Kunst-Und Kulturbericht Frauenkulturbericht Der Stadt Wien
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KUNST- UND KULTURBERICHT DER STADT WIEN 1999 HERAUSGEGEBEN VON DER GESCHÄFTSGRUPPE KULTUR DES MAGISTRATS DER STADT WIEN AMTSFÜHRENDER STADTRAT FÜR KULTUR DR. PETER MARBOE © 2000 Magistrat der Stadt Wien Für den Inhalt verantwortlich: Dr. Bernhard Denscher (MA 7) Dr. Ferdinand Opll (MA 8) Dr. Walter Obermaier (MA 9) Dr. Günter Düriegl (MA 10) Wolfgang Wais (Wiener Festwochen) Dr. Gerald Matt (Kunsthalle Wien) Dr. Peter Zawrel (Wiener Filmfonds) Dr. Karl Albrecht -Weinberger (Jüdisches Museum der Stadt Wien) Bezugsadresse: MA 7 - Kulturabteilung Friedrich Schmidt -Platz 5 A - 1082 Wien e-mail: [email protected] http://www.wien.gv.at/ma07/ INHALT VORWORT KULTURABTEILUNG DER STADT WIEN (MA 7) Musik Theater Literatur Bildende Kunst Kunsthalle Wien Alltagskultur Altstadterhaltung und Denkmalpflege Bezirksmuseen Ehrungen Interkulturelle Maßnahmen Stipendien Film und Video Wiener Filmfinanzierungsfonds Wiener Festwochen Beratungsstelle für Kulturarbeit WIENER STADT- UND LANDESARCHIV (MA 8) WIENER STADT- UND LANDESBIBLIOTHEK (MA 9) MUSEEN DER STADT WIEN (MA 10) Jüdisches Museum der Stadt Wien FÖRDERUNGEN . VORWORT Stadtrat Dr. Peter Marboe Der Kunst- und Kulturbericht gibt Auskunft über frontation mit der Kunst aufzuwerten. Wenn Max die Ausgaben der Stadt Wien im kulturellen Reinhardt vom Ensemble auf der Bühne im Bereich, über den Einsatz von rund zwei Miteinander mit dem Ensemble im Publikum Milliarden Schilling Steuermitteln für Kunst und gesprochen hat, so hat das nicht nur für das Kultur. Damit stellt sich auch die Frage der Theater seine Gültigkeit, sondern auch für alle Legitimation. Was kann und will die Kulturpolitik anderen kulturellen Bereiche. Für dieses mit dieser doch erheblichen Summe bewirken? Miteinander hat die Kulturpolitik einzutreten, Trägt sie dazu bei, das Leben der Menschen in indem sie Barrieren zwischen Publikum und dieser Stadt schöner, sinnvoller, erfüllter zu Künstlern abträgt, indem sie allen kulturellen gestalten? Ist der finanzielle Aufwand dafür in Sparten und für die darin tätigen Künstler ge Zeiten schwieriger Budgets gerechtfertigt? Gibt rechte Chancen eröffnet und damit auch die es das Einverständnis der Bürger, der notwendigen Voraussetzungen für künstlerische Steuerzahler, mit der Kulturpolitik, mit den Arbeit schafft. Maßnahmen, die hier gesetzt werden? Die Wiener Kulturpolitik hat in den vergangenen Wir sind in Wien in der glücklichen Lage, eine Jahren erfolgreich versucht, das Kulturleben der weitgehende Zustimmung der Bevölkerung mit Stadt in diesem Sinn weiterzuentwickeln. So dem kulturpolitischen Engagement der Stadt wurde mit der Einrichtung des voraussetzen zu können, ohne die von der „Theaterdienstags“ ein weiterer Schritt der Identifikation der Stadt als Kulturmetropole Theater hin zum Publikum ermöglicht. Mit den getragen wird. Diese Zustimmung schlägt sich im Bau befindlichen Zentren für Kinderkreativität auch in den politischen Gremien der Stadt oder Tanz im Museumsquartier werden Defizite nieder, die generell Maßnahmen, Reformen, ausgeglichen, die die Stadt bisher in diesem Verbesserungen im kulturellen Bereich positiv Bereichen hatte. Ob Film, Jazz oder und zustimmend gegenüber stehen. Alltagskultur: entscheidende Weichenstellungen Grundlage dafür ist das Bewusstsein, dass schaffen neue Optionen für die Zu kunft. Kultur immer mehr als sinnstiftendes Element Einige Beispiele: Neben den großen Institu im weitesten Sinn begriffen wird. Kultur bringt tionen der bildenden Künste entstehen im die Menschen zusammen, schafft Kontakte und Museumsquartier unter anderem ein Kinder- Kommunikation, trägt durch Erleben letztlich kreativ- und ein Tanzzentrum. dazu bei, dem Leben mehr Sinn zu geben. Für Die Kultur für die nachkommende Generation die immer differenziertere, von Parti zugänglich zu machen, das Publikum, die kularinteressen bestimmte Gesellschaft stellt Rezipienten der Kultur schon in jungen Jahren die Kultur einen Integrationsfaktor dar, für die zu gewinnen, war von Anfang an ein erklärtes mündigen BürgerInnen ein wesentliches Mittel Ziel der Kulturpolitik dieser Regierung. Dazu der Artikulation. Kunst und Kultur können gehören die Vernetzung der entsprechenden schließlich auch jenes Bewusstsein für Identität Angebote, die Qualitätssicherung in der und Gemeinschaft schaffen, das auch Kinderkultur, das Eingehen auf die Bedürfnisse dialogfähig ist, Partnerschaften eingehen kann, von Kindern und Jugendlichen, aber auch die Respekt vor dem anderen zeigt. Früherkennung großer Talente. Das nun in Bau „Kultur ist die Substanz, um die es in der Politik befindlichen Kinderquartier wird dann ein geht“ hat Richard von Weizsäcker gesagt und umfassendes Angebot zur künstlerischen damit der Kultur einen umfassenden