichzeitig erwärmen sich die Bodenflächen un- terhalb der Photovoltaik-Module aufgrund der Verschattung weniger als sonnenbeschienene Flächen. Wesentlich Effekte auf das Klima sind jedoch nicht zu erwarten. der Art und Menge an Emissionen von Schadstoffen, Es ist nicht mit klimarelevanten Emissionen zu Lärm, Erschütterungen, Licht, Wärme und Strahlung rechnen. Hinsichtlich der Luftqualität und Treib- sowie der Verursachung von Belästigungen hausgasemissionen ergeben sich global betrach- tet Verbesserungen, da Emissionen aus der Ver- brennung fossiler Brennstoffe durch die Nutzung der erneuerbaren Energiequalle vermieden wer- den. der Art und Menge der erzeugten Abfälle und ihrer keine Beseitigung und Verwertung der Risiken für die menschliche Gesundheit, das kul- keine turelle Erbe oder die Umwelt (zum Beispiel durch Un- fälle oder Katastrophen) der Kumulierung mit den Auswirkungen von Vorha- keine ben benachbarter Plangebiete unter Berücksichtigung etwaiger bestehender Umweltprobleme in Bezug auf möglicherweise betroffene Gebiete mit spezieller Umweltrelevanz oder auf die Nutzung von natürlichen Ressourcen der Auswirkungen der geplanten Vorhaben auf das Durch die Entwicklung des Plangebietes ist mit Klima (zum Beispiel Art und Ausmaß der Treibhaus- keiner erheblichen Änderung des Klimas zu rech- gasemissionen) und der Anfälligkeit der geplanten nen. Auch steht die Planung in keinem Kontext Vorhaben gegenüber den Folgen des Klimawandels mit zu erwartenden Auswirkungen durch Klima- wandel. Das Plangebiet liegt außerhalb von Berei- chen, die durch Überschwemmungen, Hochwas- ser, extreme Trockenheit o.ä. gefährdet sein könnten. der eingesetzten Techniken und Stoffe keine B = Auswirkungen während der Bauphase A = Auswirkungen während der Betriebsphase

Mögliche erhebliche Auswirkungen auf das Schutzgut Landschaft / Landschaftsbild infolge des Baus und des Vorhandenseins der geplanten Vor- Die Planung geht insbesondere mit visuellen und A haben, soweit relevant einschließlich Abrissarbeiten optischen Veränderungen der Landschaft einher. Die bis zu 4 m hohen Solarmodule bilden in der

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Landschaft einen Fremdkörper. Eine Einsehbar- keit ins Plangebiet besteht derzeit insbesondere von Osten und Westen der Fläche. der Nutzung natürlicher Ressourcen, insbesondere Mit der Nutzung des Plangebietet verändert sich A Fläche, Boden, Wasser, Tiere, Pflanzen und biologi- das Erscheinungsbild wesentlich. Umliegende, sche Vielfalt, wobei soweit möglich die nachhaltige das Landschaftsbild bestimmende Grünstruktu- Verfügbarkeit dieser Ressourcen zu berücksichtigen ren bleiben jedoch erhalten. Aufgrund der gerin- ist gen Wertigkeit der Landschaft im Planungsraum in der Lage zwischen A 20 und K 115 ist mit keinen erheblichen Auswirkungen zu rechnen. der Art und Menge an Emissionen von Schadstoffen, Gem. dem Blendgutachten besteht eine geringfü- A Lärm, Erschütterungen, Licht, Wärme und Strahlung gige, theoretische Wahrscheinlichkeit für Reflek- sowie der Verursachung von Belästigungen tionen von der PV-Anlage. Diese entfalten zwar keine Blendwirkung, verändern jedoch das Land- schaftsbild. der Art und Menge der erzeugten Abfälle und ihrer Mit der Umsetzung des Plangebietes fallen bau- B Beseitigung und Verwertung bedingt in geringem Maße Abfälle an, die auf ge- ordneten Deponien zu entsorgen sind. Diese De- ponien können an anderer Stelle negative Auswir- kungen auf das Landschaftsbild verursachen. der Risiken für die menschliche Gesundheit, das kul- keine turelle Erbe oder die Umwelt (zum Beispiel durch Un- fälle oder Katastrophen) der Kumulierung mit den Auswirkungen von Vorha- Die vermehrte Errichtung von PV-Freianlagen ent- ben benachbarter Plangebiete unter Berücksichtigung lang von Autobahnen kann grundsätzlich zur Ent- etwaiger bestehender Umweltprobleme in Bezug auf stehung bandartiger Strukturen führen. Mittels möglicherweise betroffene Gebiete mit spezieller einer gemeindeinternen Prüfung von Alternativ- Umweltrelevanz oder auf die Nutzung von natürlichen flächen sowie der Beteiligung der umliegenden Ressourcen Gemeinden im Zuge des Bauleitplanverfahrens kann eine die Entstehung bandartiger Strukturen jedoch vermieden werden. der Auswirkungen der geplanten Vorhaben auf das keine Klima (zum Beispiel Art und Ausmaß der Treibhaus- gasemissionen) und der Anfälligkeit der geplanten Vorhaben gegenüber den Folgen des Klimawandels der eingesetzten Techniken und Stoffe keine B = Auswirkungen während der Bauphase A = Auswirkungen während der Betriebsphase

