Kryptozoologische Presseschau 36/2020 – von Büchern, Haien und Bären

Liebe Leserinnen und Leser,

wie immer montags gibt es auch diese Woche die kryptozoologische Presseschau. Natürlich haben wir auch diese Woche für euch eine Menge Nachrichten gesammelt, aber ein Ereignis erscheint uns darüber hinaus sehr erwähnenswert: Das „Jahrbuch für Kryptozoologie“ 2020 ist fertig. Natale Guido Cincinnati, Reena Pöschel, André Kramer und Hans-Jörg Vogel haben in vielen Monaten Arbeit zahlreiche Autoren gefunden und überzeugt, für das Jahrbuch zu schreiben. So stehen in dieser Anthologie Arbeiten von Autoren aus mindestens vier nicht deutschsprachigen Ländern.

Da die Herausgeber – wie alle im Netzwerk für Kryptozoologie – kostenlos gearbeitet haben, ist das Jahrbuch für einen ausgesprochen günstigen Preis von € 12,90 erhältlich. Für deutlich einfacher produzierte Symposiumsbände in ähnlicher Aufmachung zahlt man locker 20 € – wenn man sie bekommt. Das Jahrbuch kann direkt hier bestellt werden. Das „Jahrbuch für Kryptozoologie“ sei jedem Leser und jeder Leserin ans Herz gelegt. Foto: N.G. Cincinnati von Haien…

Doch auch an anderen Fronten hat sich einiges ereignet. Die Uni Bristol hat eine Studie veröffentlicht, die sich mit den Ausmaßen des GroßzahnhaisOtodus megalodon befasst. Bemerkenswert ist neben den Ergebnissen auch, dass diese Studie im Rahmen einer Doktorarbeit entstanden ist. Die Ergebnisse wurden dann in den scientific reports von nature veröffentlicht, sicherlich alles andere als üblich für ein solches Format.

Die nummerischen Ergebnisse sind nicht besonders überraschend. Keines der ermittelten Maße liegt deutlich außerhalb des Erwarteten. Wesentlich ungewöhnlicher ist jedoch die Feststellung, dass Makrelenhaie, zu denen auch Megalodon oder der Weiße Hai gehören, während ihres Wachstums keine relevanten Änderungen ihrer Körperform und -proportionen durchlaufen. Dies ermöglicht eine leichte (vielleicht zu leichte?) Abschätzung weiterer Maße: Ist der Hai doppelt so lang, ist die Flosse doppelt so hoch. Und doch stört mich irgendwie die gedrungene, schon fast schmerbäuchige Rekonstruktion eines Megalodon.

… und Bären

Ein Riese ganz anderer Art ist der Braunbär. Die europäische Form mag zwar deutlich kleiner als die Kodiak- oder Kamtschatkabären sein, aber wenn so ein Tier auf einmal vor einem steht, gewinnt er gewaltig an Bedeutung.

Dies ist in den letzten Wochen im Trentin zweimal passiert, beide Male ging es vergleichsweise glimpflich ab. Neben dem „Reflex“, die vermehrten und „intensiveren“ Bär-Mensch- Kontakte auf die Folge des Corona-Lockdowns zu schieben, könnte sich eine ganz andere Ursache herauskristallisieren. Das Wiederansiedlungsprojekt, das 1999 in die aktive Phase ging, erwartete ein Maximum von 60 Bären für den Nationalpark und seine Umgebung. Bei der Planung ging man davon aus, dass sie „irgendwann einmal vielleicht“ erreicht werden könnten. Dass man es nach nur 21 Jahren bereits mit 90 Bären zu tun hat, hätten sich die Macher in ihren kühnsten Träumen nicht ausgedacht. Der Nationalpark und die angrenzenden Gebiete sind für Bären offenbar hervorragend geeignet, die Tiere vermehren sich deutlich besser, als erwartet. Nahrung gibt es genug, ohne dass die Jagd beeinträchtigt wäre (sie findet im Nationalpark ohnehin nicht statt) und nur sehr wenige Problembären ärgern die Bauern.

Das Gebiet könnte schlicht zu klein geworden sein. Die Bären weichen einander aus, und müssen dazu auch tiefer in die Täler, wo sie Menschen begegnen. Wie man in Italien das sich abzeichnende Problem des zu erfolgreichen Umweltschutzes lösen möchte, ist noch unklar. Noch besteht kein akuter Handlungsbedarf, aber auch dieses Jahr haben viele Bärinnen wieder zwei oder drei Junge, die irgendwann eigene Lebensräume brauchen. Kann man sie umsiedeln? Wenn ja, wo ist ein geeigneter Lebensraum, der ursprünglich von Bären aus dieser genetischen Gruppe besiedelt wurde?

In diesem Sinne: Viel Spaß beim Lesen und bleibt gesund!

Eurer / Ihr

Tobias Möser

Jahrbuch für Kryptozoologie 2020 Im ersten „Jahrbuch für Kryptozoologie“ haben die Herausgeber aus dem Netzwerk für Kryptozoologie zahlreiche Einzelberichte aus Anzeige unterschiedlichsten Ländern gesammelt, die noch nicht publiziert wurden oder hier von einer völlig neuen Seite betrachtet werden. Ein „Muss“ für jeden kryptozoologisch interessierten und jeden Sammler des Faches.

Das „Jahrbuch für Kryptozoologie“ hat etwa 250 Seiten und ist als Paperback gebunden. Mit nur XY € ist es ausgesprochen günstig erhältlich,

Es kann direkt über diesen Link bestellt werden.

Wissenschaftler rekonstruieren den Megalodon

Der Megalodon, Otodus megalodon ist der größte Hai, der je in den Weltmeeren herum geschwommen ist. Er lebte als Aprex- Prädator vor etwa 23 bis 2,6 Millionen Jahren. Da bis auf ein kurzes Stück Wirbelsäule und einige Einzelwirbel fast nur Zähne fossil überliefert wurden, ist über diesen gewaltigen Fisch nicht viel bekannt.

Darstellung des Megalodon durch einen Paläoartist nach den Proportionen aus der Arbeit.

Jack Cooper und sein Team an der Uni Bristol haben nun eine moderne Rekonstruktion des Tieres vorgestellt. Hierzu nutzten sie eine Reihe von mathematischen Methoden, um die Proportionen des Tieres zu beschreiben. Dabei stützten sie sich auf rezente Verwandte wie den beiden Makohaien Isurus( oxyrhinchus bzw. paucus), den Lachshai Lamna ditropis, den Makrelenhai Lamna nasus und natürlich den Weißen Hai Carcharodon carcharias. „Wir haben die einzelnen Messwerte aller fünf Arten gepoolt, um Vorhersagen für den Megalodon zu erzielen“, sagt die Mitautorin Catalina Pimiento. „Dabei mussten wir darauf achten, ob sich die Proportionen der rezenten Arten beim Heranwachsen ändern“, ergänzt Mike Benton von der Uni Bristol.

„Aber wir waren sehr überrascht und erleichtert, als wir herausfanden, dass die Haie ihr Leben als kleine Erwachsene beginnen und größer werden, ohne ihre Proportionen zu verändern.“ – „Das bedeutete, wir konnten einfach die Wachstumskurven der fünf modernen Formen nehmen und die gemeinsame Form einfach nur wachsen lassen – bis zu einer Körperlänge von 16 m.“, erklärt Cooper die dann sehr einfach gewordene Methode.

Typische Messwerte für einen 16 m-Megalodon lagen dieser Studie zufolge bei eine Kopflänge von 4,65 m. Die Rückenflosse war etwa 1,62 m hoch und die Schwanzflosse erreichte 3,85 m.

„Die Rekonstruktion der Größe der Megalodon-Körperteile stellt einen grundlegenden Schritt für das bessere Verständnis der Physiologie dieses Riesen dar. Und sie könnte bereits die Faktoren beinhalten, die ihn zum Aussterben gebracht haben.“, so die Forscher.

Die Studie ist in Scientific Reports erschienen.

Siehe auch: Dossier Megalodon

Mehrere Bärenangriffe im Trient/Trentino

Im norditalienischen Trentino kam es dieses Jahr mehrfach zu gefährlichen Kontakten zwischen Bären und Menschen. Vor kurzem wurde ein 24-jähriger Carabiniere, ein Mitglied der paramilitärischen Polizei, auf einem Abendspaziergang mit seiner Freundin von einem Bären überrascht. Der Mann ließ seine Freundin wegrennen und stellte sich selber dem Bären. Neben einigen tiefen Kratzwunden kam er zum Glück mit dem Schrecken davon.

Der Bär, M57 wurde an einem der folgenden Tage verhaftet und ins Tierpflegezentrum Casteller gebracht. Der Carabiniere konnte das Krankenhaus bald wieder verlassen.

Bereits im Juni griff Bärenmutter JJ4 zwei Männer an, die aber auch nur ein paar Kratzer davon trugen.

Zwei Alpenbraunbären im Schnee

In Norditalien läuft seit 1999 ein, trotz einiger weniger Rückschläge, sehr erfolgreiches Projekt zur Wiederansiedlung des Braunbärs. Die Verantwortlichen müssen sich nun wohl Gedanken machen, ob sich das Verhalten der Bären geändert hat und was zu dieser Verhaltensänderung geführt hat. Denn eins ist sicher: Die meisten Bären sind völlig unproblematisch, man hört und sieht nichts von ihnen. Doch ein paar wenige Problembären können das ganze Projekt ins Wanken bringen. Eine Möglichkeit der veränderten „Intensität“ der Kontakte könnte durch Corona bedingt sein. Die Menschen waren durch den Lockdown in Italien wochenlang fast verschwunden. Die Bären konnten ungestört wandern, auch talwärts. Doch nun sind die Menschen wieder da, so schnell können sich die Bären offenbar nicht umstellen.

Eine zweite Möglichkeit gibt es noch, die ernsthaft erwogen werden muss. Das Wiederbesiedlungsprogramm von 1999 hatte eine Zahl von etwa 60 Bären geplant. Doch es ist von seinem eigenen Erfolg überrollt worden. Mittlerweile leben 90 dieser Tiere im Naturpark Adamello-Brenta und in seiner Umgebung. Das könnten bereits zu viele für die Bergregion sein, erste Auswanderungsbewegungen sind bereits feststellbar.

Erneut Rätsel um Elefantensterben

Seit einigen Wochen ist ein großer Anfall an toten Elefanten in Botswana bekannt, ohne dass Forscher bisher auf seine Ursache stoßen konnten. Im Nachbarland Simbabwe sind nun auch zwölf Elefanten gestorben, so die nationale Wildparkbehörde. Die Todesursache wird noch untersucht, die Behörde vermutet eine Milzbrand-Infektion. Wilderei ist als Todesursache ausgeschlossen, die Stoßzähne sind noch vorhanden. In Botswana gibt es eine ungewöhnliche Häufung unbekannter Todesfälle bei Elefanten.Jetzt zieht sie sich auch schon ins Nachbarland Simbabwe hinein.

Hai ohne Haut gefangen?

Forscher der Uni in Cagliari haben in einer Tiefe von 500 m einen weiblichen Schwarzmaul-Katzenhai Galeus( melastomus) gefangen, der offenbar ohne Haut und Zähne überlebt hat. Wie das Tier den Verlust der Haut (und Zähne) überlebt hat und was dazu führte ist unklar. Das Tier sieht einem Alkoholpräparat recht ähnlich.

Atlantik: Orcas beschädigen mehrere Boote

Die britische Zeitung The Guardian meldet, dass vor der galizischen Küste eine Yacht der Armada Española und ein französisches Boot beschädigt wurden. In beiden Fällen hatten sich Orcas an die Boote angenähert und Kontakt mit ihnen.

Das französische Boot hatte deutliche Scheuermarken, die durch den Kontakt mit einem Orca entstehen. Ein struktureller Schaden entstand jedoch nicht. Bei der Mirfak, eine 40-Fuß- Segelyacht, die in Besitz der Armada Española ist, waren die Beschädigungen gravierender. Sie hat Teile des Ruders verloren, während Orcas neben und unter dem Boot durchtauchten.

Meist verlaufen Kontakte mit Orcas und Booten völlig unproblematisch ab.

Passend hierzu warnte am Montag die spanische Seenotrettung vor Orcas vor der galizischen Küste und erinnerte alle Skipper daran, die vorgeschriebenen Abstände einzuhalten, den Tieren genug Leeweg zu geben und die Küstenwache bei Kontakt zu informieren. Alfredo López, Meeresbiologe aus Nigrán sagte dem Guardian: „Diese Interaktionen sind sehr selten, wir haben so etwas noch nie vorher gesehen.“ Üblicherweise werden Orcas im September vor der galizischen Küste gesichtet, wenn die Tiere aus dem Golf von Cadiz in die Biskaya wandern, um den Thunfischen zu folgen.

Neues Jagdverhalten bei Drückerfischen beschrieben

Matthew Tietbohl und sein Team haben imJournal of Fish Biology ein ungewöhnliches Jagdverhalten beim Riesen- Drückerfisch Balistoides viridescens beschrieben. Dieser strandet absichtlich, um landlebende Krabben zu erbeuten.

Der Riesen-Drückerfisch fällt regelmäßig durch clevere Handlungen auf.

Drückerfische gelten als sehr intelligente Fische. Sie, insbesondere der Riesen-Drückerfisch sind für direkten und indirekten Werkzeuggebrauch bekannt, so nutzen sie Wasserstrahlen, um an Beute zu gelangen oder tragen kleinere Steinbrocken, unter denen sich die Beute versteckt, einfach weg.

Buntbarsche und explosive Artbildung

Eine typische Form, die Buntbarsche immer wieder bilden, ist eine Nanderbarsch-Morphe, die kleine Fische frisst.

Buntbarsche sind nicht nur als Aquarienfische bekannt. Evolutionsbiologen fällt immer wieder auf, wie schnell sie in der Lage sind, Artenschwärme zu bilden, die auf die unterschiedlichsten Teillebensräume eines Gebietes angepasst sind. Die Arbeitsgruppe von Ole Seehausen befasst sich schon lange mit diesem Phänomen und hat hierüber ein ausführliches Paper veröffentlicht:

The ecological and genomic basis of explosive adaptive radiation heißt es und ist in Nature erschienen.

