Teilrichtplan Landschaft (TRP-L-Emmental)

Umsetzungsprogramm

Genehmigung

Dezember 2015

Planung Raumplanung Büro Kappeler Samuel Kappeler Ing Agr HTL / UI Beratung Ökologie Dunantstrasse 4 3006 Bern Studien Landwirtschaft Tel. 031 371 80 91 Natel 079 301 80 90

Reg/Em/Planung/UP-Massnahmen-LEK

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Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung 1.1 Situation in der Regionalkonferenz Emmental 2 1.2 Rechtliches Umfeld / Stellung des Teilrichtplan Landschaft 2 1.3 Änderungen gegenüber den Landschaftsrichtplänen von 1977 und 1983 3 1.4 Kurzfassung und Handlungsanweisung für die Gemeinden 3 1.5 Umsetzung 6 1.6 Umsetzungskosten 6 2. Massnahmen M1 Ebene a Landschaften 7 b Landschaftselemente 9 M2 Hügelvorland a Landschaften 10 b Landschaftselemente 12 M3 Täler a Landschaften 14 b Landschaftselemente 16 M4 Hügelland a Landschaften 18 b Landschaftselemente 20 M5 Napfvorland a Landschaften 22 b Landschaftselemente 24 M6 Voralpen a Landschaften 26 b Landschaftselemente 28 M7 Typische Emmentaler Landschaft a Landschaft im Streusiedlungsgebiet 30 b Offenhaltung Landschaft 31 c Regionale Landschaftsschutzgebiete und BLN 32 M8 Siedlungsgebiet a Pflichtenheft Ortsplanung 33 b Bauen im Streusiedlungsgebiet 35 c Schützenswerte Ortsbilder, ISOS 37 M9 Historische Verkehrswege Erhalten und Nutzen 38 M10 Aussichtspunkte und -lagen Freihalten und aufwerten 40 M11 Stromleitungen und Antennen Übertragungsleitungen und Funkantennen 42 M12 Regionale Vernetzungsachsen a Fliessgewässer 43 b Wildwechsel 45 M13 Artenschutzmassnahmen Schutzgebiete Geburtshelferkröte und andere Arten 46 M14 Inwertsetzung Landschaft Ideenkatalog 47

Genehmigungsvermerk 49

Anhang 1 Streusiedlungsgebiet gemäss kantonaler Richtplanung 50 Anhang 2 Musterbaureglement, Landschaftschongebiete, Landschaftsschutzgebiete 51 Anhang 3 Stromübertragungsleitungen von regionalem Interesse 52 Anhang 4 Beteiligte Stellen 53

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1. Einleitung

1.1. Situation in der Regionalkonferenz Emmental

Ende 2007 lösten sich die drei Berg- und Planungsregionen Burgdorf, Oberes Emmental und Trach- selwald auf und gründeten die Region Emmental, welche 2013 in eine Regionalkonferenz überführt wurde. Die Regionalkonferenz Emmental umfasst 42 Gemeinden und ist identisch mit dem Perime- ter des Verwaltungskreises Emmental. Im ersten regionalen Richtplan zur Abstimmung von Verkehr und Siedlung, dem Regionalen Gesamtverkehrs- und Siedlungskonzept (RGSK) Emmental (geneh- migt im 2012), wurde in den Massnahmenblättern L1 „Regionaler Richtplan Landschaft“ und S1 „Siedlungsränder und Trenngürtel von regionaler Bedeutung“ das Vorgehen im Bereich Land- schaftsplanung festgelegt. Die bestehenden Landschaftsrichtpläne der Region Oberes Emmental von 1983 und der Region Burgdorf von 1977 sind inhaltlich aufzuarbeiten und auf die neue Regionalkonferenz Emmental aus- zurichten. Dabei sind die kantonalen Vorgaben aus der Richtplananpassung 2010 zu berücksichti- gen. Der neue Teilrichtplan Landschaft soll als Grundlage bei der Revision des RGSK 2014 dienen. Der Teilrichtplan Landschaft Emmental (TRP-L-Emmental) basiert auf einem regionalen Land- schaftsinventar, das als Grundlage im Planungsprozess erarbeitet wurde. Der Teilrichtplan berück- sichtigt auch die bereits von vielen Gemeinden erarbeiteten Vernetzungsplanungen (die weiterhin als kommunale Richtpläne bestehen bleiben), den Entwurf des Inventars der schutzwürdigen Land- schaften (KIsL), die Ideen zur Umsetzung der Landschaftsqualität gemäss Agrarpolitik 14/17 und alle weiteren, landschaftsrelevanten Grundlagen. Die Aspekte der Landschaftsästhetik und des Landschaftsschutzes, sowie die Anliegen der Land- und Forstwirtschaft, der Erholung und des Tou- rismus, wurden einbezogen. Neben dem Aspekt „Erhaltung der Landschaft“ soll auch die Land- schaftsentwicklung einen hohen Stellenwert in der Planung haben. Der TRP-L-Emmental soll den 42 Gemeinden der Regionalkonferenz Emmental als Grundlage bei der Revision ihrer Planungen im Bereich Landschaftsentwicklung und Landschaftsschutz dienen.

1.2. Rechtliches Umfeld / Stellung des Teilrichtplan Landschaft

Die eingetragenen Perimeter, Gebiete und Objekte stellen Massnahmen dar, welche die Regional- konferenz Emmental in Zusammenarbeit mit den Gemeinden umsetzen will. Richtpläne sind behör- denverbindlich und dienen als Führungsinstrument (kantonales Baugesetz mit Art.57 und Art.98). Die regionale Landschaftsrichtplanung soll als Grundlage für die RGSK Überarbeitung dienen. Die behördenverbindlichen Massnahmenblätter im Umsetzungsprogramm TRP-L-Emmental (M1 bis M14) und die drei Teilrichtpläne Landschaft Emmental (Plan Nord, Mitte, Süd) lösen nach ihrer Ge- nehmigung die bestehenden Landschaftsrichtpläne der Region Oberes Emmental von 1983 und der Region Burgdorf von 1977 ab. Bei der Erarbeitung des regionalen Landschaftsrichtplans wurden darauf geachtet, dass die regio- nalen Anliegen in den zukünftigen kommunalen Planungen umgesetzt werden können. Dabei sollen die Gemeinden auch den notwendigen Handlungsspielraum bei der Erarbeitung der kommunalen Nutzungsplanungen haben. Basierend auf den regionalen Vorgaben konkretisieren die Gemeinden die Inhalte des TRP-L-Emmental in ihrem Gemeindegebiet; allfällige Abweichungen sind im Erläu- terungsbericht zur Ortsplanung zu begründen. Die Teilrichtplanung Landschaft umfasst den Planungsbericht, das Umsetzungsprogramm und den Richtplan.

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1.3. Änderungen gegenüber den Landschaftsrichtplänen von 1977 und 1983

Bereits im Landschaftsrichtplan der Region Oberes Emmental von 1983 wurden Landschaftsschutz- und -schongebiete mit entsprechenden Bestimmungen aufgeführt. Zudem wurden Landschaftstypen mit Schutzzielen bezeichnet. Im Landschaftsrichtplan der Region Burgdorf von 1977 wurden Schutz- gebiete A und B bezeichnet, die inhaltlich weitgehend den Landschaftsschutz- und -schongebieten gemäss Musterbaureglement (siehe Anhang 2) entsprechen. Die Gemeinden mussten diese regio- nalen Vorgaben in ihren Ortsplanungen berücksichtigen. Mit dem neuen Teilrichtplan Landschaft Emmental wird im Perimeter des Streusiedlungsgebie- tes die Verantwortung zur Ausscheidung der Landschaftsschutz- und -schongebiete weitgehend den Gemeinden zugewiesen. Nur bei speziell schutzwürdigen Orten (Aussichtslagen, Wildwechsel, Gewässer und historische Siedlungen) wurden hier regionale Landschaftsschutzgebiete bezeichnet. Ausserhalb des Streusiedlungsgebiets wurden im vorliegenden Teilrichtplan zusammenhän- gende regionale Landschaftsschutzgebiete bezeichnet. Sie liegen bei kantonalen Wildwechseln, dienen der Siedlungstrennung, befinden sich bei wichtigen Gewässerläufen und um historisch wert- volle Siedlungen. Zudem wurden Gebiete zur Offenhaltung der Landschaft bezeichnet, bei welchen die Gemeinden eine Interessenabwägung vornehmen müssen. Weitere Themen der regionalen Landschaftsrichtplanungen 1977 und 1983 wie Siedlungstrennun- gen, Aussichtspunkte, Wanderwege, Naturschutzgebiete etc. wurden dem neusten Stand angepasst und neue Themen wie historische Verkehrswege, Artenschutz oder Inwertsetzung Landschaft im neuen TRP-Landschaft Emmental aufgenommen. Fazit: Die neue Teilrichtplanung Landschaft Emmental ist bei den regionalen Landschafts- schutzgebieten weniger genau als die alten Planungen. Es wird vermehrt auf das Verantwor- tungsbewusstsein der Gemeinden und Planer gesetzt. Die Planung gibt den Gemeinden da- bei Hinweise, wo Handlungsbedarf besteht und wie dieser angegangen werden kann. Es liegt in der Verantwortung der Gemeinden, mit dem Wissen um die Erhaltungswürdigkeit der Land- schaft die entsprechenden Massnahmen umzusetzen. Bei anderen Themen stehen die Weiterentwicklung der Landschaft, eine Erhöhung des Erholungs- wertes und damit auch die Möglichkeiten zur Stärkung der Wertschöpfung im Vordergrund. Bei re- gionalen und überkommunalen Vorhaben wird die Regionalkonferenz eine tragende Rolle haben.

1.4. Kurzfassung und Handlungsanweisung für die Gemeinden

Hinweise für Die Massnahmen M1 bis M6 folgen der landschaftlichen Gliederung. Je die Gemeinden nach Landschaftstyp (Ebene, Napfvorland, Täler etc.) sind bei der Umset- zung unterschiedliche Schwerpunkte zu setzen. Dabei behandeln die Mass- nahmenblätter M1a bis M6a jeweils den Schutz der Landschaft und die Blätter M1b bis M6b die Landschaftsentwicklung. Im Rahmen der Überarbeitung der kommunalen Ortsplanungen sind die jeweils das Gemeindegebiet betreffenden Massnahmen M1 bis M6 zu berücksichtigen (oft zwei Massnahmenblätter gemäss dem Plan). Die Massnahmen M7 bis M14 sind von jeder Gemeinde zu konsultieren.

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Schutz von Landschaften (M1a bis M6b, sowie M7) Die Massnahmenblätter M1a bis M6a sind, gegliedert nach Landschaftstypen, der Erhaltung der Landschaft gewidmet. Unter Massnahme 7 („Typische Emmentaler Landschaft“) sind Präzisierun- gen im Umgang mit der Landschaft im Streusiedlungsgebiet (M7a), den Gebieten zur Offenhaltung der Landschaft (M7b) und den regionalen Landschaftsschutzgebieten (M7c) aufgeführt. Die ganze Landschaft innerhalb des Streusiedlungsgebietes des Emmentals ist regional typisch und einzigartig (M7a „Landschaft im Streusiedlungsgebiet“). Ihre Erscheinungsform soll grundsätzlich erhalten bleiben. Auf eine Bezeichnung von regionalen Landschaftsschutzgebieten im Streusied- lungsgebiet wurde daher im Plan weitgehend verzichtet. Ausserhalb des Streusiedlungsgebietes sind im Plan zusammenhängende, regional bedeutende Gebiete dargestellt, welche zum Schutz der Landschaft, als Erholungsgebiete, zur Siedlungstrennung und als Gebiete für den Wildwechsel zu erhalten sind (M7c „Regionale Landschaftsschutzgebiete“). Im Bereich der unter Druck stehenden Landschaft der Täler und Ebenen wurden zudem Gebiete zur „Offenhaltung der Landschaft“ be- zeichnet (M7b). Handlungsanweisung: Das Schützen der zusammenhängenden Landschaften ist von den Gemein- den im Rahmen der kommunalen Nutzungsplanungen umzusetzen (Schutzzonenplan, Bauregle- ment). Die “Regionalen Landschaftsschutzgebiete“ (M7c) sind dabei zu präzisieren (grundeigentü- merverbindliche Abgrenzung) und allfällige Abweichungen zur Regionalplanung sind im Erläute- rungsbericht zu begründen (z.B. Strassenerweiterungen, Radwege, Wasserversorgungen etc.). Weitere Landschaftsschutzgebiete von kommunaler Bedeutung (bspw. zur Erhaltung des ländlichen Charakters) können die Gemeinden je nach Situation zusätzlich bezeichnen. In den Gebieten „Offenhaltung Landschaft“ (M7b) der Ebenen und Täler besteht ein ausgeprägter Siedlungsdruck. Hier müssen die Gemeinden im Rahmen einer Interessenabwägung selber festle- gen, inwieweit sie Massnahmen zum Schutz des Kulturlandes und der Landschaft ergreifen und zusammenhängende Landschaftsschongebiete ausscheiden wollen. In der „Landschaft im Streusiedlungsgebiet“ (M7a) sind im Rahmen der Ortsplanungen die empfind- lichen Gebiete (bspw. Kuppen, unverbaute Tälchen) als kommunale Landschaftsschutz- und/oder Landschaftsschongebiete auszuscheiden. Grundlage dafür bildet das bei der Ortsplanung gemäss den Weisungen des Kantons zu erstellende Landschaftsinventar. Schutz von Landschaftselementen (M1b bis M6b) In M1b bis M6b ist unter „Umsetzung Landschaftsschutz“ die Erhaltung der Landschaftselemente beschrieben. Die prägenden und zu erhaltenden Landschaftselemente für den jeweiligen Land- schaftstyp sind darin aufgeführt (bspw. Einzelbäume, Hecken, Fliessgewässer, Amphibienlaichstan- dorte). Handlungsanweisung: Im Rahmen der Ortsplanung wird gemäss den Weisungen des Kantons ein Landschaftsinventar erarbeitet, wobei diese Elemente erfasst werden. Aufgrund des Inventars er- stellt die Gemeinde den Schutzzonenplan mit den landschaftlich typischen, ästhetisch wichtigen, geschichtlich interessanten und/oder ökologisch wertvollen Elementen. Aufwerten und Neuschaffen von Landschaftselementen (M1b bis M6b) Die Teilregionale Landschaftsrichtplanung beinhaltet bei M1b bis M6b unter „Werkzeuge Land- schaftsentwicklung“ eine Beschreibung wie diese charakteristischen, landschaftlichen Strukturen und Elemente aufgewertet und ergänzt werden können. Behördenverbindlich sind in einem kommu- nalen Richtplan die wesentlichen Aspekte zur weiteren Landschaftsaufwertung aufzunehmen (inkl. ÖQV-Vernetzungsprojekte und überkommunale Projekte).