Stellenwert Auseinandersetzung und Betätigung bieten: mit eingeräumt. Die ethische Dimension, die dem Kindermuseum „Zoom“, das in erweiterter Weizsäcker damit anspricht, braucht eine Form permanente und Wechselausstellungen kulturpolitische Programmatik. Eine Pro zeigen wird, mit dem Theater für Kinder, mit grammatik, die im Sinne humaner, demokra einer Probebühne, mit Workshops und einer tischer Politik Rahmenbedingungen für die freie Infostelle für Kinderkultur. Entwicklung der Künste setzt, die den Künstlern Auch das neue Zuhause für den Tanz im die bestmögliche Entfaltung ihrer Kreativität Museumsquartier nimmt bereits konkrete ermöglicht, die auch Unkonventionelles und Formen an. Auf rund 1200 Quadratmetern ist ein Neues nicht nur zulässt, sondern bewusst neues Tanzzentrum im Entstehen, das mit drei fördert. Studios, einer entsprechenden Infrastruktur und Dabei ist aber auch der Dialog mit dem Publi einer Tanzhalle für rund 300 Besucher sowie der kum zu suchen und seine Position im Möglichkeit der Bespielung der großen Verstehen, im Wahrnehmen und in der Kon . Veranstaltungshalle für 1000 Besucher dem Bereits abgeschlossen sind die Reformen im Tanz neue Entwicklungsmöglichkeiten gibt. Film- und Kinobereich. So wurden die Insgesamt präsentiert sich das Museums Budgetmittel für die Filmfinanzierung von 50 auf quartier derzeit als größte Kulturbaustelle 110 Millionen Schilling aufgestockt und zugleich Europas. Die Mischung aus großen und die gesamte Struktur der Filmfinanzierung kleineren Institutionen, die im Quartier ihren reformiert und in Richtung Eigenständigkeit Platz finden werden, verspricht einen Standort ausgerichtet. Damit wurden seitens der Stadt vielfältigen kulturellen Lebens, wie ihn Wien in die Voraussetzungen geschaffen, Wien dieser Form noch nie hatte und der auch inter längerfristig wieder zu einem attraktiven national kein Beispiel haben dürfte. Weitere Produktionsstandort für den Film zu machen. große Bauprojekte im Kulturbereich, die derzeit Das Festival „Viennale“ hat – mit der Präsi durchgeführt werden, sind die bereits weit dentschaft des vielfach „Oscar“-gekrönten aus gediehene Sanierung des Wiener Konzert Wien gebürtigen Produzenten Eric Pleskow hauses und der Neubau für das Wiener Stadt noch an Attraktivität und internationaler und Landearchiv in einem der Simmeringer Akzeptanz gewonnen. Um die urbane Kino Gasometer. Das Archiv kann damit seine landschaft in Wien konkurrenzfähig gegenüber Platzprobleme in einem architektonisch weg den Multiplex -Centers zu halten, wurde eine mit weisenden Gesamtprojekt lösen, das die wert zehn Millionen Schilling jährlich dotierte vollen Industriebauten der Jahrhundertwende Kinoförderung ins Leben gerufen, die den einer neuen Bestimmung zuführt. Vor der innerstädtischen kleineren Kinos helfen soll, Fertigstellung im Herbst dieses Jahres steht programmatisch und infrastrukturell für das schließlich das Projekt Judenplatz mit dem Publikum noch attraktiver zu werden und damit Mahnmal von Rachel Whiteread und dem ihr Publikum zu halten. gesamten musealen Bereich von den mittel Um die genannten Schritte zu setzen – wie alterlichen Ausgrabungen bis zum Informa generell für das gesamte Spektrum der kultur tionsraum über die Shoa im renovierten politischen Arbeit – bedurfte es der engagierten Misrachi-Haus. und kenntnisreichen Mitarbeit der politischen In Angriff genommen wurde 1999 auch die Gremien, vor allem der Mitglieder der wichtige Frage der Restitution von Kulturgütern. Stadtregierung und des Kulturausschusses wie Es wurde für die betreffenden Abteilungen, vor der zuständigen Beamtenschaft. Ihnen allen ist allem das Historische Museum der Stadt Wien, ebenso zu danken, wie den Steuerzahlern, die die Stadt - und Landesbibliothek und das Stadt letztlich alle kulturpolitischen Initiativen er und Landesarchiv, eine unabhängige möglichen. Der Dank für all das, was in Wien Kommission eingerichtet, die die Aufgabe hat, kulturell geschieht, gilt aber vor allem den ungeklärte Provenienzfragen von Kunstwerken Künstlern und den in der Kulturvermittlung zu klären, die in der Zeit des Tätigen. Sie alle leisten ihren Beitrag dazu, Nationalsozialismus und danach vor allem von dass die Stadt sich bewegt, dass sie sich jüdischen Besitzern „erworben“ wurden. Die weiterentwickelt, dass sie als Kulturmetropole Kommission gibt nach Klärung der Sachlage ihr auch heute bestehen kann. Dafür gilt ihnen Sachurteil an die zuständigen Politiker weiter, unser Dank und die Versicherung, dass die die entsprechend dieser Empfehlung die Wiener Kulturpolitik auch in Zukunft alles tun notwendigen Schritte einleiten. wird, um die bestmöglichen Voraussetzungen für die Kreativen der Stadt zu schaffen. KULTURABTEILUNG DER STADT WIEN (MA 7) MUSIK 1999 stand im Zeichen zahlreicher Jubiläen. und Bedeutung. Wettbewerbe bieten dazu