Kirchliches Amtsblatt Der Evangellsch-Lutherischen Landeskirche Mecklenburgs Jahrgang 1954 Ausgegeben Schwerin, Freitag, Den 12

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Kirchliches Amtsblatt Der Evangellsch-Lutherischen Landeskirche Mecklenburgs Jahrgang 1954 Ausgegeben Schwerin, Freitag, Den 12 ._ Nr. 3 Kirchliches Amtsblatt der Evangellsch-Lutherischen Landeskirche Mecklenburgs Jahrgang 1954 Ausgegeben Schwerin, Freitag, den 12. Februar 1954 Inhalt: I. Bekanntmachungen und Mitteilungen 14) Lehr· und Lernplan für den Konfirmandenunterricht 1. Bekanntmachungen und Mitteilungen. 14) G. Nr. / 721 / 40 II 24 d daß weder der Ausschuß einen diesbezüglichen Vor­ Lehr- und Lernplan für den Konfirmandenunterricht schlag zu machen sich in der Lage sah, noch der Ober­ kirchenrat in diesem Zeitpunkt sich entschließen Für den Konfirmandenunterricht in unserer Landes­ konnte, die Dauer des Konfirmandenunterrichts einheit­ kirche sind bis zur Stunde die am 24. Juni 1926 erlas­ lich neu festzulegen. Bisher wurde der Regel nach zwei­ senen Richtlinien für den Konfirmandenunterricht - jähriger Unterricht erteilt. Dabei muß allerdings darauf Kirchliches Amtsblatt 1926 Nr. 13, S. 116 - in Geltung hingewiesen werden, daß erst der zum mindesten Alle späteren saehbetreffenden Verordnungen haben außerordentlich fragwürdige Zustand des Religions­ eine Ergänzung bezüglich des Aufbaues und Inhalts des unterrichtes während der Zeit des nationalsozialistischen Unterrichts nicht gebracht. Nun sind aber seit dem Er­ Regimes zuerst einzelne Amtsbrüder und schließlich laß der genannten Richtlinien Verhältnisse eingetreten, dann die gesamte Landeskirche dazu führte, den Kon­ die es fraglich erscheinen lassen, ob es heute noch ver­ firmandenunterricht auf zwei Jahre auszudehnen. Vor­ antwortet werden kann, den Konfirmandenunterricht her wurde er einjährig erteilt. Es leben unter uns noch nut auf jenen Richtlinien aufzubauen. Einmal hat die zahlreiche Pastoren und Gemeindeglieder, die al.s Vor­ bereits vor mehr als einem Jahrzehnt eingeführte zwei­ bereitung auf ihre Konfirmation einen halbjährigen jährige Dauer des Unterrichts für die Ausweitung und Unterricl1t erhielten. Es wird ebensowenig übersehen Ordnung des Stoffes neue Möglichkeiten geschaffen. werden können, daß nach der fast völligen Auflösung Es ist schon damals von vielen als ein Mangel empfun­ der religiösen Unterweisung in den dreißiger Jahren den worden, daß die Ausdehnung des Unterrichts auf sich jetzt eine Festigung des christlichen Unterrichts in-­ zwei Jahre nicht ein entsprechendes Angebot einer der Christenlehre zum Teil schon vollzogen hat, zum neuen Ordnung zur Folge hatte. Vor allem wurde aber Teil zu vollziehen im Begriff ist. Es scheint danach durch die Einführ~g der Christenlehre dem Konfir­ manches dafür zu sprechen, daß eine Beschränkung des mandenunterricht ein dankenswerter Unterbau geschaf­ Konfirmandenunterrichts auf 1 Y2 Jahre vorgenommen fen, der nicht ohne Rückwirkung auf die Auswahl, Ord­ wird. Manchem der besonders stark in Anspruch ge­ nung und Gestaltung des Unterrichtsstoffes bleiben n0mmenen Pastoren würde damit zweifellos eine er­ kann. Tatsache ist zudem, daß in wachsendem Maße, vor wünschte Entlastung gewährt. Trotz all dieser Gründe allem von jüngeren