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Handlungsanweisung: Die Gemeinden greifen die Themen auf und prüfen Lösungsmöglichkeiten (im Rahmen der Ortsplanungsrevision bzw. bei anstehenden Projekten). Die Gemeinden setzen die Prioritäten und kommen zu begründeten Entscheiden. Die Schwerpunkte werden so aufgrund der örtlichen Verhältnisse kommunal gesetzt (vorliegende Defizite, finanzielle und personelle Möglich- keiten etc.). Siedlungsgebiete und Bauen (M8) Aufgrund der wesentlichen landschaftlichen Aspekte thematisiert die Landschaftsrichtplanung auch Möglichkeiten zur Erhaltung und Aufwertung der Landschaft im Siedlungsgebiet und der Sicherung von landschaftlichen Qualitäten bei Bauvorhaben. Die Anregungen und Hinweise sind in den Mass- nahmen: M8a Pflichtenheft Ortsplaner, M8b Bauen im Streusiedlungsgebiet und M8c Schützens- werte Ortsbilder enthalten. Handlungsanweisung: Diese Anregungen und Hinweise sind vom Ortsplaner im Rahmen der Orts- planungsrevision aufzugreifen und im Verlauf des Planungsprozesses in der Gemeinde zu themati- sieren (Pflichtenheft Ortsplaner). So wird gewährleistet, dass Lösungsmöglichkeiten geprüft werden, die Gemeinden Prioritäten setzen und zu begründeten Entscheiden kommen. Erholung, Landschaftsbild und Wertschöpfung (M9, M10, M11, M14) Eine spezielle Landschaft, wie sie das Emmental ist, hat ein hohes Potential für die Erholung. M9 befasst sich mit den Historischen Verkehrswegen, M10 mit Aussichtslagen und deren Aufwertung, im M11 wird auf die das Landschaftsbild störenden Übertragungsleitungen und Funkantennen ein- gegangen und M14 zeigt Ideen auf, wie die Landschaft des Emmentals „in Wert gesetzt“ und dadurch die Wertschöpfung in der Region verbessert werden könnte. Handlungsanweisung: Die Verantwortung zur Sicherung der Aussichtpunkte liegt bei den Gemein- den (Ortsplanungen). Bezüglich der regionalen und überkommunalen Projekte (bspw. Übertra- gungsleitungen und Funkantennen M11, Inwertsetzung Landschaft M14) erarbeitet die Regional- konferenz Emmental zusammen mit den Gemeinden zu gegebener Zeit ein Vorgehenskonzept. Hierbei ist die Planungskommission der Regionalkonferenz Emmental federführend. Regionale Vernetzungsachsen und Artenschutz (M12, M13) Grössere Fliessgewässer (M12a) bilden eine vernetzende Grundstruktur in der Landschaft und sind gerade im Emmental sehr prägend. Weniger sichtbar aber ökologisch ebenso wichtig sind die Wild- wechsel (M12b) Trittsteinbiotope und Waldgebiete. Das Emmental hat zudem eine spezielle Verant- wortung für den Artenschutz der Geburtshelferkröte (auch als „Glögglifrösch“ oder „Steichröttli“ be- kannt), weil hier noch etliche Lebensräume dieser geschützten Art vorhanden sind (M13). Handlungsanweisung: Diese Themen sind in den kommunalen Ortsplanungen zu berücksichtigen. Bei regionalen und überkommunalen Projekten erarbeitet die Regionalkonferenz Emmental zusam- men mit den Gemeinden zu gegebener Zeit ein Vorgehenskonzept. Die Planungskommission der Regionalkonferenz Emmental ist dabei federführend. Übergeordnete Schutzgebiete und Inventare sowie weitere regionale Planungen In der Planung wurden für die nationalen und kantonalen Schutzgebiete und Inventare (Naturschutz- gebiete, Trockenstandorte und Feuchtgebiete etc.) keine Massnahmenblätter erstellt. Handlungsanweisung: Die aktuellen Daten zu den nationalen und kantonalen Schutzgebieten und Inventaren sind direkt beim Bund und Kanton zu beziehen und in den Ortsplanungen zu berücksich- tigen. Die weiteren regionalen Grundlagen (Waldplan, RGSK etc.) sind bei Planungen ebenso beizuzie- hen.

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1.5. Umsetzung

Die Planung wurde auf einen Zeithorizont von 15 Jahren ausgerichtet, in denen die meisten Inhalte des Landschaftsrichtplans umgesetzt werden sollen. Die Regionalkonferenz Emmental ist verant- wortlich, dass in Zusammenarbeit mit den Gemeinden die massgebenden Richtplaninhalte in die grundeigentümerverbindlichen Ortsplanungen überführt werden. Die Regionalkonferenz Emmental sorgt dafür, dass in Zusammenarbeit mit den Gemeinden spezifi- sche Projekte aufgenommen und im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten der Region und der Gemeinden umgesetzt werden. Die Realisierung der einzelnen Massnahmen muss in Zusammen- arbeit mit den Grundeigentümern, den Bewirtschaftern und der Bevölkerung erfolgen.

1.6. Umsetzungskosten

Die Kosten für die Umsetzung des Landschaftsrichtplans können nur schwer abgeschätzt werden. Kostenträger sind die Region und die Gemeinden sowie, je nach Projekt, weitere Kreise. Kosten fallen bei folgenden Arbeiten an: Umsetzungen im Rahmen der Ortsplanungsrevisionen: • Für Planungsarbeiten keine bis geringe Mehrkosten für die Gemeinden. Bei koordinierten Pla- nungen mehrerer Gemeinden besteht seit 2009 die Möglichkeit eines Staatsbeitrags für kommu- nale Planungen. • Für daraus resultierende Realisierungen: je nach Planung und Massnahmenkosten Umsetzung von regional wichtigen Projekten • Je nach Projekt und Kostenteiler Region-Gemeinde-Dritte Wie schnell und umfassend die Umsetzung der Planung durch die Gemeinden und die Region erfolgt richtet sich nach den jeweiligen finanziellen Rahmenbedingungen, dem politischen Willen, den Akti- vitäten der verantwortlichen Stellen und der Kadenz der Ortsplanungsrevisionen. Bei regionalen und kommunalen Projekten sollen die Möglichkeiten, zusätzliche Sponsorengelder zu mobilisieren, ausgeschöpft werden.

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2. Massnahmen

M 1 Ebene

Landschaften Ebene M 1a Ziel Weite Teile der offenen Ebene sind als Landschaftsschutzge- biete ausgeschieden (LSG). Es erfolgt keine weitere Zersie- delung, die Verdichtung erfolgt dorfnahe und in den Dörfern. Wichtige Gebiete für den Wildwechsel, die Siedlungstren- nung und entlang von Gewässern sind als LSG gesichert.

Abb. 1: Ackerbau bei Lyssach (Foto: S.Kappeler)

Beschrieb In der Ebene wurden bisher kaum kommunale Landschaftsschutzgebiete bezeichnet, so dass heute die Gefahr besteht, dass landschaftsunverträgliche Bauten erstellt wer- den können. Es sind kommunale LSG auszuscheiden. Als Wildkorridore sind vordringlich folgende Flächen als LSG zu sichern: - W1 Raum zwischen Aefligen und Oberholz - W2 Raum zwischen Oberösch/Niederösch und Lindenrain - W3 Raum entlang dem Wald zwischen Oberholz und Wilerwald - W4 Räume entlang der Ei (Wiler), Rüti und im Loch (Bätterkinden) - W5 Raum südwestlich von Aefligen entlang dem Fraubrunnewald inklusive Birchiwald - W6 Raum westlich Koppigen zwischen Lindenrain - Lindenhof – Luternmoos

Zur Gliederung der Siedlung sind folgende Siedlungstrennungen vorzunehmen und mit einem LSG zu sichern: - T1 Zwischen Wiler und Utzenstorf - T2 Zwischen Bätterkinden und Kräiligen, mit der Fortsetzung über Schloss Landshut ins Schnäggenfeld - T3 Brämacher zwischen Lyssach - Schachen - Buchmatt - T4 Trennung zwischen Ersigen und Kirchberg

Entlang der Gewässer sind Grünräume als Landschaftsschutzgebiete für den Hoch- wasserschutz, die Naherholung und ökologische Aufwertung zu sichern (siehe M12a).

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Ortsbilder und Objekte gemäss dem Inventar der schutzwürdigen Ortsbilder der Schweiz (ISOS) sind mit geeigneten raumplanerischen Massnahmen zu erhalten. (Grünbereiche, Gestaltungspläne, Bauvorschriften etc.). - Nationale: Lyssach (Dorf), Niederösch (Dorf), Willadingen (Dorf), Oberösch (Weiler), Mötschwil (Weiler), Schloss Landshut, Schloss Hindelbank -Regionale: Bätterkinden (Dorf), Ersigen (Dorf), Kernenried (Dorf), Kirchberg/Alchen- flüh (Verstädtertes Dorf), Koppigen (Dorf), Oeschberg-Koppigen (Weiler/Bauten), Rüdtligen (Dorf), Utzenstorf (Dorf) Umsetzung Bei der Überarbeitung der kommunalen Ortsplanungen sind Wildkorridore, Gebiete zur Landschafts- Siedlungstrennung und Grünräume an Gewässern als Landschaftsschutzgebiete (Art. schutz 531 des kant. Musterbaureglements), die weiteren bezeichneten Gebiete entweder als Landschaftsschutz- oder als Landschaftsschongebiete auszuscheiden.

Federführung Einwohnergemeinden, je nach Projekt auch Regionalkonferenz Emmental Beteiligte Siehe Anhang 4 Realisierung Laufend im Rahmen der Überarbeitung der kommunalen Ortsplanungen Kosten Keine zusätzlichen Kosten für Arbeiten im Rahmen der OP-Revisionen. Hinweise / Koor- Projekt Lebensraum Urtenen dination Hochwasserschutz Emme

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Landschaftselemente Ebene M 1b Ziel Die weite Ebene ist für Erholungssuchende attraktiv und ent- sprechende Projekte (Erholungsachsen, Velowege, Fuss- wege) umgesetzt. Ökologische Aufwertungen führen zu einer vielfältigeren Landschaft, in der ein Nebeneinander von Pro- duktion, Biodiversität und Nachhaltigkeit gelebt wird. Aufwert- ungsprojekte für Erholung und Ökologie sind festgelegt, resp. realisiert. Die Bevölkerung kennt die Naherholungsangebote. Beschrieb In der ausgeräumten Landschaft sind nur wenige naturnahe Elemente vorhanden, entsprechend wichtig ist deren Erhalt- ung und die Ergänzung mit neuen Elementen. Aufgabe der Gemeinde ist einerseits die Erhaltung der Lebensräume von lokaler Bedeutung, ande- rerseits ist der Schwerpunkt der Landschaftsentwicklung auf die Aufwertung und Ge- staltung der Landschaftsschutzgebiete zu setzen. Neben ökologischen Massnahmen nach ÖQV sind Aufwertungsprojekte für die Naherholung (Verbesserung Erreichbar- keit, Bepflanzungen, Themenwege etc.) zu realisieren. In Zusammenarbeit mit der Re- gionalkonferenz ist das Fuss- und Radwegnetz mit attraktiven Verbindungen zu ergän- zen und die Revitalisierung der Fliessgewässer umzusetzen. Umsetzung Kommunaler Zonenplan und Baureglement: Landschafts- Bei der Überarbeitung der kommunalen Zonenpäne im Rahmen der Ortsplanungs-Re- schutz vision gemäss BauG Art. 86 sind insbesondere bestehende Hecken, landschaftsprä- gende Einzelbäume und Baumgruppen sowie Kleingewässer zu überprüfen und zu er- gänzen. Werkzeuge Kommunale Richtplanung und überkommunale Projekte (inkl. ÖQV): Landschaftsent- − In den offenen, strukturarmen Gebieten (Defizitgebiete) lineare Strukturen (Säume, wicklung Niederhecken, Brachestreifen) fördern, Kernflächen (flächige Elemente wie Buntbra- chen, extensive Wiesen) im Bereich der Landschaftsschutzgebiete und entlang der Wälder anstreben (Umsetzung ÖQV). − In den Landschaftsschutzgebieten, bei welchen Synergien zur Erholung und zu Wild- wechsel bestehen, weitergehende Aufwertungen vorsehen. − In den Landschaftsschutzgebieten zur Siedlungstrennung den Übergang Siedlung- Landwirtschaftszone (LWZ) gestalten (Angepasste Bepflanzung, Hochstammbäume, Baumreihen etc.). − Bei der Wahl der Bäume ist auf eine ausreichende Differenzierung zu achten. − Massnahmen zur Bekämpfung von Neophyten sind zu prüfen. − In den Landschaftsschutzgebieten entlang den Gewässern Renaturierung der Fliess- gewässer vornehmen, die auch der Erholung dienen (Besucherlenkung). − Anbindung der Siedlungen an den Erholungsraum für den Langsamverkehr (Fuss- und Radverbindung) attraktiveren (Durchgängigkeit bis in die Wohnsiedlung, Ver- kehrssicherheit, Aufwertung der Autobahn- resp. Bahnquerungen etc.). − Angebote für Nah- und Nächsterholung kommunizieren (Information Bevölkerung). Federführung Einwohnergemeinden, je nach Projekt auch Regionalkonferenz Emmental Beteiligte Siehe Anhang 4 Realisierungs- Laufend im Rahmen der Überarbeitung der kommunalen Ortsplanungen, regionale zeitraum Projekte entsprechend einem zu erstellenden Arbeitsprogramm. Kosten Keine zusätzlichen Kosten für Arbeiten im Rahmen der OP-Revisionen. Zusätzlicher Mittelbedarf der Gemeinden und Regionalkonferenz je nach Förderprojekten. Hinweise / Koor- − Koordination mit Regionalem Gesamtverkehrs- und Siedlungskonzept (RGSK) unter dination Berücksichtigung des kantonalen Richtplans Wanderroutennetz (Netzergänzungen) und der Verkehrssanierung Burgdorf-Oberburg- Hasle.

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M 2 Hügelvorland

Landschaften Hügelvorland M 2a Ziel Um in diesen zentrumsnahen Gebieten die Erholungsland- schaft vor der Zersiedelung zu schützen, sind umfassende Landschaftsschutzgebiete ausgeschieden. Die inneren und äusseren Siedlungsränder werden bewusst gestaltet. Die Wildtierkorridore und siedlungstrennende Bereiche sind als LSG gesichert.

Abb. 2: Rumendingen (Foto: S.Kappeler)

Beschrieb In diesem ländlichen und doch sehr zentral gelegenen Gebiet haben sich die Gemein- den unterschiedlich entwickelt. Bisher wurde nur sehr zögerlich kommunal geschützte Landschaften (LSG) bezeichnet. Damit die Vernetzungsachsen erhalten bleiben sind bei Wildwechseln und Gewässern LSG auszuscheiden. Um zusammenhängende und gut erreichbare Nächsterholungsräume zu gewährleisten, sind Landschaftsschutz oder Landschaftsschongebiete zu bezeichnen. Als Wildkorridore sind vordringlich folgende Flächen als LSG zu sichern: - W7 Raum bei Schleumen-Mötschwil-Birchiwald - W8 Tälchen bei Bickigen (zwischen Oueberg und Füüstleberg) sowie Erlemoos und Hangkante zwischen Oberösch und Niederösch -W9 Gebiete bei Hummlere und Moos (Alchenstorf) und Fängleberg-Zälgli

Zur Gliederung der Siedlung ist folgende Siedlungstrennung vorzunehmen und mit ei- nem LSG zu sichern: - T5 Zwischen Rüti und Lyssach

Entlang der Gewässer sind Grünräume als Landschaftsschutzgebiete für den Hoch- wasserschutz, die Naherholung und ökologische Aufwertung zu sichern (siehe M12a).

