OSTTIROLEROSTTIROLER HEIMATBLÄTTERHEIMATBLÄTTER Heimatkundliche Beilage des „Osttiroler Bote“

NUMMER 10-11/2009 77. JAHRGANG

Meinrad Pizzinini Die letzten Kämpfe von „Anno Neun“ in Tirol Rückblick auf bedeutende Ereignisse des Jahres 1809 in Osttirol Das Tiroler Gedenkjahr 1809- ten die Truppen beim Kärntner Tor 2009 mit dem Motto „Geschichte den Boden des Eisackkreises im trifft Zukunft“ gibt Anlass, einen Königreich Bayern. Lienz war also Rückblick auf den Entwicklungs- die erste befreite Stadt! Nach der gang des Jahres 1809 im südöst- Beschreibung des Oberleutnants lichen Tirol zu werfen. Abgesehen Franz Karl von Veyder4 brachen die von einem „roten Faden“ durch das Soldaten beim Überschreiten der Geschehen dieses bewegten Jahres Grenze in einen Jubelruf aus, und im Allgemeinen werden Ereignisse der Einzug in Lienz erfolgte unter in den Monaten April, August und großer Begeisterung der Bevölke- Dezember speziell herausgegriffen. rung, die die Soldaten als ihre „Brü- der und Erretter“ umarmten. Böller- Das Pustertal als knall und Glockengeläute begrüßten Durchzugsstrecke den wenig später einreitenden Das Pustertal fungierte durch Korpskommandanten Chasteler. Jahrhunderte als einzige inneröster- Im Gefolge des Militärs erschien reichische Verbindung – das Hoch- der als kaiserlicher Intendant zur stift besaß unter den Wiedereinrichtung der österreichi- Fürsterzbischöfen eine eigene Lan- schen Verwaltung bestellte Joseph deshoheit – zwischen Wien und Freiherr von Hormayr, ein gebürti- dem Zentrum Tirols und den habs- ger Tiroler. Seinem neuen Amt ent- burgischen Besitzungen in der sprechend, wollte er in Lienz gleich Schweiz und am Oberrhein. Die aktiv werden und erkundigte sich Durchzüge des Hofes und beson- nach dem Verhalten der bayerischen ders des Militärs stellten für die Be- Beamten. Vermutlich war er über- völkerung immer eine große Be- rascht zu hören, dass man den recht- lastung dar. Natürlich bereisten schaffenen Landrichter Moritz auch viele prominente Personen das Bram5 im Amt belassen sollte, was Tal und machten vielfach in der Denkmal für den Einsatz und die Opfer der Tiroler Lan- auch geschah. Stadt Lienz Aufenthalt.1 In der ge- desverteidigung in den Jahren 1809 und 1813. Das Noch bevor das österreichische samten, viele Jahre währenden Denkmal am Platz vor dem Lienzer Dominikanerinnen- Militär durch das Pustertal durchmar- Napoleonischen Ära waren die kloster wurde 1910 enthüllt. Foto: M. Pizzinini schiert war, hatten die Tiroler Schüt- Truppendurchmärsche von „Freund zen- und Landsturmaufgebote das und Feind“ besonders zahlreich. Erinnert Napoleon entschlossen hatte, kam es im Land befreit. An der Ladritscher Brücke un- sei an den geradezu fluchtartigen Abzug Jänner 1809 in Wien im Beisein des Sand- weit der Brixner Klause und bald darauf bei des französischen Militärs unter General wirts Andreas Hofer zu einer Vorbe- Sterzing war es unter der Führung von Barthélemy Joubert nach der Niederlage sprechung über eine Erhebung bzw. einen Andreas Hofer zu den ersten Kämpfen ge- von Spinges am 2. April 1797.2 Von den Volkskrieg in Tirol.3 Es war in erster Linie kommen. Die ersten Erfolge waren am 10. Lienzern verlangte er die Verpflegung für Hofers Verdienst, wenn das Land in rund und 11. April zu verzeichnen, wobei im Ver- seine Truppen und 100.000 Gulden. Da zweieinhalb Monaten zum Aufstand gegen gleich zu den Einsätzen in den früheren diese nicht beigeschafft werden konnten, die ungeliebte bayerische Herrschaft ge- Kriegsjahren ein wesentlicher Unterschied wurden Bürgermeister Johann Oberhueber, rüstet war, der Anfang April losbrach. darin bestand, dass die Tiroler Landesvertei- der Stadtrichter und noch weitere Lienzer In sammelte sich das kai- diger nicht ausschließlich das Militär unter- Bürger nach Kärnten verschleppt. serliche Militär unter der Führung des stützten, sondern nun selbstständig handelten Nachdem sich Österreich unter Kaiser Feldmarschallleutnants (FML) Johann und dies mit Erfolg. Ungefähr zur selben Franz I. im Sommer 1808 zu einem neuer- Gabriel Marquis von Chasteler und in den Zeit konnten die Tiroler in und bei lichen Kriegszug gegen Frankreich bzw. frühen Morgenstunden des 9. April betra- erfolgreich tätig sein, wobei hier Schützen- OSTTIROLER NUMMER 10-11/2009 2 HEIMATBLÄTTER

Feldmarschallleutnant Johann Gabriel Österreichischer Maler, Kaiser Franz I. Joseph Freiherr von Hormayr, 1809 in Marquis von Chasteler, Punktierstich von von Österreich, Öl auf Leinwand, um 1810. Tirol als kaiserlicher Intendant zur Wieder- J. Neidl, 1805/10. (TLMF, W 4909) (TLMF, Gem 1987) einrichtung der österreichischen Verwal- tung eingesetzt, zeitgenössische Radierung. major Martin Teimer, gebürtig aus Schlanders welche Nachts vorher die Vorgänger auf (TLMF, Historische Sammlungen) im Vinschgau, eine wichtige Rolle spielte. unserem Leidenswege, die früher Depor- tirten, hier zu dulden hatten. „Glücklich erreichten wir das Grenz- Deportierung hoher Auf der folgenden Post zu Mittenwald8 städtchen Lienz, wo wir einige Linientrup- Persönlichkeiten stiegen wir, um nicht neue Siege hören zu pen trafen, und vor jeder weiteren Miß- In dem nun befreiten Land wurde Inten- müssen, gar nicht aus der Kutsche, und eil- handlung sicher waren. Hier schickten wir dant Joseph Freiherr von Hormayr aktiv. ten nach Lienz, um so bald wie möglich den bewaffneten Bürger, der uns auf un- Alle höheren bayerischen Beamten wurden über die Gränze des Rebellen-Landes, und sere Kosten bis hätte begleiten sofort des Dienstes enthoben und zum größten unter Menschen zu kommen, bey welchen sollen, zu seinen Spießgesellen nach Inns- Teil nach Klagenfurt deportiert. Die Herren man doch wenigstens seines Lebens und bruck zurück, und machten ihm begreiflich, Spechtenhauser, Rektor der Innsbrucker seiner Habe sicher ist.