Mögliche erhebliche Auswirkungen auf Natura 2000-Gebiete infolge des Baus und des Vorhandenseins der geplanten Vor- Die umliegenden FFH-Gebiete sind von den Vor- haben, soweit relevant einschließlich Abrissarbeiten haben im Plangebiet nicht betroffen und liegen nicht im Wirkbereich der Planung. der Nutzung natürlicher Ressourcen, insbesondere keine Fläche, Boden, Wasser, Tiere, Pflanzen und biologi- sche Vielfalt, wobei soweit möglich die nachhaltige Verfügbarkeit dieser Ressourcen zu berücksichtigen ist der Art und Menge an Emissionen von Schadstoffen, keine Lärm, Erschütterungen, Licht, Wärme und Strahlung sowie der Verursachung von Belästigungen

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der Art und Menge der erzeugten Abfälle und ihrer keine Beseitigung und Verwertung der Risiken für die menschliche Gesundheit, das kul- keine turelle Erbe oder die Umwelt (zum Beispiel durch Un- fälle oder Katastrophen) der Kumulierung mit den Auswirkungen von Vorha- keine ben benachbarter Plangebiete unter Berücksichtigung etwaiger bestehender Umweltprobleme in Bezug auf möglicherweise betroffene Gebiete mit spezieller Umweltrelevanz oder auf die Nutzung von natürlichen Ressourcen der Auswirkungen der geplanten Vorhaben auf das keine Klima (zum Beispiel Art und Ausmaß der Treibhaus- gasemissionen) und der Anfälligkeit der geplanten Vorhaben gegenüber den Folgen des Klimawandels der eingesetzten Techniken und Stoffe keine B = Auswirkungen während der Bauphase A = Auswirkungen während der Betriebsphase

Mögliche erhebliche Auswirkungen auf das Schutzgut Mensch und seine Gesundheit sowie die Bevölke- rung insgesamt infolge des Baus und des Vorhandenseins der geplanten Vor- Hinsichtlich des Schutzgutes Mensch ergeben sich A haben, soweit relevant einschließlich Abrissarbeiten vereinzelt Störungen durch geringfügige Reflekti- onen des Sonnenlichts auf den Modulen. Auswir- kungen auf den Menschen ergeben sich ansons- ten aufgrund der Wirkungen der Anlage auf das Landschaftsbild und die Erholungsnutzung der Landschaft. der Nutzung natürlicher Ressourcen, insbesondere Die ackerbaulich genutzten Flächen entfallen für A Fläche, Boden, Wasser, Tiere, Pflanzen und biologi- eine landwirtschaftliche Nutzung und die Produk- sche Vielfalt, wobei soweit möglich die nachhaltige tion von Nahrungsmitteln. Verfügbarkeit dieser Ressourcen zu berücksichtigen ist der Art und Menge an Emissionen von Schadstoffen, Gem. dem Blendgutachten ist eine Beeinträchti- A Lärm, Erschütterungen, Licht, Wärme und Strahlung gung von Fahrzeugführern auf der K 115 und A 20 sowie der Verursachung von Belästigungen sowie der schutzwürdigen Zonen der Ortschaft Strukdorf mit hinreichender Wahrscheinlichkeit auszuschließen. Lediglich im Bereich des Gebäu- des am Lindgrund 1 können Reflektionen in einem als störend empfundenen Umfang auftreten. der Art und Menge der erzeugten Abfälle und ihrer keine Beseitigung und Verwertung der Risiken für die menschliche Gesundheit, das kul- keine turelle Erbe oder die Umwelt (zum Beispiel durch Un- fälle oder Katastrophen) der Kumulierung mit den Auswirkungen von Vorha- keine ben benachbarter Plangebiete unter Berücksichtigung etwaiger bestehender Umweltprobleme in Bezug auf möglicherweise betroffene Gebiete mit spezieller Umweltrelevanz oder auf die Nutzung von natürlichen Ressourcen