ISOS-Ortsbilder und Objekte sind mit geeigneten raumplanerischen Massnahmen zu erhalten (Grünbereiche, Gestaltungspläne, Bauvorschriften etc.). - Nationale: Bütikofen (Weiler), Burgdorf (Stadt), Hindelbank (Schloss, Strafanstalt), Mötschwil (Weiler), Rohrmoos (Weiler), Rumendingen (Dorf) - Regionale: Hettiswil-Krauchthal (Dorf), Hindelbank(Dorf), Höchstetten (Dorf), Rüti b. Lyssach (Weiler), Rudswil-Ersigen (Weiler), Schleumen/Hängelen b. Krauchthal (Weiler)

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Die Terrassenlandschaft bei Oberösch, das Vorland zwischen Oberösch und Rudswil (bis an die Ösch) und die Aussichtslage bei Ersigen sind als strikte Landschaftsschutz- gebiete kommunal zu verankern. - H3 Hang, Hangterrassen und Vorland zwischen Öberösch und Ersigen inkl. Aus- sichtspunkt oberhalb von Ersigen

Folgende Hangkanten und insbesondere die Hangterrassen sind als strikte Land- schaftsschutzgebiete kommunal zu verankern: - H1 Hang zwischen Hellsau und Höchstetten - H2 Hang bei Niederösch - H4 Kirchberg Die weitere Umgebung der Hochmoore Hurstmoos/Heidmoos (Hindelbank) und Meien- moos (Burgdorf) sind durch kommunale Landschaftsschutzgebiete zu sichern. Umsetzung Bei der Überarbeitung der kommunalen Ortsplanungen sind die Wildkorridore, die Ge- Landschafts- biete zur Siedlungstrennung, die Grünräume an Gewässern und die erwähnten Hänge schutz als Landschaftsschutzgebiete (Art. 531 des kant. Musterbaureglements) auszuschei- den. Weitere bezeichnete Gebiete sind entweder als Landschaftsschutz- oder als Landschaftsschongebiete (Art. 527 des kant. Musterbaureglements) auszuscheiden (Erhaltung von attraktiven und grosszügigen Nächsterholungsräumen ist speziell zu beachten). Im Perimeter der Auffüllung Fänglenberg kann das Schutzgebiet erst nach erfolgter Rekultivierung realisiert werden (vgl. Hinweise). Federführung Einwohnergemeinden Beteiligte Siehe Anhang 4 Realisierungs- Laufend im Rahmen der Überarbeitung der kommunalen Ortsplanungen zeitraum Kosten Keine zusätzlichen Kosten für Arbeiten im Rahmen der OP-Revisionen. Hinweise / Koor- − Mit Teilrichtplan Abbau, Deponie, Transporte (ADT) Emmental dination

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Landschaftselemente Hügelvorland M 2b Ziel Die Nächsterholungsgebiete sind durch gezielte Projekte auf- gewertet. Ein attraktives Fuss- und Velowegnetz mit Anbind- ung an die Siedlungszentren besteht. Die Durchgängigkeit für das Wild ist sichergestellt. Bestehende Naturwerte sind gesichert. Beschrieb Bestehende Hecken, Feldgehölze, Baumreihen und Einzel- bäume sind zu erhalten und zu ergänzen. Die Erhaltung der Lebensräume von lokaler Bedeutung ist Aufgabe der Gemeinde. Ergänzend zur Umsetzung der Vernetzungs- projekte (ÖQV) sind gezielt Projekte zur Landschaftsauf- wertung zu initiieren. Im Bereich der ländlichen Dörfer ist die Er- haltung und Ergänz- ung der Hochstamm-Obstgärten besonders wichtig. Die Verbindung der Siedlungen mit den Nächsterholungsgebie- ten ist zu Attraktiveren und die Nächsterholungsgebiete aufzu- werten. Für die Erholung und die Ökolo- gie sind auch Aufwertungen ent- lang der Gewässer vorzusehen. Bestehende Barrieren für das Abb. 3: Oberösch (Foto: S.Kappeler) Wild sind abzubauen (z.B. feste Zäune). Umsetzung Kommunaler Zonenplan und Baureglement: Landschafts- Die Objekte der bestehenden kommunalen Zonenpäne im Rahmen der Ortsplanungs- schutz Revision gemäss BauG Art. 86 überprüfen und ergänzen (insbesondere Hecken, land- schaftsprägende Einzelbäume und Baumgruppen, Kleingewässer). Wichtige Biotope (z.B. Fledermauskolonien, Trockenstandorte, Sandsteinflühe, Amphibienstandorte) sind kommunal zu schützen. Werkzeuge Kommunale Richtplanung und überkommunale Projekte (inkl. ÖQV): Landschaftsent- − Die Hochstammobstgärten um und in den Siedlungen mit dörflichem Charakter sind wicklung zu erhalten. − Durch die Pflanzung von Bäumen (siehe Beispiel Hindelbank mit den neuen Baum- reihen) können die Landschaft und die Siedlungsränder aufgewertet werden. Bei der Wahl der Bäume ist auf eine ausreichende Differenzierung mit einheimischen, stand- ortgerechten Baumarten zu achten. − In den offenen eher strukturarmen Gebieten sind ökologische Kernflächen (vor allem Brachen), wie auch lineare Strukturen (Säume, Niederhecken, Brachenstreifen) zu fördern (Umsetzung ÖQV). − Massnahmen zur Bekämpfung von Neophyten sind zu prüfen. − Die Anbindung der Nächsterholungsgebiete an den Langsamverkehr (Fussgänger und Radfahrer) attraktivieren indem die Durchgängigkeit bis in die Quartiere von Burgdorf, Kirchberg und Oberburg sichergestellt wird (Verkehrssicherheit, Informati- onstafeln, Begrünung etc.). Die Angebote entsprechend kommunizieren (Information der Bevölkerung). Entlang der Wege kann über potentielle Konflikte (Abfall, Wild- wechsel etc.) informiert werden.

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− In den Nächsterholungsgebieten können auch weitere attraktive Freizeitangebote wie „Brätli“-Plätze, Biketracks, Spielplätze etc. angeboten bzw. aufgewertet werden. Die Massnahmen zur Erholung sind in den jeweiligen kommunalen Richtplänen weiter auszuarbeiten und überkommunal zu koordinieren. Federführung Einwohnergemeinden, je nach Projekt auch Regionalkonferenz Emmental Beteiligte Siehe Anhang 4 Realisierungs- Laufend im Rahmen der Überarbeitung der kommunalen Ortsplanungen, regionale zeitraum Projekte entsprechend einem zu erstellenden Arbeitsprogramm. Kosten Keine zusätzlichen Kosten für Arbeiten im Rahmen der OP-Revisionen. Zusätzlicher Mittelbedarf der Gemeinden und Regionalkonferenz je nach Förderprojek- ten. Hinweise / Koor- Koordination mit Regionalem Gesamtverkehrs- und Siedlungskonzept (RGSK) unter dination Berücksichtigung des kantonalen Richtplans Wanderroutennetz (Netzergänzungen) und der „Verkehrssanierung Burgdorf-Oberburg-Hasle“.

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M 3 Täler

Landschaften Täler M 3a Ziel Die offenen, in weiten Teilen parkähnlichen Landschaften der Sohlentäler bleiben erhalten. Die typischen Hangkanten sind unverbaut, der Gewässerraum und die siedlungs- trennenden Grünräume gesichert.

Abb. 4: Tal der Ilfis (Foto: S.Kappeler)

Beschrieb Die bisherige Entwicklung zeigt, dass auch im Emmental der Siedlungsdruck in den gut erschlossenen Tallagen besonders hoch ist. In den Ortsplanungen sind Erholungsräume, Gewäs- serräume, Wildkorridore als unverbaubare Landschaftsschutz- gebiete (LSG) auszuscheiden und der Nachwelt zu erhalten. Zur Gliederung der Siedlung sind folgende Siedlungstren- nungen vorzunehmen und mit einem LSG zu sichern: - T6 Zwischen Burgdorf und Oberburg - T7 Zwischen Oberburg und Hasle - T9 zwischen Schachen und Zollbrück - T8 Zwischen Hasle, Lützelflüh - T10 Zwischen Äschau und Riedmatt und Schafhausen

Als Wildkorridore sind vordringlich folgende Flächen als LSG zu sichern: - W10 Unterbergental - W14 Bei Signau - W11 Wynigental zwischen Wynigen - W15 Zwischen Horbenbrück und Dieboldswil und Grafenschüren - W16 Vor Kröschenbrunnen - W12 Zwischen Hasle, Lützelflüh - W17 Vor Langnau und Schafhausen - W13 Nördlich vor Schwanden, Rüderswil und Ranflüh

Entlang der Gewässer sind Grünräume als Landschaftsschutzgebiete für den Hoch- wasserschutz, die Naherholung und ökologische Aufwertung zu sichern (siehe M12a).

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Folgende Hangkanten entlang der Hauptgewässer sind offen zu halten und durch ein LSG zu sichern: - H5 Nordwestlich von Burgdorf - H11 Östlich von Grünenmatt/Sumiswald - H6 Nordöstlich von Burgdorf - H12 Östlich Ranflüh und Zollbrück - H7 Oberburg - H13 Nördlich von Langnau - H8 Hasle und Goldbach - H14 Zwischen Schüpbach und Emmenmatt - H9 Südlich von Lützelflüh - H15 Südlich von Langnau - H10 Östlich von Lützelflüh - H16 Nördlich von Bärau/

ISOS-Ortsbilder und Objekte sind mit geeigneten raumplanerischen Massnahmen zu erhalten (Grünbereiche, Gestaltungspläne, Bauvorschriften etc.). - Nationale: Bigel (Weiler), Flühlen, (Weiler), Goldbach (Dorf), Langnau (Dorf), Lützelflüh (Dorf), Ranflüh (Dorf), Ried (Weiler), Rüderswil (Dorf), Signau (Dorf), Sumiswald (Dorf), Waldhaus (Weiler) - Regionale: Eggiwil (Dorf), Hasle b.B. (Dorf), Krauchthal (Dorf), Lochbachbad-Burgdorf (Gasthaus-Bad), Ober-Untergomerkinden-Hasle b.B. (Weiler), Schachen-Rüderswil (Weiler) Trubschachen (Dorf), Tschamerii-Hasle b.B. (Weiler), Uetigen-Hasle b.B. (Weiler), Wynigen (Dorf) Umsetzung Im Rahmen der Überarbeitung der kommunalen Ortsplanungen sind die Wildkorridore, Landschafts- die Gebiete zur Siedlungstrennung, Grünräume an Gewässern und erwähnten Hänge schutz als Landschaftsschutzgebiete (Art. 531 des kant. Musterbaureglements) auszuschei- den. Weitere bezeichnete Gebiete sind entweder als Landschaftsschutz- oder als Landschaftsschongebiete (Art. 527 des kant. Musterbaureglements) auszuscheiden (es ist wichtig, dass grössere, attraktive Nächsterholungsräume, vor allem auch im Be- reich der Gewässer, erhalten bleiben). Federführung Einwohnergemeinden Beteiligte Siehe Anhang 4 Realisierungs- Laufend im Rahmen der Überarbeitung der kommunalen Ortsplanungen zeitraum Kosten Keine zusätzlichen Kosten für Arbeiten im Rahmen der OP-Revisionen. Hinweise / Koor- RGSK 2012 S1 dination

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Landschaftselemente Täler M 3b Ziel Die Elemente der Flusslandschaft (Prallhänge, Wasserläufe mit Uferbereichen, Vegetation) sind möglichst zu erhalten und extensiv bewirtschaftet. Ergänzungen zur Attraktivierung der Erholungsnutzung entlang der Gewässer sind realisiert oder definiert. Die teilweise ausgeräumten Landschaften sind mit Einzelbäumen und Hecken strukturiert (vor allem bei Wildwechseln und Gewässern). Die Siedlungsränder sind gestaltet und bilden einen harmonischen Übergang zur offenen Landschaft. Die wertvollen Einzelbäume in den Sied- lungen werden erhalten und ergänzt. Beschrieb Die landschaftstypischen Struk- turen wie Hangkanten, Gräben, Ufergehölz, Feuchtwiesen, Ein- zelbäume sind bei der Ortspla- nungen zu erheben und im (kom- munaler Zonenplan zu schüt- zen). Die Erhaltung der Lebens- räume von lokaler Bedeutung ist Aufgabe der Gemeinde. Dies so- wohl in der offenen Landschaft wie auch im Siedlungsgebiet und an den Siedlungsrändern. Massnahmen zur Verbesserung Abb. 5: Emme bei Eggiwil (Foto: S.Kappler) der Durchgrünung der Siedlungen sind festzulegen. Das Angebot für die Naherholung (Velofahren und Wandern) ist zu Attraktivieren (Be- sucherlenkung im Gewässerbereich beachten) und bekannt zu machen. Bei Wildwechseln ist die Durchlässigkeit sicherzustellen (Abbau von Hindernissen). Umsetzung Kommunaler Zonenplan und Baureglement: Landschafts- Die Objekte der bestehenden kommunalen Zonenpäne sind im Rahmen der Ortspla- schutz nungen gemäss BauG Art. 86 zu überarbeiten und zu ergänzen (insbesondere Hang- kanten, Gräben, Ufergehölze, Einzelbäume). Werkzeuge Kommunale Richtplanung und überkommunale Projekte (inkl. ÖQV): Landschaftsent- − Siedlungsränder können mit der Pflanzung von Bäumen, Baumreihen und Hecken wicklung aufgewertet werden (auch im Bereich von Industrie- und Gewerbezonen vorsehen). − Bei ländlichen Dörfern und Weilern sind die Hochstammobstgärten zu erhalten. − Strukturen wie Hecken, Hangwälder, Ufergehölze sind zu pflegen und unterhalten. − Massnahmen zur Bekämpfung von Neophyten sind zu prüfen. − In den offenen, strukturarmen und eher ausgeräumten Gebieten lineare Strukturen wie Säume, extensive Wiesen und Niederhecken fördern. − Verbaute Fliessgewässer, insbesondere die Emme und Ilfis, wo möglich und sinnvoll renaturieren. (vgl. M12a) − Entlang der Emme und Ilfis interessante Spazierwege (eventuell auch Rundwege) anbieten, welche direkt von den Bahnstationen ausgehen. Bei der Planung ist die ANF und das TBA einzubeziehen. Die Planung und Umsetzung der Wege ist regio- nal und mit dem Emmentaler Tourismus zu koordinieren. Die Angebote entspre- chend kommunizieren, auch für die Nächsterholung. − In den Landschaftsschutzgebieten, bei welchen Synergien zur Erholung und zu Wild- wechsel bestehen, weitergehende Aufwertungen und die Besucherlenkung vorse- hen.

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− Gewässernahe Wege zwischen Krauchthal und Oberburg vorsehen. − Die Velowegverbindung in den flachen, gewässernahen Gebieten überprüfen, ergän- zen und attraktivieren. Überregionale Anbindung und „Vermarktung“ anstreben. Federführung Einwohnergemeinden, je nach Projekt Regionalkonferenz Emmental ev. Emmental Tourismus Beteiligte Siehe Anhang 4 Realisierungs- Laufend im Rahmen der Überarbeitung der kommunalen Ortsplanungen, regionale zeitraum Projekte entsprechend einem zu erstellenden Arbeitsprogramm. Kosten Keine zusätzlichen Kosten für Arbeiten im Rahmen der OP-Revisionen. Zusätzlicher Mittelbedarf der Gemeinden und Regionalkonferenz je nach Projekten. Hinweise / Koor- − Koordination mit Regionalem Gesamtverkehrs- und Siedlungskonzept (RGSK) unter dination Berücksichtigung des kantonalen Richtplans Wanderroutennetz (Netzergänzungen).

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M 4 Hügelland

Landschaften im Hügelland M 4a Ziel Landschaftsschutzgebiete zur Erhaltung der Hügellandschaft mit dem charakteristischen Siedlungsmuster (Streusiedlung mit Einzelhöfen und Weilern) sind ausgeschieden.

Abb. 6: Affoltern im Emmental (Foto: S.Kappeler)

Beschrieb Das Hügelland befindet sich fast ausschliesslich in rechts- gültig ausgeschiedenen Streusiedlungsgebieten nach kant. Richtplan Streusiedlungsgebiet (siehe auch M7a und M8b). Die typische Emmentallandschaft ist als solche regional schutzwürdig, daher wurde auf eine flächige Eintragung im Teilrichtplan verzichtet. Im Streusiedlungsgebiet wurden die Siedlungen mit Bauzonen hinsichtlich einer landschafts- verträglichen Entwicklung betrachtet und bei Bedarf eine Begrenzung der Bauzonen definiert. Einige Gemeinden haben empfindliche Gebiete (vor allem Hanglagen und Kuppen) be- reits kommunal als Landschaftsschutzgebiete (LSG) bezeichnet. Ergänzend sind im Rahmen der nächsten OP-Revision bisher nicht geschützte Hanglagen, Kuppen und Tälchen zu prüfen und aufzunehmen. Mit den LSG soll die Gemeinde ein Instrument erhalten, um unerwünschten Entwicklungen in der Landwirtschaftszone vorzubeugen und bei Bauvorhaben minimale Gestaltungsvorgaben durchsetzen zu können. Die Dörfer und Weiler im Hügelland weisen oft rechtsgültige Bauzonen auf. Sie sind ländlich geprägt, kompakt und in der Landschaft verteilt. Siedlungstrennende LSG sind an folgenden Standorten sinnvoll: - T11 Zw. Rüegsauschachen und Rüegsau - T14 Zwischen Affoltern und Weier - T12 Bei Ziegelei Burgdorf - T15 Zwischen Häusernmoos und Herbrig - T13 Zwischen Sumiswald und Gammenthal - T16 Zwischen Gärbihof und Dürrenroth

Weil die Durchgängigkeit für die Wildtiere im Hügelland weitgehend unproblematisch ist (wenig Engpässe oder über längere Distanz geschlossene Siedlungen) wurde nur ein als LSG zu sichernder Wildwechsel bezeichnet: - W13 nördlich vor Schwanden

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Die Gewässer sind natürliche Vernetzungsachsen in der Landschaft. Entlang der Ge- wässer sind Grünräume als Landschaftsschutzgebiete für die ökologische Aufwertung und den Hochwasserschutz zu sichern (siehe M12a).