“ daß wir in Kärnthen, so wie in jedem Universität, Bertoldy, Professor und Leiter Endlich gelangte man nach Lienz, das in Lande, wo keine Banditen sind, durchaus der Bibliothek, sowie Schultes, ebenfalls der Beschreibung der „Deportirten“ nicht keine Sicherheitswache nöthig hätten. Die- Professor, konnten immerhin mit der Post- ganz schlecht abschneidet: ser Philister, der uns begleitete, hatte vor 8 kutsche, wenn auch unter Bewachung, ab- Tagen zu Innsbruck einige Pferde, Waffen, reisen, allerdings innerhalb eines sehr und Geld von den Dragonern unseres Kö- kurzfristig gesetzten Zeitraums. Die unge- niges, die er mitmorden half, erbeutet, und wollte Fahrt begann in der Nacht vom 22. war jetzt unsere Sicherheitswache! Er auf 23. April 1809 und führte über den hatte die Unverschämtheit uns einige Brenner, das Pustertal und weiter vorerst Mahle zu zeigen, daß seine Flinte scharf nach Klagenfurt. Schultes verfasste über die geladen sey; und wir bemerkten dagegen Reise und die Erlebnisse der „Abgeschobe- nur, daß unsere Reisemesser sehr scharf nen“ einen für Tirol nicht sehr schmeichel- geschliffen sind, so daß man allenfalls eine haften Bericht und veröffentlichte ihn im Feder damit schneiden könnte. folgenden Jahr in München unter dem um- Ob Lienz das alte Leoncium ist; ob es ständlichen Titel: „Geschichte der Deporti- durch die neue Veränderung der Dinge; rung der königlich baierischen Civilbeam- durch die Wiedergeburt Tirols, wie sie der ten nach Ungarn und Böhmen; nebst Be- Ortsbader nannte, der mit uns zu Tische merkungen über die gleichzeitigen saß, so viel gewonnen hat, als der Stadt- Kriegsereignisse, und über die durchwan- schreiber, der gleichfalls mit uns speiste, derten Länder“.6 Ausschnittweise werden behauptete, das wollen wir nicht entschei- Textstellen zitiert, die sich auf die Fahrt den. Es scheint allerdings einst ein ganz durch das östliche Pustertal beziehen.7 nahrhafter [!] Ort gewesen zu seyn; in dem Für die Jahreszeit, Ende April, war es Augenblicke aber, in welchem wir es sahen, äußerst kalt, und zwei Tage vor der Abreise fanden wir weiter nichts an demselben, als hatte es im Inntal noch stark geschneit. Im einen von einem armseligen Feinde erbeu- Wipptal mit dem Brennerpass war es sehr teten offenen Ort, der als Sammelplatz für schwer weiterzukommen. Im Pustertal die Traineurs und das Lumpengesindel der waren die Straßenverhältnisse zunächst Armee zu dienen bestimmt, und daher mit besser, doch von Niederdorf über das einem pensionirten Officier als Stadtcom- Toblacher Feld bis war der Postwagen mandanten versehen war. wiederum bis zur Achse in den Schnee ein- Die Gegend um Lienz ist sehr schön: getaucht. Immer wieder mussten sich die mahlerische Gruppen von Waldhügeln, Bayern böse Bemerkungen anhören, was hohen Bergrücken, Felsenwänden und sie sehr ärgerte, wie z. B. auch in Sillian: ewig beschneyten Alpengipfeln bilden die „Bey unserer Ankunft in Sillian peinigte Thalbucht, in der es gelegen ist, und die uns der Postmeister mit Erzählungen unge- Titelseite des ersten Bandes mit dem von hundert Schlangenwindungen der rau- heuerer Siege des Erzherzogs Johann, die Bericht über die Deportierung bayerisch- schenden Drau belebt wird. Schon der wir anhören, und was noch ärger war, die gesinnter, hoher Persönlichkeiten von Contrast dieser Lage mit dem Frostigen wir zu glauben scheinen mussten. Diese Innsbruck nach Klagenfurt im April 1809. und Baren des Toblacher Feldes, auf wel- Marter war indessen geringer als jene, (TLMF, Dip. 143) chem seiner hohen Lage wegen die Berge NUMMER 10-11/2009 OSTTIROLER HEIMATBLÄTTER 3 umher alle klein und die Bäume sparsam und halb verkrüppelt sind, und noch mehr der Contrast mit dem Eintönigen des Waldweges bis Mittenwald erhöht die Schönheit der Umgebungen von Lienz, zu welchen einige Partieen in der Schlucht, durch die man von Mittenwald weg über und zwischen Felsenwänden harmonisch mit der Drau hinabrollt, einen wahrhaft in- teressanten Eingang gewähren. Das Klima um Lienz schien uns, der Nach- barschaft der Glätscher und Eisgebürge un- geachtet, viel milder, als jenes um Brixen. Wir fanden hier die Bäume ausgeschlagen, da wir gestern noch bey Brixen und Brunecken kaum die Knospen geöffnet oder bis zur Oeff- nung angeschwollen sahen.“ Bei der Mautstelle in Kapaun sollten die Reisenden wider Willen einen namhaften Betrag von 7 Gulden bezahlen. Dem Maut- ner erzählten sie jedoch, dass sie im Auf- trag Österreichs unterwegs seien und Inten- dant Baron Hormayr die gesamte Reise be- Lienz gegen Osten, Aquarell, um 1800 (Museum der Stadt Lienz Schloss Bruck). zahle, was der Mann glaubte und also nur Foto: Silvia Ebner eine Meldung erstatten wollte. – Der verteidiger sehr enttäuscht waren. Es gelang Feldmarschallleutnant Marquis von Chaste- Schreiber freute sich über den gelungenen ihnen immerhin, General Buol mit rund ler durch das Kärntner Tor das Land, das er Streich. Wenig später hatte man Kärntner 1.100 Infanteristen, einer Eskadron von 80 hier am 9. April betreten hatte. Damals Boden erreicht und war froh, das „Rebel- Reitern und 5 Geschützen zurückzuhalten. hatte er den Tirolern seine militärische len-Land“ hinter sich gelassen zu haben. Andreas Hofer, der in diesen Tagen zum Unterstützung zugesagt und die Versiche- Die zweite Befreiung Tirols Oberkommandanten der Tiroler Landesver- rung abgegeben: „Wir wollen mit Euch im Mai 1809 teidigung aufstieg, kam mit zahlreichen leben, siegen oder sterben.“ Im Rahmen Mit der ersten Befreiung Tirols im April Aufgeboten aus dem Süden dem nördlichen der zweiten Befreiung des Landes Tirol ist waren die kriegerischen Zeiten aber noch Landesteil zu Hilfe. Am Abend des 24. Mai das Pustertal verhältnismäßig wenig in lange nicht vorbei! Napoleon konnte kein begann der Abmarsch vom Brenner in Rich- Mitleidenschaft gezogen worden. habsburgisches Tirol dulden. Im Norden tung Innsbruck. Am Nachmittag des 25. Der Oberkommandant Andreas grenzte es an das mit Frankreich verbündete Mai brach der großangesagte Kampf am Hofer in Lienz Königreich Bayern, im Süden an das von Bergisel aus. Als militärische Führungstrias Für Österreich und Tirol schaute es zu- Napoleon geschaffene Königreich Italien. profilierten sich bei diesen Kämpfen der nächst günstig aus. Napoleon hatte am Von einem neuerlich österreichischen Tirol Sandwirt, Schützenmajor Josef Speckba- 21./22. Mai die Schlacht von Aspern und aus hätte er Angriffe nach Norden und/oder cher und der Kapuziner Joachim Haspinger, Eßling