Australiens Flugfüchse wandern tausende Kilometer jedes Jahr

Die größten Fledertiere Australiens,Pteropus alecto, P. poliocephalus und P. scapulatus gehören auch zu den größten Wanderern unter den Landtieren. Wissenschaftler haben Wanderstrecken von 1487 bis 6073 km im Jahr gemessen, dazu kommen Ausflüge zur Nahrungsbeschaffung und was Flugfüchse sonst noch so tun.

Flughunde wie diese haben eine zentrale Rolle in den Regenwäldern Australiens

Insbesondere P. scapulatus, die kleinste der drei Arten erreicht mit durchschnittlich gemessenen 5000 km deutlich mehr als die bisherigen Rekordhalter, Karibu (1200 km) und Streifengnus (2900 km). Auf diese Weise verbreiten sie Samen und Pollen auch zwischen den durch menschliche Aktivitäten fragmentierten Regenwaldinseln.

Die Arbeit ist so bedeutend, dass sie in Science diskutiert wurde.

Neu beschrieben:

Aus Indien, genauer dem Bundesstaat Andhra Pradesh wurden zwei Gecko-Arten beschrieben.Cnemaspis rishivalleyensis undHemidactylus rishivalleyensis heißen sie und sind bisher nur von der jeweiligen Typuslokalität bekannt. Die Zootaxa hat die Erstbeschreibungen veröffentlicht. Im Norden Borneos, in der Sabah-Region ist eine bisher unbekannte Kampffischart beheimatet. Betta nuluhon heißt sie jetzt und stellt die fünfte Kampffischart dieser Gegend dar. Sie gehört zum eher unbekannten Formenkreis um Betta akarensis. Zootaxa

Und sie fliegt doch: Eine kurze Geschichte der Hummel Sie ist irgendwie pelzig und unter den schwarz-gelben Insekten ein ganz dicker Brummer: Die Hummel, ein wahres Wunder der Natur. Denn immer wenn sie ihren dicken Körper in die Luft wuchtet, überlistet sie mal ganz nebenbei die Schwerkraft. Sie hat einen fast doppelt so hohen Energieumsatz wie ein Kolibri Anzeige und ist ein wichtiges Nutztier: Die Hummel!

„Und sie fliegt doch!“ hat brummselige 320 Seiten und ist im Februar 2016 bei List Taschenbuch erschienen. Das Buch ist auch für den Kindel erhältlich.

Mit dem Kauf über den Link unterstützt ihr den Betrieb dieser Website.

Kurz gemeldet:

Rezent

Krokodile sind im Moment in Mode, wir hatten ja bereits letzte Woche eine Krokodilmeldung. Im hessischen Ortenberg sollen Mäharbeiten ein junges Krokodil an einem Bachlauf aufgeschreckt haben. Nach Angaben der Stadt haben Anwohner das Tier fotografiert. t-online.de meldete am Freitagmittag, ein „zoologischer Berater“ habe die Echtheit des Krokodils bestätigt. Nach web.de am Dienstagabend hingegen sagte der Kurator des Frankfurter Zoos, Johannes Köhler: „Ich halte es nach wie vor für ein Plastikkrokodil“. Das Foto sei sehr schlecht, dennoch seien große Augenwülste und sechseckige Schuppen erkennbar, die für Krokodile ungewöhnlich seien. Die Pupillen des Tieres seien rund und geweitet, tagsüber müssten sie zu Schlitzen zusammen gezogen sein. Solche Attrappen würden auch im Online- Handel angeboten. Leider liegen uns diese Aufnahmen nicht vor. Der Neuguinea-Dingo ist wieder aufgetaucht. Diese sehr ursprüngliche Form des Haushundes kam mit den Vorfahren der australischen Aboriginals nach Neuguinea und galt 50 Jahre lang als verschollen. Die Tiere konnten ausführlich beobachtet werden, eine genetische Untersuchung folgte, die aber wenig Überraschendes zu Tage brachte: Sie sind mit der Haustierform Neuguinea- Hochlandhund sehr eng verwandt. Kein Wunder, entstand die Haustierform doch aus acht domestizierten Neuguinea- Dingos, die in den 1970ern in die USA gebracht wurden. Die Originalarbeit ist bei der PNAS veröffentlicht. Die FAZ meldet Seepferdchenfunde in der Nordsee. Was zunächst ungewöhnlich klingt, ist gar nicht so seltsam. Vor 100 Jahren waren Seepferdchen im Wattenmeer weit verbreitet, an der britischen Küste kommen sie heute noch vor. Dennoch gelten sie seit den 1930ern im deutschen Wattenmeer als ausgestorben. Seepferdchen sind an dauerhaft untergetauchte Seegraswiesen oder Algenrasen gebunden. Aufgrund eines Pilzbefalles und wegen der dauerhaften Schleppnetz-Befischung sind diese im Wattenmeer selten geworden.

Ausgestorben In der Arbeit beschriebene Kieferformen

Belemniten-Rostren, die „Donnerkeile“ sind bekannte Fossilien. Schnäbel dieser Kopffüßler sind so gut wie nie fossil erhalten. Jetzt haben Wissenschaftler die Schnäbel zweier Arten aus dem Aalenium in der Schweiz und dem Kimmerridgian in Detuschland beschrieben. Die Originalarbeit ist im Swiss Journal of Palaeontology erschienen. Mastodons, eine große Elefantenart aus dem Eiszeitalter Nordamerikas haben wohl jahreszeitliche Wanderungen durchgeführt. Neue genetische Befunde zeigten eine starke Durchmischung und damit einheitliche Genetik der einzelnen Populationen an. Das Wissenschaftsportal Eurekalert bezieht sich auf einen Artikel aus Nature Communications. Strandfunde

Nicht ganz am Strand, aber doch fast auf dem Trockenen saß ein „riesiger Hecht“ in einem Teich im Hamburger Stadtteil Eidelstedt. Eine Passantin rief die Feuerwehr, die auch prompt kam. 18 Feuerwehrleute rückten an. Es gelang ihnen in einer zweistündigen Aktion den Teich komplett leer zu pumpen und dann die verbleibenden Fische, einen Aal, einen Saibling, zwei weitere nicht identifizierte Fische und den „riesigen Hecht“ zu retten und 100 m weiter in der Mühlenau auszusetzen. Feststellung am Rande: Der „riesige Hecht“ maß etwa 30 cm.

Feld-Ornithologisches

Nicht in Deutschland, sondern in Bulgarien, auf der Donauinsel Belene haben sich dieses Jahr die Krauskopfpelikane sehr erfolgreich fortgepflanzt. Nur 30 Brutpaare konnten in dem Naturreservat an der Grenze zu Rumänien insgesamt 40 Jungtiere großziehen. Dies ist das fünfte Jahr, dass die Tiere hier nisten, offenbar recht erfolgreich, die kleine Kolonie wächst. life-pelicans.com weiß noch mehr. Krauskopfpelikan im Portrait

Die Webseite Birdingplaces.eu ist seit vergangenem Freitag auch auf Deutsch zu lesen. Hier findet der oder die interessierte Vogelbeobacher eine große Zahl von Orten, an denen sie oder er seinem Hobby nachgehen kann. Da die Webseite europaweit orientiert ist, eignet sie sich besonders gut für die Urlaubsplanung.

Neu in der vergangenen Woche

Am Erbeskopf, dem höchsten Berg des Hunsrücks haben sich am vergangenen Sonntag zwei Bindenkreuzschnäbel sehen lassen. Diese konnten am nächsten Tag nicht mehr beobachtet werden, jedoch zahlreiche Fichtenkreuzschnäbel. Auf den Kiesinseln (Rheinkilometer 434) bei Frankenthal in der Pfalz hat sich am Sonntag eine Schwalbenmöwe eingestellt. Auf dem Helmestausee im Südharz paddelt eine Marmelente. Sie ist unberingt, unbeschnitten und scheu, möglicherweise ein diesjähriges Jungtier. Sie zeigte sich recht ortstreu und konnte regelmäßig fotografiert werden. Am Donnerstag tauchten wie aus dem Nichts sogar drei Marmelenten auf dem Dechsendorfer Weiher in Erlangen auf. Auf dem Liener Kuhsand bei Schwanewede bei Bremen an der Weser ruft eine Doppelschnepfe. In Knittlingen in der Pfalz zog am Dienstag ein Gleitaar seine Runden. Leider hat er sich nur kurz gezeigt. Ebenfalls am Freitag, gar nicht weit, auf Juist lässt sich ein Rosenstar sehen und fotografieren. Dieses Privileg hatte der helle Zwergadler nicht, der etwa zur selben Zeit über Fehmarn zog.

Immer noch da:

Freitag tauchte vor Helgoland der Dunkle Sturmtaucher wieder auf. Auch Samstag war ebenfalls ein Dunkler Sturmtaucher vor Westerland, während gut 2 h früher bei Spiekeroog sogar zwei Tiere dieser Art an den Wellenkämmen surften.

Zu guter Letzt:

Diesmal nichts (krypto)zoologisches, sondern nur einfach etwas Schönes für Augen und Ohren:

Kryptozoologische Presseschau 35/2020

Liebe Leserinnen und Leser,

wie immer montags gibt es auch diese Woche die kryptozoologische Presseschau.

Aus dem Meer…

Auch diese Woche ist wieder eine Menge Marines dabei, hauptsächlich geht es um die immer noch rätselhaften Schnabelwale und ihre Strandungen. Letzte Woche meldeten wir, dass zwei Sowerby-Schnabelwale in der Nordsee auf der Höhe von Mittelengland gesichtet wurden. Noch bevor wir diese Meldung publizieren konnten, ist das erste Tier bereits gestrandet, ein zweites Tier folgte kurz danach. Bei dem ersten Tier handelt es sich relativ sicher um eines der gemeldeten Tiere, da die Strandung nur wenige Kilometer von der Sichtung entfernt statt fand. Das zweite Tier muss sich auf direktem Weg in den Ärmelkanal begeben haben, wo es dann im Solent zwischen der britischen Hauptinsel und der Isle of Wright strandete.

… und aus der Vergangenheit

Erfreulicher ist sicher, dass es mal neue, akademische Forschungsergebnisse vom Beutelwolf gibt.Thylacinus cynocephalus war vermutlich deutlich leichter als die üblicherweise angegebenen „15 bis 30 kg“. Mit den jetzt ermittelten knapp 14 bzw. knapp 20 kg liegt das Gewicht im Bereich eines mittleren Kojoten. Natürlich hat das auch Auswirkungen auf die ökologische Betrachtung und die Frage, ob der Beutelwolf der Schafsjäger war, als der er verteufelt wurde.

Leider gibt es nahezu keine Freilandbeobachtungen, keine Untersuchung von Nahrungsorganismen oder Kot, so dass die theoretischen Daten mit Beobachtungen untermauert werden können.

Eine seltene Beobachtungsmöglichkeit kryptozoologischer Art hatte sich in den letzten Wochen in Berlin ergeben. Am Anleger der Touristenboote in Treptow trieb sich ein Italiensperling und ein Hybrid herum. Für viele Berliner Leser ergab sich die Möglichkeit, sich bei Eiskaffee oder Hopfenkaltschale in einem der vielen Strandbars kryptozoologisch zu betätigen und eine echte out-of-Place-Sichtung zu dokumentieren. Und das im BVG- Bereich A/B. Ich hoffe, Ihr habt reichlich Gebrauch davon gemacht.

In diesem Sinne: Viel Spaß beim Lesen und bleibt gesund!

Eurer / Ihr

Tobias Möser

Ellis, R: Beaked Whales: A Complete Guide to Their Biology and Conservation Schnabelwale gehören zu den geheimnisvollsten Meeresbewohnern. An der Oberfläche heimlich, werden die Tieftaucher sehr selten beobachtet. In den letzten Jahrzehnten haben Wissenschaftler die Tiere immer besser verstanden. Der bekannte Wissenschaftler und Anzeige Künstler Richard Ellis hat zusammen mit dem führenden Schnabelwalforscher James G. Mead die heimlichen Stars der Meere ins Rampenlicht gesetzt. Beaked Whales ist 2017 bei Johns Hopkins University Press erschienen und repräsentiert auf 208 Seiten das aktuelle Wissen über diese Tiere. Mit dem Kauf über den Link unterstützt ihr den Betrieb dieser Website.

Neues vom Beutelwolf

Seit Langem wurde mal wieder Neues vom Beutelwolf veröffentlicht, das über spekulative Sichtungen hinausgeht: „Benjamin“, der letzte bekannte Beutelwolf 1932.

In Neuseeland hat ein Museums-Konservator ein Beutelwolf-Fell entdeckt, das wohl im besten bekannten Zustand ist. David Thurrowgood sah Bilder des Fells, die online zirkulierten und stellte Nachforschungen an und konnte es für die Wissenschaft sichern. Es stammte von Archibald Robertson, einem Sammler aus Neuseeland, der es 1923 erstanden hat. Das Fell lag spätestens seit den 1970ern in einem Schubfach gegen Licht und Staub geschützt. So konnten heute Haaruntersuchungen mit dem Mikroskop und Raster-Elektronenmikroskop gemacht werden. Näheres weiß abc.net.au. Diese Untersuchungen ermöglichen detaillierte Aussagen über die gedeckten, aber doch hoch attraktiven Farben des Raubbeutlers.

Die zweite Nachricht vom Beutelwolf betrifft lebende Tiere: Sci-News hat einen Artikel über neue Abschätzungen des Gewichtes des größten, rezenten Raubbeutlers veröffentlicht. Hierbei nutzten Wissenschaftler aus … Daten von 40 bekannten Exemplaren, unter anderem zwei Dermoplastiken und vier montierten Skeletten. Anstatt bei knapp 30 kg scheint das Durchschnittsgewicht der Tiere deutlich niedriger. Ein durchschnittliches Männchen wog wohl etwa 19,7 kg, ein Weibchen 13,7 kg. Dies ist deutlich unter der 21 kg-Marke, die üblicherweise die Grenze zum Großtierfresser markiert.