Die vorgesehenen Gebiete für Windenergieanlagen befinden sich in empfindlichen Landschaften auf exponierten Lagen. Der regionale Richtplan Windkraftanlagen defi- niert die möglichen Gebiete für Anlagen. Es gilt zu beachten, dass ein Windenergie- park auch landschaftliche Akzente setzen kann. Vorgesehene Standorte: - Schonegg oberhalb Sumiswald - Teile von Oberburg und Hasle (angrenzend an die Gemeinde Vechigen) - Wynigeberge (Affoltern, Dürrenroth, Heimiswil, Wynigen)

Die im Teilrichtplan bezeichneten Vorranggebiete Landschaftsschutz (Hügelkuppen und Aussichtslagen) sind besonders empfindliche Landschaftsteile, die in den Ortspla- nungen als LSG festzulegen sind. - Aussichtspunkte Lueg, Friesenberg, Oberbühlchnubel und bei Rüedisbach - Hügel v.a. im Gebiet Affoltern / Häusernmoos / Dürrenroth Zur weitergehenden Erhaltung der typischen Hügellandschaft sind kommunal bei wei- teren empfindlichen Hängen, Kuppen etc. zusätzliche LSG vorzusehen. ISOS- Ortsbilder mit ihrer Umgebung sind mit geeigneten raumplanerischen Massnah- men zu erhalten (Grünbereiche, Gestaltungspläne, Bauvorschriften, LSG, etc.). -- Nationale: Dürrenroth (Dorf), Breitegg (Weiler), Guetisberg (Weiler), Brittenwald (Weiler), Wittenbach, (Weiler), Schufelbüel (Weiler), Längenbach (Weiler) - Regionale: Busswil-Heimiswil (Weiler), Heimiswil (Dorf), Hueb-Heimiswil (Weiler), (Dorf), Mutzlenberg-Rüderswil (Weiler), Rüegsau (Dorf), Schwanden- Rüderswil (Weiler), Spittel/Burghof-Sumiswald (Schlossanlage) Im Rahmen der Bauvorschriften sind Vorgaben für Neu- und Umbauten sowie Umnut- zungen im Streusiedlungsgebiet zu formulieren. Umsetzung Im Rahmen der Überarbeitung der kommunalen Ortsplanungen sind die schutzwürdi- Landschafts- gen Landschaften zu definieren (Landschaftsschutzgebiete-Landschaftsschongebiete- schutz übrige Landschaften) und die im Teilrichtplan bezeichneten Gebiete als Landschafts- schutzgebiete auszuscheiden (Art. 531 des kant. Musterbaureglements). Federführung Einwohnergemeinden Realisierungs- Laufend im Rahmen der Überarbeitung der kommunalen Ortsplanungen zeitraum Beteiligte Siehe Anhang 4 Kosten Keine zusätzlichen Kosten für Arbeiten im Rahmen der OP-Revisionen. Hinweise / Koor- − Koordination Windkraftanlagen: Der regionale Richtplan Windkraftanlagen definiert dination die möglichen Gebiete für Anlagen, die genauere Festlegung der einzelnen Stand- orte für Windkraftanlagen erfolgt im Rahmen der Detailplanungen. Bei einer Realisie- rung von Projekten ist der Empfindlichkeit der Kuppen besonders Rechnung zu tra- gen (gestalterische Einpassung, grösstmögliche Schonung der Landschaft). Bei der Festlegung der Landschaftsschutzgebiete auf kommunaler Ebene ist der unbereinig- ten Situation Rechnung zu tragen (gestalterische Regelungen für Windkraftanlagen treffen).

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Landschaftselemente im Hügelland M 4b Ziel Typische Strukturen wie Obstgärten, Uferbestockungen, Kuppen mit Einzelbäumen und speziellen Lebensräumen (Geburtshelferkröte) bleiben erhalten und werden gepflegt. Projekte zur Erneuerung und Ergänzung sind definiert. Massnahmen zur Attraktivierung der Erholungsnutzung im regional bedeutenden Wandergebiet sind bestimmt. Beschrieb Nach wie vor weist das Hügelland eine feines, vielfältiges Mosaik an Lebensräumen und Strukturen auf, die es zu erhalten und aufzuwerten gilt. Die Erhaltung der Lebensräume von lokaler Bedeutung ist Aufgabe der Gemeinde. Die ästhetische Verarmung der ein- maligen Emmentaler Landschaft durch den Rückgang des Hangackerbaus ist augenfäl- lig und Gegenmassnahmen sind zu ergreifen. Ergänzend zur Umsetzung der Vernetzungsplanungen (ÖQV) sind durch Anreize gezielte Auf- wertung der Landschaft anzu- streben. Die Attraktivität als Wanderge- biet ist weiter zu verbessern: durch Wanderwege abseits as- Abb. 7: Luterbach (Foto: S.Kappeler) phaltierter Wege und befahrener Strassen, Routen mit einmaligen Aussichtslagen, authentischen Verpflegungs- und Übernachtungsmöglichkeiten sowie buchbaren Erlebnisangeboten. Umsetzung Kommunaler Zonenplan und Baureglement: Landschafts- Die Objekte der bestehenden kommunalen Zonenpäne im Rahmen der Ortsplanungen schutz gemäss BauG Art. 86 überarbeiten und ergänzen (insbesondere prägnante Einzel- bäume, Hecken, Uferbestockung, Kleingewässer, Molasseflühe). Werkzeuge Kommunale Richtplanung und überkommunale Projekte (inkl. ÖQV): Landschaftsent- − Einzelbäume auf exponierten Kuppen sind zu erhalten und bei Gelegenheit Pflanzun- wicklung gen (v.a. Linden) zu unterstützen. − Im Hügelland sind lineare Gehölzstrukturen (Hecken und auch Hochstamm-Obst- baumreihen) hangparallel und entlang von Wanderwegen zu erhalten und bei Gele- genheit Neuanlagen zu unterstützen. − Bei Revitalisierungsprojekten und Ortsplanungen ist der Pflege und Aufwertung der Uferbestockungen Beachtung zu schenken. − Massnahmen zur Bekämpfung von Neophyten sind zu prüfen. − Der einst verbreitete, typische und landschaftsprägende Hangackerbau ist durch ge- eignete Projekte, eventuell in Zusammenarbeit mit dem Fonds Landschaft Schweiz, wieder aufzunehmen. − Standorte mit Geburtshelferkröten werden bei Ortsplanungsrevisionen erfasst, beste- hende Standorte geschützt und in Ansprache mit der KARCH neue Lebensräume an- gelegt. Die Regionalkonferenz kann in Zusammenarbeit mit der KARCH regional für die Sensibilisierung und Information sorgen. − Die traditionelle Plenterwaldnutzung ist in Zusammenarbeit mit der Waldabteilung und mit geeigneten Mitteln beizubehalten und bekannt zu machen.

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− Die Hochstammobstgärten bei den ländlichen Dörfern, Weilen und Einzelbetrieben sind zu erhalten (z.B. Pflanzaktionen von Hochstammobstbäumen). − Das Wanderwegnetz und seine Anbindung an den öV wird überprüft und Verbesse- rungsmöglichkeiten gesucht. Lösungen für Konflikte (Ausflugsverkehr, Hartbelagsein- bau, Hunde, Abfall) werden ausarbeiten. − Hochwachten werden als attraktive Zielorte erschlossen und kommuniziert. Dazu könnte zum Beispiel ein „Themenweg“ anzulegen. − Durch standortgerechte Begrünungen (Bäumen, Baumreihen und Hecken) sind die Siedlungsränder in die Landschaft einzugliedern (auch im Bereich von Industrie- und Gewerbezonen vorsehen). − Das Angebot an authentischen Verpflegungs- und Übernachtungsmöglichkeiten wird ergänzt mit agro-touristischen Angeboten. − Die Erreichbarkeit von Landgasthöfen durch Wanderwege und Velorouten ist zu be- achten. Sie verfügen über ein beträchtliches Potential für den Tourismus und die Naherholung. Federführung Einwohnergemeinden, je nach Projekt Regionalkonferenz Emmental Beteiligte Siehe Anhang 4. Realisierungs- Laufend im Rahmen der Überarbeitung der kommunalen Ortsplanungen, regionale zeitraum Projekte entsprechend einem zu erstellenden Arbeitsprogramm. Kosten Keine zusätzlichen Kosten für Arbeiten im Rahmen der OP-Revisionen. Zusätzlicher Mittelbedarf der Gemeinden und Regionalkonferenz je nach Förderprojek- ten. Hinweise / Koor- − Koordination mit Regionalem Gesamtverkehrs- und Siedlungskonzept (RGSK) unter dination Berücksichtigung des kantonalen Richtplans Wanderroutennetz (Netzergänzungen).

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M 5 Napfvorland

Landschaften im Napfvorland M 5a Ziel Die Erhaltung der strukturierten, stark land- und forstwirt- schaftlich geprägten Landschaft mit den in die Umgebung eingepassten Einzelhöfen, ist gesichert. Die wichtigen, landschaftsrelevanten Räume (Kuppen, Aus- sichtslagen, Tallagen) bleiben erhalten.

Abb. 8: Wachtegg (Foto: S.Kappeler)

Beschrieb Das Napfvorland befindet sich fast ausschliesslich in rechts- gültig ausgeschiedenen Streusiedlungsgebieten nach kant. Richtplan Streusiedlungsgebiet (siehe auch M7a und M8b). Die typische Emmentallandschaft ist als solche regional schutzwürdig, daher wurde auf eine flächige Eintragung im Teilrichtplan verzichtet. Im Streusiedlungsgebiet wurden die Siedlungen mit Bauzonen hinsichtlich einer landschaftsverträglichen Entwicklung betrachtet und bei Bedarf eine Begrenzung der Bauzonen definiert. Nur wenige Gemeinden haben einige empfindliche Gebiete als kommunale Land- schaftsschutzgebiete (LSG) bezeichnet. Ergänzend sind im Rahmen der nächsten OP-Revision bisher nicht geschützte Täler, Kuppen und Aussichtslagen zu prüfen und aufzunehmen. Mit den LSG sollen die Gemeinden ein Instrument erhalten, um uner- wünschten Entwicklungen in der Landwirtschaftszone vorzubeugen. Entlang der Gewässer sind Grünräume aus landschaftsästhetischen und ökologischen Gründen als Landschaftsschutzgebiete zu sichern (siehe M12a).

Die vorgesehenen Gebiete für Windenergieanlagen befinden sich in empfindlichen Landschaften auf exponierten Lagen. Der regionale Richtplan Windkraftanlagen defi- niert die möglichen Gebiete für Anlagen. Es gilt zu beachten, dass ein Windenergie- park auch landschaftliche Akzente setzen kann. Vorgesehene Standorte: - Surmettlen / Gyrsgrat (Eggiwil) - Teile des Gebiets Schonegg (Sumiswald)

Die im Teilrichtplan bezeichneten Vorranggebiete Landschaftsschutz, teils kombiniert mit Aussichtspunkten, sind besonders empfindliche Landschaftsteile, die in den Orts- planungen als LSG festzulegen sind. - Aussichtspunkte Lüdere, Chapf, Chuderhüsi, und Wachtegg - Hügelkuppen um Eggiwil, bei Schangnau und Langnau

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Zur weitergehenden Erhaltung der typischen Hügellandschaft sind kommunal bei wei- teren empfindlichen Hängen, Kuppen, Kämmen etc. zusätzliche LSG vorzusehen. ISOS-Ortsbilder und Objekte sind mit geeigneten raumplanerischen Massnahmen zu erhalten (Grünbereiche, Gestaltungspläne, Bauvorschriften etc.). - Nationale: Trachselwald (Dorf), Trub (Dorf) - Regionale: Kröschenbrunnen-Trub (Weiler), Thal-Trachselwald (Weiler), Wasen i.E. (Verstädtertes Dorf)Im Rahmen der Bauvorschriften sind Vorgaben für Neu- und Um- bauten sowie Umnutzungen im Streusiedlungsgebiet zu formulieren. Umsetzung Im Rahmen der Überarbeitung der kommunalen Ortsplanungen die bezeichneten Ge- Landschafts- biete als Landschaftsschutzgebiete ausscheiden (Art. 531 des kant. Musterbauregle- schutz ments). Federführung Einwohnergemeinden Realisierungs- Laufend im Rahmen der Überarbeitung der kommunalen Ortsplanungen zeitraum Beteiligte Siehe Anhang 4 Kosten Keine zusätzlichen Kosten für Arbeiten im Rahmen der OP-Revisionen. Hinweise / Koor- − Koordination Windkraftanlagen: Der regionale Richtplan Windkraftanlagen definiert dination die möglichen Gebiete für Anlagen, die genauere Festlegung der einzelnen Stand- orte für Windkraftanlagen erfolgt im Rahmen der Detailplanungen. Bei einer Realisie- rung von Projekten ist der Empfindlichkeit der Kuppen besonders Rechnung zu tra- gen (gestalterische Einpassung, grösstmögliche Schonung der Landschaft). Bei der Festlegung der Landschaftsschutzgebiete auf kommunaler Ebene ist der unbereinig- ten Situation Rechnung zu tragen (gestalterische Regelungen für Windkraftanlagen treffen).

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Landschaftselemente im Napfvorland M 5b Ziel Das typischen Wald-Kulturland-Mosaik mit seinen Strukturen (Gehölze, Weiden, Bördern etc.) bleiben erhalten. Auch in den Grenzertragslagen wird eine produzierende Landwirtschaft aufrechterhalten. Projekte zur Attraktivierung der Erholungsnutzung und Förderung einer nachhaltigen, touristischen Nutzung sind bestimmt. Beschrieb Im Gegensatz zu den landwirtschaftlichen Gunstlagen be- steht im Napfvorland die Gefahr, dass Grenzertragslagen zu wenig oder nicht mehr genutzt werden und die Pflege von Hecken, Ufergehölze, Waldrän- der etc. vernachlässigt wird. Die Erhaltung der Lebensräume von lokaler Bedeutung ist Aufgabe der Gemeinde. Dadurch verliert die charakteristische Landschaft an Wert. Die Nutzung ist auf- rechtzuerhalten und die Wert- schätzung für die Landschafts- pflege durch eine bessere Wert- schöpfung (z.B. Landschaftsqua- litätsbeiträge und sanfter Touris- mus) zu fördern. Abb. 9: Steile Hänge bei Gohl (Foto: S.Kappeler) Umsetzung Kommunaler Zonenplan und Baureglement: Landschafts- Die Objekte der bestehenden kommunalen Zonenpäne im Rahmen der Ortsplanungen schutz gemäss BauG Art. 86 überarbeiten und ergänzen (insbesondere prägnante Einzel- bäume, Hecken, Uferbestockungen, Molasseflühe, Feuchtstandorte). Werkzeuge Kommunale Richtplanung und überkommunale Projekte (inkl. ÖQV): Landschaftsent- − Die Umsetzung der Vernetzungsplanungen nach ÖQV ist zu fördern (Beratung, Infor- wicklung mation) − Innovative Projekte zur Nutzung von Grenzertragsstandorten sind durch die Regio- nalkonferenz zu fördern (z.B. Extensivrinder und Geissen zum Ausleihen, Absatzför- derung für Produkte von Extensivtieren, Zivildiensteinsätze). − Die Hochstammobstgärten um die Dörfer, Weiler und Einzelhöfe in besonderem Masse fördern. − Massnahmen zur Bekämpfung von Neophyten sind zu prüfen. − Projekte, die eine Steigerung der Wertschöpfung aus der Waldwirtschaft bringen, werden durch die Regionalkonferenz gefördert (z.B. Plenterwaldnutzung mit dem Fonds Landschaft Schweiz, „Oil of Emmental“). − Förderung von Projekten für die Vermarktung von regionalen Produkten. − Das Wanderwegnetz und die Erreichbarkeit (öV) wird überprüft und attraktiviert. Lö- sungen für Konflikte (Ausflugsverkehr, Hartbelagseinbau, Hunde, Abfall) werden er- arbeitet. Die Erreichbarkeit von Landgasthöfen ist dabei zu beachten. Sie verfügen über ein beträchtliches Potential für den Tourismus und die Naherholung. − Standorte mit Geburtshelferkröten werden bei Ortsplanungsrevisionen erfasst, beste- hende Standorte geschützt und in Ansprache mit der KARCH neue Lebensräume an- gelegt. Die Regionalkonferenz kann in Zusammenarbeit mit der KARCH regional für die Sensibilisierung und Information sorgen.