gegen die österreichischen Truppen Süden befürchten müssen. Es war zu erwar- der als Feldpater bereits seit Anfang Mai unter dem Generalissimus Erzherzog Karl ten, dass er Truppen zur neuerlichen Beset- mitgemacht hatte. Die Gefechte endeten in verloren. Die Schlacht von Wagram vom zung des Landes schicken würde. Unter der den Regengüssen der einbrechenden Nacht, 5./6. Juli aber endete für Österreich mit Führung des französischen Marschalls wiederholten sich aber einige Tage später, einer Niederlage, die auf Tirol Rückwir- Pierre Francois Joseph Lefébvre drangen am 29. Mai. Die Tiroler waren sich eines kungen zeitigen musste, was auch der die bayerischen Divisionen Deroy und Erfolgs nicht sicher, blieben jedoch durch Waffenstillstand von Znaim vom 12. Juli Wrede geradezu überfallsartig am 11./12. den unspektakulären Abzug der bayerischen 1809 deutlich ausdrückte. Mai am Pass Strub und bei Kufstein ins Truppen als Sieger übrig! Das Land war Die Entscheidung der Tiroler, notfalls die Nordtiroler Unterland ein. Das österreichi- also zum zweiten Mal befreit worden. Kämpfe weiterzuführen, dürfte wohl auf sche Militär unter Feldmarschallleutnant Am 29. Mai, am Tag der zweiten Berg- den Oberkommandanten zurückgegangen von Chasteler stellte sich bei Söll und v. a. isel-Schlacht, verließ der zunächst als sein. Ihr scheint die politische Überlegung in der Ebene von Wörgl – und verlor die „Haudegen“ und „Kriegsheld“ gefeierte zugrunde gelegen zu sein, dass es allemal Kämpfe. Der Zug der Bayern durch das Un- besser sei, es mit einem mächtigen Feind terinntal bis Innsbruck hinterließ grauen- neuerlich aufzunehmen, wie ihm resignie- hafte Spuren der Gewalt. Für Lefébvre war rend das Land zu überlassen. Ein Waffen- der Auftrag erfüllt, mit der Besetzung der stillstand bedeute ja noch keine endgültige Hauptstadt schien ihm der Widerstand end- Entscheidung, der Friedensvertrag müsse gültig gebrochen und Tirol befriedet. Zu- erst ausgehandelt werden. Würden sich die sammen mit der Division Wrede zog er sich Tiroler ergeben, könnte das Land vom Geg- wieder zurück; die Truppen wurden ohnehin ner rasch besetzt werden, wäre es jedoch an anderen Orten gebraucht. Der Marschall möglich, das Land vom fremden Militär kannte jedoch nicht die Eigenheiten eines freizuhalten, dann müsste dieser Umstand Volkskriegs. Das Tiroler Wehrwesen war bei den Verhandlungen unbedingt berück- von je her auf ein verzweigtes System auf- sichtigt werden und Tirol wäre gerettet. gebaut, in dem – gänzlich unabhängig von- Der Sandwirt hielt sich vorerst haupt- einander und ohne zentralen Befehl – in ein- sächlich im Süden des Landes auf. Mit rund zelnen Tälern oder Regionen der Wehrwille 600 Landesverteidigern unternahm er am auflodern konnte. Daher war mit der Be- 7. Juli 1809 zum berühmten Gnadenort San setzung von Innsbruck der Widerstand der Romedio am Nonsberg eine Wallfahrt. Spä- Tiroler noch lange nicht gebrochen! Ein- ter wandte er sich ins Pustertal und traf am flussreiche Bauernführer aus dem nörd- 19. Juli in Lienz ein, wo er im „Schwarzen lichen Tirol suchten Kontakt zu Andreas Adler“ wohnte. Nach einer Lagebespre- Hofer, der sich bei den April-Kämpfen im Andreas Hofer als Oberkommandant der chung mit dem im östlichen Pustertal sich Süden so sehr bewährt hatte, während FML Landesverteidigung im Südlichen Tirol, aufhaltenden österreichischen General- von Chasteler mit dem größten Teil seines Radierung, zeitgenössisch koloriert. major von Schmidt und dem Oberkomman- Korps abzog, worüber die Tiroler Landes- (TLMF, Historische Sammlungen) danten im Pustertal, Anton Steger, unter- OSTTIROLER NUMMER 10-11/2009 4 HEIMATBLÄTTER nahm er eine Fahrt zur Besichtigung der gemeinsam mit ihnen über Chrysanthner Schanzen am Kärntner Tor den Brenner nach Inns- und zu der zwar auf kärntnerischem bruck zu marschieren. Das Boden liegenden, aber für den Zugang nach Festungswerk der Lienzer Tirol wichtigen Festung im Klause am schluchtartigen Drautal und versuchte in einem Aufruf, Eingang ins Pustertal auch die Kärntner für eine Erhebung zu be- wurde von den Franzosen geistern. Unter anderem heißt es darin:9 zunächst wohl unter- „Wohlan dan(n), Brüder und Nachbarn! schätzt. Hier aber hatten Stehet auf, ergreiffet die Waffen wider den sich die Tiroler Landesver- allgemeinen Feind Himmels und der teidiger unter dem Puster- Erde. Zaudert nicht mehr, denn jeder Au- taler Kommandanten genblik ist kostbar und entscheidend. Kei- Anton Steger verschanzt. ner, dem eigenes und aller unßerer Nach- Ein Ausfall der Tiroler kömlinge Wohl am Herzen liegt, bleibe hatte nicht den entspre- weg. Das einzige und lezte Looß von uns chenden Erfolg erbracht; allen seye: Für Gott und den Kaiser Franz die Situation schien äußerst – Siegen oder Sterben. – Andere Hofer gefährlich, geradezu ver- obercomedant Vo(n) Passeyr“. zweifelt. Nun trat der junge Die Tage, die Hofer in Lienz verbrachte, 17-jährige Georg Hauger11, waren ausgefüllt mit Beratungen, Regeln Student aus Freiburg im von Organisationsfragen, dem Verfassen Breisgau, auf den Plan von Aufrufen usw. In einem Haus in der und rettete die Situation. Schweizergasse soll er eine Kugelgießerei Es drängt sich die Frage haben einrichten lassen. Es ist eine Epi- auf, wie es dazu kam, dass sode überliefert10, dass die Kindsmagd des sich ein Student aus Frei- Gerbers Höllensteiner die Gelegenheit be- burg in das Kampfgetüm- nützte, den berühmten Mann aus der Nähe mel der Tiroler Erhebung zu sehen und ihm, mit einem Kleinkind Andreas Hofers Aufruf an die benachbar- stürzte. Freiburg war von 1368 bis 1805 am Arm, ins Haus folgte. Als das Kind zu ten Kärntner, ausgestellt in Lienz, 28. Juli unter der Herrschaft der Habsburger gestan- schreien anfing, soll sich der Sandwirt zu- 1809. (TLMF, FB 1650/162) den und war mit den übrigen sogenannten nächst zum Kind gewandt und dann zur Österreichischen Vorlanden die meiste Magd gesagt haben: „O diese Vögel hört mit Brandschatzung, Tod und Verderben. Zeit sogar von Innsbruck aus verwaltet man überall singen!