Die Arbeit ist im Volltext verfügbar und liefert interessante Details.

Irische Armee soll Soldaten dazu ausbilden, Wale zu erschießen

Es klingt martialisch, fast nach einem Sakrileg: Die Irische Armee soll Soldaten dazu ausbilden, Wale zu töten. So wollen es zumindest die Tierschutzorganisation Irish Whale and Dolphin Group und der National Park and Wildlife Service. Der Wunsch wurde in Folge der Strandung von sieben Nördlichen Entenwalen vor gut einer Woche in der irischen Region Donegal geäußert. Einige der Tiere erstickten langsam an ihrem eigenen Körpergewicht, ohne dass Aussicht auf Rettung oder wenigstens einen schmerzlosen Tod bestand. Zwei der in Donegal gestrandeten Entenwale. Foto: Thomas & Louise Coleman

Die üblichen Wege verbaut das Gesetz

Aufgrund der strengen irischen Gesetze ist das Analgetikum Etorphin (M99) im Land nicht verfügbar. Es ist das einzige Medikament, mit dem man einen gestrandeten Wal sachgerecht einschläfern kann. Der Kadaver muss danach aber entsorgt werden, denn es ist auch in kleinsten Mengen für Aasfresser tödlich.

Die irische Polizei trägt normalerweise keine Waffen. Nur spezielle Einheiten verfügen über Faustfeuerwaffen, die bei kleinen Tieren wie Delfinen und Grindwalen für einen Gnadenschuss eingesetzt werden könnten. Bei größeren Tieren wie einigen Schnabel- und Bartenwalen sind sie hierfür nicht geeignet. Alleine die Irische Armee verfügt im (derzeit) friedlichen Inselstaat über ausreichend starke (legale) Waffen, um damit großen, hoffnungslos gestrandeten Walen ein Leiden zu ersparen.

Die Irische Armee arbeitet bereits gut mit dem National Park and Wildlife Service zusammen. Für das kommende Jahr soll der Kooperationsvertrag erneuert werden, die Frage der Wale wird dabei auch besprochen. Generell hat die Armee Bereitschaft signalisiert. National Park and Wildlife hält sie für den optimalen Partner. Bis es zu so einer Zusammenarbeit kommt, müssen jedoch Soldaten ausgebildet werden. Unklar ist, mit welchen Waffen wohin geschossen werden muss, wie weit um den Wal abgesperrt wird und vieles mehr. Und es muss ein Wal stranden. Dies passiert in Irland eher selten, 2019 sind nur 21 Lebendstrandungen berichtet worden, die meisten davon Delfine und Schweinswale.

Details weiß der Independent

Nach der Kobra-Suche in Herne: Einsatzkosten noch nicht bezahlt

Fünf Tage im vergangenen August schaute Deutschland auf die kleine Stadt im Ruhrgebiet. Ein Bewohner eines Wohnhauskomplexes hatte eine hochgiftige Monokelkobra im Keller entdeckt. Mehrere Häuser wurden evakuiert, die umliegenden Gärten gesperrt, sogar die New York Times berichtete. Einzig die Schlange schien das Spektakel nicht zu berühren, sie blieb verschwunden. Die Monokelkobra ist gut im Terrarium haltbar, aber sehr giftig.

Nach fünf Tagen schlug jemand vor, in einem verwilderten, angrenzenden Grundstück zu suchen. Kaum wurde ein lauter Rasenmäher gestartet, entdeckte ein Arbeiter das Reptil, das in Richtung Wohnhaus flüchtete und sich in einem Kellerschacht verkriechen wollte. Ein Schlangenexperte fing das Tier ein.

Die Stadt Herne hat gegen einen im Haus lebenden Schlangenhalter ein Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet. Dieser bestreitet nicht, Schlangen, auch Monokelkobras gehalten zu haben. Er verneint aber, genau diese Schlange besessen zu haben. Bis es zum Abschluss des Verfahrens kommt, wird die Stadt auf die Erstattung der Kosten für die aufwändige Suchaktion warten müssen. Sie belaufen sich auf mehrere 10.000 €.

Quelle: WDR

Zwei Sowerby-Schnabelwale in gestrandet

Wir berichteten in der Presseschau letzte Woche, dass Mark Chapman in , England zwei Sowerby-Schnabelwale auf dem Weg nach Süden beobachtet hatte. Beide Wale scheinen den Weg aus der Nordsee nicht geschafft zu haben. Das CSIP meldete schon von Samstag einen Totfund am Strand von Lowestoft in der Grafschaft Norfolk. Bei dem Tier handelte es sich um ein subadultes Weibchen von 3,8 m Länge.

Am Sonntagabend (23.08.) gegen 18:30 Uhr Ortszeit strandete ein weiteres Tier bei Portsmouth, an der Kanalküste. Es war ebenfalls eine subadulte Sowerby-Schnabelwal-Kuh. Bei dieser Strandung konnten die Mitarbeiter des CSIP nur Proben nehmen, aber keine komplette Untersuchung durchführen.

US-Giftspinne in Deutschland? Loxosceles reclusa, der Körper ist zwischen 12 und 20 mm lang. Man beachte die Zeichnung!

RTL.de meldete am Montag, dass die Braune Einsiedlerspinne Loxosceles reclusa jetzt auch in Deutschland nachgewiesen worden sei. Auf seiner Website zeigte das Nachrichtenportal, wie ein Mann ein Einzeltier aus der Heckklappe eines Autos mittels eines Schlüssels entfernt und offenbar als giftig identifiziert, Urheber ist Enrico Kramer, über dessen Qualifikation nichts zu erfahren ist.

Loxosceles reclusa kommt normalerweise im mittleren Westen der USA vor, wo sie auch in der direkten Nähe von Menschen lebt. Problematisch ist, dass sie über ein nekrotisches Gift verfügt, das nach dem unauffälligen Biss nicht wahrgenommen wird. Die eigentlichen Schäden werden erst Stunden bis Tage später spürbar, mit starken Schmerzen und Kreislaufsymptomen. Sekundär kann eine Sepsis auch zum Tode führen.

RTL.de verbreitet einen Einzelnachweis. Das bedeutet noch nicht, dass die Art in Deutschland auch etablieren kann. Auch nach längerer Websuche hat die Redaktion keinen Hinweis darauf gefunden.

Frankfurt Senckenbergmuseum: Ausstellungseröffnung

Auch das Senckenbergmuseum in Frankfurt hat die Corona-Ruhe nicht ungenutzt verstreichen lassen. In einigen bisher gesperrten Räumen haben die Museumspräparatoren und - Modellbauer eine neue Ausstellung zum Thema „Tiefsee und Meeresforschung“ vorbereitet. Sie wird am 4. September für den Publikumsverkehr geöffnet.

Die feierliche Eröffnung findet am 3. September um 18 Uhr per Livestream statt.

Erste Bilder lassen Großartiges erwarten. Unter anderem wird die „Nahrungs-Oase“, die ein toter Wal in der Tiefsee darstellt, in vier Phasen dargestellt. Natürlich findet man auch die „üblichen Verdächtigen“ vom Riesenkalmar bis zum Pelikanaal, vom Tiefsee-Beilbauchfisch bis zur Alarmqualle. Ein toter Wal als Nahrungsoase in der Tiefsee, im fast frischen Zustand.

Wir sind gespannt und freuen uns auch auf einen Besuchsbericht!

Riesige Schnappschildkröten in Florida gefangen Macrochelys suwanniensis, das größte Tier aus der Aufsammlung, dennoch durch die Perspektive vergrößert. Foto: FWC. abc3340.com, ein lokales US-Nachrichtenportal berichtet von einer riesigen Schnappschildkröte, die angeblich eine eigene Art darstellt. Das Tier wurde in einer Falle der Florida Fish and Wildlife Conservation Commission (FWC) entdeckt. Ihr Gewicht wird mit über 100 pound, also mehr als 42 kg angegeben.

Die Facebookseite des FWC identifiziert sie als Macrochelys suwanniensis und wird präziser: In sechs Reusen mit 4 ft. Durchmesser fanden sie im New River, nördlich von Gainesville, Florida drei sehr große Schildkröten dieser Art. Ein Männchen von 42 kg, ein Männchen von 27 kg und ein Weibchen von 19 kg.

Macrochelys suwanniensis wurde 2014 unter anderem von Mitarbeitern des FWC erstbeschrieben, daher vermutlich die Interpretation des Portales, es handele sich um eine „neue Art“. Beeindruckend sind die Tiere auf jeden Fall und ich möchte nicht in Reichweite des Maules gelangen.

Neu beschrieben:

Star diese Woche ist die Somali-Elefantenspitzmaus Galegeeska revoilii, die bisher als „verlorene Art“ galt, weil außer 39 Museumsexemplaren nichts von ihr bekannt war. Seit den 1970-ern wurde sie nicht mehr nachgewiesen. Jetzt haben Wissenschaftler das Tier, das in einer Fels- und Geröllwüste lebt, wieder entdeckt: DOI: 10.7717/peerj.9652 Pilzzungensalamander gehören zu den lungenlosen Salamandern und bilden derzeit die größte Gattung innerhalb der Schwanzlurche. Nach Angaben zum taxonomischen Status zweier bekannter Arten haben Juan C. Cusi, Giussepe Gagliardi-Urrutia, Isabela Carvalho- Brcko, David B. Wake and Rudolf von May eine weitere Art beschrieben. Sie heißt Bolitoglossa awajun und stammt vom Ostabhang der Anden in Nordperu. DOI: 10.11646/zootaxa.4834.3.3 Platymantis navjoti heißt ein bisher unbekannter „Echter Frosch“ von Leyte und Samar von den Philippinen. Das Paper erschien in der Zootaxa. Die Süßwasser-Zwerggarnelen der Gattung Caridina von den Salomonen ist überarbeitet worden. Dabei haben die Wissenschaftler 13 bekannte Arten wieder und 11 unbekannte Arten neu beschrieben. Hierbei sind einige attraktive Tiere, die sich sicher auch für die Aquaristik eignen würden. DOI: 10.5852/ejt.2020.696

Die Strnat´sche Enzyklopädie der – leider Gottes bzw. Gott sei Dank – ausgestorbenen Tierarten: Sowie minuziöse Darstellung deren Genese, Entdeckung … aller begleitender Umstände und Protagonisten Wem der Titel noch nicht alles sagt, der möge einmal nach dem Autor googlen. Es ist nicht das erste Buch, in dem Jost Strnat seinen skurrilen Humor bei der heiteren Betrachtung tierischer und menschlicher Auswüchse.

Anzeige Alle, die sich gerne zum Schmunzeln und Lachen bringen lassen, die Herzmanovsky-Orlandos Skurrilität schätzen und für alle, die Comics auf hohem Niveau lieben. Einfach: alle lieben und gescheiten Leute.

Die Strnat´sche Enzyklopädie ist 2004 bei Kremayr & Scheriau erschienen und hat 208 Seiten voller schrägen Humors. Leider nur noch antiquarisch erhältlich. Gute Exemplare bekommt man nur noch mit Glück für unter 20 €.

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Kurz gemeldet:

Rezent

In China hat eine Hauskatze einen Mann k.o. geschlagen. Sie fiel aus dem Fenster eines Hochhauses direkt auf den Fußgänger und verletzte ihn dabei so schwer, dass er 23 Tage im Krankenhaus behandelt werden musste, meldet n- tv. Die Katze blieb unverletzt, musste sich jedoch direkt nach dem Sturz mit dem Hund des Passanten auseinander setzen. Überwachungskameras filmten das ungewöhnliche Geschehen. In Alaska hat die Forscherin Stephanie Hayes eine weiße Orca-Kuh beobachtet. Das Tier war mit seinem Pod in Küstennähe unterwegs. Das Tier selbst ist seit 2018 bekannt. Auf Spitsbergen wurde in der Nacht zum vorletzten Freitag ein Mann von einem Eisbären getötet. Er schlief auf einem Campingplatz bei der Hauptstadt Longyearbyen. Bei dem Vorfall wurde der Eisbär angeschossen und später in einiger Entfernung auf dem Parkplatz des Flughafens gefunden. Im Zoo von Heidelberg sind zwei seltene Mitchell-Loris geschlüpft. Diese Papageien gelten als mit die seltensten Vögel der Welt, sie sind in der Natur ausgestorben. Neben Heidelberg gibt es diese Tiere in Deutschland nur noch in Berlin. Selbst bei der Wikipedia gibt es nur schlechte Fotos Der Mitchell Lori Trichoglossus forsteni mitchellii von Bali und Lombok ist in der Natur ausgestorben (Foto: domdomegg in Birdworld, CC 4.0)

Ausgestorben

Auf Costa Rica haben Wissenschaftler eine neue Gattung der Riesenfaultiere beschrieben. Sibotherium ka lebte vor etwa 5,8 Millionen Jahren im Coto Brus Valley. Die Art erreichte aufgerichtet etwa 3 m Höhe und wog etwa 7 t.

Dr. Erich Ritter verstorben Der Schweizer Biologe und Haischützer Dr. Erich Ritter ist in der Nacht auf den vergangenen Freitag (29.08.2020) in seinem Haus in Florida eingeschlafen und nicht wieder aufgewacht. Ritter war Fachmann auf dem Gebiet der Verhaltensökologie der Fische, hat jedoch vor allem als Erforscher des Aggressions- und Fressverhaltens von Haien von sich Reden gemacht. Er war von 2002 bis 2005 wissenschaftlicher Leiter des Sharkproject und arbeitete an Unfall-Analysen und Rekonstruktionen für das Global Shark Attack File. Er entwickelte mit ADORE-SANE ein Konzept, das Verhaltensregeln beinhaltet, mit denen Schwimmer und Taucher gefährliche Situationen nicht weiter eskalieren lassen.

2002 hatte Erich Ritter während der Dreharbeiten für die Serie „Shark Week“ auf den Bahamas einen Unfall. Ein angefütterter Bullenhai, der eigentlich mit Ritter vertraut sein sollte, schnappte nach dessen Wade. Als sich Ritter losriss, verlor er seine Wade.