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− Bestehende Baumreihen und Alleen werden unterhalten und erneuert. Neue Baum- reihen werden an geeigneten Standorten angelegt. − Im Rahmen des Gewässerunterhalts werden bei korrigierten Bächen Möglichkeiten zur Revitalisierung geprüft. Federführung Einwohnergemeinden, je nach Projekt Regionalkonferenz Emmental Beteiligte Siehe Anhang 4. Realisierungs- Laufend im Rahmen der Überarbeitung der kommunalen Ortsplanungen, regionale zeitraum Projekte entsprechend einem zu erstellenden Arbeitsprogramm. Kosten Keine zusätzlichen Kosten für Arbeiten im Rahmen der OP-Revisionen. Zusätzlicher Mittelbedarf der Gemeinden und Regionalkonferenz je nach Förderprojek- ten. Hinweise / Koor- − Koordination mit Regionalem Gesamtverkehrs- und Siedlungskonzept (RGSK) unter dination Berücksichtigung des kantonalen Richtplans Wanderroutennetz (Netzergänzungen).

Teilrichtplan Landschaft Emmental Umsetzungsprogramm Regionalkonferenz Emmental Seite 26

M 6 Voralpen

Landschaften in den Voralpen M 6a Ziel Landschaftsschutzgebiete zur Erhaltung der traditionellen Landschaft mit dem charakteristischen Siedlungsmuster (Streusiedlung mit vielen Einzelhöfen) sind ausgeschieden. Die landwirtschaftliche Landschaftspflege ist sichergestellt.

Abb. 10: Schangnau (Foto: S.Kappeler)

Beschrieb Die Voralpen befindet sich in rechtsgültig ausgeschiedenen Streusiedlungsgebieten nach kant. Richtplan Streusiedlungs- gebiet (siehe auch M7a und M8b). Die typische Emmentallandschaft ist als solche regional schutzwürdig, daher wurde auf eine flächige Eintragung im Teilrichtplan verzichtet. Im Streusiedlungsgebiet wurden die Siedlungen mit Bauzonen hinsichtlich einer landschaftsverträglichen Entwicklung be- trachtet und bei Bedarf eine Begrenzung der Bauzonen definiert. Nur wenige Gemeinden haben einige empfindliche Gebiete als kommunale Land- schaftsschutzgebiete (LSG) bezeichnet. Ergänzend sind im Rahmen der nächsten OP- Revision bisher nicht geschützte Täler, Kuppen und Aussichtslagen zu prüfen und auf- zunehmen. Mit den LSG sollen die Gemeinden ein Instrument erhalten, um uner- wünschten Entwicklungen in der Landwirtschaftszone vorzubeugen und bei Bauvorha- ben minimale Gestaltungsvorgaben durchsetzen zu können. Entlang der Gewässer sind Grünräume aus landschaftsästhetischen und ökologischen Gründen als Landschaftsschutzgebiete zu sichern (siehe M12a). Die im Teilrichtplan bezeichneten Vorranggebiete Landschaftsschutz mit Aussichts- punkten (beim Schallenberg und Vordernaters) sind als besonders empfindliche Land- schaft in den Ortsplanung als strikte LSG aufzunehmen. Im Rahmen der Bauvorschriften sind Vorgaben für Neu- und Umbauten sowie Umnut- zungen im Streusiedlungsgebiet zu formulieren. ISOS-Ortsbilder und Objekte sind mit geeigneten raumplanerischen Massnahmen zu erhalten. (Grünbereiche, Gestaltungspläne, Bauvorschriften etc.). - Regionale: Kemmribodenbad-Schangnau (Gasthaus-Bad), Schangnau (Dorf) Umsetzung Im Rahmen der Überarbeitung der kommunalen Ortsplanungen die bezeichneten Ge- Landschafts- biete als Landschaftsschutzgebiete ausscheiden (Art. 531 des kant. Musterbauregle- schutz ments). Federführung Einwohnergemeinden

Teilrichtplan Landschaft Emmental Umsetzungsprogramm Regionalkonferenz Emmental Seite 27

Realisierungs- Laufend im Rahmen der Überarbeitung der kommunalen Ortsplanungen zeitraum Beteiligte Siehe Anhang 4. Kosten Keine zusätzlichen Kosten für Arbeiten im Rahmen der OP-Revisionen. Hinweise / Koor- − dination

Teilrichtplan Landschaft Emmental Umsetzungsprogramm Regionalkonferenz Emmental Seite 28

Landschaftselemente in den Voralpen M 6b Ziel Die typischen Strukturen und Lebensräume in der reichhalti- gen Landschaft bleiben erhalten. Eine angepasste landwirtschaftliche Nutzung, auch in den Grenzertragslagen, wird aufrechterhalten. Die Pflege der Lebensräume ist sichergestellt. Projekte zur Bereicherung der Landschaft sind definiert. Massnahmen zur Attraktivierung der Erholungsnutzung und Förderung einer nachhaltigen, touristischen Nutzung sind bestimmt. Beschrieb Das Erhalten der Landschaft steht im Vordergrund. Das be- inhaltet auch die Aufrechterhal- tung der Nutzung bei Grenzer- tragsstandorten und die Land- schaftspflege (Feuchtgebiete, Hecken, Feldgehölze, Waldrän- der, Uferbestockungen) und die Erhaltung /Sicherung der Moor- landschaft. Aufgabe der Ge- meinde ist der Schutz der Le- bensräume von lokaler Bedeu- tung. Erhaltenswert sind zudem die freistehenden Laubbäume und die Ahorne im Bereich der Bauten / Einzelhöfen. Abb. 11: Pfaffenmoos, Eggiwil (Foto: S.Kappeler) Das im Gebiet vorliegende Po- tential für Amphibien soll genutzt werden. Abseits von grösseren Strassen und dennoch gut erreichbar eignet sich das Gebiet vorzüglich für Erholungssuchende, die einen Ort in der Stille und Natur aufsuchen wol- len. Der sanfte Tourismus ist zu fördern. Die Attraktivität als Wandergebiet ist durch das Führen der Wanderwege abseits as- phaltierter Wege und befahrener Strassen zu erhalten und weiter zu verbessern. Umsetzung Kommunaler Schutzplan und Baureglement: Landschafts- Die Objekte der bestehenden kommunalen Zonenpläne im Rahmen der Ortsplanungen schutz gemäss BauG Art. 86 überarbeiten und ergänzen (insbesondere durch Einzelbäume, Hecken, Feldgehölze, Feuchtstandorte, Kleingewässer). Werkzeuge Kommunale Richtplanung und überkommunale Projekte (inkl. ÖQV): Landschaftsent- − Die Umsetzung der Vernetzungsplanungen nach ÖQV ist zu fördern (Beratung, Infor- wicklung mation) um die Bewirtschaftung und Pflege von Grenzertragsstandorten zu unterstüt- zen. − Innovative Projekte zur Nutzung von Grenzertragsstandorten sind durch die Region zu fördern (z.B. Extensivrinder und Geissen zum ausleihen, Absatzförderung für Pro- dukte von Extensivtieren, Zivildiensteinsätze). − Massnahmen zur Bekämpfung von Neophyten sind zu prüfen. − Projekte, die eine Steigerung der Wertschöpfung aus der Waldwirtschaft bringen, wird durch die Regionalkonferenz gefördert (z.B. Plenterwaldnutzung mit dem Fonds Landschaft Schweiz, „Oil of Emmental“). − In Zusammenarbeit zwischen Landwirtschaft-Verarbeitung-Gastronomie–Tourismus, Förderung von Projekten für die Vermarktung von regionalen Produkten.

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− Bestehende Baumreihen und Alleen werden unterhalten und erneuert. Neue Baum- reihen werden an geeigneten Standorten angelegt. − Vernetzung der Amphibienstandorte mit zusätzlichen Lebensräume (Tümpeln) − Ergänzungen im Wanderwegnetz (z.B. durchgehend entlang der Emme, zwischen Bumbach und Schangnau oder auf der Sonnseite zwischen Kemmeriboden und Bum- bach) sind zu prüfen. Bei der Planung ist die ANF und das TBA einzubeziehen. Ein Themenweg zur Moorlandschaft könnte die bestehenden Themenwege beim Kemmeri- bodenbad ergänzen. Federführung Einwohnergemeinden, je nach Projekt Regionalkonferenz Emmental Beteiligte Siehe Anhang 4 Realisierungs- Laufend im Rahmen der Überarbeitung der kommunalen Ortsplanungen, regionale zeitraum Projekte entsprechend einem zu erstellenden Arbeitsprogramm. Kosten Keine zusätzlichen Kosten für Arbeiten im Rahmen der OP-Revisionen. Zusätzlicher Mittelbedarf der Gemeinden und Regionalkonferenz je nach Förderprojek- ten. Hinweise / Koor- − Koordination mit Regionalem Gesamtverkehrs- und Siedlungskonzept (RGSK) unter dination Berücksichtigung des kantonalen Richtplans Wanderroutennetz (Netzergänzungen).

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M 7 Typische Emmentaler Landschaft

Landschaft im Streusiedlungsgebiet M 7a (Hügelland, Napfvorland Voralpen) Ziel Die typischen, hügeligen Emmentaler Landschaften mit ihren Streusiedlungen, dem Wald-Kulturland-Mosaik und der markanten Topografie sind in ihrer Schönheit und Einzigartigkeit zu erhalten. Beschrieb Die typischen, hügeligen Emmentaler Landschaften liegen zum grössten Teil im rechtsgültig ausgeschiedenen Streu- siedlungsgebieten nach kantonalem Richtplan. Typisch für das Streusiedlungsgebiet im Emmental sind weit verteilten, freistehenden, oft in Gruppen angeordneten, traditionelle Ge- bäude (Bauernhaus, Stöckli, Speicher, Wagenschopf) und Einzelbauten. Die Landschaft im Streusiedlungsgebiet ist emp- findlich und Massnahmen für den Landschaftsschutz zu prüfen. Grössere Siedlungen sind vom Streusiedlungsgebiet ausgenom- men. Die Bauzonen grenzen aber direkt an das Streusied- lungsgebiet und tangieren es bei Umzonungen.

Abb. 12: Affoltern im Emmental (Foto: S.Kappeler)

Werkzeuge - Bei den Ortsplanungsrevisionen ist die Landschaft im Streusiedlungsgebiet als Landschaftsent- schutzwürdig zu betrachten und mit einer Landschaftsplanung sorgfältig eine Diffe- wicklung renzierung zwischen der Landwirtschaftszone (Musterbaureglement Art. 241), Land- schaftsschongebieten (Musterbaureglement Art. 527) und Landschaftsschutzgebieten (Musterbaureglement Art. 531) vorzunehmen. Wichtig ist, dass die Gemeinden die Bearbeitung des Landschaftsschutzes den örtlichen Verhältnissen anpassen, Prioritä- ten setzen und zu begründeten Entscheiden kommen. Zu beurteilen ist unter ande- rem die Schönheit der Landschaft, die Bedürfnisse der Landwirtschaft und ländlichen Bevölkerung zur Anpassung von Gebäuden an eine zeitgemässe Nutzung sowie denkbare negative Folgen von Eingriffen und deren Minimierung. - Bei Erweiterungen der Bauzonen sind die Siedlungsbegrenzungen zu beachten, da- mit sich die Bauzonen in die Landschaft einpassen. Federführung Einwohnergemeinden Beteiligte Siehe Anhang 4 Realisierungs- Laufend im Rahmen der Überarbeitung der kommunalen Ortsplanungen zeitraum Kosten Keine zusätzlichen Kosten für Arbeiten im Rahmen der OP-Revisionen. Hinweise / Koor- − dination

Teilrichtplan Landschaft Emmental Umsetzungsprogramm Regionalkonferenz Emmental Seite 31

Offenhaltung Landschaft (Ebene, Hügelvorland, Täler) M 7b Ziel Ausserhalb der Streusiedlungsgebiete sind offene, wenig be- einträchtigte Landschaften für die nächsten Generationen zu erhalten. Wichtige siedlungstrennende Grünräume sind zu erhalten. Landschaftsprägende Hangkanten und Terrassen sind zu er- halten. Beschrieb Ausserhalb der Streusiedlungsgebiete, in den gut erschlosse- nen Gebieten des Emmentals, besteht eine dynamische Ent- wicklung und somit ein beträchtlicher Druck auf die Land- schaft und das Kulturland. In diesen Gebieten sind offene, we- nig beeinträchtigte Landschaften zu erhalten oder die Beein- trächtigungen möglichst gering zu halten.

Abb. 13 : Ebene bei Aefligen (Foto: S.Kappeler)

Werkzeuge - Bei den Ortsplanungsrevisionen sind die im Teilrichtplan Landschaft eingetragnen Landschaftsent- Gebiete „Offenhaltung Landschaft“ zu überprüfen und eine sorgfältige Differenzierung wicklung zwischen Landschaftsschutzgebieten (Musterbaureglement Art. 531), Landschafts- schongebieten (Musterbaureglement Art. 527) und der Landwirtschaftszone (Muster- baureglement Art. 241) vorzunehmen. Wichtig ist, dass die Gemeinden die Bearbei- tung des Landschaftsschutzes den örtlichen Verhältnissen anpassen, Prioritäten set- zen und zu begründeten Entscheiden kommen. - Im Rahmen der Ortsplanungsrevisionen sind auch weiter Nutzungen wie beispiels- weise der Kiesabbau und landwirtschaftliche Aussiedlungen zu beachten - Aufwertungsmassnahmen im Bereich Ökologie und Erholung sind vorzusehen (Kom- munale Landschaftsrichtplanung). Federführung Einwohnergemeinden Beteiligte Siehe Anhang 4 BE Realisierungs- Laufend im Rahmen der Überarbeitung der kommunalen Ortsplanungen zeitraum Kosten Keine zusätzlichen Kosten für Arbeiten im Rahmen der OP-Revisionen. Hinweise / Koor- − Koordination mit den Vernetzungsprojekten dination − Koordination mit Landschaftsqualität gemäss Direktzahlungsverordnung

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Regionale Landschaftsschutzgebiete und BLN-Objekte M 7c Ziel Die im Teilrichtplan Landschaft bezeichneten „Regionalen Landschaftsschutz“ dienen der ungeschmälerten Erhaltung wichtiger Landschaftssteile. Beschrieb Die Siedlungsentwicklung der letzten Jahrzehnte führte dazu, dass die siedlungsstrukturierenden Grünräume zwischen den einzelnen Orten stark geschmälert wurden. Um die Wohnqualität aufrecht zu erhalten, sind siedlungstrennende Grünräume zu erhalten. Die regionstypischen Hügelkuppen sind im Hügelland und Napfvorland verbreitet. Insbesondere in der Gegend um die Dörfer Wasen, Affoltern und Weier sind mehrere markante Kuppen anzutreffen. Die Hügel befinden sich in exponierter Lage, sind unbewaldet und oft als Aussichtspunkte (mit oder ohne Einzelbaum) von weit her einsehbar und deshalb schützenswert. Hangkanten und Terrassen sind einerseits wichtige, strukturie- rende Landschaftselemente, an- dererseits auch beliebte und, vom geringen landwirtschaftli- chen Nutzen her, oft auch ver- Abb. 14: Ackerterassen bei Oberösch (Foto: S.Kappeler) fügbare Baugebiete. Die unver- bauten Hangkanten sind als wichtige Struktur in der Landschaft zu erhalten. Als Regionale Landschaftsschutzgebiete wurden auch Aussichtslagen bezeichnet, die nicht beeinträchtigt werden dürfen. Eine Spezialität bildet die einmalige Terrassenlandschaft bei Oberösch, die aufgrund ihrer Seltenheit und Schönheit der Nachwelt erhalten bleiben soll. Umsetzung − Im Rahmen der Überarbeitung der kommunalen Ortsplanungen sind die definierten Landschafts- Regionalen Landschaftsschutzgebiete und BLN-Objekte als genügend grosse Land- schutz schaftsschutzgebiete (Musterbaureglement Art. 531) oder unter besonderen Voraus- setzungen als Grünzonen in den Nutzungsplan aufzunehmen (jedoch Aufwertungs- massnahmen zulassen). Werkzeuge Aufwertungsmassnahmen sind vorzusehen und auszuführen: Landschaftsent- − z.B. Pflege, Ersatz, oder Neupflanzung von Einzelbäumen (Ahorn oder Linde) wicklung − Terrassenlandschaften sind in Zusammenarbeit mit dem Fonds Landschaft Schweiz zu fördern Federführung Einwohnergemeinden Beteiligte Siehe Anhang 4 Realisierungs- Laufend im Rahmen der Überarbeitung der kommunalen Ortsplanungen zeitraum Kosten Keine zusätzlichen Kosten für Arbeiten im Rahmen der OP-Revisionen. Zusätzlicher Mittelbedarf der Gemeinden und Regionalkonferenz je nach Aufwertungs- projekten. Hinweise / Koor- − Koordination mit Regionalem Gesamtverkehrs- und Siedlungskonzept (RGSK) unter dination Berücksichtigung des kantonalen Richtplans Wanderroutennetz (Netzergänzungen).