“ Als es am nächsten Tag, 3. August, den- worden. Bevor Tirol um 1670 eine eigene noch Schießereien vor der Stadt gab, Universität erhielt, galt Freiburg sozusagen Die Kämpfe an der Lienzer Klause schien es zur Katastrophe zu kommen, die als Tiroler Landesuniversität. Doch auch am 8. August 1809 und Georg Hauger abzuwehren einzig dem im Amt behalte- nachher gab es einen regen Austausch unter Oberkommandant Andreas Hofer verließ nen früheren bayerischen Landrichter Professoren und Studenten.12 Es ist also am 31. Juli, spätestens am 1. August die Moritz Bram zu verdanken war. Erbost nicht verwunderlich, wenn sich Freiburger Stadt Lienz in Richtung Pustertal, noch zog der General in Lienz ein. Studenten am Freiheitskampf gegen Napo- nicht ahnend, dass sich gegnerische Trup- Wenig später entstand insofern eine kri- leon und den Rheinbund, dem auch Bayern pen schon wieder auf dem Boden Tirols tische Situation, als der österreichische Ge- angehörte, beteiligten. Georg Hauger war befanden. Der Plan Napoleons war, durch neral Buol entsprechend der Verpflichtung Student der Philosophie, und gehörte jener alle wichtigen Zugänge in Tirol einzufallen im Waffenstillstand von Znaim Tirol ver- Gruppe von acht Akademikern an, die nach und alle Widerstände zu brechen. Alle lassen musste und über das Pustertal in Ausbruch eines neuerlichen Kriegs zwi- militärischen Einheiten sollten sich dann in Richtung Osten zog. Bei Lienz begegneten schen Österreich und Frankreich dem Ruf der Hauptstadt des Landes vereinigen. – sich die Heeresverbände, ohne dass es aber Erzherzog Karls folgten und die die Expe- General Jean Baptiste Rusca rückte mit zu Kampfhandlungen kam. Buol übergab dition nach Konstanz am 29. Juni 1809 mit- über 2.000 Mann und Geschützen von den Franzosen die mitgeführten Gefange- gemacht haben. In einem vom Komman- Kärnten herauf gegen die Tiroler Grenze nen sowie erbeutete Waffen und Geschütze danten ausgestellten Zeugnis heißt es, dass und Lienz vor. Die Stadt, in der Ebene und zog am 6. August nach Kärnten weiter. sich Hauger durch seinen Mut vorzüglich liegend, war kaum zu verteidigen; daher Am 8. August schickten sich die Franzo- ausgezeichnet habe.13 Er scheint überhaupt schickten die Lienzer eine Abordnung zum sen an, durch das Pustertal vorzurücken, in der agilste und mutigste dieser Studenten- General, um die Unterwerfung anzubieten. der Brixner Gegend auf weitere aus dem gruppe gewesen zu sein. – Ein gewisser Für den Fall des Widerstands drohte Rusca Süden kommende Truppen zu stoßen und Oberst Baron Luxheim, der im Pustertal

Die Lienzer Klause auf der nordseitigen Anhöhe am Eingang ins Pustertal und die Befestigung an der Talstraße, aquarellierte Feder- zeichnung von Caspar von Pfaundler, 1799 (TLMF, W 11.162) bzw. Aquarell von J. A. Cornet, 1835. (TLMF, W 9296) NUMMER 10-11/2009 OSTTIROLER HEIMATBLÄTTER 5 eine etwas undurchsichtige Rolle spielte, Der General ließ aus Rache noch einige lud die Studenten ein, sich der Erhebung Dörfer um Lienz niederbrennen. , Andreas Hofers anzuschließen und nach und Lavant konnten gerettet wer- Tirol zu ziehen. Am 29. Juni ist Hauger in den, da der dortige Geistliche, Johann Ne- Innsbruck nachzuweisen und wenig später pomuk Stanislaus Althuber, den Franzosen im Pustertal. mutig entgegentrat und mit ihnen in fran- Nach dem vergeblichen Ausfall an der zösischer Sprache verhandeln konnte.17 Lienzer Klause hatten sich Schützen und Die strategische Bedeutung der Abwehr- Landstürmer in Hoffnungslosigkeit ver- kämpfe vom 8. August 1809 an der Lien- streut und nur mehr 18 Mann verteidigten zer Klause bestand darin, dass General unter Anton Steger das Festungswerk. Zahl- Rusca der Vormarsch durch das Pustertal reiche Landesverteidiger zogen sich ver- und über den Brenner verwehrt wurde und ängstigt in den Bereich oberhalb der Klause daher der Oberkommandant Andreas zurück. Was nun geschah, ist in zwei Hofer, ohne einen Angriff im Rücken authentischen Berichten dokumentiert. Den fürchten zu müssen, die Wehraufgebote verdienstvollen, mutigen Einsatz Georg zur dritten Schlacht am Bergisel zusam- Haugers hat Kommandant Steger in einem menziehen konnte. Attest, ausgestellt am 27. Oktober 1809 zu 14 Zur Person und dem weiteren Lienz, festgehalten. Ungeachtet aller Ge- Lebensweg Georg Haugers fahren war es Hauger gelungen, sich vom Im bereits genannten Schreiben Anton brennenden her durch das französi- Georg Hauger, Student aus Freiburg, der für Stegers vom 27. Oktober 1809 wird Haugers sche Militär zu den über der Klause stehen- Tirol bedeutende Leistungen erbracht hat, großartiger Einsatz offiziell bestätigt, dass den Häusern durchzuschlagen. Dort traf er Farbpostkarte nach einem Ölgemälde im nämlich „Dieser brave H(err) Officier Hau- auf ein Häuflein verzagte Bauern, „bettend Tiroler Kaiserjäger-Museum, Innsbruck. bey einem Krutzifixe“. Unten an der Klause ger, der sich stets mit vollem Bewusstsein, wurde geschossen. Nun der authentische durch ausnehmenden Muth, persönliche Bericht Stegers: „Kühn ergriff er in Begeis- die Verteidigung des Passes nun leitet. Die Tapferkeit, Rastloser Thätig[keit], Nichtern- terung (nach der Aussage meiner braven Verhaue und das Vorwerk werden bemannt. heit [Nüchternheit = klares Denken], Anaife- Schützen, nach der Affaire) ein an der Und, wie hergesendet von des Landes sor- rung der Mannschaft nach meinem vollen Haus-Wand hangendes Kruzifix, nahm es in genden Schutzgeiste, stehen fast urplötzlich Vergnügen und Zufriedenheit, besonders seine rechte, und rief laut aus, Hört ihr den im selben Momente jenseits des Flusses am ausgezeichnet habe, So, daß ich mich ver- Steger an der Klause drunten schießen? Abhange der waldbewachsenen Berge in pflichtet halte, dem selben dieses Zeugniß Mir nach zum zweyten Kampfe, für Gott, starker Zahl neu angekommene Männer von hiemit zu ertheilen, und wegen seiner ausge- Religion, dem [!] Kaiser und Vatterland! Sexten, mit denen an der linken Gebirgsab- übten Bravouren sowohl, als wegen seines Wir wollen mit dem Steger siegen oder ster- dachung weit über den Engpaß hinaus sich bewiesenen vorzüglichen Eifers für den ben.“ Haugers Aufruf zeitigte Erfolg! immerdar mehrenden Schützen, ein Kreuz- höchsten Dienst, zugleich Allerhöchsten Eine weitere wichtige Quelle, die die feuer auf die nun heranstürmenden Franken Orte gehorsamst an zu empfehlen.