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der Auswirkungen der geplanten Vorhaben auf das keine Klima (zum Beispiel Art und Ausmaß der Treibhaus- gasemissionen) und der Anfälligkeit der geplanten Vorhaben gegenüber den Folgen des Klimawandels der eingesetzten Techniken und Stoffe Die PV-Module sind mit einer Neigung von 20° A nach Süden ausgerichtet. Die Moduloberfläche besteht aus Solarglas mit Anti-Reflexionsbe- schichtung. Es kann dennoch zu geringfügigen Re- flektionen auf der Glasoberfläche, welche jedoch keine Blendwirkung entfalten kommen. B = Auswirkungen während der Bauphase A = Auswirkungen während der Betriebsphase

Mögliche erhebliche Auswirkungen auf das Schutzgut Kulturgüter und sonstige Sachgüter infolge des Baus und des Vorhandenseins der geplanten Vor- Auswirkungen sind durch Zerstörungen archäolo- B haben, soweit relevant einschließlich Abrissarbeiten gischer Funde während der Bauphase möglich, da das Plangebiet zum Teil innerhalb eines archäolo- gischen Interessengebietes liegt. der Nutzung natürlicher Ressourcen, insbesondere Das Plangebiet befindet sich in einem Archäologi- B Fläche, Boden, Wasser, Tiere, Pflanzen und biologi- schen Interessengebiet. sche Vielfalt, wobei soweit möglich die nachhaltige Verfügbarkeit dieser Ressourcen zu berücksichtigen ist der Art und Menge an Emissionen von Schadstoffen, Keine Lärm, Erschütterungen, Licht, Wärme und Strahlung sowie der Verursachung von Belästigungen der Art und Menge der erzeugten Abfälle und ihrer Keine Beseitigung und Verwertung der Risiken für die menschliche Gesundheit, das kul- Keine turelle Erbe oder die Umwelt (zum Beispiel durch Un- fälle oder Katastrophen) der Kumulierung mit den Auswirkungen von Vorha- Keine ben benachbarter Plangebiete unter Berücksichtigung etwaiger bestehender Umweltprobleme in Bezug auf möglicherweise betroffene Gebiete mit spezieller Umweltrelevanz oder auf die Nutzung von natürlichen Ressourcen der Auswirkungen der geplanten Vorhaben auf das Keine Klima (zum Beispiel Art und Ausmaß der Treibhaus- gasemissionen) und der Anfälligkeit der geplanten Vorhaben gegenüber den Folgen des Klimawandels der eingesetzten Techniken und Stoffe Keine B = Auswirkungen während der Bauphase A = Auswirkungen während der Betriebsphase

Mögliche erhebliche Auswirkungen auf das Schutzgut Wechselwirkungen infolge des Baus und des Vorhandenseins der geplanten Vor- Mit der Umsetzung des Bebauungsplanes nimmt A haben, soweit relevant einschließlich Abrissarbeiten der Mensch Einfluss auf die Wechselwirkungen zwischen den Schutzgütern.

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der Nutzung natürlicher Ressourcen, insbesondere Die Flächeninanspruchnahme mit einhergehen- A Fläche, Boden, Wasser, Tiere, Pflanzen und biologi- der Teilversiegelung hat Auswirkungen auf die sche Vielfalt, wobei soweit möglich die nachhaltige Gestalt der Fläche sowie auf die vorhandenen Bo- Verfügbarkeit dieser Ressourcen zu berücksichtigen den- und Wasserverhältnisse. Mit der zukünftigen ist Nutzung ‚Photovoltaik mit Unternutzung Grün- land‘ wird zukünftig eine weitgehend ungestörte Bodenentwicklung und die Entwicklung neuer ar- tenreicher Lebensraumstrukturen möglich. der Art und Menge an Emissionen von Schadstoffen, Auswirkungen auf Wechselwirkungen werden A Lärm, Erschütterungen, Licht, Wärme und Strahlung höchstens durch geringfügige Lichtreflektionen sowie der Verursachung von Belästigungen und Wärmeentwicklung mit einhergehenden ge- ringfügigen veränderten Lebensraumbedingun- gen erwartet. der Art und Menge der erzeugten Abfälle und ihrer Die mit Umsetzung des Bebauungsplanes verän- A Beseitigung und Verwertung derte Versickerung des Niederschlagswassers hat Auswirkungen auf die Bodenfunktionen. der Risiken für die menschliche Gesundheit, das kul- keine turelle Erbe oder die Umwelt (zum Beispiel durch Un- fälle oder Katastrophen) der Kumulierung mit den Auswirkungen von Vorha- keine ben benachbarter Plangebiete unter Berücksichtigung etwaiger bestehender Umweltprobleme in Bezug auf möglicherweise betroffene Gebiete mit spezieller Umweltrelevanz oder auf die Nutzung von natürlichen Ressourcen der Auswirkungen der geplanten Vorhaben auf das Die mit der baulichen Entwicklung einhergehen- A Klima (zum Beispiel Art und Ausmaß der Treibhaus- den lokalklimatischen Veränderungen durch Ver- gasemissionen) und der Anfälligkeit der geplanten schattung haben Auswirkungen auf die Standort- Vorhaben gegenüber den Folgen des Klimawandels verhältnisse für Pflanzen und Tiere im Plangebiet. der eingesetzten Techniken und Stoffe keine B = Auswirkungen während der Bauphase A = Auswirkungen während der Betriebsphase