Vielen Menschen ist Erich Ritter vor allem durch seine zahlreichen Vorträge in Erinnerung, bei denen er die Häufigkeit von Haiunfällen (etwa 10 Todesopfer weltweit pro Jahr) mit denen anderer Todesursachen ins Verhältnis setzte. Besonders aktiv setzte er sich für den Erhalt und Schutz von Haien, insbesondere gegen das Finning ein.

Ich habe Ritter bei einem seiner Vorträge an meiner damaligen Arbeitsstätte kennenlernen dürfen. Er stellte sich mir als sehr offener, freundlicher Mensch mit einem faszinierenden Charisma dar. Sein Sendungsbewusstsein war jederzeit spürbar, aber nie unangenehm, was auch damit zu tun haben mochte, dass wir am selben Strang zogen.

Ritter verstarb am 28. August 2020 mit 61 Jahren an einem Herzleiden.

In den Medien

In der Unstrut im Burgenlandkreis in Sachsen Anhalt soll sich ein Krokodil herumtreiben. Drei Zeugen hatten bei dem Ordnungsamt Unstruttal gemeldet. Kräfte von Polizei, Feuerwehr und Ordnungsamt sind im Einsatz, sogar ein Polizeihubschrauber wurde hinzu gezogen.

Eine erste Suche am vergangenen Freitag blieb erfolglos, bis zum Redaktionsschluß (Samstag, 20 Uhr) gab es keine Fundmeldung. Die Schleusen in Tröbsdorf und Wendelstein bleiben geschlossen. Der Kanu-Verleih ist im Bereich zwischen den Schleusen eingestellt.

Feld-Ornithologisches

Neu in der vergangenen Woche

Auf der Deponielache Gaschwitz bei Merkkleeberg schwimmt eine Zwergscharbe. Am vergangenen Sonntag (23.8.) zeigte sich am Himmelhorn bei Oberstdorf ein Bartgeier.

Die „immer noch da“-Meldungen:

Der Graubrust-Strandläufer ist am vergangenen Sonntag, 23.8. bei Krummhörn aufgetaucht. Der dunkle Sturmtaucher von Helgoland lässt sich immernoch gelegentlich sehen. Immer mal wieder wird ein Pazifischer Goldregenpfeifer gemeldet. Diesmal ist das Tier auf dem Borkumer Flugplatz unterwegs.

Nicht mehr gemeldet

Der Italiensperling aus Teltow wurde in den letzten beiden Wochen nicht mehr beobachtet. Ein Hybride ist möglicherweise noch vor Ort, der Beobachter kann ihn aber nicht genau zuordnen.

Zu guter Letzt:

Der oben beschriebene Vorfall: In China hat eine Hauskatze einen Mann k.o. geschlagen. Sie fiel aus dem Fenster eines Hochhauses direkt auf den Fußgänger und verletzte ihn dabei so schwer, dass er 23 Tage im Krankenhaus behandelt werden musste, meldet n-tv. Die Katze blieb unverletzt, musste sich jedoch direkt nach dem Sturz mit dem Hund des Passanten auseinander setzen.

Kryptozoologische Presseschau 34/2020

Liebe Leserinnen und Leser,

wie immer montags gibt es auch diese Woche die kryptozoologische Presseschau.

So langsam kommen die ersten Aktivitäten für die Nach-Corona- Zeit in Gange, obwohl die Pandemie noch lange nicht überwunden ist. In der vergangenen Woche sind direkt zwei relevante Termine für kryptozoologisch Interessierte bekannt gemacht worden:

Am 8. Oktober hält unser Redakteur Tobias Möser im Südsauerlandmuseum in Attendorn einen Vortrag zum Thema „Welt der Monster? Einführung in die Kryptozoologie“. Am 7. November treffen sich kryptozoologisch Interessierte zum Jahresmeeting des Netzwerkes für Kryptozoologie im „Museum Tor zur Urzeit“ in Brügge in Schleswig-Holstein. Neben einigen organisatorischen Dingen werden sich die Gespräche sicher auch um Kryptozoologie drehen. Gäste sind natürlich herzlich willkommen! Apropos Tor zur Urzeit: Das Museum hatte in unserer Facebookgruppe zu Spenden für den Knochentisch aufgerufen. Gesucht wurden (sub)fossile Knochen und anderes Material, das auf dem „Knochentisch“ verkauft werden kann. Die Resonanz war toll, das Museum hat mehrere Pakete voller Knochen und Knochenfragmete, dazu über 100 kleine Dinosauriermodelle und ein paar Fossilien aus Süddeutschland zum Handverkauf.

Herzlichen Dank an alle Spender!

Bei der Gelegenheit möchten wir euch auch auf unsere Facebook- Aktivitäten aufmerksam machen: es gibt eine Facebook-Gruppe und eine Facebook-Seite zum Netzwerk für Kryptozoologie. Wenn ihr sowieso im „Buch der Gesicher“ aktiv seid, schaut doch mal vorbei.

In diesem Sinne: Viel Spaß beim Lesen und bleibt gesund!

Eurer / Ihr

Tobias Möser

Blauwal-Finnwal-Hybriden sind fruchtbar! Hybrid zwischen Blau- und Finnwal. Foto: Adam Ernster

Kreuzungen zwischen Finnwal und Blauwal sind seit den 1880ern bekannt. Mittlerweile weiß man, dass sie sogar regelmäßig vorkommen. Bisher waren Wissenschaftler der Meinung, dass diese Tiere nicht fruchtbar sind. Christophe Pampoulie (Meeres- und Süßwasserforschungsinstitut in Island) und seine Kollegen analysierten DNA-Proben von verschiedenen Walen und machten eine bemerkenswerte Entdeckung: Ein Individuum war der Nachkomme eines männlichen Blauwals und einer weiblichen Kreuzung.

Möglicherweise sind diese Hybriden auch der Hintergrund des 52 Hz-.

Quelle: Evolutionary Applications

Der 52 Hertz-Wal, einsamster Wal der Welt Es gibt einen Wal, dessen zu hohe Stimme die anderen Wale nicht hören können. 1989 wurde an der Westküste der USA von einem U-Boot-Abwehr- Hydrophon der US-Marine erstmals der Gesang eines Wales aufgenommen, der aufgrund eines angeborenen Sprachfehlers viel, viel höher sang als alle anderen Wale. Man geht davon aus, dass andere Wale ihn nicht hören und er andere nicht hören kann. Der Wal lebt unter dem Namen „52 Hertz“ als „der einsamste Wal der Welt“ allein im Pazifik und wird seit Jahren wissenschaftlich begleitet Anzeige

„Ein zutiefst philosophisches Buch, das interessante Gesprächsanlässe bietet.“ — Maren Bonacker, Welt des Kindes

„Der einsamste Wal der Welt“ hat 48 Seiten und am Ende ein 1 m langes Unterwasser-Panorama. Der Verlag gibt an, es sei für Kinder von 4 bis 8 Jahren geeignet, wir halten diese Zielgruppe ob des traurigen Themas für zu jung.

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Ist das ein Schwertfisch?

Das britische Nachrichtenportal Daily Record berichtet am 19. August, dass in der Nähe eines Spielplatzes in Ayr (50 km südwestlich von Glasgow) ein Kadaver angeschwemmt worden ist. Anhand des Bildes wurde er sehr schnell als „Schwertfisch“ identifiziert. Ein Schwertfisch? Foto: Ewan Robertson

Mitglieder des Netzwerkes für Kryptozoologie sehen das anders. Schwertfische haben ein deutlich reduziertes Körperskelett, während der Kadaver massive Wirbel mit kräftigen Fortsätzen aufweist, die im vermeintlichen Brustbereich jedoch keine Rippen bilden. Das Schwert ist bei Schwertfischen aus Teilen des Oberkiefers und Schädels und ist nicht segmentiert. Hier zeigen sich deutliche Segmente. Das Kopfskelett ist nicht sichtbar. Eine Maulöffnung ist nicht erkennbar, Flossen wie Rücken-, Brust- und Bauchflossen fehlen völlig.

Insbesondere die schweren Wirbel und das seltsame „Rostrum“ lassen eine völlig andere Interpretation zu. Bei dem vermeintlichen Auge handelt es sich um den Anus eines Tieres, das dann sehr schnell als Schweinswal identifiziert werden kann.

Zum Vergleich: ein montiertes Schwertfischskelett: Schwertfisch-Skelett. Foto by Postdlf. CC 3.0 und das eines Schweinswals:

Skelett eines Hafenschweinswals Phocoena phocoena by André- Philippe Picard, adaptiert

Was Spirit-Bears ausmacht Ein Jungtier mit der Spirit-Bear Fellfarbe und seine Mama. Foto: Doug Neasloss

Spirit-Bears waren lange Zeit bei den weißen Amerikanern nur Legende, die First Nations der nördlichen Wälder kannten die hellen Bären und schützten sie. Mittlerweile ist bekannt, dass sie gelegentlich auftreten: Schwarzbären mit hellem, beinahe weißem Fell.

Ein Forschungsprojekt, in das vor allem Mitglieder der First Nations eingebunden sind, untersucht nun diese Bären. Eine der ersten Maßnahmen war es, Scheuerstellen aufzustellen, an denen Bären ihr Fell abschubbern können. Hierzu rammten die Mitarbeiter Pfähle fest in den Boden und umwickelten sie mit Stacheldraht, um sie danach mit einem Lockstoff zu beduften. Die Bären, denen die Haare des abgestoßenen Winterfells nach dem Winterschlaf juckten, ließen sich nicht lange bitten.

Die Haare erzählen so manche Geschichte. Art und Geschlecht der Bären, Stresslevel, Nahrungspräferenzen und natürlich das Ziel der Studie: Ob sie die Gene für das helle Fell der Spirit-Bears tragen. Diese Gene ähneln der Genvariante, die bei Menschen helle Haut und rote Haare verursacht. Sie zeigten aber auch, dass die Genvariante nur halb so häufig war, wie in früheren Studien abgeschätzt. Dafür ist sie weiter verbreitet, als erwartet. Leider zeigen sie aber auch, dass viele „Spirit-Bear Hotspots“ nicht ausreichend geschützt sind.

Die New York Times hat den Artikel gebracht.

Galapagos: Forscher entdecken 30 neue Arten

Ein internationales Team von Meeresforschern hat in der Tiefsee vor den Galápagos-Inseln 30 neue Tierarten entdeckt. Unter den Neuentdeckungen seien 14 Korallen, ein Seestern, elf Schwämme sowie vier bisher unbekannte Krustentiere, erklärte der Galápagos-Nationalpark. Die Galapagos-Inseln sind die Inseln mit der höchsten Endemitenquote – und gelten als Inspiration für Darwins Evolutionstheorie

Diesen Erfolg erzielten die Forscher der Charles-Darwin- Stiftung in der Tiefsee um die Vulkaninseln. Hierzu untersuchten sie die Gewässer am Abhang der Vulkane bis in 3400 m Tiefe.

Felsgleithörnchen wieder aufgetaucht

Das Felsgleithörnchen Eupetaurus cinereus ist das größte und zugleich seltenste Gleithörnchen der Welt. Es stammt aus der westlichen Himalaya-Region, Kaschmir und Sikkim. Bisher sind nur 11 Museumsexemplare bekannt. Es galt seit 1924 als ausgestorben. 1994 entdeckte eine gelang einer gezielt nach dem Tier suchenden US-amerikanischen Expedition das Tier wieder. Sie fanden ein Tier in einer Höhle in den Bergen oberhalb des Sai-Tales im Norden Indiens. Das Felsgleithörnchen Eupetaurus cinereus aus Richard Lydekker – Mostly Mammals, 1903

Weitere Versuche, das Felsgleithörnchen zu finden, blieben erfolglos, so dass es als ausgestorben galt. Mitarbeiter des Wildlife Institute of India konnten das Tier in 13 von 18 Waldgebieten im Gangotri National Park im Bundesstaat Uttarakhand. Möglicherweise ist das Tier noch weiter verbreitet.

Quelle: Hindustan times

Neu beschrieben:

Vor Java haben Biologen eine neue Tiefsee-Garnele gefangen. Das Tier hat jetzt den NamenGlyphocrangon serratirostris. Die Erstbeschreibung erschien im Raffles Bulletin 68 Aus Ostbrasilien stammt Hypomastictus santanai, eine bisher unbekannte Art der Schlanksalmler. Er wurde standesgemäß in der Copeia beschrieben.

Mein Blockhaus in Kanada: Wie ich mir den Traum von Wildnis und Einsamkeit erfüllte 2017/2018 erfüllte sich Carmen Rohrbach einen lang gehegten Traum und lebte mehrere Monate in einem Holzhaus fernab der Zivilisation, an einem See mit glasklarem Wasser, umkränzt von felsigen Bergen. Fesselnd berichtet sie von den Vorbereitungen und Schwierigkeiten ihres Abenteuers. Wie sie auf ausgedehnten Wanderungen die Wildnis erkundete und schließlich mehrere Wintermonate in völliger Anzeige Isolation bei bis zu minus 48 Grad verbrachte, ohne einem einzigen Menschen zu begegnen. Auf mitreißende Art lässt sie uns an ihren intensiven Erfahrungen und Wahrnehmungen, ihren Beobachtungen und Gedanken teilhaben.

Mein Blockhaus in Kanada ist im September 2019 bei Malik erschienen und hat 288 gebundene Seiten.