“ Vorgänge an der Lienzer Klause schildert, eröffnend. Erst nach Jahren kehrten mit dem Sturz ist der Bericht von Karl Tritschler, ein Die Kanoniere des Generals Ruska, Napoleons in Europa und damit auch in Freund Georg Haugers, ebenfalls Student noch ehe sie zu feuern vermögen, sind dem Tirol wiederum friedliche Zeiten ein. Mit aus Freiburg15: Tode verfallen. Immer fühlbarer, immer 1. März 1816 schloss sich Georg Hauger unerträglicher werden des Generals Ver- dem neu gegründeten Kaiserjäger-Regi- „Da hatte am 8. August mein 17-jähriger luste, immer bedenklicher wird seine Lage. ment an.18 Am 5. März wurde er zum Un- Freund Hauger Gelegenheit und Mut, sich Er beschließt den Rückzug.“ terjäger und bereits am 6. April zum Ober- hervorzutun durch eine rasche, besonnene Diese Begebenheit an der Lienzer jäger bestellt. Mit 12. Jänner 1822 stieg er Handlung mit einem kleinen Rest jener samt Klause hat Albin Egger-Lienz im großarti- zum Unterleutnant auf. – Ein militärisches ihren Offizieren versprengten Abteilung, bei gen Historiengemälde „Das Kreuz“ Erfassungsblatt dieses Jahres bietet interes- der er im Treffen gestanden; angelangt bei (1898/1901) wiedergegeben. Es zeigt sante Angaben zu seiner Person: Er sei le- einem Hause auf des Gebirges Höhe, ober Hauger mit dem Kreuz und dahinter lawi- benslustig, besitze viele natürliche Talente, der Klause, findet er daselbst einen Trupp nenartig die Masse der herbeigeströmten könne außer Deutsch auch ein wenig Italie- Landstürmer, die ratlos auf den Knien liegen Landesverteidiger.16 nisch, er verstehe sich auf Geographie und und beten vor dem an der Wand hängenden gekreuzigten Heiland. Er fordert sie auf, ihm zu folgen, zum Schutze des bloßgestellten höchst gefährdeten Passes. Doch die Armen, entmutigt, achten nicht seiner Worte. Da Albin reißt er das Kruzifix von der Wand und, es Egger- hoch emporhaltend, ruft er ihnen zu: ‚Wer Lienz, ein echter Christ, wer ein braver Tiroler ist, Das Kreuz, der folgt mir nach, zur Verteidigung der hei- Öl auf ligen Religion, zur Verteidigung des Vater- Leinwand, landes!’ Und die Macht des Glaubens und 1898/1901, die Liebe zum Vaterlande zaubern hinweg dessen den Schrecken, dem sie verfallen. Sie erheben Bildinhalt sich begeistert, ergreifen die Waffen und sich auf folgen jauchzend dem mutigen Jüngling. Sie die erfolg- stürzen hinab und, einer Lawine gleich, auf reiche ihrem Wege durch allseits herbeieilende Verteidi- Mannen sich mehrend, wächst das Häuflein gung der an zur kräftigen Masse. Und hohe Zeit ist‘s, Lienzer daß Hilfe erscheint, denn der Feind naht Klause am drohend der Klause und Anton Steger allein 8. August mit wenigen Schützen steht da in banger Be- 1809 sorgnis. Neu belebt und ermutigt durch die bezieht. kaum gehoffte Verstärkung, – denn der Kom- (TLMF, mandant Oberst v. Luxheim war schon in Gem Leisach verschwunden – ist Hauger es, der 1189) OSTTIROLER NUMMER 10-11/2009 6 HEIMATBLÄTTER dentliches geleistet hatte, Ehre und Aner- 21 Exhumierung kennung zuteil, die ihm auch gebührt. der Gebeine Die Situation im Iseltal – Andreas Der „Friedensvertrag“ von Hofers in Unterpeischlach Mantua im Jänner 1823 Nach der dritten Befreiung des Landes auf Initiative unter Andreas Hofers Kommandantschaft von Leutnant im August 1809 musste der Sandwirt als Georg einzige mehr oder weniger allgemein aner- Hauger hin, kannte Autorität auch die Zivilverwaltung Postkarte des Landes mit Sitz in der Innsbrucker Hof- nach einer burg übernehmen. Der Friedensvertrag von Darstellung Schönbrunn vom 14. Oktober 1809 stellte im Tiroler neuerlich klar, dass Tirol vom Kaisertum Kaiserjäger- Österreich abgetrennt bleibt. Nun beginnt Museum, für Hofer eine Zeit des Schwankens, was Innsbruck. man wohl als menschlichen Fehler bezeich- (TLMF, FB nen darf. Er gab Anweisung die Waffen nie- 30.581/41) derzulegen, berief unter dem Einfluss von Fanatikern wie Johann von Kolb aus Lienz habe Kenntnisse im Situationszeichnen. oder Pater Joachim Haspinger neuerlich Man stellte fest, dass Hauger innerhalb sei- Schützen- und Landsturmkompanien nes Regiments beliebt sei; er sei streng, ein. Die vierte Schlacht am Bergisel am aber gerecht gegenüber seinen Untergebe- 1. November 1809 endete für die Tiroler nen; für den Militärdienst sei er sehr mit einer katastrophalen Niederlage. Die brauchbar, er sei kein Spieler, kein Trinker, Kämpfe hatten inzwischen eine Eigen- kein Schuldenmacher und kein „Zänker“. dynamik erreicht, die nicht mehr so Als Angehöriger des Tiroler Kaiserjäger- leicht abzustellen war. Der einmal ent- Regiments erfährt man von Haugers zweiter fesselte Volkskrieg war nicht wie eine besonderen Tat, die es letztlich rechtfertigt, Maschine abzuschalten. Was sich noch an Andreas Hofers Seite in der Innsbrucker durch Wochen in einzelnen Tälern oder Kennzeichnung des Bestattungsortes der Regionen abspielte, entzog sich vermutlich Hofkirche bestattet zu sein. Als im Jänner Gebeine von Georg Hauger in der Inns- 1823 das I. Bataillon des Kaiserjäger-Regi- Hofers Kenntnis. Die allgemeine Kriegs- brucker Hofkirche (Nordseite) müdigkeit nahm zu, das Land war ausge- ments am Rückweg aus Italien in Mantua Foto: M. Pizzinini kurz Aufenthalt machte, ergriff Hauger die blutet und die Versorgung der Bevölkerung entscheidende Initiative zur Exhumierung Ruhestand verstarb Georg Hauger am 13. mit Nahrungsmitteln war schwierig, den- von Hofers Gebeinen.19 Dies war schon des- November 1859 und wurde am St. Marxer noch wurde weitergekämpft. halb etwas Besonderes, da bisher mehrfach Friedhof in Wien begraben. Am 2. und 6. November 1809 konnte der Plan erwogen worden war, die sterb- Im Gedenkjahr 1809-1934 wurde die In- französisches Militär zwar kampflos Lienz lichen Überreste des Sandwirts aus Mantua itiative zur Überführung von Haugers Ge- betreten. Es war wiederum General Rusca, nach Tirol zurückzubringen, doch immer beinen an die Seite Andreas Hofers in der der nun ins Pustertal vorstieß, wobei es an wurde ein solches Ansinnen von Wien abge- Hofkirche ergriffen, was im folgenden Jahr der Mühlbacher