14.4 Beschreibung der geplanten Maßnahmen

14.4.1 Maßnahmen zur Vermeidung, Verhinderung und Verringerung

Schutzgut Pflanzen, Tiere, Natura 2000, Wechselwirkungen  Erhalt vorhandener Gehölzstrukturen und Ausweisung von Knickschutzstreifen  Erhalt wertvoller Einzelbäume und Baumreihen, Schutz des Kronentraufbereiches durch entspre- chende Festsetzung der Baugrenze.  Entwicklung einer artenreichen, extensiv gepflegten Blühwiese unterhalb der Photovoltaikmodule.  Festsetzung einer minimalen Modulhöhe um eine ausreichende Belichtung der Flächen unter den Modulen zu ermöglichen.

Schutzgut Fläche, Boden, Wasser  Im Zuge der Maßnahme sind die Vorgaben des BauGB (§ 202 Schutz des humosen Oberbodens), der Bundesbodenschutzverordnung (BBodSchV § 12), des Bundesbodenschutzgesetzes (BBodSchG u.a. § 7 Vorsorgepflicht) sowie des Kreislaufwirtschaftsgesetzes (KrWG u.a. § 2 und § 6) einzuhalten.

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 Baubedingte Bauabfälle und Bodenmassen sind im Rahmen der Baumaßnahmen durch die beauf- tragten Firmen fachgerecht zu entsorgen. Bodenbewegungen und Bodenaushub sollten auf ein not- wendiges Mindestmaß begrenzt werden.  Generell schonender Umgang mit Boden gem. DIN 18915 ‚Bodenarbeiten’ und DIN 19639 ‚Boden- schutz bei Planung und Durchführung von Bauvorhaben‘ während der Bauausführung.  Die Zuwegung sowie die Wege im Plangebiet sind aus versickerungsfähigen Materialien herzustel- len.  Anfallende Oberflächenwasser werden im Plangebiet zur Versickerung gebracht.

Schutzgut Mensch, Kulturgüter und sonstige Sachgüter, Landschaftsbild  Die Festsetzungen zu Anpflanzungen von Bäumen und Sträuchern sichern eine Abschirmung der Photovoltaik-Anlage zur umgebenden Landschaft und zur östlich angrenzenden Wohnbebauung  Die festgesetzten Höhenbegrenzungen stellen sicher, dass die zukünftige Bebauung sich in die um- gebende Landschaft einfügen wird.  Wenn während der Erdarbeiten Funde oder auffällige Bodenverfärbungen entdeckt werden, ist die Denkmalschutzbehörde unverzüglich zu benachrichtigen und die Fundstelle bis zum Eintreffen der Fachbehörde zu sichern. Verantwortlich hier sind gemäß § 15 DSchG der Grundstückseigentümer und der Leiter der Arbeiten.  Baubedingte Bauabfälle und Bodenmassen sind im Rahmen der Baumaßnahmen durch die beauf- tragten Firmen fachgerecht zu entsorgen.

Schutzgut Klima / Luft  Begrenzung des Versiegelungsgrades  Festsetzungen zur Versickerung anfallender Oberflächenwässer im Plangebiet.  Erhalt vorhandener Gehölzbestände.

