Freitagnacht-Kryptos: Der Monster-Alligator
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Freitagnacht-Kryptos: Die Seeschlange(n) des Comer Sees Seit 1946 wird regelmäßig von einem Ungeheuer berichtet, das im malerischen Comer See in Italien lebt – Dutzende Sichtungen sind bereits registriert. Der Comer See bei Varenna, ausnahmsweise ohne Seeschlange Nun schien es fast so, als sei das Rätsel aufgeklärt: Am Ufer wurde eine Riesenschlange angeschwemmt. Wie die Zeitung „Provincia di Como“ am 3. September 2021 auf ihrer Homepage berichtet, wurde in Sorico, am nördlichen Seeende, ein vier Meter langer Python tot aufgefunden. Er lag am Ufer des Flusses Mera, der aus den Alpen kommend dort in den See mündet. Der Kadaver der Riesenschlange. Foto: La Provincia Ein (ungenannter) „sehr verängstigter“ deutscher Tourist habe das Tier entdeckt und sofort Alarm geschlagen. Er sei zuerst sehr erschrocken gewesen, habe dann aber festgestellt, dass sich das Tier nicht mehr bewegte. Er verständigte unmittelbar die Provinzpolizei. Als die Polizeipatrouille das Tier untersuchte, stellte sie fest, dass es definitiv tot war. Ein Sprecher der Polizei identifizierte die Riesenschlange als Python – ein Tier, das am oberen Comer See und dem nahen Naturreservat Pian di Spagna natürlich nicht vorkommt. Der Kadaver war vier Meter lang und maß etwa zwanzig Zentimeter im Durchmesser. Es müsse sich um ein ausgebüxte „Haustier“ handeln, mutmaßte die Polizei (bereits in den Vorjahren wurden Pythonkadaver im Gardasee angeschwemmt). „Es gibt spezielle Schlangenfarmen, allerdings nicht in der Provinz Como“, erklärte Marco Testa, der Kommandant der Provinzpolizei. „Eine gezüchtete Python ist eigentlich wenig gefährlich, sie kann sich aber an jede Art von Tier klammern, auch an große, die sie zerquetscht und dann auffrisst; das gleiche könnte natürlich auch einem Menschen passieren.“ Er nimmt an, dass die Python ihrem Halter entkommen sei und dann verhungerte, weil sie keine Nahrung fand. Er schätzte das Alter des verendeten Tieres auf 15 Jahre. (Quelle:La Provincia vom 3. September 2021) Seeschlangen sind im Comer See lange bekannt Das Dorf Argegno in der Lombardei, hoch über dem Comer See Ein ganzes Kapitel meines Buchs „Die Seeschlange vom Comer See“ widmet sich den Sichtungen ab 1946. Es wurde allerdings bereits in der Renaissance von riesigen Fischen im See gemunkelt, und seit Fertigstellung des Buches bin ich noch auf drei weitere Berichte vor 1946 gestoßen. Max Nohl 1858 Der Königliche Baumeister Max Nohl (1830-1863), Architekt u.a. der Synagoge Berlin und des Kristallpalasts Köln, unternahm 1858 eine Reise nach Italien, deren Tagebuch posthum veröffentlicht wurde. Es heißt darin im Eintrag vom 8. August 1858 in Cadenabbia: „Manche kleine heitere Ereignisse, … die vermeintliche Seeschlange“ (Max Nohl: Tagebuch einer italienischen Reise. Stuttgart: Ebner und Seubert 1866, S. 53). Leider verraten die kargen Worte nicht, was mit der „vermeintlichen Seeschlange“ gemeint war – ein Seil, das wie eine schwimmende Schlange wirkte, oder Wellen, die eine echte, große Seeschlange vortäuschten – oder noch etwas anderes. Virginia Johnson, 1902 Die in Brooklyn geborene Schriftstellerin Virginia Johnson (1849–1916) verbrachte den größten Teil ihres Lebens in Europa. In ihrem Reisebuch „Lake Como: a world’s shrine“ schreibt sie über die Fischer des Sees: „Wer kann schon sagen, welche Fabelwesen die Tiefen des Sees verbergen, halb Ungeheuer und halb Wassermann, an die die Alten glaubten? Die Felsüberhänge sind trügerisch, man vermag die Leichen der Ertrunkenen nur selten zu bergen. Welche Furcht, wenn sich diese Formen zuweilen in den Netzen verfangen!