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Kurz gemeldet:

Rezent im Wasser

Wir hatten ihn schon mehrmals in der Presseschau: Der Fischlift am Baldeney-See in Essen geht nun offiziell in Betrieb. Mithilfe einer künstlichen Strömung werden die Fische in die zwei Fahrkörbe des Lifts hineingelockt . Nach einiger Zeit schließt sich eine Tür und die Kammer steigt nach oben bzw. unten. Dort öffnet sich die Tür automatisch und die Fische können in den Baldeneysee oder die untere Ruhr schwimmen. Laut Ruhrverband waren die Tests, die seit Anfang Juli liefen, sehr erfolgreich. Deshalb sei die Wahrscheinlichkeit hoch, dass die Fische ihren neuen Fahrstuhl annehmen, heißt es. Den Orcas an der kanadischen Westküste geht es etwas besser. Drohnenaufnahmen des kanadischen Center for Whale Research zeigen, dass zahlreiche Tiere trächtig sind, wesentlich mehr als in den letzten Jahren. Ob dies mit der Ruhe während des Corona-Shutdowns oder der fortschreitenden Renaturierung der Laichgewässer der Wildlachse (Hauptbeute der Residents) zu tun hat, wird sich zeigen. Nach Meldung von Mark Chapman sind zwei Sowerby- Schnabelwale Mesoplodon bidens von Norfolk aus auf den Weg nach Süden in die Nordsee. Die Art gilt als eine der am besten bekannten Mesoplodon-Arten. Nahezu alles, was man von den Tieren weiß, stammt von gestrandeten Tieren. Die meisten dieser Tiere sind an den britischen Inseln gestrandet. Sowerby-Schnabelwal, Foto: P.J. Vanderlinde

Rezent an Land

Die Lüftungsanlage der Uni Freiburg wurde zahlreichen Fledermäusen zum Verhängnis. Ende Juli haben Mitarbeiter in verschiedenen Etagen des Chemie-Gebäudekomplexes bis zu 2400 Zwergfledermäuse entdeckt. Die Tiere kamen aber gegen den starken Luftstrom nicht mehr aus dem Gebäude und waren so gefangen. Mitarbeiter der Uni, ehrenamtliche Helfer und Experten konnten immerhin mehr als 1700 der Fledertiere retten. Die Lüftung ist eigentlich mit Fledermaus-Schutzgittern abgedeckt, diese waren aber beschädigt. Daher ermittelt nun die Polizei. In Stuttgart-Möhringen wurden nach Angaben der Stadtverwaltung Tigermücken und deren Eier entdeckt. Die Tiere sind in der Lage, das Dengue-Fieber und andere Krankheitserreger zu übertragen. Die Tiermücke ist in Deutschland 2007 das erste Mal nachgewiesen worden. 2011 und 2012 wurden ebenfalls versprengte Einzeltiere gefunden, die vermutlich mit Zügen oder Flugzeugen nach Süddeutschland kamen. 2014 wurde in Freiburg eine stabile Gründerpopulation entdeckt. Seit dem breiten sich die Tiere langsam aber stetig aus. In anderen Stadtteilen Stuttgarts wurde das Tier noch nicht gefunden. Am Samstag ist auf der A 1 bei Lohne in Niedersachsen ist ein Auto mit einem Pfau kollidiert. Die Insassen des Autos blieben unverletzt, der Pfau überlebte den Unfall nicht. Die Behörden haben den Zoo aus dem Netflix-Hit „Tiger King“ wegen fortgesetzter Verstöße gegen den Tierschutz geschlossen.

Ausgestorben

Der Name Oculudentavis khangraae behält wohl Gültigkeit. In einem Paper belegt Alois Dubois, dass Retraktionen von Papers im Sinne der zoologischen Nomenklatur nicht gibt. Der Name ist also gültig, bis formal etwas anderes belegt ist. Das Paper ist als pdf verfügbar.

Strandfunde

Am Mittwoch, den 19. August strandeten gleich sieben Nördliche Entenwale bei Rossnowlagh im County Donegal an der nordwestirischen Küste. Sechs von ihnen verstarben trotz des unermütlichen Einsatzes von Helfern der Irish Whale and Dolphin Group (IWDG). Sie konnten das siebte Tier wieder ins Wasser bringen. Es schwamm weg, war jedoch geschwächt. Ob weitere Tiere der Schule in der Nähe sind oder ob die komplette Schule gestrandet ist, konnte nicht geklärt werden. Entenwale gehören zu den tieftauchenden Hochseearten und nähern sich nur selten Küsten. Zwei der in Donegal gestrandeten Entenwale. Foto: Thomas & Louise Coleman

Rockford in Illinois hat 152.000 Einwohner, liegt am Rock River, ziemlich genau 100 km vom Michigansee und 125 km von Chicago entfernt. Es hat einen Radiosender, der sich „Home of Classic Rock“ nennt und seit Kurzem ein Monster. Stephanie, Reporterin des Radiosenders bekam von einer Freundin ein Bild eines Kadavers, der bei den Docks am Wasser lag. Die Reporterin, Fan von 80er-Jahre B-Movies, nannte das Tier The Rock River Rodent. Das NfK ist anderer Meinung. Nicht nur die Ähnlichkeit zum Montauk-Monster und zum Staten-Island-Kadaver sind sehr groß. Auch Zähne und Pfoten entsprechen einem Waschbär:

Feld-Ornithologisches

Diese Woche gibt es einiges an ungewöhnlichen Arten zu vermelden.

Am Dienstag sichelte ein Scharlachsichler bei Wersabe-West (bei Cuxhaven), am Freitag zeigte sich quasi das weiße Pendant, ein Schneesichler bei Vechta. Ein Jungfernkranich wurde am Donnerstag in Haar an der Ems beobachtet und am Freitag bei Steinau im Kreis Cuxhaven.

Zu den weniger exotischen Tieren:

Neumeldungen

Auf Helgoland ist ein Rosenstar unterwegs, vermutlich ein Jungtier aus diesem Jahr. Mehrfach wurde auch bei Neuwerk im Watt ein diesjähriger Rosenstar beobachtet. Haben die Tiere irgendwo verborgen gebrütet? Bei Seedorf in Schleswig-Holstein zieht ein Adlerbussard seine Kreise. Auf Spiekeroog hat sich eine Schwalbenmöwe niedergelassen, ungewöhnlich früh dieses Jahr. Bei Lübben im Spreewald schnepft eine männliche Doppelschnepfe über den Polder Kockrowsberg. Helgoland ist bei den ungewöhnlichen Sturmtauchern sehr beliebt, ein Dunkler Sturmtaucher und ein Balearensturmtaucher sind zu beobachten. Sicher die Stars dieser Woche sind zwei Zwergadler der dunklen Morphe, die bei Großenkneten im Oldenburger Land ihre Kreise in den Aufwind zeichnen.

Noch immer vor Ort:

Der Nonnensteinschmätzer von Belgern. Am Dienstag haben Vogelschützer in Absprache mit der Vogelwarte Hiddensee und der UNB das Tier gefangen, beringt, vermessen und die Identität abschließend geklärt. Es handelt sich um ein Männchen aus dem Vorjahr, das die Mauser so gut wie abgeschlossen hat. Die Bestimmung als Nonnensteinschmätzer ist sicher, Zypernsteinschmätzer kann ausgeschlossen werden. Zu guter Letzt:

Jeden Abend bei Sonnenuntergang verlassen hunderttausende Faltlippen-Bulldoggfledermäuse (Chaerephon plicata) die Tham Khangkhao genannte Fledermaushöhle bei Pak Chong in Thailand:

Kryptozoologische Presseschau 33/2020

Liebe Leserinnen und Leser,

wie immer montags herzlich Willkommen zur kryptozoologischen Presseschau.

Nachdem rund um die Redaktion in NRW die Schulferien zu Ende gegangen sind, sollte eigentlich ein wenig Normalität in den Alltag eintreten. Doch weit gefehlt, Neben Covid 19 ist natürlich die Hitze und Trockenheit ein großes Thema. Kryptozoologisch und paläontologisch ist der kleine Oculudentavis DAS Thema der Woche gewesen. Das zweite Fossil ist beschrieben worden, eine internationale Arbeitsgruppe ohne die Beteiligung chinesischer Institute hat sich diesen vermeintlichen Therpopden / Vogel / Avial angenommen. In einer Vorveröffentlichung (die noch nicht das Peer-Review-Verfahren durchlaufen hat) haben sie ein vollständigeres, zweites Exemplar untersucht. Sie kommen zu dem Schluss, dass Oculudentavis eine ungewöhnliche, „bizarre“ Echse ist, deren phyllogenetische Stellung noch nicht feststehe.

Die Vorab-Veröffentlichung ist am Montag erschienen. Auch die Redaktion hat es getroffen. Wir haben darüber und wegen der Hitze tatsächlich vergessen, den Beitrag für Dienstag freizuschalten und es erst am Mittwoch gemerkt. Bitte entschuldigt, wir reichen ihn sobald wie möglich nach.

In den letzten Wochen war die Zahl der Neubeschreibungen von auffälligen Tieren erstaunlich gering. Das hat sich in der vergangenen Woche geändert, man hat beinahe das Gefühl, die Redaktionen kommen aus dem Urlaub zurück und hauen die Erstbeschreibungen raus. Aber auch auf anderer Seite ist viel Neues passiert.

In diesem Sinne: Viel Spaß beim Lesen und bleibt gesund!

Eurer / Ihr

Tobias Möser Zum Schulstart: Populäre Physik! Sie möchten mit Wirbelringen zum Star im Schwimmbad werden, einen Feuertornado im Papierkorb entfesseln oder mit Ihren Kindern Raketen bauen, die jedes Gartenfest rocken? Kein Problem! Judith und Marcus Weber liefern zahlreiche zündende Ideen zum Nachmachen. Sie erzählen humorvoll vom Alltag voller verrückter naturwissenschaftlicher Phänomene, bieten Anzeige einfache Versuchsanleitungen und erklären verständlich die Wissenschaft dahinter. Die verblüffenden Experimente der Physikanten – jetzt endlich zum Selbermachen!

Physik ist, wenn’s knallt ist broschiert mit 224 Seiten oder als Kindle-Ebook erschienen und seit August 2019 auf dem Markt.

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2. Exemplar vonOculudentavis khangraae veröffentlicht: eindeutig eine Echse Das zweite Exemplar von Oculudentavis. Abb. aus der Beschreibung des Fundes.

Der kleine Schädel, der vor 100 Millionen Jahren in Harz fixiert und vor wenigen Monaten als burmesischer Bernstein gefunden und veröffentlicht wurde, hat dieses Jahr schon für viele Diskussionen gesorgt. Die Erstbeschreibung, die ihm den Namen Oculudentavis khangraae verlieh und stellte seinen Träger als kleinsten bekannten fossilen Avial in die unmittelbare Nähe der Vögel. Schon am Tag nach der Veröffentlichung der Arbeit gab es fundierte Kritik aus berufenen Mündern, Dies führte am Ende dazu, dass die Autoren einen Teil der Arbeit zurückgezogen. Ein einmaliger Vorgang.

Die neue Vorab-Veröffentlichung des zweiten Exemplars stellt klar, dass es sich um eine „bizarre Echse unklarer Abstammung“ handelt. Die Tiere zeigen zahlreiche typische Echsenmerkmale, u.a. die Bezahnung oder den Bau des Unterkiefers. Die neue Einordnung als Echse beleuchtet damit einen seltenen Fall der konvergenten Evolution, die bei Reptilien kaum auftritt.

Der Preprint kann unter https://doi.org/10.1101/2020.08.09.243048 herunter geladen werden.

Das Huhn oder die Eidechse ist noch nicht gerupft!

Kommentar von Tobias Möser

Dass es ein zweites Exemplar vonOculudentavis gibt, war spätestens seit dem letztjährigen Meeting der Society of Vertebrate Paläontology, also dem 12.10.2019 bekannt. Das Paper wurde (und wird) erwartet, denn bisher ist nur eine Vorveröffentlichung erschienen, die noch durch den Review- Prozess muss. Selbst wenn das Paper genauso positiv aufgenommen wird, wie die Vorveröffentlichung, ist das letzte Wort in dieser Sache noch nicht gesprochen.

Die burmanischen Bernsteinminen sind, auch aufgrund der Ablehnung anderer Länder, sich mit den Strukturen dort einzulassen, Chinas Hinterhof. Da kein chinesischer Wissenschaftler und keine chinesische Arbeitsgruppe beteiligt waren, wird es von chinesischer Seite vermutlich eine Konkurrenzarbeit geben. China wird das kaum auf sich sitzen lassen wollen und versuchen, die Deutungshoheit zurück zu erlangen.

So lange es sich bei der Arbeit nur um eine Vorveröffentlichung handelt, besteht sogar theoretisch die Möglichkeit, eine eigene Veröffentlichung in einem Journal mit schnellerem Peer-Review noch vorher zu landen.

Hier dürfte noch einiges zu erwarten sein.

Eine neue Bigfoot-Statistik

Auch in den USA zwingt Covid 19 die Menschen, mehr Zeit zuhause zu verbringen. So kam Bigfoot-Forscher Trevor Wheelwright auf die Idee, festzustellen, wo man die beste Chance habe, einen Bigfoot zu treffen. US-Bigfoot-Sichtungen (absolut) bis 2008.

Statistiken über die Sichtungen gibt es seit langem. Hier stehen traditionell fünf US-Bundesstaaten oben:

Washington mit 676 Sichtungen auf 7,6 Mio Einwohner Kalifornien mit 445 Sichtungen auf 39,5 Mio Einwohner Florida mit 328 Sichtungen auf 21,5 Mio Einwohner Ohio mit 302 Sichtungen auf 11,7 Mio Einwohner Illinois mit 296 Sichtungen 12,7 Mio Einwohner Oregon mit 254 Sichtungen auf 4,2 Mio Einwohner

Wheelwright hat nun einfach die Zahl der Sichtungen pro 100.000 Einwohner berechnet und kommt auf ein ganz anderes Bild:

Washington bleibt Nr. 1 mit 8,9 Sichtungen pro 100.000 Einwohner Orgeon hat 6 Sichtungen pro 100.000 Einwohner West Virginia hat 5,8 Sichtungen pro 100.000 Einwohner Idaho hat 5,2 Sichtungen pro 100.000 Einwohner Montana hat 4,9 Sichtungen pro 100.000 Einwohner Wyoming hat 4,8 Sichtungen pro 100.000 Einwohner … Kalifornien hat nur 1,1 Sichtungen pro 100.000 Einwohner

Bemerkenswert ist, dass die traditionellen Bigfoot-Staaten des pazifischen Nordwestens und anderen kühlgemäßigten Waldregionen in der relativen Sichtungshäufigkeit ganz oben stehen. Kalifornien müsste man hier differenziert betrachten, der trockene Süden und das Central Valley bieten heute einem Wesen wie dem Bigfoot kaum adäquate Lebensräume, wohl aber der pazifische Norden. Hinzu kommen noch die gut besuchten Nationalparks in Kalifornien, in denen Millionen von Touristen Sichtungen tätigen (könnten). Siehe auch unten. Social Distancing im Tierreich

Social Distancing ist für viele Menschen etwas völlig neues, das die Corona-Krise ausmacht. Dabei ist diese Form des Selbstschutzes nicht nur in der Menschheitsgeschichte weit verbreitet, sondern auch im Tierreich.