14.4.2 Ausgleichsmaßnahmen  Entwicklung von Extensivgrünland auf Ackerflächen für ein verbessertes Brutplatzangebot für Vögel des Offenlandes und zur Verbesserung bisher gestörter Bodenfunktionen.  Entwicklung von Knickstrukturen an der östlichen und westlichen Gebietsgrenze als verbessertes Brutplatz- und Lebensraumangebot für gehölzbrütende Vögel sowie zum Schutz der angrenzenden Wohnbebauung.  Entwicklung von rd. 9.640 m2 Fläche zu einer artenreichen Blühwiese.  Ausweisung von rd. 7.740 m2 Knickschutzstreifen und Abstandsgrün zwischen den Knickwällen des Redders, welche als Gras- und Krautflur zu entwickeln sind.  Entwicklung von rd. 1.120 m2 Fläche zu einem Knick/Redder mit gebietsheimischen Arten der Schle- hen-Hasel-Knicks.

14.4.3 Überwachungsmaßnahmen Erläuterungen erfolgen im weiteren Verfahren, sowie erforderlich.

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14.5 anderweitige Planungsmöglichkeiten Im Rahmen der Aufstellung des Bebauungsplanes Nr. 1 wurden weitere Standortalternativen im Ge- meindegebiet insbesondere auch in Bezug auf betroffene Schutzgüter geprüft. Die Fläche ist von den untersuchten Flächen für die Ermöglichung einer Photovoltaik-Freianlage besonders geeignet, da im Gegensatz zu weiteren zur Verfügung stehenden Flächen keine offenen Gewässer oder Waldflächen angrenzenden, das Landschaftsbild aufgrund der Lage zwischen A 20 und K 115 geringfügig beeinträch- tigt wird und die Einsehbarkeit verhältnismäßig gering ist (s. Begründung Ziff. 6: Standortalternativen- prüfung) Planungsalternativen auf der Fläche selbst bestehen vor dem Hintergrund umliegender schützenswer- ter Strukturen und erforderlicher Abstände zu klassifizierten Straße sowie aufgrund der Vorgaben der Förderung von Solaranlagen nach § 37 EEG nicht.

14.6 Beschreibung der erheblichen nachteiligen Auswirkungen nach § 1 Absatz 6 Nummer 7 Buch- stabe j Nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz sind vorgesehene Flächennutzungen zueinander so anzu- ordnen, dass schädliche Umwelteinwirkungen und Auswirkungen, die von schweren Unfällen im Sinne des Artikels 3 Nr. 13 der Richtlinie 2012/18/EU hervorgerufen werden, auf überwiegend dem Wohnen dienenden Gebiete sowie auf sonstige schutzbedürftige Gebiete (insbesondere öffentlich genutzte Ge- biete, wichtige Verkehrswege, Freizeitgebiete, besonders wertvolle oder besonders empfindliche Ge- biete des Naturschutzes) sowie öffentlich genutzte Gebäude so weit wie möglich zu vermeiden. Bei raumbedeutsamen Planungen und Maßnahmen in Gebieten, in denen die in Rechtsverordnungen fest- gelegten Immissionsgrenzwerte und Zielwerte nicht überschritten werden, ist bei der Abwägung der betroffenen Belange die Erhaltung der bestmöglichen Luftqualität als Belang zu berücksichtigen. Im Untersuchungsgebiet und seiner Umgebung sind keine Nutzungen bekannt, von denen eine beson- dere Gefahr auf schutzwürdige Nutzungen ausgeht. Auch sind in den Plangebieten keine Nutzungen geplant, von denen Gefahren auf umliegende schutzwürdige Nutzungen ausgehen könnten.

15 Grünordnerischer Fachbeitrag, naturschutzfachliche Eingriffsregelung Durch die Aufstellung des Bebauungsplanes Nr. 1 der Gemeinde Strukdorf werden gegenüber der der- zeitigen Nutzung neue planungsrechtliche Eingriffe vorbereitet. In den oberen Abschnitten erfolgt hierzu bereits eine umfangreiche Bestanderfassung und Wirkungsprognose. Über Vermeidung und Ausgleich der zu erwartenden Eingriffe in Natur und Landschaft hat die Ge- meinde i.d.R. nach § 1a Abs. 3 BauGB eigenverantwortlich im Rahmen der Abwägung zu entscheiden (hiervon ausgenommen: u.a. Beseitigen von geschützten Biotopen oder von Waldflächen). Zur Ermitt- lung des Kompensationsumfanges erfolgt eine schutzgutbezogene Eingriffsbewertung in Anlehnung an den Erlass der naturschutzrechtlichen Eingriffsregelung zum Baurecht, gemeinsamer Erlass des Mi- nisteriums für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume und des Innenministeri- ums vom 9.12.2013 sowie dessen Anlage. Das Bilanzierungsmodell des MELUR und des Innenministe- riums enthält lediglich Hinweise, wie Eingriffe zu bewerten und der Ausgleich zu ermitteln ist. Die ge- nannten Verhältniszahlen stellen Empfehlungen dar, die eine einheitliche Anwendung ermöglichen sollen. Die Gemeinde ist jedoch nicht an ein standardisiertes Verfahren gebunden. Es ist letztlich Auf- gabe der planenden Gemeinde in eigener Verantwortung die Schwere der zu erwartenden Eingriffe in