“ (Virginia Wales Johnson: Lake Como: a world’s shrine. A. S. Barnes & company, 1902, S. 192) Ian H. Discoll, 1945 Über Ian H. Driscoll weiß ich nur, dass er Bücher über Flugzeuge und die Weltkriege schrieb. Er muss irgendwann vor 1945 den Comer See besucht haben. Eine seiner Bekannten, eine Frau namens Daphne, angelte damals ein Ungeheuer im See: „Wir fuhren weiter zur Villa Carlotta [bei Tremezzo am Südwestende des Sees], dort mieteten wir uns ein Boot und verbrachten den Sommerabend mit Angeln. Wir hatten kein besonderes Glück, doch Daphne ließ das Boot in einem wilden Augenblick des Enthusiasmus fast kentern, als sie sich einbildete, sie hätte einen Wal am Haken. Als wir die Schnur schließlich eingezogen hatten, fanden wir am Haken nichts außer ihrem Wurm, der unangetastet war. Sie aber duldete – trotz dieser unbestreitbaren Tatsache – keinen Widerspruch, nichts weniger als das Ungeheuer vom Loch Ness hätte sie am Haken gehabt.“ (Ian H. Driscoll: Mercury sped on. J. Crowther & Goodsman, 1945, S. 133) Promenade am Comer See Buchtipp Sie sind nach wie vor eines der beliebtesten Reiseziele der Deutschen und waren seit Jahrhunderten der Ort, an dem Menschen aus dem Norden – darunter Goethe – zum ersten Mal den mediterranen Charme des Südens fühlten: die oberitalienischen Seen. Fünf große und mehrere kleine Seen, alle in Flusstälern gelegen, die durch Gletscher während der letzten Eiszeit ausgeschliffenen wurden, strecken sich wie Finger von der heißen Po-Ebene bis in die schneebedeckten Alpen. Es ist ein uraltes Kulturgebiet, mit Felszeichnungen der Menschen der Stein-, Bronze- und Eisenzeit, es ist auch die Gegend, aus der viele der großen klassischen römischen Autoren kamen: Plinius der Ältere und der Jüngere aus Como, Vergil aus Mantua, Catull aus Verona und Livius aus Padua. Ein solch historisch und touristisch erschlossenes Gebiet sollte keine Geheimnisse mehr bergen – und doch: Kaum jemand weiß, dass die oberitalienischen Seen Ungeheuerseen sind, vergleichbar mit dem schottischen Loch Ness. In den meisten dieser Seen werden von den Anrainern und von Touristen immer wieder Ungeheuer gesichtet. Hat der dunkle Moorsee Loch Ness ein eigenes düsteres Flair, so ist bei den Alpenseen Italiens eigentlich kaum vorstellbar, dass die Existenz eines überlebenden Sauriers von den klassischen Autoren, den Gelehrten der Renaissance und den Tourismusmanagern übersehen worden sein sollte. Und doch sehen Augenzeugen dort unheimliche Wesen aus den blauen Fluten auftauchen. Dieses Buch erzählt die Geschichte des Ungeheuers vom Loch Maggiore, vom Lariosaurus des Comer Sees, der Hydra des Idro-Sees und von den Drachen und Monstern in Orta-See, Gardasee, Iseo-See, Po und Etsch. Die Seeschlange vom Comer See: Geheimnisvollen Seeungeheuern im Gardasee, im