Klause zu Gefechten kam.22 lehnt. Denn im nunmehrigen Österreich auch geschah.20 Damit wurde Georg Hau- Eine besondere Situation ist im Iseltal waren tirolisch-patriotische Taten nicht ger aus Freiburg, der für Tirol Außeror- festzustellen. Die Herrschaft Windisch- mehr gefragt. Unter dem Staatskanzler Cle- Matrei gehörte ja nicht zur Grafschaft Tirol, mens Wenzel Lothar Fürst Metternich be- sondern seit Jahrhunderten zu Salzburg, schritt jetzt Österreich den Weg zum Zentra- wobei in den letzten Jahren mehrfach die lismus wir vorher Bayern. Auch die alte Oberhoheit gewechselt hatte. Freilich war Verfassung Tirols, für deren Wiedereinfüh- Matrei mit der angrenzenden Herrschaft rung man 1809 hauptsächlich gekämpft Lienz in mehrfacher Weise verbunden. hatte, erhielten die Tiroler nicht mehr. Nur Zeitweise gehörten die Matreier sogar dem wenige Stunden in der Nacht vom 8. auf 9. Tiroler Wehrverband an. Im Jahr 1809 Jänner 1823 standen den fünf Kaiserjäger- waren die wichtigsten Ortsobrigkeiten Offizieren zur Verfügung. Unter ihnen be- Salzburger oder Bayern, die kein Interesse fand sich auch ein gebürtiger Lienzer, näm- zeigten, sich für Österreich oder Tirol stark lich Johann Jester. zu engagieren. Dennoch gab es auch pro- Von der Meldung der Erhebung von tirolisch gesinnte Kreise, denen u. a. Anton Hofers Gebeinen war man in Wien peinlich Wallner, der Aichbergerwirt, eigentlich aus berührt. Zunächst sollte das eigenmächtige dem Pinzgau stammend, und Johann Panzl Handeln der Kaiserjäger-Offiziere streng angehörten. Beide hatten sich zunächst im bestraft werden, Kaiser Franz stimmte Pinzgau bewährt. Im Oktober kehrte Wall- schließlich dem Vorschlag des Gouver- ner nach Windisch-Matrei zurück und an neurs von Tirol zu, den Oberkommandan- seiner Seite Johann Panzl. Die tirolisch ge- ten in der Innsbrucker Hofkirche zu bestat- sinnten Kräfte gaben sogar eine Stellung- ten und übernahm schließlich noch die nahme ab, die nahezu eine „- Kosten für die Errichtung eines Denkmals. erklärung“ an das „Nachbarland“ beinhaltete. Georg Hauger schied 1830 aus dem Als nach der Besetzung der Stadt Lienz Militär aus und übernahm den Posten eines das französische Militär am 4. November Strafhausverwalters in Laibach, später in auch in die Iselregion einrücken wollte, und in Wien-Leopoldstadt. Nachkom- um die Unterwerfung der Bevölkerung men der Kinder aus seiner Ehe mit der 21- entgegen zu nehmen, sowie die verlangte jährigen Tochter des Franz Edlen von Johann Georg Schedler, Oberkommandant Waffenabgabe und die Lebensmittelanlie- Eghen-Thurmstein, dessen Mutter altem Andreas Hofer in Ganzfigur, zeitgenössi- ferungen zu forcieren, waren dort die ein- Südtiroler Adel entstammte, leben heute sche kolorierte Radierung. (TLMF, Dip. flussreichen Kreise verschiedener Mei- noch im Wiener Raum. Nach drei Jahren 1372/210) nung. Anton Wallner war es, der den Ent- NUMMER 10-11/2009 OSTTIROLER HEIMATBLÄTTER 7 Der „Friedensvertrag von Unterpeisch- lach“ scheint immerhin bewirkt zu haben, dass es den weiteren November über im Iseltal ruhig blieb. – Die letzten Kämpfe auf Tiroler Boden im Jahr 1809 Durch bewusst gefälschte Meldungen kam es noch am 6. Dezember unter der Führung von Johann von Kolb und Peter Mayr zu einer Erhebung im Eisacktal, an deren Ende einige Dörfer um Brixen in Flammen aufgingen. In Toblach wurde von Landstürmern eine französische Kompanie ausgehoben, und bei Sillian überfiel man französische Offiziere und beraubte sie. Anfang Dezem- ber versuchten durch einige Tage hindurch vor allem durch Kolb irregeleitete Stürmer bei der Lienzer Klause französische Solda- ten vom Durchzug abzuhalten. Die allerletzten Kämpfe im Rahmen der Tiroler Erhebung 1809 spielten sich in der Der aus dem Pinzgau stammende Anton Johann Panzl, Aquarell, enthalten in der Aineter Gegend ab24, ausgelöst durch das Wallner, Aichbergerwirt, Lithographie, von ihm selbst verfassten Biografie, 1831. Anfang Dezember geplante Einrücken 1843. (Privatbesitz) (TLMF, FB 9605) französischen Militärs unter dem Batail- lonskommandanten Beaurais auf Befehl schluss zum Widerstand fasste und einige Offiziere zu behandeln. Von der Tiroler des in Lienz stationierten Generals Teste. Unterstützung erhielt. Sowohl am Morgen Seite verbürgte man sich für „Ruh, Ord- Eine Menge von Schützen und Landstür- des 6. November und neuerlich in der Mit- nung, Treu, Gehorsam“. Zum Schluss heißt mern hatten sich unter dem Kommando des tagszeit zog je eine Gruppe von Verteidi- es noch: „Bey erwähnter Voraussetzung, es Aichbergerwirts Anton Wallner zusammen- gern hauptsächlich aus und Defer- sey erfüllet, und werde erfüllet, was gegen- gerottet und wollten dem Militär den Weg eggen heran; die Matreier verhielten sich wärtiges Instrument ansinnet, so habe von ins Iseltal verwehren. Die Leute kamen aus zögernd. Ziel war es, die Soldaten beim dieser Stunde an diesortiger Krieg ein Matrei, Defereggen und Virgen, wobei hier Klausgraben östlich des Marktes aufzuhal- Ende, und allgemeiner Friede ring[s] um durch Pfarrer Sigmund Damaszen und sei- ten. Sowohl von Matrei als auch von Lienz uns her beseelige dieses Gebürg, und des- nen Kooperator Martin Unterkircher eine aus versuchte man, Wallner umzustimmen sen Bewohner, Bürger. Es lebe der große rege Werbetätigkeit entfaltet worden ist. und von der bewaffneten Abwehr der Fran- erhabene Napoleon, als unser Kaiser, Auch aus dem äußeren Iseltal waren Män- zosen abzuhalten. Schließlich kam es zu König, und höchstgebietender Herr!