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Natur und Landschaft zu beurteilen und über Vermeidung und Ausgleich abwägend zu entscheiden. Ausgenommen davon sind mögliche Beeinträchtigungen von Knickstrukturen. Sie werden nach den Durchführungsbestimmungen zum Knickschutz des Landes Schleswig-Holstein aus dem Jahr 2017 be- urteilt. Deren erforderlicher Ausgleich unterliegt nicht der gemeindlichen Abwägung. Die Bewertung erfolgt auf Grundlage einer Biotoptypenkartierung. Eine Darstellung der Bestandssitu- ation befindet sich in der Anlage „Grünordnerischer Fachbeitrag zum selbständigen Bebauungsplan Nr. 1 der Gemeinde Strukdorf“.

15.1 Bilanzierung des Ausgleichs

Schutzgut Boden Durch die Bebauung mit einhergehenden Bodenbewegungen, Versiegelungen und Überdeckung von Bodenflächen ist von einer Veränderung des Bodenhaushaltes auszugehen. Der Ausgleich eines Ein- griffs in den Boden-haushalt durch Bodenentsiegelungen ist nicht durchführbar, da derartige Flächen sich nicht im Plan-gebiet oder deren näherer Umgebung befinden. Entsprechend wird auf Ersatzmaß- nahmen ausgewichen. Die im Bebauungsplan festgesetzte GRZ von 0,7 und die gem. Baunutzungsverordnung zugelassene Überschreitung bis zu einer GRZ von 0,8 ermöglicht in dem 117.140 m2 großen Sondergebiet eine Bo- denversiegelung von rd. 93.710 m2 Fläche. Wie in der Begründung bereits erläutert, sind in der GRZ auch die unversiegelten, lediglich durch die Solarmodule überstellten Flächen einbezogen, in denen ansonsten keine Bodenversiegelung stattfin- det. Die Pfosten der Solarmodule werden nur gerammt und erhalten keine Fundamente, die den Bo- den versiegeln könnten. Die Zuwegung zur Photovoltaikanlage ist nur in wasserdurchlässiger Bauweise zulässig. Vollversiegelt wird im Plangebiet nur eine kleine Fläche für die Betriebsgebäude der Überga- bestationen. Entsprechend wird für die Berechnung des Ausgleichs für das Plangebiet eine Teilversie- gelung angenommen. Die Hinweise des Ministeriums für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume sehen als Ersatz für einen Eingriff in das Schutzgut Boden die Anlage eines naturnahen Biotops auf ehemals intensiv landwirtschaftlich genutzter Fläche vor. Dabei sind teilversiegelte Flächen in einem Verhältnis von mind. 1 : 0,3 auszugleichen. Hieraus errechnet sich ein Kompensationsbedarf von 23.430 m² Flä- che, auf der bodenfunktionsbezogene Ausgleichsmaßnahmen durchzuführen sind. Werden höherwer- tige Flächen entwickelt, erhöht sich entsprechend der Ausgleichsbedarf.

Schutzgut Wasser Gemäß dem angewendeten Bilanzierungsverfahren wird Ausgleich für das Schutzgut Wasser erforder- lich, wenn anfallendes Niederschlagswasser nicht naturnah zurückgehalten oder versickert werden kann. Im Plangebiet kann das anfallende Niederschlagswasser zwischen den Modulplatten versickern. Dieses wird im Bebauungsplan im Text Teil B zudem verbindlich geregelt. Damit wird für das Schutzgut Wasser kein naturschutzfachlicher Ausgleich erforderlich.

Schutzgut Landschaftsbild

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Ausgleichsmaßnahmen müssen zu einem Landschaftsbild führen, welches unter Berücksichtigung von Art und Umfang der Bebauung dem jeweiligen Landschaftsbildtyp entspricht. Das Plangebiet liegt unmittelbar an der Bundesautobahn A 21 und wird von dieser durch einen mit Ruderalflur und Obstgehölzen bewachsenen Lärmschutzwall abgeschirmt. Im Süden grenzt ein Knick / ausgewachsener Knick das Plangebiet von der K 115 ab und verhindern so im Wesentlichen eine Ein- sehbarkeit. Beeinträchtigungen ergeben sich in geringem Maße für die Bebauung im Westen sowie die direkt im Osten angrenzenden Wohnbebauung, welche nicht durch vorhandene Strukturen abgeschirmt wird. Um die Beeinträchtigungen zu minimieren, wird die Anpflanzung eines Redders an der östlichen Plan- gebietsgrenze sowie eines Knicks an der westlichen Plangebietsgrenze festgesetzt. Weitere Maßnah- men werden nicht erforderlich.