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M 8 Siedlungsgebiet

Pflichtenheft für Ortsplaner M 8a Ziel Die kleinstädtische Ausstrahlung der Zentren und der ländliche Charakter der Dörfer sind sichergestellt. Die Bauten / Baugebiete passen sich in die Landschaft ein. Ökologi- sche Aufwertungen im Siedlungsgebiet und bei der Siedlungsentwicklung sind defi- niert. Die Ortsplanungen sind dahingehend ergänzt und ausgeführt. Beschrieb Mit dem „Pflichtenheft für Ortsplaner“ soll erreicht werden, dass die Landschaftsent- wicklung in der Siedlung thematisiert wird und Lösungsmöglichkeiten geprüft werden. Wichtig ist, dass die Gemeinden die Bearbeitung der Themen den örtlichen Verhältnis- sen anpassen, Prioritäten setzen und zu begründeten Entscheiden kommen. Die Massnahmen „Bauen im Streusiedlungsgebiet“ (M8b) und „Schützenswerte Ortsbil- der“ (M8c) sind auch Bestandteil des Pflichtenhefts. Werkzeuge Gestaltungsprinzipien im Siedlungsbereich aus landschaftlicher Sicht: Landschaftsent- − Topographie: Neue Bauten in die bestehende Topographie einpassen. Stützmauern wicklung in der und Terrainaufschüttungen in der Ebene vermeiden und in Hanglagen gestalterisch Siedlung in die Umgebung eingliedern (Materialwahl, Begrünung etc.). − Siedlungsränder: Bauzonen so ausscheiden, dass nach Möglichkeit bestehende Strukturen den Siedlungsrand bilden (Hochstamm-Obstbäume, Baumreihe, Hecke bzw. Ufergehölze mit mind. 6m Saum). Andernfalls Siedlungsränder mit einheimi- schen, standortgerechten Gehölzstrukturen gestalten. Bestehende, problematische Siedlungsränder sind analog aufwerten (bspw. Massnahme im kommunalen Richt- plan vorsehen). − Innere Siedlungsränder: Innere Siedlungsränder, insbesondere im Bereich der schüt- zenswerten Ortsteile bewusst erhalten und ausbilden. Um den ländlichen Charakter der Dörfer zu erhalten sind Bauern- und Hochstammobstgärten auch innerhalb der Siedlung möglichst zu erhalten und zu erneuern. − Erhaltenswerte Strukturen: Auf bestehende Werte, auch innerhalb der Siedlung, be- sonders achten (Umgang gegenüber schützenswerten Ortsteilen und Einzelgebäu- den sowie deren Gartenanlagen, Dachlandschaft, Trockenmauern, Dimensionierun- gen, Anordnung, Farbe, typische Quartiere etc). − Strassenräume und Bauzonen: An Strassen und in den Bauzonen, insbesondere in den Industrie- und Gewerbezonen, Auflagen bezüglich der Versickerung des Oberflä- chenwassers und zur naturnahen Umgebungsgestaltung formulieren, wobei einhei- mische, standortgerechte Bäume und Sträucher vorzusehen sind. Massnahmen zur Förderung der Siedlungsökologie formulieren. − Intensivlandwirtschafts-Zonen: ILW-Zonen können bei sorgfältiger Einpassung und in beschränktem Rahmen im Bereich der Hauptbetriebsgebäude, bei bereits bestehen- den, ähnlich genutzten Gebäuden (bspw. Gewerbezonen), oder in wenig empfindli- chen Landschaftsräumen bezeichnet werden. Federführung Ortsplaner der Einwohnergemeinde Beteiligte Siehe Anhang 4 Realisierungs- Laufend im Rahmen der Überarbeitung der kommunalen Ortsplanungen zeitraum Kosten Keine zusätzlichen Kosten für Arbeiten im Rahmen der OP-Revisionen. Hinweise / Koor- − „Bauen im Hügelgebiet“ vgl. M8c dination

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Hinweise und Besonderheiten für die einzelnen Teilgebiete:

Ebene: Für die weitere Siedlungsentwicklung sind Gestaltungsprinzipien bezüglich der Siedlungsränder zu formulie- ren, wobei auch die inneren Siedlungsränder sehr bewusst gestaltet werden sollen (historische Strukturen und Gartenanlagen, bedeutende Sichtachsen etc.). Speziell zu beachten ist, dass entlang der Emme und zur Siedlungstrennung die bestehenden Grünräume erhalten bleiben. Die Verbindungen zwischen Siedlung und Nächsterholungsgebieten sind bewusst zu gestalten.

Hügelvorland: Bei der Siedlungsentwicklung in den ländlichen Dörfer sind die Dachlandschaft und der Siedlungsrand be- sonders zu beachten. Bei Burgdorf sind die Siedlungsränder gegen die Nächsterholungsgebiete bewusst zu gestalten.

Täler: Es ist darauf hinzuwirken, dass der Siedlungsrand gegen die offene Tallandschaft möglichst durch parkähnli- che Gehölzstrukturen gebildet wird. Bei allfällige Siedlungserweiterungen sind die siedlungstrennenden Grünräume dringend einzuhalten.

Hügelland: In den eher ländlichen Dörfer ist die Dachlandschaft und ein ländlicher Baustil, sowie die Gestaltung der Siedlungsränder und Strassenräume speziell zu beachten. Grossvolumige Bauten (in Anlehnung an die Di- mensionen von Bauernhäusern) sind einer Überbauung mit kleinvolumigen Häusern vorzuziehen.

Napfvorland: Die Siedlungen sind in die hügelige Landschaft eingepasste Strassendörfer, die sich von der Talsohle zu- nehmend ausgedehnt haben. Mit Ausnahme von Wasen weisen sie eine recht lockere und niedere Bebau- ung auf. Eine massvolle Verdichtung unter Beibehaltung der ländlichen Muster (Strassenräume, Gärten, Be- pflanzung, Dimensionen, Dächern, etc.) ist hier sinnvoll. Bei Wasen ist das Thema Siedlungsgrün zu beach- ten.

Voralpen: Die lockeren, ländlichen Strassendörfer werden geprägt durch die gemischte Wohn- und Gewerbenutzung. Bei Neubauten ist zu beachten, dass sie dem ländlichen Baustil folgen und sich ins Dorfbild einpassen.

Bauten ausserhalb Bauzonen im Streusiedlungsgebiet: Beibehaltung der traditionellen, ländlichen Muster und Baustile (Gebäudegruppen, Strassenräume, Gärten, Hostete, Einzelbäume, Bepflanzungen, Dimensionen, Dächern, Materialien etc.) Bei Neubauten ist zu be- achten, dass sie dem ländlichen Baustil folgen und sich ins Landschaftsbild einpassen.

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Bauen im Streusiedlungsgebiet (Hügelland, Napfvorland Voralpen) M 8b Ziel Das charakteristische Siedlungsbild (Streusiedlungen) in den Hügellandschaften ist erhalten. Betriebsnotwendige Neubau- ten, Umbauten und landwirtschaftsfremde Wohnnutzungen erfolgen landschaftsverträglich. Beschrieb Das bezeichnete Gebiet mit Weilern und Einzelhöfen gehört weitenteils zum Streusiedlungsgebiet gemäss kantonalem Richtplan. Auf die Erhaltung der in die sanfte Topographie eingepassten, lückigen Bebauung und die Übereinstimmung von Siedlungsstruktur und Landnutzung ist im Rahmen der weiteren Entwicklung besonders zu achten. Aufgrund der hohen Empfindlichkeit der Land- schaft ist bei allen Bauvor- haben (Umnutzung, Umbau, Neubauten) auf deren harmoni- sche Einbindung hinzuwirken. Das gewachsene Siedlungsmus- ter empfindlich stören können insbesondere auffällige Umnut- zungen und wenig in die Sied- lungslandschaft eingepasste o- der sehr grossvolumige landwirt- schaftliche Neubauten. Die bestehenden Gestaltungs- prinzipien sind beim Erstellen neuer Betriebsgebäude (Lage, Abb. 15: Affoltern im Emmental (Foto: S.Kappeler) Dachgestaltung, Dimensionie- rung, Terrainveränderung, Anordnung, etc.) und bei der Umnutzung und Umgestaltung (Dach, Fassade, Umgebungsgestaltung) bestehender Gebäude beizubehalten. Werkzeuge In den Richtlinien für das Bauen ausserhalb der Bauzonen sind die Voraussetzungen Landschaftsent- und Rahmenbedingungen für das Bauen in Streusiedlungsgebieten kantonal geregelt. wicklung Besonders zu beachten sind folgende Gestaltungsprinzipien: − Neue Bauten in die bestehende Topographie einpassen. Stützmauern und Terrain- veränderungen sollten im Baureglement geregelt werden. − Bei Umnutzung / Umgestaltung auf die Einhaltung der Richtlinien achten (Dach, Fas- sade, Umgebung). Die Gemeinden legen fest, in welchen Fällen ein Umgebungsge- staltungsplan einzureichen ist (z.B. bei Neubauten, bei grösseren Umnutzungen, in ISOS etc.). Bei der Umgebungsgestaltung auf die Erhaltung der Strukturen der land- wirtschaftlichen Nutzung (Garten, Einfahrt, Bäume, Nebengebäude, etc.) hinwirken (Baureglement und/oder kommunaler Richtplan). − Betriebsnotwendige Neubauten möglichst in eine bestehende Baugruppe integrieren. Sie sollten bezüglich Dimensionierung, Dach- (Neigung, Firstrichtung, Material, Farbe etc.) und Fassadengestaltung (Material, Farbe etc.) den bestehenden Gestal- tungsprinzipien folgen. Übersteigen vorgesehene Gebäude das übliche Nutzungsvo- lumen, ist eine Gruppe mit mehreren kleineren Gebäuden in der Regel einem gross- volumigen Neubau vorzuziehen. Mitunter sind für grossvolumige Neubauten wenig einsehbare und wenig empfindliche Standorte landschaftsverträglicher, als die Reali- sierung bei einer bestehenden Baugruppe.

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− Die Regionalkonferenz prüft die Einsetzung einer Fachgruppe „Ländliches Bauen“, die den Gemeinden bei Ortsplanungsrevisionen unterstützend beisteht und der em- mentaler Landschaft angepasste Lösungen erarbeitet. Sie kann auch Merkblätter zum Thema landschaftsverträgliches Bauen erstellen. − ILW-Zonen können bei sorgfältiger Einpassung (Dimensionierung, Dachgestaltung etc.) in beschränktem Rahmen im Bereich der Hauptbetriebsgebäude oder in weni- ger einsehbaren/empfindlichen Landschaftsräumen bezeichnet werden. Federführung Einwohnergemeinden Beteiligte Siehe Anhang 4 Realisierungs- Laufend im Rahmen der Überarbeitung der kommunalen Ortsplanungen zeitraum Laufend bei Bauvorhaben im Streusiedlungsgebiet Kosten Keine zusätzlichen Kosten für Arbeiten im Rahmen der OP-Revisionen. Hinweise / Koor- − dination

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Schützenswerte Ortsbilder, ISOS M 8c Ziel Die ISOS-Objekte erhalten und nachhaltig weiterentwickeln. Beschrieb Im Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS) sind 31 schützenswerte Ortsbilder für die Regional- konferenz Emmental aufgeführt. Dabei handelt es sich um die Stadt Burgdorf, 14 Dörfer, 14 Weiler und 2 Objekte (Schlösser). Das Ziel des ISOS ist, die Qualitäten, welche zum nationalen Wert der jeweiligen Ortsbilder führen, zu er- halten. Somit dient das ISOS bei baulichen Eingriffen als Ent- scheidungsgrundlage, die irreversible Schäden am Ortsbild verhindern soll. Bei der Bewertung fliessen neben architektur- historischen Qualitäten auch räumliche und topographische Gegebenheiten ein. Die in das ISOS aufgenommenen Ortschaften tragen viel zum Erscheinungsbild und der Identität des Emmentals bei. Es sind oft traditionelle Bauerndörfer und Weiler, wel- che typisch für diese Region sind und sich perfekt in die Landschaft einpassen. Daher sind bei Ortsplanungen auch die Dorfansichten zu erhalten. Aufgrund des Strukturwandels und den damit zusammenhängenden Umnutzungen ist der bauliche Druck auf diese Ortschaften beträchtlich. Es gilt die bäuerliche Struktur, welche den Charakter dieser ISOS-Objekte ausmacht, zu erhalten. Für die ISOS- Ortschaften ist deshalb bei Neu- oder Umbauten grosse Vorsicht angebracht. Aufgeführt sind auch die Ortsbilder von regionaler Bedeutung, die aufgrund der ISOS- Methode erfasst wurden. Auch sie sind für das Erscheinungsbild des Emmentals wich- tig und erhaltenswert. Auch bei der Aussenraumgestaltung und den landwirtschaftlichen Gebäuden ist auf die Vereinbarkeit mit dem Ortsbild besonders zu achten. Unpassende Bepflanzungen (z.B. Thuja-Hecken), unpassende Gestaltung (z.B. Blocksteinmauern) und unpassende Ma- terialien (z.B. Blech-Unterstände) wirken sich speziell negativ aus. Umsetzung Im Rahmen der Überarbeitung der kommunalen Ortsplanungen sind die Entwicklung Landschafts- der vorhandenen ISOS-Ortschaften, ISOS-Objekte und regionalen Ortsbilder zu über- schutz prüfen und Schutzvorkehrungen zu treffen. Werkzeuge Bei Ortsplanungen sind bei den ISOS-Objekte und den Ortsbildern von regionaler Be- Landschaftsent- deutung die massgebenden Ansichten offen zu halten und entsprechende Land- wicklung schafts-schutzgebiet vorzusehen. Umnutzungen sind so anzustreben, dass sie das Ortsbild nicht beeinträchtigen. Bei der Aussenraumgestaltung ist auf eine dem Ortsbild angepasste Wahl der Materialien und Pflanzen zu achten. Es ist zu prüfen, welche Aufwertungsmassnahmen vorzusehen sind. Diese im Rahmen der kommunalen Richtplanung formulieren und realisieren. Der äussere Siedlungsrand wird erhalten, Neubauten werden dem Ortsbild entspre- chend eingefügt. Alle baulichen Massnahmen sind mit dem ISOS kompatibel. Federführung Einwohnergemeinden Beteiligte Siehe Anhang 4. Realisierung Laufend im Rahmen der Überarbeitung der kommunalen Ortsplanungen Kosten Keine zusätzlichen Kosten für Arbeiten im Rahmen der OP-Revisionen. Zusätzlicher Mittelbedarf der Gemeinden je nach Aufwertungsprojekten. Hinweise / Koor- − dination