Pastoren, immer unüberhörbarer, hat der Oberkirchenrat sich nicht entschließen können, nach einer Hilfe für die Gestaltung des Konfirmanden­ eine allgemeine Änderung in der Festsetzung der Dauer unterrichts gerufen wird. des Konfirmano~nunterrichts anzuordnen. Gleichwohl Aus diesen Gründen hat sich der Oberkirchenrat ent­ hält er es unter Berücksichtigung der angeführten Tat­ schlossen, einen Arbeitskreis von Pastoren zu berufen, sachen für geboten, Pastoren und Gemeinden, die einen dem die Aufgabe gestellt wurde, einen Lehr- und Lern­ begründeten Antrag aufVerkürzung desKonfirmanden­ plan für den Konfirmandenunterricht zµ erarbeiten. In unterrichts auf '1 Y2 Jahre vorlegen; die Möglichkeit zu diesem ·Arbeitskreis waren alle Kirchenkreise unserer solcher Verkürzung zu geben. Entsprechende Anträge Landeskirche durch je einen, in der Regel seitens des müssen mit Begründung bis spätestens 1. April dieses Landessuperintendenten bestimmten Pastor vertreten. Jahres auf dem Dienstwege beim Oberkirchenrat ge­ In einer Reihe von Besprechungen ist ein Lehr- und stellt werden. Damit soll einer endgültigen Regelung Lernplan erarbeitet worden, der nunmehr den Pastoren die über kurz oder lang getroffen werden nl.uß nicht zur Erprobung vorgelegt wird. Es ist nicht daran ge­ vorgegriffen werden. ' . dacht, diesen Plan mit allgemein verpflichtender Wir­ Wenn es schon sonst, wo irgend die Möglichkeit dazu be­ kung einzuführen. Bis zu einem noch nicht feststehen­ steht, als dringend wünschenswert bezeichnet werden den Zeitpunkt soll er vielmehr erprobt werMen. Das muß, daß die Christenlehre solange wie möglich neben bedeutet, daß kein Pastor verpflichtet sein soll, ihn dem Konfirmandenunterricht hergeht, so ist bei der Ge­ seinem Unterricht zugrunde zu legen. 'Allerdings sollte nehmigung für die nur 1 % jährige Dauer des Konfir­ nicht übersehen werden, daß, von anderem abgesehen, mandenunterrichts unerläßliche Voraussetzung, daß die schon die Rücksicht auf solche Konfirmanden,-die wäh• Katechumenen die Christenlehre bis zum Eintritt in den rend ihres Unterrichts von einer Gemeinde in die andere Katechumenenunterricht, also bis zum Herbst des Jah­ überwechseln, es nahelegt, ein Opfer individueller Ge­ res, regelmäßig besuchen. Gerade der zweite Teil des staltungswünsche zugunsten eines einheitlichen Lehr­ Christenlehrestoffplanes für das 6. Schuljahr enthält plans zu bringen. Der Erprobungscharakter hat anderer­ einen so bedeutsamen biblischen und kirchengeschicht­ seits zur Folge, daß alle, die sich zu- solcher Erprobung lichen Stoff, daß auf ihn nur dort verzichtet werden entschließen, damit zugleich die Verantwortung zur kann, wo schlechthin keine Möglichkeit zur Christen­ kritischen Prüfung und Stellungnahme übernehmen. Es lehre auch während dieser Zeit gegeben ist. wird ausdrücklich gebeten, begründete kritische Stel­ Der hierunter vorgelegte Lehr- und Lernplan gibt die lungnahmen und Änderungsvorschläge dem Oberkir­ Möglichkeit, sowohl in einem zweijährigen wie in chenrat vorzulegen. einem !