Schutzgut Tiere und Pflanzen Die Hinweise des angewendeten Ausgleichserlasses unterscheiden für mögliche kompensationsbe- dürftige Beeinträchtigungen zwischen Flächen mit einer allgemeinen Bedeutung für den Naturschutz und solchen mit einer besonderen Bedeutung. Dabei wird davon ausgegangen, dass in der Regel nur auf Flächen mit einer besonderen Bedeutung für den Naturschutz erhebliche oder nachhaltige und damit auszugleichende Beeinträchtigungen von Arten und Lebensgemeinschaften auftreten. Bei dem Plangebiet handelt es sich um eine Ackerfläche. Diese ist von allgemeiner Bedeutung für den Naturschutz. Flächen mit besonderer Bedeutung, wie beispielsweise der südlich angrenzende Knick werden nicht berührt und durch die Ausweisung von Schutzstreifen vor Beeinträchtigungen geschützt, so dass Ausgleichsmaßnahmen für das Schutzgut Arten- und Lebensgemeinschaften hier nicht notwen- dig werden. Im Rahmen des weiteren Verfahrens wird ein Artenschutzgutachten durchgeführt. Sollten sich aus die- sem die Notwendigkeit für gesonderte Ausgleichsmaßnahmen für das Schutzgut Tiere und Pflanzen ergeben, werden diese in die Planung aufgenommen.

Schutzgut Klima / Luft Erhebliche Beeinträchtigungen des Schutzgutes Klima / Luft liegen vor, wenn Flächen mit Kaltluftent- stehungs- und / oder Luftausgleichsfunktion durch bauliche oder ähnliche Maßnahmen betroffen sind. Dieses ist im Plangebiet nicht der Fall. Für das Schutzgut Klima / Luft werden keine Ausgleichsmaßnah- men erforderlich.

15.2 Maßnahmen der Kompensation Aus der naturschutzfachlichen Eingriffsregelung ergeben sich die folgenden Ausgleichserfordernisse: Schutzgut Ausgleich Boden 23.430 m2 Wasser 0 m2 Landschaftsbild 0 m2 Arten- und Lebensgemeinschaften 0 m2 Klima / Luft 0 m2 23.430 m2

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Im Plangebiet werden Festsetzungen zur Entwicklung einer artenreichen Blühwiese auf einer rd. 9.640 m² großen, ehemals ackerbaulich genutzten Flächen getroffen. Diese ist hierfür mit einer geeig- neten, arten- und blühreichen Saatgutmischung regionaler Herkunft anzusäen und über eine Mahd im Spätsommer von Verbuschung freizuhalten. Zu den am südlichen Flächenrand gelegenen Knickstrukturen sowie zu dem im Osten und Westen der Fläche anzulegenden Knick/Redder werden Knickschutzstreifen auf einer rd. 7.730 m2 großen Fläche festgesetzt. Diese sind zu einer Gras- und Krautflur zu entwickeln und dauerhaft zu pflegen. Des Weiteren werden Festsetzungen getroffen, im Westen der Fläche auf rd. 510 m2 einen Knickwall sowie im Osten der Fläche auf je rd. 330 m2 zwei Knickwälle im Abstand von 6 m zueinander auf ehe- mals ackerbaulich genutzten Flächen anzulegen. Diese sind mit gebietsheimischen Arten der Schlehen- Hasel-Knicks zu bepflanzen, zu pflegen und dauerhaft zu erhalten. Um die Knickneuanlagen für einen flächigen Ausgleich heranzuziehen erfolgt deren Bewertung orien- tiert am „Orientierungsrahmen zur Bestanderfassung, -bewertung und Ermittlung der Kompensations- maßnahmen im Rahmen landschaftspflegerischer Begleitplanung für Straßenbauvorhaben (Kompen- sationsermittlung Straßenbau)“ aus dem Jahr 2004. Hier wird der Nutzungstyp „Acker“ mit einer na- turschutzfachlichen Wertigkeit von 1 eingestuft. Dem Biotoptyp Knick (Wallhecke, HW) und dem Bio- toptyp Feldhecke (HF) wird eine Wertigkeit von 2-3 zugewiesen, dem Biotoptyp Redder eine Wertigkeit von 3-4. Ergänzend zu dem naturschutzfachlichen Wert wird die Bedeutung eines Biotoptyps durch seine Lage in Biotopkomplexen und geschützten Flächen bestimmt. Dementsprechend werden nach § 21 LNatSchG gesetzlich geschützte Biotope bei der Berechnung um den Faktor 2 aufgewertet. Für die Ausgleichsberechnung wurde die Anlage eines Knicks auf zuvor intensiv ackerbaulich bewirt- schafteten Flächen dementsprechend mit einer 2,5-fach höheren Wertigkeit, multipliziert mit dem Faktor 2 für die Anlage eines gesetzlich geschützten Biotops angerechnet (insgesamt 5-fache Wertig- keit entstehender Knickfläche). Die Flächen für die Anlage eines Redders wurden mit einer 3-fach hö- heren Wertigkeit, multipliziert mit dem Faktor 2 für den Ausgleich angerechnet (insgesamt 6-fache Wertigkeit der entstehenden Redderfläche). Dementsprechend entsprechen rd. 1.120 m2 ehemaliger Acker auf welchen Knick- und Redderstrukturen angelegt einem naturschutzfachlichen Ausgleich von rd. 6.510 m2.