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M9 Historische Verkehrswege

Erhalten und Nutzen der Historischen Verkehrswege M 9 Ziel Von den zahlreichen im Emmental vorkommenden Histori- schen Verkehrswegen sind die wichtigsten kommunal erfasst. Der Verlauf der regional wichtigen historischen Wege wird touristisch genutzt. Nutzungskonflikte zwischen IVS-Wegen, Wanderwegen und Erschliessungsstrassen sind gelöst. Beschrieb Im Emmental bestehen verschiedenste Historische Verkehrs- wege, die im Inventar (IVS) beschrieben sind und noch Sub-. stanz aufweisen (Hohlwege, Terrassen, Abgrabungen, Pfläs- terungen etc.). Nicht erfasst im IVS sind alte Verbindungs- wege, deren Verlauf sich im Gelände noch erahnen lässt. Einige IVS-Wege sind von nationaler Bedeutung weil sie frü- her grössere Zentren wie Bern mit Luzern oder Zürich verbanden. Andere weisen eher regionale Bedeutung auf und zahlreiche Wege waren für den lokalen Verkehr wichtig. Verschiedentlich ist der Verlauf der heutigen Wanderwege und Erschliessungsstrassen deckungsgleich mit den Historischen Verkehrswegen. Das Netz der IVS-Wege bietet sich an, wenn neue attraktive Wanderwege erstellt wer- den sollen. Zudem können dem Inventar auch historische Fakten entnommen werden, die als Grundlage für interessante Erlebniswege dienen können. Im TRP-Landschaft sind die nationalen und regionalen IVS-Wege mit Substanz aufge- führt. Aufgrund unterschiedlicher Nutzungen der Wege bestehen Konflikte betreffend dem Unterhalt und Ausbaustandard, die bislang nicht befriedigend gelöst sind. Umsetzung Im Rahmen der Überarbeitung der kommunalen Ortsplanungen sind Vorkehrungen zu Landschafts- treffen, damit alle Historischen Verkehrswege mit Substanz (national/regiona/lokal) wo schutz möglich erhalten werden (z.B. anstelle einer Strassenverbreiterung nur Ausweichstel- len, Unterhalt von Mauern und Pflästerungen, etc.). Betreffend der Nutzungskonflikte setzt sich die Regionalkonferenz bei Bund und Kan- ton für praxistaugliche und zeitgemässe Lösungen ein, die den Erhalt, Neu- und Aus- bau sowie den Unterhalt regeln. Dabei sind die Anliegen der land- und forstwirtschaftli- chen Erschliessung zu beachten. Werkzeuge In der Schweiz bestehen verschiedenste Kulturwege deren Basis die Erkenntnisse des Landschaftsent- IVS waren. Diese Wege sind als Weitwanderwege sehr beliebt. wicklung - Zur Steigerung der touristischen Attraktivität fördert die Regionalkonferenz das Anle- gen von regionalen, kommentierten Erlebniswegen auf den Grundlagen des IVS. -Zur Attraktivitätssteigerung sind die Wege passend zum Emmental thematisch auf- zuarbeiten und mit entsprechenden Infrastrukturangeboten (Übernachtungs- und Ver pflegungsmöglichkeiten, Informationstafeln etc.) auszustatten (ev. NRP-Projekt). - Das Angebot ist bekanntzumachen. - Die Regionalkonferenz sensibilisiert zum Thema IVS-Wege und kann beispielsweise Workshops zu Inhalten wie „Unterhalt, Erneuerungen und Ausbaumöglichkeiten“ initi- ieren“. Federführung Einwohnergemeinden, Regionalkonferenz Emmental bei gemeindeübergreifenden Pro- jekten Beteiligte Siehe Anhang 4. Realisierungs- Laufend im Rahmen der Überarbeitung der kommunalen Ortsplanungen zeitraum Projekte gemäss Arbeitsprogramm.

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Kosten Keine zusätzlichen Kosten für Arbeiten im Rahmen der OP-Revisionen. Zusätzlicher Mittelbedarf der Gemeinden und Regionalkonferenz je nach Projekten. Hinweise / Koor- − Mit Projekten der Via Storia dination

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M 10 Aussichtspunkte und -lagen

Aussichtspunkte und -lagen freihalten und aufwerten M 10 Ziel Die Aussichtspunkte und -lagen von regionaler Bedeutung bleiben erhalten. Massnahmen zur Aufwertung sind definiert. Beschrieb Ausser im Landschaftsraum „Ebene“ sind Aussichtspunkte in der ganzen Region zu finden. Besonders im Napfvorland und den Voralpen sind Aussichtspunkte auf Kreten und Eggen gelegen. Sie bieten eine gute Weitsicht über das Emmentaler Hügelgebiet bis zu den Alpen und dem Jura. Bei Wanderungen und anderen Ausflügen (Auto, Motorrad, Velo) sind die Aussichtspunkte beliebte Rastplätze. Einzelne Wanderwege führen dabei geradezu von einem Aussichtspunkt zum nächsten (bspw. Schallenberg oder Moos- bad). Im Emmental finden sich auch einige Aussichtspunkte in Kombination mit Hochwachten (Lueg). Während einzelne Aus- sichtspunkte und –lagen ( v.a. im Hügelvorland) relativ schnell zu er-reichen sind (bspw. Burgdorf, Ersigen), sind andere in abgele- genen Gebieten gelegen. Die erhobenen Aussichtspunkte und -lagen sind im Rahmen der Ortsplanung zu erfassen und freizuhalten. Abb. 16: Lueg (Foto: S.Kappeler) In der Umgebung der Aussichtspunkte sind Beeinträchtigungen zu vermeiden. Beste- hende Beeinträchtigungen sind gezielt zu verringern (bspw. aufkommendes Gehölz zu- rücknehmen). Einzelne Aussichtspunkte und Aussichtslagen sind mit Wanderwegen oder Velorouten zu verbinden (Panoramaweg / -strasse) und bei Bedarf aufzuwerten. Panoramastrassen bieten diverse Aussichtspunkte und gute Aussichtslagen über die angrenzenden Gebiete. Sie können je nach Lage für den motorisierten Verkehr (bspw. Töfffahrer) oder für Velofahrer und Wanderer attraktiv sein. Gegebenenfalls können Panoramawege und –strassen auch als Rundweg angelegt werden, mit Aussichts- punkten in verschiedene Richtungen. Geeignet als Panoramastrecken sind u.a.: - Schallenberg (Voralpen / Napfvorland) - Hangterrassen Oberösch (Ebene / Hügelvorland) - Lüderen (Napfvorland) - Dürsrüti oberhalb Langnau (Napfvorland) - Moosegg (Hügelland) Umsetzung Im Rahmen der Überarbeitung der kommunalen Ortsplanungen sind die regionalen Landschafts- Aussichtspunkte auf dem Gemeindegebiet zu überprüfen und ihnen besondere Beach- schutz tung zu schenken. Sie sollten mit Aussichtspunkten und -lagen von kommunaler Be- deutung ergänzt werden. Aussichtpunkte wenn möglich mit LSG sichern.

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Werkzeuge Es ist zu prüfen, welche Aufwertungsmassnahmen vorzusehen sind. Diese im Rahmen Landschaftsent- der kommunalen Richtplanung formulieren und realisieren (aufkommendes Gehölz zu- wicklung rücknehmen, Sitzgelegenheit schaffen/aufwerten, einheimischer Einzelbaum als Schat- tenspender pflanzen, Wegnetz und Erreichbarkeit (mit ÖV) verbessern, etc.). Neue Nutzungskonflikte (Abfall, Feuerstellen, Suchverkehr, Parkierung) sollen dabei vermie- den werden. Regional wird die touristische Nutzung der Panoramastrecken (Abschnitte mit mehre- ren Aussichtspunkten) geprüft und allfällige Aufwertungsprojekte (z.B. „Möblierte“ Aus- sichtsplätze oder Ausstellplätze mit Infotafeln) lanciert. Federführung Einwohnergemeinden, Regionalkonferenz Emmental bei gemeindeübergreifenden Pro- jekten, Tourismus Emmental Beteiligte Siehe Anhang 4. Realisierungs- Laufend im Rahmen der Überarbeitung der kommunalen Ortsplanungen zeitraum Projekte gemäss Arbeitsprogramm (Siehe Massnahmenblatt „Inwertsetzung“) Kosten Keine zusätzlichen Kosten für Arbeiten im Rahmen der OP-Revisionen. Zusätzlicher Mittelbedarf der Gemeinden und Regionalkonferenz je nach Aufwertungs- projekten. Hinweise / Koor- − Koordination mit Regionalem Gesamtverkehrs- und Siedlungskonzept (RGSK) unter dination Berücksichtigung des kantonalen Richtplans Wanderroutennetz (Netzergänzungen).

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M11 Stromleitungen und Antennen

Übertragungsleitungen und Funkantennen M 11 Ziel Stromübertragungsleitungen und Funkantennen sind landschaftsverträglich angelegt.

Beschrieb Mehrere grössere und ältere Stromleitungen durchqueren das Emmental und beeinträchtigen heute die Landschaft. Die Einzigartigkeit der charakteristischen, hügeligen Streu-

siedlungslandschaft ist das Kapital des Emmentals.

Abb. 17: Bühl, Eggiwil (Foto: S.Kappeler)

Umsetzung Im Rahmen der Überarbeitung der kommunalen Ortsplan- Landschafts- ungen sind Vorkehrungen zu treffen, damit Funkantennen in die Landschaft eingefügt schutz werden. Werkzeuge - Beim Ersatz bestehender Stromübertragungsleitungen ist deren Landschaftsverträg- Landschaftsent- lichkeit abzuklären. Die Leitungen sind in die Landschaft einzupassen (Linienführung, wicklung Erdverlegung etc.). Leitungen in besonders wertvollen Gebieten (BLN, Moorland- schaft, regionalen Schutzgebieten, Bereich von ISOS) sind wenn möglich ausserhalb zu führen oder in der Erde zu verlegen. - Die Regionalkonferenz unterstützt die Gemeinden beim Formulieren von Bestimmun- gen zum Umgang mit Funkantennen (z.B. Merkblatt, Faktensammlung, Beispiele). Federführung Einwohnergemeinden, Regionalkonferenz Emmental bei gemeindeübergreifenden Pro- jekten Beteiligte Siehe Anhang 4. Realisierungs- Laufend im Rahmen der Überarbeitung der kommunalen Ortsplanungen zeitraum Projekte gemäss Arbeitsprogramm. Kosten Keine zusätzlichen Kosten für Arbeiten im Rahmen der OP-Revisionen. Zusätzlicher Mittelbedarf der Gemeinden und Regionalkonferenz je nach Aufwertungs- projekten. Hinweise / Koor- − Mit Eigentümern der Leitungen und Anlagen dination

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M 12 Regionale Vernetzungsachsen

Raumsicherung und Aufwertung der Fliessgewässer M 12a Ziel Der Hochwasserschutz und die ökologische Funktion der Fliessgewässer sind sichergestellt. Renaturierungsprojekte und gezielte Aufwertungen sind definiert. Beschrieb Auch im Emmental sind in den vergangenen Jahrzehnten viele Fliessgewässer eingeengt, begradigt oder eingelegt worden. Gerade im unteren Emmental (Ebene) betrifft dies viele Gewässer. Diese genügen den heutigen Anforderungen an die ökologischen Funktionen (Vernetzung, Lebensräume) und an den Hochwasserschutz nicht. Eine besondere Bedeutung kommt den Hauptgewässern Emme und Ilfis zu. Sie sind ebenfalls weitgehend verbaut und besitzen ein beträchtli- ches Aufwertungspotential auch für die Nah- und Nächsterholung. Durch Renaturierungsprojekte sowie Aufwertungen im Rahmen des Gewässerunter- halts ist den Fliessgewässern wieder mehr Raum und Dynamik zu gewähren, wobei entsprechende Projekte finanzielle Unterstützung erhalten (u.a. Renaturierungsfonds). Das vom Kanton erstellte GEKOBE ist dabei als Grundlage zu beachten. Die Vernetzung entlang der Fliessgewässer ist im Rahmen der Vernetzungsplanungen nach ÖQV zu verbessern. Das Sichern des Raumbedarfs der Fliessgewässer nach Gewässerschutz- bzw. Was- serbaugesetzgebung erfolgt im Rahmen der Überarbeitung der kommunalen Ortspla- nung. Der Gewässerunterhalt durch die Gemeinden ist zu überdenken, den Verantwortlichen sind die aktuellen Bestrebungen und Bestimmungen im Bereich des Gewässerunter- halts bekannt zu machen. Umsetzung Im Rahmen der Überarbeitung der kommunalen Ortsplanungen alle Fliessgewässer Landschafts- (auch eingelegte) auf dem Gemeindegebiet überprüfen und deren Raumbedarf soweit schutz notwendig rechtlich sichern (Schutzzonenplan und Baureglement).

Werkzeuge − Durchgängigkeit für die Fische bei den Hauptgewässer realisieren (Emme, Ilfis, Grü- Landschaftsent- ene, ...), dabei Schwellen und andere Hindernisse ab- oder umbauen. wicklung − Aufwertung seitlich in die Emme einmündender Fliessgewässer vornehmen und da- bei die Mündungsbereiche fischgängig gestalten und möglichst ausweiten. − Gewässeraufwertungen im Rahmen des Gewässerunterhalts vornehmen − Im kommunalen Richtplan legen die Gemeinden die kommunalen Prioritäten und das Vorgehen bezüglich der Fliessgewässeraufwertung fest. Die Arbeiten sind entspre- chend dem GEKOBE mit der Fachstelle Fischerei zu koordinieren. − Die Gemeinden überdenken und regeln den Unterhalt, wobei eine überkommunale oder teilregionale Lösung geprüft werden soll. − Betreffend den Neophyten am Gewässer prüfen die Gemeinden eine Zusammenar- beit mit den Wasserbaupflichtigen und den Nachbargemeinden (Erfassen der Stand- orte und Bekämpfung der Neophyten). − Die Umsetzung der Vernetzungsplanungen nach ÖQV ist zu fördern (Beratung, Infor- mation) um die Pflege der Ufervegetation zu verbessern und eine standortgerechte Bewirtschaftung der Pufferflächen in den Gewässerräumen sicherzustellen.

Teilrichtplan Landschaft Emmental Umsetzungsprogramm Regionalkonferenz Emmental Seite 44

− Die mit dem Unterhalt beauftragten Stellen werden bezüglich naturnaher Wasserbau- methoden und ökologischer Aufwertung informiert und bei der Ausführung fachlich unterstützt (evtl. regionales Weiterbildungs-Projekt). Federführung Einwohnergemeinden, bei regionalen Projekten Regionalkonferenz Emmental Beteiligte Siehe Anhang 4.. Realisierungs- Laufend im Rahmen der Überarbeitung der kommunalen Ortsplanungen, regionale zeitraum Projekte entsprechend einem zu erstellenden Arbeitsprogramm. Kosten Keine zusätzlichen Kosten für Arbeiten im Rahmen der OP-Revisionen. Zusätzlicher Mittelbedarf der Gemeinden und Regionalkonferenz je nach Förderprojek- ten. Hinweise / Koor- − Projekt Lebensraum Urtenen dination − Naturerlebnis Emme − Schlussbericht „Wasserbau im Fluss“ − Ergänzung: Bericht GEKOBE (Gewässerentwicklungskonzept Bern)

Teilrichtplan Landschaft Emmental Umsetzungsprogramm Regionalkonferenz Emmental Seite 45

Wildwechsel sicherstellen M 12b Ziel Die wichtigen Wildwechsel nach kantonalem Landschafts- entwicklungskonzept (KLEK), gemäss Ökologischem Netz- werk des Bundes (REN) und weitere regionale Wildwechsel sind sichergestellt. Beschrieb Die regional wichtigen Wildwechsel sind bei allen raumwirk- samen Tätigkeiten zu berücksichtigen. Aufgrund der zu erwartenden Siedlungsentwicklung im Emmental sind besonders die Wechsel im Landschaftsraum „Ebene“ (bspw. zwischen Utzenstorf und Aefligen) sowie die Wechsel in den Tälern (bspw. zwischen Hasle und Lützelflüh) zu beachten. Im oberen Emmental sind die Wildwechsel eher weniger gefährdet. Bei Planungen und Eingriffen dürfen die bezeichneten Wildwechsel nicht behindert werden (Ausscheidung von Bauzonen, fest installierte Maschenzäune, Plastiktunnels etc.). Im unteren Emmental ist dem ungehinderten Wildwechsel über die Bahnlinien und Autobahn speziell Beachtung zu schenken (Zäune). Umsetzung Im Rahmen der Überarbeitung der kommunalen Ortsplanungen die Bereiche der Wild- Landschafts- wechsel durchgängig freihalten. Bei baulichen Eingriffen im Bereich der Wildwechsel schutz die Durchgängigkeit des Gebietes für das Wild gewährleisten. Werkzeuge Im Rahmen von Vernetzungsplanungen und bei Aufwertungsprojekten (bspw. Gewäs- Landschaftsent- serrenaturierung) sind in den bezeichneten Korridoren / Gebieten geeignete Strukturen wicklung zu realisieren (Leitstrukturen). Federführung Einwohnergemeinden, überkommunal koordinierte Massnahmen bei Kantonsstrassen Regionalkonferenz Emmental Beteiligte Siehe Anhang 4. Realisierungs- Laufend im Rahmen der Überarbeitung der kommunalen Ortsplanungen, Einzelpro- zeitraum jekte bei sich bietender Gelegenheit im Rahmen von Bauprojekten, regionale Projekte entsprechend einem zu erstellenden Arbeitsprogramm. Kosten Keine zusätzlichen Kosten für Arbeiten im Rahmen der OP-Revisionen. Zusätzlicher Mittelbedarf der Gemeinden und Regionalkonferenz je nach Aufwertungs- projekten. Hinweise / Koor- − RGSK Massnahme S1 dination