Comer See und im Lago Maggiore auf der Spur Sie sind nach wie vor eines der beliebtesten Reiseziele der Deutschen und waren seit Jahrhunderten der Ort, an dem Menschen aus dem Norden – darunter Goethe – zum ersten Mal den mediterranen Charme des Südens fühlten: die oberitalienischen Seen. Fünf große und mehrere kleine Seen, alle in Flusstälern gelegen, die durch Gletscher während der letzten Eiszeit ausgeschliffenen wurden, strecken sich wie Finger von der Anzeige heißen Po-Ebene bis in die schneebedeckten Alpen. Es ist ein uraltes Kulturgebiet, mit Felszeichnungen der Menschen der Stein-, Bronze- und Eisenzeit, es ist auch die Gegend, aus der viele der großen klassischen rö- mischen Autoren kamen: Plinius der Ältere und der Jüngere aus Como, Vergil aus Mantua, Catull aus Verona und Livius aus Padua. Die Seeschlange vom Comer See ist 2009 bei Twilight-Line erschienen und hat als Taschenbuch 228 Seiten. Mit dem Kauf über den Link unterstützt ihr den Betrieb dieser Website. Freitagnacht-Kryptos: König Arthus und eine Alien Big Cat Um 1260 berichtet Etienne de Bourbon die Geschichte, wie ein savoyischer Holzfäller am Mont du Chat einer Jagdgesellschaft begegnete. Es handelte sich um König Arthus mit seinem prachtvollen Gefolge. Aber wie in Sagen üblich, schlief der Holzfäller auf einem Diwan ein und erwachte auf einem Reisigbündel. König Arthus, noch ohne Katze. Eine andere Variante der Sagen um den britischen König Arthus rund um den Genfer See und Savoyen erzählt davon, wie Artus mit „einer riesigen Katze“ kämpft. Nach ihr bekam der Berg dann seinen Namen (Ashe gibt keine Quelle). Mont-du-Chat in Savoyen (Foto: Torsade de Pointes, CC0) Ashe fügt aber an, dass diese Erzählung eine aus Wales übernommene Sage ist, hier lebt auf der Insel Anglesey die Riesenkatze „Palugs“, in Savoyen heißt sie dann „Chapalu“ (=Katze Palugs). Es handelt sich also leider nicht um eine frühe „Alien Big Cat“ in der Schweiz … Der Herkunftsort der Katze: Blick auf die walisische Insel Anglesey (Foto: Tim Felce, CC SA-BY 2.0) Quelle: Geoffrey Ashe: König Arthur. Die Entdeckung von Avalon. Düsseldorf: Econ1986, S.167f. Vom traurigen Schicksal des „Kanalschwimmers“ Neben dem einzigen einheimischen Wal an den deutschen Küsten, dem Schweinswal, verirren sich auch immer wieder verschiedene Arten von Klein- und Großwalen in deutsche Gewässer. In den letzten Jahren wurde es schon fast zur Tradition, dass sich ein Delfin in die Flensburger-, Eckernförder- oder Kieler Bucht verirrte und sich hier zum Teil über mehrere Wochen aufhielt (so 2017-2020). Sehr zur Freude der Einheimischen, der Touristen und natürlich auch der Presse, die dann regelmäßig Schnappschüsse der exotischen Besucher abdruckt (wir berichteten). Die Tiere sind hier natürlich verschiedenen Gefahren ausgesetzt, so etwa Verletzungen durch Motorboote oder Krankheiten. Auf die Idee, die Tiere zu Bejagen, käme heutzutage vermutlich kaum ein Mensch. Das war aber nicht immer so, wie folgender trauriger Fall zeigt. Sozial- und Wirtschaftsgeschichte des Walfangs der Nordfriesen Selbst heute gibt es gegen Ende des Februars in vielen Orten der nordfriesischen Küste noch das beliebte Biikebrennen. Dieser Brauch erinnert an längst vergangene Zeiten, in denen