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Abbildung 25: Anordnung der Ausgleichsflächen im Plangebiet (GSP Nov. 2020)

Tabelle 1: Berechnung der Ausgleichsflächen (GSP Nov. 2020)

Insgesamt werden im Plangebiet Festsetzungen zur Entwicklung artenreicher Blühwiesen, mehrerer Gras- und Krautflurstreifen zum Knickschutz sowie Knick- und Redderstrukturen auf einer zuvor inten- siv ackerbaulich genutzten Fläche festgesetzt. Diese Maßnahmen entsprechen gem. der erläuterten

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Umweltbericht zum Bebauungsplanes Nr. 1 der Gemeinde Strukdorf

Anrechnung einem Ausgleich für eine Fläche von rd. 23.880 m2. Für den naturschutzfachlichen Aus- gleich werden gemäß der Bilanzierung nur 23.430 m² Fläche benötigt. Der erforderliche Ausgleich kann demnach vollumfänglich im Plangebiet nachgewiesen werden. Ein ggf. für Artenschutzbelange notwendiger Ausgleich wird im weiteren Verfahren ergänzt.

16 Zusätzliche Angaben Eine allgemein verständliche Zusammenfassung sowie möglicherweise notwendige Überwachungs- maßnahmen werden im Laufe des weiteren Verfahrens ergänzt.

17 Weiteres Vorgehen  Auswertung der Ergebnisse aus dem bereits beauftragten Artenschutzgutachten Übernahme er- forderlicher Maßnahmen in den Bebauungsplan.  Ergänzungen im Umweltbericht um Angaben zum technischen Verfahren, Hinweise auf Schwie- rigkeiten, Überwachungsmaßnahmen und einer allgemein verständlichen Zusammenfassung.

18 Quellenverzeichnis Als Plangrund- bzw. -unterlagen wurden bisher verwendet:  Landschaftsprogramm Schleswig-Holstein: Ministerium für Umwelt, Natur und Forsten des Landes Schleswig-Holstein, 1999  Landschaftsrahmenplan für den Planungsraum I, Karte 1: Ministerium für Energiewende, Land- wirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung, Januar 2020  Landschaftsplan der Gemeinde Strukdorf, Karten zw. 1996 – 2002 erstellt  SolPEG Blendgutachten Solarpark Strukdorf – Analyse der potentiellen Blendwirkung einer ge- planten PV Anlage in der Nähe von Strukdorf in Schleswig Holstein, SolPEG, Hamburg 30.10.2020  Landwirtschafts- und Umweltatlas Schleswig-Holstein; Ministerium für Energiewende, Land- wirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung, www.umweltdaten.landsh.de, Oktober 2020  DigitalerAtlasNord: Archäologie-Atlas Schleswig-Holstein; Landesregierung Schleswig-Hol- stein, Oktober 2020

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Umweltbericht zum Bebauungsplanes Nr. 1 der Gemeinde Strukdorf

19 Billigung Die Gemeindevertretung der Gemeinde Strukdorf hat den Teil I und Teil II der Begründung in der Sit- zung am ……………. gebilligt.

Strukdorf, den ………………. Aufgestellt durch:

gez. Siegel Der Bürgermeister

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