Social Distancing?

Staateninsekten wie Ameisen oder Bienen praktizieren ein „Quarantining“, bei dem infizierte Tiere die Kolonie verlassen und draußen sterben. Bei Mandrills haben Forscher festgestellt, dass parasitierte Tiere von der Gruppe gemieden werden, bis ihre Parasiten behandelt wurden. Dies geht teilweise so weit, dass die Tiere ihre eigene Sicherheit aufs Spiel setzen, um sich von Pathogenen zu entfernen.

Lucy Hicks interviewte hierzu Andrea Townsend (Ökologin) und Dana Hawley (Verhaltensforscherin).

Plants & Animals doi:10.1126/science.abe3200

Elefantensterben in Botswana: kein Toxine!

In Botsuana wird seit einigen Monaten ein mysteriöses Massensterben von Elefanten beobachtet. Seit Anfang des Jahres haben die Behörden 281 tote Elefanten im Okavango-Delta gezählt, Tierschützer sprechen von mehr als 350 Kadavern. Wir berichteten bereits mehrfach.

Wilderei wird ausgeschlossen, da die Tiere in der Regel mit intakten Stoßzähnen gefunden werden. Jetzt konnten die Behörden auch eine Vergiftung durch Pestizide, andere Agrarchemikalien und natürlich vorkommende Toxine ausschließen. Jetzt wird über eine Infektion spekuliert. In Botswana gibt es eine ungewöhnliche Häufung unbekannter Todesfälle bei Elefanten.

Die Redaktion vermutet etwas anderes. In Botswana gibt es eine Elefantenpolulation von etwa 130.000 Tieren, die quasi nicht bejagt werden. Die Lebenserwartung von Kühen liegt unter diesen Umständen bei 54 Jahren und 39 Jahren für Bullen. Bei einer Geschlechtsverteilung von 2:1 ergibt das eine durchschnittliche Lebenserwartung von 49 Jahren. Das bedeutet, dass man mit etwa 2650 toten Elefanten im Jahr durch natürliche Ursachen rechnen muss. Die Frage ist möglicherweise eher, wieso jetzt so viele Kadaver anfallen. Wurden Raubtiere und Aasfresser dezimiert?

Australien: Fisch tötet Angler! Caranx melampygus, diese oder eine ähnliche Art könnte für den Vorfall verantwortlich sein.

In einem Boot vor der australischen Stadt Darwin hat ein Fisch zu einer außergewöhnlichen Form der Selbstverteidigung gegriffen und einen Angler getötet. Der Fisch, mutmaßlich eine etwa 18 kg schwere Stachelmakrele sprang aus dem Wasser und kollidierte mit der Brust des Anglers. Vermutlich durch den Schlag setzte das Herz des 56-jährigen aus.

Eine sofortige Herzdruckmassage an Land blieb erfolglos.

Der Fisch konnte unerkannt entkommen.

Mit dem Railbike zum Bigfoot

Ein privater Anbieter vermietet Fahrrad-Draisinen in Fort Bragg, Kalifornien. Die alte Skunk-Strecke entlang des bildschönen Pudding-Creeks windet sich zwischen majestätischen Baumriesen und über Holzfachwerkbrücken. Entlang der Strecke wurden schon öfters Bigfoots gesehen, und auch wer so ein Wesen nicht trifft, hat mit der etwa 2 h langen Tour ein einmaliges Naturerlebnis. Einmalig, auch weil der ganze Spaß selbst für amerikanische Verhältnisse sehr teuer ist.

Railbike in den Redwood-Wäldern

Trotzdem gibt es einen Link zum Skunktrain.

Krefeld: Feuer im Zoo geht vor Gericht

Auch der Borneo-Orang- Utan Bunjo kam bei dem Feuer ums Leben. (Foto: Zoo Krefeld)

In der Silvesternacht auf den 1.1.2020 hat ein verheerendes Feuer das Affentropenhaus im Krefelder Zoo komplett vernichtet, mehrere Menschenaffen sind an den Folgen gestorben. Die mutmaßlich Verantwortlichen, eine Mutter mit zwei erwachsenen Töchtern, hatten sich schnell bei der Polizei gemeldet. Die Staatsanwaltschaft hat ihnen Strafbefehle zukommen lassen, sicher auch um eine langwierige, teure und öffentlichkeistswirksame Hauptverhandlung zu vermeiden. Die drei Beschuldigten haben Einspruch gegen ihre Strafbefehle und eine damit verbundene „beträchtlichen Geldstrafe“ eingelegt. Damit werde es nun wohl zu einer Gerichtsverhandlung wegen fahrlässiger Brandstiftung kommen, teilte die Krefelder Staatsanwaltschaft mit.

Über die genaue Höhe der Strafbefehle ist der Redaktion nichts bekannt. Unterschiedliche Medien berichten von „einer hohen Geldstrafe“, einer „empfindlichen Strafe“ oder Strafe „in beträchtlicher Höhe“. Schön wäre, wenn diese zusätzlich zum Schadenersatz dem Zoo zugute kommt.

Wir bleiben am Ball.

Acht unbekannte Kaiserpinguin- Kolonien entdeckt

Die Bilder des Copernicus-2-Satelliten ermöglichten es den Mitarbeitern des British Antarctic Surveys acht bisher unbekannte Kaiserpinguin-Kolonien zu entdecken, ohne einen Fuß aus dem Büro zu setzen. Drei davon waren vorher schon als Ansammlungen bekannt, aber Bruten hatte noch niemand dort beobachtet.

Das hebt die Zahl der Brut-Kolonien auf der Antarktis und den vorgelagerten Inseln auf insgesamt 61. Einmalig ist bisher, dass eine Kolonie 180 km offshore auf Meereis liegt. Das war bisher nicht bekannt.

Zum gesamten Report: Sci-News

Neu beschrieben:

Schistomitra joelmineti, eine der diese Woche neu beschriebenen Arten. Abb. aus der Erstbeschreibung

Bei den Neubeschreibungen ist diese Woche richtig was los gewesen. Aber lest selbst:

Bei den tropischen Gottesanbeterinnen gibt es eine neue Gattung. Titanodula heißt sie und gehört in die Familie Hierodulinae. Näheres hier als pdf. In China ist ein Schmetterling aus der Gattung Schistomitra beschrieben worden (siehe Bild), die erste Art der Gattung in China. Näheres in der Zookeys Auf Sri Lanka wurde eine bisher unbekannte Karpfenfischart der bekannten GattungRasbora beschrieben. Rasbora adisi gehört zu den schlanken Fischen der Gattung und könnte auch als Aquarienfisch Karriere machen. Leider konnte ich die Erstbeschreibung nicht finden. Zu den kleinsten Wirbeltieren überhaupt zählen die Sattelkröten aus Südamerika. Viele Arten erreichen nicht einmal 1 cm Kopf-Rumpflänge und haben entsprechende Anpassung an die Miniaturisierung. Die Art Brachycephalus bufonoides galt lange als ausgestorben und ist jetzt wieder entdeckt worden. Auch hier weiß die Zootaxa mehr. Ebenfalls ein Froschlurch, aber ein Ruderfrosch der Familie Rhacophoridae ist aus Vietnam beschrieben worden. Zhangixalus franki heißt er und die Erstbeschreibung ist hier. Der dritte Froschlurch diese Woche istAtelopus manauensis, eine Harlekinkröte aus der Familie Bufonidae und aus Zentralamazonien. Das Tier sieht so aus, wie es heißt: bunt. Die Erstbeschreibung kann man hier nachsehen. Der Nasenlappen-Hundshai Scylliogaleus quecketti ist das erste Mal seit seiner Erstbeschreibung 1902 wieder aufgetaucht. Genau da, wo man ihn erwartet hat: Vor den Küsten Südafrikas.

Der Herzschlag der Bäume oder haben Pflanzen ein Bewusstsein? Wie sehr sind wir überhaupt noch mit der Natur verbunden? Peter Wohlleben ist überzeugt: Das Band zwischen Mensch und Natur ist bis heute stark und intakt, auch wenn wir uns dessen nicht immer bewusst sind: Unser Blutdruck normalisiert sich in der Umgebung von Bäumen, die Farbe Grün beruhigt uns, der Wald schärft unsere Sinne, er lehrt uns zu riechen, hören, fühlen und zu sehen. Umgekehrt reagieren aber auch Pflanzen positiv auf menschliche Anzeige Berührung. Anhand neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse und seiner eigenen jahrzehntelangen Beobachtungen öffnet uns Peter Wohlleben die Augen für das verborgene Zusammenspiel von Mensch und Natur.

Das geheime Band zwischen Mensch und Natur ist 2019 bei Ludwig erschienen, hat als gebundenes Buch 240 Seiten und ist zusätzlich als Kindle erhältlich.

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Kurz gemeldet:

Rezent

In Cambridge, England ist mal wieder eine Savannah- Katzenhybride fotografiert und gefilmt worden. Die Cambridge-News weiß mehr. Das National Maritime Museum in zeigt eine Ausstellung namens „Monsters of the Deep“, in der ausdrücklich auch auf Kryptide wie gewaltige Haie oder Kraken mit zwei Meilen langen Fangarmen eingegangen wird. Wer wegen Corona nicht nach England reisen möchte, hat noch mindestens bis Januar 2022 Zeit, die Ausstellung zu besuchen. Wissenschaftler haben das Schwarm-Pheromon der Wanderheuschrecken entschlüsselt. Es sorgt dafür, dass die eigentlich solitär lebenden Heuschrecken Schwärme bilden und wie die buchstäblichen Heuschrecken über das Land ziehen. Mit diesem Wissen kann in Zukunft möglicherweise die Schwarmbildung verhindert werden. Das Presseportal der Polizei meldet in der vergangenen Woche vier (!) Einsätze wegen Ringelnattern, einen Einsatz wegen einer Boa constrictor in Schwalmstadt und einen wegen eines entlaufenen Lamas in Soltau. Alle Tiere sind wohlauf. Die Wildschwein-Bache, die letzte Woche am Teufelssee in Berlin einen Beutel mit Laptop klaute, soll im Herbst geschossen werden. Die Gefahr, dass sich das Tier zu sehr an Menschen gewöhnt und dann selbst zur Gefahr wird, ist recht groß.

Ausgestorben

Nachdem Markus Kretschmer diese Woche seinen Jahresurlaub verbringt und daher das „Wort zum Sonntag“ anders ausgefallen ist, haben wir dann doch ein paar Kurzmeldungen:

Auf der Isle of Wright wurde eine bisher unbekannte Tyrannosaurier-Art gefunden. Auch wenn schon ein Name veröffentlicht ist, ist der nur hypothetisch, da noch keine offizielle Erstbeschreibung publiziert wurde. Markus Kretschmer schreibt hierzu: Noch ist das Paper zu dem Tier zwar noch nicht offiziell draußen und deshalb gibt es hier bei mir auch noch keinen offiziellen Artikel dazu, aber ihr findet die Nachricht bestimmt trotzdem spannend: auf der wurde ein neuer Dinosaurier entdeckt, offenbar ein früher Verwandter des Tyrannosaurus rex! Einen Namen hat der Fleischfresser aus der unteren Kreidezeit auch schon: Vectaerovenator inopinatus! Bereits letztes Jahr fanden Fossilienjäger die ersten Überreste des Tieres. Neben zwei Einzelfunden wurden auch die Knochen mehrerer Individuen geborgen, was darauf schließen lässt, dass der Theropoden in Gruppen gelebt und gejagt haben könnte.

Protororqualus wilfriedneesi, ist eine neue Bartenwalart aus dem Tertiär von Antwerpen, Belgien. Peer J. Auch zu den spektakulären Langhals-Echsen der Gattung Tanystropheus gibt es Neues: Current Biology Der Kurier weiß, dass Forscher des Naturhistorischen Museums Wien in den Kalkalpen bei Steyr Zähne und „Schuppen“ von einer bisher unbekannten, 138 Millionen Jahre alten Haiart entdeckt haben. Wollnashörner starben wohl an den Folgen des posteiszeitlichen Klimawandels aus. Wissenschaftler haben 14 Genome von unterschiedlichen Tieren unterschiedlichen Alters sequenziert und fanden eine große, gleichbleibende Diversität – bis sie wenige tausend Jahre vor dem Aussterben zusammenbrach. DOI: 10.1016/j.cub.2020.07.046

Strandfunde

Das CSIP meldet eine Lebendstrandung: Am 3. Juli ist in Filey in North , England ein 4,54 m langer, männlicher Riesenhai gestrandet und kurz danach verendet. Die Untersuchung in Scarborogh dauern noch an. Ebenfalls in Großbritannien, aber im Firth im Nordosten Schottlands ist ein Glattrochen Dipturus batis tot gestrandet. Dieses früher weit verbreitete Tier ist wegen Überfischung fast ausgestorben.