%jährigen Unterricht verwendet zu werden. Es Von wesentlicher Bedeutung für die Benutzung des sind in zwei Abschnitten des Planes bewegliche Stellen Lehrplans ist ohne Zweifel die Dauer des Konfir­ geschaffen, die es ermöglichen, bei längerer Dauer die mandenunterrichts. Es hätte nahegelegen, hierfür in Höchststundenzahl, bei kürzerer dieMindeststundenzahl dem jetzigen Zeitpunkt- eine eindeutige Bestimmung einzusetzen. Es wird also, so bedauerlich es immer zu treffen. Es liegt aber in det Sache selbst begründet, bleibt, wenn der hier eingesetzte kirchengeschichtliche 11 Stoff gekürzt werden muß, durch solche Weglassung das der Unterricht aber erst mit dem neuen Schul­ Gesamtgefüge des. Lehrplanes nicht gesprengt. jahr anfängt, ist kein allgemein gültiger An­ über den theologischen Ausgangspunkt für die Stoff­ fangstermin angesetzt. auswahl und Anordnung soll in Kürze nur folgendes Der Ausgleich ergibt sich in der Zeit vor gesagt werden: Weihnacllten, wo entsprechend ausführlicher auf die Geschicllte der Kirclle eingegangen Zugrunde gelegt wurde Sinn und Bedeutung der Kon­ werden kann, wenn der Unterricht früher firmation, wie sie in der Lebensordnung unserer Lan­ beginnt. deskirche und der liturgischen Ordnung für die Konfir­ mation Ausdruck gefunden haben. Von hier aus wurde 2.Spalte: Die angegebenen Stundenzahlen sind Ricllt­ die Aufgabe des Konfirmandenunterrichts in einer drei­ zahlen, die in der Praxis sich selten werden fachen Richtung_ bestimmt. einhalten lassen. Es wird darauf ankommen, mit dem betreffenden Stoff in der ange­ Er ist gebenen Jahreszeit fertig zu werden, um nicht 1. Sakramentsunterricht, indem er von der Taufe zum am Ende des Lehrgangs zeitlich ins Gedränge Heiligen Abendmahl führt, zu kommen und dann bei den letzten Haupt­ stücken zu sehr kürzen zu müssen. 2. Glaubensunterricht, indem er von der Taufe zum Glauben leitet, 3. Spalte: Unterriclltsstoff ist bis auf die Zeit von Be­ ginn bis Weihnachten Luthers Kleiner Kate­ 3. seelsorgerlich-kirchlicher Unterricht, indem er vom chismus. In Klammern werden kurze Hinweise Glauben zur christlichen Bewährung in Haus, Leben, auf Unterrichtsthemen beigefügt, die sicll Kirche und Gemeinde Weisung und Hilfe bietet. nicht immer ohne weiteres aus dem Kate­ Auch wo die verschiedenen Linien so miteinander ver­ cllismusstück ergeben, aber an dieser Stelle flochten sind, daß sie einzeln nicht sichtbar werden, hat behandelt werden sollten. dies Verständnis und diese Zielbestimmung des Konfir­ 4. Spalte: Mit einem „x" vor der Stefümangabe sind die mandenunterrichts die Aufstellung des Planes ständig Sprüclle versehen, die zum Lerngut der entscheidend bestimmt. Christenlehre (Klasse 1-:-6) gehören. Der Oberkirchenrat hofft, daß der vorliegende Plan bei In Klammern gesetzt sind die Sprüclle, die zu­ aller erwünschten Möglichkeit, ihn zu verbessern schon sätzlicll vorgeschlagen werden. Alle anderen jetzt dazu dienen kann, in einem der wicll,tigsten Sprüche gelten als Minimalstoff, der gelernt Zweige des pastoralen Dienstes wertvolle Hilfe zu werden muß. leisten. · Das Spruchgut wird in Anlage I zunächst in vollem Wortlaut, sodann nach den bibliscllen Schwerin, den 22. Januar 1954 Bücllern geordnet beigefügt. Der Oberkirchenrat 5.Spalte: Das Liedgut, das in Anlage II zusammen­ Maercker gefaßt ist, erscheint reichlich; ein großer Teil ist schon aus der Christenlehre bekannt. In Vorbemerkungen Klammern sind zusätzlich vorgesclllagene Lieder beigefügt. Die erste Nummern-Reihe 1. 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