“ ner zugegen, insgesamt rund 900 Verteidi- einer Unterredung zwischen Anton Wall- Im Prinzip war keine der beiden Seiten ger. Der aus Ainet stammende Johann ner und dem französischen Bataillonskom- berechtigt, den „Friedensvertrag“ zu unter- Oblasser wurde von Wallner als Vorposten- mandanten Gougeon im Gasthaus von zeichnen. Der Franzose Gougeon tat dies kommandant eingesetzt. Als idealer Platz Unterpeischlach nahe dem Austritt des wohl, um leichter und ohne Schwierigkei- für den Widerstand wurde der Bereich beim Kalserbaches aus der schluchtartigen Tal- ten in die Iselregion zur Entwaffnung der Aineter-Bergl angesehen. Auf der Nord- verengung. Das als „Friede von Unter- Bauern einrücken zu können. Die Einhei- seite sind es die steilen Felsen, auf der Süd- peischlach“23 in die Geschichte eingegan- mischen vertraten vermutlich die Ansicht, seite ist es der Iselfluss, wodurch eine be- gene Dokument ist im Grunde genommen ihrem Heimatland einen angemessenen sondere Engstelle entsteht, die zu verteidi- ein höchst kurioses Schriftstück, verfasst Platz im Kaisertum Napoleons erkämpft gen verhältnismäßig einfach ist. von Josef Berger, Vikar von St. Johann im zu haben, verbunden mit dem Rückerhalt Die Abteilung Franzosen, die am 7. De- Walde. Es ist darin immer nur von den ihrer alten Rechte und der freien Ausübung zember von Lienz aus in das schon ver- Tirolern die Rede, nicht von den „salzbur- ihrer Lebensgewohnheiten, besonders schneite Iseltal einrücken wollte, konnte gischen“ Matreiern. Die Tiroler werden auch auf religiösem Gebiet. von den Landesverteidigern leicht abge- sich zwar der Herrschaft des „erhabensten Kaisers Napoleon“ unterwerfen und wün- Franz schen, „ausschließlich höchstselben Un- Stemberger, terthanen zu seyn“ und „in diesem Ver- Blick auf hältnis glücklich zu leben“. Im Gegenzug Ainet, im werde Kaiser Napoleon „bey den trauri- Vorder- gen Zustand aufgelöster Landesverfas- grund die sung“ für die „Provinz “ eine „Orga- Engstelle nisation“ ins Leben rufen, die für „natür- zwischen liche, politische, religiöse und finanzielle dem Hinsichten“ die „zweckmäßigste Glücks- Aineter- quelle“ werden möge. In einem Punkt Bergl und wird auf die Einschränkungen auf religiö- der damals sem Gebiet unter der bayerischen Regie- noch nicht rung eingegangen, wodurch die Nation regulierten „empfindlichst beleidigt“ worden sei. Isel, Öl auf Dann wird um den friedlichen Abzug des Leinwand, französischen Militärs aus dem Iseltal an- 1865 gesucht und eine vollständige Aussöhnung (Museum angestrebt sowie alles bisher Geschehene der Stadt zu vergessen. Dann wird eine Abmachung Lienz getroffen, nach der der französische Unter- Schloss händler eine kräftigste Empfehlung an Bruck). Kaiser Napoleon abgeben werde, die Tiro- Foto: Silvia ler Schützen nicht wie österreichische Ebner OSTTIROLER NUMMER 10-11/2009 8 HEIMATBLÄTTER wehrt werden. Am folgenden Tag, am Fest- verfasst von Oberleutnant Franz Karl von Veyder, datiert Krems, 12. September 1810, MS, Tiroler Lan- tag Mariae Empfängnis, marschierten 1.200 desmuseum Ferdinandeum, FB 2071. Soldaten unter dem Bataillonschef Beaurais 5 Rudolf Granichstaedten-Czerva, Die bayerischen Landrichter in Tirol (1806-1814), 2. Bd., Neustadt a. d. an. Doch sie vermochten nicht durchzubre- Aisch 1962, 239 f. – Ders., Der Lienzer Landrichter chen, da sie sich in der Talenge nicht richtig Moritz Braam (1809), in: OHBl 23. Jg., 9/1955. entwickeln konnten und das Geschütz 6 1. Bd., München 1810. – Zwei Exemplare des raren Drucks befinden sich in der Bibliothek des Ferdinan- nützte wenig. Schließlich zogen sich die deums (FB 1583 und Dip. 143). Franzosen fluchtartig zurück und wurden 7 1. Bd., München 1810, 223-26. 8 Gemeint ist natürlich Mittewald (an der Drau). – Wenig von den Iseltalern noch bis in den Lienzer später kommt ein Druckfehler vor: Lienz soll wohl als Rindermarkt (Beda Weber-Gasse) verfolgt. ein „namhafter“ und nicht „nahrhafter“ Ort bezeichnet werden! Beim Gefecht mussten auch einige Tiroler 9 Orig. im TLMF, FB 1650/162 – Andreas Oberhofer, das Leben lassen. Der Erfolg der Abwehr Weltbild eines „Helden“. Andreas Hofers schriftliche Hinterlassenschaft (= Schlern-Schriften 342), Innsbruck der Franzosen schien gegeben und so ent- 2008, 237 f., Nr. 164. ließ Wallner die Männer, während er und 10 Anonym, Erinnerungen an das Jahr 1809, in: Lienzer immer noch eine ansehnliche Zahl von Stür- Nachrichten, 3. Jg., 1913, Nr. 5 (17. Jänner). 11 Hermann Sander, Akademiker aus Freiburg i. Br. als mern weiterhin zur Bewachung zur Verfü- Kämpfer für Österreich 1809 in Vorarlberg, Tirol und gung standen. Am 10. Dezember schickte Kärnten, Innsbruck, 1912. – Wilhelm Schäfer, Der Re- bell von Freiburg, Gütersloh 21942. – Rudolf Gschlie- General Teste einen Unterhändler in der ßer, Georg Hauger, der Student aus Freiburg als Lan- Person des Lienzer Landrichters Mayer zu desverteidiger in Tirol 1809, in: OHBl 26. Jg., 12/1958. – Österreichisches Biographisches Lexikon 1850-1950, Anton Wallner. Es war nicht ganz einfach, II. Bd., -Köln 1959, 213. ihn von der Sinnlosigkeit weiteren Wider- 12 Otto Stolz, Die Universität Freiburg i. Br. und ihre stands zu überzeugen. Erst der Hinweis, tirolischen Beziehungen, in: Innsbrucker Nachrichten, 85. Jg., 1938, Nr. 12 (17. Jänner), 7. auch die Landstürmer an der Lienzer Klause 13 TLMF, FB 1650/211. hätten aufgegeben, konnte ihn überzeugen. 14 TLMF, FB 1650/212. Gedenktafel an der Eingangswand der 15 Zitiert, leider nicht in der originalen Schreibweise, bei General Teste erließ am 13. Dezember Lienzer Angerburg (Muchargasse Nr. 6) zur Rudolf Granichstaedten-Czerva, Karl Tritschler über einen Aufruf an die Iseltaler, in dem er ihnen Erinnerung, dass am 2. Februar 1810 der die Kämpfe in der Lienzer Klause 1809, in: OHBl 26. unter drei Bedingungen Straffreiheit anbot: Jg., 12/1957. Virger Pfarrer Johann Damaszen Sigmund 16 Meinrad Pizzinini, „Das Kreuz“ – Ein zentrales Werk Auslieferung Anton Wallners innerhalb 36 und sein Kooperator Martin Unterkircher im Schaffen des Meisters Egger-Lienz, in: Jahresbericht Stunden; Ablieferung aller Waffen binnen 1975/76 des Bundesgymnasiums und Bundesrealgym- im Garten dieses Ansitzes füsiliert worden nasiums Lienz, Lienz 1976, 6-23. drei Tagen; sofortige Freilassung der fünf in sind. Foto: M. Pizzinini 17 An den erfolgreichen Einsatz Althubers erinnert der Bild- Matrei gefangen gehaltenen französischen stock am nordwestlichen Ortseingang von Tristach (OHBl Worten: „Tyroler gebt meinen Warnungen 52. Jg., 4/1984). – Nicht zuzustimmen ist den Aussagen im Soldaten. Bei Nichterfüllung der Bedingun- anonym erschienenen Beitrag „Tristach schloss sich dem gen würden 2.000 Mann in das Iseltal Gehör! Ich wünsche euch kein Leid zuzu- Freiheitskampf nicht an“ im Osttiroler Bote 2009, Nr. 43, fügen; bedenket aber auch dabey daß der Seite 27. Es heißt, zur Errettung des Ortes habe sicherlich einrücken. – Anton Wallner flüchtete recht- wesentlich beigetragen, dass es in Tristach keine Schüt- zeitig, wurde zwar gesucht, aber nicht ge- Augenblick der Rache sich nähert, verhin- zenkompanie gegeben habe. Damals gab es – im Gegen- funden. Dennoch konnte General Teste seine dert also daß er euch nicht treffe.