Teilrichtplan Landschaft Emmental Umsetzungsprogramm Regionalkonferenz Emmental Seite 46

M 13 Artenschutzmassnahmen Noch nicht ganz überarbeitet

Schutzmassnahmen Geburthelferkröten und andere Arten M 13 Ziel Die Laichgewässer der Geburtshelferkröte und die dazuge- hörenden Landlebensräume im Gebiet der Regionalkonferenz Emmental sind rechtlich gesichert. Aufwertungsmassnahmen und weitere Standorte für die Geburtshelferkröte sind realisiert. Im Rahmen der Ortsplanungen sind Lebensräume für weitere gefährdete Arten bezeichnet und die notwendigen Schutzmassnahmen vorgesehen und umgesetzt. Beschrieb Die Geburtshelferkröte ist eine bundesrechtlich geschützte Amphibienart mit hohen spezifischen Lebensraumansprüch- en an Laichgewässer und Landlebensraum. Für das Emmen- tal ist sie eine typische Amphibienart („Glögglifrosch“ oder„Steichröttli“ genannt). Nach- dem sie ehemals verbreitet vorgekommen ist, finden sich heute nur noch an einzelnen Standorten Populationen (oft in Feuerwehrweihern). Ohne spezielle Schutz- und För- dermassnahmen ist ein weiterer Rückgang der Geburtshelferkröten gegeben. Die Kröte benötigt für ihr Überleben ein Gewässer das frei von Fischen und Enten ist, und in unmittelbarer Nähe einen besonnten Landlebensraum (z.B. Trockenmauer), wo sich die Tiere in Spalten zurückziehen können. Im Emmental sind etliche Standorte der Ge- burtshelferkröten bekannt. Viele dieser Objekte sind bisher noch nicht rechtlich gesi- chert. Zudem könnten mit relativ einfachen Aufwertungsmassnahmen die Lebensbe- dingungen für diese Amphibien verbessert werden. Fundmeldungen (z.B. beim CSCF) zeigen, dass im Emmental weitere gefährdete Arten (z.B. Fledermäuse, Reptilien etc, aber auch seltene Pflanzenarten) vorhanden sind. Der Schutz deren Lebensräume und die Verbesserung deren Lebensbedingungen soll zielgerichtet auf kommunaler Ebene erfolgen. Umsetzung Im Rahmen der Überarbeitung der kommunalen Ortsplanungen werden alle Laich- Landschafts- standorte der Geburtshelferkröte auf dem Gemeindegebiet fachlich beurteilt und in den schutz Schutzzonenplan aufgenommen (ergänzt mit Objekten von kommunaler Bedeutung). Die Regionalkonferenz kann in Zusammenarbeit mit der KARCH regional für die Sensi- bilisierung und Information sorgen. Im Rahmen der Ortsplanungen sind mit Hilfe der Funddaten geeignete Lebensräume und Standorte für weitere gefährdete Arten zu sichern und Aufwertungs- oder Pflege- massnahmen vorzusehen. Werkzeuge Die Regionalkonferenz erarbeitet zusammen mit den Gemeinden und dem KARCH ein Landschaftsent- Förderkonzept für die Geburtshelferkröte. Dabei werden Aufwertungsmassnahmen zu- wicklung gunsten dieser Amphibienart erarbeitet. Diese Massnahmen sind in den kommunalen Richtplanungen (inkl. Vernetzungsplanungen nach ÖQV) aufzunehmen (Gewässer neu anlegen, optimieren, unterhalten, Pufferstreifen, Landlebensräume schaffen, etc.). Die Geburtshelferkröte soll im Emmental als typische Art gefördert werden und dabei zur Sensibilisierung im Umgang mit weiteren gefährdeten Arten dienen. Federführung Einwohnergemeinden. Regionalkonferenz regional Sensibilisierung. Beteiligte Siehe Anhang 4. Realisierungs- Laufend im Rahmen der Überarbeitung der kommunalen Ortsplanungen, regionale zeitraum Projekte entsprechend einem zu erstellenden Arbeitsprogramm. Kosten Zusätzliche Kosten für Erhebung und Beurteilung im Rahmen der OP-Revisionen. Zu- sätzlicher Mittelbedarf der Gemeinden und Regionalkonferenz je nach Förderkonzept. Hinweise / Koor- − Bericht Naturerlebnis Emme dination

Teilrichtplan Landschaft Emmental Umsetzungsprogramm Regionalkonferenz Emmental Seite 47

M 14 Inwertsetzung Landschaft

Ideenkatalog M 14 Ziel Das landschaftliche Potential und authentische Image des Emmentals soll auch wirtschaftlich genutzt werden. Eine nachhaltige Entwicklung wird angestrebt und die Wert- schöpfung in der Region längerfristig verbessert. Das Potential der vielfältigen Landschaften wird nachhaltig genutzt. Beschrieb Die vielfältige und an vielen Orten ursprüngliche Landschaft des Emmentals ist in der Schweiz und darüber hinaus bekannt. Vor allem die Hügel des Emmentals mit den Streu- siedlungen und die Haupttäler prägen das typische Bild. Mit diesen Landschaften werden allgemein Traditionen, Bodenständigkeit und Heimat in Verbindung gebracht (Analog den „Gotthelf-Filmen“). Auch das durch die traditionelle Landwirtschaft entstandene Mosaik an Feldern, Wei- den und Wälder sowie sanft in die Landschaft eingefügte Bauernhöfe gehört zum Em- mental. Obwohl auch eher urbane Gebiete (Burgdorf), Verkehrsachsen und moderne Industriebetriebe zum Emmental gehören, identifiziert und vermarktet sich das Emmen- tal über die traditionellen Werte und Landschaften. Die ursprünglichen Landschaften sind somit ein wichtiger Faktor bei der Vermarktung des Emmentals. Sie sind ein wichtiger Standortfaktor und besitzen grosses Potential. Bereits heute existieren diverse touristische Angebote (Siehe Bericht Anhang 1), wel- che zu grossen Teilen auf der Attraktivität der (Kultur-)Landschaft aufbauen. Dennoch bestehen weitere Möglichkeiten um bestehende Angebote auszubauen oder durch neue Angebote zu ergänzen. Die Inwertsetzung der Landschaft bezieht sich einerseits auf die Nah- und Nächsterho- lung für die Einwohnerinnen und Einwohner des Emmentals und andererseits auf den Tourismus. Wünschenswert aus Sicht des Tourismus wären Besucher, welche meh- rere Tage in der Region bleiben und mehrere Angebote nutzen. Zurzeit zieht das Em- mental hauptsächlich Tagestouristen an. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen jedoch die nötigen Strukturen geschaffen werden. Ein weiterer Aspekt der Inwertsetzung der Landschaft ist die bessere Vermarktung und Nutzung der „einheimischen“ Landschaft und damit zusammenhängend die Stärkung der regionalen Produkte. Insbesondere die Landwirtschaft, welche sich direkt auf die Landschaft auswirkt, ist hier angesprochen. Grundsätzlich lässt nur ein nachhaltiger Umgang mit der „Ressource“ Landschaft eine langfristige Inwertsetzung zu. Aufgrund der kantonsübergreifenden funktionalen Räume und der naturräumlichen Zu- sammengehörigkeit mit Gebieten im Kanton Luzern soll bei der Umsetzung eine Zu- sammenarbeit mit der Region Luzern West und der UNESCO Biosphäre Entlebuch an- gestrebt werden.

Teilrichtplan Landschaft Emmental Umsetzungsprogramm Regionalkonferenz Emmental Seite 48

Werkzeuge Der Charme des Emmentals liegt in seiner Authentizität, der Tradition und der einmali- Landschaftsent- gen Landschaft. Dies gilt es zu vermarkten und sich damit von anderen Regionen ab- wicklung zuheben. Mögliche Ansätze / Ideen zur Inwertsetzung der Landschaft werden nachfol- gend aufgeführt. - Übernachtungsangebote für Klassen- und Ferienlager schaffen in Verbindung mit bestehenden Angeboten wie Erlebnis- / Lehrpfaden und historischen At- traktionen - Die Zusammenarbeit zwischen Landwirten, Verarbeitern, Gastronomie und De- tailhandel regional fördern (z.B. traditionelle Emmentaler Gerichte mit lokalen Nahrungsmitteln). - Auf den Tourismus abgestimmte Verbindung von Verkehr und Ausflugszielen (Wanderetappen mit Übernachtung und Material/Personentransport) - Mehrtägige, individuell buchbare Angebote wie Ausflüge und Events entwi- ckeln. - Durchgehendes Veloroutennetz mit Information über Angebote entlang der Route (zum Beispiel mit Handy-App wie bei der „Käseroute“. - Weit-Biken mit Übernachtungsmöglichkeiten auf Mountainbike-Route - Zusammenschluss von Gasthäusern / Landgasthöfen. Gemeinsames Bezah- lungs- und Dienstleistungssystem - Lancierung eines Gutscheinsystems mit Sponsor (vgl. Murten-Batzen) - Verbindung von Ausflugszielen und Übernachtungsmöglichkeiten und Events. - Traditionelle Angebote im Sinne „Leben wie zu Gotthelfs Zeiten“: Bewusst einfache Unterbringung in schöner Landschaft (Schlafen im Stroh, Bed&Breakfast im Bauernhaus, einfache Hotelzimmer) - Bäder und „rudimentäres“ Wellness (Bsp. Schotten-Bäder, Kneipen) ev. in An- lehnung an die ehemalige Bäderkultur im Emmental. - Kulinarische Wanderungen / Velotouren in Kombination mit lokalen Produkten und Besichtigung der Herstellung (Käse, Wurst, Süssmost, Beerenweine etc.) - Veranstaltung einer Genuss-Messe oder Genuss-Woche mit Regionalproduk- ten - Übernachtungsmöglichkeiten für grosse Gruppen oder mehrere Personen. Va- riante 1: Authentische Unterbringung: „fehlender“ Luxus wird durch Authentizi- tät, Tradition und Landschaft aufgewogen („Ämmentaler-Bure-Z’Morge“ in der Bauernhausstube), Variante 2 Ausbau Seminarbetrieb, Variante 3 Familienfe- rien im Stil von REKA. - Die Regionalkonferenz unterstützt themen- und branchenübergreifende Pro- jekte zur Inwertsetzung der Landschaft. - Projekt initiieren, das zum Ziel hat, ein Netz von Stellplätzen einzurichten und bekanntzumachen, wo Camper während 2-4 Tagen verweilen können. - Lancieren von Nischenangeboten („Heiraten im Emmental“ „Taufi in Trueb“,..) Federführung Regionalkonferenz Emmental (ev. Emmental Tourismus), Beteiligte Siehe Anhang 4. Realisierungs- Laufend aufgrund eines durch die Regionalkonferenz Emmental und den Emmental zeitraum Tourismus zu erstellenden Terminprogramms Kosten Je nach Projekt Hinweise / Koor- − Synergien zwischen touristischen Angeboten und Naherholung dination

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Genehmigungsvermerk

Der vorliegende Teilrichtplan Landschaft ersetzt den Richtplan Landschaft des Planungsverbandes Region Burgdorf von 1977 und den Richtplan Landschaft des Planungsverbandes Region Oberes Emmental von 1983.

Mitwirkungsverfahren vom 6. Januar 2014 bis 28. Februar 2014

Vorprüfung vom 19. Februar 2015

Beschlossen durch die Regionalkonferenz am 12. November 2015

Der Präsident Die Geschäftsführerin

sig. S. Leuenberger sig. K. Wiedmer

Samuel Leuenberger Karen Wiedmer

Die Richtigkeit der Angaben bescheinigt

Burgdorf, den 17. Dezember 2015, die Geschäftsführerin sig. K. Wiedmer

Genehmigt durch das Amt für Gemeinden und Raumordnung des Kantons Bern:

8. März 2016 sig. S. Ghioldi

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Anhang 1

Streusiedlungsgebiet gemäss kantonaler Richtplanung

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Anhang 2

Musterbaureglement Landschaftschongebiete, Landschaftsschutzgebiete

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Anhang 3

Stromübertragungsleitungen von regionalem Interesse

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Anhang 4

Beteiligte Stellen

Entsprechend den Inhalten der Massnahmen kann oder muss die federführende Stelle weiter Be- teiligten beiziehen oder begrüssen. Die folgende, unvollständige Liste umfasst momentan wichtig Ansprechpartner im Gebiet der Regionalkonferenz Emmental:

Gemeinde Ebene:

Einwohnergemeinden in den betreffenden Massnahmengebieten (Liste unvollständig) Lokale Natur- und Vogelschutzorganisationen: Natur und Vogelschutz Burgdorf und Umgebung, Kirchberg Natur und Vogelschutzverein Wasen, Wasen Langnauer Vogelschutz, Langnau Naturerlebnis Emme, Burgdorf Lokale Jagdvereine: Jagd und Wildschutzverein Oberemmental (JWVO), Lauperswil Jägerverein Konolfingen (JVK), Konolfingen Jagd und Wildschutzverein Trachselwald (JWVT), Wasen Jagd und Wildschutzverein Burgdorf (JWVB), Rüfenacht Lokaler Verkehrs- bzw. Verschönerungsverein: Verkehrsverein Röthenbach i.E., Röthenbach Langnau Tourismus, Langnau i.E Verkehrsverein Affoltern, Häusernmoos Verkehrsverein Signau, Signau Tourismus Trub, Trub Verkehrsverein Eggiwil, Eggiwil Lokale Wasserbauträger: Lebensraum Urtenen, Hindelbank Schwellenkooperationenen / Schwellenverbände Lokales Gewerbe: Gewerbeverein Langnau, Langnau Gewerbeverein Eggiwil-Röthenbach, Eggiwil Landwirtschaftsorganisationen Unterkünfte und Gastronomie

Regionale Ebenen

Regionalkonferenz Emmental, Burgdorf Region Luzern West UNESCO Biosphäre Entlebuch Natur- und Heimatschutzorganisationen Regionalsektion Unteremmental, Burgdorf Regionalsektion Oberemmental, Bern Berner Heimatschutz, Regionalgruppe Burgdorf-Emmental Bern Gewerbe: Energieregion Emmental, Trubschachen Junge Wirtschaftskammer Emmental, Lohn-Ammannsegg Tourismus Emmental Tourismus, Burgdorf Verein Historische Eisenbahn Emmental (VHE), Huttwil

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Kanton

Kantonale Verwaltung: Amt für Gemeinden und Raumordnung das Kantons Bern, Bern Amt für Wald des Kantons Bern, Bern Waldabteilung 6 Burgdorf-Oberaargau, Koppigen Waldabteilung 4 Emmental, Bärau Waldabteilung 3 Thun – Niedersimmental, Spiez Tiefbauamt des Kantons Bern, Oberingenieurkreis IV, Burgdorf Kantonale Denkmalpflege, Amt für Kultur, Bern LANAT, Bern Abteilung Naturförderung des Kantons Bern, Münsingen Fischereiinspektorat des Kantons Bern, Münsingen Jagdinspektorat des Kantons Bern, Münsingen Inforama Emmental, Bärau Inforama Oeschberg, Koppigen Inforama Rütti, Zollikofen Natur- und Heimatschutzorganisationen Pro Natura Bern, Bern KARCH Koordinationsstelle für Amphibien- und Reptilienschutz in der Schweiz, Bern Reptilien (Mittelland), Köniz Amphibien (BE Ost), Münsingen Gewerbe: Stomversorger, Bernische Kraftwerke, Bern Verkehrsbetriebe, BLS, Bern-Lötschberg-Simplon Bahn, Bern Verkehrsbetriebe STI, Thun Tourismus Berner Wanderwege, Bern Luzerner Wanderwege, Luzern

Schweiz

Verschiedene: Fonds Landschaft Schweiz, Bern Stiftungen (Finanzierung) Via Storia - Zentrum für Verkehrsgeschichte, Bern