Feld-Ornithologisches

Neu in der vergangenen Woche

In Seddin am Seddiner See hat sich am Mittwoch ein Dreifarbenglanzstar sehen lassen. Vermutlich handelt es sich um einen Gefangenschaftsflüchtling, denn die hübschen Vögel stammen aus Ostafrika. Auf dem Foto sind jedoch keine Ringe zu erkennen. In Krummhörn ist ein Rosenstar beobachtet worden, vermutlich ein diesjähriges Tier. Er ist mit buchstäblich hunderten anderer „normaler“ Stare unterwegs und daher schlecht zu identifizieren. Ab Donnerstag waren auch auf Helgoland wieder einige Rosenstare, bis zu drei diesjährige Tiere wurden gleichzeitig gezählt. Etwas größer und noch ungewöhnlicher: Bei der Heuneburg in Herbertingen (LK Sigmaringen, Schwaben) saß am Donnerstag ein ausgewachsener Würgfalke (Falco cherrug) auf einem Acker. Er trug kein Geschüh oder Fesseln. Am unteren Knappensee bei Gießen ist ein Terekwasserläufer (Xenus cinereus) unterwegs. Im Saarland, bei Wincheringen konnte ein Vogelfreund am Freitagvormittag einen männlichen Gleitaar fotografieren. Ebenfalls am Freitag, diesmal vor Sylt wurde ein Balearensturmtaucher (Puffinus mauretanicus) gezählt. Vermutlich ist seit einiger Zeit das selbe Tier über der Nordsee unterwegs. In den Rieselfeldern von Münster hat sich am Samstag ein Graubrust-Strandläufer (Calidris melanotos) blicken lassen.

Die „immer noch da“-Meldungen:

Die Berliner Sperlingsbande, bestehend aus einem Italiensperling und einem Italien- x Haussperlings- Hybriden ist immernoch in Treptow am Ausflugsschiffanleger. Der Nonnensteinschmätzer von Belgern hält die Stellung.

Kryptozoologische Exkursion möglich! Liebe Leserinnen und Leser,

da sitzen mitten in Berlin zwei ungewöhnliche Sperlinge an einem touristischen Hotspot, am See. Es ist tolles Wetter, vor Ort gibt es Eis, Kuchen und Kaltgetränke, vermutlich muss man nur warten, bis die Jungs unter oder sogar auf den Tisch gehoppst kommen, um Krümel zu suchen.

Vielleicht kommt jemand von euch auf die Idee, nach Treptow zu fahren, die Lage zu checken und ein paar Fotos zu machen. Eine kryptozoologische Exkursionsmöglichkeit vor der Haustüre bietet sich selten, wenn man in einer Millionenstadt lebt! Ungefährer Standort der letzten Beobachtungen: „Treptow, beim Anleger vor der Räucherei“ Zu guter Letzt:

Nach dem „Wildsauangriff am Teufelssee“ letzte Woche, kommt diesmal ein Wildschwein aus der Ostsee in Schönhagen an den vollbesetzten Strand. Wenn ein Wildschwein aus dem Meer kommt, ist es dann ein Meerschwein?

Kryptozoologische Presseschau 32/2020

Liebe Leserinnen und Leser,

wie immer montags gibt es auch diese Woche die kryptozoologische Presseschau. Das Sommerloch und die Hitze hat uns voll im Griff. Die Redaktion sitzt schon im provisorisch eingerichteten neuen Büro in Leichlingen, der echte Umzug steht in den nächsten 3 Wochen an. 29,1°C zeigt das Thermometer, aber es macht keinen Sinn zu lüften:

Draußen ist es noch wärmer.

Auch diese Woche halten sich die (krypto)zoologischen Themen eher in Grenzen, Wald, Schwimmbad oder Eiscafé sind eher angesagt. Dem entsprechend kurz ist auch die Presseschau diese Woche.

Ach ja, wir sind in der letzten zeit öfters gefragt worden, wieso wir Amazon-Links posten. Rechts, in der Leiste mit den Tools haben wir einen Text verankert, in dem wir das erklären.

In diesem Sinne: Viel Spaß beim Lesen und bleibt gesund!

Eurer / Ihr

Tobias Möser

Die Wölfe sind da! Dank Wolfsschutz und Abschussverboten erholt sich die Wolfspopulation in Europa zunehmend. Doch ist ein ungefährliches Miteinander mit dem Raubtier überhaupt möglich? Wie leben Wölfe und gibt es in unseren Wäldern genug Platz für Wolfsrudel? Klaus Hackländer sammelt in seinem Sachbuch »Er ist da« Daten, Fakten und Erfahrungsberichte zu Anzeige Wolfsschutz, Problemwölfen und sicherem Umgang mit dem Raubtier:

Der Wolf kehrt zurück. Wolfsrudel in unseren Wäldern. Im Fadenkreuz der Interessen: zwischen Gefahr für Mensch & Landwirtschaft und Erfolg des Naturschutzes. Fakten, Erfahrungen, Konzepte. ist im Mai 2020 im Ecowin-Verlag erschienen und hat gebundene 224 Seiten. Sri Lanka: Drogen schmuggelnde Katze entkommt dem Gefängnis

Das Gefängnis Welikada in Sri Lanka ist ein Hochsicherheitsgefängnis. Daher ist es entsprechend schwer, Gegenstände rein- und raus zu schmuggeln. Bisher waren nur Fälle bekannt, in denen Menschen kleine Pakete mit Drogen, Mobiltelefonen oder Ladegeräten über die Gefängnismauern warfen.

Jetzt haben Mitarbeiter des Gefängnisses eine Katze erwischt, die eine kleine Plastiktasche mit zwei Gramm Heroin, zwei SIM- Karten und einen Speicherchip enthielt. Das Schmuggelgut konnte sichergestellt werden, aber die Katze entkam.

Wie bekommt man eine Katze dazu, Drogen in ein Gefängnis zu schmuggeln? (Symbolbild)

Sri Lanka hat ein großes Drogenproblem, in das auch Mitarbeiter der Strafverfolgungsbehörden involviert sind. Im Juli hatte die Polizei in Colombo einen Adler beschlagnahmt, der mutmaßlich Drogen in den Vororten der Hauptstadt verteilen sollte.

Der Telegraph weiß auch nicht mehr.

Ein Riesenkranich aus dem Allgäu

Den Schädel eines sehr großen Kranichs haben Frankfurter und Tübinger Wissenschaftler an der mehr als elf Millionen Jahre alten Fossilfundstelle Hammerschmiede im Allgäu, Bayern, entdeckt und beschrieben. Es handelt sich um den frühesten Nachweis eines solch großen Kranichs in Europa. Insgesamt ähnele das Fossil dem Schädel des heutigen, sehr langschnäbeligen Sibirischen Kranichs, berichten Dr. Gerald Mayr vom Forschungsinstitut Senckenberg Frankfurt sowie Thomas Lechner und Professorin Madelaine Böhme vom Senckenberg Centre for Human Evolution and Palaeoenvironment an der Universität Tübingen.

Weiterlesen bei geohorizon und Pia Gaupels

Australien: Taucherin zwischen zwei Walen fast zerquetscht

Wale sind unsere geistigen Brüder, sanfte Riesen und die Freunde unterwasser, so stellt es jedenfalls eine esotherisch- romantische Sicht der Natur dar. In Wahrheit interessieren sich viele Wale für schwimmende oder tauchende Menschen, aber wenn es darum geht, wichtige Wal-Dinge zu tun, sinkt das Interesse schnell.

Zwei Buckelwale

Das musste eine Taucherin im westaustralischen Ningaloo-Riff am eigenen Leib spüren. Sie wurde auf einem organisierten Wal- Tauchgang zwischen zwei Buckelwalen eingeklemmt. Auch andere Teilnehmer des Tauchganges wurden leicht verletzt, vermutlich sind sie in Paarungsauseinandersetzungen der Ozeanriesen geraten.

Die schwer verletzte Taucherin wurde mit einem Hubschrauber nach Perth ins Krankenhaus gebracht. Dort stellten die Ärzte unter anderem mehrere gebrochene Rippen und innere Blutungen fest. Sie rechnen aber damit, dass sich die Frau vollständig erholt.

Quelle: Perth Now vom 3. August Der Wildsau-Überfall vom Teufelssee

So oder so ähnlich könnte auch eine TKKG-Jugendkrimi-Folge heißen. Doch gemeint ist ein ungewöhnlicher Vorfall in Berlin. Eine Wildschweinbache mit zwei Jungtieren tauchte auf einmal an einer Badestelle am Berliner Teufelssee auf, schnappte sich eine gelbe Tasche und machte sich damit auf den Weg. Doch damit nicht genug: der splitterfasernackte Besitzer rannte den Tieren hinterher – kein Wunder, dass das Video viral ging.

Am Ende ging es glücklich aus, der Besitzer bekam seine Tasche zurück, niemand wurde verletzt und die Wildschweine haben sich wieder verzogen.

Ziemliches Glück hatte dieser Mann – es hätte auch anders ausgehen können. (Foto: Privat)

Die Sache war nicht ganz ungefährlich. Die Bache war sehr jung und die Frischlinge schon etwas älter. In anderer Kombination hätte sich das Wildschwein vermutlich gegen den Mann zur Wehr gesetzt, was durchaus ernsthafte Verletzungen zur Folge gehabt haben könnte.

Der Sprecher der Senatsverwaltung für Umwelt nutzte diesen Vorfall für einen Appell an die Berliner: „Bitte lassen Sie Ihren Müll und Ihre Nahrungsmittel nicht am Wasser oder im Wald.“

Mit vier Augen gegen Löwen?

Sieht ja doch etwas gewöhnungsbedürftig aus: eine vieräugige Kuh von hinten

Seit sich Wölfe in Deutschland wieder ausbreiten ist das Problem „Raubtier schlägt Nutztier“ auch in Mitteleuropa wieder in der Diskussion. Doch in vielen Teilen der Welt ist das ein alltägliches Problem, so auch in Botswana. Hier sind Farmer auf die Idee gekommen, ihren Kühen Augen auf den Hintern zu malen. Dies suggeriert von hinten angreifenden Raubtieren, sie seien entdeckt. „Löwen sind heimliche Jäger, die sich aufs Anschleichen verlassen“ erklärt Dr. Neil Jordan von der University of New South Wales in Australien. „Fällt das Überraschungselement weg, weil ihre Beute sie entdeckt, brechen sie meist die Jagd ab. – Daher haben wir überprüft, ob dieser Trick die Verluste bei den Rindern reduziert. Das würde dann Löwen und Rinder gleichermaßen schützen.“

So haben die Forscher Tiere aus 14 unterschiedlichen Herden, in denen es bereits Löwenangriffe gab, bemalt. Ein Drittel erhielt Augen auf den Hintern, ein Drittel wurde mit einfachen Kreuzen markiert und ein Drittel blieb unbemalt. Während der vierjährigen Untersuchung ging keine einzige „veräugige“ Kuh verloren, bei den mit Kreuzen markierten Tieren wurden nur vier Tiere erbeutet, während die Löwen 15 unmarkierte Tiere töteten.

Die Forscher haben ihre Ergebnisse und Methoden in praktische Anleitungen auf Englisch und Setswana umgesetzt und hoffen, dass mehr Farmer diese billige, einfache und ökologische Methode nutzen.

IFLScience weiß noch mehr. Verstorben

Die US-amerikanische Bigfoot-Forscherin Danielle Auclair ist am 5. August 2020 in Florida an den Folgen einer schweren Krebserkrankung verstorben. Auclair galt als erfahrene Waldläuferin und Geländereiterin und war in der nordamerikanischen Bigfoot- und Skunk-Ape-Szene wegen ihrer Landschaftskenntnisse sehr geschätzt.

Durch ihre regelmäßigen Auftritte bei kryptozoologischen Konferenzen war sie vor allem in Nordamerika allen Beobachtern der Szene bekannt.

Danielle Auclair wurde nur 52 Jahre alt.

Von Fischen, dem Meer und dem Leben Eine Reise in die faszinierende Unterwasserwelt. Fische beherrschen die Meere und Süßgewässer und damit sieben Zehntel der Erdoberfläche. Seit Millionen Jahren bevölkern sie in vielfältigsten Formen ein gigantisches Wasserreich. Vom 20 m langen Walhai bis zum millimeterkleinen Winzling, würfel- oder ballonförmig, in allen Farben schillernd oder reglos als Blatt getarnt haben Fische einzigartige Lebensstrategien entwickelt und Werbung sind den meisten von uns doch fremd geblieben. Als leidenschaftliche Meeresbiologin nimmt Helen Scales uns mit auf ihre Tauchgänge, erzählt unter anderem von elektrischen, phosphoreszierenden und giftigen Fischen und erklärt, wie sie Botschaften senden, Klänge hören, ozeanweite Wanderwege bewältigen und im Schwarm funktionieren.

Im Auge des Schwarms ist im Folio-Verlag im März 2020 erschienen und hat 320 gebundene Seiten.

Kurz gemeldet:

Strandfunde

An der Seebrücke von Nieuwpoort, Belgien ist am Donnerstag. 6. August 2020 ein Sowerby-Schnabelwal Mesoplodon bidens lebend gestrandet. „Freiwillige, Wasserwacht und Polizisten“ konnten das Tier bergen und mit einem Boot in tieferes Wasser schleppen, so die Seite zeezoogdieren.org. Das Tier war verletzt und strandet erneut, 35 km weiter nördlich. Da kam jede Hilfe zu spät.

Feld-Ornithologisches

Neu in der vergangenen Woche

Vergangenen Sonntag wurde bei Langhagen/Güstrow ein Gänsegeier beobachtet. Ebenfalls am Sonntag ist an der Aartalsperre bei Mudersbach im Lahn-Dill-Kreis ein Rallenreiher aufgetaucht. Am Donnerstag kreiste in Lütjenbrode, Ostholstein ein Adlerbussard Offshore vor Amrum lief ein Terekwasserläufer durchs Watt, zusammen mit mindestens einem Knutt. Star der Woche ist die Blauracke, die am Freitag in Kodersdorf bei Görlitz posierte. Offenbar ein Wildvogel, war aber Samstag bereits wieder weg. Mal sehen, wo sie wieder auftaucht.

Die „immer noch da“-Meldungen:

Der Nonnensteinschmätzer an der Alten Elbe in Belgern hält die Stellung und singt auch arttypisch. Der Graubrust-Strandläufer aus Bad Wurzach ist am Dienstag noch vor Ort gewesen. Zu guter Letzt:

Zur Abkühlung mal wieder etwas aus dem Meer. Casey war lange Zeit der einzige Seeleopard, der in einem Zoo lebte. Das Tier wurde geschwächt gefunden und vom Taronga Zoo in Sydney aufgepäppelt. Nachdem man festgestellt hatte, dass nicht nur Krabbenfresserrobben, sondern auch Seeleoparden „singen“, nahm sich ein offenbar Jazz-kundiger Pfleger Zeit und ein Saxophon und gab Casey ein wenig Behaviour Enrichment.