“ satz zu heute – nicht in den einzelnen Dörfern Kompanien, General Broussiers Grausamkeit for- sondern diese waren nach den Gerichten organisiert. Män- Drohung nicht umsetzen, da er vom Divisions- ner aus Tristach gehörten dem Aufgebot des Landgerich- general Reichsgraf Broussier abgelöst wurde. derte zahlreiche Opfer im Isel- und im tes Lienz an. Es stimmt auch nicht, dass die Dörfer südlich Pustertal25, an die vielfach Denkmäler und der Drau erst seit 1787 „zu Brixen und damit zu Tirol ge- Dieser entfaltete eine wahre Schreckensherr- hörten“. Die Pfarren Tristach und Lavant gehörten zu- schaft im Drau- und Iseltal, dem viele Lan- Gedenktafeln erinnern, die also nicht ver- nächst dem Patriarchat von Aquileia, von 1751/52 bis desverteidigungskommandanten zum Opfer gessen sind und derer man gerade im heu- 1787 dem Erzbistum Görz, von 1787 bis 1789 der Diözese Laibach und dann Brixen an. Diese Zugehörigkeit bezog fielen. Eine massive Warnung wurde als rigen Jahr gedenken sollte. sich lediglich auf die kirchliche Administration, bezüglich Flugschrift, ausgestellt zu Lienz am 15. De- ANMERKUNGEN: der Landeszugehörigkeit unterstanden die Orte seit dem Jahr 1500 der Grafschaft Tirol. zember 1809, allgemein verbreitet. Sein Die wichtigste Literatur zum Thema Osttirol im Jahr 1809, 18 Ludwig Podgraischek, Georg Haugers militärische Lauf- Aufruf unter dem Titel „Aufruf an die Völker hier im einzelnen nicht immer zitiert, umfasst folgende Ar- bahn, in: Innsbrucker Nachrichten 82. Jg., 1935, Nr. 58, 7. beiten: 19 Von den zahlreichen Quellen und der Literatur seien von Tyrol!“ endet mit den eindringlichen Zahlreiche Beiträge besonders von Rudolf Gschließer und herausgegriffen der zeitgenössische Bericht „Die Erwin Kolbitsch in den Osttiroler Heimatblättern (siehe Sandwirthsgräber oder Die Erhebung der Gebeine Thematisches Verzeichnis der Osttiroler Heimatblätter, Andreas Hofers in Mantua 1823“, MS; TLMF 1650/213. 1.-65. Jahrgang [1924-1997], Lienz 1998) – „Authentischer Bericht über die Ausgrabung der irdi- Carl Georg Kryspin, Die Kriegsereignisse von 1797-1814 schen Ueberreste des am 20. Februar 1810 im Kastell in Lienz und Umgebung, Lienz 1905 zu Mantua erschossenen Tiroler Hauptanführers Andreas Carl Georg Kryspin, Beiträge zur Ostpustertaler Kriegsge- Edlen von Hofer, Oberkommandant der Tiroler Landes- schichte in den Franzosenjahren, in: Forschungen und Mit- Vertheidigung im Jahre 1809“, in: Bothe für Tirol und teilungen zur Geschichte Tirols und Vorarlbergs, III. Jg., Vorarlberg 59. Jg., 1873, Nr. 105, 710 f. – Pizzinini, 1906, 222-232 Andreas Hofer (siehe Anm. 1), 269 f. Josef Hirn, Tirols Erhebung im Jahre 1809, Innsbruck 21909 20 F. R. Kirchner, Hier ruht Herr Georg Hauger, in: Welt- Josef Kugler, Anton Steger Oberkommandant des Pusterta- guck, 1935, Nr. 7 (16. Februar), 2. – Ein Gedenktag der les (= Anno Neun, XXXIII. und XXXIV. Bändchen), Inns- Tiroler Heimattreue, in: Innsbrucker Nachrichten 82. bruck 1936 Jg., 1935, Nr. 44 (20. Februar), 1 f. Josef Thonhauser, Osttirol im Jahre 1809 (= Schlern-Schrif- 21 Zu Ehren Georg Haugers fand auf Initiative der Leisa- ten 253), Innsbruck-München 1968 cher „Hauger“-Schützen mit Obmann Toni Huber im Meinrad Pizzinini, Lienz. Das große Stadtbuch, Lienz 1982, Beisein von Bürgermeister Dietmar Zant und des Lan- 272–296 deskommandanten von Tirol, HR Dr. Otto Sarnthein, Meinrad Pizzinini, Andreas Hofer. Seine Zeit – sein Leben am 150. Todestag Haugers, am 13. November 2009, in – sein Mythos, Innsbruck-Wien-Bozen 2008 der Innsbrucker Hofkirche eine feierliche Gedenkmesse 1 Meinrad Pizzinini, Lienz. Das große Stadtbuch, Lienz mit dem Landesschützenkurat Msgr. Josef Haselwanner 1982, 176-182. statt. Auf eine historische Ansprache von Univ.-Doz. 2 Pizzinini, Lienz (siehe Anm. 1), 272-276. Dr. Meinrad Pizzinini hin erfolgte die Kranznieder- 3 Meinrad Pizzinini, Andreas Hofer. Seine Zeit – sein legung an der Grabstätte Georg Haugers. Leben – sein Mythos, Innsbruck-Wien-Bozen 2008, 22 Heinz Wieser, Vor 200 Jahren Schlacht an der Mühlbacher 120-123 (mit weiterer Literatur). Klause, in: Osttiroler Bote 64. Jg., 2009, Nr. 45, 35. 4 „Journal der Kriegs-Begebenheiten und sonstigen täg- 23 Josef Thonhauser, Osttirol im Jahre 1809 (= Schlern- lichen Vorfälle im Feldzuge von 1809. Das 8te Armee- Schriften 253), Innsbruck-München 1968, 87-96. Corps unter Kommando des Herrn General-Feldmar- 24 Siehe besonders: Carl Georg Kryspin, Die Kriegsereig- schall Lieutenants Marquis von Chasteler betreffend“, nisse von 1797-1814 in Lienz und Umgebung, Lienz 1905, 70-73. – Rudolf Gschließer, Der letzte Kampf der Iseltaler 1809, in: OHBl 27. Jg., 1/1959. – Thonhauser, IMPRESSUM DER OHBL: 1809 (wie Anm. 23), 100-104. – Alois Heinricher, Die Redaktion: Univ.-Doz. Dr. Meinrad Pizzinini. Kampfhandlungen im Iseltal und der „Friedensvertrag“ Für den Inhalt der Beiträge sind die Autoren von Unterpeischlach, in: 100 Jahre Schützenkompanie Denkmal auf dem Kirchplatz in Virgen zur Ainet 1908-2008, hg. von der Schützenkompanie Ainet, Erinnerung an die einheimischen Opfer verantwortlich. Ainet 2008 (unpaginiert). Anschrift des Autors dieser Nummer: Dr. 25 Rudolf Gschließer, Blutzeugen aus dem Pustertale 1809, des Tiroler Freiheitskampfs 1809: Franz Meinrad Pizzinini, A-6176 Völs, Albertistraße 2 a. in OHBl 27. Jg., 2/1959. Frandl, Johann Damaszen Sigmund, Mar- Manuskripte für die „Osttiroler Heimatblät- tin Unterkircher, Josef Weiskopf, Josef ter“ sind einzusenden an die Redaktion des Wenn nicht anders angegeben, wurden Bauernfeind, Vinzenz Kuchlmair; Auf- „Osttiroler Bote“ oder an Dr. Meinrad Pizzinini, die Aufnahmen vom Tiroler Landes- nahme um 1975. Foto: M. Pizzinini A-6176 Völs, Albertistraße 2 a. museum Ferdinandeum angefertigt.