Kryptozoologische Presseschau 31/2020

Liebe Leserinnen und Leser,

wie immer montags gibt es auch diese Woche die kryptozoologische Presseschau mit Neuem aus Kryptozoologie, Zoologie und interessanter Tierwelt.

Der Sommer grüßt, nun hat auch uns das Sommerloch erreicht. Die Meldungen werden seltener, es wird schwerer, eine Presseschau zu füllen.

In der Redaktion herrscht immer noch große Aktivität, was mit dem Umzug und der weiteren Entwicklung zu tun hat. Wir freuen uns über Julian Tetzlaff, den wir als neuen Autoren gewonnen haben und der sich spontan dafür angeboten hat, letzten Freitag den Freitagnacht-Krypto zu schreiben:Herzlich Willkommen!

Auch sonst freuen wir uns über Rückmeldung, diesmal sogar international. Der Mehrteiler über den Orang Pendek hat einiges an Reaktionen hervorgerufen, die wir euch hoffentlich bald präsentieren können. Aber auch der laufende Dreiteiler zum Japanischen Wolf (diese Woche erscheint der letzte Teil) wurde hervorragend angenommen, wir bekamen sogar Resonanz aus Japan.

Hilfe können wir immernoch brauchen: Konkret suchen wir jemanden, der einmalig ein oder zwei Stunden investieren kann und sich ein wenig mit Wiki-Systemen wie der Wikipedia nicht nur als Leser, sondern auch als Autor auskennt. Alles weitere dann gerne im direkten Kontakt.

In diesem Sinne: Viel Spaß beim Lesen und bleibt gesund!

Eurer / Ihr

Tobias Möser Das neueste Buch unseres Autors Ulrich Magin Heute kaum mehr als eine folkloristische Reminiszenz, war der Tatzelwurm früher eine echte Gefahr: Das Reptil stürzte sich auf Menschen und spie sie mit seinem giftigen Atem an. Für dieses Buch hat der Autor über 430 Augenzeugenberichte gesammelt und analysiert. Das Ergebnis ist eine aufregende zoologische Schnitzeljagd und zugleich eine spannende Werbung Traditionsgeschichte des gesamten Alpenraums. Bei der Lektüre der Berichte wird klar, dass der Tatzelwurm ein wandelbares Geschöpf ist mal hat er den Kopf einer Schlange, mal den einer Katze, mal zwei, dann mehr Füße, mal hat er Flügel, mal keine, mal ist die Haut glatt, dann wieder schuppig. Er kann scheu oder aggressiv und giftig sein; manche empfehlen sogar seinen Genuss.

Der Tatzelwurm: Porträt eines Alpenphantoms ist im Juli 2020 bei Edition Raetia erschienen und hat 232 Seiten

Rettungsaktion für Titicaca-Riesenfrosch

Der Titicaca-Riesenfrosch Telmatobius culeus ist der größte ausschließlich im Wasser lebende Frosch der Welt. Die Art kann bis zu 60 cm groß werden, erreicht aber heute nur etwa ein Viertel der Länge (von der Nase bis zu den Zehenspitzen, bei ausgestreckten Beinen). Er kommt – wie der Name schon sagt – ausschließlich im Titicaca-See in den Anden vor. Durch Lebensraumveränderung und Fang steht er am Rande des Aussterbens, insbesondere ein vermutlich durch Pestizide ausgelöstes Massensterben 2016 hat der Art stark zugesetzt. Bei der lokalen Bevölkerung gilt „Froschsaft“ als Heilmittel und Aphrotisiakum. Daher werden die seltenen Tiere immer noch stark bejagt, meist illegal.

Ein freundlich- glubschiger Blick: der Titicaca-Frosch (Foto: Museo d’Orbigny)

Forschungsinstitute aus den USA; Bolivien, Peru und Ecuador suchen nun gemeinsam nach einem Weg, den Frosch zu erhalten. Das Programm wird unter anderem von den Vereinten Nationen gesponsort.

Der Aquazoo in Düsseldorf ist ebenfalls an dem Projekt beteiligt. Am Freitag, 31.7. wurde dort eine Zuchtanlage für die Titicaca-Riesenfrösche feierlich eingeweiht.

Haiunfall in Maine (USA), eine Tote

Strenge Schutzmaßnahmen, ausreichende Zahlen von Beutetieren: Die nach dem Film „Der weiße Hai“ fast ausgerottete Weißhai- Population an der Ostküste Nordamerikas entwickelt sich hervorragend. Hier gibt es regelmäßig gute Nachrichten, was sicher auch an der hervorragenden Öffentlichkeitsarbeit liegt.

Weißer Hai (Foto: Elias Levy, CC 2.0)

Leider geht bei aller Euphorie über die spektakulären Fische der Gedanke, dass es sich um gefährliche Raubtiere handelt, gelegentlich in den Hintergrund. Doch Unfälle passieren, wenn Badende und Haie zusammenkommen. Leider hat es am Montag, 27.7. in Maine einen Todesfall gegeben. Eine 63-jährige New Yorkerin schwamm außerhalb der Surfzone vor Bailey Island angegrifffen, als sie von einem Weißen Hai angegriffen wurde. Kajakfahrer brachten sie noch ans Ufer, wo sie noch vor Eintreffen des Rettungsdienstes verstarb.

Dies ist der erste bekannte, unprovozierte Angriff eines Weißen Haies auf einen Menschen in Maine.

Quelle: CNN Was ist dran am Mini-Wasserelefanten?

Ein Anbieter für „spirituelle Reisen“ hat im Webportal tabularasa ein bisher kaum bekanntes Kryptid vorgestellt. Der Cham Nang – der geheimnisvolle Wasserelefant gleiche einem nur wenige Zentimeter großen Elefanten. Das Tier lebt angeblich amphibisch in trübem Wasser, wo es den Rüssel wie einen Schnorchel benutzt. In seinen Stoßzähnen sei ein starkes Gift.

Gelegentlich gelangen „Kadaver“ solcher Tiere in den Handel, so auch in diesem Fall. Das NfK bzw. einzelne Mitglieder hatten bereits mehrfach Anfragen, sich näher mit dem Tier zu befassen. Wir werden uns in der nächsten Zeit ausführlicher damit auseinandersetzen und euch informieren.

Und nochmal: Oculudentavis Bernstein mit der Kopf-Inkluse (Foto: Lida Xing)

Mittlerweile kommt schon eine gewisse Routine zu Meldungen zum vermeintlichen Mini-Dinosaurier Oculudentavis auf. Doch jetzt meldet sich einer der Big Player in dem Spiel: Nature beschreibt in ihrem News Round-Up am 29.7. die aktuelle Situation:

Die Autoren des Ausgangspapers Xing, L. et al. sagen, dass ihre Beschreibung des kleinen Schädels akkurat sei. Dem wird nicht ernsthaft widersprochen. Mitautorin Jingmai O’Conner sagt, dass neue Daten darlegen, dass sie definitiv falsch lagen. Sie sagt auch, dass das Exemplar nicht reklassifiziert werden kann, ohne dass neue Fossildaten publiziert werden. O’Conner sagt weiter, dass das Fossil immer noch eine Herausforderung ist, weil es so viele ungewöhnliche Merkmale hat. „Das Exemplar ist für die Wissenschaft immer noch sehr interessant .“

Nach mehreren, unabhängigen, aber unbestätigten Meldungen wird der Name Oculudentavis khaungraae gültig bleiben. Quelle: Nature News Round-Up

Fuchs mit Schuhfetisch

In Berlin Zehlendorf wunderten sich die Einwohner einer Gartensiedlung, dass immer wieder Schuhe verschwanden, vor allem die von Frauen. Die Lösung war relativ einfach: Einer der Füchse in der Umgebung klaute die Treter und schleppte sie weg. So hat das Tier bereits über 100 Schuhe gesammelt. Wildtierexperten sagen hierzu, dass junge Füchse extrem verspielt sind, Leder und Kunststoff für sie attraktiv rieche und Schuhe gut wegzutragen sind.

Ob es sich um einen männlichen oder weiblichen Fuchs handelt, ist trotz zahlreicher Filmaufnahmen ungeklärt.

Neu beschrieben: Acanthobunocephalus scruggsi, Abb. aus der Erstbeschreibung

Bratpfannenwelse sind an sich schon extravagante Tiere. Diese Fische leben in Südamerika und bevorzugen Falllaubflächen, in denen sie hochangepasst sind. Nun haben Wissenschaftler eine miniaturisierte Art beschrieben: Acanthobunocephalus scruggsi heißt das Tier jetzt: DOI: 10.1643/CI-19-309

Die weißen Steine – ein Kreidezeit-Jugendbuch Ein greller Lichtblitz setzt der Klassenfahrt der 10b ein jähes Ende. Aus voller Fahrt rast ihr Bus gegen einen Baum. Der Busfahrer stirbt bei dem Aufprall, die beiden Lehrer werden schwer verletzt. Doch das Merkwürdigste: Die Landschaft hat sich verändert. Tropische Pflanzen, exotische Vögel und die sommerlichen Temperaturen lassen keinen Zweifel, dass sich die Klasse nicht mehr in Deutschland befindet. Leon, Heinrich und Wasi ergreifen die Initiative und machen sich auf die Suche nach Hilfe. Doch als sie zum Bus zurückkehren, Werbung bietet sich innen ein Bild des Schreckens: Riesige Fußbadrücke bedecken den Boden, der Bus ist völlig verwüstet und von ihren Mitschülern fehlt jede Spur. Einzig ihre Klassenlehrerin liegt im Schlamm unter dem Buswrack. Lebendig zwar, aber sichtlich unter Schock bleibt sie den Jungs eine Antwort auf die wichtigste Frage schuldig: „Was ist aus dem Rest ihrer Klasse geworden?“ Die weißen Steine: Neue Alte Welt von unserem Autor Markus Kretschmer ist beim Christoph Peter Ehrlich Verlag 2018 erschienen. Das Paperback hat 504 Seiten und ist für Leser ab 12 Jahren empfohlen.

Kurz gemeldet: Rezent

Erstmals seit vielen Jahren ist Wildschützern gelungen, im Westen Thailands wilde Tiger mit einer Kamerafalle zu dokumentieren. Die meisten der etwa 160 in Thailand vorkommenden Indochinesischen Tiger leben im Osten des Landes. Erstmals ist mit GW1706m ein Wolf aus einer südeuropäischen Population nach Deutschland eingewandert. Das Tier stammt aus einer Population, die in Slowenien und Kroatien lebt. Die anderen Wölfe in Deutschland entstammen Populationen aus dem Alpenraum oder dem östlichen Mitteleuropa. In Uganda ist ein Mann wegen der Tötung eines Berggorillas und weiterer Wildtiere zu elf Jahren Haft verurteilt worden. Felix Byamukama hatte zugegeben, den rund 25 Jahre alten beliebten Silberrücken-Gorilla Rafiki im vergangenen Monat im Bwindi-Impenetrable- Nationalpark getötet zu haben. Nach Angaben der ugandischen Wildschutzbehörde gab der Verurteilte an, in Notwehr gehandelt zu haben.

Strandfunde

Die britische Zeitung „Echo“ meldet eine stinkende, 15 ft. lange Kreatur, die in Ainsdale bei Liverpool an einem Strand der Irischen See aufgefunden wurde. Man spekuliert in der Zweitüberschrift, ob es sich um ein Alien, ein Pferd oder ein Wollhaarmammut handelt. Bei Betrachtung der Fotos erscheinen tatsächlich Beine mit Pferdehufen sichtbar, alleine zwei lange, schlanke, nur leicht gebogene Kieferknochen und ein kräftiger Schwanz sprechen dagegen. Es handelt sich mit Sicherheit um einen Bartenwal, aufgrund der Größe ist ein Zwergwal am wahrscheinlichsten. Quelle: Echo vom 31.07.2020 Die Ainsdale-Creature am Strand. Auf 15 ft. geschätzt und stinkend. (FB-Gruppe Ainsdale)

Feld-Ornithologisches

Das Rätsel um den Italiensperling bzw. um den Italien – x Haussperlingshybriden am Ausflugsschiff-Anleger in Treptow hat sich geklärt. Es ist keine oder-Entscheidung, es handelt sich um jeweils einen Italiensperling und einen Hybriden. Beide waren letzte Woche gut zu beobachten.

Neu in der vergangenen Woche

Ein Gänsegeier hat sich letzten Sonntag bei Ragösen im Kreis Dessau-Roßlau sehen lassen. Der Beobachter zitiert einen Jagdpächter, der ihn schon eine Woche „kennt“. Bei Norddeich rennt ein Wüstenregenpfeifer übers Watt. Ob seine Anwesenheit mit den geringen Niederschlägen der letzten Jahre zu tun hat und er schon mal das Gelände sondiert? Vor Sylt wurde auch einiges beobachtet, je ein Atlantiksturmtaucher, ein Balearensturmtaucher, ein Sturmwellenläufer und ein unbestimmter Wassertreter. Bei Kressbronn am Bodensee zog ein Adlerbussard mit den Wespenbussarden nach Süden. Neu ist ein Graubrust-Strandläufer am Illerstausee bei Lautrach. Im bzw. auf dem Altmühlsee ist eine Marmelente aufgetaucht.

Die „immer noch da“-Meldungen:

Der Nonnensteinschmätzer in Kathewitz an der Elbe bleibt vor Ort. ach ja, und der Kaiseradler vom Randowbruch ist immer noch in der Liste.

Zu guter Letzt:

Wenn Flusspferd Fiona aus dem Zoo in Cincinnati (USA) „ihre 5 Minuten“ hat, bekommt man einen Eindruck davon, dass die Flusspferde zu den Verwandten der Wale gehören. Wer weiß, für was ein ungeübter Beobachter unter schlechten Sichtbedingungen so etwas interpretiert?